^U^ 1 ^^) Pränumtrationspiei«: Im Comptoir ßan^j. N> D* ^ H ^ si- "' halbj. si. 2.50. yür dit Zuficlluna ins Hau« ^»"^^ ^.»^4 halbj.5lr.,2m.8ll.. ^.(^W« 3m. 10 lr. n. s. w. HnserlionSfitmpcl iebesin. 3U k. Amtlicher Theil. sdc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller-höchster Entschließung vom 31. Juli d. I. den Präses des Kreisgerichtes in Stcmislau Dr. Joseph Edlen von Schenk zum LauocSgerichtSpräsidenten in Czernowitz allergnädigst zu ernennen geruht. Der Iustizmmister hat die beim Krakauer Oberlandesgerichte erledigte Stelle des Oberstaatsanwalts^ stelloerlreterS dem Krakauer Staatsanwalissubstituten Anton Brandt verliehen nnd den GerichlSadjuncten Carl Hayderer zum StaatSanwallssubstituten ernannt. Kundmachung. Am 31. Juli I860 haben sich nach den bei der Priv. österr. Nationalbank geführten und der Prüfung unterzogenen Vormerkungen an zu StaatSuoten erklär« ten Ein- und Fünf-Gulden-Banknoten im Umlaufe befunden : Gulden «5,782.996 Stücke, d. s. 65,782.996 fl. zu fünf Gulden 15,030.465 ., „ 75,152.325 .. zusammen 80,813.461 Stücke, l>. f. 140.935.321 si. Wien, den 2. August 1866. Von der Commission zur Controle der Staatsschuld. Richtllmtlicher Theil. «aibach, 6. August. Der Norden der österreichischen Monarchie wird bald dem Frieden wiedergegeben sein, heute sollen die FritdenSunterhandlungen in Prag beginnen. Die ..Osterr. Ztg." theilt mit, daß ihre Dauer wohl eine lurzc sein dürfte, da, wie man hört, in den Friedens-Miminarien alle Abfindungen so genau stipulirt sind, "aß die Unterhandlungen selbst nur mehr als Forma. Wt betrachtet werden können. Mittlerweile habe auch "lt in Nicderöstcrrcich und in Ungarn eingcdrungene ^tußischt Armee begonnen, sich hinter die in dcr Waffen, MslandS.Convtntion festgesetzte neue DemarcationSlinic: ^«cr.Pilsen.Tllbor.NeuhauS-Znaim -March. Thaya - Na« ^l'dl-Oderbcrg zurückzuziehen. . Inzwischen hat uns dcr Telegraph genauere Nach-llchten über die von Preußen im Norden Deutschlands ^dsichtigteu Annexionen gebracht. Preußen beruft ^h auf das Rccht dcö Eroberers. Mit dreister Offenheit, wie die „Ocslerr. Ztg." beifügt, spricht die Mc'ö'se „Provinzial-Correspondcnz" es aus, daß Preußen °as Recht habe und leinen Anstand nehmen werde, den deutschen Fürsten, welche Bundesgenossen Oesterreichs und »egcn Preußen waren, ihr Land, ganz odcr theilwcise, weg« «unehmen. Hannover, Kurhcfsen und Nassau stehen dabei ^ erster Linie der Gefahr. Daß SchleSwig-Holstein mit grüßen vereinigt wcrocn wird, unterliegt keinem Zweifel "shr. Auch Odel Hessen soll preußisch und Hcssen-Dnrmstadt ^t einem Stück von Baiern entschädigt werden. Die ^ ^Mat Sachsens bleibt gcwamt, „dcr König von Msen hat cS abcr auch — wic die „Köln. Ztg." lhli!« "" ^^bient, theils durch persönliche Würdigkeit, H " dadurch, daß es ihm gelang, im Besitze seiner zu s^?^' zu blcidcn, die im Kliege mitgekämpft und nur der ^ ^"'^ gelitten huben." Dlc vou Preußen uördlich Ilzsi ^aiülinic besetzten Bänder sollen jedenfalls, mit Gc. Utib,Ä ^^^ Verfassung als Provinzialverfassuug, sowie tide ^dct ihrer sonstigen communalcn und administia- ^lgtnlhümlichlcitcn mit Preußen vereinigt werden. Je s ^ üddcutschlaud soll einstweileu ciu politisches dems^" bestehen, ehe es zu der Seligkeit des nord- '.Sta!'V^""^^^^^ zugelassen wird. Die Berliner ualsvüraer-Zcitung," ^,^ ^^ BiSmarcks, sagt: ftaaten ^ ^^^"' nicht auf deu Eintritt der drei Süd-der .ma'"? deutschen Natioualbund, aus einem Grunde, Malle,?« '"6" wüllschcu läßt, daß sie demselben — we. dieser «, s'°^ "uigc Jahre lang — fcrnblciveu. Und habe,, .''" Gnmd 'st dcr: dic süddrutscheu Staaten scheu N«ti ""b den Nutzen, Glieder des deut« nicht v e,? u"^s uutcr PreußcuS Leitung zu sein, S' " n t. den ma!eri2"!.>"lt den Zustand der Schwäche und Wicßung cn >b "^"' die für sie auS ihrer Aus. "en, müssen si^ ?' '" dcr ganzen Schwere kennen ler, dig machen und ^^"fnahmc in den Bund erst wür-"- was ied,ns«tt« .°"" um diese Aufnahme bitten ledtnfalls nicht ausbleiben wird. Man sieht also, wir brauchen dic Südstaaten uicht, ja wir wollen sie fürs erste nicht einmal. Sie soUcn erst dann Glieder des dcutschcu National-Vun-des sein „wcnn sie gezeigt yabcn werden, daß sie wirkliche Deutsche qcwordcn sind." Die famose „Führung" der Südstaatm hat es auch nicht besser veroient. Wo sind jetzt die Triasträume? Mit dieser scheinbaren Ausschließung entfesselt aber Preußen die nationale Agitation in diesen Staaten, durch welche die Neuerungen unfehlbar in die Arme Preu-ßens getrieben werden. In der That meldet die „AugSb. Mg. Ztg.," daß in Lindau, Memmingen, Kempten (sämmtlich Süobalern angehörig) Volksversammlungen stattgefunden, in wclchcu die Absenoung von Adrcsfcn au Se. Majestät den König beschlossen wurde, des Inhalts: Sc. Majestät werde gcbctcu: die Einmischung dcS Auslandes in deutsche Angclegenhciteu zu verhindern und die LoS-rcißuug Süddeutfchlands von Norddculschland, als dcu uatioualeu und voltswirthschaftlichen Interessen zuwider-laufcud, durch Beitritt Baicrus und seiner Verbündete» in den zu schaffenden Gc-sammtbuud zu verhüten. Die Mclduug des „AbendmoniteurS" über den Abschluß eineö Waffenstillstandes mit Italien auf vier Wochen ist noch uicht officiell bestätigt, wir können unS daher hierüber noch uicht eingehender auS-sprechen. Vsficielle preußische Nelaliou über >ic Schlacht von KinMüh am 3. Mi 186«. Der Erfolg vom 3. Juli war das Ergebniß dcr glücklich ausgeführten Vereinigung von drei bis dahin getrennten preußischen Heeren auf dem Schlachtfelde felbst, und die Tapferkeit dcr Truppen steigerte dcu Erfolg zum vollständigen Siege. Dic österreichische Heeres« macht stand in Böhmen anf dcr inneren Operations-linic zwischen dcr Mark und Schlesien. Preußen hatte deu Krieg nicht gesucht (?). ES befand sich politisch wic militärisch in der Abwehr. Die Vertheidigung jener Provinzen konnte nicht von einem Punkt auS bewirkt werden. Die Eisenbahnen aus dem Westen, Norden und Osten der Monarchie enden au der LauocSgreuze bei Halle, Torgau, Görlitz und Schweiduitz. Die weitere Vereinigung von dort auS lag uach vorne, also auf feindlichem Gebiet, und war nur durch die Offensive zu erreichen. Oesterreich hatte die Initiative dcr Rüstungen ergriffen (?), Preuße« erfaßte dic des Handelns. DaS Einrücken in Sachsen hatte nicht sowohl die Besitznahme dcs Königreiches zum Zweck, als den strategischen Aufmarsch der Elbe°Armec und der ersten Armee auf der Linie Dresden.Bautzen. Er verkürzte dic anfängliche Front-auSdehuung von 25 auf 7 Meilen. Für die weitere Vcr-' einigung allcr Strcitkräfle war dic Gegend von Gilschin im nördlichen Böhmen als Sammelplatz bezeichnet wo» den. Um dahin zu gelangen, lag dcr schlcsischen Armee oti, Angesichts dcr vcrsammclteu feindlichen Hauptmacht aus dem Gebirge zu dcbouchircn. Diese schwierige Auf« gabc löote dcr Kronprinz vou Preußm in wiederholten und ernsten Gefechten. Dic Standhaftiglcit, mit welche das 5. Armcccorps unter General vou Stcinmctz während drei Tagen alle Angriffe dcö überlegenen GcgnclS abschlug, gewährte dem GardecorpS die Möglichkeit ciucS glänzenden Erfolges und dcgagirtc das elste Corps uuo den Engpässen. Während