priumn./an ^rtise: Für Lai » alb »«Ujllhllg . - . i ft. to !r. ^djährig . - - * , 20 , MtrrrljLhri». - 2,1«, «2nnttiuzrehplatz '/rr. 81 iDucdhand^r.g v>.-u 9. V-Kiclnin^orL^-. Bamberg). Zulmiousprcisr: F"7- die sin'r Llti^e Vetitzeile 8 k de: zwLlutüUger Einschülrung L 5kr drermal L 7 kr. Itr;err-ov'?ü-''nvel jedeSma! 30 k. Vei größeren Inlrrake» und. öfterer «kinichaltung entspreche.!? er Nabstt. Anonyme Mitiheilirngsn i'srden nicht brrjicksichk^-; Manuskripte sick! zurückgeiendet. Nr. 190. Mittwoch, 21. August 1872. — Morgen: Timotheus. 5. Jahrgang. Der Schwindel mit den Wallfahrten. Das neueste Programm der österreichischen Kirchenfürsten in ihrem Kampfe gegen den fortschrittlichen Zeitgeist und dessen Träger, den Staat, lautet: „Das Volk in seiner Einfalt muß zu Gunsten der römischen Hierarchie aus alle mögliche Weise beschäftigt werden, es darf nimmer zu Athem kommen, keiner ruhigen Ucberlegung mehr Raum geben ;" und um deu bethörten Massen ei» Vorspiel von einem dermaleinstigen Kreuzzuge nach Rom zur Wiederherstellung der weltlichen Macht des Papstlhums zu gewähren, werden große Papstprocessionen veranstaltet, Massenausgebole von Frommgläubigen, die sich mit Kreuz und Fahnen, unter feierlichem Glockengeläute nach irgend einem Wallfahrtsorte der göttlichen Gnadenmulter begeben. Es bietet einen eigenthümlichen Anblick, ja man glaubt oft sich in die Zeilen des finstersten Aberglaube»?, i» die Epoche der Kreuzzüge, die abenieuerlichste aller historischen Erscheinungen, oder gar in die Zeit fanatischer Umzüge der Flagellanten zurückversetzt, sicht man von Ost und West, von Süd und Nord die frommen Waller, am meisten aber Wallerinnen, aus einem Umkreise von oft mehreren Meilen herbeislrömen. Die Marienkirchen, die Zielpunkte solcher Betfahrten, sind meist nicht im Stande, die frommen Scharen zu fassen; auf dem Dorfplatze, unter freiem Himmel mitten im Menschengewimmel wird eine Kanzel aufgerichtet. Ein Festredner mit ausgiebiger Lunge besteigt dieselbe und beginnt nach kurzer Einleitung mit weithin schallender Stimme die Helden-tugendeu und de» Felsenglauben, sowie die gegenwärtige Ncth und Bedrängnis, die drückende Armuth und Kerkerhaft des heiligen Vaters in ergreifenden Wdrten zu schildern. Kein Auge bleibt trocken, wenn der fromme Prediger von geweihter Stelle aus mächtig die Gemüther aufwühlt und vom Elend und Ungemach des Nachfolgers Petri, des armen, alten Greifes im Vatican erzählt; heilige Entrüstung malt sich auf allen Gesichtern, wenn er den Unglauben verdammt und die Gleichgiltigkeit der Völker und Regierungen, welche den neuen verderblichen, glaubenslosen Ideen nachjagen und keine Hand rühren, den heil. Vater wieder in seine alte Herrlichkeit einzusetzen; ein unheimliches Knirschen geht durch die Massen, wenn auf die Ruchlosigkeit seiner Peiniger die Rede kommt, die ihm alles geraubt, sich iu seinen Palästen festgesetzt habe» und den armen alten Mann darben und hungern lassen. Und dieser erbarmungswürdige Greis verlangt nicht etwa von seinen Gläubigen, deren sichibares Oberhaupt er ist, daß sie sich wappnen, über die Alpen steigen und seine ruchlosen Feinde aus seinem Besitzthum vertreiben; nein, nur daß sie ihre Fürbitte einlegen für ihn bei der göttlichen Gnadenmutter und von ihrem Ueberfluffe ihm einen kleinen Theil als Pelerspfeu-nig abkommen lassen. Wer sollte da nicht vou Erbarmen ergriffen werden, wer sollte so hartherzig sein und dem heil. Vater eine kleine Gabe versagen? Alles eilt zum Opferstock, das arme alte Mütterchen, die Bauernmagd und der Knecht drängen sich mit dem behäbigen Bauer und seiner Bäuerin um die Welte zu dem Opferstock und legen ihren sauer verdienten Groschen zu dem Gulden. Mögen auch Dürre und Regenflnten, Hagelschlag und Feuersbrunst, Miswachs uud Thenerung so manche Gemeinde, so manchen Bezirk im Lande arg geschädigt haben, die so zusammengeschwindelken Summen werden nicht etwa zur Linderung des heimischen Nolh-standeS verwendet; das wird hübsch der Regierung und — den gottlosen Liberalen überlassen, dazu sind sie noch gut genug, — sondern sie wandern Jahr aus Jahr ein nach Rom. Nun wissen die B> schüfe und Priester, die an der Spitze dieser Massenausgebole einherschreiten, aus deren Munde die fanatischen Kanzelreden ausgehen, wohl eben so gut wie wir Liberalen, wer an dem Sinken der päpstlichen Allgewalt die Schuld trägt und wie viel von dem, was sie der bäuerischen Einfalt vorschwindeln von der „Bedrängnis des heiligen Vaters," auf Wahrheit beruhe. Aber die Jesuiten und deren Jünger lügen nicht nur, wenn es ihnen Vortheil bringt, da ja der Zweck das Mittel heiligt, sondern sie lügen auch aus reiner Wollust am Lügen. Sie wissen so gut, wie wir, daß durch die Erklärung der päpstlichen Unfehlbarkeit die Unvernunft zum Dogma erhoben ward, daß, je mäch tiger das Bürgerlhum zur polnischen Freiheit drängt, die Kirchengewalt gerade desto nachdrücklicher das zu glauben vorschreibt, was die Vernunft als widersinnig verwerfen muß. Sic wissen so gut wie wir, daß das Papstthum die Vielgötterei der Heiden wieder in die christliche Kirche eingeführt hat. Wie die alten Heiden