Drällllmcraiioas-Preise: Für Laibach: *»-,jährig . . . 8 fl. «, kr. S-Ibjährig . . . « „ SD „ ^irrteljährig. . . i , io , «-rat,ich . . . - . 70 . Mit der Post: jährig . . . 11 ft. - k. »'»Uhriz . . . S . 50 . ««--jährig. . . - . 75 . Laibach er Autzellung mg Haus vierrel-r^hriz 25 kr., mouatlich s kr. E^zrlne Nummern 6 kr. Nedaktion: Lahnhosgasse Nr. IS-. Lrpedilion und Zuscratrn Surcan: »ongrchplay Nr. 81 (Buchhandlnrg von I. v.Aleimnavr L F. Bamberg), Zuscrliousprcisk: Für die einspaltige Petitzeile S Ir bei zweimaliger Einschaltung L Sk dreimal L 7 !r. InsertionSNemvel jedeSmal SV kr. Kei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender RabaN. Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuscripte nicht zurückgesendet. Nr. 131. Dienstag, 11. 2uni 1872. — Morgen: Johann F. 5. Jahrgang. Die Wlchlüewegung in Ungarn. Das Gebiet der Stcfanskrone bietet uns gegenwärtig das bewegte Bild eines förmlichen Heerlagers, i„ welchem die verschiedenen feindlichen Parteien kampfgerüstet einander gegenüberstehen. Schon de» nächsten Donnerstag wird der erbitterte Kampf an der Wahlurne beginnen, der darüber entscheiden >oll, welchen Männern die Bürger des Landes die nächsten drei Jahre das Geschick des Vaterlandes anvertrauen. Und es ist hohe Zeit, daß das Land einmal von der hochgehenden Flut der Agitation erlöst werde. Uns ruhigen, kaltblütigen Westländern die wir schon zu den „Europäern" zählen, — einer Kulturstufe, die der Ungar mit aller Leidenschaft ;n erringen auftrebt — erscheint die ungarische Wahlbewegung wie ein Fieberschauer, der dort den Organismus der Gesellschaft bis ins innerste Mark erschüttert. Vou den Karpathen bis zur Adria, von der Leitha bis zur Maros schwärmen die fahrenden Apostel der Wahlagitation, die Kortes, und streuen durch ihre Reden jene.i giftigen Samen unter die evvlkeruiig, der da alles Rechtsgefühl ertödtet uud e verderblichsten Früchte reift, wie Aetc der Will-der trotzigen GesctzcSverachtuug, den Rechts- und Miede,isbruch, Mord und Todtschlag. Seit nun fast neben Wochen geht die Erregung nnd Erhitzung der Leidenschaften vom Palaste des Magnaten bis zur strohgedeckten Hütte des Schafhirteu. Die Nenwah-bilden da den ausschließlichen Gesprächsstoff. Die Amtsstuben sind zu Agitationöbureanx, die Be-""'teu zu wüthenden Kortes (Wahlagitatoren) geworden, die Kanzel wird zur politischen Tribüne gewacht, die Tagesblüttcr aller Zungen und Parteien strotzen von Rechenschaftsberichten der Parteimänner, Wahlprogrammen und Candidatenreden, von ^richte,, über feierliche Empfänge, Fackelmnsik, »estmäler und — gegenseitigen Anschuldigungen und leidenschaftlichen Verhöhnungen; bis ins Herz der Familie, bis zu den Kindern und Frauen herab erstreckt sich die fieberhafte Erregung. Auf dem Lande, wo man es mit armen Bauern, zerlumpten Hirten, oft mit Landstreichern uud dem Be-tyarenthnm zu thnn hat, die alle zur Zeit der Wahlen zu einflußreichen, weil zählenden „Staatsbürgern" vorrücken, geht es womöglich noch bnnter her. Da wird von der Rechten und Linken auf die schamloseste Weise gewühlt, vergewaltigt, bestochen, eingeschüchtert ; alle Mittel, selbst die unlautersten, werden angewendet, um das Ziel zu erreichen. Gilt doch zur Wahlzeit alles für erlaubt, und sind Gesetz und gute Sitte, Eigcitthum und persönliche Sicherheit für vogelfrei erklärt. Ein aufmerksamer Beobachter der Wahlbewegung in Ungarn müßte ein gewaltiger Optimist sein, wenn er seine Begeisterung für die Volkssouveränetät uud für allgemeines Stimmrecht angesichts des schandbaren Misbrauches, der damit getrieben wird, noch zu bewahren vermöchte. Die Wirthshänser werden während der ganzen Zeit der Wahlbewegung nie leer von wüsten Zechern, die betrunken mit heiserer Stimme ihrem Eandidaten, der das Saufgelage bezahlt, Elsen brüllen. Acker- uud Hauswirtschaft bleibt dabei sich selbst überlassen. Hier harangnirt ein Candidat der äußersten Linken eine Bauernmasse; „die Deak-Partei —ruft er — will das Volk wieder unter das Joch der Leibeigenschaft bringen, aus dem Kosfuth es erlöst hat." Eljen Koffnth! brüllen die erregten Bauern und drohen die deakistischm Baterlandsverräther und Volksbe-drncker sammt und sonders todtzuschlagen; dort wieder verheißt ein Kortes dem bunt zusammengewürfelten Wählerpöbel die Auftheilnng der Kirchengüter, wenn er dem empfohlenen Candidaten feine Stimm: geben würde. Während sonst Wahlprügeleien, Ver-wnndungen und Todtschläge gewöhnlich erst am eigentlichen Wahltage stattsinden, sind gegenwärtig schon bei Wahlbesprechungen Todtr und Verwundete dutzendweise auf dem Kampfplatze geblieben. Ja man spricht allgemein die Besorgnis aus, daß bei den heurigen Mahlgängen das gemeinsame Militär sammt den Honveds nicht ausreichen werde, um am Wahltage einigermaßen blutige Zusammenstöße und Metzeleien