Wahlspruch t Was wir begehren von der Zukunft Rente*« Daj; Bror und Arbeit uns gerüstet stehen, Daß unsere Kinder in der Schule lernen Und unsere Greise nicht mehr betteln gehen. D. Herwegs Zentralorgan des SchMonto 38.418. n Eisenbahn-Personales. NedaMon: Wien VA, Zentagaffe Nr. 5. tRe»afciles „Heizmaterial" des Körpers sind die Nahrungsftaff«, die im Körper „verbramlt" werde». Da «»er der lebende Organismus nicht nur die äußere (körperliche oder geistige) Arbeit leistet, s**dern jedes kleinste Körperteilchen (Zelle) für sich eine gewisse Arbeit liefert, müssen wir von einem Nahrungsmittel fordern, daß es nicht nur im Körper verbrannt, sondern auch, daß es im Körper aufbewahrt werde, um (umgewandelt) als Ersatz für die verbrauchten Körperzellen diene zu können dann, wenn ein solcher angefordert wird. Nun verbrennt wohl der Alkohol zum größten Teil, dadurch wird an anderem Brennmaterial, namentlich Fett, gespart, dieses wird dann angesetzt und führt zu den bekannten Bierbäuchen; dieser Fettansatz ist aber ein krankhafter. Auch verbrennt der Alkohol immer, ob der Körper cs braucht oder nicht, der Alkohol kann daher nicht als Vorratsstoff aufgespeichert werden. Zudem wirkt er noch giftig auf die Zellen. Der Alkohol als Gift kann daher niemals als Nahrungs-ftosf dienen! Zweiten?: Stärkungsmittel. Aus dem Gesagten ist schon verständlich, daß, wenn wir eine Arbeit leisten, wir dabei' lebende Substanz unseres Körpers verbrauchen, verbrennen, es bilden sich Verbrennungsprodukte, ähnlich wie bei der Lokomotive, die wir auch hier Schlacke nennen wollen. Diese Schlacke, Ermüdungsstoffe genannt, geben bei einer bestimmten Menge einen Reiz ab, der als Ermüdung uns zum Bewußtsein kommt. Zum besseren Verständnis sei auch hier ein Gleichnis eingefügt. Jeder menschliche Organismus bildet für sich einen EisenbahndirektionSbezirk. Die Direktion (das Bewußtsein) hat ihren Sitz in der Hauptstation (dem Gehirn), welche mit dem ganzen Bezirk (Körper) durch Telegraphendrähte (Nervenfasern) verbunden ist. Tritt irgend im Bezirk ein Ereignis ein, wird es sofort der Hauptstation mitgeteilt und die Direktion erläßt ihre Anordnungen. ES gibt auch Zwischen- und Knotenstationen (Ganglien) u, s. w., aber die interessieren uns derzeit nicht weiter. Wenn ich nun in die Feuerbox einer Schnellzugslokomotive Kohle werfe, so wird mit der Zeit so viel von der Armmuskelsubstanz verbrannt, daß die aufge-häuften Ermüdungsstoffe einen Reiz auf die Nerven ausüben oder die Station „Armmuskel" meldet der Direktion, dah zu viel Schlacke sich angehäuft hat. Hierauf telegraphiert die Direktion, die Arbeit sein einzustellen, bis die Schlacke weg-geräumt und neues Brennmaterial hingeschafft wurde, das heiht die Armmuskel müssen sich ausruhen, bis die BlutLahn die Ermüdungsstoffe wcggeschafft und neue Verbrennungs-stoffe hinzugeführt hat. Was geschieht nun, wenn ich bei einer schweren Arbeit Alkohol geniehe? Wird dadurch der Muskel gestärkt? Keinesfalls. sandern die Leitung wird unterbrachen. Der Alkohol, als betäubendes Gift, lähmt die Nerven, dadurch kann der SrmüdnngSreiz mir nicht zum Bewußtsein kommen. Ich fühle keine Ermüdung und habe das getäuschte Gefühl, gestärkt zu sein. Auf diesem getäuschten Gefühl beruht der AuSspruch schwer Arbeitenden, sie mühten bei ihrer schweren Arbeit Alkohol genießen, um Kraft zur Arbeit haben. Nicht Kraft verleiht der Alkohol, sondern er lähmt das Ermüdungsgefühl und führt zum Mißbrauch unserer Kräfte. Der Alkohol als Stärkungsmittel birgt daher eine zweifache Gefahr, erstens den Genuß eines schädlichen Giftes an und für sich, zweitens indirekt Schädigung des Körper» durch Mißbrauch seiner Kraft. Beispiele aus dem Leben beweisen auch die Richtigkeit dieser Auffassung. Strenggläubige Packträger in der Türkei leisten Staunenerregendes (dem Türken ist Alkoholgenuh verboten). Auch bei uns sind abstinente (alkoholenthaltsame) Sportsleute stets siegreicher. Die dritte «gute" Eigenschaft des Alkohols soll die Erwarmung fein! Wenn man an einem kalten Wintermorgen ein Gläschen Schnaps trinkt, wird einem warm. Woher kommt daS? Wir fühlen warm, wenn die Blutgefäße (Adern) der Haut gefüllt, ausgedehnt sind. (Das rote Gesicht der Erhitzten.) Sind die Hautgefäße leer, fühlen wir kalt. Durch den Alkohol-genuß werden die Hautgefäße gelähmt, sie füllen sich mit mehr Blut, daher das Gefühl von Wärme. Tatsächlich verliert aber der Körper an Wärme, wie dies Messungen ergeben haben und deshalb erleiden auch Angetrunkene früher den Er-frierungStod als sonstige. Der Alkohol ist daher weder ein NahrungS- oder Stärkungsmittel noch ein Erwärmungsmittel. Jedoch nicht nur diese Täuschung zaubert uns der Alkohol vor, er macht unS auch krank. Denn namentlich durch den gewohnheitsmäßigen Alkoholgenuh (täglich zu den Mahlzeiten, wie dies so weit verbreitet ist) wird zunächst der Magen in Mitleidenschaft gezogen, wodurch das Hauptorgan der Verdauung leidet, und führt zu dem chronischen Magenkatarrh. Die Speisen werden nicht verdaut (vertragen) und um den knurrenden Magen zu beruhigen, ist man genötigt, wieder Alkohol zuzuführen. So führt der gewohnheitsmäßige „mäßige" Genuß zum unmätzi-gen hinüber. In rascher Folge werden die lebenswichtigen Organe angegriffen. Die Leber, die Wunderfabrik des Körpers, erzeugt ihr Produkt, die Galle, nicht mehr, mit sch»erer Schädigung der Verdauung; es bildet sich die Fettleter, dann die Schrumpfleber aus. DaS Herz, das Lebensorgan, welches vom ersten Atemzug bis zum letzten ohne Unterlaß zu schlagen genötigt ist, verfettet, kann seinen Dienst nicht mehr versehen; die -rohen Schlagadern verkalken; die Nieren, die die Abfalljtoffe ausschciden sollen, entarten wie die Leber. 68 Sorget dafür, datz der »Eisenbahner" auch vom reisenden Pnbttknm gelesen werde! "X53 sonals der Ruin eines Geschäftes abhängt, uni iuic viel borsichtiger muß man bei Organisationen sein, wo alle Funktionen unentgeltlich verrichtet und sozusagen als Ehrenpflicht angesehen werden. ; Nach einer Statistik von 1910 wurden 40 Prozent aller Ortsgruppenobmänner, 63 Prozent a 11 e r Kassiere, 59 Prozent der Bibliothekare und 3L Prozent der Schriftführer neu gewählt, beziehungsweise besetzt. Wie viele unerschöpfliche und wertvolle Erfahrungen und Kenntnisse werden aus diese Art alljährlich begraben? Ein solch starker Wechsel übt auf das ganze Organisationsleben den denkbar ungünstigsten Einfluß aus, der in der Praxis überall als hemmend und störend wirkt. Die Ursache dieses unheilvollen Wechsels in den ersten Funktionen ist nur zum Teil durch die vielen Arbeiten, die mit diesen Aemtern verbunden sind, zurückzuführen. Die Mehrzahl der Ablehnung einer Wiederwahl erfolgt jedoch ans anderen Gründen. Es gibt bekanntlich in jeder Ortsgruppe einen oder mehrere Genossen, die sichS zur Pflicht machen, dem, Ausschuß das Leben und Arbeiten so sauer wie möglich zu gestalten und es zu ver- ekeln. Diesen Querulanten fallen alle Jahre Dutzende tüchtiger Funktionäre z u m Opfer. In manchen Ortsgruppen ging man mit dem Rezept, den Teufel mit Belzebub auszutreiben, daran und wählte diese Leute in die freigewordenen Funktionen hinein. Statt den Machenschaften ein für allemal ein Ende zu bereiten, trug man die Nörgel- und Streitsucht mitten in den Ausschuß, der nunmehr zu einer Stätte von Streitturnieren wurde, zu dessen Schlichtung und Ordnung ein Schiedsgericht nach dem anderen berufen wird. Die Mitglieder müssen daher bei Aufstellung von Kandidaten mit aller Vorsicht und Sorgfalt Vorgehen. Trinker und Quer u lauten müssen, auch dann, wenn sie sich zu diesem Posten als qualifiziert eignen würden, fern-gehalten werden. Trinker sind stets u n v e r l ä ß-I ich und versagen meist dort, wo man sie am n o t-w e n 5 i g st e n und dringend st en braucht. Querulanten sind kranke Menschen, die aus angebor-u er Neigung überall stänkern müssen. Auch leicht erregbare und nervöse Naturen sowie die Immer recht Hab er eignen sich für eine Obmannstelle gleichfalls n i ch t. Ruhe und Nüchternheit, gepaart mit Initiative, sind die notwendigen Vorbedingungen zur Bekleidung eines solchen Amtes. Soll nun eine Ortsgruppe tadellos funktionieren, so muß die gesamte Mitgliedschaft sowohl bei den Wahlen in den Ausschuß als auch bei Ausführung der anderen Arbeiten vorurteilslos entscheiden und selbst Mitarbeiten. Denn nicht nur jedes Volk hat seine Negierung, auch die Ortsgruppen haben ihre Ausschüsse, die sie verdienen. Um den Mitgliedern einen Einblick in die Funktionen eines Obmannes zu gewähren, sollen diesen nachstehende Zeilen gewidmet sein. iir. Der Name schon kündigt seine Funktion an. Nach dem Gesetz und den Statuten vertritt der Obmann oder der Stellvertreter die Ortsgruppe nach innen und außen. Er ist also der Kopf der Organisation. Er muß „Initiative" besitzen, und wenn alle Wege verrammelt sind, muß er immer den Ausweg angeben können. Jni-tiative ohne Mut ist nur eine h a I b e T a t. Ter Obmann soll eine gerade, ausdauernde und mutvolle Natur sein. Mit Logik und Konsequenz muß er den einmal als richtig erkannten Weg beharrlich gehen und den Ausschuß zu dieser Einsicht erziehen. Mit falschen und veralteten Ansichten und Mitteln muß er aufräumen. Der Ausschuß muh planmäßig nach einer bestimmten Richtung mit dem Obmann arbeiten. Wenn der erste Funktionär den Ausschuß wie ein Bleigewicht auf alle Wege mit-schleppen muß, dann gibt es trotz seines Fleißes kein gedeihliches Arbeiten. Seine Tätigkeit erschöpft sich nach dem Gesagten nicht, wie man bisweilen oft glauben kommt zu jenen Zuständen der Kreislaufstörung, die als eine Ironie des Geschickes betrachtet werden können, indem gerade diejenigen, die das Wasser stets verabscheuten, an „Wasser-sucht" zugrunde gehen! Oder der Alkohol greift auf ein an-deres Gebiet. Man sieht kleine schwarze Tierchen im Zimmer auf sich zugekommen, man wähnt sich verfolgt, man De-kommt einen Tobsuchtsanfall und der Säuferwahnsinn ist aus-gebrochen! Aber noch lange, bevor diese schweren Folgen des All kohokmißbrauchs auftreten, wirkt der Alkoholgenuh, auch der sogenannte „mäßige", gesundheitsschädigend. Die Widerstandskraft des Körpers wird herabgesetzt, namentlich das Personal, welches stundenlang in Sturm und Wetter draußen Dienst versieht, ist den Witterungseinflüssen weniger gewachsen und verfällt leicht den rheumatischen Erkrankungen. Der durch Alkohol geschädigte Körper ist der Ansteckung durch Tuber, kulyse in höherem Maße prcisgegeben. Andere Infektionskrankheiten. zum Beispiel Lungenentzündung, Notlauf und andere verlaufen schwerer. Der Alkohol als vorzügliches Nervengift schädigt das Seh- und Hörvermögen, und der Farbensinn, gerade für unsere wichtigsten Signalfarben im Betriebsdienst, für Not und Grün, kann frühzeitig gestört werden. Die vornehmste Funktion des menschlichen Gehirns, der Verstand, leidet stark unter dem Alkohol. Bet gewöhnlich sich abwickelndem Verkehr wird alles gut gehen, klappt ja alles Jahr aus, Jahr ein. aber gerade in kritischen Momenten, wo Geistesgegenwart, rasche Ucöerlegung not tut, wird das Gehirn versagen, da es seine Regsamkeit eingebützt hat. Aber nicht nur die geistige, auch die körperliche Leistungsfähigkeit wird herabgesetzt, dabei wird, wie aus dem eingangs Angeführten abzuleiten, erhöhte Leistungsfähigkeit vorgetäuscht. Diese Täuschung führt dazu, daß wir uns im Dienste mehr zutrauen, als wir tatsächlich leisten können. Wir glauben eine Kuppelung oder Wcichenstellung noch vornehmen zu können und siehe da, wir haben die Gefahr, die Zeit unterschützt und im nächsten Augenblick, von der Maschine erfaßt oder zwischen die Puffer geraten, bezahlen wir mit dem Leben vie Täuschung durch die trügerische Wirkung des Alkohols. Oder wir glauben eine Rangierung auf einem Geleise noch vornehmen zu können, dabei überrascht uns der einfahrende Zug und unter den Trümmern liegen begraben unschuldige Opfer des Dämons Alkohol! Indirekt führt daher der Alkohol zur Vermehrung der Unfallsgefnhr und schädigt unsere Gesundheit durch Unfälle. machen will, bloß in der Leitung von Sitzungen und Versammlungen allein, obwohl die ganzen Verhandlungen durch einen geschickten Vorsitzenden in ihren Ergebnissen erhöht und wertvoller gemacht werden. Er muß auf vielerlei Dinge Rücksicht nehmen: Es darf ihn nie der Gedanke übermannen, daß er der Erste ist, um den sich die Ortsgruppe zu drehen hat, sondern muß eingedenk sein, daß er nur der Erste unter de» Ersten ist. Persönliche Streitigkeiten darf er niemals zu einer Oryanifationsfrage ausreifen lassen und bei Ausschließungen von Mitgliedern hat er mit der peinlichsten Genauigkeit vorzugehen und alle dagegen sprechenden Momente mit Ernst zu würdigen. Die Beschlüsse, die gefaßt werden, muß er selbst bis zur letzten Konsequenz durchführen und respektieren. Auch soll er die ganze Ortsgruppengebarung in kurzen Zeitabschnitten überprüfen und durch seinen Fleiß und Ausdauer die anderen gleichfalls zur Mitarbeit anspornen. Die Hauptarbeit des Obmannes ist die Agitation. Als tüchtiger Taktiker muß er jede sich ergebende Situation für feine Ortsgruppe a u s n ü tz e n, die fernstellenden Kollegen zur Organisation heranziehen und feschalten. Außerdem hat er den Verkehr mit den Mitgliedern und der Zentrale herzustellen und den gestellten Bedürfnissen genauest Rechnung zu tragen. Schnelligkeit und Pünktlichkeit ist in der Organisation schon der halbe Erfolg. Die kleinste Verzögerung kann oft die beste Sache unmöglich mache n. „B r o d l e r" und „Sand s ä ck e", auch jene, d i e a u f B e q u e m I i ch-feit Anspruch erheben, können als Ob-mannnichtinBetrachtgezogenwerden. Auch die Ordnung in einer Ortsgruppe aufrechtzu erhalten, ist von hohem Wert. Ordnung ist das halbe Leben. Die Ordnung darf aber nicht zur Pedanterie, zur Spie-Icrei ausarten. Dazu ist in einer Organisation keine Zeit. Nebensachen dürfen keine Hauptsachen, Hauptsachen nicht Nebensachen sein. Bei all diesen Arbeiten darf er auf seine eigene Ausbildung nicht vergessen. Alle Begebenheiten und Vorkommnisse in seinem Beruf muß er rasch erfassen und verfolgen und die Konsequenzen und Nutzanwendungen ableiten. Alles undjed es innerhalb der Partei muß in feinen Händen zum A g i t a t i o n s m i t t e l werden. Dieses Werk muß nun der Obmann Tag um Tag, Woche um Woche mit der größten Umsicht und Hingebung im Gange halten. Was dem Obmann sonst noch an Arbeit zusteht, ersieht man aus der Geschäftsordnung Seite 14 bis 16 unserer Statuten. Um dies alles zu bewältigen, muß der Ausschuß ihm einen ebenbürtigen Stellvertreter und einen tüchtigen S ch r i f t f ü h r er zur Seite stellen. Das Schristführeramt wird bei uns ganz in Schatten gestellt und bedeutet in manchen Orten das fünfte Rad am Ortsgruppenwagen. Der Schriftführer soll nicht bloß die Sitzungs- und Versammlungsproto-kolle führen, sondern soll der Korrespondent überhaupt und Red akteurder Ortsgruppe sein. Er soll des Obmannes rechte Hand ersetzen. Der Ortsgruppenobmann vertritt aber auch in dem Umkreis seiner Ortsgruppe den Sekretär und Obmann der Zentrale. Wenn also die Ortsgruppe in der Weise geleitet, geführt und bestellt wird, wird sie in jeder Hinsicht den Anforderungen entsprechen und zur eigenen und zur Freude der Mitglieder reichlich Früchte tragen. Neben dem Kopf kommt in nächster Linie das Herz für die Organisation in Betracht, welchem ich Praktisch den Namen Kassier beilege. IV. Die _ Funktion des Herzens kennt jeder. Einen Augenblick mit der Arbeit einhalten, bringt den sicheren Tod mit sich. Den Schaden, den ein ungenauer oder gar frauduloscr Kassier anrichtet, kann der beste Obmann Auch außer dem Dienst kann indirekt der Alkohol gesundheitsschädigend wirken, indem er uns, namentlich in „lustiger" Gesellschaft, durch Lähmung der Hemmungen (Erziehung, Kritik) verleitet, Vergnügen dort zu suchen, von wo wir uns nüchtern mit Abscheu abwenden. Hier kann man sich den Keim für langjähriges Siechtum * (Tripper, Syphilis) holen. Bevor ich die lange Reihe der gesundheitsschädlichen Folgen des Alkoholgenusses, die ich kurz geschildert habe, abschließe, kann ich nicht unerwähnt lassen, daß die unter Alkoholeinwirkung erzeugten Kinder „die Sünden der Väter" hart büßen müssen. Solche Kinder sind lebensschwach, geistig und körperlich entartet. Idiotie (Blödsinn), Epilepsie (Fallsucht), Rachitis sind ererbte Krankheiten. Ein trauriges Erbe! Die letzteren Komplikationen des Alkoholgenusses: Unfälle, Ansteckung, entartete Kinder können auch die Folgen eines einmaligen, ausnahmsweisen Alkoholgenusses sein, zu welchem doch unsere Trinksitten genügend Gelegenheit bieten. Taufe, Hochzeit, Begräbnis — Trinkgelegenheiten; Beförderung, Auszeichnung — Trinkanlaß. Jedes Ereignis von der Wiege bis zum Grab spült man mit Alkohol hinab; jedes freudige und traurige Moment im Leben kann willkommenen Anlaß zum Trinken geben! Der Vollständigkeit halber muß ich noch erwähnen, daß der Alkohol ein häufiger Anlaß zu Disziplinarnntersuchungen ist, die wirtschaftliche Wohlfahrt des einzelnen bedrohen kann und eine Gefahr für die Betriebssicherheit bildet. Hier muß ich betonen, daß ich nicht etwa der Ansicht bin, daß gerade der Eisenbahner zu viel trinkt oder nur der Eisenbahner viel trinkt. Nein, die große Mehrzahl der Bevölkerung trinkt noch immer zu viel. Aber gerade der Eisenbahner in seinem gefahrrcichcn, verantwortungsvollen Dienst ist in erster Linie dazu berufen, im Kampfe gegen den Alkohol zum eigenen Wähle und zum Wohle der Gesamtheit einzutreten. Nachdem er aufgeklärt wurde, daß alle die guten Eigenschaften des Alkohols auf Täuschung beruhen, nachdem er die Gefahren des Alkohols kennen gelernt hat, bleibt für ihn keine andere Wahl als gänzliche Enthaltsamkeit von allen geistigen Getränken. Damit ihm dies erleichtert werde, ist es notwendig, im Kreise von Gleichgesinnten Ermunterung und Stärkung zu finden. Hiezu eignet sich nebst den anderen Enthaltsamkeitsvcreinen vorzüglich die Fachorganisation: der Eisenbahner-Alkoholgegncrverband. und arbeitssreudigste Ausschuß in Jahren aufreibendster Arbeit nicht wieder gutmachen. Der Kassier soll die s e l b st l o s e Ehrlichkeit und die peinlichste Ordnung selber sein. Die Mitglieds- und Kameradsschaftsgelder sind eine gar heikle Sache, die man unbesehen nicht jedem an vertrauen kann. Daher ist neben der Wahl des Obmannes bei der des Kassiers die allergrößte Sorgfalt anzu-wende n und die beste Auslese zu treffen. Es gibt Leute, die für vielerlei Funktionen Ersprießliches zu leisten vermögen, nur mit Geld darf man sie nicht hantieren lassen. Hier versagen sie sofort. T r i ii-fer, Spieler und Leute, die mit großer Not zu kämpfen haben, dürfen für einen solchen Posten nicht in Aussicht genommen werden. Wer diesen Leuten eine solche Funktion anträgt oder aufnötigt, macht sich mitschuldig an allen Folgen, die dadurch ein-treten werden. Bei der Auswahl der Person ist Bedacht zu nehmen, daß der Kassier nicht bloß Kassier und sonst nichts sei. Soll er seine Aufgabe richtig erfüllen, so muß er auf allen Gebieten der Organisation genau Bescheid wissen. Der Kassier muß unter den Ausschussmitgliedern a m besten mit den Bedürfnissen seiner Organisation vertraut sein und denselben a u ch Rechnung tragen. Ein Ausschuß, der sich um jedes Sechserl mit dem Kassier raufen muß, kann seine gestellten_ Aufgaben nicht erfüllen. Eine Gewerkschaft ist kein Sparverein, dessen Zweck die Anhäufung von Geldern ist. E i n Ortsgruppenkassier, der für den Ausbau der Organisation und die Agitation die Mittel verweigert, ist ein Verschwender. Kein a n g e I e g t e s G e l d t r ä g t s o v i e l u n d s o r e i ch-I i che Zinsen, wie eine vernünftige, plan-mäßig betriebene Agitation und eine zielbewußte Aufklärungsarbeit. Wer bei allem und jedem handelt und knausert, wird immer übers Ohr gehauen. Damit ist durchaus nicht gemeint, daß der Kassier Anforderungen, die problematischer Natur sind, erfüllen soll. Seine Einnahmen sind b e g r e n z t, sie haben keine Erweiterungsmöglichkeit, er muß daher Haushalten verstehen. Er muß sich daher nach der Decke strecken. Das Wichtigste muß befriedigt, das Unwichtigste verschoben werden. E i n e v e r-nünftige Sparsamkeit muß ein tüchtiger Kassier jederzeit übenunüdafür Sorge tragen, daß die Organisation nicht wie der Friedrich mit der leeren Tasche d a-st e h t. Einem Kassier, der nach dieser Richtung hin seine Funktion ünffaßt, muß die g r ö ß t m ö g l i ch st e S e l b-st ä n d i g k e i t gewährt werden. Schränkt einem solchen Funktionär der Ausschuß seine Wirksamkeit ein, horcht erpicht auf s e i n e e r f a h r e n e S t i m m e, d a n n t r i t t i n d e r Regel der Wurstigkeitsstandpunkt ein, der zum Verfall der Ortsgruppengeba-rung führt. Jede Einschränkung führt natürlich auch zur Niederlegung dieser wichtigen Funktion. S e ch z ig bis ft e b z i g Pozen t aller Kassier e leg en wegen U eb er- ‘ bürdung und Verekelung alljährlich ihr Mandat zurück. WelchefBertoirrungen und Schäden dadurch in der Verwaltung entstehen, haben nur wenige eine Vorstellung davon. Kaum ist ein Kassier in die vielseitige Arbeit eingeweiht, tritt ein neuer in Funktion, und nun beginnt in der Zentralverwaltung immer von neuem wieder das alte Spiel, den Kassier zu unterrichten und die Kassengeschäfte zu regeln. Daher soll die Funktion des Kassiers recht lange stabil bleiben. Alle staatlichen Verwaltungskörper, jedes private Geschäfts- und Handelshaus erkennen den Wert einer guten Verwaltung unumwunden an und sind bemüht, dieselbe nur den fähigsten Leuten anzuvertrauen. Das Musterland geordneter Verwaltung, England, hat zu dem Schatzkanzleramt stets die hellsten und intelligentesten Köpfe der Nation hierzu berufen. Lord Georg. (sprich Schorsch) gibt bis auf den heutigen Tag dafür Zeugnis. Deutschland tut dasselbe. Die gute Verwaltung der deutschen Eisenbahnen hat eine europäische Berühmtheit erlangt. Selbst Oesterreich, das Musterland schlechtester Verwaltung, würde es sich zehnmal überlegen, ob sie die Finanzen und die Verwaltung des Staates einem Bienerth oder Stürgkh überantworten darf. Die Namen Kaizl, Böhm-Bawerk und Mayer legen für das Gesagte hinlänglich Zeugnis ab, welche Vorsicht der Staat in der Auslese und bei Besetzung solcher Aemter verwendet. Sollten die Genossen aus diesen Zeilen bei bevor st eh enden Neuwahlen in den Ortsgruppen die Nutzanwendung zieh e n, so wäre der beabsichtigte Zweck erreicht. Die Organisation würde auf gesündere u n d s i ch e r e G r n n d l a g e n g e st e l t, u n d d a m r t wäreihreinerderun schätzbar st en Die n st e geleistet worden. R. Zer Mehrwert. Ein Wort, vielmehr ein Begriff ist es, der in den sozialistischen Agitationsreden, in den Argumentationen der Vertreter des klassenbewußten Proletariates immer wiederkehrt, weil sich aus ihn alle Forderungen des letzteren aufbauen: Der Begriff des Mehrwertes. Was hat man darunter zu verstehen? Nach der ältesten Auffassung erscheint der Mehrwert als ein bloßer Aufschlag auf den ursprünglichen Ge-stehungspreis. Die Unternehmer, welche diese Auffassung propagierten, hielten sich höchst oberflächlich an das Ergebnis des äußeren Vorganges beim Verkauf einer Ware. Weil der Käufer für eine Ware mehr zahlen muß, als sie dem Verkäufer kostete, glaubte man, daß darin der Mehrwert liege und zu suchen sei. Was der Käufer mehr leistete, gewann der Verkäufer und das sollte der Mehrwert sein: Der Gewinn bei der Veräußerung! Später kam man darauf, daß die Preiserhöhung in der Warenkalkulation — der Handelspraktik also — nicht alles ist, was der Unternehmer einsackt, daß ganz andere Umstände — die bei dem Produktionsvorgange selbst -zur Erklärung herangezogen werden müssen. Man fand heraus, daß der Ueberschuß des Arbeitsertrages über den Lohn des Arbeiters der Ausgangspunkt für den Kapital?