Nr. 7. P r onN'toir ssnnzj. fl. ll. l!,i,^i, sl. 5>.5>s». F'lr die Zus!c>l,u,<, asl'j. «> !>, Mit dcv Post q.inn. fl. >>. I'.Ubj, f!, ?,5,<». Dicnstüg, n. Immer Inscriionögcdii l>v l>is w Zcilcn : nnal »ü» lr.. !i,n.Wlr., üm, l si.: sonst pr. Zcilc im.«ill.. 2m,5lr., ,",m. u» tl. il. i. >r. ^nicr!!l'ni>slcmvll jcdc<>m. :»l)li. 187« Mltlicher Tbeil. 3e. k. und k. Apostolische Majestät Haben mit Allcihöchstcm Hundschreibcn vom /'l. Jänner d. I, die Silvia von Schmcrlina zur Ehrcüdumc des adelig weltlichen Dnmcnstift^ Mlnia-Schul z» Ärünn allci' gi'ädigst zu crin'üin'» ycrliht. Oiskra in. P. Se. k. ulld t. Apostolische Maicstät habcu mit Allcrhöckstcr Einschließung vom 5,, Iänn,r d. I. den Krakauer OberlandeScirrichlsralh Eduard Arzt zum PnMeolcü t>l^ Kicisgrrichlcs in Ncu-Sandcc aller gnädigst zu crncnncn geruht. Herbst m. p. Dcr Vlinislcr dcS Iuneru hat dc» Obeiin^cnicur Franz Hoch en burg er zum Baurathe, die Insscnieurs Iohauu Licbich lind Johann Schöbcl zu Oberinac-nieuls und den Banadjunclcu Karl Nybul zum In> ycnicnr für dcn Staalsbandic^st in Steicrmarl crnanut. Der Iustizmiiiistcr hat dem Bczirtsgcrichlsadjunclc» in Tionc Antun Castelpiclra die augcs»ch!e Ucbcr-sctzunq in gleicher Eigenschaft zn dcm BezirlSaerichlc in No^aredo bewilligt und den fiühcren provisoiischc» Bc-zirksamlsacloar, »u»mchrigci> Auscultailic» Gregor Ni^ gos znm BezirlSgerichts^djuncten in Til'üe ernannt. Dcr Fi»ai!',!nin!slcr l,at dem Hilfsämlcradjulnlcn Leopold Kunz eine Hilssülulcidircclorstcllc im Finanzministerium verliehen. Nichtamtlicher Theil. Politische Uebersicht. ztnibach, 10, Jänner. Wir haben das Resultat dcr salnstägigcn Verhandlung im Ad rcßansschusse des Abgcord-uctenhauscS bereits mitgetheilt. Wcitcr unten geben wir die Details der interessanten Sitzung und den abgelehnten Adreßeutwurf dcs Grafen Spiegel. Ein englisches Fachblatt dcr ..Bullionist," bringt eine Rundschan über die ttage der Finanzen in Deutschland und Oesterreich. Dem letzteren Staate wird dic Anerkennung gezollt, daß er erfolgreich bemüht sei, angchänfteu Verpflichtungen nachzukommen. Dcr Kaiscr und seine Ncgicruug hätten ganz Enropa in dieser Rich tung mit Bewunderung erfüllt und Sympathien aller Orten gewonnen. Das letzte Budget weise ein sehr kleines Deficit auf, zu dessen Deckung leine nene Anleihe er- forderlich sei. Augenscheinlich würden die StaalSgcl^r zur Regelung dcr Finanzen, zur Erhaltung dcr Nuhc im Innern und zur Förderung dcs Handels mit dcm Auslande verwendet. Epoche machend ist in dcm bisher ziemlich geregelten Pcrlansc dcs Concils cine von Wiener Blättern gemeldete Rede des Bischofs Stroßmaycr in der Congregation vom 28. December. Unsere Leser werden sich entsinnen, daß der Bisiliof als ;u dcr Opposition zählend ansgcsi'chrt wurde. Wir eutncl'mcn ocm ..N W. Tagbl." nachstehende Schilderung dcr denkwürdigen Scene: Die letzte Sitzung des Concils im alten Jahre fand am 2tt. December statt und ihr Charakter war wesentlich verschieden von dem dcr vorangegangenen Si'< znng. Dic Opposition trat auf und das wirltc wie das Platzen einer Bombe, In dieser Sitzung spra-chcn - Msgr. F ogarassy, griechisch-unirter Erzbischof vou Karlsburg, Msgr. Stroßmcücr, Bischof von Bosnien und Sirmicn, Msgr. Gc nouilha c, Bischof vou Grcuoblc, und Msgr. Caixal y Estradc, Erzbischof vou Urgel. Dic Rede des Bischofs Stroßmcycr war ein Ercigniß. Sie richtete sich gegcn dic vorgelegten Dc^ crctentwürfe, die von den Vätern genchmigt werden sollten, und gcgcu die Arbeiten der Borbcrathungs ausschüssc überhaupt. Dic Arbeiten, licmcrttc der Red ner, sind durchtränkt von dcn Einflüssen dcr Jesuiten und sie tragen den Stempel ihrer kehren. Die weiteren Ausführungen dcs hochwürdigcn Bischofs wn Diakovar waren von einer übcr alles Vob erhabenen Bcrcdtsamkcit getragen. Diese seine Rede stellt ihn in dic Ncihc dcr berühmtesten Redner unseres Iahrhl'.ndcrts. Seit dem Pater Ventura hat sich in Rom noch tcinc Stimme vou gleich erhabener Bcrcdtsamlcit erhoben. Als dcr Bischof seine douncrndc Philippika gegen die Gesellschaft Icsu begann, erhob sich Kcr Präsident, dcr Cardinal Capnlti, ^egat dee heiligei, Batcre«, um dci, Redner zur Ordnung zu rufen. Dcr Cardinal bemerttc in seinem Ordmmgs rufe, daß cinc solche Sprache ungeziemend sci. Da cnt-gcguctc Äisgr. Stroßincycr in höchster Bewegung.- „Ein Bischof hat nur auf dic Stimme seines Gc^ wisscns zu hören. Die Kirche Gottes ist vou dcu Jesuiten bedroht, und ich habe mich crhobcu, sic zu vertheidigen. Nicht gegen die Kirche, sondern gcgcn die Gesellschaft Jesu richte ich mcinc Worte in mcincr Eigenschaft als einer dcr Hirten dcr Hccroe unseres Erlösers und als Mitglied dicscr Versammlung, durch welche dcr heilige Geist unmittelbar sich tuudgidt. Der heilige Vater hat uus der Frcihcit unserer Berathungen vcr-sichert und dicsc Freiheit nehme ich für mich in Anspruch." Ulld ohne sich wcitcr unterbrechen zu lasscu, sehte Bischof Stroßmeycr seiuc niederschmetternde Rede fort, in der sich eiserne Vocn't mit einem Schwünge ciute, der an dic gottcrfnlltcn Wortc dcr größten katholischen Redner hinanrcichtc. Dic Versammlung ward vou den Sätzen dcs Bischofs bcwcgt, wic das Meer, wenn eS vom Sturme erfaßt wird. „Ich beschuldige die Jesuiten, dcu Gcist, die Vchrc und dcn Unterricht dcr Kirche verderbt und gefälscht zn haben," rief Ttroßmcycr, und ähnliche Beschuldigungen, dcncn die Bcwcisc folgten, ficlcn auf dcu Orden wie ein dichter und schwerer Hagel schlag nieder. Die Icsuitenpartci war gereizt und end-lich wüthend, aber uutcr dcr Wucht der mächtigen An klagen mußte sie die Stirne senken. Bis zum Schluß hiu steigerte sich dic Gewalt dcr Angriffe und namentlich der dritte und letzte Theil dicscr denkwürdigen Rede er hob sich zu cincr schrecklichen Anllagc gcgcn den Orden. Da richtctcn sich alle Blicke aus den Pater Bcckx, den Ordcnogcncral dcr Icsuitcn, der scincn Sitz auf einer der vorderen Bänke, gegenüber der Rcdncrbühnc innc hat. Pater Bcckx saß unbeweglich da gleich cincr Statue und hielt, ohne mit den Augen zu zwinkern, das furchtbare Feuer dieser Rede aus, welches gewaltiger war, als das cincr Batterie von Geschützen. Nach dcm Bischof Stroßmeyer sprach der Bischof von Grcnoblc, ebenfalls von der Tribüne. Seine gelehrte und sehr gemäßigte Rcdc griff die Gesellschaft Jesu, ihre PrilU'ipien und dcn Einfluß, dcn sie in Rom übt, in ganz bedenklicher Wcisc an. Als dic Sitzung geschlossen wurde, umdrängten alle der Opposition angehörigcn Väter dcn Bischof Stroß meycr, um ihn zu beglückwünschen. Selbst dic Eardinäle machten ihm alle Complimcntc übcr sein bewunderungswürdiges Talent. Dic päpstliche Rcgieruug hat nicht allein mit der bischöflichen Opposition, sondern auch mit dem Deficit zu kämpfen. Dem „Volksfr." wird hierüber auS Rom gcschiicbcn, daß in Folge einer Darlegung dcr Finanz-läge, wornach die Einnahmen 30 und die Ausgaben i»l) Millionen dctragrn, sich am 2. d. M. eine Anzahl ^rrmdcr nnd Einheimischer versammelte, um über eine solchü Oraanisirulia des P et er sp fcn n ias zu berathen wodurch diesem Mißverhältnisse dauernd abgeholfen werden könnte. Nach verschiedenen Debatten lam nian zu dcm Entschlüsse, dicsc Sachlage zn veröffentlichen, damit sie jedem Bischöfe als Richtschnur für seinen Eifer zur Förderung dcö frommen Wrrkcs diene. Bcmcrtcuswcrlh ist die Ansprache des französischen Iusti^ministers Ollivicr an die Beamten scincS Ministeriums. Er sagte zu ihnen unter andcrm.