Laibacher IeiwnK. ^? 43 Samstag am G. April »848. I l l y r i e n. H-aibach am 8. April. Auch von der Höhe unsers Kastells weht die schwarz-roth-goldene deutsche Vundcsfahnc, mit den Nationalfarbcn im Hcrzschildc. Gestern Nachmittags gegen 6 Uhr wurde dieselbe aus dem Uhrthurmc des Schloßbergeo von der National garde, die mit klingendem Spiele ausgerückt war, unter den herzlichsten Lebehochs, die Sr. Majestät, dem Kaiser Ferdinand, dem sreien, einigen Deutschland, dem Lande Krain und dcm Herrn Landcsgou-verneur galten, und in welche die zahlreichst versammelte Menge jauchzend einstimmte, feierlichst aufgesteckt, während die Musikbandc die Volkshymne spielte. Die ganze Bevölkerung Laibach's war freudig aufgeregt und vom Congrcßplatze hörte man die Vivatrufe erwiedern und den Castcttbcrg hinausschallen. Laib ach, am 7. April. Bei dem am <,. d. M. Stattgehabten Provinzial-Landtage kamen mehrere wichtige Fragen zur Berathung, von denen einige unverzügliche Erwägung erforderten, alle aber Vorbereitungen für die von a. h. Sr. Majestät verheißene, zur Berathung der Constitution bestimmte Central.-Versammlung der Stände aller Provinzen bildeten. Nachdem die Stände berufen sind, die Interessen der Provinz zu wahren und zu vertreten, eine der wichtigsten und zahlreichsten Classen der Bewohner, nämlich dcr Bauernstand aber bisher keine eigene Vertretung hatte, so ftind »nn, sich in Anhossnung der bereits angesuchten höheren Genehmigung vcran. laßt, nach dem Beispiele dcr Nachbarländer, diesem Bedürfnisse gleich bei diesem Landtage durch die Bei ziehung von drei, mittelst dcr k. k. Landwirthschaft-Gesellschaft aus den drei Kreisen der Provinz gc wählte Vertreter aus dem Bauernstände zum Thcilc abzuhelfen. Eben so wurde unverzüglich eine vermehrte Ver tretung des Bürgcrstandcs durch Zulassung mehrerer Abgeordneter der Stadt Laibach erzielt, und es find in Anerkennung dcr Forderungen der Zeit auc!) mehrere Professoren, Rcchtsgclchrte und unadengc Gutsbesitzer brigczogcn worden. Die wesentlichsten, zur Sprache gebrachten Fragen wurden vorläufig jedoch nur für eine kurze Zeir vertagt, weil mittlerweile dcr neue Umstand hin zukam, daß über Aufforderung der nieder-österreichischen Herren Stände, Behufs einer gemeinschaftlichen Vorberathung durch Dcputirte aller österreichischen Provinzen über die Fragen wegen vermehrter Vertretung des Bürgerstandes und einer besseren Ein. richtung der Communal- und Municipal.Verfassung, zwei Abgeordnete aus den, Herren- und zwei aus dem Bürgcrstandc Laibachs fürgcwählt worden sind, welche ihre Reise nach Wien bereits angetreten haben. Diesen Abgeordneten werden sich auch mehrere Stadtbewohner Laibachs aus verschiedenen Ständen an-schließen, und diese werden gemeinschaftlich eine Lan-,,«M desdeputation bilden, um bei Sr. Majestät persönlich "VW den Dank dieser Provinz sür die a. g. versprochene , ^ Konstitution darzubringen, so wie dieses auch von Seite des verstärkten ständischen Ausschusses im Namen dcr Provinz mittelst einer schriftlichen Dank-adresse ,l. Nachdem die Negierung bereits selbst ^die Nothwendigkeit amrkannt hat, zur Hebung dcr Industrie und Belebung des Gcwcrbgcistcs m Krau, eine Nildunqsanst.lt zu errichten, und Vcrhandlun-a,cn dießMs im Zuge sind, - so wurde bechloj.c., um Errichtung einer Realschule in deutscher Sprache in Verbindung mit einem klm.cn Lehrcm.e fur dm niederm Gewcrbsma'w in flovenischcr Sprache, ,u -ten, übcrdicß abcr zu beantragen, "st ^ ^. ,ich c in dcr hier bereits bestehenden ^ lMM. schule eine n.hr ^ diese Vorlcsungcn zu ^ ^, ^c ^ ^..^, Landschullchrcr aus dav Laildvoir / zu können. --> ^. ^ ^ , -> ü riae Bcdürsniffe, besonders fur die ärmere Men-s-l "lasse ^st „limchwinglich geworden ist, und viele Menschen solches wirklich zcitwcise ganz entbehren nn'is-- !__ l,at man aus dem Landtage eine dringende Bitte gcstcllt, daß die Salzprcise unverzüglich herabgesetzt werden möchten. ,3, In Berücksichtigung, daß cs für dic Hinkunst unvcrcinbarlich seyn dürste, wenn dcr jeweilige Landcsgouvcrneur vo» Krain zugleich ständischer Prä-sidcnl wärc, wie cs bisher der Fall war, — so wurde die Bitte beschlossen, daß den Standen Krains künftighin das Vesugniß eingeräumt wcrdcn sollte, sich 286 ihren Präsidenten srlbft, und zwar aus ihrer Mitte zu erwählen. 14. Eine von den Abgeordneten der l. f. Stadt Krainburg im Namen der Stadtgcmeinde vorgebrachte Petition wurde, weil sie Gegenstände umfaßte, die theils schon landtäglich besprochen, theils nur von lo-calen Interessen waren — zur vorläufigen Berathung an den Allsschuß verwiesen. Zufolge eben eingelangtem Präsidialschreiben ist man in der Lage, bekannt geben zu können, daß Se. Majestät über die von d«m krainisch-ständischen Ausschuß überreichte Dank- und Loyalitäts-Adresse das a. h. Wohlgefallen auszusprechen geruhet haben, und daß Se. Excellenz, der Herr Minister des In-nern, die Ermächtigung ertheilt habe, ständischer Seits die Frage zu berathen, in welcher Art die Intelligenz, die Industrie, der Bauernstand und die nicht adeligen Gutsbesitzer bei den Verhandlungen des Provin-zial-Landtages zu betheiligcn wären — wie auch, daß die Fassung eines dem Ergebnisse entsprechenden Beschlusses von seiner Seite reinem Anstande un. terliegc. Die deutsche Tricolor in Oesterreich. Laibach, am «.April. Die deutschen Farben wehen vom Stcphans-thurm. So hat sich Oesterreich von höchster Instanz aus deutsch erklärt; von diesem Augenblicke an ha» ben wir einen festen Punct im Zcitendrange; das Princip unseres Zuwerkegehens ist aufgestellt, der Polarstern der