Macher TllMlltt. z| Red activn und Expedition: Bahnhofgasse Nr. 15 Snfettioncyteife: ein» Nr. 138. pEESuHi Donnerstag, 19. Juni 1879. — Morgen: Herz-Iesu-Fest. ÄgjYW 12. Jahrg. Mit der Post: Ganzjähr. fl. 12. _____ ^igen MB r< feilen rr. Wätzter §Kxaxn&l In nächster Zeit wird eine Aufgabe von höchster Bedeutung an Euch herantreten. Die Neuwahlen für den Reichsrath sind zu vollziehen. Nur kurze Frist ist diesmal den Vorbereitungen gegönnt. Tretet also ohne jeden Verzug in die Wahlbewegung; steht, wie bei allen Wahlen der letzten Jahre, abermals treu zur Fahne der Verfassung und des Fortschritts; seid einig, unermüdlich und ohne Zagen, damit Ihr auch jetzt der Rührigkeit und dem Andringen der Gegner siegreich die Spitze bietet. In ernster Lage wird der künftige Reichsrath zusammentreten; zahlreiche und schwierige Aufgaben harren der Lösnng. Es ist ein lauter Wunsch der Bevölkernng und eine nothwendige Voraussetzung für eine gedeihliche und dauernde Entwicklung der allgemeinen Wohlfahrt: daß vorerst alle unnützen politischen Diskussionen und der aufregende staatsrechtliche Hader vermieden werden. Offene und versteckte Angriffe auf die Verfassung uud unsere freiheitliche» Grundgesetze, jeder Versuch, die ohnehin bereits bis zur zulässigen Grenze eingeengte Machtsphäre des Gesammtreiches zugunsten der Länder und Nationalitäten noch weiter zu beschränken, müssen daher einfach und energisch zurückgewiesen und Zeit und Thätigkeit mit aller Ausdauer der wirtschaftlichen Arbeit, der Regelung der schwebenden materiellen Fragen zugewendet werden. Neben zahlreichen Maßregeln zur Verbesserung der Lage der Einzelnen wird als oberstes Ziel die Herstellung des Gleichgewichtes im Staatshaushalte aufzustellen sein, und es wird sich dabei ebensowol um eine thunlichst ausgiebige Herabminderung der Ausgaben in der Heeresverwaltung wie in anderen Zweigen der Administration, als auch um die endliche Durchführung der lang erwarteten Steuerreform handeln, mittelst welcher unter angemessener Erleichterung der überbürdeteu Grund- und Gebäudesteuerträger eine gleichmäßige und gerechte Vertheiluug der öffentlichen Lasten hergestellt werden soll. Wähler Krains! Habt also acht, daß nicht Männer gewählt werden, die Gegner unsere Verfassung sind oder ihr blos zum Scheine anhäugen, und die im Reichsrathe zeitraubende und verderbliche politische Kämpfe von neuem anfachen würden; schenket Euer Vertrauen nur solchen, die Ihr als echte, durch Wort und Thal erprobte Anhänger der Verfassung kennt, als warme Freunde des Reiches wie der Heimat, vertraut mit den wahren Bedürfnissen des Volkes, bereit und geeignet, wirklich segenbringender, praktischer Thätigkeit sich zuzuwenden und an der Bewältigung der bevorstehenden wirtschaftlichen Arbeiten fördernd theilznnehmen. Die Männer, die wir theils nach dem Ergebnis stattgehabter Probewahlen, theils über Vorschlag des Bezirkswahleomites als Kandidaten empfehlen, geben Euch diese Bürgschaften. Alle haben schon auf verschiedenen Gebieten im Lande verdienstvoll gewirkt, die Lauterkeit und Unabhängigkeit ihres Charakters wie ihre Fähigkeiten gewähren die volle Sicherheit, daß sie ihres ehrenvollen Amtes entschieden, erfolgreich, allezeit nur das Beste ihrer Mitbürger im Auge haltend, walten werden. Wähler Krains! Auf diese Männer vereinigt alle und gleichen Sinnes Eure Stimmen; bewahret auch diesmal jene muster-giltige Discipliu, die, jede persönliche Anschauung willig unterordnend, nur die gemeinsame große Sache im Auge hat und die allein die Gewißheit des Erfolges bietet. Vollzählig müssen die Freunde der Verfassung im ganzen Lande am Tage der Entscheidung einstehen. Niemand darf wanken, niemand zögern. So soll es und so wird es sein, und die krainische Verfassungspartei wird einen nenen ruhmreichen Erfolg zu verzeichnen haben — zum Heile Oesterreichs, zum Wohle Krains! Als Kanditaten werden empfohlen: Für den städtischen Wahlbezirk: Stellt Kaibach, Handels- und Gewerbekammer in Kaibach: Carl Mifinmiui, Landesausschußmitglied und Hausbesitzer in Laibach. Für den städtischen Wahlbezirk: Adelsberg, Adria, Oberlaibach, Kaas, Nadmannsdorf, Nenmarktl, Stein, Arainbnrg, Kack: Dr. Mius Kittet 0. IMenerfi, t. k. Bezirkshauptmann und Gutsbesitzer. Für den städtischen Wahlbezirk: Nndolfswerth, Weirelbnrg, Gnrkfeld, Kandstraß, Tschernembl, Möltling, Gottschee, Neifni?: Franz ätomer, !. !. Hofrath des obersten Gerichtshofes. Für den Landwahlbezirk: Gottschee, Treffen, Seisenberg, Natschach, Naffenfnß: Dr. lutius o. iluqüadi, Advokat und Gutsbesitzer. Laibach am 19. Juni 1879. Vom Centralwahlcomite für die Reichsrathsumhlm in