Preis Din t'EO 71. lahrrjang Erscheint wöchentlich siebenmal. Schrlftleftung (Tel. Interurb. Nr. 2670) sowie Verwaltung u. Buchdruckerei (Tel. interurb. Ni. 2024): Maribor, Jure, evaul.4. Briefl. Anfragen Rückporto beilegen. Manuskripte werden nicht returniert Hr. 13 Mittwoch, den 14. Jänner 1931 Inseraten- u. Abonnements-Annahme in Maribor: jurciceva u!. 4 (Verwaltung). Bezugspreise: Abholen, monat!. 23 Din, zusteilen 24 Din. durch Post monat!. 23 Din, für das übrige Ausland monat!. 35 Din. Einzelnummer 1 bis 2 Din. Mribom ötituii Em Gee als tiriaeöe des Lyoner GldrulWeS Lyon, 13. Jänner. Die Aufräumungsarbeiten an der Un= glücksstelle, wo vor mehreren Monaten ein ganzes Stadtviertel eingestürzt war, wurden in den letzten Tagen wieder ausgenommen. Gestern abends stießen die Arbeiter unter einer cingestürzten Mauer wieder auf eine Leiche. Man rechnet damit, daß sich unter den Trümmern der eingestürzten Häuser noch immer Leichen befinden müssen. Bei den Grabungen stieß man unter dem Keller eines cingestürzten Hauses auf einen unterirdischen See, der sich in den letzten Jahren dortselbst gebildet haben muß. Die Unterhöhlung des Erdbodens durch das Wasser dürfte die Ursache für den Erdrutsch und das Nachgeben des Bodens gebildet haben. Auölief-'runa im Oustuc-©SanOal? P a r i s, 13 Jänner. Im Zusammenhang mit der Untersuchung über den bekannten Oustrir-Skandal durch den parlamentarischen Untersuchungsausschuß erklärte der Abgeordnete Mandel, der Ausschuß habe sich bereits geeinigt, von der Kammer die Auslieferung zweier Mitglieder zu fordern. Es seien dies der gewesene Justizminister Peret und der ehemalige Botschafter in Rom Besnard. die vor den Staatsgerichtshof gestellt werden sollen. Es steht noch nicht fest, ob das Parlament dieser Forderung des Untersuchungsausschusses stattgeben wird. Verbotene Freimaurertagung. Warschau, 13. Jänner. Die Regierung hat die für den kommenden Sommer geplant gewesene Tagung der Freimaurer in Warschau verboten. Dieser Schritt wird auf zahlreiche Proteste der katholischen Kreise zurückgeführt. Die Tagung findet im August in Luxemburg 'tatt. Europa friert Kä'tewelle Aber aanz Europa und Asien — 80 Züge im Schnee ftedfeneeblieben — Zahlreiche Dampfer in Seenot M o s k a u, 13. Jänner. Eine ungewöhnliche Kältewelle hat ganz Europa und Asien heimgesucht. Ueberall sind große Temperaturstürze zubeobachten. Furchtbare Schneestürme unterbinden den Verkehr vollends. Die ostturkestanisch« Eisenbahn mußte den Verkehr gänzlich einstellen, da nach den bisherigen Meldungen gegen 80 Züge im Schnee stecken geblieben sind. In Sibirien ist bas Leben so gut rate erstorben. An der großen transsibirischen Lahn wird der Verkehr nur im beschränkten Umfang aufrechterhalten, Loch ist damit zu rechnen, daß er ebenfalls wird eingestellt werden müssen, wenn die Schneestürme mit unverminderter Heftigkeit weiterraüten sollten. Furchtbare Verheerungen richtete die Amerika begeistert sich für Buttters plan Die Kampagne, dis der Präsident der Chase National Bank, Murray B u t t l e r, für die Streichung der interalliierten Schulden begonnen hat, wird in der Oesfentlich-keit warm unterstützt. Die Denkschrift mit diesem Vorschlag wurde bisher von 7568 N e w y o r k, 13. Jänner, Bankiers, Gelehrten und anderen öffentlichen Arbeitern unterzeichnet. Gleichzeitig fetzt sich die Denkschrift für die Errichtung eines alle Staaten der Welt umfassenden Schiedsgerichtshofes ein. Italien von England geopfert? Die SvwjelpreNe gsa Dem englisch-srrmzWschsK Werhsmölrmgen Die Sowjetpresse befaßt sich ausführlich mit Leu Finonzverhandlungen zwischen Eng land und Frankreich und kommentiert dieselben vom russischen Standpunkt aus. So schreiben die „Jsvestija", es unterliege keinem Zweifel, daß bei diesen Verhandlungen Frankreich von Großbritannien große Kon Zessionen fordern und auch erhalten werde. Als Kompensation seien Frankreich bereits große Konzessionen eingcräumt worden. Die M o s k a u, 13. Jänner Aufteilung der Interessensphären mache sich immer mehr bemerkbar. Bei dem im Jahre 1928 zwischen beiden Staaten abge'chlos senen Flottenvertrag behalte sich England freie Hand im Kampfe gegen den überhand nehmenden amerikanischen Imperialismus vor, während Frankreich die Uebermacht im Mittelmeer eingeräumt werde. Italien sei dabei von England geopfert worden, das ihm jede Unterstützung versagt habe. Kurze Nachrichten Moskau, 13. Jänner. Sinowjew erhielt die Aufforderung, nach Moskau zu kommen, um mit Stalin zu konferieren. Angeblich soll ihm eine wichtige Mission anvertraut werden, falls Indien revolutioniert Blutige Llnruhen wegen 6er Sinrichtung von vier 3nb!er — Zahlreiche Tote und Verletz e Bombay, 13. Jänner. Die Hinrichtung von vier Indiern in Poona versetzte die Bevölkerung des ganzen Landes in größte Aufregung. Von allen Seiten treffen Nachrichten über Unruhen ein. In Solapur, in Karatschi und anderen Städten kam es zu blutigen Demonstrationen der Nationalisten gegen die Regierung. In Poona drang die Menge in das Gefängnis und befreite einen Teil der Häftlinge. Tie Polizei mußte von der Waffe Gebrauch machen und schoß in die Reihen der Demonstranten, wobei zahlreiche Personen verletzt wurden. In Karatschi gestalteten sich die Ausschreitungen besonders schwer. Die Zusammenstöße mit der Polizei waren sehr bkitig. Im Verlause der Straßenkämp- fe mit der Polizei wurden mehrere Per-1 sonen getötet, 50 schwer und mehrere' hundert leicht verletzt. Sehnliche Szenen boten auch die Unruhen in Bombay und anderen Küstenstädte», wo die erbitterte Menge alles vernichtete, was sie in ihre Hände bekam. Erst als die Polizei zu der Schußwaffe griff, konnten die Unruhen erstickt werden, was jedoch nicht überall gelang. Im Verlaufe dieser Kämpfe gab es zahlreiche Tote und Schwerverletzte. Dir Zahl der Verhafteten geht in die Hunderte, sodaß in einigen Orten die Gefängnisse überfüllt sind. Gemäßigte politische Kreise glauben, das; die Hinrichtungen von Poona vom Indischen Kongreß wieder ausgenützt werde und daß er insgeheim daraus arbeite, daß die Gemüter der Bevölke- rung aufs äußerste aufgeregt und die Leidenschaften der heißblütigen Nationalisten gegen das englische Regime entfacht werden. Es fei klar, daß solche Ereignisse die Arbeit der Indischen Konferenz in London verzögern und die Einführung der Verfassung in Indien bedeutend hinausschieben und vielleicht sogar vereiteln können. Solche unliebsame Begebenheiten können die Ansicht der englischen Kreise, daß Indien für «in Verfassungslebrn noch nicht reif sei, nur bestärken. Vom diesen Standpunkt seien die blutigen Ausschreitungen in Indien umso mehr zu bedauern, weil dadurch die exzentrische Strömung aus beiden Seiten verstärkt und die Atmosphäre, die sich in lel-fer Zeit etwas gedc'hlicher gestaltet habe, vergiftet werde, Kältewelle in Ostchina und in Japan en, wo man an derartige Kälten nicht gewöhnt ist. Bisher wurden bereits Tau sende von Erfrorenen aufgefunden. Furchtbare Stürme wüten auch auf dem Meer. Eine Reihe von Schiffen ist überfällig und man rechnet mit deren Untergang. Mehrere Häfen sind gänzlich zugefroren, sodaß die Schiffe weder entlaufen noch auslaufen können. er seine Opposition aufgibt und sich Stalin bedingungslos unterwirft. Rom, 13. Jänner. Der Start des italienischen Flugzeugstaffel zur letzten Etappe von Bahia nach Rio de Janeiro wird in einigen Tagen erfolgen. Man will abwarten, bis die acht italienischen Kriegsschiffe, die die Flieger begleiten, mit diesen jedoch selbstredend nicht Schritt halten können, vor der brasilianischen Hauptstadt eingetroffen sein werden. Die Apparate sollen gleichzeitig mit den Schiffen in Rio de Janeiro eintreffen. Für den Empfang der Italiener werden große Vorbereitungen getroffen. L e i p z i g, 13. Jänner. Der -Oberste Gerichtshof verurteilte dev polnischen Erenzwächter Adam Biedrzynski wegen des bekannten Inzidents im Vorjahr, wegen Spionage zu zehn Jahren Kerker. T u r i n, 13. Jänner. Die bekannte italienische Weinfarma P t* r a P i o r i, eine der größten Italiens, ist in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Die Aktiven belaufen sich auf rund 6, die Passiven dagegen auf 21 Millionen Lire. Der Zusammenbruch ist auf unerlaubte Spekulationen zurückzuführen. Drei Verwaltungsräte wurden bereits verhaftet, zwei sind ins Ausland geflüchtet. Weitere Verhaftungen stehen bevor. Rom, 13. Jänner. Auf dem hiesigen Flugplatz stießen n der Luft zwei Flugzeuge zusammen. Beide Apparate stürzten zu Boden und zerschellten. Die beiden Fliegr blieben tot am Platze. R a n g o o n, 13. Jänner. Die Behörden berichten, daß die Verschwörung der nationalistischen Kreise, die an mehreren Stellen aufgedeckt worden war, ganz Hinterindien umfaßt. Die Or-g »isation war außerordentlich gut geleitet und reichlich mit Geldmitteln versehen, e Reihe von Verhaftungen wurden be-3 vorgenommen, während zahlreiche Personen geflüchtet sind. B e r l i n, 13. Jänner. Reichskanzler Dr. Brüning ist von seiner schlesischen Reise zurückgekehrt und hatte mit dem Minister Treviranus, dem Präsidenten der Reichsbank Dr. Luther und dem Bahndirektor Dortmüller eine längere Konferenz. Die deutsche Abordnung für die Völkerbundtagung reist heute abends nach Genf ab. Die deutsche Denkschrift, die dem Völkerbund über die Ereignisse an der polnischen Grenze vorgelegt wird, befaßt sich mit mehr als 100 Zwischenfallen und umfaßt 50 Seiten. Börsenbericht Zürich. 13. Jänner. Devisen: Beograd 9.127, Paris 20.2575, London 25.0625, New york 516.30, Mailand 27.0225, Prag 15.30, Wien 72.60, Budapest 90.225, Berlin 122.78. Ljubljana, 13. Jänner. Devisen: Berlin 13.4775, Budapest 988.97, Zürich 1095.80, Wien 795.60, London 274.69, New york 56.475, Paris 222. Praa 167.68. Triest 296.17, „MariVööer 'o'-'ifiiwi* NttEer ff. REB2Secy$5SM Mittwoch, den 14, Jänner 193!, BUS in dos Rußland von hemr Die Literatur über Sowjetrußland hat in den letzten Jahren schon stark zu genommen. Dennoch, um nur die bedeutendsten Werke aus den Jahren 1929 und 1930 *u er'.oäh-nen, schlugen der Amerikaner Dreiser sowie der Frankfurter Feiler weit über die Schnur. Wahrend der Amerikaner bei seiner Reise durch Rußland mit b c d n ch-t c ii Führern nur Sonne und Regen findet, spuken bei Feiler doch allzu schwarze Nachtschatten herum. Umso bedeutungsvoller ist deshalb das in Großformat erschienene Werk „ Rußla n d" des Heidelberger Pro fest eis Dr. HanS von ©darbt. Das Buch will eine Beschreibung des sozialen russischen Wesens Bieten, rote das Rußland von h'ute wurde und warum es so, wie es jetzt ist, rout de, Ter Autor verfügt über umfangreiche Kenntnisse der russischen Literatur inrote über ein objektives und nüchternes Beurteilen der Verhältnisse. So diente ihm die Literaturgeschichte zur Erläuterung des sozialen Wesens, die Mrchengeschichte zur Erklärung des russischen Geisteszustandes, die Agrargeschichte zur Voraussetzung der revolutionären Entwicklung, die Außenpolitik als deutlichste Aeußerung russischer Staatskräfte, Schicksal des Reiches, wenn auch nicht immer Erlebnis der Nation. Denn bis zur Novemberrevolution 1917 stand das Volk. Material des Staatsbaues, Kärrner und Arbeiter im Hause der Staatswirtschaft, außerhalb de? eigentlichen Geschehens. Eine Geschichte des r u s s i s ch e n B o l--k e 5 konnte sich nicht entwickeln; ivas e® gab, war nur eine solche des Zarismus, des Russischen Reiche?, von imperialer, eigentlich unnationaler Art, d, h. des „christlio-benden Heeres", der oberen Gckstllschafi?