Mit 1. März beginnt ein neues Abonnement auf die Kubachrr Zeitung. Die Pränumerations-Bedingungen leiben unverändert und betragen: 3«r die Versendung mittelst Post: halbjährig.....7 fl. 50 kr. vierteljährig.....3 „ 75 „ monatlich......1 „ 25 „ Für Laibach: halbjährig.....5 fl. 50 kr. vierteljährig.....2 „ 75 „ monatlich......— . 02 « 3ür die Zustellung ins Hau« per Jahr 1 st. .,..,DW^ Die P»ilnum«r«ti,n»' »etrilze w,ll«n P«i,f«i l"««l,n>«t »„tzen" Jg. v. Kltinmayr . pamberg. Amtlicher Theil. ,„ Ee. l. und t. Apostolische Majestät haben mit «Uethijchster Entschließung vom 17. Februar d. I. dem Atstmeister Adalbert Stainer in Innsbruck an. Aslich seiner erbetenen Versetzung in den bleibenden Ruhestand in Anerkennung seiner vieljährigen ersprieh. Mn Dienstleistung da« Ritterkreuz des Franz-Ioseph. "tden« allergnäbigst zu verleihen geruht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 2 l. Februar d. I. dem Nathe des Obellandesgeiichtes in Zara Adolph Franz au» Anlas« seiner Versetzung in den bleibenden Ruhe« stand in Anerkennung seiner vieljährigen treuen und ausgezeichneten Dienstleistung den Titel und Charakter eine« Hofrathes mit Nachsicht der Taxe allergnädigst zu verleihen geruht. Prazük m. p. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 22. Februar d. I. dem "betstaatsanwalle bei dem Oberlandesgerichte in Zara Mann Versa von Leidenthal in Anerkennung Itlner ausgezeichneten Dienstleistung den Titel und Charakter eines Hofralhes mit Nachsicht der Taxe allergnädigst zu verleihen geruht. __________ PraZHl m. p. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Einschließung vom 15. Februar d. I. den ordentlichen Professor an der Univ rsi<ät Marburg Dr. Eugen Vorm ann zum ordentlichen Professor der alten Geschichte und Epigraphil an der k. k. Uni» versilät Wien allergnädigst z„ ernennen geruht. Conrad-Eybesfeld m. p. Nichtamtlicher Theil. Reichsrath. 100. Vitzung des Herrenhauses. Wien, 2b. Februar. Se. Excellenz der Herr Pläsident Graf Traut!-man so or ff eröffnet um 11 Uhr 30 Minuten die Sitzung. Auf der Minifterbank befinden sich: Se. Excellenz der Herr Ministerpi iisideut und Leiter des Ministeriums des Innern Graf Taasfe. Ihre Excellenzen die Herren Minister Dr. Freiherr v. Ziemialtowsli, Graf Fallenhayn. Dr. Freihe,r v. Prazül. Dr. Frei-Herr v. Conrad-Eybesfeld. Dr. slitter v. Du-najewsli und Freiherr v. P i no. Nach Uebergang zur Tagesordnung werden die zur ersten Lesung auf derselbe!, stehenden Gesetzen!« würfe den betreffenden Commissionen zugewiefen. Es folgt hierauf die zweite Lesung des Gesetzes, betreffend die Abänderung und Ergänzung der Gewerbe-Ordnung. Freiherr v. Vezecny esllärl, dass durch Modi-ficationen des Gesetzes dessen Zustandekommen nicht gefährdet, dass der Hinweis darauf, dass das «ba/ord-netenhaus noch viele Gegenstände zu erledigen habe, dais es sich im letzten Stadium seiner Wirksamkeit befinde und vor den Neuwahlen stehe, nicht zutreffend sei. An eine absichtliche Verschleppung dieses Gesetzes durch irgend eine Partei sei nicht zu denken, und die Sorge vor einer solchen kann den Redner daher nicht abhalten, den von ihm beabsichtigten Antrag bezüglich der Kinderarbeit in der Spccialdebatle zn stellen. Zur Vesehesvorlage selbst sich wendend, will Redner sich nur an die Kernpunkte halten, als welche ihm die Bestimmungen über die Sonntagsruhe, die Frauen» und Kinderarbeit und der Nolmal«Arbeitslag erschei- nen. Eine Beschränkung des Frauencrwerbes durch principielle Untersagung der Nachtarbeit elscheint dem Redner nicht empfehlenswert, und er steht bezüglich der Kinderarbeit auf demselben Standpunkte. Den Normal-Nrbeilstaa. anlangend, bleibe es immer eine Beschränkung der individuellen Freiheit, wenn man den Leuten verbietet, so lange zu arbeiten als sie wollen. Der Arbeitnehmer komme auch im Verhältnisse zum Arbeitgeber durchaus nicht immer zu kurz, sondern er habe im Coalitions- und Vereinsrechte eine oft genug als erfolgreich erprobte Waffe. Der Normal-Arbeitstag werde die Lage der Industrie noch mehr erschweren; trotzdem wirb Redner dafür stimmen, weil die Strö> mung einmal dafür ist und das Experiment gemacht werden möge. Er behält sich Anträge in der Special-debalte vor. Freiherr von Helfert führt aus, dass die prin-cipielle Einwendung d?s Vorredners, der Normal, arbeilstag sei eine Einschränkung der individuellen Frei' heit, hinfälliq sei, denn eine solche Beschränkung der persönlichen Willkür liege ja in der Gesetzgebung. Die Jugend Pflege fre>lich aus Folgen für das spätere Lrbm wenig Rücksicht zu nehmen, allein die statistischen Daten über die Verkürzung der mittleren Lebensdauer bei fortwährender Ueberbeschäsligung sprechen deutlich genug, und da habe doch wohl die Gesetzgebung vorzusorgen. Eine Willensbeschränlung in dieser Richtung gereiche zum Schuhe der betreffenden Personen. Die Gründe für den Rückgang des Exportes der Induftlüproducte müsse man eher bei den Großindustriellen als bei den Albeitern suchen. Die Beschäftigung der ländlichen Ntbeiler sei in ihrer Wirkung auf das leibliche Ve-finden des Arbeiters nicht mit der Fabrilsarbeit zu vergleichen. Was Verzögerungen in der Behandlung der Vvllage anlangt, gibt Redner zu bedenken, dass man vor dem Schlüsse einer Legislaturperiode steht und das«, wenn das Gesetz jetzt nicht zustande komme, die ganze Arbeit in der nächsten L^islaturpfliode wieder aufgenommen werden müsste. Darin liege die eigentliche Zwangslage, und darum solle man das mögliche Gute um des Wünschentweiten Besseren willen nicht in den Wind schlagen. Des Guten sei in der Vorlage so