politischen Wcttcrnacht ist gefunden. Lassen wir uns damit nicht schrecken, wenn im Norden oder Westen einzelne Machthaber sich selbstsüchtig zu geberden scheinen, wenn sie den Alles umstaltcndcn Moment dazu benutzen möchten, um ihre Dynastien glänzender zu stellen; der Schimmer des Augenblicks hat sie überrascht, die Gewalt des Tages hat sie übermannt; schon kommen sie zur Besinnung; sie sehen bereits ein, wie ohnmächtig ihr Privat. Interesse von dem begeisterten Willen der Nation zurücktreten muß. Wehe dem, der jetzt den Parteigeist der deutschen Provinzen schürt! wehe dem, der durch That, Witz oder Ucbcrrcdung den Act politischer Wiedergeburt stört! ich traue wohl der Eonsequenz deutscher Thatkraft, und ich glaube, daß keine geheime Hospolitik mehr im Stande ist, die Einigung der Nation auszuhalten ; aber wie viel schneller, wie viel wirksamer wird Alles erzielt, wenn die deutschen Regierungen nicht nur keinen Hemmschuh legen, sondern thatsächlich dem glühenden Willen des Volkes entgegen kommen. Sie und ihre Würdenträger kennen die Technik des Re giercns, sie müssen unsere Begeisterung in Form und Paragraph».- kleiden, sie sollen unseren Ideen einen Ausdruck, einen Körper geben; denn wir haben keine anderen Organe, die für uns handeln können. Wir trauen vollkommen dem guten Willen unserer Für sten, wir wissen, wie wenig auch die Gesalbten gegenüber einem verknöcherten Rcgicrungssystcme vermö. gen; nicht sie tragen die Schuld der Vergangenheit; wir müßten sonst ältere Generationen, wir müßten vergangene Jahrhunderte vor Gericht stellen, um den Stab brechen zu dmsen. Wie gesagt, unsere Souveräne haben die gute Meinung, mehr noch die Begeisterung der Massen für sich; und Deutschland braucht nicht, wie Frankreich, seine Thronsesscl zu verbrennen, um politisch fortleben zu können. Wir alle wissen noch wenig von der Form, in der sich das geeinigte Deutschland darstellen wird; die Wahl des Rcichshauptes, das Wesen, das Wann und Wo des deutschen Parlamen-tcs, das Alles lebt noch in Hypothesen, Vorschlägen, Muthmaßungen. Die Zeit wird es zur Reife brin gen. Eines aber ist vollbracht: die geistige Einigung, der Bund der Stammvcrbrüdcrung. Ich glaube, wir dürfen voraussetzen, daß, wenn morgen der alte Rhein Feinde bringt, ganz Deutschland gegen Frankreich Fronte macht; ich glaube, wenn morgm der Russe anstürmt, daß ganz Deutschland gegen ihn aufsteht; ich glaube, daß wenn Oesterreich heute gegen Wälschland Hilft begehrte, Deutschland seine schwarz-roth-gelben Paniere südwärts kehrte. Das ist unser politische Glaube; wir brauchen für seine Garantie kein deutsches Parlament, rein gewähltes Neichshaupt; der geschriebene, gesprochene, gcjubeltc Wille der Nation ist seine Hypothek. Es gibt politi-schc Eassandra's, die vom jüngsten Gerüchte und weiß Gott was träumen. Es ist wahr: der Weltbau kracht in allen Fugen, und greise Köpfe, die sich in den zerschlagenen 8iut>i8 hineingelebt und hin-eingcaltcrt haben, müssen schwindelnd werden. Europa hat seit der Reformation sich nicht so gewaltig re-formirt, und selbst Kirchen stürzen mit weniger Gc. poltcr ein, als Königsthrone. Aber diese Männer der Furcht sollen wissen, daß sich die Welt seit dcm Mit-tclaltcr gewaltig civilisir:, daß sie heut zu Tagc nicht mehr so viel Schrecken braucht, um Großes durchzumachen. Mit wie wenig Blut ist bisher schon so Vieles geschehen; wic viel Barbarei hätten verflossene Jahrhunderte zu solchen Resultaten gebraucht! Unsere Zeit kennt die Kostbarkeit des menschlichen Lebens und Wohlstandes; und die Güter drr Intelligenz, um die wir ringen, lassen sich am besten nur durch sie erkämpfen. Freilich werden dadurch auch andere Interessen angeregt, die sich mit schonnungsloser Faust Recht verschaffen wollen; aber die Zahl der Huma. ncn ist die größere; dein rohen Unterthan wird auch das Physische Uebcrgcwicht des geistigen Mittelstandes imponiren, und er wird mit Freuden der friedlichen Lösung seiner j»iu l1e«il1^l'w entgegen kommen. Nur muß man noch nicht das Himmelsdach einbrechen sehen, wenn ein Plafond einstürzt; nur muß man noch keine Hunncnschlachtcn träumen, wenn der Bauer dem Amtmann die Fenster einwirft. Wer furchtsam ist, den überläuft eine Gänsehaut beim Picken des Holzwurmes; der lange Friede hat uns zu zartfühlend gemacht; wir Alle sind Rekruten, gegenüber der großen Gedankenschlacht des Augenblickes. Ja, wahrlich, der Sprung war groß, den Oesterreich gemacht; es gehört der ganze Kern österreichischer Gcistigkeit dazu, um bei diesem Lottospicl nicht wahnwitzig zu werden. Bis nun ist kein Grund vorhanden, in das Gedeihen unserer Sache Mißtrauen zu setzen. Alle Macht und Intelligenz steuert nur aus ein Ziel l»S; Fürst und Volk theilen gleich begeistert die Aufgabe die schönsten Seiten des Menschengcmüths sind in Bewegung, alles Kleinliche, Platte, Gemeine hat sich verkrochen vor dem Schimmer des Errungenen. Oesterreich »geht zwar nicht in Deutschland" aber in seiner Geschichte steht es auf zu nie geahntem Glänze. Mögen sich seine politischen Gränzen ändern, gleich, viel; nicht Ausdehnung ist Kraft, nicht Breite ist Tiefe. Jene Nationalitäten, die dein wahren Fortschritt huldigen, werden sich gewiß warm und fest an Oesterreich anschließen. Ja, mein Satz ist schon geschichtlich; es geschah und mußte so geschehen; denn nicht die Ausprägung der Nationalität ist die eigentlichste Ausgabe unseres Iahrliundertes, min, die freie, moralische und gei stige Entfaltung des Europäers, die ist das allmächtige Motiv, das die Welle der Zeit bewegt; und wir haben auf diesem Wege