« ?« Ircitati den Juni 1880 XIX. JahrgiUlst. Die „Marburger Zeitnilj^" erscheint jeden Ec-nntn,^. Mittwoch nnd Freitag. Preise — sür Marburg ganzjährig K sl., halbjährig 3 sl.. vierteljährig l fl. 50 kr. i siir Zustellilog ins HanS ml.'natlich 10 kr. — mit Posiversendnng: ganzjährig 8 fl.. halbjiihrig 4 fl., vierteljährig 2 fl. JnseltionSgebi'ihr 8 kr. per Zeile. Wik die Südl'iilin-Vtftllschast gtwiltl)sch,iftrt. (Fortsejzuttg.) Es lag im JtUercsse der (Äittnder, wrlche unzmeifelhoft die meisten Aktien im Besitze hatten, diese nicht voll einzahlen zu lcisseil. Wierde man diese bis zltm Jahre 1860 voll eingezahlt haben, so mären in diesem Jahre lss»!kttv nur 15.872 610 durch Einisiion von Ot-'ligationen zu bedecken gemksen; so erreichte aber die bis 1860 aus ZperzstUigen Obligationen realifilte Summe schon 61,219 016, die durch den Koursvetlust, da die bis dahin emittirten Obligationen einen Nominalmerlh von sl. 121.163.600 rcpräsentirten. bsi dein Umstände, als dieselben bei der Ämortisatioi: voll ansbö' zahlt werden mfissei», ein Opfer von 49-5 P?rz. des Nominalmerthes oder von 59,914.584 fl Ulid eine 6perzentige Verzinsung erforderte. Freilich waren dann die Dividenden nicht so ergiebig ausgefallen. Dabei versicherte der Ber-wattungSrath in der Generalversammlung am 30. April 1661, „leder, auch der schwersten Krise, die Spitze bieten zu können. Wir können auch der Zukunft getrost entgegensehen, und wir dllrsen von der Zeit und der nailtrlichen Entwick^lung der Dinge jenen Erfolg erwarten, der unausbleiblich eintreten mnß." Und im Iahrc 1363 wild gesagt: „Die widrigen Umstände, welche zeitweilig den Aufschwung unserer Einnahmen heinmen, können unsere Vorausstchten nicht entkrästen." Im Jahre 1865 war der VermaltungSrath noch immer vol! Zuveistcht, aber die Aktien der Slldbahn sanken von 249 im Jänner aus 171 im November, und da« Jchr 1861 schloß mit einem Defizite von 14'/^ Millionen Gulden. — Im Jahre 1864 libernot)m die Gesellschaft die pielnontfsischen LtaatHb.'hren mit 93 Meilen ftlr 60 Millionen Guloen. Der österreichisch n !)iegielung war selbe noch 50'/« Millionen für K e tt i ill-; o u. Zm Morgrvroth. Von Herman Schmid. lSortsej^ung.) „O Better Karl", fuhr der Kurslirs?, zu dtln jungen Psälzerslirsten gewendet, noch ergriffener fort, „ich liebe NeseS Baiern und sein gutes Volk, und ich darf wohl sagell, mein ganzes Leben hat nur seinein Gli'lck gegolten l Diese Liebe währt auch Über'- Grab — fle hat mich bestimmt, dasür zu sorgen, daß mein an-gesangeneS Werk nicht zerstört und unterbrochen, daß das Land r.icht zerstückelt oder als Anhängsel an das grobe Naisersch'ff gebunden werde — diese Liebe hat mich bewogen, Sie zu meinem Erben und Nachfolger zu machen... Sie sind vom gleichen Stamme mit mir, Wittelsbachifches Blut fließt in Ihren Andern, wie in den meinigeti — Sie werden Land und Volk von Baiern lieben, wie ich sie geliebt habe! — Wenn das Gefchlecht Kaiser Ludwigs in mir zu Ende geht, soll ein Enkel aus Rudolphs brüderlichun Stamm das hier begonnene Werk in meinem Sinne weiter slihren ... Geben Sie mir die Hand darauf. Vetter Kall Theodor... nicht wahr. Sie werden meiil Baiern lieben und glucklich machen?" den Kaufpreis schuldig, außerdem waren noch die Fonds zur Bestreitung der Kosten silr die damals im Bau gewesenen 55'4 Meilen zu beschaffen, und zudem hatte die Gefellschast ein Defizit von 14 5 Millionen Gulden. Es mußten