-schichten, der Grundbesitzer, der Kaufleute, der Bürokratie — und der grüblerisch vergeistigten, volksfremden Intelligenz. Die von Europa durchlebten politischen und sozialen Krisen wurden von der russischen Intelligenz nur nachempfunden, nicht durchdacht und niemals nacherlebt. Rußland kennt weder das römische Recht noch die mittelalterliche Mystik, das Rittertum, oi>> Renaissance, den Humanismus, die Reformation — man übernahm eine fremde Kultur und bezog fremde Maßstöbe, ohne die Tiefe des östlichen Seins damit zu überdecken, ohne die Abgründe schließen zu können. Damit verloren diese Adepten des Westens den Zugang zu den eigenen Quellen. Trotzdem aber glaubten die Literaten, ihr Volk zu führen, wobei aber nicht im Bol? Schwerpunkt und Ursache der historischen Begebenheiten gesehen wurde, sondern dieses als Material galt, mit dem der politische Doktrinär zu experimentieren habe. Eine Wendung trat mit Lenin r.itb der Novemberrevolution auf. Was die Revolution wirklich erreicht und vollbracht hat, wird sich der Generation der Mitlebenden noch nicht offenbaren. Hat der Russe in seinem Wesen sich nicht geändert, so kann die Revolution sehr wohl eine Episode gewesen sein. Nicht also um die Tatsache, daß es an Stelle des zentralistischen, vereinheitlichten unteilbaren Russischen Reiches die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken mit föderalistischer Verfassung und geänderter Wirtschaftsordnung gibt, sondern um die Russen und Rußland handelt cS sich. Und nun sind in entscheidenden Fragen: in der Beziehung zur Tat, zu den Lebcnswertun-gen und zum Glauben solche Wandlungen vorgegangen, daß man im Charakter und im menschlichen Sein des herrschenden Hurt» dert-Millionen-Volkes und der übrigen 909 Nationalitäten der Sowjetunion auf eine Wesensände r u n g schließen muß. Das Vorbild der neuen politischen Lebensweise war Lenin, der Staatsschöpfer selbst. Er zwang, ein zweiter Loyola, seinem Orden, der Avantgarde des Proletariats sein eigenes Lebensgesetz, seine beispiellose Intensität, seine „Intuition de Tat" auf. Lenins Wirtschaftsideen sind heute überwunden. der Geist, den er erweckte, ist aber lebendig geblieben. Das ist der Sieg des bäuerlichen russischen Lebensgefühls, da? ist die Aktivierung der passiven russischen Natur. Der Russe kannte das Werk nicht. Lenin wies ihm seine Ausgabe: diesen, seinen Staat zu durchdringen, geistig zu erfassen. Denkbar war dies nach der Vernichtung der Bourgeoisie nur, indem er die organisierte Arbeiterschaft zum Staatsbau heran» zog. Neu-anfangen-müfsen wurde zum Prin« tu». Mäv; sollte nichts „haben", durfte aber Zm Herzen von igrefmurie tifberaus festlicher Empfang des Bonus und des Vizebanus in Mursw Gobota — Begeisterte Worte für König und Staat M u r s k a S o b o t a, 13. Jänner. Von Plus kommend, ist der neue Banus des Draubanats, Tr. M a r tt 8 i c mit dem Bizrdamis Dr. P i r k m a j e r und Begleitung gestern um halb 10 Uhr im Herzen twu Prekmurje, in Mmska So-bota, eingetrojsen. Zum Empfange des oberste« DerwsltnrtgsbeLMten des Draubanats hatte die Siebt Festschmuck angelegt. Vor dem Bahnhof hatte sich eine außerordentlich große Menschenutenge ans Rah und Fern, angrsammrlt, die dem Banus und seiner Begleitung stürm.fche Ovatisnen darbrachte. Bürgermeister B e n k o begrüßt« den Statthalter der Krone mit einer kurzen Ansprache, die der hohe Gast herzlich erwiderte. Die Schuljugend feierte begeistert den Banus. Die kleine Zcricn Me n har t überreichte ihm namens der Jugend mit einigen Herz lichen Worte» einen Blumenstrauß. Der Banus war darob so erfreut, daß er das reizende Kind küsste, was bei Jung und Alt einen wahren Drgsisternngssturm aus lüste. Bon der zahlreiche» Menge begleitet, begab sich sodann der Banns ins Gemeindehaus, wo eine Festsitzung des Gemeinderates ftattfand. Bürgermeister Senfe hielt dabei eine Festrede, in welcher er den Banns nochmals herzlich roilltommttt hieß und der Versicherung Ausdruck verlieh, die Grenzbevölkerung werde diesen Besuch des obersten Vertreters unsere? Banats nie vergessen, da sie darin die Bestrebungen der Verwaltung, einträchtig mit der Bevölkerung mitzuarbeiten, erblicke. Banus Dr. m a t u 8 i C dankte für de» warmen Empfang mit einer begeistert ausgensm-tttettto Rede, in welcher er hervarhcrb, es sei sein sehnlichster Wunsch gewesen, Prekmurje zu bereisen und mit seiner Bevölkerung unmittelbar in Fühlung zu treten, um aus ihrem Munde ihre Wünsche und Beschwerden zu vernehme», aber auch um der Bevölkerung die Sympathie und Liebe zu beweise», die die Verwaltung für dieselbe hege. Di« Lage in Prekmurje erheische, daß hiehcr die beste» Beamten geschickt werden. Diese hingegen haben besondere Pflichten, um nicht nur dieses Lünfechrn wirtschaftlich zu heben, sondern auch die Herzen seiner Bewohner restlos zu gewinnen. Der Banus sei hie-hex gekommen, um einträchtig mit der Bevölkerung am Aufbau des Staates zu arbeiten, ohne das Volk könne er jedoch nichts ausrichten. Darum sei Eintracht und brüderliche Liebe rmnmgäuglich notig, da ohne diese ein Gedeihe» unmöglich sei. zss und der Freiheit müsse jeden Berrwh-Der Geist des Selbstbewusstsein, des Stolzes und der Freiheit müsse jeden Bewohner von Prekmurje durchdringrn. Bürgermeister Senke begrüßte sodann beit Vizebanus Dr. Pirk mojer, den Ehrenbürger von Mnrska SobotP mit einer herzlichen Ansprache, in welcher er insbesondere den Dank für die rasche Hilfe anssprach, die er im Jahre fortab, was man wollte, erarbeiten, erwerben. Bisher hatte das Russentum sich innerlich nicht mit Problemen der Technik, der Mechanisierung, 'der Entseelung durch die moderne Arbeit oder ähnlichen Erscheinungen unserer Zivilisation besaßt, sondern Betätigungen dieser Art wurden vorwiegend von Fremden ausgeführt. Das beginnt nun anders zu werden. Lenin proklamierte: in der Elektrifizierung liege die Zukunft des Sozialismus und modernisierte die Verfiel» lungswelt der russischen Massen mit einem Schlage. Der entscheidende Wirtschafts- und Standortsfaktor: die Arbeitskraft ist erst jetzt, als vitale Energie losgelöst, wirksam geworden. Wie sich andere Völker im Verlauf ihrer Revolutionen politisiert haben, wollen die Russen sich jetzt ökonomisieren. Die „Religion" des Bolschewismus, von Unterströmungen des Urchristentums beeinflußt, hat die nationale Idee des Russen« tums ungeheuer vertieft, mit sozialem Ethos erfüllt, — und doch nicht verändert. Don der Kirche abgefallen, vom AHeiAnus er». 1925 anläßlich der großen Urberschwem-mungen als damaliger Großrupan des Kreises Maribor der Stadt angrdeihsn ließ. Der Vizebanus dankte herzlich für diesen Beweis der Dankbarkeit der Bevölkerung. Im Sokol-Hrim empfing sodann der Banus eilte Reihe von Deputationen und hörte in ungezwungenem Gespräch ihre Wünsche an. Bei dieser Gelegenheit richtete Bürgermeister Venko an den Banus eine längere Siebt, in welcher er die Eigen art der Bevölkerung von Prekmurje her-vorhvb und betonte, dieselbe besitze eine eigenartige Mentalität und gelte als verschlossen. Im Herzen sei jedoch die Bevölkerung dieses Ländchens, das jahrhunder- telang unter fremder Herrschaft gelebt, jugoslawisch. Rur jemand, der das Volk nicht gründl. kenne, glaube, es sei nicht für die Einheit des Staates. Di« Bevölkerung hätte das Manifest Seiner Majestät des Königs und alle Akte der Regierung mit großer Begeisterung empfangen, wenn sich dies nach Außen vielleicht nicht so sichtbar gezeigt hätte- wie in anderen Teilen des Staates. Die Gäste besuchten im Laufe des Tages auch feie Grenzgemeinfeen So. Jurij und Gornji Petroori. Der Ortsvorsteher feer deutschen Gemeinde Kromarovci richtete an den Banus eine Ansprache, in welcher er ihn der Staatstreue bet Deutschen von Prekmurje versicherte. Europa tolit vereint — Leben ober im Toö" Vor 8er Eröffnung der Paneurspa-Koussrenz im „Europa wird vereint — im Leben oder im Tod", so schrieb vor einigen Tagen einer der bekanntesten außenpolitischen Journalisten Frankreichs, I e a n P i o t, im ,,L' Ouevr c". Der Leitartikel Piots war im Hinblick auf die bevorstehende Paneuropa» Konserenz in Genf gefaßt. Bekanntlich tritt die Paneuropa-Konferenz am U>. Jänner unter der Bezeichnung einer Tagung des Studienkomitoes einer europäischen Union beim Völkerbund zusammen. Schon seit Wochen werden die Aussichten dieser Konferenz in der französischen Presse aufs lebhafteste debattiert. Dies geschieht nicht nur, weil die Ausrottung der Paneuropa-Frage Sache eine-.. Franzoien war, sondern auch weil man in Frankreich nicht ohne gute Gründe an» nimmt, daß die Paneuropa-Konferenz vielleicht in einem noch höheren Maße als die Januartagung des Völkerbundrats die augenblickliche politische und wirtschaftliche Situation Europas wiederspiegeln wird. Es sind in erster Linie wirtschaftliche Gesichtspunkte. die die französische Oefsentlich-k-eit veranlassen, der Paneuropa-Auseinan-dersehuug die größte Bedeutung beizumessen. Die Welt produziert heute in einem Jahre mehr, als sic in fünf Jahren verbrauchen kann. Obwohl überall enorme Warenmengen aufgestapelt sind, erleiden Millionen und Abermillionen die bitterste Not. Wohin soll das führen? Wo ist der Ausweg aus Idi.oier tragischen Lage? Die französischen Freunde der Paneuropa-Jdee antworten: „Es ist notwendig, die Produktion, die Währungsfragen und den Verbrauch international zu regeln." Also eine weitestgehende wirtschaftliche Verständigung, also der erste Schritt zur engsten europäischen Zusammenarbeit. Diese These stellt Sie wirtschaftlichen Fragen in den Vordergrund, während die Po» li tischen im Schatten bleiben. Es ist Zwar richtig, daß die Wrltpolitik heute mehr denn je durch den Weltmarkt und Finanzfragen regiert wird, ebenso wie es richtig ist, daß eine Verständigung auf wirtschaftlichem Gebiet die politische Verständigung erleichtern könnte. Erleichtern, aber nicht mit Notwendigkeit nach sich ziehen. Nun besteht jedoch die „Eigenart" der heutigen Situation darin, daß jeder Versuch einer wirtschaftlichen Lösung der internationalen, konkreten cu» ropäischen Schwierigkeiten mit — politischen Schwierigkeiten rechnen mutz. Die wirtschaftliche Verständigung aus Grund der europäischen Zusammenarbeit, oder genauer, die europäische Zusammenarbeit auf Grund der wirtschaftlichen Verständigung ist ungemein wichtig. Sie können aber nur Samt zum Erfolg führen, -wenn die politischen und moralischen Hemmungen aus dem Wege geräumt werden, Hemmungen, die den europäischen Kontinent nicht zum dauerhaften Frieden kommen lassen.-Wirtschafts-Parolen sind von größtem Wert, sie gehen aber Hand in Hand mit politischen. Hand in Hand — nicht voran. Vier kaMvMchr GeWiche vor einem ütomWn Kriegsgericht K o tv n o, 13. Jänner. Die Gegensätze zwischen der katholischen Geistlichkeit und der Regierung nehmen immer mehr an Schärfe zu. Nach Mitteilung der Staatsanwaltschaft wurden die vier katholischen Priester Schacius, Zfiinys, ' Prielgauifas und Struma?, sowie 9 Studenten wegen regierungsfeindlicher Umtriebe vor ein Kriegsgericht gestellt. Bei den Verhafteten handelt es sich um führende Mitglieder der Schüler-organifation „Ateitenikai", die vor einigen Wochen bei Vorbereitung einer Schmähschrift gegen die Regierung ausgehoben wurde. nüchtert, kommt die Rede wieder auf Gott und Jesus Christus — ohne Wunderglaube, aber direkter denn je. Die revolutionäre Bewegung wollte ja auch, nach Lenin über den Staat Hinaus, ihn überwinden und überflüssig machen — und schuf einen neuen Machtstaat, Ratexochen. Der Revolutionsdichter Peter O r j e s ch i n sprach für die hundert Millionen und suchte, im Bilde der Weltverschmelzung der Religion, die Weltverbindung der Völker: „Der Westen fiel hin vor Entsetzen, — der Osten schlägt blutige Schlachten. Die heilige Erde erschüttert der Sturm der Millionen marschierender Füße. Der Halbmond verließ die Moschee, das Kreuz die Kirche. Das Ende von Paris ist nun nahe, denn der Osten erhob das Schwert. In den Fenstern des Ural sehe^.ch Sie gebräunten Wangen der Chinesen. Indien wäscht die Gewänder, um feiertäglich nuszuerstehen — die Steppe verbrennt ihre Qp°er dem anderen, neuen Gotte. London nersm.f in den Meeren; gesprengt ist Sar graue Berlin, und siech wird le; Schmer der im Sturme ddr Festen Gefallenenen. Vom Montblanc kommen die Scharen in Gottes goldnen Tataren — selbst der Steppenkirgise erbittet nun ändern Segen!" Und wie urteilt Ser Autor über den Agrarkommunismus und den fünfjährigen Plan Stalins? Spannungen, die zu Ende des Jahres 1929 entstanden, erinnern an die. schlimmsten Zeiten des Kommunismus. Ein zweiter Klassenkampf entbrannte zwischen dem proletari'chen Staat und den Bauern. Die Kollektivwirtschaft nahm trotzdem zu, doch was Sie Union primär brauchte, war eine Steigerung der Produktion, und nicht nur das sozial erwünschte Anwachsen der Kollektivwirtschaftsbewegung. Man kann auf diesem Wege vielleicht einmal dazu kommen, Rußland wieder ausreichend za versorgen . . . aber zurzeit stimmt eben das Tempo nicht: man vernichtet die Bauernschaft sehr viel racher, als die sozialisierte i Landwirtschaft sich aufbauen läßt. M. L. Mittwoch, den 14. Jänner 1931. 