„Fttihtit, Vßohlft««», Zi»»«z str Alte." Nr. VS. Tonntag, I. Juli t8«S. V. Jahrgang Die „Mlirblirger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch nnd Kreita,^. Preise — für Marburg: ganzjährig K fl., halbjähug 3 fl., vierteljährig 1 fl. bv kr; fiir Anstellung ins Hans monatlich t0 kr. - mit Postverseudung: gttnzjäl^rig 8 fl., halbjährig 4 fl.. vicrteljcihrig 2 fl. Die ein Mal gespaltene Garmondzcile wird bei einmaliger Einschaltung mit 10, bei zweimnllgtr mit 15, bei dreiinali^er mit 20 kr. berechnet, wozu für jedesmalige lZinschaltnng 30 kr. Inseraten Stempelgebühr kommen. AsmtNlenientK-Eilltaduniz. Vci Beginn des neuen Monates machen lvir die freundticke Einladung znr Prünumeratiuu. Prännmerattonü-Preis. ^ür Marbsrg monatlivi 50 kr., mit' InftrUniiz in s Haus KU kr., mit Poftvkrsrkdimy vierteljälirig S sl. hillbjährig 4 fl., ganijährig » fl Die Administration der „Marburger Zeitung." Zur ^l'schichte des Taues. Die Auslösu,ng des ungarischen Landtages — daS «vichtigste Ereigniß der innc, en Politik — beschäftigt die unl^.nischen Tngcö-blatter in liolicm Krade. „Nnplo" spricht sich j^kmiißigt auS: „Wir «vissen es nicht, lvann delselbe zur Fortsepnng seiner Bcrathunlzrn einl'eruscn wird; doch ivissen und fthlcn wir es. d«ß sich die Regierung eit,?s gro-Pen ÄortlirilS. einer großen moralischen Stütze lieraubte. indem sie vie Mitglieder jenes Landtagcc! oein linmatlichen Herde zusende!, iilier dessen Bereitwilligkeit stlbst das verlageiide kötngliche Reskript sich billigt nti nuflert." „Hon"stigt: „Wir nalimen es lvnl)r, dlift diese Rcgieiung lllierijaupt niäUS. was sie etwa vom Landtage liätt«' gewinneti könne», bedarf. Atn Freudew läge Wlcnö wllrde d^i^^ Bettaj^ungS-iXesfript deS ungarischen LaitdrugeS nnter-sertigt. Die Regierung klamniert sich ol)ne Zözjerll an die FolderuNj,. die zur gortsepung deö Krieges uötlzigen Mittel auch nilS ttttgart» mii alisoluter Mt'cht lierbeischnsfen zu können. Wer bereits AlleS bcsij^t, von dem ijl eS albern, zu b'haupten, daß er nußcr Allem aueh noch elwaS ÄndereS will." Aus die Meldungen von dem glänzenden Erfolg Ben edek'S in der Schlacht bei Münchengräz. von seinem Borrücken auf der Straße nnch Glatz unter beständigen Kämpfen folgen rasch die Nachrichten über Siege, die Ramming bei Nachod. Skalitz und Neustadt und Gablenz bei Trautenau erfochten. Die Preußen sind auf der Flucht nach Schle-sien: unsere Truppen liaben die Grenze überschritten. Fachleute geben an. d.,ß an 10.000 Mann österreichischerseitS auf der gauzen. 8 — 10 Meilen weiten Kampfliiiie kampfunfähig gemacht wurden. Die Preußen hal)en noch größere Verluste erlitten. An der Hochgebirgsgrenze, die vom Gardasee bi» hinauf zum Stilsser Joch Italien von Tirol scheidet, enttvickelt sich allgemach ein lebli^ister Guerillakamps, in lvelchem Garibaldianer mit kleinen österrei-chischen Truppenabtheilungen und tirolischen Landesschützen zusammeime-ratlzen und Erstere mit lilutigen Köpfen zurückgeschickt werden. Die Tiroler Schuhen stellen ihren Mann und entsprechen den von ihnen geheg» ten ^Erwartungen. Ueber die Schlacht bei Cuftozza sagt daS „Franks. Jour.". lvelcheS vor Kurzem noch auf Seiten der Gothaer stand: „Wir begrüßen die erste Wasfenthat der österreichischen