Nr 2» 7. Plänilmrralionspreis: I,n Coniptoii nanzj. n. !,, ! ll'!. st. 5>..'',o. ffür dic Zustellung !»s HmiS halbj. ^', ir. Mit d» Post «anzj. sl. >ü. YcUbj. fl. ?.5>u, Dollllerötllss, 2». December Inseitioli?gcl>l!hl bi« I0 Zeilen ! lmal s,«ll., l!m. «»ll., !i7<^ Prämlmcratious - Giuladung. Mlit 1. Jänner 187! beginnt cm neues Abonnement alls die „vaibacher ^eituu,;." Durch eiucn reicheren lind mannigfaltigeren Inhalt, luM'soudne durch sorgfältige Redaction des politischen Theiles und Behandlung aller wichtigen Tagcssragen in ^>ri„lnal-Ärtikcln von unterrichteter Seite, durch Genick' sichtiaung auch cer materiellen Landcsinlcrcsscu, namentlich der Vaud- und F u rstw i rthsch a ft. dcucn die ..^aibnchcr Zcituug" auch fortan ihre Spalten öffnen wird durch Drininal-Tclessramme über alle wichtigen Tagcsbcgebcnheiten, dulch eine vollständige ^ocalrubrit und durch Feuilletons, theils belehrenden, theil« unter'lialtcndeu Anhaltes, werden wir. wie bisher, bemüht sein, unserem Blatte nügeiueiueö Interesse zu sichern. Auch die vollständige Mittheilung der wichtigsten ncul'n Gesetze welche die Anfchaffnng von Scparatausgaben erspart, dürfte der ..Vnil'achcr Zeitung", jowic die Schnelligkeit und Ausführlichkeit, mit welcher dieselbe s'cts iü'cr di^ Bcr'haudlmigcu aller Vereine und Eorporationcn. insbesondere des ^andt.lgcs und G cmc i nder a t he S berichtet - den Vorz»»g vor auderen Blättern sicher,! Wir "ersuchen schließlich alle Freunde des Vaterlandes uud des Fortschrittes auf Gruudlage dcrStaatearuudgesctze um ihre Mitwirkung, indem wir unsererseits alles aufbieten werden, um zur Verwirklichung dieses Princips in unserem Vatcrlanoc beizutragen. Die Pranmnerations-Bedingungen bleiben unverändert: Die PränumerationH-Veträfte wolle« portofrei zugesendet werden, ttaibach. im December l«70. IglMZ V. KleMMM <>I Ftdvl VllMtMg. Aiutlicher Tbeil. Der Iustizminister hat dem ^cmdcsgcrichtsrathe bei dem Krcisgerichtc in Äozcn Georg Nestor dic ange-suchte Versetzn,,^ in gleicher Eigenschaft zn dem Landcs-gerichte in /^nisbrnck bewilligt und dic Bc.zirlsrichtcr Rudolf Schandl in R.illeubcrg uud Dr. Benedict Esterlc ii Ampczzo zu Vliüdes^crichtsrätheü bci 5cm Krcisgcrichlc iu Vozen ernannt. Der Iustizminister hat deu Bczirksrichtcr Joseph Walika in Platten über sein Ansuche,, in gleicher Eigenschaft nach Haida übersetzt uud zu Vezirtsrichtern ernannt > den Staatsanwaltssubstitutcn Wenzel Zifrcund für Völim -Kamnitz, deu Bezirksgcrichtsadjunctcn Ignaz ssiedler für Konwlau. den Krcisgcrichtsadjunctcn Anton Sedlaczek für Platten und den Bczirtsgcrichtöadjunctcn Hermann Schmidt für Kratzau. Nichtamtlicher Tbeil. Oesterreich und Italien. Im italienischen Parlamente hat am 21. d. M. der M is V /outl.Bcnosta sehr warme Wottc gesprochen, in welchen er dcr. ftcundl.cheu, l° mlnmn Verliälllnsse aedentt. welche letzt zwischen Italien und der östc r ichi ch-ungarischcn Monarchie Bestand abc„^ Bei dcr jctzig n Zerklüftung, wclchc dcr groß «r.e n unscrcm W»llll>cil? hervorgerufen t,al, und tnl der Vn. sch'rdu g de ü er bestandenen Mach.o^ ',' cs von ciner wahch st P°l'liscl,cn Bedcutu.'g wenn zwe. Vlächlc. wie die östcrrcichisch'ungarische Moncnch.c u.'.d das Nünigreich Ilalicn Vc^hu'^n zu minder unler° halten, welche nicht nur darauf Mlchc» l.sscn. daß das freundnachbarlichc Vcrhaltmß zwischen >h,^ n.chl gc. ftür! werden wird. sondern auch. daß s,chc„ d°'Ptsraqn, durch Ucbcreinsnmnnma dcr Ans.^c., ei.'-°nder eine Stütze sein wcrdcn. D.c Zc.t naht stchcrl.ch heran, in welcher von all<" ^citen. auch vou sllchcn. welche sich bisher abweiset ocrhieltcn der Wunsch w.r. »eäußctt werden, daß dic ncutraleu Machte icncs )!mt der Uneigcnnühigkcit und Humanität anSubcn m^cn Welches ihnen oblicqt, wcn» c>" vevh^c.cnder Ära d s m sarixcrl.chts Wcrl vollbri"^ und d..' »ra.lcn ^laltcn ,e-Civilisation in Stätten dcr V^cnci zu ^rw.n>delu d^ . l Je inniger das Einuersiäudniß ist. wclchcs >u ft-l a»e>, Zcilläufcn zwischen tcn uculralcn Haup!.uach.-l' bcheht, desto grühcr wird dic Aussicht, d-.ß dc.cu sl.cd. 'chc Action, wenn ,V> einmal b:gi"»t. zu cincm gu.en ^dc fi'.hrcn wird. Unter allc" Nmstilndc» waic die T°rs.fc,lt dcr diesseitigen Nc;!crung darauf gcxchtcl «c wcscn. d-c innigsten Gcziehm'gcn zu Ital>^" >>' "^^ h"ltc„ und die Erllärnim cincs i'alim'sche« Mlluftcrs ^S Acnßcrn, daß c-„ so'bedeutend^ Zicl '"'c'cht wor^ d"' w«rc a^cb i>, aperen Perioden hier nn! hohcr Oe-!"'a'huung aufljenommeu worden. Doppclt g'oß l,t abcr lchs dic Acfli(di^l^i. welche nnS die ^scdlc» Wv'te dc^ i"u!N!!c,5 »zl^-c'iUi.V^no^ cin-^floßl h!,^». w^l w!i » "'« Hosfm'na l;^.'.< dNch-,., dliß ,licht allci,, Oestl'rt.ch- llngarn und Italien, sondern auch ganz Europa gute Folgen aus diesem herzliche» Einvelsländniß werden er wartcn können. Politische Uebersicht. i ttaibach, 28. December. Man schreibt dcr „Grazer Ztg." aus Wien: „Bei Aushebung des Concordates ertheilte!>ckanntlich Se. Ma jcstlit dcr Kaiser dem Herrn Ul'tcrrichtSmmister von Stremayr dc» Auftrag, eine Reihe von Gesetzcutwürfen , bestimmt zur Regelung des Verhältnisses der Kirche zum Staate, zur vcrfassuugsmäßigcn Behandlung vorzubereiten. Das Unterrichtsministerium hat die rc-latw kurze Frist, die feit diesem dcukwürdigen Tage verstrichen, redlich zn benutzen ucrslaudeu, denn, wie wir vernehmen, befindet sich eine Reihe von diesbezüglichen Gesetzentwürfen theils bereits znr Porlage im Reichs-rathe bereit, theils dcr Vollendung nahe. Die betreffenden Elaborate umfafscn fast alle jene Verhältnisse, welche sich aus den Wechselbeziehungen zwischen Staat uud Kirche ergeben; für den Geist, in dem dieselben gehalten sind, spricht wohl zur Genüge der Umstand, daß sie von in- und ausländischen Eapacitätcn ans dem Gebiete des katholischen Kirchcnrcchtcs einer Prüfung unterzogen wurden und ihre volle Billigung fanden. Selbstverständlich wollen jene kirchlichen Autoritäten nicht im Lager dcr starren katholischen Partei gesucht sein. Was die Gesetze selbst anbelangt, so begnügen wir nns für heute, fie dcr Ncihc nach zu verzeichnen. Das größte uud umfangreichste dieser Elaborate ist dcr Gesetzentwurf betreffend die änßcrcn Rechtsverhältnisse dcr katholischen Kirche; ihm schließt sich das Gesetz über die Aufhebung der Patronate an. Ferner ein Gesetz über Regelung der Eongruagcbührcn (welches auch. wie ver» lautet, mit der Ncgcluug der Stolagcoührcn u. s. f. sich beschäftigen soll.) Sodann begegnen wir einem Gesetze iibcr geistliche Genossenschaften, insbesondere über die Feststellung dcr Bedingungen, unter denen den kirchlichen Genossenschaften corporative Rechte eingeräumt werden, und schließlich einem Gesetze über die theologischen Facultätcn. Wir wissen nicht, ob hiemit die