Organ der Gottscheer Bauernpartei. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 25 Din, halbjährig 12'50 Din. D.-Oesterreicb: ganzjährig 40 Din, halbjährig 20 — Din. Amerika: 2'— Dollar. — Einzelne Nummern 1 Dinar Mittwoch, den 2ü. August 1924. Briefe ohne Unterschrift werden «nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje. I Kanonikus Josef Krker 1- Ganz unerwartet schnell ist Montag den 18. August abends um halb 9 Uhr in Koäevje, wo er bei seinem Bruder, dem Herrn Dechant, zu Besuch weilte, der hochw. Herr Kanonikus Joses Erker verschieden. Er hatte in der Frühe noch die heil. Messe gelesen und war guter Laune bis Z Uhr nachmittags. Da befiel ihn Schwäche, so daß er sich zu Berte begab. Trotz sofortiger ärztlicher Hilfe nahm die Schwäche zu. Der Kranke empfing daher die hl. Ölung und den päpstlichen Segen und bald darauf entschlief er sanft und ruhig, wie er ruhig und still zeitlebens gewirkt hatte. Bemerkt sei, daß er seit Jahren an Zuk- kerkrankheit litt. Wir behalten uns vor, in nächster Nummer eine ausführliche Schilderung seines Lebens zu bringen, und vermerken deshalb heute nur, daß der Verewigte im 74. Lebensjahre stand und bis heute 50 Jahre ununterbrochen in Ljubljana seine seelsorgliche Tätigkeit ausübte. Der Verstorbene wird Donnerstag um 10 Uhr vormittags in heimatlicher Erde zur ewigen Ruhe bestattet. Er ruhe in Frieden! Zu den Gemeindewahlen. Wie wir schon des öfteren berichtet haben, finden die Wahlen in den Gottscheer Gemeinde- ausschuß am 7. September l. I. statt. Es er- übrigt sich nun, über den Wahlvorgang einerseits Aufklärung zu geben, andererseits aber unsere Wähler selbst darüber zu unterrichten, wie sie sich am Wahltage zu verhalten haben. Nach den gesetzlichen Bestimmungen wird die Wahlkommission von der Behörde eingesetzt und obliegt es derselben, die Wahlen zu leiten und durchzuführen. Jede Partei, die ein« Kandidaten- liste aufgestellt hat, hat das Recht, ihre Vertrau¬ ensmänner in das Wahllokal zu entsenden, damit sie über die Vorgänge daselbst wachen und bei vorkommenden Unzukömmlichkeiten bei der Wahl¬ kommission Beschwerde einlegen können. Die Wahl beginnt um 8 Uhr vormittags und dauert ununterbrochen bis 5 Uhr nachmittags. Gewählt wird mit Gummikugeln, die in diejenige Wahlliste zu werfen sind, deren Kandidaten der Wähler wählen will. Kommt somit ein Wähler in das Wahllokal, so überzeugt sich die Wahl- kommisston aus der aufgelegten Wählerliste, ob der betreffende auch wahlberechtigt ist. Ist dies der Fall, so erhält der Wähler von dem Kom- missionsvorsitzenden die Wahlkugel. Der Wähler ist nun verpflichtet, mit der Gummikugel in alle Wahllisten hineinzulangen, und zwar auf eine solche Art und Weise, daß von den Umstehenden nicht wahrgenommen wird, in welche Wahlliste der Wähler sein Kügelchen fallen ließ. Nach beendigter Wahl werden die in den einzelnen Wahlkisten befindlichen Gummikügelchen gezählt und richtet sich die Zahl der einzelnen Ausschußmitglieder nach der Zahl der erhaltenen Stimmen. Die Wahlkisten werden im Wahllokale in der Reihenfolge aufgestellt, in welcher die Kandidatenlisten bei der Bezirkshauptmannschaft eingereicht worden sind. Auf den einzelnen Wahllisten sind auch die Namen der Parteien angebracht, unter welchen die Kandidatenlisten eingebracht worden sind, ebenso über auch die Namen der Listenführer, so daß der Wähler schon nach außen hin wissen kann, in welche Wahlkiste er sein Stimmkügelchen werfen soll. Nebstbei sei noch bemerkt, daß die Gasthäuser am Vortage der Wahl sowie am Wahltage selbst keine alkoholischen Getränke aus¬ schenken dürfen. Für die kommenden Gemeindeausschußwahlen wurden bei der hiesigen Bezirkshauptmannschaft vier Kandidatenlisten eingereicht u. zw.: 1. die radikal-demokratische Kandidatenliste, 2. die Kandidatenliste der