Nr 28U. Priin'imeralillnsprci?: I», Comptoir g,u>zj. fl. I«, l>,Ubj. si. 5.50. Für dic Zustclluoq ins Hani, halbj. ,, lr. Mit der Post «anzj. fi, ,5, Yalbj. fl. 7.^,0 Montlig, 19. December iiüjellionOgebÜyr bi» >(» ^eileli! iMHi»!Ul!, »m. ««lr., »m. l fi.; sonst pr. Zeilc I m. l! lr., ?m. «li. »m. >n lr. u. s. w, Inserlionsftempel ied«sm. !«»fl l87U. ^»»tlicher Tlm!. Ze. k. und l. Apostolische Majestät haw, mit Aller-höchster Entschlicßnng vom 2. December d. I. über An^ trag des Reichskanzlers, Ministers des tniscrl. Hauses und des Aeußern, dem Vcstalllmgsdiplouie des zum lönigl. bclgischcii Consul i» Pest ernannten Theodor Lcyscn das Allerhöchste Exequatur allergnädigst zn ertheilen geruht. He. t. und t. Apostolische Majestät haben mit Aller lwchstcr Entschlicßnng vom 4. December d. I. dcu Pro-fessrv am k. k. Obcrgylnnasium in Laibach Iohauu ^ ola r zu,u Mitgliede des t. k. Laudesschnlrathcs für Kraui auf die gesetzliche Fuuctionsdaucr allcrgnädigst zu ernenneu geruht. Stremayr m. p. Nichtamtlicher Theil, Die k. l. ^andesreaiernng hat dem LroreraMlen Franz Märn ans Saaor für die mulhvolle Ncttnn^ dcS Taa.lok.ners Jakob Iclöouar in Sagor vom Tode t^'l! Erlril.kcnS im Mcdiabachc dic arsctzlich^ ?cbcne«rct' lnnssSlllglia zuc-lannl. dcin Flrisäiliaucrgl sollen Franz 5t a lau auS S^aor abcr für die thalliafliae Mit-hilie bcim Ncitun^aclc die öffentliche Bclol'nna aiisac-sprockcn. Lllibach, am 9. December 1870. Von dll ostasilitischcn Crpedilion. (^csnudtschaftlishos Tagebuch vou der Abfahrt von Valparaiso, d. i. vom ^8. August bis zum l>. October I,^7(.) iu Montevideo. 2 8. AUgu st. Nachdem heute der Postdampfcr alls dem Nordeu angelangt war, beschloß ich sofort die Fahrt uach den La-Plata-Mündungcn auzutrctcu. Um 2 Uhr Nachmittags dampfte die Fregatte aus dem Hafen uon Valparaiso. Dem hier befindlichen englischen Contrc-Admiral Hornby hat die heutige Post dcu Befehl ubcr-bracht, mit der vou ihm befehligten Escadrc unvcrwcilt und direct uach England zurückzukehren. ^ Ueber die Fahrt iu hoher See vom 2<). August bis 1.,. September habe ich an dieser Stelle nichts Bemerkens-werthes zu verzeichnen. Den 1'; September Morgens lag ich !.^ Meilci, vom Cap Pillar entfernt mit schwerem Nest. stürm, berghoher See, dickem rcgncri,chcu Wetter. Da unter diesen Umständen die Küste nicht angclauscu wcr-de„ konnte, so erübrigte nur unter Beibehaltung des südlichcu Curses das warten II, der That trat um tt Uhr Abends »ill einer Ncgcnböc ein Wetterwechsel ein; ich steuerte Nordwcst gegcu Pillar, welches ich den 14. Vormittags anznlansen hoffte Die Brise ließ jedoch gegen Morgen uach; Ncgcn und Schuccfall beschränkten den Horizont so daß ich erst am 14 September um 4 Uhr Nachmlttags Laud iu Sicht bekam. Mit Einbruch dcr Nacht lief die Fregatte in die Magclhacns-StrM cm. A m 1'") Scptc m b c r wnrdci» Vong 5kcach, Crocked Reach' und Englisch Reach onrchdampst. Das dicke Wetter welches zuweilen jede Anchcht in den engen Canälcn verhinderte, nöthigte mich, für diese Nackt vor Anker zu gehen; ich wählte Fortcscnc Bay, wclchc cmcn gcgen die herrschenden Westwinde gut gc chutztcu Anker-Platz bietet uud ankerte daselbst um .^ Uhr Nach.mttag. Am l<; September Morgcus halb <. Uhr l,cs 'ch wieder alls, doublirtc u,n <.' Uhr früh Cap Froward, '" 5."'° 5»>< südlicher Breite, und dampfte hlcraus nord^ lich gegen Pnnta Arenas, woselbst ich am Men Tage gegen '4 Uhr Nachiniltags vor Anlcr gl^. Der Gml. "erneur dieser chilenischen Colonic, Don Oscar ^icl, lies; "ich sofort durch seinen Sccrctär bcw.lltommnc.l -Punta Arenas war früher nur ciu Dcportatwnsort fur Militärsträfliiigc. seit zwei Jahre.« jedoch l,t es e.nc wirtliche Ansicdluna geworden. Die ^ohlcnmlncn »nd ^oldwäschcrcicn, »velche aus der jüngsten Zeit daliren, lassen für die durch ihre geographische Vage bcguni.tlgtc Colouie eiuc angc.ucsscnc Entwicklung «warten. Der Ort zählt circa low Einwohner, welche Ackerbau, Bich-Zucht und einen ziemlich lebhaften Tanschhandcl m,t den angrenzenden Indianern betreiben, letztere stnd uoma disireude Jäger uud bringen daher hauptsächlich Felle zu Markte. Die Kohle, welche hier gcwouuen wird, hat den Nachtheil, daß sie sehr kleinkörnig ist, daher nicht für alle Roste paßt; sie ist auch schwer entzündbar, gibt aber, einmal in Mut, viel Wärme; mit englischer Kohle ver mischt, soll sie sehr verwendbar sein. Am I 7. September erhob sich des Morgeus ein steifer Sndwestwind, welcher im ^anfc des Tages zum Sturm ausartete und mich nöthigte, die Maschine heizen zu lassen, um mciüc» Ankerplatz ;n behaupten. Unter diesen Umständen war es unmöglich, die für diesen Tag beabsichtigte Kohlcncinschiffung uorzu-nehmen. A m 1 tt. Scptc m bcr, dcm Jahrestage dcr chile uischcn Unabhängigtcitscrklärnng, folgte ich dcr Einladung des Gonvcrncurs dcr Colonic und wohnte dcr Feier am ^ande bei. Am 1 !>. uud 2<^. September wurdcu die nöthige» Kohlcuvorräthc eingenommen. Am 21. bei Tagesanbruch verließ die Fregatte den Hafen vou Puuta Arenas und dampfte um li Uhr Abcuds aus der Magelhacns'Straße iu dcu Atlantischen Oceau. Vom 22. September bis zum Morgen des :;. October dauerte die Fahrt durch den Ocean, Am 3. October Vormittags befand sich die Fregatte im Flußgebiete des Va Plata. Es wurde mit ganzer Kraft stromaufwärts gesteuert. Bei dcr Isla dc ^obos begegnete ich der französischen Fregatte „Circc" !mit der Flagge des Coutrc-Admirals Pisquct, welche uuter Segel und Dampf auf Kreuzung begriffen war. Um 7 Uhr Abends ankerte ich auf dcr Nhcde von Monw video und verkehrte sofort mit dcu: ^andc, um die für die k. uud t. Expedition hier erliegenden Dicnstpatette und Briefschaften iu Empfang zn uchmcn. Die beiden diplomatischen Beamten der Mission erwarteten mich in Montevideo. Auf hiesiger Rhcde liegt die nordamcrikanischc Fregatte „^anraster" mit der Flagge des Conttc-Admiralo ^anman, die spanische Fregatte „Älanca" mit der Flagge des Contrc-Aomiruls ^obo; dic italienische Corocttc „Etna," dic brasilianische Corvette „Vionl dc Rivera," ein französischer Raddampfers und das englische Kanonenboot .Cracker." Au: 4. October salutirte ich um tt Uhr Morgens die Flagge vou Uraguay mit 21 Schuß, welcher Salut gebührend erwidert wurde. Vämmllichc anwesenden Kriegsschiffe fandtcn Officicrc, um mich zu bewillkommnen. Die italienische und brasilianische Corvette begrüßten meine Flagge und wnrden diese Salute beantwortet. Am 5. October stattete mir der norddeutsche