Priiniimeratioiis - Preise: Für Ltiibach: Ganzjährig . . . 0 s>. — kr. Halbjährig . . . 2 „ ^>ertcljährig. . . > „ KV „ Monatlich . . . — „ 50 „ Liit dcr Post: Ganzjährig . . . !I fl. — kr. Halbjährig . . . ^ „ SO „ vierteljährig. . . 2 „ 25 „ 8ür Zustellung ins Hans vierteljährig 25 kr., monatlich » Ir. Einzelne ^ilunmern 5 Ir. Nr. 4:;. Mb ach er Anonyme Ncitthcilnngen werden uicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zuriickgescndet. Ncdnktion: Bahnhofgasse Nr. 1S2. Ekpcdilio» uud 3»ftraten Ü»rca»: Kongreßplatz Nr 8l (Buchhandlung von I.V.KleinmayrL F.Bamberg). Ziisertioiispreisc: Für die einspaltige Petitzeile 3 kr . bei zweimaliger Einschaltung L 5> kr.. dreimal:>. 7 kr. 2nsertionsstenipel jedesmal kr. Bei größeren Inseraten nnd öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt Montüg, 5. Oktober. — Morgen: Brllno B. Konstituüoneller herein in Laibach. Dcr Ausschuß beehrt sich hieniit, die Herren Bcrcinsmitglicder zur Misten Versammlung, welche Freitag lmr 9. Oktober, 7 Uhr Abends, im Saale der Lchießstätte stattfindet, höflichst ein-;uladen. Tagesordnung: 1. Mitteilung der Erledigungen, welche die bom konstitutionelleu Vereine an den hohen Landtag in Betreff dcr Aenderungen der Landtagswahlordnung und des Gesetzes über die Gleichberechtigung der slovenischeu Sprache in Schule uud Amt gerichteten Petitionen gcfnndcn haben; Berathnng nnd eventuell Beschlußfassung hierüber. 2. Berathung über eine an das Haus der Abgeordneten des hohen Reichsrathes zn richtenden Petition wegen Einführung direkter Reichsrathswahlen. Die Debatte über die sprachliche Gleichberechtigung. (Schlich.) Dr. Savinscheg trat der Behauptung des Hrn. Kramaric entgegen, daß die Bevölkerung Unter-krains, die dieser vertrete, nur slovcnifche Volksschulen haben wolle, er bestätigte den Umstand, daß wiederholten malen Petitionen von den Gemeinen des Cernembler Bezirkes an die Regierung ergangen, worin um Beibehaltung des deutschen Sprachunterrichtes gebeten wurde, der Hausirhandel, in Welchem viele „weiße Kramer" ihr Fortkommen suche,i, benöthige die Keuutniß des Deutschen. Diese Feuilleton. Das bürgerliche Gewerbe.^ Eine kulturhistorische Skizze von Dr. Klun. IV. Wie weit die Geschichte des eigentlichen "Handwerkes" zurückreicht, wo dessen Uranfänge ^ suchen sind, daö läßt sich mit Zahlen nicht Nachweisen ; so viel aber dürfte feststehen, daß das Hand-verk im weitesten Sinne des Wortes nahezu so alt als das Menschengeschlecht. Wie viel oder wie wenig der einzelne Mensch, die einzelne Familie für Ehrung, Obdach und Bekleidung beuöthigte, bot "fanglich allerdings die „gütige Agitier diatur allem bald gab der Mensch den Gaben der Natur u>e andere Form und Gestatt, es war das „Werk !^'"er Hand," was er hervorbrachte und seinem Bedürfnisse, feinem Gefchmacke anpaßte. Nach un-heutigen Begriffen mag ein solches Erzeuguiß * Siehe Nr. 34, 37 und 39. Forderung sei kein überwundener Standpnnkt, sondern mau bewege sich auf praktischem Boden, (jnot lin^'lW «riss, tot Ilominos vrüös. Dr. Kalteuegger. Mau wolle den 8 l9 der Staatögruudgesctze in Anwendung bringen, nnd sei darau, ein Unrecht zu lhnu. (Oho, links.) Die Pflege der nationalen Individualität sei die Absicht des Gesetzes, uud doch werde einem vorzüglichen Unterrichtsmittel und einer Sprache, in welcher die Schätze des Wissens aufgespeichert sind, mir eine sehr nutergeorduete, nebensächliche Stellung eiugeräumt, indem man ihr bloö gestattet, daß sic in der dritten nnd vierten Klasse ein Lehrgegenstand sein dürfe. In den Mittelschulen sei der Utragniönins sehr verderblich. Die im Gesetze vorkommcuden Bestimmungen, betreffend die Durchführung der Gleichberechtigung iu dcu Aemtcru, feien schon in den diesfalls erlassenen Berordnungeu enthalte». Herr Svetec zerrte auch diesmal in einer langathmigen Rede an den von der Minorität vor-gebrachten Gründen, ohne anch nnr eine der angeführten Thatfachen entkräftet zu haben. Dcr Abgeordnete von Gottschee schien sich für feiu parlamentarisches Mißgeschick im Wiener Reichsrathe, wo er bekanntermaßen nur ein paar mal vor leerem Hause sprach, indem sich die Mehrzahl der Neichs-räthe vor seinen Ausführungen geflüchtet hatte, im Krainer Landtage reichlich entschädigen zn wollen. Hier fand er eine applandirende Gatterie, die seine schalen, mitunter ans Unglaubliche glänzenden Verdrehungen dessen, das die Gegner verbrachten, mit Jubel begrüßte. Die Sofistik dieses Redners erinnert an die Scholastik des Mittelalters. Herr Svetec ist im Stande, alles zu beweisen, ja noch mehr: was cr gcstcru bewies, bekämpft er heute, und wenn ihm Inkonsequenz zum Vorwurf gemacht wird, so hat cr als Schlnßargument in Bereit- wohl keinen Anspruch auf die Bezeichnung einer „geschmackvollen Ausführung" macheu; doch müssen dabei die Unvollkommenheit des Werkzeuges uud der Mangel an Uebuug berücksichtiget werden. Neigung und besondere Geschicklichkeit mögen später diesen oder jenen veranlaßt haben, mit der Verfertigung einzelner Gegenstände für sich und für andere sich zu befassen; damit trat die Arbeit stheilung auf — die Mutter des Handwerkes, die in unseren Tagen so unbeschreiblich große, ja wunderbare Ergebnisse erzielt. Unter den ältesten, in Staaten vereinigten Völkern scheint der Handwerksbetrieb in Egypten am meisten ansgebildet und blühend gewesen zu sein. Aehulich den späteren deutschen „Zünften" bestanden