faillllcher Zeitung. Nr. 69. Planumerationshrli«: Im Comptoir ganzj. fi. li, halbj. si. 5.50. ffür dic Zustclluna ins Hau« halbj. 5(1 lr. Mit bcrPost ganzj.fl. 15, halbj. fi. 7.50. Montag, 26. März Insert! onsgebühr bi« ic> Zeilen: imal eu li.< tm.«0lr., 3m. l ss.;fonft p?.Zeile ,m. 6lr./.'m.«lr., 3m. i« ti. u. s. w. Insrrtionsstempel jtdesm. 50 l,. 18««. Hmllicher Theil. «Ve. l. k. Apostolische Majestät haben dem Ober-ucuteuant dcS 0. Uhlancm egimentS Robert Graf Barbo-^a^cn stein uud dcm Oberlicutenant deS 0. Küras-»urrcgimcnts Paul Grafen d. Galcn die t. k. Käm« wererswürde allergnädigst zu verleihen geruht. Se. l. k. Apostolische Majestät haben mit Aller-Mister Entschließung vom 18. März d. I. dcm in "ndon ctadlirten und daselbst als Professor der königlich ^'^britannischen Akademie der Musil angestellten öster. fischen Unterthan, Kompostteur und Pianisten Ernst ^uer den Titel eines k. f. Kammervirtuosen aller» Obigst zu ucrlcihcu geruht. Das Finanzministerium hat eine bei de» ihm unterstehenden SlaatShaupllasscn erledigte Liquidatorsstcllc °em Kassier dieser Kassen Anton Warmuth und die ^selbst erledigten Kassiersstcllcn dem Einnehmer der UlNllnzdezirlslasse in Trieft Ernst HsemS, dcm Ein< nehiner der Finanzbczirls^ und Sammlungskassc in Pest ^'edrich Kaut Sly und den Adjunkten der Staat«, ^uvtlllsseu Ferdinand Angerer und Karl Schiller ^liehen. Der Iuslizminister hat den GerichtSadjunkten Moriz 7"lmmcr zum Rathssclretär bei dem Landesgerichte " Linz ernannt. __________ 55. Am 24. März I860 wurde m der l. l. Hos- »md ^lcmtsdructcrri m Wim daS X. Stiicl deS Neichilgeschblatte« "Usgegebcu und vcchndet, ^ Dasselbe euthült lliiter "r. ^ ^lmdiuachiin^ drs FmmiMimslcrnimS vom 19. März 1n6« in Ättrrff dcr Ailfhcbuilg des Ncbenzollmntr« zweiter 3> «. ^ ^u Sdoliba i,u Küslciiland; ^. 33 dru EllaL deS Staalsmüliftcnums vom N. März 1866 betrefftnd die Erhöhung d^r imtsnn Gchaltöstuft dl>r Lehrer H °n stlbständigeu Nenlschuleil dritter Kategorie; "'34 die Kundmachung dl« Fiiianzminislcrnims voni 1?. März 1866 über die Auodchinnig der iin Krakauer Gcuiete seit 1. Februar 1866 iu Wlllsanileit stehenden Zollcrmäßiguusj für Getreide auf die gauze galizische Grenze gegen Rußland H uud Ruffisch-Polru, giltig fllr das allgemeine Zollgebiet; "l- 35 die Vrrordmmg det Staatölmiilsierimnll, der Minisierieu der Justiz uud der Polizei uom 19, März 1866. womit eine Erläuicruug iiber dir Art der Bemessung der im ß. A dee Allelhochsteu Waffeuftatenttö vom 24. Oktober 185^, m. (3. Bl, Nr. 2^3, vorgeschricbeuen Länge dcr verbotenen -Waffen llindgemacht u.'ird. V°m l. l. NedaltionS - Bureau des NcichsgcsehvlatteS. Nichtamtlicher Theil. Laibach, 2Ü. März. Die kriegerische Strümuug dauert im Augenblicke fort und es häufen sich die Nachrichten von den umfassenden militärischen Vorkehrungen Preußens. Die beruhigende Nachricht vou der GcburtstagSansprache des Königs an die Generale wird nunmehr dahin berichtigt, daß derselbe allerdings die politischen Schwieriglci-ten der Lage berührt habe, obwohl er eine FriedcnS-hoffnung daran knüpfte. Das „N. Frdbl." bringt eine aus mittclstaatlichen diplomatischen Kreisen entstammende Mittheilung aus Bcrliu, in welcher die Stimmung der maßgebenden Kreise Berlins gekennzeichnet wird. E« wird darin ausführlich geschildert, wie Bismarck