Consul Herr Dichl seinen Besuch ab, Durch ein vorübergehendes Unwohlsein verhindert, den fremden Ad-miralcu mcinc Visiten heute persönlich abzustatten, ließ ich mich hicvci durch dcn Schiffscommandanten, Herrn Viniciischisfscapitän Ritter v. Wiplingcr vertreten. Der nordamcrilanische Contre^Admiral ^anman besuchte mich nnd bot mir Namens der Rcgicruug der Vereinigten Staaten seine Dienste an. Derselbe hat heute meine Flagge mit lb Schüssen begrüßt und wurde dieser Salut sofort erwidert. Ich ließ durch meinen ersten diplomat! scheu Äeamteu dcu Minister des Acußcrn, Herrn Hcr-rcra y Obcs, von meiucr Anlunft benachrichtigen und ihm meinen bevorstehenden Besuch ankündigen. Die Informationen, welche ich über dic politischen Verhältnisse Urngnay's erhielt, sind wcnigcr als befric-digcnd. Dic Regierung ocs Präsidenten Battle, dnrch die bewaffnete Auflehnung dcr Partei der Blaucos schon seit Monaten beunruhigt, ist eben in dcn letzten Wochen und mich im gegenwärtigen Angenblickc in ihrer Existenz ernstlich bedroht. Vor ungefähr ciucm Mouat war das Heer der Blaucos bis dicht au dic Eingänge dcr Hauptstadt vorgcdruugcu, wich aber bald wieder vor dcn Rcgierungs-trnppen zurück. Doch habe», in den letzten Tagen zahlreiche Desertionen unter diesen Truppen und massenhafte Ucbcrgänge zu den Blancos stattgcfnndcn, so daß dic Sache dcr Colorados, dcr Anhänger des Präsidenten Battle, sehr gefährdet zn sein scheint. Mehrere Pro-vinzcn find im Aufstaudc begriffen nnd die Hauptstadt nach der Bandseile hin in Verthcidigungszustand versetzt. Da jedoch in oicscm ^midc revolutionäre Znständc sehr hänfig vorzukommen pslcgcn, so übcu diese eincu verhält nißmäßig geringen Cinflnß auf das Vcben nnd Treiben in Montevideo, welches anch unicr so abnormen Umständen seinen gewöhnlichen Gang zu nehmen scheint. Bei dieser Sachlage halte ich es aber doch für angezeigt, vorerst an die Lösnng der der k. uud t. Mission in Buenos Ayres gestellten Aufgabe zu gehen und erst nach Abschluß des Handelsvertrages mit der urgentini schcn Rcpnblil die Negociirung des gleichartigen Ver träges mit Uruguay zu versuchen und in Angrist zu nehmen. ^ch wcroc daher ehestens uach Buenoö Ayies »b-gchcn und mich mit dcr Regierung des Präsidenten Tar miento in Verbindung setzen Allerdings ist auch o« argentinische Republik derzeit von Bürgerkriegen heim gesucht, indem General ^opcz Jordan gegen die Rea.it rnng Sarmicnto's mit Waffengewalt auftritt. Doch ist der Kampf bisher uur auf die eine Provinz Entre Nios beschränkt und die Zustande in Buenos Ayres sind i« merhin viel stabiler als die hiesige». politische Uebersicht. «aibach, 18. December. Die Alilwoil dce« Grafcn Veust au Dr. Riegel findet in allen namhaften Wiener Blättern rückhaltlos« )!nellcnnun8. Anch „P. Naplo" und „Ung. i/loyd" be-urlhcilcn das Tchrcibcn sehr günstig. „Naplo" nennt dasselbe die bcd^utti'dste Kundgebung der jüngsten Zeit, rühmt die Entschiedenheit und Klarheit, womit die ^rr« fnsslmgsmahiolcil bclont wird, ohne den Faden der Ve> sländigung abzuieihen, und verspricht sich eine Wirknli^ von dem Appell an den Patriotismus und das Staut« bcmuhlscin drr Veoöllenma. Dcr „Unq. ^loyd" finbel. d!? dcu'sche Pavtti müsse an ocm Reichskanzler einr nachhaltige Stütze finden, erblickt in drm Schreiben ein Colleclio für dic allzu veisühnliche Depesche an GoltschN' toff und beglückwünscht Brust zu diesem Schritte. In dcr Rci chS ra t h sdelc ga l i ou rcferirle am 10. d. M. Dr. Brcstel über die Iudcmnitäts-Bmlaac und bcanttasstt die Gcnchmigung derselben ohne Dcvnltt, waS angekommn! wurde. Ein Nuntium der ungarischen Dclc^lion lhcilte üit, cs sei die (tntscndung einer Scchsel-Commifsio» bcschlosscii. Oiocholsli beantrag!?, das Nunlinm zur ^erichtlislatiiiliq vim',!,'.', 24 Stunden t'lm Aü^claneschllß ;u ül'crwciscn, wae ubgclrhiil wurde. 5ic tmchslc öitzu?!c, ist ui,l^slimml. Ii, dcr Abend sitzung ovm 15). d. erltdisstc der Oud^clautschuß die srühcr zurUckgctvicslncn Posten im Militärjusliz Äuda/.t llüd legte sie collcrlin zum Oroinarium des KriegS-^ubgets. Dic Von don er Blätter beschäftige^! sich viel-sach mil dü>. V nzcmb urg cr Fr agc, aber sic llim» men so zicinlich darin übcicin, daß dic Sache auf den ConscrcnMa. gebracht wcrden wird. Die „Pall Mall Gazette" und der „Daily Telegraph" bringen übereinstimmende Mittheilungen, wonach in der That schon l'o: ungefähr vicr Wochen zwischen dem iiönigc von Holland als Großhcrzog von ^ufemburg und dein Könige von Plcußc» cin Betrag zu Stande geloninien sci, w^chcm znsolgc Luxemburg gegcn cinc an die Nie-ocvlaüd.: !,n gcwähicndc Entschädigung zum deutschen Blüüc ^i.nck;ilschren hijttc. Die „Pall Mall Gazetlc" siehl in dicst'M Vorgchcn, da ^ufcl:idur»,s Sclbstandill' lcil durch cincn inlclnatioüalcn Bcrtraa gaiuiilirt ist, cil.cil vellständiss zutreffenden Parallelfall zn Rußlands ^u5sliczlmg vom Bcrirage von Itzd(i, und führt aus, daß, falls bit Nmttalität Luxemburgs verletzt worden sci, Pn'ußcn dic Sachc dei, Garanticmachlcn vorzulegen hi,bc. ^on d^'l! lj u ll ü n discheii Glättern plaidirt das „^ntslcrdamcr Hiindclsülutl" für einc cngcrc Bei bin dung ^nrcmb^!^«! mit Dcutschland, und zwar zunächst a»s handelspolitischen Rücksichten. I:, ^nfm 12. d. M. cinc anszci^wöhülichc Znsnlninelllunft in, Zlaoihllnsc lind berieth cinc Adressl dcr lufemburgi-sch»,!i Bcvöltcrung un d» dcn Pcr-lost scincr Uücldhüuilicjl'i» und dcn Wtchftl sci»c» )iN' lioiiiNität anüchme». Ans Rom mcldcl dcr Coircjpondrlil d^i^ Pall Mall O^clle." da.> sä, r>,ideu dcs 5l ö n i u e,",.'o i, Prcußcn, das dc>- Secular Ko^uian del» Eizbischoss Vcdochowsli dcüi Papste überreichte, lnthalte die (5»M rnng, n (der .^öiiia) könne während dcS Krieaes mil Fiankmch lcinc lhätigen Tchriite zu (Hnnstc,, des Pap stcS thun, jedoch wölk er dic Eachc des Heiliaci! 