viel, dass man über das noch Wünschen«« werte vorläufig hinwegsehen könne, da die Cardinal« fragen ja gelöst seien. Rilter v. Tog gen burg wird zwar sür das Ein» gehen in die Splcialdebatle st-mmen, um nicht den nützlichen Bestimmungen des Erttwurfe« im Wege zu stehen, glaubt jedoch, dass kein nölhigender Grund zu dem Gesetze vorliege, nachdem die Verhältnisse in den Jeuilleton. Für die Plauderecke. Unter den mancherlei Nuslösungsarten, welche ,°'l als Kinder beim Pfänderspiel beobachteten. er» Uute sich hie eine besonderer Beliebtheit: Zwei der "'"der traten hervor, um sich mit möglichstem Cere« "wniell eincn 5kus« zu geben, während ein drittes da» «?tnftehen und sich mit der stachen Hand über den "lund fahren oder, wie wir dies nannten, den Ritter "" der traurigen Gestalt machen musste, y, r ergötzlich aber diese Rolle im Kinderspiel sein . "»'. so wenig ergötzlich pflegt sie im späteren Leben Nkl.k ' besonders wenn das Schicksal es darauf ab-°blr »? ^"' °"b"" Nets die Rolle des Küssens, uns dte des Mllndabwischens zuzuerlheilen.------------ Und m unvermulhet kräftiger Windstoß hat Leben aus k egung in jene höheren Regionen gebracht, zu tl» l. U" °"! be" pflichtgelreu.n Staatsbürger Und N -^ p^a.t. Ein Regen von Anerkennungen Vusr,«n/??""al" ha» sich ergossen. Zitternd vor Da ^U, lesen wir die betreffenden Kundmachungen, freund m.?!. F"und A. ist befördert worden. !'nn ein7n l^ * A" semes Ehrge.zes erreicht, er h" die l?n^ c I" l"n Knopfloch knöpfen. Freund C. 6o viel A sehnte Zulage erhalten. Und wir?-"'«t zu N d^^'" und spähen, unser Name ist ditched uns len A" «"lulleren den andern und - T«ws°l un«"^" I"h"" der Trennung fühlt das ^" ltd" von bn^!" Jugendfreunden zufammen. ' 'V"ln hat von seiner Familie zu be- richten! Der eine erzählt von skiner Frau. der andere von seinen Kindern. Der denkt nächstens seine silberne Hochzeit zu feiern und jener rüstet sich, die Hochzeit seiner Tochter festlich zu begehen. Wir sind allein geblieben. Die wir wollten, die wollten uns nicht. und die uns wollten, die wollten wir nicht, wie das wohl zu gehen pflegt. Und da wir die grüne Hochzeit noch nicht feieilen, haben wir auch nicht auf die silberne zu hoffen, noch viel weniger uns zur Hochzeit einer Tochter zu rüsten. Wir blicken auf das Glück der andern und — wischen uns den Mund als Ritter von der traurigen Gestalt. Wenn er vor meinem Fenster vorübergieng, der würdige alte geistliche Hnr. so machte ich mich, wenn irgend möglich, rasch von der Arbeit los. eilte hinaus und gab ihm eine gute Strecke das Geleite auf der glatten Landstrah-, die nach seinem Dörflein hinaus» führte. Denn er plauderte gern und angenehm, und ich nahm manches fchöne Wort, manch lehrreiche Er» zählung von diesen kleinen Spazicrgängen mit nach Hause. Was nicht selten den Gegenstand unserer Ge. spräche bildete, war der Charakter des Landvoltes, das er. der Landpfarrer, ja an« langer und gründlicher Erfahrung kannte. Allzu gütig urlheiltc er nicht über den »biederen Landmann". und namentlich war es die Selbstsucht, die Hallherzigkeil des Bauern, die er oft scharf tadelte. Eines Tages traf ich ihn ziemlich erregt und erfuhr auch bald. dass es sich wieder um einen Fall folcher Herzenshärle Handelle, der ihm die Laune verdorben. ..Denken Sie sich." "ef er m«r zu, .wir haben da in der Gemeinde ein armes Mao-chen. ein elendes, krankes Geschöpf, welches, zu styr heruntergekommen, um noch arbeiten zu können, nun bei den Leuten herumgeht, ihr bischen Nahrung zu erbetteln. Sie ist aber so magenschwach, das« sie seit einiger Zeit nicht« weiter vert'ägt als Vuttermilch und nur noch mit diesem Getränke ihr erbärmliche« Leben fristet. Heute früh kommt sie zu mir und klagt mir weinend ihre Noth. Die Bauern weigern ihr die paar Schluck Vultermilch; denn sie brauchten diese jetzt für die jungen Schweine!" Der alte Mann ver-mochte vor Entrüstung kaum weiter zu sprechen. .Wenn unser Dorf auch gerade nicht übermäßig reich ist, so hat es doch behäbige Bauern genug, und so etwas muss vorkommen in unserer humanen Zeit!" Ich bat ihn. die paar Münzen, die ich aerade in der Tasche halle, für das lranle Wfsen anzunehmen, und verließ ihn bald; denn auch mir war die Laune ver-lMgen. und die Unterhaltung wollte mcht w" ,vl,,l gedeihen. Während unsere'Zeit 'iml^« i«"er «ä^re Anforderungen an Hagen u,,d Luxus, Wss " «aft. K""^.h^ ^„„ neue Bedürfnisse ^"' ^ ^^^beulels, macht Cultur, aber zum ^"'setze, «n^» sich a''dererse.l« e.n n^ura m«ß ^g^ .^ ^ ^ b^"""',^^'.l lun/u"eres „Klingenden«. """N d r Jugend will mau beginnen - die Schul-sp.rcasf n sollen eingesührt werden bei den E'wach enen will man fortfahren - die Errichtung von Poster, cassen hat sich bewährt. Nun beqmnt eine neue Aera des Eparens — ohne zeitraubende Gang/, ohn; änMichts InuehaNen einer Laibacher Zeitung Nr. 47 374 27. Februar 1885. Fabriken sich stetig bessern und zu hoffen sei, dass dieser humane Zug sich umsomehr entwickeln werde, als die gegenwärtige Regierung diesem Zustande eine erhöhte Aufmerksamlcit zuwende. Unter diesen Umständen brauche die Gesetzgebung nicht mit rauher Hand einzugreifen. Auch trage der Entwinf den Stempel des vorherrschenden Zuges der Missgunst gegen da« Groß« gewerbe an sich. die parallel laufe mit der Denuncierung des Capital«. Das sei ein System, durch welches man das Capital aus den productive» Bahnen hinausdrängt und in die sterilen Aö'rsenspeculationen oder in den Echooh des Rentenlebens hineintreibt. Se. Excellenz der Handelsminister Frh. v. Pino will nur einige Aeußerungen des unmittelbaren Vorredners beantworten und betont, dass