Erscheint Ml>5t»g und Freitag. Redlllti«»: Vt,lt, N. Mar« Nr. 22», 3. Tt. Expedition: Rann H»us»Nr. !9N, Inlertionsgebühren: s,ir die 2spaltige Zeile oder deren Raum für ! Mal « tr., 2 M»! « kr., 3 Mal 10 lr. Insertion«, stempc! jede« Mal 3» tr. Verlag und Druck von I . Vlasnik. ». Jahrgang. Zeitschrift für MMMschc Interesse«. (Manustripte werden nicht zuriickgesendet.) Lailillch am 11. August 1865. Abonnement flil ganzjährig 5 ss. ^il«.^ halbjährig 2 vierteljährig Durch die Post: ganzjährig S fi. 40 lr. halbjährig 3 „ 2« „ vierteljährig > „ 7U „ Einzelne Exemplare tosten 5 Nlr. Verantwortlicher Redakteur: P. v. Rabies. «4. Zur Regelung unseres Gemeindewesens. Am Fuße der Alpen, 8. August. Neue Verhältnisse gebären neue Hoffnungen; so wollen auck> wir unter der neuen Regierung die Organisation der Gemeinden hoffen/ auf die in Kram fast schon zu verzichten war. Für uns ist eine tüchtige Gemeinde-Organisation neben Nächlaß der Steuern das wichtigste, jene in sozial-politischer, diese in wirthschaftlicher Hinsicht. I n der Gemeinde müssen wir uns erst das Verständniß der Gemeinsamkeit vieler Interessen, der Bürgerpflichten und der Verwaltungsgeschäfte heranbilden, an dem es uns beinahe allseitig und umfassend fehlt. Das Gemeindelebeu muß den eng umschränkten Horizont des Ackermanns und des Pfahlbürgers erwei­tern, und so ihn zu einem thätigen und teilnehmenden Staatsbürger er­ziehen. - Das Gemeindewesen hatte unmittelbar nach dem Jahre 1849 manche schöne Blüthe angesetzt; die darauf folgenden Jahre verkümmerten sie; zu der notwendigsten und wichtigsten Erwägung kam es gar nicht, zu den Bezirks Vertretungen; in diesen sehen wir aber den Keim der anzustrebenden autonomen Verwaltung, den besten Boden zur Bildung für öffentliche Angelegenheiten. Die jüngsten Arbeiten für Gemeinde-Organisation sind bisher für Kram resultatlos geblieben. Was wir in der Gemeinde-Organisation vor Allem anstreben müssen, sind große Ge­meinden, damit nicht wieder Körper sich bilden, die politisch lebensunfähig sind, und nur vegetiren. So wie ein kräftiges Familienbewußtsein die Familie fördert und hebt, diesen Grundstein der menschlichen Gesellschaft, so kräftigt, entwickelt, fördert ein starkes Gemeindebewußtsein das Ge­meindeleben; die Gemeinde ist für die menschliche Gesellschaft in ihrer staatlichen Verbindung aber das, was die Familie für die Gesellschaft überhaupt. I n schwachen, ohnmächtigen Gemeinden kann jedoch ein sol­ches Gefühl nicht aufkommen. I n solchen Gemeinden findet man auch selten und unzureichend die tauglichen Männer zur Vertretung und Ver­waltung der Gemeindeangelegenheiten. Abgesehen von den Städten, für die Landgemeinden im eigentlichen Sinne erscheint je nach Dichtigkeit der Bevölkerung und Leichtigkeit der Kommunikation eine Bevölkerungszahl von 4000—8000 Einwohnern nothwendig, daß die Gemeinde die für ihre-Zwecke nöthigen Mittel und Kräfte leicht erhalten kann, um nach innen und außen ein frisches, achtunggebietendes, gesundes Leben ent­wickeln zu können. Die jetzigen Gemeinden sind in manchen Bezirken so Nein, daß man kaum einen schreibenskundigen Mann darin findet; sie sind ohne alle Mittel, und