3tul» l^s zum Gegenstände seiner crslen Sorac'ilmch », wenn erst dcr Kampf dcendet sei. Es werde ,'oam m, Vl»^ 2084 laufe des Briefes bemerkt, der König befinde sich in die« fem Punkte im Einverständnisse mit Frankreich, was man in Nom in der Weise nklärt, daß eine Vcreinba» rung mil Napoleon III. oder Heinrich V. (!?) erzielt worden sei, Es läuft auch da« sehr unwahrscheinliche Gerücht um, daß diese Zusagen voll dem Vorschlage be« gleitet gewesen seien: daß nämlich der Papst nach dem Falle von Paris den Franzosen zureden solle, keinen nutzlosen Kampf weiterzuführen. Der Papst uni >ie ncuc Hauptstadt Italiens. DaS italienische Parlament wlrd nächstens schon die Gesetzentwürfe bezüglich der Verlegung der Residenz nach Rom und der Garantien für die geistige Souveräne-tüt des Papstes zu votiren haben. Der letztere Entwurf hat vorgestern den Ausschuß der Kammer beschäftigt und daselbst für seine Annahme eine wenn auch schwache Majorität gesunden. Wir heben aus den 20 Artikeln des Entwurfes im Nachstehenden die wesentlichsten Bestimmungen hervor: Art, 1 erklärt die Person deS Papstes für geheiligt >«nd unverletzlich; im ganzen Königreich sind dem Papste die einem Souveiän gebührenden Ehren zu erzeigen, wie selbe jedem katholischen Souncrän zu crzeigcu sind. Nach Art. 2 behalt der Papst seine Palastwache. Art. A weist dem Papste eine jährliche Civillistc von 3.225.000 Lire an, welche in das öffentliche Slyuld-vuch des Königreichs Italien eingetragen wird. Diese Rente bleibt für ewige Zeiten von welch' immer Namen habenden Stempeln, Steuergcbühren :c. befreit. Nach Art. 4 wird übrigens dem Papst mit gleicher Befreiung von allen Abgaben das freie Benutzungsrecht des Vatikans, des Palastes Santa Maria Maggiorc, aller dazu gehörigen Gärten und die Stadt Castel Gandolfo überlassen und diese Gebiete für exterritorial erklärt. Die Artikel 5 bis 9 beziehen sich auf das Verhalten der königlichen Behörden gegenüber diesen dem heiligen Vater ülierlasfcnen Palästen, öffentlichen Gärten :c. :c. Art. 12. Im Vatikan errichtet der Papst ein Post-und Telegraphen« Bureau mit Beamten seiner Wahl, Dies Postburcan correspondirt nach Belieben direct mit dem Auslande, oder in verschlossenen Packllcn mit den königlichen Postämtern; die Versendung auf italienischem Gebiete ist kostenfrei. Päpstliche Couriere werden gleich denen des Staates behandelt. Der römische Tllegraph wird auf Staatskosten mit dem italienischen Netze verbunden. Telegramme uns dem Vatikan sind in Italien lmentgclllich und gcuießen alle Vorzüge der Staatstelcgramme. Art. 13. Legaten und andere Repräsentanten des Papstes, sowie G.sandte der auswärtigen Mächte bei dem Papste werden nach dem internationalen Rechte für diplomatische Agenten behandelt. Art. 15 bezicht sich auf die Versammlung von Capiteln, Concilien und geistigen Körperschaften jcder Art die hiezu keiner Erlaubniß der t. Regierung bedürfen. Art. 17 hebt den Eid, welchen die Bischöfe dem Könige zu leisten haben, auf, gleichwie das kiacswm rsgiuN und das ^xsquatur. Aus dem Gesetzentwürfe, der bezüglich der Verlegung der Residenz nach Rom vor die Kammern gebracht wird, führen wir als die wichtigsten Bestimmun« gen an, daß die Verlegung der Hauptstadt binnen eines halben Jahres erfolgen soll, und daß der Regierung für zwei Jahre nach Veröffentlichung des Gesetzes das Necht zur Expropriation derjenigen, moralischen Körperschaften gehörigen Gebäude in Rom ertheilt wird, welche im allgemeinen Interesse zur Unterbringung von Aemtern und Behörden erforderlich sind. Die betreffenden moralischen Körperschaften werden für ihre dem wahren Werthe nach abgeschätzten Baulichkeiten mit 5 Percent italienischer Rente 3,1 Mi entschädigt. Da nun der Courszettel die italienische Rente mit 54 notirt, so bedeutet diese ^1 Mi-Uebernahme der Rente nahezu den Verlust der Hälsle des Eigenthums. Ariegschronik. Vor Paris schein! es nun endlich mit dem Bombardement ernst zu werden. Die „Schlcs. Ztg." schreibt: Man hade bisher den Gedanken an ein Bom-liardcmclit nicht aufgenommen, weil die Beschießung ohne Bezwingung einzelner Foils nur sehr partiell möglich sei, weil man selbst in einem oder zweien der Foils, falls deren Wegnahme gelänge, nicht hinrc,chcnd Geschütz aufstellen könnte, um eine genügende Wirkung zu erzielen und vor Allem, weil man gehofft halle, durch den Hunger weit schneller zum Ziele zu kommen. Da oicsc Hoffnung sich nicht erfüllte, findet die „Lchlesischc," daß „jetzt der Moment gcloinmen sci, wo ein rascher, fester Entschluß den Dingen eine andere Wendung geben kann, und dieser Momcnt daif nicht auf dic unsichere Vermuthung hin verloren gegeben wnde», daß cS lcincS Gewaltactes mehr bcdinse. Bia zum 7. December war," heißt cS weiter in diesem Expos,,', „wie uns aus glaubwürdigster Quelle versichert mild, noch leine definitive Entscheidung getroffen; hoffen wir, daß sie seitdem erfolgt sei!" L o i r e A r n» e e. slus der Zusammcnstellmlg der über Schwerin, München und Versailles vom Kriegsschauplatz an der Loire eingegangenen Berichte, schreibt num der „Schles. Ztg.", geht hervor, daß den Franzosen noch bedeutende slreilkräfle im Süden der Voile zu Gebole standen, die in den letzten Tao/n herangezogen wurden, um die Straße nach Blois und Tours zu deckcu, daß ferner, nachdem durch das Heranziehen dcr Truppen des Feindes gegen die Armce-Avthcilung des Oroßl,.-r^oaS von Mecklenburg für die Deutschen von Süden her keine Gefahr mehr drohte, Friedrich Karl den Ma,sch seiner Armee mchr nach Westen dirigirle und uicl südlicher über die Loire gi„g, als dcr Großherzog von Mecklenburg stand. In Dieser ncucn Stellung follcn nächstens beide Feldherren „einen combitiirtcn Angriff ans dic Reste dcr Loire Armee machen." Ucder die Kämpfe an der Loire schreibt dcr Correspondent der „Franks. Ztg." vom 8. d. M. ans Meung: Wer da geglaubt, daß die Loire-Armee nach dcn Tagen von Orleans in voller Dcroule sei, hat sich schr geirrt. Gcht es so fort. wie gcstcru und heute, wird, eh? wir Tours erreichen, noch vicl deutsches Blut Frankreichs Erde tränken. Schon vorgestern stießen die Alüchcr-Hußareu hier in Mcuug auf die von Gendarmen zu Fuß gebildete französische Arrieregardc. die nach kurzer Gegenwehr zurückgeworfen wnrd?. So schwach der Widerstand des Feindes vorgestern, so slalk war er gestern und heule. Es war gestern Morgens zwischen 10 und 11 Uhr, als die Avantgarde dcr 17. Division, gebildet aus dem 76. Regiment, dcn Hamburgern und dcm 90. Regiment, den Mecklenburgern, und geführt vom Oberst v. Mantcuffel, gleich hinter der Stadt von französischem Artillerie» und Klciugewchrfeuer em° pfangen wurde. Dcr Glaube, daß man es nur mit Mobilgarden zu thun habe, bestätigte sich leider nicht. Der Feind entwickelte immer größere Massen, und zwar war cS, wie man später von dcn Gefangenen erfuhr, ein auf dem Vormärsche begriffenes, noch ganz inlactes Armeecorps, das uns hier zum ersten mal entgegentrat. Der Kampf zog sich rechts von dcr Chaussee. Die Unseren drangen anfangs trotz des bedeutenden feindlichen Feuers siegreich voi', sahen sich je