in Egypten „Kasten," in die man jedoch nicht freiwillig eintrat, insoferue man ein Gewerbe wühlte; sondern Geburt und Herkommen bestimmten diesen Vereinignngöpunkt. Schon vor mehr als sechs Jahrtausenden finden wir in Egypten eine Kulturstufe, welche eineu Entwicklungsgang von Jahrtausenden Voraussicht. Die Bauart und Steinmetzarbeit an ihren Pyramiden, Obelisken und Tempeln, ihre Webereien und Metallarbeiten, das Glas und das Papier, ihre Bilderschrift, die große» Fortschritte in der Mechanik; schaft die „besfcrc Uebcrzcngung." Wir bringen nur einiges auS der Svetec'schen Ncde. Die Regiernng hat die Grundlage des Gesetzes vollkommen akzeptirt. Leider Gott gehen die Gegner der Nation und die Fremdlinge diesmal einen ändern Weg. Die von Kromer gelobten alten Zeiten waren traurig für die Nation. Damals herrschte die Rnhe des Friedhofes. Die Slovenen waren todt. Verbrechen geschehen hier wie anderwärts. Niemand sei jedoch schärfer überwacht worden, als die Slovenen. Was einst Kinderspiel war, werde jetzt als Kriiniualverbrecheu erklärt (Kromer verlangt den Ordnnngsrnf. Dcr Bor fitzen de bemerkt, dcr Redner habe damit nur sage» wollen, daß in der Kriminalgefetzgcbnng zn verschiedenen Zeiten mildere oder schärfere Anschauungen zur Geltung kamen.) Man verbiete der Jugend den Besuch der Citalniccn und der nationalen Vereine, thne man das anch bezüglich des Turuvereiues? Gegeu den ehrlichen Deutschen hegen die Nationale» keinen Haß, sie haben ja solche Männer in die Gemeinde- nnd andere Vertretungen gebracht. Ehrliche Deutsche seien jene, die zwar aus dcr Fremde kamen, jedoch stets mit den Nationalen gingen; jene jedoch, die gegen die Nationalen sind, obwohl sie noch vor nicht langer Zeit knrze Hosen getragen, seien des Hasses werih (Oobro). Wen» nach Kromer die Eskimos die gebildetste Nation fein müßte, so erwidere cr daraus, daß die Deutschen wahre Talken (btMki) sein müßten, da sic sich beim Unterrichte nicht fremder Sprachen bedienen (Dobro). Man verwehre nicht den Vätern die Unterrichtssprache für ihre Kinder zu bestimmen, sic können ja dieselben anderwärts in dic Schnle schicken. Wir sorgen jedoch für die dies alles sind lautsprechendc Zeichen großer, entwickelter Gewerbe- nnd Knnstthätigkeit, eines bedeu teudeu Standpunktes in der gesammten Kultur des Volkes. Jhueu zunächst standen die PH öuiz i e r, das größte Handclsvolk des Alterthums, sowie die benach barten vorderasiatischen Völker. Phönizische Schiffe besuchten nicht allein die Länder am Mittelmeer, sie fuhren sogar hinaus iu deu Atlantik bis an die Küsten Britanniens und dcr Ostsec, und holteu von dorther Zinn nnd Bernstein. Welch' ein bewegtes Leben und Treiben herrschte in den Hafenplätzen T y r n s uud Sidon, wo aus fast allen Gegenden der damals bekannten Erde Gegenstände des Gewerbe- nnd Knnstfleißes zusammenflofsen; aus dem Kaukasus, aus Armenien und Arabien, ans Judäa und Saba strömten reiche Natur- uud Kuuftproduktc hieher, und die Phönizier sendeten dic Fabrikate ihres Gcwerbflcißcs zu allen Völkern, nach allen Ländern. Wie aber mit Gewerbefleiß und Handel die geistige Entwicklung eines Volkes Hand in Hand geht, da sich die materiellen und die geistigen Interessen gegenseitig bedingen, stützen und kräftigen, so finden wir auch Kunst und Wissenschaft emsig und eifrig ge- Nation. Auch die Kirche habe so gehandelt. Die Missionäre predigen den Völkern in ihrer Sprache. Auch unter unö haben Ciril und Methnd das Evangelium in unserer Sprache verbreitet. (Svetec scheint ganz vergessen zu haben, daß in Krain der christliche Glaube von Aqnileja au« und durch deutsche Missionäre aus Salzburg verbreitet wurde, daß Ciril und Methnd den Boden Krain's niemals betraten.) Die deutsche Sprache ist in Oesterreich nicht mehr die allein seligmachende. Wie weit kommt man mit ihr? Durch Kärnten, Oberstciermark, Oesterreich, Nordtirol und Vorarlberg. Die slavische habe eine viel größere Verbreitung. Der Orient werde durch die zu bauenden Eisenbahnen erschlossen werden. Die Türkei, Bosnien eröffnen sich dem allgemeinen Verkehre; dort herrsche das Slavische vor. Rußland mit seinen unermeßlichen Schätzen sei ebenfalls im Bane von Eisenbahnen begriffen und werde der Vermittler zwischen Europa »ud Asien sein. (Dobro.) Der Gebrauch des Slavischeu in den Aemtern dürfe nicht bloS von Vorlagen der Partei ab-hängen, sondern cs müßte in der Sprache der Partei alles aufgeuommen werden, sonst sei der ganze Akt ungiltig. Auf Petitionen für Beibehaltung des Deutschen sei nichts zu halten, denn das Volk habe zu entscheiden. Die jetzige Majorität ist der wahre Vertreter des Volkes. Ihr Programm war dem Volke bekannt, trotz der Anstrengungen der Nichtflov.'iie» und der Regierung seien bei der zweiten Wahl dieselben Männer als Volksvertreter in den Landtag wieder gewählt worden. (Oobro.) Wenn einzelne slovenische Gemeinden deutsche Gesetzblätter statt der slovenischen verlangten, so sei dies zwar in Kärnten geschehe», allein dies beweise nichts, sind die Gesetze unverständlich, so sei daran nicht die Sprache, sondern di>' Uebersetzuug schuld. Die slovenische Amtirung sei viel leichter als die deutsche, bei slovenischen Erledigungen brauche der Bauer nicht vom Pontius zum Pilatus zu gehen, um für dieselben einen Uebersetzer zn suchen, daher sei auch die slovenische Amtirung minder kostspielig. Die Laibacher brauchen nicht