Prnnlimrraiioiis - prnsk: Fiir Laibach: Ganzjiihrig . . . 6 ft. — tr. Halbjtihrig . . . 3 „ — „ Vierteljiihrig. . . l „ 60 , Monatlich . . . — „ 50 „ Mit ter Post: Ganzjiihrig . . . S fl. - ft. Halbjijhrig . . . 4 „ 50 „ Viertcljahrig. . . 2 „ 15 „ Fiir ZustcUung ins H°u« eiertel-jiihrig 25 tr., monatlich 9 ft. (Sinjelnc Nummern 0 It. Laibacher Tagblatt. Anonyme Mittheilungen werden nicht bcriicksichtigt; Manuscripte nicht zuruckgesendet. ti r 6 n t i i o m : Bahnhofgasic Nr. ii)2. Erpkdilion uni Snfrrukn flurtna: Congretzplatz Sit. 81 (Buchhandlu Bon 3.t.$Tcinmat)r6 F.Bamkerg Iuscrlionsprrisc: Fur die cinspalligc Petitzcile 8 ft. bei jtocimaligcr Einschaltuiig it 5 ft. btcimal » 7 ft. JnscrtivnSstempel icbrtmal 30 Tr. Bei griičcrcn Inscratcn und oslcrer Einschaltung cntsprechcndcrRabatt Nr. 13. Tan,stag, ‘29. August. Morgen: 13. Somttag n. Trin. Montag: Raimund. 1868. Hauptgemeinde oder Bezirksgemeinde. y- Es ist uiibestrittenc Thatsache, datz die mei-stcn Gemcinden Krains ihrem im Gemcindegesctze festgesetzten selbststaiidigcn Wirknngskrcisc nicht nach-kommen, nicht nachkommen kSnnen. Derselbe er-fordert nicht unbcdeutciide Gcsetzkcinitnitz und cinige Geschaftsubnng; die Verwaltung soll amtlich ge-regclt sein, And oftnials kann der Gemeindcvor-stehcr kanm dcutsch oder slovenisch lcscn und gar nicht schreiben; selbst von eiticrn gcwandtcrn Land-maitnc und Burger ist es nicht zu verlangen, dah er sich in den vcrschiedenen politischcn Verordnnngen auskcnne. Es ist zwar zu hoffen, datz die Gcsetze klnfacher und fahlicher werden, doch selbst dann ist von Gemcinden, deren manchc nur 700 und selbst griifeere sclten uber 1200—1500 Einwohner haben, bit gehorige Ersullung ihres Pflichtenkreises nicht zu erwarten. Will man die Autonomic nicht an Marasmus zu Grnnde gehen lassen, sondern sic, die Gruudlage jedcs freieu Staatslebcns, belcbcn, kraftig, dancrnd gestalten, so ist cs hohc Zeit, die Gemcinden leistungsfahig fiir ihren Wirknngskreis »u machm. Denn jetzt steht so ziemlich das meiste >nll; bic Bezirksbehorde mntz die Parteien in Bezug aus den selbststaiidigcn Wirknngskreis der Gcmein-ocn ait diese weisen, und diese thuu so selten als Moglich cttoas, und dort gar, wo sie aus eigeucr Initiative etwas thun sollten! Frcilich komite inan-ches beffer sein, wenn alliibcrall bic Hauptthatigkeit der Beztrksvorstande aus ber Aiutsstube tit ben Berkehr mit ben Gemeinden, ihren Vorstanben uttb bcr Bcvolkerung uberhaupt gelcnkt wurbe, wenn bieselben hinausgingen, ben Ausschnhsitznngen osters veiwohucn, bic Gemeinbevorsteher in ihren Wir--rungkreis ciufuhrcn und sic iiber die Gcsetze be-lehren wiirden, kurz in lcbhasten Bcrkehr sich mit der Bcvolkerung setzten, die genane Durchsuhrung des gemeindlicheu Wirkmigskreises uberwachen wur-deit. Doch selbst dann kann UnmoglicheS nicht moglich gemacht wtrbeit; bie kleinen Gemcindeil haben weder Manner- noch Gelb geniigenb, urn ihre Pflicht zu thun. Soll nun burch Bilbung von grohen Gemein-ben, einst Hauptgemeinden genannt, ober burch Schaffen von Bezirksgemeinden dem Uebelstande ab-geholsm werden? Wir stimmen fiir das Prinzip bcr Haupt gemeinben in eincr Grohe von G — 8000 Ein-wohnern. Gemeinben von bieser Grohe konnen bent ge-setzlichen Wirknngskreise entsprechen, beitit sie konnen sich einen Geamteu halten, ber bie eigentliche Ge-schaftssuhrung besorgt, mahrenb sich schon bic Manner finben wiirden, welche bie zur Gemeinbeverwaltuug nothige Zeit opfcrn, wenn sie fiir den Zeitverlust weitigstens entschadigt werden. Bildet man Bezirksgemeiitden, die jenen Wir-kungskreis erhalten, wclchcut die Ortsgemeinbe nicht gerecht werben kann, so wird, wenn bcr Bczirk auch nur so groh ist, wie ber ber fruhereit Bezirksaintcr, sich tin doppelter Uebelstand geltenb machen; einer-seits werden die entfernteren Gemeinden mit ihren Jnteressen der Wahrnehmung uttb ber Anthcilnahme bcr Verwaltung in bcr Regcl tttehr entriickt sein, als bic naheren, aitdererscits wird bie Exckutive theils mit grotzereu Kosten verbnnden sein, theilS wieder nur durch wenig befahigte Organe der Orts-geineinden ostmalS ohitc eiite gcuiigendc Aussicht des Berwaltungsvorstandes dnrchgefuhrt werden utiiffcit. Dazn kommt, dap bic Bcwohncr entfern-tercr Ortc wicder viel Zcit und Muhe opfcrn ntussen, urn zum Bczirksgeineiitdeaintc zu kommcn. Noch andcrc Erwagnngcn stehcn entgegen: Die frcilich in vielen Dingen noch wachznrnfenbe An-theiluahme ber Bcvolkerung selbst an ber Vcrwal tung ihrer Angelegenhettm wird bei cntscniterm Sitzc ber Vcrwaltungsbeh0rbe Diet wcniger angeregt, bas politische Leben erhiilt demnach viel weniger Nahrnng, als wenn in kleinen, jedoch schon leistungs-fahigen