Reihe der Vorlagen, die anf diesem Gebiete des RcichsralheS harren, schon erschöpft ist; das aber wissen wir — und darin wird uns Jeder zustimmen - daß schon in den hier aufgeführten Gesetzen ciuc Summe geistiger Thätigkeit Seitens des Unterrichtsministeriums vorliegt, welche die rückhaltsloscste Anerkennung verdient." AuS Berlin wird tclcgraphirt: In ,'ciner Ant« wort auf dic letzte Depesche Bismarck's betont Graf Bcust die vou Beginn d^ Krieges iuuegchaltenc Neutralität, ertheilt bestimmt die Zusage, daß das österreichische Eabiuct durchaus nicht iu die deutschen Angelegenheiten sich einmischen wcrdc und setzt schließlich die Vortheile auseinander, die aus einem Zusammengehen Oesterreichs und Deutschlands, dcr beiden Ecutralmächtc, für beide und den europäische!, Frieden hervorgehen. Die norddeutschen Blätter besprechen deu bekannten Artikel dcr „Prov. Eorr." über die künftigen Beziehungen zwischen Oesterreich und Deuts ch lnud in zustimmender Weise. Die „Weser-Zeitung" sagt: Wenn irgendwo zwei große Völker iu aufrichtiger Freundschaft und einem Bündniß zu Schuh uud Trutz gegen Außen zu einander stehen sollten, wie sie einst treu zu einander gehalten haben zu den Zeiten dcr Väter, so sind es Deutschland und Oesterreich. Brlr^ gen wir dem neuen Jahre den warmen Wunsch entgegen, diese Freundschaft uns zurückzuführen. Jules Favre soll an der Conferenz über die Pontus - Frage in London theilnehmen. Ohne Zweifel hofft er nebenbei auch für eine Friedentwermittlung d«r Neutralen wirken zu tünnen. Die britischen Älätter reden den Deutschen ins Gewisse,,, von ihrer Uebermacht den Franzosen gegenüber leinen allzu tyrannischen (He brauch zu machen. Aber auch den Franzosen empfehlen sie, das Princip territorialer Zugeständnisse als Vasis dcr Verhandlung zu acceptireu. Dadurch wäre dem Frieden der Weg geöffnet. Der „Independant des Busses Pyreni-es' enthält einen Artikel, worin das Dunkel gelöst werden soll, wel-chcs noch auf den Unterhandlungen ruht, die der Ea-pitulation von Metz vorausgingen. Wir entneh men demselben Folgendes: „Gleich nach der Capitulation von Sedan und der Proclamation der Republik legte Graf v. Bismarck das Project zu einem Vertrag auf folgenden Grundlagen vor: Eession vou Straßburg und eines Theiles von Deutsch-^othringen; Abtraguug der Festungswerke von Metz; Abdankung Napoleons III. und Regentschaft der Kaiserin. Der Vertrag sollte vom Senat und dem yesetzgebcnden Körper, der in Amiens zusammentreten sollte, ratificirt werden. Die Rheiu-Armec sollte Metz mit ihreu Waffen verlassen, jedoch unter der Bedingung, während dreier Monate nicht gegen Deutschland zu dienen, da, was aber nicht wahrscheinlich, die Kammern dem Vertrag ihre Zu-stimmung verweigern könnten. Bazainc und seine Armee sollten die Kammern beschützen und die Ordnung in Toulouse, ^yon. Mar< seille lc. herstellen. Endlich sollte die deutsche Armee Paris einschließen und die Bevölkerung durch Hungersnoth zur Uebcrgabc zwingen. Dieser vom Kaiser ge billigte Vertrag wurde Bazaine mitgetheilt, dcr seine Zustimmung gab. jedoch für sich selbst so ausgedehnte Gcwnltcn stipulirlc. daß dic Dictntur eher ihm, als der Kaiserin angehört hätte. Die provisorische Zustimmung Äazainc's wurde vom General Boyer nach Versailles gebracht und dort angenommen. General Boyer begab sich nach England, um die Zustimmung der Kaiserin zu crlaugcn. Die Kaiserin verweigerte während 3H Stunden ihre Unterschrift; endlich gab sie aber auch nach und unterschrieb deu Vertrag. Es überkam sie aber alsdann Reue; sie ließ den General Boyer zurückrufen und unter dem Vorwandc. daß sie auf ihrer Abschrift einen Irr thum verbessern wollte, verlangte sie den Vertrag noch mals zu scheu. Dcr General Boycr händigte ihn t>cr Kaiserin ein. uud sie zerriß ihn. Der General Boyer kehrte nach Metz zurück, und zwei Tage später fand die Eapitulation statt. Man behauptet, daß die Kaiserin gesagt habe.- „Ich habe allc Unchrc ohne irgend einen Nutzen für mich übernommen, denn Bazaine wird mich mit meiucm Sohn bald wieder verjagen und allc Gewalt für sich allein nehmen." Ballon-Nachrichten aus Paris vom 21. December Mtlden, daß die Ncitionalgaroe Petitionen unterzeichnet, 30! 6 um ins Feuer geführt zu werden. Die Börse hält die Course und Paris überhaupt bewahrt seine patriotische Stimmung. Die Ernährung wird, mit Ausnahme der von amtswegen ucralifolgten Rationen, immer kostspieliger, allein die Bevölkerung erträgt alle Entliehrungen mit stoischem Gleichmuth. Die „Independance" vom 24. d. veröffentlicht den ersten Thcil einer in Briefform gehaltenen Broschüre Guizot's, worin dieser den Mitgliedern der Bandes« vertheioigungs-Regicrung in Paris und Bordeaux eines-lheils seine Zustimmung zu ihren bis jetzt vollbrachten Leistungen ertheilt, anderentheils auf der Nothwendigkeit der baldigen Zusammenberufung einer frei gewählten National-Versammlung besteht. Am 26. December fand in Bordeaux eine große Rcvue über die 15- bis 20.000 Mann zählende Na-tionalgarde von Bordeaux statt. Cremieux hielt eine Ansprache, in welcher er sagte: Die Regierung ist entschlösse», jede Gewaltthat und jede Reaction zurückzuweisen. Die Republik allein kann und wird Frankreich retten. Mlc Nationalgardcn und die der Revue anwohnende Menge zeigten großen Enthusiasmus und riefen: „Es lcbc dic Republik!" Alle Officiere schwuren, die Republik zu vertheidigen. Die Lurcmbulgcr Antwort aus >ic preu-ßische Note. Die großherzoglich luxemburgische Regierung hat unterm 14. December 1870 durch ihren Präsidenten, den Staatsministcr L. I. C. Servais, dic Depesche des Kanz« lers des norddeutschen Bundes vom 3. December 1870 erwiedern lassen, womit Graf Bismarck die luxembur» gische Regierung in Kenntniß setzte, daß Sc. Majestät der König von Preußen sich bei den militärischen Operationen dcs deutschen Heeres durch die Neutralität Luxemburgs nicht mehr gebunden erachte, nachdem dieses Oroßherzogthum so wenig guten Willen an den Tag gelegt hat, seine Neutralität dcn beiden kriegführenden Theilen gegenüber ernstlich zu erwahrcn. — Nachfolgend, nach der ,.U. R.". eine genaue Analyse dieser Antwort: Dic luxemburgische Regierung beklagt die ungenauen übertriebenen Informationen, die der königlich preußischen Regierung diesfalls geworden sind, und betont, daß der luxemburgische Geschäftsträger in Berlin wiederholt Gelegenheit hatte, aus dein Mundc dcs UnterstaatssecretärS v. Thiele Worte der Anerkennung über die corrccte Haltung Luxemburgs zu vernehmen Die geographische Lage des GroßhcrzogthumS in der nächsten Nähe des Kriegsschauplatzes ui,d die im Sinne dcr Artikel 3 bis 5 des am 11. Mai 1867 zu London über die besondere Stellung Luxemburgs gezeichneten Vertrages getroffene Verfügung, nach welcher Luxemburg nur so viel Soldaten zu halten berechtigt ist, als zur ölufrechlHaltung der inneren Ordnung nothwendig sind. lassen die Schwierigkeiten noch mehr hervor-lrcten, mit welchen dic großhcrzoglichc Regierung bei der strikten Wahrung der Neutralität zu kämpfen hat. Auf die beiden Anschuldigungen dcs Grafen Bismarck übergehend, nämlich daß in Luxemburg einige Züge mit LcbenSmitteln zur Verproviantiruna von Thionville organisirt wurden, sowie daß der französische Consul in Luxemburg durch Errichtung cineS förmlichen Wcrbebu-reau der französischen Armee auf neutralem Boden Vorschub und Hilfe leiste, erwiedert die großherzogliche Regierung, daß-sie nur von dem Passiren eines einigen dortigen Zuges in der Nacht vom 24. auf den 25ten September 1870 Kenntniß erhielt, eines Zuges, dessen Ladung über Belgien aus einem anderen Lande verfrach- tet und ungehindert lia,1, Franslv!ck gelnachl wa>d. ob> wohl preußische Militälftoslei! 