hintanzuhalten, so sehr werden alle unedlen Leidenschaften aufgewühlt, so sehr entsittlichen die unausgesetzten Freß- und Saufgelage mit den obligaten Kortesreden das Volk. Nur mit Schrecken sehen zahllose Existenzen dem Zeitpunkte entgegen, wo das bezahlte Faullenzeu, die uueutgeltlicheu Fressereien und Gelage, das ganze straflose Treiben wieder ein Ende nehmen wird. (Schluß folg!.) Politische Rundschau. Laibach, 1!. Juni. Inland. Die Parlamentssesfiou neigt ihrem Ende zu. Gegenstände mit weitansblickenden Verhandlungen werden nicht mehr in Angriff genommen; so der galizische Ausgleich, das schwierige Thema der Wohnungsnoth, das einem kleinen Comitö des Finanzansschnsfes und der Regierung zum Studium bis zum Herbst überwiesen wurde, oder die Regierungsvorlage über die Reorganisirung der Landwehr, die jetzt im Ausschüsse verhandelt wird. Die Sache gerieth wieder eininal ins Stocken, da bei der entscheidenden Frage, ob ständige BataillonS-Cadres für die Landwehr überhaupt zu errichte» seieu, sich gleichgetheilte Stimmen ergaben. Der Obmann nahm Anstand, in einer so schwerwiegenden Frage von seiner entscheidenden Stimme Gebrauch zu machen, uud zog die Berufung einer neuen Sitzung vor. Die Delegationswahlen, die im Herrenhause bereits stattgefunden haben, wird das Abgeordnetenhaus noch im Verlanfe dieser Woche vornehmen. Jemll'eLon. Tagebücher meiner Nilreise. Bon Franz Wallucr. H. Serie. 3. P h i l ä. Bvr PhilL, 10. Jänner 1872. Halfa^ Strecke zwischen Assuan uud Wadi i"cke„ ' ^ ^r schwelgt mit namenlosem Ent- sv-iinae"'«^ ^1""°r"»g an das reizumflossene, tere ^cho» in der Ferne winkt das hei- >n Grn» stundenlangen monotonen „Gran zulad?» 's- >ch^"ken Palmen scheinen uns ein-deln nii!?,- ^ ans,»schlage» und zu wan- Zeit der Ruinen, die an die schönste . « '^''ch^Cultur mahnen. Farbige, bun e, S°ukel7. Ni°g-"de Blüthen Es ist ein wunderbares Fleckchen Land, die Insel Philä, „die glückselige." Ihre Kunstdenkmale gehören zu den besterhal-tensten, denn die rohe, tempelzerstörende Siegesfaust des persische» Eroberers Kambyses reichte nicht bis Aethyopie». Die Tempel auf Philä stamme» a»s der Zeit der Ptolomäer, als die egyptische Kunst schon auf der Stufe des Verfalls gestanden haben soll. Ich habe dies nicht herausfiudeu können. Allerdings find die einzelnen Theile der verschiedenen Tempel nicht nach einem bestimmten harmonischen Plan gebaut, aber vielleicht gerade deshalb, im Ganzen »iid Großen wie im Detail betrachtet, von mächtiger Wirkung. Wir kommen über die schmlitzige» Rninentrümmer eines elenden Koptendorfes, zum Hals^ und Beinebrechen vortrefflich geeignet, zu dem Heiligthume. Wären doch die fanatischen Pfaffenhände, welche die prächtigen Hantrelief - Sculptureu tempelschändend znm Theil vernichtet »nd beschmiert haben, verdorrt, ehe sic dieselben zn der frechen Profanation aus-strecken konnten. Wären diese Priester, die sich Christen nennen uud das Zeichen des heiligen Kreuzes in die Granitwände, auf die schöne» Säule» gegraben, vor dem Dorfe begrabe» worden, über dessen Grundmauern unser gefährdeter Fuß schreitet! Mit frecher Willkür hat man die schönste» Knnst-denkmale mit dem Meißel verunstaltet, mit Schmutz überzogen, der aufs Haupt der Thäter zurückfällt. Znm Glück haben die zwerghaften Feinde der Eultnr nur einen kleinen Theil, so weit eben ihre Phgmäen-krast gereicht, rniniren könne». Wir besteigen über 127 schmale Stufen die Plattform der mächtigen Pylonenthnrme und übersehen den ganzen gewaltigen Bau. Die doppelte Säulenreihe, welche den Eingang von der Wafserseite bildete, ist wohl nie fertig geworden, dagegen sind die zierlichen, und doch mächtigen Säulen im Porlicns, mit ihren je verschiedenen, aber immer kunstreichen Ausladungen,, in Palmblättcr-, Lotosblnmen-, Tulpensorm, sogar bis auf die Farben, mit denen sie verziert waren, frisch geblieben. Das Innere des Allerheiligstcn ist von Ruß geschwärzt und durch Vandalcnhände verdorben, dagegen birgt der Doppelbau der Thürme und der Pyloueu eine Menge noch gnt erhaltener fester Gemächer, die, verborgen dem Auge des Volkes, wohl dem damaligen Pfaffentrug dienten. Auch sollen sie Die zweite Hälfte dieses Monates dürfte in Ungarn hciß werde». Am Ui. d M. finden die ersten Wahlen in Stadl nnd Comitat Naab statt. Bon da bringt fast jeder Tag neue Wahlen, Bis zum 1. Juli sind in 55 Comitaten und städtischen Mnnicipien die Wahlen anberaumt. Jene in Siebenbürgen finden zum größeren Theil erst im Juli statt. Der Minister des Innern hat die Chefs der Behörden angewiesen, ihm unmittelbar nach den Wahlen über das Ergebnis telegraphisch, und wo keine Telegraphen Verbindung besteht, durch vertrauenswürdige Personen zu berichten. Charakteristisch für die Stimmung der Bevölkerung ist, daß das Oppositiousblatt „Ellenör" vor allen weiteren Aufreizungen