Gewerbetreibenden und Arbeiter (die sogenannte öekkoliste), 3. unsere Liste, u. zw. unter dem Titel: „XoLevoka Avspoäsrsks lists«, 4. die Kandidatenliste der slowenischen Volks¬ partei. Da 25 Gemeindeausschußmitglieder zu wählen sind, so werden dieselben voraussichtlich unter alle vier Kandidatenlisten aufgeteilt werden. Lange Jahre ist es her, daß wir Gottscheer in der Ge¬ meindestube nicht vertreten waren, es ist daher unsere heilige Pflicht, darauf zu sehen, daß wir bei den nächsten Gemeindeausschußwahlen in einer unserer Stärke und unserer Steuerkraft entspre¬ chenden Anzahl in das Gemeindeamt einziehen, um so unsere Interessen selbst wahrzunehmen und für dieselben einzustehen. Diese Aufgabe kann aber nur dann zu unseren Gunsten gelöst werden, wenn a Il e G o tt s ch e er für unsere Kandidatenliste ein¬ stehen und wenn wir Gottscheer geschlossen am Wahltage zur Wahlurne schreiten. Es besteht zwar kein Wahlzwang, doch soll jeder Gottscheer in sich die moralische Pflicht tragen, die Liste der Gottscheer zu wählen und sich somit zur Wahl zu begeben. Man soll nicht sagen: „Auf meine Stimme kommt es nicht an!", denn in dieser Ausrede liegt keine Logik, vielmehr verbirgt sie darin eine große Unwahrheit. Wenn nämlich viele Wähler sich diese Ausrede zu eigen machen, so kann sich jedermann leicht vorstellen, welch ver¬ derbliche Wirkung dieselbe auf den Wahlausfall H it. Darum ermahnen wir nochmals alle wähl¬ berechtigten Wähler, sie mögen am Wahltage ihrer Wahlpflicht genügen und dazu beitragen, daß in dem künftigen Gemeindeausschusse die Gottscheer wieder in einer entsprechenden Anzahl zu Worte kommen. Es werden sich von den übrigen Wahlwer- bern mehrere Personen einfinden, die unsere Leute werden überreden wollen, ihre Kandidatenliste zu wählen unter dem Versprechen, ihnen hiesür Vor¬ teile zuzuwenden. Lasset euch aber durch solche Versprechungen, die hie und da auch in Drohungen ausarten, nicht verführen, da ja solche Verspre¬ chungen nur dazu angetan sind, eure Stimmen zu fangen. Nach den Wahlen zeigen sich diese Versprechungen als gewöhnliche Seifenblasen, die bei geringster Erschütterung platzen. Von der Devise ausgehend: „Auf Gott und eigene Kraft gestellt" sollen wir Gottscheer bei den nächsten Gemeindewahlen in den Wahlkampf eintreten und unsere Stimmen für unsere Kandidatenliste und den Stimmführer Herrn Alois Kresse abgeben. Hiebei sollen kleinliche Momente, als: „Mir paßt der eine oder der andere Kandidat nicht!", keine Rolle spielen, da es vorliegend um das große Ganze geht, bei welchem persönliche Fragen keine Rolle spielen dürfen, da die Kandidaten in ihrer Gesamtheit auf jeden Fall das Bestreben haben werden, zum Nutzen und Frommen der Gemeinde, somit jedes einzelnen, zu arbeiten. Die Wahlparole sei daher geschlossenes Ein¬ treten für oie Gottscheer Wirtschaftsliste und deren Kasdidaten eingedenk der schönen Dichterworte: „Wir wollen sein ein einig Volk von Brüder».,, Politische Rundschau. Inland. Die Deklaration der Uegierung wurde mit 169 gegen 114 Stimmen angenommen. Ein Gesetz gegen die Korruption. Der Justizminister hat einen Referenten zur Ausarbeitung des Gesetzes gegen die Korruption ernannt und hat dieser seine Arbeit bereits in Angriff genommen. Das Gesetz soll in kürzester Zeit vollendet und dem Ministerrat vorgelegt werden. Ausland. Die Londoner Konferenz. Das Ende der Konferenz wird in den nächsten Tagen erwartet. Herriot ist geneigt, bas Ruhr¬ gebiet zu räumen, was bereits in 3 bis 4 Monaten geschehen soll. Dagegen würde sich Deutschland verpflichten, den Dawesplan anzunehmen. Auf der jetzigen Konferenz soll nur noch bezüglich des Handels- Skite 2. vertrage- verhandelt werden und zwar hauptsächlich in Fragen der Sachlieferungen, zollfreie Ausfuhr von Erzeugnissen aus Elsaß-Lothringen und dergl. Laut