Sprengeln der Gemeindevorstanb und bie Gemeinbevereretung unter ben Augen bcr Gcmeinde amtshandclt; das gcgcnfcitige Jnteresse ist lcbhaster, die Aintshandlung selbst crstarrt wcniger in bureau kratischcr Form, die ja in den ScldstvcrwaltungS-korpcru OesterreichS auch geniigenb zn Tagc tritt, ist vom frischcrn Lcbcn bcscclt. WcitcrS miihtc bie bctreffenbe Gcsetzgebuug griiublich geanbert wer-bcit. Wir halten miser Gemeindegesetz zwar fiir kein ganz gelungenes Werk, doch ist gcradc in diescr i)itchtmtg eitt haufigcr Wechsel dcS Gesetzes tin grotzeS Uebel; einerseits wird das Mitztrauen, welches Landrnann und Landbiirger ohnehin jebem neuen Gcsetze entgegentragen, babnrch nur noch verstarkt, unb dann wird die StabilitSt des Ge^ meindelebens dadnrch viel zu sehr gestvrt. Endlich sind uns hbherc Selbstverwaltungs-kSrpcr fiir Angclcgcnheiteit, welche iiber den Btveich bcr Ortsgemeinde hinausgchen, fur welche bic selbst fur ihren Wirknngskreis leistungSfahigcii Ortsge-mciitbcit bic Mittel nicht aufbringcn konnen (Ztratzen, Siechenanstaltcn, Ncrsorgungsanstaltcn, Fluhrcguli-rung, Forstangclcgcnhciten it. s. w.), nothwenbig; diese sollcn abcr nicht mit eincr Meitge jcner Ge-schaste bclastct sein, bic cigcnttich bad cngcrc Inter ^ esse Eincr Ortsgemeinbe beriihren, wie Baupolizei, Markt-, Sittlichkeits-, Gesinbepolizci u. s. w. Bei Uebertragnng von Angclegcnhcitcn bcr Ortsgemeinbe an bic Bezirksgemeinde cntstanbe ciitc Bcrviclfalti-guitg diescr Selbstvcrwaltnngskorpcr, welche sic cben wieder zur Ohnmacht in ihrem eigcntlichen Juter- IeuiLl'elon. Eine Fahtt uach Dbcrtrain. in. Friih morgens, — ob die Hiihne gekraht ha-lav! ich mich nicht tttehr zu crimtern, veran-Bte nns cin drvhncitdcs Pochcn an die Thiire zur ^swachmig. Meine Wenigkcit crhob sich rasch . u Mcr Lagerstatt, nicht so der eine ttteincr Rcise- - cin ziemlich schlastrunkencr Doktor der til l Wissenschasten, deit ich nur durch Auf-endung meincr schroffsten Encrgic aus scincn ^ramncn zu rcihcn vennochtc. Lieblich sanst diirs-fj V dlesc Tramne wohl nicht gewesen sein, da sir in au6cn durch eitt etwas rauhcs Schuarchen anisesttrteii. Ucbrigcns, ntogeit sic gewesen sein hatiio er schuttelte sie mittelst einiger um ein r 309 ,ld) 611 ltl,b “ jammerte arinim ' ~ das jedoch, angesichts der J f i,l9ci!lt“nbc- eine imaginare Grohc bleibcn m J ' ff e^en warcu auch die beibett attberen ^etfegenoffen aus dem crsten Stockc ausgcstandcn und reifefcrtig, so dntz wir uns bald vor dem Hansthorc vollzahlig vcrsatnmclt sanden unb unsere Gesiihle lebhaft austauschten, bit sammtlich aus bas unctrcichbarc Fruhstiick zielten. Ein wahres Gliick fiir bie allgctncitte gutc Laune war bic Ankunft uufcres Gcfahrtcs, benn ntcut obbclobtcr Schlaf-kompagnon zcigte bcrcits cinige Jnklination fiir Hnngermelancholie. Wir fuhren ab. — Hattcn wir schon beint Einstcigcn von bent Gaule, bcr tttts sortbewegeu sollte, tciite besonbere Mciitung, so tottrbe diese noch bedeuteud verrnindert, als besagtcr Gaul gteich bcim erstcit „Picket," noch innerhalb bcr Hauser, Halt machte unb ben im Fonbe bcs Wagcns sitzcttbeit Hcrrcn cin Schanspicl von nnbe-schrciblichcr Beschasscnhcit bot, welches Mattiiver er bei jebem Picket wahrenb ber ganzen Fahrt mit lobenswerther Konscqucuz wicdcrholtc. Die Streckc von Veldes in die Wochcin ist schon so oft kgaitgcit, befahren unb bcfchricben worbeu, das; cs mrr bic schonen Sescriitneit wohl Dank wissen werden, wenn ich sic mit den bcgci-sterten Expektorativncn iiber bie himmelansteigenben Bcrgkuppcn uttb steilabfallenben Thalschluchtcii, iiber« haupt mit bcr gcitizen poetisch angewendeten Nomenklatur bcr oro: unb hydrographischcn Erdknndc ver fchonc. Nur die Bcmcrkung will ich tttir erlauben, bah ber sogcitamite »babji zob“ unzweifclhaft eincr vorsiindfliithlichcn Xantippc angchort haben mntz, ba er jetzt noch aus seiner Spitze ein Haar von der ansehnlichen Stiirke cincs soliden Tannenbaumcs aufweist. — Aus unscrer Fahrt iiberholtcn wir zwei Trapper — ich meine zwei bergbcstockte, gc rauschlos wcitansgreifend schreiteiide Touristcn, die hochst wahrfcheinlich den lnstigen BricssteUer aus Veldes iit etite argc Vcrlcgcnhcit gebracht haben wiirbcii, welchem von diesen Hawkcycs (Falkenaiigcn) cr bcit crsteh Pfadsinderposten Hattc geben sollen. — Jrokesen haben wir auch die Saviza enttang nicht gcfttiiden, sic fcheincn sich demnach dasclbst ebenso-wenig aufzuhatten, wie im Rothwciner Thale; iibri-gctts nuirctt uns Rothhiiute intmer wiNonimener gewesen, als Schwarzrockc c. s. c. Unter solchcn und cihnlichen, crbanlichcn und nicht crbanlichcn Erlcbitisscn, Rcflcxioncn unb Me« bitatioiien warcu wir enbltch in Feistriz angekom-. men, bas wir