warnt; eS könnte sonst leicht geschehen, daß sich das Volk gegen die „Herren" ohne Unterschied der Parteistellung, kehrt. Die r u m änische n Ultras in Siebenbürgen haben ein neues Manöver erfunden; der gewesene Reichs-tagsabgeordnete Hodofin erließ einen Aufruf, in dem nichts geringeres als die Zusammenfassung der Kräfte zur Organisirung des Widerstandes empfohlen wird. Die Rumänen mögen sich nicht der Wahl enthalten, jedoch nur unter der Losung : „Einberufung des siebcubürgischen Landtages" wählen. Die Gewählten hätle» sich zu versammeln, nicht nach Pest zn gehen, sondern über die Art der Einberufung des sicbenbürgischen Landtags zu beschließen. Das heißt, Hodosin glaubt die Zeit gekommen, um einen direkten Conflict mit Ungarn zu provociren. Uebrigens wird die Haltung der Rumänen erst die große Conferenz entscheiden, welche demnächst die beiden Metropoliten einberufen werden. Sowohl Schagnna als der Blasendorfer Erzbischof sind einem versöhnlichen Vorgehen geneigt. Ueber die Agitation, welche die kroatische Nationalpartei während der Wahlen betrieb, wird der „Reform" aus Agram geschrieben: „Die Wühlereien gingen insbesondere von den Geistlichen ans, die in Kroatien großen Einfluß auf die Bevölkerung ausüben. Sie logen dem Volke vor, daß Ungarn seine alten Schulden mit kroatischem Gelde bezahle, den Kroaten die Wälder wegnehmen wolle und mit kroatischem Gelde ungarische Bahnen baue. Die Kroaten müßten trachten, um jeden Preis unabhängig zu werden uud eine besondere Regierung in Agram zu erhalten. Unter den Agramer Domherren sind zwanzig national nnd nur zwei ungarisch gesinnte, und jene arbeiten ohne Unterlaß gegen die Regierung, nnd zwar mit ungarischem Gelde, denn die Besitzungen, deren Nutznießung sie haben, liegen im Banat. Die Geistlichen werden insbesondere von den Winkeladvocaten und Schullehrern unterstützt, und weun in Kroatien nicht eine starke Regierung die Zügel ergreift, so kann man sich auf traurige Zustände gefaßt machen." zur Aufbewahrung der Tempelschätzc benützt worden sein. Die Außenwände des mächtigen Baues zeigen uns kolossale Figuren, leider viel verdorben durch koptische Schmutzhände, unter anderen die mächtige Gestalt RamseS des Großen, gewaltig einhauend in die Reihe der Feinde. Der große Säuleuhos impo-nirt nicht nur durch die Gewalt der Massen, sondern auch durch die Sinuigkeit der Ausführung. Die Capitäler bilden verschiedene Blumen, zarte Blätter, in vielverschlungener, sauberster Ausführung. Die Sculpturen glänzen noch in Hellen frischen Farben. Die Hanpttheile dieser Götterwohnung waren der Lieblingsgottheit „Isis" geweiht, und Abbildungen derselben, mit der Sonneuscheibe zwischen den Kuh-hörnern als Kopfschmuck, so wie ihres brüderlichen Gemahls, mit der Mitra auf dem Hanpt, und die Geisel der Gewalt in den Händen, finden wir an allen Wanden, an den Säulen, in den Höfen vor. Familienscencn, unter welchen HoruS, der Sohn von Isis und Osiris, vom Säugling bis zum >'^"6lnMalter die Hauptrolle spielt, wechseln ab mit Gebilden aus dem Menschen- und Götterdasein. (Fortsetzung folgt.) Ausland. Die Vertrauten der katholischen Fraction im deutschen Reichstage deuten bereits den Feldzugsplan an, welcher gegen die Amts-L>uöpcnsiou des Felvprobstes Namszauowski vorbereitet wird. Angriff und Verlheidiguug werden auf folgende Punkte vertheilt: 1. Der Papst wird in einem officiellen Aktenstücke die dem Feldprobst Namszanowski verliehene Bischofswürde in Schutz nehmen. 2. Eine demnächst abzuhaltende Bischoss-Conserenz in Fulda wird ein Promemoria an den König entwerfen, in welchem sie Verwahrung gegen die Maßregelung des Bischofs durch die Militär-gemalt einlegen wird. 3. Die Centrumsfraction im Äbgeordnetenhause soll eine Jnterpcllalion an den CultuSminister Dr. Falk richten, in welcher sie Auskunft über die Tragweite der Beschlüsse der Staatsregierung gegeu den Bischof von Agathopolis verlangt. 4. Wird ein katholischer Adressensturm nach dem Muster der Petitionen gegen das Schul-aufsichtsgesetz und gegen die Austreibung der Jesuiten arrangirt, welcher dem Feldprobst Namszanowski den Beweis ablegen soll, daß er durch sein Verfahren die Interessen der katholischen Kirche gewahrt hat. Ueber das Treiben derIesuiten in Elsaß-Lothringen gehen den deutschen Blättern neuerdings wieder sehr bezeichnende Nachrichten zu. So ist das katholische Seminar in Finstingen zum Zufluchtsort aller Derjenigen geworden, welche ihre Kinder französisch-patriotisch erziehen lassen und doch im Lande behalten wollen. Sogar zahreiche protestantische Familien haben ihre Söhne dorthin geschickt, nur um sie dem deutsche» Schulzwange zu entziehen. Täglich ziehen jetzt laut einer Mittheilnng der „Karlsruher Zeitung" die Schüler Arm in Arm, französische Patriotenlieder singend, durch die Straßen. Es