Vereinigte Laibach er Zeitung. Freitag den 3. September 1819. ^.-'" I n u l a u d. Angekommene Schiff« in Trieft vom i3. bis »5<^ug. ^^ie ottomannische Bomdarde, Madonna della Misericordia, voi^ 5oT., von Sinigaglia in 5t, Tagen mit ncrschicdcnen Wannen, auf R. von G. dl M. Pa^limadi. Die ottoman. Tarlane, der hei!. Nicbiaus, von 25 T., von Pa^sso in 2/, Tagen r.vk Wolle und andern Waa-en, anf R. von G. A. Antcnopulo. Die eng!. Brigantine Malvina, von i^T., aus der Havannah in 98 Tagen mit Zucker und Kaffee, cuf R. von Rcycr und Schlick. Die sard. Bon.barde, der heil. Johann Baptist, von 26 T. von Oliegliü in 52 Tagen, mit Oll, auf N. von Fr. Garrorn». Die engl. Brigantine, die Goldene, von 224 T., von Rio de Janeiro in iZ", Tagen mit Zucker und Kaffee, auf N. von Daris ^lelcher und Comp, Die sardiii. Briganunr, 5icstra Eignova detta Miserico^dia, von 96 T., ron Saoona u>:d Palermo in 55 Tagen, mit Limo-»!,'<'!, , auf eigene Rechnung des Schissscapitäns. M.hrere B^tt.n. (Wdr,) A u s l a « d. Italien. . Nom den 3<>. Iuly. Die ganze Stadt war wah-t?!id, eil-.iger Tag? in BMr;ung über ein bis zum Dslll'um heftig^ n'ber, welche« den Kardinal,' C^.i^ssekretar befallen, ^entc aber sche,in.t die Ge» ispl' vo.Her zu seyn, u^d ma,l hofft ^ui üuidiae ÄLiederherstellung. Auch der Freyherr v. Schmitz-Grottenburg ist trank. — Die süddeutschen geistlichen Angcleg Zeilen rücken nicht vorwärts. Sie sheinen ein!gera:aaßen von den hannovrischen Une terhandlungen abhängig ^u seyn; Baron Rheden hat nach einer Konferenz mit dem Kardinal Con< salvi einen Kourier nach Hannover abgesendet. T>ie Krankheit des Kardinal - StaatssetretarK wird auch hier verzögern. — Dem Vernehmen nach sind die ernsten Maaßregeln gegen die Räuber und die Stadt Sonnino, über die man sich zu frühe freut«, zurückgenommen worden. Dleß war weniger vorauszusehen, als das; sie niemahls mit Strenge ausgh? führt werden würden. (Sz. Z.) Deutschland. Die Frankfurter Oberpostamts Zeitung meldet Folgendes aus Darmstadt vom i5.. August: ,,Di« nabmkchen Auftritte, welche in Würzburg, Frankfurt u. a, O. Statt fanden, haben auch vorigen Donnerstag (den 12. d. M.) in unserer Residenz l^gonnen. Ein> nicht unbeträchtliche Menge sammelte sich in der großen und klemm Ochseng^ffe, wo mehrere Juden wohnen, und machten ihrem Muth an Fenstern und Laden durch Gteinwürfc Luft. Nach Mitternacht ward n v. G5tz, das Kommandeurkreutz des Falten» ordens verliehen." Der Corresoondent von und für Deutschland meldet aus Sachsen: „Die vor einiger Zeit aut Meiningen, ausgewanderten Juden, sind »,,ln alle wieder zurück gekommen, haben ihr.,? Wohnungen wieder bezogen, und leben in der größten.Ruhe und, Eintracht mit den andern Bewohnern." (l^str. B.) 2g! Man fahrt zu Frankfurt fort, die Wachen neben dem Militär mit Bürgergarden zu besetzen, und beym Anbruch der Dunkelheit täglich alle dienlichen Vor» sichtsmaßregeln zu treffen. Der Handeissland, sowie die Zünfte und Gilden sind vorgefordert und mir der Ermahnung entlassen worden, auf ihre Leute ein wachsames Auge zu haben, und dafü',' zu sorgen, daß sie in der Nacht ihre Häuser nicht verlassen. Die Anzahl der Nachtwächter ist bedeutend vermehrt worden, und der hohe Rath hält täglich Sitzungen, um eine bessere Organisation des Burgermililärsin Ausführung zu bringen. Die Polizey hat das Recht, jeden zu verhaften, der sich des beleihenden Ausrufes: „Hep! hep!" bedient. Ein junger Hand-lungsdiener ist nach dem Siadtgefängnisse gebracht worden, überwiese,,, eine An^hl