^W.^________„_ ___Donnerstag, 7.April 1887. 106. Jahrgang. Mbllcher Zeitung. ^?"'""at«onc>prtiS: Mit Poftversenbung: ganzjährig st. l», halbjährig fl. 7.K0. Im Comptoir: »annaw,, sl, i i. ^ilbi.ihrii, fl. 5,b«, «ilr die Zustellung ms Hnu« ganzlährig fl, ', - Inserllonögtbür: ffiir 'leine Initial bis zu l Zeile» 2»s>,, avößc»e per Zeile 'l n,: l>ci öfteren Wieberholniiaen pr. Zeile 8 lr. Die ..Uaibacher Zeitung" erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn« und Feiertage. Die üldmlnlftratlon befindet sich Äahichosaasse is>. die Nedacllon Wiencrstrahe lb, — Unfranllertl Vliese werden nicht angenommen und Manuscripte nicht zurüclgeftcltt. Umtttcher Weil. y. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben dem "eutenant des Uhlanenregiments Nikolaus Alexandro-"ltsch Großfürst und Thronfolger von Russland Nr. 5 W"z Schenk Grafen von Stauffenberg die "ammererswürde taxfrei allergnädigst zu verleihen geruht. ^, Se. f. und f. Apostolische Majestät haben mit llerhiichst unterzeichuetem Diplome dem Major im ^lonnierregimente und Platzcommandanten in Brnck an °" Leitha Karl Schach den Adelstand mit dem Ehren-orte «Edler» und dem Prädicate Hellbrück aller- U"adlgst zli verleihen geruht. ^ Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit urrhüchst unterzeichnetem Diplome dem Hcmptmanne Ner Ags^ des Tiroler Jägerregiments Kaiser Franz ^'ph Albert Vigelius den Adelstand mit dem ^lenworte «Edler» und dem Prädicate Alpen treu '""gnädigst zu verleihen geruht. An Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit l, "Mchster Entschließung vom 2. April d. I. dem ^nonierten Oberrealschul-Professor Michael Stolz ., Innsbruck in Anerkennung seines vieljährigen ver-^"Nvullen Wirkens auf künstlerischem und humaui-""Nl Gebiete das Ritterkreuz des Franz-Ioseph.Ordens ^gnädigst zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Meil. Die Töpferei zu Mlala und Laufen. ank ^^ volkswirtschaftliche Leben Krains zeigt nnter w l "^ .^"^ die Eigenthümlichkeit, dass einzelne Ge-^,^uszlveige durch eine ungewöhnliche Zahl von Indi-c,)^ll vertreten sind und die Betriebe einer und der-nell Branche sich wieder gerne an bestimmten Punkten ^"lnendrängen. So besitzt der politische Bezirk Rad-des^^rf eine Anzahl kleinerer und mittlerer Betriebe ys. ^chaflvollindustrie, sämmtlich im Norden und Nord-lkils? ^^ Saume der Ebeue gelegen, ferner die zahl-E»?^. ^agelschmiede in den Bergorten Kropp und bi,t ^Hkl am Fnhe der Ielovca; der Bezirk Krain-tz^ wieder die Betriebe der Rosshaarftechterei und ^3^enerzeugung zu Straschische und Fenchting und die Nagelschmirde zn Eisnern. Die Industrie in Thon-waren localisiert in vielen Betrieben zu Reifnitz, zu Laufen im Radmannsdorfer nnd zn Mlaka im Steiner Bezirke. Die beiden letztgenannten Orte habe ich besucht. In dem hügeligen Gelände westwärts von der Stadt Stein, in welchem die Vorberge der Steiner Alpen verlanfen, liegen an den Abhängen sanfter Höhen die Dörfer Commenda, Kaplaves, PodborZt, Mlaka, Gmajnica, Klanec in nicht bedeutender Entfernung voneinander. Wer als Fremder zum erstenmale in diese Gegend kommt, wird es bald gewahr, auf welchem Gebiete er sich bewege. Ueberall mehr oder weniger lehmiger und lettiger Boden, die Wege nicht selten mit Scherben ausgemusterter oder zerbrochener halb- oder ganzgebrannter Geschirre beschottert, die Sonnseite der kleinen hölzernen oder gemauerten Kaischen mit Gestellen und Brettern ausstaffiert, worauf bereits fertige aber noch nicht gebrannte Gefäße vor^ erst an der Lnft getrocknet werden. Man ist hier thatsächlich in einem Lande von Thunkünstlern, in einem jener Centren des krainischen Töpferhandwerkes, wo man jährlich Tausende von Schüsseln, Schalen, Näpfen, Töpfen und Krugen erzeugt, um sie dann weit und breit zum Absätze zu versenden. Wie bereits angegeben, ist der Boden ringsherum da lehmig. Thonerde, welche sich technisch verwerten lässt, trifft man auf der ganzen Strecke von Stein abwärts und südwestlich bis an den Gloßgallenberg im Thale der Save. Der Thon für die Hafnereien der genannten Dörfer wird aber hauptsächlich an zwei Pnnkten gewonnen; der eine liegt zu Zeje in der Gemeinde Moste, zn Repne und Podkot in der Gemeinde Voditz, der zweite in unmittelbarer Nähe der Ortschaften Mlaka und Podborst selbst. Aber die Thone dieser beiden Gewinnungspünkte sind von sehr verschiedener Qualität. Der beste ist jener ans den Lagern von Heje uud Revue. Das mir vorliegende Outachten der technischen Versuchsanstalt des k. k. Museums für Gewerbe uud Industrie in Wien bezeichnet denselben als ein gutes Töpfermateriale. Er wäre, heißt es dort, ein hellgraues, homogenes, gut plastisches Materiale, welches man sofort verwenden könne, ohne es früher erst noch schlämmen zu müssen. Im normalen Hafnerfeuer brenne dieser Thon sich gelblich und ziemlich hart klingend; im stärkeren Feuer sintere er zu einer grauen, halbsteinigen Masse zusammen, ohne starke Zchwindung, Reißen, Deformation oder andere üble Zigenschaften zn zeigen. Minderer Qualität sind die nehr dunkelgranen Thonerden, welche in der Nähe von Podborst nnd Mlaka selbst gegraben werden. Bevor inan diese einheimische Bezugsquelle ausbeutete, deckte inau den Bedarf minderer Thonsorten aus Kärnten her. lieber diesen aus der Fremde bezogenen Thon spricht sich das erwähnte Gutachteu in folgender Weise aus: Ein Gemenge von organischen Substauzen und Mine» ralstaub, mitunter mit Mineraltrümmern von der Größe einer Erbse versetzt, sei derselbe infolge dieser seiner Beschaffenheit ein keramifches Materiale von geringerem Werte. Im Hafnerfeuer brenne sich dieser Thon bräun« lichroth, meist mit einem schwarzen Kerne, der voll verbrannten organischen Substanzen herrühre, zugleich mit blätteriger Textur. Höheres Feuer vertrage er uicht, er treibe in demselben blasig auf. Deshalb lasse er sich nur zur Erzeugung schwachgebrannter nnd leicht« brüchiger Ware verwenden. Wie ausgebreitet die Hafnerei in dieser Gegend sei, mögen positive Daten illustrieren. Der Vorort Mlaka, von dem die Gemeinde den Namen führt, hat 24. Pod-borst 17, Gmajnica 10, Kreuz 6, Polje, Klanc und Kaplaves je einen Hafner. Es sind sämmtlich behauste Insassen der betreffenden Ortschaft. Kleinhäusler, zu deren Hausbesitze auch noch immer Grundstücke gehören. Der geringste Grundbesitz eines dortigen Hafners ist ein halbes Joch, der größte bis zu acht Jochen. Die meisten halten sich eine Kuh und Schweine, einige wohl anch gar ein Pferd. Die Beschäftigung mit der Landwirtschaft ist indes hier nur Nebensache; die wenigen Arbeiten derselben sind bald gethan. Die Töpferei hingegen nimmt die Lente immerwährend tagein und tagaus in Anspruch. Um 5 Uhr früh wird angefangen, abends um 8 Uhr geendet; wenn gebrannt wird, muss auch des Nachts zugegriffen werden. In der Regel ar« beiten diese Gewerbsleute nur mit ihren Familienmitgliedern, die Männer an der Drehscheibe und beim Ofen, die Weiber und Kinder beim Vor- uud Zurich« ten und Schneiden des Lehmes. Geyen 20 etwa dieser Dorfhafner dürften sich fremder Hilfskräfte bedienen, doch reicht die Zahl der Gesellen nie über zwei für eine Werkstätte. Außer Wohnung und voller Verpflegung erhalten diese Gesellen noch 40 bis 50 Kreuzer Lohn per Tag. Die Musterkarte ihrer Erzeugnisse ist von ziem--licher Mannigfaltigkeit. Man verfertigt Töpfe, Schüsseln, JeMeton. Das Hemd des Glücklichen. von l^^ Unglück, welches kürzlich die Prinzessin Tyra belüft Verlaub, Rochier des Königs von Dänemark, ^rren ^' "'^^ ^ unglückliche Prinzessin einer verick'f?