Nr. 5. Samstag, 7. Jänner 1995. 124. Jahrgang. Mbacher Zeitmg. ,Aü,nn«el<,ti«nöprtlS: Wit Postversenbung: ganzjährlg ll0 X. wlbiayri.i lü li. Im «onlor: s,c>n,. »» erscheint lägllch, nill Musnahme der Zonn> unb Feiertage. Die Admlulftratlon befinde! sich Kcmssrehplah Nr. 2, die Nthattiou Talmallngalse Ni. 1U. Iprechstundt» der Medallion uon « bis l<» U>» vormittags, Unfraoül'rle Anest werbe» nicht aiMilvmmen, Manustrlpte »icht zurüclsseflelll. Amtlicher Teil. Ven 3, Jänner tN'5 nnirde in der l. s. Hof. und Staats drucke«! das LXXII. Slück der polnischen, das QXXV. Stilck drr ltallemschen u„d das I.XXVIll. und LXXX. Stllck der slove-Nischen Ausssllbe des Neichsgcsehblattes vom Jahre 1804 aus-»«»eben und vecsendet. iNach dem Amticklatte zur «Wienei Ieltung> vom 4, Jänner l-M (Nr. 3) wurde die Weiterverdrellung folgender Preherzeug' nps« verboten: Nr. 1U2 «Nationale Zeitung» vom 31. Dezember 1904. Nr.-l3 .V wi« vum 29. Dezember 1904, Nr. 279 «vttup vom 2«. Dezember 1904. Nichtamtlicher Teil. Ungarn. Die „Zeit" lenkt die Aufmerksamkeit der österreichischen Politiker auf die Wandlung, welche sich nn Parteileben Ungarns vollzogen hat. Man werde m Österreich für alle Fälle gut tun, sich auf eine Sachlage einzurichten, welche den Voraussetzung«: des Grafen Apftonyi, daß sich das ungarische Volk bei den nächsten Wahlen für die absolute Selbstän oigkeit des ungarischen Staates aufsprechen werde, entspricht. Man dürfe sich nicht darauf verlassen, daß der Hof im Zustandekommen des Ausgleichs nn dynastisches Interesse erblickt mü> dasselbe nicht vereiteln lassen würde. Keine Art von Interessen liegt dem Hofe doch näher als die militärischen, und dennoch ist man selbst auf diesem Gebiete vor dem andrängenden Magyarentum Schritt für Schritt zurückgewichen. Auch damals war Appo-nyi der Mann, der die nationalen Militärforderun-gen formulierte, und Tisza führte sie aus. Wer weih, wie bald das neue staatsrechtliche Programm Avponyis. das doch im Grunde das alte Programm llanz Ungarns ist, eine ausführungsbeflissene Regie nmg finden wird? Wir müssen in Österreich auf alles gefaßt sein und dürfen uns von Ungarn nicht überraschen lassen. Das „Vaterland" erinnert daran, daß der eigene Vater Franz Kossuths es schriftlich dokumen-liert habe, daß das 1867er Auflösungsgesetz dein Monarchen das unbedingte Auflösungsrecht zurück gegeben hat, und meint bezüglich des Beschlusses der Opposition zum heutigen Reichstagsschlusse, als „ungesetzlich", nicht in der Hofburg zu erscheinen, daß die Herren eine schlaue Miene zum eigenen bösen Gewissensspiele machen; „ihr schlechtes Gc-wissen erlaubt ihnen nicht, vor ihrem König zu er-! scheinen. So werden die geschlagenen Trauermagya ren morgen in der Hofburg nicht aufmarschieren und als Schandungarn nur durch das Nichterschei nen das Volt irrezuführen versuchen". Das .„Deutsche Volksblatl" knüpft an die Neu-jahrsrede des Grafen Tisza an, in welcher er er> klärte, der politische Schwerpunkt müsse mehr und mehr nach Ungarn fallen. Graf Tisza habe damn ' ein politisches Programm akzeptiert, das ein ver ' storbener Abgeordneter der Unabhängigkeitspartoi! in den knappen Sah zusammenfaßte: „Zisleithanien ^ ist eine Dependenz von Ungarn," Welche Momente j immer den Grafen Tisza berechtigt haben mögen, gerade unmittelbar nach dem österreichischen K'abi nettswechscl die magyarische Obrrvormundschafl über Österreich zu verkünden; jedenfalls hat er da mit die Position des gegenwärtigen österreichischen Ministeriums wesentlich erschwert; die schmetternde Fanfare des Grafen Tisza wird die Zahl der Feinde des Ausgleichs mit Ungarn und Nterreiä' ^ nicht vermehrt haben. Die „Wiener Morgan zeit ung" erklärt, die Tatsache, daß Graf Apponyi in die Unabhängig keitspartei eingetreten sei. und daß das Einschwören i auf ein Aktionsprogramm im künftigen Reichstage erfolgt, schließt jeden Zweifel daran aus, daß Graf Apponyi mit seinen Beteuerungen nur jenes Dop pelspiel fortsetzt, das er schon als Präsident deö Reichstages begonnen hat, und das ihn als den eigentlichen Urheber jener schweren Kämpfe erschein nen läßt, an denen sich der ungarische Parlamenta rismus nahezu verblutete. Die Hoffnung sei bcrech tigt, daß die ungarische Kation durch den Stimm zettel ein vernichtendem Verdikt über die Zerstörer ihre5 Verfassungolebens fällen werde. Vatikan. Die „Pol. Korr." schreibt: In citier Mitteilung unseres römischen Berichterstatters für vatikanische Angelegenheiten wurde ausgeführt, daß nach den Ansichten des Papstes Pino X. die künftige kalho lische Partei in der italienischen Kammer hinsichtlich der Papstfrage strenge Neutralität zu beobachten haben wird. Der Papst beabsichtigt, die vatikanische Frage von der religiösen Frage in Italien durch aus zu trennen. Die künstigen katholischen Abgeord neten werden in der Lage sein. in der Kammer die Rechte der Kirche in speziellen Fragen geltend zu machen, wie ',. V. bezüglich der Ebelrennnng. de<> Religionsunterrichte? usw.. aber sie werden keines wegs berufen sein. ein vollständiges Programm der religiösen Ansprüche aufzustellen und vor allem nicht zur Aufwerfung der römischen Frage im Par lamcntc ermächtigt fein. Diese Darlegung erfuhr, wie man uns aus Rom schreibt, eine Bestätigung durch eine Rede. welche der Herausgeber deö „Osser vatore Cattolico", der Advokat Meda in Mailand, der zu den einflußreichsten Persönlichkeiten der ka tholischcn Partei in Italien gehört, kürzlich geha^ ten hat. Advokat Meda wandte sich gegen die Bil oung einer konfessionellen katholischen Partei und erklärte, daß die katholischen Abgeordneten im Par lamente sorgfältig zwischen der rein religiösenFrage und der päpstlichen Frage werden unterscheiden müssen. Sie werden nicht bevollmächtigt werden, sich mit der letzteren zu beschäftigen und Nückforde rungen zugunsten desPapsttums aufzustellen. Diese Ausführungen spiegeln, wie unser Berichterstatter versichert, sehr genau die Wünsche des Papstes wieder. Feuilleton. Entschuldigungszettel. Allerhand Kurzweil aus Schule und Hau». Von FbeinZ V^läman»,. (Nachdruck verboten.) In diesen Tagen der rauhen Jahreszeit haben ^Ulnal unsere kleinen Leute wiederholt unter den -Nißlichkeiten zu leiden, die der Gesundheitszustand ^urch die Launen der Witterung erfährt. Sie erkalten sich leicht, erkranken, und müssen Bett oder doch Zimmer hüten. Die notwendige Folge solcher ^chulversäumnisse ist dann der Entfchuloigungs' settcl. den die Eltern oder sonst mit der Erziehung des Kindes Betrauten dem Lehrer zugehen lassen wussen und worin die Veranlassung zum Zuhause-bleiben hinreichend begründet wird. Diese Entschul-dlgungtzzettel sind nun zuweilen die köstlichsten Dokumente unfreiwilligen Humors; wer sie sammelt, lragt einen Strauß davon zu einander, der selbst ben eingefleischtesten Griesgram zum Lachen bringen dürfte. " Vald ist es der Stil. ein andermal wieder die Orthographie, wodurch beim gebildeten Durchschnittsmenschen solche Heiterkeit erzielt wird. Hier emige Proben: ..Lieber Herr Lehrer! Ernst muß einige Tage M Hause bleiben, da er heftige Thierahö hat, einen 'frzt nehme ich nicht, sondern gebe ihm alle Tage em paarmal Hafergrütz Klieftüre. die helfen. Ein Nnntz gutes Hausmittel. Sie dürfens nur probie-ren. Entschuldigen Sie hochergebenst Friedrich "< entry." Oder: „Ich bitte meinen Sohn Karl zu ent-schuldigen, er hat gestern Ungeheuer gebrochen." Ferner: „Wegen der Düfterüties muh Chri. stian das Bett hüyien." Selbstverständlich handelt ev sich auch ebenso häufig um Erkrankungen bei kleinett Mädchen, wie folgende Blütenlese zur Genüge beweist: „Meine Tochter konnte nicht in die Schule kommen, weil sie sich vor Sie fürchten thut und da bekommt sie alle Morgen Schiddelfrost. Ich bitte Ihnen, recht huhmahn mit ilsr zu seilt mrd nicht viel aufgeben. Meine Tochter ist nicht faul. aber etwas träge. Es grüßt Auguste . . ." Oder: „Liebes Fräulein! Ich entschuldige da meine Martha gestern Nachmittag gefühlt hat sie war krank, bitte nemsieß nicht übel." Eine weitere Entschuldigung: „Da ich Aniui an Mittwoch weil sie klagte um Stiche, den das Turn das bringt allev vor. — wen es noch mal vorkommt, den schicke ich ihr die Stunde nicht nach der Schule und lasse ihr von Docktor untersuchen, den von Turn hat sich schon manch einer den Todi gesucht. Dao ist für Jungen, abcr nicht für MädclM," Schließlich: „Meine Tochter Loise hat gefehlt, weil sie einen kleinen Bruder- hat gekriecht. Sollte es nächste Woche wieder vorkommen, so entschuldi gen Sie bitte." Überhaupt scheinen Besuche, die der Storch macht, wiederholt Veranlassung zur Abfassung eines Entschuldigungszettels zu bieten: „Unsere Tochter Elise kann vorläufig nicht in die Schule kommen, sie hat Haisschmerzen. Auch war der Storch da. das siebente Mal. Wir haben es recht