-ginB und die Bodenrente fei, und der berühmte englische Nationalökononi Adam Smith entdeckte die zur Erzeu-Mng einer Ware notwendige Arbeit als die Quelle des Wertes. Er führte Bodenrente wie Unternehinergewinn auf die Differenz zwischen dem Werte einer Ware und dem Arbeitslohn zurück. Aber Smith ist einseitig oder unvollständig, wenn mcm will. Er sicht nur oder vorwiegend die „Arbeit der Unternehmer"; diese schiebt er in den Vordergrund, sie ist ihm die Hauptquelle des Mehrwertes. Konsequenter ist Ricardo: er unterscheidet beide sofort und bestimmt den Wert der Ware durch die Arbeit des Arbeiters. Trotzdem gerät auch er in Wider» fpriiche und feine Anhänger schroten die Lehre tentenziös zugunsten der Unternehmer gegen die Arbeiter aus. Zwar wird anerkannt, daß die Grundrente ein Abzug vom Prosit (Arbeitsertrag), der müßige Grundherr dcf her ein Parasit sei, der den Reichtum der Gesellschaft uich vermehrt. Hingegen sei der Unternehmergewinn eine selbstverständliche gerechte Sache und die Unternehmer daher eine notwendige Gesellschaftsklasse, ohne die es keine Arbeitsgelegenheit und keine Entfaltung der Produktiv kräfte gäbe. Ohne Unternehmer wäre kein Profit, also keine Kapitalsammlung möglich. Je größer der Profit, desto rascher wächst das Kapital, desto mehr Arbeiter kann es beschäftigen. Mit dieser Auslegung sind natürlich weder die Grundbesitzer noch die Arbeiter einverstanden. Der Pfaffe Malthus ergrit! das Wort und fetzte auseinander, daß Sie Grundherren, Beamten und Pfaffen erst den Profit des Unternehmers realisieren, weil sie ja dessen Waren kaufen. Wurden sie die? nicht tun, wie Kirne dann der Unternehmer zu seinem Prosit? Jone konsumierenden Klassen sind also die Schöpfer des Profits! Zwar konsumieren auch die Arbeiter; aber im Verhältnis zu den genannten besitzenden Klassen doch weniger, weil ihr Lohn zu klein ist, um den Wert der (von ihnen erzeugten) Waren aus-zuwiegen. Womit MakthuS freilich keine Unwahrheit sagt: Der Arbeitslohn ist wirklich kleiner als der Wert der erzeugten Ware. Aber was daraus folgt, sagt er nicht, der fromme Mann, sondern verschweigt eS hübsch im Interesse der besitzenden Klassen, deren Wohlbefinden ihm eben ans Herz gewachsen ist Er bleibt dabei: Die reichen Schichten der Gesellschaft können mehr kaufen; also sind sie die Er Halter und Nährer der industriellen Produktion. Lebens mittel aber werden zu wenig erzeugt, so daß der arme Arbeiter mit seinem geringen Verdienst zu kurz kommt. Wer farm dafür? Der liebe Herrgott, der leider nicht mehr Erdäpfel wachsen lasse. . . . Wer hätte das von dem gütigen Herrn gedacht? Daß der Pfaffe damit die ärgste Gotteslästerung aussprach, war er sich vielleicht nicht bewußt; er war noch stolz darauf, dieses Grundgesetz der Natur enthüllt zu haben! Bei dem Meinungsstreit um die Ursachen deS Mehrwertes blieben die Arbeiter nicht stille, und da es damals schon Sozialisten gab, die sich kein Blatt vor den Mund nahmen, so erficht die staunende Welt, daß die Arbeit die Quelle des Wertes, das Kapital dagegen unproduktiv ift uud alles Einkommen der Besitzenden aus der Unmensch lichen Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft fließe. Natürlich war damit noch nicht völlig klargestellt, warum sich die Arbeiter mit dem kargen Lobn begnügen und den Ertrag ihrer Arbeit den Kapitalisten schenken müssen. Die Klarstellung gelang mich nicht so bald. Je inehr sich der Kapitalismus entwickelte, desto verwickelter wurde fein Gefüge. Die Folge war. daß sich die Uebelstände immer fühlbarer machten, natürlich zunächst nur den Arbeitern, und eine mehr heftige als verständnisvolle Kritik setzte ein. Die Arbeiter wehrten sich so, wie dies eben zu Anfang der Entwicklung nicht anders möglich war: durch Krawalle, Revolten und dergleichen. Natürlich war auf diesem Wege der Kapitalismus nicht zu reformieren, geschweige denn zu beseitigen; das war übrigens auch nicht der Zweck der Aufstände. Vielmehr sollte die Staatsgewalt von der einseitigen Parteinahme zugunsten des ausbeuterischen Kapitalismus abgeschreckt werden. Aber während die Arbeiter sich für ihren Kampf gegen die kapitalistische Ausbeutung Raum und Freiheit zu verschaffen suchten, ging der Streit der Meinungen über den Ursprung deS Mehrwertes weiter. Man war in der Theorie der politischen Oekonomie — wie die Lehre von der Volkswirtschaft genannt wurde — bei dem Pinnte angelangt, daß Bodenrente. Kapitals-Zins und Unternehmergewinn ans der Produktion abzu-leiten feien. Dabei wurde die Gütererzeugung als kapitalistische Warenproduktion aufgefaßt und diese als die normale Art der Warenerzeugung angesehen. Unter Kapital verstanden die Wortführer der Kapitalsinteressen die Gesamtheit der Arbeitsmittel und der Vorräte; der £.ohn werde durch die Menge der Arbeitsmittel bestimmt die produziert werden kann. Die immer schärfer sich zuspitzenden Klassengegensätze erklärten sie für eine Folge der sozialistischen Agitation. Nur die sozialistischen Denker ahnten, daß das Kapital auf der Armut der Massen aufgebaut, durch diese bedingt, also nicht gött-^e.n.:r!0”o ln ^ menschlichen Ursprunges sei; daß das Verhältnis der Menschen zueinander, daß die Gesellschaftsordnung. in welcher eine derartige Teilung des Arbeitsertrages verkam, etwas Gewordenes sei. das nicht ewig bestehen könne, auch nicht ewig bestehen müsse. Der Chartist ^ o n e s sah im Kapitalismus nur eine bestimmte Stufe der wirtschaftlichen Entwicklung, der andere folgen würden, weil ia doch alles — also auch die hie Guterherstellung und demgemäß auch die Art der Produktion — verändert fei.... rnwJS°ns 9tlf,ar6° hatte von dem gesellschaftlichen Charakter der Arbeit gesprochen, wodurch der Wert be= stimmt werde. Karl Marx umschrieb diesen Gedanken naher, er Präzisierte ihn und führte die einzelnen individuellen Arbeiten auf die gesellschaftliche Durchschnitts, arbeit zurück, die die wortbildende Substanz hervorbrinat. Profit und Retue sind Erzeugnisse der gesellschaft-licyen Durchschnittsarbeit. Wie es bei ihrer Erzeuguna guging, das hat nun Karl Marx zum Gegenstände einer eindringlichen Untersuchung gemacht: die ganze Hölle der Ausbeutung, die von seinen bürgerlichen Vorgängern und Zeitgenossen mit tauschenden Phrasen wie mit glitzernden Tüchern verhängt wurde, der gewinnvolle Hexenkessel des Kapitalismus wurde von Karl Marx in bengalischer Beleuchtung vorgeführt: Jetzt sahen es die Arbeiter, sah es die ganze Welt, alle, die überhaupt sehen wollten, wie der Mehrwert entstand und damit auch, wem der Reichtum der Kapitalisten, den ihre lumpigen Soldknechte für den Reichtum der Nation auSgcben, sein Dasein verdankte: der Ausbeutung. Alle die Widersprüche. in die sich die Natioimlökonomen verwickelt hatten, löste Marx ebenso geduldig, wie scharfsinnig auf. Er unterschied genau den Produktionspreis vom Wert, deii Profit vom Mehrwert und faßte den gesellschaftlichen Mehrwert, welcher durch die Differenzen des Wertpro-dukteS der gesellschaftlichen Arbeit und des Wertes der menschlichen Gesamtarbeitskräste bestimmt wird, als den Fonds auf, der nach dem die Preisbildung beherrschenden Gesetz der Durchschnittsprofitrate auf die einzelnen Kapitalien verteilt wird. Karl Marx ist nicht der Entdecker des Mehrwerts, aber er hat nachgewiefen, wie die scheinbar dem Wertgesetz widerstreitenden Erscheinungen des Profits nur als Quoten des Mehrwerts begriffen werden können. Er widerleate den Irrtum von Smith, daß der Wert restlos in Arbeitslohn, Kapitalsprofit und Grundrente sich aufföse und daß der entere nicht mit der Kapitalakkumulation überhaupt, sondern nur mit dem variablen Kapital (Arbeitslohn) wachse. Die Verteilung der Arbeit ans die Produktionszweige paßt sich dem Verhältnis dcS konstanten (unbeweglichen festen investierten) Kapitals zum variablen und dieses zum Mehrwert an. Die Anpassung ist vollzogen, wenn das konstante Kapital und der akkumulierte Teil des Mehrwertes der Konsum« tionsindustrien gegen das variable Kavital und den Fon furnierten Teil des Mehrwertes der Produktionsmittel-Industrien umgesetzt werden. Diese Anpassung kann sich allerdings immer nur als das Ergebnis von Störungen und Krisen vollziehen, welchen die Kapitalisten vergebens durch Kartellbildungen und sonstige Organisationen zu entgehen und entgegenzuwir^en trachten. Indessen sinkt die Profitrate, das ist jener Teil de? Mehrwertes, welcher sich aus dem Verhältnis des gesamten Mehrwertes zu dein in der Erzeugung auaewendeteii Gesamt^apital und Arbeitslohn ergibt. Karl Marr zeigt daß sich Kapital nicht bloß gegen Arbeitslohn, Unter-nehmergewinn und Bodenrente, fordern auch gegen anderes Eintauschen lasse und daß diese langsamer wachsen können, als das Kavital; daß bei gleicher Mehrwertrate und evetdjer 33ericilnncj von Sofin. UntcrncbTn^tap^iiin 'md,Bodenrente die Profitrate sinkt, wenn das Fonftnntc Kapital schneller wächst, als das variable. Diese Tend"ii' der allgemeinen Profitrate zum Sinken ist nur ein der ^opitalistifchen Produktionsweise eigentümlicher 9litfiS'*ucT für die schreitende Entwicklung der gesellschaftlichen Pro-dnkticmSkraft der Arbeit, das beißt, daß dieselbe Arbeiter ',ahl. dieselbe Menge Arbeitskraft infolge der inne^alr-der kapitalistischen Produktion sich entlockenden Pro-diEonsmetbaden eine stets wachsende Masse Arbeitsmittel, Maschinen- und fn-es Kav'tal aller Art Roh- und Hilfsstoffe in derselben Zeit in Bewegung setzt und verarbeitet; daß ein konstantes Kavital von nnonSaese^t zunehmendem Wertumfang entsteht: daß der Kav'tasj. nerungSProzeß und die Kapitalsbildung immer größere Dimensionen annehmen. , Unsere NnteMkbenemmterWtzrmg in Aktion. Ans dem neu gegründeten Fonds wurden für folgende Ster bei alle die bereits s e st gesetzten H i n t e r b l i e b e n e n u n t e r st ü t, u n a e n a u s b e z a h l t: (viittel Friedrich in Aussig; Dubicky Tvrnnz in Tepli»,; 5>nf Maria in Lu «den bürg; Rinnst Jo'cf in Zel lerndors; Degel/esacr T^e'esia in Stainach-Jrdning; Knaptl Anna in Wien II; Zat^inig Jakob in Villach und Kcmptncr Cäcilia in Klein-Reifling, Dir erachten es als unsere Pflicht, euch nochmals aus die Begünstigungen aufmerksam zu machen, die jenen Mitgliedern gemahn werden, welche noch biü zum 31. Mörz 1912 dem HinterbliebenenunterstützungSsonds beitreten: 3U(c Jene Mitglieder beS Allgemeinen NechtSstliuir-imb (t'cvtrrtiriinftetu'rchictf, welche am 1. ®vhmcr 11)13 bereits drei Monate dem Allgemeinen NechtSschnti- «ttb Wrtocrf!rii nnterstnIinuaSscudS ,'pätesiens bis 31. März 1913 bci-irctcn, h-il.cn keine Karenzzeit, bad heiht sie haben sosor, -lnipriich auf die nnf sic entfallende Hiuterblicbenennnter-itlitzungSqnote. Alle Personen, welche bis zum 31. Marz 1913 dem Allgemeinen Rechts chntz. und GewerkschafrSverei» nnd auch bem Hini, rbliebenc»»nterstiit!»ngSfondoi I ei treten, haben eine breimonatige Karenzzeit, das heiht sie haben ans die ihnen Aiifonmicubc UnterstütznngSqnote erst nach dreimonatiger Mi gliebSz».'el^rIgkcit zum Hinter. bliebcnennnteritnlrnngSfonbS Anspruch. Diejenige», bie erst nach dem 31. März 1913 dem Allgemeinen RechtSschn». nnd («ewerkichaitsverein nnd dem HinterbliebcncnnntcrstniznngSfonbS beitrcten, haben eine zweiinhrige Karenzzeit, bad heistt sie haben erst nach zweijähriger >juqel,ö, igkeit zum HvnbS Anspruch „ns bie auf sie eutsallenbe Hintcrbli«beneunnicrstiitzn»gSiuotc. Für Miiglieber, die vor Ablauf brr vorgefchriebenen Karenzzeit burch einen (Siirnbichmminll getötet wurden, >tt die Karenzzeit mit dem TobeSkage abielanseu. I Nachdem nur den bis zum 31. Mürz 1912 Beitretendeu die kurze .Starren,yeit gewährt werden kann, so wollen die Fiinktionärc und Vertrauensmänner die Mitglieder darauf auf. nierislii» machen, daß bei einem späti» n Beitritt unbedingt an dcr zweijährigen Karrenz-zeit festgehalteu werde» uiuß. Ferner bringen wir zur Kenntnis, daß ie Beitragsleistniig mit jenem Monat b c-innt in welchen der Beitritt zum Hinterblieb e n e n f o n d s erf o l g t. Ls habe n d a h er a l l e Mitglieder, welche im Monat Jänner dem H i nt erd liebe neu u n terftü izu ngsfouds beiget re« len sind, von dieser Zeit an die Beiträge zu ah len. Gleichzeitig ersuchen wir die Ortsgrnppcnkasfierc um die sofortige Einsendung der ausgesüllten Beitritts« erklärungen. Neue Beitrittserklärungen sind bei der Zentrale an-zusordern. Die Zentralleitung. Ein sszialdemolmlischer „Grständnir' macht jetzt folgende Durch die Schriftleiterpresse Notiz die Runde: In der letzten Nummer der sozialdemokratischen Zeitschrift „Der Kampf" bespricht der ehemalige sozialdemokratische Abgeordnete Rudolf Müller in einem Aufsatz unter dem Titel: „Die Kehrseite der Eigenhäuser" das Eigenhausproblem und weiß nicht genug Schwierigkeiten aufzuzählen, die sich der Errichtung eines eigenen Heims durch den Arbeiter entgegenstellen. Aber Müller verschweigt auch seinen eigentlichen Beweggrund zu dieser Stellungnahme nicht, denn er sagt unter anderem: „Das Eigenhaus birgt noch andere, und zwar sehr schwere Gefahren für die gesamte Arbeiterschaft: es unter- gräbt ihre Solidaritätsbestrebungen und Organi-sationsmöglichkeiteu. Je mehr Arbeiter bodenständig werden, desto mehr Kämpfer werden dem Klassenkampf entzogen!" Nackter kann der Parteiegoismus schon nicht mehr zutage treten. Wir sind aber Herrn Müller für diefe s Geständnis dankbar, daß unsere wiederholt geäußerte Behauptung aus Nichtigkeit beruht: der Sozialdemokratie handelt es sich nicht um eine Besserung der Lage der Arbeiter, sondern allein um die Verschärfung des Klassenkämpses, und dazu braucht sie arme, unselbständige Arbeiter. Die Führer — siehe Dr. Renner u. s. w. — dürfen ruhig bodenständig werden und sich Villen errichten, dem Arbeiter ist selbst ein kleines Häuschen mißgönnt. Er könnte ja sonst zufrieden leben und damit wertlos für die sozialdemokratische Politik werden. — Es ist der nackte Parteiegoismus. der auS diesen Sätzen spricht; es ist aber zugleich der höchste Zynismus, denn e$ wird offen ausgesprochen, daß das Wohl des Arbeiters nichts bedeutet gegenüber dem Wohl der „Partei", das heißt der Parteiführer. Wozu die Arbeiter kämpfen müssen, wenn cs ihnen doch verwehrt wird, das Ziel des Kampfes zu erreichen, das bleibt dunkel, man wo e denn annehmen, daß es für jeden Sozialdemokraten der höchste Genuß ist, seine Führer aus die Jagd gehen, im Automobil fahren und herrschaftliche Villen bewohnen zu sehen. Diese Auslassung der nationalen Blätter zeigt, wie nicht bald eine andere, die erstaunliche Unwissenheit, Albernheit und Unredlichkeit der Herren Schriftleiter. Sie faseln von einem Geständnis. Sie tun, als ob Genosse Müller ein von den „Parteiführern" bisher vor der Masse der Genossen ängstlich gehütetes Geheimnis aus-geplaudert hätte. Die Schreibknechte des Nationalismus wissen nicht, daß, was Gentvie Müller in den — übrigens unvollständig — zitierten Sätzen sagt, in der sozialdemokratischen Literatur schon tausendmal und schon vor vielen fahren gesagt worden ist. Um nur ein Beispiel, und zwar keineswegs das älteste, berauszuareisen: Gerade vor einem Vierieliahrbundert schrieb Engels in der Vorrede zu seiner Broschüre über die Wohnungsfrage: Was auf einer früheren geschichtlichen Stufe die Grundlage eines relativen Wohlstandes der Arbeiter war: die Verbindung vom Landbau und Industrie, der Besitz von Haus und Garten und Feld,' die Sicherheit der Wohnung, das wird heute, unter der Herr-chcift der aroßen Industrie, nicht nur die ärgste 1 e fl e I für den Arbeiter, sondern das größte Unglück für die Arbeiterklasse, die Grundlage einer beispiellosen Hera b-d r ii cf u n g des Arbeitslohnes unter feine normale Hohe, und das nicht nur für die einzelne Geschäftszweige und Gegenden, sondern für das ganze nationale (das Wort ist hier im Sinne von staatlich gebraucht. Die Redaktion.) Gebiet. Engels hat also dasselbe „Geständnis" wie Genosse Müller schon im Jahre 1887 abgelegt und es war, wie gesagt, schon daina's keine Neuigkeit. Die Partei hat immer die Auffassung vertreten, daß der Hausbesitz die Arbeiter schädigt. Dadurch schädigt, daß er ihnen die Freizügigkeit raubt. Der Arbeiter, der eine eigene Hütte hat, wird sich viel schwerer als ein „Habenichts" entschließen, in der Fremde Arbeit zu suchen. Er wird also, um seine Arbeit nicht zu verlieren, mit dem Fabrikanten nicht gern an-binden, und der Fabrikant macht sich das selbstverständlich zunutze: er drückt die Löhne herab und verschlechtert auch die anderen Arbeitsbedingungen. Ans dem Hansbesitz des Arbeiters zieht nicht der Arbeiter, sondern mir der Fabrikant Vorteil. Und darum kann die Sozialdemokratie eine Politik, die die Arbeiter in Hausbesitzer verwandeln will, nicht mitmachen, sie muß sie in der schrcsfften Weise bekämpfen. Und das haben wir auch feit jeher "eingestan-den". Aber was weiß so ein armer Teufel von Schriftleiter von der Tbeorie und Praxi? des Sozialismus? Nichts, absolut nichts — und so hat die nationale Presse die großartige Entdeckung machen können, daß Genosse Müller „eingestanden" hat, die Sozialdemokratie wolle nicht, daß die Arbeiter Häusler werden. Die Notiz der'Schristleiterpreffe offenbart aber, wie gesagt, nicht nur die Ignoranz und Dummbeit, sondern auch die Uuehrlichkeit ihrer Macher. Um nämlich zu beweisen, daß es sich uns nicht um die Interessen der Arbeiter, sondern nur um die Interessen der „Führer" handelt, haben die ehrenwerten Herren das corpus delicti, das „Geständnis" des Genossen Müller, verstümmelt. Im „Kampf" haben die Sätze, auf die sich die nationalen Blätter berufen, folgenden Wortlaut: Das Eigenhaus birgt aber auch noch andere, und Zwar sehr schwere Gefahren für die gesamte Arbeiterschaft, die nicht übersehen werden dürfen. Es untergräbt die Solidaritätsbestrebungen und Organisationsmöglich, feiten der Arbeiterschaft und hebt das Klasseninteresse der Arbeiter zum Teil auf oder vermindert es. Je mehr Arbeiter boden-ständig undandasHausgekettet werden, desto mehr werden dem Klassenkampf Kämvfer entzogen, desto geringer sind die Aussichten, er-folgrei che Lohnkämpfe z u führen und gute Sozialpolitik zu machen. Die durch Sperrdruck hervargehobenen Stellen hat die Schriftleiterpresse unterschlagen. Genosse Müder sagt: Besitzt der Arbeiter ein HauS, so wird er nicht mehr seine Seite 6' ■—-................- — ............................... Mnze Kraft dem Kampf für seine proletarischen Interessen widmen. Ist er ans Haus gekettet, ist also seine Freizügigkeit eingeschränkt, so wird er sich im Lohnkampf nicht so halten können, wie sein besitzloser Arbeitsgenosse. Der Hausbesltz des Arbeiters gefährdet die sozialpolitischen Bestrebungen der Arbeiterschaft. Das alles hat die Schriftleiterpresse eskamotiert, um behaupten zu können, daß die „Führer" den Klassenkampf nur wollen, damit sie sich Villen bauen und im Automobil herumfahren können. Daß Genosse Müller die in den unterschlagenen Sätzen aufgestellten Behauptungen auch ausführlich begründet hat, verschweigen die Herren Schriftleiter selbst-verständlich erst recht. Denn das Unanständigste ist diesen Herren immer das Natürlichste. Re Abzüge kür Stempel. Viel böses Blut macht gegenwärtig unter den Eisen» bahnbediensteten das Abziehen der Stenrpelgebühren. Zum weitaus größten Teil ist der Unmut, der unter den Bediensteten Platz greift, nur zu berechtigt. Die Direktionen kaprizieren sich darauf, die Stempelgebühren, die auf der durch die Bewegung bewilligten Quartiergelderhöhung entfällt, auf einmal abzuziehen. Bedienstete, die ein 60prozentiges Ouartiergeld beziehen, erhalten Per Monat eine Erhöhung von Kr. 446 und sollen, sofern sie Diener find, sogleich 5 Kr. cm Stempelgebühren entrichten. Beamte und Unterbeamte haben von demselben Betrag Kr. 7-50 an Stempelgebühren zu entrichten. Es müssen also viele Bedienstete von der im ersten Quartal erhaltenen Quartiergelderhöhung einen ganz erklecklichen Teil als Stempelgebühr zurücklassen. Daß das für diejenigen, die schon mit aller Sehnsucht auf die paar Kronen Mehreinkommen gewartet haben, nicht angenehm ist, daß sie enttäuscht sind und ihrem Unmut freien Lauf lassen, das hätte den Direktionen Wohl auch einleuchten können. So wie bekannt, haben aber alle Direktionen den Stempel sogleich und auf einmal abgezogen. Sollten wir einer damit unrecht tun, wird es uns sehr angenehm sein, berichtigen zu können. Wir nehmen jede diesbezügliche Berichtigung sogar ohne dm Hinweis auf den § 19 des Preßgesetzes aus. Ein anderer Grund zur Beunruhigung ist der, daß viele Bedienstete nicht wissen, wieviel ihnen eigentlich rechtmäßig abgezogen werden darf. Zur Verallgemeinerung dieser Beunruhigung tragen einige Direktionen noch dadurch bei, daß sie tatsächlich unrichtige Sätze anwenden und den Bediensteten zuviel abziehen. Um möglichst Klarheit zu schaffen, seien hier einige der gültigen Bestimmungen mit den notwendigen Erläuterungen hieher gesetzt. Stempelpflichtig ist bei Bediensteten, die schon definitiv sind, das Mehreinkommen, das sie gegen früher nun erzielen oder auch Mehrbezug genannt. Dieser Mehrbezug wird, da das Dienstverhältnis des Eisenbahners als ein solches auf Lebenszeit erklärt worden ist, mit zehn multipliziert. Die Summe, die dabei herauskommt, muß nun, gehört der betreffende Bedienstete der Dienerkate-gorie an, in der Stempelskala II nachgeschlagen werden, wo sofort daneben der Betrag steht, der für die Summe an Stempeln gezahlt werden muß. Sind es Unterbeamte oder Beamte, kommt Skala III in Betracht. Auf Seite 270 des Eisenbahnerkalenders find die Skalen abgedruckt. Der Vorgang beim Nachrechnen ist folgender: Ein Wiener, der Dienerkategorie angehörender Eisenbahner, erhält eine Quartiergelderhöhung von jährlich 100 Kr. Diese 100 Kr. sind Mehrverdienst gegen früher. Also ist zu rechnen 100 X 10 — 1000. Dann ist auf Seite 270 des Eisenbahnerkalenders nachzusehen. Dort steht in Skala II von 800 bitz 1600 Kr. (also auch für 1000) ist eine Stempelgebühr von 5 Kr. zu entrichten. — Für Beamte und Unterbeamte, Skala III, steht für 800 bis 1200 Kr. sind Kr. 7-50 zu entrichten. Nun ist es für die Wiener schon klar. Wer 100 Kr. im Jahre mehr bekommt als früher, hat, wenn er Diener ist, 5 Kr., als Unterbeamter und Beamter Kr. 7 60 an Stempelgebühr zu entrichten. Wie ist es aber mit denen, die keine Wiener sind, und 80, 70, 60 und 50 Prozent Quartiergeld beziehen? Für die gilt folgende Bestimmung: „Das Quartiergeld ist in allen Fällen mit Rücksicht auf die derzeitige Zulässigkeit : einer Versetzung in dem für Wien shstemifierten Ausmaß, -und zwar auch dann in Rechnung zu ziehen, wenn der be-zltrefsende Bedienstete eine Naturalwohnung erhält oder ifich in einer solchen befindet." i Oder mit anderen Worten: alle in der Provinz Lohnenden Bediensteten müssen ihr Quartiergeld so 'rechnen, als wenn sie es als Wiener (100 Prozent) bekommen hätten. Der Grund für diese seltsame Bestimmung, daß jemand nur 50, 60, 70 oder 80 Kr erhält und für 100 Kr. Stempelgebühr entrichten muß, liegt darin, daß die Möglichkeit besteht, daß jeder in der Provinz beschäftigte Bedienstete einmal nach Wien versetzt werden kann, und daß, wenn er dorthin versetzt würde, möglicherweise das k. k. Finanzärar um jene Differenz in der Stempelberechnung zu kurz kommen könnte, um welche eben der Bedienstete in der Provinz weniger gezahlt hat, als er bezahlen hätte müssen, wenn er bei Erhalt des Mehreinkommens nicht in der Provinz, sondern in Wien beschäftigt .gewesen wäre. Man sieht, das ist sehr nett. Weil die Möglichkeit besteht, daß ein Bediensteter nach Wien versetzt wird, müssen alle die in der Provinz sind, blechen. Wahrscheinlich und selbstverständlich ist natürlich, daß die weitaus größte Anzahl nicht nach Wien versetzt wird. Und wenn schon einer nach Wien versetzt wird, könnte ihm ja immer noch, wenn er in den Genuß des lOOprozentigen Quartiergeldes gelangt, der Ergänzungsstempel.in Abzug gebracht werden. Das will aber das Eisenbahn- oder Finanzministerium nicht. Denn nur so, wie die Herren es wollen, machen sie ihren Rebbach. Und darauf läuft die ganze Geschichte ja hinaus. Schwere Tausender zieht das Finanzministerium so aus den Taschen der Eisenbahner heraus und es könnte darum schon wirklich in anderen Fällen gegen die Eisenbahner splendider sein. _ Diese Bestimmung, daß für 50, 60 Kr. u. f. w. genau Io viel an Stempelgebühren gezahlt werden als für 100 „Der Msenbakiner." Kronen, erregt natürlich den größten Unwillen der Bediensteten. Alles hier Gesagte gilt selbstverständlich auch für Unterbeamte und Beamte. Mit dem Unterschied natürlich, daß für sie die Skala III in Betracht kommt. Der Vollständigkeit halber sei noch kurz angeführt, daß für provisorische Bedienstete, dir ins Definitivum treten, für gewöhnlich das Siebenfache ihrer Bezüge ge-rechnet und je nach dem der betreffende Bedienstete, Diener oder Beamter oder Unterbeamter ist, nach der Skala II oder III berechnet wird. Nun gibt es gegenwärtig bei der Berechnung des Stempels Komplikationen, oder besser gesagt, von manchen Direktionen werden solche unbegreiflicherweife hervorgerufen. Zum Beispiel: Ein Diener avancierte am 1. Jänner 1912 um 100 Kr. Er ist in einem Orte mit 80 Prozent Ouartiergeld oder 70, 60, 50 Prozent, das ist gleich, und hat also für den Stempel eine anrechenbare Summe von 100 Kr. Avancement und als Quartiergelderhöhung, obwohl er nur 80 Prozent u. f. w. erhält, entsprechend den vorhergehenden Ausführungen ebenfalls 100 Kr. in Anrechnung zu bringen. Er hat also 200 Kr. Mehrverdienst. Mehrverdienst X 10 (wie oben erklärt) ergibt 2000 Kr. Skala II auf Seite 270 des Eisenbahnerkalenders sagt, von 1600 bis 2400 Kr. sind zu zahlen Kr. 7-50. Wer also am 1. Jänner 1912 um 100 Kr. avancierte, kommt verhältnismäßig billiger mit dem Stempel weg. So wird es von vielen Direktionen auch geübt und so allein ist es richtig. Andere Direktionen werden aber vom Teufel geritten. Für sie bekommt dieser Bedienstete nicht einen rechnungsmäßig anzusetzenden Mehrverdienst von 200 Kr. jährlich. Nein, sie müssen da teilen, und so sagen sie: Der Diener, der um 100 Kr. avanciert, hat nach Stempelskala II 5 Kr zu zahlen. Bekommt er außerdem noch eine Ouartiergelderhöhung, so hat er natürlich wieder 5 Kr. zu bezahlen. Und so werden im Nu dem Bediensteten anstatt Kr. 7-50 10 Kr. abgezogen, was vollständig falsch ist. Wenn die Beamten, die so etwas verfügen,- nur ein bi^en die Normaliensammlung, I. Band, juridisch-administrativer Dienst, in die Hand nehmen, so werden sie dort, von Seite 65 an, sehen, daß nur der Meh r-g e n u ß und nichts anderes in Betracht kommt. Ein Zerlegen des Mehrgenusses oder Mehrbezuges in verschiedene Posten gibt es in der genannten Normalien-sammlung nirgends. Ein Zerlegen dieses Mehrbezuges in einem Mehrbezug von Ouartiergeld und einem von Avancement ist daher unstatthaft. Und alle Bedinsteten, die am 1 Jänner 1912 avancierten und denen das an-rechenbare Ouartiergeld zum Avancement nicht dazugezählt, sondern extra in Anrechnung gebracht wurde, haben eine zu hohe Stempelgebühr entrichtet. Allen diesen Bediensteten ist zu raten, daß sie cm der Hand der Skala II ausrechnen, was ganz leicht ist, welche Stempelgebühr sie zu entrichten haben. Finden sie, daß sie mehr bezahlen mußten, sollen sie im Dienstwege um Rückerstattung des zu viel in Abzug gebrachten Betrages ersuchen. Das ist das kürzeste und einfachste Verfahren, wenn man vermeiden will, durch unrichtige Handhabung der Bestimmung zu Schaden zu kommen. X. E. lll. SeWonferem des Wiichterpersonals sämtlicher österreichischen Eisenbahnen. Die am 12. Februar 1912 in Wien im Favoritener Arbeiterheim abgehaltene III. Reichskonferenz des Wächter Person als sämtlicher österreichischen Eisenbahnen war von außerordentlicher Bedeutung für diese Bahnbedicnstetenkategorie. Im Vordergrund der Beratungen stand die Nachtdien st zu läge. Ta-durch, daß die Regierung von dem 38 Millionen Kronen-betrage, der vom Parlament zur Verbesserung der Bezüge der Staatsbahnbediensteten angefordert wurde, 17 Millionen abstrich, blieb das alte Unrecht bestehen, daß man den Wächtern allein von allen Nachtdienst ver-sehenden Bedienstetenkategorien diese Zulage vorenthielt. Schon dieser Umstand machte die Einberufung der ReichLkonferenz notwendig, damit den Vertretern der Bediensteten dieser Kategorie Gelegenheit geboten werde, neuerlich zu dieser Angelegenheit Stellung zu nehmen. Die abgehaltene Neichskonferenz behandelte auch eingehend eine Reihe anderer wichtiger Wächterangelegenheiten, sowie sie sich auch ausführlich mit den Organi-fationSzuständen unter den Wächtern beschäftigte, so daß die bestell Erfolge von der Abhaltung dieser Konferenz zu -erhoffen sind. Die Konferenz war sehr gut beschickt. Es waren 173 Delegierte anwesend, die 139 Ortsgruppen vertraten. An den Beratungen der Konferenz nahmen weiters die Zentralpersonalkommissionsmitglieder der k. k. Staatsbahnen Genossen Sommerfeld und S p i e l m a n n und die Personalkommissionsmitglieder der Südbahn Genossen Herzig und Wagner sowie eine Anzahl Per-sonalkommissionsmitglieder der k. k. Staatsbahnen und einiger Privatbahnen teil. Die Zentrale unserer Organisation war durch Genossen Adolf Müller und die Redaktion des „Eisenbahner" durch Genossen K r a-wany vertreten. Bei der Konferenz waren ferner die Landessekretäre Genossen Brodecky, Kopac, Kaczanowsky und Koranda anwesend. Reichs-ratsabgeordneter Genosse Tomschik erschien im Verlauf der Konferenz, da er durch anderweitige dringende Arbeiten verhindert war, der Konferenz von Anbeginn beizuwohnen. In das Präsidium der Konferenz wurden Genosse Brand stätter (Hainfeld) als Vorsitzender, Genosse Pfeffer (Südbahn) als Stellvertreter des Vorsitzenden und Genosse Süß (Wien) als Schriftführer einstimmig gewählt. Nachdem Genosse Adolf Müller den Zweck der Abhaltung der Konferenz anseinandergesetzt hatte, ergriff als Referent zur Tagesordnung Genosse Sommerfeld das Wort. Er führte aus: Wir Wächter wissen genau, baß wir immer als die Stiefkinder behandelt werden. Man hat uns zwar in die Diener-kategorie eingereiht, aber das Ministerium glaubt, damit genug für uns getan zu haben und will weiter für uns nichts mehr tun. Wir haben unS die Einreihung anders vorgestellt, so, daß wir auch das alles erhalten werden, was die Diener der Kate- Nr. 6 gorie III haben. Aber diesbezüglich hat das Ministerium seine Zusicherungen nicht eingehalten. Das Ministerium hat uns dies zugesichert, so insbesondere auch in puncto Uniform und bezüglich der Berücksichtigung der älteren Diener. Man kann aber dagegen konstatieren, daß an den älteren Wächtern ein schweres Unrecht begangen wird. Mit 25 bis 30 Dienstjahren stehen die meisten von ihnen in der Gehaltstufe von 1000 oder 1100 Kr. Nun wird wohl erklärt, daß sich dieselben früher kümmern und rühren hätten sollen. Aber wie war dies vor Jahren, wo der Organisation ungeheure Schwierigkeiten gemacht wurden, möglich gewesen? Wir wollen das, was geschehen ist, hinter uns liegen lassen und sagen uns, daß wir auch für diese Leute arbeiten müssen. — Bezüglich des Hartenaus gleiches ist zu befürchten, daß die alten Diener nie an die Stelle kommen werden, wohin sie gehören. — Die zweite Frage ist die Uniformierung, bei der wir viel über das Ohr gehauen wurden. Man erklärte uns, es sei viel altes Tuch am Lager, wie auch nackle Pelze, so datz man die Wächter nicht mit den gleichen Uniformen beteilen könne, als die anderen Diener der Kategorie III. Dies schemt aber nur vorgebracht zu werden, um die Angelegenheit einschlafen zu lassen Gegen das Vorhandensein von großen Vorräten spricht das Nichteinhalten der Termine zur Ausfolgung von Uniformstücken. Die nackten Pelze sind ein ganz unpraktisches Kleidungsstück. Ich habe in ver Zentralpersonalkommiision geschildert, welche Maskerade es abgeben müßte, wenn Wächter bei einem Leichenbegängnis mit diesen nackten Pelzen ausrücken würden. Das hat wohl Heiterkeit bei den Vertretern des Eisenbahnministeriums erregt, aber nichts genützt, und die Wächter werden diese Angelegenheit schon auch mit Ernst vertreten müssen. Sie sind mündig, bei der sich immer mehrenden Verantwortlichkeit und Kompliziertheit des Dienstes der Wächter, benötigen diese einen immer höheren Grad dienstlicher Ausbildung, so daß wir auf eie Durchführung der für die Wächter in der Zentralpersonaltommission gestellten Anträge beharren müssen. Im heurigen Lahre wurde die Zentralperfonaltommission überhaupt nicht einberufen und bei einzelnen k. k. Staatsbahndirektionen wird schon eine schriftliche Erledigung der für die Direktionspe» sonalkommisjionsfttzung ohne mündliche Verhandlung praktiziert. Wenn wir Heuer nicht mehr einberufen werden, ist zu befürchten, daß dann mit der neuen Zentralpersonalkommission fünf Jahre lang ebenso umgegangen wird als mit der alten, jn der Frage der Dien st Einteilung haben wir drei Diensteinteilungen borgejchlagen. Aber man hat auf den Nebenlinien, so auch auf der Strecke Linz—BudweiS, nicht einmal den 61/16stündigen Dienst eingeführt und es gibt heute noch Diensteinteilungen, bei welchen die Ruhezeit zur Dienstzeit in einem frästen Mißverhältnis steht. Die Zentrale unserer Organisation tat in dieser Angelegenheit das Möglichste und es wurden auch in einzelnen Fällen Verbesserungen ourchgesetzt. Im allgemeinen blieb aber alles beim alten. — Man verweist bei der Nichtgewährung der N a ch t d i e n st-; ulage auf die erfolgte Einreihung der Wächter, aber man mar den Wächtern diese Einreihung schon lange schuldig ge-fi>cfen. Es wird uns vorgehalten, daß die Beteilung sämtlicher Wächter und der Substituten 4 Millionen Kronen beanspruchen würde. Dieser Betrag ist zweifellos zu hoch gegriffen, da ja der Wächter und sein Substitut nicht gleichzeitig Nachtdienstzulage erhalten würden. Außerdem entfällt schon nach den Normen für die Wächter in vielen Fällen die Bezugsberechtigung der Nachtdienstzulage, so daß genauen Berechnungen nach »n strengsten Falle ein Betrag von 2 Millionen Kronen beansprucht werden würde. Wir sind der Erwartung, dnp_ die sozialdemokratische Fraktion im Parlament für die Eisenbahn-bediensteten die noch fehlenden 17 Millionen Kronen herausholen werde, das; dadurch diese Forderung der Wächter zur Durchführung gelängt. Auch von dem &ät t enaus.o le.1 sollten wiederum die Wächter mit Hinweis auf ihre, eno.gte Emreihung ausgeschlossen werden. Reichsratsabgeordneter Genosse Toms ch i i intervenierte sofort beim Eisenbahn-Ministerium in dieser Angelegenheit und es hatte dicie Intervention den Erfolg, daß das Eisenbahnmimsterium die Zu-slcherung machte, auch die Wächter an dein Härtenausgleich partizipieren zu lassen. Der Härtenansgleich läht aber vre un Provisorium Angebrachten Dienstjahre unberücksichtigt, wovon hauptsächlich die Verkehrswächier betroffen werden und es ist eine unabweisbare Notwendigkeit, da;; auch für diese ~'C« oiensteten etwas geschehe. E S i st nun notwendig, daß die Vertreter des Personals draußen die Sache so schildern, iu i < sie tatsächlich ist, damit sich der Mi fern ,u t des Personals nicht gegen die ehrliche n V e c> t r e 11 r ihrer Interessen und g e g e ii die Organisation richtet, sondern gegen die Schuldigen, die das Personal am Vorwärtskommen hindern. Die Massen der Bediensteten muffen darüber informiert werden, daß t 5 nur schrittweise gelingt, Verbesserungen durchs u jetzt it, daß es aber besser werden muß, wenn das P e r- so II a l in der einheitlichen Organisation z u- sainmensteht und daß Uneinigkeit des Personals nur den Gegnern desselben willkommen i st. (Lebhafter Beifall.) An der folgenden Debatte beteiligten sich die Genossen B e r g e r, W a g n e r, S ch i l t e r, Labinger, Graseder. Opel, Stöhr, Herzrg, Adolf M u l-ler, Nerlinger, Wagner, HumIich, Navra-til, Just nnd Bösmü11 er. lieber Antrag des Genossen Schuh wurde zur Prüfung der eingelangten Anträge eine Kommission eingesetzt, die aus nachfolgenden Genoffen bestand: von den k. k. Staatsbahnen die Genossen U11maiiu, Uhli r, Paul, Kosrna, Oppelt, Skrdla, Schuh, S ch o t t e r b ö ck, C h l a d n i k, S o j e r, K n i I i ch und Poloszak, von der B. E. B. die Genossen Winkler, Fritz, von der Südbahn die Genoffen Holze r und Wagner, von der A. T. E. der Genosse Schill und von der E. W. A. Genosse Lenz. Genosse Adolf Müller besprach im Verlaus der Debatte organisatorische und taktische Fragen. Er erklärte, das; man bei den Aktionen der Bediensteten berücksichtigen müsse, daß es nicht nur einen Teil, den fordernden, gibt und daß auch der andere Teil, der Unternehmer, seinen Einfluß geltend zu machen versteht. Der Groll der Bediensteten, über den geringen Ausfall der Verbesserungen dürfe sich nicht gegen die Organisation kehren, sondern gegen den Unternehmer und gegen den untätigen Teil der Bediensteten. Wir werden stets so viel erreichen, als wir zu erreichen stark genug sind. Durch unsere Kritik haben wir die bürgerlichen Abgeordneten gezwungen, für die 88 Millionen im Parlament zu stimmen. Bei der letzten Konferenz des Aktionskomitees hat uns der Vertreter der sozialdemokratischen Fraktion deS Parlaments zugesichert, daß die Fraktion nicht ruhen wird, bis der volle Betrag für die Eisenbahner burchgejetjt ist An uns ist es jetzt, draußen notwendige Aufklärung und Agitation zu besorgen. Es ist der Beweis erbracht worden, daß die Wächter durch treues Festhalten an der Organisation Erfolge erzielen können, und da ist es die Pflicht jedes einzelnen Wächters, seinen Teil beizutragen, damit die Organisation gefestigt und bessere Aussichten zur Erreichung der noch ausständigen Forderungen geschaffen werden. (Stürmischer Beifall.) Hierauf erstattete Genosse Sommerfeld Bericht über die Arbeit der Antragprüfungskommission, die empfahl, nachstehende Forderungen für die Wächter auf. zustellen, respektive, soweit es sich um bereits aufgestellte Forderungen handelt, an nachstehenden Forderungen festzuhalten: Forderungen der Wächter: 1. Bei Ablegung der Prüfung sollen die Kandidaten aus lllen Zweigen des Wächterdienstes, das heißt, aus der ganzen Instruktion Str. XVIII geprüft werden. 2. Befreiung von der Verpflichtung zur Reinigung des Grases auf der Strecke und vom Schneeschaufeln für Strecken» und ambulant- Wächter, der Wächter vom Verkehr vom Wechselreinigen. Die Verrichtung dieser Arbeiten soll von Bahnerhal-lungsorganen besorgt werden. 3. Abschaffung des Frauendienstes. 4. Abänderung des Titels „Wächter" in nachstehender Weise: „Streckenwächter" in „Streckenaufseher", „Weichen* Wächter" in „Weichenaufsehrr", „Rampenwächter" in „Rampen-aufseher", „Kontrollwächter" in „Platzkontrollor", „Block-Wächter" und „Blocksignaldiener" in „Blockaufseher". 5. Die definitive Anstellung zum Wächter hat nach einjährigem Provisorium als Aushilfswächter zu erfolgen. Die Aufnahme als Aushilfswächter hat stattzufinden, sobald de: Arbeiter den Dienst dauernd, beziehungsweise als permanenten Ablösewächter oder Wächtersubstitut antritt. Verbesserung der Automatik. 6. Gewährung von zweijährigen Vorrückungsfristen und Ernennung der Blocksign^ldiener und Kontrollwächter in größeren Bahnbetriebsämtern und Anschlußstationen zu Unterbeamten bei Erreichung der Gehaltstuf: von 1200 Kr. 7. Abkürzung der Vorrückungsfristen jener Wächter, die bereits mehr als 15 Jahre Diener sind, damit diese nach der vollendeten Dienstzeit den Höchstgehalt erreichen können. 8. Allen Wächtern, einschließlich den Blocksignalwächtern und Kontrollwächtern, die im Jahre 1905 oder früher mit dem Monatsgehalt von 48 Kr. beziehungsweise mit dem Jahresgehalt von 576 Kr. angestellt wurden, sollen die nächsten zwei Vorrückungsfristen um je ein Jahr gekürzt werden. 9. Allen Wächtern und Blocksignaldienern, die seinerzeit in den Gehaltstufen von 648, 650 und 700 Kr. stabilisiert wurden, wäre die nächste Vorrückungsfrist um ein Jahr zu kürzen. 10. Kürzung der Tragzeit der Uniformstücke des Wächterpersonals nach fclgenden 9Zon«en: Mütze von 2 auf 1 Jahr, Bluse von 3 auf 2 Johre, Mantel von 4 auf 3 Jahre; an Stelle des bisherigen nackten Pelzes ein überzogener kurzer Pelz und die Wintermütze gleich dem ZugSpersonal. 11. Beteilung der Weichen-, ambulanten und Streckenwächter mit Regenmänteln und des gesamten Wächterpersonals in südlichen Gegenden mit Zwilchhosen. Mit allen Monturstücken sind auch die Wächtersubstituten zu beteilen, 12. Ersetzung der nackten Pelze des Wächterpersonals durch mit Tuch überzogene Pelze. Wiedergewährung der Pelzröcke an die Block- und Zugmeldewächter. 13. Gewährung der gleichen Dienstkleider für die Torwächter, wie solche die Nachtwächter bereits erhalten. 14. Regelung der Dienst- und Ruhezeiten des Wächterpersonals in allen Verschubstationen und in den Wiener Lokal-strecken auf 12/24ftiindige, in allen übrigen Strecken auf 16/24-stündige und schließlich in Strecken mit regelmäßiger achtstündiger Nachtruhe auf 16/16stimdige Dienst- und Ruhezeit. 15. Allgemeine ^Erhöhung der Schnellzugsprämie auf Strecken mit starkem Schnellzugsverkehr von 24 Kr, auf 40 Kr. und von 40 Kr. auf 80 Kr, für die Wächter und Verteilung derselben nach Zahl der auf den Strecken verkehrenden Schnellzügen, 16. Gewährung einer Nachtdienstzulage im Betrag von 1 Kr. für das gesamte Wüchlcrpersonal einschließlich der Block-fignaldiener und Kontrollwächter. 17. Gewährung eines SchuhpaufchaleS an die Strecken-, ambulanten und Weichenwächter. 18. Ausdehnung der Tunnelzulage an die Wächter. 19. Unentgeltliche Beistellung des Brennmaterials an die Streckenwächter durch die k. k. Bahnerhaltungssektionen. 20. Vergrößerung der alten Wächterhäuser. Eheste Herstellung von Diensthütten und Ausrüstung derselben mit Waschtischen, Handtüchern und Spucknäpfen. 21. Gewährung eines entsprechenden Schreibpauschales an die ambulanten und Rampenwächter. 22. Gewährung der Untergrundprämie an die ambulanten Wächter und der Gürtel- und Vorortelinie. 23. Die den Wächtern gehörigen Nebengebäude, wie Ställe, Scheunen u. f. w. sind von der k. k. Staatsbahnverwaltung einzulosen. Zur Verkaufsverhandlung soll ein Per» sonalkommifstonsmitglied beigezogen werben. Diese Anträge wurden einstimmig angenommen, ebenso nachstehende von Vertretern der Südbahnbediensteten eingebrachten Anträge: a) Di« Überprüfung der Sinnesorgane soll nicht im iabetiSzimmer, fonbern Praktisch auf ben Bahnhöfen vorgenommen werden, wobei nicht Farbentabellen. sondern tatsächliche Signalmittel benützt werden sollen. b) Mit Rücksicht auf die herrschende Lebensmittel-teuerung sollen zum Ausgleich der Harten alle jene Bedienstete, welche am 1. Juli 1912, respektive 1913 vorzurücken hätten, rückwirkend mit 1. Jänner 1912 vorrücken. c) Allen jenen Wächtern, welche an dem Härteausgleich nicht partizipieren und bie noch mit 600 ober 660 Kr, ange« l werben, soll bie nächste Vorrückung minbestens um ein halbes Jahr gekürzt werden. Die Antragprüfungskommission empfahl auch nach-stehende R e f o u t i o n zur Annahme, die wie die Anträge einstimmige Annahme fand: „Die am 12. Februar 1912 in Wien tagende Konferenz der Vertrauensmänner be§ SBichterperfonals aller Bahnen in Oesterreich, beschließt nach reiflicher Durchberatung ihrer Dienst- unb Entlohnungsoerhältnisse folgendes: Die Konferenz spricht ihre Entrüstung aus, über bie noch immer geltende Meinung, als wäre bie Kategorie der Wächter eine ganz minderwertige Kategorie. Ferner bedauert bie Konferenz lebhaft, da« die hohe k. k. Staatsbahnverwal-tung trotz des ParlamentSbefchlufseS erklärt, bloß 21 Millionen smmen zur Besserstellung des Personals verwenden zu wollen, s * m-?? bie Restringierung des 38 Millionenbetrages gerade das Wachterpersonal fühlbar getroffen wird. Rücksicht barauf besteht bie Konferenz auf Erfüllung der Forderung betreffend Gewährung der Nachtdienst-zulage sowie sie überhaupt auf die Erfüllung aller von den früheren Reichskonferenzen beschlossenen und dem hohen k. k. Eiienbahnnitniftermm bereits burch die Personalkommission betanntgegebeucn Wünschen beharrt. Bezüglich der Privatbahnen hält die Konferenz auch weiterhin die früheren Beschlüsse aufrecht. . Schließlich verlang' bie Konferenz von ber einheitlichen fozialbemokratischen Organisation, bie bas volle Vertrauen ber Konferenz genießt, die weitere Vertretung der Forderungen des gesamten Wächterpersonals Die Konferenz muß aber auch gleichzeitig alle Vertrauensmänner verpflichten, daß sie aller, orten das SEächterperfonai über die wahren Ursachen der Zurücksetzung der Wächter aufklären, um auf diese Weise die einheitliche GewerifchaftSorgnifation der österreichischen Eisenbahner zu stärken." Die Wächterreichskonferenz wählte sodann eine Deputation, bestehend aus den Zentralpersonalkommissionsmitgliedern Genossen Sommerfeld und Spiel-mann, den Vorsitzenden der Konferenz Genossen Brandstätter, Genossen Gkrdla (Lissa), Genossen Sleschitz (Aßling) und Genossen Poloszak (Pod-gorze). Diese Deputation wurde beauftragt, in der nächsten Zeit beim Eisenbahnminister betreffs der Wünsche der Wächter vorstellig zu werden. Genosse Sommerfeld beantragte, mit Rücksicht auf die organisatorischen Zustände in Böhmen, nachstehenden Appell an die tschechischen Wächter zu richten: An die tschechischen Genossen Wächterl „Die heute versammelten Wächter aller in Oesterreich vertretenen Nationen stellen an die tschechischen Genossen Wächter die Aufforderung, sich von den Separatisten nicht verhetzen zu lassen und nach wie vor an der zentralen Organisation festzuhalten, um ihre Forderungen durchsetzen zu können." Dieser Appell wurde mit allen gegen zwei Stimmen von der Konferenz angenommen. Zum Schlüsse der Konferenz hielt Genosse Neichsratsabgeordneter T o rasch i E ein ausführliches Referat über den Verlauf der letzten Bewegung des Eisenbahnpersonals. Er schilderte den Verlauf derselben wie folgt: Es muß konstatiert werden, daß unsere Organisation bei ber letzten Bewegung ben richtigen Weg eingeschlagen und nichts zu tun verabsäumt hat. Im August des vorigen Jahres trat die Zentrale an dte Ortsgruppen unserer Organisation heran, damit diese ihr? Vertreter zu der für den 3. September 1911 einberufenen Reichskonferenz entsenden mögen. Die Abhaltung der Konferenz war mit Rücksicht auf die Teuerung und wegen der Nichtdurchführung von Zugeständnissen notwendig Durch die Abhaltung unserer Konferenz wurden die gegnerischen Organisationen, die aus eigenem Antrieb keineswegs etwas getan hätten, lebendig. Ich hatte bereits im Juli beS Vorjahres im Auftrag btr Organisation ben Leiter bes Eisenbahnministeriums auf ben Ernst ber Zeiten aufmerksam. gemacht. Dies tat ich, um für die spätere Zeit dem Vorwurf zu Begegnen, daß die Eisenbahner wiederum mit ber plötzlichen Aufstellung von Forderungen Erpressungen begehen wollen. Das Eisenbahnministeriuin hat wohl bie Ungültigkeit ber Zustänbe zugegeben, es hat sich aber tonst nichts gerührt. Nach bent 3. September hat bas Eisenbahnministerium auch nur Kommuniques ausgegeben, i„ benen es auf bie zur Verbesserung der Bezüge der Bediensteten verwendeten Summen verwies und in denen es behauptete, alle seine, den Bebiensteten gemachten. Zugestänbnisse erfüllt zu haben. Dann kam ber 17. September mit seiner Teuerungsbemonstratio, unb da erkannte auch die Regierung ben Ernst ber Situation. Die burch unser Vorgehen lebendig geworbenen gegnerischen Eisenbahnerorganisationen stellten schleunigst für ben 80. September ein Ultimatum, um für den Fall des Kampfausbruches den Anschein zu erwecken, als feien sie in den Kampf voran, gegangen. Sie traten aber, wiewohl sie k»ine Zugeständnisse erhielten, nicht in einen solchen. Die Regierung suchte die Erledigung biefer Angelegenheit auf bas Parlament hinzuschieben, um bie Angelegenheit ber Eisenbahner mit ber Bewilligung neuer Steuern verquicken zu können. Die gegnerischen Organisationen stellten abermals ein Ultimatum. Ein au5» brechender Kampf hätte diesmal schärfere Formen angenommen als je zuvor Wir -:lr bi« Verantwortlichen hätten die Verantwortung dafür zu tragen gehabt, wenn durch einen ber. artigen Kampf eine Anzahl von Bebienstetenexistenzen vernichtet worben wär. Es ist unsere Pflicht, bahin zu wirken, baß mit möglichst wenig Opfern möglichst viel erreicht wirb unb es ist uns doppelte Vorsicht aus bem Grunbe auferlegt, als bei einem unregelmäßigen Dahnverkehr burch Verteuerung aller Lebensmittel gerabe die ärmsten Beoölkerungsschichten am härtesten getroffen werden. Unterdessen kam es zur Einberufung des Parlaments. Die Regierung brachte einen Gesetzentwurf ein, wo im Mo* tivenbericht ausgeführt war, daß den Staatsbahnbediensteten und Arbeitern 14 Millionen Kronen bewilligt werden. Dieser Gesetzentwurf kam in Behandlung des StaatSangesiellten-ausschuffeS, Wir brachten unseren Antrag ein, der 69 Millionen für die gefam*en Eisenbahner forderte. Die Nationalen hatten ursprünglich feinen derartigen Antrag eingebracht, Erst später stellten sie einen ähnlichen Antrag, der 65 Millionen Kronen beanspruchte. Der christüchsoziale Antrag forderte 62 Millionen Kronen, Die Nationalen stellten für den 15. Oktober 1911 abermals ein Ultimatum, und brüsteten sich in Versammlungen und au| den Strecken schon 33 Millionen Kronen von der Regiernnz zugesicheri erhalten zu haben. Dies entsprach, wie sich dann später herausstellte, keineswegs den Tatsachen, da die Regierung immer nur versichert hatte, mehrere Millionen Kronen für die Staatsbahnbebicnsteten, mehr als 14 Millionen Kronen aufwenben zu wollen nie aber ein bestimmten Betrag festfetzte. Währenb ber Beratungen bcS ©taatSangestelltenauS-fchujfcS trat man an uns heran, wir mögen uns auf einen gemeinsamen rebuzierten Antrag einigen. Wenn wir auf biefen Vorschlag nicht eingegangen wären, hätten wir uns im Falle bc8 Mißlingens ber Aktion bem Vorwurf auSgefetzt, durch unser Verhalten cin»n teUweifcn Erfolg verhindert zu haben und wir waren daher gezwungen, auf biefen rebuzierten Antrag einzugehen Das Parlament nahm fobann ben Resolutionsantrag, 88 Millionen Kronen zur Verbesserung der Bezüge der Staatsbahnbeoiensteten zu verwenden, an, aber die Regierung bewilligte nur den Betrag von 21 Millionen Kronen für diesen Zweck, so daß es notwendig werben wird, den restlichen Betrag von 17 Millionen Kronen gelegentlich der Bud» gctverhandlungen cinzuforbern unb auf Gesetzeswegen sicherzustellen. Ich bin von ber Fraktion ber sozialdemokratischen Abgeordneten, die mir auch auftrug ihre heutige Konferenz im Namen der Fraktion zu begrüßen, beauftragt, ihnen die Versicherung abzugeben, daß die Fraktion bei dieser Angelegenheit gewiß bas Interesse bei Staaisbafinbcbienfteten wabren wirb. Es ist nur notwendig, baß unsere Organu fation einig und geschloffen bleibt, und daß f i e nicht zersplittert w ir d, WaS an uns liegt zu tun, wird geschehen. (Langanhaltender Beifall.) Nach einem anfeuernden Schlußwort des Genossen Sommerfeld schloß der Vorsitzende diese wichtige Beratung. Wir gehen Zeiten entgegen, die an die Organisation und an das Vertrauen der Bediensteten