Jahrestaicht cies k. k. Staats-Gyranasiums JVIarburg. Veròffentlieht von dep Direetion ara Sehlusse des Studienjahres Im Yerlage de8 k. k. Staats-Gymnasiums. Druek von L. Kralik in Marlturg a. D. Inhalt : 1. ,,Die Beweiso der Unsterblichkeit der Seele in Platons Phadon“, kritisch beleuchtet von Professor Georg P ii 1 z 1. 2. Scbulnachrichten. Vom Director Dr. Peter Stornik. Die Beweise der Unsterblichkeit der Seele in Platons Phadon, kritisch beleuektet von Georg Polzi. A) Einleitung. In den »Instructionen fùr den Unterricht an den Gymnasien in Òster-reich“ heiBt es1): »Die Lectùre Platonischer Schriften ist am Gymnasium nicht zu entbehren, wenn man nicht auf den gewaltigen, zugleich geist-erweckenden und gemutherliebenden Einfluss verzichten will, welchen Platon reichhaltig auszuùben vermag, der ganz und rein eben nur durch eingehendes Studium der Originahverke zu gewinnen ist.“ Einen Beweis von der Wahr-Iieit dieser Worte gibt uns der Platonische Phadon mit seinen Beweisen von der Unsterblichkeit der Seele. Der Glaube an Gott und die Fortdauer der Seele ist so alt und so weit verbreitet wie das Menschengeschlecht und fmdet sich deshalb bei alien, auch den wildesten und rohesten Vólkern. Schon Cicero sagt2) : »Kein Volk ist so roh und so wild, dass es nicht den Glauben an einen Gott batte, wenn es gleich sein Wesen nicht kennt“, und Seneca Ep. 117: Omnibus de diis opinio insita est nec ulla gens usquam est adeo extra legesque moresque proiecta, ut non aliquos deos credat.3) »Nicht nur das Buch der Natur (der Anblick eines aus der scheinbaren Erstorbenheit des Winters wieder auf-lebenden Baumes, eines aus der Puppe hervorgehenden Schmetterlings oder Kafers, die AuBerungen der Seelenkrafte im Schlaf- und Traumzustande), sondern eine feste, in der Seele selber gegrundete Zuversicht von einem jenseitigen Dasein, so fest ais die Zuversicht des Ilungers, dass es eine Speise geben mùsse, fahig ihn zu stillen, lasst die Hoffnung auf ein neues, kùnftiges Sein nach dem Tode nirgends erlóschen. Die oft làcherlich sich auBemde Furcht vor dem Wiedererscheinen der Verstorbenen und vor Gespenstern, die sich fast bei alien, auch den rohesten Vólkern findet, knupft sich ebenfalls an den Glauben an eine Fortdauer der Seele. Die Frage also, ob die Seele nach dem Zerfalle des Leibes fortlebe, drfingt sich jedem einiger-maBen denkenden Menschen auf, und wenn auch vide in jugendlichen Jahren und im Getriebe des thatigen Lebens wenig oder nur fluchtig an den Tod und seine Bedeutung dcnken, so werden doch fast alie im hoheren Alter, bei Schicksalsschlagen, bei dem letzten Abschiede von ihren Lieben und bei der Nàhe ihres eigenen Hinscheidens an jene Frage ernstlich erinnert.1*4) »Ja, im ') S. 111 der Pichlerschen Ausgabe. 2) De legg. J, 24; Tuscul. I, 13. ’) vgl. Hettinger, Apologie des Christenthums I, dritter Vorlrag. ) Schaub, 1 logr. v. Spandati 1872, S. 3 und 4. Vergi, dort auch das Uber den Un-sterblichkeitsglnuben der Indianer und GronlUnder Gesagte. Rausche der Jugend, in der Filile der Kraft, im SchoBe des Gluckes, von alien Leidenschaften umgaukelt und gelockt, da mag es vielleicht leicht scheinen, mit einem Witzwort, mit einer scheinbar geistreichen Bemerkung sich hinwegzusetzen ùber die groBen, schweren Fragen des Lebens — Gott, Seele und Unsterblichkeit. Aber aucli dann ist oline den Glauben an Gott die Seele elend. Denn bald ist abgeschlurft vom Becher des Lebens die schaumende Lust, und nichts bleibt mehr als die trùbe, bittere Neige; bald ckelt den Menschen das Leben an und wird ihm eine schwere, bedeutungs-lose Last, die er geme von sich wirft, und an die doch tausend Bande wieder ihn ketten. Ein solcher Mensch ware wirklich der, wie ilm Plinius5) gescbildert hat: „Ein Wesen voli der Widerspruche ist der Mensch, das unglùcklichste aller Geschópfe, da die ùbrigen Geschópfe doch keine Bedurf-nisse haben, die iiber ihre Schranken hinausgehen, der Mensch aber voli von Bedurfnissen undWùnschen ist, die nicht befriedigt werden kónnen". „Seine Natur ist eine Lùge^ die gróBte Armseligkeit gepaart mit dem gróBten Hoch-muth. Unter so vielen und so groBen Ùbeln ist es noch das Beste, dass er sich selbst das Leben nehmen kann.“ In diesem Falle wiire jenes Wort des griechischen Dichters6) wahr: „Denn kein anderes Wesen ist jammervoller auf Erden Als der Mensch von alleni, was Leben haUcht und sich reget.“ Aber der Mensch, die Krone und Vollendung der Schòpfung, ist nicht da und kann nicht dazu bestimmt sein, das unglùcklichste zu werden unter alien Wesen, und schon Platon7) sagt, dass keiner je, der in seiner Jugend die Gottheit leugnete, bis in sein Greisenalter bei dieser Meinung verblieben sei. Ein religióser Grundzug geht durch das ganze alte Heidenthum hin-durch, die Sehnsucht nach einer Erlósung des Menschen, und namentlich zeigt sich bei dem gefuhlvollen Volklein der Hellenen ein unablassiges Ringen nach Befreiung der Menschennatur, um aus dem Irrthume des irdischen Daseins zur Wahrheit zu gelangen und zum Lichte, welches kommen solite und im Christenthume gekommen ist. Welchen Trost muss es uns gewàhren, ini Christenthume jene Wahrheit zu besitzen, nach welcher das ganze heid-nische Alterthum unablassig gerungen hat! Und so hat auch Platon das Be-dùrfnis nach Erlósung betont8) und als Mittel dieser Erlósung die Philosophie bingestellt, wonach jeder Mensch sich selbst erlòsen kann, wenn er nur dem nach Wahrheit der Erkenntnis strebenden Zuge seiner Seele folgt und die Fesseln des Ivórpers so viel als móglich abstreift. Geahnt hat Platon allerdings das Richtige, wenn er von dem Aufschwunge der Seele spridit, welche vor-dringt zum Wesen der Dinge und nicht Ruhe findet, bis sie das an sich seiende und wesenhaft Gute erkennt, aber die Philosophie allein kann daliin nicht fùhren.9) Schon in den bakchischen und orphischen Mysterien sind die ersten Keime der Unsterblichkeitslehre zu finden, die dann von Pythagoras und seiner Scinde weitcr ausgebildet wurde, aber die speculative Begrùndung 5) Ilistor. natur. II, 7. ‘) Hom. II. XVII, 446, vgl. auch Od. XVIII, L'IO. 7) De legg. X, p. 888. ') Man vgl. die ethischen Heflexionen im Anfange umeres Dialogs. ”) Hettfnger S. 84. 5 derselben liat zuerst Platon in seincn philosophischen Schriften versucht. Aber wie seine Philosophie von dcn Schriften der ersten Periode bis zu den groB-artigen Werken des reifen Denkens eine fortwàhrende Weiterbildung aufweist, ebenso erscheint aucli die Lehre von der Unsterbliclikeit nicht gleich fertig, Sondern auf eine Reihe von Dialogen vertheilt, von denen die einen auf die Haupthandlung vorbereiten unti die anderen ergiinzende und abschlietlende Nachtrage bilden. Die vorbercitenden Dialoge sind Menon und Phadrus, die Haupthandlung enthàlt der Pliadon, und in der Republik und dem Timàus folgen die erganzenden Nachtrage. Der Pliadon also ist die Hauptquelle fflr die Unsterblichkeitslehre der Seele, und er wird auch in der Ùberschrift Oat'Swv i) rapi und von Cicero10) einfach »liber, qui est de animo'-1 und an einer anderen Stelle »liber de immortalitate* genannt. Es ist dies eines der schònsten Kunstwerke, welche uns das Schicksal aus dem Alterthume aufbewahrt hat, ein Kunstvverk, in welchem wir wie im Phadrus und im Gastmahle, die zusammen eine herr-licheTrilogie der Platonischen Kunst bilden11 *), eine wunderbare Einheit des kiinst-lerischen und philosophischen Elementes, die Tiefe der forschenden Specula-tion und die ideale Hohe der darstellenden Kunst wie vielleicht in keinem anderen seiner Producte zu schòner, untrennbarer Einheit verbunden finden. Wie alle Platonischen Dialoge dramatische Kunstwerke genannt werden kónnen, da die Personen darin nicht bloB erzàhlend, sondern zugleich han-delnd im Wechselgespràch begriffen auftreten, so kann dies insbesondere von unserem Dialoge Phiidon gesagt werden, in welchetn ein Held, »ahnlich den Heroen der alten Tragedie, nach ruhmvollem Kampfe gegen widerstrebende Gewalten als das Opfer eines Widerstreites unvereinbarer Gegensatze fiillt, aber noch durcli seinen Tod den Ùberlebenden zum Segen wird, indem er durch sein Beispiel die unvergàngliche Macht der sittlichen Ideen und ihren gewisscn Sieg uber alles darstellt, was im thòricliten Wahne sich ihm ent-gegenstellt,2)“. Auch das hat die Handlung mit den meisten Tragódien gemein, class sie ganz die Lange eines Tages ausfullt; am Morgen beginnend, endet sie, sowie die Sonne hinter den Bergen versinkt. Aber dieser prophetische, dem Apollon geweihte Schwanengesang des sterbenden Sokrates13) geht naturlich iiber das MaB dessen, was dieser damals ">) Tuse. I, 11. ") Steinhart, Vorreden zu Platons Schriften, S. 380. ”) Steinhart S. 409, der freilich die Vergleichung mit einer Tragodie insofern wieder nielli recht jiassend fmdet, als Sokrates liier nicht mehr, gleich den tragischen Ilelden, kìiinpfend und im Kampfe sich làuternd auftritt; denn seine Lituterung ist sclion vollhracht, und lilngst hat er den Kampf des Lebens hinter sich. Auch ist ihm der Tod kein unabander-liches Schicksal, sondern der freudig begrufite Obergang zu einem herrlicheren und reineren Dasein. Darum scheidet er nicht wie jene Heroen und Heroinnen mit Klagen vom Inclite der Sonne, sondern geme verliisst er dies Leben und den Kreis seiner Freunde, weil er drtìben noch bessere Freunde und gnadigere Getter zu finden hofft, wodurch der Tod des Sokrates mehr als ein weihevoller Act denn ein trauriges Ereignis erscheint. ,s) Er vergleicht sich in dreifacher Beziehung mit den Schwanen, 1. darin, dass auch diese dem Apollon lieilig sind, 2. dass sie erst kurz vor ilirem Tode singen, und 3. dass sie dies endlich im Geiste der Weissagung, welcher auch ihnen als Dienern des Gottes innewohnt, im freudigen Vorausblick auf die Gtiter des Jenseits tliun, Vgl. Susemihl, Genet. Entw. der Platon. Philosophie, S. 414. wirklich gesprochen haben mag, weit hinaus; demi wie soliteli wir glauben, dass Sokrates kurz voi- seinem Tode eine so weit ausgedelmte Unterredung angestellt babe? Aber dennoch darf es als historische Thatsaehe angesehen werden, dass die in unserem Dialoge angefàhrten Schiller des grotlcn Meisters wirklich um sein Sterbelager versanimelt waren, und anderseits ist es ganz natùrlicb anzunebmcn, dass Sokrates ini Kerker angesichts seines naben Endes liber sein kiìnftiges Los nachgedacht und mit seinen Freunden daruber gesprochen babe. Wie in jedem Kunstwerke, ist eben aucb hier Wahrbeit und Dicbtung gemischt14 5). Der Dichterphilosoph bat nàmlich in jenen Dialogen, wo er seinen Lehrer blol3 lehrend oder sicb iiber philosopbische Wabr-beiten unterredend auftreten liisst, besonders in den nach dessen Tode ver-fassten Dialogen sicb in seiner Begeisterung manche Zuthat erlaubt und so die schon seit dem Lysis immer melir zunehmende Idealisierung des Sokrates weiter gefùhrt. Jedoch steht diese Untersuchung nicht im Widerspruch mit dem Glauben des Sokrates, und besonders gewinnt die Darstellung der er-habenen Seelenruhe und Hoffnungsfreudigkeit des sterbenden Philosophen, der in dem Augenblicke uns gezeigt wird, wo er im Begriffe ist, die ver-gangliche Ilùlle der Seele abzustreifen und zu einem neuen Leben uberzu-gcben, an ùberzeugender Kraft dadurcli, dass ein Ohrenzeuge der Wieder-erzithler des Gespraches ist,B), und ferner durch die Fiction, als ob ihm (dem Sokrates) diese wissenschaftlichen Beweise durcli cine unmittelbare gottlicbe Eingebung des Apollon zutheil geworden waren. Dem Apollon, in dessen Dienste er sein ganzes Leben u. zw. besonders seit jenem in der Apologie (p. 21 A) erwàhnten Orakelspruche gestellt batte, wird auch durcli den ganzen Dialog hindurch Preis gesungen. Schon der sonderbare Zufall, dass ihm durch die Absendung des heiligen Schiffes nacli Delos die Frist eines Monates zwischen seiner Verurtheilung und Hinrichtung zutheil geworden ist, lasst die Deutung zu, dass dieser Zwischenzustand zwischen Leben und Tod durch eine beson-dere gòttliclie Veranstaltung eingetreten sei, und dankbar benutzt Sokrates diese Todesfrist, um dem Apollon nodi einen Hymnus zu widmen, „denn mit der reifstcn Weisbeit verbindet er die glaubigste, von erbabenen Ahnungen und Gottesgedanken beseelte Frommigkeit und ist durch die Erhebung uber die Sinnlichkeit und durch ein im Geiste und tur den Geist gefuhrtes Leben schon ein Burger jener Weit geworden und bat durch seinen reinen, sittlichen Willen sicb schon bier zu der Unsterblicbkeit erhoben, deren wahre Bedeulung in der Befreiung der Seele von dem trubenden und bellcckenden Einflusse des Kórpers besteht*.16) Wenn wir uns nun dem Inhalte unseres Dialoges zuwenden, so konnen wir ibn einem Gemàlde mit Rabmen vergleichen, dessen Vordergrund speculative Beweise far die Unsterblicbkeit der Seele, den hochst bedeutsamen Hintergrund aber eine (eigentlich mebrere) ethische Betrachtung bildet, die, im Eingange des Dialoges angeregt, sicb durch das ganze Werk hindurchzieht, gleichsam der Trager aller vorgcbrachten Beweise genannt werden kann und in dem Satze *') Steinhart S. 406 meint sogar, dass wahrsclieinlich kein einziger der 4 Unsterblich-keitsbeweise von Sokrates herrilhre. I5) p. 59 11: HXàxbìv t]aOév(i. Vgl. Steinhart S. 407. ">) Steinhart S. 409. gipfelt, class der wahre Philosoph geme stirbt und dem Tode freudig entgegen-sieht. So bewahrheitet sich durch die innige Verschmelzung von Elliik und Dialektik, die uns in unserem Dialoge in kiinstlerischer Vollendung entgegentritt, der Satz Tennernanns, dass im Platonischen System Sittlichkeit uber alles ge-schatzt werde. Einleitend, bestàtigend und abschlieCend schlingt sich namlich durch die ganzen speculativen Beweise hindurch eine dreifache Reihc ethischer Betrachtungen, welche den Glauben an die Unsterblichkeit erst zur unmittelbaren' Gewissheit erheben. Die Schilderung der letzten Lebensmomente des sterbenden Sokrates endlich bildet den lieblichen Rahmen des fesselnden Gemàldes.17) Der Gedankengang des Dialoges ist in Kiirze folgender : Phadon, der beim Tode des Sokrates personlich zugegen war, wodurch die Erzahlung beson-ders lebhaft wird, erzàhlt dem Phliasier Echekrates die letzten Schicksale des Sokrates und die letzten Gespniche und Vorgànge im Gcfangnisse. Das Schilf aus Delos ist namlich zuruckgekehrt, und die Freunde des Sokrates ver-sammeln sich schon sehr fruh uni ihren Meister im Kerker, um die letzten Stunden init ihm zu verbringen. Die Eilfmànner haben ihm die Fesseln ab-genommen zum Zeichen, dass seiner heute die Erlosung von den Fesseln des Korpers barre. Die unmaflig jammernde Xanthippe mit ilirem jùngsten Kinde wird entfernt, damit man ungestort der philosophischen Muse huldigen kónne. Eine ruhrende Abschiedsscene wird hiebei vermieden, da fur ihn die pliilo-sophische Unterredung einen hoheren Wert liat. Der Obergang zur beab-sichtigten Besprechung der Unsterblichkeit der Seele wird nun dadurch ge-wonnen, dass Sokrates dem Kebes auftragt, er moge dem Dichter Euenos sein Lebewohl bringen und denselben auffordern, ihm, wenn er weise sei, baici dahin nachzufolgen, wohin er heute nodi abreisen werde. Da Simmias sich uber dieses Ansimimi des Sokrates verwundert unci dic Bereitwilligkeit des Euenos, dem Sokrates hierinFolge zu leisten, bezweifelt und auch Kebes, der audere Thebaner, in die Unterredung eingreil't, so wird das Gesprach mit Lebendigkeit dem eigentlichen Haupltheile zugefuhrt, so dass Kriton den Sokrates selbst ermahnt, sich nicht so sehr zu erhitzen. Dann folgt die erste ethische Betrachtung, die man der Parodos in der Tragèdie an die Seite stellen kann. Der Widerspruch, der in derselben zu liegen scheint, lost sich, indem Sokrates seine Todesfreudigkeit damit erklart, dass der Philosoph geme sterbe, da er sich nur um die Seele, nicht um den Korper kummere, und dass es die hòchste Aufgabe eines jeden Menschon sei, „schon mitten im Leben zu sterben, d. h. sich von der Macht des Leibes und der Sinn-lichkeit zu befreien und ein reines, geistiges Leben zu fu hren Da sich also der Philosoph sein ganzes Leben hindurch im Sterben ùbt, so ware es widersinnig, wenn er dami, wenn der Tod, der seine Seele aus dem Gefangnisse, d. h. von der Gemeinschaft des Leibes befreit, wirklicli naht, sich nicht freuen, sondern trauern solite. Unter solchen Umstiinden gibt nun Kebes dem Sokrates zu, dass der Philosoph geme sterbe, jedoch nur unter der Voraussetzung, dass die Seele unsterblich sei und nicht etwa wie 17) So auch Bonitz in dei' Zeitschrift fflr Ost. G. vom Jalire 1855, S. 795: „Die ein-kleidende Krzahlung, welche den Haliraen des Gespraches bildet, liat in ilirer feierlichen Rulie eine solche Erhabenheit, dass man sie geme den Schulern zur LectUre darbieten niochte ; aber man kann dodi nicht um des herrlichen Rahmens willen das Rild mit in Kauf nehmen, das den Schillern nun einmal unverstandlich bleibt“. '8 ein Ha.uch oder Rauch verflùchte, was erst erwiesen werden mtìsse. Dies geschieht in den folgenden vier Beweisen, mit welchen die Haupthandlung beginnt, die in sieben Abschnitten, Aclen oder Epeisodien stufenweise fort-schreitet18) (p. 70 G—107 B). Der erste Beweis gelit von der alten Sage iiber die Ruckkehr der Seele aus dem Hades aus und beweist nach der Lehre des Heraklit von dem ewigen Werden aller Dinge aus dem fort-wàhrenden Kreislaufe von Gegensfitzen in der Natur, dass es ein Dasein der Seelen der Verstorbenen gibt. Dieser physische oder naturphilosophische Beweis entspricht der ersten unentwickelten Periode der griechischen Philo-sophie, die audi mit der Naturphilosophie begann, in welche auch Platon friihe durcli Kratylos eingefuhrt worden war. Kebes gibt die Richtigkeit des Beweises zu und gibt zugleich den Anlass zu einem zweiten Beweise, der von dem schon im Menon behandelten Sokratischen Satze ausgeht: „Lernen ist Wiedererinnerung (<žvct[ivrjatg)“, wonach der Begriff der denkenden Seele nothwendig den Begriff einer vormenschlichen, auBerkórperlichen Existenz der Seele involviert, wodurch eben jcnes Denken ermòglicht