^ «4« Ireltag den SS. Yovemöer 1877. XVI. Jahrgang «>, S,»»»,- ttsch«I»t je»«« e»mla,, Mittwoch »»d Fr«»»,. Preise — sa« Marburg »-nilShri« « st., halbMi, 8 st., »ierteliährig l st. S» tri sar Üustellu» _t»« Kai» «»oalltch 10 »r. — mi« Poftversindmig: »an,jährig S st., halbjährig 4 st., «ierteljihrig Z st. Znserlion««ebi>hr S k. »r. Seile. LandwirthschasUiche Verstchshüsk. (Fortsetzung.) Wir kommen nun zu Musterhösen, welche ganz anderer Natur sind; ja, man kennt dieselben als solche sogar nicht. Aber die Vieh Händler, Fleischbauer, Obst- und Getreidehändler von den weitesten Umkreisen wissen den Weg zu diesen Höfen gar wohl. Dieselben laffen au» guten Gründen freilich nicht viel von denselben verlauten; sie besuchen dieselben aber stets, wenn sie etwas Ausgezeichnetes zu erkaufen trachten und lassen ihr Geld dort lieber als an anderen Orten zurllck. Betritt man diese Höfe, so bemerkt man allerdings nicht jene in's Ange fallende Musterhaftigkeit, aber eine gewisse wohllhuende, an hei» melnde praktische Ordnung wird man bis in den kleinsten Winkel versolgen können. In den Stallungen dieser Höfe wird man recht praktische aber niemals theuere Einrichtungen treffen: die Viehrace wird stets die einheimische sein; das Vieh selbst wird durch seine Anzahl sowohl als durch Grübe, gutes Aussehen und durch Reinlichkeit in der Haltung einen guten Eindruck machen und einen sicheren Schluß auf die Güte und gute Bestellung der Felder und Wiesen zulaffen. Der Besitzer wird sich im Gespräche als ein ernsthafter, ruhiger und freimüthiger Mann bekunden, welcher mit wenigen schlichten Worten das Gedachte deutlich wiederzugeben vermag. Es wird beim Scheiden ein Mann vor uns stehen, welcher durch eigene Arbeit, Sparsamkeit und Ausdauer schon Vieles für seinen Grund geleistet, welcher aber noch sort und fort zu verbessern trachtet, welcher sich keiner Neuerung absolut abhold zeigt und welcher endlich, um in allen Zweigen seines Gewerbes als Muster hingestellt werden zu können, nur der richtigen theoretischen Anleitung, eines guten Anstoßes und des hinreichenden Betriebs-kapitales bedarf. Hier haben wir es mit einem wahren Musterhof zu thun, welcher nur der Signatur bedarf, um als vortrefflich wirkendes Beispiel zu dienen. Studirt und sucht man unter den verschiedenen Grundbesitzern eines Landes noch weiter, so wird man Höfe finden, welche weniger das Prädikat eines „musterhaften" verdienen. Aber dennoch ist die Wirthschaft selbst eine muster-haste, jedoch in ganz anderem Sinne. Der Hos und Grund nebst manchen Einrichtungen sind keineswegs musterhaft, aber der Herr desselben versteht es musterhast zu wirthschastcn, trotz Unglltck und Schuldenlast und anderen mißlichen Verhältnissen. Es haben diese Männer in allen Berufsklasien ihre Leidensgenossen. Bei der großen Mehrzahl von ihnen bringt ihr Fleiß, ihre Ausdauer und Intelligenz endlich doch die langersehnte goldene Frucht in's Haus. Ich komme nunmehr zu der Behauptung, daß diese zuletzt geschilderten Musterhöse und ihre Besitzer jenes gute mit Ersolg gekrönte Beispiel abzugeben berufen sind, durch deffen richtige, geschickte Anwendung allein jenes Eingangs erwähnte hohe Ziel erreicht werden kann. Es sind dies jene Männer, mit deren Hilfe am raschesten und gleichmäßigsten, ferner mit dem geringsten Kostenaufwande in allen Ländern der Monarchie die Produktion gehoben werden kann. Solche Männer sind populär oder werden es binnen kurzer Zeit; sie sind Landeskinder m,d besitzen vermöge ihres sicheren Austretens das Vertrauen der Umgegend. Bekannt mit jeglicher Arbeit ihres vielseitigen Gewerbes, be- kunden sie durch ihr Benehmen gesunden Sinn, scharses Urtheil. unbeugsame Willenskraft und Ausdauer. Auch sind dieselben zumeist im Besitze einer nnverwüstlichen Gesundheit, der großen Förderin aller landwirthschastlichen Arbeiten und Unternehmungen. Es erübrigt mir nur noch auseinanderzu-setzen, aus welche geschickte Art und Weise diese Musterhöfe zum Nutz und Frommen der Ge-sammtlandwirihschast angewendet werden sollen. Mein Vorschlag, um die Rohproduktion durch die Macht des guten, mit klingendem Er-solge gekrönten Beispieles zn fördern, stützt sich demnach auf die Errichtung solcher Musterhöse, und will ich die Besitzer derselben Musterhos-männer nennen. Dem Ackerbauministerium, im Einvernehmen mit den landwirthschastlichen Vereinen wird es gelingen, nach und nach solche Musterhosbesitzer ausfindig zu machen, so