TRST, uiica Madonnlna 15 Mckkönio 38 Wahlspruch r Wa» wir begehren von der Zutunst ffmttni Daß Brot und Arbeit uns gerüstet (legen, Daß Misere Kinder in der Schule lernen Und toqctt (Steife nicht mehr betteln gehen, v ®. Herwegh. ' , - l Der „Eisenbahner" erscheint in einer Auflage von 50,000 Exemplaren. "788® Seite 2 - „Der Eisenbahner?» Nr. 17. Fälle genug gibt, wo die Löbne durch die Warenpreise weit schon überholt wurden. Nun unterliegt es nach den Erfahrungen der letzten sechs Jahre nicht dem geringsten Zweifel, daß unsere letzten Handelsverträge mit ihrem ausgesprochenen agrarischen Charakter sehr wesentlich zur .Verschärfung der Teuerung beigetragen haben. „Die Teuerung ist eine Weltkalamität" hat • vor einigen Monaten der Ministerpräsident den österreichischen Abgeordneten zugerufen. Aber diese „Weltkalamität" wirkt nirgends so scharf wie bei uns, wo die Inlandspreise der ^Lebensmittel die Weltmarktpreise weit überflügelt haben und nirgends kann ihnen so schlecht durch innerpolitische Maßnahmen begegnet werden als dort, wo man durch hohe Lebensmittelzölle die Grenzen für die Zufuhr aus dem Ausland hermetisch verschlossen hat. Der Zolltarif, der vor sechs Jahren aufgerichtet worden ist, hat nun, wie aus beit ziffermäßigen Aufstellungen von damals noch 'nachgewiesen werden kann, die im Deutschen Reiche verschrienen Hungerzölle teilweise sogar weit Überholt und die Wirkungen sind daraus auch init -unheimlicher Genauigkeit in unserer heimischen ^Volkswirtschaft bereits zutage getreten. Einerseits -äußern sie sich in den bereits erwähnten hohen Lebens-smittelpreisen, die die Kosten der Lebenshaltung in ^Oesterreich bedeutend höher gestalteten als sie in irgendeiner, reichsdeutschen oder gar in einer englischen Stadt zu finden sind, anderseits haben sie den Existenzkampf, den Industrie und Gewerbe zu führen staben, noch auf andere Weise erschwert. Der Arbeiterschaft bleibt natürlich, wenn sie die verelendenden Tendenzen des Preisdruckes von sich fernhalten will, .kein anderer Weg, als höhere Löhne durch das Mittel -ihrer gewerkschaftlichen Macht zu fordern. Ganz -anders aber als durch die behauptete, daraus hervor-,'gehende Steigerung der Produktionskosten wird die ^Produktion beeinflußt, wenn, wie das bei den letzten -Handelsverträgen der Fall war, sich jene Auslands-istaaten mit vorwiegend agrarischein Charakter für die -ihnen durch unsere agrarischen Hochschutzzölle unterbundene Ausfuhrsmöglichkeiten dadurch revanchieren, daß sie durch gleiche Maßnahmen unseren auf Export angewiesenen Handel und Gewerbe die Ausfuhr behindern. Ganze Industriezweige sind auf diese Weise bei uns schwer geschädigt worden und die Arbeiterschaft hat die Kosten außer den teueren Lebensmitteln sinit Arbeitslosigkeit, Lohnreduktionen und allen damit verbundenen Folgen bezahlt. So sinnfällig nun alle diese Tatsachen während des bisherigen Verlaufes unserer schlechten, die Konsu-nicnteninteressen vollständig außer acht lassenden -Handelsbeziehungen in die Erscheinungen getreten sind, so wenig scheint nun, wie die eingangs erwähnte offiziöse Meldung erkennen läßt, die Regierung daraus gelernt zu haben. „Da der neue Zolltarif" — so heißt es nämlich — „seit sechs Jahren in -Wirksamkeit ist, können auch seine- wirtschaftlichen -Wirkungen auf die Entwicklung der inländischen Erzeugung und auf den Handelsverkehr mit den anderen Staaten schon beurteilt werde n". Daß aber !trotzdem das Urteil einer hohen österreichischen Regierung noch bedenklich schwankt, geht aus der weiteren iMitteilung hervor, „daß die hierüber im Handels* -Ministerium gesammelten Erfahrungen verarbeitet |und außerdem noch nach Produktionsgruppen eingestellte Berichte auf eine Anzahl von Beamten verteilt werden sollen, die sich über die Verhältnisse in den einzelnen Erwerbszweigen noch zu unterrichten haben werde n". Wie und auf welche Art die Regierung nun schließlich das, was heute jeder im praktischen Leben Stehender längst schon weiß, auch zu erfahren gedenkt, darüber läßt sie sich vernehmen: „Zur Ergänzung dieser Arbeiten bedarf es der Erhebungen und Gutachten der wirtschaftlichen Körperschaften." Und so erfährt man denn, daß nach der bewährten echt österreichischen Methode erhoben und erwogen, begutachtet und Material gesammelt wird, um von Amts wegen feststellen zu können, ob wir Hungerpreise und einen gesetzlich sanktionierten Wucher haben oder ob die Teuerung „nur" eine „Weltkalamität" ist, der die hochamtliche Regierungsweisheit mit fatalistischem Gleichmut gegenüberzustehen hat. Dieses Beginnen erscheint aber noch sonderbarer, wenn man weiters aus der offiziösen Mitteilung erfährt, daß die Regierung zu diesem Zweck die Ergebnisse der landwirtschaftlichen Buchführung benützen will, um auf deren ziffermäßigen Ergebnissen die Rentabilität der einzelnen landwirtschaftlichen Produktionszweigs zu ermitteln. Da es für jeden Laien klar ist, daß ziffermäßiges und buchhalterisch gesammeltes Material aus den Kreisen des landwirtschaftlichen Klein- und Mittelbetriebes kaum zu haben sein wird, so ist der Zweck einer solchen Untersuchung natürlich von vornherein verfehlt. Dann aber müßte, wenn das Material, das man gewinnen will, wirklich eine einwandfreie Beurteilung der Frage, wie sich unsere bisherige Zoll- und Handelspolitik bewährt habe, gestatten soll, vor allem so zu Werke gegangen werden, daß man die Veränderungen in den Kosten der Haushaltungen der breiten Massen ziffermäßig erfassen könnte. Die Zentralstellen der Produzentengruppen zu befragen hat gar keinen Sinn, wenn man wirklich die Wege zu einer so notwendigen Konsumentenpolitik einschlagen will, die die um ihre Lebenshaltung ringende Arbeiterschaft braucht. Eine solche Aktion, wie sie die Regierung im Sinne hat, müßte sich unter der Mitwirkung der Gewerkschaften und Konsumgenossenschaften vollziehen, wenn das gewonnene Bild der Wirklichkeit entsprechen soll. Auf jeden Fall aber handelt es sich um eine Sache, auf die die wirtschaftlichen Jnteressenorganisationen der Arbeiter ihr strenges Augenmerk gerichtet halten müssen, wenn einem neuen Raubzug auf unsere Lebenshaltung und auf unsere Kampfesmöglichkeiten rechtzeitig mit dem schärfsten Kampf begegnet werden soll! , Fr. L, Irr Arbeiter mb die Station. Die Krise, welche vor nunmehr sieben Jahren vom Separatismus über die österreichische Arbeiterbewegung heraufbeschworen wurde, ist bedauerlicherweise allzu lange für eine ausschließlich gewerkschaftliche Angelegenheit gehalten und als solche auch behandelt worden. Nicht auf beiden Seiten. Die Anhänger der zentralistischen Gewerkschaftsform waren mit der Recht der Meinung, daß auf ihrer Seite Vernunft und wirtschaftliche Notwendigkeit ist und daß sich daher die von ihnen vertretene Anschauung — eben die zentralistische Form der Gewerkschaften — über kurz oder lang durchsetzen wird und muß. Die wichtigste Voraussetzung dabei war aller dings, daß die Krise wirklich nur gewerkschaftlichen Ursprungs ist und gewerkschaftliche Ziele verfolge. Und die Zweifler an der Richtigkeit dieser Anschauung, die es auch schon beim außerordentlichen Gewerkschaftskongreß 1905 gab, blieben in der Minderheit, fanden nicht die notwendige Beachtung. Und doch hat schon zuvor, beim letzten gesamtösterreichischen Parteitag, der ebenfalls 1905 abgehalten wurde, der separatistische Flügel der tschechischen Sozialdemokratie die Diskussion der gewerkschaftlichen Krise auf dem politischen Parteitag nur aus Opportunitätsgründen zurückgestellt. Tatsächlich haben die Separatisten schon damals die politische -Organisation als Sturmbock gegen die Zentralorganisationen benützen wollen, während die Zentralisten aller Nationen jedes Eingreifen der politischen Partei vorweg für ausgeschlossen hielten. Inwieweit sie darin richtig gehandelt haben, soll heute und hier nicht untersucht werden. ] Im Laufe der Jahre haben sich die Anschauungen in den Reihen der Arbeiter geklärt, die Gegensätze zwischen Separatisten und Zentralisten haben sich selbstverständlich um so mehr zugespitzt, als die Mißerfolge und die Aktionsfähigkeit der Splittergewerkschaften deutlicher und leichter wahrnehmbar wurden. Es war nur zu natürlich, daß dies vorerst zur Krise und zur Lösung in der tschechischen Parteibewegung führen mußte. Der Separatismus, der mit unbändiger Gewalt seinen Zielen zustrebte, mußte jene Teile der tschechischen Arbeiterschaft, die die Gefahren der Zersplitterung der Gewerkschaften voraussahen, abstoßen, und er hat auch tatsächlich zur Spaltung der Zentralverbände auch noch die Spaltung der eigenen Partei hinzugefügt. In dem Moment wurde auch dem Ungläubigsten klar, daß der Separatismus kein ausschließliches Gewerkschaftsproblem, kein Problem der Zweckmäßigkeit der zentralistischen Form der Gewerkschaften, sondern eine Angelegenheit der ganzen Arbeiterbewegung sei. Unterdessen haben ja die Separatisten auch die Gewerkschaftsbewegung ge-, sprengt und die Zentralstelle des Krankenversicherungs-Wesens gespalten. Konnte da die Fiktion des ausschließlich gewerkschaftlichen Charakters des Separatismus aufrecht erhalten werden? Politisch bestand der Separatismus schon früher, 1897 wurde er sogar von einem Parteitag sanktioniert. Allerdings — und auf diese Tatsache hat Genosse Straßer in seiner soeben erschienenen Broschüre „Der Arbeiter und die Nation"") sehr zutreffend hingewiesen — hat man die bösen Folgen des Separatismus in der Gewerkschaftsbewegung sofort erkannt und bekämpft, während in der politischen nahezu anderthalb Jahrzehnte verstrichen sind, bis man die dosen Folgen des Separatismus für die Politik des österreichischen Pro-letariats wahrgenommen hat. Die Spaltung tn bet tschechischen Sozialdemokratie war die erste sichtbare Folge des Separatismus: die Nichtabhaltung der gemeinsamen Parteitage hat man ja schon auf untergeordnete Hindernisse zurückzuführen gesucht Die Ereignisse bei den Äeichsratswahlen in Nordbohmen und die Wiener Gemeinderatswahlen waren dann das nächste. Der politischen Aktion des Proletariats erstand eine große Gefahr; es mußte gesprochen werden Als erster sprach der Innsbrucker Parteitag. Er hat den Separatismus verworfen, ja er hat den Gewerkschaften seine — leider so lange vermißte — Hilfe tm Karnes gegen den Separatismus angeboten. Dann taten die polnischen und sogar die ruthemschen Parteigenossen dasselbe: und in der allerletzten Zeit folgten die slowenischen Proletarier. Nur noch das italienische Urteil ist ausständig, aber es kann keinem Zweifel mehr unter- *) Der Arbeiter und die Nation. Von Josef Straßer. Reichcnberg 1912. Verlag von Runge u. Komp. Zu beziehen auch durch die Wiener Volksbuchhandlung. Prei^4U ^ Feuilleton. Ser Einser?) Von Ludwig T h o m a. 1 Es klopfte, und der königliche Amtsrichter Josef Amcsrciter rief: „Herein!" Dann erschien unter der Tür Frau Realitätenbesitzerswitwe Karoline Zwerger. Eine hübsche junge Frau mit angenhmen Rundungen, da, wo sie am e Platz sind. Sie führte an der Hand ein kleines Mädchen von sieben Jahren, welches verschämt zu Boden blickte. Auch Frau Zwerger war in einiger Verlegenheit, wie das vielen Leuten geschieht, wenn sie mit Behörden in Berührung kommen. Und dann schielte der Herr Amtsrichter so merkwürdig über seine Brillengläser hinaus und schaute sie ganz sonderbar an. Vielleicht meinte Frau Zwerger... ? Aber das war ausgeschlossen. Denn Herr Amesreiter war ein sogenannter glänzender Jurist, hatte das Staatsexamen mit I gemacht und war sohin zeugungsunfähig. Nein, an so etwas trachte er nicht. Er schaute überhaupt immer so und Frau Zwerger brauchte nicht rot zu werden. „Also was wollen Sie?" Die junge Frau wollte, nicht wahr, dieses Kind also, ihr Mann war nämlich gestorben, und weil sie selber keine Kinder hatten, dieses Kind also zu sich nehmen. Gut oder vielmehr nicht gut. Was heißt, zu sich nehmen? Was sollen diese unklaren Worte in einem klaren Rechtsgeschäft? Frau Karoline Zwerger wollte vermittels der adoptio oder Wahlkindschaft, und zwar vermittels der adoptio in *) Im Verlag von Ullstein u. Komp., Berlin und Wien, ist unter, dem Titel „Krawall" eine Auswahl von Satiren von Ludwig Thoma erschienen. Wir geben daraus .unseren Lesern eine Probe. specie minus plena, wozu sie nach erstem Teil, fünftes Kapitel, § 11 bereits in der Geltungszeit des Codex Maximilianens Bavaricus als Weibsperson berechtigt war, an Kindes Statt annehmen die miterschienene Franziska Furtner. Ist es nicht so? „Und wenn cs so ist, warmu sagen Sie dann »zu sich nehmen«? Warum sind Sie nicht imstande, Ihrem auf Prospektion eines Rechtsgeschäftes gerichteten Willen deutlichen Ausdruck zu verleihen?" Die rundliche Frau weiß es nicht; aber sie weiß, daß dieser lange Mensch mit den vorquellenden Augen, der sie mit seiner Gelehrsamkeit anspukt, ein königlicher Richter ist, eine Respektsperson. Und darum wagt sie es nicht, sich darüber innerlich klar zu werben, daß er trotz Stellung und Gelegenheit ein recht saudummer Kerl ist. „Ein Viech mit zwei Haxen", wie der Realitätenbesitzer Nepomuk — Gott Hab ihn selig — immer zu sagen pflegte. Nein, sie wagte es nicht; sie beantwortete eine Stunde lang die blödesten Fragen, welche der Exameneinser Josef Amesreiter an sie stellte. Und wenn ihr manches sonderbar erschien, dann dachte sie bescheiden, daß ihr schlichter Verstand nicht hinreiche, die geheime Weisheit zu sehen. Endlich war die adoptio minus plena fertig. Da sagte Frau Zwerger zu dem kleinen Mädchen: „So, jetzt bedank dich auch recht schön beim Herrn Amtsrichter und mach ein Kompliment und gib ihm dein Blumenbukettl." Fanneri knixte, wie man es in der Schule bei den Englischen Fräulein lernt, und streckte ihr Sträußchen dem gestrengen Herrn hin. Es waren zwei Rosen und drei gesprenkelte Nelken. Eine solche Tathandlung war dem Josefs Amesreiter noch niemals begegnet und er geriet in einige Verlegenheit, Jedoch bevor er sich besann und den Fall richtig prüfte, hatte er die Blumen in der Hand und Frau Zwerger war mit der Adoption verschwunden. Er ging einigemal auf und ab und überlegte. Diese Sache war nicht einfach. Besucht nur Lokale, in welche« der »Eisenbahner« ««fliegt! Es lag eine Schenkung vor, unleugbar, eine donatio intcr vivos und überdies konnte sie als Belohnung geschehen sein. Dies aber war unverträglich mit dem richterlichen amt. Wie gesagt, Amesreiter überwachte mit juristischer Schärfe dieses Geschehnis und fand nach eifrigem Suchen den richtigen Ausweg. , Er befahl dem Schreiber, das Protokoll noch einmal vorzunehmcn und diktierte: „Nachtrag haben Sie? „Nachtrag. Nach^Abschlutz des Protokolls übergab das Wahlkind auf Betreiben der Wahlmutter dem unterfertigten Richter fünf Blumen — fünf Blumen. „Halten Sie. was sind das für Blumen? „Zwoa Rosen", sagte der Schreiber, „und dos andere san Nagerln, Nölken!" „So, so also schreiben Sie. fünf Blumen, Komma — welche dieSgerichtlich als zwei'Rosen und drei Nelken bezeichnet wurden. Der unterfertigte Richter nahm die obengenannten Blumen an, in der Erwägung, daß die Annahmeverweigerung das natürliche Gefühl der Dankbarkeit in dem Wahlkmd zu ersticken geeignet war. Drittens: . Fünf Blumen mit Akt an den Herrn GerichtsvorstanL mit dem Ersuchen um geneigte Rückäußerung, ob gegen v„ Annahme Bedenken bestehen." So, das war geschehen. .. Und der Schreiber wickelte um die Rosen und die gesprenkelten Nelken einen blauweißen Faden und legte ste zwischen die Aktendeckel, wo sie baldigst erstickten, wie frische Leben, das in Aktendeckel gelangt. Josef Amesreiter aber fühlte sich tn gehobener ^ Er Chatte gehandelt, wie man es von einem Einser ew Von einem „Viech mit zwei Haxen » wie der selige Herr Zwerger immer zu sagen pflegte. / — ------------------------------- Nr. 17 ,,'Aer Vtiruvayttev." Seite 3, hegen, daß die österreichische sozialistische Internationale i einig ist in der Verwerfung des Separatismus. , Als ausschließlich gewerkschaftlichen Problems? ' Nein; sondern als eines Problems der ganzen Arbeiterbewegung in- und außerhalb Oesterreichs. Und dieses Problem hat nun Straßer in seiner genannten Broschüre in die Frage gekleidet: Welches Interesse ist das höhere, das nationale oder, das proletarische? Arbeiter und Nation, so betitelte Straßer seine Arbeit und so lautet auch das Problem. Welche Stellung kann der Ar-, beiter zur Nation einnehmen? Die Beantwortung durch Genpssen, Straßer ist für die Gewerkschaftler überaus beachtenswert, wiewohl für den Autor der politische Teil der Frage viel mehr in Betracht kommt. „Wie steht es mit den nationalen Interessen? Begeben sich die Arbeiter nicht auf einen Irrweg, wenn sie eine nationale Politik machen anstatt