so die schlcsijche Aimee von Glatz uud Landshut her, sich bei Königinhof an dcr oberen Elbe coucemrilte, war Prinz Friedrich Carl ihr mit der ersten uud dcr Elbc.Armcc, denen mindere Streit-lrüfte entgegenstanden, noch über den verabredeten Sammelpunkt hinaus bis Horzitz entgegengerückt. Er hatte dabei die siegreichen Posteligcscchtc von Podol, Turnau, Münchcngrätz uud Gltschin gehabt. Die strategische Vcr-biudung war somit hergestellt, und wenn das taclische Zusammenwirken richtig combinirt wurde, so mußte eS zu dcr Umfassuug dcs Gegners iu dcr Schlacht führen. Man vermuthete daS östtncichlsch-sächsischc He-r in cincr Position: dic Elbe vor dcr Front, dic Fchungcu Joseph-stadt Ulid Königgrätz auf dcn Flügeln. Diese Stellung war überaus stark, indessen stand die schlssischc Armer iu ihrer rcchtcu Flanke. Ein unmittelbares Heranziehen jeuer Armee nach Horzitz lag daher mcht w dcr Absichl. Am 2. Juli Abends nach 11 Uhr giug bei dem Obercommaudo dic Nachricht cm, daß die feindliche Ar« mec über die Elbe vorgegangen sei uud in bedeutender Stärke den Abschnitt der Gistritz besetzt habe. Der Ent. schluß, mit allen Kräften dort anzugreifen, wurde so« gleich gefaßt. Um 12 Uhr gingen die betreffenden Vc fehle ab, um 4 Uhr früh des 3. Juli waren sic in Händen des Armcecommaudo's und um 7 Uhr befanden sich alle Corps auf dem Marsch. Die 1. Armee stand dem Feiude zunächst, Vou derselben ging die Di' vision Fraiisecky von Cerelwitz gegen Bcnatek und die Division Horn auf der Chaussee gegen Sadowa v^r. Das 2. Corps blieii auf dem rechten Flügel dcr Division Horn, das 3. Corps dahinter in dcr Reserve. Als dic T»'tc der Division Horn sich gcgen 8 Uhr Morgens Sadowa näherte, fielen gegen diefelbe einige Kanonenschüsse. Zu dieser Zeit traf Se. Maj. der König auf der Höhe bei Dub ein und unternahm sofort cinc Ne-cognoScirung dcr feindlichen Aufstellung, während die Avantgarden - Batterien der Division Horn und deS 2. Corps ihr Feuer eröffneten. Die Recognoscirung ergab, daß der Feind die Dörfer uud Wälder an der Gistritz besetzt und jenseits des Baches Stellung genommen hatte. Mit wclchcu Kräften und in welcher Weise blicb indessen unbekannt. Der Nebel, dcr hin uud wieder durch den Regen unterbrochen wurde, behinderte dlc Fernsicht. Mau vermochte nur ans dem an verschiedenen Punkten eröffneten Artilleriefeuer zu schließen, daß mehrere feindliche Batterien in Thätigkeit gekommen waren. Jenseits der Bistritz steigt daS Terrain an und ist von stärkeren wie schwächeren Mulden derartig durchschnitten, daß es die in denselben stehenden Truppen der Einsicht wic der Feuerwirkung dcs GcguerS entzieht. Die Höhen bieten günstige Artilleriestellungen und cigncu sich vortrefflich zur Infantcric-Vcrlhcidigung. Dic Dörfer sind zum Theil massiv, zum Theil von Fachwerk gebaut; die Wälder bieten gute Stützpunkte. Um an diese von Natur sehr starke Slclluug zu gelangen, muß man dcn Vistritzbach überschreiten, dcr cin cutschicdmcs militärisches Hinderniß bildet und nur mittelst Brücken zu passircn ist. Deu höchsten Punkt bildct die Höhc, auf welcher das Dorf Chlum liegt. Sie domiuirt das anliegende Terrain nach allen Seitcn. In dieser Stellung erwickeltc dcr Feind immer mehr Artillerie. Da man prcußischcrscitS, trotzdem dcr Ncbcl nachgelassen hatte, dcr Tcrrainfaltcn wcgcu dic Aufstellung dcr feindlichen Infanterie uicht bemerken konnte, so kam cs darauf au, dcu Fcind zur Entwiklung seine Kräfte zu zwingen. Zu diesem Zweck ertheilte Se. Majestät um 9 Uhr an die 1. Armee den Befehl, die Bistritz zu überschreiten. Die Division Horn ging gcgcn das Wäldchen von Sadowa vor, rechts von ihr das 2. Corps, links iu der Richtung auf Venatck die Division Fransccky. Es ent-brauutc auf dcr ganzen Linic cin hartuäckigcr Infan« lcrickampf, indem cs sich um dcu Besitz dcr von dcn Ocslcrreichcru besetzten Wälder handelte. Man erkannte bald, daß man cs mit sehr bedeutenden Kräften dcS FcindeS zu thun habe, dcr die Stellung zur Vertheidigung künstlich verstärkt hattc. Dic Distanzen waren von demselben marlirt, die Wälder verhauen uud Schützen-gräbcn wic Cpaulcments für dic Äattcricu hergestellt. Unter diesen Umstäudcn das Centrum dcs Feiudeö unter großen Opfern zu durchbrechen, tonnte u'cht die Absicht sein. Es kam vielmehr darauf au, hier cin hinhalteildcS Gcfccht zu führen, bis dcr Kronprinz und General v. Herwarth einzugreifen im Stande waren. Sc. Majestät befahl demgemäß, daß dcr Kampf iu der Front hauptsächlich durch Artillerie geführt werde, walnut» der Ge< lieral v. Hciworth die Bistritz bei Nechc'nitz übcrjchrcitcn .sollte. Das Eingreifen der 2. Ylrmcc konnte man vor 11 Uhr nicht erwarten. (Schluß folgt.) Preußisch-baierischcr Waffenstillstand. M üuchen, 1. August. Dic Baicrischc Zeitung schreibt : Dcr WaffeustillstandSvertrag zwischen Baicrn und Preußeu, der am 28. o. M. in NikolSburg unterzeichnet wurde, enthält nur cincn rcincn Waffenstillstand ohne alle Friedcns.Präliminarien, präjudicirt alfo dem Friedcusavfchluß in kciuer Wcise. DicS zu erreichen, war gerade die Hauptschwierigkcit dcr Verhandlungen. Preußen wollte nämlich dcn WaffenstilM'ld nur gewähren, wcnn zugleich einige Friedens »Präliminarien, namentlich Kriegskosten-Entschädigung und Gedielsab-tretung, im Princip festgestellt würden. Dic Forderung zu beseitigen, ist gelungen, uud cs bleiben diese Fragcu deu Friedcnsuuterhaudlungcn vorbehalten, Die Ucbercinkunft vom 28. u, M. cuthält daher nur drei Artikel. In dicscn ist cin dreiwöchentlicher Was« fenstillstand vom 2. August an festgestellt. Die Demar- 1196 calionslinie soll von den beiderseitigen Oberbefehlshabern geregelt werden. ES ist festgestellt, daß den Regierungen von Württemberg, Baden und Großhcrzogthnm Hessen derselbe Waffenstillstand gewährt wird, sobald sie sich deshalb cm den Eommandncndcn der preußischen Main« Armee wenden. Der Waffenstillstand ist also materiell auch filr dicsc Staaten vcrabicdct worden, tonnte jedoch formell für sic durch den baicnschen Minister nicht ab» geschlossen werden, weil er ohne Vollmacht dieser Regie-ruua,cn war. Die FriedcnSvcrhandlungeu mit Baicrn, Württemberg, Baden und Großherzogthum Hessen sollen dc.nnächst in Berlin stattfinden. DieS ist der Inhalt des Vertrages, über dessen Vcrhandlnngsgeschichte wir demnächst ausführlich« wer-den berichten können. Für heute heben wir nur noch hervor, daßzwifchcn Prcnßcn und Oesterreich am 26. v. M. ein Waffenstillstand mit Friedenspräliminarien abgcschlosscn undam28.ratificirtwordcnist, in welchem anf Grund der frarzösischen Vorschläge der Austritt Oesterreichs aus dem deutschen Bnndc, die Theilung Deutschlands in einen norddeutschen nnd süddüntschcn Bund nnd die Anncp-rung der Ed es ergingen schon am 27. v. M. tclegra-phischc Ncisllngcn an die preußischen Commandirenden, „keine Nafscn-Entscheidung mehr zu suchcu." Wie es gleichwohl noch zn Gefechten in Baiern und zur Bc-drohuug Wnrzbnrgs gckollimcn ist, lann znr Zeit von hicr anS noch nicht aufgclläit werden. Durch Verhandlungen zwischen dem baiciischcn Hauptquartier und dem königlichen Kriegöministcrium cinerscilö nnd dcn beiden preußischen Obcrcomniandircndcu andererseits ist nun aber a/stern dicsc Waffenruhe gesichert worden. InSb» sondere ist jede Gefahr einer Beschießung Nürzbnrgs beseitigt und verabredet worden, daß während des Waffenstillstandes die Vestc Maricnbcrg nnd die linle Main-scite in baierischcm Besitze bleiben, in del Stadt Würz-bürg selbst aber preußische Truppen gegen Vergütung cinqnartiert werden. Es war der ausdrückliche Wille Sr. Majestät des Königs, alltö weitere Blutvergießen vor dem 3. August uls vollkommen nutzlos zn vermeiden. Oesterreich. Wien, 2. August. 