Armee mit aufrichtiger Freude, da. abge-selien von allen anderen Motiven, die Komplikation der politischen Situ« ation. nachdeln die Italiener auch an Baiern den Krieg erklärt und deutsches Gebiet verletzt haben, sich derart gestaltet hat. daß wir bei allen Sympathien für das italienische Volk die Niederlage der italienischen Armee wünschen müssen, wenn wir unS nicht ein Zeugniß größter politischer Unreife ausstelle» wollen." Die 3 t al iener haben ihren ersten AngrifsSpl^m aufgegeben und st^mineln l'ich bel Cremona und Piaeenza General Cialdini verläßt seine Stellung am Po. zieht sich gegen Bologna und von da auf die Armee des KöuigS ge,ien den obern Po zurück. Admiral Persans ist, lvie der „N. Ar. Presse" von verläßlicher Seite mitgethcilt lvird. mit seiner Flotte auf der Höhe von Venedig erschienen, (^iuc zur Beoblichtung deS Hafe»:s demselben nal)egekommene italienische ,Fregatte soll festgesahren Utid von unseren Seeleuten genommen worden sein. — Ein schlimmes Porzeichen, das s^nen Eindruck auf die Beman-uung der Flotte, die von dem geivöhalichen Aber.^lauben der Seeleute doppelt behaftet ist. gewiß nicht verfehlen wird; ein siegvetheißendes Bor-zeichen für die Kämpfer der Helgoland-Schlacht. Mary. Heiurich Seta. (Fmtsepung.) Durch die lange, schreckliche, eisige Nacht hin eilte die arnle Unglückliche immer die Straße hinaus, die in die Hauptstadt führt, durch weite starre Felder nnd diirch Hügel und Thäler. die sich alle meilenweit aas-zustrecken und mit ihr zu gehen schienen, um sie nicht vorwärts kommen zu lassen. Und lvie die dürren Gerippe rirt'iger Bäume itn Winde zitterten und krachend ihre dürren Arme gegeneinander rieben! Ruhige Pächtereien lagen schlafend dnztvischen. hier und da noch mit einem schwachen Lichte a»,fblickend. vom groben Hnnde bewacht, der eifriger und eifriger bellte, je näher sie k.un, und sich erst lange nach dem Berhallen der l,<^tcn Schritte zufrieden gab. Durch Hügel und Thal, durch Walo und Feld, immer trieb sie eine innere dämonische Getvalt vortvärtS. Keine Musik, kein GeisteNpuk der Nacht erschreckte sie. Die Wetterfahnen kreischten verj^et'enA, alte Bäume zogen ihr vergebens drohende Gcj'i.ljt.r. l^ie sal) nichts davon, ihre ganze fieberisch zitternde, t^imerzgcqnälte Seele wur berrits in London nnd suchte ängstlich in den Straßenlabyrinthen ljerum, d. S HauS zu finden. >vo er wohnte. Das kleine furchtsame Alltagsmädchen schritl als »veibliche Heldin durch die Nacht. Der Mor.ifn dämmerte herauf, die Sonne stieg empor, ohne ihre Pflicht zu thun. Wälme auf das ermüdete, vor Kälte und innerein Fieber Zitternde Äliävchcn herabzusenden ; endlich ward ls auch Mittag — sie wankte, schwankte, ächzte immer noch ve-rivartS. doch langsamer und intmer milhsellger, tiiS ein Wagen, der langsam vo/ ihr vorbei gefahreti war. still stand und sik zu rrivarten schien. Ei» alter, glatzköpfiger Gent-irmen. in seinem Buffaio Pen soglU' notli-wendig sein. daß vor der Wahl Norschlü^ze gemacht wcrden. dtiß sich Parteigenossen vereinigen, um den Mnnn ihreS Vertr^nlens öffentlich zu empfehlen, damit die 'Tausende von Stimmen sich nicht zersplittern, und in cinem so ausgedehnten Kreise die Wahlhandlung nicht wiederholt werden muß. Die