- „Mein sehr fester Wille wird meinen Principien dienen; von der Arbeit und dcm Verdienst allein will ich, ohne Rücksicht auf fremde Empfehlungen, die Beförderung eines 'sl'lllsll'llill. Aus den Vorträgen Karl Vogt's." U. Nur Stcinc und Versteinerungen neben unvcr, wcsten Knochen geben heute Zeugniß von cincr Vergan-genliclt, in dcr wir die ersten Anfänge menschlichen'Da-^ms crlcnncn. Es stammcn die gefundenen Gebeine von .-"ten chen, welche kein Mittel halten, andere Kräfte zn ucwaltigcn. als ihre Mnslcln nnd die Anwendung mög-l'chst harter Körper. Wie sehr dic Ersteren in jener Periode in Anspruch n.'°"?ü waren, in dcr die Kämpfe um das Dasein z," , b" whcstcn malcricllcn Kraft ausgcfochicn wur-Kn°l5 " ^ ^"'k ausgesprochenen Leisten an jenen Die M !^<. ^"" Gleite, dic uns hculc noch vorliegen. Naben „!'"ll "'Hie °bcr nicht aus. um allcu Auf-und zu d,. Mchcu. ^ ^ ^ Hicuschcn hcrautrclcn "äßiq ft^ ?, d"s Bedürfniß auch schon jcnc Verhältniß, tonnte das n'","' ^cschöpfc hindrängte. Dcr rasche Fuß ereilen, wie? ^"' "'^^ '"'^ le"cr Schnelligkeit Vcrlheidiguun ^ ^^leuderle Slcinart, und auch die sicherere, ausgich^ '"" ^°^"' Werlzeugcu ciuc viel mit den bloßcu Armen ""^ '""'^"' ^fährlichc, als die Dcr Stein, der n..l .. «, mit dem Stcinc. wenn ^ ^"' !^-' ""«. ?'^"' arbeitet wcrdcn konnte /ab ^' m> 7^'/"' ^'^ "" sftrünglicheu "" b'" ."' !, u , u»» d^ Erlnncrung an icnc * Vgl. Nr. 2 d. Bl. Periode pflanzte sich noch - zumal in dcn religiösen Kulten, die allerorts in cincr älterm Vergangenheit wurzeln — bis in dic Zcil fort, in wclchcr der Gcbranch der Metalle ein allgemeiner geworden war ; sie ragt noch in dcn jüdischen Cultns hinein. D^r Stein wnrde für reiner und edler gehalten, als das Metall. Vielleicht darum, weil cr reines Gölter, Prodntt und an seiner Entstehung nicht Mcnschcnlraft mitgewirkt, vdcr viel-leicht, weil cr nicht dcr Oxydation uuterworfen war. wic die unedlen Metalle, die sich doch besser tmrch ihrc Härte besonders zu Werkzeugen cignctcn. Wic dem aber auch sci, man unterscheidet heute drei Perioden der Steinzeit, deren Charakteristik«»» darin liegt, daß damals leine Metalle gekannt waren. Sie fällt in die Periode vor, während und nach der Eiszeit, nach dcrcn Ablauf cin neues .Ainm imd rinc ucuc Civilisation auftrat. Keinc Sage oder legende gibt uns indogcruiani-schcn Völkern, dcrcn Sprache erst aus spätererZcit stammt. Kuudc von jcncr Pcriodc, von welcl,cr wir bci dcu Chi-ucscu übrigens noch Spuren finden. Alle Wurzclwörlcr für Metalle sind in unserer Sprache indogermanischen Ursprungs. Dic zahlreichsten Ucbcrrcstc, welche uns Kunde aus dcr damaligen Zcit bringen, stammen aus Höhlen, und dies begreift sich. wenn man berücksichtigt, daß in diesen die eingelagerten Gegenstände einerseits ain sichersten geacn Vcischlcppnng verwahrt waren, anderseits aber dic verschiedenen Ausschwitzungcu dcS Gesteins cinc Decke über jcuc Reste bildeten, welche dercn^ Verstreuung cin mächtiges Hinderniß entgegenstellte. So fand man in dcr Höhle dcs Ncandcrthalcs drei Schichten, die, durch Tropfstein gebildet, von einander getrennt waren. In der untersten, die — offenbar au cin südlicheres Klima gcwohnlc — Höhlcnhyänc. In dcr zweiten aufgeklopfte Rennthierknochcn mit Steinwerkzeugen; in der dritten endlich Skcletc von Manlwurfcn, von Füchsen, die hier ihren Raub verzehrt hatte», wofür die Gegenwart zahlreicher Hühncrtnochen fpricht. Dic reiche Vegetation (welchc cinc nothwendige Folge dcs Rciuigungsproccsscs dcr Atmosphäre von dcr massenhaft in ihr angehäuften Kohlensaure war) ermöa-lichlc cS im Vereine mit dcr in dcn älteren Zeilen noch größcru Scltcnhcit des Menschen dcn vflanzenfrcsfcuden Thicrcn, fich mafscnhaft zu vermehren. Sie fanden in dcr reichen Vegetation hinreichende Subsistenzmittel, und schufen durch ihrc Körper dem Raublhicre wieder die erleichtert Exislcnz. Es kann nns darum nicht wundern, aus jcncr vorgeschichtlichen Periode Unmassen Reste von Thieren zu finden, wic man solche, wcnnalcich im ver-mindcrlcn Maße, noch häufig in den von Menschengewühl mehr abscits liegenden graSreichen Stätten ent-ferntcr Zonen antrifft. Aber nicht nur cinc größere Zahl von Individuen lebte in dcr damaligen Zcil, sondern es gab damals auch crwicscncrnmßcu eine größere Anzahl von Arten. Es ist gewiß interessant, zu beobachten, wie ein Theil jcncr Thiere, dic übrigens (in wic weit man aus dcn Knochcnrcsten. die heute nur mehr für das Gewesene zeugen, schlttßcu kann) durch größere Massenhastigleit ausgezeichnet warcn und sich, inwiefernc eS sich um Raul'lhicrc handelt, durch ciucu höhcrn Grad von Wilb-hcit charattcrisirteu, theils ausstarben, theils aber auswanderten. Diese Auswanderung erfolgte nach Norden und Süden von den großen Glelschcrriegeln, welche zur Zeit > der Eisperiode Europa durchzogen. 42 jeden abhängen lassen. Ich werde glücklich sein, wenn! irgend ein verborgen gebliebener, von Niemandem pro-tcgirter Mann sich mir durch seine Geschicklichkeit und sein Talent vcmcrklich inachen wird. Diesen werde ich erheben auf Kosten des Anderen, der nur mächtige Gönner für sich hatte. Als ich das Glück hatte, an dem großcu Werke ciueS Souveräns mitzuarbeiten, der sich einer bedeutenden Macht zu Gunsten des Landes entäußerte, war es das Justizministerium, Welches ich mit Vorliebe von dem Vertrauen des Kaisers begehrte. Warum? Weil mein ganzes Leven lang meine Blicke auf das Recht und die Gerechtigkeit gewendet waren. In unserer Zeit wird das politische Leben von dem Interesse und von der Leidenschaft, von dem Parteigeiste berührt; man sucht seine Feinde zu Boden zu werfen, ein großes Vermögen zu machen, seinen Ehrgeiz zu befriedigen. Nun denn, Sic und ich, wir müssen, wenn wir alle Tage über der Pforte dieses Haufes das Wort „Justiz" lescn, dieses Wort zur Wahrheit und zum leitenden Gedanken unserer Handlungsweise machen." Die schon einigemal erwähnte sozialistische Verschwörung in Rußland (dic sogenannte Tschcrkessoffschc Verschwörung) wurde, nach der „Köln. Ztg.." auf folgende Wcisc durch reinen Zufall entdeckt: Vor einigen Wachen erhielt ein Petersburger Geschäfts« mann einen aus Genf datirten Brief, der mit Bezug' nähme auf frühere, dem Adressaten unbekannt gebliebene Mittheilungen die Uebcrscndung von Pioclamationen