LMacherWMtlmg!' Nr. 271. PränumelationspreiS: Im Lomptoir ganzj. fi. 11, ball'j. fl. 5.5«. Fllr dic Zustellung in« Hau« halbj. 5"> tt. Mit dci Post ganzj. f>. 15, halbj. sl. 7.5>N Samstag, 2li. November Vnsellion»gcbilhl bi» 10Ztil«n: Imalsoll., »m. «»k., 3». i fi.; sonst pr..^cilt im.<>tr., 2m. «li., Ilm. w ll. u. I. w. Inlcrtic,»«stcn!pel icbcOm. »U ll. 1870. Amtlicher Theil. 3e. k. und f. Apostolische Majestät habe» mit Aller l'öchstcr Entschließung vom 4. November d. I. den Gym. "asialprofcssor in Görz, zugleich Mitglied des dortigen ^andcsschulrathcs. Anton Klodiö znm Vaudesschul Inspector zweiter Classe aller gnädigst zu ernennen gcrnht. Stremayr m. z». Der Viinistcr für Cultus und Unterricht hat dem ^andc«schlll'Inspector Anton Klooii die Vcaufsichti-Nung der Volks- und Mittelschulen in Istrien zugetheilt mid dcn Amtssitz in Parenzo angewiesen. K ulldmachuug des Finanzministeriums vom 33. November H87O l'etrcfscnd die Festsetzung eines Eiulüsuugswcrthcs in Notcn für die außer Curs gesetzte» Silberschcidc>nünzcn zu sechs Kreuzern Conv.-Münze mit der Jahreszahl 1848 und 1849. Auf Grund der kaiserlichen Verordnung vom 29sten August 1870 (N. G. Vl. Nr. U)8) wird im Einvcr nehmen mit denl königlich ungarischen Finanzministerium fnr die außer Cnrs gesetzten Silberscheidcnnlnzcn zu sechs Kreuzern C. - M. luit der Jahreszahl 1848 und 1849 bis auf Weiteres der Eiulösungswcrth in Noten nut ncht Kreuzern üsterr. Währung für je Ein Stück dieser Münzen festgesetzt. Die t. t. Casscn und Aemter werden angewiesen, vom 1. December 1870 an diese Münzen zu dem eben angegebenen ^erthc an Zahlungsstatt und je nach Zu-lässigkcit dcr Casscmitlcl auch im Wege der Verwechs-lnng anznl,chmcn. Es bleibt jedoch den Parteien unbenommen, die ^lllsösimss dicscr Münzen auch fernerhin bei den in der Nügefiihrten kaiserlichen Verordnung hiczu bestimmten Einlösämtcrn gegen Vergütung des Matcrialwcrlhes in Silber zu verlangen. Holzgcthan in. i». Am 24 November 1870 wurde in der l. l, Hof- und Staats-druclcrei daS I.V. Stllck des ReichSgcsctzblaltes ausgegeben mid vnscudct. Dc,t»sslbe enthält nnter . ,^ . « ^„« ^lr. 13"» dir Knndmachm'ss dri« Finan^ninisterlumg U°m 22slen November I«70 I)clreffc>'d du> Feflschuiiq cim-s Lllilösnnq?-werlh.s ii.Nolm siir die l,»sz^C»r« liefern Silbe.schnd^ Nichtamtlicher Theil. Wien, 23. November. Die Adrcßdcbattc ist in beiden Häusern vorüber-N^nxgcn und man wird gewiß nicht behaupten lönncn. t'"!'; die Neden. die dabci gehalten wurden, keinen Ein-l"!'ck im Publu'nm hervorgerufen haben. Im Geacn. llicil. manches Wort, das gesprochen wurde, hat gewiß Ul'lci, G„dcn gefunden. Die unmittelbare Folge der Atneßdebatten, die vielseitig erwartet wurde, die Dc-"nssiou des Cabinets Potocki und seine Ersetzung durch un centralistisches Ministerium, durch lin Ministerium "'"a, das die Gedanken und Anschauungen des Fürstcn ^avlos Aucrspcrg und des Dr. Hcrbst vertreten würde, 'll jedoch nicht erfolgt. Der Grund liegt auf der Hand D>c Kritik, die an den Handlungen des Ministeriums Polocli. an seinem Thun und Lassen geübt wurde, war eine lc>n negative, eine bloS zerstörende, aber nicht schaffende, eine Kritik, die bloS die Fehler dieses Ministeriums her. vorhob, aber nicht anzugeben vermochte, wie diesen ab-zuhclfen. wie Oesterreich praktisch zu regieren sei. Wenn baa Ministerium Polocli nach der Adrcßdeballc scmc Portefeuilles in die Hände des Kaisers uicdcrgclcgt und wcnn Seine Majestät einen der Führer der centra-l'stischcn Partei mit der Bildung eines ucucn Cabinets beauftragt halte, dann hallen wir vielleicht das wuudcr-mnc Schauspiel erlebt, das in Frankfurt in der Zeit des Wirrwarrs von 1849 in Scene ging. Damals gab das Ministerium Schmerling bekanntlich scine Demission, "achdcm es in der Deballe über den Waffenstillstand von Älalmoccm niederschmetterndes Mißlrauensoolum cmvfan-«M halte. Was geschah? Se. taifcrliche Hoheit Erzhcr-z°N Johann, der damals als ReichSvcrwcscr die Rcgie-^Nsss^cschäste des deutschen BundcS leitete, beauftragte °en Führer dcr konstitutionellen Oppositou, den Profes« >°r Dahlmanu, mit der Bildung eiucS ucucn Cabinet«. Schon nach wenigen Tagen aber legte der treffliche Hi« storiler scine Vollmacht in die Hände deS Erzherzogs zurück mit der Erklärung, daß er sich außer Stande fühle, ein regierungsfähiges Ministerium zu bilden. Es füllt unS gewiß nicht ein, die geordneten Zustände Oesterreichs mit den ungeordneten chaotischen Wirren dcr Jahre 1848 und 1649 zu vergleichen, und wir sind wahrlich die Letzten, die das große, aber doch mehr in der Kritik, als auf positivem Gebiete sich bewegende Talent Herbst's verkennen würden, der unter seinen politischen Freunden gcwiß genug Talente zweiten RangcS fände, um die untergeordneten Posten in einem Cabinctc auszufüllen. Aber ein Ministerium bilden, heißt noch nicht regieren, und wenn felbst Prof. Herbst glücklicher wäre als Prof. Dahlmann, ein regierungsfähiges, ein haltbares parla» mcntarischcs Cabinet könnte er nicht bilden, denn dazu fchlt ihm die erste Vorbedingung, ohne die ein parla» mcntarischcs Cabinet nicht cxistiren kann: eine compacle, hallbare, nicht blos in dcr Kritik, sondern in der Action, nicht blos im Negircn, sondern im Regieren übereinstimmende Majorität. UnS erscheint eS als auSgtmachte Sache, daß Graf Potocli für den Moment nicht nur dcr beste, sondern dcr einzige mögliche österreichische Mimstcsprüsidcnt ist. Cr allein vereinigt die Bedingungen in sich, die für die-scn Posten, den auszufüllen nie schwerer war als jetzt, erforderlich sind. Er besitzt gleichmäßig das Vertrauen dcr Krone, dic Achtung dcs Parlaments, dic Sympathie dcr ungeheuren Mehrheit dcr östcrrcichischcn Völker, welche die Verfassung ausgeführt, aber innerhalb ihrcs goldene» Rahmens Raum geschafft schen will für alle Völker und Stämme dcs vielsprachigen Reiches. Eden so fcst abcr, als wir davon Überzeugt sind, daß Gras Polocki Ministerpräsident bleiben wird, eben so sehr ncia.cn wir uns dcr Anschauung zu. daß eine Auffrischung seines Ministeriums ein Moment ist. dem nicht auögcwichen werden kann. Wir nennen leine Namen, wir untersuchen nicht die Berechtigung gewisser Vorwürfe, die erhoben, wir untersuche» nicht die Stichhaltigkeit gewisser Beweggründe, die vorgebracht wurden; die Thatsache stcht fcst, daß im Einzelnen Personalvcr« ändcrungen im Cabinelc schon in nicht allzufcrncr Frist slatlfindcn werden und stattfinden müssen und wäre cs selbst nur, um Vorunhcilcn zu genügen. I" cincm con-,'titutioucllcn Staat müssen ebcn selbst Vorurthcile dcs Parlaments wohl erwogen »nid beileibe nicht zu gering geschätzt werden! Wir dcntcn nns also die politische Entwicklung dcr nächsten Gegenwart so. daß in cincm gegebenen Augenblick Graf Polo^ti den Monarcheo durch Einrci-chui'g seiner Demission in die Lage versetzt, sich mit cincm nach allen Scilcn hin dcn Bedürfnissen dcs Augenblicks, dcn Wünschen dcs Parlaments und den Interessen dcr Monarchic entsprechenden Rath zu umgeben. Unzweifelhaft