einer Klassen-politik? Die nationalistischen Demagogen bestreiten das." Welcher gewerkschaftlich, organisierte Arbeiter könnte oder wollte bezweifeln, daß das tatsächlich ein Irrweg ist? Wir haben ja geiehen, daß tschechische Arbeiter einen schweren Kampf in einer agrarischen genossenschaftlichen Fabrik führen mußten, während ■ die Separatisten mit den Agrariern den „mährischen Landtag" geschaffen haben, die Arbeiter zu einem schweren Kampf gezwungen waren? Haben wir nicht gehört, daß die ostböhmischen separatistischen Textilarbeiter bet, Schaffung einer einheitlichen tschechoslawischen Arbeiterpartei ohne Rücksicht auf die Stellung zum Klassenkampf zugestimmt haben? Sind das nicht Irrwege, auf welche die Arbeiter gedrängt werden, weil ihre Partei nationale statt .Klassenpolitik treibt? Die Separatisten erklären ein Zusammenarbeiten der Arbeiterschaft mit den anderen Klassen der Nation in nationalen Dingen für möglich, für zulässig, ja' für notwendig. „Darum müssen sich die deutschen Arbeiter mit den deutschen Fabrikanten, Handwerkern, Bauern, vereinigen, wenn sie etwas erringen wollen, nicht mit den tschechischen, polnischen, italienischen Arbeitern. Nicht alle Klassengenossen, sondern alle Volksgenossen gehören zusammen. — Diese Theorie ist nur eine Modernisierung des Märchens von der Anteressenharmonie." Nur in der Abstufung unterscheidet sich der Separatismus vom Na« tiormlsoziälismus: und in der Ehrlichkeit vielleicht. Straßer zerfasert mit eindringlichster Sorgfalt und, mit berechtigtem Hohn die verschiedenen Schlagworte, deren sich die „sozialistischen Nationalen" bedienen, wenn sie ihr Vorgehen den Arbeitern halbwegs verdaulich Machen wollen. Da ist vorerst die Größe und die Macht der Nation, für die sich auch die „sozialistischen Nationalen" begeistern. Und die Separatisten — Straßer nennt sie sehr höflich „die Naivsten unter den Naiven" — betreiben daraufhin eine Politik, als wäre das Ziel der Arbeiterbewegung nicht die Vergesellschaftung der Produktionsmittel, sondern die Erhöhung des tschechischen Volkes zur Nation der Nationen". Welches Interesse hat die deutsche Arbeiterklasse daran, daß die deutsche Nation möglichst groß und mächtig werde, daß es möglichst viel Deutsche gebe?" Straßer erbittet Antwort auf diese kitzlige Frage. Ob er sie bekommt? Was Straßer im' Kapitel über die Sprache sagt, ist ein neuer Beweis dafür, wie richtig die sozialdemokratische Auffassung des sprachlichen, Problems ist. Wird es sozialistisch aufgefaßt, muß es für uns den größten . Teil seiner Bedeutung Verlieren: „Für den Arbeiter ist die Sprache nur ein Mittel des Verkehres und ein Bildungsmittel" und "wenn -die Nationalen behaupten, die Sprachenfragen müssen von allen Klassen der Nation in derselben Weise behandelt werden, so ist das. nur ein Versuch, die Arbeiter fremden Interessen dienstbar zu machen." ■ Auch die Verherrlichung der heimatlichen Scholle kann vom sozialistischen Standpunkt nicht gutgeheißen werden und irgend eine Interessengemeinschaft zwischen Bourgeoisie und Proletariat vermag die heimatliche Scholle'auch nicht herzustellen. Das Nationalgefühl ist „eine bestimmte Art von Denkfaulheit, von geistiger Tfägheit —vtvi'e geschaffen zur Stütze einer konservativen, ja reaktionären Politik! Und doch bemühen sich "Österliche Parteien, in der Arbeiterschaft das National* geruht ^großzuziehen, damit sie die Arbeiterschaft von ihrem Klaffemdeal, von ihrem Ziel ablenken. Und ihnen tun es nun die Separatisten uud die übrigen sozialistischen Nationalen nach. Sodann untersucht Straßer die Forderung der nationalen Autonomie. Es muß jeden Gewerkschaftler angenehm berühren, wenn er liest, wie vom sozialistisch-prinzipiellen -Standpunkt aus die Forderung zurückgewiesen wird, die in den Gewerkschaften so stürmisch vor* getragen wurde. Ist für uns die Nation das Souveräne oder der Bund der Nationen? „Keine Frage ist es. daß wir heute in der sozialdemokratischen Partei keiner Gruppe eine Autonomie nach dem Geschmack der Separatisten, das heißt völlige Selbständigkeit gewähren können,^ wenn wir nicht einen Selbstmord begehen wollen., Weil die Arbeiter dem Kapitalismus gegenüber die gleichen -onteressen haben, verwirft Straßer den Separatismus und fordert eine einheitliche, geschlossene Pattetbelveguna. Nur so ist wirklich internationale Po* Iuu möglich. , Weder nationaler Internationalismus noch internationaler Nationalismus, sondern proletarischer Internationalismus. Straßer? Buch wird auf «KlLre-Vi ein sehr, lesenswertes Memento für die Pachtung Internationale. Möchte es doch Ne 3ubiiäumsttetfammlungen der Wiener kisenbahner. . Anläßlich des 20jährigen Bestandes der sozialdemo-kratilchen Ellenbahnerorganisation berief die Zentrale des Allgemeinen Rechtsschutz, und Gewerkschaftsvereines wer Jubiläumsversammlungen für die Wiener Eisenbahner ein, um der Orgcmksationstätigkeit dieser zwei Jahrzehnte zu gedenken und um eine kleine Heerschau Uber die zur sozialdemokratischen Organisation stehenden Eisenbahner zu halten. Die Versammlungen wurden für die in Floridsdorf domizilierenden Bediensteten in das Floridsdorfer Arbeiter heim, für die Bediensteten der Nord- und Nordwestbahn in den großen Stadtgutsaal in der LeoPoldstadt, für die Eisenbahner der westlichen Bezirke in die Stabt gut* säle, Sechs Hauser st raß e, und für die Eisenbahner Favoritens in die Rosensäle im 10. Bezirk einberufen. Die Versammlung in Floridsdorf. Die erste dieser Jubiläumsversammlungen fand am 3. Juni abends statt. Das Referat war Genossen Rudolf Müller, der von der Gründung der Eisenbahnerorgani-sation an unausgesetzt für sie agitatorisch wirkt, übertragen. Der geräumige Saal des Floridsdorfer Arbeiterheims war bis zum letzten Platz besetzt und die Stimmung der Versammlungsteilnehmer schlug oft in Helle Begeisterung ein, wenn Genosse Rudolf Müller, selbst bewegt von der. Erinnerung an die überstandene Zeit, zu Herzen gehende Warte anstimmte. Zur festlichen Stimmung der Versammlung trug nicht wenig der vom Eisenbahnergesangverein Nordwestbahn bu n d vorzüglich vorgetragene Eröffnungschor bei. Die Floridsdorfer Genossen haben alle Ursache, über die gesanglichen Leistungen des Nordwestbahnbundes recht erfreut zu fein. Den Vorsitz in der Jubiläumsversammlung der Eisenbahner in Floridsdorf führten die Genossen Tantsin, Bäck und Konecny. Genosse Rudolf Müller führte in seiner Festrede aus: Mit Gefühlen wehmütiger Erinnerung blicken wir aus die abgelaufenen zwanzig Jahre unserer Organisation, doch wir müßten nicht zum Kampfe erzogen worden sein, wenn diese Erinnerungen unsere Gedanken ganz einnehmen würden, wenn wir nicht auch in die hossnungSsreudige Zukunft blicken wollten, die uns neue Kämpfe, aber auch neue Errungenschaften bringen wird. Ein grotzer, schöner, erhabener Gedanke führte vor zwanzig Jahren zur Gründung der Organisation. Auf jedem Schritt begegnen wir den Spuren der Tätigkeit unserer Organisation. Wie sich in der Diensttätigkeit und in der Entlohnung ungeheure Wandlungen vollzogen haben, so hat sich auch die ganze Individualität des Eisenbahners geändert. Aus dem geknechteten, versklavten Eisenbahnbediensteten ist ein aufrechter Mensch geworden. Die Organisation hat den Blinden sehend gemacht, sie hat den Unterdrückten ausgerichtet und dem Verzagten Mut eingrslößt. Sie hat in uns das Gefühl der Zusammengehörigkeit erweckt und unser ganzes Denken verändert. Vor zwanzig Jahren galt die Regel, wessen Brot ich esse, dessen Lied i ch s i n g e. Als ich vor zwanzig Jahren eine Agitationsrede in einer Eisenbahnerversammlung beim „Roten Hahn" gehalten hatte, meldete sich nach mir ein Oberinspektor zum Worte. Als dieser vor der Organisation warnte, schlug sofort die Kampfesstimmung der Versammelten in Verzagtheit um und als dieser drohend erklärte, die Beteiligung an der Organisation und an Versammlungen gesährde die Existenzen der sich beteiligenden Bediensteten, Hütte am liebsten die Mehrzahl der Versammelten das Lokal fluchtartig verlassen. In den folgenden Tagen warnte dann die bürgerliche Presse vor der Gefahr der Eisenbahnerorganisation, der Gefahr der goldenen Knöpfe, wie sie die Organisations-bestrebungen der Eisenbahner nannte. Es gab damals sehr viele Eisenbahnbedienstete, die die Mitgliedschaft bei einer sozialdemokratischen Organisation als eine unehrenhafte Sache ansahen. ES ist unser Stolz geworden, Mitglieder der sozialdemokratischen Organisation zu e in. (Andauernder Beifall.) Welches Schicksal wäre den Eisenbahnern be,chreden gewesen, wenn unsere Organisation nicht bestanden hätte? Die Organisation hat für den Eisen ahner eine neue Welt mit neuen Rechten geschaffen. Jfjie (ärtolge lassen sich nicht, zisfer-mäßig darstellen und in Büchern verzeichnen. Bei der Bestimmung der Dienstregeln und Entlohnungssätze wirken mit die wirtschaftliche Konjunktur, die politischen Zustände und die Macht der Unternehmergruppe und der Gruppe der Beschäftigten. Soviel Macht wir hatten, soviel Rechte wurden uns stets zugemessen. Die süßesten Versprechungsreden der Minister bleiben ohne Einfluß, wenn nicht die tatsächliche Macht der Eisenbahner die Reden in Wirkungen umsetzt. Vor zwanzig Jahren hatte der Eisenbahner nicht einmal das Bedürfnis, politische Rechte auszuüben und von seinem Koalitionsrecht Gebrauch zu machen. Als wir zum erstenmal die Fragen der Kürzung der Arbeitszeit, der Lohnerhöhung und Aehnliches erörterten, hielt man uns entgegen, wir verstünden nichts vom Eisenbahnbetrieb, bei den Eisenbahnen ließen sich diese Fragen nicht auf rollen, es seien dies lediglich Existenzsragen der gewerblichen Arbeiter. Nun ist der größte Teil unserer vor zwanzig Jahren ausgestellten Minimalfordsrungen bereits durchgesetzt. Die Eisenbahner der vergangenen Zeit sprachen mit Befriedigung von den hohen Dividenden, die ihre Unternehmung zahlte, von dem gutgehenden Geschäft, das Ueberstunden notwendig machte, ohne daß es ihnen zum Bewußtsein kam, daß ihnen ein Anteil am Gewinn gebühre und daß sie für ihre Ueberstunden entlohnt werden sollten. Der Spitzeldienst galt als eine ganz einwandfreie Sache. Der .Eisenbahner' reproduzierte vor kurzem die Spitzelberichte eines gegenwärtigenRevident en, der vor Jahren als Tischler Spitzeldienste geleistet hat und der sich in seinen Berichten an die Werkstättenleitung viel auf seine Gleichmütigkeit gegenüber den schweren Anklagen seiner Kollegen zugute tat. Die Nordbahnbediensteten werden sich noch lebhaft an das Regime I e i t t e l e s, des Mannes mit dem steinernen Herzen und der eisernen Faust, erinnern. Die Zeiten sind vorüber, wo sich die nach dem „Kannjahr" avancierten Bediensteten demütigst bedankten und wo sie ihre Bittgesuche im servilsten Ton abfaßten, wie zur Zeit des Jeitteles. Es war eine furchtlose Schar, die vor zwanzig Jahren in die Gefilde der Harmonieduselei einbrach, die von den Bahnverwaltungen gehütet wurden. Damit nicht im Eisen« bahnbediensteten das Solidaritätsgefühl aufkomme, wurde in ihm der Gedanke wach erhalten, er sei von den Gnaden der Bahnverwaltung abhängig. Trotzdem gelang das kühne Unternehmen und unsere Organisation wurde stärker. Damit erstanden ihr aber neue Gegner, feindliche Eisen-bahnerorganisationen. nationale, christlichsoziale und Vereine der verschiedensten Schattierungen. Was wären die Eisenbahner, vollständig geeint, nicht imstande! „ 28 e t ch e Macht vermochte bei einer vollständigen G e schlo s senh ei t d er Eise n b ahn er ihr en ber echtigten Forderungen zu widerstehen! Was wären ihrer Einmütigkeit gegenüber jene Majestatlem von Eisen-bahndirektoren und Verwaltungsräten, die sich allmächtig dünken? , , . . Wie die Eisenbahner einen Feind in der Uneinigkeit haben, so haben sie einen ebenso großen in der Zaghaftigkeit. Schule, Kirche und Militärdienst erziehen uns zu Knechten; es liegt ein ungeheures Arbeitsfeld vor uns, aus allen Eisenbahnern denkende Arbeiter und aufgeklärte Sozial demokraten zu machen. (Beifall.) Aus dem Innsbrucker Parteitag erklärte Dr. Adler: Jedem Arbeiter muß der Sozialismus Lebensaufgabe sein. Ich will weiter gehen und sagen: er muß ihm Lebensinhalt sein. Die Eisenbahner haben einen vorgeschobenen Posten. Die Bessergestellten unter ihnen grenzen ihren Existenzverhälinissen nach an die kleinbürgerlichen Schichten, da wohnen oft zwei Gefühle in einer Brust. Eines, das zu den Bediensteten hinzieht, und eines, das zur bürgerlichen Gesellschaft hinneigt. Da tut umsomehr Aufklärung not und Einigkeit. Wenn wir unter dem wirtschaftlichen Drucke und mitten in der Verworrenheit der politischen Zustände unsere Zuversicht aus Besserung unserer EMenzverhällnisse und auf Ausgestaltung unserer Rechte nicht verlieren wollen, müssen wir uns unsere sozialistischen, Ziele vor Augen halten. Das Evangelium Sozialismus ist unsere Zuversicht in den Wirrnissen unseres Daseinskampfes. (Anhaltender Beifall.) Bleiben Sie Ihren Prinzipien getreu! Verbreiten Sie weiter die Ideen des Sozialismus l Es lebe die internationale sozialdemokratische Eisenbahnerorganisation! (Stürmischer Beifall.). Der Vorsitzende Genosse T a n t s i n dankt dem Redner sür.seine Ausführungen; er hat den Ausführungen des Genossen Müller nicht viel hinzuzusehen. Er wolle nur konstatieren, daß im Jahre 1893 JetteieS erklärt habe, er werde eS unter keinen Umständen dulden, daß seine Bediensteten in Versammlungen Vorgesetzte kritisieren. Trotz der Maßregelungen in Floridsdorf ist hier die Organisation groß geworden und es sei Sache aller Genossen, sie weiter groß und stark zu erhalten. (Beifall.) Mit einem Chor der Sänger des Nordwestbahnbundes fand die erhebend verlaufene Versammlung ihren Abschluß. Hoffentlich findet das nächste Jubiläum der Eisenbahnerorganisation die Floridsdorfer noch stärker und in voller 'Kampsbegeisterung auf ihrem Posten. Die Versammlung in Favoriten. In der Versammlungen Favoriten wurden die Genossen Rz eh ak und Som itsch in den Vorsitz gewählt. Festredner war Reichsratsabgeordneter Genosse T o m s ch i k. Die Favoritener Elsenbahnersänger leiteten die Versammlung mit der stimmungsvollen Hymne von Ernst Herold ein. Genosse Toinfchi! führte unter anderem aus: Zwanzig Jahre Eisenbahnerorganisation ist ein Stück Geschichte.. Als der AuSnahmszustand in Oesterreich die Bildung von Arbeitergewerkschaften verhinderte, waren die Arbeitet» Bildungsvereine die einzige Vereinigung der Arbeiter. Den Arbeiter-Bildungsbereinen gehörten bereits Arbeiter der Eisenbahnwerkstätten an und bei diesen glimmte es bereits lange unter der Decke. 1892 wurde der Verkehrsbediensteten« verein und 1893 die Fachvereine bei den einzelnen Bahnen gegründet. 1896 kam es bereits zur Gründung eines Verbandes der Eisenbahnervereine und dann zur Abhaltung des ersten östereichischen Eisenbahnerkongresses. Es war mit der Organisation rasch aufwärts gegangen und diese zählte im Jahre 1897 bereits 25.000 Mitglieder, wiewohl es damals nicht leicht war, sich zur sozialdemokratischen Organisation zu bekennen. Als die Eisenbahnverwaltungen, die geglaubt hatten, das Interesse an der Organisation werde sich bald verflüchtigen, fahen, daß es mit der Organisation ernst fet, gingen die Drangsalierungen an, die Versetzungen und Ent« lassungen begannen. Was aber gut ist, kann nicht zugrundegehen. Die Versetzungen dienten an vielen Fällen zur schnelleren Verbreitung der Organisation. Als die Drangsalierungen der Organisation keinen Abbruch taten, versuchte man eS mit anderen Mitteln, so auf den k. k, Staatsbahnen unter Bilinski mit der Herausgabe von Zugeständnissen an die Arbeiter, wie die Stabilisierung und die Einsetzung der 200 Kr. - Prämie für 25jährige, treue und fleißige Dienstleistung. Diese Zugeständnisse wurden aber als Erfolg der Organisation «ufgefaßt, da sich die Bediensteten sagten, daß sie ohne dieser nicht gekommen waren. Die Ab-sichten der Bahnverwaltung, die Bediensteten damit von der Organisation abzuhalten, indem man, denjenigen, die sich mchi auflehnten, Anssichten auf Sicherung ihrer Existenz bot, gingen febl und man versuchte es bald wiederum mit anderen Mitteln, der Organisation die Anhänger abzutreiben. Es kam das Spitzelsystem der einzelnen Vorstände m Blute und die Reit des kleinlichen Kampfes gegen die Bediensteten, die Zurücksetzung jedes einzelnen sozialdemokratischen Bediensteten bei der Anstellung und in jeder dienstlichen Beziehung, die Ueberzeuguug, daß die Organisations- und Aufklärungsarbeit geleistet werden müsse, ließ aber nichtsdestoweniger ieden Vertrauensmann weiter seine Pflicht für die Organisation tun. In dieser Zeit leistete unsere Presse, ,.Der Eisenbahner war auch 1893 gegründet worden, unschätzbare Dienste. , Die Vo -stünde, -die ihre Bediensteten drückten, waren auch m anderen Beziehungen nicht einwandfrei, wie ja wiederum gerechte Bo -fiofc&ic eintuctnbfi'cic Menschen zu fetit V hackten im „Eisenbahner" die Unterdrücker des Personals, wenn K uns aüch nicht mit rein persönlichen Angelegenheiten be-schädigten, bei ihrer Korruptionsseite und nach dem Grund atz: .Greifst du in ein Wespennest, dann gre.s' fest! Eisenbahner" war damals bei den Vorgesetzten und den Be Hörden das bestgehatzte Blatt, und man hatte lieber die: Dr ganisation in Kauf genommen als deren Blatt Manvers üte vergeblich, dasselbe zu unterdrücken. D,e 2alsl der Kons.s kationen war eine Legion, und man versuchte es^auch, m»t dein S UgenLsenmüt^ icki mich xurückcrmnetc an diese Zeit, mutz ich erna n, ersten Jahre unserer Beaeisterum eine Zeit ftL' ^r »esstimmimg und Begeisterung, in «ws-nsrrfEÄ d * tt'as Eisenbahnministerium wurde geschassen und den Reichsratswählerkurien wurde ^ ?'