begleitete, welche das Voll aufforderten, am 19. Fe^ druar 1870 zu den Beilen zu greifen und das Joch der gegenwärtigen Regierung zu brechen. (Der 1^. Februar des nächsten Jahres ist bekanntlich der Tag, an welchem die Schollenpflichtigkeit der ehemaligen Leibeigenen aufhört und die Freizügigkeit der russischen Bauern beginnt.) Der Empfänger des Briefes und der Procla-mationen wurde alsbald gewahr, daß dcr Postbote ihn mit einem Namensvetter uerwcchsclt h.ibe, und übergab die in scinc Hände ^fallcnc Sendung dem Chef dcr dritten Abtheilung der kaiserlichen Kanzlei (geheime Po-li^ci), Grafen Schuwaloff, dcr sofort mit dem Justiz minister Grafen v. d. Pahlcn in Beziehung trat und in der Stille eine Untersuchung anordnete. Es stellte sich bald heranö. daß der Petersburger Friedensrichter Tscherkessoff zu den Häuptern einer geheimen Gesellschaft gehörte, die namentlich unter jüngeren Gelehrten, Beamten u. s. w. zahlreiche Anhänger zählte und viele Personen umfaßte, welche früher im Verdacht gestanden hatten, zn jenem Bunde zu gehören, in dessen Auftrage Wladimir Karakasoff sein berüchtigtes Attentat gegen den Kaiser unternommen. Eine bei Tschcrtessoff vorgenommene Haussuchung blieb anfangs erfolglos - als aber nach der Zuziehung von Iustizbeamteu Tscherkcs-soff's amtliche Papiere mit Beschlag belegt wurden, ergab sich, daß dieser das Bundesarchiv oder doch einen Theil desselben unter seineu Acten versteckt hatte. Seitdem sind die Fäden der Verschwörung enthüllt und 15l) Pcrsonen als Theilnehmcr derselben eingezogen worden, meist junge Leute, die schou seit längerer Zeit im Verdacht radicaler sodcr, wie man hier sagt. nihilistischer) Gesinnung standen und durch gehcinnnßuolle Rciscn in die nördlichen Gouvernements das Mißtrauen dcr Gendarmen wachgerufen hatten. Die Sache hat natürlich große Sensation erregt, denn sie beweist, daß Mura-wieff's Strcifzug gegen die Nihilisten nicht so erfolgreich gewesen ist, als vielfach angenommen wurde. ! Parlamentarisches. Adr eß - Ausschuß. Wien, 8. Jänner. Der heutigen Sitzung des Adreß-Ausschusses wohnten von Seite dcr Negierung sämmtliche Minister bei. Bei Beginn der Sitzung wird eine Petition des Forlschrittsverems von Pcttau überreicht, welche die Be< schwörung des Verfassung von Seite des Kaisers zum Gegenstand hat. Hierauf nahm Minister - Präsident Graf Taaffc das Wort. Zur Kennzeichnung dcr Stellung des Ministeriums erkläre er über Aufforderung der Minister, daß sämmtliche Mitglieder des yegeiiwärtiaeu Ministeriums, ihre Demission gegeben, duß Se. Majestät sich jcdoch die Erledigung vorbehalten und angeordnet habe, daß die Minister bis zur eiflicßcndeu Entscheidung die Gc° schäfte fortzuführen halten. Abg. Schindler stellt hierauf die Frage, wer mit dcr Leitung dcr großen politischen Fiagen betraut weldc, worauf Graf Taaffe ciwidert, daß dieselben Minister wie früher damit l'caufliagt seien. Ucbrigcns könne eine große politische Action allerdings unter den jetzigen Umständen uicht stattfinden. Auf die Auflage des Abg. W olfrum, warum die Minister die Demission gegeben haben, erklärt Minister Graf Taaffe, daß er vor der Entscheidung durch Sc. Majestät diese Frage nicht beantworten könne. Abg. Suctrc findet die Situation der Minister > correct. ..,^„ Die Abgeordneten GrocholSti und Tinli sprechen sich dahin auS, daß die Behandlung dirftr Frage zu keinem Resultate führe und deshalb frucht, los sci. Lctzlcrcr fügt hinzu, daß die Situation eiue pcuiblc sei; dem Tadel könne er sich nicht anschließen; wenn dcr Kaiser sich nicht entschließt. die Demission auzu-nehmen, so müssen die Minister die Geschäfte forl^ führen. Abg. Kurauda äußert sich dahin, dah jedenfalls die Scene, die sich hier abgespielt, einen wichtigen Fingerzeig für die Minister enthalte, denn, was hier im Iicgrenzten Kreisc des Ausschusses stattfinde, könne doch uicht vor dem gesammten Hanse, vor den Augen des Reiches in ähnlicher Weise sich wiederholen; mögen denu die Minister biS dahin einen Entschluß fassen. Hierauf oellicst Alig. Graf Spiegel seinen Entwurf (s. oben), gegen welchen die Aba. Schindler. Kuranda, Varon Tinti, Wulfrum, Dr. Klier, Skene und Baron Eichhoff sich mit Entschiedenheit ans-sprechen. Abg. Dr. Rechbauer findet an dem Entwürfe zwar Manches abäudcrungöwürdig, im Ganzen hält er den Vorwulf „verschwommen," den man der Spiegel-schen Adresse machte, uicht für gerechtfertigt. Abg. Grocho lsti und Svctec sprechen sich fü> den Eulnnnf aus. Abg. Stcue stellt den Antrag, über den Entwurf des Abg. Grafen Spicacl zur Tagesordnung überzugehen uud cin neues Subcomitö cilizusetzen, welches mit der Aufgabe, einen urucn Entwurf auszuarbeiten, betraut werden soll. Ueber diesen A.trag entspinnt sich eine neue Debatte. ,..,„ ^ Um 10 Uhr schreitet man zur Abstimmung; vor derselben stellt Abg. Kuranda den Abänderung«-Antrag: „cs möge nicht cin neues Subcomit^ eingesetzt, sondern sogleich behufs Zeitcrsparnih cin Berichterstatter gewählt werden, welcher mit dem Entwürfe ciner neuen Adresse betraut werden möge." Bei dcr Abstimmung wird dcr Antrag Skcnc's iu seinem ersten Theil, den Uebergang zur Tagesordnung betreffend, und Kuranda's Zusatzautrag mit einer Majoiität von 8 gegen l> Stimmen angenommen und Baron Tiuti mit einer Majuiität von !) Stimme» zum Berichterstatter gewählt; 5 Stimmen fielen aus den Abgeordneten Rechbauer. Adreßentwurf des (tzrafen Spiegel. Der von dem Abg. Grafen Spiegel verfaßte und in der samstägigen Sitzung des Adreßausschusse« des Abgeordnetenhauses abgelehnte Adreßentwurf lautet: , Eu. k. und k. Apostolische Majestät! Wenn Eu. Majestät mit Genugthuung auf die erfolgreiche Thätigkeit des Reichsrathes iu dcr abgetan^ fencn Scfsion zurückzublicken und die fortschrittliche En! Wicklung des Reiches auf Grundlage verfassungsmäßiger Institutionen hervorzuheben geruhten, so lauu das trcu> gehorsamste Abgeordnetenhaus in diesen anerkennenden Worten nur die Bestätigung seiner eigenen Ueberzeugung erblicken: daß die Freiheit die sicherste Grundlage des Gedeihens der Staaten ist. Von dieser Ueberzeugung durchdrungen und von dem Bewußtsein getragen, daß nur in Anwendung die^ scs Grundsatzes die großen Aufgaben gelöst werden können, welche noch unser harren, werden wir unsere Ar^ beilen mit jenem Muthe und jenem Vertrauen beginnen, welche allein ein glückliches Gelingen erwarten lassen. Auch wir beklagen cs, daß dcr Durchführung drs Wehrgesetzcs in einem Theile DalmaticnS bewaffneter Widerstand entgegengesetzt wurde und sich die Regierung zur Verfügung von Ausnahmsmaßregcln genöthigt sah. Wir wcrdcn dieser Frage die eingehendste Prüfuug widmen ; denu Achtung vor dem Gesetze ist ein Grundpfei« ler jeder staatlichen Ordnung und eine humane Durchführung desselben dem Geiste dcr neuen Oseetzgebung cut' sprechend. Den dem Reichsrathe übergebencn Gesetzen über