^ übergeben werden musste, gab Anlass zu trH '"" Philosophische,, und melancholischen Be-lNlln ?3" "ber den problematischen Wert dessen, was Vork-^ gemeinhin als Glück oder doch als die erste ^obls!"2""s zum Glück vorstellt: Rang. Reichthum, brecht ' glänzende Stellung. Man wies nicht mit ^öni^al<^ die wenig glücklichen Ehen der dänischen tien a Hier hi», welche anscheinend so glänzende Par-iluleru, "^ haben; nicht minder nahe liegt die Er-^lleran'3 "" bl'k einzige Tochter des verstorbenen Zaren "U" ,l., deren unglückliche Ehe bekannt ist. Mck » , kö'lMte übrigens Bände füllen mit dem Un-groß^,'Elches gerade im Schatten der Königspaläste die P ^' abgesehen von Katastrophen aller Art, denen tvir hi" ^"geschmückten ebenso leicht ausgesetzt sind, n,an die M°^wl Klrchthurmkreuze dem Blitz. Wenn ^Uaz ?""figkeit dieser Fälle mit der Seltenheit der von 'ds'c/" Fürstenwürde vergleicht, so ergibt sich nur ^llllae U? ""k" Gesichtspuukte aus eine bedenklich Klasse a.k " für das «Glück», in einem Fürsten» Them« ?"" zu sein. Sage und Poesie haben dieses erzählt i>, ^""9 behandelt. Der Dichter I. X. Seidl UilSstr.,,,, ^kl reizenden Ballade von dein jungen, , He ie'"^ König, der sich ein Glöcklein auf dem '" oft'"^. Palastes anbringen ließ, um es zu läuten. Nch glücklich fühlen würde; das gute Volt sollte sich mit ihm freuen. So oft er jedoch den Strang ziehen wollte, kam ihm etwas dazwischen, eine Hiobsbotschaft, eine schmerzliche Ahnung oder Erinne-rung; erst als er im Sterben lag und sein trenes Volk wehklagen hörte, zog er zum ersten- und letzten-male das Glöcklein. Noch bezeichnender ist die uralte Geschichte vom Hemde des Glücklichen. Ein kranker König konnte nach dem Ausspruch der Weisen nur dadurch gerettet werden, dass man ihm das Hemd eines Glücklichen an« legte. Man durchforschte erst alle Schlösser und Paläste, aber man entdeckte den Glücklichen nicht; dann fahndete man durch das ganze Land, aber keiner, keiner dünkte sich völlig glücklich. Endlich fand man den Mann, einen armen Fischer, aber dieser Glückliche — besaß kein Hemd. Konnte dieser arme Teufel wirklich glücklich sein. da er nicht einmal ein Hemd besaß? Warum nicht! Natürlich unter der Voraussetzung, dass die citierte Geschichte im Süden spielt, unter einem lachenden Himmel, unter dem man sich mit einem Minimum von Kleidung wohl fühlen kann. in einem Klima, welches den schroffen Kampf ums Dasein in den nordischen Ländern nicht kennt. Der Südländer bedarf nur weniger Pflanzennahrnng. nur so viel an Kleidung, um uoth-dürftig seine Blöße zu bedecken, und die Wohnungsfrage macht ihm wenig Sorge. Unser «Glücklicher» kannte trotz seiner Hemdlosig'keit Hunger und Kälte nicht uud gab sich deshalb sorglos der unbewussten ^ebensfrende eines Natnrgeschöpfes hin; er war glücklich wie ein Fisch in, Wasser oder wie ein Vogel in der Luft. Sein Glück, welches allerdings mit dem eines reichen Lebemannes, eines vmn Erfolg begün- stigten Künstlers oder gar eines Herrschers auf dem Throue nicht zu vergleichen ist, scheint uns viel ehrlicher und glaubwürdiger, als das des Diogenes in seinem Fasse. Dieser berühmte Weise, der so wunschlos lebte, dass er von Alexander keine andere Gunst zu erbitten hatte, als, dieser möge ihm aus der Soune gehen, kannte alle Herrlichleiten der athenischen Cultur; wenn man bedenkt, dass zu jener Zeit in Athen die Unglücklichen und Beklagenswerten die Heloten und die ehrbaren Frauen waren, dass die freigeborenen Männer aber zu den glücklichsten Erdenbürgern gehörten, welche die Geschichte kannte, so erscheint uns die Entsagung des Diogeues als eine Schrulle. Wer durch Geburt, Bildung und Lebensstellung befähigt war, das griechische Culturleben zu genießeu, der kann sich nicht vom bloßen Sonnenschein allein beglückt fühlen wie eine Eidechse. Das Glück, welches Diogenes in seinem Fasse gefuudeu hatte, war das der befriedigten Eitelkeit, die Genugthuung, eine philosophische Schrulle ü oulran06 durchgeführt und sich damit die Bewunderung der Mit- und Nachwelt gesichert zn haben. Und hier kommen wir auf den entscheidenden Punkt. Glücklich sind die Kinder, glücklich die höheren Thiere, sofern ihnen ihr Nervensystem ein unbewusstes Wohlgefühl des Lebens gestattet; glücklich ist der einfache Naturmensch, der Bauer, ja der Wilde, sofern ,hn Natur oder Cultur so gestellt haben, dass für seme nothwendigen Bedürfnisse gesorgt ist. Gennss stnd die Wilden glücklich, wenigstens jene Stämme, die frel stnd von brutalen Instmcten, jene Inselbewohner des Stillen Oceans, welche in gesegneten Kllmaten fnedllch ein einfaches Natmdasl'ii, lel»",. Sie waren es wenigstens so Laibacher Zeitung Nr. 78 650 7. UM 1887. Schalen, Reinen. Kruge; aber diese Artikel werden in allen möglichen Größen und Formen ausgeführt, wie es die verschiedenen Bedürfnisse erheischen. So haben Essschüsseln eine andere Gestalt und Ausstattung wie die Milchschüsseln, diese wieder eine andere wie die Waschschüsseln. Dasselbe ist bei den Krugen der Fall; die Wasserkrüge und Essigkrüge, die Feldkrüge, Tisch-krüge lassen sich an ihren Gestalten rasch unterscheiden. Cin charakteristischer Artikel der Mlakaer sind die Milchschüsseln (latvicß), die Reinen uud Neindeln n. dgl. Man unterscheidet ordinäre und bessere, schwarze und lichte, unglasierte und glasierte Ware. Die ordinäre Ware, unter dem Namen koroäki lonec, örni pisker in jedem Vaueruhause bekannt, ist ohne Glasur uud von schwarzer oder schwarzgrauer Farbe. Die lichte Ware ist glatt und von außen glasiert. Unter den Farben herrschen Braun, Gelb, Grün vor; Elfcnbeingclb, entweder allein oder in Verbiudung mit Arauu, kommt nur bei dem Tisch' oder Herrengeschirre, den Milch-uud Kaffeetöpfen vor. Es sind zumeist gewöhnliche Formen, in denen sich die Handwerkstechnik der Mlakaer Töpfer bewegt. In neuerer Zeit versuchte man es auch mit anderen, alls Tirol importierten Typen. Doch scheinen auch ältere Traditionen hier zu walten; die zahl' reich erzeugten Tischkrüge haben fast durchwegs die im Süden so verbreitete Majolikenform. Alles, was aus den Wertstätten dieser Töpfer hervorgeht, zeichnet stets eine gewisse gefällige Smcherkeit aus. Infolge dieses Um-standes und der Solidität des Materiales wie der Ar« beit, namentlich des guten Brandes wegen erfreuen sich denn die Mlakaer Thonwaren eines gewissen Rufes im Süden, wie ihn seinerzeit das Gmundener Geschirr im Westen, das Znaimer und Annzlaner Geschirr im Norden besessen hat. Was die Töpfer von Mlaka und Umgebung er« zeugen, wird nur zum kleiueren Theile im Lande selbst abgesetzt. Ein großer Theil geht über die Grenzen desselben nach Tirol, Kä'rnten, Untersteiermark, namentlich aber ins Küstenland und nach Trieft. Es wird im Handverkehre oder alls Märkten vertrieben. Mitglieder der Familie, die sich nicht zur eigentlichen Töpferarbeit eignen, müssen die Wageuladungeu fertiger Waren begleiten, welche die Töpfer ausschicken. Es ist nichts Seltenes, diesen Handwagen der Hausierer von Mlaka auf den Straßen zu begegnen. Einzelne Töpfer unterhalten sogar gemeinfam an den wichtigeren Punkten der verschiedenen Absatzgebiete eigene Commissionäre, die für