^andluna D?e burger- wn ii-htercm vollzog sich eine grotze wmoimig. v ttchen Art^n die° sich bis 1897 um die Eisenbahner mcht kümmert hatten, biederte, eberic, den nun schon, 46 ”*ä« ä'äS. & ni^Mecht"gemacht^Wäbrend'man "auf diesen brutalen Ein* ^N^ das°K°aMi°nsrecht der Eisenbahn» < Eisenbahner ||=m i&KfSteÄ ll S t nimm wiederum heraus auf Agitation, und nach vielen TOÜben erreWcn wir 1903 wieder die Mitgliederzahl von 25.000. Mittlerweile waren die nationalen Orgm'satwnen negrimtiet worden und der Kampf wurde vergiftet. Der Äamps der uns gegnerischen Eisenbahnerorgamsationen richtete sich vom Anbeginn immer weniger gegen die Bahnverwaltungen, Sorget dafür, datz der «Eisenbahner" auch vom reisende» Publikum gelesen werde! .. Seite 4 • ■■»»iheiteÄetiNleieeeiitieiSeee^ ,»Dev Giftnl»ah«ev.- J- Nr. 17 nber dafür um so heftiger gegen die sozialdemokratische Or-iianisatioii. Unsere Organisation stagnierte in dieser Zeit und Ntior 1904, da unsere Anhänger es müde wurden, die Zeit Kbzuwartcn, wo ein größerer Teil des Personals sich der Organisation entschließen würde, 1000 Mitglieder. Das Verhält-hif.der Organisierten zum Gesamtstand des Personals, 25.000 feegen 200.000, sprach nach allen gewerkschaftlichen Prinzipien hegen ein Eingehen in einen Kampf. Dagegen lehrte dann die U-rfnfirunci, daß auf den Eisenbahnen schon eine nur aus dem echten, .Keil des Personals zusammengesetzte, kompakte Masse feinen Gindruck erzielen könne, weil ihr zur Durchsetzung von Forderungen die Unterstützung des größten Teiles des Personals sicher ist. Als im Jahre 1905 der Kamps auf den Etaatsbahnen in Böhmen losbrach, griff die Organisation er-jfolgxeich ein, und als die Privatbahnen ihre Zugeständnisse diicht einhielten, wurde 1906 der Kampf fortgesetzt. Als das Jahr. 1908 kam und die zweijährige Frist abgelaufen war, die sich die Regierung selbst zur Prüfung der Memorandums der Bediensteten gesetzt hatte, ging der Kamps sowohl im Parlament als auch draußen neuerdings los. Wir haben wieder Zu» Geständnisse erzielt. Im Vorjahre fanden wiederum Bewegungen auf den k. k. Staatsbahnen und den Privatbahnen statt, die wiederum Erfolge zeitigten, und wenn bei der herrschenden Teuerung der Einfluß aller Erfolge auf die Existenzzustände der Eisenbahner nicht überschätzt werden: darf, müssen wir doch konstatieren, daß die Summe aller Erfolge weitaus Igrötzer ist, als sie dem eigentlichen Machtverhältnis der Or- tzanifation — von 350.000 Eisenbahnern stehen 60.000 in unserer Organisation — entspricht. 1897 war die Organisation staäts-yefährlich, 1905 wurde sie bei den Staatsbahnen und 1907 auch bei den Privatbahnen anerkannt. Trotz der wirtschaftlichen Depression haben wir in Oesterreich der Eisenbahnerorgani-satipn, im Vergleich zu den anderen Ländern, Deutschland, Frankreich, England, zu einer ansehnlichen Höhe verhelfen, und dies darf nicht unterschätzt werden. Wenn heute eine Ungerechtigkeit an einem Bediensteten begangen wird, läuft diqs oft sehr übel aus. (Beifall.) i ' Was die zwanzig abgelaufenen Jahre uns lehren, muß uns'die Bahn für die Zukunft vorzeigen. Unsere Erfolge kkönnteN großer gewesen sein, wenn wir stärker gewesen wären. Wir hätten unseren Weg schneller zurücklegen können. Der Kastengeist, der Mangel an Solidaritätsgefühl hat vieles verdorben, ^ Die' sozialistische Ausbildung läßt zu wünschen übrig und unser Solidaritätsgefühl muß gehoben werden. Die Organisation wird vielfach als Durchzugsstation betrachtet. Was wir dürchgesetzt haben, ist noch lange nicht festgehalten, und wir bemerken immer noch das Bestreben der Bahnverwaltun-gen, namentlich für die Arbeiter, Verschlechterungen eintreten >zu lassen. Da ist der ständige Ausbau der Organisation notwendig.'Die Größe der Organisation entspricht noch keineswegs'der an deren Ausbau angewendeten harten, mühseligen Arbeit det Vertrauensmänner. Unsere parlamentarische Vertretung ist nur dann von Einfluß, wenn starke Organisationen Hinter ihr stehen. Die Stagnation, in der auch jetzt wiederum unsere Organisation steht, seitdem sie 60.000 Mitglieder hat, mutz 'wiederum überwunden werden, und dann werden uns-wi-ederum neue Erfolge Geschieden sein. (Anhaltender: Beifäll.) Genoffe Kunz, der von der Gründung der Organisation derselben angehört, nimmt das Wort und erinnert an die vor zwanzig Jahren int selben Saale abgehaltene Versammlung, bei der Genosse Tom sch i k und er den Arbeitern der Süobahn die Bedeutung der Organisation auseinandersetzten. fit erinnert an die zahllosen Maßregelungen, die Schwierig-jkeiien der Verbreitung des Organisationsgvdankens und an die Verfolgungen, denen jeder Genoffe nicht nur von Vorgesetzten, sondern auch von Arbeitskollegen ausgesetzt war. Der Vorsitzende Genosse Rzehak sprtcht allen Genossen,., die an der Wiege der Organisation standen, den Dank.der. sozialdemokratischen Eisenbahner aus, und gedenkt . ehrerid derjenigen unserer Mitkämpfer, die schon die Erde [deckt., Wir treiben keinen Personenkult, erklärt er weiter, 'aber es ist nichtsdestoweniger unsere Pflicht heute, an dieser Stelle- Genossen Tomschik -für seine aufopferungsvolle, unermüdliche Tätigkeit im Dienste unserer Sache wärmstens zu danken. (Stürmischer Beifall.) Mit' den Klängen des Chores „Die Arbeit" von Scheu schloß'die Versammlung. Möge die jüngere Generation der sozialdemokratischen Eisenbahner aus der Geschichte ihrer Organisation den gleichen Grad Or-.ganisationstreue gewinnen, den die Bahnbrecher der '«Organisation -besessen. ■ - Tätigkeitsfeld aus beurteilt werden. Infolgedessen kann auch der in,Frage kommende Zeitabschnitt nicht mit dem Jahre 1907, dem Zeitpunkt der Schaffung der Personalkommissionen, abgegrenzt werden, sondern es mutz das Jahr 1905, in welchem die erste Kampfperiode unserer Organisation fällt, als Zeitgrenze unserer Betrachtungen gelten. Mit der folgenden Darstellung soll nichts anderes bezweckt werden, als aufzuzeigen, daß die Organisation und ihre Vertreter in allen Zweigen hinsichtlich der Verbesserungen für alle Kategorien das, was ;u leisten möglich war, geleistet hat, und daß die Schlagworte der diversen Zersplittere! der Organisation und ihrer gedankenloser Nachbeter: „Es geschieht nichts, für uns wird nichts gemacht, wir sin> die Stiefkinder", nichts als inhaltslose Phrasen sind, die bei näherer Beleuchtung in sich selbst zerfallen. Um jedem Mißverständnis von vornherein zu begegnen, wollen wir aber auch ausdrücklich feststellen, daß wir mit der in der letzten Zeit durch viele Organe der Staatsbahnverwaltung in die Welt gesetzte Phrase, daß für alle Kategorien ungeheuerlich weitgehende Verbesserungen gewährt wurden, absolut nichts gemein haben und daß wir im Gegenteil gerade der entgegengesetzten Meinung sind. Die Verhältnisse fast sämtlicher Kategorien waren vor dem Kampfjahre 1905 derart desolate und ungeregelte, daß der größte Teil des Personales trotz der erreichten Verbesserungen nach wie vor unter elenden Verhältnissen zu leiden hat. Dazu hat natürlich vor allem die wucherische Wirtschaftspolitik beigetragen, welche die gesamten erreichten Verbesserungen jedesmal nach kurzer Zeit unwirksam gemacht hat. Regierung und Parlament werden sich daher auch in der nächsten Zeit bequemen müssen, beträchtliche Millionen für die Erfüllung der zahlreichen noch unerfüllten Forderungen der Bediensteten aller Kategorien zu gewähren, sollen die Lebensverhältnisse des Personales erträglich gestaltet werden. Nachfolgend nennen wir, nach Kategorien getrennt, alle jene von der Organisation und den Personalkommissionen erhobenen Forderungen, die -seit dem Jahre 1905 bis heute entweder ganz oder teilweise erfüllt wurden, und schließlich, ebenfalls nach Kategorien getrennt, jene Forderungen, die bisher unerfüllt geblieben sind, beziehungsweise in unbefriedigender Weise durch-qeführt wurden, und an deren ursprünglicher Fassung iestgehalten werden muß. Hinsichtlich der erfüllten Forderungen ist zu bemerken, daß wir bei denselben selbst« verständlich nur die Art der Erteilung vermerken können und nicht auch den Wortlaut der erhobenen Forderung. Dazu mangelt uns leider der Raum in unserem Blatte, und außerdem erscheint es aus dem Grunde überflüssig, weil sämtliche Forderungen und alle diesbezüglichen Anträge der Personalkomissionen, soweit sie nicht rein lokaler oder, persönlicher Natur waren, wiederholt in unserem Blatte obgedruckt waren. Schließlich sei noch bemerkt, daß die vielen Anträge der lokalen Personalkommissionen, soweit sie nicht ohnehin in die Forderungen allgemeiner Natur fallen, selbstverständlich hier unberücksichtigt bleiben müssen. Kr PeksomllommMonen der 1.1. Staatrbahnen. II. Im letzten Artikel in der Nummer 11 unseres Blattes haben wir über den Wert dieser Institution eine Betrachtung angestellt und sind dabei unter anderem 'zu dem. Schlüsse gelangt, daß sich das bisherige Ergebnis ’ der Tätigkeit der Personalkommissionen mit Hilfe.der Organisation dahin zusammenfassen läßt, daß .ein.nennenswerter Teil der Forderungen des Personals vollständig oder teilweise durchgesetzt wurde, der übrige Teil der Forderungen aber, wenn sie auch noch unerfüllt sind, von der Staatsbahnverwaltung als berechtigt anerkannt wurden. Aufgabe' dieser Zeilen soll es mm sein, aufzu-zeigen, welche Forderungen des definitiven Personals aller Kategorien durchgesetzt wurden, und welche noch 'inmter unerfüllt sind. Auf das Jahr 1905 greifen wir -deshalb, zurück, weil eine ganze Reihe der Forderungen, «die in' öen Jahren 1908 und 1911 durchgesetzt wurden, ■bereUß .im Jahre 1905 von den Vertretern unserer Or-gmxiiotÜytt • erhoben uni» bei der damaligen Bewegung vertraten'wurden. Später, und zwar bei der Schaffung der. Persqnal^ommissionen im Jahre 1907 und in den folgenden, Jahren haben die Personalkommissionen diese und. die » in den letzten Jahren neu erhobenen Forderungen- de» Personales stets energisch vertreten. Selbst* verständlich ist — und das haben wir in unserem letztes Artikel-.ausführlich dargelegt — daß die erreichten Ver--besssrungen nicht um der kräftigen und schönen Worte 'der ^ Pers'onÄlkommissionsmitglieder oder der Tätigkeit her V&rtMer der Organisation in- und außerhalb des ^actonents wegen allein erreicht wurden, fanden, daß sin jedem.einzelnen Fall und für die Gesamtheit der Fragen vor allem anderen die hinter den Vertretern stellende Organisation maßgebend war. Die Vertrauens-jmäjttrtf. sind im jedem Falle tun: als das Mittel zum Zweck , zu' betrachten. Von diesem Gesichtspunkt aus-pehertd'fotzn&ie Tätigkeit der Personalkommissionen von jen^r ^er' übrigen Vertrauensmänner nicht getrennt werben,^ujil} es mutz daher anch die Darstellung der durch» pejetzten Sorderungen nur von diesem gemeinsamen A. Erfüllte, beziehungsweise teilweise erfüllte Forderungen des definitiven Personales der k. k. Staatsbahnen seit dem Jahre 1905: I. Diener. ; Für sämtliche Kategorien. Die Einführung der automatischen Vorrückung im Jahre 1905. Die Erhöhung der Anfangsgehalte und der Endgel,alte: des Anfangsgehaltes für die Wächter von 650 Kr. auf 900 Kr., des Endgehaltes von 720 Kr. auf 1400 Kr, beziehungsweise für die Wächter von 700 Kr. auf 900 Kr., beziehungsweise des Endgehaltes von 1.000 Kr. auf 1400 Kr.; für die Werkgehilfen von 600 Kr. auf 900 Kr., beziehungsweise des Endgehaltes von 1200 Kr. auf 1300 Kr., beziehungsweise für die Werkgehilfen von 700 Kr. auf 900 Kr.; für die SBagenPutzer von 600 Kr. auf 600 Kr., des Endgehaltes von 1000 Kr. auf 1400 Kr.; für die Verschieber von 600 Kr. aus 900 Kr., des Endgehaltes von 1000 Kr. auf 1400 Kr.; für die Stationsdiener von 600 Kr. auf 900 Kr., des Endgehaltes von 1000 Kr. auf 1400 Kr.; für die Magazins dienet von 600 Kr. auf 900 Kr., des Endgehaltes von 1000 Kr. auf 1400 Kr.; für die Lampisten von 600 Kr. auf 900 Kr., des Endgehaltes von 1000 Kr. auf 1400 Kr.; für die Ladescheinschreiber von 600 Kr. auf 900 Kr., des Endgehaltes von 1000 Kr. auf 1400 Kr.; für die Wagen schreibet von 700 Kr. auf 900 Kr., des Endgehaltes von 1200 Kr. auf 1600 Kr.; für die Kanzleigehilfen von 700 Kr. auf 1000 Kr., des Endgehaltes von 1200 Kr. auf 1800 Kr.; für die Werkmänner von 700 Kr. auf 1000 Kr., des Endgehaltes von 1200 Kr. auf 1600 Kr.; für die Oberwerkmänner von 900 Kr. auf 1000 Kr., des Endgehaltes von 1600 Kr. auf 1800 Kr.: für die Bahnrichter von 700 Kr. auf 900 Kr., des Endgehaltes von 1200 Kr. auf 1600 Kr.; für die Hausaufseher von 7Q0 Kr. auf 900 Kr., des Endgehaltes von 1200 Kr. auf 1600 Kr.; für die Kanzleidiener von 700 Kr. auf 900 Kr., des Endgehaltes von 1200 Kr. auf 1600 Kr.; für die Matrosen von 700 Kr. auf 900 Kr., des Endgehaltes von 1200 Kr. auf 1600 Kr.; für die Oberverschieber von 700 Kr. auf 900 Kr. des Endgehaltes von 1200 Kr. auf 1600 Kr.; für die Poliere von 700 Kp. auf 900 Kr., des Endgehaltes von 1200 auf 1600 Kr.; ,, für die Schiff 8 heizer von 700 Kr. auf 900 Kr., des Endgehaltes von 1200 Kr. auf 1600 Kr.; für die Stabilkesselheizer von 700 Kr. auf 900 Kr., des Endgehaltes von 1200 Kr.-auf 1600 Kr.; für die Blockfignaldienet des Endgehaltes von 1200 Kr. auf 1600 Kr.; für die Stationsaufseher des Endgehaltes von 1200 Kr. auf 1600 Kr.; ; für die Wächterkontrollore des Endgehaltes von 1200 Kr. auf 1600 Kr.; für/die 33 a-g e Hauff eher von 900 Kr. auf 1000 Kr., des Endgehaltes von 1600 Kr. auf 1800-Kr.; für dix Beleuchtungsaufseher von-900 Kr. auf 1000 Kr., des Endgehaltes von 1400 Kr. auf 1800 Kr.; für die Magazinsau ffeher von 900 Kr. auf 1000 Kr., des Endgehaltes von 1200 .Str. auf 1800 Kr.; für die M a f ch i n e n a u f f eher von 900 Kr. auf 1000 Kr., des Endgehaltes von 1600 Kr. auf 1800 Kr.; ' für die V e r f ch u b a u f f e h e t von 900 Kr. auf 1000 Kr., des Endgehaltes von 1400 Kr. auf 1800 Kr.; für die Ob erheiz er von 900 Kr. auf 1000 Kr., des Endgehaltes von 1600 Kr.. auf 1800 Kr.; für die Pumpenwärter von 900 Kr. auf 1000 Kr., des Endgehaltes von 1600 Kr. auf 1800 Kr.; für die Signalschlosse r von 700 Kr. auf 1000 Kr., des Endgehaltes von 1600 Kr. auf 1800 Kr.; für die Lokomotivsühteranwärter von 900 Kr. auf 1000 Kr., des Endgehaltes von 1600 Kr. auf 1800 Kr.; 1 für die Lokomotivhetzer von 700 Kr. auf 900 Kr., des Endgehaltes von 1400 Kr. auf 1600 Kr.; für die Kondukteure von 700 Kr. auf 900 Kr., des Endgehaltes von 1200 Kr. auf 1600 Kr.; für die Drucker von 700 Kr. auf 1000 Kr., des Endgehaltes von 1200 Kr. auf 1800 Kr. Verkürzung der autsmatischen BorrückungSfristen. Durch die Einführung ifer automatischen Vorrückung und durch die Kürzung einzelner Vorrückungsfristen mutz nunmehr der Endgehalt in einer bestimmten Frist erreicht werden. Die Wächter erreichen den Endgehalt normal in 17 Jahren; die Werkgehilfen in 19 Jahren; die Wagenputzer in 19 Jahren; die Verschieber in 19 Jahren; die Stationsdiener in 19 Jahren; die Magazindiene r in 19 Jahren; die Lampisten in 19 Jahren; die Ladescheinschreiber in 19 Jahren; die Wagenschreiber in 23 Jahren; die Drucker in 23 Jahren; die K a n z l e i g e h i l f e n in 23 Jahren; die Werkmänner in 23 Jahren; die Oberwerk Männer in 23 Jahren; die Bahnrichter in 23 Jahren; die Hausaufseher in 23 Jahren; die K a n z I e i d i e n e r in 23 Jahren; die Matrosen in 23 Jahren; die Oberverschieber in 23 Jahren; die Portiere in 23 Jahren; die Schisfsh e i z e r in 23 Jahren; die Stabilkesselheizer in 23 Jahren; die BI o ck s i g n a I d i e n e r ,in 23 Jahren; die Stationsauffeher in 23 Jahren; die W acht etkontrollore in 23 Jahren; die Wagenauffeherin 23 Jahren; die Beleuchtungsaufseher in 23 Jahren; die Magazin sauffeher in 23 Jahren; die MafchineNauffeher in 23 Jahren; die Verfchubauffeher in 23 Jahren; die Oberheizer