zu ihrer Organi. fation hohe Anforderungen stellen werden. Möge jeder einzelne durch Agitation und Aufklärung dazu beitragen, daß die Früchte der OrganisationSarbeit nicht ausbleiben. Konferenzen der zngbegleitnngr-versonalr. In der letzten Zeit fanden mehrere Konferenzen des Zugbegleitungspersonals statt, über deren Verlaus wir im nachstehenden berichten. Die Konferenzen hatte die Zentrale unserer Organisation über Wunsch der Ver-trauensniänner einberufen, um dem Zugbegleitungs- Personal Gelegenheit zu bieten, zu einer^Reihe die Zugsbegleiter speziell berührenden Fragen Stellung zu nehmen, einerseits, anderseits, um einen weiteren Ausbau der Organisation unter dieser Kategorie zu ermöglichen. In den Konferenzen hatten die Vertrauensmänner der Zugsbegleiter Gelegenheit, zu den vom Eisenbahnministeriuin geplanten Verschlechterungen an den Rechten der Zugsbegleiter Stellung zu nehmen, und über die entsprechenden Aktionen schlüssig zu werden. Tatsache ist, daß die Bahnverwaltungen gerade beim Fahrpersonal in erster Linie die berühmten Sparmetho-den zu erproben versuchen, und bedarf es schon deshalb einer gut organisierten Abwehraktion, um diesen das Fahrpersonal schwer schädigenden Plänen wirksam entgegenarbeiten zu können. Nachstehend die Berichte über die stattgefundenen Konferenzen. Konferenz des Zugbegleitnngspcrsonals der Südbahn. Diese Konferenz fand am 28. Jänner 1911 in Marburg statt. Anwesend waren 27 Delegierte von 16 Ortsgruppen, 4 Personalkommissionsmitglieder, von der Zentrale Genosse Weigl und Genosse Adolf Müller und vom Arbeitersekretariat in Marburg Genosse Tops. Abgeordneter Genosse T o m s ch i k war infolge anderweitiger dringender Arbeiten verhindert, an der Konferenz teilzunehmen. Der Vorsitz wurde Genossen Viert-ler aus Innsbruck übertragen, als Schriftführer fungierte Genosse Reich st ädter (Marburg). Genoffe Scheibein aus Innsbruck erstattete das Referat. Redner schilderte in eingehender Art die zahlreichen Beschwerden des Zugbegleitnngspcrsonals ber Sübbahn über bie herrschenden Verhältnisse. Besondere Beschwerten bilden bie Zurücksetzungen beim bieSjährigen Jänneravancement, bie bisher nicht erfolgte l%fache Anrechnung in die Pension analog den Staatsbahnen, bie Nichtberücksichtigung ber zahlreichen Härten im Avancement sowie die Nichterfüllung ber wieber-holt von ber Perfonalkontmisfion an bie Verwaltung cingc* brachten Forberungen bt-S Zugbegleitungspersonals. Genoffe Scheibein schildert bann weiter in ausführlicher Weise seine Tätigkeit in allen Fragen, bie bas Zugbegleitungspersonal berühren. Seine Ausführungen gipfeln bicsbezüglich barin, datz die Zugsbegleiter dermalen keine neuen Forderungen zu stellen haben, vielmehr getrachtet werden müsse, bie bereits wiederholt der Verwaltung vorgclegten Forderungen durchzusetzen. Er betonte, daß dem Durchsetzen aller dieser Forderungen vor allem ein Hindernis entgegenstehe, und zwar, daß die Verwaltung immer erklärt, nur das zu machen, was auf den Siaatsbahnen verbessert wird. Er ernuerle an die vorläufige« Ergebnisse der Bewegung auf den Staatsbahnen. Die Südbahn wird das Cuartiergclb auf baSfelbe Ausmaß wie bei ben Staatsbahnen erhöhen unb wird auch den Dienern derselbe Härtenausgleich wie bei ben Staatsbahnen zuteil werben. Dies sind Errungenschaften, bie zwar niemand befriebigen können, aber trotzbem barf nicht übersehen werden, daß sie den Süd-bahnern mühelos zugefallen finb. Die nächste Aufgabe fei, bie vom Parlament noch bewilligten 17 Millionen Kronen, welche bie Regierung bis heute nicht burchgeführt hat, zu erlangen. Darin sinb die zweijährigen Fristen für die Diener bis zur Endgehaltstufe von 2000 Str., die Ausdehnung des Härtenausgleiches auf die Unterbeamten unter Berücksichtigung der provisorischen Dienstzeit für Unterbeamte und Diener, die Auflassung der Gehaltstufe von 1S00 Kr. für die Unterbeamten und die Erhöhung des Endgehaltes auf 3000 Kr., lauter wichtige und dringende Forderungen auch des Zugbegleitungspersonals, enthalten. Diese sobald als möglich zu erreichen, müssen alle Faktoren zusammenhelfen. Die sozialdemokratische Fraktion im Parlament hat bereits ihre Bereitwilligkeit zugesagt, bei der Budgetberatung den Antrag zu stellen und zu vertreten, batz bie fehlenden 17 Millionen Kronen in bas Budget eingestellt werden. Aber felbftverstänblich muß eS auch Aufgabe bes gesamten Zugbcgleitungsperfonalö fein, burch Zugehörigkeit unb Mitarbeit in der sozialdemokratischen Organisation diese Aktion auf das tatkräftigste zu unterstützen. An der darauf folgenden Debatte beteiligten sich fast sämtliche Delegierte. Es wurden die in den einzelnen Stationen herrschenden besonderen Verhältnisse in eingehender Weise beleuchtet. Jeder Redner ließ aus seinen Ausführungen erkennen, daß es den Vertrauensmännern lediglich darum zu tun ist, die so notwendige Einigkeit und Geschlossenheit unter dem Zugbegleitungspersonal zu fördern und zu erhalten. Alle Redner verurteilten das Quer treiben einzelner Gegner der Organisation und alle waren der Ansicht, daß diesen Bestrebungen von den Zugsbegleitern energisch entgegengewirkt werden müsse, soll die nötige Kraft zur Erreichung weiterer Verbesserungen entfaltet werden können. Selbstverständlich brachten die Delegierten auch den über die elenden Verhältnisse unter dem Zugbegleitungspersonal herrschenden Unmut zur Sprache. Die Südbahnverwaltung sollte wirklich einmal einen Tag Gelegenheit haben, alle die Rufe der Empörung und Unzufriedenheit der Bediensteten einer Kategorie zu hören, sie müßte es satt bekommen. die Bediensteten länger unter diesem Joch der Bedrückung seufzen zu lassen. Die Ausführungen de» Referenten und der Delegierten wurden schließlich in Anträgen zusammengefaßt, die einstimmige Annahme fanden. Die Beschlüsse lauten dahin, daß die Personalkommission neuerlich alle bereits eingebrachlen Anträge urgieren, beziehungsweise verlangen soll, daß sic neuerlich zur Verhandlung und zur endlichen Durchführung gelangen sollen. Die Zentrale wurde im Sinne der Ausführungen des Genossen S ch e i b e i u ersucht, dahinzuwirken, daß bei den Staatsbahnen baldmöglichst eine entsprechende Verbesserung des FahrgebiihrenverdiensteS erzielt wird, damit auch die Zugsbegleiter der Südbahn in die Lage kommen, eine entsprechende Erhöhung des ganz unzureichenden Fahrgebührenverdienstes zu erreichen. Ein weiterer Antrag verlangt von der Zentrale die Abhaltung von Versammlungen für das Zugbegleitungspersonal in allen Domizilstationen. in welchen die Kon«, fercnzbeschlüsse und alle die Zugsbegleiter berührenden Fragen eingehend besprochen werden. » » * Konferenz der TnrnnSvertrauensmiinner des Zugbe- glritungspersonals der k. k. EtaatSbahnen. Am 21. Jänner 1912 fand in Amstetten eine Konferenz der _ Turnusvertrauensmänner der Direktionsbezirke Wien, Linz, Innsbruck, Villach und Triest statt. Anwesend waren die TurnuSvertrauens-männer, beziehungsweise Delegierte derselben aus Wien, Amstetten. Linz, Salzburg. Bischofshofen, Innsbruck, Leoben und Villach, und Genosse Adolf Müller von der Zentrale. Seite 8 yr- .....'M.-i. ...................................— Zur Tagesordnung: „Stellungnahme zu der dom Eisenbahnministerium geplanten Aenderung der bisherigen Turnusse", erstattete Genosse Hattinger aus Linz das Referat. Er führte aus: Wie verlautet. Beabsichtigt das k. k. Eisenbahnministerium in nächster Zeit innerhalb der Statsbahndirektionen Wien, 2it% Innsbruck, Villach und Triest Verschiebungen in den Turnussen der Zugsbegleiter, hauptsächlich in der Weise ditrchzitsichren, daß viel längere Strecken als bisher ohne Ablösung durchfahren werden sollen, angeblich, um dadurch Ersparungen zu erzielen. Wenn Ersparungen durch diese Turnusänderungen überhaupt erzielt werden, so ist zu erwarten, daß eä aus Kosten der Turnusse der Zugsbegleiter geschieht. ^ Eine Verschlechterung derselben würde aber eine große Unzufriedenheit unter den Zugsbegleiterri Hervorrusen. Es wird den Staatsbahndirektionen schwer werden, die strengeren Turnusse aufrecht zu erhalten, da sich gewöhnlich erst in der Praxis, wenn sie vom Personal gefahren werden müssen, so manche Härten Herausstellen, die bei Erstellung der Turnusse entweder übersehen oder leichter über dieselben hinweggegangen wurde. Wenn die ununterbrochene Dienstzeit im Personen- und Schnellzugsverkehr weiter ausgedehnt wird alL dies jetzt der Fall ist, so ist zu befürchten, daß darunter auch die Sicherheit des Verkehrs leidet. Längere Fahrten schwächen bekanntlich die geistige Spannkraft, die beim Fahrdienst schon in Bezug auf die Beobachtung der Signale unbedingt notwendig ist, wesentlich ab. Durch die beabsichtigte Maßnahme dürften auch Per» sonalverschiebungen, beziehungsweise Personalversetzungen notwendig werden, die wieder die wirtschaftliche Lage der davon betroffenen Zugsbegleiter und das ganze Familienleben derselben auf das ungünstigste beeinflussen werden. So manche Zugsbegleiterdomizilstation würde von diesen Aenderungen hart betroffen werden. Aus allen diesen Gründen, und nachdem sich die jetzigen Turnusverhältnisse im allgemeinen bewährt haben, muß das Zugbegleitungspersonal verlangen, daß der jetzt bestehende Zustand auch fernerhin aufrechterhalton bleibt. Ferner, daß die Turnusvorschläge der Staatsbahndirektionen mindestens^ ein Monat vor dein Inkrafttreten der Sommer» und Winterfahrordnung den gewählten Turnusvertrauensmännern bekannt-gegeben werden, damit diese genügend Zeit haben, sich mit dem Personal über dieselben zu besprechen. In der darauffolgenden Debatte kam einhellig zum Ausdruck, daß sich die Zugsbegleiter eine Verschlechterung der gegenwärtigen Turnusse unter keinen Umständen gefallen lassen können. Folgende Resolution fand einstimmige Annahme: Die am 21, Jänner 1912 in Amstetten tagende Konferenz der Turnusvertrauensmänner der Direk-tionsbezirke Wien, Linz, Innsbruck und Villach bs» schließt: Wie seit einiger Zeit gerüchtweise verlautet, plant das k. k. Eisenbahnministerium Turnusänderungen in dem Sinne, daß das Zugbegleitungspersonal beim Personen- und Schnell» zugsdienst längere Strecken als bisher durchfahren soll, um angeblich dabei Ersparungen zu erzielen. Nach den verlautenden Gerüchten soll diese Maßnahme Personalverschiebungen und Personalreduzierungen sowie empfindliche Turnuöver-schlcchterungen zur Folge haben. Die Konferenz der Turnusvertrauensmänner beschließt in Wahrung der Interessen der Zugsbegleiter, das jetzt bestehende Dienstverhältnis aufrecht zu erhalten. Zur Erreichung dieses Zweckes wird die Zentrale ersucht, beim k. k. Eisenbahnministerium wegen dieser beabsichtigten Schädigungen und Aenderungen vorstellig zu werden. Außerdem hat eine Deputation der TnrnusbertrauenS-männer, bestehend aus den Genossen Hattinger (Linz), Wabitsch (Wien), I d l (Innsbruck), Raut er (Villach) und einem (genossen aus Triest Beim k. t. Eisenbahnministe-iium vorzusp'rechen und die Beschlüsse der Konferenz zu vertreten. Die in Betracht kommenden Vertrauensmänner werden beauftragt, bei Erstellung der Turnusse unbedingt dafür zu sorgen, daß das Zugeständnis des f. k. EisenbahnministeriumS vom 14. Oktober 1908, wonach die bestehenden T u r-nusse nicht verschlechtert werden dürfen, im Gegenteil, eine Verbesserung der Vorschriften über die Bemessung der Dien st- und Ruhezeiten eintreten soll, eingehalten wird. Ergeben sich bei Vertretung dieses Standpunktes Schwierigkeiten, so ist sofort an die Zentrale zu berichten, welche das Notwendige zu veranlassen hat. Konferenz des Zugiirglcitungspersonals der k. k. Nord- baii». Diese Konferenz fand am 9. Februar 1912 in Lundenburg statt. Erschienen waren von 15 Ortsgruppen 25 Delegierte. Außerdem waren anwesend: Von der Personalkommifsion die Genossen König und Stanzt, von der Zentrale Genosse Adolf M ü l I e r und vom Sekretariat in Brünn Genosse K o r a n d a. Ins Präsidium wurden die Genossen H e r l i n g e r «Oswiecim) als Vorsitzender, W e s e I y (Lundenburg) als Stellvertreter und Zanninger (Wien) als Schriftführer entsendet. Zum 1. Punkt der Tagesordnung „Die Schädigung der Zugsbegleiter wegen Ausdehnung der Regiefahrten", erstattete Genosse Müller den Bericht über die von der Zentrale durchgeführte Aktion. Wie aus dem Bericht im „Eisenbahner" her-oorgeht, ist es der Organisation gelungen, in dieser Frage vorläufig einen Erfolg zu erzielen. Aufgabe der Zugsbcgleiter ist es, darüber zu wachen, daß der nunmehrige, verbesserte Erlaß bezüglich der Regiefahrten auch eingehalten und durchgeführt wird. Heber den Punkt entspann sich eine längere Debatte, deren Ergebnis die Annahme eines Antrages war, der dahin lautet, daß sämtlichen in einer Partie verwendeten Zugbegleitern analog dem Zugsführer die ganze Zeit mit den Gebühren „für die Fahrt im Dienst" zu verrechnen ist. Beim nächsten Punkt, „Die Nichternennung von Zugs» sührern zu Oberkondutteuren", berichtete vorerst Genosse ® litt i g über die von ihm in der Personalkommission eingebrachten Anträge. Desgleichen Genosse Stanzt. Beide Redner und auch Genosse Leitz aus CIrnich und andere Genossen, die in dieser Frage wiederholt Bei der Direktion und beim Eisenbahn-Ministerium vorgesprochen haben, hoben hervor, daß ihnen wiederholt versichert wurde, daß in der „Revision" verwendete Oberkondukteure extra statum geführt werden und ihre Posten demzufolge die Stornierung der Unterbeamtenposten Beim Güterzugsdienst nicht normiert. Genosse Weiner aus Brünn erinnerte in einer ausführlichen Darlegung an die feinerzeitige Erklärung des Herrn Nordbahndirektorö Baron Bauhaus gegenüber dem Abgeordneten Genossen T o m s ch i k im September 1808 (siehe „Eisenbahner" Nr. 27/1908), wonach für die Lastzugbegleiter allein 46'/ Unterbeamte n st eilen neu normiert wurden. Damals waren hievon nur 12 Posten besetzt. ES waren also noch 467 Posten zu besetzen. D t e f e hohe Zahl der normierten .Posten sichere den L astzu g8 b cg lc i t cr n auf «Der Gifeubahner.- weite Zeit hinaus bei Einhaltung der borge» fchriebenen Bedingungen die Ernennung zum Unterbeamten. Die Unter Beamtenernennungen Bei den Personenzügen tangiere die Be» förderung der Lastzugsbegleiter zu Unterbeamten nicht, da die beim P er fo n enzu gs-dienst verwendeten Unterbeamten, weil auf Dienerposten stehend, bei der ^ Normierung nicht in Betracht t o m m e n. Gegenwärtig sind noch 108 Posten unbesetzt. Tatsache fei. daß durch die Willkür einzelner Macher diese Posten Leuten verliehen wurden, denen sic gar nicht gebühren. So hat ein Deutschnationaler, der erst in der Gehaltstufe von 1100 Kr. stand, die Ernennung bekommen. Gegen alle Vorschriften wurde ihm ein ganzes Jahr in der Vorrückung geschenkt. Die Konferenz hat die Aufgabe, die Ernennung der zahlreichen Lastzugsführer, die an der Reihe zur Ernennung sind, energisch zu urgieren. Genosse M ü l t e v von der Zentrale verwies in seinen Ausführungen auf das Zugeständnis der Regierung vom Oktober 1908, wonach alle Lastzugsführer, die in der Gehaltstufe von 1200 Kr. stehen, die Oberkondukteursprüfung erfolgreich abgelegt haben und eine zweijährige Verwendung als Güterzugsführer mit einer ständigen Partie aufweisen können, zu Oberkoudukteuren ernannt werden. Im Sinne der Ausführungen des Genossen Müller und der Delegierten wurde beschlossen, daß die Vertrauensmänner sofort die genauen Daten über den Stand der Normierung und aller jener Lastzugsführer, die an der Reihe sind, zu Oberkondutteuren ernannt zu werden, an die Zentrale zu senden haben. Die Zentrale hat dann ein entsprechendes Elaborat auszuarbeiten und der Direktion und dem Eisenbahnministerium zu unterbreiten. Außerdem hat eine Deputation bestehend aus den Genossen König (Oderberg), Kautz (Lundenburg), H r b a ß (Prerau) und P i s ch (Brünn) unter Vermittlung der Zentrale bezüglich dieser und aller übrigen Fragen beim Eisenbahnminifteriuin und bei der Direktion vorstellig zu werden. Hierauf gelangten die übrigen Punkte der Tagesordnung: „Beigabe von Manipulanten", „Stellungnahme wegen Verwendung der Zugsbegleiter zum Verschub» dienst" und die übrigen zahlreichen Beschwerden der Zugsbegleiter zur Verhandlung. Auch hier entwickelte sich eine lebhafte, aber sachliche Debatte, die deutlich erkennen ließ, daß die Zugsbegleiter unter den herrschenden Verhältnissen schwer zu leiden haben, daß fortwährend Verschlechterungen in den Turnussen, Gehalt» und Lohnverhältnissen geplant sind und auch durchgeführt werden, daß aber die Zugsbegleiter wohl gerüstet stehen und durchaus nicht gewillt sind, irgend welche Verschlechterung oder Wegnahme ihrer Rechte ruhig hinzunehmen. Die vorliegenden Anträge wurden nach eingehender Beratung der Zentrale, der gewählten Deputation und der Personalkommission zur weiteren Behandlung zugewiesen. In denselben wird verlangt: Die sofortige Erfüllung der dringendsten Forderungen des Zugbegleitungspersonals, wie zweijährige Fristen bis zum Endgehalr, die Ausdehnung des Härtenausgleiches und die Einrechnung der provisorischen Dienstzeit in den HärtenauSgleich für Umerbeamte und Diener, die Auflassung der 1300 Kr. für Unterbeamte, die Erhöhung des Endgehaltes auf 3000 Kr., die anderthalbfache Entlohnun.' der Nachtdienste, die gänzliche Aufhebung der Regiefahrten, die Regelung der Turnusse und der Kasernenmisere it. s. w. Die Gewährung derselben Fahrgebührenb-günstigung für die Güterzugsbegleiter der Wiener Lokalstrecke, wie eine solche bereits für die Zugsbegleiter in den Stationen Wien 1, Hauptzollamt, und Brigittenau besteht. Die Bezahlung sämtlicher Verspätungen und der gesamten Vorbereitungszeit. Die Beistellung von Manipulanten zu allen Frachten befördernden Zügen. ; „ Die Einführung der Fahrtaggeldklasse 0 für die Zugsbegleiter in der Station Ostrau-Montanbahn. Die Anerkennung der nach alten Nordbahnnormen abgelegten Prüfungen fit alle jene Zugsbegleiter, die zur Zeit der Einführung der Prüfungsvorschrift der k. k. Staatsbahnen noch nicht definitiv waren. Die Ernennung auch aller jener Lastzugsführer zu Oberkondukteuren, die nach alten Nordbahnnormen noch vor der Einführung der Prüfungsvorschrift der k. k. Staatsbahnen Prüfungen abgelegt haben, und bei der Normierung der 469 Posten unberücksichtigt geblieben sind. Stellungnahme bei der Direktion, daß in einer Reihe von Stationen der Verschub vom Zugbegleitungspersonal nicht geleistet werden kann. Nach einem kräftigen Appell des Genossen Weiner an die Delegierten zu tatkräftiger Mitarbeit in der Organisation, wird die Konferenz, .die gewiß wieder zur Aufklärung und zu weiteren Erfolgen beigetragen hat, geschlossen. .. .. A. Je, Sie ßutlshmug der Loksmotivper-firnels bei BerschuMMiMmsen. Nach einem Erlaß des Eisenbahnministeriums sollen nunmehr dem Lokomotivpersonal nur so viele Wer» schubstunden gezahlt werden, als die Lokomotive tatsächlich verschiebt, nicht auch die andere hiebei dienstlich zugebrachte Zeit. In dieser Angelegenheit, die eine wesentliche Verschlechterung gegen den bisherigen Zutfond bedeutet, sprach eine Abordnung des Lokomotivperjonat» im Eisenbahnministerium vor, über welche Vorsprache uns nachstehender Bericht zugegangen ist: lieber Aufforderung einer sehr großen Anzahl von Kol» legen und Genossen, die über die Kürzung der Verschubstunden, und dies mit Recht, erbittert sind, sprachen am 3. Februar eine Deputation beim Herrn Eisenbahnminister vor. An dieser Vorsprache beteiligten sich der Obmann des Lokomotivführervereines in Wien, Herr K ü h n, das Mitglied des Zentralauöschusses Genosse Preiß, für den Lokomotivführerverein in Böhmen die Kollegen Pichler und Horak, für den Rechtsschutz- und Gewerkschaftsverein die Genossen Hartentaler (Wien) und Pflügtet (Wien), dann die Heizer Bradac und Brejka für ihre Kollegen in Böhmen und Heizer Genosse Drewo (Heiligenstadt) für die tu der Gewerkschaft organisierten Heizer. Nachdem die Deputation drei Stunden gewartet hatte, erschien der Herr Eisenbahnminister in Begleitung der Herren Fachrcferenten Ministerialrat Millinger und Regie, rungsrat Karasek int Sitzungssaal, i» welchem dann die Besprechung stattfand. Obmann Herr Kühn stellte die Deputation vor und erklärte kurz den Zweck der Vorsprache. Genosse P r ei ß als Sprecher der Deputation führte ungefähr folgendes aus: Nr. 6 *mr Die Deputation ist im Auftrag der Kollegen erschienen, um Einsprache zu erheben gegen den Erlaß, Zahl 54.664, der die Kürzung der Verschubstunden zum Gegenstand hat und den Herrn Minister zu bitten, er möge den Erlaß annullieren. Diese Bitte wird in zweifacher Hinsicht begründet: erstens durch die materielle Schädigung, die der Erlaß zur Folge hatte und zweitens durch die Tendenz, die dem Erlaß zugrunde liegt. Die Quintessenz des Erlasses liegt darin, daß nunmehr nur so viele Verschubstunden gezahlt und bestätigt werden, als sich die verschiebende Lokomotive tatsächlich in Bewegung befindet, während die übrige Zeit, während welcher sich sowohl der Führer wie der Heizer auf der Lokomotive _ befinden, also im. Dienst stehen, entweder gar keine Entschädigung gewährt oder doch nur Dampfhalten honoriert wird. Durch diesen Erlaß erleiden eine Reihe von Kollegen eine materielle Einbuße, die bis zu 300 Kr. per Jahr beträgt. Es darf nämlich nicht vergessen werden, daß nicht allein am Stundengeld ein Verlust Eintritt, sondern auch an den Prämien. Wenn plötzlich weniger Verschubstunden berechnet und bezahlt werden als früher, ist auch das Kohlenäquivalent geringer, und da sich der Kohlenverbrauch nicht nach dem Erlaß, sondern nach den praktischen Verkehrsbedürfnissen richtet, brauchen die Kollegen gleich viel Kohle wie früher und machen daher in den meisten Fällen statt Kohlenprämien, Kohlenschulden. Es ist doch bekannt, daß das Ausmaß für die Stunde Verschub schon seit langem viel zu gering ist, ganz abgesehen davon, daß auf die Lokomotivserie, welche verschiebt, keine Rücksicht genommen wird. Diese Verfügung — hob Genosse Preiß weiter hervor — bedeutet für unsere Kollegen des Reservedienstes, und das sind die allerärmsten unter den Lokomotivführern und Heizern, weil es durchwegs junge Kollegen mit kleinen Gehalten sind, einen großen Verlust, so daß man ohne Uebertreibung behaupten kann, es wurde ihnen der Brotkorb höher gehängt, und ihre Kinder müssen sich mit einem kleineren Stück Brot begnügen. Die Herren Referenten werden vielleicht den Einwand bringen, den Lokomotivführern sei früher mehr gezahlt worden, als ihnen tatsächlich gebührte. Auch dieser Einwand ist nicht richtig. Sowohl von feiten des Eisenbahnministeriums als auch von feiten der k. k. Staatsbahndirektionen wird der größte Teil der variablen Bezüge des Lokomotivpersonals als Fixum, als ein integrierender Bestandteil des Gehaltes angenommen und demgemäß behandelt. Ich erlaube mir dies nur an einem Beispiel nachzuweisen Ein Schlosser, der von der Werkstätte herauskommt, hat einen Taglohn, nehmen wir an. von Kr. 4'30; er erhält in demsolben Moment, als er auf die Lokomotive steigt, nur mehr Kr. 2'60, also eine Reduktion von 2 Kr. per Tag. Die neue Stellung (Lokomotivführerlehrling) bedeutet für den Mann gewissermaßen ein Avancement. Wenn nun dieser Schlosser auf die Reserve kommt, bann verdient er nicht einmal mehr das, was er hinter dem Schraubstock verdient hatte. Also doch wohl ein Beweis, wie schon die Staatseisen-bahnverwaltung selbst das Nebeneinkommen, die variablen Bezüge des Lokomotivpersonals, als ein bestimmtes und unbedingt wiederkehrendes Einkommen rechnet. Bei den Lokomotivführer» anwärtern verhält sich die Sache ebenso. Sie haben weniger Anfangsgehalt als andere Kategorien mit gleicher oder annähernd gleicher Vorbildung, und gleichviel als Kategorien, von welchen wohl Fachkenntnisse, aber keine Prüfungen (mit Ausnahme der neuen Anstellungsprüfungen über Signale ic.) verlangt werden. „ .... . Ich habe schon wiederholt in öcrPcrfonalfomnuiuon und auch im Zentralausschuß auf diesen Umstand hmgcivieicn, immer wurde mir und meinen Kollegen entgegnet: „Aber ich bitte Sie, das Lokomotivpersonal hat doch einen Nebenverdienst, sie haben doch ihre variablen Bezüge!" lind diese variablen Bezüge wurden nun beim Reservepersonal gewaltig gekürzt! Ich glaube daher, mit Rech! behaupten zu dürfen, die Kürzung der Verschubstunden der me» servesührer ist so zu werten, als wenn man anderen Kategorien einen Teil ihres Gehaltes ober Quartiergeldes genommen hätte. Mit dem gleichen Recht könnte man auch die Zehrgelder der Arbeiter, Diener, Unterbeamten und Beamten streichen, ein Vorgang, der sicherlich bei allen Eisenbahnern, vom Arbeiter angefangen bis zum Oberbermien hinauf, die grozte Entrüstung und den allergrößten Widerstand hervorrufen wurde. Und doch sind die Reduktionen der Verschubstunden nicht die einzigen, die an den Nebenverdiensten des Lökomotiv-personals vorgenommen wurden. An unseren Prämienoerbien» steu wird schon seit Jahren immer wieder und immer wieder reduziert. Ich habe zufällig einmal in eine Präinienstatistik des Direktionsbezirkes Innsbruck Einsicht bekommen. Da ich selber schon Statistiken gemacht habe, interessierte ich mich nicht für die großen Ziffern, in welchen die Gesamtleistungen zum Ausdruck kommen, sondern für die Durchschnittsziffern der Verdienstbeträge, die doch gewissermaßen der Zweck und der Schlüssel der Statistik sind. Daraus ging folgendes hervor: Die Statistik umfaßte die Jahre von 1896 bis 1903. Im Jahre 1896 entfielen auf die Krone Kilometergeldverdienst 72 H. Prämie. Sie fiel konstant bis zum Jahre 1908 auf 42 H. oder von 72 auf 42 Prozent. Analog ist das Verhältnis der Prämie zu den Bruttotonnenkilometerleistungen. Im Jahre 1586 entfiel auf 1000 Bruttotonnenlilometer 17, im Jahre 1905 31 H. Prämie. Dabei darf nicht vergessen werden, dag 1896 zwei- und brcigciuppclte Lokomotiven über den Arlberg fuhren, während heute schon vier» und fünfgekuppelte Lokomotiven im Dienst stehen, ja sogar eine neue sechsgekuppelte Lokomotive cir.geiie» fert werden soll. Das bedeutet doch sicherlich eine gewaltige Steigerung, eine Verdichtung der Leistung des Lokomotivführers und Heizers. Früher war bei den Schnellzügen über den Arlberg 80 Tonnen Maximalbelastung, heute führen die neuen Lokomotiven 310 Tonnen allein, bei kürzeren Fahrzeiten als damals. 