satt. Hochachtungsvoll Friedrich Schlüzlein." Zuweilen sind solche Entschuldigungszettel in förmlichen Hieroglyphen verfaßt. Hier, ein paar Beispiele: „Geerter Herr Rektor, ich bitte darum mir das Kind Kiend vohn der Schuhte zu Tüsbensieren. Da das Kiend an Krämfe leitet und sehr Närfges ist und die Schuhle Schtchrt bitte auf Weideres zu Tüsbensibren. HochacttunkswM usw." Nun der andere Fall. Ein Lehrer in Wien be kam einen Zettel zugestellt, der nichts enthielt alc> die beiden folgenden, in lateinischer Schrift nieder geschriebenen Worte: .M'in>äl^> äeupniu." Dann folgte der Name des Vaters eines seine Klasse be suchenden Knaben. Der Lehrer zerbrach sich den Kopf; er kramte sein ganzes Wissen durch. Verge bens. Endlich kam er hinter das Rätsel: Die beiden so geheimnisvollen Worte lösten sich in vollster Deutlichkeit in die folgenden, durchaus prosaisch-werktätigen auf: „Benötige den Bltben!" Entschuldigungszettel, so knapp und kurz sie auch in bezug auf den Inhalt sein mögen, lassen mitunter dafür um so mehr zwischen den Zeilen le sen. Hier ein solcher: „Da mein Sohn in der Woche ist Paarmal zu späte gekommen und hat Strafe gekriegt wegen die Mutter, die verschläft so leicht. Hauen Sie ihm nicht wieder. Herzlichen Gruß!" — EinEntschuldigungszettel kann auch recht schlecht gesprochen sein, wie der folgende, der gleichfalls sehr deutlichen Einblick in die Verhältnisse gewährt, wie sie im Hause der Eltern herrschet:. Komnü da ein Knabe einer Dorfschule sehr verspätet in den Unterricht. Der Lehrer ist erzürnt; er will eine exemplarische Strafe vornehmen. „Bitt', i bitt' schön." weint der kleine Delin auent, „heut' kann ich aber wirklich nichts dafür!" „Wieso?" „Bevor ich Von zu Hause weggehen gewollt, hört' ich, daß die Gendarmen eben einen Wild dieb eingebracht haben. Die Mutter sagte dann zu mir: Geh. lauf nach und schau, ob's nicht am End' der Vater ist!" In einer Schule des nordamenkamschen Hdc stens soll sich sogar folgender Fall zugetragen haben: ^ ,,..,. . , Der Lehrer sehr ernst: „Tom, du bm ia l,entc früh nicht zum Untei-richie gekommen." Laibacher Zeitung Nr. 5. 96 ___________________________ 7.^Iänner 1905. Englisches Heerwesen. Die Neubewaffnung der britischen Artillerie ist jetzt gesichert. Der Entschluß hiezu wurde zwar schon im Jahre 1l)01 gefaßt, die Versuchsschießen mit den vorgeschlagenen Modellen nahmen jedoch sehr lange Zeit in Anspruch. Um nun die Durchführung der Angelegenheit zu beschleunigen, wur. den, wie aus London geschrieben wird, die neuen Geschütze nicht nur der königlichen Geschützgießerei in Woolwich, sondern auch einer Anzahl bewährter Privatfirmen in Auftrag gegeben, so daß man hoffen kaun, daß sämtliche Batterien bis zum Ende des Jahres 1906 neu armiert sein werden. Die neuen Geschütze sollen denen der europäischen Mächte, niit Ausnahme Frankreichs, überlegen, den französischen mindestens gleichwertig sein. Die Neueinfi'chrung hat bei 28 reitenden und 151 fah« renden Batterien gu erfolgen. Von den reiteudeu Batterien befinden sich 11 in Indien, Ü in Süd-Afrika, die übrigen in der Heimat', von den fahrenden stehen 48 in Indien, 12 in Südafrika, 1 in Ägypten und 90 in England. Die Kosten werden für eine reitende Batterie 20.000 Pfd. St. und für eine fahrende Batterie 24.000 Pfd. St. betragen. Ins' ncjamt wird mithin die Neuausrüstung 4,184.000 Pfd. St. erfordern. Hiebei, darf jedoch nicht übersehen werden, baß die Kosten für die indische Armee vom indischen Staatsschätze zu tragen sind; es gehen mithin von dem angeführten Betrage 1,372.000 Pfd. St. für die indische Artillerie ab, so daß für die Steuerzahler im Königreiche nur 2,812.000 Pfd. St. verbleiben, die sich noch dazu auf zwei Iahresbudgets verteilen werden. Neben den er< wähnten Geschützen ist, den Anforderungen des nwdernen Krieges entsprechend, auch die Einführung eines schweren Geschützes von 12^4 Zentimeter beschlossen worden. _____________________ Politische Ueberftcht. Laibach. 5. Jänner. Die „Deutsche Zeitung" sagt. dem neuen Kabinett gegenüber scheine für die deutschen Parteien eine zuwartende Taktik am Platze, eine Politik, die es vermeide, sich vor der Zeit zu engagieren, die aber auch keinen Augenblick die dauernden Interessen des Staates aus den Augen verliere. Freiherr von Gauisch könne und werde nicht im Dunkeln bleiben. Wenn nicht schon früher, so werde er im Neichsrate hervortreten und unzweideutig Farbe bekennen müssen. Dann sei noch immer Zeit, sich für Vertrauen oder Mißtrauen, objektive Haltung und sachliche, unvoreingenommene Beurteilung jedes einzelnen Schrittes der Negierung oder grundsätzliche Opposition und rücksichtslose Bekämpfung des neuen Ministeriums gu entscheiden. — In einer in Prag abgehaltenen Verfammlung erklärte Abg. Dr. Pantucei': „Die Tatsache der Bildung des neuen Kabinetts läßt darauf schließen, daß man an die unveränderte Dauer der Grundsätze Körbers nicht denkt. Der neue Ministerpräsident verdient die Synipathie der Czechen, weil er jedem Nänkespiel feind ist. Außerdem ist aber sein Name mit der Erinnerung an die Sprachcnverord-nungen verknüpft. Ob Gautschs neuerliche Berufung auch die Rückkehr zu den Grundsätzen der Sprachenvcrordnungen bedeutet, wird die Zukunft weisen". Aus Budapest, 4. d. M.. wird gemeldet: Die Thronrede, womit der Reichstag heute geschlossen wurde, konstatiert, daß leider nnr ein geringer Teil der der Lösung harrenden Fragen vom Reichstage gelöst wurde, da seine gesetzschaffende ! Arbeit, kaum begonnen, durch eine lange Reihe parlamentarischer Wirren derart gehemmt wurde, daß nur im Beginne, und später während einer kurzen Pause in den Parteikcnnpfen, einige ersprieß-liche Gesetze geschaffen werden konnten. Die Thronrede zäblt sodann diese Gesetze auf. Zahlreiche andere wichtige, dringende Vorlagen konnten aber nicht zur Verhandlung kommen. Die Thronrede fährt sodann fort: Die Erfahrungen der jüngsten Vergangenheit bestimmten einen großen Teil des Abgeordnetenhauses, die Frage einer Hausord-nungsrefonn auf die Tagesordnung zu setzen. Der hieraus entstandene Kampf schuf jedoch eine solche kritisäx Lage, daß eine Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit des gegenwärtigen Reichstages nicht mehr zu erhoffen war. Da jetzt die Funktionierung der verfassungsmäßigen Institutionen ans inneren Gründen auf Hindennsse stößt, falle der Nation die Aufgabe zu, ihren Willen kundzugeben, wobei die Thronrede das volle Vertrauen zu der Anhänglichkeit der Nation an die konstitutionellen In« stitutionen und zu ihrer traditionellen politischen Weisheit ausspricht. Die Thronrede schließt mit dem aufrichtigen könialichen Gruße an die versammelten Wähler. Die Thronrede wurde mit Eljen-Rufen aufgenommen. Der König von Rumänien hat die Demission des Kabinetts Sturdza angenommen und das Haupt der konservativen Partei, Georg Cantacuzene, mit der Bildung des neuen Ministeriums betraut. In diesem übernimmt Cantacuzene das Präsidium und das Innere, General Mano Krieg, Takejonesco Finanzen und General Labovari Äußeres. Das Werk der Zerstörung Port Ar-turs durch die Russen ist vollständig gelungen. Es steht fast kein Stein mehr auf dein anderen. Die Russen sprengten alle öffentlichen Gebäude, Schiffe, Arfenale usw. in die Luft und verbrannten alle Vorräte. — Ein fachmännisches Urteil eines russischen Gewährsmannes lautet: „Unsere Werke waren gut. Bessere kann es nicht geben. Auch unsere Geschütze waren gut. Uns fehlten aber die Leute und die Schießvorräte. In den letzten Wochen kämpften die Leute ohne Unterbrechung Tag und Nacht. Die Japaner waren in der Tat nie imstande, die eigentlichen Verteidigungswerke Port Arturs zu nehmen. Wir Iialten diese noch immer' für uneinnehmbar, aber wir hatten eben nicht genug Leute uitd ausreichende Vorräte an Geschossen. Tagesneuigleiten. — (Der „F a u st" i >i ^ aPa n.) Im Reiche des Mikado wird jetzt Goethes „Faust" oft gespielt. Die Heldin ist, so schreibt das „Journal des T^batö" , darüber, Gretchen geblieben, der Held Faust: aber ! Mephisto ist zu einem, modernen Europäer geworden. Er ist ein „fremder Tcnfel", den der japanische Be ^ arbeiter viel diabolischer gestaltet hat, als sein Kollege Goethe. Die gemeine Pervesität dieses Höllensol> ! ncs bringt alle Welt ins Unglück. So schlimm ist sein Einfluß, daß sogar die Nichter, vor die Gretchen als Kindesmörderin in dieser Nachdichtung gestellt wird, mit der Verführten Mitleid haben und ihr cüs einzige Strafe den Schwur auserlesen, sich fortan inuner von dem Einflüsse des bösen Westens frei zu halten. (Äretchen schwört mit Freuden; und von ü>er Reue gerührt, erlaubt man ihr, sich zu rehabilitieren und einen japanischen Krieger zu heiraten, der gerade siegreich aus der Mandschurei zurückkehrt. ^ -- (Die „Li g a mitl eidi ger Erlösun g.") Eiue