?cjaLi,cca,i>.'»,- Preise: Für Laiba ö ob eiu böser Dämon die Fäden des österreichischen Eisenbahnnetzes in seiner Hand hielte und daraus die Schlinge immer fester knüpfte, durch welche jede freie Entwicklung des österreichischen Handels unterbunden und dem Interesse einzelner bevorzugter Gesellschaften dienstbar gemacht werden soll. So fei mit dem Verkauf der Südbahn an die französische Gesellschaft Rothschild-Talabot anch der österreichische maritime Handelsverkehr in daS belieben dieser Gesellschaft gelegt worden. Der Druck, den sie auf den ganzen Handelsverkehr, aus die Ent- wicklung uud Entfaltung des ersten österreichischen See- und Handelsplatzes an der Adria ausübt, wird in dem ganzen Küstenlandc, in Krain, Kärnten, Steiermarck, Ober- und Niederösterrcich und bis zu den Nordgrenzen des Reiches anss schmerzlichste empfunden. Das allgemeine Interesse vertröstete sich bis vor kurzem wenigstens mit der Hoffnung, daß durch Herstellung einer zweiten selbstständigen Eisenbahnverbindung zwischen Triest und einem entsprechenden Punkte der Rudolfbahn das druckende Monopol der Südbahn gebrochen und dem allgemeinen Handelsverkehr die nothwendige freie Bewegung gesichert werden wird. Dieser letzte Hosfnungsanker würde aber verschwinden, wenn die vom Handelsininiftcr BanhanS eingebrachte Gesetzvorlage über die Predilbahn nach Görz gegen Triest die Genehmigung und Zustimmung des Reichsrathes erlangen würde. Die Predillinie ist von allen Traßen, welche zur Verbindung der inner-österreichischen Eisenbahnlinien mit dem Meere gewählt werden können, die unnatürlichste, technisch ungünstigste nnd kostspieligste. Triest in der Mehrheit seiner Handelsfirmen, Krain, Kärnten, Steiermarck, Oberösterrcich und das westliche Böhmen erklären sich durch ihre Handels kainmern und Gemeindevertretungen gegen die Predil-linie, welche nur deshalb iu de» Bordergrund gebracht wird, um eine zweite selbständige Schienen-Verbindung Triests mit dem Binnenlande zu Hintertreiben und der Südbahn das bisherige Monopol in Triest für alle Zukunft zu sichern. Es ist ein schwerer Borwurf, welcher mit diesen Worten gegen jene Mitglieder der Regierung ausgesprochen wird, welche für die Durchführung der Predillinie eiu-stehen zu müssen glauben. Die Freunde der Verfassung und des Fortschrittes, welche dem Ministerium Auersperg ihre wärmsten Sympathien ent-gegenbrachten, können es mir tief bedauern, daß der Handelsminister mit seinem Namen ein Prosekt decke» soll, welches in Widersprnch mit den allgemeinen wirthschaftlichen Slaats- und Bolksinteressen, einzig nnd allein den Jntrigncn jener Tippschaft sein entstehen verdankt, welche im Verbände mit den Matadoren der Südbahn ihre ganz spezifischen, selbstsüchtigen Interessen verfolgt. Das Projekt einer Schienenstraße über den Predil wurde damals zuerst in den Vordergrund geschoben, als Handelsminister Baron Wüllerstorf, um die Fortsetzung der RndolsSbahn bis ans Meer zn ermöglichen, durch bedeutende Gegenleistungen des Staates die Südbahngesellschast vermocht hatte, auf das ihr zustehende Prioritätsrecht anf die Dauer von 7 Jahren zu verzichten. Die Predillinie wnrde aber nur als Mittel betrachtet, um das zustande kommen einer ändern Eisenbahnverbindung zwischen der Meeresküste und dem Hinterlande zn verhindern ; sie diewe anfangs als Gegengewicht des Ponteba-Projektes und wnrde wieder fallen gelassen, sobald dieses dnrch die poiilischen Ereignisse des Jahres 1866 in den Hintergrund gedrängt war. Bon anerkannten technischen Eapacitateu, ja