2. Erheben wir auch Einspruch gegen die Tendenz das Erlasses. Infolge des Erscheinens des Erlasses im Amtsblatt werden die Exekutivorgane (Verfchubperfonal und die diensthabenden Beamten) dazu erz.g-n, die Vorschriften zu übertreten. Man läßt dort Wagen rollen, wo dies verboten ist, stößt besetzte Postwagen, Wagen mit explosionsgefährlichen Gütern re. ab u. f. w. Der Lokomotivführer kann sich dagegen gar nicht wehren, es sei denn, daß er immer Rapporte macht und sich mit dem ganzen Personal, mit dem er Dienst machen muß, verfeindet, Rapporte, die übrigens, wie dies die Praxis zeigt, sehr geringe Effekte zeitigen. Der Erlaß bedroht ferner Beamte mit Strafe, die zu viel schreiben, für zu wenig schreiben gibt es eine Strafe nicht. Die natürliche Folge davon ist, daß eher weniger als zu viel geschrieben wird; die Herren Beamten haben gar kein Interesse, ihre Haut für das Lokomotivpersonal zum Markt zu tragen! Gegen dieses Wenigerschreiben kann sich der Lokomotivführer bei der Reserve absolut nicht wehren, gegen ihn stehen immer drei und mehr Personen, die gegen ihn zeugen, er muh, auch wenn er voll im Rechte ist, untergehen. Rur bei durchfahrenden Zügen kann er sich auf den Streifen des Geschwindigkeitsmessers berufen, der ihm einen unparteiischen Zeugen abgibt. Dann hat ferner jetzt schon, ganz kürzt Zeit nach dem Erscheinen des Erlasses, die Unsitte eingerissen, daß, und zwar trifft dies DispositionSstationen, durchfahrende Güterzugs-oder Personenzugslokomotiven zum Ver>chub verwendet werden. Man praktiziert dies auf folgende Art: Die ankommende ZugSmaschine muß bis 14 Minuten verschieben, während dieser Zeit steht aber die Reservelokomotive. Verschub bekommen beide keinen bezahlt. Der Kollege Kühn wieS hiebei auch darauf hin, daß sogar jene Pausen, die die Reserve macht, weil sie auf die Einfahrt der Züge wartet und den Verschub unterbricht, abgezogen werden, wiewohl für dieselben doch der Lokomotivführer nicht verantwortlich gemacht werden kann. Genosse Preis, fortsahrend, sagte weiter, ebenso ist die Bestimmung für den Lokomotivführer gefährlich, die sagt, er werde gestraft und exemplarisch gestraft, wenn er die Verschiebung „absichtlich" verzögert. Wer ist cs aber, der darüber zu urteilen hat? Wer stellt die Absichtlichkeit der Verzögerung fest? Der diensthabende Beamte! Ich will den Herren Beamten durchaus nicht nahctreten, aber glaube doch, behaupten zu können, baß sie die Geschwindigkeit einer fahrenden Lokomotive nicht richtig zu schätzen vermögen Und dennoch gelten sie als der Sachverständige. Wir bitten daher im Rainen der Lokomotivführer und Heizer, den Erlaß zu annullieren, oder aber eine Kompensation zu gewähren, dahingehend, daß alle kommandierten Leistungen mit Dien st stunden entschädigt werden. Ich erlaube mir zu erinnern, daß es gerade in diesem Saale war. in welchem uns vor zwei Jahren anläßlich einer Vorsprache bei seiner Exzellenz dem Herrn Eisenbahnnnnister Wrba versprochen worden ist, die kommandierten Dienststunden für all- Leistungen aukzudehnen. Bei der damaligen Verhandlung war auch Herr Ministerialrat Millinger anwesend. Bei dieser Gelegenheit erlaube ich mir auch darauf hinzuweisen, daß die Qualifikation des Lokomotivpersonals im allgemeinen viel schlechter und ungünstiger ist, als jene der übrigen Kategorien speziell ^ der Unterbeamtenkategorien. Ich habe seinerzeit die Sache wiederholt statistisch bearbeitet und e8 hat sich gezeigt, daß die höchsten Untecüeamtenkategorien bis zu 100 Prozent, die Bahnmeister, Signalmeister rc. 70 bis 90 Prozent, Obcrkonduktcure 55 bis 75 Prozent, außertourlich qualifiziert timrdeiu während bei den Lokomotivführern nur 20 bis 28 Prozent dieselbe Klassifikation erfuhren; bei den Anwärtern itnch Heizern beträgt der Prozentsatz nur 4. Ich bin zwar nach wie vor ein Gegner der autzertourlichen Qualifikation und Beschreibung, und zwar insolange, als unter den gegenwärtigen Modalitäten qualifiziert und klassifiziert wird. Aber das muß man doch betonen, daß in dieser, den anderen Berufsgruppen gegenüber minderen Qualifikation und Klassifi-tion eine Zurücksetzung und Kränkung des Lokomotivpersonals, insbesondere der Lokomotivführer liegt, die unsere Kollegen sicherlich nicht verdienen. Man kann doch mit Recht behaupten, daß mit Ausnahme einzelner, nicht in die Wagschale fallender Ausnahmen, die Lokomotivführer und Heizer ihren schweren und aufreibenden Dienst gewissenhaft und sachgemäß verrichten. Wir bitten Eure Exzellenz auch in dieser Richtung um eine Reform. Zum Schluß habe ich noch auf das Strafwesen hinzuweisen, wobei ich betone daß das Strafwesen unseren Kollegen gegenüber in einer Meise angewendet wird, von der man sagen kann, sie habe mittelalterliche Formen. Genosse Preih zitierte nun zur Erhärtung eine Reihe von Details und betonte, daß Rekurse so gut wie nie einen Erfolg zeitigen. Er bitte also auch, in diesem Belangen im Namen der Kollegen um eine Remedur. Der Herr Ministerialrat Millinger, als Referent und Chef der Zugsfördering, erwiderte auf diese Ausführungen, daß die Lokomotivführer und Heizer der Reserven da, durch, daß ihnen mehr Stunden gezahlt wurden, als sie tatsächlich verschoben, einen illegitimen Bezug erhalten hätten, der sich einfach nicht rechtfertigen liefe. Er verwies dar ruf, dafe genau so ein Lokomotivführer, der 300 Kilometer gefahren sei, sich 350 Kilometer in das Dienstleistungsbuch eintragen könnte; dies wäre ebenso unrichtig und unehrlich. Dieser Meinung schloß sich sehr lebhaft Herr NegierungSrat K a rase k an. Kollege Preitz erwiderte hierauf, der Vergleich sei nicht ganz richtig. Memr eitv Lokomotivführer 300 Kilometer zu fahren habe, werden di-.S nicht mehr und nicht weniger, ob er schnell oder langsam fahre; er könne nur in kürzerer oder längerer Zeit hinkommen. Bei der Reserve sei dies anders, man könne für eine Arbeit, die man in vier Stunden machte, auf sechs Stunden brauchen, man brauche nur vorsichtiger zu verschieben. Der Herr NegierungSrat K a r a s e k erwiderte hierauf, dres wäre von den Lokomotivführern nicht fair, nicht an- Wesen und dem Inhalt des Erlasses entspreche, daß eine der artige Interpretation des Erlasses illoyal fei; er werde diesbezüglich Weisungen ergehen lassen. Wir können die Lokomotivführer an dieser Stelle nur ermahnen, sich mit den Herren diensthabenden Beamten oder den Platzmeistern in keine unnütze Kontroverse einzulassen, sondern einfach einen Rapport zu machen, wenn sie an Stelle der Reserven zu verschieben haben. Wenn die Rapporte gegen unsere Erwartung nicht behandlet werden sollten, so möge dies einfach an die Vereinsleitungen der koalierten Organisationen bekanntgegeben werden. Der Herr Eisenbahnminister schloß sich der Meinung der beiden Herren Fachreferenten an und meinte ebenfalls, der Bezug der Mehrverschubstunden sei ein illegitimer gewesen, den Erlaß könne man nicht aufheben. Wohl aber könne man darüber reden, daß durch den bis jetzt praktizierten Vorgang sich ein Gewohnheitsrecht auSgeoildet habe, daß die betreffenden Bediensteten den materiellen Verlust schwer empfinden, also in anderer Form eine Kompensation wünschen. Rach dieser Erklärung entfernte sich der Minister mit dem Aufträge an die beiden Herren Referenten, sich über die Angelegenheit von der Deputation genau informieren zu lassen und ihm dann Berichte und eventuelle Vorschläge zu erstatten. In der nun folgenden Debatte, an der sich auch nahezu alle Deputaiionsmitglieder beteiligten, verwahrten sich die beiden Herren Referenten gegen die Ausführungen des Kollegen Preife, betreffend seiner Behauptung, der Erlaß erziehe die Leute zur Uebertretunz der Vorschriften, dann, daß die Anwendung der Strafgewalt mittelalterliche Formen habe, beziehungsweise sie verlangten diesbezügliche Beweise. Sowohl Genosse P r c i ß als auch die Genossen H a r t e n t a l e r. P i ch l e r und H o r a k suchten an der Hand von konkreten Beispielen die Richtigkeit dieser Behauptung zu beweisen, von der sich allerdings die Herren tfunlhonärc des Eisenbahnministeriums trotz alledem nicht überzeugen ließen. , „ Dm bei der Deputation anwesenden Heizer schlossen sich den Ausführungen der Loromotivführer an und brachten außer» „1°* bic Bitte vor, es mögen die Berufsheizer früher an» toerbcn' da jetzt viele 8 bis io Jahre im Taglohn El dann erst noch zwei Jahre auf systcmisierten Posten zubringen müssen. , .~lr r^err Ministerialrat Millinger meinte bann nach einer langen Debatte, in der alle Einzelheiten besvrocken worden waren, der Erlaß könne nicht zurückgenommen werden wohl aber wolle er sich dafür Einsetzen, daß auf eine andere Art oen Lokomotivführern und Heizern des Reservedienstes eme Entschädigung geboten werde, etwa dem Vorschläge entsprechend, die Dienstesstunden für alle kommandierten Leistungen zu gewähren. 1 Genosse Preih erkundigte sich über die durch die Kol-egen von Wien II tingebrachte Beschwerde, betreffend die Umstellung des RangSstatus. V. .. Der Herr Ministerialrat Millinger teilte mit. daß die diesbezügliche Verfügung bereits vom Eisenbahnmimsterium abgegangen sei. Er stehe auf dem Boden des Erlasses, beziehungsweise^ der Ergänzungserlässe, für ihm sei der RangS-flatus abgeschlossen. Ein Deputationsmitglied beschwert sich dann, daß der RangSstatus im Sinne der Erlässe in seinem Heizhaus nicht eingehalten werde, 1 Darauf erwiderte Ministerialrat Millinger, er könne wegen dieser Mitteilung keinen Erlaß hinausgeben, die Erlässe müssen eingehalten werden, das müsse ohnehin geschehen; um Eingreifen zu können sei eine konkrete Beschwerde nötig. Dasselbe ^ Deputationsmitglied führte auch Beschwerde über Mißstände in der Durchführung des sogenannten ad hok-Erlasses und sagte, im Heizhaus Wien I beispielsweise sind nicht so viele Posten als normierte angegeben worden, als im Minimalverkehr tatsächlich Lokomotivführer benötigt worden sind, infolgedessen sind eine Reihe von Anwärtern, die den Anforderungen und Bedingungen des ad I-ok-ErlaffeS entsprochen hätten, im Jänneravancement nicht zum Lokomotivführer ernannt worden. Diesbezüglich könne sich das Eisenbahnministerium nur an die Eingabe der Heizhausleitungen halten. Herr Ministerialrat Millinger meinte, die betreffenden Bediensteten mögen sich diesbezüglich an die Staatsbahndirektion Wien wenden, die die Eingaben überprüfen könne, worauf ihm aber erwidert wurde, daß dieselben bei der Staatsbahndirektion Wien bereits borgesprochen hätten, aber aus das Eisenbahnministerium verwiesen worden sind. Die Herren Kühn, Hartentaler, Pflüger, Preife, Pichler und Horak brachten dann auch die nett einzuführende Verschubprämie zur Sprache. Die beiden Herren Referenten erwiderten, die Sache sei in einem Stadium, in dem sie keine Auskunft geben könnten, das eine sei aber sicher, wenn eine Prämie eingeführt werde, wird der Lokomotivführer in erster Linie daran partizipieren; ihn könne und wolle man auf keinen Fall aus schließen. Nachdem die Porsprache — abgesehen von der Wartezeit — bereits 1(4 Stunden gedauert hatte, meinte der Herr Ministerialrat Millinger, er werde sich für unsere Bitte Einsetzen ; eine bestimmte Zusage könne er aber nicht machen. Damit war die Vorsprache beendet. Wir wollen nur noch bemerken, daß der Bericht trotz seines Umfanges durchaus nicht vollständig ist, wir aber auf eine Reihe von Einzelheiten der Debatte aus Gründen der Opportunität in unserem Berichte heute nicht eingchcn, wir behalten uns vor, wenn nötig, noch darauf zurückzukommen. Von der Södbaho. Aus Innsbruck wird geschrieben: Für einen elenden Lohn von Kr. 2-20 per Tag müssen Aushilfskondukteure, Bremser und Kondukteur-aspiranten in Innsbruck und Bozen der Südbahn dienen. Obwohl der Generaldirektion bekannt ist, daß Innsbruck B» bett teuersten Städten Oesterreichs gezahlt werden muß. hat sie sich bis heute noch nicht entschließen können, die Löhne der genannten Kategorien auf das gleiche Ausmaß der Staatsbahnbediensteten zu erhöhen, das, obwohl sich die Südbahn laut Zirkular 385, Punkt 1. vom Jahre 1907 verpflichtet hat, jede Allsbesserung, welche die Staatsbahn ihren Bediensteten gewährt, auch bei der Südbahn dlirchzuführen. Die Staatsbahndirektion Innsbruck bezahlt ihren Bremsern, Aushilfskondukteuren und Kondukteuraspiranten Taglöhne von Kr. 2-60 bis Kr. 2-80. Gewiß auch jämmerlich geringe Löhne. Uber die Südbahn will diese nicht einführen. Soweit uns bekannt ist, wurde in den Sitzungen der Personalkommission. (Gruppe Zugsbegleiter) schon wiederholt auf die Unterschiede der Bezahlung bei der Südbahn und bei der Staatsbahn hingewiesen und die Gleichstellung verlangt, aber erfüllt hat die Südbahn dieses berechtigte Begehren noch nicht; die Löhne der Bremser sind bis heute die gleichen geblieben, was um so empörender ist, nachdem die Südbahn für Innsbruck, Wien und Bozen die Grundlöhne auf Kr. 2-50 per Tag erhöhte und in Innsbruck der behördlich festgesetzte Taglohn auf Kr. 3-60 per Tag erhöht worden ist. Die Aushilfskondukteure, Bremser und Konduktcuraspiranten bei der Südbahn sind also weit unter dem behördlich festgesetzten Taglohn, schlechter als bei der Staatsbahn und unter dem bei der Südbahn festgesetzten Grundlohn bezahlt. Wahrscheinlich wird sich die Südbahnverwaltung auf die Fahrgebühren berufen und saaen: wir zahlen dem Personal höhere Fahrgebühren als die Staatsbahn. Aber diese höhere Fahrgebühr macht per Stunde ganze 0-35 H. aus. Ein lächerlich geringer Betrag, der die Differenz im festen Lohn lange nicht ausgleicht. Auf diese höheren Fahrgebühren braucht sich die Südbahn wirklich gar nichts einbilden. Denn das ist eine saubere Sozialpolitik, den Aushilfskondukteuren, Bremsern und Kondukteuraspiranten um 40 bis 60 H. per Tag weniger zahlen als die Staatsbahn und dafür 3V2 H. per Tag höhere Fahr-gebühren bezahlen, jemand 40, beziehungsweise 60 H. per Tag vorenthalten und auf der anderen Seite 3% H. zuzu-legen — auf diese „Sozialpolitik" braucht sich die Südbahn wirklich nichts einbilden. Daß die Südbahn nicht überall mit Hellern so zu sparen weiß, wie in der Entlohnung der genannten Kategorien, ist ztoar_ eine bekannte Tatsache: aber es schadet nichts, sie an einem neuen Beispiel zu erhärten. Wir haben seit Jahren auf den Tiroler Linien nicht mehr einen so intensiven Herbswerkehr wie früher. Die Ursache ist in den geänderten wirtschaftlichen Verhältnissen Südtirols begründet. Nun hat das Vetriebsinspektorat Innsbruck die seit Jahren gesammelte Erfahrung zu sehr vernünftigen Vorschriften zusammengefaßt, die, konsequent durchgeführt, eine klaglose Abwicklung des Herbstverkehres mich ohne die außerordentlichen Aushilfen sichern würden. Aber das Vetriebsinspektorat denkt und die Verkehrsdirektion lenkt, das heißt, die letztere hält am alten Zopfe fest. Es besteht nämlich seit langem die Gepflogenheit, für den Herbstverkehr außerordentliche Aushilfen aufzunehmen, welches Privilegium dem Stationschef von Wörgl zusteht. Nach einer kurzen, oberflächlichen „theoretischen" Abrichtung in dieser Station erhalten die Stationen Innsbruck und Bozen die nach Ansicht der Verkehrsdirektion für den Herbstverkehr „notwendigen" Aus-Hilfsbremser zugeteilt, obwohl die auf wenige Tage notwendigen Verstärkungen leicht von den ständigen Bediensteten aufgebracht werden könnten. Diese Methode kostet die Südbahn viel Geld und schädigt die Arbeiter. Viele verlassen ihren Berus und laufen den Lockungen des Wörgler Bremseragenten in der Hoffnung zu. daß es sich um keine Aushilfe auf ein paar Wochen, sondern um eine dauernde Anstellung bei der Südbahn handelt. Aber nach 14 Tagen, längstens drei Wochen, heißt es — abrüsten. Die Aushelfer werden mit der „Vertröstung" entlassen, daß sie bei Neuanstellungen von Bremsern „dran- kommen" — was meistens nie der Fall ist, aber die Südbahn gar nicht geniert. Diese Herbstaushilfen sind ein alter Zopf, der deshalb erhalten bleiben muß, wiewohl er der Bahn und dem Personal — die Innsbrucker und Bozner Zugsführer müssen mit diesem völlig ungeschulten Personal den.verantwortungsvollen Dienst auf der gefährlichen Bergstrecke verrichten — zum Schaden gereicht. Unserer Meinung nach wäre die Bestellung solcher Aushilfskräfte für zwei oder drei Herbstwochen nicht notwendig, weil sich eben der Hcrbsiverkehr unter ganz anderen Verhältnissen abwickelt als früher. Die Südbahn könnte sich dabei einen Betrag von 20.000 Kr. ersparen, der zur Aufbesserung der ständigen Bremser, Aushilfs-kondukteure und Kondukteuraspiranten verwendet werden könnte. Vor uns liegt eine Liste aus dem Jahre 1908, die besagt, was diese nicht notwendigen Aushilfen auf zwei und drei Wochen kosten. Damals wurde Innsbruck mit 51 Mann beglückt, die zusammen 503 Tage ausgeholfen haben. Das ergibt eine Durchschnittsbeschäftigung von 9-75 Tagen per Kopf. In den 503 Tagen haben diese 51 Mann im ganzen 1943 Stunden Fahrdienst gemacht, das ist eine Durchschnittsdienstleistung von vier Stunde»! einige Minuten per Tag. An Fahr- und Uebernachtungs-gebühren wurde in der angegebenen Zeit für diese 51 Leute der Betrag von Kr. 2702-22 verausgabt oder per Tag und Mann Kr. 6-43. Rechnet man den Taglohn von Kr. 2-20 hinzu, so ergibt es eine.Ausgabe von Kronen 7-63 Per Tag und Mann. Wenn man dazu noch die Schulung und das praktische Abrichten in Wörgl rechnet, fehlt von der angegebenen Summe kein Heller. Kaum ist der Herbst vorüber, der Winter angebrochen, dann läßt die Südbahn die ständigen Bremser aussetzen. Mitten in der schlimmsten Zeit, wo der Haus-" halt größere Ausgaben erfordert, wird diesen armen Teufeln, die sich das ganze Jahr im Dienste der Südbahn schinden, das ohnedies so schmale Einkommen noch mehr verkürzt. Viele Bremser in der hiesigen Station und in Bozen sind heuer zu einem außerordentlich langen Aussehen verhalten worden, so daß sie, wenn sie wieder fahren dürfen, von dem geringen Verdienst die während der Zwangsserein gemachten Schulden bezahlen und deshalb noch mehr hungern müssen. Also: im Herbst wird für nicht notwendige Aushilfen auf zwei oder drei Wochen viel Geld ausgegeben, welches die Südbahn im Winter dann wieder bei den ständigen Bremsern durch das lange Aussetzen hereinbringen will. Dazu aber kommt noch, daß, wie wir schon einleitend feststellten, die Südbahn ihren Aushilfskondukteuren, Bremsern und Kondukteuraspiranten um so viel geringere Löhne zahlt, als die Staatsbahn. Wir meinen, daß es ganz gut gehen würde, die außerordentlichen Hcrbstaushilfen aufzülassen, dafür obgenannten Kategorien den Lohn aufzubessern und im Winter die armen Leute, die sich das ganze Jahr schinden, nicht mit dem ewigen Aussetzen zu bestrafen. Das Sparsystcm der löblichen Südbahn in allen Ehren, aber daß diese sich als Objekt die ständigen Bremser aussuchen muß, halten wir für eine Schäbigkeit sondergleichen. Wenn es schon so weit ist, daß in diesem Unternehmen, wo 35.000 Menschen beschäftigt werden, auf die. Ersparnisse ankommt, welche sich durch das Aussetzen einiger Bremser hereinbrigt, dann ist es sehr traurig um die Bahn bestellt. Durch diese Schäbigkeit, die die Südbahn an den Bremsern begeht, ladet sie Schimpf und Schande auf sich, weil sie Familienväter unverschuldet in die bitterste Not bringt. ' Dazu läßt die Südbahnverwaltung die ständigen Bremser in Innsbruck und Bozen nicht, wie alle übrigen Bediensteten, vorrücken; diese Bediensteten müssen mit dem Taglohn von Kr. 2-20 jahrein, jahraus weiterdienen. Wir hoffen, daß die Südbahnverwaltung jene Bremser, die noch aussetzen müssen, sofort wieder einstellt, nachdem sich bereit? der Mangel an Reservepersonal zeigt, und daß sie das Versprechen, die Löhne zu erhöhen, damit sie den Staatsbahnbediensteten der gleichen Kategorien gleich» kommen, ungesäumt einlöst. A. Inland. Wie die deutschnationale» Arbeiterorganisationen aus« sehen. Der Zufall trägt der „Arbeiter-Zeitung" das Mitgliederverzeichnis des Deutschen Arbeitnehmerverbandes für Schlesien in Troppau zu. Wir müssen gestehen, daß das Resultat überraschend ist. Es war ja schon lange kein Geheiminis, daß die von den deutschnationalen Arbeiterorganisationen angegebene Gesamtzahl (70*000) um zwei Drittel zu hoch angegeben wurde. Die Mehrzahl dieser Mitglieder ist in den verschiedenen „Schutzvereinen", Gesellen-, Jünglings-, Gesang- und Turnvereinen als beitragende Mitglieder eingezeichnet und werden vier-bis sechsmal gezählt. Das „Ausschneiden" gehört zu ihren hervorragendsten Tugenden. Aber was dieser „Arbeiterorganisation" als Mitglied angehört, übersteigt doch das übliche Matz deutschnationaler „Arbeiter". An der Spitze dieser „Arbeiterorganisation" steht der Abgeordnete Ferdinand Seidel als Verbandsobmann; jener Seidel, der von den Großagrariern als „Probekandidat" ausgestellt wurde und, um ein Mandat zu ergattern, seine „freiheitlichen und Arbeitergrundsätze" bei den Erzklerikalen verklopfte. Die Ortsgruppe Troppau dieses gelben Arbeitervereines zählt nach dem vorgeleg-teu Verzeichnis 111 Mitglieder. Nach Beschäftigungen geordnet. entfallen diese „Arbeiter" in folgende Gruppen: 11 Aerzte. 4 Apotheker. 5 Rechtsanwälte, 2 Professoren, 1 Bürgerschuldirektor, 1 Bürgerschullehrer, 2 Oberlehrer, 2 Lehrer (darunter ein Gemeinderat), 1 Ober« landesgerichtsrat, 1 Landesgerichtsrat, 1 Lcmdesober-baurat. 1 Baurat, 1 Bauoberkommissär, 1 Baukommissär, 8 Baumeister (darunter 1 Gemeinderat und 1 Gemeinde- und Kammcrrat). 1 Oberlandesrat, 1 Forstrat» 2 Finanzräte (darunter 1 Gemeinderat), 1 Kommerzialrat und Gemeinderat. 1 Finanzkommissär. 1 Bürgermeister von Troppau, 1 Vizebürgermeister von Troppau, 1 Magistratsdirektor von Troppau, Direktor der Schlesischen Landeskrankenanstalt« Seite 10 „Der Eisenbahner." Nr. 6 _ X städtischer Musikdirektor, 1 Schlachthofdirektor, 4 Bahn- und Schulinspektoren (darunter ein Gemeinderat). 1 Schriftsteller, 14 Kaufleute (darunter 1 Landtagsabgeordneter, Gemeinde- und Kammerrat, 1 Vizepräsident der Handels- und Gewerbekammer, 1 Kammerrat, 2 Gemeinderäte und 1 Gemeinde- und Kammerrat), 11 Handwerksmeister (darunter 4 Gemeinderäte), 4 Reichsratsabgeordnete, 1 Landtagsabgeordneter, 25 höhere Landes-, Gemeinde, und Privat-beamte, 8 Firmen, 4 bürgerliche Vereine. Dieses Verzeichnis ist wohl geeignet, den Wert dieser Arbeitervereine ins richtige Licht zu setzen. * Ein Zeichen der Verschlechterung der Lebenshaltung der I Arbeiter. Aus Mährisch-Ostrau schreibt man der „Arbeiter-Zeitung": In Karwin wurden laut amtlicher Statistik im Jahre 1910 um 207 Stück Vieh weniger geschlachtet als im Jahre 1909, und im Jahre 1911 sank die Ziffer des geschlachteten Viehes um weiter 787 Stück. Dabei ist zu bedenken, daß die Bevölkerung von Karwin in dieser Zeit nicht nur nicht gesunken, sondern bedeutend gewachsen ist. Diese so bedeutende Herabminderung des Fleischkonsums ist ein Zeichen der Not der Arbeiterschaft, welche den Hauptteil der Bevölkerung von Kar-Rach der erwähnten Statistik wurden ge- Win umfaßt, schlachtet: 1910 , 169 . 412 . 1070 , 489 . 1549 > 133 . 1489 . 