besorgt zu sein, daß ihnen durch den Entgang der fremden Studenten am Gymnasium ein materieller Nachtheil erwachsen werde, dafür werde sic die neu zu gründende Rcchlö-akademie in Laibach entschädigen. Für Fremde brauche man übrigens keine Schnle einznrichten, sondern nur für die Sloveucn, denn das'Hemd soll uns näher sein, als der Rock. (Dobro.) Würde man übrigens die Laibacher Deutschen auf ein Sieb thun, so blieben deren sehr wenige übrig, denn in Laibach kann im allgemeinen doch jedermann slovenisch. (Dobro.) Auch die Kroaten, Polen uud Magyaren seien in ihren Schuleinrichtuugen i» ähnlicher Weise vorgegangen. — Man habe zwar in geheimen Berichten die Sloveucn russischer Sympathien verdächtigt (Dr. Bleiweis: Auch im Schulberichte that es Savaschnig), doch wnrde dem Redner von maßgebender Seite die Erklärung abgegeben, daß man jeder-man, der in Krain eines solchen illoyalen Gedankens fähig wäre, für verrückt halte. Wenn der tz U> der Staatsgrundgesetze als ein elastischer bezeichnet wurde, so müsse er entgegnen, daß den Slovenen nach dem Gesetze alles gebühre, doch habe man nicht alles verlangt, man erkennt ja auch die deutsche Sprache an, die obwaltenden Schwierigkeiten wurden nicht übersehen. Wer jedoch den K 10 nicht anerkennt, stelle sich über das Ministerium, über den Kaiser. Auch Fachmänner haben das Bleiweis'schc Gesetz gutgeheißen, was verlangt man mchr, wenn die oberste VolkSschul-behörde, das fürstbischöfliche Konsistorium sich dafür anSgesprochen? Gegen Dr. Savinscheg bemerkt Svetec, daß derselbe zugleich mit Kramarii in dem Wahlbezirke Ecruembl kaudidirt, jedoch diesem nnter-legeu sei, daher Kramaric Recht habe. (Svetec vergaß völlig aus deu dritten Kandidaten geistlichen Standes, für deu die Geistlichkeit jener Gegend alle Agitationsmittel in Bewegung gefetzt hatte, der jedoch nur von ein paar zu ihni in naher Verwandschaft stehenden Wahlmänneru die Stimmen erhielt.) Wenn der konstitutionelle Verein sich gegen das Sprachengesetz erklärte, so habe er damit gegen die Verfassung Stellung genommen. Ihr seid ein unkoiistitutioncllcr Verein. Vor einigen Tagen hat mau für dc» land-täflichcn Großgrundbesitz gestimmt uud doch mache man den Nationalen den Vorwurf, daß sie feudal seien. (Dobro.) Deschmann berichtiget die Angabe des Vorredners über das Gutachten des hiesigen Konsistoriums dahin, daß allerdings ein solches an die Regierung abgegeben wurde, der Geist desselben sei jedoch hinlänglich durch die darin vorkommende Aeußerung gekennzeichnet, das Bedürsniß der deutschen Sprache für die Masse des Volkes in Krain existire nnr in der Einbildung. Das gedachte Gutachten, nur in leeren Fräsen sich bewegend, habe auf das Gutachten der Lehrkörper der hierländigen Hauptfchuleu gar keine Rücksicht genommen, daher es auch zur Kompletirung in dieser Richtung dem Konsistorium zurückgestellt wurde. Zum Schlüsse der Generaldebatte ergriff der Berichterstatter Dr. BleiweiS das Wort. Seine Rede bewegte sich in höheren Regionen, sie verflieg sich zu den Idealen slovenischer Schwärmerei. Die große Frage, deren Lösnng zu deu übrige» noch ungelöste» Frage» a» Oesterreich herantretc» soll, ist die Schöpfung Sloveniens. Durch sieben Jahre beobachtete der Man» mit dem „blutenden Herzen" im Kramer Landtage hierüber eiu tiefes Stillschweigen. Die Jnngflovenen verdächtigten ihn schon als einen Abtrünnigen. Im Grazer Landtage war die Idee, der Grundriß Slooeuiens, durch Herman und Wofchnjak angeregt worden. Der Vater derselben durfte daher nicht länger schweigen. Die Worte des Slovciiensührers z»»dete» in der Gallerie, so daß der Vorsitzende schwere Noth hatte, die hochgehenden slovenische» Wogen mit Hinweisung anf tz 2 der Geschäftsordnung zn besänftige». Jedenfalls hat sich Dr. BleiweiS bei den Jnngflovenen wieder rehabilitirt. Auö Dr. BleiweiS' Rede. Wir leben nicht in einem verfasfniigSmüßigen Oesterreich, denn eben die Verfassungsreformen versperre» uns die Thüre. Die Verfassung hat keineswegs allen Nationen das Recht mit dem gleichen Maße zngemessen. Schmerling hat die Deutschen, Beust die Magyaren bevorzugt. Der Dualismus ist verurtheilt, de»» die Natione» befinde» sich in ewiger Gefahr um ihre Nationalität. Schon Graf Auersperg habe den Dualismus als einen Staat, der auf zwei Krücken hinke, bezeichnet. Der Dualismus habe de» Völkern große Opfer auferlegt. Das gute in der Dezemberverfafsnng existire nur in der Anerkennung gewisser Prinzipien, deren Ausführung anf sich warten lasse. Anderswo sei das Ministerium schnell mit der Ausführung bereit gewesen, so dort, wo die Kirche und der Glaube geschädigt werden. Zu den joiistige» Wirren haben sich noch die Glaubenswirren gesellt. Figaro uud Kikeriki beschimpfen die Geistlichkeit; das Ministerium kann wohl auSrufen: Gott bewahre mich vor meinen Freunden. (Dobro.) Die konfessionellen Gesetze sind eine Pandorabüchse, ans der große Teufel und kleine Teufelcheu heransgesticgcn. Redner wirft sodann einen Blick auf den traurige» Stand der politisch getrennten Slovenen. Im steierischen Landtage geht es ihnen sehr schlecht, dort äußerten sich Kaisersfeld und Blagotinsek sogar dahin, daß man den Slovenen Unrecht thne, wenn man ihnen ihr natürliches Recht des ausschließlichen Unterrichtes in der slovenischen Sprache gewähren würde. (Dobro.) Der Kärntner Landtag zähle keinen einzigen slovenischen Abgeordneten, sogar der Tabor