im Könige geschickt die Empfindung einer absichtlichen Täu-schung durch die Wiener Regierung hervorzurufen verstanden habe. Aus dcr persönlichen Mißstimmung deS Königs, aus seinen persönlichen Eigenschaften, welche ihm daS Zurückweichen von einem einmal betretenen Wege unmöglich machen, aus seinem militärischen Geiste schließt der Gewährsmann des „N. Frdbl." auf die Unvermeidlich keil deS Kriege«. Hiebet ist jedoch das preußische Voll selbst nicht in Rechnung gezogen. Daß dieses die Gefahren einer kriegerischen Politik Preußens nicht verkennt, zeigt nachstehende Aeußerung der „K. Z.": „Die Gefahren sind nicht zu unterschätzen. In Deutschland werden, wenn wir Oesterreich nicht bloö nicht für uns, souderu gegen unS haben, die meisten! und in Europa fast alle Stimmen gegen unS sein. Und sich einzubilden, Preußen lönne gegen den vereinigten Willen von ganz Europa seinen Willen durchsetzen, das kann man höchstens in der GaScogne Vaterland s li elie nennen wollen." Daß inzwischen die deutschen Mittclstaaten bei dem Herannahen eines Konfliktes nicht unthätige Zuschauer ;u bleiben denken, zeigt die Aeußerung des offiziösen Münchener Organs, dcr „Gaierischcn Zeitung": „Aus der in unserem ersten Artikel über „die Kriegsgefahr" entlialtci'ln Bemerkung, daß de^ Angegriffene, falls er nicht bundesbrüchig werden wolle, dcr BundcS-uersammlung Anzeige erstatten und ihre Intervention amufc:'. müsse, ist von einigen Seiten gefolgert worden, wir veilangteu von dem Angegriffenen, daß er sich gar nicht vertheidige. Diese Unterstellung ist in so hohem Grade muthwillig, daß sie einer ernstlichen Widerlegung kaum werth ist. Nur um bei schwachen Gc« müthern keinen Zweifel über unsere Intention zu lassen, bemerken wir Folgendes: Wird ein BundcSglied angegriffen, so wird eS dadurch in einen Nothstand versetzt, und es ist vollkommen befugt, sich mit aller Kraft gegen den Angreifer zu wehren, schon kraft deS selbstverständlichen Rechts dcr Nothwehr, daß keinem BundeSaliede verkümmert ist. Wir verlangen nur, daß eS sich dabei sofort auf dem bundeSmahigcn Wege halte, d. h. daß eS sich ungesäumt nach Artikel 11 der VundcSaltc an die Bun des -vcrsammlug wende und deren Intervention in Anspruch nehme. Wenn man erwägt, idaß ein Krieg zwischen Großmächten nicht über Nacht begonnen werden kann, daß der Angriff längere Zeit vorbereitet werden muß und ein Stadium der Bedrohungen ihm vorangeht, welches die Intention des angreifenden Theiles deutlich macht, so wird man zugeben l müssen, daß in einem solchen Falle der Angegriffene hinreichende Zeit hat, jener Bundespflicht zu genügen, und daß wir also sicherlich nicht das Unmögliche verklangen. Nothwendig aber ist unser Verlangen, damit i nicht die VundcSglieder in die Lage verseht werden, für !Zwecke zu kämpfen, welche dem Rechte deS BundeS > fremd oder wohl gar entgegengesetzt sind." Hieraus ist ersichtlich, daß zwischen Wien und München ein vollkommenes Einverständniß über den Gang dcr Dinge erzielt sein duljtc. Ucbrigens trifft auch Frankreich ohue Geräusch Anstaltcu, nöthigcufalls in den Gang der Ereignisse ein« greifen zu können. Übereinstimmende Nachrichten auS dcr zfranzös. Hauptstadt versichern nämlich, daß dcr Marfchall Mac Mahon, Herzog von Mugcnla, demnächst seinen Posten als algerischer Gcneralgouvcrneur verlassen