selbst von solchen, welche eine hervorragende Stellung bei der k. k. Generalinspektion einnehmen, wird nach jahrelangen Studien das Predilprojekt a's „t echnischer U n -s i » u" bezeichnet. Nun aber wird cs dessennngcachtet hervorge-holt, um der lacker Linie als Regierungsvorlage entgegengestellt zn werden. Die Denkschrift, welche dieser Vorlage als Motivenbcricht beigedrnckt wurde, kann als Muster einer unübertrefflichen Sophistik bezeichnet werden; bei etwas gründlicher Prüfung der zu gunsien der Predillinie angeführten Argumente geräth man aber unwillkürlich zn einem ganz sonderbaren Dilemma, nnd man muß sragcu: Ist der Einfluß der Südbahn iu den Räumen des Handelsministeriums wirklich eiu so umstrickender, daß ^ Feuilleton. ^ der Mädchen l>e- St? d'cst j„ jhrcr künftigen ^ünMthniu, zur Gnverlisthä-iMll Mid zur Familie eines diinerndcn Mnckes sich erfreue» können 7" Bon Dr. Josef Kallenleiter. (Fortsetzung.) ^ Pflege des häusliche» Siuues den Mntlern vorzugsweise auheimfällt, so muß die Re-lvrm des Unterrichtes der Mädchen von der Gemeinde erwartet werden. Der Staat ist noch zu ^saugen, zu sehr gehemmt, nm das Prinzip Verbrennung der Schule von der Kirche durchzusühreu, er muß vou deu Gemeinden allmälig dazu gcuöthigt werden. So lange aber die Schule nicht jedes kon-Mlwncllen Eharakters entkleidet wird, ist von ihr "amcntlich aus dem Gebiete der Mädcheneruehnng! kcm Heil zu erwarte». A» die Slcllc dcs Katechismus muß eiue klar ausgcsührtc Pflichtenlchre "eleu; denn die Religion dcs moderucn Staatsbür- gers ist die freie, verständnisvolle Hingabe an seine Pflichten. Dogmen haben noch keinen Menschen zn einem nützlichen Gliede der Gesellschaft erzogen, daher sie das Gedächtnis belasten und die Erziehung zur Wahrheit uud Klarheit unmöglich machen. Höre» wir, was Fichte in feinen „Reden au die deutsche Nation" vor 65 Jahren von der damaligeu Erzie hung sagte: . . . „Mit höchst seltenen Ausnahmen sind die Zöglinge dieser Erziehung insgesammt »ich! jenen sittlichen Vorstellungen und Ermahnungen, sondern sie siud den Antrieben ihrer, ihnen natürlich und ohue Beihilfe der Erziehüugskunst erwach-fcndcn Selbstsucht gefolgt; zum uuwidersprechlicheu Beweise, daß diese Erziehuugskuust zwar wol da« Gedächtnis mit einigen Worlen und Redensarten uud die kalte, theilnahinslosc Phantasie mit einigen matten nnd blassen Bildern anzusülleu vermocht, daß es ihr aber niemals gelungen, ihr Gemälde einer sittlichen Weltordnuug bis zu der Lebhaftigkeit zu steigern, daß ihr Zögling von der heißen Liebe nnd Sehnsucht dafür und vou dem glühenden Affekle, der znr Darstellung im Leben treibt, uud vor welchem die Selbstsucht absällt wie welkes Laub, ergriffen worden, daß somit die>c Erzichnug weit davou ent- fernt gewesen sei, bis zur Wurzel der wirklichen Lc-bensreguug und Bewegung durchzugrcifen und diese zu bilden u. s. w."; und an einer anderen Stelle: „Ferner wurde bisher diese also beschränkte Bildung uur an die geringe Minderzahl der eben daher gebildet genannten Stände gebrachl, die große Mehrzahl aber, auf welcher das Geniciudewesen recht eigentlich rnht, das Volk, wurde vou der Erzichungs-kunst säst ganz vernachlässigt u. s. w." Letzteres ist uuu allerdings bei uns nicht mchr der Fall, allein man braucht nur in dic Lesebücher uuscrer Volksschulen zu blicken, um sich sogleich zu überzeugen, daß die schule nich! siei ist von den Einflüsseu gewisser Zeloten, welchen die Erziehung zu geistiger Freiheit ein Greuel ist. Der Unterricht wird so lange kein ei ziehender