3 mn#»f Wachposten der Sowjets Die revolutionäre GewerkschaNsovpvsttion brr? Ruhrstreik vor einen neuen D u i s b u r g, 13. Jänner. Die revolutionäre Gewerkschastsopposition (R. G. D.) hatte im Namen der zentralen Streikleitung eine Zusammenkunft der Schacht - Abgeordneten in Duisburg «»geordnet. Der Berichterstatter B i r-l e n h a u c r berichtete über die kommunistische Teilausstandsbewegung au? den Zechen des Ruhrbergbaues und b e-zeichnete den Streik als eine Generalprobe für die beginnenden Kämpfe und den ne»gegründeten kommunistischen Bergarbeiterverband als den Wachtposten der Sowjet-union in Deutschland. Der Führer der kommunistiftM Streikbewegung S a e s k o w erklärte u. a.: Wenn man glaube, dag der Schiedsspruch eine zweite Streikwelle ansschkieße, so Habs man sich getäuscht. Saefkow kündigte eine neue Streikbewegung an. Als Aufgaben des neuen Verbendes bezeichnet« er: Zertrümmerung der Gewerkschaften, Einführung der 7-Stunden-Schicht im Bergbau, Einreihung der Erwerbslosen in den Arbeitsgang und WirdrreinsteKung der Gemaßregelten. Es handle sich um ei- Moderner LandwirtMMs unterricht in Jugoslawien Zwei neue Gesetzentwürfe in Vorbereitung Im -choße des Landwirtschaftsministeriums werden gegenwärtig zwei Gesetzentwürfe ausgearbeitet, die sich auf eine grundlegende Reorganisation des landwirtschaftlichen Unterrichtes beziehen und das einschlägige Fachschulwesen auf eine durchwegs moderne Grundlage stellen. In Hinkunft soll es zwei Typen von landwirtschaftlichen Schulen geben: die Mittelschule mit deiy Range eines Obergymnasiums _ und landwirtschaftliche Normalschulen, die ungefähr dem Range der bisherigen Anstalten dieser Art entsprechen. In den landwirtschaftlichen Mittelschulen, in welche sich u. a. auch die bisherigen drei Anstalten dieser Art im Draubanat, nämlich die Ackerbauschulen in Grm bei Novo mesto und Sv. Juris bei Gelse sowie die Obst- und Wein-bauschule in Maribor, binnen Jahresfrist nach Gefetzwerdung des Entwurfes umzuwandeln haben werden, wird der Unterricht vier Jahrgänge umfassen und in den Lehr- B e o g r a d, 13. Jänner, stoff auch andere Gegenstände, wie Nationalökonomie und Genossenschaftswesen, aufnehmen. Vorgesehen sind auch besondere Mittelschulen für die weibliche landwirtschaftliche Jugend, in welcher der Lehrstoff entsprechend -umgeändert wird. Solche Anstalten werden mit einem Musterbesitz von mindestens 50 Hektar ausgestattet. Den Boden haben die Banate beizustellen, während für die Errichtung des Schulgebäudes und der Erhaltung der Anstalt der Staat aufkommen wird. Die landwirtschaftliche Normalschule, wie der zweite Typ der Fachschulen genannt wird, wird zweijährige Winterkurse umfassen sowie fallweise auch andere Kurse zur Ausbildung der älteren landwirtschaftlichen Jugend. Ausgenommen werden Jugendliche im Alter von 14 bis 20 Jahren. Solche Anstalten werden mit einem Besitz von mindestens 5 Hektar ausgestattet sein und von den Banaten erhalten werden. neu politischen Kampf und man werde dem Polizeiierror mit eiten Mitteln zu begegnen Wissen. Frauen und Kinder werde man vor die Zechentore stellen und die Erwerbslosen als Streikposten verwenden. Der Redner kündigte schon eine „neue Epoche des Klassrnkampfes", den „Volkskümps gegen den Faschismus" an. Schließlich wurde der Erün-dungsbrschluß zur Bildung des neuen kommunistischen Vergarbeiterverbandes verlesen, der den Namen „Einheitsver-vrrband der Bergarbeiter Deutschlands" führen und seinen Sitz in Essen haben soll. zu dem ergreifendsten seines Lebens gestalten. Nachdem er einmal das schaurige Bild gesehen hatte, wollte er es unbedingt zum zweiten Male erleben. Er war aber allen Zirkusleuten inzwischen so bekannt geworden, daß man ihn nirgends über die Schwel le eines Zirkus ließ. «Mariborer Zeitung" Nummer fl. wohl die Polizei durch Berittene verstärkt war, war sie zeitweilig völlig machtlos. FmODmer LWMsMcM P a r i s, 13. Jänner. Ein bedauernswertes Unglück, das drei Kindern das Leben kostete, ereignete sich am Sonntag in Reichs in der spanischen Provinz Montforte. Ein Grundbesitzer hatte an seiner Haustür eine Schutzvorrichtung anbringen lassen, um vor Einbrechern sicher zu sein. Ein Draht führte von der Schutzvorrichtung zur Türklinke und wurde gewöhnlich tagsüber entfernt. Am Sonntag Morgen spielten drei Kinder vor dem Haus und schleuderten einen großen Spielball gegen die Haustür. Hierbei wurde der Draht gebrochen und die Schutzvorrichtung löste sich automatisch. Tie starke Ladung traf die unglücklichen Kinder und tötete alle drei auf der Stelle. Mit 5er peitsche im Löwmküfig Tierbän-igerschichsste In einer französische Provinzstadt starb kürzlich G i l b e r t P a i s o n, der in früheren Jahren als Löwen- und Tigerbändiger Weltruhm genoß. Paison hatte seine gefährliche Laufbahn rechtzeitig genug aufgegeben, um als friedlicher Konfitüren-Händler sein irdisches Da ein zu beenden. Ein Tierbändiger als Konfitürenhändler, das klingt etwas komisch, und doch ist vielleicht Paison dadurch dem Schicksal entronnen, in den Klauen der Bestien einen fürchterlichen Tod zu sterben. Die Liste der Tierbändiger. die entweder von den wilden Tieren im Käfig zerrissen wurden oder ihren Wunden später erlagen, ist sehr lang. Einer der berühmtesten Männer dieses Berufes war HenryMarti n aus Marseille. Seine Vorstellungen gestalteten sich stets zu einer großen Sensation. Martin ergriff 'einen lebensgefährlichen Beruf aus Liebe' zu einer Frau, der schönen Schwester eines Zirkusdirektors. Er wollte den Beweis seiner großen Tapferkeit führen und damit das Herz des Mädchens gewinnen. Als er einmal am Tigerkäfig vorüberging, streckte eine der Bestien die Tatze nach ihm aus. Mit einer Spießrute schlug er dem Tiger über die Pratze. Das Tier fauchte vor Wut. Darauf begann Martin, unter abwechselnder Verwendung von Zucker und Peitsche, die Bestien an sich zu gewöhnen. Als Mort.n nach einigen Tagen den Käfig betrat, benahm sich das Tier wie ein kleines Hündchen. Martin heiratete die Schwester des Direktors und trat seine Karriere als Bändiger an. Einer großen Berühmtheit erfreute sich auch ein anderer Tierbändiger, der Amerikaner A m b u r g. Er betrat den Käfig, nur mit einem kleinen Hiftgürtel oe-kleidet. In der Hand hielt er eine Mantille, me sie die spanischen Tierkämpfer anzuwenden pflegen. Er war seiner Sache 'o sicher, daß er eines Tages seinen fünfjährigen Sohn mit in den Käfig nahm und mitten unter die Tiger setzte. Aber auch für Am- burg schlug die Schicksalsstunde. Eines Tages stürzte sich die Tigerin Edith auf ihn und zerfleischte den Bändiger vor den Augen des Publikums in einem Zirkus in Boston. Ein dritter berühmter Tierbändiger C r o k e t t widmete sich seiner schweren Kunst auch aus Liebe zu einer Frau. Einmal schlug einer seiner Löwen mit der Tatze, die er durch das Gitter des Käfigs ausftreck-te. ein vorübergebendes Kind zu Boden. Das Kind war auf der Stelle tot und die unglückliche Mutter wahnsinnig geworden. Crokett g'ng in den Käfig, um die Bestie zu strafen. Seine Aufregung war aber w -roß, daß er, von einem Herz'cblag getroffen, vor den Tieren niedersank und sofort zerflesicht wuvde. In den Kreisen der Tierbändiger wird von einem Engländer erzählt, der jahrelang einem Zirkus nachreiste. Er wollte unbedingt den Augenblick erleben, wo ein Tierbändiger von den Bestien getötet wird. Es dünkte ihm, dieses Erlebnis würde sich Blutige Krawalle auf der Phiiippinrninsel Sitzen. N e w y o r k, 13. Jänner. Wie aus Manila gemeldet wird, haben 400 Mitglieder einer nationalistischen Geheimsekte den Ort Jayutz in der Provinz Pangasinau gestürmt, wobei zwei Gendarmerieoffiziere und 11 Soldaten getötet wurden. Nachdem die Aufrührer in einem wilden Straßenkampf die Polizei vertrieben hatten, wobei sie 10 Mann verloren, besetzten sie die öffentlichen Ge bände. Bon Regieruugssoldaten, die die Auf ständischen in dem Ort eingeschlossen haben, wird ein Gegenangriff vorbereitet. Rache Von RodaRoda. Risto pflegte in der Zeta zu fischen, einem Zufluß des Skutarisees. Eines Morgens ließ er sich unter den Erlen am Ufer nieder, packte seinen Mundvorrat aus der Waidtas-sche: Brot, Käse, Würstchen — fachte ein kleines Feuer an, hängte das Kesfelchen darüber und gedachte seine Würste zu wärmen. Als er sich aber erhob, um noch ein "aar Aeste Reisig fürs Feuer zu sammeln, nahm eine Krähe die Gelegenheit wahr, stürzte sich vom Baum und raubte das Frühstück: das Brot, den Käse und die Würstchen. Der alte Soldat stand da — stand .üch-tern da mit seinen unerfüllten Wünschen. Er konnte der nichtsnutzigen Krähe ihren Streich verzeihen, gewiß — das wäre edelmütig gewesen. Doch Risto ist ein Mann, nicht angekränkelt von weichlichen Regungen; er wollte Rache. Hurtig — wer hat dem bejahrten Herrn die Gewandtheit Zugetraut? — erkletterte er den Baum, holte aus dem Nest die Kräheneier und brachte sie wohlbehalten zu Boden. Das Wasser im Kesfelchen wallte. Leuchtenden Auges, mit rätselhaftem Schmunzeln um die Lippen tat er die Eier in das heiße Wasser und sott sie, indem er, nach Gewohnheit der Hausfrauen, fünf Vaterunser betete und fünf „Gegrüßt feist du, Maria!" — Da waren die Eier verläßlich hart. Nun aber aß der alte Herr nicht etwa die Eier — oh, das wäre niedrigen Sinnes gewesen; sondern behutsam, wie er sie herabgeholt hatte, tat er die Eier wieder in das Krähennest; schob sein Kesfelchen in die Waidtache, sammelte das Fischzeug und ging von dannen. Nicht tagelang — nein — Wochen — zuletzt Monate, Berichten Augenzeugen, hockte die räuberische Krähe auf ihren Eiern und brütete unverdrossen. Ter Sommer verging — sämtliche Vögel auf Meilen in der Runde freuten sich ihrer Jungen, fütterten sie auf, flogen fröhlich mit ihnen aus. Jene die bische Krähe aber, die Risto gekränkt hatte sie saß stummbetreten auf den hartgekochten Eiern und fragte sich spät und früh nach dem Grund ihres unbegreiflichen, ihres beschämenden Mißerfolges, bis sie an Gott und der Welt zu zweifeln begann, bis sie stückweis ihre Federn verlor und ratzekahl vor Gram und Kummer dasaß. So still und fest hat sich ein kerniger Soldat an seinem Feind gerächt. Englischer Sporteuthusiasmus. London, 13. Jänner. Hunderttausende Menschen drängten sich am Samstag zu den Fußballspielen um den Pokal, wobei es zu großen Störungen der Ordnung kam. Bei dem Hauptspiel warteten 80.000 Menschen auf den Einlaß und versperrten die Zugangs straßen. Als die Tore geöffnet wurden, stürmte die Menge dir Eingänge, wobei Schulkinder niedergetreten wurden, die im Rettungswagen weggebracht werden mußten. Hunderte kletterten über die Mauern auf daS Spielgelände. An einer anderen Stelle wurde das Tor aus den Angeln gehoben u Tausende stürmten auf das Spielfeld. Ob- Muer Racheakt Der Mumie Rsifelhssier Tsd mes brilif en Elit|et8ms5ireftlors Der in England weitverbreitete Aberglaube, daß die Mumien aus der Totenkammer Tut-Ank-Amons sich an allen rächen, die es wagen, mit ihnen in Berührung zu kommen, findet nun neue Nahrung in dem plötzlichen Ableben des Direktors der ägyptisch-assyrischen Abteilung des briti'cheu Museums. Dr. Reginald HollandHall übernahm erst vor kurzem die Leitung dieser Mu eumsabteilung. Er hielt es ftir nötig, einige Aenderungen in den Sälen, wo die berühmten Tut-Ank-Amon-Funde ausge stellt sind, vorzunebmen. Unter den Gegenständen, die ihren Standort wechseln s llten befand sich auch die Mumie, die dem lber-glauben gemäß jeden Machen mit dem Tode bestrafte, der sie berührt hatte. Die abergläubische Tradition schien ihre Bcstä tigung wiederholt gesunden zu haben, als Dr. Hall am Tage darauf schwer erkrankte. Nachdem der Direktor seiner Krankheit erlag. sah sich die Museumsverwaltung veranlaßt, eine Erklärung abzugeben, in der dar auf hingHwie'en wurde, daß der Tod de: Mr. Hall auf ein Typhusfieber zurückznfüh ren sei. Das abergläubische Publikum siihlt sich durch diese Erklärung keineswegs Bern higt. Ob an Typhus oder an einer unstet lenden Krankheit. Tatsache bleibt, daß die Mumie ihre Rache wieder einmal ausgeübt hat. Spuren im Schnee Wer jemals auf Skiern die einsame Berg weit durchstreifte, der kennt sie wohl, jene Spuren im Schnee, die dem Eingeweihteir so viel Geheimnisvolles erzählen vom winterlichen Leben von Mensch und Tier. In der nächsten Nähe der Ortschaften, die so verschlafen unter der weißen Schneedecke daliegen, findet sich nur ein Gewirr jener Spu ren der langen Bretter, die die Wintersportler hinterlassen. Etwas weiter hinein in die Bergwelt aber, dort wo in der starren Ruhe des Wintertages der Walt sich unter der wei ßen Last beugt, und die Halden sich dehnen, wie ein großes, flimmerndes Tuch — dort finden sich Zeichen im Schnee, die dem Skifahrer sagen, daß hier noch andere Lebewesen sich über den Schitee bewegten. Diese fortlaufenden, paarweisen Tupfen, die sich oft quer durch weite Flächen ziehen, am Waldesrande entlanglaufen oder zwischen Baum und Strauch den Hang emporklettern, erzählen von manchem Wild, das hier beutelustig schlich oder, an geschützter Halde, den Schnee aufwühlte, um Nahrung zu suchen. Hier die Spur eines Hasen. Er muß es eilig gehabt haben, der Kleine. Die Vertiefungen in dem weichen Schnee zeigen, daß er im Lauf mit den Hinterpfoten den Vorderläufen Vorgriff, also schnellstes Tempo. Richtig, indem der einsame Wanderer dem Pfade des Häschens folgt, kommt schon des Rätsels Lösung: schräg heran kommt eine zweite, anders geformte und etwas tiefere Spur — das war ein Fuchs, der dem Hasen nach'etzte, und der dann seine Fährte aufnah m. Ob er ihn wohl erwischt hat? Die zierliche, elegante Spur von Rehen ist leicht erkennbar. Meist waren es mehrere, die gemeinsam durch den Wald zogen, oft sogar ein ganzes Rudel. Wenn sie weit gewandert „Mariborsr^ Zeitung" Nnminer [mb, so Haben sie oftmals eine richtige schmale Straße in den Schnee gegraben. Dann folgt ein Tier der Fährte des anderen. Eine endlose Karawane zieht sich bitr ; die verschneite Welt. Auf leichtestem Flugschnee zeichnen sich Linien ab. die von kleinem und kleinstem Getier herrühren. Wo die Bretter und der schwere Schritt des Men scheu tief einsinken würden, und jedes größere Wild sich nur mühsam mit der Wucht seines Körpers einen Weg bahnen könnte — da lief auf kleinsten zarten Pfötchen ein Mäuslein. Seine feine Spur läuft bis dort drüben zum Waldrande, wo sie zwischen den Wurzeln einer alten Tanne endigt — das Mäuslein war daheim. Schneespuren sind in der Form davon abhängig, wie der Schnee selbst gerade beschaffen war, als sich die Spur eingrub. So ging vielleicht ein Fuchs bedachtsam über die weiße Fläche eines Feldes. Er blieb oft stehen und äugte umher. Später kam der Sturm und wehte den leich ten Flugschnee des Feldes davon- Nur an den Stellen, wo der Fuchs gestanden satte, und wo seine Pfoten den Schnee festgedrückt hatten, stehen jetzt kleine Wälle. Es lieht aus wie eine Reihe winziger Festungen: außen ein Wall und in der Mitte die Spur des Fuchses eingedrückt. Man muß lernen, ln den Spuren der Tiere zu lesen, dann sagen sie dem Menschen viel . - , Das Testament des Luflfahrtmmffiers Großes Aufsehen erregte in London das Testament des ehemaligen englischen Luftfahrtministers W. Sefton B r a n ck e r, der wie bekannt, bei der Katastrophe des Luftschiffes „R. 101" den tragischen Tod fand. Das Testament ist mit dem 92. August 1927 datiert. Die rechtmäßigen Erben des Ministers, seine Frau und sein einziger Sohn werden im Testament nicht einmal erwähnt und das ganze Vermögen des Ministers wird einer Schauspielerin Miß Anriol Lee vermacht. Bon englischen Zeitungsreportern wurde Miß Lee in Hollywood, wo sie sich zurzeit aufhält, interviewt. Auf die Frage noch den Gründen, die den verstorbenen Minister veranlaßt haben konnten, unter Umgehung seiner nächsten Verwandten Miß Lee sein Vermögen zu hinterlassen, antwortete die junge Dame mit gewisser Verlegenheit: „Das kann ich selbst nicht begreifen." Mß Lee war mit Sir Sefton Brancker seit elf Jahren befreundet. 