Gemeindkwahlen in Marbnrg aber bewegen sich aus einem so enge begrenzten Gebiet, daß wir der Aufstellung solet^er Listen füglich ent-behren können. Wähler und Wählbare keuncu hier einander persönlich: Jeder Wähler ist in der Lage, selbst und leicht zu entscheiden, sür wen er stimmen soll. Die Ausstellung einer solchen Liste ist eine Kränkung der Ausgeschlossenen: nock gar viele Bürger und Angehörige der Gem.iude haben die begründete Ueberzeugung. daß auch ste verdient hätten, gen^^nnt zu werden — noch gar Manchen bezeichnet k^ie öffentliche Meinung nls der Empfehlung Werth. Die Ausstellnng solcher Listen gleiäU auf's H.uir einer Bevormundung^: es scheint, nls tvär.n die Wätzler beschränkten Ver standeS unk^ bedürften einer Btlel)rttng. Wenn al'er schon einige Wähler sich zu Vormündern der übrigen erheben, so wäre «S nicht mehr als bil-lig. daß ste ihre Namen nicht verheimlichen. Die alte, an'rzogene Lchen vor der Oeffentlichkeit in Staat und Gemeinde haben auch die Verser' liger dieser Liste nicht überwunden. Den Stimmberechtigten der Gemeinde ab^r rufen wir zu: Handelt offetl und kühn, wo Euer Recht zu wahren ist — handelt .hrlich und treu, wo Ihr eine Pflicht erfüll-n müßt. Ihr habt in diesen Zagen nicht blos Ener Recht auSutüben — Euch oliliegt auch eine Pflicht: zwar keine rechtliche, denn Ahr müßt nicht wählen; aber die sittliche^ die politische Verpflichtung habt Ihr Alle: Ihr sollt wählen, nach bestem Wissen und Gewissen, damit die Fähigsten und Würdigsten in den nächsten drei Iahren das Gemeiudcrecht schüpeu. das Gemeiudeivohl för dern. Dir Wirlsamtkit drs Gemeiiidcausschuffcs. (Bortrag de» Herrn Biirgermrister» A. Tappeiner in der Sitzung de» Gemeittdeau». schttsset vom 23. Juni.) ,.Mit der Einsührung eineS eigenen Gemeindestatutes ist auch die Bestellung der neuen Gemeiudevertretuna snr die Stadtgenlkinde Marburg verbunden ; selbe ivurde eingeleitet und s^chon in einigen Tagen findet die Mabl des neuen GemeindeausschusseS statt, weshalt) mit der heutigen Sitzung l)ie Periode der Thäti^eit deS gegenwärtigen Ausschusses eukiet. — Bei dieser unserer letzten Sitzung sei es mir gestattet, einen kurzen Rückblick in das Wirken des Ausschusses während seines ziveijährigen Bestandes ju machen und die im Interesse der Ltadtgemeinde gefaßten wichtigern Beschlüsse zn besprechen. — bläulichen und oft skelettartigen Kindern einzulassen. So füllte sich end-lich das große Zimmer. Niemand sprach; nur schrie hie und da ein jämmerliem künftigen Gemeindeausschusse vorbehalten bleiben, geeignete Mittel zur Regelung des Armenwesens mit Rücksichr auf die möglichste Schonung des Gemeindevermögens zu berathen und zu beschliei;en. — Die Stadtbeleuchtung, seit Vorjahren einem Pächter überlassen, ivurde durch Beschluß des Gemkinderatizes bis Meiling ausgedehut. und erwies sich unter der Kontrole eines hiezu bestellten Komitt's billigen Anforde-rungen entsprechend; selbe wurde auf die Dauer der nächsten drei Jahre abermals um den Betrag von 2'/.