die Erfahrungen, welche die Regierung auf dem Gebiete des Arbeiter« wefens, namentlich des Lehrlingswesens und der Ausnützung der Arbeiter gemacht hat, eine Umgestaltung der jetzt bestehenden gesetzlichen Vestimmunget» als nothwendig erscheinen lassen, und dass die uorgrkommenen Ausschreitungen der Regierung und der Legislative die Pflicht auferlegen, deren Wiederholung durch Schaffung gesetzlicher Bestimmungen unmöglich zu machen. Se. Excellenz der Ackerbauminister Graf Falken-hayn erklärt einer Aeußerung des Frh. v. Vezecny gegen« über, dass außerordentlich wenig Gesuche beim Ackerbauministerium eingelaufen seien, in denen Bergarbeiter um Nachsicht in Bezug auf Bestimmungen der sogenannten Bergwerksnovelle ersuchen, und dass in diesen Fällen auch nach den Bestimmungen der Novelle die Sache ganz gut zu ordnen war, weil eben die Bittsteller die Bestimmungen des Gesetzes nicht richtig auf« gefasst hatten. Fälst Salm unterstilht den Commissionsantrag, weil etwas jedenfalls besser sei als nichts, und weil, da eine neue Legislaturperiode in Sicht steht, siir diesen Gegenstand gar nichts oder elst in unabsehbarer Zeit etwas geschehen tonnte. Graf Leo Thun anerkennt den humanen Zug, der bei den meisten in der Hand solider Unternehmer befindlichen Unternehmungen nicht geleugnet weiden könne, erinnert jedoch, das« trotzdem auch sehr grelle Beispiele einer anderen Richtung vorkommen und dass durch Misibläuche die Stellung der soliden Unternehmer sehr erschwert werde, und da sei es nur in der Ordnung, dass man dem humanen Zuge auch gesetzlich Geltung schasse und es der Regierung ermögliche, gegen empörende, in einzelnen Fabriken vorkommende Miss-bläuche einzuschreiten. Fürst Czartoryski erklart, dass die Commission nach langer, reiflicher Ueberlegung zu der Ueberzeugung gekommen sei, dass das Anstreben des Besseren in diesem Falle mit dem Aufgeben des Guten gleichbedeutend wäre. Nachdem der Referent Graf Vlome in längerer, wirkungsvoller Rede die Commifsionsanträge vertheidigt, wird in die Specialdebatte eingegangen. Bei F 75 (Sonntagsheiligung) bemerkt Cardinal Fllrsterzbischof Schmarzenberg, er hätte die Gleich« stellung der Feierlage mit den Sonntagen gewünscht, enthalte sich jedoch mit Rücksicht auf das Zustandekommen des Gesetzes eines Amendements. Bei § 96 a (Maximalarbeitstag) spricht sich Ritter v. Toggenburg gegen einen Maximalarbeitstag aus, weil die Art der Arbeiten und die Individualität der Arbeiter nicht gleich sei. Bei § 96 b (Fabriksarbeiten der Kinder) stellt Freiherr v. B ezeczny ein Amendknmit des Inhalts, dass der Handelsminister im Verordnungswege in einzelnen Fällen und bei besonderen Kategorien von Unte» nehmnngen unter besonderen Voraussetzungen die Verwendung von Kindern, die das 12. Jahr vollendet haben, zu leichteren Arbeiten bewilligen könne. Se. Excellenz der Handelsminister Freiherr von Pino verweist auf die Eifahrungen bei der Conscription, auf die übereinstimmenden Gutachten der ärztlichen Organe sowie auf die Voten der in den Enquöten vernommenen Großindustriellen, und erklärt sich gegen den Antrag des Vorredners, obwohl der Regierung dadurch ein weiteres Befugnis eingeräumt würde. Graf Harrach spricht sich gegen das Amende» ment aus, weil dasselbe die Zurückweisung der Vor» läge an das Abgeordnetenhaus und damit eine große Gefahr für die Votierung des Gesetzes zur Folge hätte. Das Ammdement des Freiherrn v. Bezeczny wird abgelehnt und das Gesetz unverändert angenom» men und auch in dritter Lesung zum Beschlusse erhoben. Nächste Sitzung Freitag. 399. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien. 25. Februar. Se. Excellenz der Herr Präsident Dr. Smolka eröffnet um 11 Uhr 26 Minuten die Sitzung. Auf der Ministerbank befinden sich: Ihre Excellenzen die Herren Minister Dr. Freiherr von Ziemial» kowski, Graf Falkenhayn, Dr. Freiherr von Prajäk, Dr. Freiherr v. Conrad-Eybesfeld, Dr. Ritter v. Dunajew sli und Freiherr v. Pino. Es sind u. a. folgende Regierungsvorlagen eingebracht worden: Gesetzentwurf, betreffend die Zugestand-msse und Bedingungen siir den Bau einer Localbahu von Laibach nach Stein; Gesetzentwurf, betreffend die Zustimmung zu dem Beschlusse des krainischen Landtages bezüglich der für den trainischen Grundentlastungsfond in den Jahren 1885 und 1886 eiuzuhebenden Zuschläge zu den directen Steuern, und der Gesetzentwurf, betreffend die Stempelfreiheit der Gesuche um die ausnahmsweise Ehebewilligung im Sinne des 3 44 des Gesetzes vom 2. Ollober 1882 und der zu diesen Ge« suchen als Beilagen nöthigen Matrilelauszlige und Zeugnisse. Abg. Neu der und Genossen beantragen die provisorische Regelung der Verzehrungssteuer-Tarife in Wien. Se. Excellenz der Finanzminister Dr. Ritter von Dunajewsti beantwortet eingehend die Interpellation inbetreff der sanitären Zustände in den k. l. Ta-bakfabrilen, ferner die Interpellation wegen Rückzahlung der Invasionsschuld in Niede,'österreich, Oberösterreich und Salzburg. Das Haus geht zur Tagesordnung über. Die Vorlage bezüglich der Vermehrung des Fahr« Parkes der Staalsbahnen wird in erster Lesung an den Budgetausschuss gewiesen. Abg. Richter motiviert seinen Antrag aus Schaf. unq eineS Zollbündnisses mit Deutschland und F""l reich zum Schuhe des Ackerbaues gegen die ru>M und überseeische Concurrenz. Redner erblickt in eMw solchen Bündnisse da« einzige Mlttel zur Abwehr e'N" letalen Nusganges der eingelrelenen Krise und erW hievon nicht nur eine Gesundung der AgrarvertM nisse, sondern auch eine günstige Rückwirkung au, o> Finanzverhältnisse des Staates, die ValutareaM' rung :c. Schließlich bekämpft Redner die Befürcht^ einer »„gemessenen Steigerung der unenlbch'llcW Lebensrnittel und beantragt die Zuweisung dieses «)' genstandes an den uolkswirlschastlichen Ausschuß Abg. Iahn spricht gegen diesen Antraa, mdem er den Zeitpunkt für handelspolitische Transaktione" für Ut'gil'stig erklärt, da die österreichische Regime gegenüber den Zollerhöhungen in Deutschland « Rctorsiol>innßregeln greifen muffe, welche »">" Industrie zugute kommen sollten. , Nachdem Schluss der Debatte angenommen niuroe, spricht Abg. Fülnkranz als Generalredner silc ° Annahme des Richler'ichen Antrage«, welcher h'eca"' vom Hause dem volkswirtschaftlichen Ausschüsse i« gewiesen wird. . ^ Es folgen hierauf zweite Lesungen, und lveroe die Gesetzentwürfe, betreffend die Verlängerung "" Ausnahmsgerichte im Kleisgerichts'Sprengel Lattall'' dann die Hypothekar-Erneuerung für Vorarlberg, oyl> Debatte in zweiler und dritter Lesung angenommen. Schließlich wird der Bericht des SteuerausM!" über die Gebürenfreiheit der auf Wechselseitigst °e ruhenden Vereine, sowie der Bericht dcs SteuerM schusses über die Petition der Brau.Industriellen ""« Reform der Brausteuer nach den Ausschujs.Nnlrage" angenommen. Der Präsident blicht die Tagesordnung ab. Abg. Wiesenburg und Genossen interpM"" die Negierung inbetreff der Einbringung einer «" läge zur Abhilfe des Nothstandes der Diurmste». , Abg. Dr. Menger interpelliert wegen ÄuM rung der Eisenbahn HanLdorf-Ziegcnhals. ^. Abg. Ritter ».Schönerer beantragt, den ^ bürenausschusz aufzufordern, binnen vierzehn 2M einen Börsensteuer-Gesetzentwurf vorzulegen. ^)'^. Antrag wird mit 161 gegen 131 Stimmen abgelty"' Nächste Sitzung Freitag; Budgetdebatte. ^, Inland. ^ (Die parlamentarische Situating scheint sich in den letzten Tagen wesentlich geklärt« haben. Die Budgetdebatte soll heute beginnen; "^ meint, dass dieselbe etwa vierzehn Tage in AlM z. nehmen werde. Auch die Nordbahn-Vorlage hat "H sicht, noch in dieser Session erledigt zu werben. "" man aus Wien berichtet. wird der Club des s^ Coronini für das Eingrhen in die Specialdebattest' men. Der Hohenwart-Club sprach sich für die iM, bahn-Vorlage mit den vom Subcomili vorgeschlag.^ Aenderungen aus. Der Polen.Club hat zwar el"" Bedenken, dürfte jedoch im ganzen keine Hinders in den Weg legen. Im Liechtenstein-Club gehe« >, Meinungen auseinander, es ist jedoch noch lein ^ resultat vorhanden. Im „Cesty llub« sind die A ralhungen iiber die Vorlage noch nicht abgesM s, (Die österreichisch.ungarische Z/,^ conferenz,) welche am 24. d. Mt5. im Minist"'" knappbemessenen Expedilionszeit, ohne ermüdendes Warten in überfüllten Bureaus — bei gelegentlichem Vor« überschlüpfen an einer der zahlreichen Postexpeditionen kann der Stock zu einem Vermögen gelegt, der bereits volhandene vergrößert werden. In wie zahlreichen Fällen Wird diese Leichtigkeit der Besorgung Anlasz zu Einlagen geben, welche unterblieben wären, wenn ein umständliche« Verfahren sich an dieselben geknüpft hätte — wie häufig wird die Einkehr in eine Restauration oder einen Kaufladen zu einer Einkehr in das Postamt, dessen Glasschild einen gerade im rechten Augenblicke zur Einkehr in sich selber bringt, gedeihen! Nun also steht jedermann der Weg zum Reichthum weit wie ein Schnmenthor offen, und wir haben cs uns selbst zuzuschreiben, wenn wir nicht über kurz oder lang auf einem netten Capilälchen warm und sicher die alten Sorgen vergessen und den Rest unserer Tage in Behagen verträumen können. Ein Tropfen Gift steckt ja aber wohl in jedem Freudenbecher. Auch der Gedanke an das Sparen trägt — für mich wenigsten« — nicht den Stempel des reinen Genussts; ein böser Zweifel mischt sich ihm bei, frei-lich nur einer au« der grauen Theorie, aber doch immer ein hässlicher Zweifel. . Ist denn da« Sparen überhaupt Volkswirtschaft-lich richtig? „Oho", höre ich da rufen. „Sie wollen doch nicht etwa . . ." Ganz gewiss w,ll lch namllch ,n aller Seelenruhe beweisen, dass das Sparen em Fehler, eine Untugend, ein Laster, ein Verbrechen, genug, eine Erfindung des Satans ist. Was heißl denn eigentlich Sparen? Doch offen» bar die Anhäufung baren Gelde« durch mehr oder weniger consequent? Einschränkung aller Ausgaben w« aus da« absolut Nothwendige. Nun denke man sich, alle W«U begann« zu sparen. Wa2 wäre di« Fulye? Zunächst eine rapid zunehmende Anzahl von > ,Pleiten." Eine Unmasse von Geschäften und Unter-nehmungen aller Art, welche den Bedürfnissen höheren Stils, also des Comforts, des Luxus, der Kunst, des Vergnügens u. s. w. dienen, müsste in kürzester Frist zugrunde gehen; der Fall derselben schädigte nalü» lich wieder andere Gruppen von Existenzen, und so entstände ein Krach, gegen welche der „große" eine elende M'ssgeburt wär,». Aller Unternehmungsgeist, aller Schaffens« und Erfindungstrieb erlahmt?, das ganze Leben würde einförmig, fade, spießbürgerlich und endlich im unaufhaltsamen Fortschreiten des Processes barbarisch. Und was wäre dafür gewonnen? Ein Haufen gemünzten Metalle, welches schließlich nicht einmal mehr Zinsen brächt', denn bei dem Stillstande jeden Ausschwunges, dem Rückgänge aller Umsätze, würden die Anlagewcrte fehlen, jene enorme Summen zin«, bar zu machen. Die Ersparnisse luürden wertlos, ganz abgesehen davon, dass der Mammon ja überhaupt nur Wert hat in dem Sinne, seinen Besitz auf-geben zu tonnen für die Dinge, welche das Leben schön und begehrenswert machen. Somit ist also da« Sparen nicht nur ein virabscheuungswürdiges Atten. tat gegen die Civilisation, sondern auch ein Nn« sum —--------- „Aber," wendest du mir ein, «so kommt es ja