wird Sc. Majestät dcn Herrn Ministerpräsidenten wieder mit der Aufgabe betrauen, ein ncucs Cabinet zu bilden, und für diesen Fall dürfen wir cin Cabinet erwarten, das mit Weisheit und Festigkeit die Verfassung durchzuführen, mit Energie dem Gesetze und dem Worte dcs Mouarchcu Nchtuug zu verschaffen wissen, abcr auch dic lheilwcise ungeregelten, aber be» rcchtigtcn nationalen Triebe dcr einzelnen Völkerschaften auf dem Gcbicte dcr gemeinsamen Freiheit und dcs ge» meiusamcn Rcichsiutcrcsscs zu versöhnen wissen wird. Wir halten diesen Weg für den einzig richtigen und deu einzig heilbringcndcn. Nachdem cin Cabinet unler einem dcr cenlralislischen Führer des Abgeordneten« Hauses uichl im Staude wäre, sich eine dauernde Majorität zu verschaffen, ist es das richtige constilulioncllc Ocbahrcn. daß der Mann, dcr Alks in Allcm sich doch einer größeren Summe von Vertrauen im Parlament und im Publicum zu erfreuen hat. als irgend eiu Anderer, wieder mit Ncuformiruua ciueS Cadinels betraut werde. Cs ist das dcr konstitutionellste Weg, daß der Ministerpräsident, wenn lcincr der Führer dcr Opposition im Staude ist, ein Cabinet zu bilden, daS Cabinet in scincr augenblicklichen Gestalt aber doch parlamentarischen Nollimcudiglcitcn weiche» muß, betraut wird, uur unter Ausscheidung dcr mißliebigen Elemente, selbst wieder ein ncucs Cabinet zusammenzusetzen. Die Geschichte der Parlamentarisch regierten Monarchien liefert uns dafür reichliche Beispiele; England in erster ^inie hat derartige CabinclSbildungcn wiederholt gcschen. Vord Melbourne ycslaltcle in den Dreißiger-Jahren wiederholt sein Ministerium um. Russell, Durham, Spriug-Rice. der geniale Historiker Macaulay bcwcgten sich uuter seiner Hand auf dcm ministeriellen Schach- brelt herum, ohne daß darüber die politische Einheit, genannt „Ministerium Mclbourne," aufgehört Hütte, zu eristireli. Wir finden noch näher liegende Erempcl. Als im Februar 185,5, in Folae der ungeschickten Führung deS orientalischen Krieges der damalige cnylische Kriege» minister ein Mißtrauensvotum vom Hause der Gemeinen erhiclt, das noch ungleich schärfer war, als irgend clwaS, das in eincm der beiden Häuser unseres Reichs« raths gesagt wurde, und das Cabinet in Folge dessen zurücktrat, beauftragte die Königin Victoria, der man sicherlich nicht vorwerfen wird, daß sic den constitutio« ncllen Mechanismus mißachte oder nicht zu handhaben verstehe, wieder den Premier. Grafen Aberdeen, unter Ausscheidung der vom Uuterhause direct getadelten Minister, ein ucues Cabinet zu bilden. Und erst, als ?ord Aberdeen sich persönlich die ehrenvolle Mission verbat, wurde ^ord Palmerston an die Spitze der Geschäfte berufen. Auch in den letzten Jahren sehen wir noch. wie englische Ministerien durch den eigenen Premier durchgreifend umgestaltet wurden, um parlamentarischen Voten zn genügen, ohne daß die Rede gcwesen wäre von einem Rücktritt des Premiers selbst. Gleich das Ministerium Palmcrston erlebte eine solche Krisis. Das Parlament sprach sich gegen dic von ^ord John Russell auf den Wicncr Confcrenzcn im Jahre ltt5>5) in der orientali» schcn Frage gemachten Zugestündnisse aus, ^ord Russell trat zurück, das Cabinet blieb uncrschültert. Einige Jahre später, !K5,9, als cin conservatives Cabinet die Teilung dcr Geschäfte in die Hände genommen halle, traten zwei Minister, Mr. Walpole und Mr. Henley, da ihre Anschauungen in der Wahlreforni'Frage sich nicht deS Beifalls dcs HauseS dcr Gemeinen zu ersreucn hatten, zurück, aber Lord Derby regierte ruhig weiter. Por fünf Jahren mußte der damalige ^ord»Kanzler. Lord Ncstbury, den Wollsack in Folge einer directen Tadele-resolution dcr Gemeinen verlassen, der alte Pam suchte sich einen neucn ^ord-Kanzler, aber Niemandem fiel es ein, ein TadclSvotum, daS in erster ^inie einem einzel» nen Minister galt, auf daS ganze Cabinet auszudehnen. Wir können uns leinen andern AuSaana der ge-qenwürligen Krise denken, als eine Auffrischung dee Ministeriums Potocli. Dcr berühmte Rosenwein im Rathskeller von Bremen wird dadurch in seiner wundervollen Güte erhalten, daß von Zeit zu Zeit. um den naturgemäßen Abgang und Verbrauch zu" ersehen, auZ dcn Zwölf Apostelfässern, die in dcmsclben Keller stehen, frischer Wein von edler Sorte nachgefüllt wird. So müssen wir'S in Oesterreich mit unserem Ministerium machen, dcn Grundstock, der sich bewährt hat. müssen wir unerschültcrlich festhalten, wir müssen ihm aber frische Säfte zuführen. IedeS andere Ministerium, das jetzt gebildet würde, erweckt nur wieder den Gedanken von siegenden und besiegten Volksstämmen. Da« Mi, nisterium Polocli in seiner neuen Form wird nur Oesterreichs kennen, so wie es auch bisher nur Oesterreicher gekannt hat. Halten wir sest an diesem österreichischen Ministerium! Politische Uebersicht. Laibaeh, 25. November. Die «Nordd. Allg. Ztg." theilt den Prioatbries eineS englischen Staatsmannes (von der Tory-Partei) über die P on t uS-Fr a cze mit dcr Erklärung mit: Ein Veitragsbruch ((^2,3U8 KeM) Rußlands liege > nicht vor, sondern nur eine Drohung, Die „Pro» oinzial'Correspondenz" sagt über dic Pontus - Frage: „WaS die Stellung der deutschen Politik betrifft, so darf man nicht außer Acht lassen, daß Preußen, welches während deS Krieges der Wcstmächte gegen Rußland eine neutrale Haltung beobachtet hatte, auch an den Vereinbarungen deS Pariser Friedens nicht in gleicher Ausdehnung, wie Oesterreich. England und Frankreich z betheiligl ist. Diese drei Mächte haben durch einen ! Vertrag vom 15,. April l85,il eine besondere Gürg- ! schaft für alle Bestimmungen des Friedeneoertrages über. ^ nommen und sich verabredet, jede Verletzung als Kriegs. fall zu betrachten, während Preußen lediglich bcm all' ^gemeinen FricdenSvcrlrage beigetreten ist, welcher in sieben Artikeln die Thcilnehmer blos verpflichtet die Unabhängigkeit und den Besitzstand dcS otlvmanischen Reiches zu achten. Von Seiten Preußen« ist also eine Bürgschaft nur für diejenigen Grundsätze des Ver. träges übernommen, welche durch die jüngste Kundae- bung Rußlands nicht in Frage gestellt, sondern viel. mehr ausdrücklich bestätigt werden. Durch ihre Stel. lung zu den betheiligten Parteien ist augenscheinlich der 1946 preußischen Regierung Gelegenheit geboten, nach allen Seiten einen versöhnlichen, ausgleichenden Einfluß gellend zu machen, und um so berechtigter erscheint die Hoffnung, daß es gelingen werde. den Austrag dcS Streites auf den, Wege friedlichen Meinungsaustausches und ein Einocrstündniß herbeizuführen. Der soeben erschienene vierte Band des den Delegationen vorgelegten Rothbuches ist in vier Abschnitte getheilt, von denen der letztere „Rußland und der Pariser Vertrag vom 30. März 1850" überschrieben ist. Die Unruhe, von welcher der Welttheil in Folge des jüngsten überraschenden Schrittes des Cabinets von St. Petersburg ergriffen worden, wird wohl zur allgemeinen Folge haben, daß die letzten Seiten des Rothbuches früher gelesen werden dürften, als alle anderen. In der Depesche des gemeinsamen