den Vertrieb der Waren sich zu bemühen haben. Reichthümer wirft nun diese Töpferei jenen Leuten allerdings nicht ab. Aber so viel trägt sie immerhin, dass der Gewerbsmaun sich und seine Familie zu erhalten vermag. Bei gutem Geschäftsgange lebt er nicht nur anständig, sondern ist auch imstande, kleine Ersparnisse beiseite zu legen. So ist es wenigstens in den letzten Jahren der Fall gewesen, während welchen die Geschäfte verhältnismäßig gut giengen. Das verdanken die Töpfer theils ihrer eigenen Rührigkeit, theils den Bemühungen wohlwollender Förderer, uuter denen der wackere Bürgermeister von Mlaka, Herr A. Svet -lin, in erster Linie genannt werden muss. Indes dürften diese Verhältnisse nicht immer dauern. Wenn man sieht, wie sich das Absatzgebiet der Thonwaren unter der Concurrenz von Geschirren aus anderem Materiale zusehends verengt, wie sich die Töpfer durch die eigene Concurreuz selbst das Geschäft verderben, so muss die Besorgnis aufstcigeu, dass auch für die Töpfer vou Mlaka und Umgebung wieder Zeiten hereinbrechen können, wie sie schon mehrmals dagewesen sind, wo die Noth da an manche Thür gepocht hat. Dem Eintritte einer solchen Eventualität soll ge« wehrt werden. Das ist nur möglich, wenn diesen Leuten in den Töpferdörfern da unten schon hellte eine verständige Förderung in Rath und That zutheil wird. Es kaun sich dabei nicht darum handeln, zu Mlaka oder in einem anderen der genannten Dörfer eine keramische Kunstindustrie zu schaffen, für welche die Bedingungen ja gar nicht vorhanden wären. Was angestrebt werden soll, wäre lediglich eine Verbesserung innerhalb der Grenzen des Möglichen uud Erreichbaren ilud alls der Basis der vorhaudeneu Verhältnisse. So wäre es sicher vou Vortheil und keineswegs unmöglich, eine bessere Technik im Formen, Färben uud Bremen einzuführeu, ohue die Arbeit dadurch etwa umstäud-licher uud theurer zu machen. Es würde sich em-pfehlen, eine gewisse Theilung in der Production eintreten zu lassen, so dass sie nicht wie bisher alles erzeugen, sondern Einzelne sich auf die Erzeugung bestimmter Artikel beschränken. Am meisten nothlhäte aber eine Reform ill der Praxis des Vertriebes, der hellte jeder zweckmäßigen Organisation entbehrt (wie etwa Schaffung gemeinsamer Warenlager, gemeinsamer Verkaufsstellen u. dlg.). Iu ersterer Richtung würde beispielsweise die Verleihuug vou Stipendien behufs Entsendung jüngerer, geschickter und strebsamer Leute von Erfolg sein; nach einem oder zwei Jahren wieder in die Heimat zurückkehrend und hier arbeitend, hätten diese Stipendisten ihre Erfahrungen der Reihe nach den einzelnen Töpfern, die es wünfchen, mitzutheilen. Außerdem wäre die Errichtung einer guten Handwerkerschule von großem Nutzen. Was die Organisation des Absatzes betrifft, so müsste im Wege der Association durch ciueu selbstverleugneudeu Gemeiugeist der einzelne« Töpfer selbst das Erforderliche geschaffen werden. Aehnliches wie hier über Mlaka erzählt uud erörtert worden ist, muss auch über die Töpfer von Laufen im Bezirke Radmannsdorf gesagt werden. In diesem bedeutenden Dorfe, welches unweit der Eisenbahnstation Podnart, diesem Orte fast gegenüber auf der Ostseite einer ins Savethal vorspringenden Land' zuuge gelegen ist, sind heute nur vier Töpfereien im Betriebe. Wie zu Mlaka sind auch hier die einzelnen Töpfer durchwegs behaust. Sie erzeugen Küchellgeschirre uud einzelne auch Oefeu. So groß auch die Beliebt« heit ist, dereu sich das Laufener Geschirr und darunter insbesondere die Laufener Schüsseln bei der bäuerlichen Bevölkerung Oberkraius erfreuet,, so bewegt sich doch der Absatz dieser Töpferwaren in weit engeren Grenzen als jener von Mlaka. Indes scheint gerade zu Laufen der Ausgangspunkt dieser krainischen Hafnereien zu suchen sein, nachdem urkundlich bereits frühzeitig der Hafner von Laufen Erwähnung gefchieht und ein anderes Schriftstück vom Jahre 1538 zeigt, dass hier sogar eine gut organisierte Hafnerzunft bestanden habe. In gewerbepolizeilicher Beziehung haben mir diese Töpfer nicht viel zu schaffen gemacht. Sanitäre Au» stände, wie ich sie erwartet habe uud wie dieselben bei der Manipulation mit dem Lehm, noch mehr abll bei der Glasur, in der Glätte und anderen Mela«' oxyden eine Rolle spielen, sind mir glücklicherweise nw vorgekommen. Die fahle Gesichtsfarbe der Leute ftei mir auf. Iudes empfieug ich allgemein die VersicherM dass erustere Krankheiten bei diesen Töpfern nicht vor< zukommen pflegen und viele derselben sogar ein W" Lebensalter erreichen (70 bis 80 Jahre). Wenn d? wirklich so ist, so bietet sich mir die Erklärung daft' in dem Umstände, dass die klimatischen Verhältnisse d" Gegend günstig find, im Genusse geistiger Oetrame Mäßigkeit herrscht und die gute ortsübliche Eruäh"^ jeue uachtheiligen Einflüsse des Berufes nicht fo sla" hervortreten lässt. Was die Vorschriften der Gewerbe-Ordnung be» so sind einzelne derselben dort noch »licht zur OeltM gekommen. Von den Arbeitern besitzen die wenigst^ Arbeitsbücher, die Meister, welche fremde HilfskrM beschäftigen, führen nicht die Vorgeschriebellen Arbeit^ ^ Verzeichnisse, die gesetzlichen Ruhepausen werden M ^ immer uud überall eingehalten; wenn gebrannt nM müssen Kinder und Weiber ohne Rücksicht auf die bs' treffenden Normen auch in der Nacht arbeiten. ^ geordnetes Lehrliugswefen, wie es die Gewerve-OrdNlW ^ im Auge hat, besteht da ebensowenig wie eine M' ^ nossenfchaftskraukeucasse. Allein diese Töpfercolol«'^ ^ silld so eigenartig uud wcltverlasseu, dass die Vest»"' mungen der Gewerbe-Ordnung für sie nicht geg^ scheineu. Die Gehilfen sind zumeist nur EiuheimW für solche glaubte man Arbeitsbücher nicht nöthig ^ haben; die jugendlichen Hilfsarbeitel gehören zur F^ milie des Töpfers selbst, sind entweder seine Kil^ oder naher Verwandten; eine besondere Evidenz b^ > selben wird ebenfalls entbehrlich gehalten. Und >v? die Ruhepauseu betrifft, fo sagte man mir, dass > keiner Werkstätte die Arbeit so anhaltend und MM wäre, um den darin Beschäftigten während des T^ nicht mehr als anderthalb Stunden zu lassen. Gewerbe.Insftcctor Dr. Poaatschttlgs' Politische Uebersicht. (Parlamentarisches.) Beide Häuser ^ Reichsrathes haben nunmehr ihre Thätigkeit «ine ' brochen. Eine officielle Vertagung wnrde nicht all gesprochen, und wird die nächste Sitzung sowohl ?., Herrenhauses wie des Abgeordnetenhauses im schall lichen Wege bekanntgegeben werden. Die in der letzte Sitzllllg des Herrenhauses zur Berathung des KraM^ versicheruugsgesetzes und des Militär»PensionsgeseYk gewählten Commissionen haben sich bereits constitul^ Dieselben dürften wahrscheinlich noch während " Osterferien in die Verhandlung über die ihnen i c gewiesenen Vorlagen eintreten, da, wie Präsident ^^ ! Trauttmausdorff mittheilte, von maßgebender Se auf die ehebaldigste Erledigung derselben Wert gM wird. ^ (Kärnten.) In der vorgestrigen Sitzung^ Klagenfurter Gemeinderathes wnrde ein Erlass ^ Landesregierung verlesen, worin der Gemeinde betH der Localpolizei der Vorwurf der Pflichtveruachl"!