auch zu klein, somit zu arm, sich die Mittel zu verschassen; sie sind ohne Kenntniß ihrer sozialen und gesetzlichen Pflich­ten, und der Einzelne, seufzend unter dem allgemeinen Steuerdrucke, hat lein Interesse, kein Verständniß. für die Gemeinde. Darum steht es mit unserem Armenwesen, mit dem Feldschutze u. s. w. so schlecht, und darum blühet das Vettlerunwesen, ein zweiter selbstaufgezwungener Steuerdruck, der wirtschaftlich nicht unbedeutend ins Gewicht fällt. Kleine Gemeinden sind in einem freien Staate ein Unding; denn wegen ihrer Ohnmacht hemmen sie die freiheitliche EntWickelung von un­ten, hemmen die politische Bildung, hindern die kräftige Entfaltung und Stärkung individueller Freiheit, ohne die dauernd die all­gemeine nicht bestehen kann. Den großen Gemeinden kann man auch leichter Geschäfte übertra­gen, und so die Staatsbehörden von Vielem entlasten. Die für den Staatsbürger, besonders am Lande, so kostspieligen gesetzlichen Maßregeln nach Todfällen, bei Zwangsverkäufen, Schätzungen, Inventar-Aufnahmen könnten, insoweit eine zweckmäßige Reform des bürgerlichen Gesetzes, das noch aufrecht erhalten wird, ja so wie jetzt bestehen, dann billiger, in der Regel eben so gut und zweckmäßig, rechtzeitiger, und sonach in jeder Hin­!>cht weniger drückend für die Vetheiligten von diesen Gemeinden durch­geführt werden. Die Bagatellstreitigkeiten, das Polizeistrafwesen in ge­wissen Fällen an ein Friedensgericht würde in solchen Gemeinden den natür­lichsten Boden finden, oder wenigstens den kräftigsten Unterstützungspunkt. So käme diese Gemeinde > Organisation, auch wenn sie scheinbar mehr Kosten, als die bisherige, verursachen würde, in der That viel billiger , da eine Menge, freilich im Budget nicht aufgeführter Lasten wegfallen oder sich erheblich vermindern würde. Öffentlichkeit und bestimmt eingehaltene Periodizität der Vertretung ^' ° und bleiben weiter die Grundbedingungen dieser Gemeinden, wobei die Wahl sich auf eine gesunde Interessen-Vertretung stützen muß; nicht s« IA" ^ Zusammentreten der Vertreter wird deren Antheilnahme an den Geschäften ebenso wach halten, wie andererseits - leider! — zu häusige "ersammlungen den Eifer abstumpfen. Es ist zweifellos, daß im Anfange bei dem gegenwärtigen Bildungs­«tandpuntte und der derzeitigen noch bestehenden Apathie an den Ge­meindeangelegenheiten die nothwendig werdenden 'Gemeindebeamten an vie- en Vit m einen wohlthätigen aber auch sehr gefährliche!! Einfluß ausüben wnnen und werden, und daß manche Gemeinden erst durch den Schaden "erden zum Bessern kommen. Um aber sich für die autonome Verwaltung, in Art größerer Ge­ meinwesen, heranzubilden, um die Zusammengehörigkeit in so vielen über die Gemeindegrenzen sich erstreckenden Angelegenheiten, deren Wichtigkeit für das Besondere und Allgemeine zu erkennen, um über die Individua­ lität das ganze Land nicht übersehen und vergessen zu lernen, bedarf es einer Vertretung größerer Sprengel, welche alle die gemeinsamen Angele­ genheiten dieser Sprengel zu regeln hätte, — es thun uns Bezirks­ oder Kreisvertretungen dringend noth. I n diesen erst würden sich die parlamentarischen Kräfte schulen, die