Ministers des Aeußern an den Gesandten in Petersburg, den Grafen Chotck, findet man in der urbausten Form die entschiedenste Ablehnung jenes merkwürdigen Anspruches, den Ruhland erhebt, aus eigener Machtvollkommenheit Theile eines Vertrages aufzuheben, welche es binden sollten. Mit großer Triftigkeit wird dem russischen Cabinet zu verstehen gegeben, daß nicht nur alle bestehenden, sondern auch alle künftigen Verträge hinfällig werden würdet,, wenn das neu aufgestellte russische Princip in dem Verkehre, der zwischen den Staaten herrscht, Geltung gewinnen sollte. Indem das Wiener Cabinet sich dagegen ernstlich verwahrt, daß eine Vertragsbestimmung, wenn sie besonders drückend sollte geworden sein, eine willkürliche Auflösung zulassen dürfe, wird jedoch bereitwillig zugegeben, daß sie zu einem an die anderen Vertragsmächte gestellten Verlangen, dieselbe zu modificiren, führen dürfe. Die beiden Depeschen, welche im Rothbuche veröffentlicht werden, zeichnen sich einerseits durch die Festigkeit und logische Begründung aus, mit welcher der Anspruch Rußlands zurückgewiesen wird, den Pariser Vertrag vom Jahre 185»6 nach eigenem Gutdünken umzuändern, andererseits durch die Zuvorkommenheit und Milde, mit welchen zugegeben wird, daß die Wünsche des Cabinets von St. Petersburg eine Berücksichtigung der Vertragömächtc finden könnten, wenn sie ihnen in der geeigneten Weise mit« getheilt würden. Der Ernst der Divergenz, welcher jetzt zwischen Rußland und den anderen Mächten besteht, die den Pariser Vertrag unterzeichnet haben, könnte nur dann schwinden, wenn das Cabinet von St. Petersburg zu der Einsicht gebracht werden sollte, daß es nicht die Berechtigung hat, Theile eines Vertrages zu annulliren, der zu dem Zwecke geschlossen worden, um alle vertragschließenden Theile zu verpflichten und ihnen zur Richtschnur zu dienen. Wenn Rußland nicht zugeben will, daß irgend eine Lösung der Frage, welche es aufgeworfen hat, in der Weise vor sich gehe, wie das Völkerrecht sie vorschreibt, wenn es seine Würde nur dadurch gewahrt sehen mag, daß ein Bruch jenes Vertrages erfolge, daß es sich nur auf sein eigenes Belieben gestützt, von allen jenen Bedingungen desselben lossage, welche ihm nicht behagen, so muß allerdings ein Zwist entstehen, der eine lange und gefahrbringende Beunruhigung hervorrufen kann. Aus der zweiten der angeführten Depeschen geht hervor, wie Graf Beust in richtiger Voraussicht der Begebenheiten schon vor einigen Jahren den Pariser Ver< trag in der Weise abgeändert sehen wollte, um den jetzigen Beschwerden Rußlands zuvorzukommen. Der freundlich gemeinte Antrag wurde aber zu jener Zeit in einer wenig verbindlichen Weise von dem Cabinet von St. Petersburg von sich gestoßen. Ob damals schon der Hintergedanke bestand, den Pariser Vertrag lieber zu brechen, als ihn mit Zustimmung der Mächte modificiren zu lassen, wer vermag es mit Bestimmtheit anzugeben? Das allerdings ist sicher, daß, wenn cs Rußland gelänge, seinen Willen an die Stelle des Rechtes zu setzen, die hohe Pforte, und nicht sie allein, Ursache hätte, von schweren Befürchtungen ergriffen zu werden. Denn die Lossagung Rußlands von Verträgen in einer gewaltsamen Weise, würde die Bedeutung haben, der Pforte und ihren Unterthanen zu verkünden, daß jene Macht fortan keinem anderen Gebote folgen würde, als dem ihres eigenen Interesses. Darauf ist denn auch in der zweiten Depesche unseres Cabinets mit beredten Worten hingewiesen. Nach soeben einlaufenden Nachrichten ist es jedoch leider zu bezweifeln, daß das Cabinet von St. Petersburg den Schritt modificircn wird, welchen die Note des Fürsten Gortschakosf ill so bcllagcnöwerthcr Weise angekündigt hat. Plilllllnentlmschcö. (Staatsschuld.) Aus dem zwcilcn Iahrcolic-»ichtc der StaatöfchuldeK-Controlcomnnssio» dcs Reichs-ralhcs theilt die ..NcichsralhSlorr." die nachstehenden Dn-lcn mit. Bezüglich dcs N a l i o nalanlchcns findet sich die SlaulöschuldM''Co!ltrolcomiii,ssll>!! veranlaßt den Fi-nanzminisler zu ersnchen, Vcriügnngcn zu treffen, damit zur Ausrechte'Haltung dcö öffentlichen Crcdittö dieSümmc dcs NutionalanlchcnScapitala cndlich definitiv geschlossn» wcrdc, und weiter den Antrag zu slcllcn, das Haus wollc beschließen: „Die h. Regierung sei aufznsmdcrn, das Ei for« derlichc wegen Refundirung der für die in die damalige gemeinsame StaatScentralcassc geleisteten NationalaN' >el)cnS-Sllbscriptionen seit den, Jahre 1868 hinansgegc-bcncn Obligationen aus den CenNlllnclivcn, wegen An> tanfes der hicfür noäi geliührendc» Ol'ligulloncn anö j>'>icli, endlich mcgen definitive!! Abschlusses dcö Nationalanlehcni« zu veranlassen." WaS die Verwendung der für die Staatsschuld zn» Verzinsung u»d C a p i < a l i s i r ü n g im Jahre 1869 gesetzlich gewidmeten Mittel nnlielangt. so sand die Verzinsung der SlaatSsä'nld ,ind die HMnng der Gewinne von ZlaalSlottcriealilehen genau im Sinne der gesetzlichen Bestimmung sl^ll. Die planmäßig angeordnete Verlosung der Staatsschuld wurde an den be-slimmlen Terminen und im Beisein der Slaatoschulden' Controleommission des Reichs, athcS ordmn'gSmäsiig vorgenommen. Im Ganten mnrden zur Schuldentilgung pro 1869 verwendet 31.478 176 fl. 85 lr, das ist um 17.280.643 fi. 22 t>. mchr, als im Finanzgrsetze vorgesehen war. Die U li i f i cir lin a dcrSlaalS s chu l d schnitt! nnanfgehalten uolwärls nnd dürste üticr Erwarten schncU vollzogen sein, Uclier die Menge der von der Staatssclnildcn-Con-lrolcommission vollzogenen C o n t r a s i g n i r u n gen wird bemerkt, daß von der Gesammliumme der zu convert! rcnden StacU^schlllducrschreitiungcn pcr 2.032,605) 976 fl. vi? einschliißlich 31. October 1870 bereits eine 3limmc von 2.027.991 300 fl. contrasignirt wnrde, von denen sich mit 30. Juni 1870 1.697,925). 122 fl. 50 lr.in Um-lanf befanden. Ucbcr dic stattgehabte Scontrirung und Til-gung von C rc d i l cf fe c t c n spricht sicl» dcr Gericht dahin ans, daß mehrmals und zuletzt am 5. November 1870 die Commission in den Vocalilälcn dcS Fachicch-nungsdepartementö für die Staatsschuld von dcr Un-brauchbarmachung und Dinchschlagnng der bar zurückgezahlten, dann der im Wege dcr Conuerlirnng und Verwechslung gegen neue eingegangenen CrcditSrffccten einschließlich dcr Zinsencoupons und Quittungen, von deren Ucherdnchnng, beziehungsweise Löschung auf den Credüsbüchern die erforderliche Ueberzeugung durch Vor» nähme von Stichproben sich verschafft und bei den statt« gefundenen Vertilgungen dcr bar zurückgezahlten, endlich dcr außer Gebrauch gelangten Creditcffectcn inter-vcnirt hat. Bezüglich deS ^arantirten Anlehens behufs dcr Herstellung dcr Eisenbahnlinie Vi l l a ch - Fr a n z en 5< fesle und St. Peter-Finme, dann des Dona»-Reg uliru ngö-A n lehen S stellt dic Controlcom-miffion den Antrag: „DaS Haus wollc genehmigen, es sei die Einstellung dcr fraglichen uciden Anlchensbetheiligungci, als Schuldverpflichtungen dcS Staatsschatzes in dcn Ausweisen dcr SlaalSschulden-Conlrolcommission des RcichSratheS über dcn Stand der Staatsschuld zn Ende eines jeden St" mcslerS vorzunehmen und cs habe die Ausübung ihrer Contlole anch bezüglich der genannten beiden Schuldverpflichtungen zu erfolgen." Die täglichen Ausschreibungen der Commission über einlangendes und aus der Mitsperre erfolgtet» Staats-notenpapicr, üucr dcn Stand dcS Umlaufes und dcr unter Milsvcrrc befindlichen Hauptreserve der t. und l. Retckscentralcasse von fertigen StaatSnoten zu 1. l» und 5)0 fl,, dann derlei bereits verbrannte und zur Verbrennung lieslimnitc Maculaluren und abgenützte SlaatS-noten entsprechen vMommen genau dem uou dcr Papierfabrik zu Schlüglmühl bisher gelicfcrtcü Papier« quantum. Dic Staatsschulden ' Conlrolcommission legt ihren Jahresbericht zur weiteren verfassungsmäßigen Vcrhand« lung vor. Krilgschronik. Ueber die Lage von Paris kommen aus Brüssel, 23. November folgende V all o n n a chr ichtcn: Paris. 