nur zweien Feinden zu begegnen: im Osten der tnutcndcn Knechtschaft, im Westen der schrankenlosen Freiheit. Uns hat die Vorsehung in die goldene Mittclstraße gestellt. Behaupten wir sie, denn sie führt an's gewisse Ziel. Dr. del Eott. Wir sehen den Eours der StaatSpapiere von' Tag zu Tag tieser sinken, ohne in der Finanzlage des Staates eben einen zureichenden Grund zu einem so auffallenden Sinken des öffentlichen Ercdites zu finden. Der „Wiener Zuschauer« machte in seinem Blatte Nr. 5l vom 31 v. M. rücksichtlich des Budgets der österreichischen Monarchie für 1848 folgende richtige Bemerkungen: Die Staatsverwaltung veröffentlichte vor einigen Tagen den Voranschlag der Staats-Ein nahmen und Ausgaben für das laufende Jahr. Wer einige Einsicht in die öffentlichen Verhältnisse besitzt, die Budgets von Frankreich und Großbritannien be-- obachtct hat und sich hinlängliche statistische Kenntnisse erwarb, durch die Aufschlüsse, welche er über den österreichischen Staatshaushalt erhält, wird im hohen Grade befriedigt und mit den besten Hoffnungen erfüllt werden. Wir wollen damit nicht sagen, daß durch die Reformen, welche die konstitutionelle Regierung in Aussicht stellt, nicht manche Ersparnisse erzielt, nickt auch manche Einkünste vermehrt werde« können; aber die Lage des Finanzzustandcs eines so mächtigen, an Hilfsquellen so reichen Staates, wic es Oesterreich ist, erscheint nach den veröffentlichten Daten durchaus erfreulich und ermunterungsvoll. Die Einnahme für 1848 ergibt nach dem veröffentlichen Budget an dircctcn Steuern fast 48 Millionen, an dirccten Abgaben fast 98 Millionen, an sonstigen Einnahmen gegen ll) Millionen, in genauer Ziffer: 155,722000 si, E. M. Den bedeutendsten Brutto.Ertrag liefert das Salzgefäll mit fast 32 Millionen, dann die Verzehnnigssteuer mit mehr als 23'/, Mill., endlich das Zoll- und Drei--ßigstgefäll mit 23 Mill, Der Reinertrag der sehr empfindlichen Stämpeltaxen erreicht nicht ganz « Mill., das Lotto etwas über 4'/^ Mill. — Die Einhcbungs. kosten (Rcgic-Allslagcn) dieser Steuern und Gefalle sind viel mäßiger, als Jemand ahnen möchte; sie überschreiten in keinem Fall mehr als 6'/, Procent. Erwägen wir, daß die Einnahmen Frankreichs und Großbritanniens mit jenen Oesterreichs in kei' ncn Vergleich zu stcllcn sind (das Budget Frank-reichs rechnet in Milliarden, und jenes von Großbritannien beträgt, wcnn mich mein Gedächtniß nicht trügt, doppelt so viel), so eröffnen sich für die öster, reichischc Monarchie die erfreulichsten Aussichten für den Fall, daß in Zukunft ihre Quellen weise benützt !und der Woylstand ihrer Bewohner gehoben wird. !Die neue Verfassung, auf die Theilnahme/den Rath, die Erkenntniß aller Bedürfnisse des Volkes sich stützend, wird letzteren gewiß heben und mehren.' Die Ausgaben gibt der Vorschlagzu »55,805,000 fl. E. M. an. Davon entsallcn für die Zinsen der Staatsschuld nahe an 35 Millionen, für das Militär über 54 Mill., sür die Polizei an 3'/, Mill., worunter 374,000 si. geheime Auslagen; die Verwaltung (Beamte, Finanzwachc, Justiz, und politische Verwaltung, letztere in den höchsten Kosten von mehr als 10'^ Mill, u. s. w.) an 32 Millionen. Der Hofstaat erscheint, im Vergleich mit den Eivillisten constitutioncller Regenten, auffallend gering, nur mit 5'/^ Millionen, wovon nach Abschlag der Aliblagen für den Hofstaat des Vicelönigs von Italien, der Garden u. s. w., der kais. österreichische Hofstaat nur 2,345.000 fl. verausgabt, womit er die Hofstäbc, die Kunstcabinetc, die Hostheatcr und unsägliche Wohlthaten an gediente Ossiciere, Beamte und Dürftige mit solcher kaiserlicher Großmuth und Mildthätigkeit bestreitet, daß es, wie Eingeweihten bekannt ist, nicht selten an Mitteln zu dem edlen Wollen gebricht. — Frankreichs Eivilliste betrug schon im Jahre 1814 gegen 14 Mill. Gulden (25 Mill. Livres für den König, 8 Mill. Livres für die Prinzen), jene der Königen von Großbritannien weit über 10 Mill. Gulden m E. M. unserer Währung, die Krongüter, Domänen u. dgl. ungerechnet! Bekanntermaßen hat König Ludwig Philipp die Eivil-listc der Restauration sehr in die Höhe gebracht. Wie bescheiden erscheint dagegen das ehrwürdige Kaiserhaus unserer Monarchie! Die neue Verfassung wird viel von den Ausgaben für das Militär durch eine wohlthätige Reduction, Manches an Ausgaben der Bureaukratie, besonders der Polizei (die dem Staate in letzter Zeit schlecht gedient haben mag) zu ersparen im Stande seyn, aber der Glanz und die Wnrde des österreichischen Hofes wird gcwiß ihr besonderes Augenmerk bilden. Der constitution»lle Kaiser Ferdinand soll Seinem Hange, Gutes zu thun, in Zukunft sorgloser folgen können, als es im Verfolg des bisherigen Systems acschchen, wo die Bureaukratie für sich und ihre Günstlinge besser, als für den getäuschten Fürsten 287 zu sorgen wußte. Tie Civillistc Oesterreichs darf tei-ner in Europa nachstehen. Der Ueberblick dieses Budgets ist, wie oben gesagt, nur geeignet, eincn guten Eindruck hervorzu-bringen und Vertrauen zu erwecken. Welch' ein Unter-schied der Finanzlage im Vergleiche zu jener, in wel. cher Ludwig Philipp sein Land verlassen! Bedauern müssen wir, daß die Gchcimnißthucrci des alten Systems der Verleumdung und dem Mißtrauen so vielen Raum gegeben. Selbst die besten Freunde der Regierung hätten einen so günstigen Stand der Finanzlage nicht erwartet. O, mein Oesterreich, Muth! glückliche Tage erwarten Dich noch! A u f r u f. Nachdem in einem freien Staate alle Staats, bürger gleich verpflichtet sind, die allgemeinen Lasten verhältnißmä'ßig zu tragen, so ergeht hiemit