sein, als das Materiale, welches dein Gedächtnisse iu reichlichem Maße zugcsührt wird, nicht durchgeistigt ist, uud es kam, das nicht sein, bis dem Lehrer nicht gestattet wird, unbesorgt und ungehemmt alles zu sagen, was cr weiß, ohne sürchteu zu müsseu, vom Katecheten deuuuzirt zu werde» und seine Stellung eiuznbüßeu. Fragt nun unsere Lehrer, welche den redlichsten Pflichteifer haben, was sic hindert, ihn der gesunde Menschenverstand ans Irrwege geralhen mnß, und soll in Oesterreich wirklich das atlc Sprichwort: „(jusw Ü6U8 psr^ers vult, ägmoutLk." seine glänzendste Illustration erhalten, oder licsindet sich jeder österreichische HandelSminister der Südbahn gegenüber in einer Zwangslage, welcher er sich unbedingt fügen muß ? Doch das österreichische Abgeordnetenhaus wird sich gewiß nicht zum Mitschuldige» der Regierung machen, welche mit der Borlage des Predilprojektes einen argen Fehltritt gemacht hat. Daö Abgeordnetenhaus wird sicher nicht an die Unfehlbarkeit der handelsministeriellen Denkschrift glauben, sondern reiflich alle Argumente, welche für uud wider jede einzelne Linie ins Feld geführt werden, in Betracht ziehen. Freilich darf sich dabei der Eiscnbahiiaiiöschuß nicht etwa blos bei Organen der Regierung die nöthigen Aufschlüsse verschaffen, sondern muß auch Vertreter des Projektes Lack-Triest und unparteiische technische Fachmänner aus den Reihen des österreichischen Jngenieur-Bercines als Sachverständige den Verhandlungen beiziehen. (Fortsetzung folgt.) Politische Rundschau. Laibach, 24. Mai. JnlattV. In der letzten Sitzung des Abgeordnetenhauses Mittwoch den 22. d. M. ward eine Zuschrift des Ministers des Innern verlesen, welche zur Delegirtenwahl auffordert. Der Präsident erklärte, dieselbe nach Berathung der Strafprozeßordnung auf die Tagesordnung setzen zu wolle». Der Minister.des Innern legt einen Gesetzentwurf gegen das Vagabundenweseu vor. Eine audere Regierungsvorlage, betreffend die Bildung der Ge-chworneulisten, wurde dem Strasprozeßausschusse überwieseu. Hierauf folgte die Debatte über die Slrafprozeßorduung. Der Berichterstatter Vander-slraß empfiehlt die Annahme der reiflich erwogenen Vorlage des Ausschusses. Bei der hierauf folgenden Generaldebatte über die Strafprozeßordnung wurden drei Perbesserungsanträge angemeldet. Der Versuch der Klerikalen, durch ihr Sprachrohr, den Abgeordneten Oelz aus Vorarlberg, das Werk zu vereiteln, fand in dem Abgeordneten Weeber und insbesondere durch die glänzenden Ausführungen des Justizministers Dr. Glaser seine verdiente Zurückweisung. Als eine der hauptsächlichsten Einwendungen, welche gegen den vielbesprochenen ActionSplan der Regierung in der galizifchen Frage erhoben werden, gilt zumeist die Besorgnis, daß der galizifche Land-tag, sobald man ihm Gelegenheit böte, sich über die Pro-posilioneu des Verfassungsausschufses anszusprechen, aus den Standpunkt der Resolution zurück-kehren würde. Mit Recht fragt ein Korrespondent nach allen Seilen zu entfalten, und sie werden Euch, wenn sie aufrichtig sprechen dürfen, überraschende Aufschlüsse geben. Es ist eine alte Erfahrung, daß vorzugsweise gedächtnismäßiges lernen am häufigsten in Mädchenschulen betrieben wird. „Das Gedächtnis," sagt Fichte a. a. O., „wenn es allein, uud ohne irgend einem ändern geistigen Zwecke dienen zu sollen, in Anspruch genommen wird, ist vielmehr ein Leiden des Gemüthes, als eine Thäligkeit desselben, und es läßt sich einsehen, daß der Zögling dieses Leiden höchst ungern übernehmen werde. Auch ist die