Strafprocehordnung, Civilproceßordnung, Notariatsord-nuua. Strafgesetz, über die Ardeiteroerhältnisse. die Steuerreform, das Budget werden wir so wie sämmtlichen uns zugewiesenen Arbeiten die vollste Aufmerksamkeit schenken. Wenn wir auf alle diese Vorlagen hinweisen, durch deren InSlcbcutretcn wir einen weiteren Fortschritt in dcr Entwicklung unseres Vaterlandes anzubahnen hoffen, können wir nicht umhin, auch dem Wunsche Ausdruck zu geben, daß die Stellung von Kirche uud Staat in dcr Weise geregelt werde, daß beide, von einander unabhängig, sich ganz den hohen Zielen zuwenden lünnen, welche ihnen gesteckt sind. Von dem Augenblicke an, wo diese Stellung eine geregelte ist, werden jene Störungen aufhören, welche wir auf daS tiefte beklagen und wodurch das Recht des Staates nicht minder empfindlichen Angriffen ausgesetzt ist als die Würde der Kirche. Wir sprechen die Erwartung aus. daß die Regierung mit kräftiger Hand die in verfassungsmäßigem Wege zu Stande gekommenen Gesetze aller Orten zur Durchführung zu bringen und jeden etwa noch dagegen Durch die damaligen Verhältnisse, speciell durch die damalige Verthciluug des Wasser?, gewaunen die nicht vergletscherten Theile ein Inseltlima, dessen Eigenthümlichkeit in einem reichern Gehalte von Feuchtigkeit in der Luft besteht. Diescs Verhältniß läßt keine stärkeren Extreme dcr Temperatur aufkommen, wie solche im continentalen Klima an der Tagesordnung sind. Die Winter sind in einem solchen Klima milder, die Sommer kühler, und damit sind auch die Bedingungen des Wachsens der Gletscher gegeben. Als ein Beispiel, wie verschieden das Insel- und das continentale Klima die Vegetation beeinflussen, kann der Umstand dienen, daß in England mit seinen bekannter Weise milderen Wintern die Traube nicht mehr reift, während sie bei uus, in denen die rauhe Jahres-zeit oft äußerst niedrige Tempcraturgrade bringt, prächtig gedeiht, und umgekehrt übermintcru in Schottland Pflanzen in freier Luft, die unserem Winter nicht widerstehen. In jenem Insclklima begegneten sich Geschöpfe, nnd lebten Thiere nebeneinander, die man heute durch weite Strecken gelrennt findet. DaS Mammuth. das Nashorn mit knöcherner Nashornscheidcwand, und das Flußpferd wurden damals in Europa angetroffen, wie dies die Reste, die man in den Diluoial-Schichten findet, bezeugen. Wenn diese Reste hinsichtlich dcS Flußpferdes auch nur mehr iu Knochen bestehen, so war man hinsichtlich des Mammuths und deS Rhinoceros so glücklich, ziemlich conscrvirte Thierleichen in dem vereisten Schütte der Polarländer zu entdecken. Man fand, daß das äußerst plump geformte Mammuth aus der Elefantenart eine dicht bepelzte Haut besaß, welche dasselbe befähigte, in rauhereu Klimatcn zu leben. Dafür aber, daß es wirtlich in Gegenden lebte, welche sich durch cin lältereS Klima auszeichneten, spricht dcr Umstand, daß man in den Kerben der Zähne der aufgefundenen Leiche. Spuren von Pflanzen fand, die sich bei der mikroskopischen Untersuchung als von Nadelhölzer» hcrstammcnd erwiesen. Diese Periode dcr Riesenthierc, deren Spuren nur mehr als Knochen im gläubigen Mittelaltcr aufge' funden wurden, gaben den Anlaß zur Entstehung der Sagen von Niesen und Diachen, uud Allem, was da-mit zusammenhängt, und dcr religiöse Glaube, oder richtiger gesagt, der religiöse Aberglaube, der damals Europa beherrschte, brachte jeue thierischen Ueberrestc mit Wundern iu Verbindung, um damit Anlaß zu gewinnen, das Volt noch mehr zu verdummen. Jenen Thicrriescn aus der Welt dcr Pflanzenfresser standen Raubthierc gegenüber, deren Arten wir übrigens auch noch heute antreffen, die sich aber durch eine mächtigere Größe und einen höheren Grad von Wildheit von ihren heutigen Namensvettern — oder höchst wahrscheinlich Abkömmlingen — auszeichnen. Der Höhlenlöwe, der Höhlentieger, die Höhlcnhyane, deren Knochen man heute in den diluvialen Schichten findet, zeugen durch die stärkere Ausbildung der Leisten, mächtigere Ausbildung der Oberbrauen - Gegend, einen höhern Grad von Kraft uud Wildheit, als wir sie heute bei den gleichnamigen Thieren der Gegenwart begegnen. Die Schläfcnmustcl scheinen äußerst mächtig ausgebildet gewesen zu sein, was für eine hochgradige Ausbildung der Freßwerkzeuge spricht, in deren Entwickelung wir einem ziemlich richtigen Gradmesser der Wildheit und der Raublust eines Thieres begegnen. Wenn ein Theil der damaligen Thierwelt ausgestorben ist, weil er offenbar im Klima dcr neuen Periode nicht mehr die Bedin-, gungen seiner Existenz finden konnte, sv wanderten andere, getrieben von dunklen Instincten, vielleicht auch geleitet durch eine mehr und mehr zurückweichende Flora in ferne Gegenden aus. und ist eS höchst iuteressant zu erfahren, daß dcr Zug vieler Thiere aus jener Periode von Südcn nach Norden, aus dcr Ebene in die Hochgebirge ging. So ist das Rcnnthier, welches Eäsar noch in den nördlichen Gegenden Deutschlands antraf, das Elcnthier, welches im Mittelalter noch als Elch in der Schweiz gejagt war. dcr Polarfuchs, der Gisamochs, der Vielfraß, dcr Lämmig ausgewandert, und finden sich heute nur mehr in den kältern Zonen. Eö ist uustreitig von hohem Iuteresse, zu verneh« men, daß die Thiere, welche zeitlicher ausgewandert, heute bereits höher im Norden hausen, als jene, die ihre Wanderung erst in späteren Zeiten angetreten; bei dem Umstände, wo der Fortschritt der Naturwisscuschaft es außer allen Zweifel gefetzt, daß die einfachsten Gesetze der Mechanik im Gange dcr Welten das materielle Leben und damit alle scinc Aeußerungen (zu denen wir bei Menschen auch die geistigen Functionen zählen) beherrschten, zweifeln wir keinen Augenblick, daß weitere Studien uns Aufklärung geben wcrdcn über die Kraft, welche nicht nur die Magnetnadel, sondern auch einen Bruchthcil der Thicrwelt a.cgcu Norden zieht; man wird vielleicht in dcr Organisation dieser Gcschöpfc den Grund dieser merkwürdigen Erscheinung finden, uno damit dcr Lösnng des Räthsels über manche Erschei» nuugcn im Leben der Menschheit einen Schritt näher gerückt sein. Solches darf der Enkel jener Wesen erstreben, die sich vor einer Zeit. die im Lanfe dcr Ewigkeit nur nach Augenblicken zählt, im ersten Zustande der Wildheit befanden, sich aber aus einem Stück geschlagenen Steins die Wege zur heutigen Cultur ebneten. Dr. Glatter. (W. Med. W.) 43 vorhandenen Widerstand im gesetzlichen Wege zu beseitigen wissen wird. Indem wir unser,.' unerschütterliche Ucbcrzcnguua, aussftrcchen, daß die in legislativem Wege der Verein-baruua. zwischen K,l)nc n»d Volk entstandene Verfassung nnr auf dem in der Verfassung selbst vorgezcichnrtcn Wcac eine Aenderung erfahren kann, erwarten wir, daß es sich die Ncaicrnng zu ihrer besonderen Aufgabe machen wird, Wege zur Schaffung befriedigender Zustände anzubahnen; denn wir theilen das Bedauern Eu. Ma-jcstät, daß dies thatsächlich bisher nicht erreicht wurde