3IANN lnr Annst, Wissenschaft und geselliges Leben. X3>^-- Nedigirt von Fran; Hermann von Hermannsthal. 222» «?H.22N<2^>3?<2, ^ / O5. Freitag am AH.. December Von dieser Zeitschrift erscheinen wöchenllich zwei Nummer», jedes Mol ein halber Bogen. Der Preis des Nlalles ist in Laiback ganzjährig 0, balbia'oria , ,1. Durch die k. s. Post »nler lünuverl »ül roriosre,er Zusendung ganzjäbrig U, dalbiädrig 4 fl. E.M., und wird balbjäbrig uorau«« bezahlt. Alle l. l. Postäinier ncome» Grimumerolion nn. In La,bach vränumerirt maii beim Verleger am Ra»n, Nr. «M, ,,n ersten Stoele« Herbstlieder. Von Joseph PH lüde lt. 1. N8>as soll das Ringen, was soll der Streit» Was soll das Widerstreben? Alt wird die Jugend, alt wird die Zeit» Und alt die Lust und das Leben. Der kalte Herbst fliegt über die Welt, Kurz ist der Frühling auf Erden, Und was der Mensch an, höchsten stellt. Muß Staub und Äsche werden. Umsonst, was er gedacht, geträumt. Gerungen, gelitten, erworben! Denn che die Nlülhc »och recht gekeimt» Ist sie auch wieder gestorben. Die Tonne wird kalt, das Jahr verrinnt» Es kräuseln die Nebel am Berge, Das Laub des Waldes fegt der Wind, Ein unerbittlicher Scherge. Wie trauern die Väche, die Eiche so kahl, Mi t gelbe» Blättern die Weide, Darunter glänzen, ein Hoffnungstrahl, Die Tanne» im grünen Kleide. Mein Herz, sind auch deine Freuden verdorrt. Und welk deiner Jugend Nlülhen, Dich soll doch ewig ein mächtiger Hort» Die sühnende Liebe behüten. 3. Hinein mit dir in's Feuer» Du alter morscher Naum! Verschwunden ist die Jugend» Verweht der Nlüthcutrauni. Ach! nimmer werden duftend Die dürren Zweige blüh'». Und nimmer rauschend tragen Den Schmuck der Blätter grün» Es meiden deine Nähe Die Vöglcin fron,», und gut. Denn Schlangen hegt dein Leichnam. Und cckle Unkenbrut. Und weiches Moos umspinllt dich. So decken Nlumenpracht Und Marmorsteine gleißend Der Gräber Todesnacht. Darum mit dir in's Feuer! Gieb für die Jungen Raum, Vom Stun» und Blitz gebrochen, D» alter morscher Baum. (Fortsetzung folgt.) Kurzgefaßte Darstellung des k. k. Provin­zial-Htrafarbeitshauses z« Laibach im Jahre 1840. 1. Gebäude. Das Castell, einst der Sitz der Landeshauptleute von Krain, und in neuern Zeiten zu militärischen Zwecken adaptirt, wurde nach Reoccupirung der Provinz Krain im Jahre 1814 zu einem Strafhause umgebildet» worin sich 22, theils große, theils mittlere, theils ganz kleine Arbeit­zimmer und Spitalsabtheilungen, dann zwei abgesonderte große, sehr luftige Dormitorien befinden. Dieses Strafhaus ist zur Verwahrung der bis zehn Jahre schweren Kerker abgeurtheilten Verbrecher aus dem illyrischen Gouvernement-Gebiete bestimmt. Das Gebäude ist mit mehren Blitzableitern versehen. I m Innern des­selben befindet sich ein sehr geräumiger Hof zur Erholung der Gefangenen mit zweien Brunnen. Dieser Hof ist beim Eingange mit einem starken eisernen Vorgitter versehen. An denselben stoßt auch die Waschküche und Mangstube, weiters besteht ganz abgesondert eine große Küche für den Ausspeiser, außer dem eisernen Vorgitter. Die Spitäler haben eigene Küchen. Auch ist für eine eigene Todtenkam­mer gesorgt, wie nicht minder für Localien zur Aufbewah­rung einer eigenen Feuerspritze und der übrigen Feuerlosch-Requisiten, der Echließeisen, der den Sträflingen eigen­thümlich gehörigen Kleidungstücke, dann der