doch bald von einer großen Ucbcrmacht umringt. Die Fahne der Neunziger schwebte mehr als einmal in Ge-fahr, wurde jedoch stets wieder herausgehauen. Gelde Regimenter, die Hamburger so gut wie die Mcckleubur« gcr, leisteten Unglaubliches; sie wurden von der Arlil' lerie wirksam unterstützt uud war es vor Allem die leichte Batterie Frese, die dem Feinde große Verluste beibrachte. Zwischen Memiss und Langlochcres aufgepflanzt, stand sie ohne zu wanken und zu weichen. Bis aus 500 Schritt kamen die Franzosen heran, die Protzen wurden zerschossen, Pferde wurden gctödlet uud dic Bedienungsmannschaft stall gclichlct, aber bis zum lchten Augenblick that sie ihre Schuldigkeit, so dasj sich dcr Groß-herzog veranlaßt sah. am Abend zu der Balleric heran« zutreten, um zu crllä'.ci', daß er vor ihr den Hut ziehe. Trotz aller Tapfcrleil u^d Tüchtigkeit würde es wahr-schcinlich schlimm ausgegangen scin, wenn nicht die Baicrn zu rechter Zcit in dcn Kampf eingegriffen Hal-ten. Zwischen 2 und 4 Uhr trafen sie auf dcm rechten Flügel ein. Der Art, wie sie dcm Feinde cutgegenge« gangen, wurde hculc von allen Seilen das größte Lob gezollt. „Wie bei eincr Parade," sagte mir ein preußi» scher Uhlancn-Rittmcistei, „gingen sie vor.'- Vor ihnen standen dichte feindliche Trnppcnmasscü, dic bisycr rc^ gungSlos gewesen, jctzt aber ein mördciischcs sscucr eröffneten. Die Baicrn ließen sich dadurch nicht i>re macheu, und als die Feinde ihnen entgegenrückten, beeilten sie nur ihre Schrille. Vor unscren Augen wur^ dcn sie handgemein. Einc große Ucbermacht umringte dic Baier», abcr sie schlugen sich durch und beim letzten Tagesschimmer sahen wir die Franzosen dcn Rückpi^ antreten." Besonders stark cngagiit war die erste Bri° gade unter der Führung des Obersten Graf Teuffe»< bach, gebildet aus dcm 2. Jäger-Bataillon, dcm 1. und dem Leibrcgimcnte, die leider zusammen nicht mchr die Ztärle eincS Regiments haben. - Etwa eine Stunde Terrain war am Abend gewonnen. Was gestern geschehen, war nur cin Vo:spicl z» hcutc. Noch habe ich tcinc »äheicn Nachrichten über dic Vliwstc, die wir ellitlcn, und dic Vo,theile, dle wir errungen, Ich weiß > ur, daß wir auch hcnlc gesiegt, doch abermuls mit schwere,, Verlusten, Ich muß mich fall ausschließlich darauf ^schiänkei', zu bciichlc». w^s ich mil eigenen Augen fische». Elwa gegen 1l Uhr kam ich ans das Schlachtfeld Ich nohm be> cincm Kreuze Slcllung, daö auf cincm clwas c: höhten Pnntlc inmit- Mulkllin. Seltsamkeiten berühmter Menschen. (Fortsetzung.) Viele große Autoren hegten leider eine befondere Vorliebe für Spirituosen. Rabelais sagte: „Essen uud Trinken ist für mich die einzige rechte Quclle der Begeisterung. Seht diese Flasche! Sie ist mein Helikon; sic enthält das heilige Naß, das mich inspirirt. Während ich trinke, denke ich, und während ich denke, trinke ich." Aeschylos und C a t o suchten ebenfalls durch Wein die Gedanken zu klären und die Phantasie zu beflügeln. Goldsmith schrieb seinen „Vicar of Wakeficld" bei Madeira'Wein. Eines Tages, als er ohne alle Hilfsmittel dem äußersten Elend preisgegeben, seinen Freund Johnson ruscn ließ und dieser das Glück hatte, das Manuscript des Vicar sogleich gegen bare Zahlung zu verlausen, war eS Goldsmiths Erstes, ciue Bowle Punsch zu brauen und seine Wirthin zu bitten, ein Glas mit ihm zu trinken. Viele andere Schriftsteller. Künstler und große Männer haben Begeisterung und Vergessen aller Erdensorgen in der Flasche ge sucht. Für de Quincey und Coleridge war das ^pnlm die Quelle, aus der sie Seligkeit und unsäg' l'ches Elend schöpften. Andere berühmte Männer fanden Genuß und An-lejiil'g ,m schnupfn, und Rauchen. Schiller war .m lcidcnsckafMchcr Schnupfer und die Liebhaberei l,de fand ihn eines Morgens, gewaltige Rauchwolken in die Luft blasend. „Findc ich ^ic wieder mit Ihrem Götzen beschäftigt?' fragte er. — „Ja, ich bin eben dabci, ihn zu verbrennen," cntgegnctc Hall ruhig. Millon, obgleich er nicht übermäßig rauchlc. vermochte nicht einzufchlafcu, che er seine Pfeife Tabak geschmaucht hatte.— Der englische Dichter Charles Lamb war eine Zcit lang so leidenschafllichcr Raucher, daß er beinahe zwei Jahre lang die heftigsten, durch dcn Tabak hervorgerufenen Kopfschmerzen ertrug, ohne von der Gewohnheit zu lassen. .. Ocr Tabak ist während der letzten fünf Jahre mein Fluch nm Morgen und mein Labsal am Abend gewesen," schrieb er einst einem Freunde. — Auch Thomas Carlyle ist ein leiden» schafllicher Raucher. So verschieden und eigenartig die Geister, so verschieden sind zn allcn Zcitcn die Mittel gewesen, durch die sie sich von großen Anstrengungen zu erholen suchten. Zwci dcr größten Denser, Leibnitz und Locke, widmeten sich in ihren Muscstunden mit besonderer Vo»> liebe der Mechanik. Leibnitz beschäftigte sich namentlich lange Zeit mit Verbesserung der Construction dcr Wagen und gab dadurch einigen seiner Zeitgenossen Verau-lassung, sich über ihn lustig zu machen. Esprit de Flcchicr. Bischof zu NimeS, ein Meister in dcr geistlichen Beredsamkeit, las mit Leidenschaft alte spanische und italienische Postmen, welche in ihrer niedern, noltsthümlichcu, fast pöbelhaften Weise dcm Tone seiner eigenen Predigten vollkommen entgegen-absetzt warc!'. Er pflegte dergleichen Bücher seinc Hos< narren zu üenucn und rühmlc von ihnen, daß sie zur Bildung seines Talculcö lind Geschmackes sehr viel beigetragen hülttn. Der Dechant und Schriftsteller Jonathan Swift, dcsscn Ohr so empfindlich war, daß ihm ein schlechter Reim wie ein Verbrechen erschien, hatte dcn> >wch ciue so unwiderstehliche Zuneigung zu dcr Sprache uüd dcr Gesellschaft dcr niedrigsten Voltsclassen, daß cc sich bei sciuen Fußreiscn in dcn Wirthshäusern slcls zu dcn Fuhrleuten und Hausknechten sltzlc uud mit diesen aß und trank. Peter V a y l e, cin Mann von fast unermeßlichem Umfange des Wissens fand sein größtes Vergnügen darin, Gauklern und Kcillänzcrn zuzuschauen. Man sah ihn, als er schon cin bejahrter Mann war, derartigen Künstlern oft straßcnwcit nachgehen und sich mit dcr Unbefangenheit eines Kindcs an ihren Sprüngen er» freuen. Vielfach zeigten sich berühmte Persönlichkeiten im Privatleben durchaus verschieden von ihren Werken. Von Lafontaine, dcm französischen Fabeldichter hörte man mündlich nie eine Aeußerung von jener sittlich verletzenden Alt. deren wir in seinen Schriften so viele finden. Es schien, als ob der Mensch sich deS Schriftstellers und seiner Wc>lc schämlc. Suchte man ihn in Gesellschaft zu bestimmen, im Geiste seiner Lr> zählnngcn zu rcdcu, so blicb cr vollständig stumm. Was er sprach, war in sittlicher Hinsicht stets untadelig; nur wenn er die Feder in die Hand nahm. schien ihn daS Anstandsgesühl zu verlassen. Einst, als ihn cin Generalpächter zu Gast geladen hatte nnd man ihn aufreizen wollte, einc oder die andere seiner lockern Geschichten zum Besten zu geben, blieb er stumm und ging mit lcinem Worte auf die Unterhaltung cin. Plötzlich stand er vom Tische auf, unter dem Vorwandc, er müsse in die Alademic gehen. Als man ihn erinnerte, daß eS hierzu noch richt Zeit sei, antwortete er: „Ich will den läng« stcn Weg gehen." 