in Bleiburg sei verboten worden, aus Be-sorgniß, daß von dort ein unangenehmer Luftzug kouuue» köuute. Es ist noth, daß wir unö in ein politisches Ganze vereinigen. (Slavarnfe, Tumult auf der Gallerie.) Darnach streben wir schon seit 20 Jahren; deshalb nannte mich Dr. Jßleib den Mann mit dem „blutenden Herzen." (Gelächter.) Das ist unser österreichischer Panslavismns, daß gleichartige Volksstämme sich vereinigen. Noch im Phönizien und Aegypten begründet, in Griechenland zn höchster Entwicklung gediehen war, mit kurzen Strichen zu kennzeichne». Im friedlichen Völker verkehr, erwärmt und gepflegt vom Lichte der Freiheit, geleitet von den Ergebnissen freier wissenschaftlicher Forschung, sahen wir die gewerbliche Arbeit keimen, sich entfalten, zu hoher Blüthe gelangen ; wir genießen die Früchte dieses segenrcichen Forlschrcitens noch hcnte. Friede, Freiheit uud Wissenschaft sind somit die Pflegerund Beschützer der Arbeit, soll sic scgeiibringcnd für Mit- nud Nachwelt werden. Vor dem Getöse der Waffen und vor den Ketten des Despotismus fliehen scheu uud äugftlich die Muse», die Künste deS Friedens ruhen. Diese Ruhe ist jedoch die Verkündiger!» des Verfalles der Kultur für die Mensch' heit, sie ist ein verhängnißvollcr Rückschritt. Leider aber schreitet der Rückschritt mit Riesenschritten auf der schiefen Ebene nach abwärts, — während der Fortschritt nnr mühsam den steile» Pfad auf dic lichten Höhen zum Tempel des Ruhmes emporsteigt. (Fortsetzung folgt.) pflegt, die folgenreichsten Erfindungen wurden hier gemacht, und mit Recht darf behauptet werden, daß in Phönizien die Fortentwicklung der Menschheit unzerstörbar begründet worden ist. Bildet doch dic Erfindung der Buchstaben schrist - dieses einfache Atittel, alle Gefühle und Gedanken des menschlichen Geistes in sichtbaren Zeichen auSzudrucken, dieselben zu den entlegensten Völkern und entferntesten Zeiten fortzupflanzen, — wahrhaftig einen Markstein in der Kulturgeschichte der Menschheit! Wie vieles müßten wir sagen, um das größte Volk des Alterthums, die Griechen, nur einigermaßen nach seiner unberechenbaren, bleibenden Verdienstlichkeit um Gewerbe, Kunst und Wissen zu kennzeichnen! Zwar hatte Griechenland keinen eigentlichen Handwerkerstand nach unseren Begriffen; die Arbeit des Handwerks wurde von Sklaven ausgcführt und diese untergeordneten Arbeiter hatten begreiflich keinen hohen Werth. Allein das Kuust-gewerbe entwickelte sich zu früher nicht geahnter Höhe, es war eben das Produkt „freier Arbeit;" nur im Sonnengsanze der Freiheit entwickelt sich und gedeiht der Gewerbe- und Kunstfleiß. Denn ohne Freiheit gibt es keine Bildung, — ohne Bit § duug keine fortschreitende Entwicklnng, keinen dauernde» Wohlstand; nur ein freies, gebildetes, wohl-^ habendes Volk gelangt zu Macht und Ansehen, j welche letzteren wieder besnuhtend znrückivirken. In ^ solcher Weise bildet sich die vielgliedrige Kette der ^ Kulturentwicklung, welche auf Jahrhunderte, Jahr-, taufende hinaus wohlthätig wirkt. In dem kleinen, vielgetheilten Griechenland finden wir die Kultur auf einer.Höhe, wie sie dic Wclt bisher noch nicht gesehen hatte, und welche die Grundlage der Bildung für alle künftigen Zeitalter geworden ist. Heute «och geht der Künstler und Gelehrte bei den „alten Griechen" in dic Schule, hente noch lernen wir an ihren unsterblichen Werken. Wie in jenen finstern Jahrhunderten, in denen der menschliche Geist Gefahr lief, sich zu verirren, so sind noch heute dic Ueberreste griechischer Werke der Leitstern auf fast allen Gebieten menschlichen Schaffens und Wirkens. Wie diese Werke einen unvergänglichen Werth und Ruhm besitze», so hat dieses Volk ei» bleibendes Verdienst um die Fortentwicklung der Menschheit, um die Arbeit im edelsten Sinne des Wortes, solange es Menschen geben wird anf unserer Erde. Ich Hab- es versucht, die Kultur der „alten Welt," wie sie in ihren Urfitzen, im Oriente, in Jahre 1784 tagten die innerösterreichischcn Landtage gemeinschaftlich. Die Slovcnen hatten ein inncröstcrrcichischcS Gnberiiium in Graz, bis znm Jahre 1858 bestand bas gemeinschaftliche Appclla-tionsgcricht in Klagcnsnrt. Von Norden nnd Süden stürmen die Wogen dcö Germanismus und des JtalianisiimS ans Oesterreich ein, sein Untergang wäre gewiß, falls nicht der flovenifche Fels fest stünde, an dem jene Wogen zerschellen sollen. Redner konstatirt, daß die Regierung in dieser Frage auf dem Standpunkte der nationalen Männer stehe, nur möge sic eine Revision der Aeinter vornehmen, um sich zu überzeuge», bei wie viele» Behörden sich slovenische Aktenstücke vorfinden. Man möge nur den Beamten die Disponibilität binnen Jahresfrist in Aussicht stellen, dann werden sic schnell das Slovenische erlernen. Nach Kromer'S wiederholten Behauptungen sei die slovenische Jugend von gefährlichen Ideen angesteckt, Redner besorgt, die Abtheilung des Dr. Fux im Zivilfpitale werde bald von Angesteckten überfüllt sein. (Gelächter.) Defchmann hat von einem Landmädchen gesprochen, er wünsche ihm, daß er das Mädchen heirathe und wieder ein Lied vom „Verfluchten Rechen" singe. (Gelächter.) Dr. Kaltencggcr ist zwar ein Deutscher, den er hochachte, doch wenn der Deutsche über nationale Fragen spricht, so wird seine Logik znr Sofistik. Der konstitutionelle Verein endlich heiße mit Unrecht so, sein Name wäre wie Ineus n. non luosnäo. Redner wünscht, daß der K 1 der