ärarischcn Ef­fecten für selbe, wie auch andere Requisiten und Mate­rialien. Zu ebener Erde befindet sich ferner ein abgeson­derter Strafarrest. Endlich besteht im Innern des Castells eine niedliche Capellc, deren Seitenwände mit Wappen und Namen der einstmalige» Landeshauptleute Krains ge­ 358 ziert sind. Den männlichen Sträflingen ist das Langhaus, den weiblichen Hie Emporkirche angewiesen^ damit die bei­den Geschlechter in keine Berührung kommen, und sich nicht sehen können. ii. Aeußere Bewachung. Die Bewachung von außen, welche von dem in Lai­b^ch garnisoNirenden' k. k. Militäs abgegeben wird, besteht aus 16 Mann unter Commando eines Unterofficiers mit scharfgeladenen Gewehren, welche bei Tag vier und bei der Nacht fünf Posten unterhalten und täglich abgelösct werden. Bei dem einzigen, mit einem eisernen Thore geschlossenen Eingange befindet sich auch ein Mann der inner« Haus­wache, welcher keinen Fremden in das Innere des Gebäu­des Yassiren lassen darf, ausgenommen in die Amtskanzlei, wohin die Begleitung zu erfolgen hat. Uebrigens darf ohne schriftliche Bewilligung der hohen Strafhaus-Direction das Innere der Anstalt Niemand betreten. Gewiß wird aber der Fremde, der oft mit bangem Gefühle ein solches Haus betritt, durch die außerordentliche Reinlichkeit beim Anblicke des Hofraumes, und die sich kundgebende Ordnung über­rascht. m. Administrations-Personale und innere Be­wachung. Für die Administration des Hauses besteht ein Ver­walter mit der Besoldung von 600 st. C. M. , und ein Verwaltungadjunet oder Controller mit 400 fi., welche Be­träge sie aus dem Criminalfonde beziehen. Für den Cul­tus ist ein eigener Hauscaplan systemisirt, welcher seinen Gehalt pr, 400 fi. aus dem Religionsfonde erhält. Diese drei Beamten haben Natural-Quartiere in der Anstalt, und ein bestimmtes Holz- und Licht-Deputat. Für die Fa­brik besteht ein Werkmeister zur Abrichtung der Sträflinge mit 300 st. Remuneration, welche derselbe aus dem Er­trägnisse der Fabrik bezieht. Der jeweilige Hausarzt, welcher von der hohen Lan­desstelle bestimmt wird, und Doctor der Arzneiwissenschaft sein muß, hat die Verpflichtung, täglich die Spitalsabthei­lungen zu besuchen, zu ordiniren, die Kost der gesunden und kranken Sträflinge, und die Vorräthe des Ausspeisers zu untersuchen. Hiefür erhält derselbe jährlich eine Re­muneration von 200 fi. C. M . aus dem Criminalfonde. Mi t entsprechenden Verpflichtungen ist auch ein Wundarzt init einer jährlichen Remuneration von 140 fi. bedienstet. Das zur Untersuchung der zuwachsenden und abgehenden weiblichen Sträflinge angestellte Weib erhält gleichfalls eine bestimmte Remuneration. Das Personale der inner« Hauswache besteht in ei­nem Kerkermeister mit jährlichen 2Z0 fl. Gehalt aus dem Criminalfonde, dann in 8 Aufsehern, wovon einer jährlich 450 fl. an Löhnung bezieht. Außerdem genießt diese Haus­wache die freie Wohnung im Strafhaust, und jedes In ­dividuum derselben ein Deputat von jährlich « Klafter harten Brennholzes und 12 Pfund Unschlittkerzen; der Kerkermeister aber bezieht nebst dem besagten Holzdeputate ^18 Pf. Kerzen. Ferner erhalten diese !» Individuen"«« ^noch die Montur aus dem Staatsschatze, und zwar: ^ Der Kerkermeister alle zwei Jahre 1 Hut, 1 Ueber­rock, i Leibt, 1 paar Scjefel, und alle Jahre 1 paar Pan­talonhosen; jeder Aufseher aber 1 Hut, 