Gesellschaft, die ihresgleichen in der Welt nicht haben dürfte, ist, wie einem englischen Blatte aus Tomsk berichtet wird, durch eine Verhandlung ge gen drei Brüder Pisrsev in ssainsk entdeckt worden. Die Gesellschaft nannte sich die „Liga mitleidiger Er lösung" und hatte den Zweck, alle an Altersschwäche oder an schmerzvollen und unheilvollen Krankheiten Leidenden schmerzlos' vom Leben zum Todt» zu drin gen. Tie Vauern. die Mitglieder der Liga wäret«, trafen sich in einer Hütte im Walde, und hielten feier-liche Versammlungen ab. Dabei wurde dnrch slbstii» munl! festgesetzt, ob ihre alten und kränklichen Ange hörigen noch zum Leben geeignet waren. Der Vetrcf ! fende, über dessen Leben oder Tod abgestimmt wurde. ! wohnte, auf einem hohen Stuhl sitzend, der Versmmn ! lung bei. Er selbst äußerte sich auch darüber, ob er ! leben oder sterben sollte. Nenn das Urteil auf Tod ! lautete, wurde er in einen Hain gebracht, man legte ilm in eine tiefe Grube und öffnete ihm die Halsader, Die Verwandten einer reichen Bäuerin namens Ma ! linsky wollten sich min dieses merkwürdige System ! zunutze machen, um sie zu beseitigen und sich dann an ihrem Gelde zu bereichern. Die Frau litt an Nheu matismus. und ihre Vrüder behaupteten vor diesem ! „Gericht", die Krankheit „stiege langsam ins Gehirn nnd würde sie innerhalb eines Monats töten." Dar-^ auf entschied die Liga, daß sie sterben müsse. Die Ma ! linsky wußte aber, d-aß es gegen die Gesehe der Liga ^ verstoße, betvußtlose Leute zu töten; sie lMlchelte des halb eine Ohnmacht und die Hinrichtung wurde auf geschoben. Dann entfloh sie während der Nacht und suchte Schutz bei der Polizei. Darauf entgegnet der kleine Hinterwäldler: „Ja, Herr Lehrer, ich hatte eine dringende Abhaltung! Ich mußte nämlich einen lynchen helfen!" Nicht selten werden Entschuldigungszettel hauptsächlich zu dem Zwecke an den Lehrer geschickt, um diesem, der es ja ohnehin selten jedermann recht zu machen vermag, gehörig eins zu versetzen. So schreibt ein Vater: „Mein Sohn Adolf war bei die Musikaufführung ins Conservatorium und nachher wars zu spät. Beiläufig gesagt, Lohew grün hat er gespielt, aber lesen kann er nicht!" Selbstverständlich kommen auch die weiblichen Pädagogen nicht besser fort: „Geehrtes Fräulein. Indem das es Sie serr zu vn-ind-retz ihren thut, was uf die Schtullcn druff is, wolte ich Sie man sagen, daß Sie das jarnischt anjeht, indem das es noch kein geschrieben Gesetz gibt, was uff die Schtullen druff sol." Die bedauernswerte Lehrerin hatte wohl ein zu großes Interesse für das leibliche Wohlbefinden der ihrer Obhut unterstellten Zöglinge an den Tag gelegt. Daher denn auch solche Abkanzelung. Überaus stichhältig nimmt sich auch der folgende Ver» säumnisarund aus: „Entsckuldiqen Sie. bitte, da meine Tochter Grcthe gestern nicht in die Schule ge» kommen ist. Ihre Schwester feierte das Fest ihrer Verlobung und dabei wurde ihr dann schlimm!" Grund zu solchen Schreibereien, die manchem Lehrer heiße Stunden, oftmals aber auch recht ver-gnügtc Momente bereiten mögen, fmdcn Eltern nachgerade wohl stets. So klagt ein besorgter Er» zeuger: Ich bitte mein.Sohn mehr ins Rechnen zu schonen, indem er mir in die Nacht keine Ruhe läßt, indem er fortwährend phantasiert. Auch ich habe m meine Jugend nicht rechnen können-, leider hat es sich später von selbst gefunden, so daß ich heute Mit Leichtigkeit >!e PuMhr-lmg vollende." Das Majorat. Roman von Vwald August Honig. (94. Fortsetzung,) («achbrucl verboten.) Der Notar trommelte mit den knochigen Fingern auf dent Teckel seiner Dose und beobachtete mit hämischen Blicken jede Bewegung des Barons. „Denselben Rat könnte später der Herr Neffe Ihnen geben!" erwiderte er sarkastisch, „Sie haben von ihm keine Schonung und keine Rücksicht zu erwarten! Neun Sie die Hände in den Schoß legen wollen, dann mögen Sie ihm schon heute das Majorat übergeben, Sie werden sich dadurch manchen nutzlosen Arger ersparen. Im übrigen will ich Ihnen nur sagen, daß ich für meine Perfon die be« sten Hoffnungen habe, dem Hasardspiele hat Baron Dagobert sich schon ergeben —" „Woher wissen Sie das?" „Aus sick)erer Quelle!" „Sie müssen diese Quelle nennen, wenn ich Ihnen Glauben schenken soll." „Erinnern Sie sich noch, daß damals der Sohn Ihres Verwalters der Verführer war?" „Allerdings!" „Jetzt ist dieser Herr der Vairkier des Verführers, derjenige, der das Geld hergibt, um dein Ver. führer das Hazardspicl zu ermöglichen." „Und der Verführer selbst?" „Ist ein Graf MonMl" Der Blick des Barons ruhte starr, voll Erstaunen auf dem alten Herrn, der geräuschvoll eine Prise nahm. „Graf Morray?" wiederholte er. „Der Ungar, der mir vor einigen Tagen einen Besuch machte? Ist er ein Glücksritter?" „Ich weih das nicht, Herr Baron, es kann scm, uns kümmert das ia weiter nicht, jedenfalls ist er auf dem Felde der Verführung ein erfahrener Mann, sonst würde es ihm nicht so rasch gelungen sein, alle guten Vorsähe Varon Dagoberts über den Haufen zu werfen." Der Baron hatte sich vor dem massiven Schreibtische niedergelassen, er schüttelte nun auch ! mit einer mißbilligenden Miene das Hcntpt und ' zündete eine Zigarre an. „Mir will das nicht gefallen!" sagte er mit einem schweren Atemzüge, „meinem Stolz und mei ! ncr Ehre widerstreben diese Mittel, die. ehrlich ge i sagt, auf Betrug hinauslaufen. Nenn ich das Glück ^ und die Zukunft meines Kindes nicht imAuge hätte, so würde ich selbst die Übertragung des Majorats an den Erben beim Gericht beantragen und mit einer Zlpanagc mich begnügen; welä>er Zukunft geht dann aber meine Tochter entgegen?" „So legen Sie alles in meine Hände," riet der Notar in vertraulichein Tone. „Sie brauch«: sich um die Ausführung nicht zu kümmern, und im Falle des Mißlingens soll Sie kein Vorwurf treffen können." „Wenn das möglich wäre —" „Es ist möglich, Herr Varon!" Die stahlgrauen Augen des Edelmannes ruhten durchdringend auf dem hageren, verschmitzten Gesichte. „Um welchen Preis?" fragte er. „Für meine Person fordere ich nichts- den Preis, den ich verlange, können Sie zahlen, ohne ein Opfer bringen zu müssen. Mein Sohn liebt Baronesse Theodore, seine Liebe wird erwidert —" „Nicht weiter!" unterbrach der Baron ihn rauh „Sie haben die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Herr Notar!" „Daß ich nicht wüßte!" sagte der Notar schein-bar gleichgültig, aber ails seinen balbgeschlossenen Laibacher Zeitung Nr. 5.________ 37 7. Jänner 1905. Lola!- und Provinzial-Nachrichten. Philharmonische Gesellschaft in Laibach. Hugo Wolf. Abend am 3. Jänner 1905. Harmonisches Zusammenwirken, wie auZ einer Seele, inneres Verlandn nnd Bedürfnis des Geben-oon und Empfangenden, Leittuig nnd Mitteilung dos Andrucks der Gefühle, Ausichteilwiderspiegelung der Kunstfreunde im Aug^ des anderen: in dem Zusam-mentrcffcn dieser Umstände sieht Robert Schumann die Bedingungen, wenn da.s Schöne in seiner ganzen Herrlichkeit erstehen soll. ^ ll a ^ ^^'^ugnnssen schienen nnn beim Hugo "ols-Abende in gliicklicher Weise erfüllt, denn das mnere Verlangen nnd Bedürfnis des Gebenden als ^"^ ^^stverftändlich voransgcsetzt, gab der anßer-ordentliche Zudrang zu dein Konzerte beredtes Zcug° niv, wio sohr das gleiche Vedürftiis anf Seite des ^lnpfangmden vorhanden war und dem harmoni-ichen Zusammenwirken zweier berufener Künstler ver oanken wir den so herrlichen Erfolg des Abendcs: ^'"^ großo. begeisterte Wolf-Gemeinde. Vielleicht wäre die große Wirkung, welche die '"ngeistigen Lieder des großen Tondichters ausüb- "i. eine nocl) vcrtieftere, vei-innerlichtcre getvcsen, Nalte der Vortrag vor einem kleineren Kreis von Zn-""lern. m einem kleineren Naumc stattgefunden. .^.