Bekanntschaft mit ganz fremden und nicht das mindeste Interesse für ihn habenden Dingen und mit ihren Eigenschaften ein schlechter Ersatz für jeneö ihm zu-gefügte Lriden; deswegen mußte seine Abneigung durch die Vertröstung auf die künftige Nützlichkeit dieser Erkenntnisse, und daß man nur vermittelst ihrer Brod und Ehre finden könne, und sogar durch unmittelbar gegenwärtige Strafe und Belohnung überwunden werden; — daß somit die Erkenntnis gleich vou vornherein als Dienerin des sinnlichen Wolseinö anfgrstellt wurde u.' s. w." (Schluß folgt.) der „Boh." : „Sollte die Regierung sich die Möglichkeit einer solche» Eventualität nicht vor Auge» gehalten habe» '? Es ist dies um so schwerer auzu--nehme», als ja gerade dieses Ministerium während seiner parlamentarischen Campagne Gelegenheit genug hatte, sich vou der Unznvcrläßlichkeit der Polen zu überzeugen und sich daher, sobald es sich darum handelt, mit ihnen zu rechnen, weislich hüten wird, auf sie zu rechnen. Allein selbst abgesehen davon, daß die Polen, wie heute die Dinge stehen, alle Ursache» haben mögen, den Bogen nicht allzu straff zu spannen, so könnte doch ein solches hartnäckiges zurückgreifen auf die Resolution als auf ein Ultimatum keine andere Confequenz haben, als daß hiedurch vor aller Welt dargethcm wäre, wie nicht die Verfassnngspartei, sondern der polnische Starrsinn allein schuld daran trügt, weun der Friedenspakt nicht zu stände kommt. Auf die in der Resolution niedergesetzten Desiderien glattweg einzugehen, hält nicht blos die gegenwärtige Regierung, sondern hielt sogar das Ministerium Potocki für rin Ding der Unmöglichkeit, geschweige denn, daß vom Reichsrathe in seiner heutigen Zusammensetzung ein solcher Akt der Selbstverstümmelung zu erwarten wäre." Der ungarische Reichstag wird auf den 1. September einbernfe!', und zwar dnrch ein Cir-cnläre des Ministers des Innern, worin angekündigt wird, daß die Einberufuugsfchreibeu demnächst an die Jurisdictionen und Mitglieder des Oberhauses versendet werden. Zugleich spornt der Minister die Zentral-WahlauSschüsse zu beschleunigter Thätigkeit an, damit die Wahlen noch vor der Ernte vollzogen werden können. Die Rücksichtnahme auf die Grundbesitzer, welche das beinahe ausschließliche Element in dem ungarischen Abgeordnetenhaus! bilden, hat offenbar die Verzögerung der Reichstagseröffnuug veranlaßt. Ausland. Der Bericht der französischen Kommission für die Capitulationen spricht gegen deu General Uhrich, den Kommandanten von Straßburg, einen strengen Tadel aus, weil er, ohne Sturm zu erleiden, capitulirte, Munition und Fahnen nicht vernichtete, Kriegsehren nicht verlangte und die Offiziere das Versprechen abgebe» ließ, nicht mehr gegen den Feind zn dienen. Einer Nachricht der „Times" zufolge hat B a -zaiue auf die Geltendmachung mildernder Umstände verzichtet und besteht entweder auf unbedingter Freisprechung oder Verurtheilnng. Marschall Bazaiue hat, wem, diese Nachricht richtig ist, damit etwas sehr überflüssiges gethan, da nach dem französischen Militür-Strafgcfctzbnchc für feinen Fall mildernde Umstände nicht zulässig sind. Loleü- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Die Messe des Handlungskrau -keu - Bereines >, welche alljährlich im Monate Mai gelesen wird, wird diesmal Sonntag den 26. d. i» der St. Jakobspfarrkirche gehalten werden. Der Männerchor der philharmonischen Gesellschaft hat feine Mitwirkung bereit- zugesagt. Wir behalten uns vor, das Programm der aufzusührendcn Chöre und Solostücke morgen zu bringe». — (Eine