1 Röckel, 1 Leibl und 1 paar Stiefel alle 2 Jahre, dann alle Jahre 1 lei­nenen Kittel und 1 paar Pantalonhosen, endlich alle 6 Jahre l Mantel. Nebstdcm bekommen dieselben alle Jahre Nach Erhalt der ntucn Stiefel 1 paar Vorschuhe, und alle sechs Monate 1 vaar lange Sohlen. Dieses Wachtperso­nale ist auch militärisch armirt, und dasselbe versieht den ganzen inner« Dienst bei Tag nach einem eigens festge­setzten Turnus. Zur Nachtzeit halten gleichfalls zwei Auf­seher die Wache im Innern des Hauses auf dem hierzu bestimmten Wachtzimmcr. Ueber alle acht Aufseher und ihre Dienstleistungen hat der Kerkermeister die Oberaufsicht, und jede Nacht werden von ihm in Begleitung der beiden die Nachtwache haltenden Aufseher sämmtliche Scrafarreste zu unbestimm­ten Stunden visitirt. Uebrigens hat das gesamnne Anns­und Dienstpersonale eine eigene Dienstes-Instruciion. lV. Stand und Behandlung der Sträflinge. Der Gesammtstand der Sträflinge in diesem Scraf­hause betrug mit Schluß des Militärjahres 1840 150 männliche und 36 weibliche, zusammen 186 Köpfe, wovon 2 Dritiheile auf die Provinz Krain, und 1 Drittheil auf die Provinz Kärnten entfallen. Aus diesem Stand dürfte es nicht uninteressant sein, die Arcen der Verbrechen nach den beiden Provinzen auszuscheiden. Aus obigem Stande der Verbrecher sind demnach ver­urtheilc: Aus der Provinz Kram Kärnten ». von den männlichen: Wegen meuchlings versuchtem Raubmord 1 » versuchtem Meuchelmord. . . 4 „ gemeinem Mord 1 v Todtschlag ....... 26 8 «. schwerer Verwundung . . . 8 » Brandlegung 4 » öffentlicher Gewaltthätigkeit 2 Notzucht 5 » Münzverfälschung 2 1 « Raub 9 41 ? Diebstahl 44 26 » Veruntreuung 1 Zusammen . . »2 Z8 150 b. von den weiblichen. Wegen Kindsmord 14 „ versuchtem Mord 1 » Todtschlag 1 „ schwerer Verwundung . . . 1 » Brandlegung ^' 2 1 » Raub 2 Diebstahl 6 6 2? !! 36 Aus dem Gesammtstande ist nur ein Individuum zum 'Einfachen Kerker, somit ohne Eisen, alle übrigen sind zum schweren Kerker, somit zur Tragung der Eisen condemnirt. (Fortsetzung folgt.) 353 Aus dem Leben eines obersteierischen Raub­ schlitzen. i. Vor nicht sehr vielen Jahren lebte zu E** ein be­rüchtigter Raubschütze, dessen Erlebnisse noch jetzt ein Ge­genstand gern gehorter Erzählungen imsteierischen Ober, lande sind. Ich hatte Gelegenheit, Untersuchungacten dieses Johann St'^ zu lesen, und ließ mir von glaub­würdigen Personen Verschiedenes über sein Wesen und Treiben erzählen. Leider war man einst nur zu sehr ge­neigt, Wilddiebe zu begünstigen, doch steht das Volk die Sträfiichkeit solcher Wagehälse nun immer mehr ein. „Ich bin," erzählt er in einem Verhöre, „der Sohn le­diger Leute, die Nichts auf meine Erziehung verwendeten. I n der Jugend diente ich längere Zeit als Schafhirt, und fand schon damals das größte Vergnügen in Besteigung der Alpen und im Genusie der unumschränkten Freiheit. Da führte mich der Zufall in die Gesellschaft von Holz­knechten, die für die Hammerwerke des Stiftes Admont arbeiteten. Einige trieben das „WildelN" (Wilddieberei). Ich fand Geschmack daran, half ihnen die Beute heim­bringen, die Felle verschleißen. Sie brauchten mich, wegen meiner großen Fertigkeit in Ersteigung der höchsten Felsen "lind Berge, statt eines Jagdhundes. Doch wurde mir dieses Geschäft bald lästig; denn ich war im Begriffe, das Wildschießen auf meine Faust zu