gar nicht. E« werden niemals alle gleichzeitig sparen, sondern auch im günstigsten FaNe nur immer die wenigsten, und diese würden die Cultur der Menschheit noch nicht in Frage stellen." Schön l Da« Princip hat aber damit schon ein Loch, und außerdem, was thun wir denn, wenn wir sparen, mit dem Bewusstsein, dass unser Handeln nur Zweck hat, wenn und weil nicht j^der spart? Wir speculieren auf den Leichtsinn und die Genus^y aber auch auf die Noblesse und Freigebigkeit, ^ schließlich auf die Kühnheit, Unternehmungslust,^ die Vertrauensseligkeit unserer Mitmenschen; ">" "^c lassen diesen, die Kastanien sür uns aus deM «5 «< zu holen, die Schätze der Cultur, an deren «"" ^ wir doch meuchlings theilnehmen, zu hüten, wir -^, halt, ich ereifere mich sonst noch, und ich ^ ^ doch mit Seelenruhe das Thema erledigen. ^^/ also — das Sparen ist eine gemeingefährliche ,^ wohnheit, gegen welche die Polizei energisch einM Me.------------- Und das war es ja, was ich beweisen wom^ «Nun, da sollen wir also verschwenden, ^! lobleben, verjubeln, was wir mühsam erwarben, "z, die Kneipwirte sich an uns mästen und die ^ production üppig ins Kraut schieße?" ^. .sHe" Gemach l Es muss ja nicht gerade jeder wl°'^z ins Wirtshaus, jeder Tand gleich ins eige»« '^g-getragen werden; aber man soll doch sein ^ schö»e geben — meinetwegen für nützliche, gute und 1 ^ Dinge, für die Wohlfahrt von Köiper und Ge"'^» Studien und Reisen, für daS Behagen und de« -^ G.'!iuss. Man soll es ausgeben, um eS w'eoel ^ Rollen zu bringen; denn je. rascher e« ^"'«ae^' besser erfüllt es seinen Beruf. Man soll ss a^« ^, um sich selber wieder zum Arbeiten, zu "sichele" werbe zu zwingen und dadurch zu einem w»y ^i» Mitgliede des Menschengeschlechts zu mach"'- g„O soll es aber freilich auch ausgeben, damit n«cyl Röslein ungepflückt am Wege verblühe. ^„le"' Wer G.lo genug hat. Champagner z" ^ d^ der soll Champagner — wer nicht so viel v soll wenigstens Vier trinken. «?? Wonach sich zu lichten l ^ibllchtt Zeitung Nr. 47 375 27. Februar l885. °es Aeußern zusammengetreten ist, hat vorgestern Vor-" «a« und Nachmittag Berathungen abgehalten. Die-»roen waren vorwiegend der Klarlegung des Stand. ^ul'tteL gewidmet, welchen die österreichische und die "Mlljche Regierung gegenübel' den jüngst beschlos. ^nen oeutschen Getreidezöllen einnehmen. sowie der L!"''lerung der Consrqurnz'N. welche sie an diese ^°wgel Deutschlands knüpfe» wollen. Die Ver-^nolung wurde gestern wilder fortgesetzt. Für den 'sau emer laum in Zweifel stehenden Einigung der ^Mconferenz ist die Embringung der bezügliche» Vor. "u,e m den beiderseitigen Parlamenten für die nächste " " zu gewärtigen. ^ (Kroatien.) In der vorgestrigen Sitzung der «»ramer Stadtrepräsentanz entstand ein arger Scandal, Ä»l ^- '" ^'^^ Kölp^rschaft noch nicht erlebt wurde. .""' t"e Tagesordnung kam der Antrag des Magistra« ^betreffs Anlaufes der erforderlichen Viiinde zur ^ossnung des neuen Viehmarktplatzes. Der Referent "ezeiiö plaidierte für einen auf der Ostfeite der Stadt uelegenen Platz. Nachdem das Gerücht verbreitet war, ""Is em Gegenantrag für die Westseite unterbreitet d/n ' "^'ks,m zahlreiche Bürger des Ostbezirles. "Mn Vertretung in der Repräsentanz in der Mi-f°,>» ^' ^"^ ^" Gallerie und trugen ein heraus-^roerndes Benehmen zur Schau, welches in eine tur« l,n» Bewegung ausartete, als sich mehrere Neprä» ganten des Westbezirkes entfernten und dadurch die ., yung beschlußunfähig machten. Der Bürgermeister a/« ,le den Uebergang zum nächsten Punkte der Ta. ^"dnung. Die Bürger verließen lärmend und pol. l«rnd die «allerie. Einige schrien in den Saal hin« Ul": ,3^ h^ Narrenhaus!" Die Repräsentanz lem "'^ ^"^ diese Beschimpfungen an. Ein Reprä« 'lnlam forderte den Bürgermeister auf, die Versamm. der v" Beleidigungen zu schützen. Endlich schloss Lnk germeister die Sitzung, womit der Scandal zu ^noe war. <- (Aus Fiume) wird gemeldet: Aus Nnlass des Men Jahrestages der Amtsiibertragung des Minister. ^ Lenten von Tisza beschlos» das Munic,pium. an f°l/ ""^ Begrüßungsadresse zu richten. — In» b'^^er Aufhebung der Quarantaine.Maßregeln snN^ '" H°len reges Leben. Der Schiffsverkehr ist loltwährend in Zunahme begriffen. „ (Nester reich is ch-türkischer Handels-m, ag.) Nach einer Constantinopler Meldung der ..M. Corr." ist in der Angelegenheit des Abschlusses a i. 3- "^" Handelsvertrages mit der Türkei eine z" ''l'ge Wendung eingetreten. Die Pforte hat erklärt. ^,!2 fte ihren Widerstand gegen die Fixierung deö ^'Nsuhrzolles auf österreichisch.ungarische Importe mit " Procent u,<1 valoroiu aufgebe, und die Untelhand» lllngen werden auf dieser Grundlage sofort wieder aufgenommen werden. Ausland. , (Internationale afrikanische Gesell-Haft.) In Berlin wurde Dienstag mittags das "eberemkommen zwischen Dänemalk und der inter-nationalen afritanifchen Gesellfchaft wegen Anerlen, "ung der letzteren von dem dänischen Gesandten «ammerherru v. Vindt und Oberst Strauch unter. Ahnet. Unmittelbar darauf hat auch die belgische Merung die Gesellschaft durch einen Austausch v7n Klärungen anerkannt, ähnlich wie es mit England s^ ,5all war. Es erübrigt von den vierzehn auf der ^"lerenz vertretenen Staaten nur noch die Anerken-2 ^ Gesellschaft seitens der Türkei, die bloß ulH äußere Förmlichkeiten verzögert wird. sr (Der französische Ge'treidezoll.) Die m^Mche Kammer nahm mit 310 gegen 175 Stim-Tin! ^ Uebertaxe auf Getreide an. Der gesamnne "suyrzoll beträgt demnach drei Francs. Die Kam« tz^ senehmigte ferner den Zoll von 6 Fianc« 60 Cen. «« auf von europäischen Stapelplätzen importiertes "Mreuropäisches Getreide. H (Die franzöfischeColonialpolitik.) Der ye",'"palrath von Paris nahm vorgestern mit 52 lernt ^,^tlmmen eine Motion an. in welcher die ent. Neai- ""Vernehmungen und die Colonialpolitil der «lbtt"""» getadelt wird. Die Rechte enthielt sich der Aiolim i!