volkswirthschaftlichen und sozial-politischen Kenntnisse auf dem Wege der Anschauung und Erfahrung verbreiten, verallgemeinern; in diesen würden sich die Fähigkeiten für das öffentliche Leben entwickeln und leicht sich die Männer für Uebernahme eines Theils der Berwaltungsgeschäfte des Staa­ tes finden und heranbilden. I n ihnen kommen ja schon allgemeinere Gesichtspunkte zur Geltung, der Horizont ist ein größerer, der Kampf der Interessen ist ein vielseiti­ gerer und lebhafterer, die wirtschaftlichen Fragen treten näher, als in der Gemeinde heran; die Kenntniß der Eigentümlichkeiten der einzelnen Ge­ meinde-Individualitäten erweitert den Blick, regt mannigfach an, fördert die Gegenseitigkeit der Unterstützung in allen Angelegenheiten, wo die Kräfte der einzelnen Gemeinden nicht ausreichen werden. Wir sind der vollen Ueberzeugung, daß jetzt schon in Kram eine autonome Bezirksverwaltung nicht ausführbar wäre, theils wegen Mangel an verfügbaren Kräften, theils wegen Kostspieligkeit, so lange die Staats­steuern sich nicht erheblich vermindert haben. Wir sind auch der Ansicht, daß bei unserer politischen Apathie noch einige Zeit hindurch eine prinzi­pielle Leitung von Seite des Staates in Vezirksangelegenheiten nothwen­dig ist. Diese Angelegenheiten kann man nicht bei Seite schieben, denn sie sind aus dem Bedürfnisse hervorgewachsen, sie sind keine künstlich er­zeugten, das beweiset das Straßen-Konkurrenzgesetz, dem bald ähnliche Konkurreuzgesetze folgen werden, die doch alle ein Nothbehelf fein werden! Mögen die Bezirke vermindert, vermehrt werden, das wirklich Zusammen­gehörige, das durch Bodenformation, Agrikulturmethode, industriellen und gewerblichen Betrieb, historische Erinnerungen, und durch Verkehrsmedien u. s. f. Zusammengewachsene wird sich bald zur Geltung bringen. Diesen gemeinsamen Bedürfnissen Rechnung zu tragen, ist den Staats­behörden öfters nicht gelungen; daran ist aber teilweise die Verwaltungs­methode, teilweise und zwar großenteils der Ausschluß der Theilnahme der Interessenten, zum kleinsten Theile nur Mangel an Persönlichem Eifer oder Verständnisse schuld. Befruchten wir, bis wir einstens selbst in der Lage sind, die Ve° zirksverwllltung in die Hand zu nehmen, den Eifer und guten Willen der untersten Verwaltungs - Staatsbehörden mit der Initiative, dem Rathe, der gesetzlich kundgegebenen Willensmeinung der Interessenten, stellen wir das für diese Angelegenheiten notwendige Budget unter dem Rathe der erfahrenen Behörde selbstständig auf, und lontrolliren wir die Gebahrung mit selben, ob es den oben bezeichneten Intentionen gemäß verwendet wurde; führen wir für diese Angelegenheiten die Möglichkeit einer öffent­lichen, gesetzlich zu Tage tretenden loyalen Kritik der verwaltenden Behörde ein, und wir werden in Kurzem die Uebelstände, über die von mancher Seite geklagt wird, verschwinden, und viel Ersprießliches entstehen sehen. Auf diesem Wege fördern wir die Ausbreitung der politischen und volkswirtschaftlichen Bildung, ohne zu früh die Bürger mit einer Geschäfts­last zu behelligen, der nur wenige gewachsen sind, und die nur bei leb­haftem Gemeinsinn ohne Schaden für das öffentliche Wohl