treiben, und den Dienst als Holzarbeiter aufzugeben. Mi t welcher Lust erstieg ich die steilen Gebirge, durchzog die Wälder und stellte dem Wilde nach! — Aber ich harte leider eine sehr schlechte Flinte, die wegen ihres elenden Radschloßes mir fast die Freude zum Jagen benommen hätte, weil ich Nichts traf. Damals hielt ich mich in den admontischen Gemsegebirgen auf. Da führte der Zufall einen Jäger in meine Nähe, der einen herrlichen Kugelstutzen mit sich trug. Ich sprang daher aus meinem Schlupfwinkel an einer Stelle hervor, wo nur ein Mann mit genauer Noth an der Felsenkante stehen konnte. Heftig erschrack der Jäger, als ich ihn, damit er nicht in die Tiefe stürze, beim Rocke erwischte. Er mußte mir seine Kugelbüchse geben, und ging traurig in's Stift zurück, wo man seiner nur spottete. Dies be­wog den Jäger, Tag und Nacht auf mich zu lauern. Darum zog ich mich in die Gegenden des Weichselbodens zurück. Inzwischen hatte mich die Sehnsucht nach menschlichem Umgang, der mir selten geworden war, in das Thal ge­zogen, und ich entschloß mich, wieder in eine Holzarbeit einzustehen. Obgleich ich aber durch den Sommer hindurch gern geblieben wäre, so vertrieben mich doch bald die Jä­ger, welche mich wieder ausgespürt hatten. Ich zog nun nach Aussee.« — So weit das in einigen Stellen wörtlich beibehaltene Geständnis;, welchem nun das Verzeichnis; des Wildes, das er in verschiedenen Zeiten undGebiethen er­ legt hatte, folget. Han s verliebte sich in die Tochter eines reichen Ar­beiters an der Salzpfanne. Nun beschloß er nach dem Wunsche der schönen Aga­tha , das unstäte Leben zu lassen, und sich der häuslichen Gesellschaft für immer anzuschließen. Durch Fleiß und Sparsamkeit hattesich Hans als Holzknecht bereits 100 fl. erworben, obwohl ihm aus seinem Wildschützenleben kein Pfennig erübrigte. Da ging er am Ostersonntage zum Vater seiner Ge­liebten, bath um ihre Hand und den Segen des Alten. Doch dieser fuhr heftig auf, und jagte den bestürzten Freier mit dem Stocke zur Thüre hinaus. Agatha weinte, Hans aber fluchte laut und ging. Nach vier Monathen wurde Agatha das Weib des Jägers von P^^. — Hans sah, wie sie eben nicht sehr betrübt an der Seite des kräftigen Bräutigams zur Kir­che schritt. Das that dem verschmähten, vergessenen Lieb­haber weh. — Flüchtig wie die Gemse, wenn sie den Tritt des Jägers hört, rannte Hans in seinen Holzschlag zurück, nahm den lang vernachläßigten Stutzen von der Wand, putzte denselben blank und machte Feuer an. Höh­nisch lächelnd goß er zwei Kugeln. Abends verließ er seine Zelle, schlich nach Aussee zurück, versteckte jedoch seine Büchse wohl und trat in ein Wirthshaus; wo er heute keine Gaste fand, weil die meisten Bewohner auf der Hochzeit waren. Hastig trank er drei Krüglein desstärksten Branntweines, bis ihm das Blut in den Kopf stieg. Da stand er auf, nahm seine Kugelbüchse aus dem Verstecke hervor und stieg in den Garten jenes Hauses, wo das Hochzeitmahl gehalten wurde. Es war eine herr­liche Sommernacht; der Mond beleuchtete den Garten voll blühender Kräuter und Rosen; Alles war still, nur ein­zelne Töne der Tanzmusik drangen bis hierher. Eben schlug es am Thurme 11 Uhr, da schritt das holde Braut­paar durch den Garten herauf und koste traulich. — Be­wußtlos fuhr Hans mit dem Kugelstutzen zur Wange, zielte nach dem Herzen seines glücklichen Nebenbuhlers und — „Halt!