daß mehrere kleine Gemeinden zusamlnen, die großen allein, sich eigener solcher Musterhöse und Musterhosmänner zu ersreuen hätten. Die AuSfin-digmachung eines solchen Musterhosmannes ist eine den landw. Vereinen und den Wanderlehrern gewiß entsprechende Thätigkeit. Durch Besprechung letzterer mit den verschiedenen Bürgermeistern der Gemeinden, durch Begehung derselben selbst wird es dem Vereinsorgan gewiß gelingen, die richtigen Musterhosmänner zu finden. Die Schwierigkeit, den richtigen Mann herauszufinden, liegt nur in der rechten Eha-raktererkenntniß des Gesuchten. Glaulit das Organ des Vereines oder der Regierung — wir wollen dasselbe den Vertrauensmann nennen — einen Musterhosbesitzer gefunden zu haben, so ist vor Allem nothwendig, demselben den hohen Zweck, welchem er dienen soll, auseinander» zusetzen. Ist der richtige Mann getroffen, so Aeuitleton. Cr kommt «icht. Bon K. Heigel. (Fortsetzung.) „Herr", versetzte der Andere zornig, während er vorwärts trat und Gustav's Arin preßte, ^die Tugend der Frauen ist kein Ziel sttr KMln." „Bah, ich glaube mit mehr Recht, als Sie, für Elise schwärmen zu dürfen. Ich liebte sie; ich war überzeugt von ihrer Tugend, stolz aus ihre Treue." .Würden Sie diese Sprache auch Ihren Genossen, Ihren Freunden gegenüber sühren?" fragte Oldenburg mit kühler Verachtung und ließ de« Arm des Andern los. ^Würden Sie vor der jouQSkZs äores der Residenz Ihrer Liebe zur Apothekerstochter in anderem Ton. als Ihrer andern Eroberungen, Erwähnung thun „Herrl" brauste Gustav aus. <»Jch frage, warum Sie den Fehltritt eines Mädchens plötzlich schmähen, da ich hundert Mal Ihresgleichen sich solcher und größerer Vergehen rühmen hörte! In der Verwirrung widerstreitender Ge-sühle entflohen Gustav die Worte: „Sie thun mir Unrecht. Ich wäre an ElisenS Seite etwas geworden." Oldenburg sah mit ernstem, großem Blick den Jüngling an. „Was thaten Sie denn", sprach er, „den Traum Ihrer Jugend zu verwirklichen ? Man muß sich sein Ideal verdienen. Wenn Sie nicht Seelenstärke genug besitzen, dem Mädchen zu verzeihen, seien Sie wenigstens auch darin Egoist, sich aus Ihrem Verlust Gewinn zu schaffen. Im Schmerz liegt Kraft. Widmen Sie diese Krast dem Guten, dem Schönen, dem Vaterlande!" Gustav blickte nachdenklich vor sich hin. In seiner Seele ward es mehr und mehr klar ulld lichtvoll, wie draußen a»n Himmel. . . ,.Sie sind srei", sagte er leise, „sie werden Elisen jetzt Ihre Hand reichen." ^Wie klein deicken Sie von ihr. von mir!" versetzte Oldenburg mit schmerzlichem Lächeln. „Zollen »vir die Lästerungen durch eine Lüge zum Schweigen, soll ich über dem Grabe meiner Frau des Mädchens Zukunft zum Opfer bringen ? Nein, Elise liebt mlch nicht. Ich aber werke lneine Schuld büßen, ohne Sie in tnein Schicksal zu ziehen und Sie zum Mörder zu machen. Gesterit Nachts während de« Brandes erhielt ich aus der Residenz die Nachricht, daß unser König für Schleswig-Holsteins Recht das Schwert ergreist. Der Krieg ist erklärt, das Heer bricht auf. Ich werde für die Ehre Deutschlands kämpsen, ich werde dasür fallen. . ." Er sprach dies mit schlichter Innigkeit; der erbittertste Verleumder hätte seinen Worten geglaubt. Und wie er so dastand, von rosigem Ächt übergoffen, die Augen voll milden Ernste» dem Sonnenaufgai^ zugewandt, ein Bild kraftvoller Schönheit, ergriff Gustav tiefe Bewegung. Aber noch drängte dieser den Sturm zurück. „Was wirv aus Elise werden?" sragte er mit bebender Stimme. „Elise ist eine große Seele", gab Olden-bürg als Antwort zurück. „Sie wird denjenigen, welche sie gestern am grimmigsten lästerteli, anr meisten Gutes thun. Ihr Alle, wenn ich längst vergessen und l>egraben bin, werdet sie einst bewundert segnen." Da warf sich Gustav plötzlich ausweinend an Oldenburg'» Hals. „Nein", rief er, „ich werde Sie niemals vergessen, so wenig ich dieser Nacht vergesse, die mich in meinem lies-sten Wesen verwandelt und geläutert tiat. Sie sind ein Held, ich will wenigstens ein Man>l sein. Heute noch, in Ihrer Gegenwlnt. werfe ich mich Elisen zu Füßen, bitte um Vergeben und Vergessen, um die alte Liebe und Treue. Und wenn die ganze Welt sich gegen sie erhebt wird e» gar keine Schwierigkeit kosten, ihm die Wichtigkeit seiner Aufgabe klar zu machen und seine Vereitwilligkeit zu diesen und jenen Ver-befserungen und Veränderungen zu erhalten. Es isi diese» Moment schon ein guter Prüs-stein für solch' einen Mufterhosmann. Richtig erkannte Männer