im Namen der gcsammten Laibacher National-garde meine Einladung an Jene unserer Mitbürger, welche (mehr als 300 an der Zahl) sich zur Nationalgardc eingeschrieben haben, aber noch nickt zur Dienstleistung erschienen sind, dann jene, welche seit der Errichtung wieder ausgetreten, oder welche noch gar nicht eingeschrieben , jedoch durch Besitz oder Intelligenz dazu berufen wären, insofern sie physi sch tauglich sind, ihre S ta a ts bürgerpslicht zu er-füllen, sich uns chemöglichst in unserem gesetzmäßi gen und gemeinnützigen Berufe anzuschließen, wodurch jede der bestehenden 5 Compagnien auf einen möglichst gleichen Stand gebracht, und eine sechste Compagnie zur Formirung eines Bataillons erricht tet, endlich die Aufgabe des Dienstes auf so viele vertheilt werden könnte, daß sie aufhören würde, dem Einzelnen empfindlich zu seyn. Laibach, am 7. April l848. S ü h n l, Oberstlieutenant und Garde. Commandant. M i e n. Se. Majestät, der Kaiser, haben den provisori schen Minister-Präsidenten, Grasen Kolowrat, wegen cincs eingetretenen heftigen Unwohlscyns, welches den unvcrschicblichcn Gebrauch einer Cur dringend erheischt, von der provisorischen Leitung des Mi. nisterrathes zeitweilig in Gnaden loszuzählcn gc.uhet, welche nunmehr interimistisch von dem Minister dW''ener Zeitung" ist folgende Zuschrift des vormaligen Hofkammer - Pra's,-denten, Baron Eichhoff, zugekommen: Wien, am l. April 1848. »Das heutige Blatt der „Wiener Zeitung" enthält den Aufruf zu Opfern ans dem Altare des Va-terlandes." »Ich legi aus diesem Altare die weiter unten näher bezeichnete Verzichtleistung auf eine Pension Nieder, welche mir Sc. Majestät, der Kaiser, mit folgendem Allerhöchsten Handschreiben zu ertheilen geruhten : »Lieber Freiherr v. Eichhoff! Ihrer wiederholten „Bitte, "on der obern Leitung der Finanzvcnrallung „enthoben zu werden, will ich gnädig entsprechen, so »wünschenswert!) nur Ihre längere Verwendung für »diesen Zweig der öffentlichen Geschäfte gewesen wäre. »Indem ich Ihnen meine Zufriedenheit für Ihre geleisteten Dienste bezeige, behalte Ich Mir vor, Ihre »Kenntnisse und Geschäftserfahrung noch serner bei »sich ergebenden Gelegenheiten für meinen Dienst zu »benutzen, und bewillige Ihnen den Fortgcnuß Ihres „zuletzt bezogenen Gehaltes." Ferdinand „Alis den ganzen mir obiger Maßen zugewiesenen Betrag leiste ich für jene ganze Zeit hiermit Verzicht, binnen welcher das Vaterland solcher Opser des Einzelnen bedarf." „Auch nachher aber wünschte ich nur denjenigen Betrag als Nuhcgenuß (denn zur Bekleidung cincs Amtes in so bewegter Zeit bin ich nicht mehr genug rüstig), welchen für den eben bezeichneten Zcirpunct die nächstens in Wien zusammentretenden Rcicbs. stände, und zwar, wie ich ausdrücklich bitte, nicht auf der Grundlage der gnädigen kaiserlichen Zufüge, son> dcrn auf der Grundlage derjenigen Ansicht und Ueberzeugung von meinem Thun und Lassen etwa bcwilli. gen werden, welche dieselben aus der ihnen ohnehin zustehenden, und gewiß unverwcilt vorzunehmenden strengen Prüfung der Finanz-Ergebnisse während meiner Leitungsperiode, geschöpft haben werden." Bei dem Bestände cincs verantwortlichen Mi-nisterrathes haben Seine kaiscrl. Hoheit, der durchl. Erzherzog Ludwig, Sc. Majestät gebeten, Sich von den Staatsgcschästcn gänzlich zurückziehen zu dürfen. Se. Majestät haben mit dem Ausdrucke Ihrcs innigen Dankes für die ausgezeichnete Hingebung, womit Se. kaiserliche Hoheit Ihnen bisher die Nc. gicrungsgcschäste erleichtert haben, hiezu Allerhöchste ihre Zustimmung zu ertheilen geruhet. In der „Abend-Beilage zur Wiener Zeitung" vom 4. April lesen wir: S. k. k. Hoheit, der Erzherzog Albrecht, ist unmittelbar nach der Nicdcrlcgung des General. Commandos auf seine Güter abgereist. Authentischen Nachrichten zu Folge, ist Seine k. Hoheit, der Erzherzog Ludwig, gestern von der Thcil . nähme an den Staatsgcschästen zurückgetreten. Erzherzog Johann steht im Begriffe, nach Frankfurt zum Bundestage abzugehen. Fürst W indisch gratz ist der erceptionellcn Stellung, welche er seit den Mälztagen eingenommen, ,'nthoben und zum Commandircnden der sich in Mähren und Schlesien bildenden Nord - Armee ernannt worden. Nachrichten aus Berlin melden, daß, nachdem in Petersburg der Umschwung der Dinge in Wien und Berlin bekannt geworden war, soqlcich die Ab-'ernfung des russischen Gesandten am preußischen Hofe, Baron Maiendorf, erfolgt sey. Wie man hört, ist der frühere Commandant von Venedig, Graf Zichy, am 2. April in Triest eingetroffen, und sogleich nach Wien weiter gereist. In Cilli und Marburg, heißt es, konnte er nur durch Hilfe der Nationalgarde vor den Ausbrüchcn dcr Volkswuth geschützt werden. Heute soll der Graf in Wien angelangt seyn. Die öffentliche Meinung verlangt aufs dringendste, daß die unbegreifliche Preis.-gebung Venedigs ohne Schwcrtschlag, der schmähliche Abzug unserer wackeren Truppen ohne Waffen, wcl. che sie nur zähneknirschend niederlegten, dcr strengsten Untersuchung unterzogen werde. Unser ncuernanntc Kriegsminister, dem so viele Sympathien entgegen.