19. November: Seit zwei Tagen beschießen dic Prenße» dic Gcnicarveiten vor dem Fort Jury; das Feuer wnrde hcntc MorgcnS verdoppelt. Die ForlS Panorcs und Issy uombardirten die feindlichen Stellungen, nach einslündigcr Kanonade herrschte entlang dcr preußischen Linie Ruhe. Compagnien von FrancStircnrs machen tägliche Expeditionen behnsS Recognoöcirung dcr feindlichen Stellungen; dicsclbcn überrumpelten dcS Nachts dcn Feind bci BouS und lödletcn vier Preußen. Ma" glaubt, die Deutschen werden nicht auf dcr Seite von VanorcS und Issy, sondern von St. Denis aus an» greifet!, allmo dieselben slarlc Streut, äste ansammln. Einige Tage sind noch nothwendig, »in dic Eqnipirnng der Naliunalgaldc zn vervollständigen. Dic Teleg,a< phcnverwaltung macht lictannt, daß dcr telegraphische Dienst mittelst Talidcn regelmäßig vor sich gehe. Alle Umstände lassen vermuthen, daß ernslc Ereignisse bevorstehen. Die Truppen sind von Eifer erfüllt. In dcr vorletzten Nacht unterhielten die Forts Nomaincville und RoSny ein Kreuzfeuer anf preußische Colonnen; die Wirkung war eine schreckliche, der Feind verschwand eiligst. Paris, 20. November. Der Einschließungsgürlcl erwciicrt sich. Wir errichten vor Moulin-Iaquct ci»c VcrthcidigungSlinie, welche vom Scine-Ufer ausgehend bis zu dcn vor Villcjnif errichteten Werken sich hinzieht. Von dieser Seite drangen NccognoScirungSpatronillcn bis zum Kirchhofe von Choisy vor, wo die Preußen, wie man sagte, Batterien errichtet hallen. Allseits gestalten sich die Befestigung^ und Änarisf^arbcitcn fort« ^'llilllilill. Miß Nella. Erinnerungen au« dem iudische» Meere. III. Die Bholia. (Fortsetzung.) Miß Nella, nahm Sir Edgar wieder das Wort, indem er auf das junge Mädchen einen durchdringenden Vlick richtete; die Blume, welche sich in der freien Luft entfaltet, hat ihre Schwestern, die verurtheilt sind, in Treilchcmsern aufzublühen, nicht zu beneiden. Diese er« scheinen vielleicht schöner, weil sie unter einem dunklen HimtNtl glänzen; aber jene besitzt mehr Lebenskraft und ihr Duft ist lieblicher. Sie sprechen in Gildern, wie die Orientalen, sagte Nclla mit linen, ironischen Lächeln; ich bin an diese Sprach« zu sthr gewöhnt, um sie mit Vergnügen zu hören . . . ??ü "Ä/ '5 werde dcullicher sprechen, da Sie l« wünschen. Mih Nllla... «'"'"'' Ich höre Sie an, sagte d°s jungt Mädchen. Und sie stützte stch stehend an einen der Mastbäume der Barke, in emer zugleich anmulhigtn und aufmerksamen Stellung. Sie sind jung. sehr jung. Miß Ntlla. enoiderte Sir Edgar, und bereits zieht rin« glühende Neugitrdc Ihren Geist gegen das unbekannte Ilnscils des Meeres. Die mächtige Natur verachtend, die Sie. Tochter der Sonne, umgibt, träumen Sie von einer Ncbelwclt, die Ihnen schön erscheint, weil Sie dieselbe mit dem Abglanz Ihrer Einbildungskraft färben . . . Nochmals Bilder, unterbrach Miß Nella; Sie lieben die Poesie zu sehr, Sir Edgar. . . Ich nehme den Vorwurf an. erwiderte dieser, unter der Bedingung, daß Sie ihn mit mir theilen. Es isl viel Poesie in Ihnen, Miß Nella, nichts als Poesie sogar, und ich wünsche Ihnen Glück dazu, denn in ihr geben sich die Ergüsse einer hohen Seele kund. Ueber« dies haben die Poeten das Verdienst der Discretion, sic wissen in ihren Versen zu verbergen und zugleich auSzu-drücken unter bildlichen Formen, waS es Tiefstes und Wahrstes in dem menschlichen Herzen gibt. Geben Sie Acht, Sir Edgar. Sie stehen im Be-grifft, philosophisch zu werden, wie ein Ärahmanc von Benares. Sie haben Recht. Miß Nella; ich würde mich ver« irren, wenn Sie nicht Sorge trügen, mich auf den rechten Weg zurückzuführen. Was ich Ihnen sagen wollte, beschränkt sich auf Folgende«: Im Angesichte des ungeheueren Panorama's, das sich um unS her entrollt, vor diesem wunderbaren Horizont, wo die steilen, im blendenden Lichte gebadeten Berge aus dem Herzen deS Oceans selbst emporzuragen scheinen, fesselt ein einziger Gegenstand, wie Sie sagen, Ihren Blick: Cs ist das Fahrzeug. daS mit vollen Segeln Europa zu-sleuert . . . Und ich antworte Ihnen darauf. Miß Nella: Indem Sic mit zn großer Sehnsucht wünschen, waS Ihnen fern liegt, von einem imaginären Glücke in einer unbekannten Wclt träumend, setzen sie sich dcr Gefahr aus, ein wirtliches, erreichbares Glück achtlos an sich vorübergehen zu sehen . . . Diese Worte wurden mit einem znglcich ftstcn und wohlwollenden Anödrnck gesprochen. Nella c>widcrlc nichts daiauf; sie schien dnrch die in ihrem Oc'stc angeregten Reflexionen ergriffen. Es war das erste mal, daß sie Gelegenheit fand, ein fortgesetztes Mspräch zn unterhalten, und sie fand Vergnügen daran Bisher halten die jungen Officiere. die ihren Vater besuchten, sich amlisirt. sie znm Plaudern zu bringen, wie einen gc> schmutzigen Vogel. Die kleine Nclla galt für ein ver< zogenes Kind, dcffen Erziehung sehr vernachlässigt wor» den, d.iS aber in Ermanglung dcS Urtheils eine lebhafte, empfängliche Einbildungskraft befaß. Sir Edgar in» Gegentheil halte sich in ernsterem Tone mit ihr unterhalten, als ob er sich in der Gesellschaft eines jungen, in Europa erzogenen Mädchens befunden hätte. Diese Allfmerlsamlcit von seiner Seite hatte Nclla gerührt; sie fühlte sich Sir Edgar gegenüber, dessen zurückhal-lcndc Manieren ihr Achtung einflößten, mehr cingcschüä,' lert. und doch war sie geneigt, ihn mit Zutrauen anz»< hören. Es kommt ja ein Augenblick, wo jedcS jnngc Mädchen, gelangweilt von dem eitlen und flüchtigen Gc-schwätz um sie her, ohne es zn wisfen, ernstere Gespräche wünscht, in welchen die großen Fragen des Lebens erörtert werden, und dieser Augenblick war für Miß Nelia vielleicht gekommen. Inzwischen näherte sich die Barke dem Ufer, und der Capitän Mackinson, der in die Cabine hinunlcrgt-stiegen war, um sein Iagdgeräth zu holen, elschicn 1947 während furchtbarer. Auf der Seite von Chatillon dürf-! ten die preußischen Batterien leicht zum Schweigen gebracht wcrocn. Unsere Pläntlcr haben sich in der Um-gtbkmg von Bagncur ausgebreitet und beunruhigen dic feindlichen Hauptposten. Gestern debouchiitc eine feindliche Colonne auS einem Verstecke um dic Unselige» zu vernichten, alö aber die Forts