wird. Als Fortscliritt dieses Beweises muss es betrachtet werden, dass er schon die Ideen, die ewigen Urbilder und Urformen der Erscheinungen, zum wesenlliclien Gegen-stande der Erinnerung macht. Mit dem ersten Beweise verbunden, sucht der zweite das Leben der Seele vor ihrer Verbindung mit dem Leibe darzuthun, vermag aber ihre Fortdauer nach dem Tode noch nicht gcnùgend zu er-weisen, so dass Simmias und Kebes noch immer Bedenken hegen wegen eines etwaigen Zerstiebens der Seele bei ihrem Ausgange aus dem Leibe. Diese Postexistenz der Seele also wird im dritten Beweise aus ihrer Einfach-heit und ihrem eingestaltigen Wesen erwiesen. Dieser metaphysische oder ontologische Beweis steht wieder auf einer liòheren Stufe als der zweite, da die Ideen schon deutlicher bestimmt werden; aber die Seele wird noch nicht als das Einfache, Gòttliche schlechthin, sondern nur als ein ihm Àhnliches und Verwandtes hingestellt. Hieràn reiht sich gleich einem Stasimon der Tragedie die zweite ethische Betrachtung (p. 80 E—84 E), nach welcher fùr denjenigen, der sein Leben nach den Regeln der Philosophie einrichtet, die Furcht vor dem Tode unbegrundet ist. Nach langerem Stillschweigen entwickelt sich, da Sokrates die beiden Thebaner Simmias und Kebes auffordert, ihre Bedenken zu auOern, ein heitìer Redekampf, und das philosophische Drama erreicht den Hóhepunkt. Der Ab-schluss der Beweisfùhrung geschieht mit dem vierten Beweise, welcher, sich an die Einwendungen des Simrnias und Kebes anschliefiend, in zwei Theile, einen negativen und einen positiven, zerfàllt. Im ersten Theile wird namlich erwiesen, dass die Seele nicht, wie Simmias behauptete, eine Harmonie sei, in wclchem Falle sie nach ihrer Trennung vom Leibe jedenfalls untergehen inusste ; im zweiten Theile wird der Einwurf des Kebes, dass die Seele zwar dauerhafter als der Korper, aber deshalb noch lange nicht unsterblich sei, zurùckgewiesen und die Unsterblichkeit aus dem Begriffe der Seele als Tragcrin der Idee des Lebens dialektisch erwiesen. Die nun endlich erwiesene Unsterblichkeit der Seele veranlasst Sokrates in einer dritten ethischen Be- ’*) Die dazwisehen eingcflochtenen ethischen Betrachtungen konnen den Stasimeli der olten Dramen verglichen werden. trachtung zur dringenden Ermahnung, auf die Erziehung und Bildung der Seele da s allergroBte Gewicht zu legen; denn dieso seicn die einzigen Gùter, welche die Seele in don Ilades mitbringe. Diese ethische Betrachtung, die dem vierten ab dem vollkommensten Beweise nachfolgt, ist auch selbst von den drei ethischen .Betrachtungen die vollkommenste, die das Ergebnis der beiden frùheren in sich aufnimnit und zur Einheit zusammenfasst. Hieran schlieGt Sokrates eine der merkwurdigsten und phantasiereichsten Lelir-dichtungen vom Todtengericht und den verschiedenen Aufenthaltsorten, welche den einzelnen menscblichen Seelen je nacli ihrer Beschaffenheit da-selbst bestimnit sind. Mit dem schónen Worte: „Schón ist der Lolm und groC die Hoflnung“ (p. 114 C.), das uns fast wie ein Wort unserer heiligen Schrift an das Herz geht, schliefit er diese Paranese zu einem tugend-haften Leben. Was darauf folgt, bildet den dritten Theil, den Schluss oder die Exodos unseres philosoph'ischen Dramas : eine ergreifende Schilderung von den letzten Augenblicken und dem sanften Tode des edlen Philosophen. Doch waltet uber dieser Schilderung nicht der dustere Ernst der Tragèdie, sondern in der festesten Ùberzeugung von der ewigen Fortdauer der Seele nach dem Tode und einer jenseitigen Vergeltung lasst er ihn als todesfrohen Helden und ecliten Philosophen sterben, und in den Zuhórern wird eine »gòttliche Traurigkeit" hervorgerufen. B.) Kritische Beleuchtung der Unsterblichkeitsbeweise. Den Ausgangspunkt der ganzen Beweisfùhrung des Dialoges bildet, wie wir oben gesehen, der Hinweis auf die Sehnsucht der Seele nach der Be-freiung vom Leibe, die in dem Sterbenwollen des Philosophen iliren Aus-druck findet ; denn der Pliilosoph kummerc sich uni die Seele, nicht uni die aus dem Kórper entspringenden Begierden. So lange aber die Seele mit dem Kórper, der sie beim Streben nach Wahrheit hindert, verbunden ist, kann sie nie zur wahren Erkenntnis der Dinge gelangen; dies kann erst nach dem Tode moglich sein, wo die Seele selbst rein das Reine erschauen wird.19) Wie solite sich also der Philosoph nicht freuen, wenn die vòllige Lósung der Seele vom Kórper, d. i. der Tod, eintritt? Das wàre doch ungereiint, und ein solcher Menscli wàre kein Philosoph, sondern ein Kòrperfreund20). Diese Feindschaft zwischen Seele und Leib, dieser schroffe Dualismus zwischen Geist und Materie, dieser Hass gegen den Kórper21) musste bei Platon gesetzt werden, da nach seiner Idecnlehre der Leih nur der Kerker und das Grab ist, in dem die Seele, die schon oline denselben existierte und weit glùck-licher war, gefangen gehalten wird, woher ihr Missvergnógen und das Sterbenwollen des Philosophen. Aus dieser Theorie scheint sich das Selbstmordgebot oder wenigstens die Erlaubnis dazu nothwendig zu ergeben, und wirklich erlaubten die Stoiker * 10 '*) Vergi, p. G(J E: Die Seele kann entweder nie oder erst nach dem Tode rein das Reine schauen. 10) p. 68 B: ovx ur rtv cpiXórrorpog, àXhi tig (piloa(6(iaxog. ’') Diese Verachtung alles Irdischen und Menschlichen lìnden wir im Ghristenthume bei den Anachoret.en und in reiner Weise beim hi. Franz v. Assisi mit seinem „Bruder Esel“, wie er seinen Leih zu nennen pflegte, und der Mystiker Johann Tauler verlangt wie hier Platon ein bestiindiges Sterben des inneren Menschen. unter gewissen Bedingungen denselben, und Hegesias 7ieica9-avatog22) rief durch seine Lehre in Alexandria eine wahre Selbstmordmanie hervor. Der sittliche Ernst eines Platon aber sclineidet diese Gonsequenz bestimmt ab, ihm ist Philosophie wie dem Sokrates sowohl theoretisch das Streben nach reiner, durch die Ideen bestimmter Erkenntnis der Wahrheit als aucli praktisch das Trachten nach Veredlung der Gesinnung und Handlungsweise. Ber Philosoph wird also in dem Streben nach wahrer Erkenntnis von allem diese Einsicht Hindernden, also von alien Einflussen der Sinne und des ganzen Korpers sich frei zu machen suchen, ja, er wird sogar den Tod wùnschen, aber ihn sich selbst geben wird er nicht, da die Menschen niclit ihre eigenen Herren, sondern Eigenthum der Getter sind, deren Willen sich zu entziehen sie nicht das Recht haben. So wird also der Philosoph sein ganzes Leben lang durch Bekampfung der Sinnenlust die Seele vom Kòrper zuruckziehen, d. li. sterben lernen und den Tod, die wirkliche Trennung der Seele vom Leibe, wenn er eintritt, nicht furchten, sondern wùnschen als den Abschluss und die Voll-endung des Befreiungswerkes. Diese ethische Reflexion werden wir noch nicht als einen vorlàufigen oder indirecten Unsterblichkeitsbeweis auffassen, wie dies von einigen Ge-lehrten23) geschehen ist, da Platon selbst einen solchen Schluss aus ihr nicht zieht, sondern sic ausdrùcklich als eine der Begrùndung durch einen Beweis bedùrftige Voraussetzung anerkennt.24) Wir wùrden daher eine Ungerechtigkeit gegen den Schriftsteller begehen, wenn wir ihm dasjenige als Beweis auslegen wollten, was thatsachlich keiner ist, und was, wenn es einer sein solite, dem Autor den Vorwurf einer petitio principii zuziehen musste, insoferne gerade die zu beweisende Voraussetzung der Postexistenz der Seele nach dem Tode es wàre, worauf sich die Folgerung stùtzte. Wenn aber auch hier die Unsterblichkeit mehr als eine Voraussetzung, als Postulat denn als Argument erscheint, so kann man doch, und man hat dies auch von christlicher Seite gethan,25) Vernunl'tgrunde fur die Unsterblichkeit entnehmen, die den Glauben an die Unsterblichkeit zu einer viel gròBeren und unmittelbareren Gewissheit erheben, als es durch die pliilosophischen Beweise geschehen kann. Das Streben eines Philosophen, der ein yvrjatws cptXóaccpog und kein cXoacopavo; ist, der die Wahrheit erkennen will und doch nicht vollig erkennen kann, so lange ihn der Kùrper noch hindert, und der uns alien innewohnendo Trieb nach Wahrheit, Weisheit und Tugend muss die Unsterblichkeit zur Voraussetzung haben; denn wozu und woher dieser Trieb und Instinct nach geistiger Entfaltung und die eingepflanzte Sehnsucht nach Fortdauer, wenn der Todtengraber diese mit einigen Schaufeln Erde ersticken kann? Unser Streben nach Weisheit und dem Ewigen ist oline Fortdauer der Seele nichtig und ein Widerspruch ; ja, nicht bloB ein Widerspruch, sondern lacherlich wie der Kampf mit einer Windmùhle.26) Auch Cicero, der freundliche Kritiker S. ”) Cic. Tuscul. I, 34. ,s) Z. B. Rettig: tlber Platons Ph&don, Bern 1846, S. 14 und 22. Susendlil a. a. 0., S. 424. Zeller S. 531. ’*) Vgl. Bonitz, Platon. Stud. S. 281. Bolke: Ober Plat. Bew. f. d. Uns terbi, d. Seele inaug. dissert. Rostock 1868 p. 25. ’*) Vgl. Bretschneider, Dogmatik S. 77 ff. J#) Scliaub a. a. O. S. 16, des Phadon im Alterthume, stùtzte seinen Unsterblichkeitsglauben27) durch die gòttlichen Dinge, die in der Seele sind und die weder vom Korper entstehen, nodi auf der Erde geboren sein kónnen. Kebes gibt nun zwar alles zu, was Sokrates gesagt, fùrchtet aber, dass die Seele bei ibrer Trennung vom Leibe ihren Untergang linde, wie ein Hauch oder Rauch zerstiebe und uberhaupt nirgends mehr sei. Dieser Einwand des Kebes von der Vernicbtung der Seele stelli den Unglauben in den schneidendsten Contrast zum Glauben. An die Worte des Kebes: „Das eben, dass die Seele nadi dem Tode nidit untergehe und sich aullose, das bedurfe groCen Glaubens und starker Ùberredung1*28) sch lieti t sidi der erste Beweis (p. 70 G—72 E). Dodi bevor wir die Beweise nàher betrachten, wollen wir das Wesen der Seele und den Begriff der Unsterblichkeit bei Platon feststellen. Im Timaus erfabren wir, dass die Einzelseele gleichen Wesens mit der Weltseele und nur ihrer Qualitàt nach von derselben verscbieden sei, da dem Ganzen eine gròGere Vollkommenbeit gebiire als jedem seiner Tlieile. Die beiden wesentlicben Bestimmungen der Weltseele aber sind ihre Immaterialitat und ihre Vernunftigkeit. Aber schon in ihrer Entstehung werden das sinnliche Begehren, weldies der Mensch mit den Thieren gemein bat, und die vernunftige Ùberlegung, die reine Intelligenz, unterschieden. Dieser niedere Seelentbeil kann wieder in eine edlere und unedlere Halfte, ttopóg und èmO-ujua, unter-schieden werden, so dass aus der Zweitheilung eine Dreitheilung der Seele entsteht, namlich voOg, der gottlich zu nennende Tbeil, D-upiós Muth und £tu-D-uputoc Begierde, oder das Xoyixóv, tk>|xo£:5és (tk>jx:xóv) und è7uIk>|x7jT:xóv.29) Die Frage nun, ob, da Platon eine dreitheilige resp. zweitheilige Seele annimmt, die Unsterblichkeit der gesaminten Seele oder nur dem einen Theile und welchein zukomme, muss nach verschiedenen Dialogen verscbieden beant-wortet werden. Im Phadrus wird Muth ttapóg und Begierde àstilo [da mit zur unsterblichen Seele gerechnet, und nur der Leih erscheint als das Sterbliche im Menschen, da die Seele dort schon vor ilirem Leben in einem Korper mit dem niederen Theile behaftet ist. Im Timaus konnnt der niedere, sinnliche Theil erst mit dem Leibe zur hòheren, reinen Seele, und da muss jener aucli gleich dem Korper als das Sterbliche der vernùnftigen Seele gegenùbergestellt werden. In der „Republik“ ist es die Seele als der unvergùngliche Theil des Menschen im Gegensatze zum vergànglichen Leibe, deren Unsterblichkeit Platon darthut ; auf eine Theilung der Seele geht er nicht ein. Es scheint jedocli aucli der unvernunftigo Theil, insofern er zum vernùnftigen sich in schònster Harmonie befindet, der Unsterblichkeit theilhaftig zu sein, also wenigstens die Seele der Guten in alien Theilen unsterblich zu sein. In unserem Dialoge ist jedes Eingehen auf diese Frage vermieden, da Platon nur die auGermenschliche Existenz der Seele nachzuweisen hat, aber gewiss ist liier der Gegensatz zwischen dem vernùnftigen und unvernùnftigen Theile, ”) Tuscul. I, 14. J9) p. 09 E—70 C. ”) Cic. Tuscul. I, 10: ratio, ira, cupiditas. indem die geistige Natur die sinnliche bekampft und ùberwindet, so deutlich ausgesprochen, dass wir behaupten kónnen, dass auch hier wie im Timàus nur dei- vèrnùnftige Seelentheil als der unsterbliche, der unvemiinftige hingegen in seinen beiden Hiilften mit dem Kórper als der sterbliche zu betrachten sei. Der Phadon vvill nur als das eigentliche Wèsen der Seele ihre Unsterblichkeit erweisen, weiter aber uber das Wesen der Seele keinen Aufschluss geben. Wenden wir uns nun zum ersten Beweise. Nach einem alten Spruche, sagt Sokrates, gehen die Seelen in den Hades und kehren von dort wieder auf die Erde zuriick. Die Riclitigkeit dieses Spruches geht daraus hervor, dass alles aus dem Entgegengesetzten entsteht, wie das Grolle aus dem Kleinen, das Starke aus dem Schwachen, das Wachen aus dem Schlafen u. dgl. Zwischen beiden findet ein Ùbergang oder Werden statt. Nun ist dem Leben das Todtsein entgegengesetzt, also entsteht aus dem Lebenden das Todte und aus dem Todten das Lebende, deren Ùbergange Sterben und Wiederaufleben sind. Es miissen sonach die Seelen der Todten irgendwo sein, um wieder ins Leben ùbergehen zu kònnen. Daran reiht sich nodi zur Bekriiftigung ein Bewcis e contrario : Fitnde keine fortwahrende Riickkebr ins Leben statt, so wurde mit der Zeit alles todt und in ewigem Schlummer begraben sein. Also, schlieBt Sokrates, gibt es in der That ein Wiederaufleben und Werden aus dem Todten, und es folgt daraus, dass die Seelen der Verstorbenen fortbestehcn, die Guten an einem besseren, die schlechten an einem schlechteren Orte. Dieser physisch-empirische oder naturphilosophische Beweis, wie er gewohnlich genannt wird, da er aus der Empirie genommen ist und diese Empirie sich auf die Gesetze der Natur grùndet, dieser erste Beweis also kann die Probe der Kritik nicht bestehen. Abgesehen davon, dass wir es hier mit einem Analogieschluss zu thun haben, der auf der Erfahrung beruht, dass alles (?) aus dem Entgegengesetzten entstehe, und welcher als solcher im besten Falle auf Wahrscheinlichkeit, keineswegs aber auf logische Gewiss-heit Anspruch machen kann, liaben sich in den Beweis selbst bedeutende Febler eingeschlichen. Erstens ist die Behauptung, Entgegengesetztes entstehe aus Entgegengesetztem, von zu grofier Allgemeinheit und wird zu einerWaffe gegen Platons eigene Beweisfuhrung ; denn es miisste demgemaB auch das Sciende aus dem Nichtseienden entstehen und umgekehrt, also auch die seiende Seele aus der nichtseienden und umgekehrt, wodurch nothwendig die zu beweisende Post- und Praeexistenz der Seele hinwegfiele. Zweitens hai Platon dem Begriffe Leben den Begritf Todtsein gegenùbergestellt, oline den-selben jedocli in seiner Wahrhéit festzuhalten, so dass die Worte: „Das Leben entsteht aus dem Todtsein" unrichtig durch den Satz illustriert werden: „Die Seelen kehren aus dem Hades auf die Oberwelt zuriick." Demi wie soli auf diese Weise das Leben aus dem Todtsein entstehen? Wir stehen da vor einem Dilemma: Entweder lebt die Seele im Hades, oder sie lebt nicht im Hades. Lebt sie, so entsteht das Leben nicht aus dem Todtsein, sondern aus dem Leben; ist sie aber todt, so ist damit zugleich die Sterblichkeit der Seele ausgesprochen, in beiden Fallen also der eigene Beweis zerstort. Dieser Widerspruch findet noch seine nahere Erklarung in dem Umstande, dass Platon eine Analogie angenommen liat, wo tliatsachlich keine besteht. Denn Schònheit und Hasslichkeit, Schnelligkeit und Langsamkeit, Kàlte und Wàrme, Schlafen und Wachen sind allerdings gegensatzliche Zustande, aber an einem wirklichen, sich gleich bleibenden Substrate, an D-ingen, an welchen diese Zustande zur Erscheinung kommen. An welchem Substrate aber, mussen wir nun fragen, kommen Leben und Tod zur Erscheinung? Da es sich um die Unsterblichkeit der Seele handelt, so kònnten wir nur antworten : An der Seele.30) Es ist also hier sozusagen der Tràger des Zustandes der Zustand selber. Wir stehen somit wieder vor einer petitio principii. Platon hat plòtzlich stati des Zustandes don Tràger desselben, das ihm unterworfene Object, eingeschwàrzt. Mit solcher Logik, sagt Prantl,31) kann man freilich alles beweisen; denn dann folgt z. B. auch, dass die warmen Dinge unwàgbar sind, wenn das Warmsein unwàgbar ist. Ferner kann man gegen den ersten Beweis noch einwenden, dass es ja gar nicht nothwendig ist, dass die Dinge entgegengesetzte Zustànde. annehmen. Muss denn z. B. das Schòne zum Hàsslichen werden, oder das Langsame zum Schnellen u. dgl. ? Kann nicht auch aus dem weder Langsamen noch Schnellen, z. B. aus der Ruhe das Schnelle entstehen ? Und wenn auch das, was eben langsam ist, plòtzlich scimeli wird, kann man da von einem Entstehen des einen aus dem anderen reden ? Nein, denn das betreffcnde Ding ist nicht scimeli, weil es frùher langsam war, sondern nur scimeli, nachdem es frùher langsam gewesen. Wir haben also hier den alten Trugschluss: Post hoc ergo propter hoc. SchlieClich leidet dieser (wie auch der 4.) Beweis noch an dem Fehler, dass er sich auch auf die Pflanzen- und Thierseelcn ausdehnen làsst,32) die nach Platon nur verkummerte Menschenseelen sind. Doch wollen wir darauf nicht nàher eingehen, da Platon sich uber das Wesen der Thier-seele selbst nicht ganz klar ist. Betrachten wir noch die Folgerungen, die sich aus diesem Beweise ziehen lasscn. Erstens da es nach Platon nur eine numeriseli bestimmte, sich immer gleich bleibende Zahl vernùnftiger Einzelseelen gibt und immer dieselben Seelen — denn darauf kommt es ja eben an — nach einer schlafartigen Existenz im Hades zu neuem Dasein in einem neuen Kòrper auf der Erde erscheinen, die Seelen der Vollkommenen aber (p. 114G) und die der ganz Unheilbaren (p. 113 E) nicht melir in menschliche Leiber zuruckkehren, so musste das, was Platon durch seine Annahme vermieden sehen wollte, dass nàmlich nicht alles in den Zustand des Todes versinke, trotzdem nothwendig eintreten, da die Zahl der beseelten Individuen immer