getragen wird. Wir stärken den Sinn für gesetzliche Freiheit, indem wir die Einsicht ver­allgemeinern, daß nur durch sie materiell und geistig die Wohlfahrt des Einzelnen uud Allgemeinen gedeiht, wovon durch das bisherige. Walten der größere Theil des Volkes nicht überzeugt werden konnte. Wir brin­gen das selbsttätige Handeln der Bürger in öffentlichen Angelegenheiten dem Geschäftskreise des Volkes näher, theils in sinnlicher, theils in geisti­ger Hinsicht, indem da Gegenstände berathen werden, die beinahe jeden angehen, beinahe jeden interessiren. Endlich bei unseren gedrückten Geld- und Erwerbsverhältnissen be­wirken wir dann ohne Kosten oder nahezu ohne Kosten die Regelung der betreffenden Angelegenheiten durch die Vetheiligten selbst, uud vermeiden dadurch, daß die Selbstverwaltung unter dem Odium vermehrten Zahlens den empfindlichsten Schaden leidet. Die Durchführung der Verwaltung nach den beratenen und be­schlossenen Grundsätzen kann die Staatsbehörde unter der Kontrolle der Öffentlichkeit und der Vezirksvertretung wohl leicht durchführen; sie wird dann gerade durch ihren objektiven Standpunkt, durch ihre administrative Erfahrung,- durch ihre Fachbildung einen grüßern Einfluß und eine höhere Achtung im Volke gewinnen, als bisher, wenn die betreffenden Persön­lichkeiten nur guten Willen uud Verständniß für die Bedürfnisse der Be­zirksbevölkerung entgegenbringen. Ja, wir behaupten, die Staatsbehörde würde dadurch auch in ihrem rein staatlichen Wirkungskreise viel mehr vom Vertrauen und der Neigung der Bevölkerung getragen werden, als bisher, 2« ein festes Band der Einigung um alle Völker dieses Reiches zu schlingen." Ein kaiserliches Handschreiben überhebt den sogenannten Verfassungsmini­ster der Sorge um die Verfassung Oesterreichs und gibt ihn seinem ur­sprünglichen juristischen Berufe zurück. — Aber auch der Artikel der „Laibacher-Ztg." hat seine Ergänzung und die „andere Seite" des „gan­zen Mannes" ihren Schilderer gefunden, und zwar im — Figaro. Un­ter der Form eines „Albumblattes zur Erinnerung dem abretenden Mini­sterium" bringt das genannte Witzblatt 4 Tableaus: Ein Ungar von Ba­jonneten umgeben, das Zwillingspaar Schleswig-Holstein gebunden und gefesselt, eine Polin trauernd am Grabe ihrer Gefallenen, Redakteure mit Ketten belastet im Kerker, — Sinnbilder des Ausnahmszustandes in Ungarn, der ungelösten schleswig-holsteinischen Frage, des unglücklichen Polenkrieges und der fünfzig Jahre, welche den Redakteuren der Opposi-» tionsblätter die Notwendigkeit und Unfehlbarkeit des gefallenen Systems begreiflich machten. Noch ein Kranz von jenen Hunderten Millionen, um die die Staatsschuld wuchs, — und das Bild wäre ein vollendetes gewe­sen. . - Warum hat die „Laibacher Zeitung" von dieser Seite nichts er­wähnt?! Der eingetretene Ministerwechsel ist ersichtlich auch ein System­wechsel. Hoffen wir also eine baldige gründliche Besserung dieser und anderer Verhältnisse. — Se. Majestät hat den Generalmajor und Inhaber des hier gllinisomrenden 8. Artilleriercgimentes Franz Wilsdor f als Ritter des Ordens der eisernen Krone zweiter Classe den Ordensstatuten gemäß in den Freiherrnstand des