in 23 Jahren; die Pumpenwärter in 23 Jahren; die Schiffs maschini st enanwalter m 23 Jckhren; die Signal schloss er in 23 Jahren; die B rü ck ens ch l o s s e t in 23 Jahren; __ dieLokomotivfuhreranwärter ift 23 Jahren; dir Lokomotivheizer in 23 Jahren; die Kondukteure in 23 Jahren. Hürtenausgleiche durch die Gewährung gekürzter BrrrückungS-fristen. Alle Diener, mit Ausnahme der Wächter, die ’eineracit tnit 600 ober 700 $r. befinitib onßcftcllt toutben und bis 1. Jänner 1908 nie autzertourlich vorgerückt waren, erhielten eine Vorrückungsfrist um ein Jahr, beziehungsweise um ein halbes Jahr gekürzt. Alle Diener, die vor dem 1. Jänner 1909 definitiv angestellt wurden und bis zu diesem Zeitpunkt die Gehaltstufe von 1100 Kr. nicht erreicht hatten, haben aus der Gehaltsstufe von 1000 Kr. in die' Gehaltstufe von 1100 Kr. statt, der nor-malen dreijährigen eine zweijährige Vorrückungsfrist. AlleDiener, die cim 1. Jänner 1912 mit ihrem Gehalt gegenüber dem bestehenden Gehalts- und Vortuckungs-schema um fünf Jahre.zurück waren, erhalten eine Kurzung einer Vorrückungsfrist ttiit ein Jahr, wenn sie um 10 Jahre zurück sind, zwei Vortückuttgssristen um je ein Jahr gekürzt. Festsetzung der Minimaldauer der Ausbildungszeit vor der definitiven Anstellung, beziehungsweise der provliorifchea Dienstzeit. gesetzt Dieselbe wurde in der , neuen Prüfungsvorschrift fest. sür die Wächter mit 1'^ Jahren; für die Werk gehilfen mit 2 Jahren; für die Wagen.putzer mit 2 Jahren; ■ für die Verschieber mit 2 Jahren; für die Stationsdiener mit 2- Jahren; für die Magazinsdiener mtt 2 Jahren, für die Lampisten mit 2 Jahren; o, , . für die Ladeschei ns ch r e 16 e r mit 2 Jahren, für die Wagenschtetber mit 2 Jahren; ^ für die Drucker mit 1 Jahr; für die Kanzleigehilfen mtt 1 -oahr, für die Bahnrichter mit & Jahren; für die Hausaufseher mit 2 Jahren; für die Kanzleidiener mit 2 Jahren; ür die- Matrosen mit 1 Jahr; ür die Oberverschieb e'r mit 1 Jahr; -H., ür die Schiffsheizer mit 3 Jahren; ür die Stabilkesselheizer mit 2 Jahren; ür die S t a t i onsaü f f eh er mit 1 JchSl'UndleuIe in Lundenburg besteht, nämlich aus Verleumden und Ehrabschueiden und wenn sie hiefür verantwortlich gemacht werden, ableuznen. Wieder einer. (Bezirksgericht Siezen.) Wie w>r berei s vor einigen Wochen mitteilten, äußerte sich in einem Gasthaus tn Admont der Vorarbeiter Heribert Reich „daß wir die Beiträge unserer Mitglieder zu Vergnügung reisen verwenden und es schade um das Geld ist, was unsere Genoffen _ emzalsten . SBegen obiger Steigerung wurde Heri-Bert Reich von unseren Genossen beim k. f. Bezirksgericht ~iezcn wegen EhrenBcletdigimg angeklagt und zu zwölf w°nr '• 1V » üei.l,trteilt- Gegen dieses Urteil meldete F e l ?; f Preisgericht LeoBen die Berufung an. Bei der hierüber stattgefundenen Verhandlung wurde die Strafe ™UI'LUrnT-c2,n,'lC Arrest heraBgesetzt. Nun wird sich's Herr ‘ l* h°lfentl'ch uBerlegen, wieder ähnliche Albernheiten zu *) 1 Pfund Sterling — 24 Kr. Streiflichter. ( t dr-bisioiizfondsw-ihlen bei der Aussig-Teplitzer Eisen- ' N». Bei der Aussig-Teplitzer Eisenbalm finden im Saufe dieses Monats wieder die Wahlen der Ausschüsse in die Abteilungen A und B der Pensionsfonds statt. Wir wollen heute nicht unter-Ävt Wahlen bei der Aussig-Teplitzer Eiftnbahn über« Haupt Bedeuten, es i,t dies ein Kapitel für sich. Es soll vielmehr heute unjere SlufgaBe fein, die Tätigkeit dieser jeweiligen Aus-fchufse etwas naher zu beleuchten. Vor drei Jahren war es das erstemal, da,z sich außer den Sireitionskandibaien und Reichs- ’SL?1V?fere. ®enof',en um diese Mandate bewarben. Der Reichsbund konnte damals wie gewöhnlich den Mund nicht voll genug nehmen. In FlugBlättern wurden Reformen ver-^rochen; man hätte meinen müssen, wenn die ReichSBündler gewählt werden, so wird das ganze Institut auf den Kopf ge. stellt werden. Als dann die Kandidatenliste erschien, wurden 6 Beamte, 1 Unterbeamter und 1 Diener zur Wahl empfohlen. Für etwas uBer 400 Beamte C, für 865 UnterBcamte 1 und fur ®ier*c5 ebenfalls 1 Mandat. Der Wahlapparat Bei der Aussig-Teplitzer Eisenbahn funktioniert Bekanntlich gut, und fo wurden dle Reichsbündler gewählt. Die streng verrechen« Drucksorten werden doch nicht fo streng genommen. Die Wahlleiter brauchen nur etwas mehr als die Hälfte der abgegebenen Stimmzettel vernichten, durch andere im Tischkasten hegende ersehen, und die Majorität ist zweifellos fertig. Herr Pawelka aus Wien könnte hier noch lernen. Nach den Wahlen schrieben einige dcutfchnationale Blätter üBer einen großen Äieg u&er die Sozialdemokraten. Wenn auch damals die Direk-tion in letzter Stunde pro forma eigene Kandidaten aufstellte, so wird es wohl der Reichsbund besser wissen wie wir, daß dieses nichts anderes war. als ein schlaues Manöver, um die Sozialdemokraten zu Fall zu bringen. Dieses Bestätigt auch die dann darauf erfolgte Gründung des gel&en Beamtenvereines, wo diefelBen Kandidaten, die Gründer desselBen sind, und die Kanossagänge der Herren EBerl, Richter u. f w. Wenn zugunsten der Mitglieder des Pensionsfonds die kleinste Ver. Besserung verlangt wurde, so wurden die finanztechnifchen Rechnungen in Betracht gezogen, auf Grund dieser der Fonds sich nicht mehr Belasten lasse. Als man aBer den 24 Beamten, welche wo anders im Dienste waren, 240% Jahre geschenkt hatte, da spielte diese Berechnung gewiß keine Rolle. So hat man dem früheren Direktor Rofche 25, dem jetzigen Oberinspektor I o n a s ch 20, dem Herrn Sonnenburg 16 Jahre geschenkt. Herr Dr. Stradal war Advckaturskonzipist, ebenso Herr Dr. Wißgrill, Dr. Burmann war bei der Post, aber allen diesen Herren schenkte man die Jahre, während dem eigenen Personale die bei der Aussig-Tevlitzer Eisenbahn faktisch zugebrachten Jahre nicht eingerechnet wurden. Ein weiteres j Kapitel betrifft die Pensionierungen. Während bei anderen' Bahnen der Pensionsfonds zum Segen gereicht, hat sich derselbe bei der Aussig-Teplitzer Eisenbahn in eine Strafanstalt umgewandelt. Wer sich von dem definitiven Personal mufft, wird pensioniert. Man hat in letzter Zeit Bedienstete pensioniert, die kaum 38 Jahre alt sind. Bedienstete, welche kräftig und rüstig sind und nicht nur noch Dienst machen könnten, sondern noch Dienst ^machen wollten. Hier hätte der Ausschuß Gelegenheit gehabt, zu zeigen, was er kann. ES liegt doch nicht im Interesse des Fonds, daß man diesen durch das frühzeitige Pensionieren der Mitglieder schwer schädigt. Alles dieses hat aBer der Ausschuß gutgeheißen. Mit Zustimmung des Ausschusses, hieß es in einem Zirkular, wird vom 1. Jänner 1912 für das Lokomotiv- und Zugspersonal die anderthalBfache An-, rechnung im Fonds B eingeführt. Während bei anderen Bahnen die Ausschußmitglieder ihre Wähler zur Beratung in Ver-fammlungen einlaben, wenn eine Neuerung eingeführt werden soll, welche die Mitglieder belastet, ist bei der Aussig-Teplitzer Eisenbahn das Gegenteil zu verzeichnen. Die anderthalbfache Anrechnung ist gewiß schon eine alte Forderung. Aber bei der Einführung sollte man doch auch Rücksicht nehmen auf die alten Mitglieder. Das fiat man natürlich nicht getan, und heute müssen die alten Mitglieder zwar die erhöhten Beiträge zahlen, können aber erst in 3 bis 4 Jahren von der anderthalbfachen Anrechnung einen Nutzen haben. Hat bei dieser Zustimmung der Ausschuß an diese Folgen gedacht? Wenn ja, dann mußte er Einspruch dagegen erheben, und hat er einen Einspruch nicht erbeben, dann war er eben zu feig dazu. Hat aber der Ausschuß an dieses nicht gedacht, bann allerdings war man zumindest unbeholfen. Dieses sind so ziemlich die Lorbeeren, welche sich der abtretende Ausschuß geholt hat. Wahrlich wenig genug. Zur Wahl selbst hätten wir nur zu Bemerken, daß wir keine Kandidaten aus st eilen werden. Jeder vernünftig denkende Bedienstete wird sich seiner Stimmenabgabe enthalten, oder leere Stimmzettel ab geben. Traurig genug, wenn man Gefahr laufen müßte, auf die Kandidaten, welche von uns ausgestellt würden, die blinoe Verfolgungswut des Herrn Enderes loszulassen. Für uns hat jede Wahl bei der Aussig-Teplitzer Eisenbahn schon Opfer gefordert, und darum muß jeder ehrlich denkende EifenBahner diesen Beschluß gutheißen. Von der Aspangbahn. (Die Zustände im Heizhau s.) Die Verhältnisse in unserem Heizhaus spitzen sich immer mehr zu. Die Arbeit häuft sich von Tag zu Tag meBr an und die Anfangslöhne werden statt Böher immer niedriger. Trotzdem man wiederholt unseren Vertrauensmännern versicherte, daß nur Leute mit Kr. 3-20 aufgenommen werden, werden jetzt nur 8 Kr. Anfangslohn gezahlt.Man sollte es nicht für möglich halten, daß Schlosser um solche Schundlöhne arbeiten, und es ist dies auch nur darauf zurückzuführen, daß sie von der Heizhausleitung mit allerlei Versprechungen hiezu Betrogen werden. Man verspricht diesen zunächst die Quartier« geldzulctge von 10 Kr. nach einem Jahr, welche aber keiner erreicht, weil keiner das ArBeitsverhältnis so lange aushält. Dann verspricht man jedem, er werde in einigen Wochen zum Heizer« dienst herangezogen. Auf diese Versprechungen fällt so mancher hinein. Bis er dann fern Bißchen Erspartes aufge&raucht hat und er gezwungen ist, von den 3 Kr. Lohn zu le&en und ßuarticr zu Bezahlen, sagt jeder der Aspangbahn Lebewohl. Das zeigte sich besonders im heurigen Jahr, in welchem Bei einem Stand von 24 Schlossern durch den ewigen Wechsel nurmehr vier alte Arbeiter üBrigge&lieben sind. Täglich schickt man drei Bis vier Mann zum Arzt und den nächsten Tag laufen wieder zwei Bis drei Mann weg. Jeder Fachmann kann sich da einen Begriff davon machen, was für eine Arbeit 5a geleistet wird. Nun zu den ^vorerwähnten Versprechungen. Hat einer den diesen armen Teufeln drei bis vier Wochen nusgchalten und das Glück, als Heizer abgerichtet zu werden, Dann beginnt erst seine wahre Leidcnszeit. Vorerst mutz er drei Wochen in der Abrichtung fahren. Bei einer durchschnittlichen Dienstleistung von zwölf Stunden verdient er, sage und schreibe Kr. 2-80 ohne jedweden Nebenverdienst. Nach der Abrichtung wird er als Heizer eingeteilt, wo er dann erst nach sechs Wochen den ersten Nebenverdienst bekommt, zirka 80 Kr. Kilometergeld und 1 bis 2 Kr. Ersparnisprcftnien. Wie einer da leben soll, das soll die Heizhausleitung gefälligst erklären. Die Folge davon ist, datz, wie es heuer schon vorgckommen ist, die Leute die Maschinen ganz einfach stehen lassen und davon-laufen. Wir erlauben uns noch eine löbliche Heizhausleitung zu fragen, wo da die gesetzliche Praris und die Sicherheit des Verkehrs bleibt. Denn bei der Ungeschultheit des Personals wäre es kein Wunder, wenn Unfälle passieren würden. Wir erwarten daher von der Heizhausleitung, datz diese Hebel-stände ehestens abgeschafft werden. Die Lohnbewegung der Stations-, Magazins- und Oberbauarbeiter der Südbahn. Als kürzlich die Lohnaufbesserungen Dem unangesiellten Personal der Südbahn von den einzelnen Dienstabteilungen bekanntgegeben wurden, machte sich sofort unter den Arbeitern eine Erregung bemerkbar, und es wurden auch von verschiedenen Seiten Versammlungen verlangt. Tie Ortsgruppe Graz I kam diesem Wunsche nach und hat am Pfingstsonntag den 26. und Montag den 27. April in den Stationen Peggau-Deutsch-Feistritz, L e i b n i tz. Deutsch -Landsbcrg und Voitsbcrg je eine Eisenbahnerversammlung einberufen, zu der die Stations-, Magazins- und insbesondere die Bahuerhaltungsarbeiter aus allen nächstgelegenen Stationen massenhaft erschienen waren. Im Laufe der Versammlungen kam der Unmut gegen die 10 H.-Aufbesserung sehr deutlich zum Ausdruck, und es war nur dem Eingreifen der Referenten zu danken, datz die Arbeiter sich beruhigen ließen. Es wurde folgende Resolution angenommen: „Die am 26. und 27. Mai in Peggau, Deutsch-Feistritz, Deutsch-Landsberg, Voitsberg und Leibnitz tagenden, massenhaft besuchten Versammlungen der Eisenbahner erklären, datz die von der Verwaltung der Südbahn im Monat Mai 1912 bekannt-gegebene Lohnaufbesserung für Arbeiter nicht im entferntesten dazu angetan ist, die gegenwärtige prekäre Lage der Arbeiter zu verbessern. Die Versammelten bedauern, datz die Verwaltung der Südbahn das fertiggestellte Elaborat nicht vor der Publikation dem gesamten Zentralarbeiterausschuß zur Einsicht vorgelegt hat, um gegen die vorhandenen Mängel Stellung nehmen zu können. Die versammelten Arbeiter verlangen daher die ehetunlichste Einberufung des Zentralarbeiterausschusses, um eine gerechte und den herrschenden Teuerungsverhältnissen entsprechende Loht aufbcsserung zu erzielen." Ein Bahnwächter vom Schnellzug getötet. In P ö m-merle bei Aussig wurde der 44 Jahre alte Bahuwächter Friedrich S t e p p a n, auf seinem Posten stehend, vom Schnellzug getötet. Steppan dürfte den Zug nicht herankoinmcn gebürt haben; er wurde von ihm erfaßt und, wie ein Arbeiter sah, in großem weiten Bogen, sich in der Luft mehrercmul überschlagend, in ein nahes Gebüsch geschleudert. Kasernenelend bei der Südbahn in Bozen. Zu wieder-holtenmalen führte das Bozener, Innsbrucker und Kufsteiner Fahrpersonal Klage über die Kasernen in Franzensfeste, Bozen und Ala. Bisher haben die berechtigten Beschwerden stets taube Ohren bei den Herren der Südbahn gefunden und wir können sagen, daß die eingeteiteten Erhebungen mehr Diäten verschlungen haben, als zehn mit Drahtmatruzen eingerichtete Zimmer kosten würden. Uns geht ja schließlich der Geldbetrag, der an die Diätenjäger bezahlt wird, nichts an, aber protestieren müssen wir erstens gegen den Amtsschimmel und zweitens, datz die Südbahnverwaltung stets solche Kontrollorgane zur Erhebung der Kasernenzustände verwendet, die weder Einsicht noch soziales Gefühl für ihre Usttergebenen aufbringen. Es ist grausam, von solchen Vorgesetzten wahrzunchmcn, datz sie nie ein anderer Gedanke leitet, als: «Für diese Leute sind die Betten gut genug!" Ob sie sich ausruhen und wieder brauchbar den Dienst an treten können, ist eine Frage, die den Vertretern der Direktion nichts angehen. Die Hauptsache ist, datz er seine Diäten bekommt. Mit Mai 1912 erstellte die Direktion einen Turnus, nach welchem das Jnnsburcker Personal mit den Gütereilzügen 85, 81 und 83 bis Bozen fährt. Zur Unterbringung der Innsbrucker Partien wurde 10 Minuten vom Bahnhof entfernt eine Restauration gemietet und mit Betten eingerichtet. Als Miete sollen jährlich 2000 Kr. bezahlt werden. In diesen Räumen werden die Partien von den Zügen 83, 81 und 23 untergebracht. Was die Betten betrifft, so wurden die ältesten Kavaletts, die härtesten Strohsäcke beigeskellt. Die Betten sind derart hart und schlecht, datz an ein Ausruhen nicht gedacht werden kann. Eine größere Gefahr ist aber das Ungeziefer. Will man dieser Gefahr begegnen, so mutz man Drahtinatrazen für alle Betten in Bozen beistellen. Die Fenster müssen mit dunklen Vorhängen versehen werden. Nachdem in den Zimmern, wo die Giiterzugs-partien unlergebracht sind, sieben Betten und sieben Mann untergebracht werden, so gehören selbstredend in ein Zimmer sieben Sessel (nicht fünf!). Die Bünte in den Zimmern sind überzählig und der Tisch viel zu groß. In die Küche gehört ein gemauerter Sparherd, zur Kohlenkiste eine Kohlenscharifel und ein Feuerhaken. Die Küche soll in der Früh aufgeräumt werden, Die Lage der Lampisten. Im Jahre 1907, beim ersten Zusammenlreten der Zentralpersonalkommission übergaben die Lampisten jener Kommission Anträge, wonach in allen großen Bahnbetriebsämtern der Dienst jener Kategorien auf 12 Stunden Dienst und 24 Stunden frei zu regeln wäre. Es braucht nicht besonders betont zu werden, daß die Mitglieder der Zentralpersonalkommission diesen Antrag auch entsprechend vertraten, doch mit negativem Erfolg. Datz sich nun der Ver-kehr von Jahr zu Jahr steigert, und somit die Arbeitsleistung der Lampisten der großen Bahnbetriebsämter geradezu als unmenschlich bezeichnet werden mutz, ist es notwendig, daß endlich einmal das Eisenbahnministerium daran geht, diese Dienstein-leilung analog dem anderen Stalionspersonal auf 12 Stunden Dienst und 24 Stunden frei zu bemessen. Die heutige Abwicklung des Dienstes bei den Lampisten geschieht auf Kosten der Gesundheit dieser Kategorie und sprechen die Krankenausweise eine beredte Sprache darüber. Was man also auf der einen Seite durch Sparen an Personal bezwecken will, wird auf der anderen Seite durch Bestellung von Substituten bei Erkrankungen hinfällig. Dabei mutz noch in Betracht gezogen werden, daß jene Lampisten, welche dann das Glück haben mit Substituten zusammenzuarbeiten, oft doppelt in Mitleidenschaaft gezogen werden, weil sie nicht nur ihren Dienst sondern oft auch noch den Dienst der ungeschulten Substituten im Interesse des Verkehrs versehen müssen. Man betrachte sich einmal eine vom Dienst abgelöste Lampistenpartie nach einem 24stündigen Dienst. Total erschöpft, förmlich taumelnd, total zusammengerackert, gehen sie ihrem Heim zu, um in Wohnungen der Ruhe zu pflegen, wo die ganze Familie tagsüber zusammengepfercht ist. Da man Kindern den Mund nicht verbinden kann, so kann vom Ausruhen selbstverständlich nicht geredet werden, und .es käme somit im strengsten Fall auf 36 Stunden eine 12sstindige Ruhe in Betracht. Datz dies der stärkste Krieger nicht verträgt, mutz nicht erst gesagt werden. Es wäre somit hoch an der Zeit, die Diensteinteilung bei jener Kategorie zu regeln. Leider müssen zum Schluß die Gründe angeführt werden, welche dazu beizutragen scheinen, datz man höhererseits bis heute noch immer der Bitte dieses Personals nicht Rechnung trägt. Und dabei sollen in erster Linie die Bahnbetriebsämter Wien I und II genannt werden. Die Herren Beleuchtungsaufseher und -Meister, welche jene Kategorie unter sich gestellt haben, gehen in ihrer Arbeiterwut bis zum Aeutzersten, und es ist nur ein Wunder, daß sie sich noch keine Peitsche angeschafft haben, um die Lampisten als Pferde zu behandeln. Nach oben schmeicheln und sich schön machen zu wollen, um rascher vorwärts zu kommen, treten sie das Personal wo sie können, ohne so viel Menschlichkeitsgefühl aufzubringen, um zu erwägen, ob der Mann auch faktisch die Leistung vollbringen kann oder nicht, vom Materialschaden^ gar nicht zu sprechen, der durch das Jagen erzielt wird. Da ist es nun Pflicht der Herren Dienstvorstände, sich um dieses unnötig geplagte Personal anzunehmen, sich die Sache selbst mehr zu betrachten, ob es möglich ist, bei der heute bestehenden Diensteinteilung den Dienst regelrecht versehen zu können oder nicht. Die Zentralpersonalkommission, welche nicht rasten wird, dieser Kategorie ein menschenwürdiges Leben zu verschaffen, ist der Ueberzeugung, daß ihr Antrag um Gewährung des 12stündigen Dienstturnusses schon lange vom k. k.