Laibacher scenLZEiTms. Anzeigen werden billigst berechnet. Bestellungen, Ankündigungen und Beilagen sind ausschließlich nur an die Verwaltung : Oberlehrer Adolf VVein-lich, Laibach, Oberrealschulgebäude, zu richten. Monatsschrift des Krainischen Lehrervereines. Leiter: Florian Hintner, Pogačarplatz i. XXVIII. Jahrgang. Vereinsmitglieder erhalten das Blatt umsonst. Bestellgebüren und alle Zahlungen für das Blatt sind an den Zahlmeister d. Vereines, Übungslehrer Franz Gerkmann in Laibach, einzusenden. Erscheint am 15. jedes Monats; falls dieser auf einen Sonn- oder Feiertag fällt, wird das Blatt am nächsten Werktag ausgegeben. Bezugspreis: jährlich 4 K; halbjährlich 2 K, einzelne Stücke 40 h. Aufsätze und Mittheilungen über Schul- und Lehrerangelegenheiten, sowie Bücher und Lehrmittel zur Beurtheilung werden kostenfrei an die Leitung des Blattes erbeten. Handschriften und eingesandte Werke werden nicht zurückgestellt. Die Lehrer müssen zu leben haben und nicht wie der lasttragende Esel nach einer Reihe ermattender Stunden von Dornen und Disteln sich nähren dürfen. Sie müssen auch in ihrem Stande geehrt werden und nicht in Ansehung ihrer Person hinter einem Schreiber stehen, der nichts mehr als Buchstaben zu malen weiß. Herder. Angeschwärmt. Vom General Suwarow erzählt man, dass er sich, sobald er zornig wurde, von seinem Adjutanten anschnauzen ließ: «Der General Suwarow hat befohlen, man soll sich nicht vom Zorne übermannen lassen!» Einen solchen Warnungsengel hat nun nicht jeder an der Seite; aber einen Knoten sollte sich der Lehrer an einer Mädchenschule zum mindesten ins Sacktuch machen, der ihm durch seine Härte gelegentlich einschärft: «Sei hart und fest, wenn du nicht Blumen zertreten und den Ernst des Unterrichtes verlieren willst!» Nicht jeder meiner Leser wird recht wissen, wo ich hinaus will. Ich will nicht weiter durch die Blume sprechen. Es ist ein unter den Erziehern der Schule ganz offenes Geheimnis, dass fast jeder Lehrer der Mädchenschule, besonders der jüngere, in Gefahr ist, sich angebetet oder doch angeschwärmt zu sehen. Seminardirector Doctor Gruber in Berlin, der uns kürzlich ein nettes Büchlein geschenkt hat,* das manches aufdeckt, was «faul ist im Staate Dänemark», versichert, dass der Fall nicht vereinzelt vorkomme, dass die Schülerinnen die Thürklinke küssten, nachdem sie ein vergötterter Lehrer beim Hinausgehen berührt hatte. Mögen solche Überspanntheiten glücklicherweise auch so selten sein, wie etwa, dass eine höhere Tochter Häuptelsalat mit Seife wäscht, so ist doch soviel gewiss, dass die kleinen und großen Mädchen dem Thun und Lassen ihres Lehrers so eifrig nachstellen und es ihm abgucken, «wie er sich räuspert und wie er spuckt», dass sie darüber oft besser Bescheid wissen, als über die Dinge, die ihnen * Pädagogische Irrthümer in Schule und Haus. Von Dr. Hugo Gruber. Essen, G. D. Baedeker, 1900. von rechtswegen als Schülerinnen naheliegen müssten. Wie manches Mädchen hat schon einen Umweg um ein paar Straßenecken gemacht, wenn es annehmen konnte, dass ein verehrter Lehrer ihr auf dem oder jenem Wege begegnen werde! Wer nun weiter sieht als bis zur Schulstubenthür und weiß, wie es mit der Denkfähigkeit eines heranwachsenden Mädchens bestellt ist, welchen Störungen ein Mädchen besonders in der Entwicklungsperiode in körperlicher und geistiger Hinsicht ausgesetzt ist, wie der Körper leicht matt und der Geist lass zur Arbeit wird und der kleinste Schürzenzipfel, mit dem es spielt, hinreichend ist, seine Gedanken vollständig abzulenken und verflattern zu lassen, der ist zunächst leicht geneigt, den Lehrern selbst die Schuld daran beizumessen und sie unnachsichtig zu verdammen. Wie steht es nun damit? Trifft den Erzieher ein Vorwurf und in welchem Falle? Meine Leser werden es mir auch ohne meine Versicherung glauben, dass ich hier nicht von den gewissenlosen Männern spreche, die solch knospenden Mädchenblüten nachstellen, sei es in feiner, sei es in grober Weise. Auch die pädagogischen Schwerenöther schweben mir nicht vor,— es soll auch solche geben — die von zwölfjährigen Schulmädchen Preis und Anbetung zu ernten hoffen, wenn sie für dieselben die Tafel abwischen oder ihnen die Thür aufmachen oder sie sonst wie vollgiltige Damen behandeln. Nein, solche Gecken meine ich nicht; sie schicke man getrost selbst noch in die Schule zur Erziehung. Aber es gibt auch höchst ehrenwerte und fachlich tüchtige Mädchenlehrer, deren pädagogischer Takt nicht so gefestigt ist, dass sie sich immer auch in die inneren Zustände ihrer Schülerinnen zu versetzen und sich diese genau zu vergegenwärtigen vermöchten. Diese Lehrer vermögen eine Mädchenclasse aber auch sonst nicht leicht in richtigem Einklang und Ebenmaß zu halten und schaffen nur Unruhe und Unordnung, weil ihnen die Stimmgabel und der Taktierstock des Feinfühligen fehlt. Solche Erzieher sündigen freilich auch in dem Stücke, auf das diese Zeilen zielen, in mancherlei Weise. Da pflegt einer diese großen Kinder nicht nur als «Fräulein* anzureden, eine Sitte, die ja in höheren Töchterschulen und Lehrerinnen-Bildungsanstalten in der Ordnung ist, in Volks- und Bürgerschulen aber auf keinen Fall eindringen darf, sondern sie auch als große Damen zu behandeln und so in ihnen den alle Sinne umnebelnden Eindruck zu erzeugen, dass er sich als Mann vor der «schönen Weiblichkeit» beuge, die Gewalt der weiblichen Liebenswürdigkeit fühle, Zartheit und Anmuth zu schätzen, den Adel des Gemüthes und die Aufmerksamkeit eines reifenden, intelligenten Geistes zu ehren wisse. Ein anderer lässt es sich wieder auf andere Weise angelegen sein, den angehenden Backfischen einen fühlbaren Unterschied zwischen seiner Person und denen seiner Collegen ins Bewusstsein zu rücken und diesen Unterschied noch bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit dick zu unterstreichen. Mangelnde Erfahrung, Eitelkeit und Selbstüberschätzung verführen in dieser Hinsicht oft einen jüngeren Lehrer, eine besondere Aufmerksamkeit auf seine Person zu lenken oder sich seinen Amtsgenossen gegenüber mit der Gloriole reicheren Wissens, vielseitigeren Könnens und besserer Erfolge zu umgeben. Da thut es den Schülerinnen die stattliche oder schlanke Gestalt, der schöne Bart, das frische Gesicht, das dunkle, seelenvolle Auge, eine feingeformte Hand, vielleicht sogar ein interessanter Renommierschmiss auf der Wange an: Dinge, für die er sich beim Herrgott oder sonst wo bedanken und die Schätzer wo immer nur nicht in der Schule suchen mag. Ist nun der Lehrer so unvorsichtig, diese seine wirklichen oder vermeintlichen Vorzüge den Schülerinnen gegenüber mit einer gewissen Absichtlichkeit ins beste Licht rücken und durch die Eigenart der Tracht oder die besondere Form des Sichgebens dies oder jenes hinzuzufügen, wodurch das Interesse auf ihn abgeleitet wird, so trägt er die Schuld, wenn da noch Öl ins Feuer gegossen und dem Fass vollends der Boden eingescblagen wird. Dass das Pendel der Mädchenherzen gerade denjenigen Lehrern am liebsten entgegenschwingt, deren Außenseite vom Herkömmlichen und Gewohnten am meisten ab weicht, ist auch bekannt. Hier quellen Thorheiten und Allotria aller Art. Für das Ungewöhnliche und Extravagante schwärmt die Jugend schon einmal, die weibliche noch mehr als die männliche. Hier müssen wir noch bei einem anderen Punkte einen Augenblick verweilen, der Frage des persönlichen Verhältnisses des Lehrers zur Schülerin. Die starke Hand, die sich aufKnabenschulclassen oft legen muss, kann in Mädchenclassen, besonders in höheren, — zur Ehre der weiblichen Jugend kann es gesagt werden — in der Regel wohl entbehrt werden. Die Mädchen sind schon ihrer Natur nach minder ungebunden und unbändig als die Knaben. Bei ihnen darf das Band der Schulzucht lockerer gehalten werden; sanftere Einwirkung stellt die «heilige Ordnung» in einer Mädchenclasse wieder her, wenn sie einmal «außer Rand und Band» ist. Um so näher liegt aber die Gefahr des Verwöhnens, Gehen- und Gewährenlassens und einer Intimität zwischen Lehrer und Zöglingen, welche die zuchtvolle Haltung der Jugend untergraben kann. Die Frage nun, wie der Lehrer mit den Schülerinnen verkehren soll, ist eine überaus heikle, ja geradezu einer der Prüfsteine für sein pädagogisches Geschick. Gerade das persönliche Nähertreten des Lehrers und der Schülerinnen birgt seine gefährlichsten Klippen für den ersteren. Es fällt mir nicht ein, zu verlangen, dass der Lehrer nur als kalter Mustermensch, angethan mit dem Mantel der Gottähnlichkeit, in die Mädchenclasse trete und aus dreifacher Kathederhöhe zu den Schülerinnen nieder spreche; nein, auch er darf das schöne Wort Goethes: «Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s seinl» für sich in Anspruch nehmen. Aber er fasse es in dem schönen Sinne, dass er sich natürlich und ungezwungen gibt, nicht zwanglos oder familiär. Wenn der Lehrer so unvorsichtig oder so selbstgefällig ist, Persönliches in seinen Unterricht einzumischen, von seinen Studentenjahren, seiner Familie, seinem Freundeskreise, seinen privaten Angelegenheiten zu den Mädchen zu sprechen, ja dann darf er sich nicht wundern, wenn er bald den unerwünschten persönlichen Gegenton auf der anderen Seite vernimmt. Ernst und Würde des Unterrichtes sind ein für allemal weg und lassen sich nicht wieder einfangen. Wenn man also noch fragen sollte: Wie kann der Lehrer der Gefahr, von seinen Schülerinnen angeschwärmt zu werden, auf gute Weise entgehen? so setze ich als Antwort eine Stelle aus den «Leiden und Freuden eines Schulmeisters» von Jeremias Gotthelf hieher, die mir für junge und alte Lehrer hörenswert erscheint. «Der Lehrer — meint der treffliche Schweizer —- darf nie die Schwäche darstellen, sonst kommt er unter ihren (der Mädchen) Pantoffel. Er muss die Kraft darstellen, die anzieht ohne Absicht, in wahrer Liebenswürdigkeit, durch ein wahrhaft männlich Wesen, dessen Grund Ernst und Liebe ist, das sich darstellt fern von jeder Künstlichkeit in Milde und Kraft. Ein solches Wesen bringt selbst die Buben zu Liebe und Anhänglichkeit, geschweige denn die Mädchen. Die Mädchen haben, so sinnlich sie sein mögen, doch einen Zug zu höheren, besseren Naturen, nur müssen diese nicht in gar zu wüster Hülle sein. Daher sieht man so unendlich oft die Schülerin an den Lehrer sich hängen gegen den Willen der Eltern. So hat man viele Beispiele von Lehrern, die ihren Schülerinnen immer warm im Herzen blieben, denen bei des Lehrers Anblick die Augen ganz eigen glänzten, denen in der Tiefe wieder auftauchte die entschwundene Jugend, der FVühling des Lebens, die knospende mit all ihrem Wogen, ihrem Regen ... Je mehr der Lehrer die Kraft darstellt, je weniger er sich hinreißen lässt zu Tändeleien und Spielereien, desto unschädlicher bleibt, ja desto nützlicher wird diese