ist, wie man sieht, bereits hohe Zeit, daß das angekündigte Jesuitengesetz erlassen werde. Die französische Kammer setzt die Specialdebatte über das Militärgesetz fort, ohne die Frage der Dienstdauer zu erledigen. Daß es Thiers mit der allgemeinen Wehrpflicht nicht Ernst ist, und daß er die fünfjährige Dienstzeit benützen will, um eine im Frieden und Kriege gleich starke Berufsarmee ohue Reserven zu schaffen, beweisen die Bemerkungen, die er, die Rede Randot's unterbrechend, vorbrachte. Zu bedauern ist, daß der Präsident der Republik seine Stellung als solcher wieder vergessen hat und, wie er selbst ankündigte, persönlich in die Diseussiou eiugreifen will. An« Paris liegen in der „Köln. Ztg." n. a. folgende Nachrichten vor: „In Nizza nimmt die Propaganda zu Gunsten der Wiedervereinignng mit Italien großartige Verhältnisse an. Die Regierung hat infolge dessen einen außerordentlichen Commissär dorthin gesandt. Selbstverständlich schreiben die hiesigen Blätter die Zunahme dieser separatistischen Bewegung „preußischen" Jntrigncn zu." Die Nachrichten aus den überschwemmten Departements laute» wenig tröstlich. Die Wasser verlausen sich mir langsam. Am meisten litt die Strecke von Macon nach Chalons. Das italienische Ministerium hat eine dornenvolle Woche hinter sich. Dreimal im Ver-Verlaufe von nnr acht Tageir schien es am Rande einer Krisis zu stehen: das erstemal, als die Linke den Austritt, des liberalen Unterrichtsministers Cor-renti benützen wollte, die Majorität zu sprenge»; dann, als eine Abstimmung über einige Bestimmungen zum Mahlsteuergesetz dem Cabinet viele Freunde abwendig machte, und endlich bei dem (von Rattazzi organisirten) Sturmlauf anläßlich der beabsichtigten Aufhebung der religiöse» Körperschaften in Rom. Nach einem Telegramm will der Minister-Präsident Lanza nicht mehr im Cabinet verbleiben. Die Jubelfeier des zweihuudertjährigeu Geburtstages PeterS des Großen wird in Rußland die größten Dimensionen anuehmen; dann kommt ein zweites Fest, die russische Feier der Theilung Polens, an die Reihe. Nach dem Project der Regierung soll die letztere Säcularfeier in den nach der ersten Theilung Polens an Rußland gefallenen Ländern durch kirchliche Dankgottesdienste und Volksfeste begangen werden. Auch wird dort eine Dank- und Jubel-Adresse an den Kaiser in Umlauf gesetzt. Zur Tagcsqeschichte. — Eine Bauernhochzeit. „Den armen Bauern" muß cs doch nicht so schlecht ergehen, wie von mancher Seite aus begreiflichen Motiven ausge-streut wird. Als Beweis für das Gegentheil mag die dieser Tage stattgehabte Feier einer Bauernhochzeit bei Brünn dienen, bei welcher nachstehende Quantitäten von Eßwaaren und Getränken consnmirt wurden. B" den Eltern der Braut fand unter Theilnahme M circa 240 Personen die erste Begehung der Hochzeit» seier statt, und da wurden consumirt: 110 Gänse, 60 Stück anderes Geflügel, 170 Pfund Rindfleisch, drei Schweine, zwei Kälber und eine enorme Anzahl von Kuchen, zu deren Herstellung nicht weniger als 2'/, Centuer Mehl verbraucht worden waren. Dazu wurden zwölf Eimer Bier, fünfzehn Eimer Wein und circa 460 Portionen Kaffee und Tschay vertilgt. Zum Ausbacken der Kuchen hatte man bei 80 Pfd. Schmalz verbraucht. Die Unkosten für Zuckerwerk beliefen sich auf 54 fl. Der Vater der Braut zeigte sich außerdem splendid, indem er 63 fl. in Zwansigkreuzer-stücken zum AuSwerfen unter die schaulustige M nge und zum Beschenken verwendete. In demselben Maßstabe und mit Anziehung derselben Anzahl von Gästen wurde dann die Hochzeit bei den Ellern des Bräuliga ms gefeiert. — Der Richter von Groß-Je cs a ist ein Tausendsasa. Seit Jahr und Tag hatten sich sämint-liche Steuereinnehmer und Execntoren des Bezirkes die Beine abgelaufen, um die nicht unbeträchtlichen Stener-rückstände dieser Gemeinde einzubringen, allein ohne Erfolg. Wo nichts ist, hat der Kaiser bekanntlich das Recht verloren, und die Groß Jecsaer hatten absolut nichts, wenn die Mahnboten kamen, als ellenlange Gesichter, und klagten, sie müssen verhungern, so daß sich mancher ehrsame Steuerexecntor versucht fühlte, in die Tasche zu greifen und zu ihun, w-s ihm seine Dienstpflicht nicht vorschreibt, iws heißt, zu geben, anstatt zu nehme». Der Richter von Groß-Jecsa aber kannte sein Völkchen bester und gebrauchte eine Kriegslist, der man den Anspruch auf Originalität nicht streitig machen kann. Er ließ nämlich unter Trommelschlag und sonstigem landesüblichen Spektakel ausrnsen, waSmaßen die Fünfer-Staatsnoten mit dein rochen Unterdrück mit 1. Juui außer CourS gesetzt seien, und um keinen Preis auzubringen wären; er habe, um die wackeren Landleute vor Schaden zu bewahren, ausgewirkt, daß sie im Steueramte angenommen werden. Da hätte man nun das Gedränge in diese« Amte sehen sollen! Jeder wollte die rothen Zettel so rasch als möglich