O^M? 3o ^>O V U624 ^ Dienstag, den 5. O c to b e r 162^. Tirol. h' grient, den »6. September. Die.warme Witterung dauert fort. und die Trauben find jetzt schon besser und schmackhafter, als sie vor einem Jahre zur Zeit der Wcinles« waren. Ein erquickender Regen hat auch die Nachflüchte gesegnet, die unsernVauern so wichtig sind, ». B. Haidekorn. Quarantino« Türken, Nüben und die Kohlfrüchte, die nach der Ernte des Weihcns und Roggens gesäet oder gepflanzt, und dann für den Wm» tt« aufbewahrt werden. Die Preise de» Weitzens sind " noch immrr niedrig, jene des Türkischtorn« haben stch " gehoben, auch jener desNeisrS. der dringendern Nach» fragen aus Venedig und Trieft wegen. Der Preis des Öhlg ist unerhört niedrig. Auch ist der Preis deg Zug« " Viehes durch den letzten Markt zu Pergine sehr gtsun- ^ ten, desto höher sieht aber jener des HeueS, wovon der ^ Grund in der ungewöhnlichen Sommerhitze und der ^ dadurch erfolgten Dülie zu suchen ist. (V> v.T.) " «.„—,—^. v Lombardisch«venetianisches Königreich. V Pieve di Cadore, den i.Tept. Am,5. y.M. " wurde dte neue Straße durch das Thal St. Martino ^ bis Perrarollo das erste Mahl befahren. Sie bildet die ^ zwölfte Abtheilung der Straße von Deutschland, führt ^ bequem, ein Fünftheil deS Weges fast ganz eben. und ' die übrige Strecke mit sehr mäßiger Steigung, zwischen l fchauerlichen Felsenmafsen durch, wo der Reifende vor» he« das Ende der Welt zu sehen glaubte. Große Mühe ' und bedeutende Kosten wurden auf diese nützliche Un> ' telnthmung verwendet, und diele warhafttönigl. Straße ' wird ein ewiges Denkmahl der Wohlthätigkeit des gro« ' ßcn Monarchen seyn, dem für das Vellt seiner Unter» ' thanen kein Aufwand zu gr?ß ist. (B. v. T.) ' Frantreich. Nachrichten aus Paris vom ,9. d. M. zufolge, em» pfing der König am »7. Morgens in St. Clouy das diplomatische Corps, welches Sr. Majestät Carl X. stine Veyltidsbezeugungen über den Tod Ludwig XVIII. und zugleich die Glückwünsche zu ihrer Thronbesteigung ,üd«lbrachtt. St. Eminenz d«r apostolische Nuntius hielt, im Nahmen des diplomatischen Corps, folgend« Red« an den König: «Sir«! Mit stummen Schmerz erscheinen d>« Mitglieder des diplomatischen Corps, als treue Doll» welsche ihrer Gebiethet, vor Ew. Majestät. Nie ist ei» König mehr geliebt, nie ein König mehr betrauert wol» den; aber auch nie Einer der Liebe und der Traue» würdiger gewesen. Groß im Unglück, nachsichtsvoll im Glück, war Ludwig XVIII. die Wonne seines Volkes, und er hat sich durch seine tiefe Weisheit das Vertrauen und die Bewunderung von Europa erworben," »Was uns an diesem Tage der Betrübniß und Trauer Trost verleiht, ist der Gedanke, die Krone Lud« wig des Heiligen auf dem Haupte einesFürsten zu fehe», der in dem herrlichsten Schmucke aller Tugenden prangt. Ja, Sire, die Religion findet in Carl dem Zchn« ten Ihre feste Stühe; das Oberhaupt der Kirche den würdigen ältesten Sohn derselben» Frankreich seinen vielgeliebten Vater, und die europäischen Monarcher» den Freund und Dürfen des Friedens und jener heilsa» men Eintracht, welche die Monarchien befestiget, und die Woblf"I>rt d:r Völker versichert." ^Genehmigen Sie. S>re, die Huldigungen und die Wünsche des diplomatischen Corps für die lang« Dauer und das Glück einer Regierung, die untee d«» günstigsten Auspicien beginnt.