aUe mit bent grvtztcn Wohlbehagcn begriihten in der angenchmcn Hoffnung, unsere lecren Miigen endlich mit je cittern women LSffel zu er-freuen. Mc’hrfacheu Meinnngsvcrschiebenhcitcn zwi-fcheit uns unb unfcrm Rosselenkrr bcziiglich tines rssenkreise verurtheilcn wiirbc, sowie citte Berquickuiig ihrcr Zwecke, wo eincr unter dcm andern Schadcn leidcii muhtc. Bon dicsem Standpunltc and grofic, kraftige Ortsgemeindcil mit bent im Gcsetzc vorgczeichneten 'Wirkungskrcisc uttb neben dicfcit nicht in hicrarchi-scher Ueberorbnung, welchc ttur bad bureanlratische Element nahrcn roiirbc, fonberrt in fur btc gcgc-benen Zweckc zwar cigenbcrechtigtcn, aber btc Autonomic bcr Ortsgcmcinbc in bcrctt eigenen Angelegen-heiten nicht beeintrachtigenben Form grohe Bczirkd-ober Kreisgemeinben. llcbcr bcrcn Aufgabe ciit aitbcr mat. Ed fragt fid) mtr, wie btc Zusanunenlegung bcr ftcitrat zu grohcn Ortsgcmcinbcn zn bcrotrfen, ba fctit Zwang gcstattct ist. Dcr Wcg hicrzu scheint unS einfach. Man bringe bic klcincn Gcmcinden nur zur Einsicht uttb Ueberzcugung, bah sic bad nicht leistcn tmmcu, was fie follcn, dah sic cd abcv leistcn musscn, wenn sie sich nicht vereinigen. Nicht ein Gchcnlasscn, wie cs jetzt meist bcr Fall ist, ttcitt, cittc konscqucntc cnergische Kontrole bcr GemeinbegcschSftsgebahrnngs'-Koutrolc, nicht Bcvormunbung — itnb cine konse-qnente frcunblichc Belehrung bcr Bcvolkcrung fiber btc Borthcilc bcr Ncrcinignng, sobalb btc Last bcr gegenwlirtigen Berhaltnisse gefuhlt roirb, das reicht in kurzer Zeit hin, urn ohne Zwang zum Ziele zu gelangen, uttb btc Autonomic hattc eittctt grohcn Schritt vorwcirts gcthan! Die Hemusgabe bcr Ehegerichtsakten. ©chon gcraumc Zeit roerben wir von ben Konflikten untcrhalten, bic sich zwischcn bcr StaatS-gcroatt uttb ben Bischbftn anS Anlatz bcr Herans-gabc bcr Ehegerichlsakten ergeben. Borthcil hat bavon bic Regiernng kcinen gchabt, bettn sie ist dicSmal mit cincr Schabigung ihrer Autoritat ab-gejogen; Freunbe bcr Rcgicrung vcrlangtcn ein feftcd, rncksichtsloscs Anftrcten, urn ihren Anorb-nungen Achtung auch von ben Bischvfen zu er= zwingcn; bic Rcgicrung hat sich bishcr nicht dazu cntfchlossen, fonbcrit bas Jiistizministerium soil aus bie futumarifche Hcransgabc ber Aktcn vcrzichtct unb bic Gcrichtc attgewiefen habett, bios von Fall zu Fall bie nothigen Aktcn von ben bestanbenen geist-lichcn Ghcgc; ichten zu requiriren. Eine kleine Ein-buhc an Autoritat ertcibet baburch bic Rcgicrung immerhin, aber praktisch ist bicscr Entschlnh mtr vvllkommcn zn biUigcu, unb sagctt wir cs nur glcich: cs roar cin Fehlcr scitens bes Justizministcrs iibcrhaupt, bah cr bic summarische Hcransgabc bcr Akten atigeorbnct hat. Durch bas Gesetz vom 26. Mai roar cr bazn nicht vcrhalten; unb so HSttc cr sich bie Fragc stcUctt solicit, ob benn sammtlichc »Hotels" machten wir baburch ciit Enbe, bah wir beint crsten bcstctt Gosthous hielten itttb nns bcr frcititblichett Wirthin itnt Kasfcc (?) aitrckommanbir-tcn. Chcmischc Untcrfuchungen hatten unS wahr-scheinlich hochst mcrtrourbigc Anfschlnffe iibcr bie Bestanbtheile unseres Morgeutrankes gegeben: dcs-halb uuterlichcn wir sic, trankcn, zahltcn unb rooll-tctt wciterfahreu. Wir luolltcn weitersahrcn — nicht aber unscr Wagenlciikcr, bcr unter Zurucklassung einer traucrnbcit Familie, tch wolltc sagctt seines hnngernben Rosses, spnrlos in Verstoh gerathen war. Nach mehrfachen Entbccknngsreiscn brachte ich dcn-selbett cttbltch zu Stattbc uttb hiclt ihm unter bent Anfgcbot mctttcr ganzcn slavischcn copia verborum cine kraftige Ansprachc. Durch biefe Allokution gc-riihrt, brachte er uns bic trostrciche Nachricht, bah wir in cittiger Zeit flott zu werben gegriinbetc Aus-sicht hatten. Wohrcnddcm knupften wir mit cittigcn Saitbleutcn einc ffcittc CSaufcric an. Ein stammiger Mann, bcr gattz gut bcntsch sprach, war so frcunblich, tins auf bctt, von cittern Baucrnbttrschcn vor ttngc-fahr 4 Moitatcit ait einem Abhattge bcr „ Cerna prat'1 aus bcitt Neste gcnotnmeitcn Steittabler attf-merksam zn machcn uttb uns auch nnvcrznglich itt bati Hatts, in wclchcm bcr arme Gefongcne nnnmchr Akteu bes getstlichett Ehcgcrichtcs fiir bie bttrch bic Stootsgcrichte fortatt zu silhrenbcn Ehcprozesse uolhroenbig stub. HSttc bcr Justizministcr, bcvor cr jene Bcrfngung crlieh, Umsrage bci ben Gc-richtdbchdrbeit gchalten, roic er cs zn feinem Scha-bctt erst jctzt gcthan hat, so hattc cr crsahrcn fonncn, bah bic gcistlichen EhcgerichlSoktcn in ben tneisten Fallen fiir ein tScricht mit geregeltcn Prozehfotinen gattz werthlos unb uttbrauchbar sinb, unb bah bie Berhanblung, fofertt sie noch in erster Jnslanz aithattgig war, von oorne zn croffnen ist. Wet je cine