18 1911 152 299 925 290 1307 98 1458 23 weniger um mehr um 17 113 145 199 242 40 31 dabei hier die vor* Stiere. . Binder . Kühe . . Jungvieh Kälber . Schase . Schweine Ziegen , Die Blätter der Kohlenbarone suchen Lage der Kohlenarbeiter, denn diese kommen wiegend in Betracht, als eine sehr gute hinzustellen. Die angeführten Ziffern lehren die Wahrheit und zeigen, wie die Lebensmittelteuerung, vor allem die Fleisch teuerung, die Ernährung der Arbeiter verschlechtert. * Der Wucher des Eisenkartells. Kaum bessert sich etwas die wirtschaftliche Lage, setzen die Kartelle mit dem Wuchern ein. Wie die „Neue Freie Presse" dieser Tage berichtete, fand eine Plenarsitzung des Eisenkartells statt, in welcher mit Rücksicht auf die gegenwärtige Geschäftslage eine Preiserhöhung von Kr. 1-50 per 100 Kilogramm für Stabeisen und Grobbleche mit sofortiger Wirksamkeit beschlossen wurde. Bestimmend dafür war, daß der Absatz der deutschen Werke gegenwärtig ein „überaus lebhafter ist und daß es selbst bei erhöhten Preisen den Verbrauchern schwer werde, ihren Bedarf bei den deutschen Werken innerhalb einer absehbaren Zeit zu decken". Keine Steigerung der Erzengungskosten und doch erhöhten Profit! Und wehrlos steht die eisenverbrauchende Bevölkerung diesem Wucher gegenüber, denn ein hoher Zollsatz schützt bas Kartell vor der Konkurrenz des Auslandes. Daß f ü r diese hohen Zölle ebenso die C h r i st« lichsozialen wie die D e u t s ch n a t i o n a l e n stimmten, mutz bei dieser Gelegenheit immer wieder hervorgehoben werden. Die deutschnationale Arbeiterpartei als Streikbrecher agentur. Seit drei Wochen stehen die Arbeiter der Firma 0. Fritze, Maschinenfabrik in Pfaff st ä 11 e n, in »inen schweren Abwehrkampf. Nachdem dieser Unter' nehmet auf legale Weise keine Arbeiter bekommen konnte, wendete er sich in einem Schreiben an einen ge-wissen Kraupa, seines Zeichens „Arbeiterführer" in Baden, der sich denn auch sofort auf die Suche nach proletarischen Schuften begab. Dabei sicherte er sich auch den tatkräftigen Beistand eines gewissen H ü hnel, „Arbeiterführer" in Wiener-Neustadt. Auch zwei durch reisende Arbeiter wendeten sich an Hühnel, der ihnen ein Schreiben an Kraupa mitgab, in welchem es heißt: „Meine Frau teilte mir Ihre werte Anwesenheit mit leiderwar ichinWicna m Partei t a g. (Gleich nach feiner Rückkehr hat er das dort Gehörte in die Praxis umgesetzt, ty. b. R.) Betreffs Schlosser kann ich Ihnen momenthan nicht dienen aber ich werde am Samstag bei Hauptversammlung schon Nachricht erhalten. Diese Beiden Herrn sind eben von Deutschland zugereißt gekommen und haben erfahren daß dort Arbeit wäre ich möchte Sie bitten wenn Sie die Herrn aufnehmen möchten . . Wollen die Herren vielleicht noch einen Beweis haben? Die Verminderung der katholischen Feiertage in Oesterreich Das „Neue Wiener Tagblatt" meldet, daß in der Frage der Verminderung der Feiertage für Oesterreich bereits die Entscheidung des Papstes gefallen ist. Die letzten Bischofskonferenzen, die sich mit dieser Frage beschäftigten. haben zu keiner Einigung geführt, und man kam überein, an den Papst heranzutreten mit der Bitte, die Entscheidung zu treffen. Die Entscheidung ist nun erflossen und nach dieser werden in Oesterreich sechs sind aber diese Ausfuhrüberschüsse vollständig verschwunden. Im Jahre 1907 betrug das Passivum 45 Millionen, im Jahre 1908 bereits 143 Millionen, im Jahre 1909 stieg es auf 427 Millionen, im Jahre 1910 auf 434 Millionen und im Jahre 1911 auf 777 Millionen Kronen. * Ein Eisenbahnnnnisterialbearnter als Generaldirektor der Buschtiehrader Dahn. Mehrfachen Nachrichten zufolge beabsichtigt der derzeitige Generaldirekor der Buschtiehrader Eisenbahn Hofrat Dr. Böhm von seinem Posten zurückzutreten. Wie nun das „Neue Wiener Tagblatt" zu melden weiß, soll als Nachfolger Böhms Dr. Hans Ritter v. Gintl, gegenwärtig Sektionsrat im Eisenbahnministerium, zur Leitung der Buschtiehrader Bahn berufen werden. Die diesbezüglichen Verhandlungen find bereits weit gediehen und dürften demnächst zu einem positiven Ergebnis führen. Falls sich diese Nachricht bewahrheitet, hätte man es mit einem neuerlichen und abermaligen Fall zu tun, daß einBearnterauSdern k. k. Eisenbahnministerium 6n die Spitze einer Privatbahnverwaltung tritt. Da die Buschtiehrader Bahn als verstaatlichungsreif angesehen werden muß, so wird natürlich die Regierung in absehbarer Zeit in die Lage kommen, mit der Verwaltung in Unterhandlungen über die Uebcmahmsbedingungen einzutreten. Man wird also, ehe man über die unglaublich klingende Meldung, daß just vorher ein Beamter der k. k. Regierung an die Spitze dieser Bahnverwaltung tritt, weiter redet, abwarten müssen, was man offiziöser-seits zu dieser Nachricht zu sagen hat. _____ Ausland. Der Streik der Lokomotivführer und Heizer in Argentinien. Buenos-AireS, am 8. Jänner 1912. Der Streik ist nach Meldungen bürgerlicher Blätter beendigt. Die Gesellschaften sollen einen neuen Fahrplan aufgestellt haben, den sie der Regierung zur Annahme vorlegten, welchem Wunsch diese auch nachkam. Nach diesem Fahrplan soll der Betrieb nun wieder funktionieren. So berichteten die Gesellschaften an die Regierung. Anscheinend haben die Gesellschaften eine Anzahl Streikbrecher im Lande aufgelesen und lassen nun auf gut Glück die Züge laufen. Wirkliche Fachleute werden unter den Streikbrechern kaum zu finden sein. Die Streikenden halten fest zusammen und befleißigen sich einer strengen Disziplin. Von den gewöhnlichen Begleiterscheinungen argentinischer Streiks merkt man in dieser Bewegung nichts. Das macht, weil anarchistische Phantasten mit ihren Allheilmitteln, wie Sabotage, direkte Aktion, Boykott der Landesprodukte im Ausland u. s. w. bei den Führern und Heizern feinen Anklang finden. Das ist gut so, denn die anarchistischen Theoretiker, die bisher bei allen Streiks ihre Hände im Spiele hatten, waren ein Unglück für die Arbeiterbewegung in Argentinien. Das Komitee der Vereinigung der Führer und Heizer, „La Fraternidad", gab den Mitgliedern folgende Instruktionen: 1. Jeder abgehende Zug muß an seinen Bestimmungsort gelangen. Kein Zug darf auf den Zwischen stationen stehen gelassen werden. Das Gesetz (Artikel 48) bestraft das Personal, welches seinen Posten verläßt, mit Gefängnis. 2. Im Fall ein Zug unbedingt fahren muß, so muß das Personal dazu von den Genossen beauftragt werden sowie einen vom Komitee der Sektion Unterzeichneten Auftrag besitzen. 3. Die Genossen dürfen sich nur in näher bezeich treten Lokalen versammeln. Zusammenkünfte in BarS rc., auf der Straße und öffentlichen Plätzen sind zu vermeiden. t 4. Sich nicht um die Zirkulare, Wünsche und Ge rüchte kümmern, welche von den Gegnern in Umlauf gesetzt werden. 5. Unter allen Umständen mit Ruhe und Vernunft Vorgehen, allein und mit mehreren zusammen immer die größte Ruhe bei der nötigen Begeisterung bewahren. 6. Sich nicht an denjenigen vergreifen, die gewissen los genug sind und arbeiten. Das würde zu Streitig feiten und Händeln führen, welche immer durch das Gesetz geahndet werden. 7. Keinem Zug, welcher e5 möglich machte, abzu fahren, Hindernisse in den Weg zu legen. 8. Und im allgemeinen jede Frage vermeiden, welche zu fremden Einmischungen und Zerstörung der Bewegung führen fönnte; jeder soll sich nach den Befehlen und Instruktionen deS Komitees richten, welches von der Direktion der Bewegung gewählt wurde. Wenn diese Instruktionen von den Streikenden be folgt werden, dann wird natürlich die Ordnungsbestie, wie sonst bei solchen Anlässen in Argentinien, nichts zu tun bekommen. Die Position der Streikenden ist letzt während her Ernte doppelt günstig. Auch noch tn anderer Hinsicht. Da seit Monaten, seitdem die Cholera m ^ta lien herrschte, keine italienischen Arbeiter inS Land ge lassen wurden, so herrscht jetzt während der Ernte ein wahrer Arbeitermangel. Wer eine Stelle verlaßt, hat gleich Arbeit wieder; die Erntearbeiter bekommen otS zu 15 Peso (1 Peso - Mk. 190) per Tag. Sonst kamen jedes Jahr nur während der Erntezeit italienische Ar Die Eisenbahnerorganisation in Spanien. Von Vicente Barrio (Madrid). Die Eisenbahnerorganisation bildete sich vor gut zwei Jahren und ist eine Vereinigung von allgemeinem Charakter, welche alle Eisenbahngesellschaften umfaßt und der die Arbeiter der verschiedenen Kategorien angeschlossen sind, wie das Werkstätten-, ZugS-, Betriebs-, Strecken- und Baupersonal. Es waren große Schwierigkeiten zu überwinden, um diese bedeutende Organisation zu schaffen, welche die mächtigste des Landes ist und heute 40.000 Mitglieder zählt, die sich auf 23 Sektionen verteilen, welche noch einmal so vielen Ortschaften entsprechen. Sowohl in Madrid wie in den übrigen Orten stehen an der Spitze der Sektionen Genossen, welche nicht zum Eisenbahndienst gehören, um auf diese Weise zu vermeiden, daß sich die Kompagnien an den führenden Personen rächen, indem sie sie entlassen und die blühende Organisation zerstören. Ohne diese Vorsicht würde die Eisenbahnerorganisation unmöglich sein, denn so oft man die Gründung versuchte, erlitt man Schiffbruch, da die Chefs stets das an der Spitze stehende Personal entließen. Obgleich nach der spanischen Staatsverfassung jeder Bürger das Recht hat, sich zu organisieren, können es die Eisenbahner in Wirklichkeit nichi auSüben, denn der Unglückliche, welcher sich dazu entschließen würde, wäre entlassen. Auf diese Weise säte man die Furcht unter den Arbeitern. Die heutige Lage der Dinge verdanken wir der Solidarität anderer Kameraden, welche sich an die Spitze der Organisation stellten, und es übernahmen, im ganzen Lande Propaganda zu machen. Heute ist die Eisenbahnerorganisation von allen Gesellschaften gefürchtet. Letztere fangen an, da sie dis Bedeutung der Vereinigung erkennen, die Gehälter zu erhöhen, wenn auch nur in geringem Maßstab, auch die Zahl der jährlichen Beförderungen wird ausgedehnt. Man ist bei den Gesellschaften der M. C. u. P. Bahn sowie bei den andalusischen Linien vorstellig geworden, damit der Abzug von 5 Prozent vom Gehalt aufgehoben wird, welcher angeblich für eine fromme Stiftung von den Angestellten eingezogen wurde. Obschon sich die Gesellschaften nicht dazu verstehen wollten, mußten sie den Arbeitern doch die in sechs bis sieben Jahren gemachten Abzüge zurückzahlen. Dieser Triumph ist der Organisation zu verdanken und dem Umstand, dah die Regierung die ihr drohende Gefahr erkannte und infolgedessen die Gesellschaften zwang, die Auflösung der Stiftung zu verordnen und die gegen den Willen der Arbeiter abgezogenen Summen zunickzuzahlen. Diese Stiftungen waren ein tatsächlicher Raub an den Arbeitern, wenn man ihnen auch den Namen „wohltätig" anhängte. Nachstehend ein Beweis: Ein Angestellter, welcher alle Monate an Abzug 8 bis 10 Pesetas (1 Pesetas hat ungefähr den Wert von 93 H.) bezahlte, erhielt dafür tn seinem 60. Lebensjahr und nach 30 Dienstjahren 2 Pesetas 10 Centimos monatlich, das ist 7 Centimes per Tag. _ Die Regierung beschäftigt sich auch sehr viel mit der Eisenbahnerorganisation, und wenn sie auch alles mögliche tut, um jede Aktion zu lähmen, hat sie sich doch genötigt gesehen, ein Dekret zu erlassen, daß die Ver-mittler der Staatseisenbahn sich über dte Hohe der Ge-Halter, die Zahl der Arbeitsstunden, tue Art des Dienstes u. s. w. erkundigten, um, wie sie sagt, im Parlament Gesetze zugunsten der Arbeiter vorzubringen. Die Eisenbahnervereinigung erkannte, daß diese Information, wenn in der dekretierten Form verwirklicht, kein für die Arbeiter günstiges Resultat ergeben würde, da die Vermittler des Staates die Arbeiter ut Gegenwart ihrer Vorgesetzten befragten, und erstere, aus Furcht, entlassen zu werden, ausgesagt hätten, waS iene hören wollten. Man ersuchte daher den Minister der öffentlichen Arbeiten, zu gestatten, daß man diese Erkundigungen bei der Organisation selbst etnzoge, damit die Aussagen den Stempel der Wahrheit und Unparteilichkeit trügen. Der Minister, vielleicht aus Furcht oder Ueberzeugung, nahm sich deS Gesuches an und traf eine neue Verordnung, nach welcher die Vereinigung autorisiert war, selbst die Information zu Ende 5« fuhren Die Gesellschaften trachten mit allen Mitteln danach die Zahl der Mitglieder zu vermindern und haben eine’ Reihe von Verleumdungen gegen den Präsidenten der Organisation in Umlauf gesetzt, indem sie behaupten, daß er ihnen eine Liste mit den Namen aller Mitglieder verschafft hat. Infolge des Prestiges, welches der Präsident im Lande hat, schaden ihm diese Verleumdungen nicht, im Gegenteil, die Reihen der Organisierten vergrößern sich von Tag zu Tag. _ Für den Monat Juni ist ein nationaler Eisen* bahnerkongreß anberaumt, welcher ohne Zweifel von besonders großer Bedeutung sein wird. _______ K*Vertane im ^atir entfallen, und zwar: der jedes Jahr nur wahrend der Lrittezett umienw >w°"° ** I SiTÄ täne dauert Wohl noch bis Juni. Also ist daS eine böse montag, Maria Geburt, Maria Lichtmeß und die heiligen drei Könige. Die passive Handelsbilanz. Nach der vorläufigen Handelsbilanz hat der auswärtige Handel der österreichisch-ungarischen Monarchie im verflossenen Jahr eilt kolossales Passivum zu verzeichnen. Der Wert der Wareneinfuhr stellte sich nämlich um 777-4 Millionen Kronen hoher als der Wert der Ausfuhr. Für das Jahr 1910 war ein Passivum von 434 Millionen Kronen ermittelt worden und der Passivsaldo deS Jahres 1911 ist somit um 343 Millionen Kronen großer als jener deS Vorjahres. In den Neun-zigerjahren des vorigen Jahrhunderts war die Handels-Bilanz der Monarchie regelmäßig mit 150 Millionen bis 200 Millionen Kronen aktiv. Seit mehreren Jahren s° Dazu J'inner Sache für Argentinien. An vielen Orten arbeiten sogar Soldaten in der Ernte. Jetzt lagert das schon fertige Getreide in den Speichern auf den Stationen und kann nicht weiterbefördert werden. Dabei ist die Ernte reichlich, wie in den letzten drei Fahren nicht kommt noch der Streik in den Häfen. Am 5 zum Beispiel mußte wegen Mangel? an Arbeitskräften auf 54 Dampfern vom Löschen, beziehungsweise Laden abgesehen werden. _____ Gelesene Nummern des „Eisenbahnen wirstjj jmati nicht weg, sondern gibt sie an Gegner^ und Indifferente weiter. Aus dem Gerichtssaal. Ein ZugSzusammenstotz. Kürzlich hatten sich v»r einem Vierrichtcrscnat deS Cciti.ieuijer Preisgerichtes der ftuQ.-rtchtcr Wenzel Piesche, Au,'s,ff. der Assistent Emil Pollak und der Stellwerkswärter Josef ffitb«, Teplitz, wegen Nu&etecht» lassung der nötigen Vorsicht und Ucbcrtietung 0?|cn die Sicherheit des Lebens zu verantworten. Sie sollen sich dessen anläßlich des am 25. Oktober 1911 im Teplitzer Bahnhof erfolgten Zusammenstoßes zweier Lastzüge schuldig ^macht haben. Dabei gab eS einen Materialschaden von 18.000 Kr., schwer verletzt wurde der Heizer Eduard Greif, leicht verletzt der Kondukteur Josef Lehmann, der Lokomotivführer Karl Scheiter und der ZugSsührer Eduard G r u n e r t, die beiden letzteren in Aussig wohnhaft. Pollak war gerade als VerkehrSbeamter tätig, Pirsche leitete die Verschubarberten. bei denen ein Verschubteil mit einem anderen einfahrenden Lastzug zusammenrannte, und 555 r 6 a war in diesem Augenblicke auch zufällig im Dienste. waS genügte, um ihn anzu--klagen, trotzdem „achgewiesen ist, daß durch seine Umsicht, er gafc fofert Haltsignale, der Zusammenstoß in seiner Wucht gemindert wurde. Herr Oberinspektor Sonnenburg und Jnspekfr Hengst sagten «ls Zeugen «uS. daß keinen der Angeklagten eine Schuld treffe, da sie ihren Instruktionen gemäss vorgegangen seien. Wrba und Piesche haben mit dem Verkehrsbeamten keine Fühlung genommen; das fei darauf zurückzuführen, dass sie zahlreiche Obl i e g e n-heiten haben und dann fei das üblich. Der Gerichtshof verurteilte Pies che zu sechs Wochen strengen Arrest und sprach die anderen Angeklagten frei. Gegen P i e f ch e hatte Wrba auSgesagt, der die Schuld an dem Zusammenstöße dem raschen Fahren des VcrschubteilS bei- maß. — Interessant ist, das; die leitenden Beamten der A.-T. E. keinen der Beteiligten für schuldig halten. Da aber nun ein Zugszusammenstoß nicht das Normale ist, muß es doch eine schuldtragende Ursache geben. Sie wurde denn auch in der Verhandlung angcdeutet: die Ueberbürdung der Bediensteten und die Art, wie am Teplitzer Bahnhof überhaupt gearbeitet werden muß; erlist unzulänglich wie fast alle an-. deren Bahnhöfe der sparsamen und Dividenden schindenden Der Unternehmer ist für die Unterlassung der Unfall-airzeige schadenersatzpflichtig. Wie allgemein bekannt ist, muß ein Betriebsunfall der Arbeiter-Uufallvcrsicherungsaustalt, bei der der Arbeiter, der den Unfall erlitten hat, versichert ist, innerhalb eines Jahres angezeigt werden, widrigenfalls die Unfallversicherungsanstalt keinerlei Entschädigung zu leisten hat. Ein Magazinarbeiter der Staatsbahnen hat nun am 13. November 1008 einen Unfall erlitten, und da dieser erst ent 18. Dezember 1909 der berufsgenossenschaftlichen Un-fallversicherungsanstalt der Eisenbahnen zur Kenntnis gekommen war, hat sie seinen Anspruch abgewiesen. Der verletzte Eisenbahner hat nun das Eisenbahnärar beim Prager LandeSgericht auf Zahlung der Rente geklagt, auf die er bei der Unfallversicherungsanstalt Anspruch gehabt hätte. Das Prager Landesgericht hat seiner Klage Folge gegeben und das Eisenbahnärar zur Zahlung einer Rente verurteilt. Das Eisenbahnärar gab sich mit diesem Urteil nicht zufrieden und berief an das Prager Oberlandesgericht; dieses hat das Urteil bestätigt. Auch damit hatte das Eisenbahnärar nicht genug und es brachte die Sache an den Obersten Gerichtshof. Dieser hat nun, wie die „Juristischen Blätter" melden, mit seiner Entscheidung vom 10. Oktober 1911 die ersten Urteile bestätigt und das treffend damit begründet, daß nach § 29 des Unsallversicherungsgesetzes der Unternehmer Sie Pflicht hat, von jedem Betriebsunfall innerhalb fünf Tagen der politischen Behörde die Anzeige zu erstatten, bei Unterlassung der Pflichterfüllung also den Schaden zu ersehen hat. Königgrätz. (Entgleiste Wagen.) Am 20. Oktober 1911 fuhr auf der nördlichen Stationsseite in Königgrätz um 8 Uhr 46 Minuten abends die Reservelokomotivs mit einem Set» fchubteil von 18 Wagen aus das AuSziehgeleise gegen Pred-irteric vor, um die Fahrstraße für den bereits fälligen Zug Nr. 4958 von Wostromer frei zu machen. Dieser Zug bestand an seinem Ende aus mehreren Kohlenwagen. Der im Stellwerk Bedienstete Blocksignaldiener Gottlieb TLborsk > stellte die Weiche Nr. 47 vorzeitig um, als über dieselbe noch sechs Wagen des VerschubteileS passieren sollten. Die Folge davon war, daß zwei Wagen entgleisten und ein Wagen umgeworfen wurde, wodurch die Strecke gegen Wostromsk unfahrbar wurde. Eine körperliche Beschädigung von Menschen ist jedoch nicht erfolgt, da die Wagen unbesetzt waren. Wegen dieses Unfalles erhob die Staatsanwalt beim Bezirksgericht in Königgrätz die Anklage gegen TLborskv wegen Übertretung nach § 482 St.-G.-B. TäBorsky, welchem bei der ersten Verhandlung kein Verteidiger zur Seite stand, wurde dom Bezirksgericht der Anklage gemäß schuldig erkannt und zu einer Arreststrafe von 48 Stunden verurteilt. Bei der Berufungsverhandlung, bei welcher SCäBorsky über Auftrag des Rechtsschutz- und Gewerkschaftsvereines Doktor Alfred Meißner aus Prag verteidigte, gab Eäborsky zn feiner Entschuldigung an, daß er der festen Meinung war, daß der ganze verschobene Zug bereits den Wechsel Nr. 47 passiert habe. Vor den Kohlenwagen befand sich ein großer Wagen, welcher mit seinem Schatten den letzten Teil des Zuges bewarf, nebstdem ist eine Gefahr für die körperliche Sicherheit von Menschen nicht herbeigeführt worden, da sich auf dem umgeworfenen Wagen niemand befand und auch das Maschmenpersonal war nicht bedroht, da der Zug bereits langsam fuhr. Heber Auftrag des Verteidigers wurde als Sachverständiger der Oberoffizml Franz Sklenär einvernommen. Derselbe bestätigte, daß der Signaldiener nicht gut auf die Weiche Nr. 47 sehen konnte, und daß er daher irrtümlicherweise der Meinung sei» konnte, daß der ganze Zugteil bereits die Weiche passiert habe. Auch eine Gefahr für die körperliche Sicherheit war damals nicht vorhanden. . .Das Kreisgericht Königgrätz änderte sohin das erstrichter-l,che Urteil und sprach TLborsky von der Anklage frei. Streiflichter. Einiges von der Aspangbahn. Die Aspangbahner sind an allgemeinen gegenüber anderen Kollegen zu bemitleiden. Der Dienst und die Arbeit wird von dem Personal wie aus den Hauptbahnen verlangt, die Bezahlung wird jedoch immer nach den Bahnen niedrigster Ordnung vorgenommen. Besonders aber klagen seit längerer Zeit die Magazins-arbeitet und «Bediensteten über eine ganze Reihe von Mißständen, die Bei halBwegs gutem Willen leicht abzustellen wären. Die Arbeit im Magazin ist noch eine vollkommen ungeregelte und dauert zumeist für die Bediensteten bis 9 Uhr, selbst bis 10 Uhr abends. Bis zum heutigen Tage hckt die Aspangbahn diese horrende U eberschreitu ng der gesetzlichen Arbeitszeit nicht extra honoriert. Im allgemeinen ist man jedoch der Meinung, daß man in ganz Oesterreich eine längere Arbeitszeit als elf Stunden von niemand mehr fordern kann und nirgends gefordert wird. Tritt aber einmal die unabweisbare Notwendigkeit hiefür ein, so werden Ueberstuuden bis zum anderthalbfachen und selbst bis zum doppelten Betrag vergütet. Die Aspangbahn läßt ihre Leute in den staubigen Magazinen jahraus und jahrein schuften, ohne daß sie je einmal darangeschritten wäre, dem geplagten Personal die Ueberstunden, wie es doch selbstverständlich wäre, zu vergüten. Bei dem notorischen Platzmangel muß im Magazin um jeden Quadratmeter Fläche ein förmlicher Kampf geführt werden. Jedes einzelne Kolli wird im Laufe des Tages dutzctidcmale gehoben und gestoßen, und die zu verrichtenden Arbeiten gleichen einer wilden Jagd. So wie den Bediensteten ergeht es auch den Arbeitern. Diese kommen natürlich zu einem noch schwereren Handkuß, weil sie für die tausenderlei unnützen Handgriffe und Arbeiten keinen Heller bezahlt Bekommen. Eine Bewegung wird bezahlt,. neun sind notwendig und müssen gratis versehen werden. Je größer die Güterbewegung im Magazin wird, je furchtbarer in einem Monat die Schinderei war, desto k l e i n e r ist der V e r d i e n st, der sich «ms den besonderen Verhältnissen der Magazins- und Geleiseanlagen erklären läßt. Abgesehen von diesen schweren Mängeln ist die Behandlung der Bediensteten und der Arbeiter von feiten des Aufsichtsbeamten Herrn Franz Müller eine ganz trostlose, die sich in der letzten Zeit bis zur Unerträglichkeit steigerte. Es ist unglaublich, mit welch perverser Lust der Herr Offizial das geplagte Personal behandelt. Roheit wäre kaum der passende Ausdruck für diese Art von Benehmen. Die Bediensteten werden in der Lieget nur mit Esel und Trottel angesprochen, und wenn gar einmal jemand eint Beschwerde oder einen Wunsch bei ihm zu äußern hat, dem wird daS Hinausschmeißen aus der Kanzlei nicht nur angetragen, sondern auch von diesem Herrn persönlich ausgesührt. Ein Arbeiter, der sich in der letzten Zeit beklagte, wieso es denn komme, daß der Akkord-überverdienst wieder so gering war, bekam von dem genannten Aufsichtsbeamten die Antwort: „Wenn es Ihnen zu wenig i st, so führen Sie halt Ihre Alte auf den Stri ch." Einem solchen Vorgesetzten sollen die Untergebenen mit Achtung und Zuneigung entgegenkommen. Wo anders würde man einen solchen moralisch defekten Menschen entweder in ein Bureau setzen, wo er mit dem Personal in keine Verbindung kommt, oder, was noch viel vernünftiger wäre, den Mann in eine Trinkerheilstätte bis zur völligen Wiedergenesung unterbringen. Wir haben heute nicht die Absicht, dem Herrn Franz Müller sein ganzes Sündenregister, daS bei Gott nicht gering ist, hier aufzuzählen. Wir wollen dies nicht, damit man uns nicht etwa Denunziation vorwirft. Wir werden aber leider, wenn eine Einkehr nicht bald erfolgt oder eine Versetzung vorgenommen wird, gezwungen sein, zu diesem verpönten Zuflucht zu nehmen. An den Direktor Herrn Negierungsrat Herrdegen ergeht jedoch unsere dringende Bitte, uns von diesem Menschen baldigst zu befreien, da die Bediensteten jede Verantwortung ablehnen, wenn etwa einmal die Magazinsarbeiter selbst an die Belehrung dieses Herrn in einer Weise schreiten würden, die weder der Bahn noch dem Beamtenkorps angenehm sein kann. Die Direktion weiß, daß der Herr Franz Müller ein notorischer Trunkenbold ist, sie weiß, daß er in diesem Zustand exzessiert, sie weiß, daß er auch ein Rohling gröbster Sorte ist? und mutz daher notgedrungen eine Aende-rung eintreten lassen. Sollte das wider Erwarten nicht baldigst eintressen, dann müßten die Bediensteten und Arbeiter die Belastung de8 Herrn Müller auf diesem Posten als eine Provokation auffassen und darnach ihre Abwehr einrichten. Eine Erweiterung des Karlsbader Kurhauses für StaatSbahnbcdienstete soll nach einer Privatmeldung deS „P. T." jetzt vorgenommen werden. Das seit elf Jahren in Karlsbad bestehende Kurhaus, in welchem StaatSbahnbe-dienstete unentgeltlich oder gegen geringes Entgelt Unterkunft und Pflege fanden, wird im laufenden Jahre erhebliche Erweiterungen erfahren, so daß künftig in demselben mehr als 400 StaatSbahnbcdienstete werden Unterkunft finden können. Vom Werdegang eines beiitschnationalen Eisenbahnervertreters. Herr Dr. Weidenhoffe r, der jetzt die Eisenbahnerretterei endgültig aufgibt und sich als junger Mann vom Staat di ePension zahlen läßt, toirö also noch ein zweites Geschäft machen. Er kommt nämlich nach Graz als Chef-redatteur des „Grazer T a g b l a t t". Zwar bat man von den journalistischen