kleiner werden und endlich verschwinden musste, was augenscheinlich der Thatsache der stets wachscnden Zahl der Bevòlkerung widerspricht. Ferner muss man nothwendig fragen: Wenn immer dieselben Seelen in neuen Kòrpern wiederkchren, was soli man denn dann von der nicht in 30) Manche glaubten, daftlr ein beliebiges, unbestimmtes allgemeines Substrat setzen zu mtissen im pantheistischen Sinne, so dass das, was todt war, nicht gerade als dasselbe wieder ins Leben ziirtickkehren infisse. Es ist aber klar, dass dann nicht die Unsterblichkeit der individuellen Seele erwiesen ist, sondern nur der allgemeine Wechsel von Tod und Leben ttberhaupt. sl) Ubersetzung zu Phtidon, Anm. 17. ”) Vgl. Bolke, Gymn. Progr. Fulda 1870 S. 31. Schewczik, Gymn. Progr. Wiener-Neustadt 1890, S. 23 f. A. Komma Gymn. Progr. Uudweis 1880, S. 21. Abrede zu stellenden Vererbung dcr geistigen Eigenschaftcn von den Eltern auf die Kinder sagen ? Wenn aber immer dieselben Geister in neuen Kórpern auf Erden Avallen, so muss nacli Platon, was wir rhetorisch behanpten, Schiller sei ein deutscher Sopbokles, Napoleon I. ein Časar der Zweite, ganz wórtlicli aufgefasst werden, so dass Gasar selbst bei Leipzig geschlagen wurde und dass demnachst Platon selbst einmal uber seinen Phadon uns nàhere Aufschlùsse geben wird.33) Endlicb kunnten wir aus dem Kreislaufe des Lebens in der Natur eine Kòrperwanderung und also die Unsterblichkeit und festbestiinmte Anzabl der einzelnen Korper ebenso folgern wie die der Seelen. Dodi Platon wusste es wohl selbst auch, dass hiemit zu viel und eben deshalb nicht genug bewiesen sei. Dieser Beweis ist dalier nur als unvoll-kommene Vorstufe und als Vorbereitung zu den folgenden anzusehen und wird erst durch den letzten eine mehr ùberzeugende Kraft gewinnen. Zweiter Beweis (p. 72 D—77 A). Der Ubergang zum zweiten Beweise wird dadurch gewonnen, dass Kebes das, was Sokrates eben bewiesen, zugibt und zugleich einen anderen Beweis der Unsterblichkeit anfùhrt, dessen er sich aus Sokrates’ Gesprachen erinnert. Die Anregung zum Beweise gibt Kebes, den eigentlichen Beweis aber, welcher auf Platons Lehre von der Wiedererinnerung beruht, liefert Sokrates. Der Gang desselben ist in Kùrze folgender : Wenn wir uns an irgend eine Sache erinnern, so geschieht dies dadurch, dass bei der Wahrnehmung irgend eines Gegenstandes ein anderer uns bekannter Gegenstand, der dem wahrgenom-menen ahnlich oder unàhnlich ist, in den Kreis unserer Vorstellungen tritt. Sehen wir z. B. ein Bildnis des Simmias, so schwebt uns auch der leibhaftige Simmias vor und ebenso sein treuer Freund Kebes. So ist also alles Lernen nur durch Àhnliches (z. B. vom Bilde ans Original) oder Unàhnliches (z. B. vom Bilde des Simmias an das des Kebes) hervorgerufene Wiedererinnerung an das fruher Besessene, aber in der Geburt Vergessene. Ein àhnlichcr Vor-gang findet nun auch statt, wenn wir beispielsweise zwei glciche Gegenstànde, etwa zwei Hòlzer, mit einander vergleichen. Wir beachten da, ob das eine IIolz dem anderen Holze mehr oder weniger gleich sei ; nun wissen wir aber, dass es etwas an sich Gleiches, eine Idee der Gleichheit gebe, und bemerken naturlich, dass diese beiden gleichen Dinge zwar sein wollen wie der Begriff der Gleichheit, es aber nicht sein kónnen, sondern hinter demselben zurùck-bleiben. Um aber dies merken zu kónnen, mussten Avir das Originai (das Gleiche an sich) doch zuvor gesehen haben. Die sinnlichen Dinge haben also die Erinnerung an etwas Unsinpliches, an die Idee der Gleichheit, veranlasst. Die Erkenntnis dieser Idee aber muss frùhcr stattgefunden haben, bevor Avir beim Anblick der gleichen Dinge merkten, dass diese nach vollkommcner Gleichheit streben. Da aber die Betrachtung der Dinge mit den Sinncn geschieht, Avelche Avir bei der Geburt erhielten, so miissen wir die Erkenntnis oder das Wissen vom absolut Gleichen vor der Geburt erhalten haben. Sinn-liche Wabrnehmungen hatten Avir glcich von unserer Geburt an, also haben Avir die Kenntnis des Gleichen vor unserer Geburt empfangen. Da Avir sic aber gleich nach der Geburt nicht Avissen, so mtisscn Avir sie bei der Geburt 33) Vgl. Zimmermann, die Unsterblichkeit der Sede in Piatos 1'haedo, Leipzig 1809, S. 24 Vergessen haben und wecken sic bei don sinnlichen Wahrnehnuingen durch Ruckerinnerung an das vormalige Wissen wieder auf. Der einzige noch mógliche Ausweg, dass wir jenes Wissen im Momente der Geburt empfangen haben, ist deshalb unzulassig, weil wir es dann in derselben Zeit empfangen und verloren haben mùssten. Was nun von der Idee der Gleichheit gilt, gilt nothwendig auch von der des Schònen, Guten etc. Aus dem Gesagten folgt aber, dass unsere Seelen vorher existiert haben, bevor wir geboren wurden. Hiemit ist also die Hàlfte, namlich die Praeexistenz der Seele erwiesen, aber keineswegs ihre Postexistenz, was Platon sicli selbst einwirft. Er nimmt deshalb den ersten Beweis zuhilfe ; denn wenn die Seelen vor dem menschlichen Dasein bereits existierten, so kónnen sie nach jenem Wechsel der Gegensàtze nur aus dem Tode ins Leben eingetreten sein, und somit sind die Seelen nothwendig auch nach dem Tode als seiend zu betrachten. Dieser Unsterblichkeitsbeweis basiert, wie erwahnt, auf der Lelire von der Wiedererinnerung, welche von Platon zuerst im Menon begrundet wurde. Dort wird an einem ungebildeten Sclaven jenes thessalischen Edelmannes gezeigt, dass derselbe ganz unerwartete Kenntnisse aus der Geometrie besitze, welche er, da er sie in diesem Leben nicht gelernt, jedenfalls bereits vor seinem leiblichen Dasein empfangen haben mòsse. Wàhrend es sich aber im Menon wesentlich darum handelte zu zeigen, dass das Wissen Wiedererinnerung sei, wird dies hier bereits als bewiesen angenommen und speciell auf das begriffliche Wissen, auf das Wissen von den Ideen bezogen, also mit der Platonischen Ideenlehre in Verbindung gesetzt. Was nun erstens die dvapyr^j-Lehre betrifìt, so ist fur dieselbe jene Katechese mit dem Sclaven des Menon insoferne nicht beweisend, als sich ja die auf die Fragen des Sokrates gegebenen Antworten des Sclaven fast nur auf ja oder nein beschrànken und im entgegengesetzten Falle nur die allgemeinsten und elementarsten Kenntnisse des Rechnens voraussetzen, welche durch die geschickte Fragestellung des Sokrates auf die Geometrie ubertragen werden, in keinem Falle aber ohne Annahme einer vormensch-lichen Existenz der Seele unerklarlich bleiben. Bezuglich der Ideenlehre, welche den Hauptknotenpunkt unseres psy c hol o gischen Beweises bildet, kònnen wir behaupten, dass Platon zur Aufstellung derselben gedràngt wurde, weil er fur zwei Thatsachen aus den Kriiften der Materie keine Erkliirung fand: fur das Lernen und das begriffliche Wissen. Hatten die Sophisten behauptet, das Bekannte brauche man nicht zu lernen, das Unbekannte aber konne man nicht suchen, so behauptet Platon : Das Unbekannte war uns fruher einmal bekannt, wurde dann vergessen und muss jetzt durch Lernen (Wiedex-erinnern) wiedergefunden werden, also ist das Lernen nur durch die Annahme einer praeexistierenden Seele mòglich. Ebenso ist es mit den Begriffen. Die allgemeinen Begriffe sind etwas von den Dingen Verschiedenes, Unvergàngliches, und wir gewinnen sie aus den Wahrnehmungen der AuBendinge; nun kònnten wir aber aus den con-creten Dingen nicht die Kenntnis des' abstracten Begriffes erlangen, wenn diesc nicht vorher unabhàngig von den sinnlichen Dingen in uns sich beffinde. Von den Dingen kònnen sie aber nicht abstrahiert sein, da kein Ding seinem Begriffe vollkommen entspricht, sondern alle nur Abbilder sind der friiher geschauten Urbilder, der Ideen. Da diese Ideen dardi die Sinne nicht wahr-genommen werden kónnen, so mussen sie sclion vor d er Wahrnehmung in der Seele gewesen sein; da diese aber schon mit der Geburt beginnt, wàhrend der Neugeborene der Ideen sich nicht bewusst ist, so muss die Kenntnis derselben in einem friiheren Leben erworben und im Augenblicke der Geburt verloren gegangen sein. Der ganze Beweis von der Wiedererinnerung beruht also auf der Ideenlehre 11. zw. so, dass diese mit Nothwendigkeit jene fordert and umgekehrt, dass jene nicht oline diese denkbar und haltbar ware. Unterziehen wir diese Grundlage einer kurzen Kritik, so kónnen wir gleich heraussagen, dass es uns, seitdem Kant den Satz ausgesprochen : „Begriff ist ohne Gegenstand eine leere Form", unmóglich ist, solchen hypo-stasierten, von aller Form losgelósten Begriffen eine Realititt auBerhalb der Dinge zuzuschreiben, und dass es dessen auch gar nicht bedarf, um obige Erscheinungen des Seelenlebens zu erklaren. Schon Aristoteles34) bekampft diese falsche Trennung des Allgemeinen von den Einzehvesen. Locke, der die Seele an und tur sich eine tabula rasa, ein weiBes Papier nannte, worauf nichts geschrieben ist, hillt die Seele fur einen Spiegel der AuBemvelt, far einen leeren Raum, in den die Bilder der auBeren Gegenstande hineinfallen, ohne dass sie selbst etwas dazuthut; ihr ganzer Inhalt stammt aus den Ein-drùcken, welche die materiellen Dinge, die Erfahrung, auf sie machen : Nihil est in intellectu, quod non fuerit in sensu. Leibnitz wurde von Locke ange-zogen, aber nicht befriedigt und stellte ihm in seinen Nouveaux essais eine neue Untersuchung entgegen, worin er die angeborenen Ideen in Schutz nahm, aber seiner Hypothese die bestimmtere Fassung gab, dass sie nicht explicite, sondern nur potentiell, der Anlage nach oder virtualiter im Geiste existierten, wie die Adern im Marmor die Gestalt der Bildsàule praformieren. Alie Gedanken sind eigentlich angeboren, d. h. sie kommen nicht von aufien in den Geist, sondern werden von ihm aus sich selbst produciert. Wir wissen, dass diese Richtung im Système de la nature mit der vollstandigen Leugnung alles Spirituellen geendet hat. Uns muss die Platonische Ideenlehre ais eine Einseitigheit, ais falscher Spiritualismus erscheinen, da bei ihm nur das unsinnliche Allgemeine das Wahre und Wesenhafte ist und die Ideen ais im Geiste fertig vorhanden aus der Vergessenheit ins Dasein zu rufende angesehen werden, wahrend wir sagen, dass diese allgemeinen Begriffe lediglich Resultate unserer Urtheilskraft und unseres vergleichenden und abstrahierenden Geistes sind und lediglich auf die mittelst der Sinne gewonnene Grundlage hin durch die Functionen der Seele erzeugt werden. Da wir also die Grundlage gestùrzt haben, so fiillt natùrlich der ganze Beweis, und selbst wenn wir die allgemeine Seele ais immer vorhanden annehmen miissten, wurde daraus nichts fur die Prae-existenz der einzelnen Seelen folgen, aber so viel mussen wir anerkennen, dass Platon hier den hohen Wert der Seele, den gottlichen Inhalt derselben und dadurch ihre Anwartschaft auf Unsterblichkeit dargethan hat, was wir ihm in seiner so materiellen Zeit nicht hoch genug anschlagen kónnen. „Wer aber mit dem Dichterphilosophen ins Ideenland wandert, nur der wird dem Wolkenfluge seiner Gedanken folgen kónnen.“ 3 3I) Met. XIII, 9. 1? SchlieBlich machen wir noch darauf aufmerksam, dass jene unserem Beweise als Einleitung vorausgeschickte Erklarung liber das Erinnern im allgemeinen, wonach wir uns bei einem Abbild des Simmias an don wirk-lichen Simmias erinnern, natiirlich nicht mit Platon als Beweis dafùr auf-gefasst werden durfe, dass die Seele Vorstellungen aus sich selbst hervorhole, wodurch Platon eben dazukommt, dies auch bei der Erinnerung an die Ideen anzunehmen und es Ruckerinnerung an ein frùheres Leben zu nennen. Wir pflegen jene Erscheinung Ideenassociation zu nennen, welche man sich bekanntlich in sehr befriedigender Weise erkliiren kann, olmo dass man dabei zur Aufstellung Platonischer Ideen gelangt. Dritter Beweis (p. 78 B—80 D). Bis jetzt hatte Sokrates nur die Praeexistenz der Seele zu erweisen versucht, nur dass schon, wie erwfihnt, auch im ersten Beweise die Post-existenz implicite mitenthalten ist. Da aber der erste Beweis nur auf einem Analogieschlusse beruht, als solcher aber keine logische Gewissheit bietet, so halt es Platon fùr nothwendig, auch fùr die Postexistenz der Seele eincn eigenen Beweis zu geben, umsomehr als er ja auch die Praeexistenz in einem speciellen Beweise, nàmlich in dem eben besprochenen, zu erhàrten unter-nommen hatte. Der specielle Beweis fùr die Postexistenz der Seele ist der dritte in der Reihe der Phàdonischen Unsterblichkcitsbeweise. Sein Gang ist folgender: Alles, was zusammengesetzt ist, ist auflósbar und somit der Zerstórung unterworfen, wàhrend das Einfache consequenter Weise nicht auflósbar ist. Einfach ist aber das, was sich stets gleichmàfiig verhàlt. Also sind die Ideen einfach, denn das absolut Schóne, Gleiclie etc. bleibt sich unter alien Umstanden gleich. Zusammengesetzt sind dagegen die sinnlichen Dinge, da diese einer fortwahrenden Veranderung unterliegen. Es gibt demnach zwei Arten von Wesen, sichtbare oder veranderliche und unsicht-bare oder unveranderliche. Da nun der Mensch aus Leib und Seele besteht, so ist es klar, dass der sichtbare Leib den sinnlichen, sichtbaren Dingen verwandt ist. Dass aber in derselben Weise die Seele den Ideen verwandt ist, folgt erstens daraus, dass sie wie jene unsichtbar ist, zweitens daraus, dass sie, sowie sie bei ihren Betrachtungen den Kórper zu Hilfe nimmt, in den Irrthum der Sinne mithineingerissen wird und gleichsam wie betrunken taunielt, wàhrend sie bei móglichster Beschrankung auf sich selbst zur Rubo kommt und viel sicherer verfahrt. Endlich drittens herrscht die Seele ùber den Kórper und ist demgemati alter als der Leib ; denn es ziemte sich nicht, dass das Jungere ùber das Altere herrsche. Das Resultat dieser Erórterung fasst Platon in die Worte zusammen, dass die Seele dem Gòttlichen, Unsterb-lichen, Vernùnftigen, Eingestaltigen, Unauflóslichen und sich immer gleiclr rnàfiig auf dieselbe Weise Verhaltenden am ahnlichsten ist, wàhrend der Kórper dem Menschlichen, Sterblichen, Unvernùnftigen, Vielgestalligen, Auf-lóslichen und sich niemals auf dieselbe Weise Verhaltenden verwandt ist (p. 80 B). Ilieran wird ein Wahrscheinlichkeitsbeweis a minori ad maius geschlossen: Da nach dem Tode sogar der Leib des Menschen trotz all dieser Eigcnschaften noch làngere Zeit forlbesteht und nicht sofort aufgelóst wird, ja, einzolne Theilc desselben, nàmlich die Knochen, beinahe unver-gànglich sind, wie solite da die Seele, die unauflósliche und reine, bei ilirer Trennung vom Leibe sogloich verfliegen, wie einigc Mcnschcn meinon ? Fasscn wir don Bewcis nodi einmàl in aller Kurze zusammen, so lautet or: Nur das Zusammengesetzte, nicht aber das Einfacho wird aufgelòst. Zusammengesetzt sind die sinnlichcn Dingo, einfach die Ideen; der Leib des Menschen ist don sinnliclien Dingen verwandt, also auflòsbar oder sterblich, dio Scele dagogen ist don Ideon verwandt, also unauflóslich odor unsterblich. Ùberblicken wir dicsen sowie die beiden frùheren Beweise, so ist nicht zu leugnen, dass jeder folgende Beweis imirier vollkommener ist als der vorhergehende. War der erste nur ein mangelhafter Analogieschluss, so sahen wir bereits don zweitcn in engcm Zusammenhang mit der Platonischen Philosophie stelien, und in doni eben dargelegtcn dritten Beweise bemerkt man deutlich genug Sokrates’ Absicht, die Unsterblichkeit aus dem Wesen der Sede selbst zu erklàren, was ihm hier freilich noch nicht gelungen ist, denn statt das Wesen der Sede festzulialten und zu definieren, stiitzt er sich nur auf eine Eigenschaft derselben. Insoferne nun die Ideenlehre, wie wir gesehen liaben, auch diesem Beweise zugrunde liegt, ist derselbe fur die Unsterblichkeit natùrlich ebenso wenig uberzeugend, als der voraufgehende es gewesen. Denn gibt es koinè solchen unwandelbaren, ewig sich gleich bleibenden, einartigen Substanzen — Ideen — sondern sind dieso eine blotlc Abstraction von dem uns um-gebenden Vielfachen Und Mannigfachen, so kann auch von keiner Verwandt-schaft der Sede mit ihnen die Rede sein. Aber selbst in dem Falle, dass wir die Existenz der Ideen zugestehen wollten, ware jener Vergleich der Einzel-seele mit don Ideen nicht zu reclitfertigen, weil mit den Ideen als substantiierten Gemeinbegriffen doch nur wieder der Gemeinbegriff Sede verglichen werden kónnte, also dasjenige, was das Wesen der Seele ist, in welchem Falle aber eben nicht mehr die Unsterblichkeit der Einzelseele, sondern nur der allgemeinen Seelensubstanz erwiesen ware. Ubrigens ist auch der Beweis von der Verwandtschaft der Seelen mit den Ideen ein mangelhafter. Wenn wir namlich auch nicht seine Dreitheilung der Sede gegen die Behauptung von der einfachen Natur der Sede ins Feld fùhren wollen, so mùssen wir doch jencn Schluss aus der Unsichtbarkeit der Sede auf ilire Verwandtschaft mit den Ideen bemangeln, da ja die Sichtbarkeit odor Unsichtbarkeit streng genommen etwas ganz Unwèsentliches ist. Ebensowenig durfte Platon dafùr anfùhren, dass die Sedo immer zur Idee hinstrebe, weil es ganz ungcrccht-fertigt ist, aus einer einzelnen ThiUigkcit eines Dinges (hier der Sede), welche nicht einmal in sfunmtlichen Dingen der gleichen Art (in den anderen Seelen) vor sich geht, auf die Wesenheit (hier also Verwandtschaft mit den Ideen) des Dinges cinen Schluss zu ziehen, der ein Schluss vom Denken auf das Scili ware : sie strebt zu den Ideen hin, also ist sie mit denselben verwandt. Ein ungenùgender Beweis fur die Verwandtschaft der Scele mit den Ideen ist drittens die Behauptung, die Sede herrschc ùber den Kórpcr und infisse deshalb filter sein. Die Herrschaft der Ideen ùber die sinnlichcn Dingo ist cine ganz andere, als die der Seele ùber den Ktirper; denn Seele und Ideen sind nicht idcntische Begriffe, sondern verwandt und fdmlich. Die Ideen sind oline Seele, aber nicht die Sede oline Ideen denkbar, dieso bilden den Inhalt jener. Die sinnlichcn Dinge konnen sich also der Herrschaft der Ideen gar nicht entziehcn, wàhrend zwischen Loib und Seele durchaus nicht irnmer ein Abhàngigkeitsverhaltnis des ersteren von letzterer besteht, sondern in violen Ffillen, boi vielen Menschen