Ivly u>,d Montruugc die Preußen mit Granaten beschossen, fiohcn dieselben "ach allen Richtungen. Die auf der Gürlclstraßc ausgeführten Ergänzungsarbeiten habcn die Bestimmung, einen zweiten Gürtel zu bilden. Unter unseren Pertheidiguugsmitleln figurirt eine wc,s;c Anzahl gewisser Mastiinen, auf dcrcn Wirksam-lcit man qroße Hoffnungeil setzt. Die unter Nochcsurl flehende Barri'-adenrommission hat beschlossen, daß alle Arbeiten vor .'l^aus dieses ^ionatcS beendigt sein sollen; die Commission wird sodann bis auf weiteren Befehl "ülcr Beibehaltung ihrer CadrcS ausgelöst werden. Die Chasseurs vo» Nenilly hauen am l^, Vtovembcr an der "üßirstcn Buirieadc dei Bilry-sur-Seine mit den Pren-lnn ein llcines Gefecht. Man vermuthet, ouß der Fcmd sl'l'c Piojectilc ^u vergiften sucht. Am 1i). November °"f der Börse Rente 53.70. Die..Indcpendance bclge" veröffentlicht ein zweites Sch-eibcn des Engländers, welcher Paris am 8. No vcml'er verlassen halte. Dasselbe gibt Details über die Olgams'iüon einer Bürgergardc. welche zum großen Theile auö Auöiändnn zusammengesetzt ist. Dieses ^o.pc« hat verschiedene Aufgadcu. Es hat zu waHcn iibcr die Einzeichnmia. aller Bewohner in die Cadres der '.'Iiinec, iUer die thatkräftige Ausführung der »tegic-run^bcfehlc und beschäftigt sich auch mit der Natio-»iruini der LelicnSinillcl für den Fall eines Bombardc« lm,,^. Das Schreiben sagt weiter: Ein Ocsterreichcr, der in Brüssel am 22. November eintraf und acht Tage "ach mir Paris verlassen halte, bestätigt, daß die Si-tualion dieselbe geblieben sei. nur hat bei dem Mangel, an Nachrichten oaS Verlangen nach Briefen zugenommen. Ans den spärlichen und unklaren Nachiichtcu über Truppenbewegungen geht so uicl liervor, daß t"c dculschc Hecle^lcilung beiuahe ihre ganze Truppcu-'"acht »m P^riö roncei'l'ri't. Der im Norden operirc„dc ^clnial Manlcuffcl ist >u Gisois, nordwestlich von Pa> >>s cin,,e,uckl, I^u W^sleu breiten sich die Preußen wie« der au«. Sie gcwi»nen in den Kämpfn«, welche dcr H ohhir;oa, u.'N Mccklinbl>r^ gc.icn die Mobil^ardcn fnl, t, sclbst „,,ch de,u Eil^eslandmsse dcr Frauzose». au Terrain u-,d siü!' l>e>eilö weit ül'cr Drcux weslwärlö vor« bldr,ln,gcx. Der „MolullUl," brinal folacndc Details über b'e Ocfcchie bt, OlleaoS: Im Vcllcnifl- der Äclio» bei ^licon bea,em» ei» Batc»ill0l, Mobilgaldc der Lonc ct^ ^her, vü» Kailälschcu überschüttet, zu wcwtrn, unt' jcho» flüchtete» E>nia.c. als plötzlich der General Marille sich a>, b>c Spitze stellte und, den gezogc»sn Degen fchwi^ gcnd, 'hnen zurief: „Ich werde euch zeigen, w!c man gegen bcn Fci^d marschirl." Entflammt von diesem Bcispol, slürzteu die Mobile» uorwärlö und veidiäng'.cn den Gegner Ein anderes Bat^illo", z"M erstenmale im Feuer, sbici, zn zügs,!,. Dcr General befahl dem Obelstcn dc> Truppcn mit seinen Leute" ri„ llcineö Plateau zu bc,>;< in', das ganz cn feindlich n Gcsch Isen bloßgcstcllt m^ir. Dort anaekummcn. bemächtige sich cinc sichlbarc Bcwe-N"ug des juligcn Oala-llonS; bald aber standen d,c an. snigs Wandernden wie eine Mauer, b»s sie sich mit ge. lallten, Äuj^nu.'t auf ein dc'ierischcs Regiment weifen bunten. Sie wa,e» 20 Minuten dem Gschiitzfeuer aus- L'1'tzt geblieben. ^ ^ ^. ^. .. Tours 23 November. Depeschen des Ministe. lU'Ms melde,/: Evreux. 22. November. Die National. !^kdcr auf dem Verdeck. — Sir Edgar, fagtc er zu '""cm jungcu Frcuudc. hier ist das Moor, in welchem ^r jagen werden. Abends werden wir zum Diner aul ^ Sch,ff zurücltomincu, und wenn der Wind sich er-^'bt. werden wir nach Eolabah absegeln . . . s,, Ich folge Ihnen. Eapilän. sagte Sir Edgar. m,d .^ zu dem jungen Mädchen wendend, sagte er zu lhr: 7">ß Nclla. wir gchcu »un. um wie Narren uuschul-^'^ Tmcre zu verfolgen, die ruhig in den Wässern ^sc« Moovs hcrumschwimmen. und wcShnlb? Um uns '>> der Misc der Wilden an ihrem Fleisch gütlich zu 'lU'n! Der civilisirtc Mensch hat solche unvernünst.gc "!" wir haben Vravour in gewissen Augenblicken, well m von der Escorte flohen nach leichtem Kampfe. i?ie Thäler der Cure und Oignon sind frei vom Feinde. Die Bewegung des Feindes gegen Lyon scheint aufgegeben. Eine Dcpcfche auS Tours vom 20. November gibt vom französischen Standpunkte auS folgende Darstellung der militärischen Lage: „Nach den Nachrichten dcr letzten Tage scheint eS, daß das Co,ps des Generals v. d. Tann und deS Großherzogs von Mecklenburg sich von Orleaus zu entfernen fortfährt. Die Besetzung von ChailreS durch die Franzosen bestätigt sich indessen nicht. Ein Theil dcr Armee drS Prin» zcn Friedrich Karl hat sich zwischen Fonlaincblcau und Etampcs mit den Streilkräslen des Großherzogs von Mecklenburg vereinigt. Wie aus einigen Andeutungen hervorzugehen scheint, wollen die Deutschen den Franzosen vorzurücken gestatten, um sie dann auf beiden Flanken angreifen zu können. Ueber die Bewegungen im Norden von Orleans und im Osten der Eisenbahn dieser Stadt nach Paris herrscht großes Dunkel. DaS 10. preußische Armcccorps hat seinen Weg über Tonnerrc am 18. Abcuds vollcudel. Es waren ungefähr 30.000 Mann Infanterie und Eavalleri'', ein langer Zug mit Kriegsmaterial worunter auch das Material zu einer eisernen Brücke, folgte dem Thalc von Nrman^on nach Laroche. Die Gcsammtstärlc deS Generals v. o. Tann, dcS Großhcrzogs von Mecklenburg und deS Prinzen Friedrich Karl wird auf 135.000 Mann berechnet. — Die Ankunft beträchtlicher preußischer Slrcitlräftc in Poucy lc Chateau, La'F<:re und Chauny. sowie die Besetzung von Tergnicr auf dcr Nordlinie scheinen die Absicht des Generals o. Manteuffcl anzudeuten, auf seine Bewegung auf Lille zu verzichten und nach Westen zu marschircn. — Die Einschließung von Belsort dauert sort. General v. Werder macht keine Bewegung, die seinen Entschluß auf Lyon zu marschircu andeutete. — ?lm 18. ist zwischen Rouen nnd Lc Mans viel Schnee gefallen. Eine dicke Schnceschichl deckt die Departements der Ornc, dcr Loire und der Sarthc." Die Frauctireurs, welche mit den Deutschen bei Saint-Jean de Losnc in Kampf gericthen, be^ standen aus der ersten Compagnie der Rhone-Pläntlcr, dcr ersten Compagnie der Franctireurs des Vaucluse und den Freiwilligen aus Oran. Fast alle Franctireurs jener Gegenden sind mit Rcmington-Vüchscn bewaffnet. Dic Officierc und Uuterofficiere haben kleine amerikanische Gewehre, die 800 Metres weit schießen. ES sind eine Art großer Revolver, die l,cuninal hinter einander schießen können. In Lyon wird eine neue Franctircurs-Eompaguic gebildet. Dieselbe führt den Namen: „Nü-cli«l0li» äu Illwuo." In dcr Nähe von Bcsanfon zeigen sich fort-während Uhlancu - DctachcmcutS. Eine Abtheilung von 50 Mann nahm am 12. d. bei Sin-l'Emagay 140 Hectolitres Wein weg, welche für einen Weinhünoler in der gcuauutcu Festung bestimmt waren. Die Ecrnirung Velfortsist vollständig, die Belagerung hat begonnen und die Schanzen siud angelegt. AuS Straßburg wird dem „Prcuß. Staats-anzciger" geschrieben: „Am gewaltigsten ist die Regsamkeit, mit welcher diesseits der Platz gegen den gewaltsamen Angriff wieder