solcher Gattung werden ihre volle Bereitwilligkeit zur Vornahme der für ihre Gegend nothwendigen Veränderungen oder Verbesserungen zusagen, wenn nur ihr gesunder Sinn die Trefflichkeit solcher Anordnltngen herauszufinden vermag, und sie werden um so eher geneigt sein, dem Vertrauensmann willig an die Hand zu gehen, wenn ihnen bekannt wird, dab zu größeren Unternehmungen Geldmittel aus der Staatskasse, selbstverständlich gegen Rückerstattung, zu Hilse genommen werden können. Sind einmal nur einige solche Musterhöfe begriindet oder vielmehr nur herausge^ funden, so wird das Ackerbauministeriun» mit Hilfe der landw. Bereine in die glückliche Lage kommen, alle von denselben gewünschten Ber-besserungen auf die billigste, allgemeinste und schnellste Art durchzuführen. Es werden diese volksthümlichen Ailstalten zu wahren Fühlhörnern des Ministeriums für Ackerbau, der Regierung sich gestalten, indem die Vertrauensmänner stch in Kurzem einen überraschend richtigen Ginblick in die Lage des Landmannes und der Bodenkultur zu verschaffen vermögen, welchen sie, ohne diese Einrichtung und den vielseitigen Verkehr mit den Männern der Praxis, niemals erreicht haben würden. Zur Geschichte des Tages. Das Schicksal der Bankvorlage ist so gut wie entschieden — Dr. Herbst hat im Widerspruche mit der Gesinnung, die er vor Jahr und Tag ausgesprochen, für die Gemeinsame sich geschlagen. Die Mehrheit der Verfassungstreuen, welche sich von diesem Redner führen läßt, wird für die Vorlage stimmen und da auch die Polen den Magyaren zu Liebe mithalten, so muß dem Ministerinm der erste große entscheidende Wurf gelingen. Unsere Halbamtlichen behaupten, daß den Russen alle Sieger nichts nützen, weil ^Europa" das letzte Wort zu sprechen hat. Was aber ist Europa ohne Deutschland und Italien, die aus Seite Rußlands stehen — was ohne Oesterreich-Ungarn, welches von diesen drei Freunden umgeben ist ? Bleibt Rußland Sieger, dann wird von „Europa" bezüglich der Neu-gestaltung auf der Balkan-Halbinsel gewiß nicht mehr zu hören sein, als seit Beginn des Krieges. trotz' ich der ganzen Welt, und will sie hochhalten und lieben als mein Weib, so lang ich lebe. . Oldenburg sah dem Leidenschaftlichen verwundert, zweifelnd in's Antlitz, dann aber er-wiederte er die Umarmung und sagte: ^Dieses Wort ist eine größere Heldenthat, als wenn Sie mit Todesgefahr zehn Leben retteten. . Durch das Gemach und draußen in der Natur fluthete der goldene Quell des Tages; in den Blüthm und Bäumen des Garten» sangen die Vögel, und ftrnab bliesen die Zinkenisten der Waldkirchner Schützengilde mm Be> ginn ihres Festes die erhabene Weise eine» Chorals. . . Beide Männer lagen sich noch in den Armen, als Frau Flemming hastig in den Pa-villon trat. Sie war zu erregt, um über Ol-denburg's Anwesenheit zu staunen, eilte auf ihren Sohn zu und küßte, ihn zu sich nieder-nehend, ihn auf die Stirn. Dann ergoß sie sich in zärtliche Vorwltrfe. Aus einem unholden Schlaf, erzählt sie, dessen Tranmbilder ihr Gustav bald mit dem ausgetretenen Fluß kämpfend, bald von Flammen umringt, gezeigt hätten, wäre sie beim Morgengrauen erwacht. Marianne, an ihr Bett gerufen, hätte ihr die entsetzlichen Vorgänge der Nacht geschildert, sie über Gustav'» Anwesenheit beruhigt, aber auch Die Erstürmung von Kars und die Be-lagerung Erzerums veranlaffen jene Diplomatie, welche sich nicht zu Helsen weiß, ihr« Blicke aus England zu richten. Je mehr Ntuß-land seine militärischen und finanziellen Mittel verbraucht, desto gefährlicher wird England mit seiner ungeschwächten Kraft. Einen Bunde»« genossen wird letzteres jedoch auf dem Festlande von Europa schwerlich finden und es bliebe somit nur ein Ausweg: den Fanatismus der vierzig Millionen Mahomedaner Indien» zu verwerthen. Vermischte Kachrichte». (Geheimnisse von Frankreich. Eine Mutter wird gesucht.) Unter Beistand eines der gewiegtesten Advokatei» und mit Hilfe der Londoner Gerichte w^rd jetzt, wie man dem ^Berliner Tagblatt" von der Themse schreibt, eine Mutler gesucht. Diese mutterlose Waise ist ein ebenso blendend schönes als energisches Persönchen, genau so alt als der prinzliche Stammhalter der Napoleoniden in Ehislehurst, von südlichem Feuer, zierlichem Wüchse und von einer merkwürdigen Aehnlichkeit mit jener wegen ihrer Schönheit und ihrer Mode-Erfin-düngen einst auf einem Throne tiochbewunderten Dame. Als die mutterlose Waise zuerst in London mit ihren Ansprüchen auftrat, jagte sie