^ ^l'csey beinn-tt ini znieiten Vande seines prächtigen Werleo ülx'r Hugo Wolf. wie seine Werke "Nuf eme neue Schicht von Menschen hinweisten, die eme feuere Sprache redeten nnd schrieben, die sich tie M auf ihr Ich besannen, einen Kreis von Fein« "nHnndern und Feinfühlern, auf eine (Gesellschaft von yol^rer Lebenskultur" und er urteilt zutreffend, daß "0w Wirkung des Nolfschen Liedes im umgekehrten "rrhaltnis zur Größe des Hörerkreises steht: je klci-"" und vornehmer die Gesellschaft, desto näher kommt r» an uns heran". . Wir besitzen zum Glücke in unserer Mitte sehr we-lngc Kunschhilister. welck>c das Ausdrucksgebiet der ^mst mit einer chinesischen Mauer umgeben möchten, wendig und willig erkennt unser musikalisch wohl "zogenes Publikum die Berechtigung der neueren --Elster an. das Ausdruckogebiet der Kunst zu erwei-l"" und die Sprnck>e, die Wolf zu dem musikalisch ^'bildeten klar und überzeugend sprick>t. hat es mit NihmenZwertem Verständnis und offenem Herzen vei> Nonnnen. Freilich war unseren Vklsikfrennden nur ein ver° schwindend kleiner Teil ans dem reichen Schatze der ^irik Wolfs bisher im Kvnzertsaale vermittelt wor oon. Lula Gmeiner, Ferdinand Jäger nnd ^rycht.P yllm ann fanden mit den Vorträgen "mgor Lieder Wolfs den Haupterfolg ihrer Konzerte und e-s wird wohl kein Sänger diesen deutlichen Fin« norzeig außeracht lassen können, denn ohne Wolf kann man sich überhaupt keinen Liederabend denken, s, ^"' ssroße Saal, das große Publikuin, unter dem >'ch natürlich viele Zuhörer befanden, denen Wolf ^ne unbekannte Welt war, bewirkten, daß einige ^"Nen Zuckte doch ein Iorueöblitz. „ich glaube, die '"w)nunq ist richtig kalkuliert- Sie werden das ""ch^ichtisscr, Überlegung wohl auch finden. Vcden- "^ ^ie wohl, wenn ich mich auf die Seite der an-ocron Partei stelle, wozu ich als Justitiar die Ve-^'chtignng habe, dann werden Sie sehr bald nur "Us cine schmale Apanage angewiesen sein." "Nie es auch kommen mag, einer Schurkerei '"ag ich das Majorat nicht verdanken." rief der Va-l°n, von seinc^ Sitze aufspringend; „ich werde " "ne solche Verbindung niemals einwilligen!" .Niemals?" fraate der Notar mit scharfer Ve-lonunss. „Nie!" . „Auch dann nicht, wenn Varonessc Theodore ^ynen sagt, daß ihr Glück davon abhänge?" „Auch dann nicht! Taß Sie überhaupt diese ^rage an mich richten können, ist mir unbegreiflich, ^U' mußten doch die Kluft kennen, die unsere Fa-nnlie trennt." .. ^ Notar hatte sich ebenfalls erhoben, er ia)od seine Dose in die Tasche und nahm seinen „Ich hoffe, Sie werden sich das noch überlegen," Wgte er. „das letzte Wort wird in dieser Sache wohl noch nicht gesprochen sein. Sollten Sie bei Ihrer Entscheidung beharren, Herr Baron, dann würde ut) als Justitiar der Familie die Rechte des Erben >5hnen gegenüber mit der strengsten Gewisseuhaftia-cm wahren. Ich erwarte von Ihnen ein Villett. in oem S,e mir Ihre endgültige Entscheidung mit- Er verließ nach einer zeremoniellen Verbeugung oas Kabinett; der Varon stampfte zornig mit dem Fuße auf den Boden. .(Fortsetzung folgt.) der tiefsten Lieder nicht voll und ganz begriffen wnr-den, die Menge sich mehr den leichter faßlichen zu-neigte, und hanptsächlich den von köstlickMn Humor beseelten dm reichsten Beifall zollte. Damit soll jeboch keinesn>egs ein Tadel ausgesprochen werden, denn mit inniger Teilnahme folgten die Zuhörer den Vortragen s ä uitIi ch e r Lieder, spcndeteii jedem Bei-fall und waren augenscheinlich von j edemLiede mehr oder minder entzückt, da ihnen ja schon dieDichtungen. die ihnen im Abdruck zu Gebote standen, reichen Genuß gewährten. Wenn wir uno vorerst mit dem empfangenden Teile des längeren beschäftigt haben, so gesck>ah es. weil ja der Erfolg von seiner Aufucchinsfähigkeit ab-hängig ist und daß ihm dieselbe in hohemMaße erleichtert wnrde, verdankten wir dem lichtvollen, geistreichen Vortrage Dr. Ernst Decscys ülier das Leben und Schaffen Hugo Wolfs, oder wie er im Vorworte seines Bnches sagt: „über sein Werden und Sein, seine Not und 5'iraft, seine Seele und seine Musik". Herrn Tot', torDecscl) 5 Vortrag mußte, sich der knapp bemes' senen Zeit anbcqnenrend, sich aus eine kurze Skizze, oft auf allgemeine Andeutungen beschränken, die aber imnicrhin in sä>arfen Umrissen ein klares Bild des Werdeganges des großen Lyrikers boten. Das Haupt-gewicht legte der Vortragende natürlich auf die Eilt-stehungsgeschichte, der Lyrik Wolfs, die er in dem zweiten Vande seines Hugo Wols'Buchcs so geistestief mid liebevoll darlegt. Wer würde nicht beim genie-ßenden Versenken in die Lyrik des großen Tondichters die Wahrheit des schönen Ausspruches Tecseys cmp-finden: „Wolfs Lieder sind alle Liebesverhältnissen mit großen Dichtern entsprungen: er machte nur, wa.s er liebte!" Wir können leider dem Vortrage aus naheliegenden Gründen nicht folgen und verweiseil nochnmls und eindringlich alls das Vuch Tnscys, das jedem Verehrer Wolfs eine reiche Fundgrube alles Wissens' werten iiber den unsterblichen Lyriker bietet und einen großen Vorzug vor ähnlichen Vückiern besiyt: Es ap' pclliert nicht allein an den Verstand, sondern auch ans Herz, es ist mit edler Begeisterung, inniger Hin» gäbe geschriebeil und wird gewiß wesentlich zur Ver--breitnng Wolfscher Lyrik beitragen. Ein besonderes Gewicht legte der Vortragende anf die Cliarakterisierung der Lieder Wolfs: er wies nach, daß dieselben objektive Lyrik im höchsten Sinne sint» nnd das niusikalisä>e Vermögen Wolfs, jedem Vande seiner Lieder einen Stil, ein Gesicht zu geben, einzig dastehe. Eingehender besprach er den geistiger: Einfluß Richard Wagners, „das Fundament, auf dem sich sein Talent glücklich entfalten sollte", und unserer Zustimmung ist der begeisterte Vorkäinp» fer für Wolfs Lyrik sicher, wenn er behauptet: „Mit Wolf hat das deutsche Kunstlied die höchste Staffel der Vollendung erreicht. Durch ihn kam die unauflös, lick>e Verbindung der Kunstpoesie mit der Mnsik zn-stände, wie wir sie, heutzutage sonst nur mehr im Volkslied treffen . . . Wolfs Lied ist verstärkte Poesie, ein Wort — Ton — Gedicht . . .". Schade, daß Herr Dr. Decsey nicht in der Lage war. auch in Laibach wie. bei seinem Vortrage in Graz Vergleiche mit anderen Meistern, die gleiche Lieder wie Wolf vertont haben, vorzuführen. Er mußte sick) mit einigen analytischen Andeutungen bc^ gnügen, die hanptsächlich die. Farbenkraft der Lieder und die stannensiverte Veherrschnng der modernen Tonalität bclcnchteten. Er überließ sodann das Wort der Sängerin Fräulein Weste n zum Vortrage einer Reihe der schönsten Perlen des Meisters ans den ersten Heften, den Mörikeliedern, ans dem spanisa>'n Lieder-buche, den Kellerlicdern, aus den italienischen Lieder-büchern und aus den Goethelicdern. Fräulein Lotte Westen, die bekannte ausge,.-zeichnete Künstlerin der Grazer Over, ist eine berufene Intcrpretin Wolfscher Lieder, denn sie versteht es. in der Seele zu singen, sie bietet ein mustergültiges Vorbild aii technischein Können, die volle Herrschaft über die mechanische Tonbildung. Reinheit der Phra^ sierung, Wärme und Innigkeit der Beseelung und besitzt das Hauptsächlichste für die Lyrik Wolfs: Durch, geiftigung und Charakteristik der Deklamation mit einem feinentwickelten Stilgefühl, welches den feinsten Schwingungen, die vom Herzen des dichterischen Vtu° sikers cmsgel)en, zn folgen vermag. Bewundcrnswert ist das vielseitige Gestaltungsverinögen der Künstle» rin, das die verschiedenartigsten Typen des Mörite-bandes lebensvoll zu zeichnen vermag, in dem tief. ergreifenden Liede „Der «Henesene an dieHoffmmg" die tiefsten Gcfühlstöne anzuschlagen lveiß, um im duftig, zarten „Elfenlied" schalkhaste Märck>enPoesie zu trei-ben; Sehnsucht und Schinerz. Hoffen und Verzagen tönen aus der zarten Lyrik des großen schwäbischen Volksdichters mit ihren seelischen Modnlationen'. ein heißer, leidenschaftlicher Luftstrom, wechselnd mit zar> tcr Andacht strömt cnH dein spanischen Liederbnä)e; wie leuchtete der feine köstliche Humor auß dem Kel- lerliede: „Tretet ein, hoher Krieger", welcherSchwnng ans dem hymnenartig austönenden EickMdorsfschen Liede „Heiunveh", loelche unendlich, süß-wehmütig' verlangende Stimmung nnd herzige Naivität aus den Liedern des italienischen Liederbuches! Das Bedeutendste bildete den würdigen Abschluß: drei der bedeutendsten Schöpfungen aus den Goethe^ licdcrn. Tnsey sieht die künstlerisck)e Absicht Wolft-dahin gelichtet, „Goethes Lyrik aus dem Gebiete der modernen Tonkunst wiederzugebären, das Unterneh inen eines musikalischen Neueinpfinders." Die unsterb-liche Balladen gestalt Mignons tritt nns in neuer Charakteristik als Seclendrama entgegen, dos zu dem Genialsten auf dem Gebiete der Lyrik gehört, ja vielleicht das Genialste ist. Der wechselnde Gefühlsinhalt rüttelt mit erschütternder Gewalt an die Herzen der InHörer, groß enipfnnden, groß in seiner Wirsing. „Anakreons Grab", eine Naturidyllc, voll klassischer Stimmung, tiefe Ruhe und feiigen Frieden atmend, wich dem gesühlsfeurigcn Iubellied SuleikaZ, in des sen schwungvoll aufflammenden Akkorden des Klavier-Nachspiels das Programm, das uns einen Einblick ins „moderne lyrische Paradies" gewährte, endigte. Über den Klaviersatz Wolfs sagt Dr. Dec sey. „daß er ein Kunsnverk für sich bilde, das mehr als einen Pianisten erfordel't: einen ganzen Musiker, nicht bloß einen Begleiter . . . Wolf lehrt das feinste Darstellungsgefühl. Wer ihn wirksam spielen will, muß auch einen inneren Sck>ah zu verausgaben, eine Hcrzenswelt zu öffnen haben nnd fähig sein, hohe Gcsühlstemperaturen auszuhalten, wie selbst zu er-reichen: für kaltblütige Musikfreunde ist da nichts zu holen. Wolf muß nacherlebt werden ..." Wir können nnn am kürzesten und prägnantesten die geistvolle, künstlerisch vollendete Durchführung des Klaviersatzes der Wolsschen Lieder durch Herrn Dot-torDecsey mit den Worten charatterisieren,. das; er den Tondichter tatsächlich nacherlebt, aufs feinste