in Stand gesetzt worden ist; die zerstörten Erdwälle, Traversen, Potcrnen sind wieder-hergestellt, dic Brücken und sonstigen Hauptzugäugc sind ausgebessert und die Armirung mit Geschützen vollendet." Die Ncgicruug in Tours hat augcorouet, daß alle Pcrtheidiguugs - Comites. welche auf nicht regelmäßige Weise eingesetzt siud, den, durch Decrct vom 14. October errichteten Bcrtl)eidigungs-Comit6 unterstellt werden sollen. Der „Moniteur" erklärt, daß die Regierung auch für die Folge allc Capitüne aufgebrachter Handelsschiffe als Kriegsgefangene behandeln wird. Wie ein aus Tours vom 22. d. datirtes Telegramm besagt, sind dcr französischen Regierung Depeschen zugo gangen, nach welchen bei N uits ein fünfstündiger Kampf zwischen Franctircurs und Preußen stattgefunden habe, ohne daß ein entscheidender Erfolg von einer oder der anderen Seite erruugcu wordcu wäre. Gleichwohl wird auS NuitS die Aukunft von preußische» Truppeu gemeldet. W00 Deutsche haben Agilly besetzt. Die Deutschen rücken über Vcsoul, Granvillc, Fratigny, Gy, Vonbouillon und Pcsmes vor. Die Anzahl dcr in dcr Umgegend von Gray befindlichen deutschen Truppen wird auf 20.000 geschätzt. Der ..Eloile bclgc" veröffentlicht eine Correspon» dcnz ans Lille, welche meldet: Scit dcr Capitulation vou Metz Passiren täglich gegen W0 Soldaten nnd ei« uigc 20 Officierc, welche entkamen, in Verkleidungen un. scre Stadt. L'lle ist gut verproviantirt. Hit mehrere Fa. brilen. wo Kanone» und gepanzellc Mittailleuseu erzeugt werden, und eiuc stalle Garnison. ____ HMsneuisskeiien. — (Beschädigte Golomllnzen.) Durchlöcherte oder außer der NbnUtz'ung durch den Verkehr wie immer beschädigte Goldmünzen werden laut emer Verordnung des Finanzministers seit dem 1. d. bei den Staaiscassen weder als Zahlung, noch zur Einwechslung, sondern ausschließ« lich bei den MUnzprägeanstalten und Goldeinlösungsämtern nach ihrem MetaNwerlh angenommen. — (Die neuesten Explosionen.) Die „Vo» Henna" bringt eine von fachkundiger Hand (Alfred Nobel in Hamburg) geschriebene Berichtigung der Notizen Über Dynamitexploswnen, worin besonders darauf hingewiesen wird, daß eineslheils die im kaufe dieses Jahres stattgt' fundenen Unfälle in den Fabriken (neuerdings Iamly bei Prag. Charlotlenburg bei Berlin und Beulhen in Schlesien) sich nicht bei der Erzeugung von Dynamit, sondern von Nitroglycerin ereigneten und in den meisten Fällen auf eine nachweisliche Unvorsichtigkeit der Angestellten zurückzuführen sind. Die Handhabung eines jeden Sprengstoffes erfordert eine gewisse Borsicht; wird dieselbe beobachtet, so kann bei Dynamit — dessen Patronen nicht einmal durch Funken explodiren — von einer Gefahr kaum noch die Rede sein, und jedenfalls ist dieselbe weit geringer, als bei Schwarzpulver. Leider ist es Thatsache, dah bei den Arbeitern, welche mit Dynamit manipuliren, die Ueberzeugung von der natürlich doch nur relativen Ungesährlichkett diefes Sprengstoffes nur zu leicht plahgreift und so zur gänzlichen ! Nichtachtung der Gebrauchsanweisungen ftthrt. Fast alle Un» fälle entstanden dadurch, daß gegen die positiven Vorschriften der großen Fabrilsunlernchmung Nobel und Comp. entweder geladene Bohrlöcher ausgebohrt, oder fönst in denselben mit eifcrnen Werkzeugen hantirt wurde, oder daß mit ZündhUlchen montirle Patronen auf Oefen gelegt oder sonst direct mil Feuer in Verbindung gebracht wurden. — (General d'Aurelles de Paladine), der gegenwärtige Oberbefehlshaber der Loire-Armee, ist 67 Jahre alt, noch sehr rüstig und wegen seiner Energie, welche an Roheit streift, in der ganzen Armee bekannt. Es ist ihm gelungen, die zerstörte Disciplin wieder herzustellen. Er machte als Brigadier und Divisionär den Krimkrieg mit und wurde wenige Jahre nach dem italienischen Kriege zur Disposition gestellt. Vor 1'/, Jahren Überwies man ihm die Eadres der Ncserve. — (ßiner derllihnsten BanteinbrUche), deren man sich in Amerika seit Jahren nicht erinnern kann, wurde in dcr Nacht des 25. October in Grafton-Massachusetts verUbt. FU»s vermummte Männer brachen in die dortige „First Nationalbant" ein, knebelten und banden den Wächter, bahnten sich durch die Mauer einen Weg in das feuerfeste Gewölbe und entwendeten daraus Wertheffec» ten im Betrage von 300.000 Dollars; worunter sich für 100.000 Dollars amerikanische Staatspapiere befanden. H ocüles. Generalversammlung der Landlvirthsthafts» Gesellschaft am 23. November. (Fortsetzung.) In dem vom Vereinscasfier Pregl verlesenen Rech« uungsabschlusse vermißt Statlhallereirath Paller eine Ver. mügensbilanz und ersucht un, Aufklärung hierüber. Der Vorsitzende bemerkt, daß auch der § 19 der Statuten dieses fordere, daß demnach die Forderung des Vorredners gerechtfertigt f.i und künftighin alljährlich eine folche Vi< lanz der allgemeinen Versammlung vorgelegt werden wird. Dr. Bleiweis bemerkt zu der Post Hufbeschlagslehran' stall, daß der Aufwand für dieselbe eigentlich nur in der Vestallung des Assistenten des Lehrers Skale per 300 fl. bestehe; — der Versuchshosadministralor Schollmayer constatirt ferner, daß seit Uebernahme der Administration durch ihn, vor vier Jahren, das Versxchsterrain und resp. dessen Bewinhschaftung leinen Heller gelostet habe, daß es sich vielmehr selbst erhält und noch Erträgnisse ausweise, daß die Kosten fUr den Polanahof nur in den Steuer», Assecuranzgebühren, Reperalurlosten u. dgl. bestehen. — Worauf der Rechnungsabschluß von der Ber-sammlung genehmigend zur Kenntniß genommen wird. Secretär Dr. BleiweiS refcrirt hierauf Über die Berichte und Anträge der Filialen. Wipp ach verlangt in sehr entschiedenem Tone Aufklärung über datl Schicksal der Weinbauschule, für welche Graf Lanlhicri das Gut Slap dem Lande zur Disposition gestellt habe, — warum der Posten des Lehrers noch nicht ausgeschrieben worden sei? — Hierüber wird vom Vorsitzenden aufgeklärt, daß Man sich vor Beschlußfassung über Annahme des Lan. thieri'schen Anerbietens hinreichende Beruhigung über die rechtlichen Verhältnisse des GuteS Slap verschaffen mUsfe, bisher aber diefe zu erhalten noch nicht in der Lage war. — Die Filiale Mottling entwirft ein düsteres Bild über die dortige Ernte und über die Nrl der Steuernein-treibung. v. Würz bach bespricht die Nachtheile der Steueranhäufungen, welche durch unzeilige Milde bei der Ein» Hebung oder durch Außerachtlassung rechtzeitiger Abschreibungen entstehen; man solle die Steuern current einbringen und lieber abschreiben, als sich anhäufen lassen. In diesem Sinne wird auch die Einlage der Filiale Mottling an die hohe Regierung gewiesen werden. — Die Filiale Saven. stein beantragt Abtrennung von Ratschach und Io. hannislhal zu einer eigenen Male, was einstimmig genehmigt wird. Dem abtretenden Vorstande Dermel spricht die Versammlung den Dank aus für seine lang. jährige Leitung des Zweigveremes. Diese Filiale berichtet auch über die dortige Rebschule, welche von der Gesellschaft subvenlionirl wurde und in der sich gegeuwärtig 450« Rebschnittlinge befinden, welche aus den Weingärten