Prozchvcrhanblung vor bent gcist-lichcn Ehcgerichic gclcscn hat, mutz staunen unb lacheltt i'tber bie Formlvsiglcit berselben, iiber bad Gcroasche, Welches von ungeubten, jeber jnristischen Btlbnng unb Auffaffung baren gcistlichen Richtcrn niebcrgcfchricbcn rourbc. Dazn lotmnt bcr wichtige lluiftanb: bie zahlreichstcn Falle in Ehcsachen sinb bcr Natur ber Sache nach bie Schcibungcn, unb unter biesen bic cinverstanbltchcn, welche nach bent Staatsgcsctzc zwar mit ber bcitt Ernst bes Gegcn-stanbes cntsprechenben Vvrsicht, aber both mit An-erfennuttg bes vorhanbencn Einoerftdnbniffcs unb bttrum ohtte weitere Erbrterung ber BerhSltnisse sehr expebitiv behanbelt werben. Das kanonische Recht fennt aber cine einverstanbliche Scheibnng nicht; weit cs bci jeber Scheibnng ein Urtheil unb in biescm ben AuSsprnch vertangt, burch welches Theiles Schnlb bic Scheibnng erfolge, zwingt es bic Parteien zum kontrabiktorischen Lerfahrcn; ntbgcn sic noch so einverftanben fiber die Scheibnng fcin, sie mussen ihrett ganzcn ehelichctt Streit vor bent gctstlichcn Gcrichtc in nicht sehr crbmtlichcr Wcisc nochmals auffuhren, unb was von bem Stoats« gcrichtc mit ciumaligein Erschcincn ber Parteien unb cittern Protokollc abgethan wirb, wLchst vor bem gcistlichen Gcrichtc zu cittern langwierigcn Prozeffc herattd, beffctt Aktcn natiirlich fiir bas Staatdgcricht vollkommen unnothig unb unbranch-bar sinb. Da fibcrbies bie Berhanblung unb Ent-ichcibuttg fiber bie vermogensrechtlichen Berhaltnisse bet Ehegattcn unb ihrcr Kinber auch fchon unter bent Bestanbe ber gcistlichen Ehegerichte vor bic Staatsgerichte gchbrt hat, ba ed fernet feinem Zroeifel untcrliegt, bah ben Parteien gehbrigc Ur-funben unb Schriftcn, bie fie ettoa ben gcistlichen Prvzchaktcn bcigclegt haben, aid ihr Privatcigen-thum von bctt gcistlichen Ehcgcrichten anstanbslos ausgefofgt roerben, fo crfibrigen nur Fit lie bcr An-hangigteit in hbherer Jnstanz, in benen btc Aktcn bcr von ber uttterit Jnstanz bes gcistlichen GerichtcS gcfifljrtcii Berhanblung fiir bie nun von ber staat-iichcn obcrcn Gerichtsinstanz zu fatlenbe Entfchci-bittig nothwenbig werben uttb bahcr zu requiriren fcin kSnncn. Dcr Justizministcr hat fonach enb-lich ben richtigen Weg eingcfchlagett, wenn fcine fcin Kebcit friftct, zn ffihrett. Mit bcrfelbett her;-lichen Frennblichteit, bie bie gauze Bevvlkcrnng ber Wochcincr Gcgcnb bis gegett Zarz Hitt audzeichnet unb bic betn ait bic Rvhheit bed Landvolkcs bcr Urn-gebnttg Laibachd gewohntcit Stadtbewohncr doppclt roohlthut, fithften mid die guten i'eutcheit butch ihrc Wohnzintmcr unb fiber cine ctkleckliche Anzahl von Lcitctn unb Treppen in bctt Dachrautn, in welchem ber junge Kbnig bcr Bogcl semen gegentoiirtigen unfteiwilltgen Anscnthalt hat. Ein stolzereS Ge-thicr atd fo eincn Abler Tantt matt sich nicht wohl vorstellcn. Wahrcnd gewShnlich in ber Gcfangcnfchaft allcd, toad fottst fleucht, frcucht unb lauft, felbst bcr Lowe nicht aitdgcnonmtett, seine ftrautme Hal-tuttg vcrliert unb bumps htnbrittcitb den Bcrtuft seiner Freihcit schwer zu empfinben Zcugnih gibt — so gattz attberd ber Abler. Mit blitzenbetn Angc unb geftraubter HalSkraufe fteht er ba, hoch-aufgerichtet, aid wolltc cr ben fchwerfalligen, an bctt Bobcn gefcffelteit Mettfchctt heraudforbern, sich mit ihm, bent Beherrscher ber Liiste, zu nteffcn — ciit Stamps, bcr trotz ber neuerfunbenctt Militar-Observationd - LuftballonS ziemlich klaglich audfallctt bfirftc. jfingften Anotbnuiigcit in biescm Sinue crfloffen fiub; bie Justiz, bad wirb jeber kunbigc Richter itt Ocstcrrcich bestatigcn, crleibct nicht bic geringste Einbnhc bnbei. Es hattc iibrigcud schon ber crste Bcrsnch, bcr gemacht wurbc, tun in ben Besitz ber fatntntlicheu gcistlichen Ehegerichtsakten zu gelangen, ben Minister belehrcit follcn, bah biefe« Untctneh-ittctt crfolglos feiti tocrbc, unb bnmald konntc fich bie Rcgicrung noch mit Ehreit and ber Affaire ztchctt. Ein Trinkspruch Atoriz v. Kaiserseld's. Am 25. unb 26. d. M. faitb in mtfcrcr Nachbar-provittz zu St. Marcitt im Mfirzthalc ciit grohcs laiibroirthfchaftliched Fcst, eine Vichattdstellung ftatt. Znr fcierlicheit Prcidvcrthcilnng unb bent barauf ftattfiubenben Fcstmahl warctt cittc bcbcutenbe Anzahl hcruorragcitbct Persbntichfeitcn crfchicttett, unter thttcn auch aid Prasibcttt ber stciermarkischen Lanbwirth-schaftsgescllschast, Dr. Moriz v. Kaiscrsclb, bcr Prasibent bed osterreichischcn Abgcorbnctciihaused. Er crhob sich zn solgenbem Trinkspruch: Der verehrte Herr Vizeprasibcnt hat itt bcitt Trinksprnchc, ben cr so gfitig war, auf nttch attdzu bringcn, auch cincr Wfirbc gebacht, toclchc ich gcgcn-tvartig bcfleibc. Daran erimtcrt, bah ich bcr