-kommen, wird jetzt Gelegenheit haben zu beweisen, wie sehr ihm Oesterreichs Wassenchre am Herzen liege., Wir erhalten eben die interessante Nachricht, daß Se. Majestät die Deputation, welche der aus den vier Facultäten vereinigte Univcrsitätskörpcr gestern in altstatutarischcr Form für den Volkstag in Frankfurt in der Person dcr Doctorcn Endlicher, Mühlscld und Schilling gewählt hat, beauftragt ha-bm, die in Verwahrung des österreichischen Hofes gewesenen deutschen Reichs-Insignien dem Bundestage zur Uebergabc an den zu wählenden deutschen Kaiser zur Disposition zu stellen. Vcsterrcichischcs Küstenland. Trieft, :n Mä.z. Ueber den neulich (Laib. Ztg. Nr. ll) mitgetheilt'!! Un,qlücksfall bei Pola erfahren wir Folgendes: Am ^. März Abends wurden vier Compagnien des Rcgimcnts Ritter von Heß, und zwar zwei mit dcr Bestimmung nach Rovigno auf dem Dampfboot „Mittrowski" und zwei für Pola aus dem Dampfboot „Mahmudic" in Trieft eingeschifft. Letzteres suhr am folgenden Tage, Morgens gegen !0 Uhr in den Hasen von Pola ein. Es war 5 bis 600 Schritte vom Fort „Kaiser Franz" entfernt, als aus demselben ein blinder Kanonenschuß abgefeuert wurde. Kaum zwanzig Secunden nach diesem blinden Schusse, welchen dcr Schiffscapilän E. Mcksa, indem er gleichzeitig «il snlnio" ausrief, für eine Begrüßung hielt, siel aus dem gegenüber, stehenden Fort „Maximilian" ein zweiter Schuß, der absichtlich außer dcr Richtung dcs Schisses abgeschossen wurde, um dieses vor der weitern Einfahrt zu war< ncn. In demselben Moment fielen aus dem Fort „Franz" drei in sehr kleinen Pausen auseinander folgende 36pft'indiqe Hohlkugcln. Die erstere schmetterte den Capitän Meksa und seinen Lieutenant, die eben auf der Brücke des Bootes standen, nieder. Der zweite 36Pfündcr fuhr durch die Ossiciercajütc und durchbohrte beide Scitcnwände dcs Bootes. Die Hohl-kugcl zerplatzte, warf den Fußboden in Kiel und steckte zugleich den untern Theil dcs Bootes in Brand, worauf das Schiff sogleich zu sinken begann. In diesem schrecklichen Augenblick eilte Alles aufs Deck, weiße Tücher wehen lassend und „Vivat Ferdinand! Vivat die Constitution! Freunde, Freunde!" rufend. Der Oberst selbst schwang den Stal'sossicicrshut in die Höhe, um dadurch das Einhalten dcs Feuers wo möglich zu bewirken. Gleich daraus siel jedoch ein dritter 56pfündigcr und ein vierter achtzehnpsündigcr Vollkugclschuß. Beide trafen, jedoch so viel man im Augenblicke an den, Schisse wahrnehmen konnte, ohne eine Zerstörung anzurichten. Alles wollte nun in das hinabgelassene Rettungsboot stürzen, das jedoch nur l5 Mann fassen konnte, Erst jetzt wurde dcr Oberst von dem an das Gestade herangerückten Tiraillcur-commandantcn crkannt, worauf der Hauptmann und Fortcommandant unter Schmerzensausrufungen die fortwährend aus das Schiff feuernden Tirailleurs zurückzog. Mittlerweile wurden von dcr Fregatte „Bel^ lona", die nun kaum 800 Schritte vom Dampsboote entfernt war, drei Rettungsboote unter Führung dcr Marineradctten Milosich, Pokorny und Barosim abgesendet, welche sich mit dcr größten Lcbcnbgelahr oem Dampfboote nährten. Die Leute sprangen vom Bord in die klemm .Boote, während das Feuer m, Dampscr durch das emqcdrungenc Wasser nut Hllse der dabei äußerst thätigen Matrosen gelöscht und d.e Ausschiffung nach und nach beendet werden konnte. Von den Compagnien fehlen leidcr su en Mm, welche wahrscheinlich bei der Eile, ms ^"ung.b t Der Hauptmann Franz Büttner wurde d r ^ , sicicreajüte,von einer Kanonent^el g t.o^ ^ aefundcn - Bei den auf dem Lande a„g Ml n gesunrcn. ^. ^l^gsM'werthc Untersuchungen ergab es sick, o^ o"^ ^ . .., . < - < ^s^inlicl) überhörte 5i>uf >,>l< ci-mu!" „lai.enen, aber ""l lch" ' ' / ^,h,l)altc»de Of- ^ 7: S^ff ^b 2>vohl unter der kaiserli- Absichten und gab ßcn Schönes Miswnstandmß das!!!- Palmatic „. Ein Schreiben aus Cattaro vom l7. März mcldct folgende Umstände übcr Angriffe dcr Montcne-arincr au/die Bocchc di Cattaro: In der Nackt dcs >6 März um l0 Uhr vernahm man in dem Thale von Gliuta ein wohl unterhaltenes Muskctenscucr. Das k. k. Schiff „Sirena", das bei Camenarovich vor Anlcr lag, fcuerte einen Kanonenschuß als Lärm-Signal ab, der von allen Militärpostcn längs der 3^8 Küste wiederholt wurde, und augenblicklich Alles in Kainpsbcveitschast setzte. Von allen Sriten wurden Einschiffungsmittel in Bereitschaft gesetzt, um nach den am meisten bedrohten Puncten zum Bristand überschissen zu können. Gegen il Uhr nahm das Schießen etwas ad, aber man hörte ein gewaltiges und anhaltendes Geschrei durch die Gebirge. ^ Um Mitternacht nahm "das Gewehrscuer eine größere Aus dehnung, aber nach kurzer Zeit trat cine allgemeine Stille ein. Es war die Stille der Plünderung, denn ein großer Haufe von Bergbewohnern, der in das Dorf von Gliuta eingebrochen war, plünderte die Hau ser, von welchen zwei in Brand gesteckt wurden; das vorgenannte k. k. Fahrzeug näherte sich mit den ein geschifften naheliegenden Posten dem Orte, und die Bergbewohner waren genöthigt, sich zurückzuziehen. Am folgenden Tage ließen sich die Bergbewoh-ner, die alle die unten liegenden Dörfer bedrohten, in noch qrößcrer Anzahl auf den Bergen sehen. Als sie sich Dobrota näherten, entspann sich ein Gefecht, wodurch jedoch eine große Virhwegtrcibung nicht verhindert werden konnte. Ihre Kühnheit ging so weit, daß sie sich selbst unter die Mauern von Eattaro wagten, aber sie wurden bald durch Kanonenschüsse aus der Festung in die Flucht geschlagen. Der Eanal von Eattaro bot das Bild einer wahrhaften Auswanderung dar, denn ganze Familien begaben sich mit ihrem Hab und Gut nach der weniger bedrohten Stadt auf dem entgegengesetzten Ufer des (äanals, Die Ufer von Eattaro waren mit Flüchtlingen und ihren Habschaften bedeckt; aber die waffenfähigen Männer blieben, unterstützt von der Militärmacht, zum Schutze und zur Vertheidigung ihrer Häuser zurück. Die Vertheidigung aller Puncte ist jetzt organic . sirt und wird sehr wohl geleitet. Aus Eastclnuovo und aus Ragusa eilten also gleich zwei Soldaten-Compagnien zur Verstärkung der gewöhnlichen Garnison der