Freytag den 9. März 1827. Annalen des krainerischen Landes»Museums. (Fortsetzung von Nr. S.) <^)ie Verbreitung des vorstehenden Aufsatzes, geschah, mit Genehmigung der k. k. Studienhofcommifsion, nicht nur im Lande selbst mittelst Einrückung in die Pro° vixzial, Zeitung und V'ertheilung, von Abdrücken im Wege der hierum ersuchten k. k. Krcislnnter, an die einzelnen Bezirksobrigkeiten,-----sondern es hatten auch die Redactionen einiger lirerärischen Zeitschriften ande» rer Provinzen die Gefälligkeit, selben in ihre Blatter aufzunehmen.— Nebstbey machte es sich Se. Ercellenz der Herr Landesgouverlieur, Freyherr von Schmid« bürg, als gleichzeitiger Chef der Herren Stande, und für das Emporkommen dcr Anstalt sich mit WaWh m» ttreffirend, zum angenehmen Geschäfte, an di? ansehn« licheru Gutsbesitzer des Landes, an die Staatsbeamten böhern Ranges, und an solche Privaten, welche als Freunde der Wissenschaften bekannt waren, besondere Addressen zu erlassen und sie zu Beytragen einzula» den. Nicht vergeblich waren diese auffordernden Ein» le'tungen; sie wurden vielmehr durch die erfreulichsten Resultate belohnt. Denn vielseitig bewahrte sich die re» 2l ^heilnahme an der Zustanbebringung des gemein« nutzigei, P^,^^ ^^„ ^„^ bedeutenden Anzahl von eytragen ^» den verschiedenartigiN Sammlungen des Museums, selche von Gebern aus allen Stand«n dem lehtern als G.sch,nke dargebothen, auch von der t. k. "ndwirthschaflsgestllschafl in provisorische Aufbewah. rung übernommen wurden, und welche spater spezifisch werden aufgeführt werden, gingen aus allen Kreisen, und aus der Hauptstadt Laibach Erklärungen über Geld-beytrage ein, welche theils ein für allemahl zum Be» Hufe des G rün dun g Sfon d es der Anstalt, theilH als jährliche Leistungen zur Erhaltung derselben, subsoribiN wurden. Der in der oben erschienenen Bekanntmachung ent» haltenen Verpflichtung gemäß, nähmlich öffentliche Rechenschaft von dem Fortschreiten der Anstalt zu geben, und die ihr zugewendeten Unterstützungen danknehmig in den Annalen derselben aufzuzeichnen, folgt hier das Verzeichniß jener verehrllchen Vaterlandkfreunde, wel« che in der vorerwähnten Art Gelbbeytrage für das Lan» deSmuseum subscribirt haden, und zwar nach der ch r o-no logischen Zeitfolge der dießfalls eingegangenll» Erklärungen: ,. Se. Ercellenz de? Herr Landesgouverneur Frey. herrvon Schmidburg, k. k. geheimer Rath, Kammerer :c. :c. .... 5oc» st. C. M» und zwar in fünf gleichen Iah, resraten von dem Zeitpuncte an, , D als das Museum nach erfolgter W allerh. Sanctionirung seines » Planes wirtlich m das Lebe^» W zu treten hätte, ^ 2. Herr Johann Nep. Freyherr voi» B B u se t, pensionirter k b. D Gubernialrath ^ . . . 2aa ^ „ ^ unter gleichmäßige» Bestimmung. .^ 3. Se. Excellenz Herr Ios. Frey. Herr von Erbe rg , Großkreuz des ung. St. Stephans -, Ritter des Leopold. Ordens «. «. Herr auf Lustchal . . . . 225fl. C. M. unter obiger Modalität. 4. Herrn Baron v. Dietrich, Her« der Herrschaft N«umarktl . . 2ao fi. » » 5. Das Handlungshaus Gebrüder Heymann . . . . . 100 st. y « 6. Se. Durchlaucht Herr Wilhelm Fürst von Aueröberg, Her« zog von Gottsche« .... «oo si. » » 7. Herr Andreas Iermann, B«» sitzer der Herrschaft Katzenstem 25 fl. » y ali jährlichen Beytrag. 6. Herr Anton Fr«yherr v. Schwei» ger, k. k. Kämmerer, Herr auf Rupertshof.....25si. ^ <» 9. Herr Ernst v. H öffe r n . . 20 fi. „ ^ »0. Herr Domcapitular und Priester» hausdirector Lucas Bürge« »00 fi. « » il. Herr Leopold Freyherr v. Lich« tenberg, k. k. Kämmerer, Herr auf Habbach «... 