« rief das Gewissen Hansen zu, welcher die tödtende Waffe sinken ließ, und plötzlich vor das erschro­ckene Brautpaar hintrat. „Bios Euer Ninglein sollt Ihr zurück haben, Frau Försterin," sprach Hans langsam, und reichte der zittern­den Braut ein kleines Silberreiflein, das er aus dem Bu­senlatze hervorzog. „Ih r aber, mein feiner Jäger, hüchet Euch vor dem flinken Hans auf den Bergen, denn ich pflege nie zu fehlen." — Schnell sprang er über die Hecke, da pfiff das scharfe Waidmesscr des erzürnten Jägers hart an Hansens Kopfe vorbei. Dieser hob den glänzenden Scahl schnell auf, brach ihn entzwei, und warf die Trüm­mer unter lautem Hohngelächter in den Garten zurück. (Fortsetzung folgt.) Neues. (Neuer Verein.) Ein neuer und höchst lobenswer­ther Verein hat sich in Leipzig gebildet, und zwar gegen das Hazardjpiel. Viele Kaufleute haben sich gegenseitig verpflichtet, diejenigen Commis, die beim Spiel getroffen werden, aus ihren Diensten zu entlassen und keinem solchen eine Condition in Leipzig zu verschaffen.— (Neuer Wagen.) Die Möglichkeit, den Wasserdampf für die Locomociven der Eisenbahnen durch die Luft zu er­setzen, kann nicht mehr bezweifelt werden. Nach achtzehn­ 2O« monatlichen praktischen Nachforschungen über die Vewegkrafc großartigsten Momente verloren ginge». Dos Haus war sehr gefüllt. hie der Luft sind die Herren Andraud und Tessie du Mo-Aufnahme glänzend. tay dahin gelangt, einen Wagen zu bauen, der durch An, 2. Decemb. Zum ersten Male: »Des Hausherrn Oual«, Lust­die bloße Kraft dieses Fluidums bewegr wird, lochst spiel in drei Acte» von K a t t n e r. Wahrscheinlich eine Fabritwaare von sehenswerth soll diese leichte Locomotiue sein, die selbst ihre der Seine, deren 1. Act sehr langweilig ist, während der 2. und 2. auch Reisenden trägt; ohne Lärm, ohne Rauch, ohne Gefahr nicht viel Neues und Unterhaltendes bringt, auch will das Stück einen bewegt sie sich mit Schnelligkeit auf ihrer Schiene fort. Abend nickt recht ausfüllen, und könnte eher »Merinvilles Qual« heißen, Hinsichtlich der Ersparnis; meinen die Erfinder, daß sie un­j» selbst Zar keinen Titel haben, als den "des Hausherrn Ouol«. Dlle. Strumpfer (Clarissa) und Hr. Remau (Merinuille) spielten sehr gefähr 10 Procent betragen wird, wenn man sich fester brav, Hr. Majetti (Godord) gab sich alle Mühe, Mad. Frieb (Athenais) Dampfmaschinen bedient, um die Luft bei verschiedenen glänzte in Toilette und Spiel; Hr. und Mad. Strumpfer , Düco«- Stationen zusammen zu drücken, und 80 Procent, wenn dran und Frau von Cernadec, standen in erprobter Tapferkeit auf ihrem man, um diese Arbeit zu bewirten, das Flußrad und die Platze. polische Turbine benutzt, neue Maschinen, die bestimmt Den 5. December. Zum Norlheile der Schauspielerin, Dlle. Mo« sind, die Kraft des Wassers und der Winde zu sammeln.— lie Strampfer , zum ersten Male: »Viola«, Lnstspicl in 2 Aufzügen (Seltene Todesart.) Ein Grundeigenthümer in von Shakespeare, für die deutsche Bühne bearbeitet von Deinh ard­den Vogesen ging durch einen Wald nach Hause, während stein. Nor Alle», sagen wir der Beneftciantin unseren wärmsten Dank eben ein wachender Orkan heulte. Als der Mann auf für die Wahl eines clnssischen Stückes zu ihrer Nenesicc. wodurch sie sowohl eine offene Stelle kam, faßce ihn der Sturm mit solcher ihre Liebe zur Kunst, als auch ihre Achtung für das Publicum beurkun­Gewalt, daß er ihn davon trug und an einem Felsen zer­dete. Wieder einmal ist der Tritt eines Niesen tönend über die Nreter ge­schmetterte. Tags darauf fand man seine Leiche.