und daß nicht allenthalben von dem Rechte der Vertretung Gebrauch gemacht wi'.X Wir sehen den Mittheilungen, beziehungsweise Vorlagen entgegen, welche rücksichtlich der Wahlen in den Reichsrath in Aufsicht gchcllt sind, und werden uns die auch von Eu. Majestät bezeichneten Grenzen bei Gel-tcndmachnng der verschiedenen Anschauungen und Wünsche in Beziehung auf diese Fra^c so wie auf jene der Weiterbildung der Berfafsnua vollkommen gegenwärtig Hal" ten. damit einerseits die verfassungsmäßig gewährleistete Selbständigkeit und die besonderen Verhältnisse der gegenwärtig bestehenden Königreiche und Länder, so wie anderseits die einheitliche Machtstellung des Reiches gewahrt und befestigt werde. Wenn der Ruhm einer ehrwürdigen Vergangenheit den Stolz der Völker Oesterreichs hebt, so' tritt die Gegenwart nicht minder grüß und mahnend au sie heran. Ohne der eigenen Nationalität zu entsagen, ist allen unter dem glorreichen Scepter Eu. Majestät vereinigte» Böllern auf dem Gebiete des Fortschrittes, der Sitte und der Cnltnr ein weites Feld des Wirkens und des Schaffens eröffnet, diese höchsten Ziele der Menschheit im friedlichen Wettstreite anzustreben. Wir betrachten es als eine heilige Pflicht gegen Eu. Majestät, wie gegen diejenigen, welche uuö gesendet haben, in diesem Sinne zu wirken nnd den Frieden und die Eintracht der Völker slctS vor Augen zu uchalten, so wie auch allen Vorlagen, welche die Bcscitignng der Hemmnisse dcö inneren Verkehres so wie die Hebung des Volkswohlstandes bezwecken, die sorgfältigste Erwägung zuzuwenden. Die Reise, welche Eu. Majestät, begleitet von den Segenswünschen Ihrer treuen Völker, in ferne Länder unternommen, ist ei« hervorragendes Zeugniß, wie Allcrhöchstdicsclbcn die fortschreitende und schaffende Thätigkeit und Entwicklung des Handels nnd der Industrie zn würdige» geruhen. Mit lebhafter Freude begrüßen wir die Verficht rnngcn über dic friedliche Lage deS Reiches dem Auslande gegenüber nnd erkennen ganz besonders in der freundlichen Ocstalluny der vorübergehend getrübten Beziehungen die Gewähr eine« dauerndeu Friedens. Golt schütze Oesterreich. Gott erhalte nnd segne Eu. Majestät! Zur Arlicittrsragc/ ii. Der Gesetzentwurf betreffend die Regelung dcs Verhältnisses zwischen Arbeitgebern und Hilfsarbeitern faßt un -weiten Abschnitt die Verhältnisse der Hilfsarbeiter un allgcmel.ic.i und jene der in Fabriken beschäftigten Arbeiter insbesondere ,,nsammcn. Für beide ergibt sich das gc.i ''nsa.ic Princip, daß. insofcrnc sie cigcnucrcch- >9 e, ,c'b,l?nd>.e Arbci er sind, die Vcrcinbarnng des ^rbc svc;. träges ganz dem fre-en Ermessen der vcrtrag-sa.l!c^l'dc.l Parteien überlassen, jedenfalls aber der einmal gcsüso.scc'e Vertrag, wenn nicht die vom Gesetze clbst , a,u'l c.i Al-snahmcn eintreten, seinem vollen In-lMtc r^ch al'Sgc',i'>hrt werden müsse, s, . ^ ^ ^' '" "" llM ^ beiden Contrahcnlcn gc-n..' ^^',^" Vertrag einseitig und ohne vorhcrgcgan-U^ «Neigung au,;uhebcu. sind in dem Entwurf mög' llchst gc.il'u fticcisirt. ap,i ..^^ "^""r.c cS nbcrflüss-q. eigene Vcslimmun-t'^ '"c ^°"'.>-..sarbcit. Feier dcs sog. dlaucu Mon-X "' '' "' '" dlw O^ctz anf.unch.rc.l, weil dies alles omch den Arbc.lSvcrtrc.. ^cstiesctzt werben kann und. wenn "IM >n Vertrage bc^riu-dtt, auch selbstredend nicht ac. fordc^ wcl.e.i kann. r,. ^"'"^ ^csUm.l.,ngcn, welche das Eoalitionsrccht nnl^ «"' '^'^ ^)nchin in einem Spccialgcsctze enthalten tim,«^^'^"' d"lM' unr die der Auöübnng des Coali-^,""^lcs entgegenstehende!. Normen der Gewcrbcord-lasscn. " '" ^'" gegenwärtigen Entwürfe wcggc- ^°"n '^ ^^citsbüchcr haben in ihrer gegenwärtigen ""ermord., .'" ' ^"^ polizeiliche Bedeutung von sehr nisse crsctz v "^ ""^ "mden daher durch Zeug-^s'cllt nnd r,^ "'"' ""l Verlangen dcö Arbeiters ano-auf seinnl s'^'.'° ""' ""f dessen ansdrücklichen Wunsch solien. ' "chcu Lebenswandel ausgedehnt werden wiß um ^olche^ "''^'"'^^ ^^citer wird sich yc-w wird wissen, w"'''^ bewerben nnd der Arbeügc-lcn habe, dcr ohne 3."' "°" """" Arbeiter zn hal-uachsncht. 'dN'^nssc bei ihm Beschäftigung Anch in Aezua der "<>l^s' . .... , ti , ""i> srclcn Ermessen der Contra-* Vgl. Nr. 5 d. Vl. hentcu überlassen und nur in jenen Fällen, wo eiu Lehr' vertrag nicht errichtet worden wäre, der Ortsgebrauch als maügcdcnd erkannt, Die Vcfuqniß, Lehrlinge zu halten, wnrde gewissen Personen, deren Eii'fluß ans die Jugend nachthcilig wirken könnte, in genau präcisirtcn Fällen entzogen nnd die Pflichten des Lchrhcrrn nnd Lehrlings im allgemeinen festgestellt. Ucbcrdies sind die Lehrlinge nnter die besondere Obhut der Gemeinde gestellt und ist für deren geistige Ausbildung Vorsorge getroffen worden. Die Fälle, in denen das Lchrvcrhältniß aufgelöst werden kann, sind möglichst genau festgestellt und es ist dabei cnich auf die Auseinandersetzung in Betreff des Lehrgeldes Rücksicht genommen worden. Mgesneuistkeiten. Nekrolvss des Jahres »8tt!>. Das Feuilleton der „Schles. Ztg." bringt bereits einen sehr umfassenden Nekrolog für das Jahr 18U9. Wir entnehmen demselben folgende Namen: von Mitgliedern deutscher Fürsten Häuser: Fürst Friedrich Wilhelm Konstantin v. Hohenzollern, welcher 1849 das Für-stenthum Hechingen au Preußeu abtrat und nach Schlesien übersiedelte, der regierende Fürst Alb. von Schwarzburg-Rudolstadt, Herzog Wilhelm v. Urach, Graf von Wür't-' tcmberg, Herzog Christian von Schleswig-Holstein.Eonder-burg-Augustcnburg (Primkenau), Fürst Ernst zu Lynar. Fürstin Ida von Schaumburg-Lippe. Von nicht deutschen Fürstenhäusern: Kronprinz von Belgien, Barbo Demcter Bibesco Fürst Stirbey, cls Hospodar thätig für die Vereinigung Rumäniens, Prinz A. E. Czarloryski, Prinzeß 5taroliue v. Aourbou, Herzogin v. Anmale, Der Staatsdienst Preußens hat !Heils au activen, theils an zurückgetretenen Beamten verloren: Oo«präsi)ent von Schlesien 'Dr. Ed. Frhr. v. Su/eü'it', L. Gcof v. o. Goltz. Botschafter i» Paris, Appell.-Pn's. Ninielen (Münstcr), als Instizmiuister i u Jahr 1349 die Schwurgerichte ein« führend. Apcll.-Präs. Dr. Scheller (?,cn^'ürt a. O.), ehem. Mitglied der der^schen No'..Herz,, Picepräsident am Obertribunal Dr. v. Schlicckmann, Reg.^Prös. a. D. von Wittgenstein (Köln), Wirll. Gch. Ober-Neg.-R. a. D. Ioh. Schulze, sehr verdienstvoll mu des höhere Untcrrichts-wescu, Th. Olshöuscn, namentlich bewu.tt c>ls Mitglied der provisorischen Regierung Schleswig-Holsteins. Bon verstorbenen deutschen Staatsmännern ueuuen wir nur: Nob. Gcorgi, sächsischer Märzmiuister, v. Mandelslol). ehem. Appell.-Ger.-Präs. in Eisenach, G. A. Graf v. Bülow, luecklb.-fchwcr. Minister a. D., Fr. v. Wechmar, ehem. dad. Mimsterpräsideilt. Auö Oesterreich und Un-qarni Bar h. Szo.ucrc I«4« Mmistcr dcs Innern und 184«> Ministerpräsident (swrd im Irreuhanö). Nnlcr den hervorragenden Beamten dcö übrigcu A nöl a,«des: iu Franlreich Lionel Moustier, Ministcc^des Acnßern, vorher Botschafter in Berlin und Coustcmtii'opel, Alph. Prat dc Lamartine, 1848 Mitglied der provisorischen Regierung; in der Schweiz Const. Sicgwart Mulle , Prösi^ent des shem. Sonderbundes; in den V..'