20ft5> ten von Weinbergen errichtet ist. Hinter mir und rechts! und links von mir in unmittelbarer Nähe hiclt die! Stoll.erg'sche Cavallcric-Division. welche die Verbindung zwiscksn den Aaiüii. dem Ccntruin ul,d d.'r !7. D>oi^ sion, den linken gli^rl yerst>llte. Nns^r^n recht n stliigel! dilo.le die 22 Division Dr Nampf wir h-n!e ssühl mit cirie,n Bo-sloß der Fran^seu geg>.n d^e 2^. D vision eröffnet worden. Del Angriff »vuldc, indem die Baiern, die Flanle dls Feinde« bedrohend, vorgin^ei', abgeschlagen. Als ich rintraf, stand das Gefcchl seit länger als eii'cr Stunde. Die Aitillcrie del« Fewdcs cnt wiclstreckt sich die in dcu jüngsten ossicicllcn Nachrichten vom Kriegsschau-Platze angezeigte Gefangennahme der Feld-r < senbahn Ablhci lu nu Nr. 3 in Ham auf da5 Nanzc tcchn'schc Pcisonal derselben mit Ausnahme dcc< wegen UlNvohl'cins in RhciinS verbliebenen Chef?, Geheimen Ne„i rungsralhs Simon aus Breslau, eines Vaumeistsl?>, dcS Obcr'Hiatcrialicu'Benvaltei s. dcS NechmingtsühlciS, ciüeS G.ch>uncistclS. eines Telegraphen-AufjchelÄ üüd uchl Boslll^citcr. Die Gefangenen sind, w!c der Seclionefl»hrcr, Ganmeistlr Tobien aus ^ille, mittheilt, von Hg brachte. In Pisa wollle er eines Tages eine vornchmc Dame auf,nchcn. dcrcn Oe-launtschaft er wünschte, tch-te aber an der Thüre w.edcr um. als er sich besann, daß cö Fre.tag war. s e. T'sche Nichte er Niemand daS Salz. l.eß es Nä, abcr .uch "m, Niewand rcichcn, wcil dies dcr n Hase ihm über den Weg lief. - Vollalrc der ,lch Wer alles lustig machte, was Aberglauben hclß!. hielt e« für die übelste Vorbedeutung, wenn un Freien Krähen zu seiner Tinten m.fftogen. - Napoleon I. glaubte an '^arlenschläger, Wahrsager, an gu'e uud bö,e Vorzeichen. Sein Neffe ließ sich von Home in die My,tcricn deS Wstclllopscns uud Tischrückens einweihen. (Schluß folgt/- ! Verlin, 16. Dcc?,ndl, Offisiell. Versall, les, 15. December. Oisöseitige Äliihsillingen beschlli» ^«,m 1l. D.cslllber »ach ln^n, Gefechte Äeaumonl westlich von Evreux Der vor ^a'Fcrlc erschienene Feiud hat den Rückzug a"gctrelen. In Verfolgung des Feindes b!? Oucq.-c? und Mwes hat die Urmet-Ab« theilünc, d s Großhiizoqs von Schwerin am 13. December 2000 feindliche Marcdcurs a fangen. Longuyon, l5,. December. Gestern Mittag« 1 Uhr zogen die Preußen m Moutm edy ein. 65 Oe-schütze wurden genommen, 30»>o Gefangene gemacht und 2!!7 deutsche Gefangene, darunter 4 Offtciere, befreit. Der diesseitige Verlust während des Bombardement« war gering. Fontaine. 111. December. Bel fort setzt energisch die Vertheidigung fort und macht viele Ausfälle. Dcr Wald von Bosmont, Grand-Bois und das Dorf Antelmans wurden von uns mit Verlust von 2 Offt-cieren und 79 Mann genommen. Der Feind verlor allein an Gefangenen 1 Officier und 90 Mann. Hagesueutakeiten. -(In einer Debrecziner Npolhele) wurde diefer Tage um 4 Uhr Morgens geläutet und als man öffnete, von einer Frau ein Recept und eine Schachtel abgegeben, 'letztere mit der Viüc, sie einstweilen dort lassen zu dUrfen, bis sie das Medicament abholen komme, was ihr nalilrlich gerne gewährt wurde. Die Ueberbringerin stellte sich aber nicht wieder ein und als man die Schachtel öffnete, fand man darin einen s>—6 Wocheu alten Säugling, dessen Mutter ausfindig zu machen die Polizei nunmehr beschäftigt ist. .- ^Panzerplatten.) Der Umstand, daß die fur die Armirung von Schiffen erforderlichen Panzerplatten großentheils aus dem Auslande bezogen werden, hat dem Ackerbauministerium zu näheren Nachforschungen Anlaß gegeben. Diese haben gezeigt, daß bei vergleichenden Be> schießungsproben, welche seinerzeit mit steirischen, französischen und englischen Panzerplatlen vorgenommen wurden, die erstgenannten, welche Übrigens fast um ein Drittel mehr kosten, ernstere Beschädigungen und eine geringere Wider, standsfähigteit zeigten als die concurrirenden ausländischen Platten. Dcr Grund ist nicht in der Beschaffenheit des verwendeten Materials — denn in diefer Beziehung haben die steinscheu Platten den Vorzug — sondern in der Ver« schiedenarlicMt der Fabricaliousmethode zu suchen. In neuerer Ieit werden die Panzerplatten nämlich m England, Frankreich — und nach Mittheilung des Ministenalrathes Ritler v. Tunner auch in Rußland — nicht mehr, wie es „och bei den inländischen Werlen geschieht, geschmiedet, sondern gewalzt und wird hiedurch ein weiche« und mög» lichst homogenes Fabrical erzielt, welches selbst höher gespannten Anforderungen zu entsprechen vermag. — (Aus Pola), 6. d. M., wird geschrieben: Heute tau» das zweite Schiff, die Panzerfregatte' ..Kaiser Mar," zur Tockuna. im neuen Trockendocke an die Reihe. Zwischen dem vor Kurzem im Docke gewesenen..Prinz Eugen" und diesem Schiffe zeigte sich der interessante Unterschied, daß ersterer mit einer sechszölligen Austernschichle gepflastert war, während letzterer feine Ünlerwassertheile fast vollständig blanl erhallen hatte. „Prinz Eugen" war vor circa drei Jahren zum letzten Mal im Docke und lag seitl)er ruhig an einer Stelle des Arsenal-Bassin« vertäut. Cs bespülte immer dasselbe Wasser, das obendrein relativ ruhig ist, seinen Boden, und es wurde dadurch der submarinen Fauna und Flora Gelegenheit geboten, sich an den Schiffswänden wie an einem Fels in Meere üppig zu entfalten. Als das Schiff in, Dock außer Wasser lam, sah es einer emporge-lauchll,!, riesigen Austernbant am ähnlichsten. Drei Generationen Austern halten sich liber einander gelagert, und viele Häude waren zwei Tage lang beschäftigt, um diese Leckerbissen, welche die Schnelligkeit des Schiffes so sehr beeinträchtigen, zu entfernen. Manches Fischerboot wurde schwer beladen damit nach Trieft auf deu Markt gesendet. „Kaiser Mar" dagegen hatte seine letzte Dockung vor zwei Iahreu, war aber während dieser Zeit in Ausrüstung, so