Meldungen des „Matin" wurde vom Ministerrat beschlossen, die Räumung des Ruhr» gebietes ausschließlich von der Reparationsfrage abhängig zu machen. Deutschland wünscht eine Räumung innerhalb fünf Monaten, während die französische Presse von dem Zeiträume eines Jahres spricht. General Rollet rät, die Räumung von der Kontrolle über das Kriegsmaterial ab¬ hängig zu machen, und Essen so lange nicht zu verlassen, als daselbst Kriegsmaterial erzeugt werden kann. Im Falle eines erfolgreichen Abschlusses der Konferenz wird unmittelbar nach der Unterzeichnung der Schlußprotokolle die deutsche Delegation London verlassen mit Ausnahme des Finanzmi¬ nisters Luther, der in London bleiben wird, um an den Spezialverhandlungen mit den Bankiers für die Unterbringung der 800 Millionen Anleihe teilzunehmen. Wevolutiou i« Mitteleuropa. In dem mittelamerikanischen Staat Honduras ist eine sehr ernst zu nehmende revolutionäre Be¬ wegung ausgebrochen. In der Nähe der Grenze von San Salvador werden Zusammenstöße von Militär und Aufständischen gemeldet. Die erste kommunistische Kundgebung in Knglarrd. In Liverpool veranstalteten 20.000 Kommu¬ nisten eine Straßenkundgebung gegen die Einle¬ gung von Feierschichten. Der Zug führte an 40 rote Fahnen mit sich und erregte ungeheures Auf¬ sehen, weil es die erste kommunistische Arbeiter¬ demonstration in England war. Kurchtbare Kuweiter i« Ksteu. In der Provinz Cyihli des nördlichen China wurden 3500 Ortschaften durch eine Überschwem¬ mung vernichtet. Mehr als eine Million Men¬ schen ist auf Unterstützung durch den Staat an¬ gewiesen. Im Gebiete von Kalgan sind 3000 Menschen in den Fluten umgekommcn, darunter viele Russen, die in einem Mietshause wohnten, das von den Fluten weggespült wurde. Aus Stadt und Land. KoLevje. (Feuergefahr). Am 26. Juli wäre in Koäevje 87 bald ein großes Schaden¬ feuer ausgebrochen. Im zweiten Stocke trug die Dienerschaft der Mietspartei glühende Asche in einem Sacke auf die Dachbodenstiege. Ein Glück, daß der furchtbar starke Rauch noch rechtzeitig bemerkt wurde. Wenn das in der Nacht geschehen wäre, wäre das schöne Haus ein Opfer der Flammen geworden — durch die Fahrlässigkeit der Mietsparteien. — (Auswanderung nach Frankreich.) Vor kurzem ist eine Anzahl jugendlicher Personen, Burschen und Mädchen, nach Frankreich abgereist, wo ihnen, wie es heißt, gute Verdienstmöglichkeit zugesichert ist. Auch hoffen sie von dort aus innerhalb eines Jahres in die Vereinigten Staaten Nordamerikas zu gelangen. — (Spende.) Der Kriegsinvalide Herr Matthias Herbst aus Verdreng übermittelte uns für den Zeitungsfond eine Spende von 5 Dinar. Wacker! Möge dies rührende Beispiel von Opfer- Willigkeit Nachahmer finden I — (Neuer Arzt.) Mit 1. September wird hier Herr Dr. Josef Krauland, ein gebürtiger Windischdorfer, als Privatarzt mit seiner Tätig- keit beginnen. — (V o m S chul d i e nste). Der provisorische Bürgerschullehrer in Hartberg, Herr Franz Zherne, wurde über sein Ansuchen in definitiver Eigen¬ schaft nach Mürzzuschlag versetzt. Herr Johann Gotlscdeer Zeitung — Nr. 24. Röthel, Bürgerschullehrer in Graz, trat in den dauernden Ruhestand und wurde ihm gleichzeitig für sein verdienstvolles Wirken der Titel „Direktor" verliehen. — (Für Auswanderer.) Nach dem neuen amerikanischen Einwanderungs-Gesetz, welches mit 1. Juli 1924 in Kraft getreten ist, können amerik. Bürger für ihre nächsten Angehörigen (Verwandten) um die Einreisebewilligung außerhalb der Quote ansuchen; d. i. daß ihre Angehörigen nicht auf die bewilligte Zahl der Einwanderer zählen und können innerhalb eines Jahres einwandern. Dieses Gesuch soll der amerik. Bürger dem „General Tvmissioner of Immigration, Washing¬ ton" vorlegen und sich dabei der im Gesetz vorgeschriebenen Drucksorte Nr. 633 bedienen. Diese Drucksorte ist bei der nächsten