den sämmllichen französischen Legitimisten einen heillosen Schreck ein. Sie behauptete und belegte durch zahllose Briefe, daß sie der Familie der Herzogin von Berry, der Mutter Heinrich des Fünften, sehr nahe stehe, so nahe, daß der Einsiedler von Frohsdorf sie eigentlich als Onkel liebevoll in die Arme schließen müßte, denn ihre Mutter sei im Jahre 1316 als eine natürliche Tochter der Herzogin von Berry in einem itallenischen Franziskanerkloster geboren worden. Briefe, weiche die junge Prätendentin ihrem Advokaten unterbreitete, rechtfertigten diese Behauptung in üderraschender Weise und es gingen aus denselben ferner noch so interessante Thatsachen über das Leben der Herzogin von Berry hervor, daß Freunde des Grasen von Ehambord es sür rathjam erachteten, die Klage vorläufig zurlickhalten zu lassen, um noch nähere Erkundigungen einzuziehen. In der That wurde eine legitimistiiche Prüfungs-Kommission einge« setzt und sie arbeitete mit solchem Eifer und Erfolg, daß eines schönen Tages nicht nur den Legitimisten, sondern auch den bisher hohnlächelnden Bonapartisten in London und anderwärts eine entsetzliche Ueberraschung in die von einer Frau erzählt, welche von einem Fenster am Markt Flemming mitten im wüthen-den Haufen gesehen haben wollte. .Darum überzeuge sie sich mit eigenen Augen, daß die Aussage der Frau ein Märchen, und Gustav wohl» behalten und unverletzt nach Hause gekommen sei. „Nein, kein Märchen l" rief sie plötzlich erblassend, indem ihre schwachen Augen den Liebling näher betrachteten. „An Deinem Haar klebt Blut, Deine Kleider sind zerissen-- Heiliger Gott l Du bist verwundet! Was ist geschehen? Wer, wer that's?!" Gustav beruhigte die Frau, die außer sich war, und indem er ihre Hand in die Olden-burg'S legte, sagte er: „Ich war in Todesgefahr, aber dieser edle Man»» wurde mein Retter." „Sie?!" rief Frau Flemming in aufwal-lender Dankbarkeit und wiederholte dann, nicht ohne Verwirrung und kälter: „Sie!?" Gustav jedoch, als er sah, wie sie mit Staunen und Unruhe bald ihn, bald seinen Gast betrachtete, bat ste, mit einem bedeutungsvollen Blick auf Oldenburg, mit ihm einen Gang durch den Garten zu machen. (Schluß fvlgt.) Glieder fuhr. Die Existenz der oben erwähnten natürlichen Tochter der Herzogin von Berry stellte sich nämlich als unleugbar heraus; mehr noch, es war kein Zweifel, daß die Herzogin ihr natürliches Kind, das in der Taufe die Namen Maria Klemenza Karolina erhielt, vielen Personen gegenübrr anerkannt. Weiter kam auch zum Vorschein, daß diese Maria Klemenza Karolina aus Hochachtung für die herzogliche Mutter und aus Liebe zur Natürlichkeit gleichfalls einst in — natürliche Umstände gerathen war, deren Endergebniß die jetzt in London auftretende junge Dame sein will, die somit kurz und bündig die bekannte Herzogin von Berry als ihre „natürliche" Großmutter rekla-mirt. Aber!! — und das ist die sonderbarste Phase in dieser romantischen Affaire — die junge schöne Dame scheint in Wahrheit gar nicht die Tochter ihrer reklamirten „Mutter" zu sein, obgleich sie als solche erzogen, gehätschelt und anerkannt wurde. Ihre Abstammung reicht noch höher hienauf. Die erwähnte natürliche Tochter der Herzogin von Berry, mit Namen Maria Klemenza Karolina, wurde zuerst in einem Kloster in der Nähe von Florenz erzogen; sie wurde später sehr bekannt mit dem Lelbarzt Napoleon de» Dritten, Dr. Con-neau; er siedelte nach Frankreich über und verkehrte viel mit den persönlichen Freunden des Grafen Ehambord in der Nähe von Poi-tiers und Angouleme; mehr aber noch verkehrte sie mit den Bonapartisten italienischen Ursprung». Da ges^chah e», daß eines TageS die ganze Welt hoch austauschte, denn einem neuen meteorgleich aufgestiegenen Monarchen in Europa stand eine schicksalsschwere Stunde bevor: e» handelte sich darum, ob ihm ein Erbe geboren würde, ein kräftiger Sproß der neuen Dynajlie, oder ob ihm die Götter nur eine Tochter schenken möchten, eine schwache Stütze seine» Stammes. Zu derselben Zeit aber, ja sast zu derselben Stunde sah Maria Klemenza Carolina, die Tochter der Herzogin von Berry, geheim-nißvoll dem schwersten Augenblicke im Leben des Weibes entgegen. Und da begab es sich, daß Dr. Eonneau in letzter Minute von einer Dame, deren Besehle er nicht gut abschlagen konnte, die delikate Mission erhielt, für einen männlichen Nachkommen zu sorgen, falls da» Geschick ihr selbst nur eine Tochter bescheeren sollte. Die einzige Bedingung