^ Kreuzer pr. Flamme und Stunde im Wege einer Minuendo-Versteigerung an den vorigen Pächter überlassen. In Besorgung der Erleichterung i^eS Verkehrs wurde die in kom-merzieller Beziehung wichtige Stnche von der St^idt nach Meiling vor-zugsweise in einen erwünschten Zustand gebracht und erhalten, zur Verbindung der Tricster-Reichsftraße mit der Straße zum Kärntner-Bahn-Hofe wurde in der Magdalenavoistadl unter Ankauf der nöthigen Grund-tbeile eine Straße neu eröffnet, die Straße zu den Mühlen erweitert und die schon vor mehreren Jahren in der nördlichen Richtung außer der Stadt projektirte Kaiserstiaße anglles.t, ausgeführt und an beiden Seiten m,t Kastanienbänmen bepflanzt; hiedurch wurde einerseits dem Projekte der Studterweiterung Rechnung getragen und andererseits einem für die An-nehmlichkeit der Stadt dringend gefühlten Bedürfnisse einer Allee abge-Holsen. — Wenngleich diese neue Anlage in gegenwärtil^en Augenblicke keine fühlbare L)erwendung findet, und wegen der Kosten der Anlage eine» allgemeinen AnklangeS dermalen sich noch nicht ersreuen ttinn, so darf der Gemcindsausschust,sich der lleb^rzkugnng doch nicht verschlie-ßen, daß er durch die Votirung dieser Anlage nur Nlltzliches und Angenehmes geschaffen habe, deren Werth mit den angepfllinzten Bäumen wachsen und von der '^Bevölkerung Marburg s in nächster Zuknnst gewiß nuf's freudigste begrüßt werden wird. — Mit der allseitig gewünjchlen Errichtung e ner Str.iße v(,u der Grazervorstadt znm Draufl'iße wurde über Anordnung deS GemrindeauSschufseS begonnen, und die Vollendung derselben wird nicht auSbleilien. da die oliwalten^en Hinder-ntsse vor der Hand in dem noch zu bewerkstelligenden Ausfüllen des Stadtgrabens und in der Aqnlrirul g eines zur Aorlsetzung der Straße nölhigen Grundtheiles liegen, welche Hin^ernisie mit dcr Zeit beseitiget «Verden. — Die vor mehreren Jahren begonnene Kanalisirung wurde nach Thunlichkeit sortgrsktzt, es wurden die Etraßrngräben in der Grazervorstadt grüßten-tljtils eingedeckt und d,e Passat,e bls zum Bahnhofe mit Trottoirö belegt; cm Domplatz lvurde der Kanal verlängert und durch die Ttzeatergasse g führt; dl? Webergasse und Kurggafse irurdkn kanalisirt und nebst einigen anderen Gähchen umgepflastert; die Herstellung de» für die Stadt ivich-ngsten aber auch kosl'pieligsten KaualeS ia der Draugaffe bi» zum An- schlußc in die Herrellgasse wurde beschlossen und vor kurzem in Angriff genommen, die Vollendung dessellien dürfte, wenn keine besonderen Hin-t>ernisse eintreten, auch noch im heurigen Jahre stattfinden. — Der Marktplatz sür Heu, Stroh n. dgl. am Domplatz befindlich, wurde vom Ausschusse als unpassend anerkannt und verfügt, daß solcher in die Grazervorstadt am neu ljcrgestellten Sophienplatze verlegt lverde; es mußte diesfalls auch die städtische Hcuwage dorlliin übersetzt werden. Diese Anordnung erweist sich als äußerst zweckmäßig, indem hiedurch einerseits dem öffentlichen Verkehr und andererseits der persönlichen Sicherheit der Schnlklnder. welche den Domplatz zum täglichen Kirchgange zu benützen bemüßlget sind, entsprochen tvird. Im Eiuverständnisse lnit der Nachbarsgemeinde Kartschovina wurde vom Ausschusse beschlosseu, daß ein von der Stadt entfernt liegender Theil der Steuergemeinde Burg Maierhof von der Stadtgemeinde abgetrennt und Mit der GlMeinde Kartschovina vereinigt werde, die behördliche Geneh-ntigung zur Abtrennung wurde erwirkt nnd solche bereits faktisch durchgeführt; die Stadtgemeinde