erhebende Leichenfeier), veranstaltet von der Unternehmung Doberlet, fand am 22. d. statt. Die Gymnasialjugend gab einem lieben Kammeradeu, dem Schüler der erste» Klasse, Anlon KoSler, das letzte Geleite. Bei dieser Gelegenheit können wir nicht umhin, die geschmackvolle und würdige Anordnung de- ganzen von feite der genannten Leicheu-bestattungSanstalt die volle Anerkennung auszusprechen. — (Spende.) Der wvlgeborne Herr k. k. Be-zirkShauptmann Klanöiö in Stein hat dem krainifcheu AuShilfSbeamten - Kranken- und UnlerstützungSvereine 10 fl. gespendet. — (Die mehrerwähnte Zivilehe) de« Schmiedmeisters Herrr Joses Schelina au« Oberschischka wird, wie uns aus guter Quelle mitgetheilt wird, nuir doch staufinden. Von einem Aufgeben des Vorhabenwar seitens des Bräuiigams nie die Rede, und die eingetretene Verzögerung hatte nur in einigen neuerlich erhobenen Anjländen feinen Grunds die nunmehr jedoch bereits beseitigt erscheinen. — (Predil- oder Lackbahn.) Diese bauschige Frage, zu deren Lösung schon so viel Federn in Bewegung gesetzt wurden, ist in der am 22. d. abends stattgefundenen Sitzung der wiener Handelskammer nach dem Referate des Kammerraihs Ziffer über Ansuchen der triester Handelskammer „um Unterstützung der wiener Schwesterkammer bei dem Handelsministerium und dem Reichsralh, daß die Predilbahn bis Triest aus-gebaut werde" — nach einer längeren Debatte, all welcher sich die Kammerräthe Arm. Kohn, Bachmayer, Gögl. Lanzer, Nafchauer, «ltmann, Trebitsch und Mautner beiheiligten, dahin erledigt worden, daß die wiener Handelskammer die Resolution fass«, wonach die Bahn, möge nun die eine oder die andere Linie (Predil oder Lack) gebaut werden, nur dann von Nutzen sein könne, wenn sic direkt ans Meer gebaut wird. Mittlerweile werde die Section den Gegenstand abermals in Bera tung ziehen und sich diesfalls mit Fachmännern umg den. — (Zur Vertreibung von Ameisen) aus SpeisegenMbeu wird als bestcs Mittel das Auf-stellen von gereinigtem Petroleum in flachen offenen Schalen empfohlen. Alls dem Gerichtssale. Am 23. d. M. wurde bei dem hiesigen k. k. Landesgerichle vor einem Fünfrichtercollegium, unter dem Vorsitze des k. k. OLGR. M a ta u S e k,. den LGRR. Kapretz und Noms, den Adjuucten u den Stall thnn, was auch geschah. Dann kam Joses Bernik ins Gastzimmer, wo Uber 14 Gäste anwesend waren, und excedirte derart, daß selben über Geheiß des Hausherr» ein gewisser Jakob Kallan mit Gewalt bis an die Ecke deS Hauses zog und somit aus dem Gastzimmer enisernte. Daraus gerieih Joses Bernik derart in Zorn, daß er mit aller Bestimnilheit zu zwei Zeugen, die es eidlich bestätigten, erklärte, er werde noch heute Jakob Kallan, den er genau kenne, erschießen. Der eine Zeuge ging in die Gaststube und hieß den Kallan den weißen Hut verstecken, damit ihn Bernik nicht erkenne. Bernik nahm das Gewehr uud hat eS mit Pulver und Schrott in Gegenwart des Zeugen BlaS Scharz geladen, der ihn davon nutzlos abhallen wollte, weil Bernik sagte: „Ich werde einen, und zwar den wahren erschießen." In einem Äugenblicke darauf schoß Bernik auf 4 Schritte durch das Fenster und traf den zunächst am Fenster sitzenden Johann Lo^ar auS Safuitz so, daß selber laut ObductionSprotokolleS 77 Schrott von rückwärt« in de» Leib erhielt, die Lunge zerstört war und selber in 2 Stunden den Geist aufgab. Objektiv war das Verbrechen erwiesen und fub-jekiio durch das Geständnis, da die Ausrede der Trunkenheit und die Versicherung, keine böse Absicht gehabt zu haben und nur schrecken zu wollen, als