gewohnt waren, ihre Andacht auch an ein weibliches Wesen zu richten, so ward es nach der Bekehrung zum Christenthume ein GewohnheitS-bcdNrfnis derselben, die Weiblichkeit noch für die christliche Vorstellungsweise in einem bezaubernden Bilde zu idealisieren. Die höchste weibliche Gottheit der alten Egypter, Griechen und Römer war eine gute Gottesmutter, Isis, Rhea, die ephesische Diana, die Iiouii, llen. gewesen. Sie ward gewöhnlich als göttliche Mutter mit eine,» göttlichen Kinde (Horus) dargestellt und mit Aufzügen und allerhand'sinne-bctäubendem Pompe gefeiert. Ebenso ward in den griechischen Mysterien, welche besonders in Unter-iialien im Schwünge waren, die Göllin Alhcne, die Jeuill'eLon. -Judith Marx, die Socialistin. Das newyorkcr Wochenblatt „The DayS DoingS^ brachte kürzlich einen Artikel über die bekannte Socialistin Judith Marx, der obwohl sehr überschwenglich, doch interessant genug ist, daß wir einige Stelle» daraus rrproducicrcn dürfen. Das genannte Blatt schreibt über diese junge Dame, die gegenwärtig im Dienste der „Internationale" in New Hork wirkt, wie folgt: Judith Marx ist vielleicht die liebenswürdigste Frau, die jemals New-Aork besuchte. Dieses Lob ist hoch, aber sic verdient es. Sie ist das Ideal einer schöne» Brünette. Sic ist die Verwirklichung des Traumes eine» orientalische» Poctcn. Wie schon ihr Name andculet, ist sie eine Jüdin — und zwar eine Jüdin vou prvno»cicnem Typus, aber reich an allen charakteristischen Vorzügen ihrer Race ^»d ihres Geschlechtes. Ihre Haut ist dunkel, aber rein, wohlgefärbt und glatt wie ÄtlaS; ihre Augen sind schwarz, tief, oval, au--drucksvoll und stolz; ihr Haar ist üppig uud vom duukclslcn Schwarz; ihre Stirn ist hoch und gewölbt; ihre Augenbrauen und Augenwimpern sind zart gesonnt; ihr Muud ist exquisit klein und rosig, aber voll charakteristischen Ausdrucks; ihr Hals ist anmuthiger als der des Schwanes (dessen Hals wir freilich trotz aller Poeten für kein Schönheitsideal anfehen), ihre Schulter» sind breit, schön uud prächtig: ihre Gestalt ist groß und voll, gebietend; sie ist eine Eombination von Juno, Venus und Diana. Ihre Arme gleichen denen der VenuS von Milo. Ihre Hände sind die einer Pariserin. Ihre Taille ist nicht wespengleich, wie es die abscheulichen Verirrungen unserer Zeit anstreben, sondern proportioniert zu ihrer Gestalt, wie sie die Bildnisse der Göttinnen des Mlerthumö zeigen; ihr Fuß ist weder übergroß, noch schwach und klein von französischen Sticflcttcn und andere» Thorheite» moderner Schuhmacher. Ihr größter Reiz aber ist ein gewisser unbeschreiblicher Ausdruck vo» Seele, der über die ganze Gestalt gleichsam ausgegosseu erscheint. Uud dieses schöne Wese» repräsentiert eine» der beste» Gedanke» des iicuuzchulcn Jahrhunderts. Fräulein Marx ist die Nichte des Mannes gleiche» Naincns, der in Europa als einer der teilenden Agenten der ..Internationale" bekannt ist, und Judith selber gehört zu den thäiigslen, enihusiastischesteii, intelligentesten und einflußreichsten Mitgliedern dcr „Internationale." Diese letztere Gesellschaft zähll mehr weibliche Mitglieder, obwohl die bei weitem größle Majorität aus Männern besteht; aber die weiblichen Mitglieder sind nicht sellen Abenteuerinnen, bezahlte Dienerinnen, oft von niedriger Herknnst und gemeinen Gewohnheiten, Weiber der Commune, aber es finden sich darunter auch Frauen, welche die Ueberzeuguug habe», einer höheren hnmanen Mission zu dienen. Vo» de» letztere» ist Judith Marx das glänzendste Beispiel. Vo» ihrer früheste» Jugend an war sie ihrem Onkel sehr zugethau, dcr nach dem Tode ihres Valers Valcrpflichten an ihr übte, uud ihre hohe Begabung würdigend, nickt zögerte, sie selbst der Sache zu widmen, der er sein Talent und seinen Eifer geweiht, der Humanität, dem Fortschritt und der Arbeit. Durch das Testament ihres Vaters war^ sie Herrin eines schönen Vermögens geworden, und ihr Onkel verwendete mit ihrer Beistimmiing eine» Theil davon dazu, ihre Erziehung zu vervollständigen. So wurde sie vollständig mit den modernen Sprachen vertraut und spricht mit gleicher Leichtigkeit Deutsch, Englich, Französisch, Italienisch, Spanisch und Nus- ewig jnu^sränlichc, das reinste Licht der Natur und des Geistes, als höchstes Wesen verehrt mit Pro cessionen und Festulnziigen Oer Begriff der göttlichen Mutter und der ewige» Jungfrau verschmol zen nuu in dein christlichen Ideal der jungfräulichen Gottesmutter, die heidnische Vorstellung wurde durch kirchliche Dogmen förmlich geheiligt und so ans dem ursprünglichen Christenthnm der Evangelien wieder ein äußerlich heidnischer Bilder- und PriestercultuS geschaffen. Oder wie soll man es nennen, wenn man statt der einen Mutter Christi zahllose Holzpuppen mit dem äußern Schmuck nnd der äußern Pracht einer irdische» Königin heransstaffurt; wenn man diese Holzgestelle aufs kostbarste und- wo möglich nach der neuesten Mode, bald in hoher Frisur und Reifrock, bald im modernen Ballcosrnmc mit kurzen weißen Röckchen und himmelblauer L-chärpc in theatralischer Stellung anfputzt, als eine Madonna im Äallstaat, eineModejournalpuppc in höchster Potenz, und