100 fi„ ^ (Die Fortsetzung folgt.) Der Kampf zwischen i3 Italienern und i3 Franzosen am i3. Februar i5o3. (Auß der I.ris.) Dieser merkwürdigen Begebenheit, obgleich schon in einigen Tagsblättern der Vergessenheit entrissen, scheint doch nicht j,ne Theilnahme gezollt zu werden, die sie als ein ritterliches Denkmahl eineS Zeitalters verdient, in welchem Tapferkeit — unzertrennbar von der Ehre — auf eine höhere Slufe gestellt war, und, als Maßstab des NationalruhmeS betrachtet, glänzende Thaten der Nachwelt überliefert. Die im Detail von einander sehr abweichenden Er« zählungen dieses Kampfes, bestimmen mich, solchen dem lesenden Publicum hier so darzustellen, wie.er vonei' nem Augenzeugen, Tiambätt^tH vamianl, aufg«« zeichnet worden, über dessen genaue und richtige Dar« stellung einige im Stadt. Archiv zu lüapua aufbewahrte, und von mir emsig Verglichene Document« giltige Zeu« genschaft geben *). Ludwig XII., König von'Frankreich, und Fer. tinand III., mit dem Beynahmen: der KaLholi.» sche, König von Spanien, hatten Friedrich II. auS dem Hause Arragonien seineS Königreichs Neapel be«, raubt und dieses dergestalt unter sich getheilt, daß sich Frankreich den Besitz der Hauptstadt, die Provinze« IVri-» 2r-!eU2 zu seinem Hauptquartier. Eine große Anzahl neapolitanischer Edlen schloß sich ihm an und verstärkte sein Heer, daß er bald kräftige Ausfälle zu unternehmen in den Stand gesetzt wurde. Nach dieser Einleitung gehen wir nun zur Veran» laffung dieses eben so sonderbaren als merkwürdig?« Kampfes über, mit dem nur jener der Horaiier und Clniatiel in einigen Vergleich gestellt werden kann, und von DQiniarn folgendermaßen erzählt wird. Im Hause eines spanischen Vefehlhabers zu V^r« 1cU 1^5 6« I''ourguc!5, Mcinzicur 60 la Mc,U,e betitelt, zur Abendtafel geladen, wo fich die Gespräche über Kriegsvorfülle ailöbreittten und bey dieser Gelegenheit von Innico I^opex vorzügliches Lob einer Compagni« Italiener gezollt wurde , die unter seinen Befehlen in ^ri^U» diente. Dc: la HIotw erwiederte: „daß er nichts auf die Tapferkeit der Italiener halte, und sie für feige Memmen ertlare," worauf Innica mit Feuer sich ihrer annahm, und in Folge dieses Strei» tes der Vorschlag gemacht wurde, daß i3 Italiener gegen eben so viele Franzosen die Ehre ihrer Nation mit den Waffen vettheidigen und ihren Werth geltend machen sollen. Der Vorschlag war gethan, dem Oberfeldherrn und den Heeren vorgetragen und auch beyderseitig an- < genommen. Jedem Sieger wurden Pferd und Waffen seines Gegners und 100 Scudt in Gold zugesichert, und zum Kampfplatz ein Feld zwischen ^161-12 und <)uai-at»— im Mmelpuncte beyder Heer,— bestimmt. Jede Panhey wählte vier Kampfrichter. Italienischspanischer SeitS wäre», es: I>anceLco Xurlo, ein neapolitanischer Ritter, — I^r3,ncL5co 3pinolÄ, ein Genueser, —DicZsi Veia und^VIonxn I^op« , Spa, nier. Französischer Seits wurden die Herren Lru^lio, Hlartidac, Vrailt und I^üeuguite bestimmt. Der Neapolitaner ^ngel« t^a!