und tiefste nackiempsnndcn hat. Er brachte die feinsten und zartesten poetisch«! Schattierungen, die verschiede^ nen Stimmungen und Klangfarben in den reizvollen Klangbildern in der zartesten und feinsten Aufsassnng. die Plastik der Stimmführung kmn klar und iiber zeugend zum Ausdrucke, die drmnatisä)en Akzente mit ihren großen Steigcrnngen gelangten in ihrer elementaren Wirkung zur Geltung. Tn Kenner weiß genau zu beurteilen, wie, unendlich schwer in rhythmischer und technischer Beziehung, in bczng auf geistige Auffassung, Anpassung und Darstellungsgesühl der Wolfsche Klavierpart ist: c>r fordert einen iiünst-lcr von Geist und Gcmüt und diese Eigenscl^aften vereint Herr Dr. Decse y, der wie kanin ein zlveiter in die Lyrik Wolfs eingedrungen ist und ihre feinsten Feinsten zutage fördert. Es war daher das harmonische Zusammenwirken zlveier Künstler wie aus einer Seele, und beide hatten glcickM Anteil an der tiefen Wirkung und dem großen Ersolge. Über stürmisches Verlangen gaben die beiden Künstler die „Nimmersatte Liebe" als willkommene Zugabc und ungezählte Hervorrufe fowie rauschender. herzliä>er Beifall zeugte vom aufrichtigen, ehrlichen Danke der entzückten Zuhörerschaft. >?. . ^Neuerung bei der Quittierung oerStaatsbcamtengehalte.) Das Finanz» Ministerium hat im Einvernehmen mit den Mniste-ricn des Innern, der Iustlz. des Handels, für Kultus und Unterricht. Ackerbau Und Landesverteidigung, so-wie dem Obersten Rechnungshofe eine Verordnung betreffend die Einführung von Zahluugslisten für oie. Quitticrung der Bezüge der Staat^bediensteten, ei> lassen, der wir folgendes entnehmen: Zur Verein-fachung der Liquidierung, Ionrnalisiernng und Behebung der fortlaufenden Bezüge (Gehalt. Aktivi« täts-, Personalzulageu lc.) der Staatsbediensteten werden an Stelle der Einzelquittungen nnd Gehaltsbücher (Zahlungsbogen) vom l. April lW5 angefaw gen „Zahlnngslisten" nach einem bestimmten Formu-lar eingeführt. Die aus Rechnung des Ärars in Druck zu legenden Zahlungslisten sind nach Ämtern oder wenigstens nach Departements (Abteilungen) iu äupla auszufertigen. — (Veim k. k. Vcrwaltung 5 gericht s-Hofe) wird am N. d. M. eine öffentliche VerHand lung über eine Beschwerde des krainischcn Landesaus schusses wider die k. k, Landesregierung in Laibach wegen eines Heilnatsrechtes stattfinden, ' (Aus dem Garnisonbarreste ent sprnnge n.) Samstag vormittags sprang der im Garnisonsarreste in der Peterskaserne, wegen meh-rcrcr Militärvergeben inhaftierte Kadettinfanterlst Eduard Rieder von dein im ersten Stockwerke befind lichen Fenster ans den Kasernplatz und flüchte ftäi unbekannt wohin. Nieder war schon «imnal deM-tkrt und im vorigen Sommer in Tcrrms verhaftet worden, Laibacher Ieiwng Nr. 5.___________________________ 36__________________________________7 Ig^ner 1905. — (Zur Erhöhung derGemeindeu m> lagen in Laib ach.) Wie unseren Lesern bereits bekannt, hat dor Laibacher Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung die Erhöhung der Gemeindeumlage von 20 auf 25^ beschlossen, um mit dem Ergebnis dieser Erhöhung das Defizit für das laufende Jahr zu beseitigen. Im Jahre 1901 waren für das Gebiet der Stadt Laibach direkte Steuern (mit Ausnahme der Personaleinkommensteuer, welche in diescmFalle nicht in Betracht kommt) im Betrage von 1,110,004 X 82 1i vorgeschrieben, und bezifferte sich somit die bisherige 20 A)ige Umlage auf 222.012 X 97 n, während sich das Ergebnis der nun beschlossenen 25 ^igen Umlage auf 277.516 15 20 k belaufen wird, was ein Plus von 55.503 X 23 k ergibt. Es ist gewiß interessant, die Höhe der Gemeindeumlage in anderen Kommunen Österreichs mit dcrGemeindeumlage, wie sie in Lai» bach ein gehoben werden soll, zu vergleichen. Auf Grundlage der für Lnibach vorgeschriebenen direkten Steuern würde eine 25 A?ige Umlage folgendes Er» gebnis liefern: Salzburg 654.938 X 23 1i, Linz 55 5032 X 43 n, Görz 551.707 X 33 n.Prag 474.050X 01 d, Troppau 442.227 X 45 Ii, Brunn 420.388 X 91 k, Klagenfurt 388.522 X 69 k, Graz 383.307 X 52 k, Innsbruck 301.556 X 72 !,, Wien 285.228 X 93 k. Es rangiert somit Laibach mit einer Gemeinde» umlage von 277.516 X 20 !i noch immer an letzter Stelle unter den angeführten Kommunen — immer» hin noch ein Trost für die Laibacher Steuerzahler, wenn es überhaupt ein Troft ist, Leidensgenossen zu besitzen. — (V 0 n der Südbahn.) Über das Projekt für die Errichtung einer Betriebsausweiche, be» ziehungsweise einer kompletten Station Verd zwischen den Stationen Loitsch und Franzdorf wird die poli< tische Begehung in Verbindung mit der Enteignungs» Verhandlung am 25. d. M. stattfinden. Näheres hier» über enthält die Kundmachung im Amtsblatte. —0. — (Todesfälle.) In Laibach starb am 5. d. Fräulein Lehrerin Theresina Debevec nach länge» rem Siechtum im 26. Lebensjahre und wurde gestern unter zahlreicher Beteiligung beerdigt. — Vorgestern starb hier Herr Ivan Resma n, Stationschef i. R., nach kurzer Krankheit. Der Verblichene war in frü. heren Jahren mit großer Ausdauer um die Hebung des slovenisch-nationalen Gedankens in Krain be« müht und auch schriftstellerisch tätig. Vor einigen Iah-ren erschien aus seiner Feder eine Sammlung kleiner Gedichte, betitelt „5ln^ äoclv". Das Leichenbcgäng» nis wird heute nachmittags um 3 Uhr von der Quer-gasse aus stattfinden. — (Der slovc nische kaufmännische Verein „Merkur") hielt gestern nachmittags in seinen Vercinslokalitäten im „Narodni Dom" unter zahlreicher Beteiligung seine Generalversammlung ab. Der erste Vizepräsident, Herr A. Lileg. eröffnete sie mit einer Ansprache, worin er zunächst die Vertreter der Presse sowie die Mitglieder begrüßte, worauf er einen längeren Rückblick auf das verflossene Vereinsjahr warf und der verstorbenen Mitglic-der sowie des warmen Freundes des Vereines, Herrn Kkcrjancc, gedachte, der in seinein Testamente dem Vereine ein ansehnliches Legat zugewendet habe. Die Versammlung ehrte da5 Andenken des Verstor-benen durch Erheben von den Sitzen. — Herr G 0 l 0 b erstattete dann den Tätigkeitsbericht, über das ver. flossene Vereinsjahr. Der Ausschuß, dein 7 Sektionen zur Seite standen, war zu 17 Sitzungen zusammen-getreten. Der Verein hat ein eigenes Organ, don „Slov. Trgovski Vestnik", herausgegeben; der Er» folg war so günstig, daß übers Jahr die Frage wird ventiliert werden, ob nicht das Blatt allwöchentlich auch mit ökonomisch'politischer Tendenz erscheinen könnte. Vom „Meni?no pravo" wurden bisher 500 Exemplare abgesetzt. Die Unterrichtskurse sowie die vier veranstalteten Vortrage waren sehr gut besucht: im Lesezimmer lagen 32 Zeitschriften auf, die Viblio» thek wurde durch 580 Werke vervollständigt. Die Vcr» mittlungsstelle intervenierte mit gutem Erfolge in 59 Fällen. Dn Verein zählt 477 Mitglieder (1 Grün- ! der, 417 ordentliche und 59 unterstützende Mitglieder) sowie 64 Abnehmer des Vereinsblattes. — Dem Kassaberichte des Herrn Balz er zufolge bcliefen sich die Einnahmen auf 13.384 X 29 n (darunter 2506 X 20 d für den Handelsball) und die Ausgaben auf 9991 X 47 k; das Vermögen beträgt daher 3392 X 82 d. Der Bericht wurde über Antrag des Herrn Rechnungsrevisors P 0 dlesnik genehmigt, worauf allen Ausschußfunktionären, namentlich aber dem Präses, Herrn kais. Rate M u r n i k, der Dank zum Ausdrucke gabracht wurde. — Hierauf berichtete Herr Dr. Windischer namens des Ausschusses über die Änderung zweier Paragraphen der Vereinsstatuten. Es wurde einhellig der Beschluß gefaßt, die Statuten in der Weise zu ändern, daß die Ausschußsitzungen schon in Amvesenheit von 8 Mitgliedern beschlußfähig sind und daß m die Sektionen nicht nur ordentliche, sondern auch die Vereinsmitglieder überhaupt gewählt werden können. — Weiters wurde einhellig beschlossen, die Genehmigung der vom Ausschußmit-gliede Herrn Dr. Win 0 ischer verfaßten Geschäftsordnung sowohl für den Ausschuß als auch fnr die einzelnen Sektionen dem neuen Ausschlisse zu über-lasscu. — In den Vorstand lourden p^r acewmütio noin die bisherigen Mitglieder, und zwar Herr kais. Rat Ivan M urn it als Präsident, Herr Alois Lilleg als erster und Herr Ignaz Keßler als zweiter Vizepräsident, weiters als Rechtsvertreter Herr Dr. Karl Triller gewählt. In den Ausschuß wurden durch Stimmzettel folgende Herren berufen: aus der Gruppe der selbständigen Kaufleute: Ivan Iebaöin, Ed. K a v ö i ?, Franz Kh a m, Ivan K 0 stevc und Josef Perdan; aus der Gruppe der Angestellten: Josef Dröar, Ivan Klun. Josef Kraigher, Karl Megli?, Ivan P 0 dlesnik, Ivan R 0 gel, Alois Vi d ic, Josef VlaH. Ivan Volk und Ivan Zupanöiö; aus der Gruppe der unterstützenden Mitglieder: Franz Go lob, Dr. Viktor Murnik und Dr. Franz Windischer. Revisoren sind die Herren Leopold Legat und Alois Novak. — Der Gesangschor des Vereines wird über Antrag des Herrn Dröar dein Verbände