^ gung gemacht und angedroht wird, den § 10? , Gemeinde-Ordnung anzuwenden. ' lange, bis die Europäer kamen, ihnen Brantwein und andere Segnungen der Cultur brachten, welche Leidenschaften und Bedürfnisse in jenen armen Geschöpfen weckten. Es gibt ganz entfchieden sehr viele Glückliche ohne Hemd! Aber das sind einfache Wesen, welche höhere Bedürfnisse überhaupt nicht kennen, sich daher auch nicht nach ihnen sehnen, deren uueutwickelte Nerven keinerlei Reiz uud Kitzel braucheu, Weseu, welche sich den elementare« Freuden des Lebens sorglos, ohne irgendwelche Reflexion hingeben. Mit dem Hemde des Glücklichen — welches nicht existielt! — hat es also seine Richtigkeit. Es entsteht aber nun die zweite Frage: Sind diejenigen, die Hemden und noch etwas mehr besitzen, nicht auch glücklich? Oder sind sie es etwa gerade darum uicht, weil sie besitzen? Welchen Sinn hatte der Spruch der Weisen? Warum konnte der König nicht auch durch ein mit Diamanten besetztes Prachtgewand genesen? Dieser sagenhafte König war ohne Zweifel au dem bereits beschriebenen Erbübel erkrankt, an Ueberdruss von Genüssen, an jener grauen Melancholie, welche aus der Langweile entsteht, an irgend einer krankhaften Vorstellung, welche durch die Uebersättigung an anderen nervenreizenden Vorstellungen entstanden war. Die Weisen hatten recht: ihm fehlte das ursprüngliche Wohl« behagen, welches ein Landstreicher empfinden kann und welches in dem — wenn wir nicht irren — schwäbischen Sprichworte gipfelt: «Nlleweil fidel uud wenn der Bettelfack Löcher hat». Dieses elementare Glück« gefühl symbolisierte sich in dem Hemds, einem Klei-duugsstücke, das unserer Haut am nächsten ist. Aber besagtes Glückshemd war nicht aufzutreibeu. uud der arme König mufste elend sterben. Gewiss, das Glücksgefühl des armen Fischers war auf den kranken König nicht zu übertragen, es steckte ill der Haut, es wurzelte in keinerlei Besitz. Uud ebenso einleuchtend ist es, dass man uuter jenen, welche Hemden besaßen, den vollkommen Glücklichen nicht finden lonute. Die Besitzenden haben Bedürfnisse, welche zu befriedigen ihr Besitz nicht immer hinreicht, und wenn, so finden sich in einer complicierten Culturwelt andere Hindernisse, und wenn auch dies entfiele, so stumpft sich die Ge« uussfähigkeit, nützt sich der Orgauismus ab; es finden sich Zweifel, Scrupel, Blasiertheit, finstere Laune, Nervosität, Krankheit, genug, ein Heer von Feinden des Glückes. Die alte Geschichte ist vollkommen im Recht. Dasjenige, was die große Menge gemeiniglich für das Glück hält, ist noch keines, absolut keines. Die Genüsse, welche der Besitz mit sich bringt, welche in der großen Welt gesucht und cultiviert werden, nützen sich sehr rasch ab. Der vivEur und die Ann^ monäaino machen den größte» Theil ihrer Freuden mit, nicht eigentlich, um zu genießen, sondern um der Mode zu geuügen, um eine Rolle zu spielen, um dabei zu sein. Uud wenn man heute noch einmal den Glücklichen zu suche» begänne, der das Vaterland retten soll, man würde lein anderes Resultat erzielen, als es damals in der alten Geschichte der Fall war. Man wird diesen und jenen finden, der seine Stellung, seine Lage mit keiner andern vertauschen möchte, aus Ehrgeiz, aus irgend welchen couveutionelleu Gründen; aber wir wetten hundert gegen eins, dass der Betreffende uicht glücklich ist. Er hat seine Schmerzen, trotz seiner beneidenswerten Stellung, gleichviel, welcher Art sie seien. Sollten unsere pessimistischen Philosophen recht haben, sollte es wirklich in unserer Culturwelt gar kein Glück geben? Uud wäre in der That das Heil der Menschheit nur in einem Naturzustand zu finden, in der Art etwa, wie Rousseau ihn einst gepredigt hat? Bedingungsweise, mit gewissen Einschränkungen -^ ^ Das Glück ist in der That nichts Aeußerliches, 'st V absolut subjectives Empfinden, welches als äußer",, Vorbedingung keinerlei positives Substrat, hoWeiis ^ Abwesenheit unbefriedigter Bedttrfnisse verlangt. ^. lich seil,, heißt ein volles, inneres, ungetrübtes ^ Hagen an dem finden, was man täglich erlebt. > Aermste kanu das, weun er gesund ist, weder HlH noch Kälte empfindet und Temperament, warmes ^ hat, d. h. ein volles, reiches, elementares Lebensge! „ Auch der Hochgebildete, Hochcultivierte, Besitzende! es, aber nur dann, wenn er sich eine reiche 3'^ lichkeit, eine ungebrochene Gesundheit der Seele, ^ gewisse Ursprünglichkeit der Empfindung bewahrt, w^„ ihm eine einfach natürliche Freude au den Dinges ^ harmloses Behagen gestattet. Der Staatsmann, der ^ wohnte Künstler, der Lebemann, sie vermögen nur ^,, glücklick zu sein. wenn sie Menschen geblieben st"'^ denen ein unversiegbarer Quell rein menschlicher Em^,, düngen quillt. Nicht in den mannigfachen Prärog" ^i ihrer Stellung besteht ihr Glück, sondern in delN,.^l sie mit dem ärmsten Bauer gemein haben -^ ltt ^ Menschlichkeit, in der Art und Weise, wie sie empl" wie sie die Dinge nehmen. ^ Die Frage des Glückes liegt in dem «W«e'A/ im «Was». Es ist ganz gewiss, dass in diesem ^ ^ das Glück unter den bevorzugten Classen M^iI' fiuden ist. Unsere Reichen, Begünstigten. Hochg^i»' haben leine Zeit uud keinen Sinn ^ Mensch i",' ?, das Familiengefühl wird bei ihnen znrückgedral'K^l Freude an der Natur ist ihnen zu einfach, die 0.,,,, au der Kunst wird durch Kritik erseht, eine 'M? / liche Lebensfreude ist ihnen längst abhanden gett" ^ An die Stelle der Natur ist die Convenienz, .",/! der Empfindung die Reflexion getreten. Dat" t ümbachcr Zeitung Nr. 78 651 ?. April 1U87. (Lloyd - Prioritäten.) Der österreichisch-"uclansche Lloyd ist bei der Wiener Börsekammer um ^amtliche Notierung seiner neuen vierprocentigen ^ldprioritäten eingeschritten, und wird das Cursblatt. ^Mlte' in seiner nächsten Sitzung über dieses Gesuch Beschluss fassen. "' ^ " . (Die Eröffnung der Beskid-Aahn) ist 'n militärischer Hinsicht ein Ereignis. Unser befestigtes "ger von Przemusl. hauptsächlich zu defensivem Zwecke alls einer Erhöhung des Glacis der Karpathen er< ^")let, ist mittelst der galizisch - ungarischen Verbin« ^ungKhahn in steten Zusammenhang mit den Haupt-andern der Monarchie gebracht. Aber für die eventuelle Offensive Oesterreich-Ungarns gegen das Innere Russ-lands stand bisher lein directer Eisenbahnstrang zur ^erfiiaMg. Die Bahn Munkacs-Stryj bietet uu's die -"^glichkeit, eine derartige Offensive zu ergreifen. (In Ungarn) ist die Wahlbewegung schon so Ähnlich im ganzen Lande in Fluss gerathen. An allen ^"den und Ecken wird conferiert, nebenbei auch con«

ncrt und intriguiert, Candidatcn nnd Eegeucandi-oaten werden aufgestellt, und mit den ersten Schwalben Mo da und dort auch schon die ersten Wanderapostel schienen, die ihren Beruf darin erkennen, die Lehren ^» wahren Heils zu verkündigen uud den heiligen ^leg im Lande zu predigen. Nach der Sprache ihrer glatter zu urtheilen, beabsichtigen insbesondere die ^'ltglieder der gemäßigten Opposition, die parlamen- uuschen Osterferieu zu benutzen, um die Wahlagitation Mndlich zu betreiben, was man dann im geschäftlichen Mlgon Organisierung der Partei nennt. H. (Aus der Bukowin a.) Landespräsident Baron ^u ist zur definitiven Uebernahme seines Amtes vor-Wern in Czernowitz angelangt. (Oesterreichisch«rumänischerHandels- ^.trag.) Vorgestern vormittags hat im Haudels- unlsterium in Angelegenheit der rumänischen Handels- k^rags-Verhandlungen eine Conferenz stattgefunden, ^lchrr urbst den österreichisch-ungarischen Referenten >e beiderseitigen Handelsminister und in Vertretung ^» Ministeriums des Aeußern der erste Sectionschef "es Ministeriums, von SzöglM), beiwohnten. Der ""garische Handelsminister Graf Szechenyi hatte eine ^llferenz mit deu rumäuischcu Delegierten, s, (Zur Lage.) Trotz des leidenschaftlichen Wider^ mndes der russischen Blätter erhalten sich in Berlin >k Gerüchte von der Herstellung einer Entente zwischen "Werreich-Ungarn. Deutschland und Rnssland, womit d>.