1^1 Nach vollkommen verläßlichen Mittheilungen aus Innsbruck, welche gewissermaßen bis an den Vorabend der Waffenruhe reichen, war der Stand der Dinge in Tirol bis dahin keineswegs cin so bedrohlicher, wie man hier in der letzten Zeit allgemein anzunehmen ge-neigt war. Die Garibaloianer halten, mit Ausnahme des kleinen FortS Ampola, keine einzige Stellung von irgend einer strategischen Bedeutung in ihren Handen. Ein von denfelben mit dcn Truppen untcr Medici com-binirtcr Angriff auf Niva erscheint ganz und gar auS» sichtsloö, so lange der oft genannte Corvclteu-Capilän Monfroni die Gardasee-Flottille mit edcn so uicl Glück als Umsicht befehligt. Nichtsdestoweniger wurde in Befolgung des bekannten Satzes: „Willst du dcn Frieden, so rüste dich zum Kriege," am l. d. M. der allgemeine Ansmarsch des LandslnrmeS anbefohlen, um dcn Frci-schoarcn zn begegnen, während die reguläre Truppe be-deniende Verstärkungen erhielt, um den Colonncn untcr Medici die Spitze zu bielen. Man spricht von 24.000 Mann, welche in diesen Tagen nach den Süden abgingen. Während der letzte BundeSprasioial'Gesandtc Freiherr v. Kübccl hier eintraf, nm, wie man fagt, seine Stelle in die Hände Sr. Majestät dcS Kaisers nieder zu legen, ist dessen unmittelbarer Vorgänger Graf Münch-Gcllinghausen in dicsen Tagen so sehr eüicr allgemeinen Enlkräflung vclfallcn, daß man an seinem Anfkommcn zweifelt und ihm gestern die Sakramente der S:cr> benden gereicht wurden. Mit drin viel genannten Slaalö' manne stirbt die Linie der Grafen Münct>Bclling.hau-sen aus. Hier lehrt alkS nach und nach wieder zu den nor-malen Zuständen zurück. Dr. Zelinka, der Herr Bürger» meister von Wien, legte bcrcitS vorglsttln die außer« ordentliche Vollmacht, mit welcher cr sür die Tage der Gefahr von der Stadt betraut worden war, in die Hände dcS GemeinderalheS zurück. An demselben Tage losle sich auch die für eben jene Zeit crcirlc Permanenz-Commission in der Wipplinger-Straße auf. WaS dic provisorische Stadtwacuc anbelangt, so wurde dieselbe zwar einberufen, doch glaubt man so ziemlich allgemein, daß dic Tage derselben gezählt sein dürften, da der Wirkungskreis derselben mit dcm der Militär-Polizeiwachmannschafl zusammenfällt und von einer ander« weitigcnVcrwendung der letzteren nun wohl keine Rede mehr ist. Ma» sagt, die Gemeinde habe auf diese Stadtwache die Summe von 42,000 sl. verwendet, doch wurde bereits bci deren Uniformirung auf den nun wirklich erfolgten Fall eincr raschen Auflösung Rücksicht genommen, und dic AuSlilslungSkosten werden keine ver- lorenen sein, da die einzelnen Uniformslücke anderen der Commune unterstehenden Wach. und Wchrkörpern ange« paßt wurden. Die provisorische Äürgerwclir wird aber unter den gegenwärtigen Umstanden wohl kaum zusam- ^ mcntrctcn. Ueber beide Institute werden in der auf morgen anberaumten Sitzung des OcmeinderatheS in! dieser Richtung die nöthigen Aufschlüsse erfolgen. Heute wurde auch der kaiserliche Marslall wieder in der Stall« bürg erwartet. Von ihm, sowie von den ebenfalls zn Dampfschiff nach Pest gebrachten Kostbarkeiten der Schatzkammer und des Antilencabinetcö behauptet man, dieselben hätten beim Anlangen der Ordre zum Rück-transporte dic Schiffe noch gar nicht verlassen gehabt. Prag. Der OberlanoeSgerichtspräsidcut Freiherr v. Hcnnct gibt auf die zahlreichen amtlichen und außer-amtlichen Anfragen bezüglich der Wiederaufnahme dec in Folge dcr Kriegöcreignissc bei einigen t. l. Bezirks, ümtcrn zeitweilig eingestellten richterlichen Amtsthätigkeit bekannt, daß das l. l. böhmische Slalthaltereipräsidium unterm 17. d. dic k. k. Bezirksämter angewiesen hat, in ihre Bezirke zurückzukehren, nnd daß hicdurch in dcn liltrcffcnden Bezirken dir juoicicllc Amtirnng wieder ins Leben tritt. Znaim, 2i). Juli. Dcr „Presse" wird von hier geschrieben: Dic Prenhcn sind ab«, unsere Truppen eingezogen. In diesen wenigen Worten läßt sich die ganze Physiognomic nnscrcr Stadt darlegen. Jubelnd und janchzcnd durchzog dic Menge dic Straßen und Gassen; anf dcn Plätzen wimmelt cS von Menschen, auf allen Gesichtern malt sich die Freude ab. In dcr Nacht vom 27. auf den 28. Juli zog dic 500 Mann starke prcu» ßischc Besatzung plötzlich in östlicher Richtung von Znaim ab, und mit ihrem Abzüge hat sich mit eincmmalc nn< scrc Situation geändert. Man mnß die preußische Occupation erduldet haben, um zn wissen, was es hcißt, imhr als vicrzen Tage ihrc Bedrückung ertragen zu müssen. Am 28. früh wnrdc dic Nachricht verbreitet, daß Ocsterrcichcr im Anmärsche seien. Alsbald war die ganze hiesige Bevölkerung auf dcn Füßen, alle Hcbcl wurden in Bewegung gesetzt, um diesen Truppen, die einigcmale in der Nähc Znaims mit größter Graoour gckämpft hatte», einen würdigen Empfang zu bereiten. Dcr Bürgermeister, die Grmcinderäthc nnd der Ausschuß hatten sich zu ihrer Begrüßung versammelt, daS bürgerliche Schützcncorpö sammt Musikbande war in vollster Parade ausgerückt. Den ganzen Vormittag wartete man vergeblich. Mittags langte cin preußischer Parlamentär auS Nikolöburg hicr an, welcher dem Commandanten oic Bestätigung dcS Abschlnsscs des Waf-fcnstlllstandcs überbringen sollte. Da uuscre Truppen noch nicht zugegen waren, so wnrdc ihm bedeutet, zu warten. Dies war die Ursache eincS Unfalles; dcr sich beim Einmärsche dcr Unseren ereignete. Einige Hußarcn des Vortrupps hatten nämlich in dcr Mciinmg, daß dicsc preußischen Soldaten in feindlicher Absicht hicr seien, ihrc Gewehre abgefeuert, wodurch mehrere Personen unerheblich verletzt wurdcu. — Dcr Poslverkchr mit Wien wird dminächst, vielleicht schon morgen, direct hergestellt scin, hcntc gehen noch die Briefe über Rctz nach Wien. Ueber daS Platzgrcifcn dcr Cholera hier ist zu bemerken, daß außer dcn hicr befindlichen cholera« tranken Preußen auch cinzclnc Einwohner von diesem Ucbcl schon befallen sind. Doch sind die geeignetsten Maßrcgcln für dic Himanhaltnng dieser Krankheit getroffen, und wird können hoffen, daß die Cholera bei uns keine großen Opfer fordcrn wird. Ausland. Stuttgart, 2. August. Dcr Waffen st ill si and zwifchen Würtl'mbcrg und Preußen von heute an anf drei Wochen ist definitiv abgeschlossen. Die DemarcationSlinic ist Heidelberg, Iaxtfclo und Fcucht-wangen. Mannheim, 2. Augnst. Die Preußen sind gestern gegen 11 Uhr Abends hicr emmarschin. Heidelberg, 2. Angust. Gestern Abends sind die Prcnßcn hicr einmarschlN. Mainz, 2. August. Dcr Waffenstillstand ist noch nicht zu Staude gekommen. Die Rhcinschlff. fahrt wnide wkoelholt sistirt. Berlin, I.Vlngust. Die „Provincial-Corrcspon-dcnz" schreibt: Die Vermittlung Frankreichs hat sich große Verdienste um die befriedigenden Resultate