Liebe und Anhänglichkeit. Zum Bewusstsein durch Erklärungen kommt sie nicht, die Blume geht nicht auf, nur die Knospe bildet sich verschämt zwischen Blättern, genährt und hervorgelockt durch milde kräftige Luft. Das Mädchen, gewöhnt an diese reine, bessere Luft, empfindet Ekel gegen die unreinen; vor seine Seele hat sich das Bild einer edlen Seele gestellt, die hat sein Herz erwärmt.» Blancheflore. Ans der amerikanischen Rechenliteratur der Gegenwart. Von Rudolf Knilling. (Schluss.) Dieselben Vorzüge, welche Southworths «Grundzüge der Arithmetik» aufweisen, müssen auch den beiden Lehrbüchern, welche Prof. Dr. David Eugen Smith gemeinschaftlich mit Prof. Dr. Wooster Woodruff-Beman verfasst hat, nachgerühmt werden, ja, wir möchten sogar behaupten, dass die «Ebene und körperliche Geometrie» und die «Höhere Arithmetik» dieser beiden Verfasser nicht bloß das Southworth’sche Buch, sondern auch die meisten Erscheinungen der neueren und neuesten deutschen Rechenliteratur in methodischer Beziehung weit übertreffen, und dass die eben genannten zwei Lehrbücher überhaupt zu dem Besten, Reifsten, Mustergiltigsten, Geistbildendsten gehören, was bis jetzt über Rechnen und Rechenunterricht geschrieben und veröffentlicht worden ist. Zur Begründung des eben Gesagten wollen wir hier nur wieder die Gesichts punkte und Grundsätze anführen, welche Beman und Smith in den empfehlenden und orientierenden Begleitworten zu ihren zwei Büchern selbst entwickelten. Bezüglich der «Ebenen und körperlichen Geometrie» aber bemerken die beiden Verfasser: «Da dieses Werk nicht wesentlich von der maßgebenden Geometrie der amerikanischen Hochschulen in Bezug auf Umfang und Anordnung des Materials abweicht, so beabsichtigt dasselbe, den Anfänger in die Anwendung der Elementarbegriffe der modernen Geometrie einzuführen. Darunter befinden sieh die Lehrsätze der Symmetrie, der Reciprocität oder Dualität, der Continuität und der Similarität. Die Verfasser haben sich bemüht, die richtige Mitte zu finden zwischen Büchern, welche dem Lernenden nichts zu thun überlassen, und solchen, welche ihn ganz auf seine eigenen Füße stellen. Anfangs sind die Beweise mit allen Details dargelegt, später werden die Belege nur mit Nummern angeführt und schließlich müssen viele der Demonstrationen von den Schülern ganz selbständig ausgearbeitet werden. Die Aufgaben sind sorgfältig nach der Schwierigkeit geordnet und sind sammt und sonders schon einer strengen Prüfung in der Praxis unterzogen worden. Die Autoren waren bemüht, in die Lösung dieser Aufgaben durch eine systematische Darlegung der besten Methoden der Inangriffnahme origineller Theoreme und Probleme einzuführen. Die gediegensten geometrischen Lehrbücher der englischen und anderen Sprachen wurden geprüft und ihre besten Gesichtspunkte, so weit als möglich, übernommen. Diese Vorzüge werden noch erhöht durch die Schönheit und Genauigkeit der geometrischen Figuren und die Vorzüglichkeit der typographischen Ausstattung. Niemals zuvor ist Wentworths Geometrie so verbreitet gewesen wie jetzt, noch hat sie jemals allgemeiner befriedigt, indes geben sich Verfasser und Verleger der Hoffnung hin, dass auch dieses neue Buch herzlich willkommen geheißen wird und dass viele Lehrer es dem Bedürfnisse ihrer Classen in hervorragender Weise werden angepasst finden.» In der Vorrede zur «Höheren Arithmetik» dagegen werden von den Verfassern folgende acht Punkte angeführt: «1. Das vorliegende Werk ist in der Annahme verfasst worden, dass es von den vorgeschritteneren Lehrern an den amerikanischen Hoch- schulen, Akademien und Lehrer-Bildungsanstalten mit Nutzen gebraucht werden wird. Wie im Titel angedeutet, ist es für solche Personen bestimmt, welche den Gegenstand zuin zweitenmale vornehmen und die früher erworbenen Kenntnisse zu revidieren und zu erweitern wünschen. 2. Die angewandten Aufgaben des Buches beziehen sich auf das Geschäftsleben des Tages oder sie behandeln wissenschaftliche Fragen, welche im Laboratorium entstehen, oder sie beabsichtigen allgemeine Belehrung. Der Umstand, dass die Überlieferung die Schule mit einer Menge ererbten und veralteten Krams überhäuft hat, welcher vom Geschäfte, vom Handel und Verkehr einen ganz falschen Begriff gibt, ferner, dass im Zeitalter der Wissenschaften und Erfindungen diese Themata keine Stelle in der Arithmetik gefunden haben und endlich, dass die gewöhnliche graphische Darstellungsmethode der Statistik in der Schule kaum gesehen wird, hat die Autoren nicht abgehalten von dem Versuche, die eben genannten Gegenstände in den Unterricht, und zwar in einer möglichst modernen Gestalt, neu einzuführen. 3. Die Aufgaben aus der reinen Arithmetik gehörten zwar nicht in unser für die Hochschulen bestimmtes Lehrbuch, wir haben sie aber dennoch aufgenommen, um in der mathematischen Analyse zu üben. Dieses ist fast ihre einzige Rechtfertigung. Indes ist der Versuch gemacht worden, dem Schüler ein möglichst klares Verständnis solcher abstracter Gegenstände zu geben, als da sind: der größte gemeinschaftliche Divisor, die Multiplication und Division von Brüchen, Quadrat- und Cubikwurzel u. s. w. Zu dem Ende war es noth-wendig, sich der algebraischen Bezeichnungsweise durch Buchstaben zu bedienen. Die meisten Lernenden werden genügend Algebra für diesen Zweck verstehen, und den anderen können die hiezu erforderlichen Grundlagen und Grundbegriffe in zwei bis drei Lectionen gelehrt werden. 4. Das Werk wiederholt bloß die bereits früher erlernten Reehenarten und wendet sie auf die verschiedenen Sachgebiete an. Es ist darum nicht als nöthig erachtet worden, eine Erklärung jedes einzelnen arithmetischen Ausdruckes zu geben, welcher in Anwendung gekommen ist. 5. Da das Buch für Lehrer bestimmt ist, welche in der Arithmetik ein Werkzeug der Verstandesbildung erblicken, so wurden auch keine besonderen «Regeln» aufgestellt und formuliert. 6. Wir ersuchen die Lehrer, den in unserem Werke niedergelegten Vorschlägen betreffs Auslassung solcher Capitel zu folgen, welche für ihre Schüler nicht geeignet sind, und in der Reihenfolge der Capitel und Übungen nach ihrem Geschmacke zu wechseln. 7. Obgleich die Verfasser nicht versäumt haben, die hervorragenderen französischen, deutschen, italienischen und englischen arithmetischen Lehrbücher zurathe zu ziehen, so haben sie doch nur wenige Rechenbeispiele diesen Quellen entnommen. Nur Days ,Electric Light Arithmetic' (London, 1887) sind sie für eine Reihe von Aufgaben zu Dank verpflichtet. 8. Endlich sei bemerkt, dass die Verfasser einige Figuren aus ihrer ,Ebenen und körperlichen Geometrie' in das neue Werk herübergenommen haben. Bezüglich der methodischen Behandlung jener Gegenstände und beigefügten Übungen aber seien die Lehrer auf das erwähnte Lehrbuch der Geometrie verwiesen.» Welches sind nun die hervorstechendsten charakteristischen Merkmale, durch welche sich die eben besprochenen drei amerikanischen Lehrbücher, also Southworths «Grundzüge der Arithmetik» und Bemans und Smiths «Geometrie» und «Höhere Arithmetik» von den rechenmethodischen Erscheinungen des deutschen Büchermarktes wesentlich unterscheiden? Antwort: Nach unserer Überzeugung sind dies folgende zwei: 1. Die Beschränkung der Theorie auf das Allernothwendigste mit gleichzeitiger sorgfältiger und eingehender Berücksichtigung der Bedürfnisse des praktischen Lebens; auf verhältnismäßig engem Raume wird eine erstaunliche Fülle von sachlichen Belehrungen über geographische, statistische und physikalische Rechenaufgaben und namentlich auch über Interessen-, Provisions-, Disconto- und Wechselrechnung geboten; die Amerikaner huldigen thatsächlich und in Wahrheit dem prächtigen Grundsätze, der sich in Goethes Worte: «Grau, Freund, ist alle Theorie, doch grün des Lebens goldner Baum» ausgesprochen tindet, während wir Deutschen noch viel zu sehr der bloßen Theorie nachhängen und aus pedantischer Übergründlichkeit nur zu häufig die Hauptsache, d. i. die Anwendung auf das Leben mit seinen vielgestaltigen, hochwichtigen und dringenden Bedürfnissen und Anforderungen, vergessen; in dieser Beziehung könnten wir ungemein viel von den praktischen Amerikanern lernen. 2. Unterscheiden sich die amerikanischen Lehrbücher von den deutschen in der äußeren Ausstattung, und zwar zunächst durch möglichst soliden und geschmackvollen Leinwandeinband, sodann durch blendendweißes, sehr starkes und dauerhaftes Papier, endlich durch einen ungemein sorgfältigen, sauberen und reinen Druck; auch die zahlreichen in den Text gedruckten Illustrationen zeichnen sich durch seltene und vielleicht unübertreffliche Genauigkeit, Deutlichkeit und Anschaulichkeit aus. Wie hübsch sind z. B. in Southworths «Grundzügen der Arithmetik» die in mannigfaltigen Rosettenformen gezeichneten Aufgabenmagazine, die prächtigen Versinnlichungen der Längen-, Flächen-, Körper-, Hohl- und Gewichtsmaße und die in den schönsten Zierschriften reproducierten Rechnungen, Quittungen, Wechsel und Bankanweisungen, und wie überaus fein und rein sind in Bemans und Smiths «Geometrie» und «Höhere Arithmetik» die geometrischen Figuren gerathen! Wie dürftig und ärmlich nehmen sich dagegen die meisten unserer deutschen Schulbücher aus! Wäre es also nicht zu wünschen, dass sich unsere Schulbücherverläge die amerikanischen zum Vorbilde nehmen und gleich diesen ihre größte Sorgfalt und ihren höchsten Stolz auf eine mustergiltige typographische Ausstattung ihrer Verlagsartikel verwenden möchten? Zum Schlüsse wollen wir noch Bemans und Smiths Prospect «An die Algebralehrer der amerikanischen Hochschulen» vollständig und unverkürzt mittheilen, weil derselbe für die eigenthümlichen Schulverhältnisse Amerikas ungemein bezeichnend ist und darum wohl jeden unserer verehrlichen Leser mehr oder weniger interessieren dürfte. Dieser Prospect aber lautet in deutscher Übertragung etwa folgendermaßen: «Während kein ernster Lehrer damit einverstanden sein kann, dass Versuche gemacht werden, die so wichtige Vorbereitung auf den Unterricht der niederen Curse durch Correspondenz zu ersetzen, dürfte es doch viele Algebralehrer geben, welche sich nicht die Vortheile, die von der Universität oder dem Normalcollegium (der Lehrer-Bildungsanstalt) geboten werden, zunutze machen können, und gleichwohl begierig sind, mit modernen Methoden vertraut zu werden. Solchen Lehrern nun, welche diesen neuen Methoden zu folgen wünschen und nach ihnen zu arbeiten gewillt sind, sobald sie die nöthige Anleitung erhalten, bieten die Unterzeichneten einen Correspondenzcursus an, welcher sich der in ihren Classen zu leistenden Arbeit möglichst nähert, so gut es eben die Verhältnisse erlauben. Der Cursus wird aus 40 Lectionen bestehen, zwei die Woche. Jede Lection dürfte zu ihrer Durchnahme zwei bis drei Stunden beanspruchen. Die Fragen werden