5ie Grenze bcseyl hielten und dic Zufuhr hindern konnten Dagegen behauptet die graßh^Mliche Niqicrm'.g bestimmte Kenntniß zu haben, daß lausende solcher Pra-viantzüge, dcren Ladung für die deutschen H^il. bestimm! war, auf großherzoglichem Gebiete verfrachtet und die Lebensrnittel selbst aus luxemburgischem Gebicic ana/-kauft und in Waggons verladen wuroc:,. welche der Lu--xcmburg dienenden Elscnbahügcsellschaft gehören, ohne daß ein.' große Anzahl dieser Wa^en, zum großen Nachtheile dcö Handels, bisher zurückgelangt wärel', sondern vielmehr zur Beförderung deutscher Truppen und ihres sonstigen Kriegsmat^riales verwendet worden sind. Ohne der wiederholt vorgekommenen Verletzilüg luxvmbulgisckcn Gebietes ourch bewaffüctt Soldaten dcr deutschen Hc^n oder der Hilfe zu gedenken, welche Luxemburg dcn Verwundeten dieser Armee angedeihen ließ, weist die großherzogliche Regierung auch die zwelle Anschuldigung des Grafen Bismarck znrück und tracktct dcn beweis zu führen, daß der französische Konsul in Vuxcmburg durch s'.'in Verhalten keinen Äuiaß zur Klage geboten !lü«t. Üm Thc>! der geschlagenen Truppen ging nach Roucn und Cher-bourg, ein anderer nach Havre uud wieder ein Thcil nach ÄrraS uud Lill.. Iu dieser letzteren Festung nahm auch General Faidherbe fein HnupluMrtiet', um alle dispo tiiblcn Streilträfte zu sammeln. Das wär ein umso schwierigeres Stück Arb, it, als Munlcufftl, seinen Sieg rasch ausnützend, Noncn bald bcsctzt hatte und bis Dieppe vorgedrungen war. Nichtsdestoweniger erreichte Fail» herbe seinen Zweck; er mußte sich freilich nur auf die Nordost - Departements bcschlänken , aber in wenigen Wochen stand er schon wieder mit 60.000 Mann vor Lille und rückte gegen Amicns. Mantcuffel bekam von all dem rechtzeitig Kenntniß und verließ schon am I6tcn Oeccmdcr nut dem gauze:, 1. und Theilen dcö 8. Corps Amiens, um sich ösllich zu mcudcn und Faidhcrbe vom Marsch auf Paris aufzuhalten. Äm 18. December stießen die Deutschen wcni^ Meilen östlich von '.'lmicns auf Faioherbc'S Vortruppeu und warfen dieselben zurück. Inzwischen war das GroZ der französischen Nordarmcc am 20. December in Albert angelangt und hatte sich am Hallueflusse von Beauncourt und Montigny bis zur Einmündung der Hallue in die Sommc entwickelt. Die Frcmt dcr Franzosen war 1^/, Meilen lang und kaun, l'/, Meilen von Amiens entfernt. General Faid» herbe erwa> lcie den Angriff Manteuffel's. der denn auch wirtlich am 23. erfolgte. Die Schlacht entwickelte sich gegen Mittag auf der ganzen Linic und entbrannte gegen 2 Uhr am heftigsten um den Besitz dcr von den Franzosen hallnäckig vertheidigten Ortschaften am rech» ttn und linken Flußufer. Nacheinander wurden die Dörfer Äeauncourt, MouliM). Qilericux, Pont Noyellcs. Vussl) uud Vlquemont von dcn Prcu^i! genommc», einige gingcn wicdcr verloren, als die französischen M«' rinvtruppcu vo.stürnltcu, schließlich abcr dlicbin dic deut« scheu Truppen auf allen Punttcn im Vortheil. Die hcrcilibrcchkndc ^iachl niachlc dem i'ampf ein End'. Die Preußen behielten die von ihncn genommenen Ortschaften, währciio die F>,n>zosen ihrerseits noch immer daS linke ?Flußufcr im Grohc» und Ganzen fest» hielten. Der E'fola, war am Abend des 23. auf keiner Seite ciu entscheidender; die Deutschen hatten wenig Terrain gewonnen und dic Franzosen noch nicht Kchrt gemacht. Am 24. December versuchte Faidherbe einige Vorstöße, war aber nicht im Stande, dic v.rlcncn ge-gangellen Dürfer wicdcr zu nehmen, und doch hätte er cine neue Schlacht nur dann cinlcitcn löüncu, wenn cr allc auf dcm linken Ufer gelegenen Positionen im Bt» sitze gehabt hältc. Der Umstand, daß sich dic Preußen ii, Pont-Nuyl'llcs einnisten, niußlc Faidherbc die Ueberzeugung beiblinqcn, dnß scinc Aufstellung arg gefährdet war, und als er am 24. Dcccmlicr alle seine Versuch«: zur Wiedcrcrodcrung der wichiiczstcn Positionen scheitern sah, trat cr am 25. seinen Rückzug gcgcn Arras, rcsp. Lill«', also auf der ganzen Eisenbahnlinie an. Mantcufftl ',og aus dcm Rückzug«.' Vortheil und setzte seine Eolonncn so!0it in ^^cwegung, um den Feind zu verfolge». Die enischcidcnden Vorthlilc dcr Armee Mantcnffel's datirc" also crst vom 25, December, dem Tage. aü welchcm Faidherbe zur Einsicht gelangte, daß sein Hcil iui Rück' ;uge liege, und daß die Annahme einer neuen Schlacht für die Exineuz seincr Arune höchst gefährlich wäre. Wenn also das eiste Tclcgram.n Maulcuff^l's die (5l' folge uo!u 23. d. zu sanguinisch auffaßte u»d d.n Gan,l der Ereignisse anlicipirtc, so machte sich Faidhcrbc seincr^ s^its cincr gau; unverantwortlichen Uebertreibung schuldig, als er am 24. d. nach Voldcaux lllegraphirtc, daß er einen „vollständigen Erfolg" davongetragen habe. Sehen die „E,folge" so aus, daß man mit Müh und Noth seine Positionen hält und schließlich doch zurück' geht? Mantcuffcl Hal wicder Lust. Jede Niederlage wäre ihm höchst verderblich geworden, weil cr über sehr weni'fl Truppen gebietet, sehr weil von Paris steht und einc" Thcil drs 8. Armeccorps, das von Faidherbe vollM' dig abgeschnitten worden wäre, eingebüßt hätte. Er folyt jetzt dem Feinde nach Arras, um ihm keine Zeit zul Rcallirung zu lassen. Abgesehen von dcr strategischen Bedeutung des Rück^ugcs dcr französischen Nordarmee, dcr Mantcnfftl bis auf weiteres zum Herrn des Nordens von Frank' reich — natürlich mit Ausnahme der festen Plätze und des Territoriums zwischen Arras und Lille — mackt, licfcrl der Kampf vom 23. December auch ein trauriges Glld von dcr Schlagfcrligteit der französischen Reservearmeen. Faidhcrbc befehligte etwa 60.000 Mann (das ^nze 22. Corps und mchrerc Mobilgarden-Vrigadell), Manteuffel kaum 40.000 Mann. nämlich daS 1. und cinen Theil des 8. Corps. Wenn also auch eine solche Ucbermachl nicht hinreicht, um die