los werden, und so trat der unerhörte Fall ein, daß die Gemeinde Groß-Jecsa keinen Groschen Steuer mehr schuldig ist. — Aus Termini in Sicilien wird von einem Verbrechen berichtet, welches in dem Nonnenkloster St. Maria begangen worden ist. Man fand dort d>e 70jährige Nonne, Maria Theresia Satariano in ihr^ Zelle erdrosselt und außerdem durch einige Stiche ^ letzt. Wie man sich erzählt, hatte dieselbe das verlassen, um dem Anblicke der Aergernisse »icht länger ausgesetzt zu fein, welche ihre mit einigen Priest"" in allzufreuudlichem Verkehre stehenden Schwesten gaben -Monsigneur Celesia bewog die Unglückliche, sich ins Kloster zu begebeu, wo sie das Opfer ihrer Pflicht treue wurde. Original-Correspondcnz. Gleichenden,, 9. Juni. Erschrecken Sie Nlcht, diese Zeilen aus „Gleichenberg" datirt zu finden, berühmten Curorte für alle Jene, deren Ath»>u>3 Werkzeuge der Kunst der Aerzte spotten, dem"! nicht gleich an Krankheit, Elend und Tod. ^ findet man auf der Morgenpromenade wahre ^ Curzrit wirklich Gesunde nur sehr dUnn ge>ae' ^ von den „Kranken" macht sich derjenige, der ^ ort noch nicht besucht hat, doch auch weil trübere Bilder, als ^ djx Wirklichkeit darbietet. Allerdings sieht man auch rechte Leidensgestalten am heilkräftigen Brunnen erscheinen, aber die weit überwiegende Mehrzahl er Trinkenden zeigt doch Helle, ja fröhliche Gesichter, -'"er es ist ja auch kaum anders denkbar: Nach langer, ?"ger trüber Regenzeit lacht endlich seit zwei Tagen heiterer Himmel, sendet die allbelebende Sonne M Strahlen hernieder auf eine paradiesisch schöne andfchaft und weckt frohe Hoffnung auch in der wun-k" Brust, die schier schon verzweifeln wollte und nn-Ergehen im tiefen, innern Weh. Der Lebensmuth lrd wieder wach, der Schritt kräftiger, die Unterhal-lebhafter, und das Helle Auge zeigt, daß Hoffnung ^ >ch wieder uns erfüllt, und damit schon ist ein ben und die Bürgschaft für weitere gege- und s - ^Ock Paradies ist dieses Gleichenberg e-„ ^ Umgebung, bezaubernd schön, erfüllt von Frei?"^--^-' wilden Luft, die den Aufenthalt im gewisse Freudigkeit bald ihren Einzug halten auch in die Brust des halb Berzweifelten. wob/" ^ ^nst ungünstiger Witterung ganz bat ^stattet. Und daß dies erleichtert werde, dafür ^Hbn Kräften die Brunnenverwaltung durch Herstellung trockener Wege in den hübschen und gut »eps egien Anlagen gesorgt. Es ist nicht zu verwnn-r», wenn bei den vielen Vorzügen dieses Cnrortes ^e Zahl der Gäste ein stetes Steigen erfährt; sonst begann es erst im Verlause des Juni hier lebhafter ZU werden, Heuer aber ist fchon jetzt, also im Anfänge des Juni die Zahl der fremden Part-ieij auf 400 und die Zahl der Personen auf 883 angewachsen, aus Länder; namentlich unsere östliche-, und I dostlichen^ Nachbarn stellen ein großes Conlingent, In unmittelbarer Nähe der Quelle sin Wobnungen nur sehr schwer mehr zu erlangen, und es bevölkern sich, trotz der aufgeführten Neubauten, ereus die entfernter liegenden Quartiere. Eine er-Wahnenswerthe neue Schöpfung ist der sogenannte Cur-vn, ein schönes zweistöckiges Gebäude mit sehr ele-hellen"!' und Conditorei, Spielzimmern, li-ien" )-^^ini,nxrn, Damenzimmer, einem großen präch-Q, . flir Bälle, Concerte u. s. w. Im zweiten ^ enthält» das Gebäude dann Wohnungen. Trotz des Fremdenandranges sind jedoch — Dank Uier sehr wohlthätigen Concurrenz — die Preise für ^e Lebensbedürfnisse nicht so übertrieben, wie in mannen anderen Kurorten, und das Gebotene gut; in die-Hinsicht verdient vor allen die sogenannte „Restau-^tioi," genannt zu werden; aber auch in einigen "uderen Restaurationen ist man recht gut aufgehoben. Nicht so angenehm, wie der Aufenthalt in Glei-«>enberg, ist die Reife* dorthin, wenigstens nicht von Spielfeld aus, und vor allem nicht bei Wechte^ Wetter. Hier sollte meines Erachtens ent-Hledene Abhilfe getroffen werden. Die Personenvier ^ Poststellivagen ist zu beschränkt, nur der x- werden zur Beförderung angenommen; ge^Ewagen selbst ist eine wahre Folterkammer und Wetter- Einmal den nöthigen Schutz gegen Unschlecht' d" ^ch^m Wege sind auch die Pferde zu daß ^ ^" Zwischenaufenthalte dauern zu lange, so der, ^ hieher mehr als sechs Stunden erforscht ' kein Vergnügen. Und jene, welche deres Stellwagen finden, sind auf an- keiten ""d damit aus allerlei Zufällig. in Spiels^^."' ^ es sehr leicht geschehen kann, bei der R verweilen zu müssen, was nicht ^Offenheit des dortigen Gasthauses auch Klaqen ^ute Laune erhöht. Aehnliche und de«> ^ Beförderung von Graz auS, ivi ew-»n" A^"ube ich, daß die Brunnenverwaltung ^uch '?,>>. ÄUereffe für Abhilfe bemüht sein sollte, selbst der Lohnsuhrwerke im Orte t«> ^abl nehmen; bei der befchränk- ^cranijn^n "!^ben ist man oft gezwungen, auf das d» Gnade de«"^ ^ verzichten oder fällt ru bedeuten Kutscher« anheim, und was das beruna r„ e. .m ^d°" brauche ich wohl kein- Schil-kl-Me UebelN» ^ ^ - ^ s"'d verhältnismäßig hebe» sind .