^ Eisenbahnministerium bewilligt worden wäre, wenn nicht Faktoren mitspielen würden, welche den Dienst der Lampisten von Wien I und II als nicht anstrengend schildern würden. Da nun abermals die Sommerfahrordnung in Kraft getreten ist, die Schnellzüge abermals vermehrt wurden, die Dienstleistung ins ungeheure geht, ist es Zeit, auch bei jener Kategorie analog den anderen Kategorien die Diensteinteilung auf 12 Stunden Dienst und 24 Stunden frei zu regeln. Korrespondenzen. Innsbruck, SUbbahn. (Ein e i n g e g a n g e n e r Kohlenhändler.) Ein Kohlen- und Holzhändler m Pradl erstattete gegen den Lokalausschuß des Kondukteurvereine», Oberkondutteur Josef Karner, die Anzeige, „daß der genannte durch lange Zeit hindurch sich die für das gesamte Südbahnpersonal im Jahre 1907 schwer errungene Begünstigung, »die gelben Frachtbriefe« (Lebensmittel, Kohle und dergleichen zum Regiepreis beziehen zu können), für sich zur Bereicherung zunutze mache, Kohlen waggonweise beziehe und billiger als die Kohlenhändler an Gejchastsleute Die Erhebungen ergaben die Richtigkeit, und es wurde dem Oberkondukteur Karner nachgewiesen, daß derselbe mehrere Waggons Kohle bezogen hat, ohne daß er sich aus-weisen konnte, für wen er die Kohle bestellte und bezogen hat. Die Südbahndirekrion hat nun mit Z. 12.677 \yi vorn 7. Mai 1912 dem Oberkondutteur Josef Karner auf zwei Jahre jede Begünstigung entzogen und mußte derselbe für )tch, feine Frau und Kinder die Legitimationen abtuyren. Wir hätten es niemals der Mühe wert gefunden, uns mit einem solchen Kollegen abzugeben oder nur eine Feder anzurühren. Doch sind wir zur Klarstellung des Sachverhaltes gezwungen: Schon vor Jahren war es in Innsbruck Gepflogen-heit, mit den Lotalausschüssen (Süd- und Staatsbahn) im besten Einvernehmen zu arbeiten. Lange, bevor das Koalitions- ■" Kondukleurverein und dem eilige- glieder des Kondukteurvereines sind, oder Witwen nach Mitgliedern eine Unterstützung erhalten. Was machte aber Herr Karner? Auf der ganzen Strecke handelte er mit. den Kalendern, allen Oberbauarbeitern und Stationsarbeitern lief er nach und suchte die Kalender des Kondukteurvereines an den Mann zu bringen. Es ist aber doch allen bekannt, datz auch der Allgemeine Rechtsschutz-und Gewerkschaftsverein alljährlich Kalender herausgibt dessen Reinerträgnis auch einem wohltätigen Zweck zugeführt wird; jahrelang wird von beiden Vereinen ein Kalender herausgegeben, niemals hatten wir Unannehmlichkeiten unter uns mit dem Personal, sondern verkauften friedlich nebeneinander. Die meisten Mitglieder vom Fahrpersonal nahmen meist beide Kalender, wußten sie doch, datz das Reinerträgnis für Unterstützungszwecke gehört. Aber Herrn Karner war es Vorbehalten, um dabei Geld zu verdienen, den Handel außer auf das Fahrpersonal auf alle übrigen Bediensteten auszudehnen. Dadurch wurde wieder eine Reibungsfläche mehr. Das Innsbrucker Fahrpersonal hat sich seinerzeit durch ihre Einigkeif das Vertrauensmännersystem geschaffen. Wer sich aber um diese, für bas, gesamte Zugbegleitungspersonal nützliche Institution nicht scherte, das war wieder der Lokalausschutz Karner, der des öfteren in verschiedenen Personalangelegenheiten allein, ohne die Vertrauensmänner zu verständigen, intervenierte. Karner verfaßte und überreichte ohne vorher zur Beratung gestandene Gesuche, wodurch die Vertrauens- , männerinstitution von ihm.ignoriert wurde. Sein Vorgehen erzeugte dadurch immer mehr und mehr Befremden und Ver-; druff Daß sich die Klagen gegen den Lokalausschuß Karner mehrten, beweist uns ein Schreiben vom 25. August 1909, wo. er als Einberufcr einer Zugsbeglcitervcrsammlung an diese) schrieb. ' Wir lassen das Schreiben mit seinen Fehlern folgen: Sehr geehrte Versammlung! Ich entschuldige mein Fernbleiben der heutigen Zugsbegleiter-Versammlung als Einberuser, infolge dienstlicher Verhinderung. Gebe der heutigen Zugbegleiter-Versammlung bekannt, daß ich auf Grund der mir zur Kentnis gelangten Vorwürfe, daß ich meine Funktion als Vertrauensmann des Personales, sowie als Lokalausschutz des Kondt. Recht und Unterstützung! i Vereines, vernachläsigt hätte, „nichts tue, allein zum Be-triebs-Jnspektorate hinauflaufe —," u. s. w. Der Karakteur „des Innsbrucker Personales," steht so tief, das mich dasselbe, auf Grund der mir gemachten ganz ungerechtfertigten Vorwürfe nicht beleidigen kann, wass die heutige Zugbegleiterversammlung zur Kentnis nehmen wolle, und ich es nicht für geboten erachte mich zu Rechtfertigen, . aber nur eine Antwort) habe, meine Funktion als Vertrauensmann sowie Als Lokalausschutz des Kondt. Recht u. Unterstützungs-Vereines niederzulegen. Gleichzeitig erkläre ich der heutigen Zugbegleiter-Versammlung, daß ich mich um keine Handbreite von meine Wege verträngen lassen werde, und immer Als trmier Mitkämpfer für die Allgemeinheit in allen wirtschaftlichen und sozialen Fragen den Mann am Bvrd stellen werde, aber, für Innsbruck jede Funktion ablehnen mutz. Jos. Karner Ob. K. Fürs erste müssen wir seststellen, daß dieser Brief wegen seiner beleidigenden Form gegen das Innsbrucker Fahrpersonal, in der damaligen Zugsbegleiterversammlung nicht verlesen wurde und zweitens korrigieren wir Herrn Karner, daß er niemals als Vertrauensmann für das Zugbegleitungspersonal gewählt wurde. Es ist dies nur eine rein persönliche Anmaßung. Weiters kündigte Herr Karner in seinem, an die versammelten Zugsbegleiter am 25. August 1909 gerichteten Schreiben an, datz er die Lvkalausschuhstelle nicberlege — getan hat er es aber nicht! Wir sind auch dieser Sache nachgegangen und finden den Grund. Vor mehreren Jahren wurde in einer Generalversammlung des „Kondukteur-Unterstühungs-und Rechtsschutzvereins der österreichisch-ungarischen Eisenbahnen" der Beschluß gefaßt, daß die Funktion eines jeden Loialausschusses eine Ehrenstelle sei. In der damaligen Generalversammlung wurde hervorgehoben, daß es notwendig wäre, Funktionen, die mit Arbeiten verbunden sind, zu bezahlen; nachdem aber der Kondukteurverein ein humaner Verein 'ist, wurde damals einstimmig beschlossen: Funktion eines und L o k a l a u s s ch u s s e s ist hiesür nichts Die i st ein zu v e r- verhältnis zwischen dem ----------------------- und nicht wie es bis jetzt der Fall ist, daß Fäkalien von einigen I meinen Rechtsschutz- und Gewerkschast»verein begrün ^ fvur e Tagen am Boden liegen, Was die Kaserne im Heizhaus anbelangt, wo die Partie des Zuges 83 untergebracht ist, so verlangen wir, daß, jo lange keine menschenwürdige Unterkunft für diese Partie gefunden werden kann, die Ablösung wieder in Franzensfeste erfolgen soll. Die Partie ist die ganze Nacht gefahren, hat als Netour-fcrhrt wieder eine ganze Nacht vor ihr und mutz für die gefährliche Bergstrecke unbedingt ausgeruht fein. In dieser Kaserne ist dies aber ein Ding der Unmöglichkeit, weil vor den Fenstern verschoben wird, durch das Auflegen der Bremsschuhe, Pfeifen re. es unmöglich ist, einzuschlaseu. Außerdem ist die Wertstatte unterhalb uniergebracht und ist der Lärm der Maschinen, das Hämmern und anderes mehr, welches ein Einschlafen ganz ausschlietzen. Wir machen daher schon heute auf die Gefahren aufmerksam, die entstehen müssen; denn will das Personal schlafen, so mutz es zum Alkohol greifen und müssen die Südbahnverwaltung verantwortlich machen, tvenn das Innsbrucker Fahrpersonal, gezwungen durch Ungeziefer, miserablen Betten und sonstige Uebelstände, die Ruhezeit nicht auszunützen imstande ist. Auch in Franzcnsfeste sind viele Uebelstände, und es wird dort kein Versuch gemacht, sic zu beseitigen. Wie oft schon so ein „Diätenschinder" die unzulänglichen schadhaften Spar-herde gesehen hat, aber gemacht wird nichts; weiß doch dieser Direktionskontrollor, daß er bei der nächsten Beschwerde wieder auf die Tirolerlinie fahren kann -- gibt! Diäten und eine schöne Gegend. Wie oft sollen wir noch den Bettenmangel in den Reser-oistenzimmern Nachweisen? Bis eine Vermehrung der Zimmer vorgenommen, beziehungsweise die Adaptierung im Nebenhause begonnen wird? Und erst in Ala! Welche Geduld bringt hier das Bozener und Kufsteiner Personal aus, solche Zustande zu ertragen. Tausende Kronen werden dort jährlich für Privatmiete bezahlt und könnten um dieses Geld schon langst anständige Gebäude für diese Zwecke errichtet sein. Wie lange wird es denn noch dauern, bis endlich auf diesem Gebiet Ordnung geschaffen wird? hatte der Lotalausschutz Sitz und Stimme tu dem Ausschuß der Ortsgruppe „Innsbruck I" des genannten Vereines. Vor Jahren wurde in einer Mitgliederversammlung des Kondukteurvereines, die im bürgerlichen Brauhaus in Innsbruck tagte, der Beschluß gefaßt, daß bei Aufstellung des Lokalausschusses die Ortsgruppe Innsbruck I des Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschaftsvereines eine ZugSbegletterversamm-lung (Südbahner) einzuberuscn und alle Mitglieder des Kondukteurvereines zur Aufstellung des Kandidaten einzuladen habe. Dieser Vorgang ist auch bisher stets eingehalten worden. Nie haben wir uns als Organisation wegen der Perton des Lokalausschusscs eingemischt oder Einfluß genommen, sondern stets das Interesse dieses wirtschaftlichen und humanen Vereines im Auge behalten. Obwohl wir seinerzeit wußten, wer Karner ist und mit welchem Charakter wir zu tun bekommen, haben wir vor mehr als drei Jahren weder auf die Kandidatur noch Wahl irgendeinen Einfluß ausgeübt. Wer hat nun das Innsbrucker Zugbegleitungspcrsonal der Südbahnffo durcheinander gebracht? Niemand anderer als der Oberkondukteur Karner, der, wem er nur erwischen konnte, zum Beitritt zum Kondukteurverein aufsorderte. Dagegen wäre nichts einzuwenden, wenn Herr Karner seine Agitation allein auf den Kondukteurverein beschrankt hätte; so aber machte es der Lokalausschutz Karner ander». Erhielt er von einem Anzuwerbenden die Antwort: „och bin bei der Gewerkschaft", so sagte er: „Das macht nichts, wir sind koaliert mit der Gewerkschaft, deshalb können sie dort austreten und dem Kondukteurverein beitreten." Auch den Verkauf mit den Kondukteurvereinskalendern besorgte der Lokalausschutz Karner nicht einwandfrei. Die Subskriptionsliste, die vom Karner jedes Jahr im Juli aufgelegt wurde, bildete für ihm nicht den Mcktzjtab, wieviel Kalender er bestellen soll, nein, viele bekommen einen Kalender, die einen solchen nicht bestellten. Dagegen wäre ebenfalls nichts einzrv wenden, gehört doch das Reinerträgnis (Karner bezog für jeden verkauften Kalender 20 H. Provision) für den Unterstützungsfonds, aus welchem Z uasb e gleite r, die Mit Ehrenposten rechnen. Anders der Lokalausschutz Karner. Karner ver-rechnete durch Jahre per Monat sogenannte Reinigungsgebühren, es weist kein Ausweis solch hohe Ausgaben für eme Lokalgruppe aus, wie für Herrn Karner; zwar tagte er, er hätte das Recht von seiner Zentrale gehabt, aber wir meinen, daß ein Generalversammlungsbeschlutz zur sarnachrichtung der Zentrale dienen muß. Karner gehört langst nicht mehr der Organisation an und wir sind auch herzlich froh, wenn (olche Leute nicht in unseren Reihen stehen. Solche Charakteure gehören zu den Christlichsozialen. Seine diesmalige Wahl ^verdankt er erstens feinen paar Freunden — die nur eines an Karner auszusehen hatten — er wird gewählt, aber er darf sich nicht soviel Reinigungsgebühr per Monat verrechnen und tatsächlich asfichierte der Herr Lokalausschutz Karner noch vor der Wahl ein Schreiben der Zentrale, wo diese ihm mitteilt, daß sie es zur Kenntnis nehme, daß künftig der Herr Karner, wenn er gewühlt wird, auf die Reinigungsgebühr verzichtet. Das genügte: Herr Karner, der in einer Zugsbegleiterversammlung von sieben .Rann Kandidat a u f g e st e l I t wurde, wurde mit Hilse der Christlichsozialen gewühlt. ... „ ,________, Sogar um die Stimme des Kondukteur» P. bewarb er sich und gab ihm zum Danke die Hand. (Karner wartete mit der Wahl solange, bis P. das Landesgericht verlaßen t)UttC^ Der Standpunkt der Gewerkschaft war. sich nicht ein-zumischen. aber jetzt.müssen wir fragen: Kann in Diesem Fall ein Mensch wie Karner ist, noch langer Lokalausschutz bleiben? Wir wollen Aufklärung darüber, was es mit dem Reinigungsgeld verrechnen für ein Bewandtis hat und, ob dem Karner, nachdem ihm wegen seines Kohlenhandels jede Begünstigung entzogen wurde, im Falle er nach Wien Lokalausschutz fährt, die ganze Karte bezahlt wird, glauben nicht, daß der Stonduftcuröerein noch weiter Leute vom Schlage Karner verteidigen wird. . , An das Innsbrucker Fahrpersonal richten w,r m ihrem eigenen Interesse die Mahnung, sich von solchen Vorfa nicht weiter beeinflußen zu lassen und zu ihrer frühe » Einigkeit zurückzukehren. m„_ Was noch die verschiedenen Bemerkungen über -8 er trauenschäNner der Organisation betrifft, so erklären ein für allemal, daß solche Ehrenmänner, solangej«. Namen zu nennen, ihr Handwerk betreiben, als feige Ver leumder. Wenn diese Leute etwas wißen, so sollen sie es WW damit wir ihnen die Gelegenheit bieten können, im Gerichts saal die gemachten Anschuldigungen zu beweisen. DiePeitsche. als Wir solche diese ohne Triest-St. Anbrii. Als seinerzeit die Benehmungsweise des Assistenten und Schulbeamten. Herrn Josef zi) et)tll m St. Veit a. d. Glan, im „Arbeiterwille und im „tmsenbahner gebührend beleuchtet wurde/schwur der genannte Beamte dem Tricster Personal ewige Rache. So wurde das Pertonal von diesem Herrn dirclt eines Diebstahls beschuldigt, und zwar soll dasselbe von einer in der Kaserne hangenden,Uhr das Werk und von den Betten die Schrauben gestohlen hüben. Auf diese Anzeige wurden die Oberkondukteure von Triest um die gerichtliche Verfolgung des Herrn Fischill Bittlich. Die Triester, respektive Villacher Direktion lieb das Gesuch !so lange liegen, bis die Verjährung eingetreten war, und erst !dann bekamen die Gesuchsteller die Erledigung, daß die Bewilligung zu der Klage nicht erteilt wird. Hätte diese Verleumdung ein Diener oder Unterbeamter begangen, wäre die Klage ohne weiteres bewilligt worden, weil es aber der Herr Assistent Fischill ist, wurde selbstverständlich die Klage-bewilligung abgelehnt. Mit der Abweisung dieses Gesuches kam.zugleich die Rechtfertigung des Herrn Fischill unter einem mit. In dieser Rechtfertigung entblödete sich derselbe nicht, sich in solch gemeinen Beschuldigungen gegenüber dem Triester Personal zu ergehen, daß es uns ekelt aus die Einzelheiten einzugehen. Wir wollen hier nur kurz erwähnen, daß der Kasernenwärter Schnabl unter Zeugen ausgesagt hat, daß er dem Herrn Josef Fischill nur gemeldet habe, daß das Uhrwerk abhanden gekommen ist. Eine Beschuldigung habe derselbe nicht erhoben; unterschreiben mußte er das Protokoll, ohne daß dasselbe fertig geschrieben oder ihm vorgelesen worden wäre. Da uns die I. k. Staatsbahndirektion Villach die Bewilligung zur gerichtlichen Verfolgung dieses Herrn nicht erteilt hat, erklärt das Triestre Personal den Herrn Assistenten Joses Fischill als einen ganz gewöhnlichen Verleumder, insolange derselbe nicht den Beweis erbringt, daß die von ihm gegen das Triester Personal gebrachten Beschuldigungen aus Wahrheit beruhen. Nun ist es Sache des Herrn Assistenten, daß er sich von diesem Vorwurf befreit. . .. ■ Das Zugspersonal von Triest 1 (k. k. Staatsbah n). Mährisch-Schönberg. Um die Charaktereigenschaft des BahMeisters Christ zu kennzeichnen, sind wir wieder gezwungen, unsere Zeitung in Anspruch zu nehmen, da trotz wiederholter Mahnung Bahnmeister Christ sein Treiben nicht einstellt. Wir sind der Meinung, dah ein Zentralobmann, als welchen sich C h r i st den Bahnerhaltungsarbeitern aufgedrängt hat, eines besseren Benehmens gegenüber den Untergebenen sich befleißen sollte, um so mehr, als er viel Butter aus seinem Schädel sitzen hat. Nach oben hin spielt sich C h r i st als das unschuldigste Lamm auf tind bedauerlicherweise wird ihm dort auch Glauben geschenkt.