das Verhfdtnis gerade umgekehrt ist. In Wirklichkeit bestimmen nnd beschrànken sich also Seele und Leib gegen-seitig, und bald ubt diese, bald jener die Herrschaft uber den Menschen aus. Noch weniger uberzeugend ist die Schlusspartie (er wollte ein bekrfiftigendes Moment hinzufugen), denn die kurze, resp. lange Dauer des Kórpers kann dodi nicht als MaBstab fili* die Ewigkeit dei* Seele geltcn. Daraus wurde sich nur die verhàltnismàfiig làngere Fortdauer der Seele ergeben, nicht die ewige Fortdauer, denn tausend Jahre sind der Ewigkeit gegenuber gleicli einem Tage. Diesel* dritte Beweis zeigt im Vergleiche zum vorausgehenden wieder den Fortschritt, dass das Góttliche in der Seele, welches friiher als ein ihr verliehener Besitz erkannt wurde, jetzt als ihr eigentliches, tiefinnerstes Wesen erscheint, so dass „das groBe unverlierbare Ergebnis dieses Beweises die Anerkennung der einfachen, doni Ewigen und Góttlichen ahnlichen, un-zerstórbaren Natur der Seele ist im Gegensatze zu der zusammengesetzten, vielfachen, vergànglichen Natur der Kórper, obgleich daraus noch keineswegs die Fortdauer dei* Individuen als solcher mit Sicherheit hervorgelit".35) Das Resultat, welches aus diesen drei Beweisen gewonnen wurde, ist nicht zu unterschatzen : das Verhfdtnis zwischen Seele und Leib, zwischen Seele und Welt ist namlich von alien Seiten beleuchtet worden, und der Charakter der Erhabonhcit unsorer Seele ùber die Kòrperdinge, dass die letzteren bloBes Objcct der Betrachtung sind, wfihrend sic Subject und Object zugleich ist, hat sich dabei enthùllt.38) Die Seele, als den Ideen verwandt, hat einen gróBcren Antheil an deren Einfachheit und Unauflòsbarkeit als alles auBer und neben ihr, und die Sede dauert lànger als der Kórper. Diese Comparative haben sich aus der Betrach-tung der Seele im Verhfdtnis zum Kórper und zur AuBenwelt ergeben; es soli aber dieser Comparativ zu einem reinen Positiv, das „Finger" zu einem absoluten *lang“ odei* „ewig“ werden; dies kann nur erreicht werden, wenn die Seele rein an sich, ihrern Wesen und Begriffe nach betrachtet wird, und diese Aufgabe stellt sich der Schlussbeweis. An diesen dritten, die Unsterblichkeit vorlàufìg abschlicBenden Beweis knùpft sich eine ethische Reflexion (p. 80 D—84 B), in welcher der Glaube an die Unsterblichkeit zur Grundlage genoinmen und das unablassige Streben nach den ewigen Wahrheiten «als die Aufgabe der cdelsten Geister — der Philosophen — hingestellt wird, und in einer mythischen Schilderung des Zustandes der Seelen nach dem Tode wird das verschiedcne Los der reinen Seele des Philosophen und einer unreinen ausfuhrlich geschildert, wonacli nur die erstere unsterblicli zu sein scheint, da nur sie zu dem ihr verwandten Góttlichen in den tóto$ àaSrjg gelangt, wàhrend die andere wieder in irdische, selbst in thierische Leiber komrnt. „Der Sinn ist nur der, dass die Abwen-dung von der Philosophie je nach ihrem gróBeren odor geringeren Grade eine gróBere oder goringere Zuwendung zum Kórper und Abhàngigkeit von ,s) Steinhart 440. »«) Susemihl I, S. 433. ihm, mìthin eine gróGere oder geringere Annàherung an die Thierheit her-vorruft, nnd dass der Zustand der Seele imErdenleben sicli in nothwendigcr Folge auch in das Jenseits fortsetzt" .37) Nach diesen Erorterungen trat eine litngere Pauso ein, und alle An-wesenden waren in Nachdenken liber das Vorgebrachte versunken (p. 84 C.). Auf die Aufforderung des Sokrates, einen allfìtlligen Einwand gegen diese Beweise ungescheut vorzubringen, erheben Simmias und Kebes ihre bekannten Einwùrfe, die das ganze bisherige indirecte Verfahren als ungenùgend hin-stellen. Pass liier dio Erórterung in eine neue Phase eingetreten sei und die Verwickelung der dramatischen Handlung ihren Gipfel erreicht babe und dem Helden der schwerste Kampf bevorstehe, dies hebt Platon durch die Schilderung der niedergeschlagenen Stimmung derFreunde hervor (p. 88 G—91 C), sowie anderseits durch die bedeutsamen Reden des Sokrates, besonders auch durch seine Warnung vor der der Misanthropie zu vergleichenden Misologie, dem uberdrùssigen Abstehen von der Erórterung der Griinde. Wie in einem Drama behauptet der Held des Stiickes, der todesmuthige Philosoph, seinen einmal gewonnenen Standpunkt gegen diesen Andrang feindlicher Gewalten im Kampfe der Vernunftgrflnde mit Umsicht und Unerschrockenheit, bis er endlich als Sieger daraus hervorgeht.38) Vierter Beweis. An diese Einwùrfe des Simmias und Kebes schlieBt sich der vierte Unsterblichkeitsbeweis an u. z. so, dass diese Beweisfùhrung theils negativ im Gegensatze gegen die Vorstellung, als ob die Seele nur die Harmonie des Kórpers sei (p. 91 G—95 A), theils positiv aus der unauflóslichen Theil-nahme der Seele an der Idee des Lebens (p. 102 A— 107 A) entwickelt wird39). Der Beweis zerfallt also in zwei Hiilften ; wir gehen uber zur ersten Halfte. a) Nega ti ver Theil (p. 91 G—95 A). Simmias behauptet nach der Ansicht der pythagoreischen Scinde, die Seele sei dodi eigcntlich nichts anderes als eino Harmonie, eine glùcklichc Mischung und ein richtiges Verhaltnis der Theile des Kórpers, xpàaig xai àppovta xoótwv, und: „die Seele ist nicht die Harmonie des Kórpers", ist der Inhalt dieses Abschnittes. Diesel- Theil ist von viden als Anhangsel des vorigen Beweises, von einigen40) als selbstàndiger Beweis aufgefasst worden, so dass im ganzen funf Beweise gezahlt werden. Und in der That kann diese Erórterung als Abschluss des frùheren Beweises betrachtet werden, weil in ihr nodi von dem Verhaltnisse zwischen Seele und Leib die Rede ist, aber genauer genommen ist sie doch nichts anderes als Materialismus, die Leugnung des selbstiindigen Daseins einer Sede, ilio vielmehr bloLl das Zusammenwirken kórperlicherKrafte ist, das Produci der einzelnen Theile des Kórpers, der ihr gegeniiber nicht das Spatere, sondern das Frùhere ist. »Sie ist also ihren Theilen gegenuber kein selbstandiges Wesen, sondern stellt jene im Thefitetos 37) Susemihl S. 43(>. 3") vgl. Dieckmann, Progr. d. FUrstl. Gymn. zu Bttckeburg 1877, S. 4; Steinliart S. 424. 39) Zeller li, S. 531 Anni. 2. ,0) Rettig, Platons Pliadon, S. 30; Schedle, Progr. d. Gymn. in Triest 1871, S. 38. bfschriebene, biofi arithmetische Totalità! dar, bei welcher das Ganze nichts ist ais die Summe seiner Theile und kein anderes Uasein hat ais in diesen“41). Daber kdnnen wir richtiger init Zeller u. a. behaupten, Platon gehe auch hier voin Unvollkommenen zum Vollkommeneren fiber; er beweist zuerst negativ, was die Seele niclit ist, und geht dann zum vollkommeneren positiven Beweise, der aus dem Begriffe der Seele genommen ist, iiber. Nach dem bisher Erórterten, meint nun Simmias, mfisste die Harmonie auch dann nodi fortbestehen, wenn das harmonisch gestimmte Instrument, der Kórper, sclion zugrunde gegangen sei, da die fur die Seele entwickelten Pradicate der Unsichtbarkeit, Unkórperlichkeit und Góttlichkeit aneli fur den Begriff der Harmonie passen wfirden. Dies aber sei nicht wahrscheinlich, vielmehr infisse man ebenso wie die Harmonie nach Vernichtung der Leier zugrunde gehe, befùrchten, dass auch die Seele, obwohl sic gòttlicher Art ist, nach Vernichtung des Korpers allsogleich zugrunde gehe. Diese Ansicht, die auf den ersten Anblick etwas sdir Gewinnendes hat — demi „was ist wolil schòner und gòttlicher ais die Form, welche die Mannigfaltigkeit des Stolflichen zu harmonischer, lebensvoller Einheit verknfipft?“ hat dem Geschmacke von Halbphilosophen jedesmal zugesagl42) und liisst sich mit der Lehre neuerer Naturforscher vergleichen, nach welcher die Seele ais das Product von Nerven- und GehirntHfitigkeit sicli darstellt. Platon widerlegt diese Ansicht durch folgende vier Gegenargumente : Erstens lasst sich die Annahme, dass die Seele eine Harmonie sei, nicht vereinigen mit der Lehre von der Wiedererinnerung, welcher doch Simmias so unumwunden zugestimmt hat. Dean ist die Seele vor dem Kórper, was nach der Lehre von der Wiedererinnerung angenommen werden muss, so kann sie nicht eine erst aus der Stimmung des Korpers resultierende, also nach dem Kórper sein. Zweitens liangt eine Harmonie ganz von dem ab, woraus sie hervorgeht, und ffigt sich ihm; sie kann unrnóglich das Instrument bestimmen und fiber dasselbe herrschen, wie die Seele nach dem Vorausgehenden fiber den Leib herrscht; demi das Product kann nicht gegen scine Factoren sein. Drittens kann eine Harmonie bald mehr, bald weniger Harmonie sein, lasst also einen Gradunterschied des Einklanges zu, was bei der Seele nicht der Fall ist, demi eine Seele kann unrnóglich in hóherem Grade Seele sein ais die andere. Viertens ist nach diescr Ansicht von der Seele ais einer Harmonie der moralische Unterschied der Seelen, das Gute und das Bose in derselben, nicht zu erklaren. Was ist Tugend und Schlechtigkeit nach dieser Ansicht? Etwa Harmonie und Disharmonie? Dami mfisste die gute Seele, sclion ais Seele Harmonie, nodi eine Harmonie in dieser Harmonie und die schlechte Seele eine Disharmonie in ilirer Harmonie tragen. Das ware aber sinnlos. Bei der anerkannten Negation eines Gradunterschiedes bei den einzelnen Seelen mfisste alie moralische Verschiedenheit aufgehoben und alie Seelen gleich gut, weil gleich sdir Harmonie sein, was aber dor Erfahrung widerspricht ; folglich kann die Seele keine Harmonie sein. 41) Steinliart S. Mi. ”) Platon 11 nennt sie eine von der Menge heifiillig aufgenommene. Was die Kritik dieser Widerlegung anbelangt, so brauchen wir dòn ersten Punkt naturlich niclit vveiter zu berùcksichtigen, da er mit der Ideen-lehre steht und fallt43). Wirklich widerlegende Beweiskraft muss dagegen dem zweiten Punkte zuerkannt werden; denn wenn wir auch oben44) die Annahme einer unbedingten Herrschaft der Seele uber don Kòrper zuruck-weisen mussten, so ist damit nicht ausgeschlossen, dass niclit dock in vielen Fallen die Seele auf den Kòrper bestimmend einwirkt und die Vernunft den Sieg ùber die sinnlichen Begierden des Kòrpers davontragt. Dodi wenn wir auch eine Herrschaft der Seele in den angegebenen Grenzen zugestehen, so hat Platon dock nicht erklart, wieso ein Widerstreit zwischen dem ver-nunftigen Theile der Seele und dem niedrigeren, begehrenden Theile, d. h. zwischen Vernunft und IraO-opta vorkommen und der edlere Tlieil, die Vernunft, dem niederen Theile, der iratì-upfa, unterliegen kònne. Und wie, kònnten wir wieder fragen, vertràgt sich dieser Widerstreit zwischen Vernunft und Begierde mit der Lelire von der Einfachheit der Seele ? Bei dem dritten und vierten Widerlegungspunkte nimmt Platon das Wort Harmonie in doppeltem Sinne. Dort. wo er von einem Mehr oder Minder der Harmonie spridit, gebraucht er es in relativem Sinne, wo es versehiedene Grade zulàsst ; denn wie wir bei der Spannung und Stimmung der Saiten eines Instrumentes sehen, ist bei jeder Harmonie ein Mehr oder Minder des Einklanges móglich, wo wir dami von einer trefflichen und minder trefflichen Harmonie reden. Nacli dieser Erklarung von Harmonie, einer vorzuglicheren und minder vorzùglichen, mùsste dock die Seele des Schlechtcn nodi immer eine Harmonie, aber eine weniger gut gestimmte, also in geringerem Grade Harmonie sein als jene des Guten, oline geradezu Disharmonie zu sein. Die verschiedenen Grade der Tugend und Schlechtigkeit wurden also versehiedene Grade der Harmonie sein. Gegen die Vertreter dieser gróberen materialistischen Ansicht bleibt also die Platonische Widerlegung oline Kraft ; denn es kann zwar die Seele des Schlechtcn nicht weniger Seele sein als die Seele des Guten, aber es kann doch ein besseres und schlechteres „Zusammentònen“, Zusammen-klingen der einzelnen Theile des Kòrpers geben. Wir sehen also, dass Platon mit dem Worte Harmonie eigentlich ein sophistisches Spiel treibt; denn wo er fur die Schlechtigkeit in der Harmonie der Seele keincn Platz hat, da fùhlt er sich plòtzlich veranlasst, das Wort im absoluten Sinne als ungetriibter Einklang allei- Theile des Kòrpers, der durch keincn Missklang zerstòrt wird, zu nehmen. Nach dieser Auffassung wàre die Seele des Schlechtcn gar keine Harmonie, denn sobald ein Missklang zum Vorschein kommt, ist die Harmonie aufgehoben. Obwohl also diese Widerlegung keinen eigentlichen Unsterblichkeits-beweis enthalt, so Ist sic doch von grobem Werte, weil jene materialistische Ansicht von der Seele als Harmonie (des Kòrpers) eine wissenschaftliche Zurùckweisung erfahren hat, die auch dazu bestimmt ist, der nachsten posi-tiven Beweisfuhrung zur Grundlage zu dicnen. ,J) Audi Aristot. de anima I, A vviderlegt die Meinung, dass die Seele eine Stimmung des Kòrpers sei. ") S. Ut. b) P o s i ti ve r Th e il. Wenden wir uns jetzt zar Einrede des Kebes, welche derselbe schon vor der Widerlegung der Einrede des Simmias unniittelbar nach dessen Eiti-wand (p. 87 A ff.) vorgebracht hat. Kebes meinte, die Praeexistenz der Seele scheine ihm zwar erwiesen sowie auch das, dass die Seele langer dauere als der Kòrper und wohl auch mehrere Kòrper uberdauern kònne, dass aber daraus nodi niclit ilire Unsterblichkeit tolge. Wie z. B. ein Weber vide Kleider verfertigen und abtragen und somit uberdauern kònne, dennoch aber endlich stirbt und das letzte Gewand nicht ùberdauert, ebenso kònne es auch soin, dass die Seele viele Kòrper uberdauere, sie gleichsam abtrage, dass sie aber, durch die viden Geburten erschópft, den letzten Leib endlich doch zurùcklasse und nun selbst zugrunde gelie und dass eben dies der Tod sei, der Untergang der Seele. Demnach kònne niemand dera Tode ruhig entgegensehen, da er ja nicht vvissen kònne, ob sich nicht gerade bei der bevorstehenden Trennung. jene Katastrophe vollziehen werde. Wàhrend Sokrates den allzu nachgiebigen Simmias in einem weniger hitzigen Gefechte besiegt hat, weil er dessen Einwurf weniger schwer nimmt als den des Kebes, holt er gegen diesen „das ganze Rùstzeug seiner Ideen-lehre8 hervor, indem er die Seele als eine mit der Idee des Lebens unzer-trennlich verbundene Substanz, als das Urlebendige nachweist, welches ebenso wenig durch den Tod vernichtét werden kann, wie die Idee des Lebens selbst. p. 84 G heiCt es : „Nachdem Sokrates so gesprochen hatte, trat ein langeres Stillschweigen ein, und Sokrates selbst befand sich ini Nachsinnen uber die vorgebrachten Gedanken, wie auch die nicisten der Anwesenden. p. 88 G hòren wir wieder, dass die Einwànde des Simmias und Kebes auf alle einen bcsonderen Eindruck gemacht liaben. Echekrates selbst greitt wieder ein, indem er den Phàdon bittet, ihm den Verlauf der Unterredung mitzutheilen. Daraus ersehen wir, dass Sokrates selbst ein grolìes Gewicht auf diesen letzten Beweis legt, den wir mit Zeller in einen negativen und positiven odor als Widerlegung des Simmias und des Kebes zerlegt haben. Beide Theile zusammen geben den dialectischen Beweis, der vom Begriffe der Seele ausgeht und aus dem Inhalte dieses Begriffes sich entwickelt, u. z. sucht der erste Tlieil eine falsche Vorstcllung von der Seele abzuweisen und zu zeigen, was die Sede nicht ist, wiihrend der positive vom richtigen Begriffe der Seele ausgeht und aus der unauflòslichen Theilnahme der Seele an der Idee des Lebens ihre Unsterblichkeit zu beweisen sucht. Schon nach dem zweiten Beweise (p. 77 D) hatte dieser xaptepwxaxos Tcpòg tò àmat£ìv, „der hartnàckigste im Bezweifeln", seine Befflrchtung ausge-sprochen, dass die Seele am Elide doch, wenn der Meliseli stirbt, zerstiebe, und besonders wenn einer zufallig nicht bei windstillem Wetter, sondern wiihrend eines gewaltigen Sturmes stirbt, kònnte der Wind sie zerblasen und verwehen. Dieser Zweifler sagt jetzt nach der Widerlegung des Simmias wieder, dass er zwar die Praeexistenz der Seele und eine liingere Dauer derselben, als der Kòrper habe, zugebe, dass aber trotzdem eine endliche Vcrnichtung der Seele mòglich und also ihre Unsterblichkeit nicht erwiesen sei. Im Grunde stelle also, so schlieCt seiii gewichtiger Einwand, da doch niemand wissen kónne, welcher Tod des Kòrpers zugleicli den Untergang der Seele herbeifùhre, die Untcrsuchung aut' demselben Punkte wie vorher, und es sei kein Grund, gutes Muthes zu scili und ruhig Qber die Zukunft der Seele dem Tode entgegen zu sehen, so lange nielli jemand zu beweisen vermóge, dass die Seele ganz und gar unsterblich und unverganglich sei, da er nicht wissen kónne, ob sicli* nielli gerade bei der bevorstehenden Trennung jene Katastrophe vollziehen werde. Diesel- Einwand des Kebes veranlasst den zweiten Tlieil des vierten Beweises. Es wird nàmlich dieser Einwand des Kebes vón Sokrates nicht direel widerlegt, sondern ilnn ein positiver Eeweis fur die Unsterblichkeit gegenùbergestellt, welcher rein dialectiseh vom Wcsen und Begriffe der Seele selbst ausgeht und sicli inso-ferne als der vollkonnnenste, der Hauplbeweis der Unsterblichkeit documentimi, wie denn Platon aucli selbst durcli die ganze Ókonomie des Dia-loges auf ihn als den wichtigsten liinzuweisen scheint. Ol'ter sehen wir nàmlich die Einrede des Kebes wiederholt und genauer pracisiert, so p. 87 A mit jener des Simmias, p. 91 zum zweitenmale und p. 95 D zum dritten-male, und dieso Wiederholung wird p. 95 E als eine absiclitliche bezeichnet: „Mit FleiB wiederhole idi es ófters (was du, Kebes, sagst), damit uns nichts entgehe und du, wenn du willst, etwas hinzusetzen oder zurùcknehmen kannst“. Sokrates uberlegt lange bei sich selbst und sagt dunn (p. 95 E): „Du forschest nach keiner geringen Sache, mein Kebes”. Endlich hebt Platon die Unzulànglichkeit der vorausgehenden Beweise diesem gegeniìber an mehreren Stellen hervor. Oder scheint es nicht, als ob nodi gar kein Beweis fiir die Unsterblichkeit vorausgegangen wiire, wenn Sokrates bier (p. 95 B) beginnt: „Du verlangst erwiesen zu sehen, dass unsero Sede unverganglich und unsterblich sei”. So ist also dieser letzte der Unsterblichkeitsbeweise gleicbsam die Krone des Ganzen. Beni Beweise selbst schickt Platon eine vorbereitende Entwickelung, eine Einleitung voraus, um ilnn eine sichere Grundlage zu geben, indem er in einer làngeren Darstellung ùber die Art und Weise, wie er zur Lebre von den Ideen gelangt sei, eine Begrundung seiner Ideenlehre gibl, auf welcher wesentlich aneli der letzte Beweis beruht. Von der Sede soli also nachgewiesen werden, dass sic unsterblich sei — nicht vergehen kónne, da musse man vor alleni die Frage nach dem Werden und Vergehen, nach der Ursache des Werdens betrachten. Schon in der Jugend, erzàhlt Platon, babe er dariiber nachgedacht und die Antwort zuerst bei den jonischen Naturphilosophen gesucht, aber diese »bleiern am Stoff hangenden”45) Philosophen konnten ihm keinen befriedigenden Aufschluss geben. Aber aucb die Pythagoreische Zahlentheorie und die Eleaten mit ibrer Aufhebung aller Zalil und Vielheit und die Atomisten haben ihm keinen befriedigenden Aufschluss darùber geben kónnen, wie die Einheit zur Zweibeit werde. Sehr war er deshalb erfreut, als er bei Anaxagoras ein vici hóheres Princip, den voOj, „eine von alleni Stoffe schlechthin gesonderte, nach Zwecken handelnde Intelligenz” und so endlich die Antwort auf die Frage nach dem ,5) Cie. Tuscul. I, 29, »plumbei in physicis", letzten Grund aller Dinge und ein festes Princip der Philosophie gefunden batte. Aber je gróBer die Hoffnung, desto gróBer war auch die Enttàuschung, als er bemerkte, dass der Mann vom Gedanken keinen Gebraucb mache, sondern seinen voQ; blos als einen Deus ex machina zubilfe rufe, wenn sebi Materialismus nicbt zureichte.