« ^ . 3"^"' Willen leicht zu be. bei diesem' h-«lichen Gegend, sem milden Klima Hoffnung und damit eine Local- und Provinzial-Angelegenheiten. Local-Chroni!. — (Hohe Spende.) Se. Hochgeboren der Herr Graf Gustav v. Auersperg in Mokritz haben dem krain. Aushilfsbeamten - Kranken-Unterstützuugs-Vereine 30 fl. gespendet. — (Verleihung.) Der Minister für Cul-tus und Unterricht hat dem Unierlehrer an der vier-klaffigen Volksschule in Krainburg Michael Küster in Anerkennung seiner erfolgreichen Lehramtsthätigkeit dm Lehrertitel verliehen. — (Hagelschlag.) Während des gestrigen heftigen Gewitters wurde eine bedeutende Strecke der Umgebung Laibachs von einem verheerenden Hagelschlag heimgesucht, namentlich in der Richtung von Ste-sansdors gegen Visavik, ferner die an der Save gelegenen Ortschaften Farsche und Tomatschou. In Laibach gingen nur wenige Schloffen nieder, während man das Geraffel des die Umgebung verheerenden Hagel-schlages ähnlich jenem eines vorüberbrausenden Eisenbahnzuges deutlich unterscheiden konnte. — (Unterrichtswesen.) Für die von Lehrer» und Lehrerinnen-Bildungsanstalien zu erthei-lenden Zeugnisse (Jahreszcugnisse, Zeugnisse der Reife, Lehrbefähigungszeugnisse für weibliche Arbeitsschulen) schreibt ein Erlaß des Ministeriums für Eultus und Unterricht besondere Formularieu vor. Von der durch die Ministerialoerordnung vom 12. Juli 1869 vor-geschriebenen ausführliche» Motiviruug der Unheile hat es in allen diesen Zeugniffen abzukommen und ist ein Zeugnis der Reife Nr. 1 auch jenen Candidaten zuzusprechen, welche in Erziehungs- und Unterrichtslehre, praktischer Lehrbefähigung, Unterrichtssprache, Mathematik, dann in der Mehrzahl der Realien und der Fertigkeiten die Note „sehr gut" und in keinem obligaten Gegenstände eine geringere Note als „gut" erhalten haben. — (Seiden zuch t. ) Wie man der „L. Z." aus Poganitz schreibt, dursten nach mehreren der Seidenzucht sehr ungünstigen Jahren die heimischen Züchter Heuer durch besonders gute Resultate erfreut werden. Die Seidenwürmer bei den Herren Smola in Stauden und Sorrs in Rudolfswerth, so auch bei anderen Züchtern berechtigen zu de» besten Hoffnungen und werden bald spinnen. Von besonderer Schönheit und Gesundheit sind bereits durch eine Reihe von 7 Jahren die Raupen des Herrn Johann PovZein Pod-borZt bei Hönigstein; sie sind bereits durchgehend« spinnreif und werden sicherlich ein vorzügliches Product von nahezu 200 Pfund lebender Galetten liefern; selbe wären sür Grainirung besonders zu empfehlen. Auch die Jamamay-Raupe des rühmlichst bekanntenZüchters und Gutsbesitzers Herrn Johann Mach in Slatenek gedeiht Heuer in der Wildzucht sehr gut. — (Bezirks- und Landes-Eonferen-zen der Volksschullehrer.) Eine Verordnung des Herrn Ministers für Cultus und Unterricht regelt die Abhaltung der Bezirks- und Landesconferenzen der Volksschullehrer. Die Bezirkslehrerconferenzen, welche in jedem Schulbezirke regelmäßig einmal im Jahre stattfinden sollen, haben, wie die „Oesterr. Corr." meldet, im Allgemeinen die Aufgabe: die nöthige Uebereinstimmung der inneren Organisation des Schulwesens im Bezirke anzustreben, die Mittel zur Förderung des Volksschulwesens zu berathen, darauf bezügliche Anträge an die Bezirksschulbehörde zu stellen und Uber die ihnen von dieser in Schulangelegenheiten vorgelegten Fragen Gutachten abzugeben. Die regelmäßige Bezirksconserenz wird von der Bezirksschulbehörde ein-berufen, welche Ort, Zeit und Dauer der Versammlung bestimmt. Die Dauer der Conferenz darf drei Tage nicht überschreiten. Die Bezirksschulbehörde ist berechtigt, im Falle anerkannter Nochivendigkeit auch außerordentliche Conferenzen zu veranstalten. Mitglieder der Bezirksconserenz und bei derselben zu erscheinen verpflichtet sind sämmtliche Directoren, Oberlehrer, Lehrer, weltliche Lehrerinnen, die mit dem LehrbefähigungS- zeugnifse versehenen Unterlehrer und Unterlehrerinnen der öffentlichen Volks- und Bürgerschulen, die definitiv angestellien Religionslehrer derselben, dann die Direc-toren, Hauptlehrer und Uebungsschullehrer der k. k. Lehrer- (Lehrerinnen)-Bildungsanstalt des Bezirkes. Den nicht definitiv angestellien Religionslehrern, den HilfS-und Nebenlehrern und Lehrerinnen öffentlicher Volks, schulen und Lehrerbildungsanstalten, den Lehrerinnen der Arbeitsschulen, dann den Lehrern und Lehrerinnen an Privatvolksschulen steht es frei, sich an der Conferenz mit berathender Stimme zu betheiligen. In jedem Lande findet regelmäßig nach je drei Jahren die Lehrerlandesonferenz statt. Im Falle anerkannter Noihwendigkeit oder Zweckmäßigkeit ist die Landesschulbehörde berechtigt, die Conferenz in zwei gesonderten Versammlungen abhalten zu lassen. Die Aufgabe der