« ^ D" K 0 ntg antwortete: »Mein Herz ist zu zerris» ' .sen, als daß Ich die Gefühle, von denen es voll ist, ' Ausdrücken tonnte. Ich danke Ihnen für Alles, wa« ' ^S'e M'l im Nahmen de« diplomatischen Corps zu er« ' pennen gegeben haben. Ich hab« nu, Einen Wunsch, ° »mein« Herren, und bitte Gott, daß er ihn erfüllen »möge, und hoffe, daß ee ihn erfüllen werde, und dil» „fer Wunsch ist: fortzusehen, was mein tugendhafter „Vruder so herrlich begonnen hat, damit Mewe Regie. ' »rung zum Glücke Frankreichs sowohl, altz zum Frieden 5 „und zur Einigkeit von Europa, nichts als eine Fort. ' .sehung der feimgcn Kyn möge. D'cßist mein Wunsch, ' »dieß Mein Gebeth zum Himmel, und dieß wird auch s »daß Stttden Meines ganzen Leben» seyn." 326 Den Mitgliedern der Kamme« der Pairs Und der Kammer der Deputi rten, welche dem Äönige.Hm nähmUchen Morgen in St. Cloud ihre Auf« Wartung machten, sagte Se. Majestät: „Mein Herz ist ;u tief ergriffen, als daß es Mir »möglich wäre, die Gefühle, die Ich empfinde, allLzu' »drücken; allein Ich würde desjenigen, der M>r so »große Beyspiele hintellafsen hat. unwürdig seyn, wenn »Ich, Meinem Schmerz Mich zu sehr hingebend, nicht »Kraft genug behielte, um die Mir auferlegten Psiich. ,ten zu erfüllen. Ich war Bruder, jetzt hin Ich Kömg, »und dieser Titel allein deutet an, wie ich handeln »muß.« »Ich habe. als Unterthan, verheißen, die Verfassung«' »Urkunde und die Institutionen, die wir dem Monar» »chen, den uns der Himinel entzogen hat, verdanken, »aufrecht zu erkalten; heute, nackvem das Recht Meiner »Geburt die Macht in Meine Hände gelegt hat, werde „Ich sie ganz dazu verwenden, um für das Glück Mti. »nes Volkes, die wichtige Acte. deren Aufrechthaltung «Ich versprochen habe, zu befestigen." »Mein Vertrauen in Meine Unterthanen «st unbe. »gränzt, und Ich hege die feste Überzeugung, daß Ich »bey ihnen die nähmlichen Gesinnungen hinsichtlich Mei» »ner finden welde." »Ich muß noch hinzufügen, meine Herren, daß Ich, »nach den Absichten des Königs, dessen Verlust wir be. »weinen, die Kammern am Ende des Decembers zu» „sammen berufen werde." Folgende« ist ein Auszug eine« Privatschrel» Heus aus Paris vom »9. d.M.: » .... Ludwig XVIII. zeigt« m feinen letzten Lebenslagen eine Ruhe und eine Seelenstälte, die um so bewunderungswürdiger waren, als die Gebrechlich» keilen, denen <« unterlag, seinen Körper schon feit lange auf das Schmerzhafteste heimgesucht hatten. Seit meh. «eren Jahren d<» Gehvermögen« beraubt, mußten dem König« in der letzteren Zeit drey Zehen abgenommen »erden; die Beine und alle fieischigten Theile oberhalb der Kni« waren voll Wunden und Öffnungen, in deren «inig« täglich beymVerbande mehrere Unzen Ehina ge» legt wurden. N«n der Leichenöffnung fand man meh' ,ere Steine in der Gegend der Nieren, eine Verknö» chtlung im Magen, und ein« andere im Gehirn. Un« geachtet dieser compUcirtenÜdel hat fich die Geduld des Monarchen nicht einen Augenblick verläugnet; er stieß leinen Laut der Klage, keinen Seufzer in den letzten Augenblicken seines langen Todestamvfes aus. —Nach, dem der König den Geist aufgesseben hatt«, näherte sich derGr^fvon Damas, ^relnidr ^«ntili^umn,« lie l» cii^iul^re des Königs, dem erlauchten Bruder des Verblichenen, der, nebst der übrigen königl, Familie schluchzend am Todtenditte stand, uni> berußte Ihn mit den Worten-»Sire! 0 e r König »st todt! Ey lebe der Kö° »n i g!