absolut lügenhaft sich herausstellte. Nach kräftiger Entwickelung de- Schuld- und Strafantrage» durch den Herrn k. k. StaalSanwaltS-fubstituten und Anhörung de» Herrn Venheidiger« wurde um 6 Uhr nachmittag- da« Urtheil verkünde und Josef Bernik de« Verbrechen- de« vollbrachte» Meuchelmordes schuldig erkannt und zum Tode durch den Strang veruriheilt. Josef Beruik meldete die Berufung an. Die Publicaiion machte keinen besonderen Eindruk auf Josef Bernik. Angekommene Fremde. Am 23. Mai. Augciifeld, Kfm., Kanischa. - - Potocnik, Priester, Steiermark. — Sangianez;i, HandelSm., Triest. Keller, Kfm., Wien. — Waurau», Privat, Unterkrain. — Mauriz,i, Handelsreisender, Wien. - Petank, Triest. — Oslanovich, Triests — Gritnhnt, Kfm, Wien 8t«,It Schwarz, Kfm., MUnchen. - Reumann. Kim., Graz. — Baschka, Fabrikant, Wir». — Unier Kfm.. Mähren. - Müller, Kfm.. Wien. - Fra» Glo-^cn.k, Eisncrn. - Sinniger, Kim., Grai. - Enqel, Brandau, Prag. L'!- »"L7 s--»- - °»u Fuchs, ObcrgSi llchach. - «oSraljyk. Äerstordene. ^ ^Anton Zgonec, Inwohner, alt Zwilfpttal am Scorbul. — Fräulein Theresia dp,- 2-,.^. BeamtenStochter, alt 61 Jahre, in —^.^^,.^"- 40 an der hitzigen Brustwasscrsucht. TeZe^ramme. Wien, 23. Mai. Der Verfassungs-Ausschuß nahm betreffs Biala's die Subcomitsauträge, welche M' die deutschen Gemeinden Galiziens die deutsche Sprach: als Unterrichts- und Amtssprache festsetzen, an, genehmigte das Pauschale für Pensionen der Politiken und Schulaufsichtsbehörden und beschloß, die Petitionen der ruthenischen Gemeinden zwei Referenten zur Berichterstattung zuzuwcifen. Der Ministerpräsident erklärte, daß die Regierung über die Behandlungsart des galizischen Ausgleichs-Elaborates noch keinen Beschluß gefaßt habe; sollte sie aber das Gutachten des galizischen Landtages begehren, so würde damit weder den Rcichs-tagsbeschlüssen vorgegrisfen, noch die begehrte Jnar-ticulirung in der ^andesordnung aufgegeben werden an welcher die Regierung stets offen festgehalteil hat'. -Ler Ministerpräsident versicherte, die Regierung werde nichts unternehmen, was gegen Verfassungs-recht wäre, oder über die Regierungskompetenz hinausginge. Wiener Börse vom 23. Mai. 'Perc.Rente, öst.PaV. dto. dto. öst.inSild. sie von 1854'. . . 'ose von lööO, ganze josr voll 1860, Fl'inf:. örümiellsch. v. 186» . (4rLQ<1sQLL vtrlermark znSpTr. -.r raten, Krara v.. Küstenland 5 „ 1ns»2rn. r zu5 -cnoal.n. Slav. 5 « ötebenbürg. „ 5 Lktt«s»r. /kinonaibank . . - ^NlSN-Bauk . . . Lredilanstalt . Ls. o. >LScomptL-Gc> ^glo-österr. Bauk Bodencrev.-Ä. Oi»ir. Hypoth.-Lüul . SLeier. SScomr-U-Lr. -franko - Austria . . rais. Ferd.-Nordd. . Sädbahn-Geseüfch. . rais. EUsabetb-Bahu. Larl-Lndwig-Bahn Liebend. Eisenbahn . LitaatSbahn. . . . Lars. Hranz-IssesSs.. füllfk.-Barc^c L.'-B. LLiöld-Fium. Batzu . Geld 64.75 72.10 !>4.-j 104. 124.50 146.75 Ware 64.85 72.20 94.50 104.25 125 50 147 25 91.- 92.— 85.75 82.- 84.- 79.- 82.Ö0 85. 79.5S I Geld ' 94.75 Ware 95.85 Oeft. HypoLh.-Dani ."rtorLi Lta- S^-b.>Oes. zu 500 Fr. 113.60 113.80 dto Bon:'6pEt. 'iirdb. (100 fl. LM.) Sieh.-B.^ooft.ö.W.) Llaalöbahn Pr. Stück StaatSd. pr. Sr. 1867 -llldols-?d.(30ost.ö,W.) Kranz-Jos. (L00 2.S.) ^edrr loo fl. ü. Lb. . L.'orr.--Dsmpfsch.-tzrLs. -ll IVO fl. CM. . . rric^cr :00 ft. LÄt. dto. 50 st. o.2r:. : fener . 40 st. ö.W. Sa!ur . ^ 40 „ PaMd . ^ 40 ^ ^ 49 „ Äl. Gcuo'.ö^ 40 ^ -^^.kirchgräy 20 „ . 20 „ . iv ^ äiu otisjAlr. 10Ü.W 103.50 92.25 132.50 126.50 96.80 100.75 104.- 92.75 133.- 127.50 97.— 101.20 186 50 187.— 833. 834.- 276.50 277.