Dcuischcn zurückzu« werfen, so wird die Situation für Frankreich in null' tärischer Beziehung immer verzweifelter. /ellislellm. Eine neue Napoleonische Droschnre. Vor einigen Tagen wurde in der t. Hof«, Kunst-lmd Buchhandlung von Theodor Kay zu Kassel eine Broschüre unlcr dem Titel „Die Beziehungen Frank' rcichs zu Deutschland unter Napoleon III. von Marquis v. Griconrl" ausgegeben. Die 34 Seiten staile Schrift ist, wcnn nicht vom Exkaiser felbst verfaßt, doch von ihm inspilirt, uud von dem exkaiscrlichen Hos-Ueberfttzer und Ehrenrcttcr A. Mels ins Deutsche über tragen. Ihr Zweck ist: die öffentliche Meinung iu Deutschland zu Gunsten oeS Exkaisers ;u stimmen, in» dem sie nachzuweisen sucht, daß derselbe von den Tagen des Pariser Friedens an stets schr freundlich gegen Deutschland und spec^ll gcacn Prcußcn g^resen, dem er zu verschiedenen Zeilen, insbesondere im Jahre 1866, die größten Wohlthaten erwiesen. Sein sehnlichster Wunsch sei gewesen, Hraukreich durch ein liberales Re-N'ment zu befriedigen und emcu allgemeinen Völker, frieden zu begründen. Dies wärc ihm auch mit Hilse des glorreichen Plebi?c,ts 'gelungen, wenn nicht die Oppoimonoparteicn in der Kammer und in der Presse fortwährend seine Regierung in der maßlosesten Weise angegriffen. ,hr stet« die preußischen Erfolye des Jahres 1866 als Niederlagen Frankreichs darucsjcllt und da. durch ein allgemeines Gcsühl der Unsicherheit und des Mißbchaacns erzeugt hätten, welches nur des FuntenS der spanischen Throncandidalur bedurste, um plötzlich in helle Lohe auszubrechen, die eulweder daS ganze StaatS-wcsen zu zerstören drohte, odcr den Kricg unvermeidlich machte. Der Verfasser bespricht sodann mit beißender Ironie die fnchere Hallung der OpposilionSmänncr Thiers, Jules Favrc, Pr6oost - Paradol u. s. w., wclchc keinen Augenblick versäumten, um an Sadowa zu erinnern und die Nothwendigkeit einer Revanche dafür zu verlangen, jetzt abcr sich in dcn Mantel der Tugend hüllen und ihre unbedingte Friedensliebe geltend machen. Dann wird dargethan, daß nach 1866 es für Frankreich nothwendig gewesen sei, Allianzen zu suchen, als welche sich Oesterreich und Italien von selbstdar« geboten hätten. Wenn es trotzdem vereinzelt dastand, so sei das kein Beweis gegen die Möglichkeit dieses Bündnisses. Mit Berufung auf die von den deutschen Blättern veröffentlichten, in ^t. Cloud gefundenen Depeschen wird dargclhan, daß d^ö gesammtc Volk in allen Theilen dcs Landes dcn Kri n gewollt uud mit Begeisterung aufgenommen habe. Als der Kaiser zur Armee abging, habe er deshalb Par^s nicht passirl. weil das Volk vorhalte, die Pferde d^6 Wagens auszuspannen und ihn auf den Schultern zum Bahnhof zu tragen! Dasselbe Volt, welches einen Monat später die Wappen des Kaiserreichs zerstörte und dic Statuen des Kaisers zerbrach! Es wird nun weiter erzählt: Am Sonntag, den 19. Juli (muß wohl 17. heißen, doch auch dann bleibt die Sache noch mehr als unwahrscheinlich) war Napoleon III. von St. Cloud nach den Tuilcricn gekommen, um einem Ministerrath zu präsidircn, welcher mehrere Stunden währte. In diesem Rathe beschlossen der Kaiser und sämmtliche Minister einstimmig, daß man eine Erklärung erlasse, wclchc den Frieden crmiig' liche. Nber an demselben Abend kehrten die Minister nach St. Cloud zurück und wicderricfen ihre Erklärunge« vom Morgen. Herr Ollivicr erklärte dem Kaiser, daß/ wenn das in der letzten Sitzung beschlossene Docu« menl zur Veioffcnllichuiig gelange, dic Enttäuschung t^ Volkes derail slin werde, daß man die Minister a»^ pfeifen und ihren Wagen mit Koth bewerfcn werde. "^ Diese Erzählung ist offenbar unwahr, denn schon aM 16. hatte dcr Kaiser beim Empfang des Senats cine durchaus kriegerische Ansprache gehalten, und am l7tcn schon war Wimpsscn mit der Kriegserklärung nach V^' lin abgerci^t. Die Schrift fährt dann säst wörtlich fort: „Es '1t sicher, daß, obgleich dcr Kaiser nur ein constitutioncllcr Monarch war, er den Kricg hätte vermeiden könnt»', wen» auch uuf Kosten seiner Popularität. Man wü'de ihm vorgeworfen haben, wic man es schon gethan, daß er demüthig vor Starken uud hochmülhig gegen Schwächt sci; sein Handeln wäre als ein strafbaies bczcich'Ut worden, und das ist in Frankreich ein uncrschöpfMc" Thema herausfordernder Opposition, Dcsscnungcachlct (wir sagen es frei und offen): die Pflicht dcs Kaisers wäre gewesen, weiser als dic Nation zu scin und den Krieg zu vermeiden, selbst um den Preis seiner Krone: Scinc Entschuldigung ist. daß er den Kampf ohne Leiden' schast aufnahm, wie cln Mann. dcr sich duellirl, we" dessen Ehre und Pflicht es so erheischen, und der wenig Achtung darauf gibt. ob der Gegner stärker oder saM' chcr als cr sei. Zweifellos wurde auch er am Enoe vom nationalen Elan mit fortgerissen, und sein »nvc< 30 l 7 Wbei- die nächsten Pläne der deutschen K rit Altitung gibi de, Kricgschronist der „Schlcs. glg." folgende Alldeut»^: 'Alles deutet darauf h^>. üaß man die eigens! Op^ral^nen dem Kricgspl^ne l^s O.g ners anpassen, also in e stcr ^m>c nn: jed'.i« Cnisatzt, er von Paris ftl:!l,lll: ll w ll. si' stct,l demnach zl> crw.lr-ten, dr.ß n n^chsl.i Z>il all. d^'Ps :cr I, u-,5 2 M-mee in der Entfernung von einigen Tagemärschen um Paris concentrirt werden. Fällt die feindliche Hauptstadt binnen wenigen Wochen, fo habcn die inzwischen im äußer, sien Norden und Westen, namentlich aber in den weiten Gebieten des SildcnS erfolgenden Rüstungen des Feindes nichts Vcdentliches. G hcn aber noch viele Wochen hin, ehe die Hauptstadt bczwmigcn ist, so taun die Noth-wendiglcit cin'rctcn, abermals eine neuc Camp^gi'c zu unternehmen, a,, li i, dcr elicn bei AmieuS und Orleans siegreich anS.ictlag^!cn. Ou zweifeln nicht daran, daß auch in dieser neuen Campagne dcr Sieg unseren Fah' l,en treu bl.ibcn würde, dennoch aber läßt diese Eoen< tualilät daimlf licdachl sein, unsere H>erc möglichst zu verstärke»?. Der Momcl.t ist gclommcn, wo wir NlleS in die Nagschale werfen müssen, was wir irgend aufzustel« len vermögen. W r sind deshalb darauf gefaßt, daß an die Leistungsfähigkeit, die Opferwilliglcit und dcn Pa« trioiismus Deutschlands ein neuer Appell eichen wird. ES handelt sich nicht allein darum, des Sieges gewiß zu smi, wenn Trochu seine immer mehr zu Soldaten heranrsifendcn Mobilgarden neben dcr Linie noch zu MusscnauSfällcn vcnucuden, oder wenn abermals Entsatz. Heere den Weg gegen Paris einschlagen sollten, sondern — und hierin erwinen wir das wesentlichste Moment — nach dcm Falle von Paiis große Hccresmassen auf französischem Buden zu haben, um dem Gegner die HoffmmaSlosiatcit weiteren Widerstandes ^ ooulo» zu dcmottstrircn, nöthi^enfalls abcr sufott nach dem südli« chen Flllntseich voistoßen zu können, ohne unsere