« ehrfurchtsvoll als neuen Herrscher. Die übti. gen Anordnungen, welche nach dem Tode des Königs getroffen wurden, stnd aus den Zeitungen bekannt." »Vorgestern um zehn Uhr Morgens verfügte sich das diplomatische Corps nach St. Clou» swohi,, sich der Hof gleich nach dem Tode Ludwig XV^il. hieben hatte), um dem Könige und der königl. Fam-lie seine Aufwar« tung zu machen. Der papstliche Numius hielt, im Nah» men seiner Collegen, eine Rede an den Honig, wflche S<. Majestät mit sichtbarer Rührung beantworteten." »Künftigen Mittwoch oder Donnerstag wird die Lelche des Königs nach St. Denis gebracht, und dort blS zur feyerlichen Beerdigung beygesetzt werden. Nach Übertragung der Leiche, wird CarlX. feinen Einzug in Paris halten und sich nach Nstre.Dame verfügen; nach beendigtem Gottesdienste wird der König die in den Umgebungen von Paris conronnirenden Truppen auf der Obene von Glenelle die Revue passiren lassen." .Die frtuvigsten Hoffnungen, die man allgemein von der Regierung CarlX. hegt, mischen sich in die Trauer über oen Hmtritt Ludwigs XVIII. Paris die« thet das Bild des t»efsten Schmerzes und der glößten Ruh« dar. P 0 r t u g a l l. Der Lissaboner Hof hat nicht nur, wie bereits ge» meldet, dem Ankauf neue» Transportschiff« für die Üder. fahrt der nach Brasilien blstimmlen Ausrüstung entsagt, sondern auch, nach Bliesen auZ Lissabon vom 20. Aug., »52 brasilianische Soldaten, welche der General Mourat als damahliger portugiesischer Gouverneur der drasilia« Nischen Provinz Para, gefangen nach Lissabon geschickt hatte, freygegeben. Sie sind bereits nach Brasilien »urückgtsegelt. Die aus Maranham in Brasilien unter ähnlichen Umstanden nach Portugal! gebrachten Gefan» genen sollen ebenfalls freygelassen und nach Hause ge« schickt werden. — Dem Herrn Gueiros. (5x-R«0acteur, eines gegen Portugall sehr feindselig gesinnten draftlia. Nischen Journals, der sich in großer Verlegenheit zu Lissabon befand, hat der König nicht nur die verlangten Päss« nach Brasilien bewilligt, sondern auch freye Über. fahrt angewiesen. Endlich soll derKönig einem Staats, manne, der behauptet hatte, die Ehre seine« Krone und seiner Person erfordere es, daß er Brasilien den 327 Klitg erkläre, gsantwortet haben: „Ich glaube mcht, p daß die Würde meiner Krone gefährdet fcy. D>« e ka^e. in der ^>r uns befinden, erklärt sich hinlänglich r Nl>g den sHnvier Com» «Märender Admiralität ertheilten Instructionen, sofort zur Anhaitung und Wegnahme aller bewaffneten, oder bewaffnete Leute führenden Fahrzeuge, die mit oder unter Autorisation der provisorischen Regietung Grie» chenlands ausaerüstel worden, oder deren Autorität anerkennen, schreiten wird; und daß diese Instructionen so lange in Kraft bleiben sollen, bis besagte Proclama« tion von der provisorischen Regierung vollständig und authentisch widerrufen, und dieser Widerruf von d Maßregeln in Kraft zu setzen, haben sich ungesäumt vie t hier cben >m Hafen gelegenen zwey englischen Fregatten, r nach den Gewässern Her Morea in Bewegung geseht, , zu welchen auch zu Zante das Admiralschiff stoßen soll. d - , Vermischte Nachrichten. , Am 9. Sept. begab,n stch Herr und Madame Poki >, und dag üb)ige G^olge der verewigten Sandwichs» d Majestäten in zwey Wagen nach dem auswärtigen Amt, um sich vor ihrer auf den zH. festgesetzten Abreise auf r der Fregatte Blonde bey Herrn Canning zu beurlauben, d Sie wäre» sämmtlich europäisch gekleidet und in tiefe« ,, Trauer. Madame Canning war, um dem abreisenden ,l Eh«paar den Weg nach GlouceNel.Lodge zu ersparen, ,. «ach der Stadt gekommen, wo ste den Besuch der >, trauernden Fremden empfing, welche beym Abschied e yon Heien und Madam« Canning, bey welchen sie eine so gastfreundliche Aufnahm« und so viel Tktilnahm« bey ihrem Verlust gefunden, aufs tiefste bewegt waren. Der ausFrantreich gebürtige Secretär des verfto,benen Königspaares, Herr Riveg, ist von eincm