konnte sich hiedurch oer Erhaltung mehrerer ulsgedehnter und nicht in ihrem Interesse liegender Straßenstrecken entledigen und wurde durch die Abrundnng der Gemeindegrenzen und Konzentrirung der Stadtgenreinde in die Lage versetzt, die ihr obliegenden polizeilichen Geschäfte erfolgreicher handhaben zu können. Ilnter dem gegenivärtigen AuSschusse ivurde in Folge früher angebahnter Schritte eln Landesgefetz erwirkt, mit welchem der Stadtgemeinde Marburg ein eigenes Genieindestatut verliehen lvurde. ^ Obivohl die Grundzüge des Statutes sich von dem Gemeindcgesetze des JahreS 1864 nicht ivesentlich unterscheiden, so ist selbes für die Stadtgemeinde demun-geachtet von großer Tragiveite und vielbedentend, indem die Stadtgemeinde IN Hinkunft von der Bezirksbehördc unabhängig eine größere Selbstständigkeit erlangt und die dem Bezirksamte zugelviesenen Agenden im Rayone der Stadtgelneinde unter Aufsicht der Statthalterei selbstständig auszuüben hat; dic Gemeinde ivird, abgesehen das; daS moralische Ansehen lderselben durch Elnanzipirung aus der Reihe der Landgemeinden gewinnt, auch in die Lage Versetzt, die Antonomie der Gemeinde gründlicher und vollständiger wahren zu können. Dieß sind die lvichtigeren. das JtUeresse unserer Gelneinde berührenden, vom gegenirär-tigen AuSschusse während seines zweijährigen Wirkens gefaßten und durchgesührten Beschlüsse; selbe liefern nach den bisherigen Erfolgeil schan den Beweis, daß der AnSschuß seinen übernommenen Ver-pflichtuligen in Vertretung der Gemeiude-Jntereffen getreulich nachgekommen ist. Ich fühle mich daher verpflichtet, Ihnen meine Herren den Dank der Gemeinde für ihr eifriges und uneigennütziges Wirken hiermit auszusprechen und verbinde dalnit meinen persönlichen Dank für Ihre freundliche lluterstützung. die Sie mir stets ans das Bereitivilligste zukomme» ließen uud wüusche. daß die Gemeinde auch in Hinkunst von Männern vertreten lverde. die imr das lvahre Wohl der Gemeinde und das Gedeihen derselben vor Augen haben. Ich schließe die letzte Sitzung, indem ich Angesichts deS über unser Vaterl.ind hereingebrochenen Doppelkrieges im Namelr der Stadt Marburg offen ausspreche, daß selbe gleich den übrigen Städten und Ländern unseres GesamintvaterlandeS Von der IlnauStveichlichkeit. den Krieg gegen ert)berttngösüchtigc Feinde anfzunellmen. überzeugt und gerne bereit ist, dem schwer geprüjten Vaterlande alle möglichen Opfer zu bringen, um dadurch zu dein gehyfften Siege, den Gott der Allmächtige der gerechten Sache verleihen möge, beizutragen. — Gott erhalte. Gott starke unsern obersten Kriegsherrn, unfern Kaiser Franz Josepu. dem ich. lvorin Sie gern einstimmen »Verden, ein dreimaliges Hoch bringe." Marburgrr Berichte. (Falsche Banknoten.) Am 25. Juni wurde im Steueramt eine falsche Banknote (Einser) einem Steuerzahler abgenommen, welcher versicherte, dieselbe in einem Tabakladen einpfangen zu haben. Diese Banknote hat die Bezeichnung „llu — L0" und ist die Fälschung leicht erkennbar. Da bereits ain 28. Mai vom Steueramt eine lolche Banknote abgenommen worden, fo dürften noch mehrere ausgegeben werden und ist deßwegen im Geldverkehr besondere Vorsicht zu empfehlen. (Hilfs verein.) DaS Filialkomite zur Bildung eineS steiermär-kischen