^' ^"k weitere, einstimmig angenommene Vatni,« "uckt den Soldaten und Matrosen Sym-""N aus. b"de?W«'/" '" Afrika.) Italien bewirbt sich ^Wt n >, / » " bas Mandat zur Besetzung der von UM d- U^j^en Punkte am Rothen Meere und zur Ausführung der nöthige» >'", d " ^"!°" "n Vereine mit England im '°ll demn^^'°^e-. Sicheren Informationen zufolge Abgehen. ^' °" ^^"e Tmppenexpedition nach Ussab '^ch^N'" f/^""^ Ueber den Weileren Rück-3" gar h«n ""M Vnller von Abullca nach Galdul stehen auch hMe die X^lcrwäbntm u«l. °hl bereits eine Woche seit jenem ^""nen ve.MV?^" Nachtgefechte am Abuklea- »"« eine HioNil ^'' Besorgnis, es werde aber. eintreffen, wird durch diesrs fesche,, gesteigert. Wenn inglische Blätter neuerdings wissen wollen, General Brackenbu,y werde den Befehl erhallen, bis AbuHamed vorzudringen und dort den Sommer über zu verbleiben, während Wol» sfley in Merawi ein Sommerlager einrichten werde, so beruhen diese Angaben wohl nur auf ziemlich halllosen Conjecture» und finden im thatsächlichen Stand? der Dinge keine Begründung. Es wird vielmehr von Tag zu Tag wahrscheinlicher, das« die ganze Expedition sich weiter nach Norden zurückziehen wird. (Nord-Amerika.) I>, der Sitzung des Repiä« sentantenhliuses der Vereinigten Staaten wurde am 23. d. M. eine Resolution eingebracht, wonach der Aus-schuss für auswältige Angelraenheiten lieauflragt wer« den soll, zu ennitlem, ob die Interessen t cr Acreinigten Staaten nicht die Annahme von Zollerhöhungen für solche aus Deutschland importierte Hauplartlkel erheischen, die in den Vereinigten Staaten ebenfalls gebaut oder fabriciett werden. Tagesneuigkeiten. Ihre Majestät die Kaiserin ist vorgestern mittags zu vierwöchmtlichem Aufenthalte nach Nmster-dam abgereist. — (Sr. Majestät Kriegsmarine.) Die österreichische Escadre hat vorgestern vormittags den Hafen von Pirsus verlassen und ist nach Trieft ab« gegangen. — (Der greise polnische Dichter II.Kra-szewSli) arbeitet trotz seiner z^rülteten Gesundheit in dem Magdeburger Gefängnisse sehr fleißig und wird dem» nächst einige neue Arbeiten erscheinen lasstn. Gegenwärtig hat er bereits die zweiundzwcmzigfte Erzählung von seinem Cyklus der historischen Erzählungen unter dem Titel „Vanita" beendigt. Dieselbe schildert die Zeiten de« pol-nischen Königs Stephan Bathory. Die folgende Erzählung unter dem Titel ..Nokoszanie" („Die Ausständischen") ist bereits skizziert. Außerdem schreibt KraszewSli auf Grund gesammelter Materialien eine historische Erzählung unter dem Titel ,Die Märtyrerin auf dem Throne", welche die Epoche der Maria Leszczynsla. Tochter des KönigS Stanislaus Leszczynsli und Gemahlin Ludwigs XV., fchildert. — (Der Gagen,Etat der Großen Oper in Paris.) Die Pariser Musikzeitschrift ^0 Möuo-strol" bringt nachstehende. laut der Versicherung der Redaction vollkommen verlässliche Zusammenstellung des Gagen.Etats der eisten Kräfte der Großen Oper in Paris: Madame Kraus 127 500 Franc». Baritonist Lasjalle 125 00!) Franc». Mll>. Isaal 80000 Francs Tenorist Salamou 70 000 Francs. Sellier 66 000 FrancS Mlle. Richard «0000 Francs, Dereims 60000 Francs' Bondouresque 60000 Francs, Mklchissedel 48 000 Frc». Die Kosten einer Vorstellung in der Oper belaufen sich auf 20000 Francs per Abend. Hievon erscheinen durch die StaatSsubvention 4000 Franc» gedeckt. so dass die Abendeinnahme 10000 Francs ergeben muss. um nur die Kosten zu decken. Die Durchschnitts.Einnahme des Abonnements beträgt gegen 8500 Francs per Abend. — (In der Reitschule.) ..Nun liegt der Kerl schon wieder da! Das ist heute zum zehntenmal!" — „Herr Wachtmeister, ich gioobe. das Ferd hat 'was gegen mir!" Schone Tage. Laibach erfreut sich jetzt schöner, warmer Tage. In Paris hat das Thermometer dicsertage bereits 18 Grade Celsius llber Null im Schatten gezeigt. Das ift ein Vorkommnis, welche» sich alle Jahre mit größerer ober geringerer Genauigkeit wiederholt. Man könnte sogar sagen, dass in jedem Monate ähnliche Variationen vor-kommen. Es dürfte daher am Platze sein. einige Augenblicke bel einer Naturerfchelnung zu verweilen, welche noch ziemlich wenig ergründet und von den Meteorologen nicht erklärt ist. Wir wissen bereite, das» die kalten und die warmen Tage das Ergebnis der herrschenden Windftromungen sind. Es ist warm. wenn wir unS in der Strömung der warmen Winde aus Südwesten befinden, und wird kalt. wenn die Nordwinde wehen. Außerdem scheint der Wechsel zwischen den warmen und kalten Luftströmungen durch die Declinationen der Sonne und des Mondes bestimmt zu werden. Wie die Declinationen, so die Winde fllr einen bestimmten Breitengrad. Es gibt sich auch hier schon das Gesetz der höchsten und niedrigsten Monatslemperaturen zu erkennen. Allein gehen wir weiter. Die Monate vertheilen sich gleichmäßig auf die ganze Sonnenbahn. Tragen wir auf dem Umfange eines Kreise« alle Monate ein. so stehen Dezember und Juni an den Endpunkten besfelben Durchmessers. März und September an den Endpunkten deb Durchmesser», wel. cher jenen rechtwinklig schneidet, die übrigen Monate verthtiltn sich gleichmähiz aus die Endpunkte der Iwi. schendurchmrsser : also Dezember. Juni. Jänner, Juli. Februar-August. März'September, April.Oltober, Mai-November. Ebenso stehen in einem symmetrischen Verhältnisse zu dem Dezember.Iuni.Durchmesser die Monate: Nltober. Februar, September. März. August-«pril. Juli. Mai. Nun sind aber für die erste Neihe die Declinationen um« gekehrt. Dem Temperatur-Maximum in dem einen Falle entsprechen die niedrigsten Temperaturen im anderen. In der zweiten Reihe sind die Declinationen wohl dieselben, aber ihre Einwirkung kann sich durch Umstände ilnbern. deren Aufzahlung und Beschreibung hier zu weitläufig wäre. Auf alle Fälle werden die großen Abweichungen der Temperatur in den entsprechenden Perioden auftreten. Wenn man untersucht, ob sich dies in der That fo verhalte, fo findet man. das» jeder in der obigen Reihenfolge einem anderen entsprechende Monat auch seine entsprechenden Temperaturschwankungen aufweist. Der Mu-nat Mai z. B. ist im allgemeinen bemellenswert durch eine Reihenfolge von kalten Tagen, welche gewöhnlich um den 11.. 