des Präsidenten Ritter von Gutmannsthal entnommen wor- 1948 den seien; es seien im abgelaufenen Jahre in der Obst-und Maulbeerbaumschule 350 Wildlinge veredelt werden, die Seidenzucht sei in der Gegend von Savenstein vollkommen gesichert, da fortwährend neue An-' Pflanzungen vorgenommen werden. Mehrere Insasscn des WocheinerThaleS bewerben sich um Abtrennung von dem entfernten Filialorte > Radmannsdorf, es wird ihnen daher die Constituirung als selbständige Filiale bewilligt. Der Lehrer von Ndelsberg, Karl Dermelj, bittet um Uebersendung laudwirthschaft-licher Mustergerälhe; der anwesende Bürgermeister Zelen von Senosetsch frägt sich an, warum die von der Land-wilthschastögesellschaft in Circulation gefetzten derlei Gerälhe nicht allen Gemeinden zutämen, er ersucht, auch nach Senosetsch solche zu senden. Dr. Vleiweis klärt auf, daß von solchen Geräthsammlungen nur je eine nach Ober-, Unter- und Innerkrain in Circulation gesetzt worden sei, da die Kosten sehr hoch seien, beantragt aber für die Zu« tnnft, daß sich das Centrale um eine Slaatösubvention fur diesen Zweck bewerben möge, um den gesteigerten Anforderungen der heimischen Landwirthe geniigen zu können. Der Antrag wird angenommen. Hierauf verliest Schollmayer einen vom Gutsbesitzer Moritz Ritter v. Besten egg in 3teudegg eingesendeten Artikel, betitelt „Oesterreichs Champagne," welcher die Versammlung in der angenehmsten Weise erheitert; der Verfasser preist die Haltbarkeit des trainer Weines nnd prognosticirt ihm eine große Zukunft für den Export, eine Association für denselben anregend und plaidirend für eine Vahntrace durch das unlertrainische Weinland. Der Artikel schließt: „Neben Liebfrauenmilch und Iohanniöberger, neben Chateau Vafitle, Moet, Iaquefon und Sillery sollte der Champagner aus Untertrain künftig in allen Weinhandlungen als LIi»ir a'amour seinen Platz finden und Un-tertraiu in Välde als die Champagne Oesterreichs zur Geltung kommen! — dies walte Golll" Hierüber ergreift Baron v. Conrad das Wort, wobei er die Idee einer Association für den Export unserer Weine als eine glückliche hervorhebt, indem ja diese Sorten erprobter Weise nicht nur den Meereslransport ganz gut ertragen, sondern sogar den Aequator, die heiße Zone anstandslos passiren. Es habe sich vor Jahren eine Gesellschaft gebildet, welche Versuche machte mit dem Export stei-rischer und südungarischer Weine nach Brasilien. Anfangs ging es ganz gut, später aber sei das Unternehmen an der öfter zu Tage getretenen Ungleichheit der Qualität geschei« tert; die französische Methode sei nicht beachtet worden. Nur im Wege der Association könne man die Producte verschiedener Weinernten veremen und eine constanle Qualität sür den Export liefcrn. Redner stellt leinen bestimmten Antrag und will lediglich auf die Wohlthaten der Associationen für den Weinexport hingewiesen haben. Die Anträge des Verlesers auf Drucklegung des Auf-fatzes in den gesellschaftlichen Mittheilungen, des Vorfitzenden auf Würdigung der in demselben über Wein-produceuleu-Associatione» entwickelten Idee durch den Central-Ausschuß und Ritter v. G u t t m an n s t ha ls, dem Einsender den Dank der Versammlung zu voliren, werden angenommen. (Schluß folgt.) — (Kirchenmusik.) Sonntag, den 27. d. M., wird um 10 Uhr in der Domtirche von einem über 50 Sänger und Sängerinnen starken Chor zur Aufführung kommen: Vocalmesse von L. Hasler (5 1612), Graduate von Josef Förster und Offerlorium von Anton Förster. — (Vei dem Landesgerichte in Klagen-furl) ist die EteUe eines Landesgerichlöralhes mit den systemmäßigen Bezügen in Erledigung gekommen. Bewerber haden ihre Gesuche längstens bis 8. December d. I. ans Präsidium gelangen zu lassen. — (DiöcesanVeränderungen.) Ueberseht wurden die Herren: Johann Karel aus Tschernembl nach Rieg (Gottschee); Johann Pint bach, Echuldireclor in Tschernembl, kommt au seine Stelle als 1. Cooperator; Johann Belec neuausgcweiht, als Katechet und Cooperator nach Tschernembl. — (Japanesen in Laibach.) Den Bemühungen der beiden Herren Theaterdirectoren ist es gelungen, die Iapanesengcscllschaft, die sich in der letzten Zeit mit außerordentlichem Erfolge in Graz und Wien producirte, für einige Vorstellungen im hiesigen Theater zu gewinnen. Nach Berichten in Wiener und Grazer Blättern leisten dieselben wirtlich Staunenswerthes, sowohl was Kraft und Gewandtheit, als auch was Eleganz der Ausführung betrifft. Alles, was dieselben vorführe», trägt den Stempel derartiger Sicherheit und Gnvandlhcit, daß felbst die staunenerregenden Producliouen auf einer 400 Pfund schweren Leiter, welche ein mit dem Rücken auf dem Boden Liegender auf den Füßen hält, während sich ein wlltühner Junge auf den obersten Stufen der Leiter neben dem Plafond wie eine Katze herumtummclt, selbst bei ängstlichen Gemüthern keine Beunruhigung hervorzurufen im Stande sind. Wir wünschen der Direction, die sich alle Mühe gibl, den Wünschen des Publicums, so weit es in ihren Kräflcn steht, gerecht zu werden, daß derselben nach langer Unterbrechung wieder einmal einige recht volle Häuser ne»en Much machen möchten, unter den hiesigen drückenden Theaterverhällnisscn auszuharren. — (Postalisches.) Anläßlich der Einführung der Correspondenzkarten in den deutschen Slaalcn und den, Großherzogthume Luxemburg wurde es gestaltet, bis z»r Hinausgabe eigeucr Karten die dermalen für den internen Verkehr bestimmten Correspondenzfarie» zur Vermittlung von schriftlichen Mittheilungen nach den vorbenannten Ländern zu verwenden, jedoch mit der Vestimmung, daß nachdem die Gebühr für Correspondenzkarten daselbst 5 Neutren ^er beträgt, das Ergänzungöportu durch Aufkleben einer Briefmarke zu 3 Neutreuzer auf der Adreßseite der Karlen zu entrichten ist. Diese Bestimmung wird aber häufig nicht beachtet, weshalb schon wiederholt Eorrespondenztarten nach den deutschen Staaten entweder gar nicht abgängig gemacht welden konnten ^der selbe von den Post-Aemtern an die Aufgabsorle relouruirt worden sind. Wir glaube« daher im Interesse des correspondirenden Publicums obige Bestimmung in Erinnerung bringen zu sollen. Neuclle Post. Die Morgenliläller sprechen sich ohne Pmttiunlcr-schicd günstig über die im Nothlmch documcntii'lc Fric-dcilspolilit ans, lictoncn abcr ihre Befriedigung über die Festigkeit der österreichisch-ungarischen Polilit in dcr neuesten Phase der Ponlnefrage. Die französische Lo^rc-Almee befindet sich i» cmcr sehr gcsähvlichci, Lage. Die Deutschen haben am 2l. d. gegen Süden vorzurücken begonnen, zunächst der rechte Flügel (5>5.OO0 Mann) mttcr dcm Grußhcrzog von Mcklciilmrg, wa'hi'eiid das Centrum unter dcm Prinzen Friedlich Karl (mit ccSi,el ein glückliches Gefecht gcgcn Mobilgaidm aus Ämicus, welche in wilder Flucht zurückgetrieben wurden. Verstorbene. Den 17. November. Michael Jerancii, Zimmermann, alt 5,1 Jahre, aus l,'aibach, ist am Nosenbach vom Thurme zufällig herabgefallen, an den Folgen des Sturzes gestorben und von da nack St. Christof ilbcrfnhrt worden. Den 19. November. Der