Landesconferenz ist, Uber die von der Landesschulbehörde ihr vorgelegten Fragen Gutachten abzugeben, über die Mittel zur Förderung des Volksschulwesens, dann über Angelegenheiten, welche Rechte, Pflichten und Verhältnisse der Lehrerkraft betreffen, zu berathen, sie ist ferner berechtigt, auch selbständige Anträge zu stellen. In Rücksicht auf die Mittel zur Förderung des Schulwesens hat die Landesconferenz denselben Wirkungskreis für das ganze Land, weicher den Be-zirksconierenzen bezüglich der einzelnen Bezirke zu-kommt. Mit jeder Landesconferenz ist nach Thunlich-lichkeit eine Ausstellung von Lehrmitteln zu verbinden. Die Landesconferenz wird von der Landesschulbehörde einberufen. Sie findet im Laufe der Herbstsericn in der Regel am Sitze der Landesschulbehörde statt und darf nicht länger als fünf Tage dauern. Der Landes-schulrath ist berechtigt, auch außerordentliche Versammlungen zu berufen. Die Mitglieder der Landesconferenz werden von den Bezirksconferenzen gewählt. Kein Bezirk soll durch mehr als drei Mitglieder vertreten sein. Die Landesconserenzen sind in der Regel öffentlich. Nur aus besonderen Gründen kann die Öffentlichkeit ausgeschlossen oder beschränkt werden. — (Berichtigung.) In dem gestrigen Berichte über das von den Gemeinderäthen siir Dr. Suppan veranstalteten Banket hat sich ein unliebsamer Druckfehler eingeschlichen. Der Titel des von Dr. Keesbacher vorgetragenen Gedichtes soll nämlich richtig heißen: „Gemeindcrath und Poesie." Wirtschaftliches. (Ueber dasBegießenderObstbäume in deren Vegetations-Periode) bringt Fischer-Kaaden in dem Jllustrirten Monatshefte einen ausführlichen Artikel. Demnach ist in den weitaus meisten Fällen der Mangel an der erforderlichen Feuch. tigkeit die Ursache des Kräukelns, ja des Absterbens vieler Obstbäume. Gewöhnlich täuscht man sich in der Hinsicht und wähnt, die Bäume hätten sattsam Wasser, weil die in ihrer Nähe wachsenden Gräser oder Gemüsepflanzen hinlänglicher Feuchtigkeit sich erfreuen oder weil die Ackerkrume sogar durchnäßt erscheint. Diese Feuchtigkeit ist aber sehr oft nur in der obersten Schichte der Ackerkrume, während die tiefer befindlichen Saugwurzeln der Obstbäume geradezu schmachten müssen. Fischer empfiehlt, im Sommer, wenn die Gespanne irgend freie Zeit haben, fleißig Wasser in die Obstgärten und an die Bäume zu fuhren; damit habe er nicht nur viele dem Absterben nahe Bäume erhalten , sondern auch dem Abfallen der angesetzten Früchte vorgebeugt, sowie früher gänzlich unfruchtbar gewesene Obstbäume durch lang anhaltende Trockenheit, weil deren Wurzeln noch nicht tief in den Boden eingedrungen sind und sich noch nicht weit nach den Seiten hin ausgebreitet haben. Ihnen wird durch öfteres Begießen, zu welchem Zwecke man mit Pfählen vorher Löcher in den Boden stößt, eine besondere Wohlthat erwiesen, die sic reichlich belohnen. Am nothwendigsten aber ist (nach Fischer) die Zufuhr von Wasser bei jenen Bäumen, die auf einem Boden stehen, der schon durch Jahrhunderte mit Obstbäumen gepflanzt wurde, wie z. B. in den Hausgärten, in welchen oft nicht ein einziger schöner Baum vorkommt, weil der Untergrund nicht nur so ziemlich alle Nähr-stosse an die Vorgänger abgegeben hat, sondern auch von den Wurzeln dieser früheren Bäume sehr zerklüftet und der Fähigkeit beraubt worden ist, viele» Ilnd lange Zeit hindurch Wasser zuriickbehalten zu können. (Salzen deS Heues) hat sich nach der neuen landwirihschafllichen Zeitung nach mehrjähriger praktischer Erfahrung vieler Landwirthe als sehr nützlich und voriheilhast erwiesen, da hiedurch nicht nur vielen nachiheiligen Veränderungen bei längerer Aufbewahrung des Heues vorgebeugt, sondern dasselbe von dem Vieh auch lieber genommen wird. Das Salzen des Heues wird am besten beim Abladen ober beim Einschobern desselben auf dem Felde vorgenommen. Man rechnet auf den Centner Heu V, bis Pfund Viehsalz. Das Salz dient nicht als Nahrung, aber es reizt, erleichtert die Verdauung und macht es dem Thiere möglich, eine größere Quantität Nahrung zu verzehren und zu astimilinen. Man hat schon die Beobachtung gemacht, daß Thiere, welche längere Zeit mit gesalzenem Heu gefüttert wurden, später ungesalzenes nur ungern fraßen. — (Das Anziehen der Milch.) Nicht oft genug kann auf die Nothwendigkeit hingewiesen werden, für reine Lust in den Milchräumen Sorge zu tragen. Daß die Milch auS der Luft fremdartige Gerüche aufnimmt und dadurch einen schlechten Beige, schmack erhält, ist eine Thatsache. Wie die „Milch-zeitung" berichtet, hatte ein Herr Lawson Tait in dieser Richtung Versuche gemacht, da er bemerkte, daß die Milch aus einer Farm einen unangenehmen Rauch-beigeschmack hatte. Die angestellten Versuche ergaben, daß dieser von in der Nähe des Milchhauses frisch gelegtem Asphalt herrühre. Versuche mit Theer, Terpentin und