Mo. XX. «)»_>__^.H——»^>-—ü*^.—^ >>)»---?«)> 3WWW Laibach er Zeitung. MsWD'M <,, W / den in. Mm. X ^ ^ Paris vom 7. April. «1!un ist auch, einem sich verbreitenden Gerücht zu glauben, der Iu-Welenhändlcr Böhmer, der ement liche Verkäufer des so kostbaren Halsschmukes von 1, 620, 002 Avr. an Werth, in die Bastllle geführt. Zur Ursache giebt man an / daß oie Diamanten, woraus gejagter Schmuck zusimmengcsezt war> U)M ni-ht eigenthümlich zugehört ha< ben, sondern eben diejenigen seyn sollen , welche dem Könige von Polen vor einigen Jahren gestohlen wurden. Man giebt für sicher an, Böh-wers Vater, ein Jude, sey lange, W Warschau wok"l,aft gewesen, Und habe gesagte Diamanten sep nem zu Parts wohnhaften Sohne zugeschickt. i H) Verbürgen läßt jich ind'ssen diese Nachricht noch niclu , sagt das Blat, welches solche mittheilt. Unsere P^l^scr Briefe vom idten melden nichts davon. Rom vom 8» 2lpril. Am Sonntag Morgens sah das Publikum zuscmcm Erstaunen und ^Verwunderung eines der gcwöhnli-kchen Schauspiele des Tribunals des 'heil. Officii/ oder 0er Inquisition wieder erneuert. Nachdem der heilige Vater aus dem Vatikan nach ^St. Franzesko di Paola sich be-^gcbcn datte, um daselbst ein Seligsprechungsdekret bekannt zu macken, sahe man aus dem nahen Pallast der Inquisition sechs Unglükliche mit einem Fette! auf der Brust unter ^einer starcken B.deckung von Wache herauskommen. 'Man führte sie na<5 der Kirche della Minerva; dori wurden sie auf ein an der Thun dcrsclben errichtetes Gerüste gestellt, wo sie an ein Halseisen geschlossen, mit brennenden Wachskerzen in der Hand so lange stehen bleiben muß. ten, bis die von einem Dominikanermönch gehaltene Messe geendigt war; alsdenn brachte man sie auf die Galeeren, zur Strafe ihres Verbrechens / als öffentliche Gotteslästerer. Wien. Man erstaunt, wenn man bemerkt , wie sehr die Industrie in den kaiserlichen Staaten seit dem Verboth der Einfuhr fremder Waaren zunimmt, und man wird mit Bewunderung gegen Joseph II. den Beglücker seines Volks erfüllt, wen man sieht, wie huldvoll dieser grosse Monarch die Industrie in seinen Staaten anfeuert, imd wie thatig Er Fabriken jeder Art unterstützt. So hat Joseph ohnlängst dem jungen Kaufmann, Hrn. Anton Schwarz-leimer , zum Behuf seiner angetragenen Fabriken nicht nur das aufgehobene Karmelircrkloster in der Wüsten, das grosse Vadhauß in Maucrsdorf und dcn Edelhof zu (^umarien geschenkt, sondern auch zu Herstellung dieser Gebäude und sonstigen Erfordernissen einen Vorschuß von 26002 fl. allergnädigst bewilligt. Die Uibergabe dieser Ge baude und die Auszählung der genannten Summe ist bereits erfolgt. .So erweckt Joseph in den Herzen Nner Unterthanen ein Dankgefühl, oas ihm die nützlichsten Dienste für oen Staat zusichert. — Der Kaiser wird schon am isten das Lust-schloß Laxenburg bezogen haben, und in wenigen Tagen wird der. Erzherzog Franz und die Prinzessen , Elisabeth von Würtemderg dahin nachfolgen. — In der Gegend von Schöndrulm wird auf der Breiten-seer Anhöhe für den Hof ein schöner Pavillon erbaut, aus welchem nian/ wie von Belvcdere die ganze Ge^ gend von Wien wird übersehen können. — Es ist allen Regimentern der Befehl zugekommen, sich Kani< pagne-fettig zu halten. Ein Be/ fehl, der aber keinen Krieg, n)ls ocr Aengstliche wähnt, sondern nur Kie ausgeschriebenen Exerzierlager zum Grunde hat. —Zu Aussig chung eines neuen Kanals bei Wien wird noch ein Regiment dahin ve^ ordert, das die Artilleriekasernen be^ ziehensoll. — Am 2Ostcnv.M-halte der Hauptmann bei dem pre^ ßischen Infanterieregiment, Pr«n5 voll Neuwleo, auf der Hauptwa^ cke seine erste Wache. Bei die Stabsoffiziers herrlich. Der Fel^ < webel erhielt i Dukaten , jeder U^ teroffizier 2 fi. und der gemeine Ma" ^ 32 kr. — Am 2Oten v.M.sind g^ ^ gen iQO Verbrecher zum Schlli^ ^ ziehen nach Hungarn abgeführt wor^ )en. — Dem Hrn. Rath de LuM Erfasser der Topographie/-'' Vien und dcr öster-Staatsanzelge^ ^t von dem Monarchen der Aus .'ag qemacbt worden, alle ^"wa tionen aä 9133 caulas zu berecl)«"' welche in den k. k. Staaten eine beträchtliche (^ume ailsmachen werden. Diese Verordnung hat allein die richtigere und zweckmässige Verwaltung derselben zum