— schritten, die die Welt bedeuten; seine zündenden Witzraketen sind geflogen, der Quell seiner phantastisch-wunderbaren Poesie hat gesprudelt, und die (Schnelle Fahrt.) Das Dampfschiff »Caledonia« Coulissen haben träumend gelauscht dem alten Will,»», von Ali-England, hat die Ueberfahrt von Halifa.r in Neuschottland nach Li­und alle die wäßerigen Gespenster der moderne» Eintagsbühnenerzeuguugcn verpool in eilf Tagen gemacht.— haben sich in die Verstecktesten Ritzen zurückgezogen vor dem eherne» Tritt des Heroen, seinen, unsterblichen Witze, und der Heilige» Begeisterung seines Theater in Laibach. Adlerauges. Die Neuesiciantin spielie die Graft» Olivia; nun es war wohl teineOlivia ausoVVnutxun, nill« , keine sehnende, träumende, erhabene Oli­ Am <. December »Norm»». Ein Wert, das unter Begleitung be­via, aber es war eine unschuldige, niedliche, herzliche Olivia, es war ganz geisterten Jubels seine Rundreise durch alle Städte Europa's gemacht hat Olivia-Marie Strampfer , einmal so aufgefaßt und consequcut durchge­ und denn auch dem diesigen Public»,» sehr werth und theuer, von Allen mit führt, und selbst der Geist ihres großen Schöpfers würde auf diese leihende Freuden wieder bewillkonimt wurde. Es wäre übersiüßig, noch ein Wort Olivia nicht ohne Lächeln des Wohlgefallens herunterschauen. Mad. Frieb über Buch «der Musik dieser lyrischen Tragödie zu reden; so viel süße und spielte mit gewohnter Meisterschaft die beiden Rolle» des Sebastian und der wehmulhige Melodien der Schwan von Pesaro zu schaffen vermochte, so viel Viola, aber eben dieses Spiele» beider Rollen schndcie dem Verständnisse Lungen haben sein Lob, und wohl auch mitunter seinen Tadel gesprochen, des Stückes in. Allgemeinem bei de,» Publicum < ist auch im ursprüng­ j» so viel, und wohl auch noch etwas mehr Zeitungartikel verdankten ihm lichen Plane des Stückes nicht gelegen, und verdirbt auf jeden Fall die ihr ephemeres Leben. Und wenn wir nun gleich zur Ausführung überge­Schlußscene. Hr. Rem»,) (Orstno! erschien sichilich unwohl, und deu­ hen , so tonnen wir nicht umhin, Mad. Rosner vor Allen zu erwähnen. tete uns daher heute nur an, wie er die Rolle ausführen würde, wenn Wilde Liebe. Eifersucht, mütterliche Zärtlichkeit, Rache gegen den Treulo­er bei gewohnter Kraft wäre. Die Auffassung schien uns nicht so sehr ei­ sen, und Haß gegen den romischen Adler — durchströmt diese Potenzen mit nen phantastischen als einen trüben Liebhaber geben zu wollen. Was dem Feuer dichterischer Begeisterung, begabt sie mit dem Zauber einer me­jedoch aufRechnung des Befindens des Hrn. R. zuschreiben sein mag. De» tallreichen, in ihrem reichen Umfange überall gleich tlangreichen Stimme, Narren gab Hr. Strampfer d. j. , und wir müssen ihm zur Auffassung so mächtig in, getragenen Gesänge, als tändelnd mit Trillern, Fiorituren und Durchführung dieser Rolle nur Glück wünschen. Unstreitig das Gelun­ und Grupetten aller Art - und wir haben die Norm» der Mad. Rosner. genste, Was dieser junge Mann bis nun geleistet hat. Als» »mihi« vor­ Sie ist eine dramatische Tangerin! Und wäre ihre Stimme