der slove-nischen Gesangsvereine beitreten. — (Im Panorama International) ist noch bis heilte abends eine Neise durch Norwegen ausgestellt. Sowohl die Städtebilder als die eigen, artigen Landschaftsansichten sind in hohem Grade sehenswert. Morgen: Agram. — (Kostümfest des Laibacher Eis-laufvercines.) Wie bereits mitgeteilt, plant der Verein aus Anlaß seines 25jährigcn Bestandes die Veranstaltung eines größeren Festes. Das hiczu gewählte Komitee hat beschlossen, ein Kostümfest am Abende bei Beleuchtung und Mnsik zu veranstalten, und zwar, wenn es die Eisverhältnisse ermöglichen, im Laufe der nächsten Woche. Der endgültige Tag des Festes wird durch die hiefigen Zeitungen und durch Anschlag an den Anzeigetafeln (Caf6 Elefant und Kasino, Kirbisch, I. C. Mayer und E. Mahr) recht-zeitig bekannt gegeben werden. Der Eislaufplatz wird durch zwölf Bogenlampen, Glühlichtketten, bengali» fchcs Licht und Feuerwerk glänzend beleuchtet werden. Die Militärkapelle wird durch zwei Stunden ab 7 Uhr am Platze konzertieren. Für warmes Büfett wird Sorge getragen werden. Der Beginn des Festes ist für 6 Uhr abends festgesetzt. Es wird gebeten, mög-lichst zahlreich im Kostüm zu erscheinen. Für Mitglieder ist der Zutritt gegen Vorweisung der Jahres» karte frei, doch ist diese an der Kasse vorzuweisen, und am Platze sichtbar zn tragen. Für Nichtmitglieder beträgt die Eintrittsgebiihr 1 X. — Bei günstiger Wit-tcrung findet auch morgen von 3 bis 4 Uhr nachmit tags auf dem Eislaufplatze ein Militärkonzert statt. — (Ein g ebr a chter Tesertcur.) Der im Jahre 1900 vom k. k. Landwehr-Infanterie-Regimente Nr. 27 in Laibach desertierte Landwelmnann Ignaz Megliö aus Metnnj, Gemeinde St. Veit bei Sittich, wurde am 2. d. M. von der Gendarmcriepatrouille aus Sittich festgenommen und dem genannten Regi« mente eingeliefert. —ik. — (Der Verein der katholischen Jünglinge) veranstaltete gestern abends in den Lokalitäten des Handwerkerheims in der Komensky' gasse eine Weihnachtsfeier mit der Aufführung eines Weihnachtsspieles sowie eines Volksstückes. Die Ver-anstaltung, bei welcher Herr Prof. Dr. Opeka die Bedeutung der katholisckM Jünglingsvereinc in län» gerer Rede erörterte, war sehr gut besucht und stellte die Besucher in allen Teilen znfricden. — (S tra ß e n u in legung.) Die bereits mit dem Gesetze vom 30. November 1895 angeordnete Umlegung der Treffen-OateiMoräutscher Bezirksstraße gelangt im Laufe dieses Jahres zur Durchfüh» rung. Die Vezirksstraßenausschüsse Littai und Treffen wurden angewiesen, die Vauarbeiten sofort in Angriff zu nehmen, beziehungsweise deren Ausschreibung zu veranlassen. —ik. — (Sanitäts. Wochen bericht.) In der Zeit vom 25. bis 31. Dezember v. I. kamen in Üai» bach 23 Kinder zur Welt (30 86 pro Mille), darunter z2 Totgeburten, dagegen starben 17 Personen (23 55 pro Mille), und zwar: an Wochenbettsieber 1. an Tiphtheritis 1, an Tuberkulose 1, an Entzündung der ! Atmungsorgane 3, infolge Schlagflusses 1, an sonsti» l gen Krankheiten 10 Personen. Unter den Verstorbenen befanden fich 2 Ortsfremde lii 7e Dieb wurde nachmittags verhaftet. " (Wegen Verdachtes des Raubes verhaftet.) Am 5. d. M. wurde der beschäftigungslose Ä^asenmeisterknecht V. P. aus Weichsel' bürg, der verdächtig erscheint, den Besitzer Jakob Krii-man ans Stajdorf auf der Blzirksstraße in der Nähe von Brunndorf in räuberifcher Abficht überfallen zU haben, in der Stadt verhaftet und dein Üaudesgerichtc eingeliefert. — (Seibst m 0 r d.) Am 2. d. M. nachmittag kaufte sich der beim Schuhmachermeister Johann Ino in Potokka Vas, Genwinde Kotredesch, als Geselle bedienstcte 20 Jahre alte Schuhmachergehilfe Ignaz Iavernik alls Latschenberg, Bezirk Gonobitz in Steier« mark, ein Seil um 10 I>, wobei er sich seinem Meister gegenüber äußerte, daß er sich mit dem gekauften Seile erhängen werde. Tatsächlich nahm er von seinein Meister Abschied und lies sodann in die nächst dec Ortschaft Potoöka Vas gelegene Waldnng. Dessen Bruder, der auch beim genannten Schuhmacher bc° dienstel ist. folgte ihm, begleitet voll noch drei anderen Personen, nach, wobei sie von weitem den Selbstmö> der am Gipfel einer etwa 14 Meter hohen Fichte in dem Augenblicke bemerkten, als er sich das Seil uitt den Hals warf und sich erhängte. Da eine Rettung nicht mehr möglich war, wurde die Leiche des Selbst» mörders erst tagsdarauf vom hohen Baume herabgo-holt und in die Totenlammer nach Sagor übertragen. — Den Selbstmörder soll unglückliche Liebe in den Tod getrieben haben. —ik. — (Journal! st ischc s.) In der Druckerei A. Slatnar in Stein wird jeden Samstag ein neues slovenisches Blatt, „Naü List", erscheinen, dessen erste Nummer uns bereits vorliegt. Die Zeitschrist, die jährlich 5 X kostet, will insbesondere den materiellen Fortschritt des slovenischen Ballern- und Gewerbe« standes fördern, aber auch sonstige Tagesfragen in den Bereich seiner Erörterungen ziehen. Allmonatlich wird „Nak List" eine Beilage, „Slovenska Goo-podinja", bringen, als deren Leiterin Frau Minla Gov<5kar zeichnet, und deren Inhalt Hauswirt« schaftliche Angelegenheiten, Artikel über Erziehung, Frauenbewegung sowie belletristische Beiträge bilden sollen. Auch wird das Blatt auf heimische Erzeugnisse und heimische Unternehmungen hinweisen, was auch schon aus der ersten Nummer ersichtlich ist. Als Herausgeber fungiert Herr Ivan I eb aö i n, Kaufmann in Laibach. — Der „MitclM Tovariü" hat sich in ein Wochenblatt verwandelt und wird nunnlehr je» den Freitag erscheinen. — (Ein südslavische r I u r i ste n ton greß.) Ans Agram wird gemeldet: Die Agramer Juristen, mit Herrn Dr. Tcrem'iu an der Spitze, via» nen die Abhaltung eines südflavischen Iuristenkon-gresses in Agram, wozu die Juristen ans Belgrad. Sophia und anderen südslavischen Städten eingela den werden. Theater, Kunst und Literatur. '" (D euts ch e B ü h n e.) Die trefflia> Auf-fuhrung der Oper „Carmen", die auch höheren künst-lerischen Anforderungen entspricht, und zu den besten Darbietungen der deutschen Bühne auf dem Gebiete der Oper gehört, fand, wie wir bereits kurz berichtet, auch bei der jüngsteil Wiederholung die volle Würdigung de5 in stattlicher Zahl erschienenen Publikums, das besondere- die hervorragenden Leistungen voll Hcn'n Nad 0 l 0 witsch durch Widmung eines präch tigen Lorbcerkranzes und Frl. Lendry durch die einer reich ausgestatteten schönen Vlumenspende und stürmischen Beifall ehrte. Wir sind überzeugt, daß das geistvolle Werk Bizets auch bei weiteren Aufführungen seine volle Wirkung und Zugtraft erweisen wird. -Vorgestern wurde die Operette „Der Kellermeister" bei mäßig besuchtem Hause anfgefüln-t. Die famose Ausgestaltung deo Titelhelden durch Herrn K ü h u c, im Verein mit den von ihm geschmackvoll vorgetragenen Liedern und die graziösen, lustigen Tricks des Fräuleins L 0 ivner verleiht der schon so oft gehörten Operette noch immer neuen Reiz. Die beiden be-liebten Künstler erfreuten sich warmer Anerkennung. - (Alls der deutschen Theatcrkanz-lei.) Da morgen das Orchester nicht znr Verfügung steht, gelangt anstatt der Oper „Carmen" die lustige Posse „Bocksprünge" zur Ausführung. — Weiterer Spielplan: Montag: „Jung Heidelberg", Mittwoch: „Kettenglieder", Tonnerstag: „Das goldene Kreuz" (Benefiz Lor eng). Samstag: „Jung Heidelberg", Laibacher Zeitung Nr. 5. 39 7. Jänner 1905. in der Zorn Kirche. Sonntag den 8. Jänner (erster Sonntag nach der Erscheinung des Herrn) Hychaint um 10 Uhr: Messe .Ie»u I^llt^mptor von Adolf 5lmm, Graduate I^ucäu'Ui« Doiiliuli» von Anton Foerster, Offer-toriunr .^udilate 1)eo von Kaspar Aiblinacr. Zn de-> Ktadtpfarrüirche Kt. Zclüc»0. S 0 nnt a g, den 8. Iä n n e r, uni!) llhr Hochamt: Sonntagsmessc i>tr. ^ in U-<1ui- von Jr. Schöpf, Graduate 15(.'ii(5<1ictu« Doiuiuu» von Anton Foer-stör, Offertoruim «ludillit« 1)«o choraliter, nachher «loriu et Ilttiioi-o von Mor. Vrosig._____________ Geschäftszeitung. — (Maul - und Klaue n s e u ch e.) Die k. k. Landesregierung in Klagenfurt hat die mit der Kundmachung vom ^ Nezembcr 1V04, Z. ^l.