Grundrechte zu lauten hätte: Oesterreich ist nationloS, keine Nation ist die herrschende in Oesterreich. (Lebhafter Beifall links.) In der Spezialdebatte wnrde vom Regierungs-Vertreter und den Abgeordneten Deschmann, Kalten-egger und Kromer darauf hingewiesen, daß den Gemeinden das Recht gewahrt werden solle, in den von ihnen erhaltenen Schulen den deutschen Sprachunterricht beiznbehalten und einzuführen. Doch die Redner der Majorität, Svetec und Bleiwcis, sprachen sich mit aller Entschiedenheit dagegen aus, letzterer meinte, wir lassen uns nicht in deutsche Ketten schlagen. Zum Schlüsse kamen die in dieser Angelegen-l>eit übeneichte» Petitionen znr Sprache. Jene der Bergstadt Jdria wurde dahin erledigt, daß sich dieses Gesetz, sowie das SchulaussichtSgesetz mir auf die vom Staate, vom Lande oder von der Gemeinde erhaltenen Schulen beziehe, daher nicht auf die Jdrianer Schule, welche das Montanärar erhält. Auf die Petition des konstitutionellen Vereins könne gar keine Rücksicht genommen werden, da sie mit dem 8 19 der Staatsgruudgesetze im Widerspruche stehe. Defchmann verlangt, daß diese Petition in den stenografischen Berichten veröffentlicht werde, dagegen sprechen Dr. Svetec und Dr. Bleiwcis, letzterer meint, sie sei schon im „Tagblatt" erschienen. (Gelächter.) Bei der Abstimmung erhob sich für Desch-mannS Antrag nur die Rechte. Aus Spanien. Französische Blätter mcldc» bcrcitS die Eon-sntuirnng dcS neuen spanischen Ministeriums. Scr-rano ist Präsident ohne Portefeuille, Eastilla hat de» Handel, Topete die Marinc, Agnirre die Jnstiz, Prim den Krieg, Olozaga das Aenßerc nnd Madoz die Finanzen übernommen. Die Dinge nehmen also einen ganz regelmäßigen Verlans und die Wahlen zu den konstituircuden Cortes gehen ohne Störung vor sich. Vor dem Abschluß derselben läßt sich kaum etwas über die künftige RegierungSform des Landes sagen. Der Nus: nieder mit den Bourbonen! wird immer allgemeiner und energischer uud damit sind schon eine beträchtliche Anzahl von Kronprätendenten ausgeschlossen. Der Herzog von Montpensier. der Prinz von Asturien und der jüngere Don Carlos sind Bourbons und kommen daher nicht mehr in Betracht. General Prim soll die Idee der iberischen Union vertreten, befürwortet also die Proklamiruug des Königs von Portugal, uud Preußen schreibt man die Absicht zu, einen Sohn Viktor Emannels auf den erledigten Thron zu heben. Die verjagte Königin hat von ihrem jetzigen Ruhesitze Pan eiueu energischen Protest nach Madrid gelangen lassen. — Zu spät! Die Madrider amtliche Zeitung, die bisher nur von „Rebellen" sprach, deren Niederlage sie vor einigen Tagen anßer allem Zweifel stellte, bringt in ihrer Nummer vom 30. September das Manifest der provisorischen Regierung, worin die Entthronung der Königin Jsabella ansgesprochen und die Volkssouveränetät proklamiri wird. Das Manifest schließt: Nieder mit den Bonrbonen! Dic „France" veröffentlicht Briefe aus Madrid, welche melden, daß Ribero im entscheidenden Momente die Leitung der Bewegung in der Hauptstadt übernahm uud die Truppen cntwaffnen ließ, um mit dcn abgcnommcncn Waffen dic Miliz und die Bevölkerung zu bewaffnen. In der Schlacht bei Alcola ist gegenseitig hartnäckig gekämpft worden und kamen beiderseits beträchtliche Verluste vor. In Madrid wurde» VO.tXX) Gewehre vertheilt; die Nationalgardc ist gegenwärtig damit beschäftigt, diese Waffen wieder einzuziehcn. Der Palast der Königin wurde refpectirt und das reiche Inventar ausgenommen. Dic momentane Unterbrechung der telegrafischen Vcrbiiidungcn zwischen Barcellona und Madrid ließ einige Ungewißheit über dic Lage in Catalonicn anskommen. Man weiß jetzt, daß auf die Nachricht von dem Ereignisse in der Hauptstadt Barcellona am 29. September der Bewegung beigetreten ist. Es wurde eine administrative Kommission auf dem Bürgermeisteramte installirt und der General Baffolse übernahm im Namen der provisorischen Regierung in Madrid daö Kommando über das Geueralkapitanat. Bassolse veröffentlichte unverzüglich eine Proklamation, in welcher er die Bewohner ausfordert, ihre friedlichen Beschäftigungen wieder anfzunehmen. Politische Rundschau. Laibach, 5. Oktober. Die gestrige „Wiener Zeitung" meldet, daß der bisherige Statthalter vou Galizien, Graf Go-luchowski, feiner hohen Stellung „auf sein Ansuchen," enthoben wurde. Dem Hosrathe Possinger wurde die einstweilige Leitung der Statthaltern übertragen; eine geeignete Persönlichkeit für den Statthalterposten muß also trotz aller Gerüchte, die über stattgehabtc Unterhandlungen in Umlauf waren, noch nicht gefunden worden sein. Daß übrigens in dcn maßgebenden Kreisen eine beruhigtere Auffassung hinsichtlich Galiziens eingctreten, darauf dcutct dic Sanktion des SprachengcsctzeS hin, welche noch Graf Goluchowski aus Wien mit zurücknchmen konnte. Auf dic vou verschiedenen Seiten als noch immerhin möglich dargesttllte Kaiserreise nach Galizien wird nunmehr von der amtlichen „Gaz. Lwow-Ska" dcn Polen jede Hoffnung genommen. Das genannte Blatt meldet nämlich anf Grund eines telegrafischen Aviso'ö von Seiten dcr Statthalterei, daß dic Kaiserrcisc definitiv anfgegebcn worden fei. Einc politische Bedeutung ist dieser definitiven Absage wohl kaum mehr beizulcgcu, vielmehr dürfte die Erinnernng an die vorgerückte Jahreszeit genügen, um das Anfgcben dcr Reise anch dann erklärlich zn finden, wenn dic nrfpünglichcn politischen