des Fried cnswerleS erworben. Dcr Kaiser dcr Franzosen hat sich der ihm durch den Appell Oesterreichs zugefallenen Mission in großmüthiger und uneigennütziger Weise und im Geiste eines wahren, unparteiischen und billigen Vermittlers unterzogen. In der wichtigen Stcllnng, die dcr Kaiser bci der Verhano-lnng einnahm, hat er für FrantVeich nnd sich fclbst nichts angestrebt, als die Ehre und den Ruhm, feine Autorität zn Gunsten eincS billigen Friedens geltend zu machen. Cö war ihm gestattet, an der Vollendung des großen Werkes, welches er unternommen, au dcr Herstellung eincö einigen und freien Italiens mitzuwir« tln. In demselben Geiste, welcher ihm dieses Werk schaffen ließ, hat cr bereitwillig Preußen die Hand gc-boten, um gesicherte Grundlagen eines geeinigten Deutsch-lands aufzustellen. Die „Provinzial-Correspondenz" fügt hinzu: Die finanzielle ?agc übertrifft alle Erwar- tung; sie gestattet die bisher für die Truppen gemachten Lieferungen an Brot, Fleisch nnd Futter cinznstcllen. Die Zahlungen werden von den betreffenden Staaten ^ geleistet werden. Um die Verpflichtungen des Staates, namentlich jene, welche durch die Lieferungen im Lande ' verursacht wurden, zu erfüllen, genügen wahrscheinlich ' transitorische Finanzmaßnahmen. Die Organisation und ^ Verwaltung dcr Länder, welche mit Prcnßcn vereinigt ^ werden sollen, müssen sofort Gegenstand von Acrathun- ! gen werden. Die Verfügnng betreffs zwangsweiser Zah« ! lung einer Kricgsco ntribntion von 25 Millionen ' Gulden durch die Stadt Frankfurt ist proviso- ! risch aufgehoben worden. Was die schließlich-, ^ Entscheidnng dcr Rcgicrnng anbelangt, so wird in Be- ^ tracht gezogen werden, daß Frankfurt wahrschein- ^ lich Preußen einverleibt wcrdcn wird. Der „Patric" vom 31. Juli gehen nähere Nach- ! richten über die Friedenspräliminarien aus Verlin zu, welche namentlich zwei wichtige Punkte feststellen, näm- ' lich, daß die in NikolSburg unterzeichneten Präliminarien nur die Erhaltung des Königreichs Sachsen sichern und Preußen es ganz frci stellen, sich Hannover nnd Kurhessen ganz oder znm Theile zu an- ^ nexircn. In Berlin zweifelt man nicht an dcr In» ^ corporation dieser beiden Länder. Demselben Blatte ^ zufolge ist in den Friedenspräliminarien zwischen Oesterreich und Italien die Frage wegen Tricnt mit Still« schweigen Übergängen. Diese Präliminarien beschränken , sich darauf, die Nothwendigkeit anzlldeuten, durch den 5 definitiven Frieoensvcrtrag cine Grenzlinie zwischen Oesler- ! reich nnd Italien festzustellen. Nom. Aus dem officiellen Bericht, welchen die oberste geistliche Behörde vor kurzem über die Aevöl- ^ tcrung machte, ist ersichtlich, daß die Einwohnerzahl deS modernen RomS im laufenden Jahre ihre höchste Höhe, j nämlich 210.701, erreichte. Untcr dieser zerstreut leben: ! 30 Cardiliälc, 30 Bischöfe, 1476 Priester und Kleriker, 834 Seminaristen und Cullcgialen, 2833 OrdenSgeist« ! liche, 2169 Nonnen, 262 geistliche Convicloren, 1622 , Mädchen für Erziehung in Klöstern, 822 Knaben und ' Nll Mädchen in andern ErziehungSinstitutcn, 5266 , päpstliche Soldaten, 434 Gefangene, 429 Akatholilen, ! 4567 Juden. ! AnS Bukarest liegen neueste Nachrichten vor: ^ das Ausscheiden der demokratischen Elemente aus dem ' Ministerium und deren Ersetzung durch conservative, russisch gesinnte Persönlichkeiten beweist, daß man auch dort einzusehen beginne: eS gehe nicht so schnell mit Gewaltschriltcn. Einen weiteren Beweis, daß man dem ! gefährlichen demokratischen Element fernerhin nicht die ! Waffen in dcr Hand lasfen will, liefert die Auflösung , dcr Nationalgalde durch dcn Fürsten Carl. DaS Ge- l rücht: dieser wolle sich demnächst unabhängig von der Pforte erklären, läßt dcr Fürst selbst verbreiten, um dadurch auf dic Pforte eine Pression zu üben, damit letztere mit dcr Anerkennung desselben als Fürsten Rumä-nienS nicht länger zögere. j Dic FriedensMimilmien. Dic uns heute Früh sam 6.) zugekommene „Wie- . ncr Zcitnng" schreibt nntcrm 3. August: Wir sind ! in dcn Stand gesetzt, dcn Wortlant dcr zwei von , dcn k. k. östcrcichischcn und den k. preußischen Be< j vollmächtigtcn zn 'Nikolöburg am 26. v. M. unterzeich' nctcn nnd am folgenden Tage von dcn bciocn Souve- . raineu ratificirtcn Conventionen nachstehend mitzutheilen' ! l. Präliminarfriedenövertrag. Ihrc Majestäten der Kaiser von Oesterreich und dcr König von Prcnßcn, bcscclt von dem Wunsche, Ihren Ländern dic Wohlthaten dcs Friedens wiedcrzngebcn, haben zu diesem Endc und behufs Icststcllnng von Friedenspräliminarien zu Ihren Bevollmächtigten ernannt.' Sc. Majcstät der Kaiser uon Oesterreich: Ihren wirklichen geheimen Rath und Kämmerei, außerordentlichen Gesandten nnd bevollmächtigten Mini' stcr Alois Grafen Karolyi von Nagy Karolyi nnd Ihre" wirtlichen gchcimcn Rath nnd Kämmcrcr, anßcrordcnt' lichcn Gesandten nnd bevollmächtigten Minister AoolP" Freihcrrn v. Brcnncr-Fclsach; Sc. Majcstät dcr König von Preußen: Ihren Ministerpräsidenten und Minister der al^ wärtigcn Angelegenheiten Otto Grafen v. BisnilU'"' -Schönhanscn, welche, nachdem ihrc Vollmachten aus^ ^ tauscht nnd in guter und richtiger Form befunden, i«v ^ folgende Grnndziigc als Basis des demnächst abzuschl^ ,. ßcndcn Friedens übereingekommen sind. z! Art. l. Der Tcrritorialbcsland dcr österreichisch" i. Monarchie, mit Ausnahme dcs lombardisch-vcnczianiM <> Königreiches, bleibt unverändert. Sc. Majcstät dcr ^ ' mg von Preußen verpflichtet Sich, Seine Trnvpcn " ^ den bisher von denselben occupirtcn österreichischen ^,^ ritorien zurückzuziehen, sobald dcr Friede abgcsaM^ , scin wird, vorbehaltlich dcr im definitiven FriedenSM . ^ zn treffenden Maßrcgcln wegen einer Garantie der O lung der Kriegsentschädigung. ,ich ! Art. ll. Sc. Majcstät dcr Kaiser von Oestc"^ ! erkennt die Auflösung des bisherigen deutschen 2ou ^ an und gibt seine Zustimmung zu einer neuen.^.^n tung Deutschlands ohne Betheiligung des ost""^ ' ce i Kaiserstaatcs. Ebenso verspricht Sc. Majcstät das e, u , 1197 Aundcsvcrhältniß anzuerkennen, welches Sc. Majestät der König von Prcnßcn nördlich von der Linic dcs Mains begründen wird, nnd erklärt Sich damit einverstanden, daß die südlich von dieser Linic gelegenen deutschen Staaten in einen Verein zusammentreten, dessen nationale Verbindung mit dem norddeutschen Bunde der näheren Verständigung zwischen beiden vorbehalten bleibt. Art. ll>. Sc. Majestät der Kaiser von Oesterreich üdcrträgt anf Sc. Majestät den König von Preußen alle Seine im Wiener Frieden vom 30. October 1864 erworbenen Rechte anf die Herzogthümcr Holstein nnd Schleswig, mit der Maßgabe, daß die Bevölkerungen der nördlichen Districtc von Schleswig, wenn sie durch freie Abstimmung den Wnnsch zn erkennen geben, mit Dänemark vereinigt zu werden, an Dänemark abgetreten werden sollen. Art. IV. Sc. Majestät dcr Kaiser von Oesterreich verpflichtet Sich, behufs Dccknng eines Theiles der für Prcnßen ans den: .Kriege erwachsenen Kosten, an Seine Majestät den König von Preußen die Summe von 40 Millionen Thalern zu zahlen. Von dieser Summe soll jedoch dcr Betrag dcr Kriegskosten, welche Sc. Majestät der Kaiser von Oesterreich laut Art. 11 des gedachten Wiener