Behörde (Court) erhältlich. Im Falle die ersterwähnte Behörde dem Ansuchen entspricht, wird hievon der Arbeiter¬ sekretär (Secretary of Labour) und der Sekretär des Äußeren verständigt, welch letzterer darüber das zuständige Konsulat in Europa benachrichtigt. Das Konsulat avisiert nach Erhalt einer solchen Einreisebewilligung sofort die betreffende Partei, die dann ehestens diese beheben und um den Auswanderungspaß ansuchen soll. Gegen Aus- stellung der Reisepässe auf Grund solcher Bewil» ligung bestehen keine Hindernisse, wenn der Aus¬ wanderer unseren Auswanderungs- und den amerik. Einwanderungsvorschriften entspricht. Amerik. Bürger, welche in der alten Heimat wohnhaft sind, müssen das Gesuch beim zuständi- gen Konsulat unterzeichnen und die Richtigkeit der Angaben beeiden. Solche Personen zählen jedoch auf die Quote und werden nur bei der Ausgabe des amerik. Visums bevorzugt. Weiters schließt aber dieses Gesetz solche adoptierte Kinder aus, deren Adoptierung erst nach 1. Jänner 1924 erfolgt ist. Im Artikel 22 des oben erwähnten Gesetzes wird betont, daß Personen, die im Gesuche, Asst- davit oder anderen erforderlichen Dokumenten falsche Aussagen angeben, mit der Strafe bis 10.000 Dollars oder bis 5 Jahre Kerker oder mit beiden Strafen bestraft werden. Wir verständigen unsere Landsleute über diesen Punkt des Gesetzes aus dem Grunde, daß es ihnen möglich sein wird hievon ihre Verwandten in Amerika zu benachrichtigen mit der Andeutung, sich diesbezüglich im verläßlicher. Bureau, welches in dieser Sache gut unterrichtet ist, zu beraten. — (Menschenschädel als Puderbüch, s e n.) In Ecuador führen zurzeit Truppen Krieg mit den eingeborenen Kopfjägern, die Schädel erlegter Feinde massenweise zu verkaufen pflegen und mit diesem schamlosen Handel ein Vermögen verdienen. Zu diesem Zweck kochen sie die Köpfe und bringen dann die getrocknetes) Schädel auf den Markt. Diese Schädel erzielen in gewissen Kreisen hohe Liebhaberpreise, da sie als Talismane in Gunst stehen und selbst als Puderbüchsen den Weg in die eleganten Boudoirs der Damen der vornehmen Neuyorker Gesellschaft finden. Der skandalöse Handel hat einen solchen Umfang an¬ genommen, daß sich die Regierungen von Peru, Brasilien und Ecuador zu einem Feldzug gegen die Jivaroindianer verbunden haben, die in erster Reihe für diesen widerlichen Handel verantwortlich zu machen sind. Der Handel mit den Schädeln beschränkt sich im übrigen nicht auf Neuyork. Auch in den großen Filmzentren Südamerikas ist es gang und gäbe, Menschenschädel als Brief¬ beschwerer oder als Zierde für den Schreibtisch zu verwenden. Der Handel ist mit der Zeit so ertragreich geworden, daß die indianischen Kopf¬ jäger in den entlegenen Gegenden Ecuadors förmlich Treibjagden veranstalten, um sich das Material für den schandbaren Handel zu ver¬ schaffen, wobei sie sich überdies nicht auf die Jahrgang VI. Köpfe ihrer Feinde beschränken. Die Sache hat einen solchen Umsang angenommen, daß man, so fern diesen Menschenjagden nicht ein Ende gemacht wird, die Ausrottung schwächerer Stämme befürchten muß. I-kga vas. (Schadenfeuer.) Ein Gra- fenfelder schreibt: Am 9. August gegen halb 6 Uhr nachmittags brannte die den Eheleuten Josef und Maria Högler gehörige Keusche ab; dabei wurde auch der größte Teil der Kleidungsstücke ein Raub der Flammen. An der Löschaktioen beteiligten sich die Feuerwehren Lienfeld und Grafenseld. Da die Versicherungssumme nur eine minimale und die Eigentümer gänzlich mittellos, sind sie auf die Mildtätigkeit der Mitmenschen angewiesen, damit ihnen der Wiederaufbau er- möglicht werde. öermoSnjice. (G o l d e n e M e s se.) Die Tscher- moschnitzer schreiben: Dem kurzen Berichte in vo- riger Nummer möchten wir noch etwas hinzu¬ fügen: Der Jubilar Herr Pfarrer Jakob Lebar wirkte gegen Ende der