dabei so angeordnet sein, dass ihre Beantwortung nothwendigerweise zum Verständnis der modernen Behandlung des Gegenstandes führen muss. Auch werden sie hektogi'aphiert und zweimal wöchentlich versandt werden, während die Antworten an bestimmten Tagen einzuschicken sind. Diese Antworten werden dann sofort mit Correcturen, Vorschlägen, bibliographischen Noten etc. versehen und wieder zurückgesandt werden. Der Cursus ist nur für Lehrer berechnet und setzt eine gediegene lebendige Kenntnis der Algebra voraus. Die Betheiligung an dem Cursus berechtigt aber keineswegs zur leihweisen Entnahme von Büchern der Universität oder des Normalcolleges. Der Cursus wird sowohl die besten Methoden der Darstellung der gebräuchlichen Fächer, wie auch die Anwendung der Symmetrie, der Homogenität, der Resttheorie u. s. w. in dem gegenwärtigen Arbeitsplan der Hochschulen behandeln. Auch darf angenommen werden, dass es für den Lehrer von großem Werte sein muss, wenn er seine Schwierigkeiten von Zeit zu Zeit offen darlegen kann und mit umgehender Post Verbesserungsvorschläge empfängt. Der Cursus wird am 1. November eröffnet. Nach dem 20. October wird niemand mehr zugelassen. Der Preis ist Doll. 10'— pränumerando. Rückerstattung des Betrages bei früherem Austritte kann nicht erfolgen. Auch ist ein Lehrbuch zu kaufen zum Preise von Doll. 110, Einzelheiten enthaltend, welche für den Cursustheilnehmer von Wichtigkeit sind. Wooster Woodruff Beman, Professor der Mathematik an der Universität von Michigan, David Eugen Smith, Professor der Mathematik am Normalcollege des Staates Michigan. Adresse für alle Correspondenzen: Beman & Smith, Ypsilanti, Michigan.» Prof. Hans Satter f Das Jahr 1900 ist für das Gymnasium in Gottschee ein Jahr der Trauer. Wenige Monate nach dem Ableben des in Gott ruhenden Prof. Eder hat die Anstalt einen neuerlichen schweren Verlust erlitten; am 1. December ist Professor Hans Satter nach längerem Krankenlager im 44. Lebensjahre einem Herzleiden erlegen. Geboren zu Marburg als Sohn des k. k. Zollbeamten Job. Satter — gegenwärtig k. k. Hauptzollamts-Verwalter i. R. zu Klagenfurt — erhielt der Verblichene seine Ausbildung an der Volksschule und dem Gymnasium zu Klagenfurt und wurde so seinem ganzen Fühlen und Denken nach ein Kärntner. Nach Vollendung der Gymnasialstudien und des Einjährigfreiwilligen - Jahres machte Satter im Jahre 1878 als Reservelieutenant die Occupation Bosniens mit, wo er in den Kämpfen bei Banjaluka, Kljuß u. s. w. mit Ehren focht und sich die Anerkennung seiner Vorgesetzten erwarb. Seit 1888 bekleidete er die Charge eines k k. Ober-lieuteuants in der Evidenz der Landwehr. Nach Beendigung des bosnischen Feldzuges widmete er sich zuerst an der Wiener dann an der Grazer Universität dem Studium der naturwissenschaftlichen Fächer, zu denen er sich besonders hingezogen fühlte. Von 1882 bis 1884 war er Assistent an der botanischen Lehrkanzel (Prof. LeitgebJ in Graz und betrieb als solcher selbstständige gelehrte Forschungen. Eine Frucht derselben waren seine beiden Publicationen «Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Lebermoose» (in den Sitzungsberichten der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien) und «Zur Entwicklungsgeschichte der Antheridienstände der Laubmoose» (Deutsche botanische Gesellschaft in Berlin). Die beifällige Aufnahme, welche diese Arbeiten in den wissenschaftlichen Kreisen fanden, sowie überhaupt der edle wissenschaftliche Ehrgeiz, der den jungen Akademiker beseelte, ließen in ihm den Gedanken rege werden, eine Universitätsprofessur anzustreben; allein seine damals noch minder günstigen materiellen Verhältnisse gestatteten nicht die Verwirklichung dieses Vorhabens. Und so legte denn Satter 1884/85 das vorgeschriebene Probejahr am I. Staatsgymnasium in Graz ab und wurde 1885 supplierender Lehrer am Staatsgymnasium in Klagenfurt, an welchem er in dieser Eigenschaft bis 1893 wirkte. In Klagenfurt verstand es Satter, nicht nur die Zuneigung seiner zahlreichen Schüler zu gewinnen, die ihm als einem ihrer Lieblingslehrer noch jetzt eine treue, dankbare Erinnerung bewahren, sondern wusste sich auch durch Abhaltung von wissenschaftlichen Vorträgen im Musealverein u. dgl. in der Öffentlichkeit zur Geltung zu bringen. Seine gediegene musikalische Bildung machte ihn auch im dortigen Musikvereine und im Männergesangvereine zu einer sehr geschätzten Kraft. Als er, im Jahre 1893 zum wirklichen Gymnasiallehrer in Gottschee ernannt, nach Krain übersiedelte, wurde sein Abgang von Klagenfurt in den besten Kreisen der Stadt lebhaft bedauert. Satter selbst konnte sein liebes Kärnten, das er als seine eigentliche Heimat betrachtete , nicht vergessen; ein stilles Sehnen zog ihn oft und oft ins Land jenseits der Karawanken, denn so recht heimisch fühlte er sich in Krain nicht. Das Staatsuntergymnasium in Gottschee gewann in Prof. Satter eine sehr tüchtige Lehrkraft. Als geschickter Didaktiker wusste er durch einen klaren, leichtverstäudlicheu Vortrag das Interesse der Schüler für seine Lehrgegenstände zu wecken und ihre Aufmerksamkeit zu fesseln. Indem er das Wesentliche scharf hervorhob und durch Ausscheidung des minder Wichtigen auf die gründliche Erlernung des Nothwendigsten ein besonderes Gewicht legte, gelang es ihm, den Schülern ein dauerndes, unverlierbares Lehrgut zu vermitteln Als Meister in der Handhabung der Disciplin sah er den Schülern während des Unterrichtes nicht die geringste Ungehörigkeit nach und verlangte strenge die gespannteste Aufmerksamkeit. Beseelt von väterlichem Wohlwollen gegen die studierende Jugend, bot er derselben bei jeder Gelegenheit seine hilfreiche Hand. Sein Wohlthätigkeitssinn zeigte sich sowohl bei Schulfesten, die er bereitwillig mit einer milden Gabe förderte, als auch vielen unbemittelten Schülern gegenüber. Bei seinen Ausflügen im Gottscheer Gebiete pflegte er sich da und dort gern um begabte Knaben zu erkundigen, denen er sodann, sei es durch Unterstützung aus eigenen Mitteln, sei es durch Anempfehlung, den Weg zum Studium ebnete. Ein besonderes Verdienst hat sich der Verewjgte als Gustos des Naturaliencabinettes der Anstalt erworben. Die Sammlungen, welche er in einem nichts weniger als musterhaften Zustande übernommen hatte, zu heben, zu erweitern und zu fördern, sie nicht bloß zu einem tadellosen Unterrichtsbehelfe zu machen, sondern zu einer Art von Localmuseum auszugestalten, war sein edler Ehrgeiz. Arbeit und Mühe kostete dies genug; allein da wurden weder Arbeit noch auch persönliche Opfer gescheut. Für seine erfolgreichen Bemühungen in dieser Richtung wurde ihm seitens des Landesschulrathes die belobende Anerkennung ausgesprochen. Ein warmes Interesse brachte Satter auch dem in Gottschee zu gründenden deutschen Studentenheim entgegen; er wendete diesem Zwecke das Reinerträgnis seiner Schriften «Volks-thümliche Pflanzennamen aus Gottschee» (1898) und «Volksthümliche Thiernamen aus Gottschee» (1899) zu. Überhaupt zeigte Satter ein lebhaftes Interesse, für die Thier- und Pflanzenwelt von Gottschee, einer Gegend, die bisher sowohl faunistisch als auch floristisch noch wenig durch- forscht war. Im letzten Jahre seines Lebens sammelte er mit unverdrossenem Fleiße und mit schönem Erfolge die in der hiesigen Gegend und insbesondere auch in den zahlreichen Höhlen und Grotten des Gebietes vorkommenden Schnecken, bestimmte dieselben und hatte vor, darüber eine wissenschaftliche Abhandlung zu schreiben. Ebenso wollte er «Florenbilder» von Gottschee verfassen. Diesen schönen Plänen und Absichten ist nun leider ein jähes Ende bereitet worden! Als Obmann des Kindergartenvereines ließ er sich das Gedeihen des Kindergartens stets angelegen sein; unter seiner umsichtigen Leitung gestalteten sich die Schulfeierlichkeiten (Weihnachtsfest, Schlussfeier) für die Bevölkerung zu gerne besuchten Festen. Im politischen Leben ist Prof. Satter nicht hervorgetreten; aus seiner deutschen Gesinnung machte er nie ein Hehl und bethätigte sie, wann und wo er nur konnte. Dem öffentlichen Leben der Stadt brachte er ein reges Interesse entgegen und pflegte dabei seine Meinungen und Ansichten mit Freimuth zu äußern. Hinterm Berge zu halten und sich ein Blatt vor den Mund zu legen war überhaupt nicht die Art des geraden, offenen Mannes, der an alles gerne die kritische Sonde anlegte und jeglicher Flunkerei sowie allem Scheinwesen abhold war. — Als Freund der Alpenwelt rief er vor wenigen Jahren in Gottschee eine Section des deutschen und österreichischen Alpenvereines ins Leben, welche aber leider nur kurzen Bestand hatte. Die Aussichtswarte bei Friesach erhielt über Beschluss dieser Section nach dem Vornamen ihres Gründers den Namen «Johanneswarte». Im Jahre 1900 wurde Satter auch in die Stadtgemeindevertretung gewählt, wurde ferner Mitglied des Sparcasseaussehusses, des DireCtoriums des städtischen Wasser- und Elektricitätswerkes und des Studentenheim-Ausschusses. Im Jahre 1895 vermählte sich Prof. Satter mit der verwitweten Frau Marie Ranzinger und wurde Mitbesitzer eines Hauses («Villa Satter») und einer größeren Realität. Wenn Herzensgüte überhaupt den freilich nicht zur Schau getragenen Grundzug seines Charakters bildete, so zeigte sich dies ganz besonders im Schoße seiner Familie. An seinen Kindern hieng er mit der zärtlichsten Liebe, wie er auch ein sehr fürsorglicher, braver Gatte war. Schon vor Monaten ließ eine sich steigernde Gemüthsverstimmung vermuthen, dass sich der sonst so kräftige und scheinbar von Gesundheit strotzende Mann nicht ganz wohl fühle. Diese Befürchtung wurde leider nur zu bald zur traurigen Gewissheit. Vergeblich suchte Prof. Satter während der letzten Ferien in der Kaltwasser Heilanstalt Stein in Oberkrain Heilung und Genesung; die Krankheit — ein Herz- und Nierenleiden — nahm einen nur zu raschen Fortgang und raffte den trefflichen Mann in der Blüte der Jahre dahin. Das Gymnasium in Gottschee wird seinem verdienstvollen Lehrer eine dauernde dankbare Erinnerung bewahren Ehre seinem Andenken! J. Obergföll. Aus Stadt und Land. Veränderungen im Lehrstande. Ernannt wurden: zum Oberlehrer an der Volksschule in Heil. Kreuz hei Thurn-Gallenstein der Lehrer Herr Engelbert Kaučič, zu Oberlehrern und Schulleitern an den zu zweiclassigen erweiterten Volksschulen in Ježica und Preska die dortigen Lehrer Herr Anton Žibert und Herr Johann Sone, zur definitiven Lehrerin die provisorische Lehrerin an der Volksschule in St Veit bei Sittich, Erl. Anna G er s t e n m ay er. Im Bewerbungswege wurden versetzt: an die Volksschule in Sagor-Töplitz der definitive Lehrer Herr Konrad Mail! in Sagor; an die Volksschule in Grafenbrunn die definitive Lehrerin Erl. Francisca Bayer; an die Volksschule in St. Lorenz als Schulleiter der Lehrer und Schulleiter in Suchen, Herr Franz Potokar; an