Friedens von: W. October 186-l noch an die Herzogtümer Schleswig lind Holstein zu fordern hat, mit fünfzehn Millionen Thalern, nnd als Acquivalcnt dcr freien Verpflegung, welche die preußische Armee bis zum Friedensschlüsse in den von ihr occupirten österreichischen ^andcsthcilcn haben wird, mit fünf Millionen in Abzug yebracht werden, so daß nur zwanzig Millionen bar zu Wen bleibcu. Art. V. Anf den Wunsch Sr. Majestät des Kaie's von Oesterreich erklärt Se. Majestät der König bon Preußen Sich bereit, bei den bevorstehenden Veränderungen in Deutschland den gegenwärtigen Territorial-bestand des Königreiches Sachsen in seinem bisherigen Umfange bestehen zu lassen, indem Er Sich dagegen vorbehält, den Beitrag Sachsens zu den Kriegskosten und bie künftige Stcllnug des Königreiches Sachsen innerhalb des norddeutschen Bundes durch einen mit Sr. Majestät dem Könige von Sachsen abzuschließenden besondren Friedensvcrtrag näher zu regeln. Dagegen verspricht Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich, die von Sr. Majestät dem Könige von Preußen in Nord-Deutschland herzustellenden neuen Einrichtungen, einschließlich dcr Tcrritorialvcrändcnmgcn, anzuerkennen. Art. VI. ^?c. Majestät dcr König von Prcnßcn N'acht Sich anheischig, die Zustimmung Seines Verbündten, Sr. Majestät des Königs von Italien, zn den ^udcnspräliminaricn nnd zn dein auf dieselben zu bc-^n^udcn Waffenstillstände zn beschaffen, sobald das .^^inschc Königreich dnrch Erklärung Sr. Majestät s,. Baisers dcr Franzosen znr Disposition Sr. Maje '" des Königs von Italien gestellt sein wird. ,, Art VII. Die Ratisicationcn dcr gegenwärtigen .Übereinkunft werden binnen längstens 2 Tagen in Ni ^burg ausgetauscht werden. ^ Art. Vi'il. Gleich nach crfolgter nnd ansgctanschtcr ^"tlsiccttion der gegenwärtigen Ucbcrcinknnft werden ^l)rc beiden Majestäten Bevollmächtigte ernennen, nm ," einem noch näher zu bestimmenden Orte zusammen-'Ulonilncn nnd anf dcr Basis des gegenwärtigen Prälu ^uiarvertragcs dcn Frieden abzuschließen und über die ^etailbcdingnngcn desselben zn verhandeln. .. Art. !X. Zn diesem Zwecke werden die contra» Mcnden Staaten, nach Feststellung dieser Prälimina. ^", einen Wasfcnslillstand für die kaiserlich österrei< ^en und königlich sächsischen Streitkräfte einerseits ^.. die königlich preußischen anderseits abschließen, . !>cn nähere Vcdinguna.cn in militärischer Hinsicht so. h^ geregelt werden sollen. Dieser Waffenstillstand bcsl k " ^ ^Msl bcginneu uud die im Augenblicke "cyendc Waffenruhe bis dahiu verlängert. ^ .-^l'r Waffclistilland wird gleichzeitig mit Baicrn hier b^ Flossen und dcr General Freiherr v. Mantcuffcl Da^. a,t werden, mit Württemberg. Baden nnd Hcsscn-ftayh^^^ ciii.n am 2. Auuust beginnenden Waffcnstill-^zuscl^ ^l' Gniudlagc de« militärischen Besitzstandes ^ ^u, sobald die gcliannlcn Staaten es beantragen, ten ^^ Erkund des Gegenwärtigen haben die gedacht Und ^'^^mächligtcn diese Ucbcrcintunft unterzeichnet ^ Siegel beigcdrückt. ^ ^ilol^urg, den 26. Juli 186«. «, / ° lyi "'. I'. v. BiSmarck m. zi. "Kenner m. p. U. Wasscnstillftandöconvention. zcu^s^ ""erzcichucten: der t. t. österreichische Feld. ßisch. s. ^ ^'laf u. Deacnfcld und dcr lömalich preu« den, siV ^ ^" Infanterie Freiherr v. Moltke, nach. Und S^ M - Majestät dem Kaiser von Oesterreich "ollmäck'tw» ^ ^^"' ^"'^e don Preußen dazu bc^ scilin il,O ^ ^" l'"d und ihre Vollmachteu gegen, fenstillstcmd im^ ^^'"^n haben, schließen cinen Was- Nachdem , "achstehendc» Bedingungen: VMimmaricn s att^^' Unterzeichnung dcr Friedens, "lkn hat, hören die Fe.ndselig- l^sischen Truv^.i - ' österreichischen und königlich und dcn königlich Pleu. Gruppen andererseits nunmehr auf und tritt °m 2. slilgust ein vitrwöchentlicher Waffenstillstand ein. Während desselben gcltcn folgende Bestimmungen.- §. 1. Während des Waffenstillstandes behalten die köuigl. prcnßischcn Truppen einen Rayon, dcr westlich von einer Vinic Egcr-Pilscn-Tabor-Ncuhaus-ZladindS-Zuaim begrenzt wird, die vorgenannten Ortschaften mit einbegriffen. Südlich macht die Thaya bis zu ihrem Einfluß in die March, östlich dcr letztgenannte Fluß aufwärts bis Napajedl nnd von hier eine gerade Linie nach Oder-berg die Grenze. H. 2. Um die Festnng Olmütz bleibt ein zweimaliger, um die Festungen Ioscphstadt, Königgrütz, Thcrcsicnstadt ein einmciligcr Umkreis von dcr Vclcguug preußischcrscits ausgeschlosseu, und köuncn die gedachten Fcstuugcn aus diesen Rayons ihre Verpflegung beziehen. Die Festung Olmiitz erhält durch den preußischen Nayon eine Etapftcnstraße übcr Weißkirchcn nach Mcseritsch, welche prcußischcrscits nicht belegt werden soll. i>. Z. Zur Errcichuug des in §. 1 festgesetzten Rayons aus ihren jctzigcu Ausstellungcil stchcn dcr. pveu-ßischcn Truppen anch die Etapp-nstraßen einerseits über ^icißau-Schcitc!sdorf.Wittingau nach Tabor, andererseits über Malatschka-Stalitz nach!)iaftajedl mit einem Bclc-gungsrayon im Umkreis von zwei Meilen an denselben znr Verfügung H. 4. Innerhalb dcS den preußischen Truppen ge. mäß tz. 1 ülicrlasscncu Rayons steht denselben während der Dauer deö Waffenstillstandes dic ungehinderte Ve-nütznng sämmtlichcr Land- und Wasserstraßen nnd Eisen-bahnen zu und dürfcn dieselben in ihrer Benützung durch die in §. 2 genannten Festuugln in keiner Weise gehindert werden. Ausgeschlossen hlcvon bleibt während des Waffenstillstandes die Eisenbahnstrcckc zwischen Prcrau und Trübau, insoweit sie dnrch den Fcstungsrayoi, von Olmütz führt. i>. 5. Die l. l. österreichischen Truppen werden die am 22. d. M. verabredete Dcmarcationslinie uicht eher überschreiten, als bis die Queue dcr königlich preu« ßischcn Truppen die Thaya passirt hat. Dcr betreffende Termin wird der k. k. Rcgicnuig alsbald mitgetheilt werden. § 6. Dcn Kraulen und den zu deren Pflege in dem von dcn tönigl. preußischen Trnppcn zu ränmen« dcn LandeStheilc zurückbleibenden Aerzten und Beamten verbleiben die innehabenden Räumlichkeiten. Außerdem wird ihnen üsterrcichischcrseitS die Unterstützung dcr Behörden, Vcpflcguug und Tranepormittcl gewährt. Ihrem Nückiransport in die Heimat, auf welchen preußischer» seits baldmöglichst Bedacht gcnommcn werden soll, dürfen weder wahrend noch nach dem Waffenstillstand Hindernisse in dcn Weg gelegt werden. § 7. Die Verpslcguug dcr königl. preußischen Trup< pcu geschieht seitens dcr von^ihncu belegten LaudeSthcilc. Gcldcontributioncn werden prcußischcrscits nicht erhoben. Z. 3. DaS l. 5. Staatseigenthnm, k. k. Maaazme und Vorrälhc, insoweit dieselben nicht schon uor Ein» «ritt des Waffenstillstandes in Besitz genommen waren, sollen preußischcrseits nicht mit Beschlag belegt werden. §. 9. Die l. k. Regierung wird dafür Sorge Na« gen, daß ihre Civilbeamtcn sich baldigst auf ihre Posten zurückbegeben, mn bei der Verpflegung dcr preußischen Armee mitzuwirken. In dcr Zwischenzeit vom 2?. Juli liis 2. August! werden sich die österreichisch'sächsischen Truppen von der unter dem 22. d. M. verabredeten Demarcationslinie, insoweit dieselbe auf dem linken Donau-Ufer liegt, überall auf eine halbe Meile entfernt halten, wogegen prcußischerscits keine Überschreitung der vorerwähnten DemarcationSlinic Natlfmocll darf. N'lolsbmg, dcn 26. Juli 1866. 