Lram. Eine vielbesprochene Zeitfrage. Man hat Oesterreich vor nicht gar langer Zeit den Staat der Unwahrscheinlichkeiten genannt. Begründet war diese Benennung durch so manches ganz unerwartete Verfassungsexperiment, durch so manchen ganz unvorhergesehenen Regierungsact, welcher auf kürzestem Verordnungswege das über den Haufen zu werfen drohte, was man noch kurz vorher als unerschütterliche Basis für den inneren Rechtsbestand des Kaiserstaates ansah. -Hoffentlich ist diese Zeit der Experimente vorüber. Aber es liegt einmal im Begriffe des in-dividuellen wie des socialen und politischen Lebens, daß er keinen Zustand absoluter Ruhe, kein Stadium des unabänderlichen Beharrens duldet. Hier wie dort ist Bewegung, ist Kraftäußerung nach innen und außen hin erforderlich; hier wie dort würde ein Stillstand eben nur den Uebergang zur beginnenden Zersetzung bedeuten. Darum hat auch der Begriff deS „Conservatismns" nur insoferne eine Berechtigung, als man darunter das Bestreben nach Erhaltung der vorhandenen staatlichen Ordnung versteht. Oesterreich, der vielsprachige Staat, in dessen Gefüge so vielerlei Nationen, so vielerlei Glaubensrichtungen und politische Anschauungen Platz finden, hat allen Grund, conservativ im oben erwähnten Sinne zu sein. Aber es hieße das die natürliche Entwickelungsfähigkeit des Staatsganzen in Fesseln schlagen, es hieße das den Zerfall des Staatswesens vorbereiten, wenn man verlangen wollte, daß die heute gegebenen Zustände als unveränderliches Erbtheil auf die späteren Generationen vererbt werden sollen. Besonders bedenklich wäre eine derartige Forderung in Bezug aus jene Einrichtungen, welche erst der neuesten Zeit entstammen und, vielleicht unter dem äußeren .Drucke zwingender Verhältnisse enstanden, die Probe für ihre organische Existenzberechtigung erst abzulegen haben. Sollen wir die Verhältnisse namhaft machen, auf welche der eben ausgesprochene Satz angewen-bet werden kann, so müßten wir in erster Linie die durch den ungarischen Ausgleich herbeigeführte Wechselstellung der beiden Reichshälfteu erwähnen. Ob es nicht im wirtschaftlichen und allgemein politischen Interesse des Gesammtstaates wäre, wenn dieses unter dem Namen des Dnalismns bekannte Verhältnis nicht eingeführt worden wäre, soll hier unerörtert bleiben. Wol aber ist es eine jederzeit dringliche Zeitfrage, zn untersuchen, ob dieses Verhältnis, so wie es jetzt besteht, den Anforderungen der BMgkeit entspricht. Namentlich wird diese Frage dann zu einer brennenden, wenn es .sich um die Wahl der Männer handelt, welche im Feuilleton. Das Gebiet von Spizza. Infolge des Berliner Vertrages hat Oesterreich die ehemals zu Türkisch-Albanien gehörige (feemeitfbe spizza (Spica oder Sotomori) erworben. Nach Artikel XXVIII des erwähnten Vertrages wurde die neue Grenze des Fürstenthums Montenegro im Nordwesten durch eine Linie bestimmt, welche, von der Küste des Adriatischen Meeres ausgehend, zwischen den Dörfern <^nsana und Zubci durchlauft und an dem äußersten südöstlichen Punkte der Grenze von Montenegro, an deöMsuta-Plariina, endet. Zwischen dieser Grenzlinie und der bisherigen südlichen Grenze Dal-maziens liegt nun das kleine Küstenterritorium von Spizza, welches zufolge Artikel XXIX, dritter Absatz desselben Vertrages, in Dalmazien einverleibt wurde. Das Gesetz vom 15. April 1879 verfügt in Ausführung der eben angezogenen bei-ben Artikel die tatsächliche Einverleibung der Gemeinde Spizza ins Königreich Dalmazien; es .lltfßiö weitet?, daß die in Dalmazien bestehen» Namen des Volkes berufen sind, an der Aufgabe der Gesetzgebung Antheil zu nehmen. Und darum dürfen wir uns auch nicht wundern, wenn in den verschiedenen, bis jetzt laut gewordenen Wahlprogrammen das staatsrechtliche Verhältnis Oesterreichs zu Ungarn immer wieder in den Vordergrund der Erwägungen tritt. Eine solche Sorgfalt für ein wesentliches Staatsinteresse ist nur zu billigen; hier wäre auch die Auffassung des con* servativen Prinzips als eines Prinzips des unwandelbaren Stillstandes am wenigsten am Platze. Aber man darf auch gerade bei Besprechung dieser Frage nicht vergessen, daß es sich dabei nicht um die theoretische Untersuchung eines bloßen Versuches, eines bloßen Experiments, sondern vielmehr um die Erörterung eines staatsrechtlichen Verhältnisses handelt, auf welchem, ganz abgesehen von seiner wenig beweiskräftigen historischen Begründung, nicht nnr der innere Staatenbau Oesterreichs, sondern auch dessen Stellung zum Auslande beruht. Gerade letztere fällt aber zu einer Zeit schwer in die Wagschale der Erwägungen, welche den diplomatischen und kriegerischen Erfolg vergöttert