daß dcr stete Wechsel des Wassers ihn vor der Entfaltung von Muscheln und Alge», an seinem Körper verschonte. — (In Äreslau) hat dieser Tage cin Concert zum Besten hilfsbedürftiger ^andwehrfraucn staltgefunden, bei welchem ein Musikcvrps dcr französischen Kriegsgefangenen mitwirkte, die sämmllich in der Festung Glogau inter-ilirt sind. Die dortige Kommandantur hat es ihnen frei-gestellt, ob sie bei dem Concert mitwirken wolllen, und da sie hiezu bereit waren, su erlheilte die Militärbehörde ihrer» seils die Genehmigung. Die einzelne» Piece» wurden sehr correct durchgeführt uud jedeufalls hat die Mitwirkung eines französische» Musikcorp« sehl viel zu dem außerordentliche« Erfolg des Concerts beigelragen. Der reiche und laute Beifall des Publicums schien die Franzosen fehr zu freuen. — (Ein großmüthiger Millionär.) Wie die „Corr. Havas" erfährt, hat der in Paris während der Belagerung freiwillig zurückgebliebene Mr. Richard Wallace 200.000 Francs zum Anlauf von Holz und Kohlen für die ärmeren Vollsclassen und 300.000 Fr. zur Errichtnng einer Ambulance gespendet. — (Le beu s mit telpreise iu Paris.) Henri Labouchere theilt in, „Tagebuch emes Belagerten" unterm 5. d. M. aus Paris nachstehende Preise von LebenSmitleln mit, die als „Kostbarkeiten" charalterisirt werden: Ragout von KUchlein 16 Fr., detto von Kaninchen 12 Fr., ein Huhn 26 Fr, ein Kaninchen 18 Fr., ein Truthahn 60 Fr., eine Gans 42 Fr., ein Blumenkohl 3 Fr., ein Kohttopf 4 Fr., Hundefleisch 2 Fr. per Pfnnd, eine Katze labgezo, g«nj 5 Fr., eine Ratte 1 Fr., eine fette detto 1 Fr. 50 Lent. Fast alle Thiere des Iarbin de Plante« sind ver zehrl worden, im Durchschnitt sind sie mit 7 Fr. per Pfund und Känguruh mit 12 Fr. bezahlt worden, — (Die Vrieftaubenpost.) Per ziemlich regelmäßige Verkehr, welcher zwifchen Pari« »nd Tours stall, fand, und die Ausführbarkeit der überbrachten Berichte laßl sich nur durch die mittels «oderner Erfindungen, das Mi lrostop uud die Photographie, vervollkommnete Brieftauben Post erklären. Bon der Art und Weise, um möglichst viele Worte auf einen kleinen Streifen Papier zu bringen, ist hinlänglich berichtet, der niedliche Vrieflräger selbst abel i»,»»er vernachlässigt worden. Folgendes ist das Verfahren! Um den Schaft einer der Mittelfeldern des Schwanzes wird der die photographischen Depeschen enthaltene Brief aufgewickelt. Eine dieser Federn eignet sich deshalb am besten zu diesem Zwecke, weil sie beim gewöhnlichen Fluge einander fast decken- nur beim Schwenken, sowie beim Nufliegen auf einen Vaum wird der Schwanz so fächerartig ausgebreitet, daß eine Lücke entstehen wurde. Auf die Federn werden auch die Zahl des Vogels, der Ab' gangsort und andere Notizen gedruckt, so daß man sagen lann, hier werde nicht der Vries sondern der Briefträger abgestempelt. Uebrigens ist die Taubenpost früher schon vielfach zur Anwendung gekommen. Nei der Entstehung des Reuter'schen Telegraphenbureaus im Jahre 184V wur» den die in Verviers angekommenen Depeschen längere Zeit durch sechs Taubenpostillone nach Aachen befördert. Unter Napoleon I. wurden häufig Tauben von Pari» nach Brüssel gesendel; ja schon das Mittelalter und die älteste Zeit kannten die Taubenpost. Griechen und Nömer vermittelten die Nachricht ihrer Siege zu Olympia, oder die Gladiatoren zu Nom durch dieses jetzt modernislrte Brief-Institut, Dann hätten die Kreuzfahrer vielleicht niemals Jerusalem eingenommen, wenn nicht eine Taube, die den Belagerten die Nachricht bringen sollte, daß der König von Perfien zu ihrer Hilfe herbeieile, in ihre Hände gefallen wäre, was sie zu erneuten, endlich erfolgreichen Anstrengungen cm feuerte. — (Cholera.) Ueber das Umsichgreifen der CHo lera im Gouvernement Warschau erhielt die „N. Fr. Pr." eine Mittheilung, der wir Folgendes entnehmen: Die mei« sten Erkranlungsfälle kamen in Zychlin vor, wo 115 Per-sonen erkrankten, dann in Walentynowa 99, in Kutno 62, in Ochooor 3, in Dobrzelin 2 und im Gostyner Bezirke 25. In den letzten Tagen war die Cholera im Abnehmen. Locales. AnS A«erika erhält „Danica" inlerefsanle Mittheilungen eines im Priesterseminar von Milwaukee *) befindlichen Kramers, G. I. Pavlin. Wein — schreibt er unter Anderm — ist hier sehr theuer, die Halbe der gewöhnlichen Sorte lostet 2 ft., der besten Sorte 6 —10 ft. Anstatt Wein nimmt man hier Kaffee oder Tschai (Thee) zum Essen. Will jemand im GMause speisen, so muß er vorausbezahlen, a/wöhn» lich 1 fl. oder 1 ft. 50 kr. Daun bekommt er 3, 4, auch 5 Speisen auf eülmal servirt, aber ohne Suppe. Hr kann nun essen, was und w« viel er will, nur muH er schnell essen, langsam essen ist hier ein Beweis vvn Faulheit und eine Schande. So haben wir hier, wo ich jetzt bin, eine bestimmte Zeit zum Essen. Die Speisen sind gut und reichlich vorhanden, aber ungeheuer schnell muht Du essen, sonst bleibst Du hungrig. Mit der Jause ist man in 10, mit dem Abendessen in 8, mit dem Frühstück in 6 Minute» regelmäßig fertig. Manche essen so schnell, daß ihnen gcmz heiß wird, meinem Nachbar ran» »eulich der Schweiß über die Stirn, so plagle sich der «rme. Das Haus, welches ich bewohne, ist nahe an der Stadl Milwaukee, welche 70.000 Einwohner hat. In diesem Hause sind nahe an 100 Studenten, die sich für den geistlichen Stand ausbilden, einige sind noch ganz jung und unerwachfen, andere schon bei Jahren, wie ein oberlrainer Pfarrer. Wir sind da aus allen Theilen der Welt; Oesterreicher nur 7, zu» meist Deutsche und Engländer, einer gar stamml vom Schwarzen Meere. Wir haben in unserm ganzen Wohnhaufe einen einzigen Ofen, aus demfelben führen Röhren in jedes Zimmer, welche heißes Wasser entHallen, die Oefen sind ungefähr so wie bei den Locomotiven eingerichtet. Die Zimmer, in denen wir unS lagüber aufhalten, sind unge, heuer groß, jenes, in welchem ich bin, faßt 60 bis 70 Menschen, ohne daß sie einander im Wege sind. Neben dem Hause ist ein großer See, der See von Michigan, welcher bisweilen schon im Mai Eis hat. Die Kälte ist hier doppelt fo stark, wie bei uns, so auch die Hitze. — Die Städte wachsen ungeheuer schnell und das Volt häuft sich zusammen. So die Stadt Chicago. Vor 36 Jahren waren dort nur 3 armselige Hüllen, jetzt ist die Stadt viermal so groß wie Graz und hat 300.000 Einwohner, darunter auch einige Kramer, so ein Gottschewer, der vor 10 Jahren noch mit einem kleinen Kram Handel trieb, jetzt aber ein Vermögen von 100 000 fi. besitzt. Ein Kramer in Ebicaao besitzt nahe an 1 Million. Das Geld hat aber auch nicht den Werth wie bei unS. — Hier gibt eS eine Menge Glaubensbekenntnisse, gar viele Leute aber wollen von lei- *) Wichliqsll Stadt dt« Freistaat« Wiscollfiu. °n d'l WU«-duua de« gle,chll»migeu Fl»fft« in den Mich,«a,,s" gel-g-n, 55 0l)l> Viuwohmr. 