* 4 5'’’) So babe er gesehen, dass der menschliche Geist die Dinge nicht mit den Sinnen erfassen kónne, sondern vermittelst der Begriffe (Xóyot) das Wesen der Dinge zu schauen und zu begreifen sucbe. Dieses Betracbten der Dinge durch das Medium der Begriffe lfisst Platon den Sokrates mit dem Anschauen der Sonile mitlelst ibres Bildes ini Wasser vergleichen (p. 99 D), beugt aber sogleich einer falschen Auffassung vor, indem cr ausdrùcklich vielmebr die Dinge iiìr Bilder der Begriffe erklàrt. In der Sokratischcn Pbilosopliie erscheinen die Begriffe nocb nicbt hypo-stasiert, sondern das war erst das Werk Platons, und zu dieser Platonischen Auffassung gelit die Betracbtung sofort ùber, indem Sokrates sicli von Kcbes die Existenz eines Schónen, Guten und GroBen an und fflr sich einraumen lùsst, woraus er den entscheidenden Unsterblichkeitsbeweis zu fiihren ver-spriebt (p. 100 G)47). Platon gibt bier eine Gescbichte der griechiscben Philosophie bis auf seme Zeit in nuce, um die Grundiage seiner Argumentation als eine berechtigte und sein System als die Krone der bisherigen erscheinen zu lassen. Hermann48) machte ùber diesen „Sokratisch-Platonischen Entwicklungs-gang“ die Ansicht geltend, dass Platon alle diese Standpunkte der Reihe nach zeitweilig vertreten und auf jedem derselben den entsprechenden Unsterblichkeitsbeweis gehabt habe ; aber darauf mussen wir wolil mit Zimmermann,9) antworten, dass es sein Leben gar zu sebi- nach der Schablone construieren hieBe und dass die Uberzeugung von der Unsterblichkeit der Seele doch wóhl nicht eine Ansicht ist, fur die man von Zeit zu Zeit je nach dem wechselnden Standpunkte einen neuen Beweis findet. Eine so gesetzmaBig glatte Entwickelung der pbilosopbiscben Standpunkte, wie sic Platon uns hier gibt, ebensowohl wie die kunstvoll geordnete Gruppierung der Unsterblicbkeitsbeweise gebórt der Studierstube, nicbt seinem Leben an. Bonitz50) bat wobl das Richtige gesagt, wenn er behauptet, dass in dem fraglichen Abschnitte eine subjective Begrundung der Platonischen Ideen-lelire entbalten sei, weil als Ziel gerade derjenige Punkt ersebeine, der die Platoniscbe Lebre specifìscb von der des Sokrates unterscheide, nàmlich die Realitàt der Ideen. Nachdem also Platon die Grundiage seines Principes, die Ideenlehre, klargestellt, gelit er darmi, stati der bisherigen indirecten Beweise auf directe Weise, nur unterstutzt durch die Induction, die echi dialectische, syntbetiseb- ,6) Aristoteles fitllt Metaphys. I, 3 ein ganz almliches Urtheil iiber Anaxagoras. 4:) Sokrates stellte zvvar den Grundsatz auf, dass nur das Wissen uni den Begriff eia wahres Wissen sei, zu der weiteren Bestimmung dagegen, dass aucli nur das Sein des lle-grifles das walire Sein, der Begrill daher das alleili Wirkliclie sei, ist er nicht fortgegangen. (Zeller S. tot.) 4") Geschichte und System der Plat. Philos. 1, S. 528. 49) a. a. O. S. 57. 5°) Plat. Stud., S. 288. 2G analytische Methode, den Nachweis zu liefern, dass die Seele die substantielle Tragerin des Lehens sei und oline dieses gar nicht gedaeht werden kònne. Dieser Beweis ist nicht bloB an sicli, sondern auch deshalb besondei’s wichtig, weil er iiber das Wesen der ldeen und ihr Verliiiltnis zu den Dingen viele neue Aufschlùsse gibt. Som Gang ist folgender (p. 102 A—107 A) : Es gibt etwas an und fur sicli Schónes, Gutes, Grofies etc., etwas Seiendes, eben die Begriffe im Platonischen Sinne, die ldeen des Schònen, Guten, GroBen etc., und ein Ding, einen Gegenstand nennen wir nur deshalb sclion, gut, groB etc., weil er an jener Idee des Schònen, Guten,. GroBen etc. Antheil hat. Wenn also beispielsweise zu eius eius hinzugesetzt, oder wenn eius gespalten wird, so ist nicht etwa das Hinzusetzen oder das Spalten Ursache des Zweiwerdens, sondern die Zweiheit. Ein Meliseli ist nicht durch den Kopf grofier ais ein anderer, sondern da er Antheil hat an der Idee der GroBe, also infolge der GroBe. Nach dem im Theatetos und Sophistes ge-wonnenen Grundsatze der Logik, dem Satze des Widerspruchs : „Kein Ding kann je in sein Gegentheil ùbergehen", kann eine Idee niemals die ihr ent-gegengesetzte ertragen, d. h. sie kann nie ihr Gegentheil werden. Die Idee der Grolle làsst nie die der Kleinheit zu, und dies gilt naturlich auch von den sinnlichen Dingen, insoferne sie -an den ldeen Antheil haben. Der scliein-bare Einwurf, dass Simmias z. B. grofier ais Sokrates, aber kleiner ais Phadon sei und er somit an zwei entgegengesetzten Begriffen, der GroBe und der Kleinheit, theilhabe, hat keine Gellung. Denn wie schon friiher ais unwissenschaftlich erwiesen wurde, dass z. B. die Kopfesliinge die Ursache sei, dass jemand (um einen Kopf) li'inger sei ais ein anderer, so rnussen wir auch jetzt sagen, dass die Ursache dieses verschiedenen Verhaltnisses in den ldeen der Gròfie und Kleinheit liege, an denen alle drei in verschiedenem MaBe Antheil haben. Die GròBe des Simmias ist humer dieselbe, er kann nicht zugleich an zwei entgegengesetzten ldeen, der GroBe und der Kleinheit, theilhaben, sondern er kann nur im Vergleiche zu Sokrates an der GroBe, im Vergleiche zu Phiidon an der Kleinheit Antheil haben, wie tiberhaupt der Antheil der Dinge an den ldeen nur ein relativcr sein kann. Da ein Ubergang der GròBe in die entgegengesetztc Idee, die Kleinheit, nicht ange-nommen werden kann, so haben wir uns die Sache so zu denken. Tritt an die GròBe die Kleinheit heran, so weicht erstere zuriick oder verschwindet, geht unter, niemals aber kann sie gleichzeitig vorhanden sein. Wenn also Simmias beim Sokrates ist, so nininit dieser an der Idee der Kleinheit, jener an der der GròBe tlieil, sobald er aber zu Phadon tritt, so entweicht von ihm die Idee der GròBe, die er Soeben besaB, und die Idee der Kleinheit nimixit diese Stelle ein. Freilich kònnte man hier fragen: An welcher Idee nininit Simmias dami tlieil, wenn er alleili betrachtet wird ? Wenn weder an der GròBe nodi an der Kleinheit, so musste rnan fragen, wie denn die beim letzten Vergleiche ihm innewohnende Idee dazukam, ilm zu verlassen, oline durch das Ilinzu-treten der entgegengesetzten genòthigt worden zu sein. Wir sehen also, mittelst der Platonischen Ideenlehre kann die Brucke, die aus der Welt der Begriffe in die des einzelnen Daseins heruberfùhrt, nicht gefunden werden, die Platonische Philosophie ist keine Philosophie des Werdens, sondern des Seins ; wo Platon das Werden erklàren will, nimmt er meistens zu mythischen Darstellungen seine Zuflucht. Der scheinbare Widerspruch mit dem ersten Beweise, avo die Behaup-tung aufgcstellt Avurde, dass Entgegengesetztes aus Entgegengesetztem entstehe, ist nicht vorhanden. Denn dort Avar von Dingen die Rede und Avurde be-hauptet, dass aus dem klcinen Dinge das grolle, aus dem schònen das hassliche Averde, jetzt aber behaupten Avir, dass das Entgegengesetzte selbst niemals sein Entgegengesetztes Averde : schón kann nie hasslich, hasslich nie schón, der Begritì' klein nie zum Begriffe groll, Avohl aber das kleine Ding zu einem grolìcn Averden. Die Form des Dinges ist also Avandelbar, nicht aber der Begriff, die Idee. Aber nicht nur von den Ideen gilt dies, sondern auch von den Dingen, die ZAvar einander eigentlich nicht entgegengesetzt, aber doch Trager ent-gegengesetzter Ideen sind. Auch diese lassen nie das Gegentheil von dem sein Wesen ausmachenden Begriffe zu, sondern gehen entAveder unter, Avenn jene Idee herantritt, oder ziehen sich zuruck (p. 104 B. E.). Das Feuer ist z. B. der Idee des Kalten nicht entgegengesetzt, aber es reprasentiert den Begriff Avarili, Avelclier dem Begriffe kalt entgegengesetzt ist. Das Feuer, dem das Warme innewohnt» Avird also nie das Kalte, und der Schnee, dem das Kalte inneAvohnt, nie das Warme aufnehmen, sondern sich entweder zurùck-ziehen, Avenn die Idee des Warmen resp. des Kalten herantritt, oder unter-gelien. Das Feuer birgt den Begriff Warme, wic der Schnee den der Kalte in einer Weise, dass beide geradezu als Trager dieser zu Ideen hypostasierten Begriffe erscheinen. AufdieFrage: Was muss einem Dinge inneAvohnen, dass es Avarili sei? kònnte man anstatt: „ Warme muss ihm innewohnen“ auch sagen: „Feuer muss ihm inneAvohnen0. Ebenso sind drei und die Geradhcit keine directen Gegcnsfitzc, und doch Avird die Zalil drei, Aveil ihr der Begriff der Ungeradheit inneAvohnt, nie die Geradhcit in sich aufnehmen, d. li. nie gerade Averden. Mit anderen Worten: Nicht nur die direct entgegengesetzten Begriffe ertragen sich gegenseitig nicht, sondern auch die in direct sich Avider-sprechenden Avie drei und gerade, Feuer und Kalte lassen das Entgegengesetzte nicht zu, Aveil sic Ideen involvieren, die sich direct Avidersprechen, Avie gerade und ungerade, Avarili und kalt, Dieser logische Satz des indirecten Widerspruches Avird nun auf die Seele angeAvendet: Wie das Feuer der Trager der Warme ist und oline diese gai* nicht gedacht Averden kann, so ist die Seele die Triigerin der Idee desLebens und oline dieses nicht denkbar. Wohin sie koinint und Avas sic ergreift, dem fuhrt sie Leben zu, Avie das Feuer Warme. Und Avie Avir frùher auf die Frage, Avas ein Ding Avarili mache, statt sWarme“ antivorten konnten „Feuer“, so kbnnen Avir auf die Frage: Welclier Kórper Avird lebendig sein? dementsprechend sagen: Welchem „Seele“ inneAvohnt (statt Leben). Dem Leben ist aber der Tod direct entgegengesetzt. Die Seele kann also, da ihr Avesentlicher, ihre Substanz bildender Inhalt das Leben ist, das Gegentheil dieser ihrer Substanz, den Tod, nicht annehmen. Was aber den Tod nicht annimmt, nennen Avir àtloévatc/v ; Avas aber attavaxov, ist consequenter Weise auch unvergànglich, und hiemit folgt, dass die Seele unvergànglich ist. »Triti also der Tod an den Menschen heran, so ninnai das Sterbliche, der Leib, ihn auf, das Unsterbliche aber, die Scolo, zieht sicli woblbehalten vor ihm zurùck, und so ist es sicher, dass unsere Seelen in Wahrheit ini Hades noch sein werden." Der Gehalt dieses letzten Beweises, den Platon selbst durch die Aus-fùhrlichkeit und Stellung als den bedeutsanisten von alien ausgezeichnet hat, ist also folgender: Dio Scolo ist die Tràgerin der Ideo des Lebens; die Idee des Lebens aber und des Todes sind unvertràglich, also ist die Seele mit dem Tode unvertràglich, d. h. unsterblich. Die Grundlage seiner Argumentation bildet also in noeti gròfiereru Mafie als bei den frùheren die Lehre von don Ideen, deren Berechtigung or durch die vorausgeschickte Darlegung der Unzulànglichkeit der bisherigen Er-kenntnistheorien zu begrùnden suclit, und es wird also alles, was seit Aristoteles ùber die Platonische Substantiierung des Begriffes zur Idee als eine falsche Trennung des Allgemeinen von den Einzelwesen gesagt worden ist, auch hier Anwendung finden. Aber selbst in dem Falle, dass wir Platon die Wirklichkeit seiner Ideen zugestehen wollten, kdnnten wir nicht uinhin, scine Argumentation eines Fehlers zu zeihen. Platon batte oben den Satz aufgestellt: Koinè Idee làsst ihr Gegentheil zu, und ebenso lassen die Dinge, welche sich einer Idee subsumieren, nie das Gegentheil dieser Idee zu, sondern wenn die gegen-theilige Idee an sie herantritt, so ziehen sic sich entweder zurùck oder gelien unter. Wenn also an den Schnee das Warme herantritt, so kann ihn, der das Kalte an sich hat, also àt)-Ep|io£ ist, das Warme nie erwàrmen, d. li. nicht machen, dass er warm ist, demi eine Idee odor ein Ding, das an einer Idee Antheil hat, làsst die entgegengesetzte Idee nie gleichzeitig zu, aber es kann ihn sclmielzen und somit seinen Untergang herbeifiihren, demi nacli Obigem muss er sich ja zurùckziehen oder untergelien. Hàtte nini Platon dieselbe Argumentation auf Seele und Tod angewendet, so hàtte er folgerichtig also verfahren mùSsen : Seele und Tod sind zwar nicht entgegengesetzt, aber die Seele ist Tragerin der Idee des Lebens, kann also als solche den enlgegcn-gesetztcn Begriff Tod nicht aufnehmen; wenn also der Tod herankommt, so zieht sie sich wohlbehalten zurùck oder muss untergelien. Dieses „oder“ hat Platon unberùcksichtigt gelassen. Die Veranlassung dazu war der Doppel-sinn des Wortes àttavatog. Platon àndert den Syllogismus, indolii er sagt: Die Seele kann den Tod nicht aufnehmen, ist also àttavatoj, was allerdings ganz richtig ist, wenn wir es durch „nicht-todt“ wiedergeben, womit aber nur bewiesen ist, dass die Seele, wàhrend sie lebt, nicht todt ist. àttavaxog heifit aber auch unsterblich, und auf diese Art gelingt es Platon freilich, die Unvcrgàngliclikeit der Seele zu erweisen. Eigentlich hàtte Platon das Wort àìfxvaxo; naturlich ini gleichwertigen Sinne mit <žO-epp,os, dem Pràdicate des Schnees, fassen sollen. Den Schnee schùtzte dieses sein Pràdicat nicht vor dem Untergange, wohl aber die Seele das Pràdicat dettavaxo;. Nichts destoweniger haben einige Gelelirte, wie namentlich Gron51), 5I) Manchner Gelehrt. Anz. 1853, S. 412 fi'. Deuschle52 *), Susemihl58) die Thatsache des Vorhandenseins dieses Fehlers in diesem Beweise bestritten und wollen die Argumentation Platons von jedem Feliler freigesprochen Avissen. Gron fragt, ob das, was ebenso wesentlich untodt oder lebendig, wie die Drei ungerade und das Feuer warni ist, nicbt auch als untódtbar oder unsterblich gedacht werden mòsse. „Auch die Di’ei ist nicht bloB ungerade, sondern sie kann auch nie und nimmer gerade werden, sie mùsste denn selbst vernichtet werden. Vor dieser Mòglichkeit kann sie nun freilich die Eigenschaft der Ungeradheit nicht bewahren. Ist nun die Seele ebenso lebendig wie die Drei ungerade, so kann sie ebenso-wenig todt werden, wie die Drei je gerade werden kann. Was nicht todt werden kann, kann nicht sterben, und das nennen wir doch unsterblich, cin Lebendiges, das nicht sterben kann“. Es springt sofort in die Augen, dass die beiden Behauptungen Grons, die Drei konne nie und nimmer gerade werden, aber sie kònne dodi vernichtet werden und ebcn dadurch gerade werden, gar nicht vcreinbar sind. Es ist Gron ein ahnlicher Fehler wie Platon begegnet, indem er zwar zuerst die einzige Mòglichkeit des Geradewerdens der Drei (ihre Vernichtung) aufstellt, dieselbe aber im folgenden bei der Ùbertragung auf die Seele ganz weglasst. An ahnlichen Schwachen laborieren auch die Argumente der ùbrigen Vertheidiger von Platons Beweisfùhrung54). H. Schmidt55) findet aber den eigentlichen Fehler in der Platonischen Argumentation des letzten Beweises nicht so sehr im Doppelsinn des Wortes (zB-oévatos, sondern darin, dass Platon nicht den Begriff Mensch statt des Be-griffes Seele eingesetzt liabe. Der Schnee namlich, das Feuer, die Drei seien Erscheinungsformen der Begriffe kalt, warm, ungerade ; die Erscheinungs-form des Lebens aber sei nicht die Seele an sich, sondern die einen Leib belebende Seele, d. h. ein lebendes oder beseeltes Wesen, der Mensch. Die Form gehe nun beim Herankonunen des Todes unter, aber das in ihr zur Erscheinung kommende Princip entweiche und bleibe : die Flocke des Schnees schmelze, der Leib des Menschen sterbe, und an die Stelle der Kalte trete damit die Wàrme, an die der Seele der Tod, aber an die Kalte und an die Seele selbst konne ihr Gegentheil nicht herankommen. So ansprechend diese Eròrterung Schmidts im ersten Augenblicke scheint, so will es uns doch bediinken, als hatte derselbe darin die Einzel-seele, die individuelle Seele, mit dem Begriffe identificiert. Es ist unserer Ansicht nach nur mòglich, den Begriffen (Ideen) kalt, warm etc. wiederum den allgemeinen Begriff Seele gleichzustellen, nicht aber die Einzelsecle. Die individuelle Seele kònnte ja beim Herannahen des Todes trotzdem zugrunde gelien, oline dass der Begriff, die Idee der Sede vernichtet wurde; ja, man mùsste dies sogar annehmen, wenn man das Subject „Mensch“ mit dem Pràdicate „Secle“ ganz gleichstellt dem Subjecte „Schnee“ mit dem Pràdicate “) Fleckeisens Jalirbb. 70, S. 103. =') Genet. Entwiek. I, S. 457. 