Occu« Pation des Nordens zu beeinträchtigen. Wir diirfcn weder uns wundern noch cischrccken. wenn in der nächsten Zeit alle noch in dcr Heimat bcfindlichln schlagfähigen Truppenlöiftcr sofort über die Ärenzen s.rlM>t, wenn neue, junge Ncciüteu eingestellt, alle zeitwcis al>? un> brauchbar bezeichneten Leute einer ncncn Ncv sion nnlcr-worfc,,, wenn die ältesten noch rienstpflichtig.n Ücntc zu den Fahnen gerufc», überzählige Nescrvistc>l dcr Caval« lerie behufs V rwcndung im BesatzungödilMst mit oem Gewehr ausbildet und andere üynlichc Maßregeln go tl-osfln werdd,. Ueber die Gefechte an dcr Cole-o'Or Meldet der „Proares dc Saone et ^oiic" folgendes: Gestern il^.) hauen an dcr gaiizc» ?!usdeli„ul!g der Cote-d'Or von Georey bis Nuils schr blutige Gefechte stattgefunden. Die Kanonen donnerten unaufhörlich von halb 5 Uhr an. Auf beiden Seiten sind die Verluste groß Dcr Feind hielt Pelctonscner auf kurze Enlfcr-nuna an«, welches ihm viele Lentc kostete. Auch unsere Artillerie die in guten Stellungen war, hat ihm viele Verluste 'beigebracht. Aber auf unserer Seite wurde ein Bataillon dcr schönen Rhonc-Ycgion und das 32. Linien. Regiment fast aufgerieben. Oberst Ccller der genannten Leaion M schwer verwundet, ein Commandant und meh. rer°e ÖfficieVe sind ge.ödlet. der Rest des Bataillons wurde von einem Untcrlieutenant zurückgeführt. Hier «inigt Einzelheiten, welche wir m Veanne erhalten lonntcn. Gegen 8 Uhr Morgens wnrden unsere Vorposten bei Grandes-ÄarracmeS unterhalb Gcorcy durch eine preußische Colonne angegriffen welche von D.,on oder dem verschanzten Lager von Marsaunay lam. G.S ll Uhr hielt ein Bataillon der Rhone-Legwn unter-stützt durch cinige Frei-Compagnttn und Francs-Tireurs d'e Stellmia Aber als ein Bauer lhncn anzeigte, daß eine zweite preußische Colonne mit sorcirten Märschen auf der Straße von Cireaux vorrücke und dieselben ab< zuschti^den drohe, ^ogen sie sich in guter Ordnung Muck. Kaum waren sie hier angekommen, so zeigte sich die zweite preußische Colonne, aus dem Wald von Gilly' lcS-(iil^ux ticrvorbrechcnd, und beinah zu gleicher Stund? griff uns eine drille preußische Colonnc aus der Höhe von Nuits am jenseitigen Abhang un. Diese Co» lonne wurde sehr rasch durch unsere Artillerie zurück« geworfen. Der Kampf conc.ülü'üc sich also auf die zwei ersten Colonnen, welche ihre Bereinigung bewerkstelligt hatten. Ei.i wüthendes Gefecht entspann sich zwischen Nuits und Boncourt, welch' letzteres Dorf in Brand gesteckt wurde. Am Abend nahm der Feind Stellung in einer Vorstadt von Nulls. Um 10 Uhr wurde noch Gewehrfcucr in dcn Straßen dieser Stadt abgegeben. Um 5 Uhr Abends ward in dcn Straßen von Beaune Gencralmalsch geschlagen, und die Nationalgardc versammelte sich eifrig. Für uns blieb das Gefecht unentschieden, wir behielten unsere Stellungen." (Dagegen machen wir darauf aufmerksam, daß die Regierung von Bordeaux in einem amtlichcn Berichte zugibt, daß die Preußen am 18. d. Nuits angegriffen und genommen haben.) Der „Glaneur" von S a i n t« Q u e n ti n erzählt die Wicderbesetzuug von Ham durch die Preußen wie folgt: Die Preußen sind von Neuem und ohne Schwie« rigleit in Ham wieder eingerückt. Seit einigen Tagen gab eS in der Stadt keine Truppen mehr. Samstag gegen Mittag kamen 150 blaue Uhlanen vom 18. Re^ giment von Noyou her in die Stadt. Einige von diesen Reitern waren mit Hacken, Acilen, Schaufeln lc. versehen. Es war gerade Maittl^g, die Panik unter all' den guten Handelsleuten, die, >hr Gemüse im Stiche lassend, über Hals nnd Kopf davonliefen, läßt sich den» ken. Von Zeit zu Zeit durchstieiften Patrouillen die Stadt, während die übrige,, Reiter aßcn nnd tranken. Mit dem Abende verschwand die ganze Schaar. Der Zweck dts Besuches dcr Preußen in Ham war, wie man sagt, die Requisition'.-» zu beschützt», die in ihicm Namen in den umliegenden Gelminden gemacht wurden. OMsnemBeiten. — (Ueber die Ankunft und den Aufent» halt Sr. Majestät des Kaisers in Meran) bringt der „Bote f. T. u. V." folgenden Bericht vom 21. d.: Der gestrige Tag war sur un« ein Tag der Freude und des Glückes, denn er brachte unsern allergnädigslen Kaiser Franz Joseph mit dem Kronprinzen Rudolf in unsere Mitte, fo daß uns nun die Ehre einer mchrliigigeu Anwesenheit der ganzen kaiserliche» Familie il, »nsercm (5urc»rte zu Theil wird. ES wurde dcr kaiserlich!.' Wille kund, daß jeder feierliche Empfang zu unterbleiben habe. Deshalb wurde den, ersehnten Landesfiirsten zwar lein officieller, aber dennoch der herzlichste Empfang, wenn nuch ohne allen Pomp, bereitet. Nach betreffenden Ortes eingeholter Erlaubniß lame» aus freien Stücken die EchUtzeucompagnien von Parischms. Algund, Tirol, Schenna und Mais in ihrer schmucken Nationaltracht mit flatternden Fahnen und jede unter den fröhlichen Klangen ihrer Musitbande herbeigezogen und stellte» sich bald nach .'! Uhr im Parlc und den Schloß-Hügel von Trantmannsdovff hinan auf, wo sich die städtische Musilcapellc postirt hatte. Die hiesige männliche Schuljugend, von ihrem Lehrkörper geführt, machte mit ihren zahlreichen bunten Fahnen gleichfalls zunächst den, Schloß-lhore Spalier. Im Hofe des Tchlofses fanden sich zur ehrfurchtsvollen Begrüßung Sr. Majestät ein: die Spitzen der hiesigen l. l. Behörden, der Ttadtmagistrat, die Curvor-stchung, der Dccan und die hier anwesenden k. k. Officiere; von Mais der Pfarrer und die beiden Gemeindevorsteher Ungeachtet de« Oimritl in ben Part rncht uxbedlngt frei. gegeben war, halle dock vieles Volf cius aüen Ständen Einlaß zu finden gewußi. welches dem sehnsuchxwollen Verlangen, den. Kaisei ein herzliches, freudiges WiUtommen zuzujubeln, nickt zu widerstehen vermochte. Viele aber erwarteten dei der Nameh-Brücke und auf dem Wcge zum Park die Äntunfl des Landesfürften. Bei dieser Briicke, wo der Fahrweg zum Schlosse von der Hauptsuv^.' abbicgl, bewilltommte den Kaiser eine großartige Ehrenpforte aus duftendem Tannenreisig und von hier bis in den Part hinein erhellten Hunderte großer Pelroleumflamule» das be^ reits eintretende Dunkel der Nacht. Ungefähr HM 5 Uhr krachten von dem das Thal weithin beherrschenden Schlosse Kahenstein die Pöller zum bekannten Zeichen, daß der kaiser-liche Wagen auf der Bozner Chaussee vom Tinig her sichtbar geworden, und höher schlug jegliche Brust vor freudiger Erwartung, bald seinen geliebten Kaiser zu schauen. (Khe eine halbe Stunde verflossen, fuhren Se. Majestät in einem einfachen offenen Hofwagen unter den Hochrufen des laut jubelnden BolleS und der Schützen, unter den feierlichen Klängen der Voltshymnc fämmllicher sechs CapeUcn und unter dem die frohe Kunde weithin tragende» Don»er der Mörser in den Schloßhos ein, wv Allerhöchstdenselbcn di? Anwesenden ehrfurchtsvoll