und welche in einem Bismarck nicht nur den Neu-begründet der deutschen Einheit, sondern auch den unbarmherzigen Zwmgherrn des Parlamentarismus in Deutschland groß werden ließ. Wir konnten daher auch nicht einer Bestrebung das Wort reden, welche kurzweg entweder die Rückkehr zur josephinischen Idee des Einheitsstaates verlangt oder aber zwischen Oesterreich und Ungarn als zwei blos durch die Person des Monarchen verbundenen, aber sonst voneinander unabhängigen Staaten das Tischtuch förmlich entzweischneiden will. Elfteres wie letzteres sind Theorien, welche bei dein ersten Versuche einer Verwirklichung auf unbesiegbaren Widerstand stoßen müßten. Und wer blos seinen Lieblingsideen nachjagt, ohne sich um die Möglichkeit ihrer Durchführung zu kümmern, ist eben nicht als ernster Politiker, sondern eben nur als akademischer Grillenfänger aufzufassen. Aber diese Erkenntnis darf uns anderseits doch nicht hindern, die stets nach Betätigung, nach Bewegung und Fortschritt drängende Kraft des politischen Lebens dort hochzuhalten, wo man unter Anerkennung der vorhandenen Situation dieselbe nicht einfach zu den Tobten zu werfen, sondern den Anforderungen der Billigkeit anzupassen sucht. Zu den Bestrebungen dieser Art gehören aber die Bemühungen, eine Reform der Delega-gationswahlordnung in dem Sinne durchzuführen, daß die Delegierten Oesterreichs ihren ungarischen Collegen ebenso als Ausdruck der Majorität der Volksvertretung gegenübertreten können, wie das bei der Delegation des ungarischen Reichstages den Gesetze und Einrichtungen auch in diesem neu erworbenen Gebiete zu gelten haben, ermächtigt jedoch die Regierung, Übergangsbestimmungen hierzu auf dem Verordnungswege zu treffen. In der That ist dies auch bereits geschehen, und es hat insbesondere das k. k. Finanzministerium durch eine Verordnung vom 4. Mai 1879 bestimmt, daß das Gebiet von Spizza in den die Finanzverwaltung betreffenden Angelegenheiten dem Steueramte Budua, beziehungsweise der Bezirkshauptmannschaft Eattaro und der Bezirksfchätzungs-Kommifsion für die Regelung der Grundsteuer in Cattaro, dann der Finauzbezirks-Directiou Ragusa zugewiesen werde. Es ist nicht ohne Interesse, schon heute, obwol noch keine genaueren geodätischen Aufnahmen und statistischen Erhebungen vorliegen, wenigstens dasjenige mitzutheileu, was in den Verhandlungen betreffs des Berliner Vertrages vorgekommen ist und einige bisher noch nicht publicierte amtliche Daten enthält. Wir folgen bei der diesbezüglichen Darstellung einem in der „Statistischen Monatsschrift" veröffentlichten Artikel, nach welchem sich das Gebiet von Spizza in südöstlicher Richtung in der Länge von beiläufig einer geographischen Meile der Fall ist. Heute besteht die österreichische Delegation aus sechzig Mitgliedern. Vierzig davon wählt das Abgeordnetenhaus, zwanzig daS Herrenhaus, wobei noch ausdrücklich bemerkt werden muß, daß die Delegierten des Abgeordnetenhauses nicht vorn ganzen Hause durch Stimmenmehrheit, sondern durch die Abgeordneten der einzelnen Kronländer ans ihrer Mitte gewählt werden. Liegt nun schon ein Widerspruch darin, daß eine Volksvertretung die zur Berathung und Beschlußfassung über gemeinsame Reichsangelegenheiten ermächtigten Vertrauensmänner von und aus den Deputierten der einzelnen Kronländer wählen läßt, so ist noch außerdem das derzeitige Delegationsinstitut ganz darnach geschaffen, den Gedanken der parlamentarischen Majorität geradezu lächerlich zu machen. Denn gesetzt den Fall, daß die Delegierten der Reichsräthe aus Galizien mit jenen des Herrenhauses einverstanden sind, so find die von den Volksvertretern des ganzen übrigen Oesterreichs gewählten Vertrauensmänner einfach überstimmt und mundtodt gemacht. Liegt in einem solchen Uebelstande nicht für jede, selbst für die beste Regierung ein unwiderstehlicher Reiz, dem konstitutionellen Sistem ein Schnippchen zu schlangen ? Was liegt daran, wenn auch vier Fünftheil« des österreichischen Abgeordnetenhauses gegen eiitPro* jeft der Regierung sind? Das Herrenhaus ist fast immer dafür, und wenn man auch gerade nicht Sie galizifchen Delegierten dafür gewinnen kaitn — ein oder der andere Delegierte wird sich vielleicht gerade aus Opposition gegen die Majorität des Abgeordnetenhauses doch gewinnen lassen. Ein unabsehbares Feld von Bedenken thut sich uns aber erst bann auf, wenn man erwägt, welche Mittel einer jeden Regierung zugebote stehen, um einen ober den ändern Abgeordneten ganz im Gegensätze zu seiner eigenen Ueberzengung für sich zu gewinnen. Nach einem guten alten Sprich-worte erspart ein Schloß dem Dieb sein Verbrechen und dem Eigenthümer