war, daß das Kind von „guter" Geburt sein müsse. Doktor Conneau kannte Maria Klemenza Karolina und deren Ankunft. An sie wendete er sich und die Parzen fügten es, daß sie wirklich dem gefäl-ligen Arzte in seiner Noth helfen konnte. Die viel kolportirte Legende, daß der junge Prinz Napoleon eil» untergeschobenes Kind sei, wird somit wieder in neuer Lesart ausgetischt. Vorläufig ist die jugendliche Klägerin, trotz der neuen merkwürdigen Entdeckungen in praktischer Mäßigung entschlossen, nur ihren Anspruch auf den Nachlaß der Herzogin von Berry geltend zu machen. (Schulsparkassen.) In Frankreich gibt es 3200 Schulsparkassen, an welchen stch über 250,000 Kinder betheiligen. (Orientsrage. Friedensgerüchte.) Rußland soll geneigt sein, auf Gebietserwerbungen in Europa zu verzichten und würde den Friedenspreis in folgender Weise bestimmen: 1. Bulgarien, Bosnien und die Herzegowina bleiben in dem Bcstandtheile des türkischen Reiche» und erhalten eine autonome Verfassung, die diese Länder in eine rechtliche Stellung der Pforte gegenüber bringt, welche ungefähr jener entsprechen würde, in der sich die Moldau und Walachei vor deren Konstituirung unter Kusa befanden. Der Sultan wird sür jedes dieser Länder einen Kajmakam ernennen, der jedoch auch den Provinzial Landtagen verantwortlich sein würde. Diese Landtage werden über alle lokalen Angelegenheiteil, namentlich Über Alles was in das Kommunikations-, Sanität»-, Kirchen- und Schulwesen einschlägt, entscheiden. Die Repartirnng der Steuern sowie die Ve- willigung des Rekrutenkontingents würden ebenfalls in die Kompetenz der Landtage fallen. Die Kajmakams werden der Nationalität angehören, welche in der betreffenden Provinz in der Majorität sich befindet. Die bulgarischen, bosnischen und herzegowinifchen Festungen werden von türkischen Garnisonen besetzt bleiben. 2. Rumänien, welches die Dobrudfcha erhält, wird als selbständiger Staat von der Pforte aner-kannt. 8. Serbien wird unter der Oberhoheit des Sultans bleiben, jedoch mit einigen Distrikten in Alt-Serbien vergrößert werden. 4. Montenegro behält die bereits von den Montenegrinern eroberte obere Herzegowina bis itber die Niksitscher Ebene hinaus. Die Hafenfrage bleibt vorläufig offen, jedoch anerkennt Rußland die Berechtigung Montenegros, einen Hafen zu besttzen. S. Die Frage der Freiheit der Durchfahrt durch die Straße der Dardanellen müffe gelöst werden, jedoch sei diejenige Lösung die beste, welche diese Freiheiten nur den Ufer-staaten, also nelist der Pforte noch Rußland und Rumänien zustchern werde. 6. In Armenien müsse Rußland Kompensationen suchen. Die ruffische Regierung würde vor Allem den Besitz von Batum anstreben. Auch ein gewisser Theil von Armenien solle mit dem Kaukasus vtreinigt werden. (Handel. Eisen über die Grenze Deutschlands.) Eine sehr wichtige Gruppe im Außenhandel Oesterreich'Ungarns und Deutschlands find Metalle und Metallwaaren und unter diesen wieder Eisen und Eisenwaaren. Aus den Handelslisten Deutschlands für 1875 geht hervor, daß Oestererreich-Ungarn von diesen Waaren 347,528 Zollzentner an Deutschlal»d abgegeben, daß ab^r aus Deutschland nach Ocsterreich-Un-garn 1.432,581 Zentner eingesührt worden, somit viermal mehr» als unsere Ausfuhr Über d»e deutsche Grenze beträgt. Von allen zwölf Posten bilanziren ftch zu Gunsten Oesterreich-Ungarns nur zwei — Stahl und Gewehre. Die Ausfuhr der letzteren wird dann ihr Ende finden, wenn die Neubewaffnung des deutschen Heeres vollendet ist; es bleibt somit nur unsere Stahlausfuhr, welche gerade doppelt so grob ist, als die betreffende Einfuhr aus Deutschland und sich auf 28,641 Zollzentner beläuft. (Landeskultur. Inspektoren.) In Oesterreich sollen von Staatswegen Inspektoren für Landeskultur eingesührt werden und hat das Ackerbauministerium bereits Einen für Schlesien, Mähren und Nieder-Oesterreich und Einen für Ober-Oesterreich, Salzburg, Nordtirol, Vorarlberg ernannt. Diese Inspektoren sind zunächst zur Wahrnehmung aller land-wirthschaftlichen Berhältniffe des ihnen zugewiesenen Gebiets und der Bedingungen zur Förderung der Bodenkultur behufs Information des Ackerbauministeriums bestimmt und werden nach Ermessen des Ministers entweder bei dieser Centralbehörde oder am Sitze einer politischen Landesstelle für die ihnen zugewiesene Ländergruppe verwendet. Dieses Institut, welches sich bereits auch in anderen Ländern bewährte, hat den Zweck, alle jene Bestrebungen zu fördern, welche