- Findet sich ein Vorgesetzter, der den Mut aufbringt, gegenüber Christ ein unparteiisches Protokoll zu verfassen, so wird derselbe auf eine feine Weise unmöglich gemacht. Christ steht aber weiter in Gnaden seines Chefs. Wir glauben, dah wir durch das Protokoll, welches vom Herrn Oberingeyieur Maiu ausgenommen und von sieben Zeugen gefertigt wurde, genug Material aufgebracht haben, um uns vor den unnötigen Schikanen des Bahnmeisters zu schützen. Was sagte doch der Herr Oberingenieur Maiu, der das Protokoll verfaßte? „Es ist genug! Von uns beiden muß einer weichen; diesen Schwindel kann ich mir nicht weiter an sehen." Und der Herr Oberingenieur, der als ein gerechter Vorgesetzter beliebt und geachtet wurde, ist zu unserem Leidwesen gegangen. Wäre er geblieben, so hätte Christ längst nicht mehr die Arbeiter schikanieren können. Daß der Bahnmeister Christ mit .der Drohung kommt: „Er werde schon den Arbeitern einheizen". wundert uns nicht, denn zu solchen Sachen ist er ein Meister. Ehrliche und brave Arbeiter, die die 1 Kr. in seinem von ihm gegründeten Verein nicht zahlen wollen, zu denunzieren oder brotlos zu machen, ist sein Bestreben. Warum haben Sie, Herr Christ, den Krieg, den Sie mit Herrn ^Waclawek geführt haben, vorzeitig beendet? Sie glaubten ihn beim ersten Vorstoß in die Flucht zu jagen! Als sie aber sahen, daß Herr Waclawek bockbeinig wird und er aus der Schule schwätzen könnte, da haben Sie gleich zum Rückzug geblasen. Daß aber die Wahrheit herauskommt, das befurchtet Christ. Er trachtet daher die Leute, die von seinem Tun und Treiben Kenntnis haben, in erster Linie zu denunzieren und dann brotlos zu machen. Daß Sie, Herr Bahnmeister, den Artikelschreiber nicht eruieren werden, dafür 1 die vollste Versicherung. Verdächtigen Sie so nicht ihre Leute, die in dieser Sache unschuldig sind und ÖThifffiv'' ®SP$eiUin£ I,in' dab. wenn Sie auch alle ihre Jr ™ Verdacht haben, brotlos machen, eine Person, die ^hre Charaktereigenschaft feit langer Zeit kennt, doch da o’?- Ihre früheren und jetzigen Tugenden in der Oeffentlichkeit zu kennzeichnen. Wien. (Lokalbahn Wien-Baden.) Von vertrauenswürdiger Seite werden wir um Veröffentlichung folgender Notiz gebeten: Alljährlich während der Sommermonate verkehrt ein Sonderzug für die Familie des Erzi Herzogs tfnebrich von Baden nach Vöslau. Für das Personal dondcrzugcs wurde stets ein Trinkgeld gegeben und teur mr-nl-Sr* ^ hindurch an den Wagenführer und Konduk-ration aus r letzten Jahren blieb diese Rcmune- Erfabruna' fot bet Sache nach und brachte in Haliten bn§ 'Trint.ws™ I j „sowie in den vorhergehenden .Httyren das Trinkgeld ,n der Höhe von 140 Kr an bei Mnl ch.nenmeMter und Vorstand des Badener Personals H^rn Paul Ben n ausbezahlt wurde. Diese sonderbareTrinkgllder ge,ch.chte wurde auch der Direktion der Lokalbahn Wien-Baden bekannt und, um die Angelegenheit in Vergessenheit zu bringen wurde Ende April 1912 ein Teil der 140 Kr. an das Personal des Sonderzuges verteilt. Mit welchem Recht hat Herr.Paul Benn das Trinkgeld so lange xurickbehalten , wo istder restliche Teil hingekommen? Uns i^d8e bekannt daß Bedienstete der Lokalbahn Wien.Baden wegen Differenz Serr^R entlassen wurden. Wir sind neugierig, wie sich «err Benn verantworten wird? 1 ' motvie von ihm angchalten worden wäre. Ueber diesen Vorfall wurde ein Protokoll ausgenommen. Nach mehrmonatiger Beratung wurde dem umsichtigen und Pflichtteilen Bediensteten, durch dessen rasches und mannhastes Handeln der drohende Unfall verhütet wurde, die Belobung und eine Remuneration von 20 Kr. zuerkannt. Doch dieses Belobungsdekret und die 20 Kr. Remuneration wurden nicht dem Heizer K. übergeben, der tatsächlich und nachweisbar die Lokomotive des betreffenden Zuges angehalten hat, sondern dem Lokomotivanwärter F. Sloveneö, der damals mit der leeren Lokomotive als Zug 870g gefahren ist. Wir erlauben uns die k. k. priv. Südbahngesellschaft auf diesen Irrtum aufmerksam zu machen und hoffen, daß diese Angelegenheit etwas näher untersucht wird. Komotau, B. E. B. (Eine Blüte des Reichs-b und cs !) Bekanntlich besieht die Tätigkeit des Reichsbundes deutscher Eisenbahner nicht darin, seine Mitglieder zu gewerkschaftlich tüchtigen und nackensteifen Kämpfern für die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage der Eifenbahnbediensteten zu erziehen, sondern dieselben lediglich durch Veranstaltung von Saufgelagen zu Verehrern des Alkohols, sowie als Beschimpfet und Verleumder der Sozialdemokratie und ihrer Führer heranzubilden. Diejenigen Mitglieder, welche im Vertilgen des Alkohols das meiste leisten und gleichzeitig beim Beschimpfen und Verleumden der Sozialdemokratie das Maul am weitesten ausreißen, werden gewöhnlich als Vereinsfunktionäre gewählt. Am 17. Mai d. I. hatten wir wieder einmal Gelegenheit, einen derart erzogenen deutschnaiionalen Eisenbahner beobachten zu können. Da es schade um den Raum unseres Blattes wäre, wenn wir uns mit dem Tun und Treiben dieser „S p i tz-maus" ausführlich befassen würden, wollen wir unserer Meinung nur dahin Ausdruck geben, daß cs für den „kleinen Seff" viel vernünftiger wäre, mit seiner Sozifrefferei vorsichtiger zu sein, sonst könnten ihm seine, im Reichsbund heran-gebildeten Gewohnheiten ein Schicksal bereiten, wo er es dann nicht mehr nötig hätte, aus einer Zugsbegleiterkaserne auf allen „Vieren" vorsichtig taumelnd zu seinem Zuge zu gelangen. Solche Vorgänge mögen wohl geeignet sein, ihn — nach dem bekannten Spruch „Die alten Deutschen tranken noch eins" — in den Augen feiner arischen Parteigenossen gewinnen zu lassen, niemals aber können sie das Ansehen der Zugsbegleiter heben. Welche Beschwerden und erhöhte Verantwortung ein solcher Alkoholiker für die übrigen Kollegen der Zugspartie heraufbeschwört, mag sich „Spitzmaus" wohl niemals bewußt werden. Zum Glück war im Zuge ein Personenwagen einrangiert, welcher dieses Rcichsbundbliimchen samt seinen alkoholischen Nachwirkungen in stiller Ruhe aufnahm. Als dieser Zug eine beträchtliche Strecke zurückgelegt hatte, wurde die Auferstehung gefeiert und eine allgemeine Freude war auf allen Gesichtern bemerkbar, als der „kleine Seff" nun wieder } ausgeheitert seinen Dienst antrat. Wie anders aber wäre diese Sache ausgefallen, wenn dieser Alkoholiker ein Sozi und der „kleine Seff" der Beobachter dieses Vorganges gewesen wäre. Gewiß hätte „Spitzmaus" seine schon so oft geäußerte Drohung sofort in die Tat umgesetzt. Wir meinen, dieser kleine Gernegroß wird uns dankbar sein, wenn wir ihm raten, in seinem Betragen etwas vorsichtiger zu sein, seinen Mitbediensteten, ob Zugsbegleiter, ob Wagenmeister oder wer immer, den ohnehin anstrengenden! und verantwortungsvollen Dienst nicht unnötig zu erschweren, denn ein altes Sprichwort sagt: Wer ändern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Sollte diese knappe Schilderung die beabsichtigte Wirkung nicht zeitigen, müßten wir dem „kleinen Seff" etwas. ausführlicher aufspielen. ! Dor vieÄeIb'?iu*; ,^nosse August Weitzenböck wurde v "der sein eigenes Ansuchen von Knittelseld in Wtotffi« Zersetzt. Am Psingstsamstag kam nun Herr ^mietmayer, welcher Obmann des Professionistenvereines Mitgliedern des'%SfPei^nbü(f unb fa6te 'hm. daß er von r-j -, , ,, prosessionistenvereines Knittelfeld ein to0ri" > mitteilen. daß'Genosse ciucfi wn> » ii s ein Denunziant gewesen sei, was könne. Nachdem Winkelmayer abe^"ie/nicht^laub/^^a°^ w" iTe rlen"h: le/te " ihm dies mit. Genosse ersucht diese i>' wclcher diese edien S-iireiberseelcn nicht kennt, und für ihre Armit "Nentlich, ihre Namen bekanntzugeben !S,2S Refnrr™ iLn^ iin^r» o t' wenn sich dieselben dies ruhig äärtfiTv^ sF?- n nehmen nuiß mnn derartiges ruhig hin. fc e Stimme jenen gegeben, welche den Zusammenschluß propagierten, wahrend sonst die Bahnverwaltungen sich der Stimmenabgabe enthielten. Von der Einsichtslosigkeit der A T. E. zu reden, wollen wir uns, bei deren bekannter Rücksichtslosigkeit gegenüber dem Personal, ersparen. Hätte aber die Verwaltung der B. E. B. wirklich die Absicht, eine SOprozentige Erhöhung ihrer Gemeindeumlage herbeizuführen? Oder hat Herr Inspektor Fischer aus eigener Machtvollkommenheit als Stadtverordneter von Komotau gehandelt? Wir glauben das letztere, denn sonst würde man nicht aus das Negiefahren der am schlechtesten entlohnten Bediensteten so ein großes Gewicht legen. Wir glauben die Verwaltung der B. E. B. hat alle Ursache, mitzuhelfen, ihre Bediensteten vor maßlosen Mietzinsen zu schützen. Schon seit einigen Jahren macht sich ein starker Abzug von Arbeiterfamilien aus Komotau nach den umliegenden Orten bemerkbar. Sogar besser situierte Beamten-samilien ziehen es vor, in den umliegenden Orten Wohnung zu nehmen, ein Umstand, welcher in den nächsten Jahren noch intensiver zum Ausdruck kommen dürfte, weil bei der im Jahre 1913 geplanten Industrieausstellung an alles, nur nicht an eine entsprechende Approvisionierung der Stadt gedacht werden wird, so daß die Stammbevölkerung der grenzenlosen Ausbeutung unterworfen werden dürfte. Wir erwarten daher in Zukunft, daß die Verwaltung der B. E. B. bei solchen Angelegenheiten sich vorerst erkundigt und nicht den Herrn Inspektor Fischer schallen und wallen läßt, wie es ihm und seinen nationalradikalen Trabanten beliebt. Graz. (Liederabend.) Am Sonntag den 2. Juni abends, hielt der Männergesangverein „Flugrad" der «udbahnbediensteten in Graz in den großen, geräumigen Annensälen unter der Leitung seines Sangmeisters Herrn Mar Städtler einen Liederabend ab. Die Konzertmusik besorgte das Grazer Musikerbundorchester unter Leitung des Dirigenten Herrn Franz Schleich. Das Programm sowohl in gesanglicher, als auch ,n musikalischer Beziehung war so reichhaltig und gelungen, daß das Publikum einen Überaus vergnügten Abend gesunden hat. Der große Beifall für die beiderseitigen Leistun- gen bewies, daß sowohl der Mannergesangverein „Flugrad' a!ö auch daö Grazer Musikerbundorchester ihrer Ausgabe voll und ganz gewachsen sind. Wer hätte vor ungefähr drei Jahren, als i_er Verein noch mit mancherlei Schwierigleiten in Bezug auf scinc Organisationszugehörigkeit zu kämpfen hatte, ge-dacht, daß er sich nach so kurzer Zeit als das entwickeln konnte, was er heute ist? Der Männergesangvercin „Flugrad" der Süd. bahnbedien,teten in Graz ist heute ein vom sozialen Geiste durchdrungener Ge,angverein. Vorne an, Podium flattert seine herrliche Vereinsfahne und hinter derselben stehen an fünfzig Genossen Sänger, aus deren Kehlen die Chöre der Freiheit ertönen. Die Ortsgruppe Graz der Südbahner blickt mit Stolz auf ihre Sänger,char, die heute in der Lage ist, jeden Zuhörer vollauf zu befriedigen. Wenn auch sonst dem Verein in der Ausubung feiner gesanglichen Produktion sich mancherlei Schwierigkeiten entgegenstellen, so muß diesmal doch lobend anerkannt werden, daß sich die Heizhausleitung durch Frei-gäbe der Sänger shmpathisch gezeigt hat. wodurch der Dienst m keiner Weise gelitten hat. Der Gesangverein „Flugrad" hat diesmal auch für feinen Liederabend die Annenfäle ausersehen um auch jener Klasse Rechnung zu tragen, denen die Juliensale verhaßt sind. Leider ließen sich die Herrschaften auch da nicht sehen.. Das Grundübel des Fernbleibens scheint also nicht in dein verhaßten Lokal, sondern in der Farbe der Fahne gelegen zu sein. m ?r?3' Stib6n|i!L (Wehrlose Bremse r.) Damit der Geldsack der Bahnverwaltungen nicht allzustrass angespannt wird, besetzen sie in den meisten Fällen die systemisierten Dienstposten mit Hilfspersonal, das heißt mit solchen Leuten, die sie nicht desinitiv anzustellen brauchen. Dadurch ersparen sie den schemamäßig festgesetzten Gehalt und das Ouartiergeld und zum größten Teil auch die Dienstkleider. Das Aushilfs-Personal findet hauptsächlich seine Verwendung beim Zugsbegleitungspersonal unter dem üblichen Titel „Bremser". Der Taglohn dieser Leute ist dermalen mit Kr. 2-20 festgesetzt und tonn nicht erhöht werden, weil ihnen die für das übrige pro-, mforische Personal vorgesehene dreijährige Lohnautomatik nicht zuteil wird, so lange sie als „Bremser" ihre Verwendung finden. Dienstkleider wurden vor ungefähr zwei Jahren für einige Bremser ausgefolgt unb Heuer mußten sie auch diese wieder abgeben. Die Behandlung dieser Leute paßt sich dem Provisorium vollständig an. Wollen sie sich nicht bis zur Bewußtlosigkeit ausschinden lassen, so steckt man sie ins Maga-znt, wo sie um den nackten Taglohn schuften müssen. In der «tation Graz sind leider auch Platzbeamte — es gibt zum > Glück auch Ausnahmen — die mit armen, gequälten Bedien- j steten nicht viel Federlesens machen; ihnen sind wehrlose1 Bremser ein willkommenes Werkzeug. Es ist nichts Neues, daß die Grazer Bremser nach 14- bis ISstündiger Dienst, leistung keine Ruhezeit genießen können, sondern entweder gleich oder nach zwei bis drei Stunden wieder zu einem anderen Zug befohlen werden, der eine ebenso lange Dienstzeit erfordert. Bei der Direktion lausen zwar die Fahrgebühre». buchel ein, wurden auch in Bezug auf die Eintragungen der Minuten auf das peinlichste revidiert, aber daß die Bremser zu einer Dienstleistung verhalten werden, die gesetzlich un* statthaft ist, wird nicht gesunden, obwohl es nach den Zugs-I nummern und dem daneben stehenden Datum auf den ersten; * Blick zu konstatieren wäre. Die geordneten Dienstverhältnisse lassen eben in Graz besonders viel zu wünschen übrig, und es werden erst dann geregelte Verhältnisse eintreten, bis ein moderner Geist in der Stationsleitung einziehen wird. Wien-Westbahuliof. Auf diesem Bahnhof wurde das Vevkehrsbureau auf der Abfahrtsseite in der Zeit vom 30. April bis zum 18. Mai renoviert. Es ist dies nicht das erstemal, sondern die Sache wiederholt sich regelmäßig jedes Jahr und dürste das für dieses Lokal in den letzten Jahren aufgewendete Kapital allein schon für die Errichtung eines kleinen Bahnhofes ausreichen. j Wir find prinzipiell auch für hygienische, lichte unb moderne Diensträume, daß aber diese Angelegenheit einseitig behandelt wird, nämlich daß für die Beamten die Bureaus geradezu luxuriös eingerichtet werden, während für das andere Personal in dieser Beziehung gar nichts geschieht, wollen wir an einigen Beispielen beweisen. Am selben Bahnhofe, in unmittelbarer Nähe obgenann« ten Verkehrsbureaus, befindet sich das sogenannte Reserve,! zimmer für die Zugsbegleiter. Dieses Zimmer, welches diesen Namen eigentlich gar nicht verdient, weil es von Licht und, Lust abgeschlossen ist, dient täglich von 5 Uhr früh bis 11 Uhr nachts für drei Reservepartien als Unterkunstsraum, beziehungsweise unfreiwilliges Gefängnis. Das einzige Fenster, welches dieses Zimmer besitzt, mündet in einen Raum, welche» sein Licht ebenfalls nur indirekt erhält, und ist deshalb un-, unterbrochene künstliche Beleuchtung notwendig, welche sich, meistens in einem Zustand befindet, daß eine alte, aus-rangierte Petroleumlampe viel besseres Licht spenden würde.' Infolge Mangel einer direkten Verbindung mit der Außen-j luft und einer wirksamen Ventilation herrscht in diesem Dienst-, raum eine Atmosphäre, die sich hier gar nicht beschreiben läßt. Der Fußboden, welcher infolge Abnützung und Fäulnis nur mehr teilweise vorhanden ist, wird wahrscheinlich des-^ wegen nicht repariert, damit er besser zu diesem Milieu paßt.! Die Wände und die Decke tragen teilweise »och die Spuren; der einstigen Ausweißung, beziehungsweise Ausmalens. Deo