Prdsi-bettt bed Abgeorbnctcnhauses bed Rcichdrathcd bin, was ist ba wohl natfirtichcr unb ibecittrcrroaiibter, als bah ich zunachst ber Bersassung, b. i. jene« Werkes gebettke, bas hereorgegangen and bctt Bc-rathnngen bed Reichdrathed unb, gcrociht burch bie Sanktion unscrcd gnabigsten Kaiscrd, bctt Burgcrn biefed Rciched an politischcr uttb burgcrlicher Freihcit, ben Stinbertt unb Gcmcinben an sretent Sclbst-bcftitnmungdrcchte ciit reichered Mah bictct, atd trgettb citte anberc Bersassung tmscrcs Kontinented. Dicsc Bersassung, aus bent Bobcn bcr Rcchts-kottttituttftt audgebaut, ist bic Fruckt bed mit bcr osterreichischcn Halftc biefed Reiches geschlossenen Friebens, sie ist bie Burgschast bieses Fricbens, vicllcicht mchr als bies: bie Sichcrhcit bed Be stetnbed Ungarttd in seiner htstorifchett unb in jener nationalen Gcstaltung, von ber cd hcutc noch sagctt kann, bah cs sic bcsitzt. Dicsc Bersassung gibt bctt nichtbeutschen Stam men in bieser Halftc ber Monarchic bie Gcwihhcit ihrcs nationalen Fortbestanbcs, tins Dcntschcn aber bietct sie nicht ttttr bie Bfirgschastcn cities tonstitu tionctlen Staatslcbcnd, sic bictct ttnd auch im Rcichd-rathc bctt gemeinfatnen nationalen Vcreinigungs-punkt, aus bem wir uitferc Kraft fchbpfen, in bem wir Schutz vor Bergeroaltigung in jenctt LSndcrn finbett, in roclchcit wir bie Minoritdt fittb, uttb too burch alleitt uttd bas hcrbc Gcschick crtrciglich gc macht wirb, bad und getroffeit. Dad Thicr, bad wir fahctt, ist zwar ttoch ciit Ablerdjimgling, hat aber uichtdbestowettiger bic an fchttlichc Hohc von fiber 2 Fnh uttb klaftcrt fast 6 Fnh, macht also cincit gattz rcspcktablcn Einbrnck. Styx, bcr Pttbcl, fithlte bicd am metstett uttb reti rirtc fchlcuttigst zwischcn bic Fiihc seined Herrn. Lange bewunberten wir bctt cingckcrkcrtcn Lust magttatcu uttb witnschtcn, boh sich irgcttb jemattb, bcr Geld unb Bergnitgcn bazu hat, seiner erbarmctt unb ihn aus bem uitroiirbigcit Gcsangnissc, ber rauchigen Bvdenkammcr, in ber er sicherlich bold zu Grunde gehett wirb, crlofcn tnbchte. Benn Abschicbe von bctt Hausleuten pricscn wir die schonen Haare ber Mtibchctt, bie ihitcit itt bicfcit Zopscn ben Rfickcn hinob hittgett, cittc Golontcrie, bic bicselbcit gattz comme chez nous lachclttb HiuttaHntcn; boittt stol-pertcn wir cnblich ollc bie Trcppcit uttb Veitcrn wicber hinob. Nachbcnt wit uitd noch im Dorse „bci ber Post" ciit Mittogesscn mit obligaten Fotcllcn bcstcllt uttb ttttfcrn Kutschct mittetft cintgcr ttcga tiucr Attigkeitcn mobil gemacht hatten, rolltcit wir Wohlgemuth bent Wochcincr Sec zu unb balb fmtbeit wir und on fcincit Ufent — doch davon nachstens. Diese Bcrfassung, von Achtung crfullt fiir die Freiheit, fiir das Recht jcdcs Eiuzelueu und jedes Stammes, fiir die grohen Jdeen dec Bildung und der Humanitat, wclche die Menschheit durchdringcn; eingegebeu von dem Geiste des Friedcus und der Versohnnng — sie ist nach so videu Bcrsuchcu, fur dieses Reich die Bedingungen der Existenz auher-halb des AbsolutiSinns zu finden — der letzte. Diejenigen, welche sich abmuhen, diese Ber-fassung zu stiirzen, sie spielen daher ciit freventliches Spiel urn die Existenz des Reiches und urn ihre eigene. Sie wiirdcn einen Kampf hervvrrnsen, den zu bezwingen sie auhcr Stande waren und der sein Ende wahrscheinlich nur im Ende dieses Reiches faude, und die Folgen dieses Trcibens, sic waren uicht gesiihnt dutch die Bernichtung, der sic eutgegen-gehen. Durch cinc vielhundcrtjahrige Geschichle, durch so vicle politische Motive, durch die Bande des materielleu Wohles an dem Bestande dieses Reiches intcrcssirt, wollen wir in uuseren Anstrengungen, Oesterreich und seinen Kaiserthron zu halten, uicht ermuden. In diesem Kampse ist die Freiheit und die Bildung das Panier, das wir schwiugen, Oesterreich und die Bersassung unser Schlachtrus, der deutsche Geist unsere Waffe. Das Vertrauen und die Sympathien der gebildeten Welt find init uuS. Wir werdeu uusere Pflicht crfullen, wir konnen nicht unterlieqen. Und wiirden wir's, dann konnte Deutschland wohl einen bSsen Nachbar kriegen, wir aber, die wir uns heute uoch Deutsche in Oesterreich nennen und die wir eS bleiben mochteit, wir werden nimmer untergehen. Die Bcrfassung lebe hoch! so bald als mSglich Preuhen den Krieg erklare." Der Friede sei keine I'bsung, da er unmoglich von Dauer sein konnte; man moge daher bald zuschlageu, denn diesmal wiirde uoch ein Feldzug geniigen; wenn man dagegen noch langer zogerc, so wiirde man sich vielleicht zu huudertjahrigen Kampsen gegen die ueu erstehende Macht Preuhens verurtheilt sehen. Die Nachrichten aus Spanien lauteu iibcr-auS bedenklich. Das Land liegt in vLUigcr Agonie; daS Heer