sowohl seitens der Regierung als auch der im Interesse der Landeskultur thätigen Vereine dahin gerichtet sind, den landwirthschaft-lichen Fortfchritt unter Berücksichtigung der maßgebenden Verhältnisse und bei zweckdienlicher und gewissenhafter Verwendung der staatlichen Unterstützungen anzubahnen. Auch sollen die Inspektoren die Landwirthschafts-Gesellschaften insbesondere von allen jenen Obliegenheiten thunlichst entlasten, welche nur im Interesse der Information und amtlichen Evidenzhaltung der Regierung begründet sind. ZNarbulM Berichte. (Die ^Aufständischen" in St. Peter bei Königsberg.) Wie bereits mitgetheilt worden, hat der Pfarrer von St. Peter bei Königsberg nach seiner letzten Ber-urtheilung in Drachenburg mit einem Aufstande der Bevölkerung gedroht und konnte die öffentliche Ruhe für die nächsten Tage nur mit Hilfe der Gensdarmerie gesichert werden. Nun aber schreibt man der „Cillier Zeitung: „Kaum erfreuten uns die Gensdarmeriepatrouillen nicht mehr täglich, so benützten wahrscheinlich Anhänger der hier grob vertretenen Schulfeinde die Nacht vor der Eröffnung der Schule, um Fensterscheiben an derselben einzuschlagen. Am 7. November Nachts zwischen 11 und 12 Uhr wurde aber auf eine Weise gegen die zumeist liberalen Einwohner von St. Peter, namentlich aber gegen die einer gewissen Partei mißliebigen Personen demonstrirt, die ihres Gleichen sucht. Es wurde um diese Zeit eine regelrechte Katzenmusik den ruhig Schlafenden von einer Rotte, an deren Spitze die pfarrhöflichen Knechte standen, dargebracht, Thüren mit Steinen beworfen, disharmonische Ständchen Einzelnen zugedacht." V^Neuer Verein.) Zu St. Leonhardt ist ein ^Ltse- und Gesangverein" gegründet worden und hat die konstituirende Versainm-lung bereits stattgesunden. (Brandstiftung aus Rachsucht.) Karl Puschnik, Schneider in Kanischa bei Pettau, welcher aus Rachsucht gegen seinen Nachbar Josef Savetz und dessen Inwohnerinnen Anna Sitter und Ursula Stöger die Gebäude des ersteren in Brand gesteckt, isl von den Geschwor-nen für schuldig erklärt und von den Straf» richtern zu siebenjährigem schweren Kerker ver-urtheilt worden. (Neue Firmen.) In das Handelsre-gister des Kreisgerichtes Eilli sind die Firmen: „Alois Puschenjak", Schnittwaaren-Handlung, Eilli — „Gustav Jeuniker", Handel mit gemischten Waaren, Pettan, eingetragen worden. (Photographisch nachgemachte S t a a t s n o t e n.) Kürzlich wurde in Eilli eine Laibacherin, Namens Anna Gruber verhastet, welche gesälschte Staatsnoten (Einser) ausgegeben. Die nennunddreißig Stück, die man bei dieser Gaunerin vorgesunden, trugen u. A. die Bezeichnung X. p. 15 und "r. 34 und waren mittels Photographie erzeugt. (Ehrenbürger.) Die Gemeindevertretung von Praßberg hat die Herren: Dr. Kotschevar, Bezirksarzt in Eilli und Andreas Urek, Pfarrer in Heilenstetn zu Ehrenbürgern ernannt. (Faßai ch-S telle n.) Die Faßaich-Stelle, welche sür Sauritsch geplant war, soll nicht errichtet werden; dagegen hat der Handelsminister die Systemisirung einer solchen Stelle in Ankenstein versügt. (Evang. Gemeinde.) Am nächsten Sonntag den 25. d. M. wird in der hiesigen evang. Kirche das Todtenfest gefeiert. (Tabakverlag in Radkersburg.) Der Tabakverlag in Radkersburg, mit welchem auch der Tabak-Kleinverschleiß und der Kleinverschleiß von Stempelmarken verbunden ist, wird zur Bewerbung ausgeschrieben. Das Vadium beträgt 473 st. und können die Gesuche bis 29. Dezember l. I. bei der Finanzbezirks-Direktion in Marburg überreicht werden. Der Verkehr dieses Verlag betrug im verflossenen Äahre: an Tabak 94,458 fl. S1 kr., an Stempelmarken 7902 fl. V (Zur nächsten Landtag S-W a h l.) Die Herren Dr. Schutz. Stadtpsarrer in Wind.-Graz und Dechaitt Bohinz in Fraßlau werden einer Meldung des Grazer „Volksblatt" zufolge als LandtagS'Kandidaten auftreten. (Druckfehler.) In der „Letzen Post" der ?ir. 139 soll es liezüglich der russischen Verluste bei der Erstürmung von Kars heißen: SVOQ Mann. Theater (—8-) Dienstag den 20. November: „Größenwahn." Schwank in 4 Aufzügen von Julius Rosen. Nachdem das Stück glitcklich die Eensur passirt hatte, wurde dasselbe bei aus- verkaustem Hause den gehegten Erwartungen in jeder Beziehung entsprechend gegeben. Wir haben schon einmal die prächtige Diktion, den leichten, ungezwungenen Ton, das fließende In-einandergreifen der Szenen und die treffende Eharakterzeichnung der handelnden Personen hervorgehoben, Eigenschasten, die den