den Verlust. Gut bertit, lege man auch da ein Schloß vor, wo es sich um die Wahrung des parlamentarischen Grundgedankens handelt, nur durch und mit der Mehrheit zu herrschen. Lasse man die Mitglieder der österreichischen Delegation, so wie es in Ungarn geschieht, aus dem Plenum des Hauses und durch das Plenum des Hauses wählen. Dann ist sie der Ausdruck der Majorität, welcher gegenüber auch ein in Wahl der Mittel wenig bedenkliches Ministerium gewiß keine Überredungskünste verdächtiger Art anwenden wird. Luftlinie zwischen dem Höhenraube des Küstengebirges , beziehungsweise der montenegrinischen Grenze, und dem Meere erstreckt. Es enthält die Ortschaften: Misice, Gjurmani, Papani, Milje-viüe, Zagmditi, Zaukoviä, Brkani, Sotomori ober Spizza am sogenannten Hafen von Spizza, ferner Brdca und Magjari und im Anschlüsse daran bte Ortschaft Susan;, in einer Längen- und Breiten-Ausdehnung von 025 bis 0 37 M (Vs bis U Gehstunden). Das Gesammtflächenmaß des Territoriums läßt sich daher auf ungefähr 0 75 geogr. Quadratmeilen angeben. Diese Angaben sind, wir wiederholen es, nur sehr unbestimmte; weder ist die Grenzlinie bisher an allen einzelnen Punkten topographisch festgestellt, noch liegen für das Territorium genaue Aufnahmen vor. Die vom k. k. öftere, geographischen Institute imJMre 1877 herausgegebene Generalkarte von Mitteleuropa ist selbstverständlich nicht in demjenigen Maßstabe gemacht, welcher zur planimetrischen Berechnung genügen würde, und auch die Detail-Küstenaufnahme, welche vonfeite der k. k. öfterr. Marine unter Kommando des Limenschlffskapitäns v. Oesterreicher durch geführt wurde, kann dazu nicht ausreichen, weil sie eben zu ganz anderen Politische Tagesgeschichte. Staatskredit und Novibazar-Convention. Wenn auch die Börse infolge der Ueberspecu-lation aufgehört hat, als Gradmesser des öffentlichen Vertrauens zu gelten, so sind doch die Bewegungen des Geldmarktes in einzelnen Fällen um so mehr zu berücksichtige», als selbst die geschickteste Börseuoperatio» den durch die öffentliche Lage bedingten , aber künstlich unterdrückten Stimmungsausdruck nicht zurückzuhalten vermag. Jetzt stehen wir wieder vor einer Erscheinung dieser Art. Nachdem es der im Dienste der Politik Andrassy's arbeitenden und deshalb von den Offiziösen mit großem Wohlgefallen konstatierten Haussebewegung gelungen ist, die österreichischen Renten ziemlich rasch auf einen hohen Kurs emporzutreiben, ist plötzlich im Verlaufe der letzten Tage ein Rückschlag eingetreten, welcher um so mehr Stoff zum Nachdenken gibt, als man eben den günstigen Stand der Renten als einen Beweis des wachsenden Staatskredits hinzustellen beliebte. Wäre diese noch vor kurzem in allen Tonarten wiederholte Versicherung der Offiziösen eine begründete, dann müßte auch umgekehrt das Sinken der Rente einen Rückgang des Staatskredits bezeichnen. Wir haben aber in jüngster Zeit im politischen Leben Oesterreichs nur ein Ereignis zu verzeichnen, das auf den Stand des Geldmarktes einen derartigen Einfluß ausüben konnte. Wir meinen die famose Convention von Novibazar. Aber gerade der Abschluß dieses Vertrages, in welchem Andrassy unsere mit dem Blute tapferer Soldaten und mit dem sauer erworbenen Steuergulden der Unterthanen erkauften Rechte auf die occupierten Provinzen gegen das Linsengericht ■feinet Aussöhnung mit der Pforte hingab, wurde von der Börse als förderndes Moment für die Steigerung der Kurse bezeichnet und ausgenützt. Man behauptete nämlich, daß durch diesen unseligen Staatsvertrag der Friede gesichert erscheine. Woher nun der vorerwähnte Rückgang der Kurse? Die Offiziösen erklären, daß es die an der Börse ausgesprengten Gerüchte gewesen seien, welche den ungünstigen Stimmungswechsel verschuldeten. Dieser Vorwand darf nicht gelten. Denn wer die Bewegungen des Geldmarktes wahrend der letzten Wochen aufmerksam verfolgte, der weiß, daß die Hausse in ihrer Vertrauensseligkeit sich durch schlechterdings gar keine äußeren Einflüsse irremachen ließ. Warum sollte also gerade jetzt ent ganz unverbürgtes Gerücht eine so nachhaltige Wirkung ausüben? Viel näher liegt eine andere Erklärung, nach welcher die jüngste Rentenhausse einfach nur als das Ergebnis eines Haussemanövers der Spekulation aufgefaßt wird, welches trotz des üblen Zwecken und üt la vue gemacht wurde. Es ist daher dringend nöthig, daß jene Expedition, welche eben die Vermessung der montenegrinischen Grenzen gegen die Herzegowina vornimmt, auch bald eine geodätische Aufnahme des Gebietes von Spizza ausführe. Die Bevölkerungszahl ist nur approximativ bekannt: in den zuerst genannten drei Dörfern Misike, Gjumani