Leistungen des Herrn ©cidenhoffcr nie etwas erfahren, aber zu dem Blatte paßt er vielleicht gerade deshalb. Das genannte Blatt war ehemals ein radikales Blatt, radikal im nationalen Chauvinismus, radikal aber auch in politisch-freiheitlicher Gesinnung, also auch ziemlich antiklerikal. Aber es hat sich längst geändert und betreibt heute fast ausschließlich die Sozialistensresserei, das Scharf« nrnchertum, und das mit all der. Bedenklosigkeit, die dieses Gewerbe erfordert. Dazu existiert es auch, denn sein Bestand beruht heute ausschließlich daraus, Laß es ein paar Kartelle und Fabrikanten, bei denen das Bedürfnis nach einem anti-sozialdemokratischen Blatt begreiflich ist, aushaltcn. Daß übrigens Herrn Weidenhoffers neue Tätigkeit von den steirischen Genossen mit entsprechendem Humor gewürdigt wird, zeigt folgender Ulk, mit dem der „Arbeiter-Wille" den „Schristleiterwechsel" des nationalen Schars« macherblattes glossiert: Der Hauptschristleiter des gescheite« sten Blattes von Graz arbeitete gerade in seinem einzigen, aber schwierigen Ressort, der Auswahl der Gedenktage aus einem Kalender, und hatte bereits einige wichtige Momente aus der Geschichte deS deutschen Hoch- und EdelvolkeS heraus» geschnitten: 1880: die Dogge Bismarcks lernt schon schön Pratzerl. geben. — 1471: Friedrich II., der Eiserne Kurfürst von Brandenburg, stirbt in Ingolstadt. — 1910: DaS „Grazer Tagblatt" schlägt den entgiiltigcn Rekord in der Dummheit und die neunzigste Parteirichtung ein. . . . Bei dieser Arbeit war der Herr Hauptsthriftleifer selbstverständlich ein» geschlafen. Er träumt, auf dem großen Spielplatz vor der Walhalla zu sein, und führt eben mit dem Pfeifendeckel Hermanns des Großen, dem er sogar verzeiht, daß er ein Tscheche ist, ein Gespräch: „Gute Murgen, Pane Hirth, wie gehte?" — „No danke, so Halbweg? schlecht." — „Jöob’n die Pane Hirth schon gehert, ise der Gospod Weidenhuffer, woS ife so inendelsüchtig, gemocht zum Bahnsekretär, und nachdem glei druf zum Pensionisten, fit feini vulkSvertreterische Unfähig , a Uneigennützigkeit, wie die Deitsche sogt, und dann zu die Chefredakteur von »Togblattl«." — Hirth: ..Ja, versteht denn der Weidenhoffer tu«3 von Journalistik?" — »Na Pane, sunst wär er nij: kummen zu diese Blattl!" — Hirth: „Um GotteSwill'n, wia wer'n jetzt d’ Gedenktag ausfchau’n, mein Ressort, wo ich so viel Geist . . . ." — Es klopft; der Träumer wird langsam wach. „Herein!" — Der Druckereifranzi kommt. — „Heil! Heil!" — Franzi: «Herr Hirth, der neu . . . der neugi Che . . . a Hau . . . Haupt . . . Chef. . . Hauptschriftleiter Mendlhoffer ist da!" Da fallt der alte Hauptschristleiter vom Thronsessel, dann versucht er, seinen (Beist als Muster ohne Wert aufzugeben. Als das nichts nützte, starb er so, nachdem man ihm vergebens lauwarme Natianalverbände auf den Kopf gelegt hatte.'In den Gedenktagen aber, dem genial redigierten Ressort deS Chefs, an denen et selbst im Schlafe weiterfritzeltc, stand: 1912. Am 11. November stirbt der Hauptschriftleiter des dümmsten Blattes, Albert Hirth, nach langem Leide» der deutschradikalen Journalistik au der StreberiiiS Weidenhofferium. **** Schöne, neue Waggons auf den österreichischen Staats-bahnen. Selbstverständlich nicht für das gemeine österreichische Passagicrvolk, sondern nur für noble Ausländer. Das „Neue Wiener Tagblatt" meldet: „Die kanadische Pa-cisicbahn hat bei der Nesseldorser Waggonfabrik zehn AuS-sichtswagen bestellt und wird diese mit den österreichischen Staatsbahnen in den Kahrpark der Staatsbahnen einstellen. Die Waggons werden mit großem Komfort ausgestattet fein und die luxuriöseste Type darstcllen, die bisher zur Verwendung gelangt ist. Mit dieser Maßnahme wird nur der Anfang einet groß angelegten Aktion der kanadische» Pa» cisicbahn zur Hebung des amerikanischen Fremdenverkehres nach Oesterreich gemacht. ES ist den eingewcihten Kreisen nicht entgangen, daß die Ziffern des Reifeverkehres des amerikanischen Publikums in Oesterreich weit hinter denjenigen Zurückbleiben, die erreicht werden könnten, wenn die Reisegetegenheite» den spezifischen Gewohnheiten der Amerikaner, ihrem Verlangen nach großer Bequemlichkeit und weitgehendem Komfort angepaßt wären. Die Kanada-Pacifie-bahn wird Tickets ausgeben, die die Amerikaner in die Lage setzen werden, die ganze Reise aus ihre» Fahrbetriebsmitteln zurückzulegen, und zwar ausschließlich aus den Schiffen der Kanada-Pacific und den Waggons der Gesellschaft. Insbesondere soll auch die Beförderung des zahlreichen amerikanischen Publikums, das über Paris reist, nach österreichischen Gegenden reger gestaltet werden. Man hofft, den großen Strom amerikanischer Touristen, der bisher seine Richtung nach Oesterreich relativ nur in geringem Grad nahm und hauptsächlich nach der Schweiz und nach Italien gelenkt wurde, nunmehr auch in unsere Gebiete, vor allem die Alpenländer, zu bringen. — Wir gemeinen Oesterreicher aber werden uns bei unseren Fahrten in den schmutzigen, stinkenden, mit Oelfunzel» „Beleuchteten* Kasten dritter Klasse wenigstens mit dem klassischen Gedanken trösten können: Amerika, du hast es besser — auch in Oesterreich. Protektion im Jnscratcnwege. Daß man bei der Eisenbahn durch die Gunst höherer und einflußreicher Beamter zuweilen Stellung und Vorrückung erwirbt, ist leider nur allzu Bekannt. Daß man dieses Fortkommen nunmehr auch schon auf dem nicht mehr ungewöhnlichen Wege der Zeitungsannonce sucht, zeigt nachstehendes Inserat in der letzten SonntagSnummer des „Neuen Wiener Tagblattes": Einflußreicher Eisenbahn-beamter zwecks einwandfreier Information in einer AnstcllungSsache gesucht. Hohe Vergütung. Zuschr. unter „Offiziant 18404' an die Exp. 18404 Daß man hier ganz offen dem „einflußreichen Eisenbahnbeamten" gleich „hohe Vergütung" anbietet, zeigt deutlich, wie schamlos sich das ProtektionSsystem bei den Eisenbahnen breit macht. Die widerrechtlichen Abzüge der Beiträge für den „NeichSb.ind" »i Jglau. Wir vermögen abermals Briefe ab-zudruckcn, deren Originale in unseren Händen sind, die zwischen ehemaligen Mitglieder der Jglauer ReichrbundortS» gruppe und dein Obmann derselben, Ingenieur Jung, gewechselt wurden, und die wiederum den Beweis erbringen, daß man in der Station Jglau der k. k. Ce. N. - W. - B. Bediensteten dienstlich gegen deren Willen Abzüge zugunsten des ReichsbundeS deutscher Eisenbahner macht. Ein mit neun Unterschriften gefertigter Brief lautet: Jglau, am 8. Februar 1012. An den Obmann des Reichsbundes deutscher Eisenbahner Herrn Ingenieur Rudolf Jung, J«l«u II Die Gefertigten haben im Monat Jänner ihren Austritt aus dem Verein Reichsbund deutscher Eisenbahner Ihnen zur Kenntnis g c 6 r ach t. Am 1. Februar wurde aber trotzdem bei der Auszahlung jedem eine Krone in Abzug gebracht. Da eS aber nicht angeht, jemand zu einem Verein zu zwingen, dessen Mitglied ct nicht sein will, so ersuchen die Gefertigten um Rücketsatz der widerrechtlich abgezogenen Krone und hosse»,, daß Sie sich dafür entsetzen werden, damit solche zwangsweise Abzüge nicht mehr Vorkommen; sollte dies trotzdem geschehen, so sind die Unterzeichneten gezwungen, zu trachten, auf andere Art zu ihrem Eigentum zu gelangen. Achtungsvoll (Folgen neun Unterschriften.) Herr Jung erwiderte: Geehrte Herren! Der Ortsgruppenleituiig ist von einer Auötrittsanmel-dung ihrerseits nichts bekannt. Ich bitte demnach, sich hierher zu bemühen und auzugeben, wem Sie ihren Austritt anmcl« beten und wem Sic die Mitgliedskarte oder das Mitgliedsbuch gaben. Sollten Sie seinerzeit auf der Liste g e st a n d e tt sein, die i ch erhielt, so diene Ihnen zur Kenntnis, daß diese1 Liste an Herrn Hawliczek zurückgieng») mit dem Ersuchen, Ihnen den Inhalt der Antwort mitzuteilen, was Jedenfalls geschah. Keiner von Ihnen hat bisher ordnungsgemäß seinen Austritt gemeldet. Wir könnten Sie also höchstens auSschlie-ßen. Herr R. erklärte mir persönlich, er trete nicht auS. Den Vorwurf widerrechtlicher Abzüge weise ich zurück. Sagen Sie dem Herrn, der das schrieb und den ich kenne, er möge solche Kindereien unterlassen, weil ich sonst ihn und die Unterfertigten klagen müßte. Der Austritt muß schriftlich unter Verständigung des Vertrauensmannes und Rückgabe der Mitgliedskarte und des Mitgliedsbuches angezeigt werden. Eine Organisation ist kein Taubenschlag und tanzt nicht nach der Pfeife des Erstbesten. Heilgruß Jung, dz. Obmann. Ebenso schlecht als cs um die Orthographie deS Herrn Jung bestellt ist, ist es um dessen Logik bestellt. Eine Organisation ist wirklich kein Taubenschlag, aber eS handelt sich nur darum, ob der Reichsbund deutscher Eisenbahner wirklich eine Bedienstetenorganisation ist und ob er nicht vielmehr anderen Zwecken als Bediensteteninteressen dient, wie etwa den Bedürfnissen der deutschbürgerlichen Parteien bei Wahlen die Stimmen der Eisenbahner zu erhalten ober den Bedürfnissen der deutschnationalen Eisenbahnbeamten, in irgendeiner Koalition die erste Geige zu spielen, oder den Bedürfnissen politischer Streber, aus dem Rücken einer Organisation empotzukommen, zu Mandaten und schließlich zu einer staatlichen Versorgung zu gelangen. Herr Jung ist auch damit im Irrtum, wenn er meint, das Nichteinhalten von Austrittsformalitäten berechtige die Stationskasse zum Abzug von Monats&eiträgen für den Reichs-Bund gegen den Willen der Betreffenden Bediensteten. ES mögen die Deutschnationalen noch so sehr aus den Einfluß ihrer Regierungsmänner sündigen, so weit werden sie cs nicht bringen, daß sie auf die Dauer ungestraft Diensteinrichtungen eine» Staatsbetriebes zu ihren Zwecken mißbrauchen werden. Die zivilrechtliche Entscheidung darü&er, o& Leute dem Reichsbund zoh-lungsverpflichtet find, steht nicht Herrn Jung und dem Stationsvorstand von Jglau, sondern demordentlichen Gerichte zu. Derartige Exekutionen an Bedien st etenbezügen werden verhindert werden, das möge sich Her Jung gesagt sein lassen. Herr Jung leugnet einerseits von dem Austritt der ehemaligen ReichSbundmitglieder Johann B e a t a, Johann Ryba, Josef S ch i e r r e i ch, Martin Bader, Wenzel Jauko, Franz Nechwatal, Andreas Schrogl, Josef K r n o f 8 11) und Wenzel Fischer Kenntnis zu haben, gibt aber auf der anderen Seite selbst zu, von einer Liste zu wissen, *) Anmerkung des Setzer8: Man schreibt ging, hing, fing mit i, nicht mit ie. DaS sollte der Herr Ingenieur doch wissen, ziemt doch einem Schrittmacher des Deutschtums einige Kenntnis der deutschen Sprache. Wie kommen wir Sehet dazu, die Orthographie der Herren In» genicute korrigieren zu müssen. Seite 12 „De» Eisenbahner.- Nr. b mjf der Mitglieder ihren Austritt anzeiaten. Die Drohungen des Herrn Jung mit der gerichtlichen Ä'Iage sind ein Zeug-dafür, welcher Mittel sich die deutschnationalen Beamten bedienen, die Bediensteten in ihrer Vereinshörigkeit zu erhalten, daß sie es mit Einschüchterungen versuchen, wo die Versprechungen, die sie den Bediensteten machen, nicht mehr vergangen. Die Bediensteten fürchten aber ebensowenig Ihre gerichtliche Klage, ai'ä sie Ihren Versprechungen Glauben schenken, Herr Jung! Sie tun gut daran, ein anderes Feld Ihrer außerdienstlichen Betätigung aufzusuchen I Korrespondenzen. Jägerndorf. (Der Reichsbund deutscher Eisenbahner) hielt am 29. Jänner in Plebans Gasthaus eine Versammlung ab, zu der sie sich einen Herrn Rudolf Sternadt aus Wien als Referenten verschrieben hatten, der in „sachlichen" Ausführungen die Forderungen der Eisenbahner sowie die Zuwendungen der Regierung und die Stellungnahme zu denselben besprach, so daß nach dem Bericht selbst die dort anwesenden Gegner die Zustimmung nicht versagen konnten. Also Gegner waren auch unter den paar Leuten, die sich eingesunden hatten, zu suchen. Ja, wo waren denn dann die eigentlichen Mitglieder? Das köstlichste war, daß dem Nationalverband für seine erfolgreichen Bemühungen zur Besserstellung der materiellen Lage der Eisenbahnerschast der beste Dank ausgesprochen wurde. Der Nationalverbaiid und sein erfolgreiches WirkenI! Wer lacht da nicht? Zu Bedauern sind nur jene Eisenbahner. die sich in ihrer Einfalt noch immer mißbrauchen lassen, diesem Nationalverband und seinen Demagogen als Staffage zu dienen. Na ja. wem nicht zu raten ist. ist nicht zu ttclfen. Zum Schluß könnte es sich der Zweihundert-Kronen-SB a 1 e n t a nicht versagen, etwas über den «Separatismus zu reden, ein Thema, von dem er soviel versteht, wie eine Kuh vom Seiltanzen. Ganz zum Schluß sang man das Lied vom Nationalverband und die Komödie war zu Ende, Stotz und bewußt, daß ihnen jetzt geholfen ist, verließen die deutschen Eisenbahner das Versammlungslokal. Grußbnch. Von dort wird uns berichtet: Bei uns wurde dem Verschubpersonal eine alte SBaghütte als Verschieberkaserne zugewiesen. In dieser alten Waghütte wimmelt es von Ratten und Mäusen, so daß der Aufenthalt in dieser Bude kein angenehmer genannt werden kann. Ein alter k. f. Stationskater bemüht sich wohl, die k. k. Stationsratten und andere Nagetiere durch Ausstellen des Buckels oder Fletschen seiner zweieinhalb wackeligen Zähne zu verscheuchen, doch leider Der-gebenS. Die kleinen Nager wissen zu genau, daß die k. k. Direktion der St. E. G. schon aus Etsparnistücksichten dem alten SMtwliSkater kein neues Gebiß mit Goldplomben einfetzen lassen wird. Darum rücken die grauen Tierchen ganz frech auf die Mahlzeiten der Verschieber an. Die Verschieber sind gegen diese unfreiwilligen Mitesser vollständig machtlos und müssen oft mit den bescheidensten Ueberresten von der Mahlzeit für-lieb nehmen. Denn wenn auch nicht immer der größere Teil vom Essen von den kleinen Nagern vertilgt und verstreut wurde, so ist ^zumeist das Essen durch gewisse Hinterlassenschaften die,er kleinen Räuber so verunreinigt, daß man lieber auf die ganze Mahlzeit verzichtet. Wir ersuchen deshalb, eine k. k. Direktion möge sich einmal das Innere dieser „Verschieber* taierne" genauer ansehen und anordnen, daß diese Schmutzbude oster gereinigt werde. Das Personal wird sich gewiß dankbar zeigen. Lobosih. Dem Stationspersonal ist zum Aufenthalt bei ungünstiger Witterung während der Zugspausen eine Ka eme zugewiesen die voll Schmutz und Ungeziefer ist. Das Stationspersonal ist deshalb gezwungen, sich entweder in der Lam-Pistetei oder im Wartesaal dritter Klasse ein Plätzchen zu suchen, wo dann das Essen eingenommen werden kann. Als der Herr Vorstand Schleif durch einen Denunzianten erfuhr daß sich das Stationspersonal statt in den Saustall von einer Kaserne in dem Warteiaal aufhält, ließ er sämtliche Bedienstete aus dem Wartesaal dritter Klasse hinansjagcn. Wollen die Leute nicht mit dem in der Verwahrlosten Kaserne sich dort maiienhaft befindlichen Ungeziefer Kameradschaft schließen, so inuifen sie bei einer Kälte von 15 Grad unter freiem Himmel herumbummeln Daß Vorstand S ch l e i f von dem ekligen Zu-stand dieser Kaserne weiß und sich selbst vor diesem Schweine, stau furchtet, dafür find genügend Beweise vorhanden. Als Herr Hosrat Bruckner nach Lobositz kam, um die Station und das Heizhaus zu besichtigen, so wäre es wohl Pflicht des Vorstandes gewesen, den Herrn Hofrat Bruckner auch auf diese Kaserne aufmerksam zu machen. Das bat Herr Schleis aus guten Gründen unterlassen, denn Herr Bruckner hätte sich gewiß nicht lobend über den Zustand dieser Räume geäußert. Es wäre nur zu wünschen, wenn die k. k. Direktion die Kaserne einer eingehenden Besichtigung unterziehen würde. Graz, Südbahn. (Die Oberbauarbeiter bei der Direktion der Südbahn.) Am 21. Jänner d. I. tagt» in Graz in den Juliensälen eine von etwa 600 Oberbau-aröettern besuchte Versammlung, in der kategorisch Verlangt wurde, daß sich endlich die Verwaltung der Südbahn auch der Oberbauarbeiter erinnern sollte, da diese Kategorie zur Aufrechterhaltung des Verkehrs ebenso notwendig ist, wie alle an-deren. Um der Bahnverwaltung diesmal begreiflich zu machen, wurde in der Versammlung eilte zehngliedrige Deputation gewählt, die in der Bau- und Generaldirektion vorzusprechen habe. Am 5. fttbzuar sprach nun diese Deputation vor, und so viel man später erfahren konnte, haben die DeputationSmit-glieder den Direktoren ohne Rückhalt so ziemlich reinen Wein u&er die gegenwärtige Lage der Cfcerbauarbeiter eingeschenkt und es steht zu erwarten, daß diesmal die Aufteilung der Au ft bessetung etwqss besser vor sich geht, als dies bisher gewöhn-lieh der Fall war, vorausgesetzt, daß nicht wieder einzelne Sektionen inzwischen einen Spitzbuben machen. Versprochen ist den Bahnerhaltungsarbeitern diesmal das Bestmöglichste geworden. und man hofft, daß der Regierungsrat R. v. SBeeber doch Wort halten, und den Aermsten der Armen diesmal mit einer anständigen Aufbesserung der Löhne beispringen wird. Stauding. Die hiesige Nordbahnstation besitzt zur Ausübung des Verkehrsdienstes einen besonders nervösen Beamtenaspiranten, namens Gros. Der betreffende Herr glaubt wirklich, wenn sich der Verkehr nicht seinen Gedanken anpaßt, das Personal in der unflätigsten Weise beschimpfen zu können. So zum Beispiel Esel, Bande u. s. w. Seiner Herkunft nach hätte es Herr Grof am allerwenigsten notwendig, Männer, die schon durch lange Jahre den Eifenbahndienst versehen, mit dem Titel eines Esels oder einer Bande zu belehnen. Wir raten diesem jungen Herrn, sich erst die nötigen Kenntnisse über Manipula-tionSarbeiten zu Verschaffen, um dann urteilen zu können, für wen derartige Titel Verwendung finden sollen. Dersammlungsberichte. Zur Lage der Werkstättenarbeiter. In zwei öffentlichen Werkstättenversammlungen am 4. und 2. Februar in Bodenbach und Leipa sprach in sehr instruktiver Weise Genosse I. H a r 1 in a ii n, Werkniann in Wien, über die Verhältnisse in den Werkstätten und über die geplanten Verschlechterungen der ArbeitS- und Entlohnungsarten. Nach den Ausführungen des Referenten wäre zu erwarten, daß nun die Werkstättenarbeiter mit aller Kraft und Ausdauer wieder an dem Ausbau der vor mehr als zwanzig Jahren ins Leben gerufenen allgemeinen Eisenbahnerorgani- sation arbeiten werden. Sie würden damit dem Ehrenschild, daß sie die Pioniergruppe der Organisation waren, gewiß neuen Glanz verleihen. Schien eZ buch, als toäce es einem Diplomatentrick Bilinskis im Jahre 1885 gelungen, bert Werkstätten* arbeitern das Interesse an ber Organisation verleibet zu haben. Die Stabilisierung ließ bantals unter einem Großteil von chnen die Meinung entstehen, der Organisation nun entraten zu können, da für sie das Brot gebacken sei Doch mit des Geschickes Mächten ist kein ewiger Bund zu flechten. Nach BilinSki kam wieder ein anberer Kurs zur Geltung, der eine eminente Schädigung der Werkstättenarbeiter im Gefolge hatte. Es wurde die Stabilisierung wieder verworfen und ein Entlohnsystem etabliert, bas ben berüchtigten üblichen Taglohn zur Grundlage hatte. Der ber Organisation treu gebliebene Teil ber Werkstättenarbeiter war unausgesetzt bemüht, bie vom Eisenbahn* Ministerium inaugurierten Verschlechterungen hintanzuhalten unb bie Wiebereinführung ber Stabilisierung für bie Werkstättenarbeiter zu erreichen. Das Eisenbahnministerium, dem es kein Geheimnis war daß der Großteil der Werkstättenarbeiter nicht in der Organisation steht, ein Teil aber den Organisationen anhängt, die nie und nimmer respektiert werden brauchen, ließ sich nur schwer und langsam bewegen, die For-bentngen der organisierten Werkstättenarbeiter zu erfüllen. Und wenn es sich zu Zugeftänbnissen für bie Werkstättenarbeiter herbeilassen mußte, so nur unter bem Druck unb bitrch bie Hilfe des Verkehrspersonals. Kaum aber hat man die Zusage zu der weiteren Anwendung der Stabilisierung gegeben, und es taucht schon wieder ein neues System auf. Und zwar ist es das nach jeher Richtung gefährliche unb aufreizend wirkende Akkord- und Prämienstjstem, das wieder aus der Versenkung zu steigen droht und die Werkstättenarbeiter ganz Oesterreichs in Unruhe versetzt. Das ist es nun, was die SBerkstätrenorbeiter veranlaßt, sich wieder in verstärktem Maß mit bem Ausbau ihrer Organisation zu beschäftigen, um mit Hilfe bieser die brohenben Gefahren abzuwehren. So sehen wir wieber einmal mit aller Deutlichkeit, daß die herrschenden Mächte stets selbst dafür sorgen. baß bie Arbeiter sich zusammenschließen müssen, um so eine Macht zu bilden, der sie ohne Schaden nicht dauernd entraten können. Ständen die Werkstättenarbeiter als eine geschloffene Masse dauernd in der allgemeinen Eisenbahnerorganisation. würde man es sich oben überlegen, derartige Experimente mit ihnen zu wagen Hoffen wir, daß diese Erkenntnis Gemeingut aller werde, daß die noch Fernstehenden der Organisation beitreten unb bauernb in ihr verbleiben, zum Vorteil ihrer selbst, sowie ihrer Familien unb der ganzen Arbeiterklasse; daß aber auch alle kleinlichen Zersplitterungsversuche in verschiedene wirkungslose Dereinchen, bie nur die Aktionsfähigkeit und Schlagkraft lähmen, vermieden werben, dann werden die Bemühungen ihrer bewährten Arbeitskollegen ä la Hartmann gewiß mit Erfolg gekrönt fein. Versammlung ber StnlionSdiener ber Wiener Dtndt-bahn. Montag den 5. Februar l. I., um 2 Uhr nachmittags, fand in Eibisch Gasthaus, Reindlgasse 11, eine vom Genoffen Unterteil nach § 2 des Versammlungsgesetzes einberufene Versammlung der Stationsdiener der Wiener Stadtbahn statt. Zu dieser Versammlung wurde auch Genosse Sommerfeld als Mitglied der Zentralpersonalkommission geladen, um über die beim k. k. Eisenbahnministerium bereits eingebrachten, die Kategorie der Stationsdiener betreffenden Anträge zu referieren. Im Laufe seiner Ausführungen wurde die Frage der Diensteinteilung aufgerollt, und es wurde von den anwesenden Statioiisdicnern bie heute bestehende Diensteinteijung als unhaltbar erklärt. Genosse Sommerfeld erhielt den Auftrag, bei der nächsten Sitzung der Zentralpersonalkommission dem k. k. Eisenbahnministerium die trostlose Lage der Stationsdiener zu schildern. Nachdem nach Genossen Sommerfeld noch mehrere Genossen gesprochen hatten, wurden folgende Beschlüsse gefaßt: Die Zentrale des allgemeinen Rechtsschutz- und Gewetk-schaftsvereines wird aufgefordert, durch eine Intervention beim k. k. Eisenbahnministerium eine Verbesserung der heute bestehenden Diensteinteilung auf den Linien der Wiener Stadtbahn (Wiental-, Donaukanal- und Gürtellinie) herbeizuführen. Ferner wird den Vertrauensmännern der Auftrag erteilt, eine Petition auszuarbeiten, welche mit sämtlichen Unterschriften der betroffenen Stationsdiener versehen ist, und diese einem hohen k. k. Eisenbahnministerium zu unterbreiten. In dieser Petition sollen die Gründe bekanntgegeben werden, welche die Stationsdiener zwingen, sich an das k. k. Eisenbahnministe-rium zu wenden. Nachden zum Punkt Eventuelles sich noch einige Genossen zum Wort gemeldet hatten, wurde zur Wahl der Ver-trauensmänner geschrieen und folgende Genessen mit Akklamation gewählt: I. E V e k, Wilhelm Untertan. Michael Heuberger und I. Brei et. Nach vierstündiger Dauer wurde die sehr gut besuchte Versammlung geschlossen, Deutsch-Wagram. Unter dem Vorsitz des Genossen Hofbauer fand hier am 2. Februar eine gut besuchte Versammlung statt, bei welcher auch die Genossen ans Süßenbrunn und Straßauf anwesend waren. Genosse Beck, von der Zentrale zu dieser Versammlung entsendet, besprach eingehend die letzte Aktion, daß. wiewohl der Beschluß des Abgeordnetenhaus^ vorliege, 88 Millionen zur Verbesserung ber Bezüge des Staatsbahnperson rls zu verwenden, von der Regierung nur 21 Millionen Kronen für diesen Zweck bewilligt wurden und daß die Arbeiter bisher nichts erhielten, obwohl auch für dieselben Verbesserungen zugesichert wurden Man müsse daher mit allem Nachdruck dahin arbeiten daß die Arbeiter ehestens dieser Verbesserung teilhaftig würden und daß auch noch die restlichen 17 Millionen zur Verwendung kommen. Die Versammlung faßte den Beschluß, die Forderung aufzustellen, daß sämtliche Stationen bis inklusive Gänserndorf in das Wiener Quart evgcld cingerciht werden, da in diesen Orten die Hausherren mit den Wienern gleichen Schritt halten. Die Zentrale wurde beauftragt, diese Forderung entsprechend zu vertreten. Tulln. Am 20. Jänner 1912 wurde hier eine vom Genossen Kerschbanmer einberufene öffentliche Eisenbahnerver-fammlung abgehalten, welche außerordentlich gut besucht war und in welcher Genosse Du sek über die Aktion der Eisenbahner im Parlament referierte; der ebenfalls anwesende Vertrauensmann des Wahlkreises Tulln. Genosse Hau sch ka ergriff das Wort, um auf die Wichtigkeit der Presse sowie Notwendigkeit ber politischen Organisation hinzuweisen unb bie Eisenbahner aufforberte, neben der gewerkschaftlichen Arbeit sich auch intensiv politisch zu betätigen. Die AuSührunsgen beider Redner fanden nicht nur viel Aufmerksamkeit, sondern auch viel Beifall. Genosse Gluttig behandelte einen anwesenden Nationalen, der sich während der Rede Duseks in Zwischenrufen erging, mit ebensoviel SarkaSmuS als Gründlichkeit. In