Produkten des geistreichen Autors ungetheilte Anerkennung einbringen müssen und beschränken uns nur noch mehr auf eine kurze Skizzirung des Ideenganges in dem Stücke. Der in allen Gesell-schastskreisen als schädlicher Pilz wuchernde Größenwahn ersährt durch den Autor eine scharfe Geißelung und reflettirt sich in den Handelndell Personen, die verschieden in Alter und Stellung erwähnte Krankhcit zum Ergötzen der Zuschauer auch verschieden äußern. Ver-herrlichung de» eigenen Ich, Sucht nach Standeserhöhung, kil^derliche Affenliebe ohne Grenzen und tolle Äreiche eines sich Mann düilkenden Knaben sind Ausgeburten dieser Krailkheit, welche der Dichter in so kölnisches Gewand zu kleiden verstand, daß die Symptoine, der Verlauf und die anzuempfehlende Heilung derselben nur von drastischer Wirkung sein mußten Der Zuschauer wird in diesem Schwanke vom Anfang bis zum Ende in Spannung erlialten, ohne durch lange oder gar langweilige Dialoge und Reflexionen ermüdet zu werden ulld dieser Umstand erhöht noch den Werth des Stückes. Zu dem Gelingen eines Theaterabendes gehört aber außer dem erwähnten Faktor auch noch ein zweiter und den bildeten in erfreulicher Weife unsere strebsamen Darsteller. Ihnen gebührt das Verdienst, den Autor richtig inter-prelirt zu haben und er mag daran ebenso seine Freude haben, als wir denselben unser verdientes Lob aussprechen können. Haben auch alle nach Kräften gespielt, so erachten wir es dennoch für unsere Pflicht, die Hauptpersonen zu erwähnen. Herr Pauser (von Ringheim) bot wiedere eine Musterleistung und entfesselte durch seine unwiderstehliche Komik einen wahren Bei-sallssturm von Seite des übervollen Hauses, der auch dann wieder ausbrach, als Herr Kraft (Professor Ander) in gediegener Weise den Anfangs steifen und später verliebten Büchergelehrten zur Geltung brachte. Herr Müller (Major Lauter) ulld Herr Schöntag (Waller) standen den Genannten würdig zur Seite. Von den Damen sind Frau Dorn (Eugenia), Frl. Niederleilhner (Maria Ringheim) und Frl. Hanf (Konrad) zu erwähnen. Letztere hat die inänn-liche Rolle mit viel Verständniß durchgefilhrt und für ihr leichtes, natürliches und doch schalkhaftes Spiel oerdienten Applaus eingeheilnst. das Stück wird sich hoffentlich noch lange am Repertoire erhalten und die verdieilte Anziehungskraft bewähren. Das Publikum folgte »nit größter Aufmerksamkeit den Ausführungen der Darsteller, befand sich in der heitersten Stimmung und war fehr beisallslustig. Die Regie inöchten wir im Interesse des Publikums aufmerksam machen, die zu langen Zwischenakte wolnöglich zu vermeiden und sind überzeugt, daß bei der Wiederholung des Stückes der Wink beherzigt werden wird. Letzte Vost. Der Kaiser hat erklärt, seine Abficht bei der SpendUtig deS GrenzfondeS ski ge. weseu, daß derselbe für Grenzjwecte verweu-vet werde. Die Regierung in Petersburg hat die AuSHihr der Lebensmittel aus den Häfen des Schwarzen und deS A»ow'schen Meeres in das Ausland verboten. Die Bevölkerung der serbischen Grenz vrte am Timo? ist behi^rdlich aufgefordert wvrden. fich zur Räumung vorzubereiten. Die Rumänen haben Rahova nach dreitäMem Kampfe genommen. Sechzehn Bataillone Türken, welche VyrgoS eingeäschert und die Russen ange-griffen, find geschlagen und htntrr den vom zurtlckgeworfen worden. Course der Wiener Börse. 22. November. Einheitliche Staatsschuld ^ Creditattieu . . 207.— in Noten . 68.3V London . . 118.70 in Gilber . 66.7b Voldrente .... 74'— 18S0er et..Anl..Lofe 112.25 vantaktien . . . 814.— Silber .... 106.75 Napoleond'or . . 9.52 K. k. Münz-Dukalen 5.65'/, iiov Reichsmart . 53.75 Bener jnnge Man«, welcher den Katalog der Biicherleih« anstalt entlehnte, wird ersucht, selben zurückzustellen^^_ Zur Wahl als Hemeinderäthe werden empfohlen: III. Wahlkbrper Herr Friedrich Leyrer ftn. „ Ferdinand Varon Rast. II. WahlkSrper Herr Dr. Heinrich Lorber. (1342 „ David Hartman«. „ Anton Fetz. „ Johann Pichs, und für die EssaKwahl „ Alois Onandest. I. WahttSrper Herr Zranz Halbärth. „ Andreas Ragy. „ Dr. Lorenz Modrinjak. „ Johann Gutscher. Lizitation. Mit Bewilligung des löbl. StadtamteS Marburg findet am Samstag d. i. am HM. November l. I. Bormittag 9 Uhr u. zw. in der Wohnung deS verstorbenen Herrn Ar. Johann Hkotzmnth, Tegetthoffstraße Nr. 2, 1. Stock links, die freiwillige Berfteigerung verschiedener Effekten, alS: Wertheim sche ttasse, EinrichtnngSstücke, Herren- «. Damenkleidnng, Wäsche zc. :c. statt, — wozu