L8L kotztiä» lieferten analoge Resultate. Witterung. Laibach, II. Juni. Morgennebel, anhaltend dicht bewölkt, windstill Wärme: Morgens 6 Uhr -s- 11.7", nachmittags 2 Mr -f- 20.1" 0. (1K7I -j- 19.8"; 1870-j-20.3".) B a r om et e r im Steigen, 730.15 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -j- 13.7°, um 4.b° unter dem Normale. Der gestrige Niederschlag 33.LO Millimeter. Angekommene Fremde. Am 10. Juni Ller»,»t. Fasching, Holzhäuser, Lt. Loren;. — Glaser, Fleischer, St. Lorenz. — Pufii, Haudelsm., Tarvis. --Guerien, Kausiu., Liiest. — Barbo, Sk. Lorenz. — Thomanu, Villach. -- Conrad, Ariu-ldstein. — Buudialek, Wien. - Demsar, Eisneru. — Ripfchl, Pfarrer, Lack. — Verenger, Maschiueninspector, Wien. — Vidakovic, mit Fra», Roilsch. HVl«,,. Jaros, Graz. — Nckolaj, Ksm., Wie». Hanz, Kfm., Wien. — Reißmiler, Oberförster. — Pauscr, Rudolfswerth. — Bahns, Wien. - Langer, Wien. 8»ii Ilot. Dominik, Oberkraiu. Hildebrondo NiSeonli, Kronan. — Boben, Uhrenhändler, Kropp. — Lewi. Triest. verstorbene. Den 10. I n n i Fron Ursula LibenSki, prov. Tabak' amts-Hausmeisterswitwe, all 80 Juhre, im Civilspital an der chronischen Kehlkopfentzündung. Gedenktafel über die am 15. Juni 1872 stattfindenden Lici-tationen. 3. Feilb., «Kubic'scke Real., -^abjavas, BG. Lack. — 3. Feilb., Erzeu'sche Real., Gorejuaoas, BG Lack. — 1. Feilb., Zdravje'sche Real., Brunndorf, BG- Laibach. — 1. Feilb., Macek'sche Real, Gamling, BG. Laibach. — 3. Feilb., ^iupar'sche Real, Gradische, BG. Laibach. — 1. Feilb., Oolar'fche Real., Laufen, BG. Radmannsdorf. — 2. Feilb., Zvanut'sche Real., St. Veit, BG. Wippach — 3. Feilb., Ferjaucic'sche Real., Zagolic, BG. Wippach. — 3. Feilb., Dollenz'sche Real., Wippach, BG Wippach. Telegramme. Wien, 10. Juni. Der Finanzausschuß nahm die Anträge des Snbcomitä'S betreffs der Wvhnnngs-noth an, die Regierung auffordernd, diesfalls die geeigneten Vorlagen sofort dem wieder zusammen-tretenden Reichsrathe vorzulegen, und beschloß weiters, im Abgeordnetenhanse die Aufhebung des Jnseraten-und Placaten-Stempels zu beantragen und die Regierung aufzufordern, die Aufhebung des Zeitnngs-Stempels bei Vorlage eines neuen Stcmpelgesetzes sorgfältig zu erwägen. Wiener Börse vom 10. Juni. 5perc.itteale, öst.Pap. dto. dto. öst.in Silb. Zose vou 1854 . . Zoje von 1860, ^an.^ von 1860. KLinfl Scämiensch. v. 1864 Steiermark zuSyöi räraleu, Kram 2. Küstenland 5 . Ungarn. . zu5 , ^ ikrsac. ll. Slav. ö , I Srrbenbürg. ^ 5 « L KttSO. »Latronaldank . . . lnron - Bank . . . Lredrlanftatt . »i. o. EScomple-^e. Lnglo-österr. Lank ^-est. Lodencred.^ju Hyporh.-Ban: Sreier. E-rcompl.-Bt franko - Auftrra . . kars. Herd.-!>iordb. ÄÜddahn-Gese9.sar. rats. «LUsabetd-Badn Ges.zu500Fr. 125.75' dto. BonS6pSt. 145.75 ^ 'rdb. (100 fl. CM.) Sieb.-B.(200fl.ö.W.) StaalSbahn pr. Stück 92.— Slaatsb. pr. St. 186? MndolfSb.(300fl.ö.W.) Franz-Jos. (LOOfl.'S.- 86.— 85.- 79.52 842. 292.75 342.— 1000 3r-6-75 276.— 98.- 262. 139.75 2255 207.80 251-257. 181.-360. 211.-186.- 181.75 844.-293.25 342.20 ItOO 327.— 278.-102. 263. 140 25 2260 208.- 251.50 257.50 182. I 361 — 2l1 50 186 50 18H.25 Geld Ware 94.75 95.85 ffr. 114.75 115.— 103.75 104.-92.25 93.75 132.50 133.-126.5^ 127.50 96.— 96.80 101.60 101.80 »Lcedlt 100 st. ö. W. Don.-Dampfsch.-Ges jn 100 st. CM. . Lriester 100 ft. LM. dto. 50st. Ü.LS. . lener . 40 st. ö.W Sarm . ^ 40 ^ Palffd . „ 40 , 4?ary . ^ 40 ^ St.'SenorS^ ^0 ^ ^rmdifchgrätz 20 ^ LLalostern . 20 , Le^levt«- . 10 „ ittnooU-stift. lOö.L 7S sot»»sL<3 Mon., -ugsd. 100 ft. südd.W Franks. 100 st. ^ . l^ndon 10 Pf. 4>arr§ 100 rxrauc? ratio^. ö.W. verl»)sv. 92 30 92.50 Lars. M^n^-Ducate^ . g. Sod.-3.751 . >>ro. ru ssrr Striermiirk. Escaniptkliaiik in Laibach. von der k. k. öffentliche» Bör!e in Wien am II. Juni. ^ Schlüsse der Mittagsbörse, öperz. Dietalliques mit Ma>- und November-Zinse» 64.90. — äperz. Rarional-Anlelien 72 35. — l860er Staats-Anlehen 10t. -. —Bankaktien 814. — Kredit 343.20. Änglobank 324.50. — Frankobank 140. — Lombarden 207.20-Unionbank 292.50. Wechslerbank 3I».50. — BaU' bank 120.60 — Anglobanbank 177.5!>. — Tilikenlose 77.25-London 1l190. — Silber 109.50. — K. k. Münz-Dukaten 5.38. — 20 Frank-Stiicke 8.93. Zm Hause Nr. 156, PrterSvorstadt, gegen das Feld, 2. Stock, ist mit oder ohne Küche sogleich bis Michaeli billig zu ver-mietben. Auskunst in obiger Wohnung. (347) Wer gut und dauerhaft bauen will, nehme Lemm! ans der reuominirten steierischen Bartholmäer Fabrik. Zu beziehen in beliebiger Quantität am alten Markt Nr. 15. Hanpt-Talmk-Bcrla,,. (333 4) Bei größerer Abnahme ermäßigte Preise "WW soeben ist erschienen und durch I«r». v. «v »'«»I. Vuchlinuüluna in Laibach zu beziehen: Vollständig in 6 Bänden von je 10 bis l2 Lieferungen. ^racht-Zülsgaöe des -Lr--s k». 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