daher bedeutende Emissionen vorgenommen werden, nm den Verpflichtungen nachkommen zu können. Es wäre dainals Zeit gewesen, das Gesellschastsvermögen zu den Schulden in ein richtiges Verhältnib zu bringen, denn es stand das Aktiei'.kapitc^l zum Anlihensstande wie 1 zu 2'16. Es wurde aber mit der Emiffion Zperzentiger Obligationen fortgefahren, und mit 16. Mai 1865 ssllte eine Serie von 400.000 Stllck Obligationen zum Kourse von 49 Perz. laut Ermächtigung der Generalversammlung ausgegeben werden. Es sind aber von dieser Serie im selben Jahre nur 135 486 Stlick zum Kourse von 47'4 Perz. begeben, also 12.853.829 fl. eingebracht worden. Das Jahr 1865 schloß mit einem Dtfijit von fl-39.033.556. Die Dividende sank, cbwohl die Gesellschaft von dem Kaufpreise III Millionen noch nicht zu verzinsen hatte, auf 7'5 Perzent. Der Verwaltungsrath aber sagte in der Generalversammlung vom 18. April 1866, ..daß unseren Aktionären flir die Zukunft jene Kapi« talsverzinsung gesichelt erscheint, die wir ihnen seit dem Entstehen unserer Unternehmung in Aussicht gestellt haben." Noch rentabler als die Anlage des Kapitals aus 3perzentige Obligationen schien die Anlage auf 6perzknlige Bons mit kurzer V.r fallzeit, und es begann die Periode der Bons« emiffion. Der BerwaltungSrath entschloß sich „nach der Praxis der englischen Cisenbahnge-sellschasten" Bon» zu emittiren, und sagte, dieses System hätte in gewissen Fällen entschie-i'sue Vorzüge vor dem der Emittirung von Obligationen mit langer Versallszeit, weil dasselbe sich an eine andere Kategorie von Kapi-talisten wendet, und weil es gestattet, den günstigen Zeitpunkt fllr die Obligationen langer Der Kursl'irst von Pfalz erwiderte nichts; mit einem verbindlich höflichen Lächeln ergriff und schüttelte er die dargebotene Rechte des Baierfttrsten; er war unverkennbar zerstreut und feine Gedanken an die Zukunft mochten in ganz anderen Bahnen schlveifen, als jene Maxim'l'ans. Dieser trat an den Tisch u,ld setzte in ruhig entschiedenen Zügen seinen Namen aus das Pergament; Karl Theodor ergriff die ihm dargebotene Feder und solgte mit flüchtiger Hast seinem Beispiele. „Nicht so traurig, mein alter Freund l" sagte Maximilian, indem er Kreittmay^^r zutraulich auf die Schulter klopste. „Wir scheiden darum noch nicht — so es dem Herrn gefällt, wollen wir noch manches Jahr das Wohl des LandtS gemeinsam bedenken! — Jetzt sorge dasNr, daß die Bestätigung der Zeugen dem Dokumente nicht fehle — mach Alles fertig, daß es nach meinem Tode nichts bedars, als Tag und Jahreszahl auszustellen, und dann verwahre die Urkunde bis zum Augenblicke der Entscheidung." Die Anwesenden sprachen nnd nahmen Gllickwül'sche, während die Unterschristen vollzogen wurden. Alles war in feierlich-ernster sast beklommeinr Etinunung, aur meisten Herzogin Marianile, welche beinahe regungslos den Velsallszeit abzuwarten. Es wurden nuir in deu Jtthren 1866, 1667 und 1868 600.000 Sti'lck Bons ü. 200 fl. im Nominalwerlhe voii 120 Millionen Gulden mit eineni Ellöfe von 99,420.298 fl. und einem Koursverluste V0'! 