1919 suchte sie den Minister zum ersten Male auf und äußerte dabei den Wunsch, an dem bevorstehenden Afrikaflug sich beteiligen zu dürfen. Sie woll te die erste Frau sein, die einen tvansafrika-mischen Flug mitmachte. Miß Lees Wunsch ging in Erfüllung. Daher ihre Freundschaft mit dem Minister, die jetzt Ausdruck in seinem Testament gefunden hat. Die englische Schweres Anglück englischer Müilärsiieger Drei Inßasieri getötet Tie englische Luftflotte wurde gestern von einem schweren Unfall betroffen, der drei Todesopfer forderte. Ein Geschwader von drei Apparaten musste an der Grenze von Lincolnshire notlandrn. Eines der Flugzeuge mit vier Insassen stieß dabei gegen eine Böschung, durchbrach eine Hecke und überschlug sich dann auf de i Felde. Ter Führer und die beiden Offiziere wurden ge Met und der Mechaniker schwer verletzt. Die Leichen waren vom Apparat derart ein geklemmt, daß es unmöglich war, dieselben noch im Lause der Nacht zu bergen. L o n b o n, !3. Jänner. Das zweite Flugzeug, das ebenfalls lande» mußte, wurde schwer beschädigt, wobei einer der Insassen Verletzungen erlitt. Der Verletzte mußte 20 Kilometer weit bis zum nächsten Krankenhaus wegen der Bodenbe-schassenheit getragen werden. Der dritte Apparat musste gleichfalls notlanden, doch passierte ihm dabei kein Unglück; auch die Besatzung blieb unverletzt. Dir Flieger hatten offenbar im dichten Nebel bei herembrechender Dunkelheit die Richtung verloren. Gräßliche Lynchjustiz Die Menge Weide! sich an den Martern des verbrennenden Negers... Ein Fall von Lynchjustiz hat sich gestern in Maryville im Staate Missouri ereignet. Ein IRähr. Neger, der dort als Lehrer angestellt war, soll sich an einer Schülerin vergangen und die Kleine später im Schulzim-tttet ermordet haben. Die erbitterte Volksmenge bemächtigte sich, noch bevor die Polizei eingreifen konnte, des Negers, nmschnürte ihn mit Stricken, N e w y o r k, 13. Jänner, j sodaß er sich nicht rühren konnte, hängten j ihn mit dem Kopf nach abwärts an den j Rand des Schuldaches, begossen ihr Opfer und das Schulgebäude mit Benzin und legten sodann Feuer. Die wütende Volksmenge weidete sich an den Marter» des Negers und wartete, bis das Schulhaus bis auf die Grundmauern niederbrannte. Die Greueltaten in der Iwvinz Kansu Peking, 13. Jänner, Am Sonntag find hier die ersten Nachrichten aus der Pro Ving Kansu eingetroffen, wo bekanntlich ein Aufstand gegen die chinesischen Zentralbehörden ausgebrochen ist. Nach einer Mitteilung eines amerikanischen Missionärs an die chinesische Presse, der in seinem Wagen in Peking eingetroffen ist, schätzt er die Zahl der Toten aus 40.000. Wie weiter gemeldet wird, sind im Laufe von zwei Wochen durch die Aufständischen etwa 50 Dörfer vollkommen vernichtet worden. Die gesamte Bevölkerung wurde getötet, ihr Eigentum geplündert und die Häuser angezündet. Zwei christ- Regierung sah sich veranlaßt, der Familie des verunglückten Ministers eine Pension »u gewähren. liche Missionäre, die in der Provinz Kansu weilen, konnten bis jetzt nicht ermittelt werden. Weiter haben die Aufständischen einen chinesischen Bischof erhängt. Die chinesische Regierung hat nun in Nanking amtlich erklärt, daß sie sofort eine Strafexpedition nach Kansu senden werde, um die Ordnung wiederherzustellen. 44 M Gapones „Leidensweg Sklave feines Berufes, v«n dem er nicht mehr lassen kann . . . Ein neues Buch erregte auf dem amerikanischen Büchermarkt die größte Sensation. Ein sehr erfahrener und bekannter Journalist Fred P a ß l e y veröffentlichte ein umfangreiches Werk unter dem Titel: „Al Ca- Mitfmnm. den 14. Jänner 1031. ■■BBB2E;s!igE^BS!ö®gEBÄ^r;:L5sse2i3cnaBSscisrB$33 pone. Biographie eines Selfmade-Mannes." Die erste Auflage war sofort vergr.ffen. Das Buch enthält nicht nur interessante, bis jetzt unbekannte Einzelheiten aus dem Leben Al Capones, sondern zugleich aufsehenerregendes Material über die Chicagoer Unterwelt und ist spannend geschrieben- Nach Paßleys Worten zweifelt Al Eapone nicht daran, daß er sein Leben entweder auf dem elektrischen Stuhle oder durch die Kugel eines Feindes Beenden wird. Er zählt sich zu den unglücklichsten Menschen auf der Welt. Al Eapone behauptet, wiederholt verzweifelte Versuche gemacht zu haben, um aus dem Verbrechermilieu herwuszukommen. Es sei ihm angeblich nicht gelungen. „Ich kann mich von den Menschen, die mich umgeben, nicht befreien", sagte Al Eapone zu seinem Biographen. „Ich bin der Sklave meines Berufes geworden und muß meinen Leidensweg bis zum bitteren Ende meitersch reiten." Doppelleben eines amerikanischen Bankiers Unter den vielen mittleren und kleineren Bankgeschäften, die in letzter Zeit in Amerika pleite gingen, befand sich auch eine Bank in Binghampton. Nachdem die Bank ihre Zahlungen eingestellt hatte, wurden merkwürdige Einzelheiten aus dem Leben und Treiben ihres Direktors bekannt. Bankdirektor Andrew Hormatt führte ein Doppel loben. Gleichzeitig mit der Leitung der Ban? gescheite übte Mr. Hormatt den Beruf eines Alkoholschmugglers aus. Eine weitverzweigt« Schmugglerorganisation arbeitete unLr seiner Leitung im amerikanischen Küstengebiet. Die Polizei beschlagnahmte in zwei geheimen Lagern verschiedene Altohclgetränfe im Werte von ca. 700.000 Mark. Dem Bankier gehörten in Binghampton zwei Lokale, in denen den Gästen allerlei Getränke serviert wurden. Eines dieser Lokale befand sich neben der Bank, so daß der Direktor die Mög lichkeit hakte, seine beiden Geschäfte gleichzeitig zu überwachen. Unmittelbar nach der Pleite verschwand Direktor Hormatt spurlos aus der Stadt. Trotz eifrigster polizeilicher Nachforschungen konnte sein Aufenthalt nicht ausfindig gemacht werden. Kuba mobMfiett gegen die Bmnbstiftei- Havana, 13. Jänner. Die Brandschatzungen der Zuckerplanta, gen haben in den letzten Tagen einen derart beängstigenden Umfang angenommen, daß die Regierung von Kuba beschlossen hat, sämtliche Heeres- und Marinestreitkräfte, den politischen Geheimdienst und die Kriminalpolizei in den Kampf gegen die Brandstifter zu stellen. Feuilleton Dom chemischen Standpunkt au« Skizze von R. D i May »-Algier. Yvanne hatte mit ihrem Gatten in Algier im Abendschnellzug Platz genommen. Der vielbeschäftigte Herr versenkte sich in einen wissenschaftlichen Bericht, währ. Yvon-ie- die ©eiten eines Romans aufschnitt. Plötz lich fiel ihr Blick auf ein Geiicht, das vom Gange herein sah. Sie wurde leichenblaß. Wie kam dieser Mensch hierher? Das Gesicht verschwand, schwebte aber bald wieder vorbei, in Begleitung von zwei Damenköpfen, die ebenso neugierig in das Abteil schauten. Was hatten diese Pariser -Bänkelsänger in Afrika verloren? Yvonne verabscheute das Variete. Sie hat« te das Gewerbe drei Jahre lang mitgemacht, rü'ngens ohne große Erfolge/denn sie besag zwar schöne Augen und Beine, aber nicht den nötigen „Brio", um das Publikum mit-zureißen. Was ihren Mann betraf, so war sie überzeugt, daß er als ernster Mann der Wissenschaft das Variete ebenfalls oeratfifete. Sie zitterte bei den Gedanken, daß er Posen Abschnitt ihrer Vergangenheit erfahren i könnte. Seit ihrer .Heirat und der lieber-siedlung nach Algierer hatte sie sich sicher gefühlt — und jetzt tauchten diese dum ten beute da auf, als ob sie nicht ihre idiyti-cheu Couplets drüben in Frankreich tot« 1 tigen könnten! Sie tat, als wäre sie in ihr Buch vertieft. U Inte aber ängstlich das Kommen ». Gehen auf dem Gange. Es war offenbar eine kleine Gesellschaft auf Tournee, darunter ein Neuling. dem man die frühere Kollegin wie eine Sehenswürdigkeit zeigte. Yvonne atmete auf, als der Schlafwagenbedienstete aufbettete u. die Abteile geschlossen wurden. Eine schlaflose Nacht: Es hätte ihr unendlich Leid getan, wenn es zu einer Verstimmung mit ihrem Manne gekommen wäre. Er würde das nie verwinden, eine Dame vom Kabarett geheiratet zu haben, die ihm obendrein ihre Vergangenheit verheimlicht hatte. Dabei war ihre Ehe ein so nettes Zusammenleben, wie man es selten findet. Sie hatte ihren Gatten aufrichtig gern, lind nun sollte das so enden! Morgens beim ltmsteigen in den Zug nach Tunis vorlor sie die Leute aus den Augen. Sie schienen nach Konstantine weitergefahren zu sein. Als sie jedoch mit ihrem Manne im Speisewagen beim Mittagessen faß, er schienen sie in Lebensgröße, und man wies ihnen den Tisch hinter Yvonnes Rücken an. Sie fühlte die Blicke wie Nadeln im Nacken. Ihr Manu liebte e?, ihr von seinen Angelegenheiten zu sprechen, auch wenn sie nicht viel davon verstand. Hinten mußten sic etwas davon aufgefangen haben, denn einer stellte laut mit ironischer Bewunderung fest: „Ein Chemiker!" Yvonne bemerkte, wie ihr Gatte an ihr vorbei die Gesellschaft betrachtete. „. . . diese riesigen Bhosphatgebirge enden infolgedessen auf den Feldern der ganzen Welt als Kunstdünger — Das sind wohl Leute vom Variete, da rückwärts?" „Wahrscheinlich." „Das erinnert mich daran, das mir das Bühnenleben nicht ganz fremd ist . . ." „Nicht möglich!" „Doch, ich habe in meiner Jugend fünfmal in Studenkenanfführungen mitgewirkt." „Und das erzählst du mir erst jetzt?" fragte Yvonne mit erzwungener Heiterkeit. „Du verstehst . . . Man spricht nicht ^ent von kleinen Mißerfolgen in seiner Vergangenheit. Ich habe nämlich nicht das ge-' :g-ste Bühnentalent." Bei den Künstlern waren schon zwei Fla scheu Royal Kebir geteert worden, und die Unterhaltung wurde zwangloser. „Kinder, was ist der Unterschied zwischen etwas Chemischen und etwas Komischen?" — das war die Kanaille von einem Komiker, ein übles Andenken: ihr erster Geliebter! Er konnte es ihr natürlich nie vergessen, daß sie ihm den Laufpaß gegeben hatte. Glücklicherweise war man schon beim Noch tisch. Der Ingenieur schaute seine Frau nachdenklich an. „Tn ißt fast nichts, Liebling -. -Die guten Leute da hinten scheinen nicht ganz richtig im Kopfe zu sein; sie bringen uns jedenfalls ein merkwürdiges Interesse entgegen." „Eine sehr unangenehme Nachbarschaft." „Ich möchte nicht lange mit diesen Menschen zusammen leben — obwohl es beim Variete auch recht sympathische Personen geben mag." „Wie in jedem Beruf, natürlich." Der Komiker fing an, einen alten Schlager aus Yvonnes Repertoire zu summen. Die ändern fielen ein. Eine neue Fl r,he wurde geöffnet. Wenn das nicht böse endete! „Gehen wir, ich fühle mich nicht ganz. roohf6" ■ „Und dein Eis, Yvonne. Deine Lieblings-speise? Es geht schon in den flüssig-» Agg're« gatzustand über." Hinten summten sie den Schlager im Rhythmus eines Begräbnismarsches' zu Ende. „Die komische Niederlage und der chemische Sieg — Erbauungsfilm in zwei Ak-ten!" Der Zug hielt, und es wurde plötzlich ganz still. Die verhängnisvolle Ruhe vor dem Ge. witter. Der Komiker suchte offenbar nach einer neuen geistreichen Bemerkung. Yvonnes Gatte räusperte sich. Dann sagte er trocken und ziemlich laut: „Der Unterschied ist der. daß ein Chemiker sich immer chemisch verhalt, während Komiker manchmal eine sehr traurige Figur abgeben." — D-e Stille hielt weiter an, bis der Zug sich wieder in Bewegung setzte. „Das ist das erste Mal seit den Stuben, tenvorstellungen, daß ich zum Publikum spreche . . . Mer iß doch dein Banille-Eis, Yvonne, Du wirst dir doch nicht von ein paar alten Kollegen, die eins zuviel getrunken haben, den Appetit verderben lassen." „Alten Kollegen?" Yvonne wäre am lieb-sten aus dem Fenster gesprungen. Ihr Mann räusperte sich wieder. „Ich sin de es psychologisch vollkommen begreiflich, daß du mir nichts davon sagen wolltest." „Du hast gemußt, daß ich . . ." „Selbstverständlich. Schon vor unserer Verlobung. Aber das |at,_ wie gesagt, weiter feine Bedeutung. • • Willst du nicht eine Zigarette? - . . Um auf die Sache mit den drerbasigeu Kalkphosphaten. zurüchuÄom« men . . i, Isen TA. gSHSSt 193!', asm .Mariborer j-Wifuito” Kummer U. p^r~VBjwwi»iwii)wi’.iwinwwiiiuiii>Mwi>wiu i, min fokale C Hönigmann Verhaftet Die letzten Einbrüche Di« fast rastlosen Bemühungen unterer Polizei, Licht iit die Steche der letzten Einbrüche zu Bringen, waren nun doch von Erfolg gekrönt. Auf Grund verschiedener Jndiizen und