österreichischen Kaiserstaates erhoben. «r< «-^. Dr. Ilwo f in Graz theilt in der „Tagespost" folgendes mit Ms Ergänzung zu der vor einigen Tagen gebrachten Notiz, daß der jetzige Staatsminister Graf Richard Belcredi sich nach seinem zeitweiligen Rücktritt aus dem Staatsdienste in Graz aufgehalten, sind wir in der Lage mitzulheilen, daß dieß vollkommen richtig ist, und daß dieser Auf­°Oalt des Grafen Belcredi in Graz in die Jahre 1851 und 1852 fallt; Graf Belcredi lebte hier sehr zurückgezogen, besuchte mehrere Col­lege" an der Universität, so zugleich mit dem Schreiber dieser Zeilen — Wemhold's Vorlesungen, in denen er auch alle literarhistorischen Arbeiten schriftlich mitmachte, zu denen Weinhold seine Hörer anregte; auch Pro­fessor Tangl's Vorträge soll Belcredi besucht haben. ^. ^ A" 1- ""b 2. d. M. wurden fünf in dem Institute „Leo-Po ldine Petriö" ausgebildete Mädchen von der Direktion der hie­sigen k. k. Normalhauptschule für das Lehrfach geprüft und ihre Zeugnisse beurkunden ihre Fähigkeiten und erworbenen Kenntnisse. Dieß ist schon das dritte Mal, daß aus diesem Institute Lehrerinen hervorgehen und es ^ .<5.<5^^. 13 Mädchen durch den in selbem genossenen Unterricht ihre Selbstständigkeit errungen und fungiren gegenwärtig größtenthcils als Lehrerinen oder Gouvernanten. — Gewiß der beste Beweis der Tüchtig­keit dieses nunmehr seit 9 Jahren bestehenden Institutes! Der Nutzen, der durch eine derlei Ausbildung für das Allgemeine erwachst, fallt von selbst in die Augen. Abgesehen, daß gründliche und zeitgemäße Bildung auch beim weiblichen Geschlechte erzielt wird, erringen sich dadurch viele Mädchen eine Selbstständigkeit und werden in die Lage versetzt auf eme ehrenvolle und würdige Art ihr Auskommen zu finden, wodurch die vielen, oft mit großen Kosten aus dem Auslände verschrie­benen Gouvernanten, von welchen kaum die Hälfte den gerechten Anfor­derungen entspricht, entbehrlich werden. Warum auch sollen nicht slo veni­sche Mädchen das leisten können, was man bei Schweizerinen und Französinen vergebens sucht, und warum soll man das im Auslande su­chen, was man in unserm schönen Vaterlande besser, billiger und aedie­gener finden kann. - . ^ Daß demnach mit der Zeit eine weibliche Präparandie in Laibach, jedoch im Geiste des jetzigen Fortschrittes und in den Grundsätzen der neuern und erprobten Lehrmethode errichtet würde, gehört nebst vielen Andern auch zu den frommen Wünschen! — Am 6. August fand in der Pfarrkirche zu Egg in Oberkrain eine gar seltsame Feier statt, indem die Zwillingsbrüder Kosmas und Damian Pauli« gleichzeitig die erste heilige Messe lasen; nahe an 200 Gaste aus Laibach waren zn dieser Primiz geladen und erschienen. — Man schreibt uns aus Waiö: Nach dem Mißjahre 1817 wur­de ,m Bezirkscommissariate Umgebung Laibach ein Getreidesparspeicher er­richtet, zu dem jeder Besitzer, auch der Keuschler, ein ihm aufgebotenes Quantum liefern mußte, und es lieferte Waiö Korn, eine andere Ort­schaft Halden, wieder eine andere Hirse u. f. w. Dieser Getreidesparspei­cher bestand bis 1848 in einem alten Magazine am Schloßberge und es erhielt jeder, der Mangel an Anbausaamen litt, gegen Bestätigung