die Volksschule in Landstraß der Lehrer in Hönigstein, Herr Franz Grailand. Dem absolvierten Lehramtscandidaten Herrn Friedrich Praprotnik in Laibach wurde eine Lehrstelle an der dreiclassigen Volksschule in Sittich und der gewesenen Lehrerin Frau Hedwig Schwickert, geh. v. Lehmann, in Graz eine Lehrstelle an der einclassigen Volksschule in St. Lamprecht in provisorischer Eigenschaft verliehen. Der Oberlehrer Herr Michael Kosec und der Lehrer Herr Josef Tratar wurden in den Personalstatus der krainischen Volksschullehrer eingereiht; der Lehrer Herr Josef T raven in Naklas wurde über eigenes Ansuchen in den dauernden Kuhestand versetzt. Aus dem k. k. Landesschulrathe. In der Sitzung des k. k Landesschulrathes für Krain vom 29. v M. stellte der Vorsitzende, Se. Excellenz der Landespräsident Freiherr von Hein, den neuen Landesschulinspector, Herrn Peter Končnik, vor und begrüßte denselben aufs herzlichste. In warmen Worten gedachte Se. Excellenz sodann des in den bleibenden Ruhestand übergetretenen Landesschulinspectors, Hofrathes Josef Šuman. durch dessen Scheiden aus dem Amte die studierende Jugend einen väterlichen Freund, die Lehrerschaft einen wohlwollenden, humanen Vorgesetzten, die Schule einen tüchtigen Fachmann und eifervollen Förderer verliere. Sein entgegenkommendes, conciliantes Wesen habe ihm die Sympathien aller gewonnen. Alle Fragen der Schulgesetzgebung und Unterrichtspraxis beherrschend, habe Hofrath Suman seine Fähigkeiten und Arbeitskraft in den Dienst seines Amtes gestellt. Sein Scheiden werde bei allen, die ihm von amtswegen näher traten, aufrichtig bedauert. Von dieser Kundgebung, die dem Sitzungsprotokolle einverleibt wurde, gieng Hofrath Suman eine schriftliche Mittheilung zu. In derselben Sitzung wurden inbetreff der Bestellung von Bezirksschulinspectoren für die nächste Functionsperiode die erforderlichen Beschlüsse gefasst. Wegen provisorischer Besetzung der erledigten Lehrstellen in Rakek und Neumarktl wurden den betreffenden Bezirksschulräthen die geeigneten Weisungen ertheilt. Dienstalterszulagen. Der k. k. Bezirksschulrath Adelsberg hat den Beschluss gefasst, dass die Volksschulleitungen auf Verlangen der Lehrer von amtswegen um Verleihung der ihnen gebüren-den Dienstalterszulagen einzuschreiten haben. Vom I. k. k. Staatsgynmasium in Laibach. Vom k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht wurde die Eröffnung einer zweiten Parallelabtheilung zur ersten Classe des k. k. I. Staatsgymnasiums in Laibach genehmigt. Die hienach zu theilende slovenische Abtheilung der Classe (I. b) zählt gegenwärtig 87 Schüler, die bisher in einem für 46 Schüler berechneten Raume unterrichtet wurden. Aus dem k. k. Stadtschulrathe. In der ordentlichen Sitzung des k k. Stadtschulrathes ergriff der Vorsitzende, Bürgermeister H ri b ar, das Wort und beantragte in längerer Ausführung, die slovenischen Volksschulen Laibachs mögen die Centennarfeier des Dichters Prešeren am 3. d. M. durch eine kleine Feier in den Schulräumen und durch Freigabe des Tages begehen Der Antrag wurde einhellig angenommen. Auch an den deutschen Schulen ist der genannte Tag unterrichtsfrei. Ferner wurde beschlossen, dem k. k. Landesschulrathe die Vorrückung von sieben städtischen Lehrkräften in die erste und von sechs Lehrkräften in die zweite Gehaltsclasse vorzuschlagen. Dem städtischen Lehrer Jakob Dimnik wurde die III. Dienstalterszulage zuerkannt. Darauf wurde eine ausführliche, elf Punkte umfassende Dienstesinstruction für die Schuldieuer der städtischen Schulen einhellig angenommen. Dieselbe soll auch dem Gemeinderathe zur Bestätigung vorgelegt werden. Bezüglich der beiden städtischen gewerblichen Vorbereitungsschulen wurde beschlossen, in Hinkunft von einem deutschen Unterrichte in der I. a Classe ahzusehen, da die Zöglinge zumeist nicht einmal in ihrer Muttersprache genügende Übung an den Tag legen. Zwei Gesuchen um Aufnahme auswärtiger Kinder in städtische Schulen wurde willfahrt; eines wurde abschlägig beschieden. Der k. k. Bezirksschulinspector Prof. Levee berichtete über die Inspeetion des II. städtischen Kindergartens. Der Bericht wurde einhellig genehmigend zur Kenntnis genommen; von der Anstellung einer ständigen Supplentin am II. Kindergarten wurde infolge der ohnedies sehr empfiudlichen Schullast Abstand genommen. Jedoch wird dem Stadtmagistrat empfohlen, für eine entsprechende Entlohnung solcher Snpplentinnen vorzusorgen. In den Räumlichkeiten des Kindergartens sollen einige Ergänzungsarbeiten vorgenommen und einige neue nothwendige Lehr- und Beschäftigungsmittel bestellt werden. Ein Ansuchen des Laibacher Lehrervereines um Erhöhung der Remuneration für jene Lehrkräfte, welche an den gewerblichen Vorbereitungsschulen wirken, wurde mit Rücksicht darauf, dass die bisherige Remuneration den ausdrücklichen gesetzlichen Bestimmungen vollkommen entspricht, abgelehnt. — Es wurde ferner beschlossen, an den Stadtmagistrat mit der Bitte heranzutreten, er möge für die Christfeier der beiden städt. Kindergärten den Saal im «Mestni dom» zur Verfügung stellen. Schließlich soll für einen Lehrer, der einen Handfertigkeitsunterricht leitet, beim Gemeinderathe eine Remuneration beantragt werden. Von den Laibacher höheren Mädchenschulen. Die deutsche höhere Mädchenschule im Institute Huth wird im laufenden Schuljahre von 65 Schülerinnen besucht. Davon entfallen auf den ersten Jahrgang 32, auf den zweiten 18 und auf den dritten 15 Zöglinge. Der Unterricht wird von der Leiterin, dem Religionslehrer, sieben Mittelschullehrern, einem Handelsschullehrer, zwei Volksschullehrern, einem akademischen Maler und einer geprüften Sprachlehrerin ertheilt. Die slovenische Kaiser Franz Josef I. höhere Töchterschule besuchen gegenwärtig 74 Schülerinnen. Ein • kaufmännischer Curs. der vor kurzem eröffnet wurde, zählt 18 Besucherinnen. Unter den Lehrkräften finden wir den Director, einen festangestellten Volksschullehrer, sieben Mittelschullehrer und zwei Volksschullehrer. Sterbefall. In Sagor verschied am 29. v. M. die Lehrerin Fräulein Josefine Kronabeth-vogl. Die verewigte Standesgenossin hat an der dortigen Volksschule seit dem Jahre 1883 in verdienstlicherWeise gewirkt. Der Herr schenke ihr den Frieden, den sie sich verdient hat! Neugestaltung der Schulaufsicht in Krain. Eine einschneidende Reform der Schulaufsicht in Krain steht, wie uns aus guter Quelle berichtet wird, unmittelbar bevor. Die Inspection der Volksschulen, die gegenwärtig mit der der Mittelschulen vereinigt ist und infolgedessen nicht in jener intensiven Weise ausgeübt wird, welche der Bedeutung des Volksschulunterrichtes entspricht, soll nun endlich abgetrennt und in die Hand eines zweiten Landesschulinspectors gelegt werden. So wird denn die Zeit hoffentlich bald da sein, wo man auch in den Schulen ferner Gebirgs-dörfchen einen Landesschulinspector, den man bisher nur vom Hörensagen kannte und in weiter Ferne wusste, wie ein Geschöpf der grauen Sage, von Angesicht zu Angesicht wird sehen können. Bei der Ernennung des neuen Inspectors, heißt es, werde nur eine Persönlichkeit in Betracht kommen, die abgesehen von fachlichen Qualitäten auch über eine gründliche Kenntnis des kraini-schen Volksschulwesens aus eigener Anschauung verfügt. Staatsbeihilfe. Das k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht hat der gewerblichen Fortbildungsschule in St. Martin bei Littai für das laufende Jahr eine Beihilfe von 300 K bewilligt. Aus Kärntner Lehrerkreisen. Der Schulleiter Herr August Reich in Ingolsthal wurde in den dauernden Ruhestand versetzt. •—• Dem Unterlehrer Herrn Adolf Jakusch in Einöde und den Lehrerinnen Frl. Susanna Radocha in Sachsenburg und Frl Olga Wewerka in Obermillstatt wurde die nachgesuchte Dienstesenthebung bewilligt. — Der Lehrer an der Knaben-Volksschule in St. Veit, Herr Florian Duß, wurde zum Lehrer an der Bürgerschule ebendort, der Oberlehrer in Meiseiding, Herr Johann Nagelmayer, zum Lehrer an der Bürgerschule in Wolfsberg, der Lehrer an der Volksschule in Glödnitz, Herr Johann Schiffer, zum Oberlehrer an derselben Schule, der Lehrer an der Volksschule in Snetschach, Herr Lorenz Scheiflinger, zum Oberlehrer in Zell und der Unterlehrer Herr Franz Adlassnig in Roggersdorf zum Schulleiter in Preims ernannt. Ferner wurden folgende Unterlehrer, beziehungsweise Unterlehrerinnen zu Lehrern, beziehungsweise Lehrerinnen auf ihren bisherigen Dienstposten ernannt: Frl. Francisca Bouthillier und Frl. Emma Gamper an der Mädchen-Volksschule in Wolfsberg, Herr Eduard Eisendle in St. Salvator, Herr Leopold Gindel in Meiseiding, Herr Moriz Kastellitz in Sirnitz, Herr Stephan Langner in Zeltschach, Frl. Theresia Lex in Velden, Herr Rudolf Mohrherr in St. Johann am Brückl, Herr Alfons Primig in Tigring, Frl. Marie Rauscher in St. Martin bei Villach, Herr Anton Zolli in St. Leonhard bei Siebenbrünn und Herr Vincenz Zwick in Saifnitz •— Der beurlaubte Unterlehrer Herr Josef Straß er wurde der Schule in Obermillstatt zugewiesen und der absolvierte Lehramtszögling Franz Schubert zum Unterlehrer in Glödnitz bestellt. Ein neues Schulblatt für die Interessen des kärntischen Schulwesens wird mit 1. Jänner 1901 zu erscheinen anfangen Das Blatt, das als Fachorgan und Amtsblatt für Lehrer, Schule und Schulbehörden gedacht ist, soll am 1. und 15. eines jeden Monates erscheinen. Wes Geistes Kind das neue Erzeugnis werden soll, geht daraus hervor, dass Aufsätze über Fragen der Organisation, der Schulpolitik, ferner jede Art von Polemik und Kritik der Schulbehörden von vornherein ausgeschlossen sind. Ist Kärntens Lehrerschaft so ganz wunschlos, dass sie nur ein ganz geschlechtsloses, waschlappiges Amtsblättchen brauchen kann? Prešeren-Jubilttiim. In den Tagen vom 1. bis zum 3. d. M. begieng das slovenische Volk die Feier des hundertjährigen Geburtstages Franz Prešerens, dos Begründers der Kunstpoesie der Slovenen. Von Seite des k. k. Landesschulrathes wurde es dem freien Ermessen der Leitungen der staatlichen und privaten Mittelschulen Krains überlassen, ob sie den 3. December aus diesem Anlasse unterrichtsfrei halten wollten. Auch an den städtischen Volksschulen Laibachs wurde der Tag der Feier des Mannes gewidmet, dem allein von allen sloveuischen Dichtern eine tiefere Wirkung nicht nur auf die Zeitgenossen, sondern auch auf die Nachlebenden bis zur Gegenwart beschieden war. Reichsrathswahl. Bei der am 12. d. M. stattgefundenen Wahl eines Abgeordneten aus der fünften Curie für Krain unterlag Herr Lehrer Lukas Jelenc dem clericalen Gegenbewerber. Auf unseren Collegen entfiel die stattliche Anzahl von 11.812 Stimmen. Aus unserem Vereine. Der krainische Lehrerverein veranstaltete am 5. d. M. im «Inselzimmer» der Casinogastwirtschaft seinen ersten Vortragsabend im laufenden Schuljahre. Auf der Tagesordnung