und Papani sollen 120, in den übrigen sieben Ortschaften 176 Familien wohnen; die Einwohner von Susanj werden auf circa 70 Familien angegeben. Rechnet man die Familie durchschnittlich zu vier bis fünf Köpfen, so ist die Gesammtbevölkerung des Gebietes von Spizza mit 1650 Einwohnern zu veranschlagen. Diese Bevölkerung gehört insgesammt der alba-nesischen Nationalität an und spricht thatsächlich ebensowol slavisch (serbisch) als albanesisch. Dem Religionsbekenntnisse nach gehören die Bewohner der Ortschaften Misike, Gjurmani und Papani dem orientalisch-griechischen Glauben, jene der übrigen Dörfer aber der katholischen Religion an. Die ersteren werden zuweilen als streitsüchtig bezeichnet, wogegen die katholische Bevölkerung als friedfertig und sympathisch, betriebsam und fleißig Eindruckes der Novibazar-Convention bei der Bevölkerung so lange durchgeführt wurde, bis sich die wahre Natur dieses beklageuswerthen Vertrages nicht mehr verheimlichen ließ. Die Novibazar-Convention bedeutet, wie wir bereits früher ausführten, den Zusammenbruch der Ausdehnungspolitik des auswärtigen Amtes, und die Börse ist nun genö-thigt, diese Thatsache dadurch zu qnittieren, daß sie nicht mehr im stände ist, die hinaufgeschwindelten Rentenkurse auch fernerhin festzuhalten. Soll überhaupt der Staatskredit Oesterreichs wirklich gefestigt werden, so zwar, daß eine Besserung der Renten wirklich als Ausdruck der öffentlichen Lage aufgefaßt werden kann, so kann uns dazu kein wenn auch noch so glanzender, aber kostspieliger äußeret Erfolg verhelfen. Hier kann nur eine richtige, die Hebung des Volkswohlstandes anstrebende Wirtschaftspolitik und Sparsamkeit im Staatshaushalte dauernde Resultate erzielen. Alle anderweitigen Börsenerrungenschaften sind eitle Kartenhäuser, welche schon bei dem leisesten Windhauch in sich ebenso zusammenfallen, wie die neueste Hausse der Rente. Wer ist der Gefoppte? Wenn zwei, die sich zeitlebens feindlich gegen-Überstunden, urplötzlich Arm in Arm vor die Oeffent-lichkeit treten, so glaubt man nur in den seltensten Fällen an eine wirkliche Aussöhnung. Viel eher ist mau geneigt, anzunehmen, daß man elweder gegen eine dritte Person irgend einen Anschlag im Schilde führt und daß man nur um dieses Zweckes willen für den Augenblick auf die alte Feindschaft vergißt, oder aber, daß der eine oder der andere von diesen beiden die ganze Versöhnungskomödie nur inszenierte, um dem alten Gegner einen Streich zu spielen. Ganz derselbe wohlbegründete Verdacht wurde auch ausgesprochen, als Fürst Bismarck und die deutsche Centrumspartei sich als Aliierte der Welt zeigten. „Bismarck will mit Hilfe des CentrumS den Widerstand der Nationalen gegen seine Wirthschastspläne brechen. Die Klerikalen sind ihm nur ein Mittel zum Zweck, welche er schon in Bälde wieder als den Mohren behandeln wird, welcher seine Schuldigkeit gethait hat.“ So lautete das allgemeine Urtheil, doch wurde daran auch die Bemerkung geknüpft, daß die Klerikalen vom Kaliber eines Windhorst, eines Schorlemer-Ast dem Reichskanzler ihre Unter» stützung mol nicht ohne einen entsprechenden Gegendienst gewähren würde. Man sprach vom Aufgeben des Kulturkampfes, und wirklich hatte es auch den Anschein, als ob der eiserne Kanzler feine Kampfpolitik gegen den Ultramontanismus einstellen wolle, während man andererseits von den Klerikalen wieder eine größere Nachgiebigkeit in beit Wirthfchastsfragen voraussetzte, als diese wirklich zu bieten gesonnen gilt; trotzdem ist die Bevölkerung größtenlheils arm. Die Agrarverhältnisse sind so geregelt, daß der bebaute Boden freies Eigenthum ist und das Colonat nicht vorkommt. Die natürlichen Erwerbsbedingungen sind aber sehr spärlich vorhanden. Zwei Drittheile der ganzen Ausdehnung des Gebietes bilden auf den meist schroffen Abgängen des Küstengebirges sterile Flächen oder höchstens mit niederem Gestrüppe bewachsenes armes Weideland; mir ein Drittheil ungefähr ist eigentlich urbarer, kulturfähiger Boden und wird im Terrasfenban, wie er auch in den Küsten, strichen der Bocche üblich ist, zu Oliven, Weingärten oder als eigentliches Ackerland benützt. Das Klima und die Vegetationsverhältnisse sind denjenigen des südlichen Dalmazien gleich. Was die für Schiffahrt und Fischerei wich-ige Beschaffenheit der Meeresufer betrifft, so ist ie als sehr ungünstig zu bezeichnen, vorherrschend eisig, schroff und steil abfallend. Nur bei Canj und Sotomori (Spizza) ist das Ufer flach und sandig, es können jedoch nur kleine Küstenfahrer oder Barken oei ganz ruhiger See anlausen, während das Landen größerer Schiffe ganz und gar unmöglich ist. waren. Wer jedoch