. Staa'cn Ror^.ncri"a's Frantlin Pierce, ehem. Präsi^c.lt der Nnio!. Canton, zuletzt Richter. Aus den Pa rlamcnl cu dcr cousi,ll''w>'el'eu Slaa-tcn sind geschieden iu Preu^ea die Mi glie^cr des Herrenhauses v. Kai c,RMow, Kaunnerhcrr v. Gllgeuh^inlb, Dr. v. Schlicckmanu, Frhr. v. der Sch^cnburg'Licbcrosc, 3icichs< und Burggraf Fr. Ludolf zn Wc^terh'?lt un^ Gyscubura. Graf Erdm. Pücrler, Minister a. D., 5k. A. Graf vo'.l Dyhru, ^. A. v. d. Asseb.lrg. Hccc der Herrschaft Falken-stein; des Abgiordnelcichanseu Fch.'. C. v. Viucke-Olben-dorf, Fchr. v. d. Reck, v. Gos;lcr, LandschaflSrall) ^liehbel, Riliergutsbes. Hirrichö zu Icssiu (früher wiederholt Mit' glie^) des AbgeorMelei'hauses), Graf l5. v. Sirachwitz. Gcu.-M. a. D. Sla'ie.,hag..l, Ec'ior dcö eiscrncu K.cuzcs; in dc»l deutschen S'aa.ell Dr. Brcter aus dcr zwei.eu baieri-schen Kammer, in welcher er ein hervorragendes Mitglied dcr ratioi'.5^en Forischrillspartei war. Bon den Armeen bc.rauert die preußische ai'f^cr oe.u Ve, lust „des ersten Freiwilligen" vou 1813, Postmci'tcr Hcl'cmauu a. D., des Iuhc ocrs dcs eisernen Kreu.'.c^ erster Classe. Ad. von Roa ,.o und des Obersten Th. Wiulcrseldl, eines der ällc-stcu Veteranen, dc;i General der C5,valerie a. D. Iosepy v. Tiefen und Hennig und den Gen. dcr Iuf. v. Bran-chi sch, die Geiierallicutcnan's Friedrich v. Schölcr und Fchr. v. d. Buschc-Ippcubu g (a. D.). Chrcuscuior dcs ciscr.ien Kccuzes; die norüccu.ichc (uichl-preu^ischc) Buu-desarmcc F. l5. Elster, sisächschc.l Gcuc/almcijor, (5. Gillc, braunschw. Generalmajor, K. Pc^glcr vo.l Perglas, großh. Hess. Geu.H. a. D.; c.^is dnl übr'.gcn deutschen Staaten dcn badischcn General Gerbe», die baier. Ge».-N. M. v. Feder und Vn.ch. v. Heß la. D.), den baicc. G-ucral d. Inf. Ant. v. d. Marl", den ä'llesien w!^rl en l'örg. Veteran (in Iaucr) Oberst Heinrich V. Arlt, sowie die ehemaligen hannoverische» Generale v. d. Kuescbeck und Ricflugel, welcher in dcr Schlacht von Waterloo kämpfte. Die römisch - katholische Kirche verlor Dr. Lipp, Bischof von Rottcuburg, Dr. Nik. v. Weiß, Bischvf v. Speyer, Dr. U100I. ^ p1,i1. Lcop. Schmid, gewählter, aber vom Papst nicht bestätigter, Bischof von Mainz, Professor dcr Philosophie zu Gic^cn. ^ Die evangelische Kirche PrcußcnS: Amadcus Ncauder, einen der wcuigeu Ti.llar-Bischöfc. Uutcr den Gelehrten: R^lsch'.l-Direclor Tellkampf in Hannover, Göt'liug, Philol. in ^e!,o, Dr. H. Ritter in Göltingen, K. Th. Welcter in Hei^^lverg, Hengstenberg in Berlin, Schäfer, Gesch. in Gicßen, Vict. Ai,u<' Huber, romanische Lit., auch bekannt durch sein Interesse für die nothleidenden Classen, Otto Icchn, der Philologe, auch durch seine Biographie Mozarlö vetauut, in Bouii, Dr. W. Wacker-nagel in Basel, einer der eifrigsten Förderer des Studiums der alldeutschen Sprache und Literatur, it. Frhr. v. Rei-chcnbach, Entdecker des Creosot und Paraffin, welchem die mystischen Studicn über das sogenannte „Od" viel zu schaffen machten; Dr. Bcrgenroch swrb in Madrid, nach-, dem er wichtige Documcutc gesammelt hatte, dcr Präsiden: dcr t. Leopoldinisch-Carolinischen Akademie der Naturforscher Gch. R. Dr. Cacus. Künstler: Oberbauralh K. F, Langhans, Bildhauer Tencrani in Italien und Ed. v. Launitz in Frantfurt a. M.. endlich der Altmeister deutscher Maler v. Overbeck, der braunschw. Capellm. und Liedercomp. G. Methfessel, der Balladcncomp. Karl Löwe, Hector Berlioz, Kritiker und Componist. — (Handausgaben der Gesetze und Ver ordnungen Über das Volksschulwesen.) Um es zu ermöglichen, daß die Kenntniß der Gesetze und Verordn nungen über Volksschulangelegenheiten sich in den weitesten Kreisen verbreite, hat das UnlcrrichtSministcrium die Einleitung getroffen, daß davon iu allen Sprachen des Reiches Handausgaben zu den billigsten Preijcn im Wege des l. s. Schulbücberverlages veranstaltet werden. — ^Verleihung vou Ehrentiteln an Lehrer der Volksschulen und Lehrerbildungsanstalten.) Sc. Majestät der Kaiser haben mit Allerhöchster Entschließung vom 11. December 1869 den Minister für Cultus und Unterricht zu ermächtigen geruht, verdien-ten Voltsschulunterlehrern den ..Lehrertitel" und verdienten Oberlehrern mehrclassiger Volksschulen den „Directorslitel" als Ehrentitel uumillclbar zu verleihen; ferner den zu Hauptlchrcrn an Lehrcrbildnngsanstalten Ernannten, sosern ihnen schon vermöge ihrer bisherigen Dienstesstellung 0er „Professvrslitel" gcdührte, die Fortführung desselben zu gestatten. — (Eine Weihnachtsfeier in Coust anti-!nopel.) Dcr „Levant Herald" berichtet über eine glän-! zende, im k. und t, österreichisch-ungarischen College in Eon» ! stantinopel stattgehabte Weihnachtsfeier. In der Capelle des Haufes war ein mit Verzicruugeu aller Art behängter und mit brennenden Lichtern besteckter Lorbeerbaum ausgestellt. ! Ein Tisch roar mit reichen und nützlichen Geschenken sür ^ die 90 Zöglinge beiderlei Geschlechts belegt. Als Se. Ex-! cellcnz der Herr Baron von Protesch-Osten in Begleitung seiner Familie und des Generalconsuls v. Wassitsch und dessen Frau in die Capclle trateu, ertönten wunderschöne , Chöre. Nach Beendigung derselben stellte Dr. Dethier die an< i wcscndcn Mitglieder des Verwaltungsrathes der Schule vor uuo erinnerte in scincr Ansprache an das große Ereigniß , dcs Jahres, nämlich an drn Nesuch Sr. l. und l. Apvstoli-! schen Majestät dcs Xaiscrs und au die von Ihm dem In-^ stitntc gcwidlilclen prachtvollen Geschcntc, von denen ein ^ Theil zur Herstellung dcö WcihnachlsbaumeS verwendet worden war. Als er noch eine Erinnerung an dcn Ge^ ! burtstag Ihrer Maje^t der Kaiserin Elisabe.h hinzufügte, , wurde er wiederholt durch Hochrufe auf den Kaifer, die j ftaiferiu, den Äo schaf<5'aatcu der uordamcrilanischcn Union zu bereisen, um sodann iu Guatemala mit der Fregatte „Dvnau" wieder zusamuieuzutrcsscn, welche die Fahrt von Yokohama direct nach Gualeu'ala unternahm. Ich reise am 3. Jan« uer vou hier über Panama nach Guatemala, weil leider einc Verbindung zwischen den letztgenannte» Häfen nicht be< steht, und hoffe Mitte, fpätcsteuö Eude Iäuner mit der „Donau" in Guatemala wicdcr zusammen zu treffen. Die ^ Neifc an der Westlüste Nordamerika's dürfte wenig Zeit in ^ Anspruch uchnien und ich glaube nicht zu irren, wenn ich , mmchmc, daß die Fregatte noch in günstiger Jahreszeit, ^ März oder April, die Magcllaustraßc passiren wird. Da alle Vortchruugcn getroffen, damit dcr Abschluß dcr Handelsverträge mit Peru uud Chili keiuen besonderen Zeitaus-^ wand erheische, so erscheint cS mir nicht utopisch, anzunehmen, ^ dcß die Fregatte „Donc'u" bereits im nächsten Juni — ,nach Abschluß dcs Vertrages mit der argentinischen 3lepu-blil — die Heimreise antreten werde. — (Ein Papagei als Verräth er.) Kürzlich wurde in, Wiener Sichcrhcilö-Burcau ein bedenkliches In- ! dividuin.l ciuvcrnvml.len. welches bcim Pertaufe eines pracht-' vollen Papagci'ö beteten wur.