20.579.702 fl. ausgegeben. Die fälligen Bons wurden in 3perzentige Obligationen konvertirt. Die Obligationen, aus deren Erlös die in den Iahren 1869 bis 1674 fälligen Bons getilgt werden mußten, wurden zu den Koursen ran 41—54perzentigen oder zu einem Durchschniits-kourse von 45 6 Perz. emittirt. Es waren daher zur Nealisirung der 66 Millionen Gulden als Tilgungtqnote der Bons in der Periode 1869—1674 nothwendig: 729.780 Strick 3per-zentiger Obligationen im Nominalmerthe van 144,756 000 fl. Der Erlös aus den in der Z?it von 1869 bis 1874 getilgten Bons betrug 57.736.167 fl. An diesen 723 780 Stück Obligationen hastete daher ein Koursverlnst von 67.017.840 fl. oder 60 1 Perz. Die 3perzenligen Obligationen tragen eigentlich 7^2 Perz., denn 3 Perz. vom Nomi-nalwerthe 200 fl. machen 6 fl. Zinsen. Da aber der Gläubiger die Obligation, die zu denr vollen Nennwerthe von 200 fl. abgezahlt wird, nach dem Emissionskourse um 80 fl. erhält, so ergeben 6 fl. sür 80 fl. Kapital, jährlich 7Vz Perz. Jnteresien. Bei der Amortisation bekommt aber der Besitzer um 12t) fl. an Kapital mehr als er geleistet hat, was einer serneren jährlichen Verzinsung von 2 Perz. gleichkommt, so daß eine derlei 3perzentige Obligation im Ganzen mit 9'/« Perz. verzinst wird. Unter diesen Umständen milrde ein Bankhaus, welches die erwähnten Geschäfte gemacht, selbst wenn selbes sämmtliche Sttdbahnaktien in Händcn hätte und hievon keine Dividende bekäme, sein Geld noch immer zu 62 Peizent angeUgt haben!! In der Generalversammlung votn 28. April 1869 sagte der Verwaltungsrath: „Blicke« wir mit Vertrauen iir die Zukunft. Fi'tr Vorgängen zusah nnd den durchdringenven Forscherblick von Karl Theodor beinahe nicht abwandte. Dieser war der heiterste und anscheinend Unbefangenste; er war, als ob er sich von einem Drucke desrett slrhlte. dir bis dahin aus ihm gelastet hatte. Mit liebenswürdiger Gewandtheit brachte er die Unterhaltung wieder in Gang, indem er Kursllrft Maximilian und seine Gemahlin einlud, seinen Besuch durch einen Gegenbesuch in Mannheim zu erwidern und dabei Schönheit und Anmuth der dortigen Lande pries. Mitten im Nedeflusse stöckle er jedoch, denn sein Blick begegnete dem der Herzogin. „Dürste ich mir schmeicheln, auch Jhro Liebden, Frau Herzogin Klement, unter meine Gäste zu zählen", suhr er, sie ebensalls fest ansehend sort, „so würde mir das unter allen Begegnungen die angenehmste sein . . ." „Ich danke silr die Einladung", entgegnete Marianne mit kalter Höflichkeit. „Ich wünsche, nur, Vetter Karl Theodor, daß Ihnen auf Ihren künftigen Wegen meine Begegnung immer eine angenehme sein mi)ge!" Marchkfe Perocci trat ein und unterbrach zu gelegener Zeit die kleine peinliche Pause, welche diese Worte hervorbrachten; man begab stch wieder in den <öalon, um den Schluß des Konzertes zu vernehmen. KrcittmaM und Gras Scharff zogen sich in die Galerie. Xarl Theodor Jedem, der die Rolle begreift, welche die Eisen« bahnen in der Gegenwart und Zukunft zu spielen beslimmt sind, wird e« begreiflich, daß ein Netz von dieser Ausdehnung und Wichtigkeit früher oder später eine Entmickelung nehmen wird, die seine Freunde nicht weniger als seine Feinde in Erstaunen setzen wird." — Bis zum Jahre 18i)3 wurden nun in Oester-reich'UnfFrn 155, in Italien 102 Meilen neuer Bahnen gebaut, und es betrug der Durchschnittspreis per Meile in Oesterreich« Ungarn 932.4t) 1 fl, in Italien 1,212.374 fl.; darunter befanden sich 98 Meilen ungarisch-kroatischer Linien, deren Kosten der VerwaltungS-rath per Meile auf zirka 600.000 fl. veranschlagte. — Es wurde daher nicht nur das Geld zu entsetzlich hohen Zinsen beschafft, son» dern es wurde auch entsetzlich theuer gebaut. (Schlich folgt.) Zur .geschichle des TaM6. Taaffe hat die Vorlage, betreffend die Aenderunfl