^l)t2 und der Spa» nier ^Idci'Nliccio Vclgli stellten sich als Geißelindas französische Hauptquartier nach I^liva, wogegen die Franzosen HIuLulice und vudicudlc: in Ii2i-leU2 sich einfanden. -^ Die Nahmen der Kampfenden sind folgende: W ^.Italiener. M Ilccwr I'ei-amazca aus (^,12 W I'rancesco äai^rnono — 8i<:iliauf I^rl^tta nieder, als schon die i3 italienischen Helden nach ^liciria aufbra« chen, daselbst der Mess« beywohnten und durch den Genuß des heiligen Abendmahls ihr Vertrauen auf Gottes Beystand stärkten. Ilecwr?ol2mc»5<2a kniete auf den. Stufen des Hochaltars, legte seine Rechte auf das Evangelium und schwur mit lauter Stinn-.ie: „Ich Ilector I^i-alnnzca, aus der Stadt iÜZ^ua, schwöre zu Gott meinem Herrn, lieber freywillig den Tod zu wah. len, als den Kampfplatz anders denn als Sieger zu verlassen, lieber mich morden zu lassen, als mich besiegt «nzukünden; ich schmore, meinen Kampfgenossen zu Hülfe zu «ilen, wo ihnen Gefahr droht, selbst wenn mir sicherer Tod entgegen winkt." Jeder seiner Kampfbrü, der leistete denselben Schwur, und hierauf hielt der spanische Oberfeldherr in seiner Sprache eine Rede an die Helden deö Tages, die von ihnen mit den heiligsten Zusicherungen erwiedert wurde. In der Wohnung bes I?l-uzpoi-l, ds»i0Nl,Ä wurde ein mäßiges Flühstück genommen, sodann sich gewaffnet, die Rosse bestiegen, und dem Kampfplatze zugeeilt«. Auf kurze Entfernung von demselben angelangte befahl Il^wr zu halten, ließ seine Genossen absitzen, in deren Kreise er sie mit folgenden Worten ansprach: „Nnsere Gegner sind noch nicht erschienen, ich benutze diese Augenblicke, meine Brüder, nicht um mit Worten Euren Muth auffrischen zu wolle», den euch die Natur in so hohem Maß« verliehe»!, sonst würdet Ihr Euch nicht zu diesem Unternehmen freywillig angetra» gen haben, das eine entschlossene herzhafte Seele voraussetzt , sondern uielmehr um Euch zu versichern, baß ich als der von Euch gemahlte Anführer Eurem Ver. trauen, entsprechen und mit dem Beystand« GotteK Ruhm erfechten werde. Oft ist nur kriegerische Neigung oft eingewurzelte Feindschaft, Haß, Rachlust, schno« de Gewinnsucht der Antrieb zum blutigen Kampfe; Liebe und Eifersucht und andere Leidenschaften sind es nicht minder. Wir aber sind heute ausgezogen, m der alleinigen Absicht uns Ruhm zu ertümpfen, der schönste Lohn, den das- Schicksal dem Tapfern anbiethen kann. Dieser entstammt und begeistert uns zur Unsterblichkeit und befreyt uns von dem trauri« gen und elenden Zufalle eines gemeinen Todes, in» dem er uns der Nachwelt aufbewahrt. Laßt uns nicht vergessen, wackere Vrüder , daß wir heute nicht nur um unsern eigenen Ruhm kämpfen, son« dern für den der gesammten italienischen Völker, uno ihreK alten lateinischen Nahmens, der durch uns heute wieder zu seinem früheren Glänze zurückg«, führt und gegen jene Feinde verfochten werten soll, die schon so oft — wenn gleich zu ihrem eigenen großen Schaben — uns beunruhigt und herauSge, fordert haben. Wir werden ihnen heute beweisen, daß in uns noch der Same unserer Vorältern lebt, der sie unzahligemahl unter das italienische Joch ge» beugt hat, und dieser unser unbezweifelter Sieg wird der Vorläufer ihres nahen Unterganges seyn. Seht! — Sie nahen heran! Auf, tapfere Ritter! mit glückverkündendem Vorgefühle zum Kampfplatz!" Noch ein Mahl warfen sie sich auf die Knie und verrichteten ein lautes Gebeth, schwangen sich hierauf auf ihre Pferde , schlösse,» die Visire und ritten mit senkrechter Lanze dem nahen Viereck zu. Von Seite ihrer Gegner wurden gleiche kirchli» che Feyerlichkeiten iü Itnvo begangen, und bey dem Gouverneur daselbst, ^cynsk OaniriainL HIun5lLur 6c: Ia kcNsze daS Frühstück genommti». (Der Nefchluk folHt.> Altes zu seinerZeit. Folgt de? Natur l sie wirkt und ruht zu seiner Zeit; und zu seiner Zeit em Thor seyn, ist bis erst« Stufe zur Weisheit. Gedruckt, bey, Ig,naz, Aloy» Edlen von Kleinmayr.