>c, über dessen Besitz es sich nicht ausweisen tonnte. Schon woll'e man dasselbe en'las, ^sen, als der Papagei plWich rief: „Glttcn Morgen, Hcrr Graf Füufkirchca, F'm,lirchen." Man erkundigte'sich natürlich rasch iin Ho cl jenes Gcascn, und siehe da, der Papagei war dor felbst gesloh en wor^eu. — (Eine Frau dreier Männer) konnte man kürzlich in Prag bei Gericht als Zeugin auftreten sehen. Mit eiucm Guldarbciter ist sie ehelich getraut, lebte jedoch auch in sreieu BerrMtnisscn mit dessen Bruder, der ihr, als sie nun auch noch mit einem dritten Manne, einem 44 schmucken Oberkellner, Beziehungen anknüpfte, ernstlich drohte, er werde ihr den Kopf zerspalten, und dann, als er des Nachts bei seiner Nachhausekunft die Entdeckung machen mußte, daß sie bereits in die Wohnung des Oberkellners übersiedelt sei, weiter drohte, das ganze Haus in Brand zu stecken. Diese lebens- und eigenthumsgefährlichen Drohungen bilden aber den Thatbestand des Verbrechens der öffentlichen Gewaltthätigkeit und sechs Wochen Kerker wurden dafür zuerkannt. — (Die Keckheit morlakischer Kampf-Hähne) charatterisirt sich in folgendem, der „N. Fr. Pr." aus Rag us a gemeldeten Vorfall: Am 24. vorigen Monats wurde der vom Fort Punta d'Ostro. nach dem Ritt-kenwerke Prevlacca abgeschickte Vormeister Arnezeder des 11. Festungs-Artillerie-Bataillons von zwei mit Iägerge-gewehren (somit eroberten) und Mtagan bewaffneten Mor laken angegriffen und nach dem Stande der Besahung gefragt. Auf die Antwort des Vormeisters, ob den Fragen-den nicht das Verbot des Waffentragens bekannt sei, wurde demselben gedroht, und als sie Miene machten, den Vormeister anzugreifen, eilte dieser ins Fort Prevlacca, dem dortigen Feuerwerker den Vorfall meldend. Die soforl ein-geleitete Patrouillirung blieb resultatlos, Nachmittags hatte derselbe Vormeister mit zwei Mann Infanterie die Etap^ pen vom Fort Ostro abzuholen, verspätete sich aber durch Dienstesverhältnisse im Fort, so daß er Nachmittags 3 Uhr allein wieder den Rückweg antreten mußte. Sonderbarer^ weise wurde er an derselben Stelle von zwei anderen be^ waffneten Morlalcn angehalten und ihm dic Montur und Wäsche abverlangt. Nachdem sich selbstverständlich Vormei-ster Arnezeder weigerte, dies zu thun, wurde er von einem der Strolche mit den« Wgatan überfallen und erhielt hie-bei eine drei Zoll tiefe Wunde am Kopfe, eine zweite am Ohr, und bei seiner Vertheidigung mit dem Faschinenmesser, wobei der Strolch einen tüchtigen Hieb am Kopf erhielt, noch eine dritte Wunde an der Hand. Beide Mor-laken ergriffen dann die Flucht und der ins Fort sich begebende Vormeister wurde nach erhaltenem Verbände dem Spitale in Megline übergeben. Auch die nack diesem Vor-falle ausgesendeten Patrouillen tonnten nichtö erheben. Ich führe nur noch an, daß Punta d'Ostro, der Schlüssel des Kriegshafens, eines der wichtigsten Seeforls ist. — (Billiges Haar.) Die Industrie hat sich end< lich auch der Haarfabrication bemächtigt und in der Con-currenz der Preise dem natürlichen Haarwuchs mit Glanz den Rang abgelaufen. Die ländlichen Schonen der armen Hinter- und Gebirgsländcr brauchen nicht mehr ihr Haar den feilschenden Händlern hinzugeben, damit die Hliuis-vol«s der Städte in ihrem Bedarf au künstlichem Haar befriedigt werde. Die Berliner Friscurläden stellen nämlich jetzt 0li 1U2886 die schönsten Chignons, Haarfrisuren und Zöpfe zu den beispiellosen Preisen von 20 Silbergroschen bis 1 Thlr. aus — täuschend ähnlich und dvch kein Haar, sondern reelle und solide — Baumwolle! . . . Damit hat das Chignonwesen die erfreuliche Aussicht, sich rasch bis in die Regionen der Dienstmädchen zu verbreiten, die gewiß schon längst voll Neid dic riesigen und kostbaren Toupees ihrer Herrinnen bewundert haben, während die Herrinnen den kostbaren Reichthum ihrer natürlichen Haarwülstc bei Seite legen. Bereits bricht sich auch dic einfache Lockentracht des natürlichen Haares unter seidenen Netzen Bahn und die Mode kehrt damit wieder einmal zur Einfachheit und Naturschönheit zurück. Locales. — (Für Pferdezüchter.) Die durch die Mini-sterialverordnung vom !!. Februar 1806, Nr. 18 R. G. Pl., vorgeschriebene commissionelle Nntersuchuug der Privatbeschälhengste behufs ihrer Concessioniruug wird in Krain-durg am 17. Jänner, in Radmannsdorf am 18. Jänner, in Stein am 2l. Jänner, in Oberlaibach am 24. Jänner, in Laibach am 26. Jänner, in Gurtfeld am 28ten Jänner d. I. — jedesmal um 10 Uhr Vormittags stattfinden. — (An der Landes waldbauschule) in Schneeberg in Innerkrain, mit zweijährigem Lehrcurse, sind drei, eventuell vier Stiflplätze in Erledigung gekommen. Gesuche um einen dieser Stiftplätze smd längstens bis 2ttsten Jänner d. I. beim trainischcn Landesausschusse zu überreichen. — (Gartenbau Vereinsabend.) Wir erlauben uns, auf die erste, heute Abend nach 7 Uhr im Clubb-zimmer der Casinorestauration stattfindende gesellige Zusammenkunft aufmerksam zu machen, zu welcher der Zutritt nicht nur Vereinsmitgliedern, sondern allen Freunden des Gartenbaues offen steht. — (Theater.) Gestern „Die Memoiren des Teufels," heute „Robert der Teufel." Wir können nur sagen, daß wir der heutigen Reprise der Samstag sehr gut gegebenen Oper mit Vergnügen entgegensehen. Wir haben uns hicbei wieder überzeugt, daß unser Opernpersouale bis auf den zweiten Tenor, Herrn Gerold, welcher der Partie des „Raimbaut" durchaus nicht gewachsen ist, ein sehr gutes ist. Wir hörten schon vor längerer Zeit von einem Ersatze des Herrn Gerold sprechen, welches Bewandtniß es damit hat, vlieb uns bisher unbetaunt. Um auf das gestrige Stück zurückzukommen, so zählen wir dasselbe nicht zu den besten Producten der leichtlebigen französischen Muse, dankbare Rollen bot es höchstens für Herrn Gschme idler (Valentin), der eine hübsche komische Ader entwickelte, und für Herrn Schößler (Gauthier), der seine „Ja" und „Nem" bewunderungswürdig variirte, der Rest ist - -Schweigen; wir müßten denn noch hinzufügen, daß unfere liebenswürdige Liebhaberin, Frl. K o tta un, bei der rapiden Entwicklung ihrer Herzensneigung zum „höllisch" liebenswürdigen Samuel (Herrn Müller) lauui Zeit zu einer feineren Nüancirung finden tonnte, und Herr Moser (Chevalier de la Rapiniere) ei» sehr ergötzliches Bild des von Gewissens- und Trüsfelindigestionen geplagten Gour-mands lieferte. Bei diesem Anlasse können wir nicht umhin, eine kleine Beschwerde zur Sprache zu bringen, für deren Abhilfe die verehrliche Theaterunternehmung wohl Sorge tragen dürfte. Wir sind nämlich bisweilen außer Stande, das Nepertoir des Tages zu bringen, weil es uns nicht zukommt, ungeachtet wir das Unsere thun, um es zu erlangen. Es ist, wie