^"llich der Geburtstagsfeier des deutschen Kaisers lick, ^""6 gemacht worden sein soll. Eelbstverständ- I kann es sich dabei nnr um die Anbahnung eines h"Mltuisses» — nicht aber eines Bündnisses -" udeln. und zwar in der Form. wie es durch die lnrevue» von Skierniewice und Kremsier geschaffen c>"den ist. Es scheint uns. dass es sich in diesem dem l -" "^" ^"^ "'" ^^ Rückkehr Russlands von t>^. >eit dem August vorigen Jahres betretenen Wege ^"weln müsste. M- (Zur Lösung der bulgarischen Frage.) schlä segnen in den «Times» zwei sonderbaren Vor-t^. ^" zur «Lösung» der bulgarischen Frage. Nach die i?^' ^ ^^ Pforte die Suzeränetät aufgeben uild i,^"lNon zwischen Bulgarien und Rumelicn anerken-»^ "ann wäre Bulgarien ein unabhängiger Staat ^ T'lUtl mcht mehr die Rede sein, am allerwenigsten Mienen, deren Menschlichkeit von Repräsentations-ye^" förmlich erdrückt wird. bei den Fürsten. Und ^tei, ^ ^ wenigen Bevorzugten erscheinen der großen die 9^ ^? bie Beneidenswertesten! Es macht, weil schtv/"^ ^ ""^^ ^^^ immer etwas vorstellen, was 3^ 6" nicht zu erreichen ist. ^liicklV^ 6laubeu trotz Schopenhauer, dass es viele ^lsscn ^"^ Erden gibt, die meisten unter ihnen aber ^lchp ^ ^lbst nicht. Es sind einfache Naturmenschen, "'sse if,"" emfachen Kreislauf der natürlichen Bedürf-^Nu,,,? ^llsein vollenden, sie würden aber höchlich Eie ,,'?^t sein, wenn man sie glücklich nennen würde. ^'». vb - ^^ ^^en als etwas Selbstverständliches 'e'l f^ kMk" besonderen Inhalt davon zu verlangen. Nlit N^ r"'^ slnd diejenigen daran, welche das Glück Lage s-?Msein anstreben. Wenn sie einmal in der "ie ^^/ es zu messen, zu wägen, so wird es ihnen ei nicht 'Mg ^""a. erscheinen. Das Glück verträgt will sich^' benannt und classisiciert zu werdeu, eS ^llicf itt s°^ "^ erjagen und fangen lassen; das 3^chmas ^" Köuig, der gerne incognito erscheint. kufrl t, sühnte es schon bei irgend einem armen Zische? ^'^" ""d Künstler, der an ihm ver« k Den« c, ^!"^ ^l.istenz leugnete. 3^le in s I"" enlpfinden, mächtig wollen, eine große l"cl. da« ^ lichlen — das ist schon ein Glück, ein ^ l^,Htp>? ^"d nicht untergeht, sondern sich größer d ^'ln ^ ber aus der Nacht des Schmerzrs erhebt. "°ch m, w/^ ^nen armen Köuig weder ein Hemd Ü"' ti^>, ^^^.and retten können — das Glück sitzt ^ y,'" als die Weisheit der Aerzte, selbst könig-""zte reichen kann. F. von Kapff-llssenlher. und brauchte zur Wahl seines Regenten die Zustimmung der Mächte nicht. Nach der andern sollte Bulgarien mit der Türkei eine Personal-Union schließen, wonach der Sultan Fürst von Bulgarien würde. Aber die hoffnungslose Apathie der Pforte zerstöre alle Chancen eines Arrangements unter türkifcher Mitwi-kung. (England.) Am Ostermontag soll eine groß» artige Anti Zwangsdemonstration im Londoner Hydepark stattfinden, uud haben bereits eine Menge liberaler und radicaler Clubs ihre Mitwirkung zugesagt. Die national-liberale Föderation wird heute im «Hotel Metropole» eine Versammlung abhalten, um zu berathen, welche Schritte gegen das irische Zwaugsgesetz geschehen sollen. (Montenegrinisch - türkische Grenzregulierung.) Wie der «Pol. Corr.» aus Skutari d'Älbania auf dem Postwege gemeldet wird. haben sich die türkischen Commissure für die türkisch-montenegrinische Greuzdelimitation über Ordre ihrer Regierung wieder uach Cetinje begeben. An einen Erfolg dieser neuerlichen Reise im Sinne der endlichen Beilegung des Grenzstreites wird jedoch von niemandem geglaubt. Tagesneuigleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie das «Prager Abendblatt» meldet, der Gemeinde Hackelsdorf zur Auschaffung der Schuleinrichtung 150 fl. zu spenden geruht. ^_________ — (Stipendien für Dichter und Künstler.) Behufs Verwendung des Credits zur Gewährung von Stipendien fiir hoffnungsvolle Künstler, welche der Mittel zu ihrer Fortbildung entbehren, werden jene Künstler aus dem Bereiche der Dichtkunst, Musik und der bildenden Künste aus den im Reichsrathe vertreteuen Königreichen und Ländern, welche auf Zuwenduug eines Stipendiums Anspruch zu habeu glauben, aufgefordert, sich bei den betreffenden Landesstcllen bis längstens 31sten Mai in Bewerbuug zu sehen. Anspruchsberechtigt sind — mit Ausschluss aller Kunstschüler und Kunsthandwerker — nur selbständig schaffende Künstler. Die Gesuche haben zu enthalten: 1.) die Darlegung des Bildungsganges und der persönlichen Verhältnisse des Bewerbers; 2.) die Angabe der Art und Weise, in welcher derselbe von dein Stipendium zum Zwecke seiner weiteren Ausbildung Gebrauch machen willj 3.) als Beilage Kunstproben des Bittstellers, von welchen jede einzelne mit dem Namen des Autors speciell zu bezeichnen ist. — (Neue Hofburg.) In der Fortsetzung des Neubaues der Hofburg in Wien werden die Arbeiten wieder aufgenommen. Der Sockel, aus riesigeu Quadern, wie solche bei Bauten in Wien noch nirgends in An-weudung kamen, ist fertig, und werdeu bereits die Quadersteine für den Oberbau bearbeitet. Das Material zu diesem lüu fügen Prachtbau ist aus Istrieu aus der Nähe von Pola bezogen, und zwar aus einem wieder aufgefundenen altrömischen Steinbruche, dessen weißer, marmorartiger Stein auch beim Baue des neuen Burgtheaters verwendet wurde. — (Wirkung in die Ferne.) Vor einigen Mouaten bräunte der in Wien geborene Comptoirist Paul Schmidt durch, nachdem er aus der Casse des Triester Bankhauses, bei dem er angestellt war, 500 st. entwendet hatte. Die Polizei erließ damals folgenden Steckbrief: «Paul Schmidt, 30 Jahre alt, sechs Schuh hoch, mit blondem Voll- und Schnurrbart, Adlernase, großen braunen Auge», schönen Zähnen uud aristokratischen weißen Händen, war zuletzt bekleidet mit :c.» Infolge dieses Steckbriefes gelang es wohl nicht, den Defraudanten zu eruieren, allein die 33jährige Hausbesitzerin Frau Eva Vauer meldete sich bei der Triester Polizei, gab an, dass sie sich auf Grund dieser steckbrieflichen Schilderung sterblich in den Defraudanten verliebt habe, und bat, sie zu benachrichtigen, sobald man den Verbleib desselben ausgeforscht haben würde. Da dies längere Zeit nicht gelang, besoldete Frau Bauer einige Detectivs, uud diese erkundschafteten die Adresse Schmidts, der sich in Newyork häuslich uiedergelasseu hat. Ein ungemein reger Depe-schenlvechsel eutspcmu sich, und Anfangs März verkaufte Frau Bauer ihr Haus und schiffte sich uach Newyork ein, wo am 20. v. M. die Trauuug mit dem schönen Gauuer stattfand. — (Erlafs des Unterrichts m i nistcrs.) Der Unterrichtsminister Dr. v. Gautsch hat an sämmtliche Landesschulbehörden nachstehenden Erlass gerichtet: «Es ist zu meiner Kenutuis gelangt, dass die iu den Instructions für den Unterricht an Gymuasieu nur als Uebungen empfohlenen lateinischen und griechischen Extemporalien an manchen Gymnasien als Prüfungsaufgabcu (Cumpositionen) in Auwendung kommen. Dies bestimmt mich, ausdrücklich auzuordneu, dass schriftliche, extcmporale Uebersetzungeu (ohne gefchriebencs Dictat) aus der Uutcr-richtsfprache ins Lateinische oder Griechische als Aufgabeu, die für die Cenfur maßgebend sind, nicht gegeben werden dürfen.» — (Herzogin Tyra von Cumberland.) Die Königin