und wieder daS Kommaudo des dritten Armeekorps zu Nancy übernehmen werde. Auch sollen die Divisionen dieses Korps Befehl erhalten haben, sich marschbereit zn halten, um in jedem Augenblick als Obscrvalionskorps lüngS der deutschen Grenze verwendet werden zu können. — Nach einer andern Version ist General Forey nach , Paris de^ufeu worden, um über den Stand dcr militärischen Vmrichtuugen Bericht zu erstatten; aber auch ! diese Quelle nennt den Herzog von Magenta als den künftigen DivisionSbcfchlshabcr der an dcr dcutscheu I Grenze aufgestellten Truppen. Feuisselmi. Aus der Geschichte des österreichischen Schulwesens. ll. ^ lnisfs, ^' ^'k Abschlicßung Oesterreichs uan dcm po« ^ lech^s liu^"6ten ^.^ ^^,^,^ dcn Staat auch in sta!,!, ""b gewerblicher Vezichnng. Seit 1804 be« drein "M ^'">, Tl'ich, Vrnnn, Lcmbcrg und Brody d "Nmgc Realschulen, in welche der Schüler aus Dirs '^".^vtheilmig dcr Hanptschule eintreten dürfte, icvlti . ^chlllcn standen jedoch unter dem Direktor dcr dicsc D' '^"'^chnle. Wie tonnte man hosfcn, daß ivcrdr ' ^'"" ""^ ^ """' Anstalt gedeihlich wiitcn Nravlii '" wacher außer Religion, Zeichnen und Kalli« pichte ""^ ^ deutsche und frauzösischc Sprache, Ge Zweck trotz dcr Ucbei bürdung mit fachlichen GcgcU' ständen nicht rrrcichcn läßt, so fristen unsere Realschulen zwischen Möglichkeit und Ausgabe cin umso bcttagcuS« wertheres Zwilterduscin, da ebcu diese Aufgabe c>uc uu-uölhigc, eine voiarcifendc ist. Uud es scheint, als wäre dicö zum Bcwußlsciu des Volkes gedrungen; dcun die Gymnasien, dcrcn Zielpunkt ein mehr cinljeillichcr ist, werdcu auch von solchen Schülern besticht, welche sich sodann dcr Technik oder einer spczicll pratlischcn Fach» schule zuwenden. Ferner ist die Frequenz dcr Gymnasien verhültlufziuäßig viel größer, als die der Real« schulen. Es entfällt nämlich in den nicht ungarischen Krouländern ein Gymnasialschülcr schon auf 10.097 Ein« wohncr, ein Realschüler erst auf 42.7:^;. Freilich darf man den Grund diescS Unterschiedes nicht allein in dcr Organisation dcr Realschulen, sondcru auch in dcm Mißverstände dcs Bedürfnisses technischer Bilduug jener Kronlandc suchen, in dcncu die geringe Kultur und In- i dustrie nur die Vortheile und Ziele dcr langer bestehcudcn > Gymnasien, uicht alier die dcr Realschulen kennt. Und ^ warum solltcu wir das Geständnis; verweigern, daß! wir Ocstcrrcichcr eine merkwürdige Furcht vor selbständiger industrieller Unternehmung haben und uusere Söhuc lieber auf dcm Gymnasium und dcr Universität dem ^ sichereren Staatsdienste cutgenführcn? Es begnügen sich uuu Diejenigen, welche die Ein« führung vou speziellen Fachgcgenstäudcn mißbilligen, zum Theile nicht mehr mit deren Beseitigung, sondern Einige wollen auch die Einführung der lateinischen Sprache unter die obligaten Gegenstände, statt sich mit dcn modernen zu bcgnügcu. ! Eine Organisation iu dicscm Geiste würde aus der Realschule, die biolicr zu vicl Fachschule, zu viel Tcchnik war, ein Realgymnasium machen. D^ö großc Pulilitmu erfährt von den Bewegungen auf dem Fcldc des Unterrichtes sehr wcuig, und doch sollte es um dieselben sich mehr bekümmern, als um die Lchicksale fremder Völker; denn von dcr Verfassung dcr Schnkn hänat ja das Schicksal unserer Kinder uud das Wohl dcs Reiches ad. Die Frage über die Einfnhnma. der fremden