Alpenjägerkorps hielt am Mittwoch die letzte Sikung. In Mar-i)urg wurden Mann geworben, in Pettau 7. Die Beiträge an Geld bkliesen sich auf 2800 fl. Nach der Genehmigung deS Rechenschaftsberichtes löste sich das Komitt? auf uud die Mitglieder traten alS „HilfS-verein zur Pflege nnd Unteistütznng verwundeter Krieger" zusammen. Dieser Verein etklärte auf den Ankrag des Herrn Bürgermeister?. A. Tappeiuer, von keinem anderen abhäiigen zu wollen, sondern ganz selbstständig zu wirken und beschlos;, einen Ausruf zu erlassen, damit Beitrage (geleistet und Erklärungen, lietrefsend Ausn^^hme der Verivundeten in Privatlzäuserli, Labung durchziehender Truppen, llnterstützuug der Jnva-liden. aligej^etien iverden. An die Frauen wirv der Verein sich lvenden, um durch ihre 'liiltivirknug Verbandstückc zu erhallten. o n der Strasie.) Allgemein entrüstet ist man über den lieidenmäßigen Lärm, der am Feiertag in den Straßen der Stadt tobte. (>!in Seiltänzer l)ielt ziveimal Vorckittag. zweimal Nachmittag seinen Um-ritt: er blieS Mit einer Trompete den Jägermarsäi und ließ sich von einer Troilimel in so lieblichen Tönen begleiten, daß die Mauern von Reu-Iericho einzustir^en drolzteu. Uno zumal die geflügelten Worte, ivelche der Redner voni Pserde yernnter sprich, um zur Bewunderung seiner Kunst aufzufordern! Das mag für ein Dörslein am Klrmstage pfiffen. wir aber danken höflichst für einen solchen Ohrenschmaus. Das Blasen des Iä.iermarscheS ivährend dieses Umzuges dünkte uns eine Ent-iveihung. eine Beleidigung der wackeren Krieger, die jetzt unter de» Klän-gen desselben in Kampf und Tod gehen. (ltn glück. Selbstmord.) Bei Vurmberg siud gester» drei Knaben ans der Gemeinde St. Martin im Draufluß rrtrunkcn und hcit sich ein Grundbesihcr auS der nämlichen Gcmrindc erkmigt. (M it zlvn !izig Iti h rc n.) Die unter dcln Namen P — K - -bekannte Person ist gesteru nach Lank^nvip bcfördert worden, um dort fkrne von Madrid die schönen Zonitneruilie. vielleicht au ti den Herbst oder Winter noch in einer Äesetlschlift zu vellcbcn. die zivc^r nicht eine gute ist. aber eS werden soll. (Spende.)" Da die Vlirg-r der ^!achl)tNt^cml'ittde i^amS w.t^cn Mangels an Naum nicht im St^nide sind, i'etmundete Kliei^er in Pslet^e zu nelimen. so liat der Genieindenuli Herr Nuslerer eine (^»ldsantmlunj^ zur Unterstühunj^ vertvundeter Kriej^er verauslaltet und den Belrag derscl' l)cn — 53 ft. 80 kr. — deni Bezirkr^amte üluri^rlien. (Diebstahl.) Einem Weinreisend?«. Namens Ioeplj Taul'er. der kürzlich im Gasthaus zum 3agerl)orn iiliernt^chtetc. sind zwei Doppcl-dukalen. sieben Viertel;,ulden. ein Silberzw-,u;i,jer. mrlirere Tilbcrsechstt und die Geld»l,sche «gestohlen worden: er lwt einen GrundbeslKer ons der Gemeinde Pöltschach. der mit ihm das gleiche Zimmer bewohnte im Verdacht. (SiegeSfest.) Herr Sketli. der Besiher des G^istliiinseS in der Sulz, hat den lobenSwerthen Entschlusi grsastt. heute Nachmittag ein „SiegeSscst" zu veranstalten, dessen Reinrrtr.,g sür die Bcrivundeteu bestimmt ist. Die geringe Entfernung deS FtstoitcS von der Stadt, der angenehme, staublose Weg durch dle Allee und durch die Sulz, die wunderschöne Lage des Gartens zwischen Rebenhügeln. der gute Ruf. dessen Küche unl) Keller