daraus zu Leihe. Mit einem Male war es mit diesem Speicher zu Ende. Wir fragen diejenigen, in deren Händen diese Sache zuletzt lag, wohin kam das darin aufgespeicherte Getreide, wurde es verkauft, wer gab dazu die Bewilligung, wo ist der Erlös u. f. w.?! — Tagesordnung für die heute Nachmittags 5 Uhr stattfinden­de ordentliche Sitzung der Handels- und Gewerbekammer: Lesung des Sitzungsprotokolles vom 10. Juli l. I. ; Mittheilung des Erlasses des k. t. Ministeriums für Handel und Volkswirthschaft betreffend die Ein­ziehung der im Umlaufe befindlichen, auf Conventions-Münze lautenden Banknoten, — so wie jener auf 10 st, Oe. W. lautenden Banknoten früherer Form; Berathung über die Zuschrift der k. k. Landesbehörde für Kram, Behufs zu erstattender Aeußerung, über die seit der Aktivirung des neuen Handelsgesetzes gemachten Erfahrungen, in wieferne die Be­stimmungen des im ß. 7 des Einführungsgesetzes, aufgestellte Skala, in Berücksichtigung einzelner Gewerbszweige, den Verhältnissen und Bedürf­nissen entspreche; Berathung über die Zuschrift der k. k. Landesbehörde für Krain bezüglich der Ernennung eines Vertreters von Seite der Kam­mer in das, zur Berathung über die Errichtung einer Wiederholungs­und Fachbildungsschule in Laibach, ernannte Comitö; Verhandlung über die Zuschrift des Vereines österreichischer Industrieller in Wien, in Be­treff der Gründung eines Central-Organes für Industrie und Handel in Oesierreich; Berathung über die Zuschrift der k. k. Landesbehörde für Krain-, womit das Gesuch der Gemeinde Vründl im Bezirke Gurkfeld um Ertheilung des Marlt-Privilegiums für die Ortschaft Novize, zur Aeuße­rung zugefertiget wird; Bericht des Comics über die Vorberathung des Kammer-Präliminars pro 1866; Mittheilung der von der General-Direktion der Südbahn eingelangten Erledigung bezüglich der angesuchten Frachtbegünstigung für Mehlsendungen ab Laibach — Triesi; allfällige Separat-Anträge. — — Die Brüder Kozler und deren Schwester Frau Obreza ha­ben vorige Woche vom Herrn Peter von Pagliarucc i das Schloß Leopoldsruh bei Laibach um 70,000 fl. angekauft. Für das Land — schreibt die „Nnvios" — ist dieser Kauf deshalb von großer Bedeu­tung, da, wie man hört, die neuen Eigentümer auf diesem Besitze eine große Bierbrauere i zu errichten gesonnen sind, wodurch das viele Geld, welches jetzt für Grazer-Bier außer Land geht, unserm Lande er­halten bleibt. — Herr Dr. Josef Kozler hat seine Nolarstelle niedergelegt. — Unser Landsmann Herr Anton Heidrich, der sich im Prager Konservatorium für höhere Musik ausbildet, hat seine erste Composition für Quartett und Männerchor unter dem Titel: „VoäniKii" veröffent­licht (die Worte von M. Vilhar). Es ist dies gelungene Werk unseres Patrioten recht empfehlenswerth allen heimatlichen Sängern und Gesangs» vereinen, und liegt in der öitavuloa zum Verkaufe auf. 288 — I n Illyrisch-Feistritz findet am 20. d. M. in der 6i ­tavuillH eine LeLeäa, zur Feier des Allerhöchsten Geburtsfestes Sr. Majestät des Kaisers statt. Aufruf der Wiener ,,8lnvnn8li» N< «««l«.' I n Erwägung, das ein gutes Fünftheil der Bevölkerung Wiens der slavischen Nationalität angehört, daß die überwiegende