Masfen-umzüge anordnet, die Mnge gläubig sich nieder-wersen heißt und ausfvrdcrt, ihre heißesten Gebete an dieses Wunderbild zu richten. Ist das etwa die Anbetung im Geiste nnd in der Wahrheit, die Christus fordert? Daß der große Hanfe abergläubisch ist, liegt in der Natur des Menschcn, daß aber diejenige», die sich Lehrer und Erzieher deö Volkes nennen, diesen Aberglauben mit al-er Macht zu fötdern suchen, das bringt eben nur die ganz verweltlichte, äußerliche uns u.uterialistische Richtung der heiligen Kirche mit sich. Wären nicht längst die zehn Gebote Gottes »nd die evangelische Heilslchre durch die päpstliche Unfehlbarkeit ersetzt worden, so wurden wir den Ultramontaue» zurufen: „Ich bin der Herr, Dein Gott; Du sollst keine falschen Götter neben mir haben; Du sollst Dir kein geschnitztes Bild machen, um es anzubeten!"_________________________________ Politische Rundschau. L,iibiich, 21. August. Znlilttd. Schon seit einigen Jahren wird der Geburtstag des Kaisers von de» päpstlichen Söldlinge» i» Oesterreich zu allerlei unwürdigen Demonstrationen benützt. Ein Pfarrer in Steiermark hat am Geburtstage des Kaisers eine Wallfahrt für den Papst abhalten lassen. In Voits-berg wurde von der Kanzel verkündet, daß an demselben Tage nnd zur selben Stunde, wo die Behörden zum feierlichen Gottesdienste zu Ehren des GeburtSfestes des Monarchen eingeladen wurden, ein feierliches Hochamt für die M aurerinnung abgehalten werde. Die klerikalen „Tiroler Stimmen" fisch; nnd so ist sie in jedem Lande der civilisierten Welt zu Hause. Auch iu anderer Beziehung war ihre Erziehung eine vortreffliche. Sie spielt Piano und Harfe, singt bewunderungswürdig und ist als Oel-malerin nicht ohne Verdienst. Sie tanzt vortrefflich und ist eine Reünerin wn seltenster Begabung und Wirkung. In der gefammtc» Weltlite>atnr wie in der Geschichte ist sie gleich belesen. Es ist daher wohl begreiflich, wen» ihre ganze Erscheinung wahrhaft bezaubernd ivnkt. WaS ihre «Schönheit beginnt, vollendet ihre Erziehung. Sie weiß sich bei Mensche» aller Art und an allen Orten zu benehmen. Sie hat sich in London, Paris, Berlin, Wien, Rom, St. Peters-bürg und New-Aork i» Salons unter Gebildeten und Reichen, wie Armen und Unwissenden in den Wohnungen des Elends bewegt, sie weiß den Aristokraten wie den Eoinmunisten zu bezaubern. Obgleich so KoSmopolitin uud höchst vielseitig, hat sie sich doch vorzüglich jenem Theil der Mensch' heit gewidmet, der den eigentlichen Arbeiterstand ab-gibt. Keine lebende» Frau der Welt ist mit den Arbeiter» aus beiden Hemisphären bekannt wie Judith Marx. Auf dem europäischen Eontinent hat sie zahlreiche Fabriken und Werkstätten persönlich be-sucht, und überall erregte sie Theilnahme und Bewunderung von Seite der Arbeiter. Ja» in einzel- druckten gar znr Verhcrrlichurg des Festes in ostentativer Weise — wie vordem Skrejsowsky mit k. Refcript geihan — die berüchtigte Adresse des tiroler Landtages vom l 4. Oktober ab, einen lächer lichen Abklatsch der czechischen Declaration, in wel-che n der Rechtsbestand der Verfassung uud alles gegenwärtig in Oesterreich zu Recht bestehende in der frechsten Weise geleugnet wird. Neben diesen und ähnliche», de» wahren Geist unserer Römlinge kennzeichnenden Ungezogenheiten nehmen sich die heuch lerischen Phrasen von unbedingter Loyalität, von denen die klerikalen Blätter überfließen, recht hübsch aus. Die Af faire skrejsowsky wird von den altczchcchischcn Blättern als eine eminent politische hinzustellen gesucht. Die „Politik" stempelt ihren Herrn nnd Meister geradezu zum politischen Märtyrer und ist nicht übel versucht, die Borent-haltung der Inseratensteuer als eine politische That hinzustellen. Herr Ärcjsowöky wirs übrigens, selbst wenn ihn das prager Landesgericht des Betruges schuldig erkennt, in der guten Meinung der meisten czechischen „Patrioten" nicht viel eiubüße», da ihnen ein Betrug am Aerar kaum als strafwürdiges Verbrechen erscheinen dürfte. Die jung-czechischen Blatter schweigen über die ganze Asfaire und trösten sich mit den ungarischen Scandalge-schichten über die heimischen Scandale. Wie ans Prag gemeldet wird, soll das gemeinsame Leid eine Aussöhnung zwischen den Alt- uud Jungczcchen an-gebahnt haben. Bcachtenswerth erscheint im Augenblicke die Stimmung der Polen den Czechen gegenüber. In Lemberg predigt noch immer ein geringes Häuflein von C;echophilen de» unbedingten Anschluß an die Opposition der Moskaupilger, und obwol man weder in einer zweite» Stadt Galiziens, noch überhaupt i» einem andere» Theile des Landes diesen Lockrufen irgend welche Sympathie cntgegendringt, höre» die Freunde der St. W-nzelskrone i» Lemberg nicht auf, ihre Stimme, gleich den Propheten in der Wüste, ertönen zn lassen. Diesen Herren, deren politischer Weitblick nicht einmal die Umfriedung der galizifchen Hauptstadt umfaßt, hält der krakaner „CzaS" folgende Leuchte vor Luge»: „Man muß ue-stehen, daß die Lage der Dinge und die Richtung der äußeren Politik nicht geeignet find, Autoiw'.ni-sten und Föderalisten zu vereinige» und so die Basis für eine föderalistische Politik oder richtiger für eine czechifche. Abstinenz