stand ein Vortrag des Herrn Bezirksarztes Dr. Alfred Mahr über «Erste Hilfeleistung bei Unglücksfällen». Der Vortragende entledigte sich seiner Aufgabe in durchaus ansprechender Weise, indem er aus reicher, reifer Erfahrung heraus bündige Belehrungen bot, wie bei plötzlichen Unfällen am besten und zweckmäßigsten die erste und uöthigste Hilfe zu leisten ist. Ohne sich weiter in entlegene anatomische und physiologische Tiefen der Wissenschaft zu verirren, verstand es Herr Dr. Mahr, auf diesem jeden Gebildeten, vor allem aber den Lehrer des Volkes nahe berührenden Wissensgebiete Licht zu schlagen und seine Zuhörer in das Verständnis der wichtigsten Maßnahmen einzuführen , durch die bei unvorhergesehenen schwereren Verunglückungen ein Menschenleben erhalten werden kann. Der wohlbemessene und zweckvoll ausgewählte Vortragsstoff umfasste u. a. die Capitel: Quetschungen, Blutungen, Wundbehandlung, Desinfection, Verbände, Knochenbrüche, Verrenkungen, Verstauchungen, Krankentransport, Verbrennung und Ätzung, Scheintod, künstliche Athmung, Bewusstlosigkeit und Ohnmacht, Fallsucht, Hitzschlag und Vergiftungen. Über alle diese Punkte wurden vom Vortragenden wertvolle Winke und Handgriffe in großer Zahl gegeben. Die anerkanntermaßen auf der Höhe der Zeit und ihrer Aufgabe stehenden Anschauungstafeln von Dr. Horner erwiesen sich für die dargebotenen Unterweisungen als eine taugliche Stütze und erleichterten dem Redner das Lehren, den Zuhörern das Lernen Die dankenswerte Leistung Dr. Mahrs lohnte der laute Beifall der Versammlung. Lehrer als Volkszählungscommissäre. Nach einem mit Zustimmung des k k. Ministeriums für Cultus und Unterricht herausgegebenen Erlasse des k. k. Ministeriums des Innern können Volks-u-nd Bürgerschullehrer als Zählungscommissäre bei der bevorstehenden Volkszählung unter der Voraussetzung verwendet werden, dass in der betreffenden Gemeinde keine andere zur Übernahme des Zahlungsgeschäftes befähigte Person vorhanden ist, dass die Lehrer hiedurch ihrer Berufspflicht nicht entzogen werden und dass die Verwendung derselben nur auf das Gebiet der Schulgemeinde oder auf die in nächster Nähe befindlichen Ortschaften beschränkt wird. Zur Reform des höheren Mädchenschulwesens. Wie die «Wiener Abendpost» kürzlich meldete, beabsichtigt die Unterrichtsverwaltung, demnächst ein provisorisches Statut für höhere Mädchenschulen, einen Normallehrplan für sechsclassige Mädchenlyceen und eine Prüfungsvorschrift für Candidatinnen des Lehramtes an solchen Anstalten herauszugeben. Schillspende. Die Krainische Sparcasse hat zur Unterstützung dürftiger Schülerinnen aji der deutschen Mädchenfortbildungsschule des Institutes Huth eine Beihilfe von 200 K bewilligt. Literarisches. Wie man uns aus Wien mittheilt, arbeitet die daselbst wohnende heimatliche Schriftstellerin Fräulein Jeanette Heinrich, deren Erstlingswerk «Bruder Fridunand» seinerzeit auch von uns eingehend besprochen worden ist, gegenwärtig wieder an einem historischen vaterländischen Roman: «Der Stadtschreiber von Villach.» In diesem zu erwartenden Geschichtsbilde wird auch der Humor zu seinem Rechte kommen. «Bruder Fridunand» hat inzwischen in den besten Kreisen Eingang gefunden und der jungen Autorin einen ehrenvollen Namen verschafft. Das Werk ist auch von mehreren Mittelschulen für ihre Büchereien angekauft worden Genau wie bei uns. Ähnliche Blüten, wie in Laibach, treibt die Unduldsamkeit und der hypertrophische slavisehe Größenwahn in Prag. Der dortige Stadtrath hat vor einiger Zeit den Beschluss gefasst, die deutschen Aufschriften, die sich an den Gebäuden befanden, in denen die deutschen Volksschulen Prags untergebracht sind, zu beseitigen. Dieser Beschluss wurde von Seite der Statthalterei sistiert und die betreffende Entscheidung dem Stadtrathe übermittelt. In dem Erlasse heißt es: Zur äußeren Ausstattung eines Schulgebäudes gehört die Aufschrift mit der gesetzlichen Bestimmung der betreffenden Schule. Diese Aufschrift bezweckt, die Eltern schulpflichtiger Kinder über die Art der betreffenden Schule und ihre Unterrichtssprache aufzuklären. Infolgedessen wurden auch in Prag unter der Aufsicht der Schulbehörden an den Gebäuden, in denen sich die deutschen städtischen Volksschulen befinden, deutsche Aufschriften mit der gesetzlichen Bestimmung der betreffenden Schule angebracht. Die Schulbehörden haben darauf zu achten, dass die Schulgebäude ihrem Zwecke entsprechen und nach demselben eingerichtet werden. Der Stadtrath sei also nicht befugt, an den Gebäuden Aufschriften anzubringen, zu denen die Schulbehörden nicht ihre Zustimmung ertheilt haben, und daher auch nicht berechtigt, die gegenwärtigen deutschen Aufschriften an den deutschen Volksschulen eigenmächtig in tschechische umzuwandeln, wodurch überdies der Zweck der Aufschriften vollständig vereitelt würde. Der Stadtrath hat gegen diese Entscheidung die Beschwerde an das Ministerium des Innern gerichtet. Zuschrift. Idria. Anfang December 1900 (Bildungsstreben). Ein eigenthümliches, für die krai-nischen Schulverhältnisse bezeichnendes Bild ergab eine Verhandlung des Einigungsamtes der Laibacher Bergbau-Genossenschaft, die jüngsthin in unserem Bergstädtchen stattfaud. Auf der Tagesordnung stand die alte Forderung um Einführung von Fortbildungs- und Fachunterricht in Idria. Auf die Erklärung der Vertreter der Werksinhabung, dass das Ministerium die Ertheilung von Fachunterricht bereits bewilligt habe und dass es zur Durchführung desselben nur an Beamten fehle, erklärten die Arbeiter, dass es ihnen nicht bloß um den Fachunterricht allein, sondern hauptsächlich um die Errichtung von Fortbildungscursen überhaupt, sowie die Verbindung derselben mit der Ertheilung von Fachunterricht handle, denn die Schule in Idria stehe auf einer solchen Stufe, dass die Kinder der Arbeiter, welche dieselbe nach Erfüllung der gesetzlichen Schulpflicht verlassen, weder nothdürftig schreiben und lesen, noch rechnen, vor allem aber nicht deutsch können, die Arbeiterschaft aber insgesammt den größten Wert darauf legen müsse, dass ihre Kinder neben lesen, schreiben, rechnen vor allem auch deutsch lernen, da sie das Deutsche zur weiteren Ausbildung und zu entsprechendem Fortkommen unbedingt brauchen und die heutige immer größere Abhängigkeit ihrer Kinder dem Umfänge des Idrianer Werksbetriebes, der schon lange nicht mehr der Zahl der Nachkommenschaft der Arbeiter entspreche, hauptsächlich der von Jahr zu Jahr in erschreckender Weise zunehmenden Unkenntnis des Deutschen zuschreiben. Die Arbeiter führten im weiteren aus, dass sie die Anstellung eigener Lehrkräfte für die Ertheilung des Fortbildungs- und Fachunterrichtes im Auge haben; auch soll sich dieser Unterricht nicht auf Sonn- und Feiertage allein beschränken, sondern täglich, und zwar vormittags und nachmittags, stattfinden. Auf diese allgemeines Aufsehen erregende Erklärung und Ausführung der Arbeiter bemerkten die Vertreter des Arbeitgebers, dass das Ministerium jährlich an 36.000 K für die Schule in Idria ausgebe, und dass es nur bedauert werden müsse, wenn der Lernerfolg nicht im entsprechenden Verhältnisse stehe. Die Bergdirection werde trachten, in dieser Beziehung so viel, als es ihr möglich, Wandel zu schaffen, und sich auch bestens bemühen, der starken Überfüllung der einzelnen Classen, welche die Arbeiter gleichfalls bemängelten, und die nicht am wenigsten die geringen Unterrichtserfolge erklären, abzuhelfen. Die Wünsehd der Arbeiterschaft betreffs der Schaffung von Fortbildungs- und Fachunterrichtscursen in der vorgebrachten erweiterten Form werden dem Ministerium unterbreitet werden K. Rundschau. Wien. Am 15. November hielt der Katholische Schulverein in Wien zwei Versammlungen ab, in denen der Neuschule wieder einmal das Zügenglöcklein geläutet wurde. Die erste dieser Versammlungen eröffnete der Wiener Gemeinderath Dr. Porzer, der, über die Neuwahlen ins Parlament sprechend,-unter anderem die nachstehenden Weisheiten verzapfte. «Es gibt wenig Gebiete,» — meinte er — «auf welchen eine Reform so nothwendig ist, als auf dem der Schule. So manche Schöpfung des Liberalismus hat schon den wohlverdienten Stoß erhalten, nur ein mächtiges Ge- bäude ragt noch ans früherer Zeit herüber, das ist die Schulgesetzgebung, welche vor mehr als 30 Jahren ins Leben gerufen wurde, sich aber heute, wo sie beinahe noch unverändert fortbesteht, überlebt hat, welche den jetzigen Anforderungen, die das christliche Volk an die Schulgesetzgebung stellt, schon längst nicht mehr entspricht, und welche deshalb noch nicht gefallen ist, weil es der Liberalismus verstanden hat, diese seine Schöpfung mit letzter Kraft festzuhalten. Es genügt uns nicht mehr das Schlagwort der Trennung der Kinder nach Confessionen, es muss der Geist der Schule ein anderer werden, es müssen auch die Lehrer vom christlichen Geiste erfasst werden, und es muss bezüglich der Schulaufsicht dem Staate gegeben werden, was des Staates ist, aber auch der Kirche, was der Kirche ist. Eine Reform der Schule in diesem Sinne muss kommen » Nach Dr. Porzer kamen der bekannte Herr Bielohlawek, ein Mann, der, wie kein zweiter, geschaffen ist, über Schuleinrichtungen zu sprechen, der Bürgerschulkateehet Mauß, der die alte Leierweise von der Verrohung und Entsittlichung der Jugend anstimmte und mit der Pose des Drachenbezwingers ausrief: «Retten wir durch den Katholischen Schulverein das Vaterland vom modernen Heidenthum!» und Dr. Caspar Schwarz, der einen klingenden Preisgesang auf Dr. Lueger anstimmte zum Worte. «Dr. Lueger» — sagte der Letzgenannte — «muss es gedankt werden, dass er der zügellosen Clique der sogenannten .jungen' Lehrer, die keine Autorität im Himmel und auf Erden anerkennen, ausgenommen vielleicht die ihrer Urahnen, der Orang-Utangs und Schimpansen, einmal den Herrn gezeigt und dass er, der Volksentrüstung Rechnung tragend, den Ärgsten unter ihnen gezeigt, wo der Zimmermann das Loch gemacht hat.» Eine recht unverhohlene Fehdeansage enthielt auch die Rede, die Prinz Alois Liechtenstein in der Abendversammlung vor zahlreichen Vertretern des Adels auftischte. «Die künftige Generation» — so leitete er seine moderne Teufels-besehwörung ein— «kann heutzutage die religiöse Unterweisung nur in der Volksschule erhalten. Daher die Energie, mit welcher unser Volk, seitdem es zum Bewusstsein seines Christenthums wieder erwacht ist, um die Schule kämpft und in derselben die volle Alleinherrschaft des christlichen Gedankens fordert, denn es weiß, dass dort oder nirgends seine Kinder zu Christen erzogen werden können. Ein kleiner, aber rühriger Theil unserer Lehrerschaft, die sogenannten «Jungen», will die christliche Religion aus den Volksschulen entfernen und bezeigt dem Christenthum in Wort und Schrift durch das Betragen in und außerhalb der Schule die