siebzieger Jahre auch als Kaplan in Mitterdorf, Gottschee und Nessel- tal. Von den älteren Leuten dürfte sich der eine oder andere noch an den genannten Herrn mir dem freund¬ lichen und stets heiteren Gesichte erinnern. Er war aber auch als guter Kanzelredner geschätzt. Gegen Ende der neunziger Jahre treffen wir ihn als Pfarrer in Ebental. Im Jahre 1904, also ge- rade vor 20 Jahren, übersiedelte er nach Tscher- moschnitz. Hier hat Herr Pfarrer Lebar seinen Dienst in Kirche und Schule stets gewissenhaft versehen und sich die Zufriedenheit aller erworben. Darum wünschen wir, daß er auch noch die Di¬ amantene Messe ebenso körperlich rüstig und geistig frisch, wie er heute ist, feiern möchte. — (Blitzschlag.) Am 14. August um 7 Uhr vormittags vor einem starken Regen schlug der Blitz in die Aschhüttenecke — derzeit mit Heu gefüllt, des F. Klemen und in das Gasthaus der Ro¬ salia Pelschauer (Pauleisch) ein. Ein-Strahl ging auf der Erde durch den Stall direkt gegen die Küche des oberwähnten Hauses und drang durch eine einen halben Meter dicke Mauer in die Küche, woselbst sich die Hauswirtin und Kellnerin be¬ fanden. Zerbrochen wurden im Küchenfenster zwei Scheiben und im Gastzimmer fielen die Sessel um. Von der Aschhütte wurden Bretter auf den Weg geschleudert, das darin befindliche Heu aber blieb vom Blitze glücklicherweise verschont. Sonst ist außer dem Schrecken kein bedeutender Schaden zu verzeichnen. kliedendolskokle ksukt ru lo^espreisen lÄrdollsris, Loöevjs Kein piriko! prompte Leralilunx! — (Schlangenbiß.) Maria Stalzer aus Tschermoschnitz sammelte am 16. August unweit der Ortschaft Holz. Bei dieser Gelegenheit flocht fich eine lange Schlange — angeblich eine Sand- viper — um den Fuß. Als Stalzer diese be¬ seitigen wollte, wurde sie von der Schlange am Schenkel gebissen. Häusliche Hilfeleistung hatte Erfolg, obwohl starke Vergistungserscheinungen wahrnehmbar waren Stara cerkev. (Diamantene Hochzeit.) Ein Mitterdo f > kenchnt: Sonntag den 17. August hat selbe Johann Ost"mann aus Koflern 27 mit seiner Frau gefeiert. Die Feierlichkeit konnte, da der im 93. Lebensjahre stehende Ju- bilar seit einigen Monaten bettlägerig ist, nur im Zimmer vor sich gehen und nahmen daran die nächsten Verwandten teil. Herr Pfarrer Eppich hob in seiner Ansprache an das Paar dessen Fleiß und Sparsamkeit und schönes christliches Jahrgang IV. Sottscheer Zeiwng — Nr. 24. Sette 3' Merkantilbank - Wevje * filiale Ribnica. Aktienkapital .... vin 3,000.000 — Reserven. 594 500 — Linlsgenstsnck per 31. suli „ 13 561 060 73 Eigenes Vermögen . . . „ 4,016.133 51 VerrmsullZ: 8»° ° ., ^°° 61° (äie Renten- unci lnvsliciensteuer ralilt clie 8ank) kuctteinlsgen 8 O^o Orössere Lelrkge auf kiiincUxunx werden nsvk Vvnvindsnung KLKsi» . — Vie Lank kauft bestens Dollar unci sonstige Valuten untt befasst sieb mit sämtlicben ksnkoperationen. -Vmtsstuncien kür «len psrteienverkebr: TAglicli von kalb 9 vbr vor¬ mittags bis 12 vkr mittags unci von 2 bis 4 vlir nackmittsgs. .. ^n 8onn- unci beiertsgen von 9 bis 11 vkr vormittags. Leben hervor und die Hände des Jubelpaares mit der Stola umschließend, schloß er mit dem Wunsche, der Himmel möge den Lebensabend beider segnen und ihnen dereinst auch im Himmel einen guten Platz anweisen. Aavae Sei Aorovec. (Ehrung.) Wie das Osijeker Tagblatt „Die Drau" in längerer Aus- sührung meldet, hat die dortige Handels- und Gewerbekammer ihren langjährigen verdienstvollen Sekretär Herrn Dr. Franz Dietz anläßlich seines 35 jährigen Dienstjubiläums in außeror¬ dentlicher Weise geehrt, indem sie ihn zum Ge¬ neralsekretär beförderte und ihm ein Ehrengeschenk, bestehend aus einem Sparkassa-Einlagebuch in der Höhe von 70.000 Dinar, überreichte. Der Jubilar ist der älteste Sohn des hiesigen Re- vierförsters, Herrn Eduard Dietz. Er verbringt fast