Bocche herbei. Aus Nagusa wird überdicß noch der Brigade General Raiche, mit einer Artillerie - Abtheilung und mit gro ßen Kriegs-und Mundvorräthen versehen, am 2l. auf dem Dampfboote abgehen; am 22sten Morgens wird von Gravosa die k. k. Corvette »Adria" nach der Bocche absegeln, und am 3lsten werden aus Zara zwei Compagnien des Regiments Prinz Leopold, das dort in Garnison liegt, nach Eattaro abmarschiren. Man hofft, daß durch diese Maßregeln die Ruhe in der Bocche di Eattaro gesichert seyn wird, und man erwartet, daß die österreichische Regierung solche kräftige und entschiedene Vorsichtsmaßregeln ergreifen wird, um ein für allemal die Kühnheit solcher gefährlichen und schädlichen Nachbarn im Zaumc zu halten. Das „Journal des österr. Lloyd" vom 5, April meldet aus Zara vom 29. März-. »Wir leben hicr in der größten Besorgnis;. 20.000 Türken sollen im Anmärsche nach der Gränze seyn und einen Einfall in unsere Provinz beabsichtigen. Eine Rotte von Eroa» ten, Licancrn und Albanesen wollte die Stadt über rumpeln; aber noch zeitig genug unterrichtet, verschlossen wir die Thore und befestigten uns so gut es in der Eile möglich war, und dieselbe hat sich dann unverrichteter Sache zurückgezogen. — Eattaro ist von den Montenegrinern bedrängt, welche dort viele Häuser zerstörten und 80.000 fl. raubten. — Nach Pago sind auf die Nachricht von einem dort ausgcbrochenm Ausruhr von (Zattaro Truppen abgesendet worden. V ö h m e n. Im böhmischen Erzgebirge nun auch ist der Hungertyphus ausgebrochen. Bis jetzt besitzen wir keine Nach richten, das; die beschützte Industrie in den Zeiten der Bewegung oder des Mangels sich als eine Wohl that ihrer Drgane bewiesen habe. Al n g ar n. Privat-Briefe aus Preß bürg bestätigen den enthusiastischen Eindruck, welchen die völlige Gewäh rung der von der leßten Reichstags-Deputation am Throne vertretenen Zugeständnisse gemacht hat. Schon das mit weißer Flagge versehene Schiff, welches den Erzherzog-Palatin am Bord hatte, wurde mit Freu dcnschüsscn vom Schloßberge bcwillkommt, und als in der Abendsitzung der Stände die königlichen Re-solutioncn verlesen wurden, kannte der Jubel keine Gränzen. Der Palatin eröffnete hierauf den Ständen, daß der Kaiser eine Truppcnstellung von 60,000 Mann bcnöthigc. Sogleich wurde beschlossen, nicht 60.000, sondern 100.000 Mann zu stellen, welche vom Lande aus uniformirt und bereits in einem Monat kampfbereit seyn sollen. In Prcsiburg selbst soll sogleich die Werbung eröffnet und nach allen Eomitaten der gleiche Auftrag versandt worden seyn. Diese Vorgänge beweisen auf's neue, wie reich die Saat des Vertrauens wuchert, wenn man es nur in der leichtcrrcgtcn Brust eines hochherzigen Volkes — und gcwiß haben nicht die Ungarn allein auf diesen Namen Anspruch — zu wecken und zu be-wahren weiß. Tyrol. Innsbruck, den 29. März. Die drohenden Zcitvcrhältnisse haben das Landes-Gubcrnium be, stimmt, nach dem Beispiele der früheren Kriegsiahre eine Landcsschutz-Deputation dahicr und eine Schutz-Deputation für die südlichen Kreise in Botzen, so wie eine solche für den Kreis Vorarlberg aufzustellen. Die LandcsschutzlDepiltation trat gestern hier zusam. mcn und begann sofort ihre Arbeiten mit der Er-lassung einer Proclamation, in welcher das tiroli-schc Volk zur Ergreifung der Waffen aufgefordert wird. Vali^ien. Aus Ostgalizien, 26. März. Die Gränze bei Novosiclipa (Ncudörst^ ist von Rußland aus säst ganz gesperrt. Nur Kaufleute, welche dem russischen Zollamte persönlich bekannt sind, dürfen mit Pässen der Landcsstelle nach Rußland eintreten. Das Sprechen beim Zollschraukm ist nur in gehöriger Entfer-nung in russischer Sprache und in Beiscyn russischer Beamten gestattet. Die Verhältnisse in Ezernowiz waren bisher im Allgemeinen ziemlich befriedigend. Am 22. März, dem Tage, an welchem die Bewilligung einer freieren Versassung kund wurde, sah man Abends bei der deßhalb angestellten Beleuchtung viele weiße Eo-carden, aber auch manche halbblutrothc, die so ziemlich zu verstehen gaben, daß die Sache sür Galizicn erst halb beendet wäre. An diesem Tage kamen auch einige von den in Lembcrg entlassenen Gefangenen an, die bei den Ezcrnowizcrn gastliche Aufnahme fanden. Krakau, 30, März. Wir sürchten sehr, daß die Monarchie hier in unserm tleinen Krakauer Ge biet eine Wunde hat, die noch empfindlich schmerzen dürfte. Die oft gehörte Behauptung, daß Kratau der Eentralpunct polnischer Nationalbcstrcbung sey, scheint neuerlich sich bewähren zu wollen, und indem gar Viele die Wiederherstellung Polens als eine Sache, die sich von selbst versteht, betrachten, ist damit einer Ansicht die Bahn gebrochen, aus der sich bedenkliche Folgen entwickeln können. Nur die Furcht vor einem Einmärsche der Russen dämpft noch einigermaßen die glühenden Wünsche vieler Aufgeregten; die Besonneneren haben alle Mühe, unruhige Be wegungcn und damit die Veranlassung zu jenem Ein Marsche fern zu halten. Widerstrebt auch das Gefühl dcr Nationalität selbst den billigen historisch-politischen Verhältnissen, welchen wir unter dem konstitutionellen Oesterreich uns unterordnen, so ist sür dieselben doch Achtung und eine ausrichtige Partei nicht nur denkbar, sondern sogar wünschenswert!); zwischen Polen und Rußland aber besteht nur der Zusammenhang von Leben und Tod — das Sterben wäre die letzte Thätigkeit der Nation. V r r n ß e n. Berlin. Einem uns so eben zugekommenen Fchn'il'm aus Hamburg vom 29. März zufolge, war der Hurst Metternich dort angelangt und im Begriffe, sich an demselben Tage nach England einzuschiffen. Den Staaten Lippe, Waldcck und Bückeburg ist ausgegeben, die von den Preußen zu verlassende Bundcsscstung Mainz zu besetzen. Der Fürst Met^ ternich ist wirklich hier durchgereist. Beut s ch l a n d. Darmstadt, den 26. März. Aus den verschiedensten Theilen unseres Vaterlandes spricht sich die Volksstimme offen und mit aller Entschiedenheit dagegen aus, daß dcr König von Preußen sich an die Spitze dcr Bewegung stelle, welche eine Neugestaltung der Nations Verfassung erstrebt. ^!