ausgesprochen gehässigste Feindschaft. Diese ,rothen Jungen' sind ein öffentliches Ärgernis für unser christliches Volk und eine stetig wachsende Gefahr für unsere Civilisation. Sie müssen unnachsiehtlich aus der Volksschule entfernt werden, sie gehören nicht in die geweihten Räume, in denen die junge Generation jene geistigen Schätze empfängt und mehrt, welche das christliche Erbtheil der Väter bilden. Sie gehören dorthin, wohin sie neigen, in die Reihen der socialdemokratischen Agitatoren, welche, von Juden geführt, an dem Untergange der modernen Gesellschaft arbeiten. Wir aber, die wir die Reform der modernen Gesellschaft anbahnen wollen, wir, welche schon in unserem Parteinamen als Christlichsociale unser Programm bekennen, sind fest entschlossen, den Lehrkörper so zu gestalten, dass er treu mitwirkt zur Erfüllung unserer erhabenen Aufgabe, die uns erwartet. Wir wollen einen Lehrkörper, der aus dem christlichen Volke hervorgegangen, mit ihm eines Herzens und eines Sinnes ist.» So surren und schnurren die Spindeln dieser Leute, die unser schwergeprüftes Vaterland von einer Krise in die andere treiben möchten; aber die Flügel der Fledermäuse und Motten tragen glücklicherweise nicht hoch, und auch die clericaleu Bäume wachsen nicht in den Himmel hinein. Kärnten. Vor kurzem wurde in Völkermarkt eine neue Bürgerschule für Knaben mit deutscher Unterrichtssprache eröffnet. Kärnten besitzt nun fünf Bürgerschulen, denn es bestanden bisher schon solche Anstalten in Klagenfurt, Villach, St. Veit und Wolfsberg. — In der Förderung des Bürgerschulwesens scheint überhaupt in Kärnten ein recht löblicher Eifer erwacht zu sein. In Klagenfurt wurden in den letzten Tagen Enquetesitzungen abgehalten, welche die Umgestaltung des öffentlichen Schulwesens in Kärnten zum Zwecke hatten. Im Mittelpunkte der Erörterungen, an denen sich Vertreter des Landesausschusses, der Landwirtschaftsgesellschaf’t, der Gewerbe und des Handels, der Volks- und Bürgerschulen betheiligten, stand die Bürgerschule. Dabei kamen folgende grundsätzliche Fragen zur Verhandlung: 1.) Was leistet die heutige Knabenbürgerschule für die intellectuelle und sittliche Ausbildung ihrer Schüler, und ist es möglich, diese Leistungen im wesentlichen auch im Zeiträume von zwei Schuljahren zu erreichen? 2.) Ist es nothwendig. dass für den Besuch der Fachschulen in Kärnten die Bürgerschulbildung als Voraussetzung verlangt wird? 3.) Welche günstigen, beziehungsweise ungünstigen Einflüsse nimmt die Bürgerschule auf die Berufsentwicklung und die sociale Entwicklung der Bevölkerung? 4.) Ist dem Zudrange der Bürgerschüler zu den Berufen mit bequemer Lebensstellung und zu den unselbständigen Berufen in Kärnten zu steuern, und wie wäre das durch eine Reorganisation der Bürgerschule möglich? 5.) Welche Bedeutung ist den verschiedenen Vorschlägen zu einer Umgestaltung der Bürgerschule in Kärnten mit Rücksicht auf die finanziellen Verhältnisse des Landes beizumessen? Steiermark. Der Centralausschuss der untersteirischen slovenischen Lehrervereine hat kürzlich in Cilli über die Einigungsanträge des Lehrervereines Umgebung Graz berathen und im Sinne derselben beschlossen, einen «Verband der untersteirischen slovenischen Lehrer» zu gründen. Salzburg. Der Professor an der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Salzburg und k. k. Bezirks-schuliuspector Karl Vogt wurde zum Director der genannten Anstalt ernannt. Der als gewiegter Turnmethodiker bekannte neue Anstaltsleiter genießt die Sympathien der Salzburger Lehrerschaft in hohem Maße. Seinem zielbewussten Eingreifen ist es unter anderem zuzuschreiben, dass den Lehrern in ihrem Streben nach Abschaffung der geheimen Qualification wenigstens einiges Entgegenkommen gezeigt wurde. In den ihm zugewiesenen drei Schulaufsichtsbezirken wurde den Lehrern das Recht der Einsichtnahme in den Act der Amtsbeschreibung gewährt. Oberösterreich. In der am 5. und 6. October in Linz stattgefundenen Hauptversammlung des oberösterreichischen Lehrervereines wurden außer einer einschneidenden Änderung der Satzungen folgende Beschlüsse gefasst: 1.) Schaffung einer Dienstespragmatik; 2) Ausschließung der Mitglieder des Katholischen Lehrerbundes aus dem Öberösterreichischen Lehrervereine; 3.) Gewährung einer Unterstützung für die jüngst gemaßregelten Collegen in Niederösterreich und Steiermark im Betrage von 100 Kronen. * * * Preußen. Dem verstorbenen Staatsminister Dr. v. Falk, der sich den Ruhmestitel erworben hat, den verelendeten preußischen Volksschullehrstand zu einem frei sich fühlenden und angesehenen Stande erhoben zu haben, soll vom Preußischen und Deutschen Lehrervereine ein Denkmal errichtet werden. Schweiz. Die Stadt Zürich, die den Aufwand für sämmtliche Lehr- und Lernmittel in ihren Schulen bestreitet, gibt zu diesem Zwecke für jedes Kind der Primärschule 3 bis 4 Frcs., in den Mädchenclassen 5 bis 6 Frcs. aus. In der Seeundärschule beträgt die Ausgabe für gedruckte Bücher, Schreib- und Zeichenmaterialien pro Kind etwa 13 Frcs. Die Ausgaben steigerten sich seit 1894 von 86.068 auf 103.075 Frcs. Zürich hat zur Zeit gegen 170.000 Einwohner. Transvaal. Ein neues stattliches Schulgebäude hat unlängst die deutsche Schule in Pretoria erhalten. Der Bau, den Architekt Schönberg aufgeführt hat, wurde durch die hochherzige Gabe eines reichen Farmers ermöglicht. Der genannte Herr, einer der eifrigsten Förderer des Deutschthums in Südafrika, widmete diesem Zwecke die ansehnliche Summe von 10.000 Pfd. St. ILzEain.in.Ig'faltlg'es- Adolf Pichler "j". Der greise Dichter und getreue Eckart Jung-Tirols ist am 15. November im Alter von 82 Jahren zu Innsbruck verschieden. Mit ihm ist ein Geist ins Lichtreich zurückgekehrt, der eine vollkräftige Verkörperung des fortschrittlichen und freiheitlichen Deutschthums darstellte. Als Lehrer wie als Schriftsteller war Pichler eine Feuerseele, in der die helle Lohe dessen, was wir Überzeugung, Gewissen und Charakter nennen, machtvoll und stetig brannte. Seine Schriften athmen den Geist, der in den Worten gipfelt: Hütet die Liebe zur Heimat, bewahret die deutsche Sonderart, seid aber auch eingedenk der Zusammengehörigkeit mit dem ganzen deutschen Volke. Unser Blatt hat das Leben des reckenhaften Tiroler Sängers, der unter den freiheitlichen Dichtern Deutsch-Österreichs obenan steht, aus Anlass der Feier seines 80. Geburtstages in kurzen Zügen dargelegt,* so dass wir uns darauf beschränken können, auf jene begeisterte Kennzeichnung seiner reichen Vorzüge und seiner Vorbildlichkeit in Leben und Streben dankerfüllten Herzens hinzuweisen. «Swes leben ich lobe, des tot den wil ich iemer klagen!» Dieser Vers Walthers taucht mit Macht in unserer Erinnerung auf, wenn wir mit erneuter Wehmuth des Heimganges des geliebten Mannes gedenken, dessen persönlichen Umganges wir uns schon in den Knabenschuhen zu erfreuen das seltene Glück gehabt haben. Wer wie Schreiber dieser Zeilen das Vergnügen hatte, an Pichlers Hand über Berg und Thal zu wandern in einem Alpenwinkel, der zu den schönsten des Tiroler Landes gehört — an den grünen Hängen des Achensees, — der hat jenes Unsagbare, gar nicht in Worte zu Fassende, Allerhöchste und Allerwertvollste alles geistigen Verkehres empfunden: die erziehende Kraft des Lehrers, von dessen innerstem Wesen ein ge- * «Laibacher Schulzeitung» 1899, S. 111 ff. 131 ff. heimnisvoller Strom auf die Seele des Knaben oder Jünglings wirkt, der seinen Worten lauscht und von ihm lernen will. Solche Männer leuchten jedem in die Seele, der mit ihnen in Berührung kommt. Was groß und gut ist, wie der Dichter des Fra Seraphico, das stirbt nicht, sondern «zweigt nun immer und blüht so fort». Die Erinnerung an Adolf Pichler wird diese Kraft — das wissen wir — bei uns bewahren. Für die Bürgerschule. Wie der Vorstand des Deutsch-österreichischen Bürgerschullehrerbundes, so hat auch der Ausschuss des deutschen Landes-Lehrervereiues in Böhmen beschlossen, eine Denkschrift an das Ministerium auszuarbeiten, in der verlangt wird, dass die etwa zu gründenden Mädchen Lyceen sich an die Bürgerschule anzuschließen haben. «Flachsniann als Erzieher.» Dies ist der Titel einer neuen Komödie unseres wackeren Hamburger Collegen Otto Ernst, des Verfassers von «Jugend von heute». Das Stück behandelt den Kampf eines köpf- und herzensstarken Schulmeisters, der seinen Beruf künstlerisch auffasst und von reformatorischem Geist und Feuer beseelt ist, gegen einen intriguanten, verknöcherten Schulpedanten, eine Art von bureaukratischem Tartuffe, und gegen geistig rückständige Collegen. Dieser Kampf stellt den Helden schließlich vor die Wahl zwischen beruflichem und persönlichem Schiff bruch. Eine Fälschung, wie sie in Processen der letzten Jahre wiederholt eine Rolle spielte und die durch die eigene Thorheit des Fälschers ans Licht kommt, gibt das Motiv der endlichen Lösung ab Einem Gefühle der Dankbarkeit folgend, hat Otto Ernst die Erstaufführung seines neuen Werkes der Dresdener Hofbühne, die sich zuerst seiner «Jugend von heute» angenommen hat, überlassen. Das Wiener Burgtheater hat das Stück sofort nach seiner Vollendung zur Aufführung erworben. Eine Grabrede , die eine furchtbare Anklage enthält, hat der St. Pöltener Gemeinderath Hügel dem auf so unerwartete Weise verstorbenen Bürgerschuldirector J. Joßt gehalten. In derselben gab er der öffentlichen Meinung weiterer Kreise in St Pölten Ausdruck, wonach die Ursache des plötzlichen Hinganges des Directors Joßt in der aus politischen Beweggründen erfolgten Maßregelung desselben zu suchen wäre. Unsere Leser werden sich an den Fall, der sich in den letzten Ferien zutrug, noch erinnern. In der genannten Grabrede wurden die Christlichsocialen direct beschuldigt, den frühen Tod des unglücklichen Collegen Joßt verursacht zu haben. Dieser Umstand gab dem christlich-socialen Gemeindeausschusse und Landtagsabgeordneten Wohlmeyer Anlass, in öffentlicher Sitzung des St. Pöltener Gemeinderathes an den Bürgermeister die Aufforderung zu stellen, es mögen in Zukunft solche Grabreden allenfalls mit Polizeigewalt verhindert werden. Bürgermeister Voe 1 k 1 erwiderte, dass das nicht gut angehe, und dass er keinen Grund gehabt habe, dem Gemeinderath Hügel und dem O.