alljährlich seinen Sommerurlaub bei uns in Eben und liebt unser trautes Dörfchen als seinen ersten Heimatort. Herr Dr. Dietz gehörte zu den ersten Schülern, die bei der Gründung das ehe¬ malige deutsche Gymnasium in Gottschee besuchten. Es gereicht also dieser Anstalt zu großen Ehren, wenn aus ihr so verdienstvolle Männer hervor¬ gegangen sind. Wir beglückwünschen unseren Lands¬ mann aufs herzlichste! ör«i potok. (Todesfall.) Am 15. d. M. schied aus diesem Leben nach längeren Leiden, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, in ihrem 42. Lebensjahre die gute Hausfrau und Besitzers¬ gattin Josefine Putre in Schwarzenbach 11. Die Erde möge ihr leicht sein. KoLevska reka. (Wetterbericht fürJuni und Juli.) Im Juni waren 9 volle Sonnen¬ tage, 17 Tage mit teilweisem Sonnenschein und 4 bewölkte Tage. Regentage waren davon 12. Gesamtniederschlag 217 mm. Höchste Temperatur 27'4° C. Niedrigste Temperatur 9° C. Tempera- turmittel 16'24 ° C. Im Juli waren 14 volle Sonnentage, 15 Tage mit teilweisem Sonnenschein und 2 ganz bewölkt. Davon waren 14 Regentage. Gesamt¬ niederschlag 152'4 mm, höchste Temperatur 29'4° C, niedrigste Temperatur 7'6° C. Temperatur- mittel 18° C. Arbovec. (Tiefental.) (Neues Glocken¬ geläute). Wieder waltet nach langen, trostlosen Jahren jener stille, heilige Heimatzauber in unserem Walddörfchen Tiefental. Klingt ja wieder jenes traute Glockengeläute wie vor dem Kriege durch unsere Wälder und Fluren und erfüllt unsere Herzen mit freudiger Andacht. Selbst der wuchtige Nogg hätte es sich nicht träumen lassen, daß sobald wieder der Glocken Dreiklang in seiner Waldstille ertönen würde. Lange genug hing das eherne Glöcklein ver¬ einsamt im Turme. An unserem Kirchweihsonntag, den 2. August d. I., haben wir ihm nun noch zwei bronzene Schwestern gebracht, die der Gießerei des Herrn Jng. Bühl in Maribor alle Ehre machen. Bis zu „Maria Taferl" gingen wir ihnen entgegen, unseren zwei neuen, blumenbe- kränzten Bronzeglocken. Die Schuljugend, die Männer, Frauen, Burschen, Mädchen, viele, viele! Nach einem kurzen Begrüßungsgedichte, vorgetragen von einer Schülerin in Gotlscheer Mundart, begann unser Herr Pfarrer die Litani zu singen und singend antworteten alle. Langsam bewegte sich der Festzug ins Dorf. Mancher Greis weinte, als er die langersehnten Glocken erblickte. Die Einweihe nahm am 4. August — gerade an unserem Markttage — der heimische Herr Pfarrer unter Assistenz des Herrn Prof. Pavlin aus Ljubljana und des Herrn Kaplans Michel aus Stara cerkev vor. Nach derselben wurden sie unter Mitarbeit von jung und alt mittels Winde in den Turm gezogen. Die größere Glocke wiegt 862 kg und trägt die Inschrift: Hl. Mutter Gottes, bitte für uns! Gewidmet von unseren Lieben in Amerika. Gestimmt ist sie auf fis. Die kleinere ist 461 kg schwer, hat die Inschrift: Gekreuzigter Jesus, erbarme dich aller Sünder und ist aus ais gestimmt. Vielen Dank Euch, liebe Amerikaner, für Eure Opfer! Der Glockenton in der Heimat wird es Euch lohnen! Dank auch denn Herren Josef Hönigmann, dem „Zewar", und Johann Högler „Schupon", die durch rastlose Arbeit uns zu unserem schönen Geläute verholfen haben! Hotemca. (Jubiläums-Hochzeit.) Ein Göttenitzer schreibt: „Am 10. August feierte hier der 78jährige Johann Krisch Nr. 9 mit seiner 7 Jahre jüngeren Ehehälfte das 50 jährige Trau¬ ungs-Jubiläum. Die Bevölkerung von Gotenica und auch von Grčarice (Masern) zeigte lebhaftes Interesse für diese seltene Feier. Herr Krisch, der in früheren Jahren als Gemeindevorsteher und langjähriges Mitglied der Gemeindevertretung sich Verdienste um die Gemeinde erworben hat, wurde bei dieser Gelegenheit mehrfach beglück¬ wünscht. Im trauten Familienkreise saß das altehrwürdige Paar umgeben von Verwandten in Fröhlichster Stimmung einige Stunden beisammen. Hiebei