5 August Graf v. Degenfeld'Schondnrg >». ,».! Feldzcugmeister. , Hellmuth Freiherr v. Moltkc m. z,. ! General der Infanterie und Chef des Gencralstabes. ^ Vmn nördlichen KricKZschanPlllhc. ! Man berichtet aus LiederSdvrf i« Nicderöster-reich über die Wirthschaft dcr preußischen Truppen: Mrntag und Dienstag hatten wir prcu-ßlschc Einquartierung, aber dicsc zwei Tagc reichten hin, um die Einwohner arm zu machen. Die Ansprüche, welche die preußischen Osficicrc lmo Soldaten machten, grenzten an das Unglaubliche. Allcö, was wir ihnen, bieten konnten, war zn schlecht, und trotzdem verzehrten sie alle Vorrälhe; nach dem Abmärsche des Feindes waren wir gezwungen, Hunger zu leiden. Unser Ortsvorstand, welcher sich an den Truppeucommal'danten mit der Bitte nm Schonung wcndetr, wurde abgewiesen und dcn Einwohnern mit Plünderung gedroht, wenn nicht alles zur Verpflegung drr Truppen Erforderliche beige« schafft würde. Aus dem Kloster Pöltcnbcrg^bei Znaim, wclchcS dcn Kreuzhcrrcn mit dem rothen Sterne angehört, be-lichtet man über die prcnßischeu Rcqnisilioncli: Die Feinde scheinen es besonders auf die Stifte und Klöster! abgchhcn zu haben; auch unser Kloster hat seit dem! Einmärsche des Feinde« schou cimgcmalc von seinem Besuche zu leiden gehabt. Nicht nur sämmtliche Bor-rathe von Getreide, Wein, Victualicn u. s. w. wurden mitgenommen, sondern auch sämmtliche 40 Stück Milch. kilhe dcr Meierei wurden weggetrieben und die Vittc des Ockonomic-VerwalterS, wcnigste„ö einc Kuh zurück^ zulassen, rundweg abgeschlagen. Mit dcr Besetz n u g W ü rzburgs durch preu» ßischc Truppen trotz der Waffenruhe scheint cs nach» stehende Bewandtnis; zu haben. General Manteusfel hat die am 23. v. M. mit dem Fcldmarschall Prinzen E^irl abgeschlossene Waffenruhe nach der „Mg. Ztg." wieder gekündigt und gedroht, wcnn ihm nach Ablauf von 24 Stunden nicht die Stadt Würzburg rechts des Main, deren Bcsctzuna, ihm für dic Verpflegung seiner Truft-pen unentbehrlich sei, überlassen werde, das Fcucr auf dieselbe wieder eröffnen zu wollen. Auf die Festung Ma-rieuberg mache er keiner. Ansprnch. Gehe man auf die Besetzung dcr Stadt seinerseits ein, so gebe er die Zusage, keine Eontribution derselben auferlegen und das Staats- und Privat. Eigenthum respcctircn zu wollen. Wie man sieht, sind das die Bedingungen, deren das gestern emgetroffene Telegramm Erwähnung thut. Als neu dcr in demselben gemeldeten prcnßisch-baicrischen Eonvcntion erscheinen nur die Abmachungen, daß die Aaiern außcr dcr Festung auch oic Vorstädte besetzt halten und daß die Verpflegung der preußischen Trup° pen nur gegen billige Entschädigung zu leisten ist. Vom südlichen AlilgssllMplahe. Folgendes Proclam ist erschienen: „Um die Armee vor der im großen Maßstabe betriebenen Ausspähimg im eigenen Bereiche zu schützen, wird auf Grund des h. Armeebefehles ddo. Wien 14. Juli 1866, Nr. 2, zu jedermanns Kenntniß gebracht, daß vom Tage dieser Knndmachnng au daS standrechtliche Verfahren eintreten werde: ->) gegen alle jene Individuen, welche dcr Aus-sftähung dringend verdächtig sind — l») gegen jene Individuen, welche in kais. österr. Uniform, sei es als Officicrc oder als Mannschaft, verkleidet angetroffen wer. dcn. Im Fallc als sich bei solchen Personen erweist, daß sie nicht Mitglieder dcr k. k. Armce scicn, wcrdcn dieselben nach Eonstatirung dieser Thatsache unverzüglich erschossen. Vom t. l. Truppem'ommanoo für Istricn, Küstenland, Kärntcn, Kram, Trieft, Fiume und 7. Armee-EorpS'Eommaudo. Görz, W. Juli 1866. Maroicie m. ,,., FMö." Ueber die Stimmung der Landbevölkerung inSüdtir 0 l schreiben die „Tiroler Stimmen," welche cö sich früher zur Aufgabe machten, die Gesinnung dcr Landleute in Wälschtirol zn verdächtigen : „Dic Landleutc bei Borgo zogen dcn Picmontcscn bewaffnet entgegen. Ihre Waffen bestanden freilich am wenigsten in Schießgewehre«, sondern in Mistgabeln, Sensen und anderen selbst sabricirtcn Schlag- und Stcchwaffcu. Als sic aber die groöc Ucbcrmacht der Feinde salicn, zogen sie sich znrück. Dieselben siud gut österreichisch und wol« len vou den Signori nichts wissen. Die Lcntc von Mori haben ihr eigenes Volkslied, iu dem sie ihren Abscheu vor dem Köuia Vittore, vor Garibaldi und dcrcn An« Hängern ausdrücken. In Valsugcma boten die Leute un-sercn zurückziehenden Truppen Erfrischungen und drückten ihren größten Schmerz aus, daß bald die Picmontcscn kommen solltcu. Aus diesen Thatsachen ist zu schließen, daß das wülschtirol'schc Landvolk au manchen Orten brav ist und sogar Waffen begehrte, um mit den deutschen Schützen ihren Boden zu vertheidigen. Freilich ist eS nicht überall so. Man muß daher die Thäler in Wälschtirol wohl unterscheiden, und dann wird man finden, daß vieles Landvolk gnt gesinnt ist. Leider ist ihre Abhängigkeit vou anderen an vielen Ottcn groß, und mehrere Orte haben auch wieder cinc ganz entgegengesetzte Gesinnung. Die Signori nnd Dottori sind häufig Italianissiml, nicht selten die Prcti. Somit fällt dcr italienische Fanatismus größtcnthcils nur auf die gebildete Elassc." Wie dcr „Tiroler Bote" erfährt, soll sich im Lager Garidaldi's angevlich als Eivilcvmmissär für Walich-l tirol d.:r bekannte Graf Gactauo Manci, ehemals Po« desta von Tlicut, fcit 1860 in Mailand als Eh?f oes Emigranten.Eomitu lebend, befinden. Dcm Hauplqnar« tier des Generals Medici in Pcrginc soll dcr andcrc Bruder Graf Siliismondo Mmici in ähnlicher Eigenschaft zugetheilt sein. Lctztcrcr ist bekanntlich im Monat Juni ersucht worden, Nälschtirol mucr dcn nesjeliwäo tigen Vcrhültnifscn zu meiden. Graf Gactano Vtanci soll eventuell zum Präfcclcn von Wälschtirol, dcr pcu-sionirte l> l. AppcllalionS'GelichtSrath Deprctiö znm ObcrlandeSgerichlS'Präsidcntcn in Tricnt und dcr Ad^ uocat Dr. Angela Ducati — auch in Innsbruck als Vertheidiger der im letzten Hochoerrathsprocessc verwickelt gewesenen Wälschtirolcr bekannt — zum Ge-ncralprocurator beim Trienter OberlandcSgerichte dcsig-nirl sein. Die Untersuchung, welche iibcr das Verhalten Persanc'S von Seite dcr italienischen Regierung angestellt werden soll, bezieht sich, wie dic „Ovm-onc Nationale" meldet, anf folgende vier Punkte: W>c konnte die Flotte nach dcn ungeheueren Ansgadcn, die gemacht worden waren, von Material nnd dcr erforderlichen Schiff^artilleric entblößt sein? Warum hat Pnsano Lissa und nicht Pola angegrifscu, da das eiaelitliche Kriegs, object Istricn war? Warum hat cr sich uom Admiral« schiff an Bord dcS ..Affondatorc" bcaebtli nnd auf, oiesc Wcise alle Bewcaunacn der Flotte gelähmt? Warum 1198 hat cr, da er die Nggressivpläne dcr österreichischen! Marine lanntc, durch den Angriff anf das Fort St. Giorgio die Flotte getheilt? Säimnllichc Gerichte von der italienischen Marine stimmen darin übcrein, daß sich Admiral Persano in der Seeschlacht von Lissa am 21. Juli wie ein Feigling benommen habe. Er nnd sein Sohn retteten sich vor Beginn der Schlacht auf den hermetisch geschlossenen „Affondatarc," und die Italiener haben Recht, wenn sie sagen: <'!><) izm'slo »wn nlilii.» «Noniinln! in.