Besuch in seinem Vaterlande , welches er seit », Jahren nicht g<« slhen, und wo sein Vater noch lebt. wieder anaekom» men, um seine neuen LandSüute nach den Sandwich» Inseln zurück zu begleiten , di< <« jedoch nach ein oder zwey Iakren wieder zu verlassen gedenkt, um sich ivic» der in Frankreich in dtr Nahe seiner Familie nieder zu lassen. — Herr Canning hat den Sandwich Insulanern als Zeichen feiner Achtung» ansehnliche Geschenke zu. stellen lassen. Madame Poki dat eine Meng« vortreff» licht« Stoffe au» englischen Manufakturen, Juwelen» schmuck un) ein Silber« Service erhalt,«. Unter den Geschenken für die übrigen Personen befinden sich aller» Hand mechanische Gerathfchaften und auch Ackerwert» zeugt. Da Se. Majestät d«n Wunsch geäußert haben, diese Fremden vor ihrer Abreise noch bey sich zu ern. pfangen, so wollte Her, Cannina. dieselben am i,. zu« Audienz nach Wmdsor.Cattle begleiten- Am 12. er° folgLe die Abteist nach Portsmouth, wo die Blond« 'lt Franz Orafv-Thurn, k.k. Kämmerer, von Triest ,'ach Wien- — Hr. Joseph Koch, k. k. Kre,g Comm,sf>'r in Isniüli v.Trieli n. Klaclenfurt.— Hr.Ioha,,» H^ltnagel, f. k. Professor der Theologie, v. Klagenflirr n. ^nest. — Hr. Hieronimus Tost. Prieller u- Gymnasial-Proftsfor, y. Venedig n. Wien----Hr. Franz Harinq, Ve>nts>l!chttr zu Neude.,', v-Neudec, n. Triest. — Hr. I^^seph I^naz Perri^, Gutsdentzer. 0. Trieft n.Wien. — Hf,Io>ept) P^nnft. Tun» künftler, v Wien n.Trieft.— Hr. AloyH v.StNltzer.Handl. Agent, v.Pefth n.Tritst. Den 3a. Hr. Ferdinand Mellon, ausqetret/ner (M< cier von f.k. (?. H. Ludwiq Infanterie, mitOcittinn , von Wien n. Trieft.__Hr. Melchior Szabel, Kaufmann, von TrieN n. Pcttau. — Hr. ?ticlah Rogotti, Handelsmann, m,t zwey Söhnen, v'Wien n. Trieft. — Hr. Philwp Alo»s Burqer, Ma^istr. Kanzley-Praciisalit, von Mailand nach Wien. Den i. Oct 0 ber. Hr. Johann Pober, k. t. küslenl. Staats Vlichh^lter, v. Vaden n. Trieft.__FrauVarbara P,ll5r. Kaufmanns-Witwe, v, Grah n. Trieft. — Hr.Carl Mayer. Tdeater» Unternehmer, mit dem Schauspieler Steitifels, v. Klagensurt. Den 2. Hr. ssriedrich Hutter, k. s. Neckn-Rath, mit Hrn, Joseph Rosmann, N,chn. Ofsicial, v. Trieft. — Hr. W>ldelm Boret de Hoqelande. holl. Edelmannn, v. Tiieft n. W,en. — Hr. Joachim Galindo de Talin, Pliesltr, Abgereist d e n 29. September ,3»^. Herr Michaelv.Pagliarujzi. Gutsbesitzer, r>.Trieft. Den i.Octoher. Hr. FranzAnton Mack. B Commissäs. MitSohn u.Tochter. «.Trieft. Cur« vom 3o. Sept. 182^. Mittespreis. TtHatsschuldverschreilmngen zu 5 v.H. sin CM.) 9^ »s/i 6 Verloste Obligationen und Arc, ^ ^ ^ H s^^ ,^6 rial'Ol?l,gationen der Stande ^„4 i^Lv.H. / - — von Tyrol....../"4 ."'H'^-" Wien.Stadt-Banco'Obl.zuH vH.linC.M) ^c>H/5 (Ärari^s) (Domest.) Obligationen delStande s (E.M.), (E.M.) od dei ssnö, von Bol). ""^2 "-H-" 25 i/H mer,. M^ren, Sc1)le. ""^"'H's" ^ 7° , sien.Steyermark.Kärn. ' ^ °'Z' ^'^ 2,^5 ten, Krain u. Gorz zu 1 5/4V.H. ^25 i/l, - Vankactien pr-Stück ii2Z^/io in CM. Für ioo ss. in C. M. 2^97/6 in W. W. Btri chtiqu nq. In Nr.78 u,iseres Vsatres istSeite3i8, Spalte 1, Zeile 6 v u.» statt Freyherr^ Gr a <" v Eouden, hoven; Z. 2. v.u. - den k. k. Kämmerer imd bisherigem irammervorstchcv, Hofrath v. Görög, und Spaltes Zeile 7 v. 0.: taxfre y quädig'st zu verleiben , zu lesen ^ M Im Comoto,r der ^albachcr Geltung wird j-ortwahrend M Pränumerati 0 n angen 0 mmen B ü r g e r' s sämmtliche Gedichte (neue Wiener Ausgabe; zwey starke, in ickönen Ums.1,la g brofchürte Bände in gr.12., auf Mediän» Post : Hruckvapier) mit I Gulden