zu schaffen. . . . Dabei müssen sich die Polen stets die Gefahren des Pan-slaviSmuS vor Augen halte», dem nicht nur der Föderalismus, sondern weit eher noch das Mittel nen Läuderu ist sie für diese geradezu ein Idol geworden. Der Name Judith Marx ist beliebt von Dublin bis Moskau und geehrt bei den Männern des Volkes. Ihr Einfluß hat sich an vielen Orten auf die Arbeitgeber ebenso mächtig erwiesen als auf die Arbeiter. So hat Monsieur Godiu bei der Crrich-tung seiner Arbeiter-Heimstätte zu Guisc in Frankreich vielfach dir Winke benützt, die ihm Indith Marx gegeben. Auch der große Philantropisl Pea> body hat viele Rathschläge sowohl von Marx als auch von seiner enthusiastischen jungen Nichte zur Ausführung gebracht. Auch die große englische Men-schenfreundin, Baronesse Burdett Coutls, der erst kürzlich das Ehrenbürgerrecht von London ertheilt wurde, die erste Auszeichnung dieser Art an eine Dame, hat die Rathschläge von Judith Marx vielfach gewürdigt und benützt. Aehnliche Ziele hat dieses geniale Mädchen bei einem der newyorker Millionäre erreicht. Die Züge von edler Humanität, die Judith Marx auf eigene Kosten geliefert, sind zu zahlreich, um hier alle erwähnt werden zu können. Bor drei Jahren wurde es durch einen Zufall entdeckt, daß sie lange in London eine ganze Familie erhielt, deren Oberhaupt den Seinen durch den Tod entrissen worden war. Ebenso spendete sie viele und große der Abstimmung und der unbedingten Opposition die Wege ebnen." Diese gründliche Abfertigung durch das maßgebende polnische Organ, welche in ihrem Schluffe noch zu der Erklärung gelangt, „die Palen können unmöglich den Weg der czechischen Opposition be treten"» dürste auf die Czechen sowol an der Pcl-tew wie an der Moldau abkühleud wirken. Wenn jemals iu Galizien ein Anschluß au die Declaran-tcn Politik in Erwägung gezogen wurde — heute gehört jeder Gedanke dieser Art zn den Ausgeburten unreifer Köpfe. Ausland. Das herzliche Einvernehmen zwischen den Hosen von Berlin und Wien macht täglich sichtbare Fortschritte. Der Geburtstag des Kaisers Franz Joseph war sowol in Gastein, wo gegenwärtig Kaiser Wilhelm Hof hält, als auch iu Berlin Gegenstand einer Feier; an beiden Orten wurde des Kaisers von Oesterreich sympathisch gedacht. Bezüglich der Fü r sten-Zu s amme n k u n f t in Berlin, von der uns nunmehr kaum drei Wochen trennen, hört man alle Tage neue Details. Es werden mindestens zwanzig regierende Fürsten sich in der deutschen Hauptstadt ein Rendezvous geben, alle deutschen Gr ßl,erzöge und Herzoge und vielleicht auch einer od, zwei von den Königen (wahrscheinlich der von L- ürtemberg) werden sich da einfinden. Der russische „Reueriiugs-Anzeiger" kommt jetzt auch auf die Entrevne zu sprechen. Er constatiert in seiner politischen Uebersicht, wie man allgemein darin einverstanden sei, „daß die Besuche der durchlauchtigsten Gäste in der Hauptstadt Deutschlands ein Beweis der zwischen ihnen bestehenden Freundschaftsverhältnisse sind und einen wohllhätigen Ein fluß auf die Befestigung der heiligen Interesse» des Friedens üben werden." Cardinal Antonelli hatte unlängst nach . einem römischen Telegramme der „Daily News" eine» heftigen Auftritt mit dem Papste, wobei er drohte, sein Amt uiederzulegen, wenn Se. Heiligkeit in der feindseligen Politik gegen die italienische Regierung beharre." Ec erklärte außerdem, die Kirche müsse, wofern die Curie sich nicht mit der italienischen Regierung ve, ständige, noch schwerere Schläge erdulden, als bisher über sic hereingebrochen seien. Der Cardinal wiederholte darauf die ihm gegenüber von verschiedenen auswärtigen Diplomaten geäußerten Ansichten und erklärte, die Politik Pins' des Neunten mache seine Stellung zu einer zweideutigen, da er unmöglich vertheidigen könne, was er stets misbilligt habe. Wie verlautet, hat der Cardinal außerdem die klerikalen Blatter ersucht, nicht mehr die Reden des Papstes zn veröffentliche». Wohlthate» in den Minen-Districten von England. — Während eines Strikes in Großbritanien, der die Nennstundeiiarbeil erziele» sollte, trug sie große Summe» zu de» Fouds der Sinkenden bei, nnd vor wenig Monate» pflegte sic iu Philadelphia eine blatternkranke Frau ganz allein, welche alle ihre Verwandten ciucm einsamen nnd entsetzlichen Tode überlasse» hatten. Und dabei steht Judith Marx gegeiiwärlig erst im füiiflittdzwaiizigstc» Lebensjahre, und sie ist durch ihre pcrsöulichc Erscheinung, sowie durch das, waS sic bereits gelernt, gelehrt u»d getha», ei» Phä»o-me», ei» Wunder des modernen Zeitalters. Nachdem das newyorker Blatt das Rühmens werthe dieser Soeialistin anerkannt, vergißt, es auch nicht, deren Fehler zu rügen, freilich mit dem schönen Beisätze: „Engel leben nicht auf dieser Erde." Ihr Enthusiasmus soll etwas zu leidenschaftlich fein, ihre Ideen und Pläne zur Regeneration der Arbeit werden als zu hastig bezeichnet. Sie wünscht in zu kurzer Zeit zu viel zu thun und sie soll für die Leiden der arbeitenden Klasse oft Gegenmittel anrathen. die schlechter sind als das, was sic heilen sollen. Bor allem, behaupten „The DayS Doings", wisse sie die Verhältnisse in Nordamerika, wo sie sich jetzt befindet, nicht gehörig zu würdigen. Sir beachte nicht den Unterschied zwischen den arbei- Der Napoleonstag ist in Paris ohne jede nenncnswerthe Demonstration vornbergegangen. Ein ^ par Invaliden legten Kränze und Sträuße aus die! Stelle der früheren Beudöme-Süule — das war alles. Wegen des Marienfestes gingen viele Pariser ^ in die Kirche, und noch mehr gingen wegen des schönen Wetters aufs Land. Nur in Trouville gab es ein Scandälchen, das aber nicht der Rede wcrth war. Die Berichte stimmen darin überein, daß junge Insassen einer Jacht riefen: „Vivs 1'Lmporsur! Vivö lg. Kranes! ^ Hiisis! .