der böhmischen Wahlord-nung bereits dem Statthalter zugesandt. Die Ablehnung isi gewiß. Bei allen Mängeln, welche dieser Wahlordnung anhaften, ist ein solcher Beschluß nur zu begreiflich. Die Verfassungs» Partei wird im Kampfe um das politische und nationale Dasein den Tschechen, dem hohen Adel und der hochwürdit^sten Geistlichkeit gegenüber ihr Todesurtheil nicht selbst unterzeichnen. Die Kurie, welche die Verhandlungen mit Bismarck plijtzlich abgebrochen, will sich letzterem wieder nähern und zeigt sich ebenso plötzlich bei den nltramontanen Mitgliedern des Reichstages die Nei^ulng zum Ausgleiche mit dem Kanzler. Deuischland kann die Demlithi-gung erleben, daß letzterer und Windhorst Arm in Arm gegen die Nationaliiberalen vorgehen, die bereits schwankten und gesonnen waren, sich wieder als Fubschemmel des Diktators miß' brauchen zu lassen. Griechenland organisirt seine Wehrmacht zur Lösung der Albanischen Frage, die jetzt aus den griinen Tisch von Berlin geworfen wird. Ohne Bundesgenossen wird jedoch Griechenland vergeblich nach Vergrößerung ringen. Die Albanier sind tapferer und zahl reicher, und es ist möglich, daß den Griechen ein nationaler Gegner ersteht, an den sie viel» leicht noch nie ernstlich gedacht. Auf dem Boden des Königreiches selbst, bis in die Nähe von Athen ziehen sich die Gaue hin, wo die Masse der Bevölkerung albanischen Stammes ist. Vermischte Nachrichten. (Handel und Verkehr. Unter der hielt jedoch den Letzteren einen Augenblick zurück. „Was sagen Sie zu den Manieren und dem Aussehen unserer Kousine von Sulzbach?" flü» sterte er ihm zu. „Der Erbvertrag scheint nach ihrem Sinne zu sein. . . sehen Sie, was Sie darliber ersahren können . . . Dieses schwarze Gewand", murmelte er weiter vor sich hin, „das blasse Todtengesicht — die finstern starrenden Augen — man glaubt wahrhastig ein Gespenst zu sehen . . Das Konzert, dessen verborgener Zweck erreicht war, dauerte nicht mehr lange; bald war der letzte Wagen mit den vornehmen Gästen fortgerollt und Herzogin Marianne saß in der einbrechenden Abenddämmerung allein in ihrem Gemache, dessen Düsterkeit noch durch die dunklen Tapeten und Gardinen erhöht wurde. Sie ruhte, den Kops in die Hand ge-stützt, in so tiefes Nachdenken versunkeu, daß sie den Eintritt des Hoffräuleins fast liberhörte, das mit einer Meldung gekommen war, sich aber bei dieser Wahrnehmung möglichst leise wieder zurückziehen wollte. Da« Geräusch der Thür schreckte die Sinnende empor. „Wer ist hier?" rief sie. ,.Bist Du es, Jngenhenn?" Das Fräulein kam zurück und meldete, daß der Hos- und Oberbergrath Lori im Vor» zimmer warte und unr Gehör bitte. Nasch erhob sich die Herzogin, winkte, ihn Herrschast de» Schutzsystems.) Der Finanzminister Sherman hat kürzlich beim Iahres-Festmahle der Handelskainmer zu New Jork in einer Rede Auskunft gegeben, wie sich oie wirthschast-lichen Verhältlnfse unter der Herrschaft des Schutzsystems entwickelt. Die Produktion auf allen Gebieten der Industrie" — sagt Sherman — „is^ bei uns heute größer als jemals zuvor, unser Handel mit dem Auslände hat eine Zunahme aufzuweiseir, und zwar stellt sich hiebei die Bilanz wesentlich zu unsern Gunsten. Unser Binnenhandel ist so bedeutend, daß die vorhandenen Transportmittel zu Wasser und zn Lande in ihrer ganzen Kapazität in Anspruch genointnen werden uud derartig verbessert und vermehrt worden sind, daß wir in New-Uork innerhalb einer