größere Hälfte der slavisch-österreichischen akademischen Jugend an den hiesigen Hochschu­len ihren Studien nachgeht, und daß häufig verschiedener Angelegenheiten wegen gerade hier ein großer Zusammenfluß österreichischer wie außer­österreichischer Slaven stattfindet, hat die Wiener „Llovau^a L^säa" in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, als Filialinstitut der „LsseäÄ« eine „slavische Bibliothek" zu begründen. — Schon längst war es ein unter den Slaven allgemein tiefgefühltes Bedürfnis;, in Wien ein Centrum zu besitzen, welches denselben hier inmitten eines fremden Volkes und Landes gleichsam zum Nationalasyl dienen sollte. Doch man­nigfache Hindernisse stellten sich der Verwirklichung des als nothwendig Erkannten entgegen. Erst am 30. Mai d. I . war es nach langwierigen Kämpfen der „LlovauLka Ls8eäa.« ermöglicht, mit Bewilligung der n.-ö. Statthalterei ihre endgiltige Konstituiruug durch ein glänzendes Eröffimngs­fest zu feiern. Wie bekannt, besteht der Hauptzweck des Vereines darin, durch gesellige und geistige Unterhaltungen das wechselseitige Kennenlernen unter den österreichischen Slaven zu vermitteln; doch erkannte der Verein schon in den ersten Monaten seines Bestandes die Notwendigkeit, feine Wirksamkeit über diesen Zweck noch weiter hinaus auszudehnen, und darauf hinzuwirken, daß. die Wiener „»lovansk.«, LL8Läa« auch der Mittelpunkt zur Pflege der Rcciprocität in literärer, wissenschaftlicher und Kunstbe­ziehung unter den einzelnen österreichisch-slavischen Stämmen würde. Das beste Mittel hiefür ist unzweifelhaft eine „flavische Bibliothek" in Wien. Als em wichtiger Nebenzweck dieses Filialinstitutes der „Le8sä«> wurde auch die nationale Ausbildung der hier studierenden akademischen slavischen Jugend in Aussicht genommen, welch' letzterer hiemit der Zugang zu den slavischen Geistesschatzen erleichtert, und die Gefahr benommen werden soll, während ihrer Studienjahre in der hiesigen Welt und deren Fremd­thume unterzugehen. Als untergeordneten, jedoch für die Betreffenden nicht zu übersehenden Zweck der „slavischen Bibliothek" in Wien führen wir noch den an, die eventuell bei ihr sich ansammelnden Doubletten von Werken an slavische Bibliotheken in den einzelnen Kronländern abzutreten. Da jedoch der „Le^äa« zur Vollführung des gefaßten Planes die ma­teriellen Mittel derzeit noch fehlen, erübrigt ihr nichts anderes, als sich an alle jene slavischen Patrioten, denen es mit der slavischen Wechselsei­tigkeit Ernst ist, mit der Bitte zu wenden, jenes allgemein nützliche Unter­nehmen nach Kräften zu unterstützen. — Insbesondere aber ersucht die „81ovÄH8l53, öLLeäa": 1. Alle slavischen agronomen, commetciellen, literären, wissenschaftlichen und Kunst-Vereine, sowie auch die einzelnen slavischen Schriftsteller, Buchhandlungen und Verleger: dieselben mögen durch einen der unten angeführten Mandatare der „LlovallsKa Lsssäa", von jedem slavischen, in irgend einem slavischen Idiome geschriebenen oder in irgend einer fremden Sprache über das Slaventhum erschienenen Werke, welches sie herausgegeben oder verlegt, je ein Exemplar der „81avaii8l:a Leseäa" zukommen lassen. Direkte Einsendungen an die „8Iovau8liÄ Ve86äa" wären mit der Adresse derselben: „Wien, Marimilianstraße, Nr. 4" zu versehen. — 2. Bittet die „LlovanskH Ls86äa" auch alle slavischen Patrioten, welche Privatbibliotheken besitzen, die in dieser anfäl­lig vorhandenen Doubletten der „slavischen Bibliothek" in Wien zuzuschicken, .wogegen sich letztere zur diesbezüglichen Wechselseitigkeit verpflichtet. 