5<) Ville 11. Schmidt: Beitritge zur Erklarung Platon. Dialoge. Ges. kleine Sehriften, Wittenherg 1874 S. 145 IT. 55) a. a. O. S. 151. „kalt“ ; demi die Kiilte dor Schnecflocke, die ilir individuelle Ktilte, geht ja doch thatsàchlich unter. Der Angelpunkt der Argumentation licgt eigentlich in dem Schluss-satze: Die Seele ist unsterblich und damit auch unverganglich. Bis jetzt war bewiesen, dass die Seele, solangc sic eben existiert, don Tod nicht an-nehmen kónne, aber ist sie auch unverganglieli? Uber dieso Frage geht Platon sdir scimeli hinweg. „Wenn zugegeben wird, dass das Uns.terbliche auch unverganglich ist, dann wurde die Sede nicht bloO unsterblich, sondern auch unverganglich sein ; \vo aber nicht, dann dùrfte es eines anderen Beweises bedùrfen" (100 C, 2.). Kches antwortet darauf unbedenklich : „Dessen bedarf es aber wenigstens dieses Einwandes wegen nicht ; demi wenn das Unsterbliche untergelien komite, was wurde dann nicht untergelien ?" Dieses Resultat bestatigt dann Sokrates selbst, in-dem er sagt, dass Gott wenigstens und die Idee des Lebens nicht untergelien kònnen, infisse wohl von alien zugegeben werden ; zweifellos ist also die Seele unsterblich u n d unverganglich, und es ist sichor, dass unsero Seelen in Wahrheit ini Hades nodi sein werden." (p. 107 A.)5C) Dass Platon nicht gemeint habe, ini Vorliegenden die ewige Fortdauer der Seele mit unumstòfilicher Gewissheit bewiesen zu liaben, sondern sich vielmehr der Schwàche seiner Beweisfuhrung bewusst gewesen sei, glauben wir daraus schlieBen zu dùrfen, dass am Schlusse des letzten Beweises statt der siegreichcn Kraft des Triumphes uber die niedergestoBenen Zweifd der Mitunterredner noch Zweifel und Bedenken derselben laut werden, die Sokrates durchaus nicht tadelt oder auf das strict Bewiesene verweist, sondern lobt und zu neuer Betrachtung der ersten Grundlagen (ù~oMaetc;) auf-fordert. Und selbst bei diesel’ Aufforderung setzt Sokrates hinzu: y.aìF Saov Sovatèv paZtax’ àv9-pa>RW „soweit es einem Menschen móglich ist", und zeigt durch dieso Beschrankung, dass man es liier uberhaupt nie zu vollstandigem Wissen bringen konne. „Wenn jemand behauptet" — so muss Platon schlieBlicb selbst eingestehen (106 G) — „dass zwar das Ungerade nicht gerade werde bei Annaherung des Geraden, wohl aber, dass es untergehe, gegen don kónntcn wir nicht entschieden verfechten, es gelie nicht unter." Also beweisen làsst sich sein Fundamentalsatz nicht ! Das gibt er zu. Hienach gleicht sein Schlusswort: „Zweifellos ist die Seele unsterblich und unverganglich", insoweit es auf die personliehe Seele des Individuums bezogen werden soli, mehr cincin dictatorischen Machtspruche unùberwindlicher Ùberzeugungsfestigkeit, als einem mit unabweislicher Consequenz sich ergebenden Schlussatze. „ lì bri gens unternahm Platon hier, sagt AsL57), etwas zu beweisen, was eigentlich nicht bewiesen werden kann, wcil es sich durch 56) liber die verschiedene Auffassung dieses lUr deli gan/.en Bevveis hiichst wlchtigen Schlussresultates vgl. Tennemann, System der Platon. Philos. Ili, S. 117. Kunliardt: Platons Pliildon mit liesonderer Berticksichligung der Unsterhlichkeitslelire er-liiutert, S. 60 fT. H. Schmidt: Krit. Comm. II. Halfte S. 70. Neuhaus, Progr. der Hoheren BUrgerscliule zu Hamburg 1885, S. 23. Deusehle: Jahns Jahrbb. Neue Folge LXX S. 103. Zimmermann a. a. O. S. 07. Steinliart IV, 448. 57) Plat. Leb. u. Schr. S. 160. sicli selbst bcweist.“ Soweit aber die Vernunft auf dialectischem Wege und vom Platonischen Standpunkte aus die Unsterblichkeit der Seele bewèisen komite, das hat Platon errungen. „Was uberhaupt das Heidenthum an geistiger Erhe'bung leisten konnte, das ist in der griecbischen Literatur geleistet. Das solite kein Mittel zur sittlich-religiósen Bildung sein, wenn der Jiingling in den edelsten Geistern von Hellas jenes gewaltige Ringen und Streben nacli dem Ewigen bemerkt, das ini Ghristenthume seine vollkom-mensté Befriedigung gefunden hat? 0 ja, sie waren fromm, wie sie’s gekonnt. Und hatte sie das volle Heil umsonnt, Wie hatte Plato, zitternd, voller Seheu Den Griffel in das Sonnenlicht getauclit? Dem Alhnachtigen niogen wir danken, Dass er aus Hellas’ Schutt als gniidig Erbe Uns lieti soleh ewig frische Blunien ranken Wie, schOner und von reinerem Gian/, umflossen, Dem unerlòsteii Geist sie nie enlsprossen.1’58) Deshalb trat in der 18. Philologenversammlung zu Wien der damalige Unterrichtsminister, Se. Excellenz Graf Leo Thun59) so warm tur die uneinge-seliranktc Beibehaltung des Griecbischen an den Gymnasien ein, indora er sagte: „In diesen Tagen, wo viele geneigt sind, alles, was nicht unmittelbar den matericllen Interòssen dient, aus der Schule zu verwèisèn, bedarf die Philologie einer besonders tuchtigen Vertretung. Denn nach der Religion, dieser wahren Fuhrerin der Menschefi, die den Reicben wie den Armen, den Gelehrten wie den Ungelehrten ùber das Irdische erhebt und zum Bewusst-sein seiner hòheren Bestimrnung fùhrt; nàchst der Pbilosophie, dieser Wissen-schaft aller Wissenschaften, die aber ihrer Natur nach doch nur einer ver-hiiltnismaCig geringen Zahl von Auserwahlten zuganglich sein kann, ist vor allem die PhUologie geeignet, die Geister ùber das Gemerne zu erheben. Sie ist die Bewahrcrin der àltesten Schàtze einer hohen Gultur, sie enthalt. die Vorbedingungen des Aufschwunges der Kunst in alien ihren Zweigen, sie liefert der Geschichte, diesel- groOen Lehrmeisterin der Menschheit, unent-behrliche Grundlagen, sie bietet jedem die Schlùssel zu tieferem Verstùndnis seiner Muttersprache und lehrt ihn, sie erfolgreich gebrauchen. Deshalb ist ihre wolilthiltige Wirksamkeit vielleicht noch deutlicher wahrnehmbar in ihrem Einflusse auf ganze Geschlechter als auf einzelne Pcrsonen. Wie vici wiirde ein Volk verlieren, aus dessen Schulen die Philologie verdrilngt wurde!“ Trqtzdem wollen wir uns bei der Lecture Platonischer Dialogo nicht verhehlen, dass keiner derselben frei ist von unabsichtlichcn Trugschlussen, von wirklichen Dcnkfehlern und Fehlschlussen ; dieso ruckhaltlos aufzudecken darf den Lebrcr die Ehrerbietung vor derii grotlen Denker nicht ablialten. Dass solclie logisclie Fehler zu einer Zeit, in der es koinè wissenschaftliche Logik und koinè grammatische Schulung gali, unvermeidlich waren, zumai fur Denker, die nur eine Sprache kannten und daher den irreleitenden Zweideutigkeiten derselben fast wehrlos preisgegeben waren — darauf binzu-weisen geliorl ebcnfalls zur Aufgabc des Lehrers00). *•) Vide Schenkl in dei’ Z. f. ii. G. 1858 S. 238. 59) Ebendort S. 711 f. °") Instructionen S. 113. <7 aiiiresbeiriclati- I. Personalstand, Facher- und Stundenvertheilung. A. Lehrer. 1. Peter Stornile, Dr. Jer Philosophie, Director, lehrte Mathematik in Jer III. A un J Pliysik in Jer IV. B Glasse. 6 StunJen. 2. Johann Majciger, Professor (in der VIII. Rangsclasse),lehrte'Sloverlisch flir Slovenen in Jer II. A unJ B, III. A unJ B, IV. A unJ B, V. — Vili. Classe, fiir Deutsche im III. Curse. 17 StunJen. 3. Franz Ho rak, Professor (in Jer 8. Bangsclasse), lehrte Geographie unJ Geschichte in Jer II. A unJ B, III. B, VI. und VIII. Classe. 18 StunJen. 4. Anton Lantschner, Professor (in Jer VIII. Bangsclasse), Or J in ari us Jer VI. Classe, lehrte Geographie unJ Geschichte in Jer III. A, Griechisch und Deutsch in der VI. und Latein in Jer VII. Classe. 16 StunJen. 5. Jakob Hirschler, Professor, OrJinarius der VII. Classe, lehrte Mathematik in der II. A, IV. A, V. und VII., Naturlehre in der IV. A und VII. Classe. 19 StunJen. 6. Franz Xav. Metzler, Professor, Ordinarius der IV. A Classe, lehrte Latein und Griechisch in der IV. A, Deutsch in der VII. und Vili. Classe. 16 Stunden. 7. Karl Kirchlec hner, Professor, lehrte Deutsch in der V., Geographie und Geschichte in der IV. A und B, V. und VII., steiermarkisclie Geschichte in der IV. A und B Classe. 19 Stunden. 8. Johann Košan, Professor, Ordinarius der IV. B Classe, lehrte Deutsch in der I. B, Latein in der IV. B, Griechisch in der Vili. Classe und Slovenisch fiir Deutsche im lì. Curse. 17 Stunden. 9. Josef Holzer, Professor, Ordinarius der I. A Classe, lehrte Latein und Deutsch in der I. A, Latein und Psychologie in der Vili. Classe. 19 Stunden. 10. Franz Jerovšek, Professor, Ordinarius der III. B Classe, lehrte Latein, Griechisch und Deutsch in der III. B, Griechisch in der VII. Classe und Stenographie im IL Curse. 20 Stunden. 11. Georg Polzi, Professor, Ordinarius der II. A Classe, lelnte Geographie in der I. A, Latein in der II. A, Deutsch in der II. A und IV. A Classe. 18 Stunden. 12. Ignaz Pokorn, Professor, Ordinarius der II. B Classe, lehrte Latein und Deutsch in der II. B, Griechisch in der V. Classe und Slovenisch fiir Deutsche im I. Curse. 19 Stunden. 13. Blasius Matek, Professor, Ordinarius der Vili. Classe, lehrte Mathematik in der I. B, 11. B, III. B, IV. B, VI und Vili, und Pliysik in der Vili. Classe. 20 Stunden. li. Anton Schwaighofer, Dr. der Philosophie, Professor, lehrte Mathematik in der I. A, Naturgeschichte in der I. A und B, II. A und B, III. A und B (II. Sem.), V. und VI., Naturlehre in der III. A und B (1. Sem.) Classe, Kalligraphie und Stenographie im I. Curse. 23 Stunden. 15. Johann Tertnik, Dr. der Philosophie, wirklicher Gymnasiallehrer, Ordinarius der I. B Classe, lehrte Latein, Slovenisch und Geographie in der I. B, Logik in der VII. Classe und Slovenisch fiir Deutsche im IV. Curse. 18 Stunden, 16. Anton Medved, Dr. der Theologie und Philosophie, wirklicher Gymnasiallehrer, lehrte Iteligion in der I. A, II. A, IH. A, IV. A, V. — Vili. Classe und hielt die I. Exhorte. 17. Jakob Kavčič, wirklicher Gymnasiallehrer, lehrte Boligion in der L B, H. B, HI. B, IV. B Classe und hielt die II. Exhorte. 18. Alois Stockmair, supplierender Gymnasiallehrer, Ordinarius der III. A Classe, lehrte Griechisch in der III. A und IV. B, Deutsch in der IV B und Latein in der VI. Classe. 18 Stunden. 19. Alois Schmitzberger, Dr. der Philosophie, supplierender Gymnasiallehrer, Ordinarius der V. Classe, lehrte Latein in der III. A und V. und Deutsch in der III. A Classe. 15 Stunden. 20. Arthur Hesse, k. k. Healschulprofessor, Nebenlehrer, lehrte Zeichnen in der li. und III. Abtheilung. 4 Stunden. 21. Friedrich Schuster, Biirgerschullehrer, Nebenlehrer, lehrte Zeichnen in der I. Abtheilung. 3 Stunden. 22. Rudolf Marki, Turnlehrer an der k. k. Lehrerhildungsanstalt und an deli beiden Mittel-schnlen, Turnwart des Turnvereines, Nebenlehrer, lehrte Turnen in 3 Abtheilungen. 6 Stunden. 23. Robert Bittner, k. k. wirklicher Realschullehrer, Nebenlehrer, lehrte franzosische Sprache im li. Curse. 2 Stunden. 24. Leo Dohrowolny, geprufter Lehrer fiir Gesang und Instrumentalmusik an Mittelschulen, Nebenlehrer, lehrte Gesang in 2 Abtheilungen. 3 Stunden. 25. Rudolf Wagner, Dom- und Stadtpfarrorganist, geprtlfter Lehrer fiir Gesang an Mittelschulen, Nebenlehrer, leitete die Kirchengesangsproben. B. Gymnasialdiener : Johann Laupal. Aushilfsdiener : Matthias Zigart. I. Classe A (34). Omak Ludwig Ebner Karl Ernst Rupert Fohn Heinrich Freudenreicli Eugen Goschenhofer Robert Hojnik Johann Janesch Theodor Janschitz Richard Kocuvan Augustin Korže Alois Koschell Othmar Mayr Alois Mravlag Adolf Oslermann Victor Petrinčič Anton Petrovič Friedrich Pilch Johann Rajer Wilhelm Reitter Oskar Schetina Victor Schigert Heinrich Scimeli Josef SchOnberger Karl, Bar. Sobotka Franz Stornik Franz Tawik Alois Vamlek Julius Vennigerholz Erwin Vielherth Waldemar Wenedikter Stephan Witschela Karl Wtirnsberger Elias Ziesel Eduard. I. Classe B (66). Bogovič Johann Bohanec Alois Cugmus Josef Gvahte Emerich Čuček Jakob DamiS Johann DuSej Karl Ferenčak Martin Finžgar Konrad Ftirst Ludwig Gaber Emil Glonar Josef Goričan Anton Gornjak Johann Ivanič Franz Javernik Simon Karlin Herbert Kokol Franz Koren Franz Koropec Richard Korže Franz Kos Michael Kosjek Jakob Košar Franz Kren Franz Lah Franz Lapuh Johann Leskošek Johann Lešnik Alois Mravljak Emerich II. Schiller. Murn Alois Mureeker Johann Napast Franz Osterc Franz Ozmec Anton Pažon Konrad Pirnat Josef Požegar Josef Rajh Johann l|ampie Franz HeiUmann Thomas Robar Franz Rop Franz Schneeberger Franz Sok Wenceslaus Štepec Josef Šega Paul Šegula Martin Šegula Rudolf Šijanec Alois Širec Johann Škerbec Johann Šlamberger Anton Toplak Franz Toplak Josef Turin Anton Tušak Franz Ulčar Sebastiau Veršec Vladimir Vesenjak Anton Vličar Anton Weixl Eduard Zemljič Anton Zgonc Anton Zorčič Vincenz Zorjan Matthias. II. Classe A (24). Bereiter Felix Filčič Franz Fleischhacker Josef Fucke Ewald Fuxhofer Heinrich Haberleitner Odilo Hermann Friedrich Kalus Rudolf Kokoschinegg Josef Kraus Max Leber Franz Lenzbauer Anton Marcovich Rudolf Meixner Alois Nagy Wilhelm Ostermann Friedrich Pet/. Franz Ramsauer Rudolf Rossmann Josef Schwnighofer Karl Škraba Erwin Staraschina Franz Stauch Julius Trummer Anton. II. Classe B (49). Bregant Vincenz Bukovšek Anton Dolinar Matthias Dolinšek Eduard Gaherc Martin Graner Albert Herga Franz Hrašovec Alois Irgolič Anton Jurhar Martin Jufik Claudius Kelemina Jakob Kepa Victor Kolarič Josef Korpar Franz Korpar Johann Kostrevc Josef Kotnik Jakob Krajnc Johann Kramberger Martin Kristovič Michael Lipša Franz Minafik Camillo Minafik Johann Mravljak Franz Mulec Franz Ogriseg Thomas Pak Georg Pestevšek Richard Rajh Alois Rajšp Rudolf Rapoc Alexander Rauter Matthias Sagadin Jakob Sagaj Marcus Schreiner Heinrich Serajnik Felix Sok Egbert Stibler Michael Štuhec Anton Šeško Konrad Sribar Alois Tinauer Rudolf Tribnik Karl Veselko Alois Wurzer Josef Zemljič Josef Zidarič Josef Zorko Anton. HI. Classe A (22). Bezjak Karl Felber Friedrich Frisch Robert Goschenhofer Heinrich Horàk Rudolf Jandl Egon Juritsch Gottfried Korže Ivo Levitschnigg Hermann Lubetz Leopold Lusrhytzky Franz Milič Milan Poklič Rudolf Pollak Julius Roschker Ernest Schaller Josef Siwiec Theophil Stiebler Arthur Talakerer Norbert Url Emil Zepitsch Josef Zidanšek Josef. III. Classe B (44). Ban Adam Baršič Julius Černjavič Jakob Cernko Franz Coki Gustav Čuček Franz Dobaj Maximilian Dominkuš Adolt Dvoršak Blasius Ferk Johann Galun Franz Glančnik Paul Golob Michael Heric Matthias Hren Karl Jurkovič Benno Kaučič Leopold Kerhlanko Franz Kidrič Franz Kolarič Josef Kotnik Franz Krajnc Milko Krambergar Franz Lamut Johann Lenart Franz Lovrec Fran/. Mihalič Franz Mišja Anton Monetti Franz Mulec Anton Mušič Johann Ornik Ferdinand Ozimič Josef Ozimič Othmar Painhart Franz Pečovnik Adolf Pestevšek Karl Rantaša Anton Robič Felix Tkavc Anton Vaupotič Eduard Vučina Josef Zelenik Franz. IV. Classe A (20). Bojane Erwin Bračko Johann Eckrieder Johann Gorinšek Anton Hoinig Franz Janžek Hugo Jaške Josef Jug Anton Kaltenbrunner Roderich Katziantscbitz Max Kitak Johann Letonja Franz Mravlag Julius Pfriiner Walther Sobotka Albert Šegula Franz Tomažič Martin Weifi Karl Zavodnik Karl Zettel Oswald. IV. Classe B (35). Alt Johann Andraschitz Josef “■ Berk Anton Ferenc Josef - Fišinger Josef Hiter Johann Holz Franz Jamšek Victor •'■Jehart Anton Krajnc Ludwig Kraner Vincenz Kupljen Lorenz Lebar Josef Majcen Gabriel Masten Josef Medved Stephan Megla Alois Mravljak Johann Neumann Josef Persoglio Johann I’inter Anton Pušenjak Vladimir Rapoc Vladimir Sagaj Alois Sinko Franz Sanda Karl J Špindler Alois Sumer Georg Tiller F'ranz Tomažič Johann Tombak Josef Trinkaus Anton Vargazon Ernst Vuk Franz Železnik Georg. V. Classe (40). Ašič Johann Bauer Vincenz Beranič Martin Rlažinc Josef Borko Franz Borštner Johann Gernelc Josef Debelak Josef Dolinšek Johann Fekonja Lorenz Fontana Max Graschitz Karl Gratze Vincenz Greif Bartholomiius Heric Anton Kocmut Franz Korošak Josef Lah Johann Lantschner Anton Lašič Ferdinand Marki Hermann Masten Johann Ostri Franz Pifko Ludwig Puklavec Martin Rakovec Felix Hapoc Josef Schnurrer Alois Sernec Dušan Škof Friedrich Spari Anton Srebre Anton Srebre Guido Stajnko Marcus Stornik Paul Tiller Victor Vazzaz Ludwig Zemljič Milan Zgank Ferdinand Zolgar Vincenz. VI. Classe (49). Domajnko Franz Franz Othmar Glanjcer Andreas Gregorič Milan Groblšek Johann Gunther Josef Hren Victor Janžekovič Franz Jost Adolf Kavčič Josef Klementschitsch Ant Kmet Michael Koprivšek Valentin Kratter Friedrich Lasshacher Josef Lebar Felix Lenart Josef Lobenwein Karl Lukmann Franz Marwieser Johann Masten Johann Merčun Anton Merkt Karl Močnik Franz Mravlag Anton Muršec Franz Petek Simon Petelinšek Martin Peterlič Anton Premei'stein, Bitter v Alfons Prodnigg Josef Rabcewicz-Zubkowski v., Max Rojko Josef Sagadin Stephan Sark Rudolf Scherbaum Fritz Sedlar August Solak Josef Staufer Franz Steremšek Franz Strukl Richard Sušeč Stephan Tomažič Alois Ulaga Johann Vidovič Josef Vobič Clemens Voglar Franz Wittermann Leo Zamuda Alois. VII. Classe (25). Bohanec Peter Cvetkovič Franz Dolar Simon Golob Othmar Kociper Rudolf Kolar Johann Kranjc Andreas Krevl Josef Lončarič Josef Lovrec Andreas Mathiašič Gottfried Meža Michael Pojè Rudolf Posolofsky Ludwig Preindl Ferdinand Prus Anton Pupacher Franz Rožman Josef Schivizhoffen Vict. v. Skvarč Josef Šlebinger Johann Urbaczek Josef Urbas Johann Vidovič Franz Wraber Max. Vili. Classe (41). Arnuš Johann Bauman Martin Rosina Johann Božič Anton Florjančič Josef Goričan Johann Heric Franz Jager Augustin Janeschitz Eduard • Kociper Johann Kosér Bogumil Kosi Jakob Kukovec Alois Lilchle Alois Lenart Martin LimovSek JViset Lubri Albin Majžčr Anton Mally Arnold von Mandelsloh Ernst Mohorko Josef Nodi Leo . Očkerl Josef Poteri'. Alois Pučnik Anton Rauter Jakob Robič Adolf Rodoschegg Gustav Sernec Vladimir • Slavič Matthias Špindler Franz . Stergar Anton Štuhec Franz Vajda Franz Vargazon MatlhSus Vuk Johann Weingerl Karl Wratschko Ewald Wressnig Franz Zemljič Johann Žilek August. Privatisten: Pawel-Rammingen Manuel, Baron von (II. A Classe). Pawel-Rammingen Manfred, Baron von (V. Classe). 3G III. Lehr- A. Obligate ('lasse. stun-|! Religions- den- ; •/.ahi. , lehre. Lateinische Sprache. I. A & B Ij Deutsche Sprache. 2 Stunden. I. Hauptstilck der katholiselien Religions-lehre und die Lehre vom 2., 3. und 4. Sacrament. 8 Stunden. Die regelmiiBige Formenlehre und das j Nothwendigste aus der unregelmàfiigen; Vocabellernen, Ober-setzungsUbungen aus dein Obungsbuche; von der Mitte des I. Sem. an wOchentlich eine Schularbeit in der 1. Halite der Stunde. II A AB III. A AB A A B || 2 Stunden. I)as i| Wichtigere ! aus der katho-lischen Liturgik. Wiederholung der Glaubens-| lehre und ij Neu-j behandlung der I Sittenlehre. 8 Stunden. ErgSnzung der regel-miiBigen Formenlehre, die unregelmatSige Formenlehre und das Nothwendigste aus der Satzlehre, eingeUbt an den Stticken des Obungsbuches. Vocahellernen. Monatlich 3 Schulauf-gaben, 1 Hausaufgabe. 