«W, zum Zwecke der Verhinderung einer Weiterverbrcirung der Maul- und Klauenseuche im Polnischen Vezirke ^>t. Veit verfügten Maßnahmen auf die beiden Ge» richt5bezirt'e Althofen und Friesach eingeschränkt. Telegramme k. k. des Telegrapl)eu-tzorrcspündenz-ßureau«. Der rujftjch-japunische Krleg. X! 0 nd 0 n, 0. ^änller. Tem Reuterschen Aureau wird aus Totio vom heutigen gemeldet, (General Stößel hade scm Ehrmnuort gegeben, an dem Kriege nicht mehr teilzunehmen und lehre über Nagasali, in die Heimat zurück. Xiondou, 6. Jänner. Der Korrespondent des Reuterschen Bureaus vor Port Artur lienchtet unter dem ge,trlgen: Um 11 Uhr vormittag» trafen General Etötzel und General Nogi ill einer Hütte des Dorfes Sui>chi zusammen, und hatten, nachdem sie fich gegenseitig degrußt, eine längere Unterredung. Sie schüttelten dann emander die Hände, worauf General Stößel zu Pferde stieg und nach Port Artur zuructtehrte. Totio, 5. Jänner. Im t'aijerlmien Haupte quartier ist folgender Bericht des Generals Nogi ein» gegangen: Die Uoergade der im Artüel ^ des Kapi-tiuauons«AbtonlNiens angeführten Gegenstände hm am 4. d. stattgefunden. Die Übergabe der 5»rts und Batterien wuroe beendet. Die Gefangenen werden sich am 5. d. an einem hiezu bestimmten Platze versammeln, doch sind die Feststellungen über die Gefan-genen so verwickelt, daß ihr Ergebnis noch nicht gemeldet werden kann. Nach summarischen Angaben sind gefangen: 8 Generale, 4 Admirale, 57 Oberste . und Majore, IM Schiffstapitäne, beziehungsweise Konimandanten, 531 Hauptlente und 5>ieutnante des Landheeres, 200 Schiffslcutnante und Marinebeamte, W Heeresbeamte, 1W Stabsärzte, Ä) Kapläne, 22.434 Unteroffiziere und Gemeine des Lanoheeres. 4500 Marinemcmnschasten, 3645 Nichttombattanten des Landheeres und 500 dcrMarine, insgesamt 32.20i Personen. Die Mehrzahl der Freiwilligen ist jedoch bei den Nichttombattanten mit eingeschlossen. Außerdem befinden sich noch 15.000 oder 10.000 Kranke und Verwundete in den Hospitälern. An Pferden wurden 100 Sattclpferde und 1870 Zugpferde übergeben. T 0 t i 0, tt. Jänner. (Neutermeldung.) Laut Mit' Teilung der Marineverwaltung wurden vor der Kapitulation von Port Artur zwei russische Torpedoboote sowie drei Torpedobootzerstörer von den Japanern zum Sinken gebracht. Der Kreuzer „Vajan" liegt schwer beschädigt auf der südlichen Seite des Ost-Hafens. Das Kanonenboot „Vobr" wurde durch das Granatenfeuer der Japaner zerstört. London, 6. Jänner. Der Berichterstatter des Neuterbureaus bei der japanischen Armee vor Port Artur meldet: Nur 80 russisä)e Offiziere gaben ihr Ehrenwort, nicht mehr mn Kriege teilznnehmen. Alle regulären russischenTruppen sind aus dcrFestung aus marschiert und gehen hellte nach Dalnij. iiine japa-Nische Abteilung ist gestern in die Stadt eingerückt, "m die Ordnung aufrecht zu erhalten. Die Nichtkom-battanten können aus freier Wahl in der Stadt blei brn. Japanische Matrosen sind mit der Beseitigung der Mmen im Hafen und mit dein Entfernen der beim Hafcneingang gefunkenen Schiffe beschäftigt. Es sind jetzt alle Forts von den Japanern besetzt. Petersburg, li. Jänner. (Ä'ieldung der Russischen Telegraphen-Agentur.) Die auswärts verbreiteten Meldungen von einer Havarie, beziehungsweise vom Untergange des Flaggenschiffes des Admirals Noidestvenskij, „Fürst Guvarov". siud völlig unb> gründet. Petersburg, tt. Jänner. (Amtlich.) Ein Telegramm des Generalleutnants Sacharov von gestern meldet: Unsere Patrouillen zerstörten mn 1. d. abends zehn Kilometer nördlich vc»n Haitschöng die Eisenbahn linie und stürzten Telegrliphenlstangen um. Eine von Liaojang kommende Lokonnotwe ist an dieser Stelle entgleist. Das Erscheinen unserer Patrouillen alarmierte dieIapaner, welche dasGeschützfeuer eröffneten. Petersburg, tt. Jänner. Die Russische Telegraphen-Agentur meldet aus Mulden vom 5. d.: Hier verbreitete Gerüchte besagen: TieIavaner bauen bei Fönghwangtscheng eine Brücke über den Jalu, um eine Verbindung der koreanischen mit den chinesischen Bahnen herzustellen. Augenscheinlich verstärken die Japaner demonstrativ ihren rechten Flügel. Wien, 6. Jänner. Seine Majestät derKaiser begibt sich am 8. d. M. zur Hochwildjagd nach Mürz» steg—Neubcrg. An den Jagden werden auch die Prinzen Leopold und Georg von Bayern teilnehmen. Am 12. d. abends kehrt der Monarch mit der Jagdgesellschaft nach Wien zurück. London, tt. Jänner. Dem Renterschen Bureau wird aus Peschawur vom 10. Dezember gemeldet, der Emir von Afghanistan habe den Mörder des deut' schen Ingenieurs Fleischer vor eine Kanone binden und in Stücke schießen lassen. Tanger, tt. Jänner. Es bestätigt sich, daß die Truppen des Sultans an der algerischen Grenze eine schwere Niederlage erlitten haben. Washington, 5. Jänner. Im Semat wurde ein Antrag eingebracht, die Konstitution dahin zu än-dern, daß die Amtszeit des Präsidenten in Zukunft sechs Jahre dauern nnd eine Wiederwahl nicht mög-lich sein soll. New York, tt. Jänner. Auf der Licksternwarte ist von Astronomen mit Hilfe des Croßley-Neflektors ein sechster Mond des Jupiter aufgefunden worden. Ausweis über den Stand der Tierseuchen in Krain für die Zeit vom 28, Dezember 1904 bis 4. Jänner 1905. Es herrscht: die Schweinepest im Bezirke Gottschce in den Gemeinden Lienfelb (1 Geh.), Sele (3 Geh); der Notlauf im Bezille Gottschee in der Gemeinde Hinter« berg (1 Geh.). Erloschen ist: der Notlauf im Vezirte Rudolfsweit in der Gemeinde Sankt Michael-Ltopit (l, Geh.'. K. l. Landesregierung für Nrain. Lail, ach, am 4 Jänner lW5. Neuigkeiten vom Büchermärkte. Vadstüber, Dr. H,, Friedrich von Hagrdorns Jugend» gedichle, li 1^0, — Treibl Ad,, Fragen des Getreidehandels und der Getreidebörsen, K 1 50. — Hertz Friedr,, Anli» ,'emitismus und Wissenschaft, li, — 72. — Brunswinl von Korompa Ldwg,, Nriegsgeschichtliche Beispiele zur Illustrie» rung unserer Reglements, 4 Hrst, k 3. — K^ur-O« linnno Villtur Ural, l^ei» »l« !'i>!»wii-u 6« III liuü'lllulu f>»n<.»>»«, li 3 60, — Steinlechner. Dr. P, Die Unredlichkeit als lechlshiudernde Talsache im bücherlichen Verkehr nach dem osterieichischen Rechte, li 3. — Gesetze, Verordnungen und Kundmachungen aus dem Dienstbereiche des l. l. Ackerbau-Ministeriums, 33. Heft, li 4. — Morburge, E., Nebellen, k I 60. — Haack Fr., Die Kunst des 19. Jahrhunderts, geb,, li12 — Lüble»Haack, Nie Kunst des 19. Jahrhunderts, «ed., li 12. — Vie Kunst des Jahres 1904. geb,, li 6. — Wendt Emil, Was muh mau von der Kaninchenzucht wissen? li 1 20, — Springer Als., Was muß der Konditor wissen? li 1'20. — Siebcrt H,, Was muh man von der Pflege und Ablichtung der Papageien wissen? li 1'2<». — Geihler Emil, Wegweiser sür Schulerbibliochclen, li 1 -20. — Kohl A., Das tt'artenzeichnen als Hilfsmittel im Unterricht, li — 60 — Weißen born Fr,, Gesichtspunkte zu einer Bearbeitnng des Lehrplanes für den Zeichenunterricht, li — 60, Vorrang in der Buchhandlung Jg. v. Kleinmayr k Fed. Bamberg in Laibach, K'ongrehplatz 2. Angekommene Fremde. Hotel Stadt Wien. Vom 3. bis 6. Jänner, Nremetz. Loser, Naqelschmiedt, Trieft. — Scherz, Fischer, Me. Budapest, — Aurel, Nfm., Lyon. — Subet, Ivanitz, Private. Agram. — Vlasitz; Groß, Ingenieur, Graz, — Sludnig. Direktor. Nlageufurt, — Kappal, Beamter, Innsbruck, — Fischer, l. n, k Leutnant. Trieft. — Latsch, Sinck, Ivaulouiz, Gögl. Guttmann, Heudl, Wiesler. Brüll, Contoni. Eineil, Kflte.; Purzmeier, Werkführer, Wien. - Eiselt, Reisender. Haida (Böhmen). — Torboli, Nfm., Intra (Italien). — K'ersit, Bergrats^altin, Idria. — Ponsa, Lenilsch, Kflte,. Fiume. — Manncit, Reisender, Sissek. — Schmiedt, Kfm, ttanizsa. — Eifenstätler, Nfm. Prag. — Weiß, Zoritz. Kfltc., Pilsen. — Mandl, itsm.. Prehburg. — Habit, Kfm,, Wels, — Bizjak, Gastwirt. Brod. Verstorbene. Am 3. Jänner. Anna Hnbar, Malersgattin, 40 I., Martinsstrahe 32, 1'uduronl. ,mlm. Am 4 Jänner. Iosrf Volii. Stadtarmer, 72 I. Karl-städterstrahe 7, ^irlü-iti» düonic:^, pu«nmoni» I^-^n^t^i«^. — Elisabeth Sega, Fabrilsarbeiterin. 49 I,, Holzapfelstraße 5, Am 5. Jänner. Cyrill Kristau, Rechnungsnntcrofsiziers. söhn. 21 Tage, Metellogasse 2, ««c:»»,!,,.«!«. — Theresia De< bevec, Lchrerin, 27 I., Tirnauergasse 23. '1',ü^rl:ul. pn!„>. — Theresia Bernot. Bahnbedienstelensgallin, 73 I., Maria Thcresienstraße 10, Viüum on^i». Im Zivilspitale: N m 2. Jänner. Anton Peteln, Inwohner, 76 I.. ^-l»»mu» »snili». Am 3. Jänner. Franz Bogataj, Arbeiter, 52 I,, Vi-tinm «nlll!». — Anton Ienlo, Dachdecker. 43 I., ^!«». Am 4. Jänner. Jakob Kosmaö, Inwohner, 46 I., I'lllinrc;»! . snilm. Landestheater in Laibach. 57. Vorstellung. Ungerader Tag. Morgen Sonntag den 8. Jänner Bocksprünge Schwank in drei Akten von P. Hirschberger und C. Kraatz. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehohe 306 2 m. Mittl. Luftdruck 736 0 mm. - 2 U. N. "TM^ -2-7s«. schwach bewöllt ^ 9 » Ab. 734-1 -0 65 W. mäßig halb bewöllt 7U, F. 7300 03 NO. schwach Regen 6. 