-L. Lamp] als Obmann des Lehrervereines «Fortschritt» die Bewilligung zu Grabreden zu verweigern. Gemeinderath Hügel antwortete trotz der lebhaftesten Protestrufe der christlich-socialen Minderheit, dass er von dem, was er gesagt habe, nichts zurücknehme. Die Sitzung wurde hierauf unter allgemeinem Tumult geschlossen. Ein ehrliches Geständnis. Der Director einer Wiener Mittelschule äußerte sich, wie folgt: «Ich begreife jene Mittelschullehrer nicht, die sich um eine Inspectorstelle an Volks- und Bürgerschulen bewerben. Ich muss offen gestehen, dass ich nicht wüsste, was ich in einer Volksschule thäte; denn ich verstehe von dem Unterrichtshetriebe an derselben nichts. So wie es mir ergienge, dürfte es den meisten Collegen ergehen.» So denken noch viele, aber nur wenige sind redlich und muthig genug, es auszusprechen. Neuer Stuhl. Eine Erfindung, die aller Ehren wert ist, machte vor kurzem Herr Hauptlehrer Franz Dietz in Rheinsheim (Baden). Der Stuhl ist das Sitzmöhel, welches am meisten benützt wird Da die Personen in ihrer Größe sehr ungleich sind, und da man bei verschiedenen Arbeiten bald einen höheren, bald einen niedrigeren Sitz am passendsten findet, so ist selbstverständlich ein in seiner Höhe verstellbarer Stuhl vollkommener als ein anderer. An dem verstellbaren Stuhl hat nun Herr Dietz auf sinnreiche Weise eine Feststellvorrichtung angebracht, dass man die passenden Höhen fixieren kann. Schon vor einigen Jahren hat sich der genannte College durch Erfindung der selbstthätig arretierenden Stuhlschraube einen weit über Deutschland gehenden guten Ruf erworben. Jetzt ist er in seiner Erfindung einen Schritt weiter gegangen. Die Verwertung derselben besorgt die Firma Fr. Dietz in Rheinsheim, die auch gerne jede weitere Auskunft gibt. So ein Harmoniumstuhl oder Schreibsessel mit Feststellvorrichtung scheint uns ein nicht zu verachtendes Weihnachtsgeschenk für jeden unserer Amtsgenossen. ]>Xi t tli e i 1 im g’or». Geehrte Berufsgenossen! Wir erlauben uns hiemit, Ihnen wieder die vom Deutschen L. L V. in Böhmen herausgegebene Zeitschrift «Österreichs deutsche Jugend», von der soeben das 1 Heft des 18 Jahrganges erschienen ist, in Erinnerung zu bringen. Das Blatt verdient Ihre Unterstützung, nicht nur seiner seihst wegen, sondern auch noch deshalb, weil es den Reingewinn den Hilfscassen der einzelnen Landeslehrervereine Österreichs zuführt. Der Deutsche L. L V. in Böhmen zahlt von jedem in Ihrem Lande bestellten Stück an die Gasse des Krainischen Lehrervereines 40 h und jedem Amtsgenossen für seine persönliche Mühewaltung von jedem bezahlten halbjährlichen Stück 20 h, von jedem gauzjährlichen 40 h und gewährt noch überdies auf jo 10 durch einen Berufsgenossen bestellte Exemplare das 11. als Frei-Exemplar. Der entfallende Betrag von 20 oder 40 h kann bei der Einsendung der Abnehmergebüren durch die Herren Berufsgenossen von jedem Stück gleich in Abzug gebracht werden. Zur Einsendung des Geldes stellt die Verwaltung Postsparcassenscheine zur Verfügung. Im abgelaufenen Jahre hat die Gasse des Krainischen Lehrervereines 21 K 60 h erhalten. Die eben erschienene Neujahrs-Nummer (Nr. 1 des 18. Jahrganges) wird den geehrten Berufsgenossen in den nächsten Tagen gratis zugehen. Wer kein Heft erhalten, verlange von der Verwaltung von «Österreichs deutscher Jugend» in Reicheuberg (Böhmen) mittelst Postkarte eine Probenummer. Hochachtend F. Rudolf, R. Erben, Obmann des D. L L. V. in Böhmen, Verwalter von «Österr. d. Jugend.» Leiter von «Österr. d. Jugend.» * * Liebwerte Amtsbrüder! Noch klingt in allen Herzen die Kunde von den letzten gemeinen Gewaltthaten der herrschenden Partei. Mit einer Scham- und Rücksichtslosigkeit sondergleichen haben die Christlichsocialen Thaten ärgster Cabinetsjustiz durchgeführt — und dies in einer Weise, wie sie die Geschichte nur in solchen Zeiten festgestellt hat, wenn ein Staat, wenn ein Volk am Rande des Abgrundes stand! Mehrere der Besten unseres Standes haben den Muth, mit dem sie für die Interessen ihres Standes, für die Freiheit ihres Volkes, für den Fortschritt eintraten, mit dem Verluste ihrer Stellung gebüßt. Andere sind, da ihre Beförderung unter solcher Herrschaft vollständig ausgeschlossen ist, einem furchtbaren, von Jahr zu Jahr sich steigernden Elende preisgegeben. Anderen ist der Nebenverdienst entzogen worden. Wer soll nun diesen Kämpfern für Recht und Gerechtigkeit beistehen? Wer soll ihnen in ihrem Unglücke Hilfe bringen? Amtsbrüder, das ist unsere ernsteste und heiligste Pflicht! Helfet nach Kräften! Entbehret eine Kleinigkeit für die, die unsertwegen fast alles entbehren. — Eure Hilfe stärkt die andern im Kampfe, zeigt, dass wir in Noth und Gefahr «ein einig Volk von Brüdern» sind.~ * * * Einladung zur Hauptversammlung des Gottscheer Lehrervereines, die Montag, den 3 1. December 1. J., um 10 Uhr vormittags im Volksschulgebäude zu Got.tschee stattfindet. Tagesordnung: 1. Thätigkeits- und Rechenschaftsbericht der Amtswaltung. 2. Neuwahl des Ausschusses. 3. Freie Anträge. 4. Gesangsprobe. Der Ausschuss. Bücher-, Lehrmittel- und Zeitungsschau. Mädchenerziehung und Frauenberuf. Von Dr. Albert Mollberg. Berlin, Oehmigke (Appelius), 1900. Preis: 2 Mk. — Die Schrift verdankt ihr Entstehen der Überzeugung, dass die heutige Schule über der Sorge , die sie dem Ausbau der Lehrmethoden und Lehrpläne zuwendet, die noch wichtigere für die unmittelbare Erziehung des inneren Menschen vernachlässigt, dass ferner der erziehende Unterricht auf Auswahl und Darbietung seiner Lehrstoffe ein noch wachsameres Auge werfen und besonders auch auf die nöthige Pflege und Heranbildung des Körpers zu achten hat, und dass endlich der Wechsel verkehr zwischen den Erziehungsmächten Haus und Schule ein regerer werden muss. Es sind warmherzige und treffliche Worte, die ein erfahrener * Spenden zu diesem Zwecke bitten wir an unsere Verwaltung, Wien, XIV/1 Neubau-Gürtel 40, einsenden zu wollen. Ausweis darüber in der «Freien deutschen Schule», Erzieher und treuer Anhänger Stoy’s in die erziehende Welt in Schule und Familie hineinruft. Der Gedankengang des Buches ist nicht streng nach den Begriffen eines pädagogischen Systems geordnet, sondern folgt den sich darbietenden Thatsachen, die mit der Sache der Schulerziehung in Wechselbeziehung stehen oder stehen sollten. Der 1. Abschnitt wendet sich der ersten und eigentlichen Heimstätte der Erziehung, der Familie, zu. In einer freien, schönen und warmen Sprache, die sich frei hält von der Phrase wie von gelehrter Tüftelei, redet der Verfasser von den tausend Keimen und der ine versiegenden Triebkraft des Kinderparadieses, von der pädagogischen Seelsorge der Mutter und dem Zusammengehen von Familie und Schule, von Kinderstube und Kinderbällen, von der persönlichen Macht und selbstschöpferischen Art der Familienerziehung, die keine Hast kennen, stets den ganzen Werdegang des Kindes überblicken und nur edle Interessen pflegen soll, von der treuen Führung der richtigen häuslichen Mutter, von schlechten und rechten Spaziergängen der Mutter mit den Kindern, von der Abneigung gegen Wanderungen und Verzärtelung der heutigen Jugend, von der Stellung des Mannes und der rechten Grenze zwischen Hingabe an Beruf und Sorge für die Familie. Ebenso kräftig und anschaulich zeichnet uus der 2. Theil die heutige erste Schulerziehung und beleuchtet nach ein paar Vorbetrachtungen über die unnatürliche Arbeit in der Elementarclasse, häusliche Arbeiten und die Bildung des kindlichen Gedankenkreises durch den Unterricht die erziehlichen Werte der Unterrichtsstoffe wie die der Schule vielfach anhaftenden Schattenseiten (einseitige Frauenbildung, Seichtigkeit des Sach Unterrichtes, mangelhafte Erziehung von Auge, Ohr, Hand und Stimme, zusammenhangslose Kede, Auswendiglernen, Verbalismus und Hast des Unterrichtes u. s. w ). Capitel 3 handelt vom bewachenden Auge. Auch hier fällt der Hauptnachdruck auf die Herstellung des gestörten Gleichgewichtes zwischen Unterricht und Führung; unsere Mädchenbildungsanstalten, die nicht bloß Lerninstitute, • sondern Erziehungsschulen sein müssen, haben ausgesprochene Stellung zu nehmen zu den Aufgaben der unmittelbaren Erziehung. Als Helferin und Begleiterin des Unterrichtes bietet sich hier die «pädagogische Polizei» an, deren Wesen, Aufgabe und Maßregeln ausführlich dargelegt werden. Ihre Strafen sind Witzigungen, die das Gewissen schärfen; Ehrenstrafen und Belohnungen sind von zweifelhaftem Charakter und Vortheil, Freiheitsstrafen sind plumpe Verletzungen des Zartgefühles. Feste Sitte, gute Gewohnheiten, unerschütterliche Haus- und Schulordnung müssen von Mund zu Mund, von Geschlecht zu Geschlecht gehen. Bloße Aufsicht macht die Jugend schlau und schlecht; besser ist liebender Umgang, Theilnahme, Vorangehen in allem. Der Unterricht sei ein beschäftigender; Monotonie und Schleppfüßigkeit bleibe ferne. Der nächste Abschnitt lenkt die Aufmerksamkeit des Lesers auf die führende Hand des Erziehers. Hier interessieren besonders die Ausführungen des Verfassers über das Individuenbuch, worunter der Verfasser ein psychologisches Skizzenbuch versteht, in dem alles am Kinde Beachtenswerte eingetragen wird, ferner über Individuenconferenzen, Elternabende, Schulprogramme, Beifall und Strafe als Erziehungsmittel, die pädagogische Persönlichkeit des Lehrers u. a. Der Schlusstheil des Buches ist «Beginnende Ernte» überschrieben. Der Unterricht — so führt der Verfasser aus — braucht Hilfe bei Umsetzung der Ideen in die That, also heißt es heraustreten aus dem bloßen Lehr- und Lernprogramm der Schule und Übungsfelder schaffen, damit die Jugend anwehden kann, was sie gelernt hat. Als solche Übungsfelder eines wohlgegliederten pädagogischen Schullebens werden angeführt: Weihnachtsbescherung, Armenverein, Schulverein, Schulfeierlichkeiten, Gedenktage, Schulausflüge, Spiele, Schulandachten u. a. Soll ich den Wert des prächtigen Buches kurz zusammeufassen, so muss ich sagen, dass alles gründlich gedacht, aus äußerer und innerer Erfahrung geschöpft und so klar und anziehend dargestellt ist, dass man sich willig belehren und mitunter auch —- bekehren lässt. Nicht nur gebildete Väter und Mütter, sondern auch der geschulte und ergraute Erzieher kann viel daraus lernen. Die äußere Ausstattung des Buches kommt allen Wünschen entgegen. Htr. Jungbronnen. Novelle von C. Julius Saar. E. Piersons Verlag, Dresden. Preis: 2 Mk. 50 Pf. In den Straßen der alten Hammonia, in dem festlichen Gewühle des vierten deutschen Turnertages, finden die Helden dieser flott geschriebenen Erzählung, der treffliche Privatdocent Dr. Eberle und sein lustiger Freund, der Münchener Maler Hopf, den «Jungbronnen» akademischer Fröhlichkeit, sowie heiteren Lebens- und Liebesgenusses wieder, der in den Tagen öden Philisteriums fast zu versiegen drohte! Aber während der Jünger des heiligen Lukas nur an gelegentlichem Flirt sich genügen lässt, gelingt es dem jungen Gelehrten, mit kühner Hand den Goldschatz echter, treuer Liebe aus heimlicher Tiefe emporzuheben und dem Hause seines alternden Mütterleins als köstlichsten Besitz einzufügen. Besonders erfreut an dem Buche der flotte und ungekünstelte Stil, der, aus einem gesunden Realismus entspringend, dem Milieu entsprechend, nicht selten eine burschikose Färbung erhält, die das gefällige, häufig humorvoll angehauchte Schilderungstalent Julius Saars doppelt