die ganze Compromißangelegen-heit zwischen dem Staatskanzleramte und dem Centrum des deutschen Reichstages aufmerksam verfolgte, dem konnte es nicht entgehen, mit welchem wechselseitigen Mißtrauen von beiden Seiten immer nur solche halbe Zugeständnisse gemacht wurden, welche man eventuell wieder zurückziehen konnte, um dann dem früheren Widersacher gegenüber sofort den alten feindseligen Standpunkt wieder einnehmen zu können. Die Ultramontanen aller Länder haben das vor ihren Gegnern voran, daß sie unter Umständen eine Geduld und eine Zähigkeit entwickeln, welche eines besseren Zieles würdig wäre. Diesen Vorzug haben denn auch die deutschen Ultramontanen anläßlich ihres „Geschäftes" mit Bismarck bewährt. Sie begnügten sich einfach damit, den halben Cou-cessionen des Reichskanzlers auch ihrerseits nur halbe Zugeständnisse entgegenzubnugen. Vor allem zeigten sie gerade in jenem Punkte eine außerordentliche Vorsicht, auf dessen Durchführung Bismarck den größten Werth legte. Dort, wo es sich um die Schutzzölle handelte, reichten sie ihm ganz unbedenklich die Hand. Im Punkte der Finanzzölle aber, durch bereit Erträgnis die bisher unter Genehmigung des deutschen Parlaments von i>en Reichsmitgliedern eingehobenen sogenannten Ä!ätriculah-beiträge ersetzt werden sollten, gab es für die Herren vom Centrum keine Nachgiebigkeit. Sie wußten recht wohl, daß des Staatskanzlers innere Politik in erster Linie daraus gerichtet ist, sich vow Parlamente ganz unabhängig zu machen. Dieses geht nicht gut an, so lange der Reichstag Gelegenheit hat, durch Verweigerung der Steuern dem Fürsten ausgiebige und wirksame Opposition zu machen. Daraus erklärt sich aber auch die Ver- stimmung Bismarcks, als er die Klugheit erkannte, mit welcher das Centrum dem Versuche auswich, das Parlament durch die Einführung der Finünz-zölle um das Budgetrecht zu bringen und dadurch sich selbst dem eisernen Kanzler wehrlos aus Rasiermesser zu liefern. Bismarck ist »nicht der Mann, welcher feinen Unwillen lange verbergen kann, Und so rächte er sich denn dadurch, daß er für das erste dem Plane einer allgemeinen Amnestie für politische Verbrecher blos deshalb entgegentrat, weil eine solche auch den öerurtheilten Bischöfen uttb Geistlichen zugute kommen mußte. Nun hielten auch die Männer vom Centrum nicht mehr länger an sich und haben ihre Vertreter in der Tarifkommission des Reichstages beauftragt, für die Einhebung der Steuern und Finanzzölle blos bis zum 1. April 1881 einzuwilligen. Ferner soll der Überschuß aus denselben nicht dem Reiche, sondern den deutschen Einzelnstaaten zur Herabminderung der direkten Steuern zufließen. Die Matricularbeiträgfe sollen nach wie vor erhoben werden. Daß gerade durch die letztere Bestimmung dem Lieblingsplaue Bismarcks ein dicker Strich durch die Rechnung Mögen wird, ist nach dem Gesagten leicht begreiflich. Ob er aber deshalb der Gefop^ke ist, bleibt zum mindesten fraglich. Denn Bisckarck hat durch seine Verhandlungen mit dem Centrum gezeigt, daß er eventuell auch den Liberalen ztnft Trotz seine Absichten durchsetzen könnte. Im liberalen Lager hat man das auch bereits gewürdigt, wie die Unterordnung Benningsens und stirckr Partei unter Bismarcks Wirthschastspläne beweist. Ja, wir werden nicht fehlgehen, wenn wir tiiWaus» setzen, daß jetzt ein guter Theil der Liberalen dem rücksichtslosen Reichskanzler weit gefügiger entgegentreten wird, sobald er nur wieder eine freundlichere Miene zeigt und dem Centrum wieder seine eherne Faust fühlen läßt. Dieses aber hat trotz seine« Schlauheit gar nichts gewonnen, als daß feine Wähler, welchen man Bismarck immer als leibhaftigen Belzebnb an die Wand malte, über den Compromißverfuch ihrer Vertrauensmänner mit dem eisernen Kanzler stutzig werden mußten. Vielleicht hatte es Bismarck darauf und auf die Etltregwffl eines Zwistes im Lager des Centrums abgesehen. In diesem Falle hat er seinen Zweck wenigstens theilweise erreicht und offenbar die Einheit und das Ansehen einer Partei geschädigt, welche bisher weder in Güte noch mit Gewalt dem Heerbanne des Reichskanzlers einzuverleiben war. Wie man aus Graz meldet, hat der dortige Bezirkshauptmann für die Umgebung Graz die Ver» theiluug des Wahlaufrufes des Bezirksausschusses „Umgebung Graz" sistiert, worin die Urwähler aufgefordert werden, nur für einen Kandidaten einzutreten, der unabhängig ist und weder auf den Bischof noch auf den Minister hört. Man wird von mancher Seite nicht ermangeln, gegen diese Verfügnng Bedenken zu erheben. Doch ist sie iusoserne gerecht» fertigt, als die Bezirksvertretungen nur rein administrative Bezirksangelegenheiten zu