gedruckter beunruhigender Zettel an mehreren Häusern auf der Straße angeschlagen zn haben. An mehreren Orten hat man dergleichen geschriebene Aufforderungen gefunden. Auch 'Briefe spaßhaften Inhalts sind in einigen Häusern abgegeben worden. Die Juden, mit denen sonst siets die öffentlichen Promenaden und Spatziergänge angefüllt waren, besuchen dieselben jetzt seltener. Viele fanden sich veranlaßt, ihre Familien aus Frankfurt zu entfernen, und für das nächste Quartal Quartiere in Offenbach und Hanan zu mischen. Mehrere Iudcn sind ganz weggezogen; verschiedene wollen sich auch in Bockenheim ansiedeln. Die preuslische Staatszeitung macht bei Erzählung dieser Vorfälle folgende Bemerkung: Mit Unrecht will man dergleichen Allsschweifungen des Pöbels dem Hasse gegen die Juden beymessen, von welchem der gemeine Mann vielleicht am wenigsten angesteckt ist, da die Quelle dieses Hasses gewöhnlich in Ursachen gesucht werden muß, die dem gemeinen Manne fremd sind. Aber die arbeitslose oder arbeitsscheue Menge sucht nur einen Anlaß, ihren ungeregelten Neigungen einen freyen Lauf zu verschaffen, und diejenigen, die heute dis <>alls eines reichen jüdischen Kaufmanns plündern und zerschlagen, werden aus denselben Gründen und mir den'selhen Vergnügen eben dasselbe au dem Hause des reichen christlichen Kaufmanns wie- derhohlen. Heute dem Nathan, morgen dem Patriarchen, übermorgen dem Saladin! ^Ndr.) Frankfurt, i3. August. Die hohe deutsche Vundesverfammlnng hat in ihrer Si^ung vom 12. August einen wichtig Beschluß gefaßt, der ohne Zweifel in ganz Deutschland mit ungetheiltem Beyfall aufgenomnlen werden::nd dazu dienen wird, manches verirauenslose Uriheil ^ berichtigen. Jahrelange oft vergebliche Bemühungen silid endlich mit einem öffentlichen und glücklichen Erfolg belohnt worden» D^si die Angelegenheiten des vormaligen Königreichs Westphalen auf irgend eine Art eine Erledigung erhalten müßten, darüber war, nachdem die vielfältige und stets wiederholten Reklamationen in dieser Beziehung ihrer Mehrzahl nach als begründet erkannt -»vorden waren? nur eine Stimme, die Bundesversammlung fand sich daher bewogen, die nähere Erörterung dieses Gegenstandes einer Spezialkommissioll aus ihrer Mitte zu übergeben, bei der der königl. würtembergische Gesandte von Wangenhei > das Referat übernahm. Diese Kommission hat nun endlich nach vorhergegangenen vielfältigen Verhandlungen, so eben ihren Bericht in ple.na abgestattet, und denselben mir einem Antrag begleitet, der die Bundesversammlung veranlißt hat, sich über alle Theile der westphälischen Angelegenheiten anf eine Weise auszusprechen, die in jeder Beziehung günstig genannt werden kann. Die Grundsätze, nach denen diese Gegenstände zu entscheiden, sind mu» einmal uNividerrusiich festgestellt, die Nechtmaßigkeil der gesetzlichen Handlungen einer völkerrechtlich kon-stituirten und von den Mächten in ihrer Gesetzmäßigkeit anerkannten Regierung ist angenommen worden, und es kommt jetzt blos darauf an, das, was festgesetzt und beschlossen worden, in Vollziehung zu setzen, wozu im Fall eines fernern einseitigen Widerspruches mehrere Nege in Vorschlag gebracht worden sind, der Bundesl^g selbst aber im Kurzem zureichende Mittel in die Hände bekommen wird. Ma« glaubt indessen, daß man nach diesen Vorschritten/ welche die Sache genommen, um so mehr der Anwendung von Zwangmitteln wird überhoben seyn tön- 292 nen, als von Seite der lurhessischen Bundestags-gesandtschafiman sich der Abfassung eines definitiven Beschluss