12. und 13. einfallen und die man auch die Tage der Eisheiligen nennt. Diese Daten sind durchaus nicht feststehend, denn die Kälte kann auch je nach den Declinationen bald um den 5, 6 und 7., bald um den 15., 16. und 17. Mai eintreten. Nehmen wir nun den dem Mai symmetrischen Monat, den November, und beachten wir die symmetrische Periode, die gewöhnlich um den 10.. den St.-Martms-Tag herum beginnt. Das ist der sogenannte St.'Martins-Sommer; im Mai Kälte, im November Wärme. Und so verhält es sich in jedem Monate. Die entgegengesetzten Wirkungen gehen unbemerkt vorüber, weil sie in den dazwischrn liegenden Jahreszeiten nicht stark genug hervortreten, um einem Beobachter, der nicht zum voraus darauf hingewiefen ift, aufzufallen. Nehmen wir aber den Februar, in welchem wir uns gerade befinden. Der ihm symmetrische Monat ift der August. Nun, dem gegenwärtigen Temperatur Ma-ximum entspricht ein Minimum; nehmen wir aber den anderen ihm direct symmetrischen Monat, den Oktober, so finden wir ebenfalls eine entsprechende Periode von wärmeren Tagen, da» Seitenstück zum St,»Martins» Sommer des November. So geht es fort im März, April u. s. w. mit einem immer größeren Zurückbleiben hinter den entsprechenden Daten des anderen Monates bis zum Umschlagen der Temperatur»Maxima in die Temperatur. Minima. Diese gleichläufige Bewegung, welche man in ihren großen Linien immer leicht verfolgen kann, trotz localer Störungen, ift sthr interessant, aber bisher noch nicht genau dargestellt worden. Es ift daher wohl am Platze, ihren eigenartigen Mechanismus zu zeigen. Local- und Provinzial-Nachrichten. Wahlausschrcilnmg für die Neuwahlen der Handels- und Gewerbekammer in Laibach. Die llnterzeichnete Wahlcommisfion bringt zur Kenntnis der Wahlberechtigten der Handels- und Gcwerbekammer in Laibach, dass die Wahlhandlung vor der Wahlcommission durch mündliche Abstimmung oder pelfönliche Abgabe der ausgefüllten Sümmzettl am 16. März 1885 von 9 Uhr vormittaa« bi« 5 Uhr nachmittags im Magistratssaale in Laibach stattfinden und dass diese Slimmgebungen um eben diese Stunde geschloffen werden. Im Falle der Wahl durch Einsendung der von den Wählern untelschriebenen Stimmzettel müssen die ausgefüllten und unterschriebenen Stimmzettel sammt den Legitimalionskarten bei der Vewerbsbehörde I. Instanz (auf dem Lande bei der f. l. Vezirkshauptmann-schaft, in der Landeshauplftudt beim Sladtmagiftrate) des Standortes der Unternehmung bis spätesten« 12. März 1885 eingelangt sein. Die Wahlcommission hebt hiebei hervor dass die von den Wählern allenfalls an die Wahlcomnnssion eingesendeten Stimmzettel nicht berücksichtigt werden können. " i^ «A«" ?°°ut'nilM wird die Wahlcommission am 16. März 1885 begmnen. Während des Scrutiniums einlangende Stimmzettel werden nur dann b-lücksichtiaet, wenn fte bei der Gewerbsbehörde rechtzeitig abgegeben worden stnd. Die Wahl geschieht öffentlich, und zwar, wie be< re,ts oben erwähnt wurde, nach dem Willen des Näh-lers entweder: 2) durch mündliche Abstimmung ober d) durch persönliche Abgabe des auegefüllten Stimmzettel« von der Wahlcommisfion, oder o) mittelst Emsendung des vom Wähler unter, schriebenen Stimmzettels im W?gr der Krwerbsbehörde eister Instanz unter Abgabe, bez. Beilegung der ^e. °""'^m^ettel kö^ 3"^ au«« "n hab^n ihre Stimmzettel ^'^n'd?n La m«tio^karten binnen des festgesetzten ^rmi^« d^ °'" Vewerbsbehöcde erster Instanz drs Sta»,dol-leS der Unt^nehmung abzugeben oder an dieselbe einzusenden. Diese Einsendung kann durch Vermittlung der t. t. PostanstaÜ. der l. i. Skuerümler oder der Gemeindeämter sowie durch eigene Enten erjolgen. Laibacher Zeitung Nr. 47 37« 27. Februar 1885. Nach dem festgesetzten Termine bei der Gewerbs« behörde einlangende Stimmzettel sind nicht mehr anzunehmen. Die Beförderung der obigen Drucksorten (Le. aitimationskarten, Stimmzettel. Wahlausschreibung) sowie aller Eingaben der Wahlberechtigten an die Wahlcommission erfolgt durch die Post portofrei, wenn sie auf der Ndresse den Beisatz: „In Wahlangelegen, heilen der Handels- und Gewerbekammer zu Laibach" enthalten. Die Wahlberechtigten der Handelsseclion, und zwar die der I. und II. Wahllategorie, erhalten rothe Stimmzettel und wählen zusammen 6 Mitglieder. Die Wahlberechtigten der III. Wahlfategorie der Handelssection erhalten blaue Stimmzettel und wählen 4 M'tglieder. Die Wahlberechtigten der I. Wahlkategorie der Gewerbeseclion erhalten grüne Stimmzettel und wählen 2 Mitglieder. Die Wahlberechtigten der II. Wahlfategorie der Cewerbeseclion erhalten weihe Stimmzettel und wählen 10 Mitglieder. Die Wahlberechtigten der III. Wahllategorie der Gewerbesection erhalten gelbe Stimmzettel und wählen 2 Mitglieder. Jede Wahllategorie wählt selbständig die auf sie entfallende Zahl von wirklichen Mtgl'edern, wobei