2086 nem Glauben etwas wissen, viele Eltern wollen ihre Kinder um keinen Preis in Schulen schicken, wo die christliche Re-ligion gelehrt wird. Der Glaube, meinen sie, trägt nichts ein. — An der Eisenbahn gibt es hier keine Zäune oder Schuhwehren, es werden daher viele ^eute überfahren und es geschehen viele Unglücksfälle, weil die Wege schlecht sind und bisweilen wird so schnell gefahren, daß es einem graust. — Wer es in Amerika höher bringen will, muß ein wenig raffinirt sein, Stroh oder Heidenmehl darf er nicht im Kopf haben, Niemandem sich vermessen, aber auch von Nie« mandem Hilfe erwarten. Hier sorgt Jeder für sich selbst. An gewissenlosen Menfchen fehlt es in Amerika nicht, besonders an folchen, die keinen Unterschied zwischen eigenem und fremdem Eigenthum kennen. In New-^ort gibt es ungeheuer viel Taschendiebe. Ein solcher stößt plötzlich an Dich an und in einem Nu hat er Dir die Uhr abgezwickt oder die Tasche geleert. — (Gemeindewahlen.) Bei der am 20. November d. I in St. Veit bei Sittich stattgehabten Wahl wurde der bisherige Gememderach Johann (5oö, Postmeister und Realitätenbesitzer zu St. Rochus zum Gemeinde-Vorsteher und der Fleischhauer und Nealilätenbesitzer Bernhard Klemenöiö von St. Veit zum Gemeinderathe der Gemeinde St. Veit gewählt. — (Jagdbeute.) In der zur Herrschaft Haasberg gehörigen Waldung Iauornit hat der Herr Herrschaftsbesitzer Ee. Durchlaucht FUrst Hugo zu Windisch-Grätz diesen Herbst eine starte Bärin und einen fchwächern Bären erlegt. — (Theater.) Göthe's „Egmont" mit Beethovens Musik machte Samstag leider kein volles Haus, was wir weniger im Interesse Göthe's und Beethovens, als des Be-neficianten Puls bedauern. Tie Darstellung war Übrigens eine ganz befriedigende. Herr Puls (Egmont) und Frl. Maugsch (Klärchen) erhielten lebhaften Beifall. Herr Burn» ei st er war als Alba ganz am Platze, weniger Fr. Stainl als Ferdinand trotz ihrer anziehenden BUH' nenerscheinung. Herr 2 tubel als Brackenburg zeigte Fort« schrill in der sorgfältigeren Aussprache, Haltung und Bewegung. Sehr gut war Herr Richter als Schreiber Pan» sen; Herr Stainl (Hchneider Ietter) war ein vollkommener Spießbürger. Unangenehm war für jeden Freund Beethoven'scher Musit die Unruhe während ihrer Executi-rung. ES war gerade so, als wurde eine loilcn, tremdlauts abgeleiert, nicht die Lchöpfuug eines Aeelhoven, doch ver« säunue man wenigstens nicht, das Orchester zu applaudiren. — ^Diö cesa nv eränderung e n.) Dem Herrn Jakob Rus, Pfarrer in Slrug, wurde die Pfarre St. Martin bei Litlai verliehen. Am 11. d. M. starb der hochwürdige Herr Fr. Sporn, Seelsorger in Nadanje Selo; in Trieft Herr Josef Zamejc, Garnisons» geistlicher. Neneile Poll. (Trigiual'Telegramme der „Laibacher Zeitung.") Berlin, >H. December. Die Festung Laueres wird wahrscheinlich cernirt um dcm Frcischützenwesen ci» Ziel zu setzen. Bordeaux, R8. Dece,nbcr. <3iue Depesche Ehanzys stellt die feindlichen Streitkräfte an beiden Loireufern als minder bedrohlich dar, als behauptet wurde. Die von London abssesendete Antwort auf Vismarcko Note verweigert Preuszeu das Recht, sich selbst vom Luxemburger Vertrage zu befreien und hofft auf frenndschaftliches 'Arrangement, indem Preußen die praktische Ausführung derVertragsannuliruna unterläßt. Ein Telegramm des Nönigs von Baicrn, nach Versailles gerichtet, thcilt mit, daß sämmtliche deutsche Fürsten und freie Städte der Initiative des Königs von Vaiern in der Angelegenheit der Erhebung des Königs Wilhelm zum Kaiser beitraten. Vom Kriegsschauplätze liegen folgende telegraphische Nachrichten vor: Berlin, 17. December. Ein Börsengerücht will ' wissen, Trochu sei durchgebrochen. Das Gerücht reducirt ^ sich jedoch darauf, daß Trochu den nächsten Operationen cine Richtung ^idt, welche mciten läßt, daß er sich mit Faidherbe zu vereinigen sucht. Gegenmaßregelu sind getroffen. Berlin, 17. December. (Officiell.) Versailles, 16. December. Der Feind, von stürlereu diesseitigen Avantgarden am 15. December angegriffen, räumte Vcn« dome am 16. December. — Dijon, 17. December. General Goltz meldet aus Longeau vor LangreS, 16. December : Der Feind in starker Stellung bei kongeau wurde heule Mittag angegriffen und nach dreistündigem Gefechte in die Festung zurückgeworfen; hauptfachlich engagirt wäret, das Regime»,! ^4 uud oic Artillerie. Der Feind war 6000 Maim stait; s?i:, Verlust dttlä'gl ungefähr 200 Mann, darunter 64 unverwundetc Gefangene. Zwei Geschütze und zwei Munitionöwagcl, wurden im Feuer genommen; mlscr Verlust beträgt: 1 Officier verwundet unü uiWfähr 30 Mann. Bordeaux. 17. December. (Officiell.) Die erste Division der Nordarmcc milcr Ocinral ^ccomlc nahm einen preußischen Convoi zwischen Chcmny »nd La Fere wcg, wolm sie 100 Gefangene machte. Prcuüischc Streif» Patrouillen erschienen am 14. d. Morgens in Mont-richard und zogen sich auf Pont ^eooy zurück, worauf sie vollständig verschwanden. B o r d c a u x , 16. Dl'cc.'i'bcl'' töi^c ministerielle Depesche meldet: Dcr Oloßherzu^ ooi: Mecklenburg gliff am Mittwoch Frilcval on uud l'chtzte es Nachts, „lier die Französin uuhmcii Frcleual wiedcr. Dcr Groß' herzog von Mecklenburg cug^utc mit denTluppen des Piiuzcu Friedlich Karl ein Gcfcchl vorwärts Bendome, die Frarzosen le,stetcu kräfti^i! Widci stand. Der Kampf daucite liiö zur Nacht. Der Icindeounlusl ist groß, die Mobilgardcu oerjas>teli 3 kaielische Bataillone zwischen ÄliaieGieu liis Gieü, Dcr Feind ist vor Havre con ccMlirt, uud bereitet sich zur Errichtlmg eincs velfchanz-tcu Lagers bei Amlot vor. Viü Gcuc:al soll wegen zu e ligcr Räumung uo> Tome iu Disponiliilität, Gc-ucr^il Moraudy wcgcu Ulü'ähi^t.il nußer Dicnst versetzt worden sci». Ein Dcciet ocr^rdnel dic Ecrichluog 15 ncucr Marschrcgiwcutcr uud 10 neuer Batlnllonc. Havre, 17. December. Die ^!age ist unverändert, in Havre und Hooftcur ist AlieS ruhig; die Preußen verließen die Nachbarschaft. Kanonenboote kreuzen fortwährend zwischen Cheibourg und Havre. Bordeaux, 17. December. Gestern Freitags wurde die Armee des Gcuereüd Chanzy nicht angeglisfe,,,. Nachrichten uon dcr 'Arme Bvnrliakl's constatiren, daß die materielle uud moralische Vage dcr Armee