Nachforschungen konnte die Polizei feststellen, daß sämtliche Einbruchs, die in letzter Zeit im Bereiche unserer Stadt verübt wurden, von einer und derselben Person ausgeführt worbelt sind. Der freche Täter sei niemand anderer als der 23jäh-rige arbeitsscheue Schlossergehilfe Josef H ö n i g m a n n. deute nun langte aus Leoben die Mitteilung ein, daß es der dortigen Sicherheits Behörde gelungen ist. Hönigmann auf Grund der seiner,zeitigen Verständigung der Mari-frorer Stadtpolizei auszuforschen und festzu nehmen. Bei Hönigmann, der bei seiner Geliebten weilte, konnte noch ein Teil der entwendeten Sachen wie z. B. ein Grammophon mit Platten, mehrere Wäschestücke, Herrenkleider und ein Rad vorgefunden werden. Hönigmann,^der Anfang Dezember aus dem Gefangenhaus in Tivat entsprungen war, tauchte am 23. Dezember in Maribor auf, wo er bereits in der folgenden Nacht einen Einbruch in der Redaktion der in Mnribor «ufgcftläef „Volks st t m m c" verübte. Iit der Silvs siernacht erbrach er dann das Delikatessengeschäft „Tu r i st" in der Aleksandrova ce sta. Nicht weniger als 7 Einbrüche führte der Tunichtgut in der Nacht vom 3. auf 4. d. aus, wo er der Reihe nach beim Schlos sermeister S ch e l l in der MifiosiGeva ulica, beim Kaufmann Skale: am Hauptplatze, beim Bäckermeister Z a m u d a in der Frankopanova ulica, beim Bäckermeister DoveLar in der Kettejeva ulica, bei der Partei L o h a r t in erd Razla-gova ulica. beim Baumeister N e k r e p in der Smetanova ulica und beim Staatsbeamten F u r l a n in der Gajeva ulica einbrach und sich diverse Wertgegenstände aneignete. Neberdies verübte Hönigmann auch in Tivat, wo er vor seiner Ankunft in Maribor weilte, eine größere Anzahl von frechen Einbrüchen. U. a. brach er in die Räume der dortigen Bezirkshauptmannschaft ein, Bei welcher Gelegenheit ihm ein Geldbetrag von 40.000 Dinar in die Hände fiel. Auch eignete er sich damals die Dokumente eines gewissen Peter Grüner an, unter welchem Namen er sich auch sväter in Maribor ausgab. Das Kind ist tot zur Wett gekommen? Der mysteriöse Kintzesleichenfund in der Ruska teste Die mysteriöse Kindesmordaffäre in der der RuZka cesta konnte heute zum Großteil aufgeklärt werden. Bekanntlich wurde Anfang Dezember am unteren Ende des steilen rechten Drauufers eine größere Schachtel gefunden, in welcher sich die Leiche eines neugeborenen Kindes befand. Trotz der sofort eingeleiteten Untersuchung blieben alle Nach forschungen der Polizei ergebnislos, als plötzlich heute vormittags die Mutter des Kindes ausgeforscht werden konnte. Auf Grund der Feststellung, daß die obenerwähnte Schachtel, die mit der Bezeichnung Semperit gekennzeichnet war, von einem hte figen Kaufmann stammt, gelang es der Polizei, die Mutter in der Person der 23jähri-gen Bei dem erwähnten Staut manne beschäftigten Köchin Franziska ProSt zu entlarven. Bei der heute vormittags vorgcnom menen Einvernahme gab die Täterin an, daß sie wirklich die Mutter des gefundenen Kindes sei, doch sei das Sind tot zur Welt gekommen. Da seinerzeit auf der linken Brustseite des Kindes eine Verwundung festgestellt wurde, die von einem Messerstich herzurühren schien, wurde Franziska Prost festgenommen und dem Gerichte zur weiteren Amtshandlung eingeliefert. cesta, erteilt. Es sei aber nochmals besonders betont, daß keinerlei Kostümzwang besteht und einfache Straßenkleidung bzw. Sport kleidmtg ohneweiteres angelegt werden kann, so daß dadurch iebermanlt Gelegenheit geboten wird, diese originelle SSerom Haltung zu besuchen. Für die schönste Der iretcrin der göttlichen Diana, ist unter Um> ständen ein sinnvoller Ehrenpreis borgest; Heu. lieber das reichhaltige Programm des Abends wird noch Berichtet werden. Mit dem Sb arten Vorverkauf wurde in der Musikalienhandlung H ö f e r bereits begonnen und machen wir nochmals auf die Familienkarte,! für je 3 und 4 Personen aufmerksam. m. Spenden. An Stelle eines Kranzes für Herrn M i c h e 1 i t s c ll spendete die Tisch runde bei Modric 400 Dinar für würdige arme Stadtbürger und denselben Betrag für die Freiwillige Feuerwehr. — Für den armen Invaliden und für die mittellose Frau spendete »Ungenannt« je 50 Dinar. — Herzlichen Dank! * Der Unterstützungsverein der Unteroffiziere veranstaltet am 7. Februar seinen Unteroffiziersball unter dem Protektorat des Stadtkommandanten Herrn Brigadegeneral Pavlovic in den Sälen des „Narodni dom" Weil der Reingewinn ausschließlich wohltä-tigen Zwecken zufällt, wird das Publikum um zahlreiches Erscheinen ersucht. m. Das Amtsblatt für daö Draubanat veröffentlicht in seiner Nummer 2. u. a. bas Gesetz über die Grundbücher und das Reglement über die Heranziehung der B 0 l k s a r b e t t zum Bau und Erhaltung der nichtstaatlichen Straßen im Draubanat. m. Beisetzungen im Staatsdienste. Der stellvertretende Vorstand des Mariborer Heizhauses Herr Ing. Rudolf K 0 u d c l-k a wurde ins Heizhaus nach Ljubljana versetzt. Ferner wurde der Beamte des hiesigen Steueramtes Herr Gujo H r e s c a f 11 l1ch Smnrje Bei Jclsc versetzt. m. Trauungen. In den letzten Tagen tour Den in Maribor getraut: Johann R e z e f, Zuckerbäcker, mit Frl. P e t l 0 V i c; Alois x\ e 1 e Tt f 0, Schneidermeister, mit Frl. Ma vst P 0 t 0 snik und Franz Karman »nt tfvl- Ottilie Plaz 0 vni f. m. Tie diesjährige Generalversammlung der Filicle Maribor des Slowenischen Al- penvereines findet h e u t e, D i e u s t a g, _ m 1, .-io Uhr tu der Restauration des „Na» rodn, dom" stE. »cren™!'»mCl 30te S“6 es in Maribor im 42! " Im Bereich der Stadt sietomt Ergangenen Jahre ins begraben. Und zwar wurden am ftabhfchen Friedhofe in Pobrez, ’L ~'T'. . ’ .-'n. „Jagaball" des AtännergesaugvereineS. Den vielen Anfragen aus den weitesten Sttci stn kommen wir gerne entgegen und teilen deshalb mit, daß zu dem am Samstag, den 17. d. M. im Prunksaale der Brauerei „Union" staltfindenden „Jagaball" des Man nergesangvcrcincs, Gruppen im Rahmen der Veranstaltung, insbesondere aber alpine Trachten, hochwillkommen sind. Weitere A u s fünfte werden bereitwilligst in der Kanzlei Bau m ei st e r, Aleksandrova Vekgnügungskalenöer 17. Jänner: Narrenabend des M. G. B., „Union"-Säle. 24. Jänner: Polizeiball, „Union"-Säle. 27. Jänner: St. Sa»a«Feier der orthodoxen Kirchengemeinde. Union-Säle. 31. Jänner: „Bergfest" des Alpenoereines in den Union-Sälen. 7. Feber: Ball des Musikvereines der Eist ' ' mebienfteten. 14. Feber: „WZ Sie werden lachen!" Redontx des Sportklubs „Rapid". Union-Säle. Aus P. Die „Jadranska straLa" veranstaltet, wie schon Berichtet, am 17. d. in den Räumlichkeiten des Bereinshauses einen Unterhal-tungsabend. Das erstklassige Programm wird sich in dem künstlerisch in ein Kriegsschiff umgestalteten Saal abwickeln. Die großzügige Dekoration des Saales werden unsere besten heimischen Künstler ausführen. Die Musik wird die bekannte „Drava"-Ka-pelst aus Maribor besorgen. Der Reingewinn dieser Patriotischen Veranstaltung ist für die Anschaffung eines Schulschiffes in Aussicht gestellt, weshalb ein zahlreicher Besuch erwartet werden darf. Aspirin echt nur in Tabletten. Aus Gelte r. Da für hie Konzerte der Wiener Sängerknaben infolge des großen Andranges viele Kunstfreunde keine Karten mehr bekamen, findet am D 0 n n e r s t a g, den 15. d. um 8 Uhr abends im Kinosaale des Hotels Skoberne noch einKonzert der Wiener Sängerknaben mit einem vollständig neuem Programm statt. Hiebei gelangt die „Opernprobs" von Lortzing Albert, bekanntlich einer der größten Schlager di: Sängerknaben. zur Aufführung, weiters eine Reihe von hier noch nicht gesungenen Chören. Der Kärtenvorverkauf für dieies Konzert findet in der Buchhandlung der Frau Flora L a g e r - N e ck 0 r in a r> n statt. c. Brand. Montag um halb S Uhr jrüh wurde die Freiwillige Feuerwehr Celje verständigt, daß im Hanse des Herrn K i r-b t f ch iit Lava ein Feuer ausgebrochen sei. Ein Löschzug begab sich sofort dorthin, doch mar ent Eingreifen nicht mehr notroen Big, da der entstandene Brand von Hane-leuten gelöscht werden konnte. Es wurde feit gestellt, daß am Dachboden ans einem Strohsack Stroh angeblich zum Trocknen entleert wurde, welches von einem Unbekannten entzündet wurde und dies wen Her aus Unvorsichtigkeit. Ein Dachsparren war schon angebommt, Bemerkenswert ist noch, daß dl« in nächster Nähe rch befindlichen Balken ebenfalls ungebrannt waren, trotzdem das angemachte Feuer nicht unter die'en Trä-men lag. c. Unglück auf der Straße. Am Montag, den 12. d. um 4 Uhr früh fuhr der 19-jährige Josef T r a t n i k, Handelsangestellter im Geschäft der Frau Maria Kedl in Gaberje bei Celje mit einem Wagen auf den Markt in Planiua. Unterwegs kippte der Wagen plötzlich um und begrub den Jungen unter sich. Tratnik zog sich erhebliche Kopfverletzungen zu. hatte aber soviel Kraft, daß er sich allein in das hiesige Krankenhaus begeben konnte. :. Zwei leichtsinnige Mädchen. In der Nacht vom 11. auf 12. d. wurde in Celje die 20jährige Josefine B. aus Razvanje bei Maribor wegen Landstreichere: und Verdachtes der geheimen Prostitution verhaftet. Sie gab sich als Vertreterin von zwei Mariborer Firmen aus und hatte Bei sich auch zwei Bestellbücher dieser Firmen, doch scheinen die Bestellungen gefälscht zu sein; offen bar um dadurch den Anschein zu erwecken, daß das Mädchen ihr Brok auf ehrliche Weise verdiene. In derselben Nacht wurde in einem hiesigen Hotel auch die 25jährige Maria Z. aus Grtzc Bei Zalec wegen geheimer Prostitution verhaftet. Da sie schwer geschlechtskrank ist, wurde sie in das Krankenhaus nach Maribor überführt. Aus Glovenjamdec g. Tödlicher Sturz. In cernece ereignete sich dieser Tage ein tragischer Unglücksfall. Als eines Abends bei der dortigen Hausbesitzerin Frau Maria Kaufmann drei Knaben als „hl. drei Könige" erschienen waren, eilte die Frau den Jungens entgegen, glitt aber hiebei im Borhaus derart unglücklich aus, daß sie mit dem Kopfe mit unheimlicher Wucht am steinernen Boden aufschlug. Trotz sofortiger Hilfe gab die bedauernswerte Frau bald darauf ihren Geist auf. Ter tragische Tod der allseits geschätzten Frau löste allseits das größte Bedauern aus. g. Todesfall. In Sv. Bostjjan verschied dieser Tage der Besitzerssohn Johann B r e-z 0 v n i k. Theater und Kunst RationaitHeater In Marlbor Repertoire Dienstag, 13. Jänner, 20 Uhr: „Erdgeist". Ab. C. Premiere. Mittwoch, 14. Jänner: Geschlossen. Donnerstag, 15. Jänner, 20 Uhr: „Erdgeist". Monn. B. Radio Mittwoch, den 14. Jänner. Ljubljana 18.30 Uhr: Vortrag über Eisenbetonbauten. — 19: Russisch. — 19.30: Literarische Stunde. — 20: Beethoven-Abend. — Beograd 20: Nationallieder. — 20.30: Uebertragung aus Ljubljana. — 22.50: Schallplattenkonzert. — Wien 13.10: Schallplattenkonzert. — 18: Fremde Worte und ihre Aussprache. — 20: Gitarrenmusik. — 21: Symphoniekonzert. — Mährisch Ostrau 11: Schallplatten. — 20.30: Uebertragung aus Prag. — Bratislava 11.30: Schallplatten-Opemmusik. — Brünn 19.20: Ein Ausflug in vergangene Zeiten. — Mailand 19.30: Buntes Konzert. — 20.40: Symphoniekonzert. — 23: Operetteu-potpourris. — Budapest 9.15: Schallplattenkonzert. — 19.30: Uebertragung aus dem Opernhaus. — K a t o w I t z 23: Briefkasten in französischer Sprache. — Bukarest 20.30: Vortrag über die Schweiz. — 21.15: Schweizer Musik, — L 0 n d o n 20: Swiss National Programme. — 23.30: Tanzmusik. ^JJTrirtüowt Zekkung^ üiitttiiiifr 14.': 6 Miiuvoch, Den 14, JA,,ner tO’M. ^ SPORT Lifchtennismeisterfchaft des Draubanats In Ljubljana wurde vergangene Woche 'die erste Tischtenniskonkurrenz um die Meisterschaft des Draubanats ausgetragen. An der Konkurrenz beteiligten sich, wie schon berichtet, die Mannschaften des Sportklubs »Mura« aus Murska Sobota sowie der Ljub-Ijanaer Sportvereine »Ilirija« und L. 8. K. Die härtesten Kämpfe lieferten sich die Brüder Ianez und Ludwig N e m e c sowie die Ljubljanaer Spieler Lowe und G r ü n-I e 1 d. Das Finale des Herreinzeles sah die Brüder N e m e c als Gegner. Erst nach einem äußerst aufregendem Kampfe gelang es J a-nosNcmecin fünf Sätzen seinen erbitterten Bruder mit 15 : 21, 21 : 18, 14 : 21, 27 : 25, 25 : 23 niderzuringen und damit den stolzen Meisterschaftstitel davonzutragen. An zweiter Stelle verblieb somit L u d-w i g N e m e c, während G r ü n f e 1 d, der ohne Spiel über Lowe hinweggekommen war, den dritten Plaz besetzte. In der Dameneinzelkonkurrenz feierte die bekannte Allround-Sportlerin des S. K.. Mura Frl. Gabi Kardos einen herrlichen Sieg, womit sie sich den heißumstrittenen Meisterschaftstitel sichern konnte. An zweiter bezw. dritter Stelle placierten sich Frl. Ilka W o r m und Frau Erszi B r o d a r. Das Herrendoppel endete mit einem glatten Sieg der Brüder N e m e c, während im Damendoppel das Paar Frl. G c r z i n i c und Frl. W o r m den einzigen Sieg für Ljubljana buchen konnte. Schließlich behielt der Sportklub »Mura« noch im gemischten Doppel die Oberhand, wo Frau Erszi B r o-d a r und Janos N e in e c die glücklichen Sieger waren. Die schönen Erfolge der hervorragenden Spieler des Sportklubs »Mura« lösten allseits Anerkennung und Lob aus. Unfere LeichtatMeten im Äahre 1931 Unsere Leichtathletik bewegt sich, wenn auch langsam, doch nach vorwärts. Nach den ersprießlichen Leistungen im Vorjahre leisten unsere Organisationen schon jetzt brave Vorarbeit für die kommende Saison. Für die bevorstehende Saison wurde bereits ein umfangreiches Programm ausgearbeitet, welches sämtliche leichtathletikfördernden Vereine als Veranstalter sieht. Das umsichtig ausgearbeitete Programm Bei Wettfihren ist jeder bemüht, den anderen zu überholen. Dann ist freilich der Verbrauch an Energie und Spannkraft auch erheblich gesteigert Die winterliche Kälte beeinträchtigt ebenfalls die Widerstandsfähigkeit des Skiläufers wesentlich. Will er in Form bleiben. so muß er für richtige Ernährung seines Körpers sorgen, damit die verbrauchten Kräfte rasch ersetzt werden. Eine derartige, vollständige Nahrung, die alle nach dem Grundsatz der Wissenschaft erforderlichen Stoffe enthält, ist natürliche Kraftnahrung. 