Sprachen odcr dcr lateinischen Speiche ist vielseitig neu-tilirt worden. Man hat sich ferner darin vcrciniat, das; die Eilernuug spczicllcr Fächer nicht in die Realschule gehöre, sondern den Gewerbe- und Blirgcrschnlcn zugewiesen wcrdcu müsse. Man hofft, die Gemeinden werden iu der Gründuug dcr letzteren chrem eigenen Interesse Opfer bringen uud die Ucbcrzahl der Real» schülcr, welche einen gedeihlichen Fortschritt auch in diesen Anstalten erschwert, wcroe besonders aus den elstcu Klassen von dcu Gewerbeschulen absorbirt weiden. Denn jetzt besuchen sehr viele Knaben die Untcrrcal< schule, welche iu derselben uicht ciuc Vorbildung für Höhcrc techuischc Anstalten, sondern nur eine ergiebigere Auobilduug. als die Hauptschule bietet, anstreben, um etwa nach zurückgelegter Untcvrcalschule ius praktische Leben einzutreten. Diese Schüler lernen jetzt zu viel und zu wenig; zu vicl in solchen Dingen, welche für die höheren An< stalten, an die sie ja nicht zu gehen gedenken, nur vor< bilbeu, zu vicl auch in jcuen Fachgcgenständcn, die nicht auf dcm Wege ihres Lebenszieles liegen, und daraus folgt vou selbst, daß für den Unterricht in jenem Zweige, von dem sic sich einst zu ernähren gedenken, zu wenig Zeil übrig bleibt. Werden aber diese Schüler in die — freilich erst zu errichtenden — Bürger« und Gewerbe-schulen gewiesen, so verringert sich dicZ,«H der eigentlichen ! Realschüler, d. h. derjenigen, welche i„ dcr Realschule 466 Die „Nesurm" iiüer deli 3l.'lmM mit ^rrußell. Oesterreich n,uß für alle Fällc gerüstet sein. Die vorzüglichste, mächtigste Rüstung Oesterreichs ist das cinmüthige, stolze Bewußtsein, a etches sich bci allen Völkern des großen gleiches kundgibt. In dieser Bc« zichung preisen wir dcn Konflikt iliit Preußen als ein glückliches ^rcigniß, denn er gibt Veranlassung, daS viel-fach irrige Urtheil der Welt über Oesterreich eindringlich zn korrigircu. Wie weit cmch die Ansichten und Wünsche der österreichischen Völker in Betreff der inneren Vcr» hältnissc noch aneinander gchcu: in nllcm, was die Machtstellung, den weltgeschichtlichen Vcrnf, dic Ehre Oesterreichs betrifft, sind alle dicsc Völker einig. Ungc-achtet der inneren Unfcrtigkcit doch nach anßcn hin in jedem Augenblicke fertig, das ist das Mcrtmal cincS lebenskräftigen Reiches. Dicsc Lebenskraft hat Oesterreich in den vcrhängnißuollstcu Krifcn der Jahrhunderte bcwicfcn und es beweist dieselbe auch jetzt wieder. Vor dieser Lebenskraft sind die übermüthigen Feinde Ocstcr< rcichs oft zn Schanden geworden, und sic werden wieder zu Schanden werden, wenn sic die Lebenskraft dcö großen, gewaltigen Völlerrcichcö auf dic Probe zn stellen wagen. Will Preußen etwa auf die inneren Schwierigkeiten Oesterreichs Hoffnungen bancn, so kann es sich schon jetzt überzeugen, daß daS cine fafche Rechnung ist; die öffentliche Mcinuug aller Länder Oesterreichs ver° kündet lant und mächtig, daß ein Krieg mit Preußen für alle Völker des Kaiserreiches ein wahrhaft populärer Krieg fein würde. Abcr cö wäre doch cin unglückseliger Krieg, nnd deshalb ist alles vom Ucbel, was so go dcntet werden könnte, als ob Oesterreich dicscn Krieg provozirc» wollte. Wer wirklich deutsch suhlt, der muß sich vor einem solchen Kriege cntsctzcn, und Jeder, dcr dazn hetzt, ist ciu schadenfroher Feind Deutschlands!! Entsetzlich wäre