2 Stunden. | Geschichte 1 der gtittlich. |j Offenbarung I des alten jRundes. Neu-|| behandlung j | der Lehre vonj den Gnaden- j mitteln j und Wiederholung der wichtigsten | Partien der ! Glaubens- u. I Sittenlehre. ! 6 Stunden. Wiederholung ein-zelner Abschnitte der Formenlehre, die Con-gruenz- und Casuslehre; aus Cornei. Nepos: Miltiades, Themistocles, Aristides, Pausanias, Cimon, Lysander, Iphicrates, Conon, Thrasybulus, Epaminondas, Pelopidas, Agesilaus. Hannibal. Alie 14 Tage eine Schul-, alie 3 Wochen eine Hausaufgabe. 4 Stunden. I. A. Formenlehre, der erweiterte einfache Satz, orthogr. Obungen, Lesen, Erklaren, Wiedererzahlen, Memorieren u. Vortragen ausgevv. Lesestiicke. Im I. Sem. monatlich 4 Dictate, im II. Sem. monatlich 1 Haus-, 1 Schulaufgabe und 2 Dictate. L B. Empir. Erkl. d. Elemente d. regelm. Formenl. u. des Nothw. aus derSyntax. Lesen, Sprechen, Nacherzithlen, Memor, u. Vortragen pros. u. poet. Lesestiicke. Gegen Ende d. I. Sem. und im II. Sem. schr. Wie-dergabe erkl. Lesestucke. Mon. 2 schr. Ar-| beiten, imi. Sem. durchwegs Schularbeiten. im Il.Sem. abwechs. Schul- u.Hausarbeiten. 4 Stunden. II. A. Ergiinzung der Formenlehre, j Wiederholung des einfachen Satzes, der zusammengesetzte Satz. Lesen, Erklaren, Wiedererzahlen, Memorieren und Vortragen ausgew. Lesestiicke. Monatlich 3 schriftliche Arbeiten und 1 Dictat. II. B. Wiederholung und Ergiinzung der | Formenlehre, Syntax der wichtigsten Un-regelmiifiigkeiten in Genus, Declination und Conjugation auf empirischem Wege. Lecture wie in der I. B. Monatlich 2 schriftliche Arbeiten, abwechs. Schul- u. Hausarbeiten. Griechische Sprache. Deutsche Sprache. 5 Stunden. Die Formenlehre bis; zu den Mutastammen |der I. Hauptconiuga- pornlen. un(j Casus-tion, eingetlbt an ; ieiire piit Bucksicht 3 Stunden. Grammatik: Systematischer Unterricht in der 6 Stunden. Die Tempus- und jModuslehre, eingetlbt an 2 Stunden. | entsprechenden Siitzen j und Stucken aus dem Obungsbuche. Elemente [der Prosodie und Metrik. Cies. bell. Gali. L; IV. Geschichte der ghttlichen den Stucken des Obungsbuches. Vocabellernen. Von der zweiten Hiilfte des I. Sem. an alle 4 Wochen eine Haus- und eine Schulaufgabe. 4 Stunden. Wiederholung des Nomens und der Verben auf w; die Verben auf <<< und die Ubrigen Classen, eingetlbt an den Siitzen und Lese-sttlcken des Oliungs- iix„: i . n_______ air, ,i. huches; monat- lo IS -ai" AM,; aWnBi.ln!1'0.11 ej!«; }Iau«- «nd emo Schulaufgabe. auf die Bedeutungs lehre. L ec ture mit besonderer Beach tung der stilist. Seite. Memorieren und Vortragen. Aufsiitze: Im Sem. 8 schriftl. Arbeiten. OlTenbarung v. 1, (§ 1—4), 2. .les neuen c§ t —.‘{), 5, 8—23; VI. Bundes. ;)—2S; Auswahl aus VII. 18,20. Alle .3 Wochen Il Haus-, alle 2 Wochen eine Schulaufgabe. 3 Stunden. Grammatik: Systematischer Unterricht. Syntax des zusam-mengesetzten Salzes, die Periode. Grund-zUge der Prosodie und Metrik. LeetUre mit besonderer Iìe-achtung der stilisti-schen Seite. Memorieren und Vortragen. Im Sem. 8 schriftl. Arbeiten. I plan. LelirgegenstSmle. c. . . c Geschichte und Slovenische Sprache. | Qeographie. I Mathematik. Naturwissen- schaften. 3 Stunden. Formenlelire, der ein-fache Satz, orthogra-phische Ubiingen, Lesen, Erklaren, Wiederer-z.ahlen, Memorieren und Vortragen ausgewahlter Lesestucke. Im I. Sem. monatlicli 4 Dictate, im II. Sem. monatlicli 1 Haus-, 1 Scliularbeit u. 1 Dictat. 3 Stunden. Die nothwendigen Vor-begril'fe der mathe-matischen Geographie, allgemeine Begriffe der physikalischen und politischen Geographie, specielle Geographie der 5 Welttheile. Kartenskizzen. 3 Stunden. Die 4 Species in unbe-nannten, einfach u. mehr-fach benannten ganzen u. Decitnalzalilen. Die Grundgebilde: Gerade, Ki'eis, Winkel u. Parallelen. Die einfachsten Eigen-schaften des Dreieckes. 2 Stunden. Die ersten 6 Moliate : Saugethiere und Insecten. Die letzten 4 Moliate : Pflanzenreich. 3 Stunden. Analyse des zusammen-gesetzten Satzes, Fort-setzung d. Formenlelire. Lesen, Erklaren, Wieder-erzahlen, Memorieren und Vortragen ausgewahlter Lesestticke. Monatlicli 2 schriftliche Arbeiten. 4 Stunden. Specielle Geographie Asiens und Afrikas ; allgemeine Geographie von Europa, specielle von Sudeuropa, Frank-reich, GroBbntannien. Kartenskizzen. Geschichte des Alter-thums (hauptsachlich der Griechen u. Ròrner) mit bes. Rucksicht auf das biogr. und sagen-hafte Element. 3 Stunden. Die Bruchrechnung. Ver-baltnisse und Proportionen, einfache Regeldetri. Die 4 Congruenzsàtze nebst Anwendungen auf das Dreieck, der Kreis, das Viereck und das Vieleck. 2 Stunden. Die ersten 6 Moliate Vogel, Reptilien, Amphibien und Fische. Einige Formen aus deli iibrigen Abtliei-lungen derwirbel-losen Thiere. Die letzten 4 Moliate : Pflanzenreich. Forts. des Unter-richtes der ersten Glasse. 2 Stunden. Wiederholung ent-sprechender Partien der Formenlelire und Syntax. Lesen, Erklaren, Wiedererzàhlen, Memorieren und Vortragen ausgewahlter Lesestucke. Im Semester 8 schriftliche Arbeiten. 3 Stunden. Geschichte des Mittel-alters mit Hervorhebung der Osterr.-ungarischen Geschichte, Geographie Deutschlands, der Schweiz, Belgiens, der Niederlande, Nord- und Osteuropas, Amerikas und Australiens. Kartenskizzen. 3 Stunden. Das abgekurzte Rechnen mit unvollstandigen Zahlen, die vier Reeh-nungsarten mit ein- und meln gliedrigen besonderen und algebraischen Aus-drucken, die 2. Potenz und die 2. Wurzel dekadischer Zahlen. Flachenvergleichung, Flàclienbestimmungen, Àhnlichkeit. 2 Stunden. I. Semester: Vorbegriffe der Physik. Warrnelehre und Chemie. IL Semester: Mineralogie. 2 Stunden. Fortsetzung und Be-endigung der Syntax, Lesen, Erklaren, Wicdererzaldeii, Memorieren und Vortragen ausgewahlter Lese-stttcke. Im Semester 8 schriftliche Arbeiten. 4 Stunden. Obersicht der Geschichte der neueren und neuesten Zeit mit be-sonderer Berucksicbti-gung der Geschichte Osterreich-Ungarns ; òsterreich-ungarische Vaterlandskunde. 3 Stunden. Gubieren und Cubikwurzel-ausziehen, Gleicbungen mit einer und mit mehreren Unbe-kannten, die zusammen-gesetzte Regeldetri, die Zinseszin'srechnung. Gegenseitige Lage von Geraden und Ebenen, Hauptarten der Kiirper, Oberllacheu- und Raum-inhaltsberechnung. 3 Stunden. Magnetisnius, Elektriciliit, Mechanik, Akustik u. Optik, Elemente der matheinatischen Geographie. 1 Classe S,un-|! Religions- de.'V lehre. zalil. Lateinische Sprache. Griechische Sprache. Deutsche Sprache. V. 27- 2 Stunden. Einleitung in die katkolische 1 Keligionslehre. G Stunden. Liv. I, XXI; Ovid (ed. Sedlmayer) Motam. IV. 070 —764; VI. 140—312, XII. 607—023; XIII. 1 398. Fast. I. 1-26. 63- 88. 709-722.11.83- 118.193-242. 533-00. 617 710. 111. 167 230. 523 074. 713-790.809 134. Amor. I. 15. HI. 9. Trist. I. 3; I. 7: III. IO; III. 12; IV. IO: Kpist. ex Pont. III. 7. Wiederholung der Svntax des Nomens. Wóchentlich 1 Stunde graiAmat.-stilistisclie Ubungen; monatlich eine Sehulaufgabe. 5 Stunden. Xenophon: Ausgowàhlte Ab-schnitteaus der A nabaši s 1 IV und Kyrupàdie. Homer, Ilias A, B v. 1-483. Wóchentlich 1 Gramniatik-stunde. Erklàrung und Ein-ùbung der Syntax (bis /ur Lehre von den Genera des Verbums); ira Semester 4 Schulaufgaben. 3 Stunden. Lectfire mit be^onderer Itùcksicht auf die Charak-teristik der ep., lyr. und didakt. Gattung. Memorieren, Vortragen. Aufsàt/e : jedes Semester 7 Arbeiten, vorwiegend Hausaufgaben. VI. 27 27 2 Stunden. Katholisehe Glaubenslehre. 6 Stunden. Sallust. Peli. Jug. Vergil, EH. 1 u. V. Georg. 1. 1-42; li, 458-540; V, 8 -50: 149-227; 315-566. Aen. 1; li, 1-437. Cic. in Cat. 1. Caesar bell. civ. III. 1—72. Wiederholung ausgewàlilter Abschnitte der Grammatik, wóchentlich 1 Stunde graminat.-stilistische Ubungen; monatlich eine Sehulaufgabe. 5 Stunden. Homer: Ilias li. Auswahl aus V., VI., VII.. XVIII. Herod. Auswahl aus B. V., VI., VII. u. Vili. Xenophon : Auswahl aus Auab., Kyrup. und Comm. Wóchentlich 1 Graminatik-stunde. Tempus- und Moduslehre, Infinitiv und Partici]*; im Semester 4 Schulaufgaben. 3 Stunden. Genealogie der germanischen Sprachen. Mittelhochdeutsclie Grammatik und Lecture. Neuliochdeutsche Lecture : Klopstock, Lessing, mit besonderer Kucksicht aut die Charakteristik der stilistischen Formen. Literaturgescliichte bis /ur Sturm- und Drangperiode. Vortràge memorierter poetischer Stucke. In jedem Semester 7 Aufsàt/e, davon 4 Hausarbeiten. VII. 2 Stunden. Katholisehe Sittenlehre. 5 Stunden. Cic. pro Milone, pro Archia, de inip. Cu. Pomp. Verg. Aen. li, VI, Auswahl aus Vili. Wiederholung ausgewàlilter Abschnitte der Grammatik, wochentlieh 1 Stunde granunnt.-stilistische Ubungen; im Semester 5 Schulaufgaben. 4 Stunden. Demosth.: Gl. II. Uber den Frieden; I. u. IH. Hede gegen Philippos. Homer, Odyssee: fCy 1 95, fy Cy Tj y O'y 1-265, 381 -580, l (tlieilweise). Alle 14 Tage eine Grammatik-stundo : Infinitiv, Participium, Negationen, Coiijunctionen ; im Semester 4 Schulaufgaben. 3 Stunden. L i terat u rgesch i eh t e von den StOrmeru bis zìi Schillers Tode. Lecture (/uni Theil nach dem Lesebuche) : Herder, Goethe, Schiller mit besonderer ltQcksicht auf die Charakteristik der stilistischen Formen. UedeQbungen. Aufsàt/e wie in der VI. Classe. Vili. 27 2 Stunden. I Gesehichte der j ehristlieheu Kirclie. L 5 Stunden. Tacit. Animi. I. 1 — 15, 48—72; 11. 5 20, 39 43. 53-61, • 08 83; III. 1 — 19. Germ. 1 — 27. Hora/. : Auswahl aus dei Gden und Epodon (nach der 1 Steiiier’sclioii G ruppi eyung), aus den Satiren und Epistolii ! Wiederholung verschiedener Partien der Formen-uml Satzlehre, wóchentlich 1 Stunde grammat.-stilistische Ubungen; im Semester 5 Schularbeiten 5 Stunden. Platon : , Apoi., Kriton. Sophokl. : Antig. 1 Homer, Odyss. 14. Alle 14 Tage eine Grammafcik-stunde (Wiederholung aus-! gewàhlter Abschnitte der Grammatik); im Semester 4 Schulaufgaben. 3 Stunden. Lecttìre (/uni Theil nach dem Lesebuche) : Goethe u. Schiller, Lessings „Laokoona. Grillparzer: w8appho.-Literaturgeschi elite bis zu Goethes Tod. Redeùbungen. Aufsàt/e wie in der VI. Classe. Slovenische Sprache. Geschichte und Geographie. Mathematik. Naturvmsen- schaften. L Philosoph. Propadeutik. 2 Stunden. Metrik. Tropen und Figuren. LectOre init besonderer Hùcksicht auf die ('karakteristik der epischen Gattung. Vortriige meinorierter poetischer Stùcke, Wiederholung der Grammatik. In jedem Semester 4 Ha us- und 3 Schul-arbeiten. 3 Stunden. Geschichte des Alter-thums, vornehmlich der Griechen und Komer j bis zur Unterwerfung taliens mit besonderer dervorhebung der cultur-historischen Momente und mit fortwàhrender Berucksiehtigung der Geographie. 4 Stunden. Sinleitung, die Grundoperationen mit ganzen Zahlen, Tlieilbarkeit der Zahlen, gemeine und Decimalbrfiche, Verhaltnise und Proportionen. Gleichungen 1. Grades mit einer und mehreren Unbekannten. Longimetrie und Planimetrie. 2 Stunden. 1. Semester : Mineralogie. H. Semester: Botanik. — 2 Stunden. Graminatik : Lautlehre, Genealogie der slav. Spraeben. Klemente der lyrischen und draraatischen Poesie in Verbindung mit entsprecbender Lecture, Vortriige memorierter poetischer Stueke. Aufsatze wie in der V. Classe. 4 Stunden. Geschichte des Alter-thums von der Unterwerfung Italiens bis 375 n. Chr. Das Mittelalter. Krweiterung der geogra-phischen Keuntnisse. 3 Stunden. Potenzen, Wurzeln, Logarithinen. Gebrauch der Logaritbmentafoln. Gleichungen 2. Grades mit einer Unbekannten. Stereometrie, Goniometrie und ebene Trigonometrie. 2 Stunden. Zoologie. — 2 Stunden. Literaturgeschichte von Cyrillus und Methodius an. Lectùre : Jurčič rDeseti brat.u Freie Vortriige. Aufsatze wie in der V. Classe. 3 Stunden. Geschichte der Neuzeit mit Hervorhebung der bstorr.-ungarischen (ieschichte. Krweiterung der geographischen Keuntnisse. 3 Stunden. Unbestimmte, quadratiche, Exponential- und einige hóhere Gleichungen. Progressionen nebst ihrer Anwen-dung auf dio Zinseszinsrechnung, Combinationslehre und binomischer Lehrsatz. Anwendung der Trigonometrie und der Algebra auf die Geometrie. Klemente der analytisehen Geometrie in der Kbeno mit Kinschluss der Kegelscknitts-linieu. 3 Stunden. Kinleitung, allgemeiue Kigenscliaften der Kórper, Mechanik fester, llussiger und luftfórmiger Korper, Wànne-lehre und Chemie. 2 Stunden. Logik. 2 Stunden. AltslovenicheFormenlehrt mit Lese- und Ùbersetzungsubungen, Obersichtliclie Zusammen-fassung der slovenischei Literatur. Freie Vortriige. Aufsàtze wie in der V. Classe. 3 Stunden. Geschichte Osterreich-Ungarns. Im 11. Semester 2 Stundei Geographie und Statistik Osterreich-Ungarns. Wiederholung von Partici aus der griechischen um rčmichen Geschichte, wóchentlich 1 Stunde. 2 Stunden. Wiederholung des gesammten mathematischen Lehrstoffes und Cbungen im Lesen mathematischer Probleme. 3 Stunden. Magnetismus, Elektricittt, Wellenliewegung, Akustik, optik, Klemente der Astronomie. 2 Stunden. Empiriche Psychologie. I!. Unterrichtsspraehe. Die Unterrichtssprache ist utraquistisch u. zw.: in den A-Classen des Unter- und in allen Classen des Obergymnasiums deutsch; in den B-Glassen des Untergvmnasiums in Religion, Latein und Mathematik, ferner in Slovenisch fiir Slovenen in allen Classen slovenisch. C. Freie Lelirgegenstande. 1. Slovenische Sprache fiir Schiiler deutscher Muttersprache in 4 Cursen zu je 2 Stunden. I. Curs: Das Wichtigste aus der Laut- und Formenlehre, Vocabellernen, Sprechubungen, Ubersetzungen aus dem Slovenischen. Nach den ersten 8 Wochen monatlich eine Schul-arbeit. Unterrichtssprache deutsch. II. Curs: Fortsetzung der Laut- und Formenlehre, Syntax, Sprechubungen, Ubungen im Nacherzahlen. Monatlich 1 Schularbeit. Unterrichtssprache vorvviegend slovenisch. III. Curs: Wiederholung der Grammatik, Vocabellernen, Sprech- und Ubersetzungs-iibungen. Lectiire aus Dr. J. Šket Čitanka za II. razred. Monatlich 1 Schularbeit. Unterrichtssprache slovenisch. IV. Curs: Wiederholung der Grammatik, Sprechubungen, Lectiire aus Dr. J. Šket, Čitanka za III. razred mit gleichzeitiger Besprechung der Hauptperioden der slovenischen Literatur und deren Vertreter. Monatlich 1 Schularbeit. Unterrichtssprache slovenisch. 2. Franzbsische Sprache. II. Curs, 2 Stunden: Wiederholung und Erganzung der Formen lehre. Das Wichtigste aus der Casus-, Tempus- und Moduslehre. Lectiire nach Dr. E. Wychgram, Choix de nouvelles modernes, I. Mundliche und schriftliche tlbungen. 3. Steierinarkische Geschichte und Geographie. 2 Stunden. 4. Stenographie. Untere Abtheilung, 2 Stunden: Wortbildung und Wortktirzung. Obere Abtheilung, 2 Stunden: Wiederholung der Lehre von der Wortbildung und der Wortktirzung. Satzkiirzung, Schnellschriftliche Ubungen. 5. Zeichnen. I. Unterrichtsstufe. I. Cl. 3 Stunden: Anschauungslehre, Zeichnen ebener geom. Gebilde und des geom. Ornamentes, Grundbegriffe der Raumlehre, Erklarung der elementaren Korperfonnen. II. Unterrichtsstufe. II. bis IV. Cl. 2 Stunden: Perspectivisches Freihandzeiclmen nach Draht- und Holzmodellen, Zeichnen einfacher Flachornamente im Umriss. Zeichnen und Malen von Flachornamenten der antikclassischen Kunstweise. Zeichnen nach einfachen GefaBformen und nach omam. Gipsmodellen. III. Unterrichtsstufe. V. bis Vili. Cl. 2 Stunden: Erklarung der Gestaltung des mensch-lichen Kopfes und Gesichtes. Kopfzeichnen nachVorlagen und Reliefabgiissen, Masken und Biisten. Wiederholung und Fortsetzung des Stoffes aus den vorhergehenden Classen. 6. Gesang. I. Abtheilung (Anfanger) 2 Stunden. II.Abtheilung (Sopran und Alt) 1 Stunde: das Ton- und Notensystem, Bildung der Tonleiter, Kenntnis der Intervalle und Vortrags- zeichen, Einiibung vierstimmiger Gesange. Kirchengesangsproben : 2 Stunden. 7. Turnen in 3 Abtheilungen zu je 2 Stunden: Ordnungs-, Frei- und Gerathturnen. 8. SchOnschreiben. 2 Stunden: Die Current- und Lateinschrift. D. Lelir-, Hilfs- umi tlbungsbiiclier. Religionslehre: Dr. F. Fischers Lehrbuch der kathol. Religion (I. A—III. A), der Liturgik (U. A), der Geschichte der gotti. Offenbarung des alten und neuen Bundes (III. A u. IV. A); Lesars Katekizem (1., IL und III. B), Liturgika (II. B.), Zgodbe svetega pisma stare in nove zaveze (IU. B und IV. B); Dr. A. Wapplers Lehrbticher der kathol. Religion fiir die oberen Classen der Gymnasien (V.—VIL); Dr. B. Kaltners Lehrbuch der Kircliengeschichte (Vili.). L a te inis c he Sprache: Dr. F. Schultz’ kleine latein. Sprachlehre (L—VIII.) und Aufgaben-sammlung zur Einiibung der latein. Syntax (III. u. IV.); E. Neubauers latein. (Ibungsbuch, (II. A); Haulers lat. Rbungsbuch (Ausg. A) f. d. I. A; Kermavners Latinska slovnica (I. B—IV. B); Wiesthalers Latinske vadbe (I. B und II. B); Kermavners Vadbe v skladnji latinski, I. u. II. (111. B u. IV. B); Coni. Nep. vitae ed. Weidner (UL); Caesars beli. Gallicum ed. Prammer (IV.); Ovid. ed Sedlmayer (IV. u. V.); Livius ed. Golling (V.); Sallusts Jugurtha (VI.); Cicero; Virgil. ed, Golling (VI. u. VIL); Tacitus und Horaz, ed. Petschenig (Vili.). (Ternpsky’sclie Textausgaben) ; Hintner—Neubauer, Aufgabensarnmlung (V,—VIL); C. Supfles Aufgaben zu latein. Stiliibungen. 2. Thl. (VIII.). Griechische Sprache: Dr. G. Curtius, griechische Schulgrammatik (III.—Vlil.); Dr. Val. Hintner, griech. Cbungsbuch zur Grammatik von Curtius—Hartel, 3. Aulì. (lil.—V.); Dr. K. Schenkl, Obungsbuch zum Ubersetzen (VI.—Vili.); R. v. Lindner, Auswahl aus den Schriften Xenophons (V., VI.); Rzacb und Cauer, Homer (V.—VIII.); Dr. V. Hintner, „Herodots Perser-kriege“ (VI.); Demosthenes (VIL); Platon u. Sophokles (Vili.). (Teinpsky’sche Textausgaben.) Deutsche Sp radie: Dr. F. Willomitzers deutsche Grammatik fiir Osterr. Mittelschulen (L—IV.); Leopold Lainpels deutsches Lesebuch (L—IV.); Kummer u. Stejskal, deutsches Lesebuch fiir osterr. Gymnasien, V.—Vlil. Rd. (V.—Vili.); Lessings „Minna von Barnhelm“, Goethes „llermann und Dorotliea“, Herders „Cid“ (VI.), Goethes „Iphigenie auf Tauris“, Schillers „Wallenstein“. (VIL); Lessings „Laokoon“, Goethes „Hermann und Dorothea", Schillers „Lied von der Glocke“, Grillparzers „Sappho“ (Vili.). Ausgaben von Griiser und HOlder. Slovenische Sprache. Fiir Slovenen; JanežiC-Skcts Slovnica (L—-VI.); Dr. Skets SJov- stvena čitanka (VII.); Dr. Skets Staroslovenska slovnica in berilo (VIII.); Dr. Skets čitanka (I.