^imn. Einc fürchterliche Confusion muß auch auf! dcr italienischen Flotte geherrscht haden. Alle Berichte sagen, daß jcdcs Sctnff auf cigcnc Rechnung opprrinc, ohne Kommando, ohne Zusannuenhang i:i der Xcli^n. Dcr cfficicll augelündigte Verlust der Italiener deziffert sich schon jetzt auf 20 Millionen Franken, gegen iö(X) Todte nnd Verwundete. Aber anet» der sonstig Schadrn der glücklich nach Ancona heima/brachttn Schifft soll enolm sein. Die Kalfater qus sämmtlichen Niarinc« Arsenalen sind nach Ancona licordert zur Vornahme der Ausbesserungen, nnd es sollen noch gegen 10W Pri< uatarbeiter gedungen worden sein, weil die Arscnallraflc nickt ausreichen. MM" Die Wiener Post vom Samstag ist miö erst heute friih nach 7 Uhr zugclomnicn. Hagesneuigkeiten. — Dem Vernehmen nach wird erst am Tage der Unterzeichnung des Friedensverliages zwischen Preußen und Oesterreich der Austausch der beiderseitigen Gefangenen und jener der Spionage verdächtigen, aber nicht übenviesenen Personen aus diesem Fülozuge eingeleitet, wozu auch die beiderseitig angehaltenen Felomcnkctendrr gehören , von dcueu in Wien im Polizei-Gefang^nhause dcr Tterngasse sich noch 5 sammt ihren Fuhrwerken befinden. — Aus Wiener-Neustadt wird dem „N. Frdbl." geschrieben: Seit einigen Tagen befindet slch auch Icldmar-schallieutennnt Graf Gondrccourt hier, der bekanntlich Ndlatus des FZM. Grasen Clam war, um von dem hier suncu'renden Kriegsgerichte vernommen zu werden. — Gegen FZM. Grafen Clam ist die Untersuchung nicht eingestellt, sondern derselbe verweilt momentan wieder hier behufs seiner abermaligen Vernehmung. — Wie in militärischen Kreisen verlautet, sind FML. Rupprecht v. Virtsolog, der in dcr Schlacht von Cuswzza als Generalmajor sich auszeichnete: Generalmajor Ludwig Pulz, dcr al? Oberst bei Custozza das Regiment Tram-Uhlanen commandirte i Oberstlieutenant Ferdinand Ritter v. Franz, dcr in der Schlacht von Lustozza freiwillig dic Stelle eines erkrankten GencrMabs-Offtcier^ übernahm und uuf seinem Posten wesentlich zum glücklichen Erfolge beitrug, und der Hauptmann Ludwig Ritter u. Gredler des .ssaiser-IHger-Negiments, der sich bei der Vertheidigung Süd' Tirols hervorthat, für das R itter k reli z deS T h eresien -OrdenK vorgeschlagen. — Im Interesse der Sicherheit des seit 2. August eingetretenen starken Verkehrs auf der Eudbahn hat j die Netriebödirection aus der Mitte ihrer technischen Beamten eigene Centralcommissäre ernannt, welche abwechselnd Tag! und Nacht die Strecke befahren, sie untersuchen, das W«a> terpersonale in seinem Dienste controliren und die etwa vorgefundenen Mängel sogleich beheben lassen. Dieselben be< gleiten alle Züge und stehen in directer Amtsverbinduug mit dei Vettiebs5irection. — Im gegenwärtigen Augenblicke befinden sich in Wien ein königlicher Musiler und ein königlicher Dichter. Der erstere, König Georg V. von Hannover, ist ein aus» gezeichneter Pianist, Schüler Dulckens, componirte vieleS Schöne für den Gesang, auch eine Oper, und schrieb ein Weil: „Ideen und Betrachtungen über die Eigenschaften der Musik." Der Dichter ist Iohan« von Sachsen (pseu« donym Philaletes), welcher eine treffliche Uebelsetzung von Dante'ö „göttlicher Komödie" und ein Drama: „Perlina^," von welchem 1650 Proben im Drucke erschienen sind, ge< liefert hat. — Wie der „Diav." erfährt, sind die nach Triest gebrachten Verwundeten der t. l. Marine, welche, mit Ausnahme dei im Schoße seiner Familie verpflegten Linien» schisfölieutenantö Herrn Pogatsckmgg, bei den Herren Nitter v. Tonello und Just, Director der Aclienbraucrei, Aufnahme gefunden haben, alle auf dem Wege dcr Vrsserung. Au6 Pola wird gemeldet, daß auch die Wunden deZ Linienschiffs-fählnichs Baron Minulillo leinen Anlaß zu ernstlicher Ne-sorgniß mehr geben. — Der Echöclelprophet stellt in Aussicht, daß dcr August bedeutend angenehmer als der Juli sein werde. Zwar werden, meint er, im ersten Dritttheil des Monates noch Regen, Winde und kühle Nächte eintreffen, dann aber heitere und warme, ja heiße und regenlose Tage folgen. — Die Besucher dc2 ungarischen Nationalthcaters in Pest waren am 1. d. Abends Zeugen cincL erschütternden Vorfalles. Im dritten Acte der Tragödie „Vrantovics Györgv" sank der berühmte Mime Gabriel Egress Y auf offener Bühne, vom Schlage getroffen, zu Boden. Der Vorhang wurde foglcich herabgelassen und die Vorstellung abgebrochen. Drei Stunden spater war Egressy, den die sogleich zur Hilfelei, stung herbeigeeilt« Aerzte in seine Wohnung dringen liehen, sine Leiche. Locales. — Gestern besuchten Ihre Erccllenz Freifrau v. Bach und Fräulein Pist or abermals die Verwundeten in dcr PeterZcaserne. Der erste Gang war zu dem vou uns neulich erwähnten Amputirten, dessen Befinden übrigens bisher befriedigend ist. — In Betreff des in unserer Samstagsnummer erwähnten Unglück«falleö, wobei wir auch des Civilspi-talcs erwähnten, gehen un-5 heute aus authentischer Quelle nachstehende Aufklärungen zu, welche in der berührten Frage! die Spitalsleitung wohl jedes Verschuldens entbindet. Jener ^ Herr nämlich, der Samstag Morgens an dic Spitaispsolte! kam, hatte dort nur mit einer Wärterin (einer Spitalömagd)! verlchrt und von ihr die Absenvung von Trügern mit der Bahre verlangt, worauf dic Wärterin bedeutete, daß eine solche Tragbahre auf dem Bahni^se selbst zu haben sei. Ueber cinc allfällige Aufnahme, geschweige denn dercn Verweigerung wurde lcin Wutt gcwechsrlt, nnd oiesfciM schnncn wir Samstag somit entschieden falsch berichtet worden j zu scin. Jenen Herrn, der in einer fo wichtigen Ange-j legenhcit sich d.lrck die Antwort einer Spitalsmagd ohne ^ weiter« abfertigen ließ, trifft somit selbst ein Thcil dks Ver> > schuldcnö, das aber hauptsächlich auf dse Wärterin fällt,! die es unterlassen hat, irgend jemanden im Hause, insbe« sondere aber den insprcüonircnden Secundarazt von dem Falle in Kenntniß zu sehen. — Bei der am letzten Samstag vorgenommenen Wer< bung für die Landes schuften wurden 27 Mann angeworben. Die Lust zum Gntritte in das Corps ist noch immer groß und bci Forlselumg der Werbungen noch auf bedeutenden Zuwachs zu rechnen. Recht erheiternd war vorigen Samölag die Aeußerung eines präsnnitivcn Landcs-schichen, der nach bcrcitö geschlossener Werbung am Assent-platze erschien und sein Bedauern über sein verspantes Eintreffen mit den Worten begrünoete: „Ich habe gehört, man raufe schon mit dem Feinde, und ich raufe halt ungcmein gerne." Ob er wohl Gelegenheit finden wird, feine Lieblingslust z„ befriedigend — Nachstehende Notizen, die uns vom Herrn Franz Saurau, t. t. Vezirtöwundarzt, gegenwärtig Militäraus-hilfsarzt, zugetheilt im Iilialspital der St. Pelerscaserne, zugchen, dürften vielleicht von allgemeinem Interesse und auch dcn Angehörigen der verwundeten Soldaten willtommen scin: Der heutige (4. August) Stand der in der Peters-caserne untergebrachten Verwundeten ist, nachdem einige Verwundete von der Cchießstätte zugewachsen sind, 39 Mann, darunter 19 Piemontesen, gröhtcntheil-? schwere Fülle. Im Ganzen wurden acht Mann amputirt, ferner cinc (5 nucleation am Mittelfinger dcr linkcn Hand und cine Refection cincs Mittelhandlnochcns der linkcn Hand vorgenommen; auch tamcn noch mehrere kleine Operationen uor. Vou