— 334.10 334.20 995 1l,00 316.75 317.25 270.— 272.— 98.-102.- -262. 263. 138.—!l38 25 2315 2320 201.70 202.— 250.25 250.75 257.—j 257.50 (8 Moll. 363^- 364'H i0vfl.sLdv.LL. 211.50 212 100 jl. 187.75 189 10 P). Steri.. 181.25 181.75 100 KrancS 120.50 58. - 31.50 40 - 28.50 36.—i 29.— 24.-- 22.50 16.-i 14.50 94.70 94.90 113.15 41.45 99.50 121.5V 59. 33 -41- 29.-38.- 30.-25.-23 17. 15 50 94.80 95.10 113.25 44.50 ttation.ü.W.verloSH. 92.15! 92.35 Kats. Murrr-Dncate r2g.Sod.-Errdu-aR.r. 90.-! 90.25 30-^a ^5^-; . 8lltz.ost.Bod.--Edtt. 103.40 104.801. »ro. :u.-t.i.r.rr-2,. 89.-^89.50 ? '-.- . 5.43 5.44 . 9.03 9.03 .168.L5 168.50 111.35 111.50 Telegrafischer Kursbericht . . der Filiale dcr Ätrieniuirir. Lscomptcbuilli in Laidach, von der k. k. öffentlichen Börse in Wien am 24. Mai. Schlüsse der Mittagsbörse. ». ^ 5perz. Metalliques mit Mai- und November-Zinsen « diallonat-Anleben 72 15. — 1860er Staats- Anlehen 103.7:v — Bankaktien 835. — Kredit 335.5.0. -Lnglobank 318.75. - Frankobank 277. — Lombarden 201.75. — Wechslerbank 324. — Baubank 124.50. — London 112.85. - L»Iber 111.10. — K. k. Miinz-Dukaten 5.43. - 20-Frank-Stilcke ö.OI' Wüterung. Laibach, 24. Mai. Sternenhelle Nacht, herrlicher Tag, vereinzelte Feder-nnd Hanfenwolken ans Sndwest ziehend. Wä rme : Morgen-6 Uhr -j- 9.0^, nachmittags 2 Utr > 24.0° 6. (1X71-s- 15.8'; 1870-s- 23.5".) Barometer im raschen fallen, 734.00 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -l- 15.1°, nm 0.3" über dem Normale. Gedenktafel über die am 27. Mai 1872 stattfindenden Lizitationen. 1. Feilb., Manscr'sche Real., Bretzen, BG. RndolfS-werlh. — 1. Feilb., Tomc'sche Real., Laibach, BG. Laibach. — 3 Feilb, Be^laj'sche Real., Laibach, BG. Laibach. — 2°, Feilb., Gacnik'scke Real, Laibach, BG. Laibach. — 2. Feilb Zaverl'schr Real., Tnigerm, BG. Littai — 2. Feilb., Grill'sche Real, Tschermoschnitz, BG. Rndolfswerth. Hönristts I-usclisr Sternallee im Gerber'scheu Hause hält Lager von Ol-iginal Meelön L ^Vil8on u. Original tt0W6-lVIa86kiN6N zu außerordentlich herabgesetzten Preisen; ferner empfiehlt dieselbe zu den billigste» Preisen dauerhaft und elegant gearbeiteie, fertige (318—1) Damm-, gern»- Sr Kinder-Mschr. Z WlU SMHWlVlMlM!rM M ller k. Ir. priv. I ^iunions^äriLiieLäiLieurtL Z ^ I)ekiL«1vt8ioi>»ill F ttauptplatr 7 im !. 81oo><. A ^ (319—1) G /HKMUUUUUUU-KUUUKMUUUUU Versicherungen gegen LKgelschä-en übernimmt in .ttiiii,,. Ws!i'i>sai>il. EP'z. OM^a. Isirien unil Dasmatien gegen möglichst billige, fixe Prämie — ohne Nachschußverbindlichkeit — nur die W W W cunopt Aktien-Gesellschast M Derftcherungen in Wien. 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Laut ß 2 der Statuten ist der lkA Zweck der Gesellschaft U a) der Erwerb, die Fortführung und die Erweiterung der untre der Firma: in betriebenen Bier- brauerei sammt dazu gehörigen Etablissements und Rechten; d) die Errichtung, Erwerbung und der Betrieb anderer Bierbrauereien oder sonstiger Gewerbe und Fabriks-Etablissements für eigene und fremde ^ Rechnung; ' e) die Erwerbung und Ausnutzung von Grund- und anderem unbeweglichen Eigenthnm hauptsächlich zu Zwecke» des Bierbräuereigefchäftes; ä) dis Erwerbung der zum Betriebe obiger Geschäfte erforderlichen Gewerbs- und anderen behördlichen Konzessionen. ^ ____________. W j Verwaltun^srath der Gesellschaft. 8 Präsident: Bizepräsidettte». Di». L«I,i»i-^l 8lur i«, Advokat. L S'ok< Iir i>n, k. k. Notar. Lsiz-ii^t v. IMl (Firma: «L Bcrwattnngsräthe: AIoi-iL Stzllior, ^unioi-, bisherige Bkitbcsitzer der Licsinger Brauerei (Firma: Loewenthal L Fabcr), L»i-ss8t Direktor der Oesterr. Hypothekar-Renten-Bank, SLsr-S Reichsraths-Abg. und Großgruud- besitzer, I)»'. KiisSI L'Lvijll^ti», Reichsraths-Abg., KS»?