des Herrn Sketh sich erfreneu und der wohlthätige Zweck der Feier ^dürften, bei der allgemeinen, freudigen Erregtheit der Gemütljer über die Siege unserer Wichen, dem Nklternehmen den ge-lvüttschten Erfolg sichern. (Fra nenverei n.) Vier nnd zwanzig Aranen halii'N unler dem Vorsip der Frnu Grafin Br^^ndis einen ^^^trein geliildet. um Veibandstücke flir die verwundkten Krieger zu sammeln. Stadt und Neustädte sind zu dics.ni Vekiufe in zwölf Abtheilungen geschieden und cs wcrven in jeder Abthcilung zivei Frauen die Sammlung mortjen schon beginnen. Letzte Post. Die Preußen wurden bei Gitschin von »er Kavallerie-Divi-ston er........ K. K. . . . ü'/, Metalliqne».....üv.Sl) s»'/. Rational'^nlche» .... VZ.K0 1860tr Sttiat».«tt!chcn . . . 75.Ü0 Bankaktien.......7l.t! jii 7.5,0 6.15 Geschäftsberichte. Mark» rq. LV. Juni. en. Heu fl. , Stroh, Lager, fl. 0.—, Etreu' fl. 0.» pr. Ceiltner. ^ War« öd in, 28. Jnni. Mochenm arkttbericht.) Weizen fl. 4.5»7, Korn fl. 0.—. Gerste fl. 0.— , Hafer fl. 07—, KukuruK fl. 3.2ü, Erdäpfel fl. 0.— pr. Mej^eu. Angekommene in Mtuburg. Vom 26. bl» 30. Juui. „ErzHerz. Zohan n." Die Herreu: Dessauer uud Machzin, Kauft., Wien. Werk, Kfm.. Tilli. Schwarz, Privat. Laibach. Ploy, Dr. d. Rechte. Laibach. Maiz, Techu., Graz. Jakop, Xfm., Maria Rast. „Stadt Wie u." Die Herreu: Schmidt, lSutsveriv., Harrach. Weuker. Privat. Wien. Äelenatti n. Filrst, Kaufl.. Nillach. Lichtenstern, Kfm., Wien, «achers, Kfm., Klagenfurt. Baron de Vonar, v. Schloß Dobl. Preybl, Vl,t»bes.. St. Vinzenz. Maro-gordato, Privat. Venedig. Wopfner, Kfm., Innsbruck. Äenwirth. Kfm. Ehreuhauseii. Wolf, Gasthofbcs , EiUi. Zangger. Kammerdiener, Wolssberg. Stadler; Mayr u. Wer-nlsch, Agenten. Villach. „Zur T r a u de." Die Herren: Gröschenberg, Beamter, Klagenfurt. Amo». Privat. Prag. Ullicher. Geschäflsmann, PrSvali. Wolzig. Privat, Graz. — Ar. gorftner tt. Verpfl«gsoffiz..SatttN. Venedig. Helstt den Vtwllvdktta! Oesterreichs Heldensöhne bekämpfen in Nord und Snd den über-müthigen Feind mit siegreichrm Erfolge. Sie kämpken mit um so größerem Mutbe. als sie das Neivnplsein haben, daß da» ganze österreichische Volk an ihrem Schicksale den innig-ften Antheil nimmt und seine Theilnahme in patriotischer Aeise bethätiget. Äach W gilt es. die erhabenstrn Pstichten der Menschlichkeit zu j>l»e»: Helfet de»» Berwu»»deten! Manche Menschenfreunde dürften in der L^ig? und Willen? sein, einen oder mehrere Soldaten bei sich in Pflege und Heilung zu überneh-me». während andere durch Beitragsleistungen ihrem patriotischen Gefühle Ausdruck geben und den edlen Zweck fordern helfen. Erklärungen lvegen Ü bernahme verwundeter oder kranker Soldaten, sowie jeder noch so geringe Beitrag an Veld, Wäsche, Leinwand, Charpie. Berbandstücken n. s. w. werden auf dem Oemeindeamte dankbarst entgegen genommen. Marburg, 20. Zun» 1866. Das patriotische Hilfscomit«. Aerd. Graf Brandis, Obmann Montag den 2. d. M. Abends 8 Ulir findet iut Casiuo-Speisesaale eine Wahliiesprechung sür ten jiveitea Wa!»lköiper st^Ut. Dienstag den 8. d. M. AliendS 7 Uhr Wcihlbesprechung des ersten Wahlkörper« in Gollitsch' GasthauS in der Äamtuervorstadt. -folgende Herren werden znr Wahl in den Ausschuß der Geineinde Äarbttrg von mehreren