Ursachen bchobcn würden. Der„VolkSsrennd" hattedic überraschende Nachricht gebracht, daß Freiherr v. Mcyscnbug zum außerordentliche» österreichischen Gesandten beim ökumenischen Konzil ernannt worden sei; dem gegenüber wird halbamtlich versichert, daß wegeu einer eventuellen Theilnahmc an dem öknmenifchen Konzil an Oesterreich von Rom aus eine Einladung weder erfolgt, noch auch in Aussicht gestellt worden sei, daß demnach der Reichskanzler Freiherr v. Benst bisher gar nicht in der Lage war, sich mit dieser Frage ernster zu beschäftigen, »och weniger aber in Betreff dcr Wahl eines Bevollmächtigten zu diesem Zwecke einen Beschluß zn fassen. Linzer Meldungen zufolge wäre das Einschreiten der Staatsanwälte gegen die Opposition des Episkopats der Initiative des Justizministers zuzuschreiben. Anf eine anläßlich des Rndigier'fchen Hirtenbriefes gestellte Anfrage erwiderte Dr. Herbst in einer Instruktion: Wiewohl er selbst die U»ab hängigkeit der Staatsanwaltschaften unbedingt wahren wolle, glanbe er doch, nicht mir, daß ein objektives, sondern daß auch eiu subjektives Verfahren möglich sei. Die Bestimmungen des Konkordates stünden im Widerspruch mit den Staatsgrundgesetzen; man überlasse daher dem unabhängigen Richterstandc die Entscheidung, ob nicht deshalb trotz Artikel 14 des Konkordates die Bestrafung vo» Ausschreitungen des Klerus möglich sei. In Galizien geht die Jude »Hetze wieder los. Ein Telegramm aus Lemberg meldet neben der Nachricht, daß von Landtagsabgeordneten zur Feier des a. H. Namenstages ein Bankett veranstaltet wurde, cs seien anläßlich eines Brandes Exzesse gegen die Judcn verübt. Ein and.reS Telegramm berichtet von einem nächtlichen Exccssc des Straßengesindels, bei welchem dic Fenster der Synagoge zertrümmert wurden, und setzt hinzu: vermuthlich auf Anstiften russischer Agenten. Anch ans Galatz wird eine neue Judenhetze gemeldet. Die Tumultuanten drangen in dic Synagoge ein, wobei es zu einem Zusammenstoß und vielfachen Verwundungen kam. Dic Ordnung wnrde durch Polizeiorgane hergestellt. Die angebliche Ursache dieser Judenverfolgung war ein kleinlicher Gassenstreit zwischen rumäuifchen und jüdischen Kindern. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Mit der samstägigcn Abendsitzung) wurde die heurige Session des krainischen Landtages geschlossen. Den wichtigsten Gegenstand der Tagesordnung bildete der vom Berichterstatter Baron Apfal trern vorgetragene Bericht über die Vergleichspropositionen des Finanzministers, betreffend den inkame rirten Provinzialfond. Dcr vom Ministerium vorgelegte Vergleich wurde nnverändert angenommen und der Landesausschuß beauftragt, bezüglich einzelner Punkte, deren genauere Präzisirnng noth thitt, zur Erzielung einer für das Land günstigere» Jnterpre tation die weiteren Verhandlungen mit dem Ministerium zn Pflegen. Die übrigen Erledigungen bezogen sich meist anf Straßenbauten und Petitionen. Znm Schlüsse der Sitzung brachte der Vorsitzende Dr. Wurz-bach ein dreimaliges Hoch dem Kaiser, hierauf erwiderte der Landespräsident Eonrad, nnd schließlich versuchte Dr. Bleiwcis das segensreiche Wirken der Land tagsmajorität in dieser Session hervorznheben. Unter lebhaften Aviv-, Slava- und Hochrufen schloß die Sitzung «ach 8 Uhr. — (Der geschlossene Beutel.) Unter diesem Titel ließ Frau Babette Kogl vor einiger Zeit ein langathmiges Inserat, in die „Laib. Ztg." ein rücken, welches dcn Stempel der Absichtlichkeit und Skandalmacherei so deutlich aus der Stirne trng, daß dic Angegriffenen, die Laibacher Gewerbebank nnd zwei hiesige achtbare Bürger, der Einsenderin dnrch eine Erwiderung einc gänzlich unverdiente Ehre erzeugt haben würden. Letztere, nicht zufrieden, sich einmal lächerlich gemacht zu haben, wollte ihre Filippika auch in einem kommerziellen Wiener Blatte abdrncken lassen. Dessen Redaktion merkte jedoch gleich, mit wem sie es zu thnn habe, und sendete dic ganze Geschichte an die Laibacher Gewerbebank, indem sie beifügte, daß sic derlei Aufsätze nicht veröffentliche, „weil schon nach dem Inhalte klar hervorgeht, wie es »lit dcr N amcnsgcsertigten sich verhalten dürste." Dieses Urtheil von gewiß unbefangener Seite verdient behufs richtiger Würdigung jenes famosen Eingesendet bekannt zn werden. — (Der Unterricht au dcr hiesigen k. k. Ober rcalsch ul c) wnrde aln 2. Oktober begonnen. Die Zahl dcr cmfgenommencn Schüler beträgt 246; es ergibt sich somit gegen das Vorjahr ein Zuwachs von 29 Schülern. Eine wohl zn beherzigende ^halsache ist es, daß sich unier den anfgenommenen Schülern mehr als 100 mit deutscher Nütttersprache befinden, denen aber die Sanltionirung des sogenannten Dr. Bleiweis'sche» Tprcichengesetzes den ferneren Besuch der Anstalt unmöglich machen müßte. Nicht minder bcachtenSwerth ist die Anfrage, die vvn Seite mehrerer slovenische» Eltern bei der Einschreibung gestellt wurde, ob deuu wirklich die Unterrichtssprache die slowenische sei, daß sie sich in diesem Falle durchaus nicht entschließe» könnten, ihre Kinder an dieser Anstalt zn belassen. — (Konstitutioneller Verein.) In der gestrige» Ausschußsitzuug wurdeu wieder 15 ueue Mitglieder, darunter 8 vom Lande, anfgcnonnnen. — (Ransexccß.) Gestern Abends wurde eiu Urlauber aus Stosce unfern des WirthshanfeS zum russischen Kaiser von einem Gefreiten des 17. Jnft.