von England hat, wie der «Gaulois» meldet, dem Herzog von Cumberland den Vorschlag ge- macht, die unglückliche Herzogin Tyra nach dem Gute Shankliu auf der Insel Wight zu überführen. Da aber die Doctoren Leidesdorf und Vrauu derselben die größte Ruhe anempfehlen, wird die Herzogin fortan in Ober-Döbling bei Wien bleiben. — (Ein Opfer der Wissenschaft.) Wie aus Rom gemeldet wird, war Universitäts-Professor Jakob Cauepa vor seinem Laboratorium in Chiavari mit der Beaufsichtigung der Aufstellungsarbeitcu zu einem ueurn großen Apparat in der Schwere von 400 kx beschäftigt, als eine der Stützen nachgab und der Apparat auf den Professor stürzte. Der Gelehrte wurde nur mehr als unkenntliche zerquetschte Masse aufgefunocu. ^(Von der ö st erre ichische n Con go-Expe-d it ion.) Laut einem aus Brindisi an die geographische Gesellschaft in Wien eingelangten Telegramme ist der Leiter der österreichischen Congo-Exfteditio», Professur Dr. Oskar Lenz, bereits auf der Heimreise uud dürfte nächstertage iu Trieft aulommen. Dessen Vegleiter uud Assistent, Oskar Baumaun, weilt dermalen au der Riviera und dürfte ebenfalls ehestens in Wien einlangen. — (Unglücksfall.) Aus Wien wird uns berichtet: Vom vierten Stockwerke eines Hauses in der Simondenk-Gasse, Alsergrund, stiirzte sich vorgestern abends ein junges Mädchen im bloßen Hemde auf die Straße und verletzte sich lebensgefährlich. Das Mädchen, welches sich in einem Anfalle von Geistesstörung das Leben nehmen wollte, ist 22 Jahre alt, heißt Christine Hell« mann, ihrem Verufe nach Näherin. — (Einzige Ausnahme.) Rentier A. (erregt): «Mein Herr, ich lasse mir von niemand' eine Gering-fchätzung gefallen . . . außer von der Steuerbehörde!» Local- und Provinzial-Nachrichten. Lailmcher Gemeinderatl). (Schluss.) Gemeinderatl) Dr. Bleiweis Ritter von Trsteil is! i bemerkte zum Antrage des Berichterstatters der Finanzsection, es seien dem Curatorium verschiedene Beschwerden bezüglich der geringen Einkünfte der Schlacht-Halle bekannt geworden. In erster Linie sei es wohl der Umstand, dass eine Menge bereits auswärts ausgeschrotetes Fleisch in die Stadt eingeführt werde; aber auch seitens der städtischen Verzehrungssteuerpachtung wäre eine strengere Controle sehr am Platze. Abträglich sei es auch für die Einküufte der städtischen Verzehrunsgsteuer-pachtung, dass sich an den Grenzen der Verzehrungs-steuerlinien Fleischhauer angesiedelt haben, welche der Stadtgemeinde nur Schaden verursachen. Gemeinderath Hribar hebt hervor, dass er die seitens der Regieruug und des Ministeriums bewilligte Einfuhr von Fleisch bedauert. Es werde Fleifch in Menge in die Stadt, freilich nur in kleinen Gewichtstheilen, getragen und dadurch die Casse der Stadtgemeinde geschädigt. Da wäre eine Vexation wohl am Platze. Man sende jeden, der seinen Fleischbedarf außer dem Pomörimu der Stadt deckt, in das Schlachthaus, damit das Fleisch dort untersucht werde, dauu werde das Imftortieren des Fleisches über die Linien schon aufhören. Aber auch die Direc« tion der städtischen Verzehrungssteuerftachtuug sollte strenger vorgehen, Redner betone dies mit Nachdruck. Trotzdem aber könne er dem Antrage der Finanzsection nicht beistimmen, wsolauge mit dem Director der städtischen Verzehruugssteuerpachtung nicht ein Uebereinkommen in dieser Richtung erzielt sein wird, desgleichen mit dein Dircc-torium der städtischen Verzehruugssteuerpachtung. Redner beantragt die Rückweisung des Antrages au die Finanzsection. Vicebürgermeister Petricic unterstützt den Antrag der Finanzsection, indem das in dem Schlachthause investierte Capital nicht 5, sondern höchstens 4'/< Procent trage. Gemeinderath Valentincic erklärt, es wäre endlich an der Zeit, dass bei der städtischen Verzehrungssteuerpachtung ein strengeres Regiment eingeführt werden würde. Die Coutrole sei eine sehr mangelhafte. Auf den Höfen der Fleischhauer werde uach wie vor Vieh ge» schlachtet, als ob es iu Laibach keiu Schlachthaus gebe. Massenhaft aber werde das Vieh, ohne beschaut worden zu sein, in die Stadt eingeschmuggelt. Da sollte eine strengere Controle seitens der städtische» Verzehruugssteucrpachtungs-Direction platzgreisen. Gemeinderath Dr. Vosnjak betont dass die Direction der städtischen Verzehrungssteuer schlecht organisiert und dem Schmuggel Thür und Thor offen seien; geschädigt aber werde nur die Stadtgemeinde Laibach und die Casse der Bürger der Landeshauptstadt. Förmliche Wetten seien von gewissen bekauutcn Schmugglern unter sich abgeschlosseu wurden, wann uud an welcher Linie Wein, Spiritus und andere steuerpflichtige Oegenstäude hereingeschwärzt werden können, und — traurig genug ^ die Schmuggler gewaunen alle ihre Wetten Die Stadtcasse bedarf an allen Orten Geld, uud die schlechte Leitung der städtischen Verzehrungssteuer bringe solch ansehnlichen Schaden der Stadt. - Gemeinderath Hribar glaubt, es sei nicht am Platze, bei dieser Post über die Ver> zehrungsstenerpachtuna. zu verhandeln. Laibacher Zeitung Nl. 78 652 7. April 1887. Referent Ravnihar sagt, die Defraubationen bei der städtischen Verzehrungssteuer-Pachtung, begangen durch Schmuggel, sollen competenten Ortes angezeigt werden. Bürgermeister Grasselli betont, es sei wohl richtig, dass an den Mauten immer betrogen werde; es war dies früher der Fall, und wird es leider wohl auch in Hinkunft so bleiben. Dass die Einkünfte der Schlachthalle sich verringern, sei erklärlich, es sei ja auch in Wien der gleiche Fall. Die Fleischhauer kaufen hier wie dort, da sie den ganz gleichen Netrag von einem Stück Vieh entrichten müssen, ob es fett oder mager ist, durchwegs nur gemästetes Vieh, daher mit größerem Gewichte, weshalb auch die Einfuhr per Stück eine geringere sei, obwohl constatiert werden kann, dass sich die Qualität des Fleisches in Laibach in letzter Zeit sehr gebessert hat. Bei der Abstimmung wurde der Antrag des Ge-meinderathes Hribar auf Zurückweisung des Antrages an die Finanzsection mit großer Majorität angenommen. Gemeinderath Ravnihar referierte namens der Finanzsection über den Rechnuugsabschluss des städtischen Lotterie - Anlehensfondes und beantragte: 1.) Der Rech-nungSabschluss des Lotterie - Anlehensfonbes pro 1886 wird mit den Activen pr. 1564 212 st. 33'/« kr. und den Passiven pr. 1647 443 fl. 73 kr., daher mit dem Deficite von 83 231 fl. 40 kr. genehmigt. 