-V das I'rLnU-quöt!" — also lautet der Spitzname des Präsidenten — und daß die Verhafteten angetrunken und Russen und Mexicaner waren. Was sonst noch darüber in französischen Blätttr» und pariser Corre-fpondenzen zu lesen : die Ausweisung der Russen durch den Fürsten Orlosf, die de- und wehmüthigen Abbitten Orloff's, die von Remnsat bei Orlosf erhobenen Reclamationen — muß erlogen sein, sintemal Fürst Orlosf sich gar nicht in Trouville, fonde'-n in Brüssel aufhält und sintemal ein Gesandter kein Recht der Landesverweisung hat. Die ganze Geschichte scheint nichts als ein Vorwand für die bo^ iiapartiftischen Blätter, um ;u behaupten, daß die russische Allianz und damit auch die Revanche, wegen angeblicher Sympathien der Rassen für den Ex-Kaiser, nur durch Restauration des Empire zu erreichen sei. Zur Tagesgeschichte. — Ueber den B a u e r n a u f r u h r in Rußland wird aus Charkoff — 4. d. M. — geschrieben: Berdnik, ein Führer der Bauern, predigte denselben im Dorfe Kolomilschicha, sie dürfen nicht mehr den .Herren" gehorchen, welche den Czar verrathen, sic dürfen sich ihr Hzb nnd Gut nicht „verzeichnen" lassen ; Steuern zahlen sei Sünde und überhaupt müsse eine neue Staatsordnung eingeführi werden. Alle Oris-behörden wurden abgesetzt, die Siegel abgenommen, oll- Urkunden Uber den Besitz rc. vernichtet und — Kolomilschicha war selbständig geworden! Belehrungen waren vergeblich und cs uiußie schließlich Militär ein-schreiten. Unterdessen verbreitete sich der Aufruhr immer weiter, so daß sich bei 30.000 Bauern in offener Auflehnung gegen dir staatliche Gewalt befanden. Nun rückte Militär heran, die Waffen gebrauch!- man jedoch nicht; die herbeigeschaffien acht Wagen Rachen thiten ihre Wirkung. Manch- Bauern sind zu Tode „geschla. gen" worbe». Der Anblick war e>n fürchterlicher Zwök Rädelsführer (darunter ein Soldat von der Reserve) sind einem außeroreemlichen Gericht übergeben wor> den. Im jekaterinvslamer Gouvernement sollen noch Viel ernstcrc Unruhen auSgebrvchen sein. teiiden Klassen in Europa und den Arbeitern in den Bereinigten Staaten. Die Schule ihrer Reform fei zuviel »ach den Ideen der Eomnuine gebildet, und cs sei eben doch ein ungeheurer Unterschied zwischen den Arbeiter» von Paris oder Berlin und Wischen denen von New Jork und Boston. In Europa habe sic „Sklaven der Arbeit" gesehen, nnd sie vergesse oft, daß die Arbeiter in den Bereinigten Staaten freie Männer feien, die für ihre Arbeit oft sehr reich belohnt werden, da die Arbeitslöhne dort im Vergleiche zu denen in der alten Welt, geradezu fürstlich feien. Sie vergesse, daß das, was für Rußland geeignet erscheine, in Ncw-Aork nicht angewendet werden könne und hier auch nicht nöthig fei. Der Socialismus könne in Amerika niemals populär werden und die Arbeit sei niemals im Stande, dem Kapitale erfolgreich die Spitze zu bieten. Jedenfalls ist Judith Marx eine der merk-»vürdigsten Erscheinungen der Frauenwelt der Ge-öenwart, und unsere Vescri,„,en haben wohl die kleine Diühe nicht zu bereuen, durch welche pc mit e,„er Vertreterin ihre- Geschlechtes bekannt geworden sind, dm,, Ruf i» solcher Jugend sich in beiden Welt- ^lften verbreitet hat. A-c/i- und Provinzial-AttgelegenheiteL. Locai-Chrüml. — (Allerhöchste Spende.) Für die Effec-tenlotterie d-r philharmonischen Gesellschaft geruhte Ihre Majestät die Kaiserin Elisabeih einen Beitrag von 100 fl. allergnädigst zu spenden. — (Zur Feier des Allerhöchste.» Ge-burtsfestes) findet heute abends im Casinogarten nach.räglich das am Sonntag wegen ungünstigen Wellers unterbliebene Garlensest stalt. D^ß das Arrangement des Festes ein des Anlasses in jeder Weise würdiges fein werde, dafür bürgt der Name des Herrn Unier-nehaiers, und dürfen wir somit bei dem prachlvollen Wetlcr einen massenhaften Besuch mit Zuversicht erwarten. — (Soiröe.) Morgen aöends findet im Ca-si,logarten eine Soirse stail, bei welcher Gelegenheit wir auch wieder die ausgezeichnete, noch vom vorigen Jahre hier in bester Erinnerung stehende Musik des 47. Jnf.