Osen, welcher die meiste Zeit des Jahres in Benützung ist, 4s( von derartiger Beschaffenheit, daß er Nuß, Rauch und Asch« jederzeit durch seine diversen Oessnungen austreten läßt. Die Kohlenkiste, welche sich auch im Sommer dort befindet, dient als _ Ablagerungsstätte von Speiseresten, Wurst- und Käse, papier u. s. w._ Der Tisch, welcher längst zu klein geworden ist, dürfte feit feinem Bestehen noch nicht abgewaschen worden sein, weil man sehr vorsichtig sein muß, daß man an ihm nicht kleben bleibt. Um diesen Uebelständen abzuhelsen, wäre folgendes not», wendig: Die in diesem Zimmer befindlichen sechs Ausrüstungskasten sind, nachdem dieselben viel Platz einnehmen und daÄ Zimmer ohnehin schon längst zu klein ist, wo anders aufzu-stelle» und ist an dieser Stelle ein großes Fenster anzubringen,' welches direkt aüs den Perron mündet. Der alte Fußboden ist herauszuiiehmen und an dessen Stelle ein neuer aus hartem! Holz (Parkett) herzustellen, welcher nach Bedarf mit Stauböl, einzulassen ist. Das Lokal ist mindestens zweimal jährlich in heller Farbe auszuweißen, beziehungsweise auszumalen und für die Anbringung einer wirksamen Ventilation Sorge zu tragen. Anstatt des alten, rauchenden Seichofens ist ein Gas« osen aufzustellen, wodurch nicht nur die unhygienifche Kohlenkiste, sondern auch die Ruß- und Rauchplage in Wegfall käme. Ein größerer Tisch aus hartem Holz mit mindestens sechs, massiv gebauten, dauerhaften Sesseln ist aufzustellen, und schließlich ist dann das aus diese Weise renovierte Zimmer täglich nach Zug 147 bis vor Zug 21 abzusperren unb der Schlüssel beim Verkehrsbeamten auszubewahren. Der Kostenpunkt dieser Umgestaltung darf keine Rolle! spielen, weil es sich dabei um Hunderte von Zugsbegleitern! handelt, welche vor den Bakterien und Miasmen dieses Raumes in dem gegenwärtigen Zustand einen Ekel empfinden, und weil es sogar möglich ist, sich dort den Keim einer Krankheit zu holen, welche Tatsache gewiß jeder Arzt, wenn er diesen Raum besichtigen würde, bestätigen könnte. Diese unsere Forderung erscheint uns um so berechtigter^ weil dieses Lokal lange Jahre hindurch keine Auslage vor, ursacht hat, und 400 Zugsbegleiter gewiß auch das,, ver« langen können, was für drei Beamte schon wiederholt geschehen ist, und längst schon notwendig gewesen wäre. Sollte dieser Vorschlag bezüglich des Umbaues dieses Zimmers dennoch nicht die Zustimmung der hiezu maßgebenden Faktoren finden, so verlangen wir die Zuweisung eines anderen Raumes, welcher jene Einrichtungen besitzt, welche wir für das alte Lokal verlangen, da uns niemand zumuten kann, mit Mausen und Ratten gemeinsam diesen Raum zu benützen. Gleichzeitig sei darauf hingewiesen, daß die Partien der Güterzugsreserven, welche oft drei bis vier Stunden in der Halle auf Disposition warten müssen, dort keinen Raum haben, wo sich dir'/elben aufhalten können, und entweder die ganze Zeit ttetjerV frort zubringen müssen, oder, wenn einige das zweifelhafte Muck haben, im oben geschilderten Reserve* zimmer einen Sitz zu finden, dort wegen Raummangel von einem Platz zum anderen gedrängt werden. Abhilfe könnte auch in dieser Sache leicht geschaffen werden, wenn jener Raum, welcher ^ zwischen Verkehrsbureau und Schulbureau liegt (gegenwärtig als Depot für Routentafeln dient), dessen Tür auf den Postverladeplatz mündet, mit einem hölzernen Fußboden und dem nötigen Mobiliar versehen und zum heizen eingerichtet würde. Am Güterbahnhofe desselben Bahnamtes (sogenannten O. 28.) wurde im vergangenen Herbst auch gebaut, beziehungsweise vergrößert, weil die dortigen Lokale für die Unterbringung der diversen Dienst- und Unterkunftsräume nicht mehr ausreichten, beziehungsweise weil für den seit zirka zwei Jahren dorthin ins Exil geschickten Oberoffizial keine eigene Kanzlei vorhanden war. Der Bau dauerte einige Monate und dürften die Kosten diess An- und Umbaues gewiß auch eine sehr beträchtliche Höhe erreicht haben. Als die Sache fertig war, hatte zwar der Herr Oberoffizial seine eigene Kanzlei, dagegen hatte man die Zugsbegleiter obdachlos gemacht. Obdachlos aus dem Grunde, weil man da? Reserve-zimmer, welches auch vor dem Umbau schon sehr viel zu wünschen übrig ließ, um zirka fünf bis sechs Quadratmeter verkleinert hat, und deshalb die dort ausgestellten 51 Ausrüstungskasten derart zusammengeschoben werden mußten, daß der bis zu dieser Zeit dort befindliche Tisch samt Bänke keinen Platz mehr hatten, und gegenwärtig sich nur ein kleiner Tisch mit vier Sesseln, ganz nahe beim Ofen, befindet. Als Dekoration gab man obendrein noch die Tragbahre für Verletzte in dieses Zimmer, was gewiß auch nicht zur Heimlichkeit dieses Raumes beiträgt. Die Eingangstür in dieses k. k. Lokal wurde so angebracht, daß die Zugsbegleiter vor der Abfahrt und nach Ankunft um den ganzen Palast herumgehen müssen, um zu den Ausrüstungskasten zu kommen. Die Beleuchtung, System Auer, . ist in ganz verwahrlostem Zustand, weil dieselbe das ganze Jahr nicht kontrolliert wird. Es gibt dort weder Netze noch Zylinder, und strömt das Gas. beziehungsweise die Flamme mit derartiger Vehemenz aus, daß man ganz gut von Feuergefährlichkeit sprechen kann. Da sich einige Ausrüstungskasten sowie Tisch samt Sesseln sehr nahe beim Ofen befinden, ist die Gefahr für den Ausburch eines Feuers vorhanden. Da nun dieses Zimmer nicht nur der ersten Reserve, . sondern auch jenen Partien eine Unterkunft gewähren soll, welche um Mitternacht oder nach Mitternacht wegfahren und wegen Ersparung des Sperrgeldes schon um 10 Uhr nachts vom Hause Weggehen, sowie für jene, welche in der Zeit von 8 bis 5 Uhr früh ankommen und ebenfalls aus Ersparungsgründen bis 6 Uhr früh sich am Bahnhof aufhalten, ist das Verlangen wohl hinreichend begründet, das Zimmer so herzurichten, daß es für den Aufenthalt von Menschen wieder geeignet erscheint. Es wäre daher folgendes notwendig: Die Eingangstür ist dort anzubringen, wo früher die Verbindung zum Zimmer der Wagenschreiber war, dagegen ist dort, wo sich die Eingangstür jetzt befindet, ein zweites Fenster anzubringen. Mindestens die Hälfte der Ansrüstungskasten ist ans dem Zimmer zu entfernen und im Raum des mittleren Einganges aufzustellen; der dadurch freigewordene Raum ist zur Aufstellung von Tischen und Bänken zu benützen. Beleuchtung und Ofen sind instand zusehen und ist für regelmäßige Reinigung Sorge zu tragen. Die Güterzugsbegleiter erwarten, daß die Durchführung dieser Maßnahmen nicht hinausgeschoben wird, weil dieselben ohnehin schon seit dem Herbste 1911 diesen Zustand ertragen mutzten. Sache des Herrn Oberoffizials, welcher gewissermaßen als Vorstand von O. W. fungiert, wird es sein, sich dafür einzusetzen, um so mehr als derselbe gewiß nicht über Dienstüberbürdung zu klagen hat und weil die Schaffung seines Bureaus die Ursache war, daß das dortige Reservezimmer verkleinert wurde. VersammlungsberichLe. Sigmundsherberg. Sonntag den 5. Mai l. I. sprach hier in einer sehr gut besuchten Vereinsversammlung Genosse Rodler über die einstigen Zünfte und die heutigen Gewerkschaften und erntete für seine vortreffliche», sachlichen Ausführungen reichlichen Beifall. Wien-Meidling. Am IB. Mai f. I. um 7 Uhr abends fand in Meidling im großen Saal des Arbeiterheims eine große, sehr gut besuchte Eisenbahnerversammlung statt, mit der Tagesordnung: 1. Nachkauf der provisorischen Dienstjahre der Pensionsfondsmitglieder (Unterbeamte und Diener) und Anrechnung der anderthalbfachen Dienstzeit der Zugsbegleiter. 2. Die Baugenossenschaft der Südbahner. 8. Einschränkung der Fahrbegünstigungen. 4. Eventuelles. Zum 1. Punkt der Tagesordnung teilte das gewählte Pensionsfondsausschußmitglied Genosse Scherbaum folgendes mit: - Der Nachkauf der provisorischen Dienstjahre wurde in der am 0. Mai l. I. stattgefundencn Pen-sionsausschußsitzung beschlossen. Der Nachkauf wird in einem V. Anhang zu den Statuten des Pc isionsinftitutS für Diener der k. r. priv. Südbahngesellschaft dauernd festgelegt und tritt am 1. Juli 1912 in Kraft. Einem definitiv angestellten Unteibeamten oder Diener kann bei zufriedenstellender Dienstleistung nach dreijähriger Teilnahmszeit am PensionsinsMut für Diener vom Verwaltungsrat itm Einvernehmen mit dem VerwaltungsauSfchuß die Anrechnung einer Dienstzeit gewährt 'werden, welche das Mitglied vor Beginn seiner Teilnahmszeit an diesem Pensionsinstitut in gesellschaftlichen Diensten zugebracht hat. Die anzurechnende Dienstzeit darf nicht weniger als einen Monat und nicht mehr als fünf Jahre betragen; Zeiträume unter einem Monat bleiben unberücksichtigt. Die Dienstzeit, die einem Mitglied auf Grund der mit Zirk. 254 A 1903 in Kraft gesetzten Bestimmungen des § 18 der Statuten angesechttet wurde, wird in das zulässige fünfjährige' Höchstausmaß eingerechnet. Von jener Dienstzeit, die ein Mitglied aus einem systemisierten Posten im Taggeld zugebracht hat, mit welchem die Anwartschaft auf dekretmäßige Anstellung verbunden war, bleibt ein Jahr, von der sonstigen Dienstzeit bleiben zwei Jahre von der Anrechnung ausgeschlossen. Im Falle einer Unterbrechung der Dienstzeit kann auch die Anrechnung der vor. der Unterbrechung zurückgelegten Dienstzeit gestaltet werden. Die Anrechnung einer Dienstzeit kann nur dann bewilligt werden, wenn das Mitglied im Aktivstand darum angesucht hat. Das Ansuchen um Dienstzeitanrechnung ist binnen sechs Monaten nach Ablauf der dreijährigen Teilnahmszeit am Pensionsinstitut, für Diener, wenn aber das betreffende Mitglied zu diesem Zeitpunkt noch nicht definitiv angestellt ist, binnen sechs Monaten nach seiner definitiven Anstellung im Dienstweg einzubringen. Die Dienstzeitanrechnung wird mit dem Zeitpunkt der Bewilligung wirksam. Bei der Pensionsbemessung wird die auf Grund der vorstehenden Bestimmungen angerechnete Dienstzeit erst n ach der übrigen anrechenbaren Dienstzeit, und zwar stets gemäß § 7, Absatz 2, der Statuten eingerechnet. Für die Dienstzeitanrechnung hat das Mitglied als besonderen Beitrag 10 Prozent des Jahresgehaltes, mit welchem es dem Pensionsinstitut für Diener beigetreten ist, und der Nebenbezüge, das ist eines Fünftels des erwähnten Jahresgehaltes, für jedes angerechnete Jahr zuzüglich 4 Prozent Zinsen von der hienach sich ergebenden Summe für die im 3. Absatz dieses Artikels bestimmte Zeit zu entrichten. Gehört das Mitglied dem Pensionsinstitut mit den Nebenbezügen überhaupt nicht oder nur in der Höhe eines Sechstels des Jahresgehaltes an» so ist der lOprozentige Beitrag nur vom Jahresgehalt, beziehungsweise vom Jahresgehalt und von den Nebenbezügen in der Höhe eines Sechstels des Jahregehaltes zu entrichten. Die gemäß Absatz 1 zu zahlenden Zinsen sind für die ganze Dauer der bisherigen Teilnahrnszeit bis zum Letzten jenes Monats, in welchem das Ansuchen um Dienstzeitanrechnung bewilligt wurde, und der neu angerechneten Dienstzeit zu berechnen. Der im Artikel IV für die Dienstzeitanrechnung festgesetzte besondere Beitrag ist binnen einem Monat nach Erhalt der Verständigung über die Bewilligung der Dienstzeitanrech-nung bar zu entrichten; über Ansuchen kann die Abstattung des besonderen Beitrages samt 4prozentigen, stufenweise zu berechnenden Zinsen in höchstens 60 durch Abzug von den Bezügen hereinzubringenden Monatsraten gestattet werden. Haftet im Zeitpunkt des Ausscheidens eines Mitgliedes aus dem gesellschaftlichen Dienst der für die Dienstzeit* artrechnung zu leistende besondere Beitrag ganz oder zum Teil aus, so wird der aushaftende Betrag von der Pension des Mitgliedes, beziehungsweise dyn der Pension seiner Hinterbliebenen, eventuell von der Abfertigung der Witwe (§ 11, Punkt 2, Absatz 2, der Pensionsstatuten) hereingebracht. ^ Es werden Listen aufgelegt, worin die Pensionsfonds-mitglieder die nachzukaufende Zeit eintragen können. Der Nachkauf beginnt am 1. Juli 1912. Die dermalen in gesellschaftlichen Diensten stehenden Pensionssondsmitglieder, auf welche die vorstehenden Voraussetzungen gutreffen, müssen sich um den Nachkauf bis 31. Dezember 1912 melden. Wer später kommt, wird abgewiesen werden. Diejenigen, welche vom 1. Jänner bis 30. Juni 1912 pensioniert worden sind, sich etwas nachkaufen können oder wollen, haben sich auch bis 1. Juli 1912 darum zu melden. Sollte eventuell ein solch pensioniertes Mitglied gestorben sein, so bleibt der Nachkauf den Hinterbliebenen bis 81. Dezember 1912 gewahrt, dos heißt, daß die Hinterbliebenen um den Nachkauf selbst bittlich werden können. Anschließend hierauf __ berichtete das Ausschußmitglied Sch erb au m, daß die nächste Reform im Pensionsfonds diejenige sein werde, den Hinterbliebenen derjenigen Pensionsfondsmitglieder eine Minimalpension zu sichern, die vor erreichter Pensionssähigkeit mit Tod abgehen. ' Im Sinne des § 8 des Pensionsstatuts hat die Witwe eines Mitgliedes nur dann einen Anspruch auf eine Pension, tue n sich das Mitglied selbst einen solchen Anspruch erworben hat. Dieser Anspruch wird erst dann erworben, wenn ein Mitglied für acht Jahre die Beiträge geleistet hat. Diejenigen Witwen solcher Mitglieder, welche bei ihrem Ableben noch keinen Pensionsanspruch erworben haben, erhalten nur eine Abfertigung im Betrage eines dreimonatigen Gehaltes samt Nebenbezügen des Gatten. Um solchen Witwen die Pension zu sichern und ehelichen Kindern einen Erziehungsbeitrag zu gewähren, wird die Reform eingeführt, und zwar in dem Sinne, daß es für die verehelichten und in be.t Pensionsfonds auf genommenen Mitglieder obligatorisch sein wird, für die vor der Einführung schon in gesellschaftlichen Diensten stehenden, Bediensteten freigestellt bleibt, ob selbe davon Gebrauch machen wollen oder nicht. Als lausender Beitrag würden 3 Prozent vom jeweiligen Gehalt und dem Fünftel des Gehaltes zu leisten fein, und zwar von denjenigen Mitgliedern, welche sich vor Ablauf von acht anrechenbaren Dienstjahren verehelichen. Die Verpflichtung zur Leistung dieses dreiprozentigen besonderen Beitrages erlischt mit_ Ablauf des achten anrechenbaren Dienstjahres oder vor diesem Zeitpunkte mit dem Ableben des Mitgliedes, mit dem Ableben seiner Gattin, mit der Ehescheidung, wenn eheliche Kinder von unter 18 Jahren nicht am Leben sind. Nach Durchführung dieser Aktion wird sich der Pensionsausschuß mit der Anrechnung der anderthalbfachen Dienstzeit für die Zugsbegleiter befassen. Die Ausführungen des Genossen Scherbaum wurden mit Beifall ausgenommen. Nach Abführung einer kurzen Debatte referierte sodann Genosse Weigl zum 2. Punkt der Tagesordnung, setzte auseinander, mit welchen Schwierigkeiten die Baugenossenschaft zu kämpfen habe, und erklärt schließlich, das; die Vorarbeiten für Wien so weit gediehen seien, daß in möglichst kürzester Zeit entweder auf dem sogenannten Tiskra-platz, der der Südbahn gehört und die ihn bereitwilligst der Genossenschaft abtreten werde, oder in der Nahe der Trainkaserne oder aber auf beiden Plätzen gebaut würde. Es wurden schließlich über seine Anregung einige Vertrauensmänner bestimmt, die die genannten Bauplätze zu besichtigen und dann der Genossenschaft einen dem Wunsche der Mitglieder entsprechenden Vorschlag zu machen hätten. Auch zum dritten Punkt referierte Genosse Weigl, der ausführte, daß das ganze Tamtam, das gegenwärtig auf der Südbahn von gewissen Leuten und Vereinchen wegen der angeblich geplanten Einschränkung der Fahrbcgiinstigungen gemacht wird, eine zwecklose Wichtigtuerei sei. Richtig sei wohl, daß im nächsten Jahre die Direktorenkonferenz zusammentreten werde, um über die Fahrbegünstigungssrage bestehende Beschlüsse zu erneuern oder neue festzusetzen; auch das Parlament befasse sich mir dieser Frage, aber richtig sei auch, daß die Gewerkschaft dieser Frage gegenwärtig volle Aufmerksamkeit zuwendet, daß aber vorläufig zum Lärmschlagen noch keine Ursache vorhanden ist. Sollte man es aber dennoch^ wagen, die gegenwärtig geltenden Fahrbegünstigungen einzuschränken, dann werden die Gewerkschaft und hoffentlich auch alle Süd-bahner ihre Pflicht erfüllen und eine, solche Schädigung, nicht nur der Südbahnbediensteten, sondern aller Eisenbahnbedien-steten, mit allen Mitteln bekämpfen. (Großer Beifall.) Die schöne Versammlung wurde um 10 Uhr nachts geschlossen. Wolsöberg. Am 26. Mai sprach hier Genosse Hartl aus Wien in einer öffentlichen Eiseiibahnerversackmlung in einem 2^stündigen Referat, welches beifälligst ausgenommen wurde. Wiener-Neustadt. Am 23. Mai fand im Arbeiterheim eine massenhaft besuchte Versammlung der Heizhaus- und Stationsarbeiter sowie Magazinsdiener statt, in welcher Qici nosse Koivac über „Die Lohnaufbesserung der Südbahnver-waltung" referierte. Zum Schluß wurde folgende Resolution angenommen: „Die heute am 23. Mai tagende Protestversammlung bei Heizhaus-, Magazin- und Stationsarbeiter sowie die stabilen Stationsarbeiterinnen erklärt, daß die minimale Aufbesserung von 10 H. absolut ungenügend ist. Bevor jedoch die durch die minimale Aufbesserung enttäuschten Arbeiter endgültige Schritte zur Erreichung ihrer Berechtigten Ansprüche unternehmen, fordern sie die Zentrale des Allgemeinen Rechtsschutz-und Gewerkschaftsvereines für Oesterreich forme den Arbeiter-ausschuß der Südbahn auf, bei der Generaldirektion vorzusprechen, daß eine, den Verhältnissen entsprechende Lohnaufbesserung durchgeführt und alle im Taglohn stehenden Präses-sionisten, welche im Härtenausgleich nicht berücksichtigt wurden, befriedigt werden. Prerau I. Am 30. Mai tagte hier eine gutbefuchte Versammlung der Zugsbegleiter, in welcher Genosse Koranda über die „Versetzungen der Revisionsoberkondukteure" referierte. Innsbruck. Die organisierten Verschieber der Südbahn in Innsbruck hielten am 11. April und 4. Mai l. I. im Gasthof des Herrn Pickt Kategorienversammlungen mit folgender Tagesordnung ab: 1. Die Ermöglichung des ttebertrities in eine andere Kategorie. . 