2.) Der Buchhaltung des Lotterie-Anlehensfondes wird das Absolu-torium ertheilt. — Der Antrag wurde ohne Debatte angenommen. Oemeinberath Ravnihar referierte ferner namens der Finanzsection über den Voranschlag des städtischen Lotterie-Anlehensfondes und des Schlachthauses. Das Budget des Schlachthauses pro 1867 weist aus an Einkünften 17 959 st. 30 kr, an Ausgaben 10805 fl. 5 kr. Das Präliminare des städtischen Lotterie'Anlehensfondes zeigt eine Bedeckung von 73 427 fl. 67 kr. und ein Erfordernis von 69 746 ft. 4 kr., daher einen Ueber-schuss von 3681 fl. 63 kr., welcher zur Bedeckung des Lotterie-Anlehensdeftcites dienen wird. — Der Voranschlag wurde genehmigt. Gemeinberath Dr. Tavöar referierte namens der Schulsection über die Verleihung des Franz-Iosef-Stipen diums im Netrage von 100 ft., uud wurde dasselbe zu vier gleichen Theilen folgenden vier Gewerbeschülern verliehen, nämlich: Leopold Velic, Peter Crnak, Josef Iervmen und Johann Kmet. — Die Rechnungen für die Dotation der ersten und zweiten städtischen Knaben« und Mädchen-Volksschule, der städtischen deutschen Knaben-und der städtischen deutschen Mädchen-Voltsschule wurden nach dem Antrage des Referenten der Schulsection, Gemeinderathes Professor Thomas Zu pan, genehmigt, womit die Tagesordnung der öffentlichen Sitzung erschöpft ist. Nach Erledigung der Tagesordnung interpellierte Gemeinberath Dr. Stars, wann die Instruction des für den Bau der Kaserne gewählten Beaufsichtigungs-comite's dem Gemeinderathe vorgelegt werden wird? Der Bürgermeister erwiderte, dies werde sofort nach der Verification der Neuwahlen geschehen. Gemeinderath Hribar stellte an den Vorsitzenden die Frage, wann endlich die Reorganisation der städtischen Casse in Fluss kommen und die bezüglichen Anträge dem Gemeindcrathe vorgelegt werden würden? Der Herr Bürgermeister erwiderte, dies werde in Kürze geschehen. Da aber der Obmann der Personal- und Rechtssection erkrankt ist und keine Inschriften annimmt, der Obmannstellvertreter dagegen resigniert hat, sei es nicht möglich, Gegenstände in dieser Section zu erledigen. Der Bürgermeister ersucht die Mitglieder der Personal- und Rechtssection, einen Obmannstellvertreter zu wählen, damit die Neuwahlen in den Gemeinderath verificiert werden können. Gemeinderath Dr. Voönjal stellte die Anfrage, wie es mit der Eröffnung des slovenischen Kindergartens stehe. Der Herr Bürgermeister erwiderte, es sei alles vorbereitet, es fehle nur die Geuehmigung des k. l. Landes-schulrathes, welche in Kürze erfolgen dürfte. — Hierauf wurde die öffentliche Sitzung geschlossen. — (Die stille Woche.) Der Stille, welche die Kirche den Gläubigen in der Woche vor Ostern auferlegt, gesellt sich die Stille im politischen und socialen Leben. Die Parlamente fast aller europäischen Staaten sind auf Ferien gegangen, und in den Aemtern lässt der Eifer »ach. Der Sohn der Provinz, den Studium oder Beruf an die Landeshauptstadt fesseln, eilt zu seinen heimischen Pennten, andere benutzen die Stille zn größeren oder kleineren Reise-Ausflügen, was unferer Stadt insoferne zugute kommt, als ein großer Theil der Befucher der Adelsberger Grotte sich gewöhnlich einen Tag in Laibach aufhält. Im großen und ganzen ist das Bestreben wahrnehmbar, sich fo viel wie möglich vun den täglichen Geschäften des Lebens freizumachen, um das bevorstehende Fest des Wiedererwachens der Natur in ungetrübt froher Stimmung verbringen zu können. — (Der kleine Gigi Petfchko vor dem großen August Wilhelmj.) Per einen besonderen Grad von Zugänglichkeit nicht an den Tag legende Professor August Wilhelmj gestattete dem kleinen Violinspieler Gigi Petschko, der am vergangenen Sonntage im philharmonischen Gesellschaftsconcert spielte, sich ihm in» Hotel vorzustellen und ihm etwas vorzuspielen, da es dem Vater des Kleinen daran lag, ein so maßgebendes Urtheil über das Talent seines Kindes zu hören. Wilhelmj empfieng den Kleinen freundlichst und liebreich, ließ sich von demselben Wilhelmj's Transscription von Mozarts Larghetto sowie einige Takte aus Mozarts ^Ilsxi-stw 2II2 ^ui-ca vorspielen und hörte dem Jungen mit sichtlichem Interesse zu. Als der Knabe geendet, sprach sich Wilhelmj gegen den Vater in dem Sinne aus, das kleine Kind spiele auf seiner elenden Geige, die keine Quinte hält, ganz nett; er erkundigte sich über die Dauer seines Studiums, verwunderte sich über die kurze Zeit von 13 Monaten und sprach sich schließlich dahin aus, das Kind müsse in ein Conservatorium kommen, denn Talent und Anlagen seien da, worauf der Vater dem Professor erwiderte, dass er diese Absicht eben zu verwirklichen trachte. Als Wilhelmj dann vom Vater hörte, dass er den Knaben ins Wiener Conservatorinm zu bringen gedenke, äußerte sich ersterer mit dieser Wahl sehr zufriedengestellt. Und mit den Worten: «Adieu, mein Buberl, Glück auf!» entließ er den Knaben, dem diese Stunde wohl eine nnvergessliche Erinnernng für sein ganzes Leben bleiben wird, fowie das günstige Urtheil Wil helmj's der Zukunft des Kindes hoffnungsreich entgegensehen lässt. — (Creditverein der krainischen Spar-casse.) Dienstag den 12. April um 3 Uhr nachmittags findet im Sftarcasse-Sitzungssaale die zwölfte statutenmäßige Jahresversammlung der Mitglieder des Creditvereins der krainischen Sparcasse in Laibach statt. Tagesordnung: 1.) Bericht des Comite's der Credittheilnehmer über die Geschäftsergebnisse des Jahres 1686. 2.) Bericht des Revisionsausschusses über die Prüfung des Rechnungsabschlusses pro 1886. 3.) Wahl von vier Comitemitglie-dern an Stelle der nach Ablauf ihrer dreijährigen Func-tionsperiode statutengemäß zum Austritte bestimmten und wieder wählbaren Herren: Matthäus Treun, Ferdinand Bilina, Vincenz Hansel und Alfred Ledenig. 4.) Wahl des Revisionsausschusses pro 1887, bestehend aus drei nicht zu den Verwaltnngsorganen gehörigen Credittheilnehmern. 5.) Allfällige Anträge. — Um die nach H 26 der Vereinsstatuten zur Befchlufsfähigkeit erforderliche Anwefenheit von einem Viertel der gefammten Creditinhaber zu erreichen, werden insbesondere alle in Laibach domicilierenden Creditinhaber ersucht, vollzählig zur Jahresversammlung zu erscheinen. — (Schriftstelle r'Unterstütz ungs verein.) Der slovenische Schriftsteller-Unterstühungsvercin hat in seiner jüngsten Generalversammlung beschlossen, am 3ten Juli l. I. am Geburtshause des im Jahre 1870 verstorbenen Patrioten und Schriftstellers Dr. Lovro To man in Steinbüchel eine Gedenktafel zu enthüllen und das siebzigjährige Jubiläum des Nestors der slovenischen Schriftsteller im September d. I. festlich zu begehe». Im Laufe des Sommers wird der Verein wie im Vorjahre für feine Mitglieder Ausflüge in die Umgebung arrangieren. — (Landsturm.) Die Landsturmliste für die Landeshauptstadt Laibach weist die Zahl von 1108 Landsturmpflichtigen auf. — (Die Gedächtnisfeier für Uhland) wird in Laibach vom Landes-Lehrerverein auf Anregung des Professors Edward Sam Haber am 23. April im kleinen Saale des Hotels «zur Stadt Wien» abgehalten werden. Auch der deutsche Turnverein rüstet zu einer solchen Feier. — (Besitz Wechsel.) Wie uns aus Steinbrück gemeldet wird, hat Herr Iuvancic, Bürgermeister in Natschach, das ehemals Sartorische Wuhnhaus von der kroatischen Escomptebant angekauft. — (Ein kluger Hund.) Nicht geringes Aufsehen erregte vorgestern auf dem Alten Platz in Klagen« fürt ein Hund, welcher, einen aufgefpannten Sonnenschirm im Maule, sich damit gegen die Glut der Aprilsonne schützte. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Ztg.» Trieft, 6. April. In der gestrigen Sitzung der Handelskammer referierte Vicesecretär Dr. Bujatti ausführlichst über den Beschluss der Börse-Deputation, ein Gesuch an den Herrn Handelsminister wegen Unterstützung uud beschleunigter Erledigung der im allgemeinen formulierten Vorschläge der Enquete über die Handelsmarine zu richten. Kammerrath Stalitz verlangte Aufklärungen über den iu der Vorlage erscheinenden Vier-Miliionen-Credit zugunsten der Handelsmarine. Die Vorlage, vom Referenten erläutert und befürwortet, wurde in der Fassung der Börse-Deputa« tion von der Kammer genehmigt. Lelltberg, 6. April. Der Marktflecken Knty ist abgebrannt, tausend Menschen find obdachlos. Berlin, 6. April. Die «Nordd. allg. Ztg.» beschuldigt den Bischof Korum von Trier, dass er die Agitationen des Kaplans Dasbach bei den letzten Wahlen geduldet habe. Paris, 6. April. Die Königin von England ist heute vormittags in Nix-les-Bains eingetroffen. London, 6. April. Oberst Ridgeway und Capital, Barrou reisen morgen nach St, Petersburg ab, um die Unterhandlungen mit der russischen Regierung zur end-giltigen Feststellung der afghanischen Grenze aufz«' nehmen. Belgrad, 6. April. Sonntag findet in Takova die Enthüllung des Denkmals des Fürsten Milos Obre-novic statt, welches von der Bevölkerung des Rudmkel Kreises errichtet wurde zur Erinnerung an die Takovaer Erhebung und Befreiung des serbischen Volkes von der türkischen Herrschaft im Jahre 1815. Sofia, 6. April. Stojwv meldet soeben, dass Fiiw Alexander die eventuelle Wiederwahl entschieden abgelehnt hat. Sofia, 6. April. (Reuter-Meldung.) Alle wegen der in Sofia geplanten Vewequng Verhafteten wurden freigelassen; Karauelov gegen eine Caution von 4l>lW' Nikiforov gegen eine solche von 20000 Francs. ^ Wohnungen der letzteren werden durch Gendarmen be' wacht werden, um jeden Verkehr mit Freunden zn ver< hindern. Diese Maßregel wurde ergriffen, um dem O^ rüchte entgegenzutreten, als wollten die Behörden Ka> ravelov nnd Nikiforov internieren. Wolkswirtschastl'iches. Laibach, 6. April. Auf dem heutigen Marlte ftnb "' schienen - !1 Wagen mit Getreide, 6 Wagen mit Heu und slroy, 11 Wagen und 2 Schiffe mit Holz. DurchschnittS-Preise. äillt,' Hiig,.^ Ml,- ^Kü fi, j lr, 'flTs^ n,! ll, ^l^ Weizen pr. Heltolit. 7 15 7 70 Butter pr. Kilo . . 1 — -"" Korn » 4 87 6 — Eier pr. Stück . . — 2 ^ Gerste » 4 39 b — ! Milch pr. Liter . . — 9 ^ ^ Hafer . 2 92 3 10 Rindfleisch pr. Kilo — 64 -^ Haltisnlcht .-------6 70 Kalbfleisch . — 52^" Heiden » 4 22 5 10 Schweinefleisch » —64-"" Hirse . 4 87 5 - Schöpsenfleisch » —36^^ Kukuruz » 5 4 5 33 Händel pr. Stück . — 70 -^ ^ Erbäpfel 100 Kilo 2 68 — - Tauben » — 20 - ^ Linsen pr. Hektolit. 12-----------Heu pr. M.Mr. . 2 65 -^ Erbsen » 15-----------Stroh . . . 312 -" Fisolen » 11-----------Holz, hartes, pr. , Rindsschmalz Kilo 15------- Klafter 6^50^^ Schweineschmalz» —64 — — — weiches, » 415^^ Speck, frisch, . — 60-------Wein,roth.,100Lit. —!— 24^ — geräuchert » —66-------— Weiher, » ^!"^^ Angekommene Fremde. Am 5. April. Hotel Stadt Wien. Moreno, Pianist, und Freiberger, KauiiN' Wien. - Schwarz, Kfm., Sissel. — «rattovit, Notar. ""0' mannsdorf. Hotel Elefant. Reiß. Kaufm., Leipzig. - Vernt, Krupka. b«"' seli und Prohinaag, Kaufleute, Wien. — Fischl. K""!"' Budapest. — Hanisch, Nrauerei-Director, und Halm, Reis"'^ sammt Frau, Graz. — Polte Marie, Private. Villach. — t»"?°, vernig, Bescher, Nadmannsborf. — Ramovsel, Pfarrer, ^ ljane. — Simonich, Kaufm., Fiume. Hotel Europa. Bayer, Besitzer, sammt Frau, Stein. Hotel Aairifcher Hof. Reich, Iugsrevisor, Billach. ,<./ Gasthof SiidbalMhof. Schwarzkopf, Privatier, sammt Fa«""" Trieft. — Rieder Anna, Private, Klagensurt — Fell'Ngc, Kaufmann, Sagrado. , > Gllsthof Kaiser von Oesterreich. Music, k. l. Steueramt^AdlU«^ Gottschee. — Pfcfrcr, Furstbeamter, Gurlfeld. — Omersa,» sitzer, Wiscll. — Errath, Händler, Nasscnfuß. Meteorologische Beobachtungen in Laibach^__ ' 3,0^Nd. fchwllch theilw. heiter ^) 6, 2 . N. 725,56 17,6 NW. fchwach halb heiter ",^ 9 ' Ab. 725,46 11.6 W. schwach theilw. heiter , Warmer, sonniger Tag. Das Tagesmittel der Wünne !"< um 2,6" über dem Normale. ^^ Verantwortlicher Redacteur: I. Naglik. « Spitzwegerich-Gztmct ^H/^nlit K,»1k-Ni«un, verlässlich, wirksam und durch5.^, ^^ zig Jahre erprobt gegen Schwindsucht, I^uuFenlel ^ ^D^ Katarrh, Husten und Blutarmut. — Preis fl- ^ ^l» ^M«^ Depots beim Herrn Apotheker vd. v. ^rnkücn?'" ^te ....... ««-ebi 80 «5 ?K«nle....... 82-«5>«««5 i^" 5°/° ^taalslose »50 ft, 1»? - '57 75 N.A viinstel 1«, « 134 50 13b- <7.io '"« «olbrentr 4«/» . . . . 10145 »«I'Sb " t,°pierrentk L«/o . , . . 8« 15 »8 »0 ' sHnb.-Nnl.llofl.o.zw.«, >5i-,5l— ' ^stbahn.^^oritilttll . . l»8-25 9870 ' ^taale.Obl.lUiiL.Ostbllhn) "7-^------ ' ««', „ vom I. 187« . 116-Iie?» tl.i^'nien.NnI. kioosl, e. «I». 1«< - Ilt «tg.,^vsl ^»^ 100 sl. . . ,«4 7l,>l5-5U ^»««bentl.. Obligationen ,., Mr >c>o fi, E,H,) z/° °°ym!sche......! 10»-— — — ^'«Äsche' ''--'- '"^ioz^ l^°b'^"^chilche' '. '. '. los-llv- »« N.Äft°"'>chionau'«tg.»?ose h«/^ 100 sl. . N6-— N6 50 dt°. Nnlcihe 1878, Neuelsrei . 10b 50 loll ?o Nnlebcn b. Etadtgemcindt Men 105 — iu5'7z Nnlehen d. Etablacmembe Wien (Silber und «old) .... !»»'— I»» — Prämien-Nnl. d. Stabtgem. Wien l!ib >5 75 Pfanbbliefe (für 100 fi.) »odencr. allg. Vfterr, 4'/,°/» Volb. 12«^5<) i«7— blo. in 50 « » 4V, °/° loU'90 >oi 100 5N 10I-— Oesl.HypotbelcnbanI l«j. 5'/,°/° l0iü0 —— lD«ft,.ung. Van! verl. 0°/° - - !00'7bI0l»b bto, „ 4'/,«/» - 10« »5102.75 dto. « 4°/n . . 3» »b »8 70 U«l>, alla. Nod«ncreblt»Nctieng«l. »> Ptft in I. I8»U verl, 5'/,°/° "'--------'— Prioritätö.Obligntiouen «ül Il»u ft,) itlUabelh-wcfibahn 1. «mllfion — — —>— sserbi»ai!b«»v!oldbahn i» Sllber iooAl» 10070 stranz-Ioses'^ahn..... —— — — Oalizijche Kail-Ludwig »Vahn «im. I«»1 3l!0 N. V. —lue sn Lleblndkrgtl....... — —I — — Oüld Ware Gtaat«l»hn 1. Tmlsfion . . «U0 — — — Eübbahn k »«/«.....I55'5015.S'50 „ ^ «°/°.....i»? ic>l2?'es> Ung.-galiz. Vahn.....i»»?o i00^o Diverse Lose (per Etllau 5S-5N Waldstein.Losc !<0 sl, ... 54 75 ,15 ?5 W,»bl!chgräaul, «llg.2U0 fi. ._______--. E. «5>— S7-— ^,'ändeib., öst., 200sl. 0.50»/» «i. ',41.2z,41-75 Otfterr.'Ung. «anl . . . . 878—M»-— Unioiibanl ^uu fl.....«ib-bc»zi« — lUeileYlObanl, «lll,. ,40 sl. . 151- ->i^'-^ Äctten von transport' Unternehmungen. (per Stillt), Nlbiecht>Bllhn!ioo fl. Silber . —'--------— Nlf°ld'ssium,««ahn »00 si. SNb. 181 75 188-25 «ussili-Trpl. ^llfenb. W0 fl. «Vl.--------------- Böhm. »lorbbaliu 150 fl, . . 178—181 — „ Westbahn »00 fl. . , . l?2 — ^7» — «uschtiehraber Lift. 500 st. L^l. 788—7»« — (Ilt.U) »00 fl. . 20Ü 50WL 50 Donau » Dampfschiffahrt« » Ges. lDcstcrr.500 fl. «M. . . . 880—38» — Drau-Eis. (Nat.'Db.«Z.)z«nsl.S.--------------- Dur^Vobenbacher .Nubwci« »U0 fl. . —— —-— «Vljb.'Tir.Iii.ii. i«?»2oofl.E. —----------— YerblNtoibb. 1000 fl, 6M. «365 2«6« NlllN,«Iosef'Bahn 200 sl. Gilder--------------- FÜuMlchcn.Äarsscs«isb.»«0fl.V.------------— Vallz.»arl»i!ubU,lg^U.z» ->4»l» -Oesterr. Nordwestb. 20» sl. Gild. isu-?5lL»25 dto. (lit.») 200 fl. Silo« . !«,-i.(ii<,H ,-o Vrag'Dufel «iisend. 15c, sl. «ilb. »4-^, ,5 ^, «udols'Ual^n «00 sl. Silber . I8»üo!i8«' — Siebcilbülzcr üisenb. «00 sl. . —- > _» _ Staal«elscllbahil ^00 sl. l. w, . z»5 80«»« — Gelb war« «üdbahn «00 sl. Silber . . . 86 2ü 86 72 Vüb-3tordb°Verb.'Ä,»<)0fl. «M, i,°>« 50 i»7-— Thelß«Vahn »oo fl. ö, W. . , —— —-— Iramway'Ves., Nr. I70fl. ö. W.222 2^«»» 50 , Wr„ neu 100 fl, 9^ — 9« 5:v i?0»5170 75 Ung, Nordostbahn »ao fl. Silber is»«o IS? 50 Nng.weslb.(Maab<«raz)!i00fl.S. i«8 2ö lU» /l» Indnftrie.Nctlen (per Stils). Lgvbi und Hindbcra, Eisen, und Stahl-Ind. in Wi«n 100 sl. . —— —-— «lsenbabnw,'^!eiha. I. «ll fl. 40«/» 31-— —-— „Hlbcmilhl", Papiers, u. Ä.-V. U^-— «5 50 «lontan<,— 187 — Lalno.Tarj. «isenrass. 10« sl. . in» — 1»!« — Irisail« H°hlenu>.«Ges. 70 fl. . — — - -Wassens.««»., Oest. ln w. lUU fl, >i» — »»0,— Devisen. Deutsch« Play«......««5, 6« ?0 Loudoil.........1,7-50128 05 Varlll .........50 «» 3040 Petersburg .......—— —-— Baluten. Ducateil........ 0l>»» Oilber......... —.. — — Deuljche Meichsdanluulen . sx-ll»«»«z>