cs doch in dcr That, wenn deutsche, Völker sich in brndermörderischcm Kampfe zerfleischen müßten, weil cin hochmüthigcr Minister waghalsige Projette ausführen will. Oesterreich will den Kampf nicht, obwohl cö ihn nicht fürchtet; cs wird gegen den deutschen, Bundes- und Brndcrslaat nur dann das Schwert ziehen,! wenn es dazn gezwungen wird. Eine mächtige Stärke Oesterreichs wird dann eben darin bestehen, daß cs seincrfcitS den Kampf i>, keiner Weise provozirt hat. Oesterreich hat durch seine ganze Haltung iu dcr Hcr^ zoglhümcrfrage, cs hat namentlich durch den Gastciner Vertrag bewiesen, daß cs schr geneigt ist, dcn gerechten Ansprüchen PrcnßcnS gerecht zn wcrdc:?. Oesterreich hat selbst dcn offenen Verletzungen scincS Rechtes, seiner Würde und Ehre, wie sie von dcr preußischen Regierung vielfältig und namentlich durch die Aufnahme dcr i »illerlichm Adresse und dnrch das cigenmächiig protla» ! mitte Strafgesetz verübt worden sind, würdevolle Ruhe entgegensetzt. Oesterreich respektirt die Interessen, die Machtstellnng Prcnßens, cs anerkennt die Mission, welche ! dcr norddeutsche Großstaal zu erfüllen hat. Wenn aber' Prcnßen über Oesterreich hinweg einen schwindclhaflen ^ Gipfel des eigennützige!', nnd ehrgeizigen Separatismus er- ^ steigen will, wenn cs Zwecke verfolgt, welche ebenso, dcm Rcchle nno dcr Ehre, dcr Ätachtsullung nnd Mis« l sion Oeflerrcichs, wie dcm gcschichtprcchtlichen födcra» tiucn Wesen dcr deutschen N^tionalenlwickclnng cnlacgcn sind, dann hat Oesterreich das Recht nnd die Pflicht, für die eigenen Interessen und für daS freie National ^ i leben Deutschlands in dcn Kampf zu gehen. Diesen Kampf wird das Urtheil dcr ganzen Welt als eincn nothgednmgcncn, gerechten erkennen, und in diesem Kampfe wird das deutsche Volt an der Seite Oesterreichs stehen. Das ist dcr natürliche Bundesgenosse ^Oesterreichs, cs soll, cs darf leinen andern suchen. Wir brauchen nichl die C'inmischnüg dcr sogenannten Garanten des deutschen Buudes. Noch hoffen wir abcr, daß dieser unselige Fall durch die Macht dcr Thatjachen, durch das Urtheil der öffcutlichcn Meinung (5uropa's, durch die Stimme des dcutfchen Voltes, dnrch dic würdevolle und gcwiffenhaftc Haltung Oesterreichs verhütet werden wird. Oesterreich. ! Wie«, 22. März. Sicherem Vernehmen nach beabsichtigt das Swatsminislerium schon in dcr nächsten Zukunft mehrfache G c s ch ä f t ö u c rc i n f a ch n u gcn bei dcn politischen Behörden durchzuführen Danach werden vom Staatsministcrinm den Slatthal-tercien abgetreten: n) die Bewilligung von Namcne-Acndcrungcn von nichtadcligcn Personen; !)) die Bcwil» ! lignngcn von Adavtirungcn und Baulichkeiten an dcn flir dic Zwecke dcr politischen Verwaltung benutzten eigen« ^ thümlichcn oder gemietheten Gebäuden ohne vorläufiges (5'invcrnchmen der Finanz'LandcSdircktion innerhalb des präliminirtcn Kredits; l') Bewilligungen von Remunerationen , Aushilfen und Gchallsuorschüsscn an politische Beamte, mit Ausnahme des Vorstandes oder Stellvertreters der politischen Landcsbchördc; >l) in jcncn Vän< dein, wo die Errichtung von Privutmanthen nicht dcr LandeSgcsetzgebnng zugewiesen ist, die Bewilligung zur Eirichtung ncucr und Vc'.längcrung bereits bestehender Privatmauthcn im ^inucrinhmen mit dcr Finanz-Landes» bchördc auf die Daucr von längstens fünf Jahren. Fcr-ncr