-Regimentes, mit dem er in einen Streit gerieth, mit dem blanken Bajonette mehrmals über den Kopf gehauen uud mit mehreren nicht unbedeutenden Verletzungen in das Spital abgegeben. — (Selbstmord.) Am verflossenen Samstage Vormittags hat sich in einer, znr Herrschaft Arch gehörigen Waldung der Verwalter dieser Herrschaft, ein lediger Mann im Alter von 40 bis 50 Jahren, erschossen. Derselbe entfernte sich nm 8 Uhr Früh vom Hanse, nm 11 Uhr Vormittag fand ihn ein Vorübergehender todt am Boden, das Gewehr an feiner Seite liegen. Der Schuß war durch das Kiuu iu deu Kopf gedrungeu und mußte de» alsbaldigen Tod zur Folge habe». Die Umstände lasse» mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit auf den Selbstmord schließen, obwohl dessen Motive bei den allseitig vollkommen geordneten Verhältnissen des Verunglückten vorläufig nnansgeklärt sind. — (Repertoire:) Dienstag: Maria von Medicis, Mittwoch: Der Freischütz, Donnerstag: Gänschen von Bnchenan, die schöne Galathea, Freitag: Toni und Burgei, Samstag: Die Jüdin, Sonntag: Die Pfarrerköchin. -r- (Theater.) Bvrgestern Abends wurden uns Meyerbeers „Hugenotten" vorgefiihrt, jene Oper, die der Meister im Zemth seiner Kraft schuf, mit welcher er deu Höhepunkt seiner Leistungen und feines Ruhmes erreichte. Bon der Zeit au, in welcher Meherbeer diese Riefenoper chrieb, fing fein Stern an zu erbleichen, und wir sehen in seinen spatere» Werke» nur schwächere Reproduktionen seines „Robert" und der „Hugenotte»," wciiig ursprüngliches uud uur das Hinneigen zu!» Efsektmachendcn, so zwar, daß cs der greise Meister selbst »och erlebe» mußte, als ei» zweifelhaftes Genie hingestellt zn werden, welches feine deutschen Studien mit italienischem Element »nd sraiizösischer Romantik geschickt zn verbinden wüßte. Doch sei dem wie ihm wolle, Meherbeer hat nns in seinem „Robert" und de» „Hngciiottcn" zwei Werke geschenkt, die in der Entwicklungsgeschichte der Oper immcr eine Epoche bilden, die sich auf dem Repertoir nuferer Opernbiihuen sicherlich länger halten werden, als die Eriuueruug au feine Schwächen und Fehler dauern wird. Was die Aufführung der „Hugenotten" an belangt, köuueu wir uns ziemlich'zufrieden'erklären; Hr. Rößler gab sich viele Mühe, feiner schwierigen Partie gerecht zn werden, was ihm anch theilweise gelang; besonders war eS der Choral im ersten uud das Duett im dritten Akte mit Balentine, in welchen er recht ve> dienstliches leistete; weniger gefiel nns das Hugenottenlied. Sehr brav war wieder Frl. I e l l i » e k als Margarethe ; sie zeigte ihre fchöne Koloratur in bestem Lichte und wurde dnrch häufigen Beifall ausgezeichnet. De» Löwenantheil des Abe»ds möchte» wir jedoch dem Frl. Pichon znerkenncn, die in der Partie der Balentine oftmals zn einem wahren Beifallsstürme hinriß; ihr fchöner, tiefempfundener Bortrag, das lebeuswarme uud wahre Spiel gab Zengniß von der entschiedenen Besähignng deS Fräuleins znr Bühne, uud wir glaubeu uicht zn'viei zu sagen, wenn wir ihr das günstigste Prognostikon stellen. Hr. Ander sang den Raoul stellenweise mit Bravour; seine Leistung als Schauspieler ist bekanntlich eine gediegene; das Duett im vierten Akte mit Balentine war besonders eine Meisterleistung beiderseits. Auch Hr. Göttich als NeverS war recht brav. Die Eu-semblefätze klappte» »icht so recht; so litt daS Quartett im zweite» Akte an einiger Zerfahrenheit, 'während das großartige Septett im dritten Akte fast zum Quintett wurde; die berühmte Berschwörnngöszene im vierten Akte ging ziem-j lich anstandslos. — Abermals hätte» wir ei» Wort an eiuzelue ! aus dem Publik»m z» richte»; mit Recht verlangt der Zn ! Hörer die nngckheilteste Anfmcrkfamkcit >,»d Achtling vo»! de»i auf der Bühne stehende» Sänger oder Schauspieler,! aber auch ei» gleiches Recht bat der Darstellende vom Pu-' blikum zu fordern, daß es seinen Leistungen, wenn schon nicht das Interesse, wozu freilich einige Eigenfchaften gehö-! ren, die uicht jedem eigen sind, doch die nöthige Ruhe mit ' bringe, deren Mangel eben so rücksichtslos für ch» als auch Berleger und für die Redaction verantwortlich: Ott für den verständigeren Theil der Zuhörer ist. Es war iu der Schlußszene deS vierten Aktes, bei den, ergreifenden Duett Raonls mit Baleutiue, welches eben einer der Glanzpunkte der vorgestrigen Opcrnvvrstellung war, alS mitte» in dieser erschütternden, so nneudlich ernsten Szene ein halb lautes Gelächter (uicht etwa vou der Gallerte) hörbar wurde! Ist hier eine Entrüstung oder Mitleid am Platze? Die Dar stellung war dnrchanS nicht so, daß man darüber lachen hätte können, das bewies die athemlose Spannung des artigen TheileS der Zuhörer. — DaS gestrige Stück „Dieustboteuwirthschafc" ersüllle seinen Zweck und erregte viel Lachen »nd Heiterkeit; Hr. Müller mit einem eingelegten, maßvoll vorgetrageneii Kouplet erntete stürmifcheu uud verdienten Beisau. Witterung. Laibach, 5. Oktober. Morgenuebel. Boruuttag wechselnde Bewölkuug. Ruhige Luft. M ittagS Wärme: - s-! 7.0", Barometerstand: 325.80 Par. Liuieu, im Steigen Das gestrige TageSmittel der Wärme: -s- 13.4", um 3.0" über dem Normale. Gestern Abends starker Regenguß. Niederfchlag von gestern 2.