fühlten sich auch altersschwache Füße wieder verjüngt und traten einige Male zum munteren Tanze zusammen. Sogar der lahme F. K., Schuster¬ meister aus Gräarice, ein Verwandter des Juki- läumspaares, fühlte bei dieser Gelegenheit nicht den Mangel seines zweiten Fußes und hatte sich gleichfalls einige Male unter die Reihen der Tanzenden gestellt." — (Glockenweihe.) Sonntag den 24. August vor den Schutzengelsonntag findet die Einweihung der neuen Gocken auf dem St. Leon¬ hard-Berge statt. Die neu eingedeckle und auch äußerlich renovierte Kirche, ist mit dem Kirchturme, der im Vorjahre gleichfalls eine neue Eindeckung mit verzinktem Eisenblech erhalten hat, schon aus weiter Ferne sichtbar und bietet einen schönen Anblick. Klagenfurt. (Herr Maler MichaelRuppe) aus Salzburg weilt seit einigen Tagen in Lussin grande, wo er sich im Jahre 1913 einen kleinen Besitz erworben hat. Auf der Durchreise durch Kärnten überreichte er der Zweigstelle Klagenfurt des Vereines „Gottscheerland" ein prachtvolles Schild, darstellend das Wappen der Stadt Gottschee vom Jahre 1471, in heraldisch getreuer Farben¬ zusammenstellung. Unsere Klagenfurter Landsleute, die über die prächtige Widmung hocherfreut sind, werden das Kleinod noch im Verlaufe dieses Jahres färbig vervielfältigen lasten und im An¬ sichtskartenformat verbreiten. Der gesamte Rein¬ ertrag wird dem Wunsche des Herrn Ruppe ent¬ sprechend einem Fonde zur Errichtung eines Ar¬ menhauses im Gottscheerlande zufaÜen. Herr Maler Ruppe beabsichtigt um die Mitte des nächsten Monates auf seiner Rückreise seine Laibscher Freunde Original- scnictu - iVIarke „ttirscli" ist unüdertrekklick an VVasckirr-akt unci Aus- Liebi§kei1. - Vas Wasctien mit ilir ist ein Ver§nü§en k Seite 4. Gotische« Zeitung — Nr. 24. Jahrgang VI. zu besuchen und sodann einen Abstecher in seine Heimat zu machen. Wenn ihm nicht ein unfreund. licheS Herbstwetter den Aufenthalt verleidet, will er daselbst einiges arbeiten. Der Herbst bietet bekanntlich nicht bald irgendwo eine solche Far- benpracht wie in der Gottscheer Heimat und reizt gerade Landschafter wie Ruppe zum Nachschaffen. Bilder Ruppes sind schon in alle Welt gegangen, sogar nach Indien. Erst unlängst nahm eine Dame aus Chicago, die sein Salzburger Atelier besucht hatte, eines mit in ihre amerikanische Heimat. Wie«. (Die internationale Wiener Messe), die zu einer ständigen Einrichtung ge¬ worden und eine von Jahr zu Jahr steigende Anzahl von Besuchern aus allen Weltteilen auf- weist (7000 Aussteller aus 15 Staaten. 120.000 Einkäufer), wird Heuer in der Zeit vom 7. bis 14. September abgehalten. — Die Einfachheit der Beschaffung des öst. Einreisevisums (Visum¬ marken) sowie die 50°/, Ermäßigung der Visum¬ gebühren nebst bedeutenden Ermäßigungen auf öst. Eisenbahnen lassen es für Kaufleute, Gewerbe¬ treibende und sonstige Interessenten empfehlens- wert erscheinen, die Gelegenheit zu einer Fahrt nach Wien zu benützen. Der Verein der deutschen aus Gottschee in Wien ist gerne bereit, Lands¬ leuten, die zum Besuch der Herbstmesse nach Wien kommen sollten, nach Möglichkeit Unterkünfte bei Gottscheer Familien zu sichern oder zu erschwing¬ lichen Preisen in den Hotels zu beschaffen. Eine Anzahl Mitglieder hat sich zur Führung durch die Wiener Messe bereit erklärt. Eventuelle Anmeldungen sind innerhalb 8 Tagen an den Obmann Andreas Schuster, Wien 9. Sechsschimmelgasse 10 zu richten der ans Wunsch ausführliche Messeprospekte übermittelt und auch sonst jedwede Auskunft erteilt. Verantwortlicher Schriftleiter C. Erker - perauSgeber und Verleger „Gottscheer Bauernvartei". Buchdruckerei Nol'el Pavlicek in K ä vje Hingesendet. (Für Form und Inhalt übermmmt die Echriftleitung keine Verantwortung.) Im Juni I. I. kaufte die Schwiegermutter des Gerichtskanzlisten Josef Medved Antonia Jonke in