Woche die Früchte und Pro-dukte von einem jeden Theile unseres ausgedehnten Landes beziehen können. Der Arbeiter findet ausreichende und lohnende Beschäftigung, der Kapitalist ist hoffnungsvoll und zuversichtlich und sucht aus allen Gebieten für seine Kapitalien neue Anlagen. Einwanderer sirömen in Massen herbei, um hier ihre Lage zu verbeffern. Wir heißen sie willkommen, denn sie helfen uns, die Hilfsquellen des Lande« zu entwickeln, und tragen so zur Hebung des allgemeinen Wohlstandes bei. und wir sind stolz darauf, ihnen die gleichen Rechte wie allen Uebrigen zu gewähren. Der Mineral-Reichthum des Landes ist größer, als selbst die kühnste Einbildung sich die« noch vor wenigen Iahren auszumalen vermochte, und Landstrecken, die man als unfruchtbare Wüsten zu betrachten gewohnt war, bilden jetzt zum Theil die ausgedehntesten Ge» treidefelder und Weidegründe und werden dies auch in Zukunft mehr und mehr. Die Steuern, welche vor 3 Jahren kaum genügten, die laufenden Ausgaben zu decken, haben im März d. I., ohne daß die Steuer»Nate erhöht worden ist, einen Neberschub von 14,000.000 Dollar« abgeworfen." (Alpenwirthschaften in Monte« negro.) Die Regierung von Montenegro beabsichtigt, den Wohlstand der armen GebirgS-bevölkerung, besonder« in den Distrikten von Drobnjak und Piva, durch rationellere Verarbeitung der Erzeugnisse au« der Viehzucht zu heben. Au« der Schweiz wurde ein Instruktor, Chevalier, verschrieben, welcher in Cetinje eintraf und den Bewohnern der Schivarzen Berge die Fabrikation de« Schweizerkäse« lehren soll. Derselbe soll mit Unterstützung der Negierung ganze Alpenwirthschaften etabliren. Jedenfalls ein Kulturfortschritt in den von der Cwilisation fast gar nicht beleckten Schwarzen Bergen. (Zucker steuer. Gegen die Ansprüche Ungarns.) Der ungarische Neichstags-Abgeord-nete Wahrmann hatte „berechnet", daß von den 32 Millionen, welche der österreichische Staat eintreten zu lassen und stellte sich an ihren Schreibtisch, so daß sie dem Kommenden den Nucken zuwendete. Mit dem Lakaien, der die Armleuchter aufstellte, trat Lori ein und blieb sich verbeugend, in der Nähe der Thllr stehen. Die Fürftin blieb unbeweglich am Schreibtisch und achtete weder auf dessen Anwesenheit, noch auf die antneldenden Worte der Jugenheim. „Wer ist hier?" sagte sie nach einiger Zeit, jich halb umwendend. „Nichtig, Herr Bergrath Lori . . . Was will Er bei mir?" „Durchlaucht geruhen sich zu erinnern", erwiderte Lori, „daß ich es nur aus allerhöchst Ihren Besehl wage . . „Ach ja, ich erinnere mich . . sagte die Herzogin gleichgiltig. „Es ist wegen der neuen Webemaschine, von der Er mir unlängst gesagt hat . . . nicht wahr? Nun, das hätte nicht so geeilt. . . aber weil Er so pünktUch ist, mag es daruln sein. Hat Er die Zeichnung bei sich? . . . Ingenheim, geh hinüber ins Bibliothekzimmer und bringe der Vergleichung wegen den großen Folianten über das Maschinenwesen mit den vielen Kupfern ... er liegt aus dem Lese-tisch aufgeschlagen, wenn ich nicht irre . . Das Fräulein ging. Ais sie verschwunden war, machte die Fürstin einige rasche Schritte zu Lori hin; die ernste Würde ihre« Wesens war geblieben, aber durch die Abänderung der Zuckersteuer mehr einnehmen soll, 800 000 fl. von den ungarischen Steuerträgern ausgebracht werden müssen; daß also, nachdetn gleichzeitig der ungarischen Staatskasse eine MehrtEinltahme von 200.000 fl. zufließen soll, die ungarischen