und freudigst begrüßte». In ei»em zweiten Hofwagen folgten der Kronprinz Rudolf. Se. Majestät trug die Marschallsuniform. Die kaiserliche Suite, von acht Postwagen geführt, tam erst später an. Se. Majestät geruhten die Spitzen der weltlichen Behörden, den an-wesenden Clerus und die Hauptleule der Schützenlompagnien sich vorstellen zu lassen. Heute schon am frühen Vormittag durchritten Se. Majestät unsere Stadt, erschienen dann Nachmittags zur Zeit der Curmusil in Begleitung der Erzherzogin Gisela wieder und promenirten längere Zeit in den Anlagen. — (FML. Freiherr v. Möring-s-,) Schon seil längerer Zeit leidend, verschlimmerte sich dessen Krankheit im Laufe diefes Jahres so bedeutend, daß er den Posten eines Statthalters in Trieft in die Hände des Kaisers zu rücklegen mußte und nach Wien übersiedelte u»d im Hause seiner Angehörigen am Neubau, Zollergasse Nr. ^1, wohnte. Im Monate November gab man sich der Hoffnung hin, daß es der ärztlichen Kunst gelingen würde, das Uebel zu bannen. Vor zwei Wochen fchwand jedoch jede Hoffnung, denn von Tag zu Tag nahmen die Kräfte des Kranken sichtlich ab. Am 25. December Nachmittags starb Freiherr v. Möring, umgeben von seinen Angehörigen. Möring war am 19. Mai 1810 in Wien am Neubau geboren, wo sein Vater eine Nandfabril besaß. Karl Möring ab' solvirte die Ingenieuratademie, au« welcher er 1829 als Lieutenant austral; 1841 —1843 bereiste er England und Nordamerika und war in 1844—1846 als Hauptmann im Geniecorps, Lehrer der Mathematik dcr Söhne des Erzherzogs Rainer, damaligen Picelönigs des lombardisch-venetianischen Königreiches. 184? erschienen die „sibyl^ linischen Bücher von Oesterreich" (Hamburg bei Hofsmann und Campe) als dessen Verfasser sich Möring 1848 nannle und einer der Abgeordneten Wiens für die Frankfurter Nationalversammlung wurde. Nach der Auflösung des Frankfurter Parlamentes wurde Möring als Major im (Hcniecorps zur italienischen Armee übersetzt, und trat nach 1849 zur Marine über, cwancirle 1853 zum Fregatten capitän und 1856 zum Obersten im Gcniecorps, 1863 wurde er Generalmajor, leitete 1866 die Unterhandlungen mit Italien, avancirte dafür 1866 zum Feldmarschalllieule-nant, und wurde als Ritter des Leopoldordens und des Ordens der eisernen Krone in den Freiherrnstand erhoben. Im Jahre 1869 wur^e er vom Vürgerministerium zum Statthalter von Trieft ernannt und säst bn jeder Minister» krise als Miniftercandldcit genannl. Als Schriftsteller er- »renztes Vertrauen in die Macht semer Armee und die vuflschlösscr von kriegerischem Ruhm, sogar von Verorderung Frankreichs erstickten in semcr Seele tue lalle Vernunft des Staatsmannes. Es kann nns mch en„ fallen, den Kaiser von der Vera.'tworll.chke.t dcr letzten .Ereignisse gänzlich loszusprechen; wir werden aber und till'ncn es nie zuaebc., daß er, w,c Hcrr IulcS ssavre bchauptele, den Krica auS freiem Willen und dtMsti. W>" Interesse unternommen habe. Wem m man es ^rredcn. daß zwei Monate, nachdem er °°m allgemctncn Stimmrccht eine ncnc Weih- erhallen nachdem 7 M.l. '°"cn Stimmn die vorhcrnchmden Plc^c.lc nen be-lWgl und dcn Beweis geliefert hi „t. zu^ ^chcu. mn seine Macht zu crhallcn nnd se.nc OlMst.e !" befestigen? 5cr allerali'lckllchste Nncg hiütc mchts dcr ^sllgtcit dcs Kaiserreichs hinzufügen können; cm nn< luckliclm (mir haben es gesehen) konnte "nr MS cr, Uulten,, alle« j„ ^„c ttllcn. Dcr iwscr, der d.e 3!'le der Armcc mit sich füh'le, ließ wohl Gcnmlm m,d "'" zurück, aber lei.'e bewasf.'ctc Mä,','"'"« stchcrcn Märischcn Chef; cme Hauptstadt wic P«"?. stcts m ^egung, m dcr die rcpublicaniMn Idc.'n d°rhcmch-d.n ^ "°u Socialismus lie.nbeitct ist - d.c Vcutc 3. ?" Immmlen und im Besitz dcs Versammln»^ .,.7"! Beim geringsten Mißgcsch'ck nn'ßtt man dcv '"'"tsw, ?l»fngun,), ^n^schwf'f""stc„ l„ d sett's! ^i'!^ Revolution gewärtig sein. Es kann nicht klarcr sein, daß der Kricg, ivcnn man kalt urtheilt, gcam daö dynastische Interesse war. und c? 1st unocrccht und unwahr, wenn man behauptet, dcr Kaiser habe ihn gewollt oder gar dem Lande aufgcdrungcn. Dic Nnhrhcit ist die: daß das Land dcn Kampf gewollt hat und daß dcr Kaiser sich olinc Widerstand mit hat fortreißen lassen!" Z,im Schlusfc wird noch lmlc,- Anführung von Beispielen In'l'vorachobcn. dah der ssaiscr. so ost er da? Wort an das Volk gerichttt. stelS betont habe, dasi seine Handlungsweise ihm nur vom nationalen Gefühle vorgrzeichnct sci. _____ Literarisches. NüdediucU habcu die illiisiriltc» Zntungci, n»e bcdnUmdc «llllirhislonschc Miss,?,, und nicht nllrm cinr litnarische Bnrch-tiiNil'l;. licsoiidtt^ wcun sir so n»l rediljirl und so vortrefflich cmsgchaittt sind. wi,- Eduard H all b er ^t. Es hat nicht »nr wahlhcitslirlmid n»d i»'ssnül von drn Dingen er-^I^lt, dir lici »lilt« und dl«l,sn nbrr i'cind nnd Mcer passirtm, sondenl rl< hol sich anch - ri» »nwiderltsslichsr Bcwci« srine» Mrthrt« - s0 rapid >il>cr ^uid und Meer vrrlircittt. daß es hriilr z» Hnndf^lanlciideu von Ezmnpllltcn i» alll» silns Erd-llilü'll'N aclcN'n wird und zu rmm, WrltdlaK rlst.'n Nangl? ^c, niordln ist Wie dic Dcinschcn üb.r Va„d und Mcrr vcrbreiltt sind so ist ci> dirsc ihrc illustriris Zritnn^. nnd wir gestehen UM,, daß sich drr verlegn c>l<>' Milhf gil". immrr mehr dm "lnloldrriiligcn zu cntspn-chc»., welche dao Pudlicum an ein Wllll'llilt z» slclllii Iicicchligt ist, Dir nslm Hcsle deS neuen ^ahrganlzs lnings" glk'ch s'"t M^uge mtrrsfs.uittr Ding?. d>^ unS dcn weiten Lrsslreii« voi, „Ueber Land und Meer." nach dem Gocthr'schkn Worl: „Wer ViclrV briugl, wi'd Maiichrm rlwao biincicn," vollsländiss ntlcirlich findm laffcn. W ilhrlin Nanbr cröfsiul drn Cyllnö inlcrrssnntrr Nouclll'N, »l'slch,' mich d'sjl'v Inlngang wirdrr brin^cii wild, mit ,,D e S Nr i ch c s ,ss l one" -sodann solss» Edmund Hoefer mit „Die ll ri i, l Els r" : L r w i n S ch li cli » g mit drm Frldzuq-Abcntklicl „Dir ba rni-hcrzigc Schwester"; F. i'. Rcininr mil brill sftaniicndf,, Roman „Einc dunllr Thal" nnd F. W Ha ck 1 an d e r , drr ?irdl!!l^ dcs größcrcn romciiilrslndn! Pnblicum«, l>c>t kinsn Zrrromnn nnlcr dem Titrl „Drr Slnrmoogrl' in Aussicht n/slclll, welche iliovillll«, slir sich alUin bctrachtrt zuni Ublichri, Prri^ slir Nomanr schon dcn NboinniNlNtHpreiS btS Journal., siir's ganze Jahr mchrfach rcpläscniiirn. Und danrben, welch' rinc, sslillc von nndcren, rbcn so mlmsscuilrn Dinssrn: rinr vor-llrfflich geschriclili'r Grschichlr des gegenwärtigen Krir. q r«! von dcm auSstrzeichnrtcn Milüasschriftstcllcr Vrrnd von O n s ecl; Ol ig iuallierlchl r nnd Episode» vom ttrirgs-schauplak, llnö dcn Fcdrrn drr brrlihmtrstsn Specialberiä)!-. ttslaltel'. Gl dichte von Friedrich Bodcnslcdt und Ema-ünrl Grilicli Gli h e n f r l «< gcnuildlichcn Iülialt dcr Hrilr drllifft. su str!