in dieser Beziehung nicht widersetzt hat. (S. Z.) G r'o si b v i t a n n i e n. Man hat dem Lord-Mayor eine Klage anhängen wollen, daß er durch cine Ankündigung des teuflischen P'ans (bey der Smithsields - Versammlung) , die Stadt anzuzünden, die Frauen der City , ihre geliebten Gatten und Kinder um nichts und wieder nichts erschreckt habe. Es ist nicht zu bezweifeln/ daß der dermahlige Angeber Se. Herrlichkeit zum Besten gehabt, und so erinnert man sich eines bekannten Kinderliedes/ das anfangt: ^Vl:r« ? ^r«? «2)5 tl^e I^ni-ci-Na^lil. (Feuer! Feuer! ruft der Sladtschreyer. Wo da? Wo da? schreit der Lord-Maier.) Zufolge eines'Londoner Abendblattes gibt es in London nun auch sogar Straßenrauber, welche Equipage und Bedienre halten, und Fußgänger auf öffentlicher Heerstraße durch List berauben. Ein Mann/ welcher in seinen Geschäften von einem benachbarten Orte nach London ging/ wurde von einer Kutsche mit rier Pferden bespannt, uno zwey Bedienten auf dem Bock/ eingeholt. In dem Wagen saß Niemand ; der Kutscher hielt still, und fragte ibn: wie lange er gegangen, ob er vielleicht müde wäre, und Platz im Wagen nchmcn wolle? Dcr Fußgänger «ahm diesen Antrag an, und die Bedienten sci.'ren sich zu ihm. Als man eine Strecke gefahren war, und an eine einsame Gegend kam, wo keine Häuser standen, gaben die verleideten Spitzbuben dem Fremden zu verstehen, daß sie sein Geld haben müßten. Er hielt dieses im Anfange für Sp«si; sie machten aber sehr bald Ernst daraus/ banden ihn, leerten seine'Taschen, warfen ihn aus dem Wagen, und fuhren davon. Vor einiger Zeir wurde ein Bettler/ ein Landstreicher, in das Gcfängni.j von Kendale gebracht, der zum 3oste,i Mahle be^n Betteln ertappt und auf- gehoben wordsn war. Er rühmte sich/ als es noh gute Zc>it war / manche Woche in London 5 bis »a Guineen wöchentlich zusammengebracht zuhaben. Al> Nelson's Begläbnißtage habe er 25i Guineen gemacht. «Jetzt aber, setztr er hinzu / stockt der Handel, und Jedermann ist so bettelarm als ich." (5str. B.) V e r tn ischt e N achrichte n. Hr. Eßlair gibr jetzt Gastrollen inBerl in. Dieser Schauspieler hat in Berliner Blätter vom 21. v. M. folgendes einrücken laffen : „Indeni oev Unterzeichnete am Mittwoch Abend während der Vorstellung des Schauspiels : dieIager, in Gegenwarr mehrerer Mitglieder des königlichen Theaters, auf der Bühne ein Schreiben des Inhalts emosing: „Mein Herr! „Ungeachtet des Beyfalls, wc^chcrIhn?» von Seiten ^des Publicums wird, werden Sie nicht geschont, „wenn Sie einen angehenden Rezen-' „sente n, d er sich kärglich ernahren muß, „nichr »venigsteus mit vier Louis d'or „u n: erstüye n, es ?vird Ihnen nicht schwer werden „ihn zu erforschen, wenn Iynen daran li?gt, Ihren „,N:chm au h in offe.'nlichen Blattern zu erhalten. „Fürchten Sie die Folgen, wenn Sie sich verleiten „ließen, die Sache öffentlich bekannt zn machen. „Dieser Rath kommt von einem Ihrer größten Ver-„ehrer. Berlin dcn 16. August igig."/ wurde er nicht verfchlr haben darauf sch Udi.zst zu aütivorccn, wenn diesen Schreiben die Adresse bey> zufügen nicht vergessen wäre, wesihalb er ilm deren Angabe zu einer osscnt!iche>, Aufforderung genöthigt ist. Berlm den 19. August 1L19. E ß l a i r." So wie Arnd r's Sohn Siegereich heißt, so hcistr die jüng'le Tochter Iahn'6 Siege linde; vielleicht, sagt der Hamburger Correspon-dent, wird dies« noch ein sleqendes P^-"?n. Wechsel - Cours in Wien vom 28. August »619. Conventionsinünze von Hunden 24I »^2 Gedruckt bey Ig""z Alops Edleu von Kleittwnyr^