in Lombardo-Venezicn wird dcn Provinzialdclcga-tionen übertragen die bisher dcm Statthalter vorbehalten c Bewilligung zn theatralischen nnd sonstigen öffentlichen Produktionen, wie auch die Bewilligung von Lei-chcntranSportcu und die Ausstellung von bezüglichen Pässen. Dcn politischeu Aemtern scher Instanz wird übertragen zum größten Theile dcr seit dcr Auflösung dcr Kreis- l ämtcr an die Statthaltereien übergegangene Wirkungskreis. Ebenso dcn Gemeindcuorstänbcn in jenen Vcr« waltnngsgebicten, wo die im verfassungSlnaszigen Wege zn Stande gekommenen neuen Gemeinde-Ordnungen bereits ins Vcbcn gelitten sind, wird die den politischen Behörden früher zugewiesene Ausfertigung der Arbcils-büchcr für GcwcrbSgehilfen übertragen, da dicse Amis-Handlung nur tiucn Ausfluß der den Gemeinden über« wiesencn ^otalpolizci bildet. Dic mit Ende Juni jeden IahrcS an das Staatsministerium vorzulegenden Uebersichten über die Zuschläge für Gemeinde-, Bezirks- und KrciSauslagcn haben von nnn an gänzlich zn entfallen. > Hbcnso dic El staltung dcr tabellarischen Erntcberichte sindel sein Abkommen nnd werden nnr die Berichte über die Crnteresultatc jedes Jahr längstens bis 15. Novcm« ber vorzulegen srin. (Pr.) — 23. März. Die Repräsentation der sächsischen N a t i o n s - U n iu ei s i tät liegt ihrem Wortlaute nach vor. Das umfangreiche Attcnslncl weist an der Hand der Rechtsgeschichtc und des Gesetzes nach, daß Sicbcnbüigcn daS Nccht und Bedürfniß hat, als nnr die Vorbilonng für höhere technische Anstalten suchen und nach der cn zuhoffendcn Reorganisirung derselben dort auch um so nachdrücklicher genießen werde», in! welchem Maße die jetzt so große Ucberfüllung der Klassen! beseitigt wird. Dcnu dicscr Ucbclsland tritt uns bei den Realschulen viel greller entgegen, als bei dcn Gymnasien, denen durch die Anstellung von Professoren <'.x!rn 5l«lm>! cin großer Vorzug zu Thcil wurde. Leider müssen wir auch bei dcr Besprechung dcr Realschulen als ci»cn Hemmschuh gedeihlicher Entfaltung die geringe Bezahlnng dcr Professoren erwähnen. Dcr gebildete Ocstcrrcichcr besitzt Patriotismus gcnng, um dcm Vaterlaudc in seiner Noth nicht zu klagen; aber wir müssen darauf aufmerksam machen, daß cbcn diese Noth nur in der Hcbnng dcr Schnlcn eine Ab« Hilfe hoffm kann. Der Einflnß reichlicher Bcfoldung dcr Professoren auf ihre Gemüthsstimmung, auf welche jeder Vater bci dcr Wahl eines Hauslehrers so großes Gewicht legt, auf die Freudigkeit dcö Wirkcus, die allein Ergiebigkeit bewerkstelligt, während dic Mißstimmung des Lehrers Mchlthau ist auf die Gemüther dcr Schüler, dcr Einfluß auf die Verwerthung der Zeit des Pro-fcsfors, dcr bci reichlicher Besoldung gern jcde Neben« bcschäftigung hintansetzen und dnrch gründliche Studien die Wisscrschaft und durch Popularisirung derselben die allgemeine Volksbildung bereicheren n»d vermehren nnd somit dcm Vatcrlandc die Hebel znr Bcscilignng seiner Bedrängnis; in die Hand gclicn und, was ihn selbst betrifft, die Achtnng vor feinem Stande so wie vor dein Geiste überhaupt steigern wird: dies nnd vieles andere, was von dcr Bcfoldung dcr Professoren abhängt, ist lcidcr noch immer uicht genügend in Erwü' gung gezogen worden, so viel cmch Rcgiernngsrath Fickcr in dcr crwähntm.Schmid'schen Encyklopädie darüber gefügt hat. Wir dürfen tühn den Satz