erledigen haben und daher jede Einmischung in politische Tagesfragen als eine Ueberschreitung ihres Wirkungskreises behandelt werden muß. Ob eine solche Ueberschreitung von liberaler oder von klerikaler Seite erfolgt, kann und muß der Behörde gleichgiltig sein. * * * In Böhmen hat sich nunmehr auch der Jung-czeche Tonner für die bedingungslose Beschickung des Reichsraths erklärt und diese Erklärung zugleich in sein vor der Breznitzer Wählerversammlung abgelegtes Kandidaten-Programm aufgenommen. Desgleichen sprach sich der Gegenkandidat des Altczechen Zeithammers, Jnstrumentensabrikant Cerveny in Königgrätz, vor einer dort abgehaltenen Wahlkonferenz für die unbedingte Reichsrathsbeschickung aus. * * * Der Verein der Fortschrittsfreunde in Wien hat mit Rücksicht darauf, daß Justizminister Glaser es nicht für gut fand, seine Kandidatur persönlich anzumelden, beziehungsweise sich den Wählern der innern Stadt vorzustellen, beschlossen, von der beabsichtigten Aufstellung der Kandidatur Glasers Umgang zu nehmen jutd an deren Stelle die Mandatsbewerbung Dr. Hoffers zu befürworten. * * * — Offieiöse Schlauheit. Der amtliche „Bote für Tirol und Vorarlberg" ist mit einem langen Artikel vor seine Leser getreten, in welchem er den Hofrath von Haßlwanter und den Dr. von Grebmer in Bruneck als Kandidaten empfiehlt. — Leider sind die beiden Genannten schon seit Jahren gestorben. Wie das „Innsbrucker Tagblatt" hiezu boshaft bemerkt, scheint das offieiöse Blatt den doppelten Zweck verfolgt zu haben, es durch seine Kandidatenliste mit niemandem zu verderben und beide» Parteien einen Grund zum Lachen zu verschaffen. Lokat-un-Provin)ial-Dlgelegenheiten. — (Bestellung von Veterinärärzten.) Der 1t. (römischen Landwirthschastsgesellschast wurde laut Zuschrift der k. k. Landesregierung bekannt gegeben, daß laut Beschluß Sr. Majestät vom 2ten April zwei weitere Bezirksveterinärärzte für Krain bewilligt wurden. Dieser neue Beweis des kaiserlichen Wohlwollens für unser Kronland ist um so höher anzuschlagen, als hiedurch einem wirklichen und tief gefühlten Bedürfnisse unserer Landgemeinden abgeholsen wird. — (Nationale Wählerversammlung.) Sonntags findet in der Citaluica eine nationale Wählerversammlung behufs Nominierung eines Kandidaten für die Landeshauptstadt Laibach statt. — (Priesterweihe.) Der Herr Fürstbischof Dr. Chryfostomus Pogakar wird am 23., 24sten und 26. Juli d. I. außer vier Theologen des dritten auch noch 14 Theologen des vierten Jahrganges die höheren Weihen ertheilen, und zwar den Herren: Joh. Ajman aus Kropp, P. Beriii aus Lack, Fr. Gregori aus Kronau, I. Regen aus Pöllaud, I. Sa* Druck von Jg. v. Kleinmayr & geb. BamI mibe aus Gottschee, I. Salokar aus Görjach, Joh. Wachset aus Haselbach, Johann Belee aus Radomlje, A. Bobek aus Reifniz, Th. Potoenik ans Eisnern, Joh. Saxer aus Laibach, M. Tercek aus Schwarzenberg, Fr. Zoree aus St. Lorenz, B. Zupanc aus Radmannsdorf. Von diesen haben die Herren I. Wachset und I. Samide den Oecupations-Feldzug in Bosnien, beziehungsweise in der Herzegowina mitgemacht, wo sich letzterer auch das goldene Potte» pee erwarb. — (Im Interesse des allgemeinen Geschäftsverkehres) hat das k. k. Finanzministerium ein diesbezügliches Gesuch der krai-nischen Handels- und Gewerbekammer dahin erledigt, daß es die k. k. Finanzdirectivn für Krain beauftragte, in Hinkunst die Gesuche um Anweisung der nöthigen Verlage sür das k. k. Landeszahlamt in Laibach in der Weise an das Finanzministerium gelangen zu lassen, daß eine Unterbrechung in der Verwechslung der kleinen Staatsnoten gegen Fünfzig-Guldennoten nicht mehr eintreten kann. — (Für die Abbrändler von Jnner-goriza,) welche durch das am Frohnleichnamstage ausgebrochene Schadenfeuer um Hab und Gut kamen und in vielen Fällen nur das nackte Leben aus den Flammen retten konnten, werden milde Unterstützungen bei dem Pfatramte Bresowiz bei Laibach sowie auch vom k. k. Hauptmann i. P. Herrn Jakob Anden in Laibach (Coliseum, Zimmer Nr. 66) angenommen. Rasche Hilfe thut dringend noth, und wer rasch gibt, gibt ja nach altem Wahrspruche doppelt. — (Brand.) Am 12. d. ist in Straschische nächst Krainburg das Wirthschastsgebände des Grundbesitzers Anton Kriznar nebst den darin aufgespeicherten Vorräthen abgebrannt. Das Feuer war in einem am Wirtschaftsgebäude aufgeschichteten Holzstoße aus unbekannter Veranlassung ausgebro-chen. Der Schaden des Besitzers wird auf 700 bis 800 fl. angegeben, während die ihm zufallende Versicherungsprämie blos 500 beträgt. — (Nationales Wahlmanöver.) Nachdem trotz einer äußerst rührigen Agitation doch keine Aussicht vorhanden ist, den