eiue auS» gezeichnete ist. Ungeachtet dcr preußischen Occupation lreffeu Elsässer ein, um freiwillig an der nationalen Vertheidigung Thcil zu nehmen; gcgcn 4000, welche sich durch die preußischen Linien durchschlugen, langten auf verfchiedenm Puulteu ein; ebenso licgimtt auch das Eintreffen von Bewohiuru Lothringens. Bordeaux, l6. December. Gambetla befindet sich fo»lwah'tnd bei be> ^oire-Aimce; >e ist „icht b^ t.,»iil, w^iül er l>aä) Buld.aux tolluncu wird. Gestein kämpfte Gcuciul Chanel), eer Kaiupf dniu lt noch fort uud behauptet Chancy feme Stellung. London l7. December. Die „Times" veiöffeul' lichen folgendes Tclcgiamm aus VcrfaillcS, 26. d.: Die Forls tic!hallen fich ruhi^. Ii, dcr lctztcu Zeit lame» ^i Versailles einige Htorduersuche vor. Es werden Be> l'igeruugSballericii uo^cicüet. Ein fiauzösisches D-tache» mcut erschien plötzlich in dli,Ncaudun uud Wurde gc«. slerl! zuliicf^drälnit. — „Daily News" meldet uus '^lrsenlles: Die Franzosen siud sehr ihäli^ u„d hallen jcdc wichtigc Position t'ejltzt; si^' haben die Veilheidi gungSliuie iili Osleu uorgcll'ckl, oel-schcn die Holbi-'scl Va Varcunc mit Kaoolieu uut> siellcli i» Amou cinc Batterie auf. ^itföziehunss vom >5. December. Wien: 75 32 59 66 12. Oraz: 4 5tz 17 71 6. telegraphischer Wecbselcouvs U!^!n l7. Dccelnliel'. 5perc. Mctcllliqur» 5^,N), - üpn^, M>l(lll!ljn.s mil Mal« ulld Novcmber-Ziuftn s'tt.lO - 5pcri!, Nali>mal:A!llchm 65.35». — 18«0cr Staats-Nnlehen 92.10. - Vanlactien ?-l!) - Lredit-Actieu 847.K0. — London l24 15. - Sillicr >2ii.ü0. — K, t, Mitnz-Ducaten 5.92. — ^lapolroud'or 9.95'/,. Handel und Volkswirt!)schastliches. (Wochenausweis der Nationalbaxk ) Dcr zuletzt auS>,csscI?cn fl>, dem dic solgcudcu Posten als Äc-dccliing g!^rülllicrstclicn: Dcr Neiallschatz 114,755.«i41 fl, in Metall ,;>ili!bare Wcchscl ^3/»!l<;,s»^5 fl., Staat^üoten, wclche dcr Bank sithölc,,. ^.0W,?04 sl.. Vöcomplc I07.i:jl.I?)i fl,. Dailehcn «N/>2<.409 fl, cl!i^clölui< «oll Orniidciitlastiiiisss-Olili Mioiim 117.M»^ fl,, ciügclöstc lind bö'smiiicisjiy ailgclalifü' Psaudbri-fe 9,57«.53> 3 98 Hähudl'l pr. Glücl — 2?i — ErociPfel „ 180------- Taudeu „ 13,..- ^ckü ., 5 30------- Hni pr, ^,'l^ilrl 1 60 . - Erbjcn „ 5 l.0 — Hlroh ' „ I 40 - Fisulril „ 5 50------- Holz, hart., prltlsl. .. - (! 80 NiildSschmal, Pfd, - 52------- wcichlö, 22" .,. — 5> 00 Schweineschmalz „ — 4tt ----- Wciu, lather, pr, Spcct, srisch, „ - 32 Eimcr - lil ^räuchert „ —44^------- - wrif^r ,. ------10- Theater. He,ilr: Vcilcficc der Frau S < a i u l. falsche ^apallc son. Ueiclite Eavallcvie. Opereüc ^>n Wartsalon erster <5lasse. ^1^'.^^^^^ ^iiöuuillnq«,. ill Qiilmcl!. <; UM«. 325.!,^ ' l' 8.7 'SW. schwäch'Hühenllcbfl «, l7, 2 „ N. 325....8 l 5.< SW. schwach! Neaen «?" l0^Ab.^25^^^4^ SW^chwllä)! trilbc ^«" ' UU Mg, 324.j2 -s. 3,,, WV'schwäch s^u'z'bnü^ 18 2 „ N. 324.^ .^- 5« W. schwach halbhriter N.cx, 10 „ Ab. 325 57 -j- 0.7 W. schwach slerueichcll Den 17.: Trliber Tag, Negen mit Huhcunelielll abwechsclod^ l)c,i l8.: Ailfheilcruiig. angenehmer, soilinger Nachmillass. Ulieudroll), DaS vorgestrige Tagesmittel dcr Wanne l'^'^"' "M )8"; das gestrige -s-3'2", um 4 5" llber dem vlormale. ^l>l>nU>Uür!lichcr N^dnl-trliv: ^l>!^ Josef Pichler, > W l. l. Dumänenverwalter und Billgercorpöconimandaul W M in Landstrah, M W am Schlagflusse plötzlich uerschied, (2912) W M Wir bitten um stille Theilnahme. W W Albiuc. Vmma, Ida, verehcl Tlmi^. Tijchter W ^ Josef, Äiedicinrr, Sohu. W M ^«dwin Til«i<;, l. l, Förster und Walbschätzuna> W Referent, Schwiegersohn. n »*l «z,^».i z«^ HMen, 13 December. Mail kduil uicht wah! uoi! einer Sliüimuul, der lieliligcu Vürse, höchslcus von ciinr ^timminigolosinteil sprechen. Der Stand der Cursi», sou)s't WillltNUtllHI. dieselben uicht uloS nominell waren, souderu ans wirtlicher Oegeguuüg von Angebot und Nachfrage entstände», zeigl sich im Gaii^n wenig verändert. Einzelne Effecten, wir ungarische Creditdaut Gemralbaul. Ceutralbank nud andere wurden punssirt, waö jedoch, alö mtt specicll,.n ^rhältmssin ^usamnienhängcnll, leinen Maßstab filr die Äenrlhcilung dcr Gesammthaltullg der «orse glvt. D^iseil zeigten eben so wenig als Änlagöpaplere cine bemertenswerthl! Preiöänderiulg uild blieb auch bei lhuen daö (Äescha,t in engen Grenzn. H. Allgemeine Staatsschuld. Fiir 100 fl. Einheitliche staalöschuld zu 5 p 50.15 .. „ ,. Februar-Angnst 56 05 5Ü.I5 „ Silber „ Jänner-Juli , 6540 65.50 ,. „ „ Aprll-October. 65.20 65.i^0 Steueranlehen rückzahlbar (!) , —.— --.— Lo5> -. c^ Öher-Oesterreich . . „ 5 „ 94, W-Siebcubilr^'U.....5 . 74?5> 75 7^ Uaz«t' "'^ ^«V. Äctieu vo:< ^rnnHp^rtunterneti^ i'lUilgc». Geld Waare ÄlM-Finmaner Bahn , , .168.-168.25 Vi,hm. Westbahn.....240.50 241.50 Carl-Ludwig-Bahn.....239.50 239.57 Douau-Hampfschiss!. Gesellsch. 541,— 542, -Eiisuin'ih.Wcstbahn. , . ,214 ^>4 50 Elisabcth'.Wcslbahn (i!iu, - Nnd- wcljer Strecke).....1^2.5»0 183.5', Ferdll..»,d«!-Noldl,ah'! , , . .2025» 2<»30. Fuus^rchm.Burci^-B!.'.^. 157 — 159. Oil'lft W.arel strlll!',-Iofevh«.VaI,l< . . .188— '88.50 !.'embery-Hzern.<5llsWr-A.- 191.— ^ i'loyd, osterr....... 319.— 321 - ^ Omnibui«........—. - —... Rndolsy-Vühn......162.^ 162 50 Tiebrnbitrger B5H» ... 16525 165.75 > Htani.'bahn.......377.— 378.— H'lodühn.......179.70 I7990! SUd-uordd, Verbind. Bah» . . 167. - 168. ^ Theiß-Bahn.......225.- 226.- Tramway........171,— 171,50 «. Pfallöbrieje (siir l00 st) "7.^. üst, Vud'n-Vredil Anstü'^ Gelb Waar« rcrl«ijlia?,- ,:i 5 pCt. iü Silb^ 106 25 106 75 °<^.iu33I.rUclz.zu5pÄt.inc>.W, 88.25 88.75 ilaNonalu. aus t Sicbenb. Bahn in Silber verz. . 86.75 8?.' StaatLb. ^^"/«-''s.WFr. „!,Lm. 133,50 134.50 Slldb.G. 3''/«i.5W Frc.....11^75 113 25 Si!db.-G. i. 200 st. z. 5"/.. filr 100 fl. 88.50 8s?6 Äildb.'Bous 6"/,. (1870 74) » 500 Frcs......234-235.— Nug. Ostbah»......84.75 85 25 «. «privatlose (per SlUck.) (ireditanstall j. Handel n. Gew. Geld Wa°" zu 100 fl. ° W......161.50 162.^ Nndolf-Stiftung zn 10 fl. . . 14 — 1b—-Wechsel (3 Mo„ ) Geld Waa" Augsburg slir 100 jl U!dd. W, 103 50 103 ?" FumlfttN ü,M. ltt0 sl. detlo 103.70 1»'3 8" Hamburg, filr 100 Mart Bunco 91 50 l'l.b" London, fnr 10 Pfund Sterling 124.25 124."" Pari«, ,,»r 100 Franc« . . . -.-.— ""-' Geld Waur^ K. Milnz-Ducat« . 5 sl. 90 ?,-, 5 st- ^ "' Nasi°leon«d'ur . . 9 „ !'6j .. l' " ^ " VereiliSthaler, . , 1 „ 83 .. 1 . ^ " Hilb'r !22 ,. 50 ., 122 .. <>' " ssrnmische tsrnndentlastungs - Obligationen, P"' ^ü^nr'Mss! 86 Geld, Maon