-Reg. FZM. Hartung zu hören bekommen. — (Für die Lotterie der philharmonischen Gesellschaft) beginnt auch bereits aus-wäns sich ein reges Interesse zu zeigen. Schon sind verschiedene Gewinnste aus weiter Ferne eingelangt, andere angekündiget. Da aber noch immer eine erkleckliche Zahl zum vollen Tausend mangelt, so ist es eine dringende Ausgabe der Damen und Herren des Lotte-rie-Comiis, die Sammlungen noch fortzusetzen und mit allem Eifer zu trachten, daß dieser Theil des Unternehmens ehestens zu Ende geführt werde. Damit ferner die Arbeiten drs Gewinnstcomite sich nicht im nächsten Monate allzusehr häufen, so ist im höchsten Grade wünschenswerth, daß die bereits vorhandenen Ge-Ivinnste uiiqesänmt abgeliefert werden. Am zweckmäßigsten geschieh! dies direcle in der Kanzlei für die Lotterie der philharmonischen Gesellschaft, im Fürstenhof 2. Stock, die, wie bereits gemeldet, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage täglich von 6 bis 7 Uhr abends geöffnet ist. —^I agdglück.) Montag den 10. d. wurden vom Jagdpächler der Stadt Stein, Hrn. Mich. Smolej aus Laibach, mit Hilfe eines Forstknechtes und vier Treiber auf dem Grinwuz und der Skuta an der Braua acht Stück Gemsen erlegt; ein Ereignis, welches in den hiesigen Jagdannalen wohl selten zu verzeichne» ist. — (Die „fremde Ferse.") Ein in Wien lebender, aus Krain gebürtiger, sich einer geachteten Stellung im gesellschaftlichen Leben erfreuender Ehrenmann und Freund unseres Blattes schreibt uns über dieses Thema : „Ich habe schon viel in laibacher Blättern von eer „fremden Ferse" gelesen, so daß ich nicht umhin kann, Ihnen einen Beweis mitzutheilen, daß die „fremde Ferse" hier bei uns geachlet wird, wenn man auch aus Krain ist. Dies habe ich namentlich bei dem am 1. d. M. erfolgten Tode meiner lieben Frau, einer gebornen Oberschifchkaerin, erfahren. Die Beileidsbezeugungen von Seite der ganzen Bevölkerung von Hernals gaben mir den besten Beweis dafür, denn es betheiligten sich an ihrem Begräbnisse mindestens 4 5000 Personen; man ging ordentlich im Spalier bis znr Kirche, wo sie eingefegn t wurde, und von dort wieder bis zum Friedhöfe. Jedermann kannte und achtete sie, da si« vom frühen Morgen bis zum späten Abend stets im Geschäfte war. Ich frage Sie, ob so .'was iu Laibach möglich wäre, vorzüglich da ich in otiiifch-religiöfer Beziehung mit zu den am weitesten .lorgeschrittenen gehöre und als Revolutionär und Ketzcr verschrieen bin; und doch war die Betheiligung selbst meiner Gegner eine außerordentliche, ein weiterer Beleg dasür, wie duldsam man hier gegen Fremde, Andersdenkende ist, wenn man sich die Achtung seiner Mitbürger zu erringen versteht; und doch sind wir erst 12 Jahre hier ansässig und haben mit nicht« begonnen; trotzdem werde ich im Gemeinde- wie im öfsenltichcn Leben mit den schwierigsten, ehrenvollsten Aemter» betraut, so daß mir sclbe schon lästig sind, vorzüglich jetzt, nachdem ich eine so treue und liebe Mitarbeiterin verloren habe. — Ohne mich zu rühmen, will ich hier einiges anführen. Schon im Jahre 1860 machte ich hier einen bescheidenen Laden auf; schon im Jahre 1864 wurde ich bei den neuen Gemeindewah-len canLiviert, auf meine Weigerung, irgend eine Stelle anzuuehmen, so lange ich nicht vollkommen nnabhängig sei, erhielt ich trotzdem die meisten Stimmen nach der relativen Stimmenmehrheit; im Jahre 65 wurde ich von der Genossenschaft der Kaufleute mit Stimmen-einheit in die Repräsentanz, von oer Repräsentanz zum Obmanne der Handelsschule gewählt. Im Jahre 1868 wurde ich in den Vorstand der Genossenschaft und zum Schätzmeistcr, im Jahre 1871 wieder in den Vorstand gewählt; im Jahre 1867 ließ ich mich auf dringendes Ansuchen in den zweiten Wahlkörper wählen, hier wurde ich von der Gemeindevertretung mit den schwierigsten Arbeiten betraut, dann beinahe in alle Special-commisswnen gewählt; bei den Wahlen im Jahre 1870 mit Stlmmeneinhelligkeit vom dritten Wahlkörper gewählt, stehe ich gegenwärtig an der Spitz; der Opposition. Voriges Jahr bei der Wahl der Landtags- » abgeordneten von der liberalen Bürgerschaft mit der Leitung und Haranguierung der Urwähler und lpiiec Wahlmänner, deren man nicht sicher war, betraut, kann ich mir schmeicheln, einen großen Theil beigeira-gen zu haben, daß der liberale Candidat durchdrang, was auch das Landes-Central-Wahlcomits in einem Schreiben dankbar anerkannte, ganz abgesehen von allen übrigen Ehrenämterm bei Vereinen rc. Ich erlaube mir daher die Frage, ob mir das in Krain, meinem Heimallande, möglich gewesen wäre zu erreichen, was man mir hier förmlich ausnölhigte, mir, einem armen Fremden aus Krain? Wollen Sie güiigst cnischuloigen, daß ich eine löbliche Redaction so lange belästige; ich konnte mich jedoch nicht enthalten, da ich so oft in slovenischen Blättern von der fremden Ferse lese, und so viele Krainer (nicht etwa Gottscheer), mit denen ich öfter zusammen komme, sagen mir, das auch sie auswärts viel leichter fortkommen und sich auch gar nicht mehr zurücksehnen, wo, als einem klencal zerwühlten Lande, ihnen jede Aussicht, redlich fonzulommen, benommen ist." — (Deutscher A lp enve re i n.) Anläßlich der am 23. August d. I. in Villach stattfindenden Generalversammlung des deutschen Alpenvereines wird von der Seclion Villach folgendes Festprogramm veröffentlicht: Am 21. August: Empfang der Gäste am Bahnhofe; abends 8 Uhr Zusammenkunft in Stadlers Gartensalon. Am 22. August: Vormittag« von 9 Uhr an Besuch der alpinen Ausstellung im Gymnasial-Ge-bäude; um 11 Uhr Zusammenkunft in Perafso's Garten, von dort Ausflug ins Warmbad,, daselbst Mittagessen und nachmittags