Steuerträger eine Mehrbelastung um 1 Million Gulden treffen würde. Nothermann, Besitzer der groben Zucker-sabriken bei Oedenburg, der auch al« Experte der gemeinsamen Zucker-Enquöte beigezogen war, erklärt dem gegenüber, es sei ihln absolut unmöglich, den Schlüssel sür diese „Berechnung" Wöhrmanns zu finden. Jhtn erscheint das Ver-hältniß vielmehr solgendertnaßen: „Die Zuckerpreise werden in Oesterreich-Ungarn, welches bekanntlich bei zwei Millionen Meterzentner Zucker jährlich ausführen muß, stets durch die freien WelttnarktS.Preise bestimmt und stehen im Inlands nur um so viel höher, als der Staat an Steuer bei der Ausfuhr von Zucker rückvergütet, minus der Fracht von der Produktionsstätte bis zur Lande«grenze. Durch die im Gesetze beatttragte Erhöhung der Kon-tinge»rtirungs-Summe wird der Zuckerpreis im Inlande ganz und gar nicht influirt ui^d muß diesen Mehrbetrag der Fabrikant ganz allein aufbringen, ohne ihn je auf den Konsumenten überwälzen zu können. Die Erhöhung der Steuer-Rückvergütung von fl. 9.10 auf fl. 9.40 für jeden ausgeführten Meterzentner Rohzucker ist die alleinige Quelle einer Mehrbelastung de« ungarischen Zucker-Konsumenten, respektive Steuerträger«, denn es läßt sich nicht leugnen, daß diese 30 kr. mehr die Zuckerpreise iin Inlands so ziemlich um diesen Betrag heben werden. Nachdem aber der Zucker in der ganzen civilisirten Welt, »nit Ausnahme Englands, wo bekanntlich ein Finanz-Zoll sür Zucker nicht mehr eingehoben wird, nirgend« so billig ist wie in Oesterreich-Ungarn, kann wohl von einer Belastung der Konsumenten durch die Preiserhöhung von 30 kr. ernstlich nicht die Rede sein. Die höchsten osfiziellen Ziffern über die Zucker-Konsumtion in Oesterreich-Ungarn sprechen von 1,500 000 Meterzentner. Ganz sichere Anhaltspunkte lassen sich dasür nicht finden, aber daß in Ungarn nicht viel mehr al« 400.000 Meterzentner konsumirt werden, da« scheint mir ganz gewiß zu sein. Angenommen selbsl, daß der Konsum 500.000 Meterzentner erreichen sollte, wa« ich absolut zu hoch gegriffen betrachte, so ergibt die ganze Mehrbelastung der ungarischen Konsumenten 150.000 fl., dem gegenüber eine Mehreinnahme von zirka Vs Million sür den Staat stehen würde." Hoffentlich wird in Folge dieser Widerlegung der Wahrmann'schen „Berechnung" nun auch die an letztere geknüpfte Folgerung de» „Pester Lloyd" al« beseitigt zu betrachten sein — die famose „Entschädigung", welche der der kalte zurückweisende Ton war mit einem Male abgestreift. „Wo bleiben Sie so lange, mein Freund?" sagte sie mit einer Stimme, die herzlich und beinahe weich klang. „Sie fehlten mir in einem Augenblick, wo ich Ihrer so sehr bedurst hätte. Wo waren Sie?" „Am Sterbebette meiner Mutter. . „So hat sie vollendet? . . „Sanft, ruhig und liebevoll, wie sie gelebt . . Die Fürstin sah ihn eine Sekunde theil-nehmend an. „Fassen Sie sich denn als Mann und Christ", sagte sie dann, „zu sterben ist wahrlich nicht das kleinste Glück, das dem Menschen zu Theil wird. Denken Sie Ihres Klopstock: „Wenn wir sterben, e»npfahcn wir so -- wir hoffen, von» Etend Auszuruhen . . „Und uns wird Wonne Gotte« gegeben!" sügte Lori ergriffen hinzu. „Ich darf nun Ihre Abwesenheit nicht mehr tadeln", sagte die Herzogin nach einer Pause, „aber ich habe es sehr vermißt, ohne Ihren Rath handeln zu müssen. Sie wissen ja, auch hier gilt e« ein kostbares, bedrohtes Leben." „Ein bedrohtes Leben? Noch