wagt keine Pronunciamentos, weil ihm cine Fiihrer geraubt find, und das Volk ist ohne Waffeu gcgen die Gcwaltthcitigkeitcn dcs allmach-tigen Ministers Gonzalez Bravo. Die Rcgicrung hat es jetzt so ziemlich mit alien Elcmenten vcr-dorbcn, aus die sich sonst stiitzen konnte; zuerst mit der liberalen Union, dann mit der Mchrheit der Moderirtcn, mit der ganzen neukatholischen Partei und mit dem Heer. Zu dieser Roth kommt cinc mangelhafte Ernte und vollstandige GefchastSlo-igkeit. Politische Rundschau. Laibach, 29. August. Einem Geriichte zufolge, das in polnischen Krei-sen mehrfach auftritt und Glauben findet, solicit in nachster Zeit schou der Kaiser und die Kaiserin cine Reise nach Galizien atitreteu uud mehrere Tagc in Lemberg deit Aufenthalt nehmen. Das Bezirksamt Ebreichsdorf hat, wie dem „Wr. Tagblatt" mitgetheilt wird, ein Urtheil des fiirsterzbischSflicheu Ehegerichtes in enter Scheidungsklage als u ugilti g erklart und in Fvlge eines Erlasses des Justizministeriums die Parteien belehrt, dah der Spruch keine Giltigkeit Habe. Sowohl im mcihrischen als auch im bohmischeu Laudtage werden also die Untcrzeichner der Dekla-ration zum Erscheinen im Laudtage ausgesordert, und erst wenn sie, was vorauszusehen, binnen acht-ttigiger Frist der Aussorderuug uicht cntsprechen, solleu die Mandate der ezcchischcn Deklaranten (its crloscheu betrachtet werden. Jnzwischen scheiut daS Ministcrium jetzt Bcschliiffe iiber die ferner zu bcobachteude Taktik zu sasseu. Nicht gauz ohne Zu-sammenhang damit ist die Berathung iiber ein wei teres Vorgehen gegen die klerikale Opposition. Es scheint, dah das Ministerium sich nun auch in dieser Richtnng zu einigcr Euergie aufraffen wird. Der „Constitutionncl" bemcrkt in Bezug anf den Entschluh der czechischen Partei, weder den Land in Prag, uoch den Rcichsrath in Wien zu be sicken: . . . „Wetm dies ihr letzteS Wort ist, so man den Czcchen jctzt schou dassclbc Schicksal "orhersagcn, das von jeher die politischen Parteien vetroffen hat, welche die Ereiguisse durch die Uu-Wtigkeit zu beherrscheu hofftcn und schliehlich zur ^esorgauisation und zur Ohmnacht gelangen. Noch uiemals hat die Geschichte Riicksicht aus die Parteien genommen, die sich in den Schmollwinkel setzen." In der offizioseu frauzosischcn Presse herrscht "ch keine Diszipliu. Der „Constitutionncl" besingt ortcbett, das „Pays" predigt wiithend den Krieg. en Einflihrnng deS deutschen SprachunterrichteS in den Trivialschnlcn dcs Tschernemblcr Bezirkes nnd das Laibach er Konsistorium.) Das uns socben zuge-koinmene „Laibacher Tagblatt" bemerkt bei Besprcchuuq deS Jahresberichtes der Tschernemblcr Hauplschule, datz man anch in nnsercn Gegenden das Bediirsnih dcs deutschen Sprachnnterrichtes in der Bolksschnlc schr lcb-hast siihlc. Es hat damit seine vollkonimene Richtig-teit, als Beitrag znr naheren Belcnchtung der hiesigen Bolkswiinschc solgendcs: Der sogenannte „weitze Krainer" dcs Pollanver, Tschernemblcr und Mottlingcr Bodcns stcht in Tracht, Sittcn nnd Sprache dem Kroaten viel ntiher als dcm cigcntlichen Krainer, nnd doch vermogcn die von den nationalen Flihrern nnd von der Gcistlichkeit a«s alle erdenkliche Wcise in den Pordergrnnd gestelltcn siid-slavischen Sympathien in der Bevolkcrung keine Wnrzel zn fasten, sic bcschranken sich nnr ans crkiinstcllc Knnd-jicbnngen einer eitt kilinincrliches Dasein sriftenden Čitalnica, die sich dciiut nnd nximt zum Vosbrcnnen von cut paar schncll vcrpuffendcn Raketen anfrafft. Alle Beweissiihrungen des Kaplan P o c liber die Schadlichkeit des Deutschen in der Bolksschnle bringcn nirWlds cine Ueberzcngnng hcrvor. BcrcitS ergraute Manner meinen, in der jetzigen Trivialschule lente man viel weniger, als zu jcner Zcit, da fie die ©chute bcsirchtcn, damalS war anch dem Deutschen tilt PlLtzchcn gegiinnt, die in der Schnle erworbenen Kenitt nisse der deutschen Sprache — so dilrstig fie anch warm — halscn ihnen wesentlich zum Fortkvmmcn in der Welt. Viele „wcitzc Krainer" kommcn als Hansirer nach Deutschland, Belqien, sogar nctch Rord-amerita, die SchildernNgen der Heimkehrendrn iiber die gntc Ausuahrnc, die sie bei deutschen Bauern ge-sunden, nber den dortigen Wohlstand, rnseit anch bei der jiingeren Generation den Wnnsch hervor, sich da-selbst Land und Lente zn besehen, von Antipathic gegen deutschcs Wcscn ist daher in unserer durchaus slavischen BcvolkeruNg keine Spur zu futden, man Ttftmte cher sacjeit, datz die Znslandc der siidslavischen Nachbar lander, ans dcnen manche Hansirer heimkehrcn, von diesen nicht in jeneni rosigen Lichtc gcschildert werden, als man es in der „Novice" zu lesen bekommt. Der Hansirhandcl ist, roie gesagt, eine wichtige Erwcrbsqnellc