krainischen Großgrundbesitz zu einer Stimmenabgabe im Sinne des Hohenwart'schen Schreibens zu bewegen, versucht man noch im letzten Augenblick, den Klerikalen eine Anzahl von Stimmen in der Großgrundbesitzer-eurie zuzuwenden. Um zu diesem Ziele zu gelangen, wurden von klerikaler Seite durch Dr. Ahazhizh zahlreiche Reklamationen gegen die Wählerliste des Großgrundbesitzes eingebracht. So verlangt man die Aufnahme von acht Geistlichen, welche landtäfliche Güter besitzen sollen, und des Besitzthums der Stadt Stein, dessen Verwaltung sich in nationalen Händen befindet. — (Literarisches.) Von Valvasors „Die Ehre des Herzogthums Krain" (Verlag von Joh. Krajee in Rudolsswerth) ist die 59. Lieferung (XIV. Buch, 2. Heft) erschienen. Das vorliegende Heft behandelt die Geschichte der illyrischen Japydier und Carner vom Ausbruche des Krieges zwischen den Römern und dem inaeedonischen König Perseus (Perse) bis zur Eroberung der japydischen Stadt Metulum durch den römischen Kaiser Angustus. Witterung. Laibach, 19. Juni. Nachts und morgens Regen, seit mittags theilweise Aufheiterung, schwacher O. Wärme: morgens 7 Uhr + 13-8", nachmittags 2 Uhr + 18-7° 0. (1878 + 20 7“; 1877 + 23 2" C.) Barometer im Steigen, 736 08 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme + 171°, um 11° unter dem Normale; der gestrige Niederschlag 11-60 Millimeter Regen. . Angekommene Fremde am 18. Juni. Hotel Stadt Wien. Gehler, Linz. — Czeczowitzka, Reis., v. Lindheim, k. k. Abgeordneter, Hoffmann, Lomiz, Pes-siak und Minkus, Wien. erg. Verleger: Ottomar Bamberg. Hotel Elefant. Laurik, Neudorf. — Fahr, Kfm., Darm» stadt. — Schiller, Geschästsreis. — Friedmann, Kfm., Budapest. — Groggny, Holzniigelsabrikant, Steiermark. — Ghitter s. Tochter, und Paullus, Waldschätzuugs-Jnspektor, Graz. Baierischer Hof. Preradoui?, Krainburg. Kaiser von Oesterreich. Namroth, Lehrer, Adelsbera. — Krumsik, Lehrer. Mohren. Zahler, Pferdehändler, Persien. — Werhunz, Arbeiter, Lack. — Rosenberg, Brauer, Görz. Stadt München. König Johann und König Mathias s. Frau nebst Sohn, Gottfchee. — Röthl s. Frau, Schalken* dors. — Petscher Josefine, Moskau. Lebensmittel-Preise in Laibach am 18. Juni. Weizen 7 fl. 15 kr., Korn 4 fl. 71 kr., Gerste 4 fl. 23 kr., Hafer 2 fl. 93 kr., Buchweizen 4 fl. 88 kr., Hirse 4 fl. 71 kr., Knkurutz 4 fl. 80 kr. per Hektoliter; Erdäpfel — fl. — kr. per 100 Kilogramm; Fisolen 7 fl. — kr. per Hektoliter; Rindschmalz 92 kr., Schweinfett 70 kr., Speck, frischer 54 kr., geselchter 60 kr., Butter 72 kr. per Kilo- gramm ; Eier 1“/, kr. per Stück; Milch 8 kr. per Liter; Rindfleisch 58 kr., Kalbfleisch 64 tr., Schweinfleisch 60 kr., Schöpsenfleisch 34 kr. per Kilogramm; Heu 1 fl. 78 kr., Stroh 1 fl. 51 kr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 7 fl. — kr., weiches Holz 5 fl. — kr. per vier C.-Meter; Wein, rother 20 fl., weißer 16 fl. per 100 Liter. Telegrafischer Kursbericht am 19. Juni. Papier-Rente 66 40. — Silber-Rente 68 30. — Gold-Reiite 77 70. — 1860er Staats-Anlehen 126 —. — Bank» actien 827. — Kreditactien 259 75. — London 115 95. — Silber —. — K. k. Münzdukatcn 5-48. — 20-Francs-Stücke 9-24'/,. — 100 Reichsmark 56 95. Neuestes in Herren -Halskravattcn, sehr billig, bei (166) 6 Karl Karinger. Unter Bezugnahme auf die Kundmachung des Herrn Carl M. Faber, Privilegien-Jnhaber in Graz, zeige ich hiemit ergebenst an, daß ich das Hanpt-Depöt für Steiermark Ramien, Arain der kaif. kön. ftgS&J ausschl. priv. Keilflaschen (Flaschen von keilförmiger Gestalt) übernommen habe, welche ich zur geneigten Abnahme bestens empfehle. Die Keilflaschen werden je nach Bedarf in allen Größen, in verschiedener Stärke und in verschiedenen Farben, mit mechanischem Verschlüsse oder ohne solchem, zum Gebrauche für Milch, Fruchtsäfte, Bier, Wein, Liqueur, Mineralwässer, Parfümerien u. s. w. hergestellt. — Vorläufig sind ein Liter haltende, grüne, mit mechanischem Verschlüsse versehene, von Friedrich Siemens in Dresden sabricierte Keilflaschen am Lager. Die Keilflaschen eignen sich ihrer exclusive leichten Packungsart wegen in erster Reihe als „Transportflafchen" sür Flüssigkeiten überhaupt, und vermöge ihrer eigenthüm-lichen, das Umstürzen derselben erschwerenden Form als „Haushaltungsflafchen" zur Aufbewahrung von Wein, Spiritus, Petroleum, Esstg, Del «. s. w. Wiederverkäufe? erhalten entsprechenden Rabatt, und werden die Herren Kaufleute hier und in allen Ortschaften genannter Provin» zen zum Bezüge von Mustersendungen höflichst eingeladen. J. K. Klaetti, Porzellan- ti. SfasfafirMieMage, ttraz9 9 Herrengasse 9. (299) 3—1 ür die Redaktion verantwortlich: Franz Müller.