-10 Linien. Ailgckommeile Fremde. Am L. Oktober. HAI«,, Tr. Morvurgo Emil, Rentier, Triest. — Gorjup Josef, Graz. — Tachaucr Leopold, Kanifcha. — Caffaiiv Panl, ttaufm., Triest. — Stampfl, Kauf»,., Triest. — Eaculin G., Privat, Triest. — Bodenstein, Forstmeister, Sclmeeberg. -- Fran Seeder, Ber-wesers-Gattiu, Ferlach. — Straßmann, Kanfm., Wien. I > Praschuikar Alois, Banuntcruehmer, Viünkendorf. — Bandefch Franz, Geometer, Agram. — Caligarin Michael, Sagrad. — Carega, Italien. — Rack P., Kanfm., Fiume. - Remtz Antoil, Oberförster, Rakel. Marcntto Alexander, Tr.viso. De Santi Anton, Nia-gistratsbeamter, Triest. — Boigt, Kanfm., Cöln. — Dr. Mari, Italien. , , rs«»1. Gyürki Andreas, Stein. - Pl- bernik Jokob, Cnbar. Lorenzttti Handelsm., Triest Berstordene. Den 2. Oktober. Apollonia Arnesch, Magd, alt 38 Jahre, im Zivilfpilal an der Lungenlähmnng. Den 3. Oktober. Maria'Bosii, Inwohnerin, alt 50 Jahre, in der Stadt Nr. 6, a» der Eiitartung der Un-terleibscingeweide. Dem Herrn Lorenz Wawreczka, k. k. HanptzollamtS Offizial, seine Tockter Ernestine, alt 21 Jahre, in der St PeterSvorstadt dir. 149, und dem Herrn Franz Okorn, Schnhmachermeister, seine Gattin Anna, alt ^5 Jahre, in der Stadt Nr. M, beide an der Brustwafferfucht. — Franz Tnrsii, Inwohner, alt 3!» Jahre, im Zivilspital am Eiternngsfieber. Den 4. Oktober. Dem Herrn Lndwig Strele, k. k. Major in Pension, seine Fran Anna, alt 44 Jahre, in der Polanavorstadt Nr. 74, an einein organischen Herzleiden. — Magdalena Mifn, TaglöhnerSwilwe, alt 72 Jahre, in der Karlstädtervorstadt Nr, 16, am Zehrfieber. Gedenktafel über die am 8. Oktober 1868 stattsindcndcn Lizitationen. Minnendolizitation wegen Sicherstellnng nnd Hintangabe der Berpslegnng der Häftlinge im Juguisitioiishausc Laibach für die Zeit vom I. Jäuuer I86l> bis Eude Dezember 1871. 800 fl. Kaution. Schriftl. nnd mündl. Anbote LandesgerichtSpräf. Laibach. Erlcdigiiiigcn: ?ldvvkate>istellen in Eibiswald und Tschernembl. Biuueu 4 Wochen beim OberlaudeSgerichtspräs. Graz zu überreichen. — FinanzkommissärSstelle bei der Finanzdirektion Laibach 900 st. Binnen 4 Wochen bei der Fi-nanzdirektion zn überreichen. Marktbericht. Laibacli, 3. Oktober. Ans dem heutigen Markte sind erschienen: 20 Wagen mit Getreide, 1 Wagen mit Hen (8 Ztr.), 22 Wagen »nd 6 Schiffe (30 Klafter) mit Holz. Durchschnitts-Preise. Mtl. Mnz. BNt. Mgz.- sl.Ikr. sl. j lr. st. kr. fl.jkr. Weizeu pr. Bitz. 1 60 5 31 Butter, Psund 42 — — Korn „ 3 30 3 25 Eier pr. Stück — — — Gerste „ g «0 3 Milch pr. Maß 10 — — Hafer 1 70 2 — Rindfleisch, Pfd. - - — — Halbfrncht „ — — 3 55 Kalbfleisch „ — 23 — — Heiden 3 — 3 — Schweinefleisch „ — — — Hirse 2 2 .^0 Schöpsenfleisch „ - — — Änknrutz „ - — 3 lo Hähndel pr. St. -- — — Erdäpfel „ 1 30 — Tauben „ - u; — — Linsen „ 3 20 — — Heu pr. Zeutuer 80 — — Erbsen „ 3 20 — Stroh „ - — — Fisolen 4 «0 — — Holz, har, Klftr. — 7 50 Rindschmalz,Psd. Schweinefchm. „ 1^ -16 — — weich „ Wein, rother, pr. 5 50 Speck, frisch „ 31 — — Eimer — — 9 — — geränch. „ — 40 — — — weißer, „ — 10 — Theater. Heule: Die Pfarrcrsköchin. Lebensbild mit Gesaug in 4 Akten von O. Fr. Berg, omar Bamberg. Druck von Jgn. v. Kleinmayr L Fed. Bamberg in Laibach Korrespondenz. Herr» i» <><><>^,-1,«-,-: Besten Dank mit der Bitte nm recht baldige Wiederholung. Herrn i» «: Wir ersuchen nm gefällige Fortsetzung. Zur Nachricht. -W8^ Ich erlaube mir einem hochverehrten x. t. Pnblikiiiii die Anzeige zu machen, daß ich durch höhere Berwcuduug mit 1. November d. I. in Graz ein Geschäft übernehme. Da ich durch viele Jahre thätig und znin Opfer anderer gearbeitet habe, so erlaube ich mir allen, die eine Forderung an mich haben, sich bis 20. d. M. brieflich oder persönlich an mich zu wenden, weil ich mit 25,. d. M. aus Laibach scheide, nm mein Geschäft in Graz anzutrctcn. Zugleich aber erlaube ich mir diejenigen, welche mir seit 8 nnd 10 Jahren bedenlende Summen schulden, niir bis 10. d. M. bekannt zu geben, ob sie lueiue Forderungen begleichen oder noch 8 bis 10 Jahre warten wollen. Falls die Betres senden bis zu diesem Tage mir nicht erklären, daß und wie sie ihre langjährigen Schnlden zu bezahlen willens sind, so gebe ich deren Namen fanimt deu Beträgen, die ich zn fordern habe, am 12. d. M. öffentlich iu die Zeitung. Mit Achtung H Znaimer Wggmkm. E §kv,!,»nssiv»Slager bei Herrn I<>!>->im Vll i t tt in Laibach, ^ im Grumnlg'fchen Hanfe. (28—8) Danksagung. Für die so überaus zahlreiche Theiluahme am! Leich.nibegäuguifsc unseres unvergeßlichen BrnderS! respective Onkels Max Plautz spricht hiemit allen Freunden nnd Bekannte» de» I innigsten Dank aus die 81.— .> 93.20 93.40 Rudolssd.lMüfl.ö.W.) 8I.5>0 82.— Franz Jos. (LUv fl.S.) 8».2!> 86.75 .! 86.50 87.50 I-osv. 84.— i 73.25 90.- 73.75 Lrcdit ,0« fl. ö. W. . IS0.25 137.75 Don.-Dampfjch.-Gcs. zu >00 fl. CM. . . «0.- »i- 75.— Triester IW fl. CM. . 117.- 118.— " 70.— 70.50 dto. ü« fl. ö.W. . 53.— 55.- Osencr . -in fl. ö.W. 30.50 31.^ 716.— 717.- Eßterhazy fl. 40 CM. 150.— 155.- . 206.20 206 >10 Salm . „ 1» „ 37.— 38.-^ 620.— 624.- PaM . „ .10 „ Clary . „ 40 „ St. GenoiS,, -10 „ 27.50 28.— .158.25 158.75 31.50 32.— 192.— 28.50 29.50 68.— Windischgrätz 20 „ 20.50 21.— ^ 217.— 221.— Waldstein . 20 „ 20.50 21.— 14.50 15.50 181^0 184.50 RudolsSstift. »oö.W. 12.50 13.50 156.75 157.25 Vsvlissl (»Mon.) 207.50 145.25 .158.50 157.50 207.75 14^».50 159.— 158.— AugSb. I0vfl. slldd.W. Franks. 100 sl. London 10 Ps. Stcrl. Paris 10» Francs . 96.40 96.60 115.95 96.65 96.90 116.10 145.— I 145.50 46.— 46.10 97.70 97.90 Kais.Münz-Ducaten. SO-FrancSstÄck . . . 5.53 5.54» . 91.- 91.50 9.25 9.26 102.50 103.- LereinSthaler . . . 1.70 1.70 . 84.35 84.60 Silber 113.50 113.75