3. Werden alle slavischen Patrioten mit dem Ersuchen aufgefordert, in ihren bezüglichen Kreisen die Sammlung obbezeichneter Bücher übernehmen und die anfällige Ernte dieser ihrer Mühe der „81ov3,ll8ka LLLsäa" auf Kosten letzterer im obangegebenen Wege überschicken zu wollen. Zn dem letztangeführten Zwecke hat der Ausschuß der „81ovÄU8l:Ä, Lsssäa" sich in allen bedeutenderen slavischen Städten Mandatare auszuwählen beehrt, mit dem gleichzeitig hiemit an sie gerichteten Ansuchen, sich dieser patrio­tischen Aufgabe zu unterziehen. In Laibach: L. Redaktion der „Novics"; in Klagenfurt: Ll. Redaktion des „81ovsnso" und des „(ÄaLnil: 8lo­vsiiLiii"; in Graz: Hr. Dr. Murnec, Oberrcalschulprofesfor; in Mar­burg: L. Präsidium der (Ätalnioa,; in Görz: Hr. Dr. Tonkli, Advo­latursconcipient; in^Triest: Hr. Franz Cegnar, Obertelegrafist; in Cilli: 3. Präsidium der (Ätkluioa. Wien, 20. Juli 1865. Der Vorstand der „ZlovaugKa L^säa.« Erinnerungstafel (aus dem Intelligenzblatte der Laibacher Zeitung). Am 12. August. 3. erek. Fsilbielung der dem Franz und Margaret!) Knafelz von Veih gehörigen Hubrealität; Schätzwert!) -8l2 ft. (städt. del. Vez. G. Neuftadtl.) — 3. eiek. Feilbietung der dem Johann Glegonzh von Soderschiz gehöri­gen Realität und Fahrnisse; Schätzwerth 1986 fi. und 366 fi. (Bez. A. Rcifnitz.) — 3. eiek. Feilbietung der dem Josef Sterle von Polane gehörigen Rea­ lität; (Bez. A. Laos). Am 14. August. 3. erek. Feilbietung der dem Johann Srkol von Kal gehörigen Realität; Schätzwerth 1582 fl. lBez. A. Ratschach.) — 3. erek. Feilbietung der dem Joses Hribar von Randol gehörigen Re»< «täten; Schätzwerth 680 fi. Nach den Anfangs August d. I . eingelangten Brodtarifen backen nachfolgende zwei Bäcker das größte Vrod: Ierni Blas, wohnhaft Kapuziner-Vorstadt-Haus-Nro. 61, und Johann Lochkar, wohnhaft Gradischa-Vorstadt Haus-Nro. 16. Stadtmagistrat Laibach, am 8. August 1865. Der Bürgermeister: Dr. E. H. Costa. Freiwillige Lizitation eventuell Verpachtung von Msorgründen. Montag, den 14. August, Morgens 7 Uhr beginnend, wird Herr Pet. Nie. Feuser folgende Morastantheile bei '/in Anzahlung des Kaufpreises auf langjährigen Kredit an Ort und Stelle dem Meistbieten­den verkaufen: 1. in ösi-navas am ^arjoull-Oradeu 10'/^ Joch mit Doppelharfen, mit Dreschboden u. f. w., im Ganzen; 2. an der Lonne^st-ZtiÄ«»« neben Herrn Schusterschitz 5'/. Joch, im Ganzen; 3. am ToLoKuIr 27'^ Joch, wobei 8 Joch Wiesen in Parzellen von 3 bis 5 Joch; 4. bei LaduÄ^orioa 110 Joch, wobei eine Parzelle von 30 Joch mit 44 Fenster Harfen, Dreschboden, Kaische und Stall im Ganzen, der Rest in kleineren Parzellen ausgestellt wird. Verkauf. Pferdemist aus der Kavallerie-Kaserne ist zu verkaufen. Das Nähere zu erfahren in der Kaserne und am Hauptplatze Nro. 5 zu ebener Erde.