wir glauben, im Interesse nicht nur des Blattes, sondern auch des Publicums und der Unternehmung selbst gelegen, daß diesem Uebelstande abgeholfen werde. Nenelle Pust. (Original.Telegramm der „Laibachrr Zeitung") Paris, «tt. Jänner. Im ssesetzssebendeu Körper verspricht Vllivier «ewisseuhafte Ver-wirklichung des 'Programms, betont die uuth wendige Vessründung einer nationalen Negierung, «m den Fortschritt und die Freiheit zu verwirklichen. Wien, 10. Jänner. (Tr. Z.) Die Minorität der Adrcßcommission dcS HcrreuhauscS bcantraa.t folgende Aenderungen deS Majoritätscutwurfs: Das Herrenhaus ist bereit, auf VcrfasslmgsändcrlNMN einzugehen, wclchc den Wünschen der bisher Widerstrebenden entgegenkommen, jedoch nur insoweit, üls dicse Acndcrlma.cn die durch die Einheit, Kraft uuo Macht drö Neicheö gebieterisch erforderten Grenzen nicht überschreiten. Das Herrenhaus wird dic Mittheilungen über die Wcchlreform in reiflichste Ucberlegullg nehme» und spricht schon gegen» wärtig die Ansicht aus, daß dic Perstärlung dcs Ncichs-raths nur in der Voraussetzlinq wiinschenswerth erscheint, wenn die verfassungsmäßigen Grenzen der Reichsraths» Kompetenz und der ^andtags-Coinpetenz strenge eingehalten werden. Aus Mü» chc n, 8. d. M. wird uns geschrieben: Seither hatten wir längere Zeit politische Windstille, aber dic bereits seit Z. d. mit'Wahlprüfungcn und dgl. beschäftigten Kannnern werden wohl bald cinen recht lebhaften Sturm hervorrufen. 6o steht nämlich fest. daß die geschlossene Majorität gcgcn das Oesammt-Ministerium vorgehen wird uud dic iörncmnmg des Mimstenal- rath's Braun zum Minister als eine Herausforderung ansieht. Diese patriotische Majorität hat 80 Stimmen, die Fortschrittspartei nur >, Frage gestellt jmi werden. Iicldc'illil ^iiü! In dcr Naldcnburger Arbeiter-Nngelegeuheit hatten wir am vcr>.'. MetalliqncS 60,80. - 5pcrc. Mclalliqncs mit Mai; und November-Zinsen 60,80 5perc. Natlonai-Anlchen 70.75>. 18<;0?r Staatöanlchen 99.50. — Banlactien 745, - Credit: Acliüil ^!'.«.8'), — ^udcm !28.85. — Silber 120.25.. — K. l, Ducntni s>77. Anstekom,ne«o Fre»nde. Am 9 Immer. 2tal»t Wie». Dic Herren: Fischer, Tnest. — Mader, Wiru. - Helfench , Kaufmann, Wien. Ganser, Iglan. Mayer, Privat, ^inqenlois, — ^.'öwcnthal, Kaufmann, Brilnn. Horwath, Kaufmann, Marbnvq. Fischer. Pils«,. (flcfant Dir Hcrrrn: Tapriner, Hausbesitzer, Cilli. - Michel, 6illi. Erler. Salzbnrss. - Brod, Insprlwr, Trieft l^astlle, Mailand. Ncmdtner, Handelsreisender Wien. — Noszmanu, Wien, Stefaui, Finme. — Mchty, Kanischa' Vaicrischrr»of. Die Herren: Teczischer, Handelsmann, Nnz. — Rieger, Handelsmann, Linz. —Beider, Handelsmann, 5.'mz.______________________________________________ Theater. Heute: Nobert der Teufel. Oper in 5 Acten, Morgen: Das erste Kind. Posse in 3 Acten. »tell;urukMs<'^ Hl?0!l«iMmM,!l in Llülmch. <; n Mss,! :-j24,»<) '<- 1,« windslill Regen Al: <,<," ,0 2 .. N. ii^^..;5. > 3,l ^ windstill Reaen Ncaen 1.).. Ab. 3N«,, .». I.« n'i„dstill Neqen Schnee Taqilber ^elim nnnntcrdrochen anhalleno, erst nach Milter-imcht ^chneeflltt. Daö Tag^m.tlel dcr Wärmc >!^ 52", mn 4-^" ulil-r dem Mrnmlc. > « « , '»" VcraiiOvorllichcr Nedacteni : Inim^ o. .ttlei n m ° <> r. ^^«'l.'nlHN^irKt Wien, k. Jänner, Die Norse war Mr Vcmlftapicre c;unstiqer gcslimml n>« geftevn n»d hndcn d,c nuüstci, dcr,cllicn länr^stc!l,crunc,e» anfzulveisen. Minder gllnstig hielt sich Wzll^NUl.l»UN. dcr Mnrtt titr lHisendahnactirn. dcrcn mchrerc starl öfftrirt ware». Nenle und Ormldcntlastnnss^blicMioncn vcrsch,edmcr Sorten waren qesncht. anch Slaatslose fanden heute desscrcs Geldanqeliot. Prioritälci, ändcltcil sich wenic; und luarcu nicht eben start im Vcrtchr. Dümjcn warcn anuci^otcn^nnd zogcu nnr ,;nnl Schluß wieder ctwaS an. ^. ?lllaemeine Ttaatoschuld. Mr 1«0 ft. Geld Waare Einheitliche Staatsschuld zu 5 ftCt.: in Noten verunöl, Mai-November 60,80 »,1. - ., .. '.. Fcbruar-Augnst <'.0,80 Ü0.R) .. Silber .. Jänner-Juli . 70.75 70,R» .. .. „ April-October. 70.75 70,90 Stcurranlchm rilllzahlbar (i) - W-75 99.— LosevI. 1U39 ....". 223.- 2>'4.-,. „ 1854 (4'/,) zu 250 fl. 90.- 90.50 .. ., I860 zu 500 fl. . . 98.50 99,19 .. ,. 1860 zu 100 fl. . . 104.— 105.-,. „ 1864 zn 100 fl. . , N8 25 118.50 Staals-Domiinen-Pfandbricsc zn 120 fl. ö W. in Silber . . 122.50 123.— ». Grund«n»lastuna«-Vbliaationcn. Fttr 100 fl. Geld Waare Böhmen .... zu 5 pEt, V2.75 94.— Galizwi .... „ 5 „ ?2,<;o 7520 Nicber-Ocstcrrcich . . „ 5 „ 95.^5 95 75 Ober-Oesterreich . . .. 5, ,. 95.50 9«.5)<> Sicbenliitrgen . . . „ 5 „ 75 25 75.75 Sttiermail . . . « 5 ,. 92.50 V,50 Uugaru .... « 5 ,. 79— 7950 «1. Actien von Bankinstituten. ! Geld Waare Aliqlo-ostcrr. Banl abgcst. . . 314— 315.-Anglo-nngar. Bant .... 9550 90.50 Vodcn-Ercditanstalt .... —,— —.— Crrditanstalt f, Halldel u. Gew. . 264,50 264.70 Crcditlllistalt, allgem. ungar. . . 79 50 80-<3«comptc-Gesellfchaft, u. ü. . . 885. 890.— Franco-österr. Vaul . . , . 110.75 111.— Gencralbanl.......45,50 46,50 Nationalbank.......746-748,— Niederländische Ban! .... 85.— 86.— Vcreinsbanl.......90,- 90.50 VcrlchrSbanl.......117,- 118.— Wiener Baut......62.- 63.- «. Actieu von TrauOportunternel,« mungen. Geld Waare Älfold-Fiumamr Vahn . . . 171.50 172.— Vöhm, Westbahn.....-.— — — Earl-Ludwig-Bahn.....245,— 245.50 Donau-Dampfschifff. Gcsellsch. . 594.- 597,- ElisaWH-Westliahn.....18!'.— 189.50 sserdinands-Nordbahn . . . 2157.—2162.— ssilnftnchen-Barcser-Vahn , . 1^3. - 184.— Franz-IosepliS'Vahn .... 185.50 18650 Lembcr8-«zern.-Iassyer-Bahn . 206.— 206.50 i Gcld Wllllrel Lloyd, ilfterr........323.- 385.— Omnibus........131.— 1A! — Rndlllfs-Vlchu......16^.- 1<;5. . Sicliciibnrger Bahn .... 167.— i<;^ Staati«bnhii.......411.— 412.-. Sndbahn.......259.20 259 40 Sitdnordd Verbind. Bahn . . il>7... U!8 - Thtiß-Bahn....... 249 - 2^»'50 Tramway........136.— 136 50 «. Pfandbriefe (fllr 100 st.) Mg. üst, Voom-Credit-Anfta:! O^o Waare v^rlolchar ,n 5 pEt. in Silber 107.25 107 75 dto.in33I.rilckz.zu5M.mü.W. 89.— 89 25 NaNonlllb. auf ü. W. uerlosb. M5. pEt........!>3.25 93,50 Ocst. Hypb. zu 5'/, pCt. rllckz. 1878 98.- 98.50 Uug. V°d.-Cred.-A«st.zu57, pCt. 90,50 91.-. W'. Prioritätsobliaationen. i. 100 st. ii. W. Geld Waare Elis.-Wesib. in S. verz. (l. Emiss.) 91.30 9150^ Fcrdinands-Nordli.m Silb.verz. 106.25 106.75 > Fran^IoscphS-Bahn .... 92.90 9:^,40 G.üarl-Lubw.B.i.S.verz.l.Em. 100.50 101.Ü0! Geld Waaic Oesterr. Nordweslbahn .... 9ii60 i»i!>l<1 Sirbenb. Bahn in Silber vrrz. . «8.25 88 50 Staatsb. O. 3'7„ -'« 500Fr.,.!. db.-Bon« 6 "/„ (1870—7^) « 500 Frc«......2-16.^. 2^7. - «i. Privatlose 5 49.- 1 (fours der Geldsorten Geld Waare K. Münz-Ducattl: . 5 ss. 79j lr. 5fl. ^l lr. Napoleousd'or . . 9 .. 84 .. 9 ,. 85 „ Vcrmlöchalcr... 1 „ 82 « 1 ^ 82; „ Silber . . 120 ,. 65 „ 120 « 90 „ ttrainischc Grnudcnllaftnngs-Obli^atlontn, Pn« vllin«t,r»mz: 86,- «Held. l<4 Waare