be« sonders betont wird, dass die Wahlberechtigten jeder Kategorie bei der Wahl ihrer Vertreter an die Pas« siv Wahlberechtigten derselben Wahllate. gorie gebunden sind. Die weitere Gelehrung ist in der Wahlausschreibung enthalten, die jedem Wähler zugestellt wird. Laibach am 24. Februar 1885. K. k. Wahlcommission für die Handels« und Gewerbe« lammer in Laibach: Chorinsly m. p. — Se. l. und l. Apostolische Majestät haben dem ..Katholischen Gesellenverein" in St. Veit beiLaibach zurLrbauung eines Vereinshause» eine Unterstützung von zwei. hundert Gulden aus der Allerhöchsten Pri. vatcasse allergnäbigft zu spenden geruht. — (Der Herr Landesprasibent) hat gestern in Begleitung oeS Herrn Bezirkshauptmannes der Um» gebung Laibach eine Inspektionsreise ins Rakna«Thal nächst St. Marein unternommen, um, da dieses Thal wieder, wie fast alljährlich, überschwemmt ist, über die herrschenden Verhältnisse sich zu informieren und womöglich eine Besserung derselben herbeizuführen. Das Raöna. Nonl0''N Oper in vier Acten von Friedrich Kind. Musil von Karl 2"» von Weber. ____^ Lottoziehung vom 25. Februar: Brunn: 3 60 51 11 37^^-. Meteorologische Beobachtungen in Laiba§> 7U.Mg. 742.02 -3^6 lvinWll^ Nebel'" „^ 26, 2 „ N. 741,16 ^. «,4 windstill heiter "' 9 . Ab. 740.00 ^ 1.8 windstill heiter ^ Vormittag« Nebel, dann heiter. DaS Taaesmltlc' Wärme 1,5°, um 1,1° über dem Normale. ^^^' Verantwortlicher Redacteur: I. Na all 5 ^^^ lenx. Atlasse, Damaste, Seidenripse u. 5"ss^ st. 1,30 per Meter bis fl. 7.20 versendet in clnz^. Nobcn und ganzen Stücken zollfrei ins Haus das Seldcm^ch. Depot von V. Henneberg (liinigl. Hoflieferant) '" ^eu^ Muster umgehend. Vriefe nach der Schweiz losten ^", g^i Porto. (1^^^-^' >M- Beilage. "Ml „... Der heutiacn „kaibachcr Zeitung" liegt ci" P"'^«cc>^ Firma Ernst lüahlsen in Prag bei. in wachem "nlh^ Offerte über Vlumen. Knollen« und Gartengewächs "' cil)^ ten sind. Die Herren Landwirte und Garte n " werden auf diese Beilage besonders aufmerlsam gem"^ 8»? Course an der Wiener sörse vom 36. Februar 1 ««5. ^ ^, °«m.°°„ °°ur«h>°.,. «,. Gelb Ware sllb,^,^.......«3<>0 «,175. l««»cr 5"/" ^taatslose ^'N st. 12« s.!!!i2!!-°u ^!!0 „ 172-50 17850 ^°»!O-M<.n,''l^ ' ^" " '72-50 173 50 "lentenschtml . p« St. 42- 45- ^ftl?^^""'"«' stcuerfrei . 107-35 107-50 '«", Notenrente, steuerfrei . W 30 W-45 ""»Golbrent««^ ^.._____.^ ^' Staat«!!'«eg,.z!osc 4°/.. 100 fl, . , 118 90 II!. 2« «rundentl.. Obligationen "t iH^b Ionisch. '^-^ Geld Warc 5 "/„ Temtser Vanat . . . , in2'50 i»3 50 5, °/o ungarische......103 — 103 l0 Andere öffentl. Nnlehen. Donaii-Rcss-Losc 5"/n w« N. . lib-75 110-25 bto, Anlcihc 1^7«, stcu«. H V,"/« »»-20 98-75 bto. in 50 ,, „ 4 o/n . U2-50 «»-— bto. PrämicN'Schulbvcisch,.'!"/<> »7— l»7-!i« Ocst.Hypollicllnbanl ini-5'/,°/« 10000 101 — Oeft-ung. Nanl verl. 5 °/, . . 102-00 102 80 dto. „ 4 >/,"/» . 101 2U IUI-5,!, bto. ., 4"/„ . . 96— 98-25 Unss. llllss. Nobencrebit-Nctlcngcs, in Pesl in 1.1833 verl.5'/,"/«io» — 10375 PrioritätS » Obligationen «llr 100 fl.) Elisabelh-Lvessbahn I. Emission iizao 113 — Ycrdlnnnbe'Nol-t'bahu in Silb. 105'?» iun-25 sslanz-Ioscs-Äahn.....9i-b0 9l 8l> (Äalizische Karl ° Ludwig->Vahn l Em, 1881 »U0 fl. S. 4 v,"/u . 100-30 100«0 Otslcll, Norweftbahn .... 104 20 104-50 Siebcnbiirger.......9» ll0 99 9l» Gelb ! Ware Staatsbahn 1. «mission . . . i»4-30 194 80 Sübbahn i^ 3°/!....... 15150 152 — >, k 5"/n..... 12e-7b! — — Ung.'galiz, «ahn..... ,00—10000 Diverse Uose ^, . (Per StUlt) Acbltlose ,no fl...... l7g,_ ,78^50 «llarv.Losc 40 fi...... «.50 «zs. 4«/« Donau-Dampssch, 100 fl. . 1,4-l.o Nl>-5U kaibacher Prämicn.Unlchcn i!«fi, 23— 24- Olcncr Lose 40 fl. . ^ ' <«,__ ^ _ Palfsy^oft 40 si. . . ^ ' ^ 297l> 4^-25 Mubolf.l'osc 10 N. . , . . i9,b 20-25 Salm-Lrse 4U fl. . s,<.^y 55. Z<-^e>>mt<-L°Ic 40fi. . ' ' <»-- 4»-5l» Waldslcin.^'sc 20 fl. . 2».75, 3« c,o Wind>schgläl)'Lose i!» fl. . . . 88— 29 — Vanl-Netten (per Stüll) 5."^.°^^"' ^""l 200 fi. . . 128 - 1N8-25 Nanl'Gcscllschaft, Wicncr xou fl,---------------- Banlvcrci», Wic„cr, i(,c> fl, , « 109 60 10» m» «b'>cr .Anst O°st,i!0c>fl,E. 00 st. . 315-25 »15 75 Dcpositcnl'. NU«. üu« fi. . . . 204— 205- Lscomptt' Gcs,. Ni^cröst, s.no fl. «50 - «55- ,h»,p°thcfcnh,.ust,l00fl. L5,c,/>L. 58'- «o- Ländeibaul. i>sl,, 2«ufl. G.b<»«/<>«. ii»«-75 in?- Ocstcr..Ung. Nanl . . . 8«7 — «««- Unionbanl 100 fl. . ' 74.75 75 — Vcrlehrsbanl «llg. l« st.' ' ' ,47-7» 148 »5 Vtld »wllre Actien von Transport» Unternehmungen. (per Stück) Tllbrelbt-Vahn «0« fi. Silber . —>— —-^ Nlsö!d'sslum.»Vahn 200 fl. Silb. 18» — I8»b0 Nussiss Tcp, Eisenb. 200 fl, «HVl. — — — — Vöhm, Nordbahn 150 fl. . . i«? 25 i«7 75 wcstbahn L00 fi. . . . — — — — VusHtichlabcr Eisb. 5.00 fl, LVl. ——------- (!il, «,) 300 fl. . —------------- ,Donan - Dampfschiffahrt«»Ges. Osflerr. 5,00 fl. LM. . . . L28 — 529 — Drall-cl!s>Vat,'Tl',«^,)l,>Nfl.S. 184 — 184 50 Dm-Nodcnbachel^-V, 2<«»fi,S. ——------- 6l!labclb.Bahn z!00 fl, 2 ssrauz°?oscs Vah» 20N fl, CIlb, 2,1 75 «12 — y!inIl!rchc!i-VarcsclL!s,N»0fl,S. «07-50 208 50 Gal, Karl l'udwiss.V,il00fl. LM. L7I 75 272 25 "raz-Köslacher L,-V, Ü00fl.ö.w.---------------- Kalilcubcrq.cliscnb, I00fi. , . 2U — 40 — Kaschau-Odeil'. «lisenb. LU0 fi.S, IL2 25 15275 kcnibcrss (5«0ss,VM. s<73'— 57b — Ocstcrr, Nordwcstb, ?oc» N. Silb. i?«-30 17L-7U dlo. slit.. Ill »00 fl. Silber . 18325 1837b Pl-ass-Tüier Elscnb,l5>0sl, Silb. —— —'— NudolfBahn Ilv, fi. Silber . . 18cia, Visen« und Ctllhl'Iud, in Wien 1«, fi. . —'— —-— Ei-88 »0 Yranc«°Stüst..... 979,. 980^. Silser......... - - - - Deutsche Meichlbanlnoten . . «0 00 «0 «0