Fnßpartie auf den Schrott-thurn Oberfederaun. Abends 8 Uhr FestcommerS in Sladlcrs Gartenlocalitäten. Am 23. August vormittags halb 10 Uhr Generalversammlung im Gymna-sialgebäude; nachmittags 3 Uhr Festmal im Gasthose „zur Post." Am 24. August vormittags 10 Uhr Zusammenkunft am Hauptplatze im Cas6 „Zamikal" zum AuSfluge auf die Villacher Alpe (Dobrac.) Zur Fahrt blS Bleiberg werden Wagen in Bereitschaft stehen. Das Bureau des EenlralauSschufses und des Festco-mitv'ö befindet sich im Gasthofe „zur Post", woselbst Wohnungen angewiesen und Auskünfte ertheilt werden. Die Mitglieder der Generalversammlung wollen ihre Legitimationen am 22. Angust daselbst abgeben. Durch Mitglieder eingesührte Gäste haben überall, ausgenommen zur Generalversammlung, Zutritt. Die Festordner tragen weiß-rothe Abzeichen. Wirtschaftliches. (Welches Material verwendet man am zweckmäßigsten zum Ausfüllen der Hühner nester?) Der Natur angemessen, da die wilden Hühner im Gesträuche aus der Erde brüten, lege man im Frühjahre vor dem Legen in jede« Nest ein feuchtes, srischgestochenes Rasenstück, worauf man etwas grobes Heu oder Hafer- und Gerstenstroh bringt. Kurz vor dem Britten der Hühner, ehe man die Bruteier unterlegt, erneuert man das Material. Auf so zubereileien Brulnestern findet sich weniger Ungeziefer ein, ferner erzeugt der Rasen eine feuchte Wärme, waS für die brütende Henne sehr wohlthuend ist. Diese feuchte Wärme hat aber auch auf die Eier großen Einfluß, indem sie verhindert, daß die Haut der Eier »nter der Schale nicht lederartig wird und somit eine naturgemäße Ausbildung der jungen Hühnchen bewirkt. Nach dem AusschlUpfen ist diese feuchte Lust ebenfalls angemessen, daß die Kücken nicht allzu schnell abtrocknen und die zarten Federcheu sich lockern und über den Körper ausbreiten, was von wesentlichem Einfluß auf das spätere Gedeihen der Thierchen ist. Die Kalkschale wird ebenfalls mürbe, und zur Zeit des AuSfchliipfens der Hühnchen wird dieselbe durch den Druck des Schnabels von innen leicht gesprengt und ein Verkommen der Thierchen im Ei ist dabei nicht zu- befürchten. Telegrafischer Cursbericht dex Filiale der Steiermark. Escomptrbank in Laibach. von der k. k. öffentlichen Börse in Wien am 21. Anglist Schlüsse der Mittagsbörse. Sperz. Meialliques mit Mai- und November-Zinsen —. —5perz. Natioual-Anleben —,—. — 1860er Staats-Lnleben - . — Bankactien —. — Credit 341.— . - ilnglobank 322.50. — Francobank 126.—. — Lombarden 209.70. — llnionbank 272 75. — Wechslerbank 335.—. -Baubank 138.80. — Anglobaubauk 224.50. — Bereinsbauk 171.,-. — Hypothekarbank 236.25. — Tramway 332. — Innerberger 205. Wieuer Börse vom 20. August >V«c.Rente, ötz-Pa». ris. dto. ök-w Silb. von 1854 . . sfr von 186«, L»»»« vlc > oii Süntt. ^räMleusch. v. 1861 . Steiermark zu 5 PL!, täralen, Xra-u -L. «üftealand 5 . lugarn . zuS , , Llltts». Nationalbank . . . Creditailstalt ' ^ ^' »vglo-üfterr. Lau! Bodeaered.-A. . Hyporh.-Ban! Steier. Sec°mvl.-«l. kcanko - «ukria . -kais. Ferd.-Nordd. «Hdbahn-«-I°Pch-t«j.Llito. in »»>>. rllck,7. Geld Ware 86.40 66.Ü0 7I.7S 7! 8» «S. ! S6.5» 103 L0 >04 40 liS.SO IL8 5>! 147.LS >47.75 S1.50 92.— 85.75 86.- Sl.oV 82. - 84.- 85.- 7S.- 79.50 881 883.— dl». LoaSSpLl.->!k>rdd. (100 ft. SM.)! Ltrb.-B.(ioOft.ü.W.-Slaal»bah>> Pr. Glück HlaalSb. Pr. Sl. 1867 -iiidolsSb.ISSOft.ö.W.! Kra!iz-Ics.(WUsi.S.) »74.5» S75. -»SÜ.6» »38.80 10>8 luÜS »S0.50S21.-i87.— L8V.-S8.- IOL. 26», L6Z. 1L7.- >27.50 2>»7 2ll2 20S.6' 20S.8V 25? 25 257.50 254 . 254.25 >85.50 >86 — »40 - S4>. 233.50 224. 185.- 186.— 180.50 181.— !>S-lv Oe». Hypslh.-LLllt .' 84.-5 S5 75 Südb.-Bel. zlldov Kr. 114.— ^ 114.50 102 75 103.25 82.10 »2.30 >28.— >30.-125 — 126. 87.-' 87 >01.10 101.30 r-o»». Lrcdtl 100 fl. ü. W. LoL.-Dampssid.-Oel. ,u 100 fl. LM. . Lrisfler liXI ft. EM. dlo. 50 fl. ö.W. Osener . 40 ft. ö.W. Salm . » 40 . Palffy . . 40 . Ll-r« . . 40 . Et. Benote, 40 , iSiudischgrätz 20 , Waldfteui . 20 , jteglevich . 10 . Rud°ls«ftist. io ö.W. V«od»«I>3 Mou.) »Lg«d. lOOft.Iüdd.W. Frank,. 100 ft. . . ljoudou 10 Ps. e-lerl. Pail» 10« ijralic« . .186 50 >87. 88.50 >V0.-120.50 121 50 58. -> 58 - 31. 42 -„8.- 30. 41 50 28.50 38.-, »b-28.—! 30 — 24. -! 25.-24 50 25.-I«. 17 14.50 1550 S2 10 82 2« 82.25 82.35 110.- 11 .10 42.75 42.80 Witterung. S2.- 98.25 «als. Munz-Lneaten 89.75 90.85 «0-tzraneSuuck . . 105.- 105.501 öereruSlhaler . . 88.50 89. I Silber 5 88 > 8.73 5 30 8.74 163 50 163.-108 35 108.65 Angekommene Fremde. Am 20. August. «I^«»i», Ritter v. Lama, Oberpostrath und Postdirec-tor, Triest. — Salvador, Paris. — Korwin, k. k. Oberstlieutenant, und Ku-bin, Adjutant, Klagenfurt. — Svetec, Notar, Jdiia. — Schmelzer, Prof.. Prag. --- Kampf,Zara. — Bisean, Besitzer, Sawabor. - Rit-terer, Wien. ^ Frau Lican mit Familie, Jll. Feistriz. At»««» Lozzi, Gutsbesitzer, Triest.—Zimpermann, Handelsmann, Zengg. - Lehmann, Halstein und Haschnig, >ianf-lente, und Adler, Geschäftsreisender, Wien. Ritter v. Hühl, k. k Generalmajor. — Bellan, Torutti und Todeschi, Celba. IIo»«^I Sec mann, k k. Major. Vene tzjt,. — Stöckl, k. k. Beamte; IMer nnd Reuhold, Graz Berstorticne. Den 20. August. Dem Franz Jakopic. Hausbesitzer, sein K>nd weiblichen Geschlech ies, alt Stunde, noth getanst, in der Tirnanvorstadt Nr. 23 an Fraisen.