>< dcisclbe, in Äczug nus lallvollr AnVwllhl nnd lüiiftlrrischcu Wcrll, mit dcm ülrrarischcn auf gkichcr das zu deiucisen Besonder« inlerlssi. rrn cinch Bildcr vom .^ncgsschauplcltz, dcneu dll Stempel dr» dlüli^rn Wal,rl)iil so scl,l ans dir Stirn c,rdi„lsi iss, daß Ml,» ihnen siiorl anslrlil. dus; si< an Ort und Slcllc t>ri Action n,r-zrichntt winden. Dann danrbcn wrlche ^l!lle uo«. gesulidri« Hnuior, üilcn'ssmilni Notizcn. untcrbaltrndrn Räthfrl», Ornir: lnldrni, Kliegelnllcn! Wir wissrn lvntlich nicht, wll? wir inch' lobrn s>'l!>" di<" Ontc l'dcr dic Villia/rit dr« Ionrnal». 3^48 wies Möring ein bedeutendes publizistisches Talent, und besaß als Politiker in liberalen Kreisen einen guten Namen, — (Journalistisches.) Mit 1. Jänner 1871 wird nach einer Pause von nahezu flins Jahren die „Grazer Zeitung" als Morgen« und Abendblatt wieder erscheinen. — (Die neueste Recla mm et hode) in Pest besteht darin, daß Geschäftsleute Tischchen aus Eisen anfertigen lassen, auf deren Platte in zierlicher Schrift die Reclame angebracht ist, diese werden dann den Caffeehaus-Inhabern geschenkt, — (Geistesgegenwart.) Vor einigen Tagen fuhr ein Schotterzug bei dichtem Nebel ziemlich scharf von Darda gegen Essegg her. Alle Wachlersignale wurden pünktlichst abgegeben, doch plötzlich bemerkte der Locomolivführer ans nicht mehr als 40 Schritte ein sogenanntes Vahnwä-gclchen vor sich auf dem Geleise. Siebzig Menschen, meistens Arbeiter, Familienväter, waren auf dem Zuge, und es hätte ein gräßliches Unglück geschehen tönneu, wenn eS den riesigen Anstrengungen des ^ocomotiufUhrers nicht gelungen wäre, den Zug iil dem Augenulicke zum Stehen zu bringen, als die Maschine gcradc das Aahmvägelchen unter sich gearbeitet hatte. In seiner leichlbegreiflichen Aufregung fprang derselbe nun von der Maschine ad und bearbeitete vier Bauern, welche aussichtslos mit dem Waa.el.ten her« umgefahren waren, etwas unfanft. Diese strengten aber «un gegen ihn eine Klage an, so daß die Sache gericht» lich aufgetragen wird. Unseres Erachteus, sagt die „Dräu," kann der Zugführer, durch dessen Geistesgegenwart ein bedeutendes Unglück verhütet wurde, dem Ausgange ruhig ent« gegensehen. — (Der Bär im Pester Thiergarten) hat Freitag Mittags ein großes Unglück angerichlet. Einer der Wärter im Thiergarten Namens Peter Tollmann fütterte wie gewöhnlich die Thiere, darunter auch den Bären, dessen Käsig der Walter gewohnter Weise öffnete. Nachdem er das Futter niedergelegt, wollte sich der Wärter mit seiner 5!ast entfernen, vergaß jedoch den Bärenzwinger zu schließen. In diesem Augenblicke sprang der Bär durch die offene Thüre, packte den Wärter von rückwärts au, schleppte diesen in den Zwinger und begann den Unglücklichen mit seinen Tatzen zu zerfleischen, wobci er es hauptsächlich auf die Brust desselben abgesehen hatte. Zum Glücke bemerkte ein andercr Wärter, Leonharo Kemment, die Gefahr, in welcher sich sein College befand, und erkannte, daß keine Zeit zu verlieren sei. Kemment holte rasch ein Gewehr herbei und tödtete den Bären durch zwei Schüsse. ToU-mcmu wurde lebensgefährlich verletzt ins Spital übertragen. — (Ueb e rs chwe mmung.) Aus Frankfurt, 24. d., wird gemeldet: Der Main ist aus seinen Ufern getreten und hat mehrere Stadttheile und die Umgegend llberflulhet. Die überschwemmten Gegenden sind bei der heftigen Kälte von 12 Grad mit Eis bedeckt. Der in den Kellern und auf den Feldern angerichtete Schaden ist bedeutend. Die Verbindungsbahn hat außer Betrieb gesetzt werden müssen. — (Eisenbahnunglück.) Zwischen Varna und Vlustschuk hat sich kürzlich ein fchwerer Unfall ereignet. Vei Echeilangik entgleiste ein Militärzug; sechs Soldaten blie. ben todt; 30 wurden verwundet. — (Der Fremd enzusluß in V ordea u r) seit die Regierung dahin übersiedelte, ist ungeheuer. Viele fau-dcn kein Unterkommen nnd mußten Nachts ' mit Matratzen auf den Fluren und Treppen vorliebnehmen, doch waren r.iele unter ihnen noch glücklich, nicht bei Sternenschein unter freiem Himmel campircn zu müssen. Jeder neue Eisenlahnzug bringt neue Massen von Auswanderern aus Tours m>d mehrere fuhren hintereinander in den Bahnhof ein. Die Personen waren zahlreich, noch zahlreicher aber das Gepäck. Alle Möbelhändler von Bordeaux sind auf den Beinen, ihre Magazine werden geleert, um die für die verschiedenen Dienstzw.igc gemietheten Nä'ume auszustatten, und uas sich an Tischen, Bureaux und Stuhlen in der Stadt umheltummelt, ist unzählbar. H o c a l ö ö. — (Kinderbewahr-Anstalt.) Gestern Vormit» ta.;s 10 Uhr, als am Tage oer unschuldigen Kinder, fand die feit Jahren eingeführte öffentliche Wcihnachlsbelheilung statt. Nur durch die stels bewiesene Opferwilligfeit des Frauenvereins und seine namhaften Spenden im Gelde und in Kleiderstoffen, dann die ausehnllcheu Geschenke von Schnicl-waaren zweier hiesigen achtbaren Ha::dlllngssirmen, welche alle Jahre großmüthigst in humaner Weise dim Aufrufe zu entsprechen so gütig sind, war es möglich geworden, daß allen Kindern, die diese Anstalt jetzt besuchen, nämlich 03 Knaben und 88 Mädchen, eine rcickliche Besserung zu Theil wurde, wozu noch über 100 Paar Strümpfe kamen, die die lleinen Mädchen das Jahr hindurch aus der von den Frauen zugeschickten Wolle verfertigten, und weilers auch für jene 60 der ärmsten oder cnlserntesten Kinder, welche in den Wintermonattn die Miuagslost allda bekommen, 60 Paar Schuhe beigestellt werden konnten. So gelang es durch das mildthätige Zusamü'cnwirken des Frauen-Vereines, daß daö liebliche Weihnal tsfest auch bei diesen vielen Kindern aus dcr miüelloscn hilfbcdürstigcn Lladt-vevöltcrung nicht spurlos vorüberging. Nach dem gemein-schafllichen Gebcle der Kindcr su'.- alle Wohlthäter, die ihnen diesen frohen Tag bereiteten, erfolgte die Verlheiluug, die von der Frau Vereinsvorstchcri», Anlonia Frciin v. Eodclli, i)er Frau Ireiin v. Eolircid-Eylicöftld und dcu anwesenden 1>. i Schuyfrauen geleilet wurde, uud zn dcr auch der Hcrr Bürgermeister Dr. Jos. Luppau . nd dcr hochw. Herr t. t. i!anoes>chulrath Probst Dl-. Inz zu erscheinen die Güte hatten. — (Die Sylvestertneipl,') cer vereinigten Turner, Sänger und Schützen verspricht dem nun cndgiltig festgestellten Programm und den gen offenen Vorbereilungc» nach des Ucberraschenden und Unle> hallenden Ulil zu bielcn, so daß sie in nichts ihren bestrenomiuirteu Vorgängerinnen nachstehen dürfte. Die Kneipe, zu welcher auch die Mitglieder dcr Feuerwehr eingeladen sind, wird im Glassalon der Casino - Restauration stattfinden und um 8 Uhr eröffnet werden. — (Neue Postämter.) Am 16. December l. I. ist in Iohanneslhal bei Nalsch^ch ein Pustamt in Wirksam^ keit getreten, welches sich mit kem Brief« und Fahlpostdienste zu befassen und mit dem Post.