Spittal ». b. Drau, Mallnitz, Duckstein, Schwarzach, Pongau und BischofShofen fand anfangs des Monat« Februar eine VerfammlungStonr statt, bei welcher Genosse Dusel «uS Wien über die Aktion der Eisenbahner referierte. Die Versammlungen waren alle sehr stark besucht unb überall zeigte sich das große Interesse ber Eisenbahner für bie Begebnisse ber letzten Zeit. BesonberS hervorgehoben muß die Opferwilligkeit der an bet Tauernbahn stationierten Genossen werben, bie trotz beS heftigen SchneesturmeS ben weiten Weg nicht scheuten, um den Versammlungen beiwohnen zu können. In den letzten Tagen des Jänner fanden inOSwieezim Cberfurt unb Bielitz Versammlungen statt, in welchen Genosse Dusek über letzte Aktion referierte. Auch diese Versamm- lungen waren zahlreich besucht. In OSWieczim sprach neben D u S e k auch Genosse Feldmann aus Krakau unb in Bielitz Genosse Arbeitet. Krakau. Am 11. Februar fanb im Theatcrgcbäude „Zirkus Edison" eine öffentliche Eisenbahnerversammlung statt, welche äußerst gut besucht war. Als Redner fungierten die Genossen Feldmann aus Krakau, Dusek aus Wien und KaczanowSki aus Lemberg, welche über die jetzt beendete Aktion sprachen. Zum Schlüsse wurde eine Resolution einstimmig angenommen, in toeldjer der Zentrale der Organisation das Vertrauen für die unwichtige Takik während des Kampfes ausgesprochen wurde. Zum zweiten Punkt sprach Genosse Kluczka über die Gründun gcineS Eisenbahnerkonsumvereines und die Machinationen der Nationalen und Beamten, die am Wert sind, dieses Unternehmen unmöglich zu machen. Wien^Penziiii,. Am 14. Februar referierten die Genossen Hofbauer und Sommerfeld in einer § 2-Versammlung der Stationsdiener in Ribifch' Gasthaus. Aus den Organisationen. Meran. Bei der am 2. Februar abgehaltcnen Generalversammlung wurden folgende Genossen gewählt: Josef & ob es, Obmann, August Pernusch, Stellvertreter; Johann Bern hart. Kassier, Johann Schwärz, Stellvertreter; Romeo E r h a r t, Schriftführer, Alois Schluifer, Stellvertreter. ©ubkajsiere für bie Strecke: Heinrich Thuß; Heizhaus und Werkstätte: Josef S ch tö i e n 6 a ch er; Station unb Magazin: Martin Er lach er; Revisoren: Johann Dorf-n e r, Anton Bussln, Matth. Maier. Kondukteur. In den weiteren Ausschuß: Alfred Stein, Rudolf Seiner, Franz M i k I a u tz, Josef Gürtler, Josef Götter, Martin Wimmer, Paal Sporer, Ferdinand Wilimek. Alle Zuschriften in Vereinsangelegenheiten sind an Genossen Joses GobeS, Franz Fecdinand-Kai 23, zu richten. Datzuitz. Sonntag ben 11. Februar (and hier bie Generalversammlung statt, wobei nacystehende Genossen in beit Ausschuß gewählt würben: Rudolf Hopf, Obmann, Wenzel 3 inner, Stellvertreter; Wenzel Bern t. Kassier; Otto P l a ß, Schriftführer, Josef S i c g l, Stellvertreter; Anton Heinz, Josef B a i e r, Kontrolle; Michael Heinz, Vertrauensmann der ßberbauarbeiter in Daßnitz; Josef llhlik und Wenzel G r u tt b, Ausschußmitglieder. Etwaige Abänderungen der MonatSversammlungen werden von dem Ausschuß bekanntgegeben werden. Alle Zuschriften in Vereinsangelegenheiten sind zu richten an Rudolf Hopf, Aushilfswächter in Daßnitz. Geldsendungen übernimmt Wenzel 35 er nt, Blocfjigualöiener in Daßnitz. Penzing. Bei der am 13. Februar siattgesundenen Ge-neralversamlung wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: Joses Sommerfeld, Obmann, Josef Süß und Karl Loidold, Stellvertreter; Johann Luckerbauer, Kassier, Josef Schnobrich, Stellvertreter; Franz Giften» berget, Schriftführer, Franz Motz unb Franz Krön a-wetter, Stellvertreter; Anton Gilhofcr, Bibliothekar, Anton Grünberger unb Karl Schober, Stellvertreter; Josef Seemann unb Johann Reicht, Kontrolle; Josef Lukastik und S ch c 6 a jt a, Ordnet; Johann Greisinget und Katl Bkiza, Subka;ftere; Josef Dirr unb Zehetnet, Experten. Zuschriften in Ortsgruppenangelegenheiten sittb zu richten an Josef (Sommerfeld, Wien XII12, Gurkgasse Nr. 6; in Geldangelegenheiten an Johann Luckerbauer, Wien XII1/8, Hackmgcrstraße 41. Die Vereinsabende finden wie bisher jeden Mittwoch nach bem 1. unb 15. jeben Monats statt. Fällt an diesen Tagen ein Feiertag, so findet der Veteinsabend am nächstfolgenden Mittwoch statt. Postelücrg. Bei der am 11. Februar d. I. stattgefuu-dsnen Generalversammlung wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: Josef Ze n, Obmann, Karl Winklet, Stellvertreter; Eduard Schrödl, Kassier, Alois Mrnak, Stellvertreter; Josef Smetttl, Schriftführer; Franz Nowak, Franz Peter und Kotirad Krbek, Revisoren; Karl Gar-n i S, Wenzel S i m a s c k, Karl Müller, Josef K i k c 1» Horn, Ausschußmitglieder. Alle Zuschriften sind an den Genossen Josef Zein zu richten. Wegen nicht Eintreffen eines FachblatteS oder Adressen-änderung wende man sich an den Genossen Eduard Schrödl. Monatsversammlu-igen ober Ausschußsitzungen werden je nach Bedarf abgehalten. Obertraun. Bei de- am 4. Februar stattgefundenen Generalversammlung wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: Ludwig Eggen reitet, Obmann, Josef Minierer, Stellvertreter, Matthias <5 II m e r. Kassier, Franz Rasp, Stellvertreter; Joses Pernkops, Schrift» sichrer, Leopold Hinterer. Stellvertreter; Josef Bindet. Kontrollor, Leopold Pernkopf, Stellvertreter; Tobias Zauner, Bibliothekar. , Alle Zuschriften sind an Genossen Ludwig Eggenreiter in Obertraun Nr. 92, am Hallstättersee, Oberösterreich, zu richten. Bad Ischl. Bei der am 4. Februar 1912 stattgefundenen Generalversammlung der Ortsgruppe Bad Ischl des Allgemeinen Rechtsschutz- und GewerkschastSvereineS für Oesterreich wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: Wolfgang Loidl, Obmann, Franz Ptilz, Stellvertreter; Josef Wimmer, Schriftführer, Franz L a i m e r, Stellvertreter; Matthias Bram berge r, Kassier, Franz Brun, m t i t r, Stellvertreter; Joses Brunner und Joses Sichler, Kontrollore; Josef W'mmer, Bibliothekar. Anschließend an die Generalversammlung brachte Genosse E h a r d t aus Linz den Bericht über die Tätigkeit des Personal- und Arbeiterzentralausschusses. Görkau. Bei ber am 11. Februar stattgefunbenen Ver» simimlung wurde Genosse Ehrlich als Zahlstellenleiterstellvertreter unb Genosse 52 i e h n c r t als Kassenkontrollor gewählt. Dem nach Aussig versetzten Genossen Hermann Anger rufen bie Mitglieber ber Zahlstelle ein herzliches Lebewohl zu. Innsbruck IV. Bei der am 5. Februar b. I. abgehaltenen Generalversammlung der Ortsgruppe Innsbruck IV der Staatsbahner würben in ben Ausschuß die folgenden Genossen gewählt: Karl H o t o tu y, Sebastian I d 1, Wilhelm Haruslak, Johann Silier, Wilhelm Ruetz, Josef Zobler, Alexander Linbner unb Ferdinand II l l nj a n n. Alle Zuschriften sinb an den Obmann Karl H o t o w y, Innsbruck, Andreas Hoferstraße 3, 3. Stock, zu richten. Tie Ortsgruppe zählt 193 Mitglieder Gmünd. Den geehrten Mitgliedern diene zur Kenntnis, daß die Einzahlung jeden SamStag nach d;ni 1. und 15. des Monats von 7 bis 8 Uhr abends in Unter-WielandS, und an bem darauffolgenden Sonntag nach dem 1. je Den Monats von 2 bis 4 Uhr nachmitt er Rheumatismus Gicht, Hexenschuß, Rücken-- oder Nervenschmerzen hat und durch alle anderen Mittel keine Hilfe fand. freue sich denn Rheumon wird ihm bestimmt die Schmerzen nehmen und zwar ohne Schwitzbäder, ohne innerliche Medikamente. Einfach anfeuchten, auflegen und etwas warmhalten, und es ist gehoben. In allen Spitälern in Gebrauch. OriginaldofiS Kr. V50 (enthaltend ß große Pflaster). In allen Apotheken des Reiches vorrätig, sonst Depot: Mariahiffer-Apotheke, Wien VI, Mariahilser-straße 65, Postfach R. 80. 71 Eingesendet. (Für diese Rubrik übernimmt me üietattton keine Verantwortung.) Der Kampf gegen die Teuerung kann entschieden auch durch den direkten Bezug von Tuchwaren erfolgreich geführt werden, da hiedurch der Nutzen des Zwischenhändlers vom Besteller erspart wird. Eine erstklassige Firma, welche direkt an Private verkauft, ist das Brünner Tuchversandhaus Etzler u. Dostal. Genannte Firma hat zu dieser Saison sehr schöne, ungemein reichhaltige Kollektionen herausgegeben, in denen die derzeitige Moderichtung überwiegt und doch jedem Geschmack Rechnung getragen wird. Wenn man noch die konkurrenzlos billigen Preise in Betracht zieht, so ist der Vorteil, bei dieser Bezugsquelle einzukaufen, augenfällig. Der gute Ruf, welchen das bekannte Spezialhaus für Bettfedern und fertige Betten, Josef B l a h u t in Deschenitz Nr. 109 (Böhmerwald), genießt, beruht auf der vorzüglichen Qualität und einzig dastehenden Billigkeit schöner Waren. Die Firma sendet auf Verlangen kostenlos illustrierte Preisliste. Alleinstehende Personen schätzen oft den Wert warmer Speisen nicht hoch genug ein, sehr zum Schaden ihrer Gesundheit. An den Hauptmahlzeiten öfters nur kalte Kost zu genießen, ist unzweckmäßig. Wenigstens sollte eine belebende Suppe vorangehcn, was zur Förderung der Verdaulichkeit wesentlich beiträgt. Und wie leicht und bequem kann auch heute der Alleinstehende sich diese Wohltat von mehr als 20 Sorten erhältlichen gebrauchsfertigen, sogenannten falschen Suppen von Maggi, die keine andere Zutat als kochendes Wasser und nur kurze ZubercitungSzeit erfordern. fstbamitnrnitinng btt Jibiiiiiiiiirnlioii. Zur Erstellung der Statistik für das Jahr 1911 wurden an alle unsere Ortsgruppen Formulare versendet, in welchen der Mitgliederstand nach Kategorien und wo mehrere Bahnen in Betracht kommen, auch nach Bahnen aufaeteilt verlangt wurde. Diesem Wunsche ist von den hier ange ührten Ortsgruppen bis zum 17. Februar 1912 leider nicht Rechnung getragen worden, obwohl wir an dieselben schon zum zweitenmal einen Fragebogen mit dem entsprechenden Ersuchen zugesendet hatten. Wir bitten daher nochmals, uns ehestens diesen statistischen Bogen mit den gewünschten Daten einzusenden, damit wir in die Lage kommen können, die betreffende Tabelle zum Jahresbericht sertigstcllen und in Truck legen zu lassen. Ehabowka, EormonS, Czernowitz. Doubravka, Hieslau, Hohenstadt, Jaroslau, Letnabei Pilsen, Nimburg, Rzeszow, Tabor, Zelenika. ______________________ Mitteilungen der Zentrale. VerwaltungSkomitccsitzung am 15. Februar 1912. — Erledigung des' vorliegenden Einlaufes und Entgegennahme mehrerer Berichte. Sprechsaal. Offene Anfragen. An die k. k. Direktion der Ocsterrcichischen Nordwcstbahn in Wien! Die Streckcnwächtcr in der Strecke Gabl-Lichtenau bekommen keine Amtsblätter zur Einsicht. Da der Inhalt der Amtsblätter auch oft für die Strcckenwächter wertvoll ist, so bitten die Betroffenen, die k. k. Direktion möge anordncn, daß den Wächtern die Amtsblätter zur Einsicht borgelegt werden sollen. ____________ Freie Eisenbahnerversainmlungen. Stratzwalchen. Am Sonntag den 10. März 1912, 3 Uhr nachmittags, Hallwang-E.llixhausen, Schorns Gasthaus, - freie Eisenbahnerversammlung. Tagesordnung: 1. Die Forderungen der Eisenbahner und das Parlament. 2. Die Einschränkung der Fahrtbegünstigungen. — Referent aus Linz. St. Valentin. Eine freie Eiscnbahnerverfammlung findet Sonntag den 3. März um 3 Uhr nachmittags in HubcrS Gasthaus in St. Valentin statt. Referent aus Wien. Gäste sind willkommen. _______ Allgemeiner Rechtsschutz- und Gewerkschaftsvereln für Oesterreich. Ortsgruppe Göding. Die Generalversammlung wird am 3. März um 8 Uhr nachmittags im Gasthaus «zum goldenen Kreuz" abgehalten. Referent aus Brünn. Die Mitglieder wer-den aufgefordert, zahlreich zu kommen und die Frauen mit-zubringen. Zahlstelle Chodau. Am 9. März um 8 Uhr abends findet in Zinners Gasthaus die dreijährige Generalversammlung statt. Da wichtige Beschlüsse zu fassen sind, so werden sämtliche dienstfreien Kollegen aufgefordert, bestimmt zur Versammlung zu kommen. Ortsgruppe St. Pölten. Es diene den Mitgliedern zur Kenntnis, daß die diesjährige Generalversammlung am 17. März 1912 in den „Stadtsälen", Alte Schießstätte in Sankt Pölten, Völklplatz 1, Zugang von der Schießstattpromenade, ftattfindet. Eröffnung um ^2 Uhr nachmittags. Die Mitglieder haben ihre Mitgliedsbücher, respektive die Interims-karten als Legitimation mitzubringen, ohne Legitimation kein Zutritt. , , Ortsgruppe Schwarzach-St. Veit; Die Generalversammlung wird am 2. März um % 8 abends beim Sattlerwirt in Schwarzach abgehalten. Die Mitglieder werden aufgefordert, die aus der Bibliothek entliehenen Bücher bis 25. d. M. zurückzugeben und die Mitgliedsbücher behufs Kontrolle an den Kassier abzugeben. Ortsgruppe Olmütz. Di« Generalversammlung wird am 10. März um 2 Uhr nachmittags im VereinSlokal, „Hanna Bierhalle", Ho dolein, stattfinden. Die Mitglieder werden aufgefordert, bis dorthin entliehene Bibliotheksbücher zurückzustellen und etwa «stierende Monatsbeiträge zu bezahlen. Zahlreiches Erscheinen notwendig. Ortsgruppe kundenburg. vm 86. Februar um 8 Uhr abend» wird im Daal des Hotel „zur Krone" die Generalversammlung «bgehalte». Rach Schluß der Versammlung finden Vorträge de» Sängerbundes „Freiheit* statt Die Mitglieder werden ersucht, sich mit den Frauen zahlreich einzufinden. Ort»»ruppe Silin. Den Mitgliedern diene zur Kenntnis, daß am S. März, 8 Uhr abends, im VereinSlokal, „Bahn-restaurant" in Bilin, die ganzjährige Generalversammlung ab-gehalten wird. Die dienstfreien Mitglieder werden ersucht, sich zahlreich einzufinden, auch werden die säumigen Mitglieder aufgefordert ihre restlichen Beiträge zu begleichen, damit ihre Rechte nicht geschmälert werden. Ortsgruppe Sigmundshcrberg. Die Ortsgruppe hält am 3. März um 'A4 Uhr nachmittags die Generalversammlung mit Vortrag im Saale des Gasthauses W a i tz ab. Referent Genosse Hackenberg. Pünktliches und zahlreiches Erscheinen der Mitglieder wird erwartet. Ortsgruppe WeiSkirchlitz. Die Generalversammlung wird am 10. März um 7 Uhr abends im Vereinslokal abgehalten. Pflicht aller dienstfreien Kollegen ist es, zu dieser wichtigen Versammlung zu kommen. Die Mitglieder werden ausgefordert, die Mitgliedsbücher behufs Kontrolle an den Kassier abzugeben. Ortsgruppe Klagenfurt. Es diene den Mitgliedern folgendes zur Kenntnis: Alle Angelegenheiten, welche die Organisation betreffen, sind an den Obmann, Genossen Edmund F i l a f e r, Wagenmeister der k. k. Staatsbahn in Klagenfurt, Rudolfstraße 46; in Kassenangelegenheiten an den Hauptkassier, Genossen Josef Florian, Platzmeister der k. k. Staatsbahn in Klagenfurt, Achazelgasse 8, II 30, zu richten. Weiters diene den auswärtigen Mitgliedern zur Kenntnis, daß folgende Genossen als Subkassiere fungieren: In der Strecke Klagenfurt-Maria Saal: Waldhauser, Maria-Rain: Susitti, Weizelsdorf: Trippold. Klagenfurt-Grafenstein: Jurciö, Rückersdorf: Karaschnig, KühnSdorf: Plan tan. Die Mitglieder werden ersucht, ihre Monatsbeiträge pünktlich abzuliefern, und diejenigen, welche im Rückstände sind, dieselben nachzuzahlen. Ferner werden sämtliche Mitglieder nochmals auf den Hinterbliebenenunterstützungsfonds aufmerksam gemacht, denselben bis längstens 31. März 1912 beizutreten. Ortsgruppe Marchegg. Am 5. März findet im Gast-haufe des Herrn Kar! T e u s ch um 7 Uhr abends die ordentliche Generalversammlung der hiesigen Ortsgruppe statt mit folgender Tagesordnung: 1. Berichte. 2. Neuwahlen. 3. Eventuelles. 4. Vortrag. Referent aus Wien. Es ist Pflicht eines jeden dienstfreien MitiglicdeS, der Versammlung beizuwohnen. Ortsgruppe Landeck. Die diesjährige Generalversammlung wird Sonntag den 10. März um 2 Uhr nachmittags im VereinSlokal, Straudis Gasthaus in_ Landeck, abgehalten. Infolge der wichtigen Tagesordnung wird um zahlreichen Besuch gebeten. Ortsgruppe Jglau. Am 3. März um 2 Uhr nachmittags findet im Vereinslokal, Pragergasse 8, eine § 2-Versammlung statt. Referent: Genosse Koranda. Zahlreiches Erscheinen erwünscht. Ortsgruppe Kritzeudorf. Am 2. März um 7 Uhr abends hält die Ortsgruppe im Gasthaus des Herrn Bock in Mördern die ganzjährige Generalversammlung mit wichtiger Tagesordnung ab. Vollzähliges Erscheinen notwendig. Die Mitglieder werden ersucht, alle auSgeliehenen Bibliotheksbücher bis längstens 25. d. M. an Den Getroffen Hoffmann abzuführen. Ortsgruppe Neichenberg. Mitglieder, Achtung! Die diesjährige Generalversammlung findet Sonntag den S. März 1912 um 3 Uhr nachmittags mit Vortrag im Ver-einshaus, Neichenberg, Johannesgasse 8, statt. Da wichtige Punkte zu erledigen sind, ist zahlreiches Erscheinen der Mitglieder bedingt. Auch wird den Mitgliedern bekanntgemacht, daß die zwei gewesenen Subkassiere Miroslav Wagner, Kesselschmied, Werkstätte Reichenberg ^ und Franz S 0 ucek, Oberbauarbeiter, Strecke Reichen-berg-Langenbrück, nicht mehr berechtigt sind, Beiträge entgegenzunehmen. weil dieselben keine Mitglieder mehr sind. Ortsgruppe Wien II. (Nordbahn.) Laut Beschluß des Ortsgruppenausschusses finden von nun an jeden Samstag Vorträge und Diskussionen nach folgendem Programm statt. 17. Februar: Diskussion. 24 Februar: Vortrag. 2. März: Generalversammlung. 9. März: Diskussion. 16. März: Gemütliche Unterhaltung Genossen! Wir richten an euch das höfliche Ersuchen, diese Vereinsabende stets zahlreich zu besuchen und die Frauen mitzubringen. Von Mitgliedern eingeführte Gäste sind jederzeit willkommen. Ortsgruppe Klostergrab. Am 3. März l. I. findet um %9 Uhr abends im VereinSlokal die ganzjährige Generalversammlung der Ortsgruppe statt. Die Mitglieder werden ersucht. die Mitgliedsbücher behufs Kontrolle an den Genossen Kassier abzugeben. Ortsgruppe Brüx. Nachdem die für den 4. Februar anberaumte Generalversammlung wegen zu schwachen Besuches nicht beschlußfähig war, so findet am 3. März um 8 Uhr abends im VereinSlokal, „Restaurant Lust", eine zweite Generalversammlung statt, die ohne Rücksicht auf die Anzahl der anwesenden Teilnehmer die Wahl der Ortsgruppenfunktionäre durchführen wird. Zu zahlreichem und pünktlichem Besuch werden sämtliche Mitglieder freundlichst eingeladen. Ortsgruppe Protznitz. Die Mitglieder, welche dem Sterbefondr beitreten wollen, werden ersucht, die ausgefüllten Beitrittserklärungen so bald wie möglich abzugeben. Zahlstelle Neulengbach. Am 8. März um 4 Uhr nachmittags findet im Gasthaus des Herrn Buchal in Anzbach-Hofstadt eine § 2-Versammlung statt. Referent aus Wien. Vollzähliges Erscheinen notwendig. V vuMw /morn* /Bwtcovvrf', Krow * 444*4'! 'stwnJkuMmi/- <&Ovd|lHW44/MC' <&trUwg4- Üvlvß ißmUiG. «Dev Eisenbahner.« deutschnatkonalen Arbeiterbewegung zu widmen. Es ist gewiß ein Faschingsscherz, wenn hcrumerzählt wird, Herr Ertl wolle die Redaktion der Linzer christlichsozialen Arbeiter- zeitung übernehmen. — a i —: 1. Wird am 1. Dezember 1912 in Betrieb gesetzt. 2. Gemeinsame Betriebs- sührung durch den niederösterreichischen Landcsausschuß und eine ungarische Aktiengesellschaft. 3. und 4. Direktion der niederösterreichischen Landesbahnen, Wien I, Rathausstrahe 9. 5. Landescisenbahndirektion in Graz. Für die Bahn Wien-Prehburg werden nur Leute ausgenommen, die das 35. Lebensjahr noch nicht überschritten haben. — Gschgr. Für uns nicht erhältlich. Wenn Sie uns einzelne Nummern Verschaffen könnten, wären wir Ihnen sehr Verbunden. — Attnang. Die Aahnverwaltungen praktizierten es mit Vorliebe, eine Bediensteten- oder Arbeiterkategorie, namentlich solche, die einen großen Stand aufweisen, ungünstiger zu behandeln als die anderen. Wir erinnern an die Stellung der Wächter außerhalb dem Schema für Diener. Es gelingt nur schrittweise, für diese zurückgesetzten Kategorien die Anrechte der anderen durchzusetzen. $jm Zentralarbeiterausschuß ist ein diesbezüglicher Antrag eingebracht. au« 6icf|tf lUgein toten. Bleuen, weiften dB er gelben Nanking, 1 Tuchent, 180 cm lana, -Irl« 120 cm Brett, mitsamt '4 Roffliffeu, leheS 80 cm lann, jirfa 60cm Brett, q,-külll mit neuen, nr«u n, (ehr dau?rhaken, flaumigen yettfebern 16 K; ©dlbbnmten 20 K: X'amtcii Ü4 K.; eiiiiclne Tuche»«« 10 K, U K., 14 K, 16 K; Rotoffiffeit 8 K, 3 IC 60, 4 K; Tuchenten, 800 cm lang, 140 cm breit, 19 K, 14 K 70, 17 K 80, 21 K. Itopfkisseil, 90 cm lana, 70 cm Breit, 4 K SO, 5 K SO, 6 K 70: Unterhtchtiite otia starkem, «fwetrteii (Draht, 180 cm tan«, 116 cm breit, 12 K 80, 14 K 80. Öerlanb gegen Nachnahme van 13 K an franko, tlmtauich gestattet, für NtchtxaAende» «Seth retour. 8* S. 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Ein anderer renommierter Wiener Arzt, der schon irüher jahrelang Berluche mit der Pflanze anstellte, berichtet sogar von wahrhaft überraschenden Resultaten, die er noch bei Patienten erzielte, die man schon sür verloren hielt. — Wenn abgesehen von dielen glänzende» Smvsehlunge» der Aerzte biS jetzt schon achttausend Patienten au* eigenem Antriebe, geleitet lediglich von dem Öfcffchi der Freude über den gehabten Erfolg die Bortresslichleit eine» Mittel» bezeuge», so dürste damit der Beweis für briien Güte vollauf erbracht sei». Irotibt-m wünscht jedoch die Sirwa s^ran, »lolenberger, bafi jeder Patient flrfi selbst davon überzeugen möge, ob da» Mittel das ihm non so viele» Leuten Sespendete Lob auch wirklich verdient, unb ladet Sie zu einem kostenlosen versuch.- ein. Sie fofteitfrelC ^VüOC Mj^der seine Ädre^ el»' bietet jedem eine :i0 Heller für Borto, Berpaaung it. unb seinem Brief lt. Die Zusenbung erfolgt alsdann _______________________ ne vielbesprochene, von dem vrakt. Arzt Dr. 6. Avmann versakte, von bem tireiephysiku» o. D. Dr. Med. PI. Kühner in Soburg mit einem emvsehlenden Bomorte versehene Broschüre „Sie Heilung der Lungenleiben" sowie eine große Anzahl notariell beglaubigter Heilberichte durchaus unentgeltlich bestiegt. Möge jeder, der an einem chronischen Katarrh, altem Husten, chronischer Bronchitis seinem eigenru zuteresse ...............»--- - -............ kleinen Versuch, der ihm dazu Nock kostenlos angebote» wird, nie bereuen. 74 Die neue Adresse unseres Druckerel-geb. udos bitten wir genau zu beachten: Telephon 2364 3545 Druck- und Verlagsanstalt «Vorwärts1 »woboda * Co. II, Me Blenzelle 93 (früher V, Wienstrass 89 a) Beste billigste Bezugsquelle! Bit# neue, at»ue, geschlissene Bettfeder« .; 2—. bessere K S 40. halbweHe K 2'80, weise K 4 —, bessere K , HerrschaftSschleitz, schneeweiß K »Daunen, grau K ti'—, T - unb 5 —,Daunen, weih K Kr-,BtuBflaum K tr —• Saiserflaum K 14 —. von 6 Silo an franko. 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Cosm ist ein Surrogat für Alkohol und bewirkt, dass der Trunksüchtige geistige Getränke verab. scheuen wird. Cooro st voll* icommon nn-aoh&dllch und wirkt so intensiv, dass auch stark cruuKsuchtige Vcrsouon einen ÜUcK-fail iiivinals bekommen. Ooom ist das Neueste, was die nv issenschaft in dieser Beziehung hervorgebracht hat und hat derselbe bereits Tausende von Menschen aus der Not, dom Elend und Ruin errettet. Ooom ist ein leicht lösliches Präparat, das zum Beispiel die Hausfrau ihrem Gatten im Morgengetränk geben kann, ohne das« er das geringste davon merkt. In den meisten Fällen versteht der Betreffende gar nicht, weshalb er plötzlich Spiritus nicht vertragen kann, sondern glaubt, dass der übertriebene Genuss davon der Gruna dazu urin wird, wie man oft eine gewisse Speise vorab-scheuep kann, wenn man dieselbe za oft genossen hat. Coom sollte jeder Vater seinem Sohne, dem Studenten, geben, ehe er beim hxamen durchfiitlfc, wenn er dem Trunk auch nicht besonders ergeben ist, so schwächt der Alkohol doch sein Gehirn. Ueberhaupt soVte ein jeder, der nicht willenskräftig genug ist, sich dem Genuss geistiger Getränke zu enthalten, eine Pose „Ooom“ einnehmen. Selbiges ist völlig unschädlich. Der Betreffende konserviert dadurch seine Gesundheit und erspart sehr viel Geld, das sonst zu Wein, Bier, Branntwein oder Likör verwendet worden wäre. Herr R. F. schreibt: Coom Institut, Kopenhagen, DBnnemark. Ich bitte, io gütig zu sein, eine Schachtel Coom zu senden mit Postnachnahme ü 10 Kronen. Ich habe einen Freund, der sich sehr stark dem Trunk ergeben hat, uud möchte ihn gern ah<*ewohnen Mit dem bis jetzt gesandten Coom habe ich schon drei Personen at> gewöhnt; sie sind jetzt ganz tüchtige Männer, nur wollen sich die Menschen bei uns nicht ayreden lassen. Vielmal dankend, verbleiben wir Sie ehrend. E. F. Diösgyör gyärtelep. 28. XI. 1910. Ungarn.' Das Coom Präparat kostet 10 Kronen und wird versandt gegen Vorausbezahlung oder gegen Nachnahme nur durch Coon Institut, Kopenhagen 314, Dänemark. Briefe sind mit 25 Heller, Postkarten mit 10 Heller zu frankieren ■iawtiuw wuwMgnw w...uw»uimi wi.’iiMin ^ ® BBBQBI3E3 B B'BEB O O B 0 D 0 0 —.......... Die .................................... B j „Patent-Korkkappe“ • g ist die beste Uniformkappe der Gegenwart ^ B R. o. K. Hof-Uniformen-, Uniformscrten- a.Tudifabriken B £ Wilhelm keck & Söhne ■ g Zentrale: Wien, VIII. Langegasse Nr. t g g Fabrik: Wien, VI. Bezirk, Hirschengasse Nr. 25. g BBBB B BB.B_BB_.B_BB BBB BBL Nebenerwerb oder Existenz sichern sich Herren and Damen selbst in den kleinsten Orton durch I Verkauf Rrogsartifier UauslialtunKSgebrauclisartikel. Riesen verdienst zu-gesichert. Näheres gratis. 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