2—3 Kaffeelöffel, in eine Tasse trinkwarme Milch eingerührt heben rasch die Widerstandskraft des Wintersportlers und ersetzen den Wärmeverlust des Körpers. Eine Dose OVOMALTINE auf die Tour mitgenommen, ist weit zweckmäßiger als manch ballastreicher Proviant, wie er früher üblich war. Sie verleiht dem Skiläufer Kraft und Frische. Erhältlich in allen Apotheken, Drogerien und besseren Lebensmittelhandlungen. der bevorstehenden Saison sieht folgende Ereignisse vor: 22. März: Cross country um die Meisterschaft von Maribor des S. IC. Zcleznicar. 19. April: Propagandastafette quer durch Maribor des M. 0. für Leichtathletik. 17. Mai: Straßenlaufen Maribor—Kamnica und zurück des S. S. K. Maribor. 31. Mai: Klubmeeting des S. K. Rapid. 21. Juni: Internationales Meeting des S. K. Zeleznicar. 15. und 16. August: Einzelmeisterschaft von Maribor des M., 0. für. Leichtathletik. 27. September: Internationales Meeting des S. K. Rapid. 18. Oktober: Klubmeeting des S. S. K. Maribor. 1. Dezember: Quer durch Maribor-Laufen (»Tek ujedinjenja«) des S. S. K, Maribor. : Ein neuer M. O. Unsere Leichtatliletik-sektionen, die schon im Vorjahre in seltenem gegenseitigen Einverstädnis schöne Erfolge zeitigten, beabsichtigen heuer offiziell einen Unterausschuß des Ljubljanaer Unterverbandes in Maribor zu gründen. : Aus der Wintersportsektion des Slow. Alpenvereines. Interesenten für die jugoslawischen Winterspiele in Bohinj werden aufmerksam gemacht, daß sie sich zwecks Sicherstellung des Unterkunftsquartiers bei Herrn Medo B u r e s in der Vetrinjska ulica zu melden haben. : Ein neuer Sportklub in Marlbor. In den nächsten Tagen wird in Maribor an die Gründung eines neuen Sportklubs geschritten werden. Die Statuten für den neuen Verein, der sich »Marathon« nennen wird, wurden behördlicherseits bereits genehmigt. : Oestrrreichifche Eislaufmeisterfchaft. Bor einer großen Zuschauermeuge wurde Sonn- Am der alten Frau Kardos, die ihren Sohn und ihren zweiten Gatten mit Arsen vergiftet hatte und vom Gerichtshof zum Tode durch den Strang verurteilt worden war, wurde heute um 7 Uhr früh das Todes urteil durch den Henker Kozarek vollzogen. Zur Hinrichtung wurden 68 Eintrittskarten Die bedeutendste Sommerfrische des Drau banats, Sieb, spannt in den letzten Jahren alle Kräfte an, um den Fremdenstrom, der von Jahr zu Jahr ansteigt, auf eine gesicherte Grundlage zu stellen. Von Jahr zu Jahr bildet sich Bled auch zu einem Wintersportplatz aus und weist eine immer größere Zahl von Veranstaltungen wintersportlichen Charakters aus. Der Umstand, daß das Königspaar Bled zu seiner Sommerre-sidez gewählt hat, verbürgt allein das Gedeihen von Bled nicht. Deshalb müssen Mittel und Wege gesucht werden, um den Fremdenstrom dauernd festzuhalten. | Im Zuge dieser Bestrebungen gewinnt die Realisierung einer langgehegten Idee, Bled mit den Hochalmen P o k l j u k a bzw. M r z l i S t udenec mit einer Dra-,--seilbahn zu verbinden, immer konkretere Formen. Dieser Tage fand in Bled eine Konferenz der an der Realisierung des Pro | 'ektes interessierten Kreise statt, die einen be-| deutenden Schritt nach vorwärts machte. We gen seiner verhältnismäßig niedrigen See-höhe besitzt Bled nicht die erwünschten Ichneeverhältisse, wie etwa Kranjska gora oder Bohinj. Dagegen bieten die nahen Almen ideale Wintersportplätzs. In der Sitzung wurde ein Aktionsausschuß gewählt, der das Projekt des Ing. Hermann angenommen hat. Nach den vorgelegten Plänen stellen sich die Baukosten auf 12'bis 16 Millionen Dinar, die jedoch so ziemlich gesichert erscheinen. Tie Banalverwaltung sowie v,e am meisten interessierten Gemeinden Bled und Gorje steuern zu den Baukosten bedeutende Summen bei, während der Rest durch Privatbeteiliguno aufgebracht wird. Die Seilbahn tofirf?" jen der „Zaka" am rückwärtigen Teile ves Sees ihren Anfang nehmen und bis zu einer genügenden Hohe führen. tag in Innsbruck die Herrenmeisterschaft 1931 für Kunsteisläufer ausgetragen. Als Sieger ging erwartungsgemäß der Weltmeister Karl Schäfer (Kunsteisbahn Engl mann, Wien) hervor, der damit die Meisterschaft zum drittenmal in ununterbrochener Reihenfolge gewann. : Schmeling—Stribbling perfekt! Der Ma nager Stribklings hat sich entschlossen, einen Kontrakt zu unterzeichnen, wonach Stribbling gegen den jetzigen Weltmeister Schmeling in den Ring tritt. Ter Kampf wird wahrscheinlich in Chicago ausgetragen werden. : 2400 HP unter einer Haube. Amerika will nun doch dem' Seegraveschen Weltrekord ernstlich auf den Leib rücken. In aller Stille ist ein neues Rennungetüm von 2400 HP Motorleistung bereitgestellt worden, das mit zwei Motoren ausgestattet ist, von denen der eine Antrieb auf die Vorderräder, der andere auf die Hinterräder besitzt. Der Rennwagen besitzt vier Achsen und dessen Zeichnung ist von zwei bekannten Fahrern des amerikanischen Automobilsports entworfen worden, von de Paolo und Fengler. : Richards gibt das Spielen auf. Wie aus Newyork gemeldet wird, hat der Tennischampion Richards seinen Plan, wieder Amateur zu werden, aufgegeben und will sich vom öffentlichen Spiel überhaupt zurück ziehen. Er will Hoteldirektor oder Börsenmakler werden. : Amerikanische Rekords 1930. Folgende Rekords wurden dem amerikanischen Leicht-athletikvevbande zur Anerkennung vorgeschlagen: 100 Pard in 9.4 (Frank. Wykoff), 220 Dard in 21.ß (Georges Simpson), 880 Zard in 1:52.2 (Phil Edwards), ein englische Meile (1609 Meter) Stafette in 3:15.4 (Universität Stanford). Speerwerfen 67.8459 (James de Mers), Diskuswerfen 51.7335 Budap e st, 13. Jänner, ausgegeben. Der Exekution wohnten Gerichtsbeamte, Journalisten und noch einige andere Personen bei. Es ist dies seit 80 Jahren der erste Fall, daß in Ungarn eine Frau zum Tode verurteilt und das Urteil auch vollstreckt worden ist. Die Rentabilitätsberechnung ergibt sehr günstige Ziffern: Bei einer Jahresfreguenz von nur 35.000 Berg- und Talfahrten ist der finanzielle Erfolg des Unternehmens gesichert, doch wird sich die Frequenz bedeutend höher gestalten, da die beiden Almen ja auch sehr beliebte Ausflugsplätze im Sommer dar stellen. Man rechnet allgemein damit, daß der Bau der Drahtseilbahn bereits in einigen Monaten wird aufgenommen werden können. Zusammenstoß zweier Flieger. M a i l a n d, j3. Jänner. Auf dem Flugfeld Cendocelle stießen zwei Militärflugzeuge in niedriger Höhe zusammen und stürzten zu Boden. Die beiden Piloten fanden dabei den Tod. Die AzetylenbeWchtung in Haus und Hof Nicht in allen Haushaltungen hat das elektrische Licht noch eindringen können und vielfach sitzt abends die Familie noch beim Schein einer Petroleumlampe, die ihr spärliches Licht spendet. Auch hier kann das hell ste Licht erstrahlen, wenn das moderne Aze-tylenglühlicht Eingang gefunden hat. Insbesondere jene weiten Landgebiete Jugoslawiens, wo noch keine elektrischen Zentralen vorhanden sind, wo man noch bei primitivstem Lichte die Abende verbringen muß, kommen für die Azetylenbelcuclitimg in Betracht. Die neuesten Invertglühlampen bieten vollkommene Sicherheit, brennen absolut geruchlos und geben ein wundervolles, gleichmäßiges, weißes Licht, schöner t als das elektrische Glühlicht. Dabei ist die Bedienung ein- IM HUSTEN lEegt werieorgeEtl Nehme: daher rechtzeitig KRES1VÄL das s cher wir ende Mittel bei Etkr •nkung det Atmungsorgane fach und vollkommen ungefährlich, so daß auch ganz Ungeschulte die täglichen wenigen Handgriffe an der Anlage vornehmen können. Und was von ausschlaggebender Bedeutung ist: das Azetylenglühlicht in Kerzenstärken gerechnet und mit anderen Beleuchtungsarten verglichen ist billiger als jedes andere Licht, selbst als das elektrische. Es wäre daher dringend geboten, dem Aze-tylenglühlichte in unserem Staate jene Verbreitung zu verschaffen, die es verdient. Auch noch ein anderer mächtiger Faktor müßte insbesondere die Behörden dazu drän gen, der Azetylenbeleuchtung, im Staate jeden nur möglichen Vorschub zu leisten. Viele Millionen Dinar werden jährlich von Jugoslawien für Petroleum an das Ausland, insbesondere Amerika, gezahlt. Es wäre von großer volkswirtschaftlicher Bedeutung, wenn es gelänge, Jugoslawien von diesem Tribut an das Ausland nach Möglichkeit zu befreien. Bei uns sind zwei große Karbidfabriken, welche nicht nur Jugoslawien, sondern auch einen großen Teil des benachbarten Auslandes zu beliefern imstande sind. Diese Fabriken beziehen die Rohstoffe zum überwiegenden Großteil auch im Inlande. Für 1 kg Karbid sind etwa 2 kg Kalk, dann Kohle und Elektroden erforderlich. Kalk, und Elektroden werden ausschließlich, Kohle zum großen Teile aus dem Inland geliefert. Und die Hauptsache, die große Menge elektrischen Stromes dazu, geben die heimischen großen Elektrizitätswerke. So ist die Karbidindustrie in Jugoslawien eines der wichtigsten und von Natur aus bedungenen Wirtschaftszweige, Das Azetylenlicht ist berufen, in allen Gebieten Jugoslawiens, in welchen noch kein elektrischer Strom vorgesehen ist, an Stelle des Petroleumlichtes und der Kerze, die jetzt überall noch in Verwendung stehen, zu treten. Es ergeht daher an alle Besitzer von Wirtschaften, Gasthäusern, Hotels, Geschäften, Fabriken und Industrien, ferner an alle Körperschaften, Ameter, Gemeinden usw., welche sich in nächster Zeit, mangels an elektrischer Beleuchtung für irgendeine Beleuchtungsart zu entscheiden haben werden, die Anforderung, für ihre Zwecke auch die Azetylenbeleuchtung in Betracht zu ziehen. Sie werden entzückt von der Schönheit und dem Glanz des Lichtes, dessen Billigkeit loben und hochbefriedigt sein, daß sie das düstere Petroleumlicht endlich los sind. Insp. Jos. Tscharre. Spott als Ftteösnsmerber Die Praxis des Sportbetriebes hat auch den Völkerbund darüber belehrt, daß der Sport die beste Brücke zur Völkerverständigung bildet, da er in hervorragendem Maße das Sichkennenler-nen der Nationen vermittelt und feste Freundschaftsbande zu schaffen imstande ist. Mit Hinblick auf die für den Völkerfrieden werbende Tätigkeit des Völkerbundes wird ei interessieren, daß sich diese Organisation in neuester Zeit ernstlich darum bemüht, mit den internationalen Sportverbänden in Fühlung zu kommen, um in gemeinsamer Arbeit im Sinne der Friedenswerbung zu arbeiten. So haben sich in Belgien bereits die Spitzenorganisationen deS Sports sowie der Sporttzresse mit dem Nationalen Völkerbundkomiree zusammengeichlos-sen, und in Frankreich projektiert man dasselbe mit der Absicht, auch den übrigen Völkern eine solche vorzuschlagen. Auf diese Weise könnten Sportleute und Sportpresse eines jeden Lande? ihr Teil zur Erhaltung des Völkerfriedens und zum idealen Ziel des Sports beitragen. Burg-Tonkino. Nur noch bis einschließlich Dienstag wird die ausgezeichnete 100%ige Wiener Operette »Nur Du .. .« vorgeführt. Mittwoch setzt der erste sprechende Harry Piel-Film »Er oder ich« ein. Ein Abenteuerfilm mit nerveilaufpeitsfhendem Inhalt. Union-Tonkino. Heute, Dienstag, Premiere des russischen Dramas »Hay Tang« (Der Weg zur Schande). Ein 100%iger deutscher Sprech- und Tonfilm mit Anna May W o n g und Franz Lederer. Ein Pracht werk der modernen Filmkunst. Apollo-Kino. Samstag und Sonntag, den 17. bezw. 18. d. M. »Das dunkle Wien«, ein erstklassiger Kriminal,Großfilm. (Paul Jesup), vorher Eric Kreuz 51.5872). Hinrichtung einer Frau Geplanter Bau einer Drahtseilbahn in Oberkrain Mittwoch, den 14. Jänner 1931. BaaMKuaammiJin iw 7 „Mariborer Zessung'" Nummer 14. Wirtschaftliche Rundschau Schweizer Wirlschaftsbries Iu^vslkMNch-fchweizerischer Äan-elsverkehr — J«gos!a«ien al s SchvkvladeAabnehmer — Für den Ausbau der BsZiehunaen Die Schweiz ist nicht unmittelbar von der Weltwirtschaftskrise in Mitleidenschaft gezogen, aber sie fühlt deutlich die Ausstrahlungen der Absatzstockungen und der fehlenden Konsumkraft. Der amtliche Ausweis über die Beschäftigung der schweizerischen Industrie hat für das dritte Quartal 1930, den Grad der Beschäftigung nur bei 14% Prozent als sehr gut bezeichnet (im gleichen Abschnitt des Jahres 1929, noch 28%), bei 50 % % als befriedigend. (1929, 52%%) und ungenügend bei 35% (im Jahre 1929 betrug dzese Zahl nur 19%). Diese Zahlen skizzieren schon die Lage der Industrie, aber immerhin ist die Zahl der Arbeitslosen wesentlich geringer als in anderen europäischen Staaten ähnlicher wirtschaftlicher Struktur, Ein Staat, wie die Schweiz, der in so bedeutendem Ausmaß auf die Ausfuhr angewiesen ist, hat jetzt schwer zu kämpfen und bei Betrachtung der stark gesunkenen Ausfuhr, fällt auf, daß die Verbindungen mit Uebcrsec viel empfindlicheren Rückgang auf-zuweiseu haben, als der Warenverkehr mit europäischen Staaten. Auch der Fremdenverkehr det Schweiz hat gelitten und ist weit iRnter^ dem des Vorjahres zurückgeblieben, .