>,tll '!i^l«il, tlicmit 2,1 sr> k!:il- i«ll« ^rlllv«! l,^l-il<'lVüI''l»« in !, ltKNAHt«?«» ^«5 <; ^»ililtt'llvl' l^<; l^ «!'«<»!> l i« l»k<; i' l <> II, !l!ij «llltj ul l k<;m«i ll 6 l llll»s6 8 8« l>«ll'<'N"«N. klilllllua Uln 9. » 8 ^lll-. Verleger: Ig„. Al. Edler v, Kleinmayr. — Verantwortlicher Nedacteur: Leopold Kordesch. Anhang zur LaibaOcr Zcitunsi. Voula dom 4. April »8^8. Mitt«lvr,ig etaat»c^ «in CM.) 67 ,,2 detto dslto ,. 2 >,l« >. , ,. 351^4 Darl. mit Verl. v. )> »^^9 für 25o ss, (in EM.) »77 l^2 t^ank'Accit" v« stuck 79b ,» (^. ^l. K. K. Lotto.nehungen. In Gray a>u 5. )lpiil 1848: 28. 3. 78 8«. 44. Die nächste Ziehung wird am 15. April 18 l8 in Grah gehalten werden. In W»"i am 5 April 1848: 3^. ^U. 3. 55 «4. Die nächste Ziehung wild am 15. April 1848 in Wien gchttltl'n weriX'u. ^?remvrn « Anzeige der hl er Angekommenen und ?lbg erelst e n. De» 3. Aprll i8/z8. Hr. Johann Picco, Doc>,!' dl'i' Nrchte, ven Salz^ bürg „ach Villach. _^ Hr. Doctor Fl'idlnalid Pittner, L'-ibaizt dl>i- Hl^ogili von Berry, mit Familie, von ^öl^ nach Brunsee. — Hr. Moiiz Löhr, Eisfobah,'.-Inspector, von Görz nach Cllll. — Hr. Ainoi, Fon. tana, P,,vatel-, m,c Familie; — Hr. Graf v. Amadei, k. k. Gubel'lnal. Secretar, — u. Hr. Edler v. Fölsch, k. k. wirklicher Hofralb; alle 3 von Tri^st nach Wi^ii ""Hr. Albert Flelschmaim, Handelsmann, — u. Hr. Franz BoiiotNlitl, Doctor der Medicin; beide von Wien «ach Tilest. — Hr. Franz Riegel-, Doctor der Rechts »on Tliest »ach Cllli. — Hr. Johann Mesner, Bild. Hauer, voi, T>,est nach Praq. Den ^. Hr. Cailullo Bavieva, Privater, sanultt Gattin«, » u. Hr. Joseph Franco»!, Maler; beide von Wien nach Trieft. - Hr. Hugo Tachaucr, Pri. vater, von Trirst nach W>.>,. - Hr. William Cockeiil, Renrier, mit Gefolge, von Wie" nach Nom. De:» 5. Hl- ?l„to„ Fourneali, k, t.Marine ?ld>llnct, von Görz „ach Wien. — Hr. Joseph Fontana. k. k. AppeUatio»zrath, s. Familie, — u. Hr. Calnnan 9^lnerb<, Ha»d«lsma«>!i ; b^lde oo» T> lest nach Wien. — Hr, Joseph Graf v. O'Hcgerti), Privater, voi, Uoine „ach Wien. — Hr. Ritter v. Cnloz, k. k. Generalmajor, nach <^örz Den 6. Hr. Eugen Ciotta, Handelsmann, vo» Fiume nach Wien. — Hr. Pecer Tavagimtt«, Straßen- Asslslüllt, von Sagor nach Pontafel. __ Dlle. Veronica Weber, Private, — u. Hr. Johann Rosetti, Ingenieur; beide von Wien nach Trienr. — Hr Vincei!,^ L^nkahky, Professor; — Hr. Alerander Sagursky, Gutsbesitzer; — Dlle. Fanin) Elsiler, Bürgerin, — U. Dlle. Sophie Löwe, Private; alle 4 von Trieft »ach Wien. — Se. Excellenz Herr Graf v. Nugent, k. k. Feld zeugmeister, von Gratz nach Trieft. Vrljeichniß ver hier verstorbenen. Den 30. März l « 45. Joseph Klammer, Bediente, alt 44 Jahre, in der Stadt Nr. '^82, an der Lunqensncht. De» 3l. Herr A»ton I^cob, N^ch-ichler, alt 56 Jahre; ,n der Stadt Nr. 63, am Zehrfieber. — Dem Frmlz Lampe, Vicr»a!ie»hai^l^r, sein K>»d Ä?ar>a, alc 2 Monate, m der Polana. Vorstadt Nr. l0, an Coiionlsioiien. Den 2. April. Dem Herrn Joseph Novak, k. t ?lrtiUe<'ie-Lielltenant und Pnlverwesens Controller, ne Tochter Ernestine, alt l5 Jahre. >n der Stadt Nr. I6l nn der Llingenslicht. — Thomas Teipm, Infti-tutsarmer, alt 6l Jahre, iu, Versorglin^hanse Nr, 5, an Altersschwäche. — Agneü I^neschitsch, Inst>tl!t5 arme, a!t 80 Jahre, im Civil-Spiral Nr. 1, an AI-ters schwäche. Den 3. Mathl^ö Wolf, Eisenbahnarbelter, a!c !9 Jahre, ,m Clvil-Spital IZr. i, an der Luligenlal) lNUNg. Den 4. Herr Alois Canton,, bürgerl. Handelsmann und Hausb.'sitzer, alc 70 Jahre, m der Stadt Nr. »2, an der C'ntkräl'tllng. — Jacob Oblat, Knecht, alt 50 Jahre, im Clml Spital Nr. 1, an der Lun-gensncht. ?l um erkling, Im Monate März I846 sind 5.1 > Personen gestorben. Im k. k. Militär - Spital. Den 3. April! !84tt. Casper Zlrk, Unterarzt im k. k. 17 Infi.. Re. giment, Prinz Hohenlohe L^ngenbuvg, an der Wassersucht. 3 5^6. (l) Anzeige Im Herrn Alchholzcr'schen Hause, III Stock, weroen Stroh- uno Roßhaar-Hute gewaschen, gcpuht und mooernisirt. Auch Kost- und Lehrmädchen weroen hier aufgenommen. Johanna Iiltcrer^ Modistlnu. Vubcrmul-IlcrllMÜ'ünmg. Z. 5ti2. (I) ^ir. 7698. Verlautbarung. Im Nachhange dcr Glibennal-Vcrlautba-,-uuq vom ^. d. M., Z. «572, wird hiemit bekannt gemacht, daß die Vorlesungen über die Pa-storalthroloqie am Lyceo zu Laibaä' in der hichgcn Landessprache gehalten werden, und daß demnach zur Erlangung dieses Lehramtes die vollkommene Kcnntnißder krainischcn Sprache, in welcher! auch die mündliche Concursprüsung adqehalt^ U»b. Nr, 10, >^ec!f ^)l>. U dienstbaren, gcrichll'ch auf '^50 si. bewcithclen Halbhube gewilliget und es sey d»e Vornahme auf den 3o. März, den 29. April und den 27. Mai d. I., jedesmal Vormittags l0 Uhr in der Wohnung deS Erccuien in Urschmasclla mit dem Beisahe an-beraumt worden, daß die in Eremiion gezogene Realität bei der 1- und 2. Fcilbielung nur um oder über den Schatzungsweitl), bei der 3. aber allenfalls auch unter demselben an den Meistbietenden werde hintangegeben werden. Das Echähungsprotocoll, der Giundblichser tract und die Licitationsbcdingnisse, denen zu Folge jeder Licitalionslustige vorläufig 25 fl. zu