2. Montur- und Verschubzulage. 3. Postennormierung. Bei diesen Besprechungen wurde von den Verschiebern bitter darüber geklagt, daß es jedem Bediensteten möglich ist, vorwärtszukommen. Bei den Verschiebern ist dies unmöglich; ja nicht einmal Partieführer kann er werden, wenn er 'auch' Schule, und alles hiezu notwendige nachweist. Der Dienst des Verschiebe,« ist derart anstrengend, daß fast jeder schon nach einigen Jahren unbrauchbar wird. So Wichtig der Verschubdienst ist, wird, er trotz der Gefahren, denen jeder Bedienstete dieser Kategorie ausgesetzt ist, nicht gewertet. Es beschleicht somit die Verschieber das beängstigende Gefühl, stets als Zurückgefetzte zu gelten. Nachdem naturgemäß jeder Mensch bestrebt ist, vorwärtszukommen, und fast in allen Berufen und Stellungen jedem Individuum der Aufstieg ermöglicht ist, so ist es nur ein Gebot der Gerechtigkeit, wenn die Verwaltung der Südbahn der Bitte des Verschubpersonals stattgeben würde, und dem jeweiligen Ansuchen eines Verschiebers um Uebertritt in eine andere. Kategorie, speziell zum Fahrdienst, ermöglichen würde. Jahrzehntelang bestand .in den meisten Dispositionsstationen die Gelegenheit, daß, bevor ein Bediensteter als Aus* hilsskondukteur einberufen wurde, dieser durch längere Zeit gekuppelt haben muß — weil man sonst ihn als minderwertigen Kondukteur angesehen hätte — für die Abwicklung des Verkehrs (Fahrdienst) wäre es nur von Vorteil, wenn gewesene Verschieber als Kondukteure in den Partien eingetei.lt wären. . Auch die Zahl der Verunglückungen würde sich infolge eines praktisch geschulten Personals vermindern. Bei Fahrordnungsübergängen bekommen die Wagenmeister und Partieführer alle Aufträge schriftlich. Die Verschieber laufen in der Station unwissend herum; die Fahr-Ordnungen sowie die Behelfe über Zusammenstellung der Garnituren, Einreihung verschiedener Kurswägen in die Personen-und Schnellzüge ic. werden meistens den letzten Tag vor Inkrafttreten der neuen Anordnungen ausgegeben. Büßen muß, unschuldig und unverdient, diese nachlässige Einführung der Verschieber. Ist irgend etwas nicht in Ordnung, so fallen alle über diese armen Teufel her, beschimpfen sie in der ordinärsten Art und Weise — und dies oft vor dem reifenden Publikum. Es ist beschämend, wenn erwachsene Männer, Männer mit Rang und Ansehen — die als Vorgesetzte geachtet und respektiert werden wollen — über wehrlose Bedienstete herfallen und Bedienstete, welche jahrelang ohne Anstand brav und nüchtern ihren Dienst versehen, mit Trottel, Gauner und dergleichen mehr titulieren. - Ob unter solchen Umständen die Liebe zum Dienst, das Verantwortlichkeitsgefühl bei der Kategorie Verschieber gehoben wird, soll sich die Verkehrsdirektion selbst beantworten. Erkrankt. ein Partieführer oder geht er auf Urlaub, so ist die Ersatzfrage nirgends geregelt. Daß dann Verwendungen von bald jüngeren, bald älteren, von einer anderen Partie :c. nicht für eine klaglose Abwicklung des Dienstes sprechen, liegt auf der Hand. Nach unserer Meinung könnte der Schulbeamte eine Anzahl von Verschiebern, die sich zum Partiesührerdienst eignen, in Listen führen und den notwendigen Ersatz der Reihenfolge oder nach Rang kommandieren; außerdem ist bei einer so wichtigen Kategorie das. Vertrauensmännersystem eine unumgängliche Notwendigkeit. In jedem Dienst^weig sind unzählige Uebelstände, die dje Vorgesetzten nicht wissen, und auch nicht wissen können. Zur Regelung und Beseitigung von Uebel-ständen gehören Leute, die den Vorgesetzten Meldungen rc. erstatten. Beschwerden und Anliegen müssen aber früher beraten, auf ihre Richtigkeit geprüft werden, und können erst dann mündlich ober schriftlich überreicht werden. Hiezu aber stnd gewählte Vertrauensmänner unerläßlich. Wir hoffen, baß sich die Verschieber aller Stationen der Südbahn unseren bescheidenen Forderungen anschließen. Was die Punkte 2 und 3 anbelangt, Wurde konstatiert, daß bie gewählten Vertreter in bet Personalkommission ber Sübbahn sowie bie gewählten Zentral-Personalkommissions-mitglieder der Staatsbahnen, alle notwendigen Anträge eingebracht haben, und nun liegt es in ben Händen ber Bahnverwaltungen, diese längst oiwendigen und bescheidenen Wünsche ihrer Verwirklichung zuzuführen. ___________ Aus den Organisationen. wmy' Ä4® Ä ».Ä unseres Hauptvertrauensmannes Genossen Fr. Ru^icka ^cmd am Mittwoch den 29. Mm l. I. eine Abschiedsfeier im Vereinslokal. Raimund» Gasthaus, Klagensurterstraße 86, veranstaltet von ber Ortsgruppe II, statt. Vertreten waren außer der Ortsgruppenlntung bie Ortsgruppe I Villach, me Ortsgruppen der Zugsfökderuna Marburg unb Lieny, der Eisenbahngesangverein „Flugrad ,n Villach, die Bezirksver-tretung, der Gewerkschaftsverband, bie Ortsgruppe der „Naturfreunde", ber Verein „Freie Schule" unb die Organisation von Villach. Der zahlreiche Besuch bewies, daß sich Genosse RuMa während seiner hierortigen Tätigkeit allgemeine An. «rkennung erwarb, welche ihm die Gewähr bietet, bah fern Wirken allgemein anerkannt wird. Indem die Ortsgruppenleitung ber festen Ueberzeugung ist, baß Genosse RuMa auf seinem neuen Posten seine Ueberzeugung unb fern stonneit in , ben Dienst ferner Kollegen wie bisher stellen wird, wunicht ihm und seiner Familie in seinem neuen Domizil viel >»mck, ihm jedoch in seiner neuen Laufbahn rufen wir em kräftiges „Bahn frei" zu. Die Ortsgruppenleitung II, -Jiuach. Mährisch-Ostrau-Odersurt. Am 21. Mai hielt dtz Ortsgruppe die ordentliche Generalversammlung ab. vüs Referent war Genosse .Morande gekommen. In den Ausschuß wurden folgende Genossen gewählt: Franz Gilg, Obmann, Rudolf Teschner und Franz Nackiodil, Stellvertreter; Alois Friedrich, Schriftführer; Rubolf Ha n k e, Kas,ier; Heinrich BlaLej und Anton Hokinka, Bibliothekare; Franz Bure ezek und Franz Prato da, Ausschussmitglieder; Josef Stejskal und Franz frischte, Revisoren. Sämtliche Zuschriften sind zu richten an: Franz Gilg in Oderfurt, J,a h n st r a ß e 228, in Geldangelegenheiten an: Rudolf Hanke» in.Odersurt. Maria Annestratze 682. Als Ätr. 17 „Dsr Gtsenvayner?» Seite 11 Subkassiere für die Montanbahn wurden die Genossen Nacho-d i l und Siegel, Kondukteure, bestimmt. An diejenigen Mitglieder, welche die Bibliothek benützen, ergeht das Ersuchen, die Bibliotheksbücher mit mehr Sorgfalt zu behandeln als im Vorjahr. Jedes Buch muß in reines Papier eingehüllt ab geholt und r » ck-gegeben werden. Für jede unnatürliche und leichtfertige Beschädigung der Bücher muß der betreffende Leser voll und ganz aufkommen. Wien-Pcnzing. Nachdem Genoffe Herzig versetzt wurde, so werden die Mitglieder vom Verschubpersonal aufge-fordcrt, ihre Monatsbeiträge von nun an. dem Genossen Motz zu übergeben. Verschiedenes. Nehmen die Erkrankungen an Tuberkulose wirklich ab? Uns wird geschrieben: Aus dem Ansteigen der mittleren Lebensdauer der deutschen Bevölkerung um volle 10 Jahre, von 32 auf 42 Jahre, und aus dem Rückgang der Sterblichkeit an Tuberkulose, die jäljjlich jetzt ungefähr 60.000 Fälle umfaßt, hat man auf ein Zurückgehen der tuberkulösen Erkrankungen überhaupt geschlossen. Zweifellos sind durch die sozial-hygienischen Fortschritte der letzten dreißig Jahre, durch den Ausbau der Arbeiterversicherung, die von den Krankenver-bänden geleisteten Kuren, als auch durch die systematische Aufklärung der Massen über Erkennung und Verhütung der Tuberkulose große Fortschritte gegen früher erzielt worden. Allein, ob diese wirklich so groß sind, wie optimistische Beobachter der bloßen Ziffern schließen möchten, wird 6on anderer Seite in Frage gestellt. So führt neuerdings Dr. Julius Katz in der »Berliner Klinischen Wochenschrift" aus, daß die Tuberkulosestatistik und die aus ihr gezogenen Schlüsse an zwei Fehlern kranken: Nämlich, daß es bei der Tuberkulose weniger auf die Sterblichkeits- als auf die Krankheitsziffern nnkommt, und daß die Sterbezahlen kein Bild der Krankheitszahlen abgeben. Die Tuberkulose ist eine konsumierende Krankheit, die, lange bevor sie dem Leben des von ihr Befallenen ein Ziel setzt, dessen Arbeitskraft untergräbt und ihn der Allgemeinheit zur Last fallen läßt. Was weiter die Statistik anbetrifft, so muß man sich vor Augen halten, daß viele Tuberkulöse ebenso oder vielleicht noch mehr als andere Menschen an interkurrenten lhinzu-tretenden) Krankheiten (Lungenentzündung, Typhus, Unfall) sterben und in Zählung auf das Konto dieser Krankheit fallen, mithin die Tuberk,ulosestatistik günstig beeinflussen. Um eine annähernd richtige Ziffer zu erhalten, sei es notwendig, den 60.000 Todesfällen 30.000 hinzuzuzählen. Durch die Fortschritte in der Behandlung durch Ruhe, bessere Ernährung und günstigere hygienische Bedingungen, bleiben die Lungen-.ranken jetzt länger am Leben, was sich ja deutlich in der '»tatistif ausspricht. Man kann derartigen kritischen Beobachtungen der Statistik einen gewissen theoretischen Wert nicht absprechen. Allein wenn ziffermäßig bewiesen werden könnte, daß die Tuberkulose trotz aller Maßnahmen nicht im Abnehmen begriffen ist, so ist doch schon viel gewonnen, wenn es gelingt, die Krankheitsdauer, das ist aber die Lebensdauer zu verlängern. Chronische Krankheiten völlig ausheilen zu wollen, ist für den Arzt ein vorläufig noch unerreichtes Ideal. Es ist aber zu befürchten, taß die Gesellschaft, wenn sie durch die Statistik mit den bisherigen Erfolgen unzufrieden gemacht wird, schnell geneigt sein wird, einen Teil der sozialhygienischen Maßnahmen sich zu sparen. Damit aber würde nicht nur eine Vernachlässigung der Tuberkulosebhgiene eintreten, sondern sie würde sich auf weitere Gebiete der Sozialhygiene erstrecken. Damit würde dann die allgemeine Gesundheit wieder auf ein tieferes Niveau zurücksinkcn. Dr. S. T. Eingesendet. ®ilT diele Rubrik übernimmt Me iMattlon leine Verantwort»,,,.) . ^Sommerkurse. Wie alljährlich eröffnet auch Heuer in Monaten Juni und Juli die bestbekannte Fachschule «. Gutsch it. K o m P., Wien II, Leopoldsgasse 26, ihre Sommerkurse für Stenographie und Ma-sK'!i schreiben. Diese Kurse eignen sich zum Besuch für alle jene Per,onen, welche in der ruhigeren Jahreszeit eine gute Lerngelegenheit ergreifen wollen, um schon in der Herbst-sar,on ausgerüstet mit den heute fast überall unentbehrlichen Kenntnissen der Stenographie und des Maschinschreibens im eigenen Beruf oder in neuen Berufen Fortschritte erzielen zu können. Anmeldungen zu den Sommerkursen werden in hvf ffrlr / t -I^l 6'§. 9 abends sowohl persönlich als auch in r-i rr icde Einschreibgebühr) entgegengenommen. Für urk-Ang Befindliche empfiehlt sich der Besuch der Abend-Itl-r!! .^‘uö!iedcrit unserer Organisationen wird von der An-rcsres gewähr" Ermäßigung des übrigens niedrigen Hono- Mitteilungen der Zentrale. Berwaltungskomiteesitzung am 29. Mai 1912. — Gemeinsame Beratung mit den Rechtsanwalten Doktor Harpner und Dr. Katz über die Durchführung der Rechts-, Erledigung mehrerer Personalangelegenheiten und des vorliegenden Einlaufes. SprechsE Fünfte Eisenüahner-Effektenlotterie. . „ r-^larl .' Feuilleton: Menschenrechte. Inland. Ausland. Aus dem G e r i ch t s s a a I,' Streiflichter. Korrespondenzen. Verfem m» lungsberichte. Aus den Organisationen. Verschiedenes. Technisches. Literatur. Eingesen-det. Mitteilungen der Zentrale. Ausweis des Vereines „Eisenbahnerheim". Sprechsaal. Offene Anfragen. Freie Eisenbahn erver-f a m m l u n g e n. Allgemeiner Rechtsschutz- und Gewerkschaftsverein. __________ Briefkasten der «Redaktion. 1868. Sie sind am Härtenausgleich mit einem Ausgleichsjahr beteiligt und rücken am 1. Jänner 1913 in die Gehaltstufe von 1100 Kr. vor. Die Lose sind nicht gezogen. A. M. und M. G. — Derartige Bezugsquellen sind uns nicht bekannt. — I. W., Schönhof. Wird brieflich erledigt. — N. A. in M. Eine derartige Absatzquelle ist uns nicht bekannt. — M. St., Leoben. Wenden Se sich an das Spar- und Vorschußinstitut „Flugrad", Wien, IV, Kleine Neugasse 8. — 1000: Ihre nächste Vorrückung in die Gehaltstufe von 1200 Kr. erfolgt am 1. Jänner 1915, selbstverständlich unter der Voraussetzung, daß die dreijährigen Fristen auch weiter bestehen bleiben. Am Härtenausgleich sind Sie nur mit einem Kürzungsjahr beteiligt, da Sie nur 9'A Differenzjahre haben. i Für den Inhalt der ln-«erate übernimmt die Redaktion und Administration keine wie Immer geartete Ver-o o antwortung. » Für den Inhalt der Inserate übernimmt die Redaktion und Administration keine wie Immer geartete Vor-o o antwortung. s 0 ':SS5£Liir-Essra für mindestens 12 Liter ausreichend. 1 Dutzend Flaschen, sortiert K 3 — franko überallhin gegen Nachnahme. Chemische Werke, Ignaz ÄSthammer Königinhof a. Elbe 54, Böhmen» DRUCK- ÜÄtaI$- VORWXRT5 Wien V, Rechte WEenzeEie 97 liefert Vereinen und Organisationen Drusk« arbeiten rasch in tatietioscr fflusffMBirung und zu TßlßöhOIl 2364 Bedingung*en TelßPllOil 3545 r.Silo: neue ae|c6lititne K 9'60 befjere ejjei K12-—.toeiOtWnenroeitticaefc&Iiffciie K iS-—, K 2V -, Ich!,erweise bauneu« jueitSc flcfchliji. K SO'— ,K SB-—,K 4*—. laue toten, SBettinlelt. s gefüllt, 1 Sucftcnt 'pbet 1 Unterbelt _________________iso ein lang. m> cra Breit K io'— K 18'—. tt 15"— und K 18'—. » Wner Im,g, 140 cm breit'K iS-, K ,6-, K. 18-, K 81-, ittoofSfien «ft rm Tana 58 cm breit K 3'—. K s bO, und K 400 cm lang. 70 cm breit K 4'60 und' K 6 50. Anfertigung auch nach jeder beliebig. Maßangabe 2-teiliaß Hoar-Matravcn nus 1 Belt SK*7-7 .^ete KM'-, «ersanb Iwnko p« nnbme von K 10 — aufroät nähme von jcjwitel. Brucdikt aufroätts, Umtausch und Rücknahme «egen PorwvcrMtun, 6(Hütet, Loi>«S ff«. 170 bei feiljcn. i* ; fäettfedern und lausten 1 ftUu graue getolifienc K 2.-, bessere K ji.10 »aI K 2.80 luciisc K 4.—, bVIIim daunenweiche K u.—, bvchprlma K 7.—' s.— und ö.co, Daunen, nennt, li r.—, pruna , K 10.—, Brust,lau», K 12 — uou 5 11,lo au franko. FeHig geföiii© Betten nclfcem oder welkem Inlett (Nan-in, 120 Lm. breit, samt 8 tiitf „ m, rotem, blauem, Tnäreut, ca. 180 Cm. lang, wv vm. v~ ' a. 60 Cm. lang, (50 Cm. bcelt, genügend gefüllt «nt gruuen, flaumigen und dauerhaften Bcttfedcr» jv io. , auS dlchtsädige lg), 1 Tnchi polsteru, ieder ca, holitec. "Üox-ö (£nt. otoS," K 4.60. 6.-, 6.60. llufcrtuifieiite aus bestem Bettgrab!, 180 X HO Cm. na>6. K 13.— und K 15.—, tieefenbet gegen Nachnahme oder BorauSzahlung Max Bergcr i» Deschc«itz Nr. 423c, Böhmcrlvald. Stein gilliko, da Umtausch erlaubt oder Geld TÜrinstattet wird. Reichhaltige illustr. 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Tie zahlreiche» Beweise aufrichtiger Teilnahme an dem schmerzlichen Verlust unseres Gatten, Vaters u. s. w., des Herrn Michael David, Wagenmeister in Mürzzuschlag, setzen uns außerstande, jedem einzeln zu danken. Wir sprechen daher aus diesem Wege allen für die Teilnahme am Leichenbegängnis, besonders Herrn Dr. Zech m elfter für die umsichtige Pflege, unsere» besten Tank aus. Bttirzzitschlag, im Mai 1912. Familie Tabid. Bestellet euch jeder für eure Familie ein Batet fehlerfreier Reste, enthaltend: Prima Kanevas für Bettüberzüge, florfm Hemdenoxsord, Zefir für Hemden und Kleider, Blaudruck, Blusen- und Kleiderstoffe, Leinwand rc. Alles in Prima Qualität. 40 Meter um 16 Kr., beste Sorte 40 Meter um 18 Kr. per Nachnahme. Die Länge der Reste beträgt von 4 bis zu 14 Metern und kann jeder Rest bestens verwendet werden. Für Wiederoerkäufer glänzender Verdienst. Mit Partelgrust Leopold Wicek, HüttMeber 70 in Nachod Nr. 17, Böhmen. 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