-. ^ Landtags-Abg. und Großgrundbesitzer. Die Subscription findet statt »ss» 2^1 «srrrS 23. !872. Der Subskriptionspreis für die znr Subskription gelangenden 40.000 Stücke beträgt per Aktie fl 120. Bei der Subskription ist eine iiantion von fl. 20 für jede gezeichnete Aktie in barem, in Kassenscheinen oder börsemäßigen Effekten, 10 Perzent unter dem Kurswerth gerechnet, zn erlegen. -»»» Tre Reduktion der Aumclduugen im Falle der Ueberzeichuuug bleibt Vorbehalten, und wird das Ergebnis der Zeichnung seinerzeit öffentlich bekannt gemacht werden. ' ' Der Bezug der repartirten Stücke hat gegen Erlag des Emissionspreises nnd gegen Vergütung der 5perz. Aktienzinsen bei sonstigem Berfalle der Kaution längstens binnen zehn Tagen nach Bekanntmachung der Repartirung bei den betreffenden Zeichnungsstellen zn erfolgen 8 Filililt kr fltimn. EskWpte-Di'.nk »ls Zrichkklikllk für Lüitiüch. V Das Unternehmen, dessen Aktien zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt werden, ist kein neues, erst zu gründendes. eine Erzeugung von 27.000 Eimer Bier eingerichtet, hat es >n einer Reihe gewuuireiciier Jahre seine Prodnkuo» auf über « l»>« I« «» ßttli-'ISol» gesteigert und verwendet für seine Fabrikszwecke eine Area von .»».TO?» Qnadraiklastern, wovon ungefähr 12.000 Ouadratklafter mit Hochbauten bedeckt sind. Sein Farikat h wiunt, seine AbsatzgueNeu, so die der Erzeugungsfähigkeit. bedeckt sind. Sei» Farikat hat uicht blos iu der Heimat einen allererste > Äiuf, sondern hat auch in Italien und ini Orient, wo es täglich mehr Verbreiiung ge >1^ wiunt, seine Absatzquelleu, so daß mit Rücksicht auf die zweifellosen Erfolge der Weltausstellung seine Absatzfähigkeit kaum eine andere Grenze haben dürfte, als Kl Speziell letztere zu steigern, war der Zweck der U,uwaudl»ug in eine Aktien Gesellschaft. t IflIIN,»»«-»» t»,»>«>«»» sollen ausschließlich für die Schaffung des ausgiebigsten BetriebSfondes und zn Betriebs Erweiterungen dienen, welche die ,,1-i« »»H«», , » s , Hliiiil«»»« V»»» I t «>«») auf eine jährliche Erzeugung von S ,, » und darüber hebe» werden. Die LL« «< »It-ki«»« des gesellschaftlichen Unternehmens steht anßer Zweifel. Dafür sprechen die Erfolge anderer Aktienbränereien, — die Hütteldorfer Brauerei hat im Durchschnitt der letzte» Jahre cirea 25 Prozent, die Steinbrncher Bränerei 15 bis 20 Prozent nnd ebenso die »leisten ausländischen Bierbiäncrcien eine ähnlich große Verzinsung des Anlagekapitals als Erträgnis gegeben, dafür spricht auch hauptsächlich der Umstand, daß die bisherigen Ei ' ...... ' ' ' blo? r>gei»l>üiuer des Untcrnehinens an seiner ferneren, durch Fachmänner verf!ärkteu Leitung hervorragenden Antheil nehmen. Unter solchen Verhältnissen gewährt die Erhöhung des Betriebskapitals, die E'weiteruug und Verbesfernug der Fabrikation eine Bürgschaft nicht dlo! für die Erhaltung deS bisherigen Erträgnisses, sondern auch für dessen bedeutende Vcriu.hruug. 2),'it Rücksicht auf das vorstehende stellt sich die v.als ein in seinen Existenz Bedinguugeu gesundes, in seiner Ent-Wicklung in feiner Äieutabilität ,»»!' Unternehmen dar, dessen Aktien zn den Anlagewerthen solidesten Ranges zählen. (3i3—3) jUZMKUMUWWWEWWWWSSWWGSSk^WSMWW^ Vruck Vo» Jgv, v, Kleinsiayr t j)»». ^arrdrig in Calbach. Verleger und fllr die Ned.'ctwn oeraiilworllich: Ortooiar Bambcrg.