Hände» der Lilitalionscommlssion als Vadium zu erlegen Hal, liegen hiergenchts zur Einsicht. K. K. Bezirksgericht Neussadll am3l. März .3^ Anmerkung. Beim ersten Feilbietungstermi-ic isi kem Kauflustiger erschienen, und wird am 29. April d. I. zur zweiten Feilbietung geschritten Z. 534. (3) Gefertigter macht gehorsamst die Anzeige, daß er gegenwärtig einen bedeutenden Vorrath von Pavqucttaftln besitzt, solche ganz nach der neuesten Wiener Mode gemacht sind, und daß er daher um so mehr auf einen lebhaften Zuspruch rechnet, da er sich der Hoffnung schmeichelt, daß die Arbeit ganz zuverläßlich den Anforderungen gegenwärtiger Zeit in jeder Beziehung entsprechend hergestellt und billiger geliefert werden kann, als biö nun der Bezug derselben aus den entlegenen Haupt stadten Wien und Gratz zu stehen kam. Lack am 3. April I84U. Jacob Tchink, patent. Parquctten - Erzeuger, Haus-Nr. »3. Z. 533. (3) ^ In der Tuch- und Modewaren- Handlung des Mally^Hahnin Laibach wird ein Practikant aufgenommen. Bei Buchhändler in Lalbach, M vorratyig: Eallegari 65 Villardi, Neue Fastcnpre-pretigten, auß dem Italienischen übechht von Professor Oehls. Würzburg. l8'l7. l si. Pauls, P., Sieden Fast,nprcdigten. 27 kr Nickel, M. A., D»e evangelischen Pelico pen an den Sonntagen und F. sten oes Herrn 1.,2., 3. und 4. Theil. Frankfurt am Main 1847. 7 fl. Neichels Fasttnpredigten. Gr.'tz!8'l6. 36 kr. Schell, Franz, Das heil. Sacrament der Buße, dargestellt in sieben Fastenpredigten. nebst einer Communion-Rede. Grah l6?6 30 kr. IGNJLZ ALOIS BIIL. V. KLKIM.UR, Der hochgeborne Herr Graf Casimir Osterhazy von Galantha, k. k. 1 Kämmerer, Herrschaften - und Realitätenlnsitzer in Ungarn uno Karnten, hal>en theils zur zweckoicnlich successiven Vcrminocrunq früherer Passiv-Verbindlichkeiten, z theils zur Vergrößerung seines Vesitzstanocs, shells und vorzüglich al>er zur Meliori-rung des Letztern, und zur Verstärkung und festern Begründung eines, seiner Herrschafts- und Güter-Ccntral Direction zugewiesenen baren Betriebsfondes (um durch größere Ausdehnung ibres sedr lucrativen commerziellen Gesckäftsverkehres die Ertragsquellen seiner Besitzungen riock ergiebiger als bisher benutzen zu können), ein Anlehen von einer Million (Hnlden <3ouv. Mnuze in Zwanzigern eröffnet, uno dasselbe mit dem Wiener k. k. priv. Großhandlungshause Hammer H^ Karis , abgeschlossen. ^ Die dießfallige Hauptschuldurkunde (welche, so wie die gerichtlichen Ori' ginal-Schatzungen der, diejem Anlehen verbypothecirlen Realien, bei ocm hochlöbli' chen k. k- Landrechte in Kärnten gehörig oepositirt worden ist, und wovon, so wie von allen bezüglichen Documenten, beglaubigte Abschriften bei obgenanntem Großhandlungsdause zur beliebigen Einsichtsnahme vorliegen) wurde auf die hochgrafiichen, dieftm Änlehen zur Hypothek gestellren Herrschaften, Walder, Montan-Entitaten uuo Nealitaten lzusammeneinen gerichtlichen Schäl^ungswerthvon EM. fl.«,7MZ,»5Dit — > successive zurückbezahlt werden. Die großen Vortheile und Vorznge dieser, durch besondere Solidität sich auszeichnenden Partial-Obligationen bestehen augenscheinlich darin, daß sie bei der für ähnliche Verlosungsanlehen ungewöhnlich kleinen Anzahl von nur 3U,tti)tt Stnck tnit besonders hohen Prämien ausgestattet sind, und daß jede Partiale nber den Nominalwcrth von V. M. st. 2l> — mindestens noch IU bis 2U Gulden Conv. Münze als Nückzahlungs-Pramie gewinnen muß; denn nach dem beigefügten Verlosungsplane sind in den nächstfolgenden, schon am »5. Mai »848 beginnenden halbjährigen Ziehungen die Hauptprämien mit C. M. st. Ätt,v»O, lttt,MW und 23,000'- zur Rückzahlung festgesetzt und somit jede dieser bedeutenden Summen im 3aufe des betreffenden Jahres zweimal zum Gewinn dargeboten, und selbst die kleinste Zurückzahlung wird schon am 13. Mai 18A8 mit (3. M st. ilO — gezogen. Dabei fallt die Hauptprämie auch^in den weiters folgenden ganzjährigen und planmäßigen Ziehungen nie nuter <5. M fl. 20,000 herab, wogegen die mindeste Rückzahlungsquote von E.M.st 30 bis anfC. M. ft 4O hinaufsteigt Diese besonderen Vortheile, welche unter der oberwähnten hypothekarisch vollsten Sicherheit für Capital und Zinsen erreicht werden könnm, veranlassen Gefertigten, das geehrte Publicum zur Theilnahme an diesem Anlehen einzuladen, m-gleich auch darauf aufmerksam zu machen, sich mit Ertheilung der dießfalligen Aufträge und Partialen'Abnahmc möglichst beeilen zu wollen, well bei der so geringen Anzahl derselben deren baldige Vergreifuug, wie der Umstand leicht voraussichtlich ist, daß diese Partialen wegen der ganz alcherordeutlicheu Vortheile, die sie in allen Beziehungen gewahren, auch im Verkehrspreije sich sehr bald und bedeutend erhöhen werden. Verlosungs-Programme werden beim Unterzeichneten unentgeltlich verabfolgt, und die Partial-Schuldverschreibungen billigst verkauft. Ferner sind eben da zu haben noch 17 Sorten anderer dergleichen Staatsund Privat-Anlehens-Lose, z. B. k. k. 1834er, ^i.hunq am 1. Februar; — k. k. l839er für den I. März; — gräfl. Keglevi ch'schc, 1. Mai; — Fürstl. Paul Esterhazy'sche, 15 Juni:c. :c. Ish. Gv. Wntscher, Handelsmann m Laibach. Z. 454. (3) Besonders beachtenswcrthe Anzeige. Gefertigter bringt hiemit zur allgemeinen Kenntniß, daß er von nun an in seinem eigenen Hau^e „zur neuen Welt" em wohlsortirtcs Lager aller Mehlqattungen, aus beste'n BanaterGetreide erzeugt, zu den bestehenden billigsten Tagespreisen, sowol'l lm Großen als Klemen, zum Verkaufe ausstellt, und empfiehlt zu geneigtem Zuspruche. Laibach am 21. November 1347. Anton Schrey, Müller-Meister.