Koäevje um 7 Uhr früh in meiner Fleischbank einen halben Schweinskops um 10 Din. Am selben Tage gegen halb 6 Uhr abends sandte üben vncrrsovkv »cnvokx un6 KKNIK0K Vie kürzeste uuä sobllsUsts k'irbrt mit unseren Dampfern NL1L81'I6, 56.551 Tonnen, Ol-mvlv, 47.439 lonnen, LOHLLI0, 34.356 lonnen. Um Informationen venäe man »iob an WttHki 8DAK UIM, bMttbsAIM Kolockvorsks ulics 41 a. ügsöb, lig I., Kl. 18. köügllll!, XgsgMgM ul. 85. öitülj. KMoou L IWImts. sie den gekauften Schweinskopf dem Amtstierarzte in Koäevje zur Beschau, welcher denselben als ungenießbar erklärte. Auf Grund dieser Fest- stellung erstattete der Gerichtskanzlist Medved die Anzeige, daß dieser Schweinskopf von einem kranken Schwein herrühre. Das gerichtliche Ver- fahren hat nun folgendes Ergebnis gehabt: Das in Betracht kommende Schwein wurde in Setsch bei Koäevje in Gegenwart des beeideten Fleisch¬ beschauers vor und nach der Schlachtung besichtigt und ist laut Beschaubefund als vollkommen genuß- tauglich erklärt worden. Bei Übernahme des im ausgeweideten Zustande nach KoLevje gebrachten Schweines, ist dasselbe vom hiesigen Bezirkstier, arzte neuerdings beschaut und als gesund be¬ funden worden. Die Ungenießbarkeit des genannien Schweinekopfes mar lediglich darauf zurückzuführen, weil die Schwiegermutter des Kanzlisten den Schweinskops sonderbarerweise von der Frühe bis gegen Abend an einem gerade sehr heißen Tage unbedeckt im freien Gange und dazu noch in der Sonne liegen ließ. Anläßlich dieses Vor¬ falles sollen vom Gerichtskanzlisten böswillige Gerüchte ausgesprengt worden sein. Wie aus dem gerichtlichen Ergebnis zu ersehen ist, trifft mich in keiner Weise irgend eine Schuld und möchte ich dem genannten Gerichtskanzlisten sowie seiner Schwiegermutter äußerste Zurückhaltung eventueller unvorsichtiger diesbezüglicher Äußerungen anem¬ pfehlen. Aoharm Koscher Fleischhauerei und Selcherei Kočevje. Kreimilki-e Aeuerwehr Akttag. Da Sonntag den 17. d. M. das Feuerwehrfest unter ungünstiger Witterung gelitten, findet Sonntag de« 24. August 1S24 eine Nachfeier des 30jährigen Grün- dungssestes als — Smenfest unter Mitwirkung der heimischen Musikkapelle und der Sängerrunde im Gasthause des Herrn I. Samide statt. Bei ungünstiger Witterung wird das Fest in den Gasthausräumlichkeiten des Herrn Franz König abge- h°^en. Ser Wehrausschuß. Wege« Itaummangek großer Wäumurigsverkaus! Alles spottbillig! Fertige Kleider, Blusen, Schürzen, Wäsche, Strümpfe, Hüte, Kappen, Ruderleibel, Badewäsche für Männer, Frauen und Kinder. Gummimäntel. Schneiderzugehör. Modesalon Wegina Hurzanski A-äevje Das Geschäft befindet sich im Schloßgebäude neben der städtischen Sparkasse. 8MM klks M Kocsch Einlagenstand am 1. Jänner 1924: Din 11,232.522 22. Zinsfuß für Einlagen (ohne Abzug der Rentensteuer) 6 °/o. Zinsfuß für Hypotheken 8»/o. Zinsfuß für Wechsel 12"/o. Das Amtslokal der Sparkasse der Stadt Koäevje be- findet sich im Schloßgebäude am Auerspergplatz. Amtstage jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und an allen Jahrmarkttagen von 8 bis 12 Uhr vormittags. Jerdinand Hrker Stadtxsarrer, Dechant und Geistlicher Rat. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, Se. Gnaden den hochwürdigsten Lserrn Kanonikus Iosel krker langjährigen Dompfarrer, KonDorialrat und Iuöelprietler versehen mit den heil. Sterbesakramenten, nach kurzer Krankheit und sehr ersprießlicher, aufopfernder priesterlicher Tätigkeit am s8. August O24 um halb 9 Uhr abends im 74. Lebensjahre in ein besseres Jenseits abzuberufen. Das Begräbnis findet am 2s. August um sO Uhr vormittags mit einem Trauergottesdienst in Gottschee statt. Die heil. Seelenmessen werden in der Domkirche in Ljubljana und in der Stadtpfarrkirche in Gottschee gelesen werden. )m Namen sämtlicher Verwandten Hottschee, am (9. August (924.