Waiilern auempsehlen: *) (252 Hcrr Arailza Adolf v. Herr Mayer Johann. „ Badl Anton. „ Modrinjak Dr. Lorenz. „ Vancaltiri Josef. „ Mohor Stefan. „ Bindlechner Franz. „ Miklositsch Johann. „ DominknS Dr. Aerd. „ Nagy AudreaS. .. Duchatsch Dr. Aerd. „ Nu'dl Andreas. „ Feyrer Alois v. „ Ogriffeg Georg. ^^rohtn Alois. „ Perko Franz. „ Geupperl Wilhelm. „ Petcrne! Jakob „ Girstmayer Jotiann. „ Pich» Johlnln. „ Vöh Thomas. „ Radey Dr. Franz. „ Hall)äit Franz. „ Renter Karl. „ Hanstner Karl. „ Rödling Franz. „ Hohl Anton. „ Scherbannl Karl. „ Janschiß Eduard. „ Schraml 5karl. „ .^taiier Jakob. „ Stampfl Franz. „ Äauftnann Anton. „ Sticht Anton. „ Krielinber Aloi? v. Stöger Dr. Josef. „ Koller Nikolaus. „ Tappeiner Andreas. „ Äolletnig Ferd. Tscheligi Franz. „ Lasibacher Jakob. „ Wagner Anton. „ Lctirer Friedrich. ,. Waltner Dr. „ Löschnigg Mathias. „ Wolf Simon. „ Ä^tarca Michael. „ Wundsam Joses. -) Dt'S Gerilcht, das; Heir Dr. Radey der Verfasser dieser Liste sei, entbehrt jedes (Yrnndes. _ '^llen Bekannten und Freunden in und um Marburg, von welchen ^persönlich Abschied zu nehmen mir nicht gegönnt war. sage ich ein lterzlicheS Lebewohl! Rr. 175b. Kllndmachnng. Im Sinne deS Allerhöchst genehmigten Gesetzes vom Iahte 1863, nach lvetchem für den Besib EineS Hundes in der Stadtgemeinde Mar-bürg eine Auflage von 2 fl. Oe. W. zu entrichten ist, und in Folge der diesbeziiglichen BollzugSvorschriften werde» die Besitzer von Hunden hier-mit aufgefordert, den Besitz derselbtn vom 1. biS 15. Juli 1866 in der Gemeindekanzlei anmelden zu lnssrn nnd die Auflage gegen Empfang-nähme der Quittung nnd einer Marke um so gewisser zu berichtigen, als der Abdecker unter Einem angewiesen wird, jeden Hund, welcher nach 15. Inli d. 3. an für das Stenerjahr vom 1. Juli 1866 biShin 1867 mit einer giltigtN Markt neuer Form nicht versehen ist. einzufangen und nach Nmstimden zu Vertilgen. Für Hunde fremder oder durchreisender Personen können Fremden-marken in der Gemeindekanzlei erhoben werden. ,Borslthung der Stadtgen,einde Marburg am 20. Juni 1666. Der Bürgermeister: A. Tappei»»er. Nr. 11V.). Kulldmachllug. Wodurch Von dcr gefertigten Gruieindevoistehung kundi^emal t wird, daß die W at, l de» G e m < i n d e A u s sch u s se S an den henden Zagen im GemeindrrathSsaale der Stadt Marburg, n. z. flir ne Wahlberechtigten deS INI. Wahlköpers a« B. J»»Ii d. I. ^^ormitt^^^s von t»is 12 Uhr. dann Nachmittags von 2 biS 6 lllir, de» II. Wahlkörpers am H. Ä»«l» d. ). ^iormittagS vt)n ^ bi» 12 ltkr. und dcS >. Wahtforpers an» 4. J»»ki d. ). Bormittags von 9 bis 12 Ulir sttU'finden werde, wobei jeder Walilköiper acht AttSschtthmit-^tied.r und v'er (Zis.chmänner zu w^ihlen li.,!. Gemeindevorftehun,; Marburg den 2i). Juni 1866 Der BüfszermeisterVoppL't»»«'!'. Bo« t. an: (2ü4 Nilldjleisch u. Kalbfleisch, das Pstild LS tir. liti IZaumuun i« d r Freie Lizitation. (251 D»e»» ^arh»aare«-Ha>Dt«Ug „z»l« ,^ptde»»ei» Zfaßl", Eck öer Herre«- u»ö psßsasse, in eiittne Rechnung von Herr« Eduard Krenner übernomtt.en hat. und empfiehlt sein wohlaNor»!r»es Lager. Um einen recht zahlrrichen Zuspruch bittkt bochachtungSvoll .1 V«i»>»»«Nich«r I»L»«ew«r: Fr«»z WieSItzatee. 7. ti. Lt. v. Druck -«d »«» adi»«r» ZAnichltz ««rd«rß.