Kanflupige höf-lichst eingeladen werden. (1345 Nr. 16372. Exekutive (1344 UaheniffenBersteigernng. Vom t. k. Bezirksgerichte Marburg l.D.U. wird bekannt gemacht: ES sei über Ansuchen der Katharina Macher durch Dr. Lorber die exekutive Feilbietung der dem Alois und der Ka» tharina Schmiderer gehörigen, mit gerichtlichem Pfandrechte belegten und auf 7264 fl» 41 kr. geschätzten Fahrnisse, alS: KaffeehauS-, gimmer-,^Kücheu- u. BadehauSeinrichtuog, Tischlerwerkzeuge, Buchforderungen, Bauholzvorräthe, Bretter, Pfosten:e. bewilliget und hiezu zwei ^ilbietunaStagfatzuugen, dle erste aus den BS. November, die zweite auf deu >B. Dezember 1877, jedesmal von S—12 Uhr Bor-und nöthigenfalls von 3—6 Uhr Nachmittags im Wohnorte der Exekuten mit dem Beisatze angeordnet worden, daß die Pfandstücke bei der ersten Feilbietung uur um oder über deu Schü-tzungSwerth, bei der zweiten Feilbietung aber auch unter demselben gegen sogleiche Bezahlung und Wegschaffung hintanMeben werden. K. k. Bezirksgericht Marburg l. D. U. am 5. November 1677. Wohnung mit S Ziwmiia und küch» ist iu der «Sratnn-ftrah« Str. 24 sogleich zu vergeden. (IS2S Eil schl>« Mlirtes Mmn im 1. Stocke ist sogleich zu vergeben. Anfrage Domplatz 6. (1279 «eh» eintragliche Ledeeer« Realität in ßvbersteiermare ist ju veriauftn »der zu verpachte«. (800 Rähertt im Comptoir oe» Blatte». L. A. 3. 12Lg0. (1ZS7 Kundmachung. An der Landes Obst- und Weinbanschnle bei Marbnrg wird vom 1H. bis 16. Dezember 1877 ein für Keker- wirthschast abgehalten, welcher in einem täglich von 10—12 Uhr Vormittag stattfindenden Unterricht und praktischen Demouftrationen an Nachmittagen die Theorie und Praxis der Weinbereitung und Kellerwirthschaft zum Gegenstande hat. Der Eintritt in diesen CurS, welcher vom Fachlehrer Herrn Heinrich Aalmann abgehalten wird, ist jedem Steiermärker, welcher über 18 Jahre alt ist, die nöthige Vorbildung und Jn-tereffe an dem Gegenstände hat, gestattet. Die Zahl der Theilnehmer darf 20 nicht überschreiten. Die Aufnahme in diesen CurS geschieht uur über schriftliche Meldung bis 6. Dezember l. I. bei der Direktion der LandeS-Obst- und Weinbaujchule bei Marburg, welche nähere Auskünfte darüber bereitwillig ertheilt. sondern eine praktische und solide l!linslltii>. Schweinhaar«!», Schaswalle, alle» IIMI', Marbnrg, Burgplatz. »ck Z. S7«0. EdM. (13S2 Bom k. k. Bezirksgerichte Marburg rechtes Drauufer wird bekannt gemacht; ES sei in die freiwillige öffentliche Versteigerung der zuyl Ber-laffe dtS zu Kranichsfeld verstorbenen Martin Sagadin gehörigen Realitäten und Fahrniffe zu Kranichsfeld gewilliget und deren Bornahme auf den 4. De»ember 1877 Vormittag Vvn V—IM Uhr an Ort und Stelle der Realität in AraniehSfeld angeordnet worden. Hlezu werden Kaufiustige mit Dem eingeladen, daß die Realitäten einzeln und gesondert verkauft «verdeu. daß jeder Lizitant ein IV^/gigeS Va ium vom AuSrufSpreise zu erlegen hat und daß Schätzprotokoll, GrundbuchSeztrakt uud A-zitationS.Bedingniffe täglich beim GerichtSkom-missär Dr. Franz Radey, k. k. Notar zu Marburg eingesehen werden können. Die Pfandrechte der Satzgläubiger werden durch diefe Lizitation nicht berührt. Marburg am S. November 1877. Eicht- ltttdNdeumlitismus- Leidende, die keine anderweitige Hilfe erlangt haben, wollen fich an Unterzeichneten mit einer genauen Krankheits-Beschreibung wenden, da eS ihm gelungen ist, nach SSjähriger Erfahrung Tausende auch sehr schwere und langjährige Kranke durch äußere, jedem Zustande angepaßte Mittel noch zu heilen. — Als Beigabe zu Bädern sind selbe unübertroffen. — gahlreiye Dankschreiben liegen zur Einsicht vor. Preis für e,n Flaeon 1 fl. Für wirkliche Arme billiger. (12Sb Zpt)ial-Ayt il» Thanr bei Lall, Tirol. liche Arme billiger. Die Kiene lllu8t>iltv8 kamiliekblatt. »Die öisQS^ i3t siu I^iedliugsdlstt ^väsr i Zsbilästvll k'auulis, vslolis äassvibs ksuvt. Äit^vks.n8 1678 dsxillut äisss sedvQ ausKS-stattotv uuü dooliijt iutsressavts 2sit8ol»ritt idrvQ 2st. ^1s ordsltsn ^dllskwsr ävs xavsou.ladrgallxvs ßSKSu äis Visrt°Mt.ri8 I ü.«« kr. ok°°. I «. 4« ler.ivo-. uur » «. °i° mi» ksmaläs äs8 Ualors o. L,awu»» « I..I I y« a I« Ikn >IliillstIvri8vIi ill OolüirboilÄruLk au»ßokükrtS8 26 »oti« a I» kr. dstitsit: .»,« -e.«« «.Iis ' dalläluuxsQ uuä ?0s1»mbvr. (1336 ^ /VoösöiÄtte?' au/' / vi« Verla/xs-kxpetlitioii övr .kieoe-, VIKki I., 8cI>eIIji>W»sse S leeaitwortltch« Red.Nt»», Dr»« luld «»rla» «o« »d«ard Ziilchi» >» vlardor».