2 , N. 729 1 ^-0 » teilw. heiter U. Piei.ilinten mit Anweisung fllr die Pflege der Haut, Haaro und Zäline gratis. Koestlins Tchneerollen. In all denjenigen Gesell-schaflslreiseu, welche Delikatessen zu würdigen wissen, sind Nurstlins Cakes und Biskuits längst rühmlichst bekannt. Heute küunen wir aber alle Feinschmecker insbesondere auf Koestlins Echneerollen als eiwas gauz Vorzügliches und Hübsches auf-mrrlsam machen im Bewußtsein, daß dieses neue Fabrikat Aug und Herz in hohem Muße erydhen wird. Die Firma L. iicoestliu k Ko. in Naab stellt diese Schneerollen mit in allen Kultur« staalen paientieilen Maschinen als Iohlgebäck her und füllt dieses mittelst Spriftmaschineu mit ganz vorzüglichen Eream» siillungcn. Eine Probe ist sehr zu empfehlen, zumal Koestlins Schneerollen in allen hirsigen einschlägigen Geschäften zu haben sind Der heutigen Nummer liegt ein Prospekt der Firma L. Koestli» «k Ko. in Naab bei, auf den wir besonders aufmerksam machen. (45^7) 3—2 Der Stolz Jeder Haua-L frftu 1st ein guter Kaffee- I ~~ & Kathreiners Kneipp-Malzkaffee sollto bei Bereitung des Kaffeegetrankes in keinem Haushalte mehr senlen. o o o Man verlange nur Originalpakete mit dem Namen xKATHREINER«. Loibachkl Zeitung Ni, 5, 4N 7, Jänner I805, Kasino -Verein. Im kommenden Fasching werden von Seite des Kasino-Vereines folgende Vereinsunterhaltungen veranstaltet: 7. Jänner: ErÖfihungSbaU 21. Jänner: Kränzchen 12. Februar: Kränzchen 4. März: Ball mit besond. Programm. Außerdem finden an den freien Dienstagen des Faschings irn Balkonsaale des Vereines Tanz-übungen unter der Leitung des Herrn Giulio Morterra statt. Beginn der Tanzunterhaltungen halb 9 Uhr, der Tanzübungen 8 Uhr. (45) 5—2 Laib ach, 4. Jänner 1905. Die Direktion. Husten. Der husten wird gewöhnlich als ein unbedeu-tendes Übel angesehen, welches man häufig einer Behandlung kaum wert hält. Und doch verdient der Husten die größte Beachtung, da. wie zahlreiche Beobachtungen hervorragender Ärzte lehren, ein Husten, der mehrere Wochen anhält, fast immer ein, Zeichen einer tiefen und schweren Lunaenerkrattkung ist. Wir haben heutzutage um so weniger Grund den Husten zu vernachlässigen, als wir imstande sind, jeden chrouiichen Husten, ohne Zuhilfenahme narkotischer Mitlel, wie Morphin ?c. wirksam zu bekämpfen. Im bikanuten Sirup «Sirolin» besitzt die moderne Medizin ein sehr wirksames Mitlel gegen den Husten, welches nicht nur den Hustcureiz stillt, sondern auch den Auswurf her« absetzt uud erleichtert, Bronchialkatarrhe jeder Art und selbst schwere Luugenerlrankmlgen werden dnrch Sirolin wesentlich gebessert. Das Sirolin hat den großr» Vorteil, daß es den Appetit anregt uud die Ernährung bedeutend hebt. (4!W) Bei Kinderkrankheiten, welche so häufig säuretilgende Mittel erfordern, wird von ärztlicher Seite als wegen seiner milden Wirkung hiefür besonders geeignet: %P • '^ tlkallftchor —------" SkUERBftUNN mit Vorliebe verordnet bei Ma^ensänre. Skrofeln , Rachitis, Drüsenanschwellungen usw., ebenso bei Katarrhen der Luftröhre und bei Keuchhusten. (Hofrat von Löschners Monographie über Giesshübl-Sauerbrunn.) ^ieäLilä^s l)«i clen Ilorrun Mokasi XaZtuor Nli'l ?S^L? I^282llill w I) Antrag auf Austcllung einer turnerischen Lehr» ^ lraft und auf Übernahme des Schüler» ^ und Kindeiturnens; e) Äuderuug des Vorauschlages für 1905 mit Bezug auf ^ diese Neuerungen.) (2) 3—2 ^ 2. Neuwahl des Turnrates. 3. Allfällige Anträge . Der Tururat. s Kurse an der Wiener Börse vom 3. Jänner 1995. N^ ^ ofsiMe« Kursbi««« Nle noticrlen tturje vristrhen sich in Kronrnwalinmg, Die Noticrung sämtlicher Alticn und dcr «Diurrsm Lose» versteht sich pcr Stück. Allgemeine Staatsschuld, «"d Ware »lnlieitl, Neiite in Noten Mai- Noveniber p, N. 4 ^/« , . , 100-LN lCN'tN iuSUb.^än.-Iuli pr, K,4'L«/<, 10U-2« lou^o ,,Not ^ebr,-Nnss,pr,«,4 2"/<, !(,»->»« !'">'L'^ ,, ,, April. Oll, pr,N,4'»"/n IM 45 l0N Sb l»54er Otaatsloft »»U fl, 3 i!"/« —'- —'- 18NUei ,, ÜOU st, 4"/u 156 ?k 1^7 7!, 1««0tl „ 100 st, 4"/o lk»'^ 1«« ?!, 1864er ,, 100 ft, . . 876 878 50 dill. ,, 50 ft. . . 274 50 278 50 Dom,-Pfa!>bbr. k 120 ft. 5«/„ . 28»'- »84 — Staatsschuld der im Deich»« rate vtltlelenrn ß'önigreiche und Länder. OeNsrr. <^l>Ibrenlc, stfr,, 1U0 fl., per Nasse.....4°/„ 118-55 H8'7b bto.Renle ln Kronellwähr,, stfr,, per Nasse.....4°/„ 100-35 ,00 55 bto.dlo. Kto. per Ultimo . 4"/„ nw 35 inn-bö 0estelr,Il,uest/,°/° 81-50 S17« «isrnbahn.EtaatSschuld» »eischreibunsstn. «lisabethbah» in W,. steuerfrei, zu 2N.0UN Kronen . , 4"/« 118 75 — — Franz Josef. Vllhn in Silber (biv. St,) . , , , 5>/<"/o 12730 1L830 Rubol!«bahn in Kronenwähr, «eue>frei ltlooen 4«/« 8U-80 l00'8« gn Vtaatsschuldoerschreibun» gen abneftemp.Eisrnb.'Altien. Elisabetlibah,' 2........4S»'b0 4S4b0 di°. Eal,b..X 1,7 10 !tll!abethbah», 40« u. liUW Vi. 4"/^......... l 18-65 ,13'0l, ssranz Josef,«,. Ein, ,«84 (div. St,) Silb,. 4°/u..... l0» — ,01-— Galizische Narl Ludwig-Äah.i (div. St,) Silb. 4"/« . . . 100 10 10110 Vorarlberaer Äal,,,, Tm. 1884 (div. St.) Silb. 4°/o . . . 100-.- 100^« Staatsschuld der Länder der ungarischen Krone. 4°/„ „nq. Goldrrnte per Nasse . 11875 118 »5 dto. dto. per Ultimo ... 1,8 75 1,8 35 4"/„ dto. Menie in Krouenwähr., steuerfrei, per Nasse . . . z»«'30 88-ü" 4"/„ dto. dto bto, per Ultimo , «8 30 U8'50 U»i, St,.Eil. Änl Gold 100 fl, — — —-— dlo, d!o. Nilber 100 fl, . , . —-— —-— dto. Staat« «Iblig, (Una. Ostb. v, I, ,«7«...... —'— —'— dto. Schanlreaal-Ablül.'Oblig. —-— —-- dto. Pram, 'I. - 200 ll 2,»8 — 2,1'^ dto. bll), ll 50 n. -^ 100 ll 207 75 2 U'?5 Iheih-Mea.'Losl 4"/» . . , , ,62 50 ,64 ,'U 4"/„ »»gar. Orundentl.-Oblla, u? «5 W »5 4°/n trollt, und slavon, bettu 88-50 — - Andere üssentl. Anlehen. 5"/„Do»au-Rra,'Anleihe 1878. ,06 75 107 5« 'Anlchen der ätabt Gürz , . —'— —'- «nlrhen der Sladt Wie» . , . 10390 W4 xo bto, dto, (T,lber o°,Eold) 1 Vörsebau-Anlehrn, verlosb. ä°/, 8920 10Uü0 4"/„ »rainer Lande« Anlehen , ——! —-— Geld War, Vfandblies» »tl. Vudlr, nlla, us!,inü!,I.uerl.4°/„ 88 60 100-,',« !ii. öslrri',Landl's Hyp, Änsl,4°/u 83 30 ,0030 Oest.una. Banl 40>/,iäl,r, oerl. j 4°/„......... ,00 80 101 «<» bto, dto, 5Njähr, verl. 4°/n ,00 80 10,80 Sparlasse, I,üst,, WI., uerl,4°/u 101^— —- EisenbahN'PrturltätS'' Gbligationen. Ferdinands Nurdbnhn C'n. 188« l00'80 ,«,8^ Oesterr, Nordweslbahi, . . , 107 «0 ,«»<»« Stantsbal,!!....... 425 50 42? KU Niidbah» l^ »"/„ verz,Iäim.«Iuli 308 — 310 bto. K5"/,,...... 1l!4'3!> ,25 «0 Ung'galij, Vahn..... 110 — ,11 — 4"/u Unterlrainer Vahne« , , —-— —-— Diverse Los» (per Stuck). Verzinsliche ose. 3°/n «udeulrebltLofe !e 40 fl. KM. , . . ,«4 — ,68 — Ofeuer Lose 4« fl..... ,«8 - ,74- Palffl, Lok 40 fl, NM, . - ,?»!'- 182- Noteuilreuz, Oest, Gef,, v, ,0 fl. 5ü 50 5,°>s>l' ,, ,, UN«, ,, ,. 5fl. 28-80 23 «0 Rudolf Loje 10 fl..... «s,-— «3-- Salm Lose 4« fl...... 222 — 224 — It, M'nois Lo,c 40 fl, , , . —'- —-— Wirnn Comm.-Lole v, I. ,874 522-— 532 -GewiüsNch, d. U"/^ Pr,-Schuld». d. Äobeulrcditanst., Em. 1888 —— —-— Laibacher Lose ..... —— —-— Gelb Ware «Men. Tlannportunler« nehmungen. «ussig°Tepl, Eilend. 500 fl. . . »»20 »240-Aau° u. Betrieb« Gel. fur städt. Strahenb in Wien lit, 4 . —— —'— dto. bto, bto. lit, ll . -'— —'- «öhm. Nordbahi, 150 fl, . . 33150 334 — Vufchtiehraber ltü. 5«0fl, KM, 2815 2860 ,004 Donau Dampfjchiffahrt«. Gesell. Oesterr,. 500 fl, »M. . . . 833 —837 - Dur, Vobenbllcher E.-Ä. 400 ll 5^2-5,06" Ferdinands Nordb. »000 fl. KM. üb,5' 553^> Lenib. C^ernow, Iassy-Eiseub.» («eselljchast 2Nl> fl. l3. , . . 584-— 586- Llol,d, Oest,. Tries«. 5«« fl. KM. 7l6 - 720- Oeslerr, «ordwM'aI,n 2<>0 fl. E. 418-^N 418' dtu. dtn, (lit, ly 200 fl, S. 4I2'5«'414 5» Praa DuzerEiieiib. lW fl.abgst, 214 >215-- Ttacitijrilenbalin WU fl. L. . . «51'5N'«52'5« Züdba!,!, 2«0 20Nfl,S. 4,0 — 413-Wiener Lokalbahnen-Alt,Ges. . ,15-— — - Kanken. Nnalo-OeN, Äanl 120 fl. . . 2A! 25 2«? 25 Vanlverein, Wiener, 200 fl. . 562-50 K6350 Älldll.Anst,. Oest. 200 fl.S. . 373 —383- Krdl..N»sl, f, Hand, u. G. 16"fl. «8,- - 68^ — dto, bto, per Ultimo , . 682-50 68^7.» Kredillillül. AIla,!»!g,,200fl, . 8l'8,,0 807 Ü0 Deposiienbaiil. 'All,,,, 200 fl. . 448-75 45»'?.-, li«tompte Ges., «brüst.. 400 li 554 — 555 50 Giro-». Kaliciw,, Wiener 200 fl. 44U-— 444- - HNpothelb.. Oest,, 278'— ..lilbemühl", Papirrf. u, V,G, ,»4— 14»-— Liesluger Ärauerei 100 fl, . , Z«8-,,10 — MoutauGeselllch,, Oesl,-alpine. »13 40 5üN 40 Präger Eilen Ind..Ge>. 200 fl. 2470 247k Lalgo Tarj Slelutohlen 100 fl. 532 — LU2 — „SHloalmülil". Papirrf. 200 fl. »88-— 800'— „Eteyrerm,", Papierf, u, V-G. 401 — 4N8-— Trifailer Kohle!!w,.Gelell. 7» fl. 3»2-t»0 30? — Waffeilf.G.Oest.iuWicn.iWfl. 530'— 533'— Waaaon-Lelhanst,, «llg. in Pest, 40» li ....... 640— —'— Wiener Vauaefellfchaft 100fl. . ,61-—'«3 — WlencrbergelZieaelAtticn'Gcl. »«« — 872 — Devisen. Kurze Eichten, Amsterdam....... l!»8'85 ,8,?'— Deuljche Plätze...... ll? 5» t,?-?(> London........ 2.18-72 238'»5 Pari«.........35-37 35'5N St. Petersburg......—-» _- Daluten. Dulalrn........11 33 11'8? 20FranIs» Stücke.....13-1« 1812 Deutsche Neichsbanlnoten . . li?'47 ,,? 67 Italienische «anknoten , . '. 85'8» 85-bO :«ubcl-Nuten......2 5«^ 2 5i.., Ein- -o.3Q.cL '^"•ricai.Ta.f ?on Kenicn, l'sMndbrleftett, l'rlorlilklen, Abtlt-n, 1B^ LoB-VfrHiohnrntifl Ba.xi.lc- -u-iidL "Wecli.Blei-a-esch.aft Privat- Depots (Safe- Deposit«) ian.t»r elfentm *V«r«cixlia.aa d.«r P«irt«l. Verzinsuno von Bar-Einlagen Im Konto-Korrent- und auf Giro-Konto.