-her der Ausfall war noch immer viel besser, als man befürchtete; cs gab in den großen* mondänen Orten ziemlich starken Besuch. he Landwirtschaft der Schweiz *s ebenso wie in den meisten Staaten einer besonders schweren Krise ausgesetzt und die Milchwirtschaft, die den Kernpunkt der schweizerischen Agrarwirtschaft bildet, stößt alierithalben auf Exporthinder-uiase und Schwierigkeiten. In f i n a n z i e 1 1 e r Beziehung ist es dazu gekommen, daß die Schweiz in die vorderen Reihen der europäischen r,!.u a.t e 11 eingetreten ist und ein Finanz-onsprtium hat einen Kredit für Elektrifizie-^ungsatilagen in Polen und ähnlichen Arbei-vn zur Verfügung gestellt. Kredite in sol-c "-"i Ausmaß sind heute schwer zu placie-l.Cil ’ das ist gerade die Tragik im Getriebe u0r Weltwirtschaft, daß die einzelnen in ih-1 üm Oeld zu ersticken drohen und die anderen am Mangel leiden. Mährend die Handelsbilanz der Schweiz rieh in den letzten zwei Jahren verschlech-. hat- ist die Einfuhr aus J u g o s 1 a-i c n nach der Schweiz etwas zurückgegangen. die Ausfuhr nach Jugoslawien etwas gestiegen; der Grund hiekür liegt zweifellos auf agrarpolitischem Gebiete. Die Schweiz betreibt den Export von Fertigfabrikaten und diese sind, von den Erzeugnissen der Maschinenindustrie abgesehen, fast restlos Produkte des direkten Konsums, also nicht Produktionsmittel. Die Schweiz ist schon seit sehr langer Zeit auf den Veredlungsverkehr eingestellt, das heißt, sie bringt Rohprodukte und zu einem kleinen Teil auch Halbfabrikate zur Einfuhr und exportiert sic nach vor-geommener Bearbeitung, als Fertigerzeugnisse. Der Export von Halbprodukten wird nach Möglichkeit gedrosselt, denn letzten Endes ist er doch der Ausgangspunkt für die Betätigung konkurrierende Wirtschaftskräfte in anderen Staaten, demnach alles eher, denn willkommen. Mit Recht gilt die Uhrenindustrie in der Schweiz traditionsgemäß als einer der wichtigsten industriellen Faktoren und dieser Industriezweig hat verhältnismäßig nicht so stark über Absatz-s t o c k u n g zu klagen, wie andere Betriebe, selbstverständlicherweise hat man der krisenhaften Wirtschaftslage insoferne Rechnung tragen müssen, als z. B. die Uhren erzeugung in Edelmetallhüllen zu Gunsten der Herstellung in einfachen, billigeren Gehäusen, empfindlich zurückgegangen ist. In der Reihe von sechzig Staaten, die als Abnehmer von schweizer Uhren in Betracht kommen, nimmt Jugoslawien den einundvierzigsten Platz ein, also nicht besonders in die Wagschalle fallend. Dagegen überrascht die starke Beteiligung beim Schweizer Schokoladenexport, Jugoslawien steht da an sechster Stelle, damit vor Amerika und der Türkei, welch letztere doch, wie alle Orientstaaten, große Mengen von Schokolade einführen. Als Lieferant nach der Schweiz tritt Jugoslawien, abgesehen von der Ausfuhr von Vieh (namentlich Pferde), hauptsächlich in Holz auf und da in erster Linie in gesägtemBau- und Nutzholz, Furnieren, drgl. Vom jugoslawischen Standpunkt aus betrachtet, handelt es sich darum, welche Rolle die S c h w e i z als Käuferin agrarischer Erzeugnisse spielt. Man liest die Zahlen ab und glaubt sich berechtigt, diese Handelsbeziehungen zu vernachlässigen. Als Argumente für diese Ansicht dienen gewöhnlich (diese Beurteilung trifft nicht nur für die jugoslawisch-schweizerischen Handelsbeziehungen zu sondern auch für eine ganze Anzahl an- deren wirtschaftlicher Kommunikationen), erstens die relativ geringe Einwohnerzahl und die damit angeblich verbundene kleine Konsumkraft der Schweiz und zweitens die Sprache der Ausfuhrstatistiken. Beide Argumente sind unrichtig. Die Schweiz verfügt über einen so bedeutenden und über alle Jahrzeiten andauernden Fremdenverkehr, daß die Konsumkraft vervielfacht wird und ein mehrfaches der tatsächlichen Einwohnerzahl ausmacht. Die Schweiz bezieht aber ferner ihre Rohprodukte zu einem großen Teile auf dem Meerwege, obgleich sie über keinen Zugang zum Meere verfügt, übrigens wird dies noch durch verschiedent-liche tarifarische Maßnahmen gefördert. Durch diesen Importweg geht aber jegliche statistische Uebersicht verloren, denn die Warenmengen scheinen als Importgut in den statistischen Tabellen jener Staaten auf, in deren Territorium die betreffenden Ha fenplätze liegen; über das weitere Schicksal der Waren nach volzogenem Umschlag auf Bahnverkehrsmittel, besteht keine Evidenzhaltung. Der Hauptimportweg der Schweiz ist demnach statistisch nur mangelhaft und unvollständig erfaßbar. So kommt es, daß die Beziehungen minder Schweiz unterschätzt werden, die Schweiz ist namentlich für einen Agrarstaat ein sehr wichtiger Faktor und die Erkenntnis dieser Tatsache wird mit der Zeit zweifei los auch zu einer Belebung der schweizerisch-jugoslawischen Handelsbeziehungen, dazu noch in einer für Jugoslawien in Bezug auf die Handelsbilanz günstigen Weise, führen. Denn, mögen Agrarhlockbildungen auch den Erfordernissen der Zeit oder nur des Tages entsprechen, die Zukunft verlangt die Annäherung von wirtschaftlich entgegengesetzt orientierten Staaten und nicht den Zusammen schluß gleichmäßig orienterter. Der Warenaustausch wird nicht durch Zwang, sondern durch gegenseitige Ergänzung gefördert und erleichtert werden. Dr Hans Kronengold. öffnete Zwangsausgleiche außer Konkurs: im Draubanat 2, im Savebanat I, im Drina-banat I, im Donaubanat 1. — 3. Abgefertigte Konkurse: im Dravabanat — (2), im Savebanat 4 (I). im Drinabanat 1 (2), im Zetabanat 3 (—), im Donaubanat 2 (2), im Moravabanat 1 (1), im Vardarbanat — (4), Beograd, Zcmun, Panöevo 2 (—). — 4. Abgefertigte Zwangsausgleiche außer Konkurs: im Draubanat I, im Savebanat 3, im Donaubanat 1. X Für neue Banknotenausgabe. Die Wirtschaftsorganisationen der Wojwodina haben au die Verwaltung der Nationalbank eine Denkschrift gerichtet, in der auf die Notwendigkeit der Einführung von 5-, 20- und 50-Dinar-Banknoten hingewiesen wird. X Hafentarife bleiben unverändert. Laut Entscheidung der Staatsbahngeneraldirektion bleiben die Sätze der Hafentarife auch nach dem I. Februar 1. J. in Kraft. X Handelsvertrag mit Bulgarien. Zagreber Blätter bestätigen unsere Nachricht über die bevorstehende Wiederaufnahme der Handelsvertragsverhandlungen zwischen Jugoslawien und Bulgarien. Nach Sofioter Berichten sind die Vorbesprechungen nicht ungünstig abgclauien. St cm.wie und Zwangsausgieiche Der Verein der Industriellen und Großkaufleute in Ljubljana veröffentlicht für die Zeit vom I. bis inkl. 10. 10. Jänner 1931 folgende Statistik (die Nummern in den klammern beziehen sich auf dieselbe Zeit des vergangenen Jahres). — 1. Eröffnete Konkurse: im Draubanat 3 (2), im Savebanat — (1), im Drinabanat — (5), im Donaubanat 1 (2), im Moravabanat — (3), im Vardarbanat 1 (2), Beograd, Zcmun, Pancevo 1 (2). — 2. Er- Aus aller Wett Familientragödie. A n g e r m ü n ö c, 13. Jänner. Am Montag Vormittag wurde in Angermünde eine vielköpfige Familie durch Gas vergiftet tot in den Betten liegend aufgesunden. Wie die Polizei seftstellte, Handelt es sich um Selbstmord. Schwere wirtschaftliche Sorgen Haben ein altes Ehepaar, dessen verheiratete Tochter und das 11jährige Enkelkind in den Tod getrieben. Drei Tote infolge einer Dynamitexplosion. M a i l a n d, 13. Jänner. In Steven« bei Udine ereignete sich eine folgenschwere Explosion der drei Menschen zum Opfer fielen. Die Bewohner des Dorfes, die aus Bau ern und Grubenarbeitern besteht, pflegen in ihren Häusern Dynamit aufzubewahren. Aus unbekannten Gründen explodierte eine große Menge Dyamit im Keller eines gewissen Minutelli. Das Haus wurde von den Grund mauern bis zum First so schwer erschüttert, daß das Dach einstürzte. Aus den Trümmern wurden drei Tote und ein Schwerverletzter geborgen. Kampf zwischen Banditen und Carabinierl. Mailand, 13. Jänner. In der Nacht auf Sonntag kam es in einem kleinen Dorf in Sardinien zu einem blutigen Zusammenstoß zwischen sardinischen Banditen und einer Carabinieri - Patrouille. Im Laufe des Gefechtes wurden zwei Banditen getötet, der Rest der Bande entkam. fjj-ckm ausxlem Roman von Käthe Hübner-Wehn c»pyne« br t r. . Fortsetzung. Las Schicksal bedient sich oft ganz e’geiv nütger Zufälle und Zusammenhänge, um mi Menschen, die sich einst vielleicht viel 'edeuteten, immer mehr einander zu ent-irenrden und sie allmählich ganz auseinder-zuoringen. So geschah es auch mit dem Konsul und seiner jungen Frau! t;/ 5über f° lüh und mit solch schmerz-tt-^m ^ 'gen abgereist war. laq eine -re Niedergeschlagenheit über Eva. Nicht, ihm empfunden hätte nach chm üfrrnn f* Wn T'rD^5' klingendes La-ZVt™ "«mißte, sie machte sich viel- Sb SS **»•”•«* H 6 m 1 , „ ‘ s i?eiwi9 l§m gegenüber gewe-en war und chn durch ihre zu große Ber- $et Konsul merkte die Traurigkeit in Evas Wesen und deutete sie natürlich ganz anders aus. Er machte gehässige Bemerkungen hierüber, und zwar in so unverblümter Weift, daß sogar die Majorin, die nach wie vor von der absoluten Harmlosigkeit 0on Ruders Verehrung überzeugt war, für ihn und Eva lebhaft eintret und den Bruder llsiuz energisch zurechtwies. Als aber die Zischeleien von seiten Martens sich jeden Aag wiederholten, da riß Eva endlich doch me Geduld, und sie erwiderte in zorniger Erregung: «Merdings ist das Zusommenfem mit einem harmonisch abgestimmten und ivesens verwandten Menschen angenehmer als mit einem Manne, dessen Nerven völlig zermürbt sind und der durch seine schrecklichen Launen seine Umgebung schlimmer quält als eine hysterische Frau." Sie wartete die Erwiederung ihres Gatten gar nicht erst ab. sondern verließ Xisiig das Zimmer. So sah sie auch nicht mehr die ungeheure Wirkung ihrer Worte. Der Konsul stützte mit einer unsäglich müden Bewegung den Arm auf den Tisch und legte das Haupt mit den silbergrauen Locken daraus. Ein lautloses Weinen erschütterte jäh seinen Körper. Zum ersten Male hatte Eva i m die Trostlosigkeit und Verächtlichkeit seines Zustandes zum Vorwurf gemacht. Eine unsägliche Bitterkeit allem Kommenden gegenüber erfüllte ihn. Die Majorin, die erst kürzlich selbst ärgerlich über des Bruders Sticheleien gewesen war, wurde nun wieder von tiefem Mit leid mit ihm erfüllt. Sie beugte sich mit einer mütterlich-zärtlichen Bewegung über ihn, den Haltlosen, beit Gequälten, und sag te, während ihre Hände wie beruhigend über sein Haar glitten: „Armer Bruder, daß sich auch gerade in dir wieder das Tragische an eres Geschlechts erfüllen muh. Jeder Zweite der Familie ver fällt dem Rauschgift. Es wäre entschieden besser, an mir hülle dieses unheilvolle Erbe sich erfüllt; denn ich habe nichts zu verlie- ren als mein eigenes, alterndes Leben, mit dem ich der Welt ja doch nichts mehr zu geben vermag. Während du ein junges Weib, ein entzückendes Kind dein eigen nennst und der Welt auch geistig noch viel zu geben hast." Martens umschlang die Schwester mit bei den Armen und hielt sich an ihr fest wie ein Ertrinkender an seinem Retter. Er stöhnte wie in tiefster Seelenpein; dann fragte er mit leiser, stockender Stimme: „Glaubst du denn ernstlich daran, Schwester, daß mich ein längerer Aufenthalt in einem Sanatorium, in dem ich der strengsten Entziehungskur unterworfen bin, noch retten kann? Bei dem Andenken an unsere toten Eltern bitte ich dich, mir ehrlich und rücksichtslos deine Meinung zu sagen. Sprich aus falschem Mitleid keine Lüge aus, Schwe ster, ich bitte und be'chwöre dich." Die Mcrjorin zögerte lange mit der Antwort; man sah ihr an. daß sie mit sich selbst um einen Entschluß kämpfte. Doch als sie den dringenden, mahnenden Augen des Bru ders begegnete, antwortete sie ebenso leise und stockend, wie er gefragt hatte: „Eine Heilung verspreche ich mir unbedingt davon. Werner, wenn auch vielleicht nur eine vorübergehende; ich tveiß, daß du immer aul's neue den Kampf mit der Versuchung aufnehmen mußt, denn du weißt ja selbst, daß die Sucht nach Morphium schon seit Generationen in unterem Mut steckt' Wr müßten erst dieses Blut völlig erneuern können, ehe dieses Verlangen ganz ausstirbi in uns. Tu wirst also gegen dieses Gefpen't immer wieder kämpfen müssen und vielleicht i« ewig« Zeit dich «che nee «nee flh wöhnungskur unterziehen. Und trotzdem Litte ich dich, schnellstens ein Sanatorium aufzusuchen; denn eine Heilung, wenn sie auch nur vorübergehend sein sollte, wird eine große seelische, körperliche und geistige Kraft quelle für dich sein. Denn so, wie dein Zustand zur Zeit ist, so haltlos, so gereizt, so unberechenbar und verfallen, steuerst du unbedingt deinem nahen Ende entgegen, das mußt du doch selber fühlen, geliebter Bruder." Der Konsul nickte schwermütig: „Dann rufe sofort Professor Hainer an. Laß er schnellstens zu mir kommt und die nötigen Anordnungen zu einer Ausnahme in einem Sanatorium trifft. Aber rufe auch wirklich sogleich an, Schwester, denn