dcn Amputirten sind zwei am linlcn Oberschenkel Amputirte gestorben, fünf Mann befinden sich gegenwärtig in dcr weiteren ärztlichen Behandlung: ein Mann, welcher am linken Oberarm amputirt wurde, ist bereits dem h. Super-arbitrio vorgestellt worden, so wie auck der Mann, bei dem die Resection vorgenommen wurde. Wegen der zu großen Hitze wurden die Amputationen eingestellt, und werden nach eingetretener kühler Witterung wieder fortgesetzt werden. Die Amputirten sind: 1. Gem. Andreas Woloschin deö 66. Infanterie-Regiments, am» putirt am linken Unterschenkel, dem oberen Dritlthcil - 2. Hornist Konstantin Vöcs des lN. Infanterie-Regiments, am-putirt am rechten Unterschenkel, dem oberen Drittthcil: 3. Gem. Francesco Masoleni von Floreuz-Uhlancn (Pic-montese) am linken Oberarm, dem oberen Tritttheil (verwundet bci Versa): 4. Gem. Georg Sasz vom 50. In. fanlerie-Negiment, amputirt am rechten Unterschenkel, dem unteren Dritttbcil: 5. Gem. Michael Kotovicz des ?0ttN Infantcric-Rcgimcnts, amputirt am lintcn Unterschenkel, dcm oberen Dritttheil. Am Gcm. Michael Sallsch vom 70ten Infantciie-Rcgiment wurde die Enuclcation am Mitcelsinger der linken Hand vorgenommen. Im Ganzen schrcitet die Heilung bci den Verwundeten und insbesondere bei dcn Amputirten unter dcr ausgezeichneten und erfolgreichen Leitung des wohlverdienten und geachteten Herrn Ncgimentsarztcs Dr. Ellbogen rasch vorwärts. Ueber de.s weiteren Erfolg bezüglich der noch in Behandlung st.hendcn Fälle werden wir seinerzeit weiteren Bericht erstatten, insbesondere auch das operative Heilverfahren bei leichter?« Fallen besprechen. — (Krankenstand im allgemeinen Krankenhause im Monate Juli 1606.) Am Schluss« des Monates Juni sind in der Vehandlllug geblieben 299 Kranke, 125 Männer und 17-1 Weiber. Zugewachsen sind im Monate Juli 1666: 140 Kranke, 62 Männer, 76 Weiber. Behandelt wurden 1^9 Kranke, 187 Männer und 252 Weiber. Entlassen wurden 132 Personen, 57 Männer und 75 Weiber, gestorben sind 9 Männer und 3 Weiber, lo verblichen in der Behandlung 295 Kranke, 121 Männer und 174 Weiber. _________________ Qeffcntlicher Daz.k'. Da ich heutc daö feit 5 Wochen unter meiner ärztlichen Leitung stehende Militärspital in der Schiehstütte einer militärischen Leitung übergeben habe, benutze ich diesen Anlaß, dcm patriotischen Frauen vereine und allen Wohlthätern, welche jür dieses Spital so liebreich sorgten, meinen tiefsten Dank auszusprechen. Mein ursprünglicher G^danlc, alle Wohlthäter und Wohlthäterinnen namentlich zu benennen, scheiterte an der große» Anzahl derselben, sowie auch an der Unmöglichkeit, mir die Kenntniß aller Namen zu verschaffen. Ich muß mich daher auf diese öffentliche und allgemeine Kundgebung meines besten Dankes beschränken. Zugleich spreche ich meinen Dant aus der gräflichen Familie Wurmbrand, der Frau Githa Gregoric, dcm Herrn Gustav Stedry und dem Herrn Director Mahr, welche hente je einen Verwundeten meines Vpitalcs in die Privatverpflegung übernommen haben. Laiback, am 4. August 1366. Dr. Kceöbacher, _________lllö ühttarzt dre Militärspilal« in dcv HchicMtte. Neueste Nachrichten und "Telegramm. Pest, 3. August. Ihre Majestät dic Kaiserin ist hellte Morgens ini besten Wohlsein in Ofen eingetroffen. — Eine Corresponded dcs „Idök Tanuja" klagt nber das Verhalten plcnhischcr Truppen in Slalitz und Neutra, wo sie alle ^ebenSmittcl gewaltsam wegnahmen; auch sei dort dic Cholcrn aufgebrochen. Karlsbad, 3. Anglist. (Pl.) Aus GchmdhcilS-Nücksichteu für dcn König uon Preußen wurd^' von Seite Oesterreichs Karlsbad als Ort dcr Friedens-Perhand-lungen vorgeschlagen. Dcr König wi^d am 9. d. M. z'.ir Cur cllvartct. Verlin, 3. August. Der „Staatö-Anzeiger" ist ermächtigt, dic Nachricht der „Baierischen Ztg.", welcher zufolge die preußische Armee noch mn ^9. Juli gegen die Bedingungen dcö Waffenstillstandes in Baicrn vor» gcriickl sei und dcn Baicrn schwere Perlnste zugefügt habe, als böswillige Verlcnmdnng zurückzuweisen. Der mit dcm Frcihcrrn v. d. Pfordten am 28. Inli abgeschlossene Waffenstillstand sagt: Art. 1. Zwischen Plvnßell und Baicrn ist ein dreiwöchentlicher Waffenstillstand, vom 2. Angnst an, abgeschosscn. Art. 2. Die militari« schcn Details des Waffenstillstandes, die Demarcations-linic zwischen den beiderseitigen Truppen werden von dcn beiden Oberbefehlshabern auf Grundlage des ^mili-tärischcn uli iio^ill^ festgestellt werden. — Dicscm nach, schreibt dcr „StaatSanzcigcr," könnte es wegen dcr Forlsetzung dcs Vormarsches nnd dcs Kampfes bis zum 2. Angnst keinen Zweifel geben. — Der „Slaatsanzciger" tritisirt die hannuver'schen Depeschen, gibt ein Ezuosc über dic Untcrhandlnngcn und beschuldigt Hannover dcr Fälschung in der Darstellung dcr Thatsachen. Dcr „Slaatöanzeiger" behauptet zugleich, indem er sich auf die hannovcr'schc Depesche vom 15). Inli bezieht, daß die frühere hannoucr'sche Regierung gleichzeitig mit Preußen über eine Neutralitätsullianz und mit Oesterreich über die Verbindung dcr hannovcrschen Trnppcn mit j.cncn dc« Freihcrrn v. Güblcnz unterhandelt habe. Hatt' noucr habc dadurch cmc Verachtung dcr öffentlich^ Moral bcnrknndct, welche allein Grundlage der polite schcn Beziehungen zwischen den Staaten sein kann. Florenz, 2. August. Dic amtliche Zcitnng mel< dct: Die italienische Ncgicnmg hat dem Abschliffst eines am 2. August beginnenden vierwöchcntlichen Waffenstillstandes zugestimmt. Von nnn an wäre die Vereins gung Venezicns mit Italien ohnc irgend welche Bedin» gnng gesichert. Die Grenzfragc wäre den Friedeöun-terhandlnngcn vorbehalten. Dcr Waffenstillstand sei aus Grundlagc dcs mililärischcn uli s,<)^8i! abgeschlossc»-Dic Aluwzcitung pnblicirt cin lönglichcs Decret, wcl< chcs in dcn occnpirtcn vcnczianifchcn Provinzen dcn ZwangScourö für dic Noten dcr Nationalbanl cinfühi^. Keschäfts-Zeitung. Laiback, 1. August. Auf dcm heutigen Markte sind er« schienen: ^> Wagcn mil Hcu nnd Stroh, (hm 187 2tr. 7 Pfd., Stroh 84 ülr, 35» Pfd.). 0 5 I« Vutter pr. Pfund - 40 -- ^ Korn ,. Milch pr. Maß -10 ^ Haftr „ 1 «;0 ii30 Rindste.sch pv. Pfd. - «8-^^ Halbfrucht,, - - 4- Kalliflchch „ ^16-^^ Hcidcn „ -— .'l 20 Schweinrflcisch „ !18-^ Hirse „ -------2 85) Schüpscnflrisch „ -.l^-^"" Kulin-lch ,. -------3 42 Hahndel pr. Stück — 25'- Lrdiipfcl ,. 160 — Tauben „ - l2-^ L,nscn „ 5 50— — Heu pr. Zentner 115 »5rlism „ 5 40- Strch „ -60^- Fisolcn „ «----------Holz, hart., pr.Klft. -— ^ Rindsschmalz Pfd. — 45 -^,—z> ... wrichrt«, „ — -^ ^ Schweineschnilllz „ —44 —,— ^ Wein, rother, pr. ., ^. Speck, frisch, „ -32-!-Ü Cimcr------l» — qrräuchert ,. — 40 ->—> — weißer — ^^" «u. Mg. 32.^.?.! ^-Ii.o windstill ! Nelies^^ 4. 2 „ 9t. 324.<.2 ^ -^20.« W. mtißig i haldhnter ! "'"" 10 „ Ab. ! 324.no ->14.Z windstill i heiter ^^.^.^ ' 6U. Mcz. ^24.2«, -^-12 ? W. schwach halblMr ^ 5 2 „ N. ^23.2? '-18.S GW, mäßig bcwöllt "^ 10 „ M.! ^23.22 ^ -j-14,0 NW. mäszici, ganz brw. ^ ^ Dcn 4.: Fcdcr^ nud Haufenwollen. Sonniger ^ 3M Den 5 ' Schwill. Drohende Rcgenwollcu. Nachmittag "",^,^c»' smits Gewitter in N. Einöln« Regentropfen. Spat" any" starleö Wetterleuchten in N. und W. ^ .....__.....-^^' .........Verautworllicher'Redacteur: Ignaz v'. Kl < inm«p