der hiesigen bUrftigcn BcvolkcruuI. Man sieht es sehr wohl ein, das; die intolerant« Gcistlichkeit mit der vLlligen Ansmerznng des Deutschen ans der Schnle dem Erwerbe etnett empfindlichen Schaden zn-fiige, ohite ftir die Beffcrung des SchnlwesenS etwas zu erzieleu. Bei solchcn Zustandcu ist es anch erklarlich, datz die Bolksschulen nnr schr schwach bcsucht werden. Es habm daher zur Bcscitigung dieses Uebelstandes schon im vorigen Jahre mehrere Gemeindeansschntz-miinner von Altenmarkt, Pctcrsdorf, TschLplach, DLblitsch, Tributschc, Gradaz, Wutaraj und Loka sich an die Landcsregicrnng mit der Bitte gcwendet, es mtigc von der zweiten Klaffe an der dentsche Sprach-nnterricht wieder cingesiihrt werden. Die nach Semitsch einqeschultcn Ortschastcn Winkel und Weinberg baten, cs moge sogleich in dcr ersten Klasie damit begonncn werden. Als nun heuer jenes Einschreiten von der Landesregiernng dahin erledigt wnrde, datz Lbcr diesen Gegenstand die Gemeindevertretuugen selbst einznver-itehmen roareit, wicderholtcn sanimtlichc Gerncindcn das gcdachte Ansnchen. Nnr jene von Schpechari, die ansangs ebensalls stir das Deutsche war, ging diesmal, durch geistliche Drohnngen eingeschiichtert, da-von ab. Wie wir vcrnchmcn, soll die Landesregie-rnug schon vor ein paar Monaten die Petition im Sinne der gesetzlichen Bestimmnng, wornach anch in slovenischen Psarrschulcn, wcnn es die Gemeinden witilschen, das Deutsche gelehrt wcrdcn soll, erledigt und die Ansslihrnng dem Laibacher Konsistorium iiber-lasscn habeir. Bishcr sind jcdoch noch keine Anzeichcn vorhandcn, datz die geistliche Behordc dem Wunschc des Volkes irgendwie entgegenzukommen gewillt sei. Wie konnen wir dies anch von geistlichen Wiirden-tragcrn crwartcn, die, den Bediirsnissen des VolkeS Bcrlcgcr und fiir die Redaction verantwortlich: Ott feme stchcnd, die ganzc Angelegenheit ans Bern nam-lichen Gcsichtspunktc betrachten, wie er schon im cr-wahntm Schnlbcrichte vom Kaplan PoL ausgesprochen ist, datz namlich die dentsche Sprache, die ja fast iiberall ganz ansgemerzt ist, das Haupthindcrnitz beS Fortschritts der slovcnischcn Bolksschnle bilde. G. Marbmg a. d. D., 28. August. (Ein nenes Wick el kind. Das Sangersest. Statt-halter und Landcshanptmann. Festkrugel. Siingerzahl. Dcr Fortschrittsverein. Einc Strcitf ragc.) Also wieder ein neneSWickclkind in die lange Reihe ostcrrcichischer Jonrnale, endlich ein Blatt fiir Laibachs liberate Partci. Gliick auf! Das Programni, das uns vorgclcgt wurde, ist, wenn eS fo ausgcfiihrt wird, woran wir gar nicht zweifeln, wirk-lich ein gediegenes Gauze: perfmiliche, biirgerliche und religiofe Frcihcit, das Motto daS sich die Rcdaktion auf ihr Banner gcschrieben hat. Anch hier am Strande der Dran hat Ihr Blatt eine giite Ansnahme gcsunden, ob auch Abonneitten darans, wisseu wir zwar nicht, aver das Programi« hat unsere Fortschritts-partei mit Frcudcn begrutzt. Wen wird es aber nicht Wmtdcr nehmen, ein liberates Journal in Laibach cxistircn zu schcn, in Laibach, dcr Metropole dcr national-klmkalcn Partci V Zn dcm in ihrem Blatte dereits gebrachten Programme des 3. steirischcn SangcrbimdeS-Fcstcs, wclchcs dcn 6. und 7. September d. I. hier abgehalten wird, bemerkctl wir noch, datz die Arbeiteu dcr Festhallc dcs irnprovisirtcn Fichtenparkes riistig vorwcirts schrciicn. Das Festkomitcc gibt sich rmcndlich viel Miihe, das Fest moglichst grotzartig zn gestalten. Auf persMiche Einladnng des Obmannes Herrn Dr. Duchatsch versichcrten dcr Hcrr Statthaltcr nnd der Hcrr Landcshanptman, bei dem Feste zu erscheinen, wenn es die Gcschastc erlanbm. Her Kotzbek hat bereits zum Gedeitkzeichen an das Fest irdene Kriige angesertigt, die ans einer Scitc das Marbnrger Stadt-wappen, auf dcr zweiten Scitc die Lyra und in der Mitte die Inschrift: „3. steirisches SLngersest, Marburg L.—7. September 18^8," in techt netter Auir-ftthrnng zcigcn. Bisher find 642 Stinger angemeldet; Wien, Laibach nnd Kiagcufurt werden dnrch De-pntationen vcrtrtten sent. Dcr politisch'bolkstvirthschastlichc Berein „Fort-schritt" ist sehr regc, so manches wnrde schon ver-handelt und beschlossen, was sonst bestinnnt lange noch sanft gentht hfitte. Die letzte Frage welche verhandelt. wurde nnd allgemeines Jnteresse erregte, war die: ob ein Herr S. der in nnscrem Gemeinderathe Sitz nnd Stimme h erschienen: 14 Wagen mit Getreide, 12 Waqcn und 5 Schifie (26 Klaster) mit Holz. 0iirchschiiiIIs-Prtisc. Weizen pr. Mtz. Korn „ Gerste „ Hafer Haldfrucbt „ Heideu „ Hirse Knknrutz „ Erdapfel „ yirrfen „ Erbsen „ Fisoleu i>ttudschmalz,Pfd. Stl«weineschm. „ Speck, srisch „ — gcrauch. „ mm Mgz,- Siti.. fi. Ir. n. kr. fl. Ir. st- kr- 4 60 5 70 Butter, Psuud 