Maria Primc, TaglöhnerswitM, ihr zweitgcborcncs Zwillingslind Franz, all ^ Monatc, in der St, Petersvorstadt Nr. 64 an Atrophie. - Josef Schirghofcr, Zwängling, alt 49 Jahre, im Zwangöarbcitshanse Nr, 47 a" der i?nngrntubcrcnloss, Oertraud Petcrnel, gewesen Köchin, alt 72 Jahre, in dcr St. Pctcrsvorstadt Nr. 9« an Altersschwäche, — Dem Herrn Franz Schmid, l. l. ^andesgrrichtsratl,, seine Fra» Philippine, alt 45» Jahre, in der Stadt Nr. 136 am ^iingcnbliil' stürze. Hcrr Valentin Treffer, Maschinfiihrer. aus Trieft, alt 40 Jahre, in der St. Pctersvorstadt Nr. 45 an der Bcrstmig eincs inneren (hcfafics. Den 20. November. Dem Herrn Franz Alitsch, Verkehrs beamtr bei dcr l, t. Eüdbahn, sein? Frau Maria, alt 38 Jahre, in der Stadt Nr. .'58 an drr ^nngentnbcrculose. Den 21. November, Dem Herrn Johann Viebul, Londnctcur, sein Kind Franz, alt 7 Tage, in dcr Stadt Nr, 1«!) an Fraise», Theresia Stcrnisa, Stubrnmädchrn, alt 20 Jahre, im Civil jpital an drr ^»ngcuschwindsncht. -- Dem Herrn Andreas Wil' tenz, blirgcrl. Hottcpianomacher, seine ssran Theresia, starb im 49. Lebensjahre in der Klagcnsnrtcrstraßc Nr. 70 an dcr («clmw lähmnng. — Dem Franz WerovHet, wärnter, sein Kind Johanna, alt 4 Tage, an der Wiener ^'inie Nr «4 um Kinnbackcnlrampfc - Dem Johann Magister, Taglöhner, sein Kind Rosalia, all .l Monate, in dcr Hradccztyvorstadt Nr. 28 an der ^rhirnhöhlc»' Wassersucht, - ^ranz Minio, Zwänglina., alt 58 Jahre, im Zwangs arbcitshausc Nr, 4? an Moruns Brightii, Dcn ^-^. November. Iosefa Papst, Inwohncrin, alt 5l Jahre, im Civilspital an der ^nngcncnlziindnng, - Fran Ka-lliarina Mcnard, Hansmcistrrswitwc, alt 7() Jahre, in der St, Pelerövurstadt Nr. 14!» an 5cr Wassersucht. Dcn Ä. Nourmber. ^'ntas Äiamovs, Bettlcrssohn, all U) Jahre, inullivilspital an dcr ^nna/nlähmnng. Dcn l^4, November. Maria Milosnit,' Inwohncrin, alt 66 Jahre, im Civilspital ail dcr Wassersucht. - Dcm Valentin Äioiz, Gärtner nnd Hausbesitzer, seine Gattin Aloisia. alt .'ll Jahre, in dcr Karlstädlcrvorstadt Nr, 25, am KindbcNficbrr, Adam P^>" bet, Schneider, alt 37 Jahre, im Civilspital an der Bungen schwindsucht. Dcm Herrn Johann Schwolcl, bürgl. Handels mann nnd Hans nnd Äiealitätenbesitzcr, scine Fran Anna, alt 0s! Jahre, in der Kapuzineruorstadt Nr. l^' arzl, von Nenmarlll, Theater. Hente: Die schone »elcna. Komische Oper in 4 Acte" von Offcnbach. «! ^ ^ Z ^ ^ ß ^ ! " o ^,^,Z " <. « i P Ä ^ 3 '^ " ! " -^ ganz lirw. 25 2 „ N. 32«.,,7 -j- 9.2 W, mäßig ,.Hä,slc bcw, 0<>„ ji0„ Ab. 328.!« -l> ?.« W mäs,,g f. ganz dcw. Wechselnde Vcwülluug, sonnigcr Nachmittag, Abrüdrolh-Das Tageömiltel dcr Waonc -^- 7 4", um 5'» Norluale. Hjcrllünvurlllchcr wi'daclcl,! : ^»nnz v. il ! r > ü m a ti > ll Höchst beachteuswerth ^ si!r allc dirjcuigc!,, wclchc gciiri^! siüd, anf rinc solide »»d Erfolg vcrsprcchcudc Wrisc dcm Glilclc du-Hciiid z» biclc», ^ > ist dic im hcnlia.cn Älattc rrschicncnc Ä,,!,oii(,c de« Haüsci' ^ IfoltcimicHcn« *€? Co. in HjmiiI»im*M> /H^»«.«», ^<4»» 4ttiel», 24 November. Dic Eiitmicllnüg dco Vorgcschäftc», licl^ ein wcitcrcö Singen dcr Effcctcn vermnlhr». A.'aü schlc zu hc,hcu C»rs^ii cm, a>"!i >»u^ c,,c ize,i,>g!,i VsslslNliklllVl. Preise (;. V. Ansslo 192. Credit 247,50. «arl'Lndwig 237.7.^.), crinciltt!,' abcr im wciterrn Vcrlanft. A» d.r Miitngöbüch' u,achic dir Dcpcschc a»« Tumo, >vclchc^,c init,-Üchs B>ileaung de« oricutalischen Conflietcs in ^wcifcl stellt, cinc» uugllnstlgcn ^ixdrnct. Spccul lionspapicre wichcn ziemlich licdnltcnd. (^rcdit 245. Anglo l^?."», «axwcrcin I,»«.,<. .«nil-^»dwig 234 ,c) Nnch im Hchraillel, war das Geschäft reducirt. Doch tanil der Vcrlanf der Äürsc ulsufcrnc als cin bcsricdigendcr bczcichutt wcrocn, als dcrHa»P!sl,chc»"ch °l'mi ouch »nr t>!e!p,c>-ftschcn Spccnlationetrcise asiicirt warcu, marttaäugille AulagSpapicre abcr sich der Mehrzahl nach vcljauvlctcu. Dcniscn vcrtehrlcn bci iiubcdculcudrm Umsatzr zn cl^uaö hohcrrm ^ur,c^___........ T. Allgemeine HltaatOschuld. Filr 100 ft. Geld Waur, Einheitliche Staatsschuld zu 5 P2t.: in Noleu uerzinsl. Mai-November 55.80 56.90 „ .. ,. Februar-August 55.75 55.85 „ Silber « Jänner-Juli . 65,20 «5.30 „ Apnl-October. 65.— tt5.10 Sleueraulchen nlclzahlbar (!) —.— —.-^ ^.'^le n I. W3!> ..... 234.— 237.- « « 1854 (4'/„) ,u 250 n. 87.- 89.- „ « 18U0 zu 500 fl. . . 91.20 91.40 „ „ I960 zu 100 fl. . . ,03,— 104.— .. „ 18Ü4 zu 100 si. . 114 50 114.75 «»lllats-Domäuell-Pslludbriese zu 120 si. ä W. in Gilber . . 118 50 119. - ». Gv..nd...tlast..na«-vbtistationen. V'l» Waare !t)iihmen .... zu b plll 93— i<5 -Galizien .... « 5 .. 72.50 73 — Nieder-Oesterrelch. . « 5 « W.50 97.50 Ober-Ocsterreich . . ,. 5 ^ 95.— 97,-Siebenbürgen ... ^ 5 „ 74 -. 74.50 ^1l,°ari'.....^ " "b" 79- V. »Ilctien von «antinftituten. Oeld W°a>e Anglo-üsterr. Banl abgcst, . . 1ft8 50 l89 — Nuglo-ungar. VanI .... 78. - «0. Vanlucrcin.......I9l'.5l> 200.50 Voden-iireditanstalt ....------ —.— EreditanNalt f Handel u. Gew. . 245.75 24l>,— Ereditllnstalt. allgcm. nugar. . , 80.— 80 50 EScompte-Gcsellschaft, u «. . . »82. - tM... ssranco-österr. Baul .... 93.75 94.— Gemralbant.......80.50 81 — Handelsbank.......88.— 89. - Nationlllbanl.......721—722 — Niederländische Banl . . . . 220 - 220 25 Pereinsbaut.......89.50 90.50 Vertehrsbanl.......126.50 127.50 ». Nctlen von TranOportunterneh^ MUNgen. Geld Waare Alfijld-Fiumanlr Vahn . . . 165.50 166.- Böhm. Wcstbllhn.....242.— 243 - Carl-kudwig-Vahn.....234.75 235.- Donau-Dampfschiffs. Gescllsch. . 537.— 540. -Elisabeth.Wcstbahn. . . .211.-21150 Clisabeth-Westbahn (Linz - Vud- wlislr Strecke).....182.50 183.50 Ferdu^nbs-Nardbahll . . . .2040 2045».— l Füull'rchtn-V»rcl»-B«chn , . 157.50 159 50 > Gell, Waare j ssr»»l-,,Iosfvb«,V»hn . . . ,87.- 187 5, Lemhery-«,cln.lIafsyer-V»l)n . 189.— 19i>.—^ iNoyd, üfterr........313 — 317 — Omnibus........—.-, —.— Rudolss-Bahn......161.- 162,— Siebmbllrger Bchn . . . .162—164.- Stllatöbllhn.......372. - 374. - Sildbahll . ......l?6. - 176 20 Südnordd, Verbiud. Bahn . . 166.50 167.50 Theiß Bahn.......225... 226 - Tramway........1«050 160.75 «. Pfandbriefe (filr 100 fl.) Allg. «ft «odm-Eredit-Austa.l Geld TUaare verlosbar ,u 5 M. in Silber 107,— 10? 50 dto.in33I.rl!llz.zn5pEt.in0 Frc. „ . . 11 l 5,l) 1 l2.-Si!t>b.-O.«'."0 fl. z. 5"/.. filr 100 st. f<«.50 8? ^ Vüdb.-Bous 6«/„ (18?<,-74) « 500 Frcs..... 23 l - 2^6.'^ Ung. Ostbahn....., «',. - ^5 50 «. Privatlose iper Siücl.) Crcdiwnstalt s. Handcl n. Gcw. G^l^ Wa<>« zn 100 st. ü W......15« 50 15.7.-^ Nudolf-Stislnn« zn 10 fl. . . 14 - 1^.^ Wechsel (3M°n) G^ll. Waa" Augsbnr« filr 100 fl slidd. W. tt'l,- Wi.-" sftllillsnrt ü,M. l<)<» sl. ditto W4.50 I<>4,^ Hambnrl,. filr 100 Marl Banco 92 20 9^" London, für 10 Pfund Sterling 124.90 ^-'-^ Pari«, slir 100 Francs . . . —.— -^>" K. HiUnz-Ducatei . 5 st. 95 ',,'. 5 st- !" "' Nadolccmi«d'ol . . 10 ., 8j 10 ., >'z " Vcrcinslhlller. . , I „ 83j , l ,, 84 „ Lilbcr . 125 „ - „ '23 U5 " Kraiuischc Grundc»tlastuugS - Obligationen. Pri' vlltnotiruug: 86,- Geld. ^ Wa"«.