-utite in Natschach mittelst einer täglichen Fußbotcupost in Verbindung zu stehen hat. Am 1. Jänner 1871 wild in Bresovitz bei Laibach ein sich ebenfalls mit dem Blies« und Fahrpostdienste befassendes Postamt eröffnet werden, welches mit dem Post-amle in Laibach jeden Mittwoch und Samstag mittelst Bo leufahrten und jeden Montag und Douuclslag mittelst Botengängen in Verbindung stehen wird. (ürittillül'Telcqraml,:e dcr „Laibackrr Zeitung.") Versailles, HD. December. Die Be sctiiefnlllss von Mont Aviou wurde heute fort« gesetzt. Der preussische Verlust ist unbedrutrnd. Bordeaux, 25 December. »<>«><> Preußen besetzte» Briare. Die Bevöltcrunss von Argent wies den Angriff der PrruHen zuriict. Die preußischen Depeschen über die Schlacht vou Pollt Ätoyelles sind lügenhaft. Die Preuße« machten keine» ril,zi«,e» Gefangenen. Bel-fort wies zwei Tturmauftriffc zurück. Die Na-tioualgarde Tonlons wurde in das iiager der Alpenjäger beordert. Die Avantgarde Gar, baldi'S riictte hellte in daö von del» Preußen gcränmte Dijou ein Pariser Nachrichte» vom H7. December: Die militärischen Operationen sind Wege» außerordentlicher Kälte suspendirt. Atontag delogirte die 9tationalga,de riu Sachsenbataillon auü dem Park von Vtaison blanche. Aus Paris wiid uiitcliil 22 d. gcmeldcl: Die Van! wulde zur Emission von Zwanzig « Francsilolen ermächtigt. Trochu cnlsmdelc den Gallonurier Des« champs mit einem eigenhändigen Schreiben an Gairdetta. Im „Journal Offuicl" vom 20. erklärt cinc Iulcs Favve zugeschncbenc Nolc, dic Regierung werde kämpfen, uis dcr S'cg oder ci» ehrenvoller Friede erhielt sei. Ucbcr Saalb>iickei, wild aus Bersaillct<, 24. d. lclichlct: Der mit cmem lcu,p^rärcu Auftrage im H^npt- qniNl'erc des Prll zen Friedrich Karl betraut gewesene Flilgeladjut.n,l vou Waldc^e^ ist hicher zlüückgekehlt. >^n fraüchsilchr» Kreisen heißt es. General Voulbati wendet sich mehr östlich. Wie es scheint, geht er gegen ,Äe^ii Üs)l) Pveüß'» beschossen oic Stadt, zogen so^,-,» i,< dicsllb? cin, lc-quirirttn 20.sel. Dlcrilibn. 'ipcrc. Milallicineil 5>6,5»l). - 5ipeic M „lit M>>l- »Iid 3lovl'i!!p<-rc, 9ialil'nal'?l!!l!'hl'u l)5.65». I^;()er »tails.Nulehsl, l«2.5>5>. - Baiilactici, ?iil< Credit- ?l,.'l!.i! ^7.?. II. lr. st. lr.fi. - 6<^.<-ü ^' Ml'!^ll l 5)40 tt ii^ ^tttlrl P,. ^lmi^ 45— - >«.?>,l,:2(,^t .. 4 2') 4 2« <2i:r sr, ^t>!l^ — ^i------ Hi'ls!. .. '—-! .^W M'lch l". Maß -10 - Hafer .. i 2 --' 242 Aimdflv.^pt' P,o, , Kcu^sit'isch „ _22-- ^nt^i! ,. j3l0ili'i4 Sch>uciuc fleisch., , 20 — ^'irs? „ -------l ^l 42 ^chöpslüsieiich ,. — l5> ... - - ji>.llu!.!'.'i „-------! 4 — Hcihüdel ,,r. Stil l — 30 . — CN)ilpi>I ,. 190^- — Talibii, „ . 15 . — i?ins'N „ 5 20^------- H?>, pr, Zelltlül l l>0 — Orbwl „ s»3<»,— ^lluh ,. ,4,).,,.,. Fislilru „ b.'Ol------- Holz, hart., pr «1st. — s, 2<> Niudsschüial, 'l'fd ! 5'4 — weiche. 22^ ,_. . 5, ,!0 Schwc.:!^ch!^ul< „ - ^l>' — W^iu, rnih.'r, pr Sftsck, frisch, .. —.''(7 - Eimer 12 - : Zum Vortheile des Schauspielers Frauz SchlesiN' !^e r. Der .Nanflnann von Venedig. Tcdauspiel iu 4 »cten von Shakespeare. Morgen: Der Wess durch's Fenster. Luftspicl in 1 Act. Talon Pitzelbcrger. jlomische Opcrrtle in 1 Act. 5 Z«H ZZ ^________^- " ^H >6U Mg. 321»» — 2« windstill' N75e'l 2« ! 2 „ N. ^!21 >.! - 0,c» windstill hnlbheiler (lou jw.. Ab. .^22.«« - 4 , windstill Ncbrl Morssennclxl, Vormillac;« tlinlwcisc Nushcilernng Nach"'''' laqS Ncdclvilduug, Aüeüde dichter Neliel. Das Taa.esmiM'l dcl Wärme - 2'A", mit drin Normale illicreinstimmend. ^'»'amwurllichfl ^i.dn^tnn : Iqna; v. H l r i nm n Y^^- ^Nrli'liliil'l'z,'^; ^i.'ieü, 27. Dtcem!)lr. Nichts Neues. Das Ocschäst lain auch heute »icht in Fluß, die Haltung der Effecten, in welchen überhaupt Tchlllssc stattfanden, war clw«s ^«»z^ttill^lU,^ matter, die der Devisen clwaö steifer. 5.45 '^5.5,5 -Sleueranleheu llichahlbar (,!) -.— - . — ^'ose v,I 1U3« . . . ' -.— « ,, 1854 (4 "/.,» zu 25.« ?, «8 - «8,— « « l«U0 zu 5,00 ft, . . ii2.10 '.'2 30 « „ Ittl^O zu N)>» sl. . , l()4__ K)5 _ .., " l«'" ,» »W sl. . HZ ._ 11^.2'. 5!' ''»2 50 '.»3 50 i^z«w ^^ 76 50 77-, O. Actien von Nankinstitute". Otl" Waa,r Ängi°-«storr. Ban! abgesl, . . 192 50 193,-Äiiglo-unnar. Banl .... 78.— 79,— Blllllvcrrin.......196.5^0 li»?.- Boden-'lreditansllllt ..,.,— —.— ^ Vreditanüalt s Handel n. Oew . 246 90 24? 10 ^reditaustull, allgem. nugar. . 81. 8l 5>0 Iscomple-GeseUschaft, n. ö. . . «85. 8i)0. - , Franco-ojtnr. Hm.l . . . 96.50 97.— ! Grnn'lllvlli'.l .... —.— —.—! Handelsbant.......99.l>0 100.- ^lliloiialbllnl . , , . 729 — 730,— NiedeNäüdlsche »Lanl .... 22750 228.-Ael.vinebcml . . 91.— l1150 ^crlrhrsbanl.......128.— 129.— «». Actic» vun ^r.nlHp» rlu^l'rne>> 'nunsten. Geld Wame Vllföld-Fiumaun Nahn . 168. 169.- Bl'hm. Wrstuahu.....--. —-------- Harl-^utw!8-«al,l,.....239.- 239.50 Dllnau-Dampfschifff. (Hesellsch. . 543 - 545. - Olisllkrth.Westdllhu.....214.50 215- Elisabeth-Wrftbahn (Linz - Bub- lveiser Strecke).....182. - 182.5^» ! ^:rdu^ud«-N°rdt>llh>l . . . .2050 2055. -> Funst'rchtu^Barcl.er-Vl'.liu . 159 - 158.50 ar»ni'Ioslvb«.«<,h» . . '88 — ?89 — Ll-!7!ben,-Vi!.rn.^llssytr-Vlib!l . 188.- 183,— ^!Il,iid. «Nl-r,........317—319 — Oinuibu«...... .—.— —.— Undolfß-Bahu.....^ Kil. - 162.—! Siebenullrger Bc^hn . . . . 164 50 165».50 Slllllli. - - 226.— ' tramway........16li50 17<).— «. ^f^ndlirisfe (fili 100 st.) "5;,. iift Vodm-Credit Ansicil, Oeld V l' ! ?til«e>)nr zu 5 pCt. in silbl-r 106 25 U ^ 75 ^7.i:!.'^I,r?. P>rioritätsoblist^til,',»e„. ! i» 103 ft. ö. W. Geld Waare! 'Hlis.-Wcstb. in S. verz. (l. Cmiss.) 92 75 93 25 > Ferdinands.Nordb. in Sill» v?rz. 104.50 104.70 ! Franz.'Ic>sephi!>>Üahn .... 93,60 93.80, ^.tta^.i!u):n,Q.l,>?^'rv'. ^'n, 101.25 10150 >')«ll?rr. Vlc^irel^nh', . . ''2 90 !3.10 <Ä<>l>' W«"" Siclienb. Bahn in Silbe, verz. . 86 30 ^-^ Slllllti'l,. G.3«/^'.^00Fr.„I.Lm. 134.50 l35>'" Sitdb.O 3'« !'.',00Frc.....113 - 1l.l">' Siidb.-G. i. 2l^0 fl. z. 5"/, siir 100 ft. 89.10 «!"" Sildb.-Vcms 6".. (1870—74) i. 500 FrcS......235 ^ ^^/57 Uug. Oftlmhu......85.60 "" «. P'.'ivatlose «per Snkt.) Credilnustall s. Handel u. Gew. «sets' s!1"" zu 100 fl. ü W......161 50 1<^-' Nudolf-Slistun« zn 10 si. . . 14- l"' Wechsel <3M°n^ Gelt. W°^ Augsburg silr 10C ft sildd. W. 104 — 1"^ 7>5 Franliurl ci,M. l<>0 ft. detto 104.25 l"4 - ^ Hamburg, fur 100 Marl Bal.co 91^' .^'. London, fill 10 Pfund Slerlmg ^24.60 l^t^ Parie, silr 100 Franco . . . —.-^ ""' le>««« ft?? Geldsi'vt^u X. M»n,«Ducaw . 5 ft. 9l l'. -^ kl «^> ^ Napolronsd'or . . 9 „ ' 8j .. 9 .. ^'' ^ Vcrcinsthaler. . , 1 .. 8l .. 1 ' "<' ^ » 'ill),-, , . '22 „ 50 ,. '22 .. ?-' "« «rainische Orundenllastung« - Obligationen, "" > ftc!ti!?»!n?'s>: 86 Ge»d. Wa»N, D