40 3 — 3 20 Eter pr. Stuck M — 2 40 3 — Milch pr. SDiafi 10 — — I 80 v — Riudsleisch, Psd. — 21 — — — 3 70 itolbfleijch „ — 25 ■~4 ut 2 61) 3 Id Schwetnefleisch „ 24 —t 2 40 2 90 SchSpseusleisch — 13 — —: — — 3 10 Hahudel pr. St. 30 ,— — 1 40 : Taubeu — 15 _ 3 —i — Heu Pr. Zeutuer ' 80 >' ;— 3 — — — Strel) „ — no —• — 5 — —- Holz, har, Klstr. t-: — 7 50 — 47 — ™ weich „ - - — 5 50 45 — Weiu, rother, pr. — tia — (Sillier —, —j 10 LU — 40 — — — weitzer, „ •— — 12 — Anszug aus dem Amts- und Jntelligenzblatte der „Laibacher Zeitung." (Srlc»inimflCU: Rathssekretarstelle 840 fl. ev. 945 fl., Ossicialstelle 630 fl. ev. 525 fl., Dieuersgehilfenstelle 286 fl. 80 kr., fcimmtliche beini ^andesgerichte Graz, binneu 14 Tagen. tiicitatioiicii: Oberster'sLe Real., Slateueg, 1915 p., 17. Sept.. 1. ex. Feilb., BG. Reifniz. - Dejak'sche Real., Oberdorf, 1830 fl., 28. Sept., 1. ex. Feilb., BG. Reifniz; — Mikolii'sche Real., Traunik, 1030 fl., 21. Sept., 1. ex. Feilb., BG. Reifniz. — Orazein'sche Real., Soderfchitz, 1870 fl. 93 tr„ 24.Sept., 1. ex. Feilb., BG. Sieisniz. — Kastelic's»e Real., Birteuthal, 1102fl. 33 kr., 1*6. Sept., 1. ex. Feilb., BG. Seisen berg. — Laurcyiii'schc Real., Nerbou, 18. Sept., 3. ex. Feilb., BG. Feistriz. — Modiklche Real., 4teudorf, 1240 fl., 3. Feilb., BG. Laas. — Wallauz'sche Real., Sviriach, 4960 fl., 21 ten Sept., 19. Ott., 16. Nov., BG. Nenmarktl. — Eger'sche Kyuknrsmasse, Vaibach, 14.398 fl. 10 kr., 1. u. 14. Sept., LG. Laibach. — Kavirjek'scke Real., Jervvavas, 2393 fl. 40 kr., 23. Sept., 24. Oft., 25. Nov., BG. Laibach. Eeruive'fche Real., Atalavas, 1130 ft. 40 kr., 28. Sept., 24. Oft., 25. Nov., BG. Laibacb. - Real. Nr. 146, St. Beit, 12. Oft., 3. Feilb., BG. Sittich. Drieskastcn der Rtdactisn. Herr« Prof. H. In Raschitz: Stein. Herrn ti. in Marburg: Bielen Dank. Beehreu Sie uns uur recht hald wieder. Wiener Biirse vom 28. August. Staatafonds. 5perc. osterr. Wahr. . dto. V. I. 1868 . . dto. National-Anl.. dto. MetaUiqrrcS . Lose von 1854 . . . Lose von 1860, gauze Lose von 1860, ffitnft. Pramiensch. v. 1864 . Grundentl.-Obl. Steiermark ^u5pCt. Karnten, 5trom u. Mstcnland 5 „ Ungarn. . zu5 „ Kroat. u. Slav. 5 „ Siebenbitrg. „ 5 „ Action. Nationalbank . . . Creditanstalt . . . N. v. EScompte-Ges. Anglo-osterr. Bank . Oest. Bodencred.-A. . Ocft. Hvpoth.-Bank .! Steier. EScompt.-Bk.^ Kais. Ferd.-Nordb. . Sitdbabn-Gesellsch. Kais. Elisabeth-Bahn; Carl-Ludwig-Bahn . Siebenb. Ersenbahn . Kais. Franz-Josefsb.. Wnfk.-Barcser S.-B.j AlfSld-Fium. Bahn .] Pfandbriefe. Nation. o.W. verloSb. Una. Bod.-Creditanst. Allg.ost.Bod.-Credit. dto. m S3S.rttckz. . Geld 55.70 59.— 62.20 58.15 77.50 84. 5)2.25 95.90 87.- 84.— 76.80 75.- 71.50 1728. 211.80 635.— ! 163.25 '191. I 68.— 213.— 1857 185.20 161.- 1207.75 ! 148.50 160.50 ,163.50 149.75 j 98.50 ; 91.75 100.75 ! 84.20 Ware 55.80 59.10 62.30 58.20 78. 84.20 92.75 96.10 90.- 76.75 76.- 72.50 729.— 212 637.— 166.75 193.-70.-220.-1860 185.40 161.50 208.—| 149.— 161.-164.— 150.25 98.70 92.25 101.25 84.50 Oest. Hypoth.-Bant . Prlorlt&ts-Obllg. Siidb.-Ges. zu 500 Yr. dto. BonS 6 pEt. Nordb. (100 sl. (LM.) Sicb.-B.(200fl. S.W.) Nudolfsb.(300fl.S.W.) Franz Jos. (200fl.S.) Lose. Credit 100 fl. o. W. . Don.-Dampfsch.-Ges. zu 100 fl. CM. . . Triefter 100 fl. CM. . dto. 50 fl. o.W. . Ofener . 40 fl. L.W. Ehterhazy fl. 40 CM. Salm . „ 40 „ alsft) • „ 40 M ary . „ 40 „ St. Genois„ 40 „ Windischgratz 20 „ Waldftern , 20 „ Mubotfe^ift." 10 o.W. Weohsel(3 5D!oit.) A»g«b. 100 fl. filbb.Sffi. Frants. 10V fl. „ London 10 Ps. Sterl. Paris 100 Francs . Mtinzen. Kais. Mttnz-Ducaten. 20-FrancSstllck. . . VereinSthaler . . . Silber . . . . . Geld I Ware 96.—! 96.50 97.25 97.15 213.— 213.50 89.50! 89.75 81.60 81.90 81.90 82.40 86.50 87.— 136.— 93.— 118.— 53.- 31.— 168.— 37.- 33.50 32.50 31.— 20.— 21.—* 14.50 14.75 95. 95.15 114.40 45.35 5.41 9.12 1.67 112.25 136.50 93.50 120.— 55.-32.— 172.- 38.— 34.50 33.50 32.— 21.— 22.— 15.50 15.26 95.25 95.40 114.50 45.85 5.42 9.13 1.68 112.7 Berstorbeue. Den 27. 31 it gust. Herr Johann jiomuiis, bilrgerl. Schlofferrneister und Hausbesitzer, alt 69 Jahre, in der Stadt sJtr. 28, an der allgeiueiuen Wafferfucht- ^ Dcn 28. An gn st. Herr Balentin Schaffer, Hand- oz.ev.— iuuvh ui-™- — oumuvucu i»i.— luugsageut, alt 36 Jahre, ini Civilspital an ErjchLpfuug Creditactieu 211.90. — London 114.40. — Silber 112.25. Telegraphischcr Wechselcours vom 29. August. 5perc. Metalliques 58.20. — 5perc. Metalliqnes mit Mai- und November-Ziusen 58.30. — 5perc. NationalAnlehen 62.20,— 1860er Staatsanlehen 84.40. — Baufactieu 727. "der Kraste, omar Bamberg. K. k. Dncaten 5.41. DruS von Jgn. v. Kleinmahr & Ftt. Bamberg in Laibach