Grund. — Die Güter des aufgehobenen Pau-linerordcns in Ungarn sollen gegen lc> Millionen fi. betragen. Sie werden gegenwärtig von der geistlichen Hofkommijfion administrirt. An eben diese Kommission müssen nun die Erz-und Bischöfe monatlich Konduitenliste von dem Verhalten der ihnen untergebenen Geistlichkeit einsenden. — Das Institut der Piaristen soll in eine Pflanzschule für öffentliche und Privatlch-rer der Jugend verwandelt werden. London vom 12. April. In einer allgemeinen Uibersicht des jetzigen Zustandes von Groß-brittanien sagt eines der beliebtesten hiesigen öffentlichen Blatter: „Unser Staatsbarometer, welcher Jahrhunderte durch oft unveränderlich auf Sturm, theils von innen theils von außen, gestanden, zeigt 'ho an dem brittischen Horizonte ungewöhnlich politische Stille, die wohl von Dauer seyn dürfte. De« Same eines ncuen Kriegs mit der Bourbonen oder Nord - Amerikanern , den man in Neufundland auj keinem sehen wollte, ist gänzlich wie« der ermodert; aller wilde Kriegslärm hat sich in stille Finanzbe-Aafftigungen und gesellschaftlich, Fröklickkciten verwandelt; Koncerte, Opern, Komödien vertreten di< Stelle der Krieübübungen. "- Wo, mit si/l ein Soldat, oder ein Matrose , in dieser Schallmayenzeit von Frieden, m tkis pipinZ rnne o5 pt-ace, sich beschafftigen? — Unsere Generale sind dramatische Poeten geworden (Bourgoyne, der unlängst ein Lustspiel, tke keireli» oder Erbin druken ließ, wobei man in London die Anmerkung machte, daß es gut für Brittanien wäre, wenn er nie mit etwas anderem als Komödienschreiben sich beschafftigt hatte.) Auch unsere, tapfern Seeoffiziere scheinen oie Lorbeer« des Theaters theilen zu wollen; denn man behauptet für gewiß, daß die in Koventgartcn aufgeführte neue Qpc^ ra: die schöne Pcruviancrin, das Produkt eines /'ungen Schiffskapi-tams sey. — Dts Parlamentsdebat-ten (das einzige von hier jetzo zu erwartende Neue) haben für viele das ehemalige Interesse nicht mehr, weil das Finale allemal vorauszusehen ist. Die Mmisterialgarthey spricht jezt stäts im triumphirend.n Tone: Herr Pitt hat gewöhnlich eine sehr grosse Mehrheit von bei-nahe iQO Stimmen an seiner Seite; viele sind von der Oppositions-parthei desertirt, und die beiden Säulen derselben, Herr Fox und Lord North, würden auch gar bald imorsch werden und fallen, wenn '^sie wieder Regierungsposten erhielten. — Indessen ist dte allgemeine -z Erwartung auf den Ausgang der ^von Herrn Burke im Unterhause ü gegen Hrn. Hastings förmlich an-^ gebrachten Anklage gerichtet. Die H Verbrechen, welche dem letztem l'zur tast gelegt werden, machen ei- nen Oktavband aus, und den 26. dieses ist dcr entscheidende Tag, wo das Haus die Stelle einer grossen Juri vertretten , und kein Fremder auf die Gallerie gelassen wer, den soll. — Es wird (sagt eins unsrer öffentlichen Blatter) in künftigen Zeiten die Romanze der Geschichte seyn, daß dasjenige Gouvernement, welches einen entlege-Theil unseres Reichs erhalten hat, gerichtlich angeklagt worden, indeß die Administration/ welche Amerika verlohren, unangeklagt, unge-tadelt, ja völlig ununtersucht bleibt. Totdenverzeichniß Den ?ten der Bartholome Pregant ein Maurer alt 5c>zig Jahr hinterm Ballhauß Nro. 26. Den 9ten dem Barthelme Ster-lee bürgerlichen Bildhauer seine Tochter alt 5^4 Jahr in der Kröngassen Nro. n. Den Zten dem Thomas Christoph bürgerlichen Backenmeister seine Tochter alt i und 1/2 Jahr auf dcr Petersvorstadt Nro. 145. Den iQten Frau Klingerin bür- gerliche Schuste.wittbe alt 85W und 5 Jahr am Platz Nro. 184» Den i2ten der Primus Osreka Taglöhner alt bei sozig Iabr ^ nächst der Triesterschranken Nro- » 14. Den izten der Herr Karl Er? hart Waller Weltpriester bel St. Peter alt in 46sten Iadl in Schilingischen Kurathaus Nro. 38. Den izten die G'reraut Mlake-rin eine Dienstmagd alt 22 Jahr an dem Rain Nro. 336. Den i4ten die Maria Anna Siegerin geweste Toback-Nevisorm alt 5c>zig Jahr im armen Haus Nro. 241. Dm i4ten dem Martin Walka em Maurer sein Sohn alt 5 Jahr auf der Petersvorstadt Nro< Nich alle Donnerstag in der Herrngasse N. 35^. im Baron Joseph von Zoisischen Hause im 2ten Stok ausgetheilet. i ^^ ..... . _ — >»>, ^^1 "'V , "^ D'" 2:^ . k^ -H ,D^ !, ,!