auch bei wärts! Dlle. Nlumaue r gab als Gast die Marie; eine gewandte «-chcm­ weitem nicht so schon, ihre Begeisterung, ihr Spiel und ihre Gcsangskunst, spielerin und angenehme Nühnenerscheinung. Hr. Cola s (Malvoüo) wurde sie müßten siegen, wie sie auch heute glänzend gesiegt haben. nach längerer Unpäßlichkeit mit lautem Applaus empfangen, und gab uns Gleich nach dem ersten »0 c^«ti> divu« brach der Sturm los der das trefflichste Bild dieses pedantischen, geckenhaften, eingebildete» aber im sich bis zum Schmßc der Oper fortwährend steigerte, so, daß Mad. R. nach Grunde doch gutmülhigen Alten. Wir bedauern, daß uns der Raum des jedem Abtreten dreimal gerufen wurde. Würdig ihr zur Seite stand Mad. Blattes nicht gestattet, selbst ausgezeichnet feine Züge hier auseinander zu Lang als Adalgisa ; der Fleiß und die Aufmerksamkeit dieser Sängerin ist nicht setzen, die er zur Zeichnung des ihm vom Dichter aus obliegenden Pedan­ genug zu würdigen. Die beiden Damen sangen ihre Duetten, wovon je­tismus in wirksame Anwendung brachte. Hr. Strampfe r d. n. spielte nes des zweiten Äetes wiederholt werden mußte, mit einer solchen Präci­den Junker Tobias sehr wacker; Hr. Hölle r that als Junker Vleichwang sion und so viel Liebe zur Sache, daß wir aus dem Munde eines Mannes, des Guten wohl etwas zu viel. Das Haus war sehr gefüllt und die Bene­ der durch vieljährigcn Aufenihalt in Italien alle Sonnen italienischen sicianlin wurde »in Schluße gerufen. Opcrgesanges von der 8cl>l2 und dem l>ll!c° angefangen bis zu jenen ruiuuruni gentium, hinlänglich leuchten sah, das Urtheil horten: »er habe ^cutuü, nie die Frauenduette der »Norm»« hesser singen gehört!» Hr. Verne r ist für den Part des Sever noch zu wenig stark. Seine mittleren und tie­Venefice - Anzeige. feren Chorden sind schwach und umflort, und gerade die tiefere Lage benö- Morgen Samstag den 12. December zum Vorlhcile der Schauspielerin thigct der Sänger des Sever so vorzüglich. Uebrigens wurde sein Fleiß Minon» Frieb : »Die sieben Mädchen in Uniform«, Veaudeville von von, Publicum ehrend anerkannt. Hr. Reichmann, dessen Part als Louis Angel,), und: »Der Hirsch,« Lustspiel von Carl Blum.— Orovist so recht ganz im Umfange seiner Stimme liegt, sang recht gut. Neide Piecen sind in der Theaterwelt als so vorzüglich anerkannt, daß Nur müßen wir leider bemerken, daß sowohl seine unglückliche Costümirung, es keiner weiter» Empfehlung bedarf, um dem Publicum einen genußrei­als sein, eine», Oberpriesser der Druiden nicht entsprechendes, der Würde chen Abend zu versprechen. x, ermangelndes Spiel, «»f die versammelten Zuhörer einen nicht sehr gün­stigen Eindruck machten. Chöre und Orchester unter Leitung des Hrn. Ca- Beilage. pellmeisters Rafael hinten sich gut. N,ch! ganz so Lobendes tonnen wir Diesem Blatte liegt eine Ankündigung der wiener »Allgemeinen über die Inscenesetzung der Oper sagen: man hätte die großartigen Drui­Theaterzeitung« bei, welche sich schon 22 Jahre lang einer immer steigenden denchöre nicht durch Krieger singen lassen solle,,, während ein Paar Kom­Beliebtheit erfreut, und daher keiner weitern Anempfehlung bedarf. Die parsen a l s D r u iden in der letzten Reihe stumm standen, wodurch die besten Bürgen fur ihre Reize siud —ihr Alter und ihre notorische Verbreitung. La,dach. Druck und Verlag des Joseph Blasnik.