ich kenne mich! In einer halben Stunde denke ich schon wieder viel leichter über meinen Zustand. Ach. du glaubst ja gar nicht, wie zermürbt, wie willenlos ich geworden bin." Es war ein tragisches Verhängnis, daß der alte, erfahrene Hausarzt und Freund. Professor Hainer, gerade für einige Tage nach Berlin zu einem Aerztekongreß gereist war. Er hatte wohl einem bekannten und auch sehr tüchtigen Sanitätsrat inzwischen die Vertretung übergeben, «her der Konsul woll te diesen nicht in seine Angelegenheit entweihen; er wollte lieber warten, bis Hainer, der ihn schon einmal mit Erfolg behandelt halte, wieder von Berlin zurückgekehrt ft. Und unaufhaltsam nahm nun das 'Schicksal seinen Weg weiter, in der von wilden Rosen und Klematis umsponnenen Villa des KmchUs. (Fortsetzung folgt} ,Mark5orer Reitlmnr TTUiftirteg Ti. Die Kleiber des Kofofenoberftesi Humoreske von Jean B o n o t. So ein verrücktes Huhn wie den langen Hektar Lapuk findet man wirklich nicht alle Tage! Von denen, die ihn ins Leben riefen, hatte er das verführerische Aussehen eines wohlgefälligen Fleischkloßes, eine ausgezeich tteie Gesundheit und eine Rente non hunderttausend Franken geerbt. Ihm fehlte also nichts von dem, was man braucht, um glücklich hieniden zu leben, und deshalb hätte auch mehr als eine niedliche junge Maid gern ihr zartes Händchen in die Riesenflosse des großen guten Jungen gelegt. Unzählige Male war er im Begriff gewesen, sich zu verheiraten, aber im letzten Augenblick hatte er sich stets geweigert, das „Ja" auszusprechen, das zwei verliebte, reizende Augen auf seinen Lippen abzulesen suchten. „M i ch liebst du doch nicht," hatte er gedacht. „Du liebst nur das Vermögen, das Papa mir hinterlassen hat, du kleiner Rak-ker du!" Hätte er nicht, wird man einwenden, sich seiner Millionen entledigen können? Ganz gewiß. Er zog es jedoch vor, sie zu behalten und nur von der Außenseite als ein armer Teufel zu erscheinen. Man sah ihn jeden Tag aus seiner hüb- schen Villa in zerlumpten Kleidern fortge-hen. Die Leute hielten ihn für verrückt, aber er war es ganz und gar nicht . . . wofern nicht alle die ins Narrenhaus gehören, die einem schönen Traume nachjagen. Einsam und trübsinnig wandelte er durch die Stadt auf der Suche nach der Schwesterseele, nach der schönen Unbekannten, die in seinen Blicken den heißen Durst nach einer nicht auf Mammon gerichteten Liebe zu lesen wüßte. Nun rauchte Hektar Lapuck an einem A-prilnachmittag, lächerlich anzusehen in seiner verschossenen Jacke und den zu engen Hosen, seine Pfeife auf einer Bank am Weidenufer.. An ihm sausten die Autos vorbei und führten elegante junge Frauen, die dem neuen Lenz zulächelten, in den Park hinein. Alle erschienen ihm hübsch, verlockend, zum Anbeißen, aber leider führen alle gleich gilt ig an ihm vorüber. Und wiederum in seinen Erwartungen enttäuscht, war der Unselige bereits im Begriff, sich wieder in sein Heim zu begeben, als ein prächtiges Luxusauto ganz plötzlich einige Meter vor der Bank anhielt, die er ganz allein einnahm. Nein so was! Ein blonder Kopf tauchte hinter dem Vorhang auf, und eine kleine weißbehandschuhte Hand gab dem jungen Mann ein Reichen, näher zu kommen. Hektars Herz schlug in dem breiten Brustkasten, wie es noch nie zuvor geschlagen hatte. Er stand linkisch auf und näherte sich dem Wa- gen. Die schölte Dame freudig überrascht, wie sie ihn kommen sah. „Es ist erreicht!" dachte unser Koloß. „Es ist erreicht! Liebe aus den ersten Blick!" Die Dame musterte den vor ihr Stehenden von Kopf bis zu Füßen und rief dann befriedigt: „Sie sind der Mann, den ich seit Wochen und Monaten suche! Wie froh Bin ich, wie froh bin ich, Sie getroffen zu haben . . . Kommen Sie gleich morgen früh um elf Uhr zu mir, Sie werden es ganz gewiß nicht bereuen, sich zu mir bemüht zu haben." Sie streckte ihm ihre Karte hin, auf der gedruckt stand: Gräfin Petrowska, Hoch- straße 44. Von so viel Anmut und Freimütigkeit entzückt, überwältigt, hingerissen. ra"g Rektor vergeblich nach vassenden Worten, um seiner Verwirrung und seiner Freude Ausdruck zu verleihen. Als er seine Kaltblütigkeit wieder gefunden hatte, war der Wagen der Gräfin schon verschwunden. Trotz seines phantastischen Wesens und all seiner Verschrobenheiten war unser Hektar nicht der Mann, der sich Hals über Kopf in ein Liebesabenteuer gestürzt hätte, so verlockend es auch erscheinen mochte. Er benutzte daher den Abend dazu, um Erkundigungen über die Gräfin Petrowska einzu»iehen. Sie fielen ausgezeichnet aus. Als Witwe eines Kosakenobersten, der ihr nicht unbeträchtliche Mittel hinterlassen hatte, verkehr- Mi ttwocb. den T4. Jänner Iflftt. te die Gräfin in der besten hauptstädtischen Gesellschaft, und ihr Lebenswandel war untadelig. „Das ist die Frau, die ich brauche!" dachte Hektar strahlend. An ändern Morgen läutete er zur festgesetzten Stunde, frisch rasiert, ordentlich angezogen und nicht wiederzuerkennen, pochenden Herzens an der Tür der schönen Dame. Ein betreßter junger Mann öffnete ihm. „Könnte ich Frau Gräfin Petrowska sprechen?" „Die gnädige Frau empfangt nie am Mot gen." versetzte der Lakai. „Aber sie selbst hat gesagt, ich soll mich um elf Uhr einfinden." „Ah, schon recht, ich weiß worum ftch's handelt." Dann kehrte der Lakai Hektar den Rücken zu und rief in die Wohnung hinein: „Marie ist das Bündel fertig?" „Was für ein Bündel?" fragte der Besucher verdutzt. Und der Bediente setzte ihm auseinander, wie die Gräfin am vorigen Abend hocherfreut nach Hause gekommen war und zu ihrer Rofe gesagt hatte: Endlich habe ich einen langen Kerl gefunden, der uns von den Lumpen meines Mannes befreien kann. Er hat bestimmt Schuhnummer 47, wie der selige Oberst! Machen Sie ein großes Bündel zurecht, er wird es morgen um elf Uhr abholen." KAUFET RADIORÖHREN Jdeinet Anzeiqzc jAAAA&AAAAAAAAAAAA&ft, EJerscj&iezlen&s Montblanc * Füllfeder. Nach 5fähr. Studium bringt „Montblanc" sein neuestes Stoß-Füll-modell. Dauer - Garantieschein. Papierhandlung Nowak. Gosposka ul. 9.______13280 Maskenkostüm billig auszuleihen. Sodna 23/1, Tür 4. 509 Gymnafial-Abiturientin erteilt Unterricht den Mittelschülern, geht auch als Kinderfräulein. Adr. Verw. 494 Urahne, Großmutter, Mutter und Kind — Dir dankbar für eine Kamera find. Größtes Apparatelager neuester Modelle: Photomeyer. 17001 Suche dringend zu kaufen einen leichten Wagen für ein Pferd Sofortige Anträge unter ..Wagen" mt die Verw. 498 hAAAAAAAA&AAAAAA&AA, Zu verkaufen Wolsshündin, Rührig, wegen Platzmangel zu verkaufen. F. Ussar, Glavni _trg l._ 401 Gut erhaltener „Hausfreund" und Gasrescho zu verkaufen. — Gregorcieeva 6, Tür 6. 493 Maskenkostüm» sehr ich im, zu verkaufen. Adr. Verw. 603 Mittwoch, den 14. Jänner 1931 beginnt wegen Umbau unserer Verkaufsräume der große Räioiprlaii zu ermäßigten Preisen 20 - 50 e|o Benützen Sie diese günstige Gelegenheit! Beachten Sie unsere Schaufenster: Zwei schwere Fuhrwagen zu verkaufen. Maadalenska 87. 254 Anleihe- Suche Anleihe von 13.000 Din. auf die Dauer eines Jahres gegen hohe Verzinsung und Sicherstelluna. Zuschr. erb. an die Verw. unter „Dr-Lavni uradnik 5"._________326 6chr»‘«n= und Zimmermalrrri — immer neue moderne Muster — und Transparent-Reklamen besorgt schnell und billig Franz Ambroziö. Grai-ska nlica 3. 286 IAAAAAAAAAAAAAAAAAA4 teealit&ten fmmrömvfm?' Geschüftsrealität am Lande, Be stehend aus 2 ebenerdigen Hau fern, Wirtschaftsgebäude und 4 Y: Joch Grund, für Landesproduktenhandel oder jedes andere Geschäft geeignet, zu verkaufen. Anfragen unter „Guter Posten 40" an die Verw. 487 Schönes Familienhaus, Vorort Maribors, 6 Zimmer, 1 Geschäftslokal, Stallungen u. sehr großer Garten (zirka 1 Jochs sofort zu verkaufen. Preis Din 195.000. Anfr. Novavas. Sv. RadvanjÄa^cesta 22. 511 Stockhohes HauZ, Stadtmitte, zu kaufen gesucht. Anträge un ter „Vermittler ausgeschlossen" an die Verw. 510 Zukäufen gesucht Kinderwagen, gut erhalten, zu kaufen gesucht. Anträge unter „Gut erhalten" an die Verw. ______________ 488______________ »raufe altes Gold. Silberkronen, u. falsche Zähne zu Höchstprei. sen. A. Stumpf, Goldarbeiter skoroska cesta 8. 3857 Kompl. Schlafzimmer. Hartholz, 1500 Din. kompl. Schlafzimmer. Weichholz, 14 verschiedene Betten und Betteinsätze. Küchenkredenz 250, Karnissen, 10 einzelne Kleiderkasten, Zimmer- und Köchentische, 10 Zim mersestel, 6 Fauteuils ä 50 Di nar, Schlafdivan mit Roßhaar Polsterung 200 Din. Anzufrag. Stroßmajerseva ul. 5, Hofgebäude rechts. 1. Stock. __________513 Junge, reinrassige Pekinese» (Chinesische Palasthunde) aus erstem englischen Zwinger *u verkaufen bei Mrs. Pauline Suppanz. Polscane. 477 Zu vermieten Schönes, sonniges, möbl. Zimmer» elektr. Licht, zu vermieten. Sodna ul. 25/2. Tür 9. 492 Ideale, bequeme Zweizimmerwohnung mit Zubehör, sonnig. Bad. Veranda. 1. Stock, ab 1. Feber zu vergehen. Adr. Verw, 283 Möbl. Zimmer, sonnig und freundlich, sofort zu vermieten. MikloZiceva G/1. 505 Reines, möbl. oder leeres Zim mer zu vermieten. Auch mit Verpflegung. Adr. Verw. 584 Dreizimmerwohnung, komf.. zu vermieten. Anträge unter „Iah resmiete^an^die Verw. 516 Wohnung, Zimmer und Küche, ab 15. Jänner zu vermieten. Minsk« ulica 30. 515 Wohnung, Zimmer und Küche, ab 1. Feber zu vermieten. Fo-chova 36. " 507 Möbl. Zimmer» Stadtmitte, ab 15. Jänner zu vermieten. Ob jarku 2/1. '71 Aleksandiova cesta 7 Zimmer, etient. mit Kost, an Fräuleins oder Studenten ab 1. Feber zu vermieten. Gregor öiöeva 6. Tür 6. 497 »AAAAAAAAAAA AAAf A^ A 4 Zu mieten gesuchi Drei- bis Fünfzimmcrwohnung — mit allem Komfort — im Stadtzentrum, zu mieten gesucht. Anträge unter „4526" an die^Verw.__________ 499 Dreizimmerwohnug. ev. 2 Zim mer, 1 Kabinett mit Zubehör, wird von kinderlos. Kaufmann gesucht. Anträge unter „Kaufmann" an die Verw. 441 lAAAAAAAAaaaaaaaa^a. Stellengesuche FWWWWvvtwWWwW’ Braves Mädchen, mit langfähr. Zeugnissen, wünscht in ein bef-seres Privat- oder Geschäftshaus als Stubenmädchen unter zukommen, möchte auch im Haushalte mithelfen. Zuschriften mit Gehaltsangabe" unter „K. K." an die Verw. 495 Perfekte Köchin sucht Stelle Barvarska ul. 6. bei H. Koren 501 Offene Stellen rmtywyiTymTTfv Drucktiegel-Einlegerin wird n:ii genommen, „Hergo" wornica kartonaLe, Racheva 461 Verkäuferin, tüchtig, die auch Kanzleiarbei» versieht, wird per sofort gesucht. Anträge: Elektro technische Firma M. Leben Plus.____________________485 Bedienerin wird täglich von 10—14 Uhr ausgenommen. An zufragen Maistrcva ul. 23/2, links.___________________476 Aelteres, braves Dienstmädchen, die bürgerlich kochen. Wäsche waschen und bügeln kann, wird zu kleiner kinderlosen Familie per 15. Jänner oder später gesucht. Jahreszeug nisse erforderlich. Zeugnisabschriften und Gehalisansprüche an Friedericke Stigler, Zagreb. Frankopanova 2 a. 490 Nettes Mädchen für alles, mit guter Nachfrage, welche nach Hause schlafen geht, gesucht. — Mares, Barvarska ulica 6/1. rechts. 512 Korrespondenz F?¥ff?¥Wr»Wi?nfr Witwer, Kaufmann und Hausbesitzer, 28 Jahre alt. wünscht zwecks Ehe mit Fräulein oder Witwe, nicht unter 26 Jabre alt, mit etwas Vermögen die Bekanntschaft zu machen. Licht Bild erwünscht, welches ehrenwörtlich retourniert wird. Brie fe erbeten unter „Ernste Absichten" an die Verw. 480 BEFHmircPH von Uhren, Goldwa ren, sowie Grammophonen bestens, raschest, billigst luiri urar Gosposka 15. *°'*S Verlag der „Umschau” Frankfurt-M, Blücherstrafje Übler^B^ndger^di wirkt abstoßend. Häßlich gefärbte Zähne entstellen das schönste Antlitz. Beide Schönheitsfehler werden oft schon durch einmaliges Putzen mit der herrlich erfrischenden Zahnpaste Chlorodont beseitigt. Die Zähne erhalten schon nach kurzem Gebrauch einen wundervollen Elfenbeinglanz, auch an den Seitenflächen, hei gleichzeitiger Benützung der dafür eigens konstruierten Chlorodont-Zahnbürste mit gezahntem Borstenschnitt. Faulende Speisereste in den Zahnzwischenräumen als Ursache des üblen Mundgeruchs werden gründlich damit beseitigt. Versuchen Sie es zunächst rnis einer kleinen Tube zu Din. 8'—. Chlorodont-Zahnbürsten für Hindert für Damen (weiche Borsten), für Herren (harte Borsten). Nur echt, in blau-grüner Originalpackung mit der Aufschrift „Chlorodont“. Überall zu haben. — Gegen Einsendung dieses Inserates per Drucksache (Kuvert nicht zukleben 1) erhalten Sie kostenlos eine Probetube, für mehrmaligen Gebrauch ausreichend, durch Leo-Werke A. G«, Generalvertretung für Jugoslavien: Tvomice ZIatorog, Maribor.58 tacb anffe^ptisch präparierte War, ist und bleibt das Bestei Nachweisbar unübertroffen ? Pli vefiiäiicnliiolppiie erzeugt OLLÄ unw. Generalvertreter für Jugoslawien Dipl. Ing. BELft MAUER, Subotica Petregradska S Junger Jurist aus guter Familie, militärfrei,, erhält Anfangsposten am Lande als Korrespondent in Staatssprache, deutsch und französisch. Gesuche mit Lichtbild unter »Nr. 502« an die Verwaltung. 502 Kolporteure werden gesucht. Vorzustellen in der Direktion des Blattes In gröleren Mengen hat abzugeben Mariborsko tiskama Chefredakteur und für die Redaktion verantwortlich: Udo KASPER. - Druck der V’ariborska tiskarna. in Maribor. — Für den Herausgeber und den Druck verantwortlich: Direkt,-?» S#anjn 9?n»i.A. - Beide wohnhaft in Maribor.