—IV.) und berilo (V., VI.). Lecttire: Jurčič, Deseti brat (VIL). Ftir Deutsche: Lendovšek, Slo ven. Elementarbuch (I,—III. Curs); Dr. Jakob Šket, Slovenska čitanka za drugi razred (111. Curs) und Slovenska čitanka za tretji razred (IV. Curs). Geschichte und Geographie: Dr. F. M. Mayers Lehrbticher der allgemeinen Geschichte ftir Untergymnasien. Dr. A. Gindelys Lelirbttcher der allgem. Geschichte tur Obergymnasien. Dr. Richters Lehrbuch der Erdbeschreibung (I.—111.); Dr. F. M. Mayers Geographie der òsterr.-ungar. Monarchie (IV.); Dr. E. Hannaks Lehrbuch der osterreich. Vaterlandskunde (Vili). Atlanten von Stieler und Kozenn (I.—Vili.); Putzger (II.—VIII.) und Steinhauser (IV. und VIII.); Atlas antiquus von Kiepert (IL, V., VII. und VIII.). Mathematik: Dr. F. R. v. Močniks Lehrbticher der Arithmetik und Geometrie ftir Untergymnasien (I.—IV7.), Matek's Geometrija za nižje gimnazije (I. B—IV. B), Matek’s Aritmetika za nižje gimnazije ftir die I. B und II. B, Močnik—Celestina’s Aritmetika za nižje gimnazije ftir die III. B und IV. B.; Močnik’s Algebra und Geometrie tur Obergymnasien (V.—VIII.); Dr. A. Gernerths logarithmisch - trigonoinetrisches Handbuch (VI,—VIII.); E. Heis’ Auf-gabensammlung aus der allgemeinen Arithmetik und Algebra (V—VIII.). Naturlehre: Dr. J. Krists Anfangsgrtinde der Nalurlehre tur die unteren Classen (III. u. IV.) und Dr. A. Handls Lehrbuch der Physik (VII. und Vili.). Naturgeschichte: Dr. A. Pokornys illustr. Naturgeschichte (I.—III.); Dr. F. v. Hochstetters und Dr. A. Bischings Leitfaden der Mineralogie und Geologie (V.); Dr. M. R. v. Wretschkos Vorschule der Botanik (V.); Dr. V7. Grabers Leitfaden der Zoologie (VI.). Philosophische Propadeutik: Dr. A. Htifler, Grundlehren der Logik (VIL); Dr. G. A. Lindner und Dr. Fr. Lukas, Lehrbuch der empirischen Psychologie (Vlil.), 11. Aufl. Steiermarkis che Geschichte: Dr. K. Hirsch, Heimatskunde des Herzogthums Steiermark, herausgegeben von J. Zafita. Stenographie: R. Fischers theoretisch-praktischer Lehrgang der Gabelbergerschen Steno-graphie. FranzOsische Sprache: A. Bechtel, Franzosisches Spracli-und Lesebuch. IL Stufe. Lecttire : Choix de nouvelles modernes, I. B. v. Dr. E. Wychgram. E. Tliemen. a) Fiir die deutschen Aufsàtze. V. Classe: 1. Wie zeigt der Dichter in den „Kranichen des Ibykus“ die Macht des Gesanges auf das menschliche Gemiith? 2. Jtingling, sei dem FleiBe hold. FleiB verwandelt Staub in Gold. 3. Allerseelen. 4. Welche nattirlichen Verhaltnisse bewirkten, dass die Phiinizier das bedeutendste Handelsvolk des Alterthums wurden? 5. Der Mondi von Heister-bach. 6. Siegfrieds Tod nach dem Nibelungenlied. 7. Auf viele Streiche talit selbst die stSrkste Eiche. 8. Worin besteht der Unterschied in den Gedichten „Erlktinigs Tochter" von Herder und „ErlkOnig“ von Gothe? 9. Meine Semestralferien. 10. Durch welche Umstànde ltisst uns Chamisso in seinem Gedicht „Salas y Gomez" die Lage des Greises furchtbar und mitleidenswert erscheinen? 11. Der Frtihling ist da. 12. VVelcher Grundgedanke ist in der „Kreuzschau“ von Chamisso zum Ausdrucke gebracht? 13. Geli, gehorche meinen Winken, Nutze deine jungen Tage, Lerne zeitig kltiger sein : Auf des Gltickes groBer VVage Steht die Zunge selten ein. 14. Die verschiedenen Lebensanschauungen in Goethes Parabel ,,Adler und Taube“. VI. Classe: 1. Wer mit Erholung recht weiB Arbeit auszugleichen, Mag ohn’ Er- rmtldung wohl ein schdnes Ziel erreichen (Rùckert). 2. Gedanken beim Anblicke einer Burg- uine. 3. Verschiedenheiten in der altern und jilngern Nibelungensage vom Culturstandpunkte aus. 4. Concordia parvae res crescunt, discordia maximae dilabuntur. (Sallust.) 5. Nodi keinen sali ich frOhlich enden, auf den mit immer vollen Handen die Getter ihre Gaben streu’n. (Schiller), (i. Aufenthalt der Burgunden in Beclilarn und Bedeutung diesel1 Episode. 7. Schilderung einer mittelalterlichen Jagd (nach dem Nibelungenliede). 8. Wie entspricht der Charakter Parzivals den Anforderungen des Ritterthums? 9. Gedankengang in Walthers „Elegie“. 10. Welche Ursachen treiben die Menschen zur Wanderung? 11. Gang der Handlung im I. Acte von Lessings Minna von Barnhelm. 12. Zu lemen findet stets, wer Lernbegierde liegt; es wird der Lehrbrief erst uns auf das Grab gelegt. 13. Ricaut und Tellheim, zwei Charakter-gegenstltze. 14. Das Ideal eines Kònigs (nach Klopstocks Ode auf Friedrich V.). VII. Classe: 1. Die Sprache des Herbstes. 2. Die Hoffnung, ein treuer Schutzgeist des Menschen. 3. Die lyrische Handlung in dem schottischen Volksliede „Edward“ (Herder, „Stiminen der Volker in Liedern“). 4. Welche hehren Herrschertugenden schmticken unseren erlauchten Kaiser Franz Josef I. ? 5. Die Verkehrsmittel der Gegenwart im Dienste der Menschheit. 6. Meine jtingsten Weihnachtsferien (Schilderung). 7. Àsthetische Wiirdigung des Goethe’schen Liedes „Mignon". 8. Wessen Bild ftihrt uns Goethe im ersten Tlieile seines Gedichtes „der Wandrer“ vor Augen? 9. Wahre Bildung (Abhandlung nach Goethes Gedicht „der Wandrer“). 10. Kann und soli aucli der studierende Jtingling Vaterlandsliebe bethatigen ? 11. Der „Umsdnvung“ in Goethes „Iphigenie auf Tauris". 12. Iphigeniens Seelenkampf. 13. Die Hauptmomente der Exposition zur Wallenstein-Tragodie. 14. Wallensteins tragische Scliuld. — Vortr&ge: 1. Kónig Lear. 2. Btirgers Balladen. 3. Othello. 4. Macbeth. 5. Hamlet. 6. Aufbau der Handlung, Charakteristik des Hauptlielden und Grundgedanke in Goethes „G(itz von Berlicliingen". 7. Charakteristik „Weislingens“ in Goethes „Gt>tz". 8. Egmont, Aufbau der Handlung und Grundidee. 9. Tasso, Entwicklung der Grundidee. 10. Der Freiheits-gedanke in Schillers Jugenddramen. Vili. Classe: 1. Gutta cavat lapidem, non vi, sed saepe cadendo. 2. Schicksal und Antheil. Eine psycbologische Studie naclx Goethes ,,Hermann und Dorothea11 I. Gesang. 3. Der Pfarrherr. Ein Ghayakterbild nach Goethes „Hermann und Dorolbea“. 4. „Osterreich, Dein Kaiser ist Dein Gltick! — Des Reiches Glanz, er ist sein Meisterstuck ; — Und wie sein Herz ganz Osterreich umschlieUt, — Ein Meer von Liebe seinen Thron umfliefit11. 5. „Von der Stime heifi — Rinnen muss der SchweiB, — Soli das Werk den Meister loben ; — Dodi der Segen konnnt von oben‘£. — Betrachtung. 6. Welcber innere Zusammenhang bestebt zwischen den ersten vier Lebensbildern in Schillers „Lied von der Glocke“ ? 7. Kann die Betrachtung der Schiller’schen Verse „Der Mann muss hinaus — Itis feindliche Leben“ — auch dem Jilnglinge frommen? 8. Welclie Bedeutung liat der Wablspruch unseres Kaisers: „Viribus unitis!“ fur die òsterr.-ung. Monarchie? 9. In den Ocean schifft mit tausend Masten der Jungling. 10. Das Wort — eine Waffe; das Wort — eine Leuchte. 11. „Vom Himmel trauft herab des Landmanns Segen, — Dodi trankt den Boden auch des Landmanns SchweiB ; — Ist das Talent der gottgesandte Regen, — Ist, was die Frucht gibt, immer nur der FleiB11. (Grillparzer). 12. Welches sind die Grundbedingungen des materiellen Wohlstandes unserer Monarchie? 13. Abschied vom Gymnasium. Motto: Drei Blicke thu zu deinem Gliick: — Blick’ aufwarts, vorwarts, scliau’ zuruck! (Maturitatsarbeit). — Vortrage: 1. Der wolil- thatige Einfluss des Christenthums aul' die Entwicklung der Menschheit. 2. Goethes „Faustu, I. Tb. 3. Goethes „Faust“, II. Th., und Grundgedanke der Faustdiclitung ais Ganzes. 4. Aufbau der Handlung in Schillers „Wilhelm Teli11. 5. Osterreichs Antheil an den Befreiungskriegen. 6. Der Mann ist wacker, der sein Pfund benutzend, — Zum Dienst des Vaterlandes weibet seine Krafte“. 7. H. v. Kleists „Hermannsschlaeht“. 8. Allgemeine Asthetik des Dramas, nach Lessings „Hamburgischer Dramaturgie“. 9. Der Gedankengang in Lessings ,,Laokoon“. 10. „Wallenstein“ (dram. Aufbau). 11. ..Maria Stuart11, Hiihepunkt und Umschwung. 12. „Die Jungfrau von Orleans11 (dram. Aufbau). b) Fiir die slovenischen Aufsatze. V. Classe: I. Semester. 1. Človeško življenje je podobno drevesu. 2. Podnebje vpliva mnogo na človeštvo. 3. Li vij imeniten latinski zgodovinopisec. 4. Krasota jeseni. 5. Utemeljitev Rimskega mesta. 6. Postanek narodne pripovedke. 7. Naše mesto Maribor o tržnem dnevu. — II. Semester. 1. Kdor po letu praznuje po zimi gladuje. Izmislite si basen, ki gori izrečeno resnico pojasnjuje. 2. Veter človeku prijatelj in sovrag. 3. Steklo in njegova poraba v človeški družbi. 4. Zrak in voda v človekovi službi. 5. Sladkor in sol naj se primerjata med seboj. C. O domoljubju. 7. Štiri dobe človeštva, zlata, sreberna, bronasta in železna. VI. Classe: I. Semester. 1. Turki v naši slovenski domovini. 2. Kteri vpliv ima potovanje na razvitek posameznih oseb. 3. Prva pomladnja bučela. 4. Poljedelstvo izvrstna šola prave pobožnosti. 5. „Na Vršacu11. 0. Gore v naši ožji domovini. 7. Zlato in železo. — II. Semester. 1. Kos in brezen. Slovstvena razprava. 2. Ali se pesniki po pravici imenujejo učitelji narodov? 3. Morje ima velik vpliv na človeka v gmotnem in duševnem oziru. 4. Značaj hvaležnega in nehvaležnega človeka naj se riše. 5. „Kdor se v nevarnost podaja v nji pogine11. Naj se k temu pregovoru izmisli in zloži primerna basen. G. Upanje tolažnik človeku v življenju in smrti. 7. Herodot in njegov pomen v grškem zgodovinopisju. VII. Glasse: I. Semester. 1. Delo krepi duh in blaži srce. 2. Vrednost in nevarvost bogastva. 3. Narod se vedno uči od naroda. 4. Izobraženost gre nad bogastvo. 5. Demosten učencem lep vzgled vztrajnosti in resnobne marljivosti. 0. Pohvala klasičnih študij. 7. Kar je bilo staremu svetu sredozemsko morje, to je današnji dobi atlantsko. — II. Semester. 1. Primož Trubar, njegovo življenje in njegova dela. 2. Iznajdba tiskarstva in njegove koristi. 3. Iz malega raste veliko. 4. Skromnost je kras mladenča. 5. Brizinski spomeniki, po vsebini, pravopisu, jeziku, domnevnem pisatelju, času in imenitnosti za slovenski narod. G. Brez muke ni moke. 7. Naravoslovje je nepogrešljiv činitelj današnje omike. — Govori: 1. Miklošič kot človek in učenjak. 2. O Slovenskem romanu. 3. Vzajemnost na polju slovstvenem. 4. A. Martin Slomšek pisatelj in odgojitelj naroda Slovenskega. 5. Zgodovina Slovencev v protestantski dobi. G. Zgodovina naših pradedov. 7. O razvoju Slovenskega gledališča. 8. Simon Jenko in njegova poezija. 9”. Stara pravda leta 1515—1573. 10. Jernej Kopitar, učeni jezikoslovec in zgodovinar Slovenski. Vili. Classe. I. Semester. 1. Imenitnost vode v zvezi z narodnimi pravljicami. 2. Pokažite na kratko, da so mesta Jeruzalem, Atene in Rim prava domačija današnje omike. 3. 3. Arijsko pleme in Slovanski rodovi. 4. Dobro ime je naj lepša dedšina. 5. Družbinsko in državno življenje starih Slovanov. G. Značaj starih Germanov po Tacitovi Germaniji. 7. Prestavi prvi dve poglavji Tacitove Germanije v lepo Slovenščino. — II. Semester. I. Človek krona stvarstva. 1. Ktere kreposti odlikujejo naj bolj stare Rimljane za časa ljudovlade. 3. Slovenske pisave. Glagolica, cirilica, latinica, bohoričica, dajnčica, metelčica, gajica. Začetek, veljava in osoda vsaktere. 4. Cvetlice v narodovi domišljiji. Kaj misli, čuti, pregovarja, pripoveduje, poje prosti narod o teh milili hčerkah matere narave ? 5. Bog pozdravlja marsikoga, ki mu pa ne odzdravlja. G. Vera v neumrjočnost človeške duše je vir vsega blagega in vzvišenega v življenju. 7. Quintus Horatius Flaccus, njegovo življenje in njegova dela. 8. (Zrelostni izpit.) „Zakaj začenjamo na meji 15. in IG. stoletja novo dobo v svetovni zgodovini?11 — Govori, 1. Kar nas osrečuje. 2. Prekmurci in njih književnosti. 3. Morje v Slovenskih narodnih pesnih. 4-, O Janu Kolaru, kot zastopniku romantike pri Slovanih. 5. Naturam si sequimur ducem, nunquam aberrabimus. 6. Kaj označuje novo dobo v razvoju človečanstva? 7. Pomen Erjavca za narodno odgojo. 8. O važnosti dobre vzgoje. 9. Kako so stari narodi mrtve pokopavali. 10. Kdo je Alenčica v Slovenskih narodnih pesnih. 11. Zgodovina Slovencev v starejših časih. 12. Krst pri Savici, 12. Matija Majar Ziljski in doba ilirska. 14. Kaj je čast in slava. 15. Pregled grške filozofije od prvih početkov noter do Aristotela. F. PrivatlectUre. . V. Classe, a) Latein. Ašič: Liv. XXII, 1—10. Ovid. metani. VII. 159—293; 528—6C0. Besanič: Liv. XXII, 1—20, Ovid. metam. VII, 528—660. Borštner: Liv. XXII, 1—20. Ovid.metam.il, 1—332. Debelak: Liv. XXII, 1—21. Ovid. metam. Vlil, 183—235. Marki: Liv. XXII, 1 —10. Ovid. metam. 11, 1- 332. Ostrž: Liv. XXII, 1-21. Ovid. met. VIII, 183—235 ; XV, 746—879. Spari: Liv. XXII, 1—21. Ovid. metam. XV, 622—879. Stornik: Liv. XXII. 1-21. Ovid. met. VIII, 618-720. Tiller: Liv. XXII, 1—21. Ovid. metam. Vili, 183—235; XV, 746-879. Vazzaz: Liv. XXII, 1—21. Ovid. met. Vlil, 183-235; XV. 716—879. Žgank: Liv. XXII, 1—25. Ovid. met. XV, 746—879. Žolgar: Liv. XXII, 1—20. Ovid. met. VIII, 193—235; XV. 746—879. b) Griechisch. Ašič: Xen. An. IV, 5, 1-29. 8, 9-21. Bauer: Xen. An. IV, 3, 3—34. Beranič: Xen. Kyr. VII, 5, 7—33. Biažinc: Xen. An. IV, 7, 1—14. 8, 9—21. Apomnem. III, 13, 1—4. 14, 2—4. Borko: Xen. An. IV, 5, 1—21. 7, 1 —14. Apomnem. II, 1, 21—33. Borštner: Xen. Apomnem. II, 1, 21—33. Černelč: Xen. An. IV, 5, 1—21. Apomnem. II, 4, 1—7. Debelak: Xen. An. IV, 7, 1 — 14. Fekonja: Xen. Kyr. VII, 5, 7—33. Fontana: Xen. An. IV, 7, 1 —14. 8, 9—21. Graschitz: Xen. Apomnem. III, 13, 1—4. 14, 2- 4. IV, 6, 1-4. 13—15. Gratze: Xen. Apomnem. II, 1 21—33. Greif: Xen. An. IV, 4, 1-22. 8, 1-28. Kocmut: Xen. An. IV, 7, 1—17. Korošak: Xen. An. IV, 7, 1—14. Lah: Xen. Kyr. VII, 5, 7-33. Lantschner: Xen. An. Ili, 3, 1—20. 4. 1 —10. Lašič: Xen. An. IV, 7, 1 —14. 8, 9—21. Marki: Xen. Apomnem. II, I, 21—33. Masten: Xen. Apomnem. II, 1, 21—33. Ostrž: Xen. Apomnem. II, 3, 1 —19. Pifko: Xen. An. IV, 5, 1—21. 8, 9—21. Apomnem. II, 1, 21—33. Puklavec: Xen. An. IV, 7, 1—14. Bakovec: Xen. An. IV, 8, 9—21. Apomnem. III, 13, 1-4. 14, 2-4. IV, 6, 1-4. 13—15. Rapoc: Xen. An. IV, 3, 3—34. Kyr. VIL 5, 7__33 Sdmujrer: Xen. An, IV, 5, 1—36. Spari: Xen. An. IV, 7, 1 —14. Srebre Guido: Xen. Kyr. VII, 5, 7—33. Apomnem. II, 1, 21—33. Stajnko: Xen, An. IV, 7, 1 —14. 8, 9—21. Stornik: Xen. An. IV, 5, 1—21. Tiller: Xen. Apomnem. 11, 1, 21—33. Vazzaz: Xen. Apomnem. II, 1, 21—33. Zemljič: Xen. Apomnem. II, 3, 1—19. Zgank: Xen. An. IV. 8, 9—21. Apomnem. II, 1, 21—33. Zolgar: Xen. An. IV, 8, 8—21. Apomnem. II, 1, 21—33. VI. Classe, a) Latein. Domajnko: Ovid. met. 8, 615—720; Sali. Cat. 1—20; Cic. in Cat. or. IL Gregorič: Sali. Cat. 1—20; Cic. in Cat. or.II. Gtintber: Verg. Aen. X. Hren: Caesar, bell. civ. I. Janžekovič: Sallust. Cat. Jost: Caes. bell. Gali. VII; Cic. in Cat. or. II. Kaučič: Verg. Aen. IV. Klementschitsch : Caes. bell. civ. II, 1—30. Kmet: Cic. in Cat. or. II. Kratter: Ovid. Heroid. I, III, IV, VII. Lassbacher: Ovid. met. 8,615—720; 8 183— 285. Lebar: Caesar, b. civ. II, 1—30. Lenart: Ovid. met. 6, 1 —145; 13, 1—398. Lobenvvein: Sali. Cat. 1—20. Lukman: aus Sedlmayers Auswahl aus Ovid. (S. 114—152) alles aus den Amores, Remedia amoris. Fasti Aufgenommene; Cic. in Cat. or. II. Marwieser: Vergil. Aen. X. Masten: Liv. XXII; Verg. Aen. 111. Merčun: Ovid. met. 6, 5—82; 103—107; 127—145; 8, 615—720; 10, 110—142. Merkt; Sali. Cat. 1—40. Močnik: Caes. b. civ. II, 1—30; Cic. in Cat. or. IV. Muršec: Caes. b. civ. II, 1—23. (Nostitz: Caes. bell. Gali. VII, 68—90.) Petek: Ovid. met. 8, 183-235; 618-720. Petelinšek: Ovid. met. 12, 607—623; 13, 1— 398; Sali. Cat.; Cic. in Cat. or. II. Peterlič: Caes. bell. Gali. VII; Cic. in Cat. or. II. Premerstein: Caes. b. civ. II. Prodnigg: Caes. b. civ. I; Cic. in Cat. or. IL Rabcewiez : Sali. Cat. Rojko: Sali. Cat. Sagadin: Caes. b. civ. I, 1—50. Sark: Ovid. met. IV, 615—662; 670—746; 730—764; V, 385—437 ; 462—571. Scherbaum: Caes. b. Gali. VII. 68—90; Sali, Cat. 1-20. Sedlar: Verg. Aen. X. Solak: Sali. Cat. 1—20. Steremšek : Caes. b. civ. II, 1—30, Siruki: Verg. Aen. IH, Sušeč: Caes. b. civ. II, 1—30. TomaziC : Sali. Cat. 1—20; Cie. in Cat. or. II. Ulaga: (Sedlmayers Auswahl aus) Ovid. met. XIII, XIV, XV. VidoviC: Liv. XXI, 39—63. VobiC: Verg. Aen. III. Voglar: Liv. XXI, 39—63; XXII; Cie. in Cat. or. II, III, IV ; Verg. Aen. III. Wittermann: Sali. Cat. 1—30. Zamuda: Verg. Aen. IV. Franz: Sali. Cat.; Ovid. Amores I, 15; III, 9; Fasti II. 193—242; 533—566; 617— 710; III. 167-230; 523-674; Met. VII, 528—660; Vili, 618—720; XII, 607— 623; XIII, 1—398; XIV, 246—307; Verg. Bue. 2, 3, 4, 6, 7, 8, 9, 10. b) Griecliisch. Franz: Hias III u. IV. GregoriC: Ilias III. Groblšek: Ilias 111. Janžekovič; Ilias XXII. Jost: Ilias III u. IV. KavčiC: Ilias III. Kovačič: Ilias III. Kmet: Ilias III. Koprivšek: Ilias IV. Lenart: Ilias IV. Lukman ; Ilias III. Marwieser: Ilias IV. MoCnik: Ilias IX u. XIV. Staufer: Ilias XII. Steremšek: Ilias IV. Strukl: Herodot Vili, 66—93. Ulaga: Ilias III. Vobič : Ilias III. Voglar Hias III und Herodot Vili, 66—117. VII. Classe, a) Latein. Cvetkovič: Cic. II. lil. IV. Mede geg. Catil. Kociper: Verg. Aen. IV. Kolar: Cic. II. u. IV. Rede geg. Catil. Kranjc: Verg. Aen. Ili, IV. Krevl: Cic. IL u. III. Rede geg. Catil. Lončarič: Verg. Aen. IV. Preindl: Caes. b. civ. I, 51—70(Fortsetz.) — Cic. pro Ligario u. prò rege Deiotaro. Urbaczek: Caes. b. civ. 1.50—70(Forts.)Aen. III. VidoviC: Cic. pro Roscio Amer. Wraber: Verg. Aen. 111. b) Griechisch. Cvetkovič: Ilias VII. u. Vili., I. olynth. Rede. Dolar: Demosthenes mol attqcirov. Golob : Homeri Iliaci. XIX. Kolar: Homeri lliad. XIX. Kranjc: Demosthenes mol entepeivov. Krevh Demosthenes 1. u. III. olynth. Rede. Lovrec: Homeri lliad. VII. Mathiašič: Demosthenes I. olynth. Rede. Meža: Demosthenes 1. olynth., II. philipp. Rede und die Rede vom Frieden. Pojé: Homeri lliad. XXII. Posolofsky: Demosthenes 1. olynth. Rede, Preindl: Homeri lliad. XIX. u. XXII. Prus: Homeri lliad. XIX. Pupacher: Demosthen. I. u. III. olynth. Rede, mol etQqvr/s, unta (l>t).innov /?, mol roiv iv Xi(l()ort/(T