anssprc-chen: Eine hohe Besoldung der Lehrer bringt Moral nnter das Volk. Vor allem abcr muffen die Normen über die Bezahlung dcr Profefsoren dem Zufall keinen Ranm geben, wie dies insbesondere dcn Gymnasial' Professoren gegenüber dcr Fall ist. In Ungarn hat man nach dcr Vertreibung dcr deutschen Realschulvrofesforcn Supplcntcn angestellt, welchen eine gründliche Bildung fchit. Das Bedürfniß nach Industrie ist dort noch nichr zum Bewußtsein der Gemeinden gedrungen. Dagegen hat man in den fast nicht geänderten Plan dcr bestandenen Realschule!? die Ockonomic und nngarischc Geschichte aufgenommen. An dcr Technik zu Ofen wurde cyic Prüfuugstommission für Kandidaten der Rcalschulprofessur gegründet. Der Zudrang zu ihr ist jedoch ein geringer. Literatur. Mit dem soeben ausgegebenen Märzhefte schließt der 19. Band von „Wcstermann's Illustrirtcn Deutschen Monatsheften." Es wiid dann dic gemülhvolle Erzählung „Dom-röschen" uon Edmund Hoefer zum Abschluß gebracht. Mehrere höchst interessante und unterhaltende Aussalze, darunter namentlich eine lebensvolle Schilderung „Aus dcm Vassuto« lande" mit Abbildungen, und ein sehr anziehender Aufsatz über „Frauenlob" mit dcn beiden Denkmälern des alten Minncdichters im Tcme zu Mainz, bilden den Hauptinhalt dcs Heftes, welches außerdem zahlreiche kleinere Beiträge bringt. Für das Aprilheft macht die Verlagshandlung auher-ordcntliche Anstrengungen und stellt dasür, sowie für die folgenden Nummern, Beiträge von Noaucttc, Raabe (Cor-vinns), Echücting, Holtci, Vobenstedt, Mä'dler, Schooler, Schleiden, Pcrtu und anderen bewährten Mitarbeitern ihres vorzüglichen Unternehmens in Aussicht. selbständiges zur ungarischen Krone gehöriges Land des Reiches fortzubestehen. Die Repräsentation „hält unverbrüchlich fest an dcm, auf dem mallen Vertrag-gründe der rczipirten Nationen Siebenbürgens erwachsenen, durch die Sanktion der Krone geheiligten nnv ohne ihre, der Nation, Beislimmnng unabänderlichen X!ll. Artikel uon 1791: !)(.> univci, i^l'smi', 5^ xm>ic.n> <>!l!>il! 8i'llimn, ^ivitlUrm» et s)>>p^<»!-m» in irl-<>ml<> <^!>>l!<.'lN ^l>linni>! lxi.^Ilnlluill ^Oüiilllllül^lil'l^ in !>'^!>!i ^clivlll»!«' in, lil^i'lülo lü»«« ^vnluli><." Sie hält fest an dcr huldreiche!! Verheißung Sr. l. k. Apostolischen Majestät, daß selbst dnrch die Gestaltung der Bcr-ttctung Siebenbürgens am nngarischcn Landtag die Rechts-besländigkeit dcr bisher erlassenen Gesetze keineswegs al« tcrirt werde. Sie ist endlich getragen von der Zuucr-ficht, daß Sc. Majestät eine Aendernng der Rechtslage der sächsischen Nation ohne Mitwirkung und Zustim-mnng dieser treugehorsamsten Universität, als des allein legalen Organs dcr Gcsammtbcuölkernng des Sachsen-landcs. nie zugebe» wcrdc. Sie schließt mit dcr homa-gialcn ehrfurchtsvollen Bitte: „Sc. Majestät geruhe in landcsuätcrlicher Huld nud Gnadc, dcn gesetzlichen Einfluß Siebenbürgens auf die verfassungsmäßige Nechts-geslallung dcS Reiches ungeschmälert zn wahren und die über die Vereinigung Siebenbürgens und Ungarns ob-schwebenden Fragen in gewogenster Aerncksichtignng unserer llUcruntcrthänigsten Repräsentation vom 6. November 1865 der verfassungsmäßigen abgesonderten Berathung und lHchlnßfassuug dcö sicbcnbürgischen Landtages nach dessen gesetzlicher Kompetenz vorzubehalten." Prag, 23. März. Die heutige „Präger Ztg." enthält eine Kundmachung, mittelst welcher das Stand-recht im Saazcr Kreise publizirt wird. — Der Präger Erzbischof Kardinal Fürst Schwazenberg hat cin Rnnd schreiben an dcn Knratllcrns gerichtet; daS Schreiben gedenkt dcr muthigcl! Wachsamkeit der Seelsorger, welche die ihrer Sorge Anvertrauten vor dcn jüngsten Ausschreitungen bewahrte, und fordert dcn Klerus zn erhöhter Wachsamkeit auf, damit die 'Ruhestörungen nicht durch Waffengewalt unterdrückt werden müssen. — Gestern ist hier cin Komitee zusammengetreten, welches einleitende Schritte zur Gründung einer A o d cnlreditan st alt für Böhmen zu thun gedenkt. Präsident dieses Komitee ist Graf Albert N ° fti z. Pest, 22. März. „Hiruöl" fchlägt Instruktionen in 9 Punkten vor, welche der Regnikolardepntation mitzugeben wären. Hienach wäre das auilischc Verhältniß Kroatiens zn Ungarn wieder hergestellt, Dalmatien an Ungarn enger angeschlossen, die Mitilärgrenzfragt bliebe unberührt, bia die ungarische Krone ihre auiti-schen Ncchtc hinsichtlich Bosniens und dcr DoncM'Fül-stcnthlimer wieder gellend machen lann :c. Ausland. Verlin, 23. März. Ueber Einschreiten des französischen Botschafters vcrnrthciltc das Kriminalgericht dcn hiesigen Buchhändler Grosse wcgcn Beleidigung des französischen Kaisers in einem von Grosse verlegten Roman, „Louis Napoleon oder Schictsaltampf und Kaifcrlronc" betitelt, zu cili-monalllchcm Gefängniß. Grosse verweigerte den Namen des Verfassers des Romans zu nennen. — 23, März, Dic „Kreuz Ztg." hört über den Gcbnrts t ags e mp fang dcr Generalität: Der König habe sich in schr ernster und fester Weise übcr die augcliblicklichcn politischen Schwierigkeiten geäußert, ohne dcr Hoffnung cincr friedlichen Losung zu entsagen. ^ Der König nahm mit besonderer Herzlichkeit, unter er-ucucrlcm Ausdrucke dcr Anerkennung, die Glückwünsche des Staatöministcrinmö entgegen. — Dic „B. Äörscn-zeitung" vernimmt angeblich aus bester Quelle, es sc» vorgestern cin eigenhändiges Schreiben Sr. Majesty des Kaisers von Oesterreich eingetroffen, wodurch die Ausgleichung dcr Differenz eine völlig veränderte Lage bekommen habe. Darmstadt, 23. März. Die zweite Kammer hat dcn Antrag, die Regierung dringend zu ersuchen, beinl Bundestage auf schleunige Einberufung dcr schleswig/ holsteinischen Stände mit allen Kräften zn wirken, nw allen gegen 4 Stimmen (dcr Grnndhcrrcn) üngenomnieN' j Altona, 23. März. Der „Alt. Mercur" meldcl: ^Nach dcr gestrigen Fcslparade dcr österreichischen Truppe" sprach General Kalik dem preußischen ElappcntolN-lnandanlen Major Domming die Glückwünsche für den König von Preußen sowie die Hoffnung aus, daß dao frühere gute üiiwcruchmcn zwifchcn Oesterreich u«o Preußen wieder hergestellt nnd ferner nicht getrübt werde, zn beider 'Nationen wie zu Dcutfchlandö Wohle. Fleuöburg, 22. März. Zur Feier dcS Ge burtstagcs des Königs uon Prcußcn fa" ein Fcstdincr in dcr Harmonia statt. General Oem heimbrachte dcn Toast auf dcn König aus, nnmittelba darauf General Fließ cincn Toast auf den Kaiser vo> Oesterreich. . ^ Mailand, 22. März. Dcr Todienfc>cr zU'^ Andenken an die Märzgefallenen im Jahre lv4 hat dcr preußische Generalkonsul beigewoi)" - Paris, 20. Mälz. Die Berathungen der Dona" fürstenthümer. Konfcrcnz dürften etwaS lanu samer, als man bisher euvattetc, zuu, Ziele gelang