sympathisch macht; dass derselbe im gegebenen Momente auch ernste Töne anzuschlagen versteht, die zu Herz und Gemüth sprechen, gibt seinem Humor erst die rechte Weihe und lässt die Kritik sein Werk auch ernster denkenden, gereiften Lesern mit gutem Gewissen empfehlen. H. v. R. Märchen ohne Worte. Erstes Bilderbuch der Münchner «Jugend», herausgegeben von Georg Hirth. Verlag der Münchner «Jugend». Preis: 50 Pfg. Das ist anderer Bilderschmuck als der herkömmliche der Kinderbücher und Töchteralbums! Da greifen Meister der deutschen Malerei in ihre reiche Schatzkammer und wählen 16 der schönsten Märchenbilder aus, um sie der deutschen Jugend, jener mit lockigem, und jener in ergrautem Haare, zu einem Preise darzubieten, der es auch den Minderbemittelten ermöglicht, seinen Kindern und sich selber mit diesen Märchen ohne Worte eine Weihnachtsfreude zu bereiten. Einen neuen Geist der Illustrationstechnik fühlt man da seine Flügel regen und das Herz umwehen. Neben den alten, zauberkräftigen Gestalten vom Däumling und vom Froschkönig, vom Kothkäppchen und der Knusperhexe, bringt dieses deutsche Kinderbuch von Künstlern, wie Eichler, Münzer, Jank, Keller-Reutlingen, selbstersonnene Märchen, z. B. vom Kinde, dem im verschneiten Walde ein lichtüberstrahltes Tannenbäumchen erscheint, vom Herbst im bunten Apfelrock und dem Winter im weißen Flaus, die sich über rothe Buchenwälder und graue Aecker hinweg um die Herrschaft streiten, von den jungen Gänschen, die sich Schuhe anmessen lassen wollen, und der lächelnden Nixe, die kühl den Knaben anfasst, der im Weiher ihre Wasserrosen bricht, u. a. m. Mit Lust und Beifall blickt man in all den schönen deutschen Märchenzauber, den Künstlerhand in köstlichen Farben hier wachgerufen hat. Sehr dankenswert ist auch die Anleitung des Herausgebers an die Kleinen, wie sie die Bilder betrachten und Märchen ersinnen sollen. Mögen recht viele kleine und große Kinder den geistesverwandten Künstlern ins sonnige Land des Märchens folgen! Glück auf, ihr bunten Märchenbilder, zu gesegneter Fahrt ins deutsche Haus! A. H. Kinderzeitung. Herausgegeben von Felix v. Stenglin. Groß-Lichterfelde. Preis: vierteljährig 1 Mk 25 Pf. — Das Blatt hält, was der Titel verspricht. Der Herausgeber hat hier einen gesunden und fruchtbaren Gedanken zur That gemacht. Er weiß, was Kinder gerne hören und versteht es, seine Berichte über das. was in der Welt vorgeht und was im Reiche der Natur anzieht, mit Geschick in die rechte Erzählform zu bringen. Die Kleinen lesen in diesem Blatte mit Lust und Gewinn und werden so auch in der großen Welt ein wenig heimisch. Dass die kleinen Leser auch angeregt werden, eigene Erlebnisse in möglichst geschickter Weise zu erzählen, linden wir ganz in der Ordnung. So war in einer der letzten Nummern unter dieser Rubrik eine Erinnerung an die Laibaeher Erdbebentage von 1895, von einem achtjährigen Autor in ganz genießbare Form gekleidet, zu lesen. Gern lenken wir die Aufmerksamkeit ver-möglicherer Eltern auf das preiswerte Kinderblatt. F. Einläufe: Handbuch der Pädagogik. Von Dr. Karl Heilmann. III. Bd.: Geschichte der Pädagogik. Leipzig, Dürr, 1901. Preis: 2 Mk. 50 Pf. Philosophische Bibliothek. Bd. 80: Platos Staat. Übersetzt von Friedrich Schleiermacher, erläutert von J. H. v. Kirchmann. Zweite Auflage, bearbeitet von C. Th. Siegert. Leipzig, Dürr, 1901. Preis: 3 Mk. — Bd. 102: Berkeleys drei Dialoge zwischen Hylas und Philonons. Ins Deutsche übersetzt und mit einer Einleitung versehen von Dr. Raoul Richter. Leipzig, Dürr, 1901. Preis: 2 Mk. Pädagogische Irrthümer in Schule und Haus. Von Dr. Hugo Gruber. Essen, Baedeker, 1900. Preis: 1 Mk. 20 Pf. Allgemeines Fremdwörterbuch. Von Friedrich Wilhelm Looff. Vierte, vielfach vermehrte Auflage, besorgt von Dr. Fr. Ballauff. 4. bis 12. Lieferung. Langensalza, Beyer & Söhne 1899. Preis der Lieferung: 50 Pf. Das XIX. Jahrhundert in Wort und Bild. Von Hans Kraemer. 67. und 68. Lieferung. Berlin, Leipzig, Wien und Stuttgart, Bong & Comp. Preis der Lieferung: 60 Pf. Das Zifferblatt, ein Lernmittel für das Rechnen von 1 bis 10, 1 bis 100, 1 bis 1000, insbesondere für die gründliche Einübung des Einmaleins. Von Emil Thum. Joachimsthal, Selbstverlag des Verfassers. 1900. Preis des Lehrheftes (vierte Auflage): 1 K 5 h; Preis des Lernmittels a) Schülerausgabe (15. Auflage) 1000 Stück: 4 K, b) Wandausgabe (1 Stück, 4 Blatt) 5 K 70 h. Handbuch der Clavierunterrichtslehre. Von A. Eecarius-Sieber. Quedlinburg, Vieweg. 1900. Preis 2 Mk. 25 Pf. Die amtliche Verordnung des französischen Unterrichtsministeriums über die französische Grammatik vom 31. Juli 1900. Herausgegeben von Paul Schumann. Zweite Auflage, vermehrt um den Ausschusshericht von M. P. C1 a i r i n. Blasewitz, Arnold.Preis : 1 Mk. Thierschutz in Schule und Gemeinde. Von Philipp Klenk. Preisschrift des Berliner Thiersehutzvereines. Berlin, Verlag des Deutschen Lehrer-Thierschutzvereines, 1898. Preis: 30 Pf. Lesebüchlein des Berliner Thierschutzvereines. Bändehen 1 bis 3. Berlin, Beringer. Preis: ä 20 Pf. Kalender des Berliner Thierschutzvereines und des Deutschen Lehrer-Thierschutzvereines 1900 und 1901. Berlin, Beringer. Preis: ä 10 Pf. Amtliehe Lehrstellen-Ausschreibungen. An der einclassi^en Volksschule in Mančič gelangt die Lehrer- und Schulleiterstelle mit den gesetzmäßigen Bezügen und Naturalwohnung zur definitiven Besetzung. Bewerber haben ihre gehörig belegten Gesuche im voigeschriebenen Wege bis 25. December 1900 hieramts einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Krainburg am 23. November 1900. An der einclassigen Volksschule in St. Gregor wird die Lehrer- und Leiterstelle mit den systemisierten Bezügen zur definitiven Besetzung ausgeschrieben. Gehörig instruierte Gesuche sind bis 31. December 1900 im vorgeschriebenen Wege hierorts einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Gottschee am 9. December 1900. * ------------------------------------- An der zweiclassigen Volksschule zu Strekljevec kommt die zweite Lehrstelle mit den gesetzlichen Bezügen nebst dem Genüsse einer Naturalwohnung zur definitiven, eventuell provisorischen Besetzung. Die Gesuche sind bis 31. December 1900 beim k. k. Bezirksschulrathe in Tschernembl einzubringen. K. k. Bezirksschulrat]! Tschernembl am 10. December 1900. An der dreiclassigen Volksschule in Dragatuš wird die dritte, provisorisch besetzte Lehrstelle zur definitiven Besetzung ausgeschrieben; die Gesuche sind bis 20. December 1900 beim k. k. Bezirksschulrathe Tschernembl einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Tschernembl am 29. November 1900. Dank. Die verehrliche Verwaltung des Krainischen Schulpfennigs spendete unserer Schule nachbenannte Lernmittel: 50 Stück Schreibhefte (deutsch), 100 Stück Schreibhefte (latein), 100 Stück Dictandohefte, 100 Stück Rechenhefte, 150 Stück Zeichenhefte, 1 Gros Federn, l'/a Gros Federhalter, 1 Gros Bleistifte, 1 Schachtel Griffel, 12 Stück Schiefertafeln. Für diese hochherzige Spende sprechen die Gefertigten im Namen der hiemit zu betheilenden armen Schuljugend den tiefgefühlten Dank aus. Ortsschnlrath und Schulleitung Lieufeld am 20. November 1900. Georg Schemitsch, Obmann. Josef Windisch, Schulleiter. Durch Sehraubenspindel verstellbare Clavier-, Kontor-Stühle mit Feststellvorrichtung, neueste Erfindung, praktischestes System, in verschiedenen Ausführungen empfiehlt Fr. Dietz, Rheinsheim. Johann Jax in Laibach Wienerstrasse 17 empfiehlt die bestens anerkannten Nähmaschinen und Fahrräder. Illustrierte Kataloge gratis und franoo. Werte Collegen und Colleginnen! Bitte, empfehlen Sie bei jeder Gelegenheit, ganz besonders aber zur bevorstehenden Weihnachtszeit für die kleinen ABC-Schiitzen in Freundes- und Elternkreisen Fabichs patentierten und prämiierten Preis: 7 K 20 h (6 l<); 9 l< (7 K 50 h); 12 K (iO l<). Die Zusendung erfolgt spesenfrei. Den P. T. Collegen gewähre ich die in den Klammern eingestellten Vorzugspreise. Ansichtsexemplare stehen postfrei, Prospecte umsonst zu Diensten. Hochachtungsvoll Raimund Fabich Schulleiter in Klein-Czernosek, Post Lobositz (Böhmen). Eine reiche Dame, welche durch Dr. IViollolsons ■ künstliche Ohrtrommeln von Schwerhörigkeit und Ohrensausen geheilt worden ist, hat seinem Institute ein Geschenk von 75.000 fl. Übermacht, damit solche taube und schwerhörige Personen, welche nicht die Mittel besitzen, sich die Ohrtrommeln zu verschaffen, dieselben umsonst erhalten können. Briefe wolle man adressieren: Nr. 5083, das Institut Nicholson, «Longcott» Gunnersbury, London, W. VT.» VVT* V»* V»* VT* V** VT* VT* VT* ■M^.. i. Als Weihnachts- und Neujahrs-Geschenke sind folgende, vom Lehrerhaus-Vereine in Wien (III/3, Beatrixgasse 28) herausgegebenen Druckwerke bestens zu empfehlen: Von Josef Hüfer, Oberlehrer in St. Martin bei Weitra. — Preis 2 K (im Buchhandel 3 K), mit Zusendung um 10 h mehr. Dieses geistvolle und auf pädagogischen Grundsätzen be'uhende Spi^l, bestehend aus 100 mit Bildern versehenen Karten nebst einer Anleitung behandelt verschiedene Lernstoffe aus dem Unterrichtsgebiete der Volksschule. Es bezweckt die Wiederholung und Einprägung der von d-r Jugend erworbenen Kenntnisse, u. zw. in höchst anregender und unterhaltender Weise, so dass es die Lernlust der Kinder weckt und ihnen über manche Schwierigkeit im Unterrichte spielend hinweghilft; auch wird durch dasselbe das Interesse des Elternhauses an der Schule gefördert. Dieses Werk, das die Übung des Gedächtnisses an einem geistbildenden Stoffe berweckt, wird gewiss überall freundliche Aufnahme finden. Jving-es Let>en und Streben. Von Schulrath W. Ernst, k. k. Professor i. R. — Preis 2 K (im Buchhandel 3), mit Zusendung um 20 h mehr. Diese Jugendschrift, welche auf 181 Seiten acht Erzählungen enthält, gehört unstreitig zu den besten Erzeugnissen der Jugendliteratur und wird überall Beachtung und Würdigung finden. Laut Ministerial-Erlass vom 14. December 1898, Z. 31.030, «werden die Lehrkörper der Mittelschulen auf das Erscheinen dieses Buches aufmerksam gemacht und wird dasselbe /ur Anschaffung für Schülerbibliotheken an Volks- und Bürgerschulen anempfohlen.» Dieser amtlichen Empfehlung reihen sich zahlreiche günstige Beurtheilungen in pädagogischen Zeitschriften an. Bestellungen sind unter Beifügung des Geldbetrages nur an die Kanzlei des Lehrerhaus-Vereines in Wien (1113, Beatrixgasse 28) zu richten. ^iVViVViVViVViVVWViVViVVsVViVViVVAVViV'^jV'TTCVZVVjVVSV'^WVzVK r@ n ‘0 H ä H l — Orgeln inl Iirmiiins iu solidester Ausführung mit sehr au genehmem Tone y empfiehlt unter Garantie die k. k. priv. Orgel- und Harmoniumbau-Anstalt des Friedr. Fa pek in Polička (Böhmen), Ehrenmitglied der belgischen Musik-Akademie. | ü 1 B N t.,: Verlegt und berausgegeben vom «Krain. Lehrerverein». — Druck von Kleinmayr & Bamberg, Laibach.