___________ Gedenktafel über die am 2 4. Augu ft 1872 stattstndendcn ^ici-tativiien. 2. Feilb., Strach'jchc Real., Hoievje, BG GrofUafchitz. -3. Feilb, Zakrajöeklchc Real., Grosioblak, BG- LaaS — 2. Feilb., Trcun'jchc Real., Godovitjch, BG. Idria. — 2. Feilb., GarbeiS'iche Real., Podgoric, BG Laibach Uovdsslswb« s 4, emittirt IReLRIK« I»« aus nachstehend verzeichnete Losgruppen, und sind diese Zusammenstellungen schon ans dem Grunde z» den vorthellbaflesteu zu zähl.», da jedem Inhaber eines solchen Bezugsscheines die Möglichkeit geboten wird, sämmtliche Haupt- und Nebenlrefser allein z» mache» und außerdem ein Zinsenerträqnis von 30 Franken in Gold und 10 fl. in Banknoten zu aenußen. (lirupsrv V. (Jährlich 16 Ziehungen.) Monatliche Rate» L fl. 1«. - Nach ««» I !,«>« »-I.NM. Haupttr sfer 80.000 'Lhaler ohne jede» Abzug. I I.«x. Haupttreffer fl. ilO.OOO. ^I'UPPV tt. (Ilihrlich 13 Ziehtttttzen.) Monatliche Raten ü fl. <». — Nach <5rla,i Ser lct;tcn Rate erhält jeder Theilnchmrr fol,ie»de ü t!ose: »iii-It. Haupttrefser «00.000, -»00 000 Franken effeciiv Gold I r«> I -I.,»«. Haupttrefser 80 000 rkaler ohne jede» Abzug. I X«rI,««-i>-FI«->»>>,«,->,,-I,«»M.HattPttresserfl. '«,».000, I/> 000 sridd. '7i?. > tnftnUssn werden proinnt »»!> auch „e.ien Ra«l,nähme > üulilMO rsscelnirt. — riiehunnoliste» werden »ach jeder Ziehnnn franeo — gratis versenvet. !^0<> >0) Laibach/2I. August Morgcuncbel. vormittags ziemlich heiter, Gewölle längs der Alpen, nachiuittags wechselnde Bewölkung, windstill. Wärme: Morgens t> Uhr 14.1", nachmütaqs 2 Uhr t-24.4" 0. (I8?l > 23 0'; 187012 8"., B a r o in e -ter im Fallen, 734.20 Millimeter. Das gestrige Taqes- 0.5" unter dem Normale. mittel der Wärme -j- 18 1^, um !!Bor Fälschnng wird gewarnt!! pr^vil. neu verb. erstes englisch patentirtes belieliles Kaiserl. köuigl. ausschl. amerikanisch und »Ilgeineiu AMHttill-MllNdlNjstt von ,1 k. k. Hofzahnarzt u. Privilegiuinsinhabcr in Wien, Stadt, Bogncrqaffe S. Dieses Mundwasser, von der lödl. Wiener medizinischen Fakultät approbirt uud durch eigeue Lrrjäbrige Praxis erprobt, bewährt sich vorzüglich gegen jeden übleu Geruch aus dem Munde, bei vernachlässigter Reinigung sowohl künstlicher als hohler Zähue und Wurzeln, uud gegeu Tabakgeruch: es ist ein unübertreffliches Mittel gegeu krankes, leicht blutendes, chronisch entzündliches Zahnfleisch, Skorbut, besonders bei Seefahrern, gegen rheumatische nnd gichtische Zahnleiden. bei Auflockerung und Schwinden deS Zahnfleisches, besonders im vorgerückten Alter, wodurch eine besondere Empfindlichkeit desselben gegen den Temperaturwechsel entsteht; es dient znr Nei-niguug der Zähne überhaupt, ebeuso bewährt es sich a,rch gegen Fäulnis im Zahnfleische, überaus schayenSwerth ist es bei locker silenten Zähnen, einem Uebel, an welchem so viele Skrofulöse zu leiden pflegen; es stärkt das Zahnfleisch und bewirkt festeres Anschließen an die Zähne; cs schüyt gegen Zahnschmerz bei kranken Zähnen, gegen zn hänfige Zahnstem-bildung; eS ert^eilt dem Munde auch eine augenehme Frische und Kul'le. sowie reinen Geschmack, da es den zäheu Schleim in demselben anslöSt und dieser dadurch leichter entsernt wird, t^aher geschmackverbessernd einwirkt. xi'. Diakon 1 ü. 40 Kr. öotvrr. ^V.LKr. LmIiaHÄxs xr. L»osL 20 Kr. Es reinigt die Zähne derart, das; dnrch dessen tägliche» Gebrauch nicht »nr dc, gewöhnlich se täslige Zahnstein entsernt wird, sendcr» auch die Gtasilr an Weiße und Zarlheit immer zulüniint. I>rsts xr. LodLvktel 63 Kr. ö. W. i in - Diese Zahn Pasta verdient mit Necht, dem Werthe ibrcr ^veckdiculichen o«itr, Lü. >^alu-, f. ^.8ehmitt nnd k. kiesvliitr, Apothelcr; iti AdelSb erg bei Xustfersuli nitll Apoth.; in Bi schosla ckbei Ö. fstiiani, Apotheker; in Got tschee bei l. keaune, Apotlieler; >nIvria in der k. I«. 'iVerks-^potlivko; in Littai bei X. Mlilwvnrbl, Apothe-ker; in vi u d ol f S w e r t b bei j. Svegmann, Apo theler, uud l). Nirroli, Apotheker; iu N a d in a » » s-dorf i» der Apoibcle vo» Sallovtlees VIt«e; »I il r a i n b n r g bei 5. Ki-ispor nnd 8ob. Seliaunig, Apotheker; in Bleib u r g bei Upotbeker iu W alaSd > n bei tt.iltoi-, Äpotbekcr; in (« n r I feld bei frlnll. kuinolio», Apotbeker; in -stein bei lukn, Äpoiheker; in W ippa ch bei knloii ve-pvels, Apotbeker ; iu lÄ ö r z bei >>o,itoni, Apotheker, und j. Kvllv,-: iu Warte u berg bei f. kutllvr. Liu- uu>I Verku»t, !><»»"' IlmliUixtl» Staatrpapleev, pi-ioeltiilz-Odligstionen, l.o»«, Lix ulxili»-, Nuiik- L V»I, ,«i, It. It. UN, », ^vvellvn >,nr (»>, r >!>»>' vu» 10 !'>>,/. nnütti llikrt. Vllo vvvdilr» >n»u a>»'t», l<^t> vu>> li tl. I'iisxvli^t^ V, > ti!l. (283 0) LI, ^»lll» il8t!llvin«! tiin »i!« olmv «eltvi'0 kilavliralilung. 40t«I li K. O'.I,!!',' 8ti>ttt!«-l.0^t! I830t'5 . tl. 0 A»rl K. K. iiüli're. I8t>0i i' . K. 8 2l>t«'I U»^!UI'iHniii'l! Il870i'e . II. 7 20U'I tiii'^i^'I>" l.t-i, I870«e (36 /.»4>»»>;,>u >?ili>t!)......................ll. 4 «^rt.ger und kill >ite Hi.dncti«» v»r<,»lwo> lttcd ok ltto, ar »«a IN I>» ra