bedroht?" „P. Lloyd" von Oesterreich für die Zuckersteuer^ Novelle zu fordern sich beeilt hatte. (Arlberg'Va h n.) Wie der „Wiener Allgemeinen Zeitung" aus Vregenz geschrieben wird, stöbt die Regierung beim Bau der Arl-bergbahn auf qanz unerwartete Schwierigfeiten. Seit einem Jahrzehnte war der Uebelstand, dab das Land Vorarlberg von aller direkten Kommunikation mit dem übrigen Reiche abgeschnitten und bezüglich seiner Approvisionirung, sowie de« Absatzes seiner Erzeugnisse ausschließlich aus das Ausland angewiesen ist, eine stehende Klage der Bevölkerung jenes Ländchens gewesen, so daß die Bewilligung der zum Bau der Arlbergbahn erforderlichen Mittel durch den Reichsrath allgemein mit Jubel begrlibt wurde. Nunmehr, da der Bau gesichert ist, stellt Jedermann sich auf den tleilllichsten Standpunkt des persönlichen Interiss'!S und sucht sich, ohne Nttckucht auf das allgemeine Wohl, den möglichst größtkn Äortheil zu sichern. Der Priis de« für die Bahn Slforderlichen Grund nnd Bodens wird sünsfach höher ange« setzt als der wahre Werth; sllr Holz, Schotter, Ziegeln und sonstige Baumaterialien werden die absurdcsien Preise gestellt. Besonders bedauerlich ist es, dab nicht die Bauern allein, sondern auch die Großgrundbesitzer an diesem wtnig löblichen Treiben sich betheiligen. Die natürliche Folge ist, daß die Negierung sich ge-nöthigt sehen wird, das Baumaterials aus dem AllSlande zu beziehen, und daß demnächst schon die biederen Landsleute über solch „rlick-sichtsloses" Vorgehen der Regierung bittere Klage sühren werden. (Landeswirthschaft.) Der Voranschlag des Landesausschusses für 1330 weist einen Abgang von 196,000 fl. aus. jener für 1881 einen Abgang von Z40.000 sl. und müssen die Landesumlagen um sechs Perzent erhöht werden. ^IkarburtZer Äertchle. (Giltige LandtagS'Wahl) Nach eingehender Untersuchung beantragt der Landes» ausschub, die Wahlen der Herren Dr. Franz Radcy und Johann Flucher in Marburg (Land« gemeinden) als qiltig anzuerkennen. (Einbruch. Brandlegung und Mordversuch.) Beim Grundbesitzer I. Sa-koschek in St. Ruperti, Gerichtsbezirk Tüffer. wurde von drei Gaunern die Mauer eines Kellers untergraben, die Thüre des zVeiten Kellers aufgesprengt und Wein, sowie Leinwand gestohlen. Das Feuer, welches diese Strolche gelegt, konnte rechtzeitig gelöscht werden. Schließlich ward eine Pisiole auf den Etgenthümer abgefeuert, der aber unverletzt blieb. (Raub.) Am 7. Juni (12 Nhr Mittag) wurde im Burgwalde be^ Maidurg ein Mox- fragte Lori überrascht. „So wäre der Erboertrag mit Kurpsalz nicht zum Abschlüsse gekommen „Er ist .. . geschlossen ist der Vertrag .. . Wird er auch gehalten werden?" „Wie?^ ries Lori bestürzt, „Durchlaucht zweifeln, daß Karl Theodor . . Marianne schüttelte schmerzlich das errste Haupt. „Ich habe ihn scharf und ununterbrochen beobachtet . . sagte sie. „Er hat kein Herz zu diesem Lande und feinem Volk . . . wehe Beiden, wenn ich die Gedanken errathen hätte, die er in seiner Seele verbirgt . . „Durchlaucht sehen meine Bestürzung! Was könnte er . . ." „Ist Ihnen noch nie der Fall vorgekommen", sagte die Herzogin etwas leiser, „daß der Erbe ein Erbstück achtlos verschleudert, das für den Besitzer das höchste Kleinod war? Wie, wenn Kurpfalz so dächte? . . . Wüßten Sie in Wien keinen Handelsmann zu finden, der den Kauf oder Tausch abzuschließen Lust hätte? . „Mein Göll", ries Lori in steigender Bestürzung, „welches Labyrinth von Besorgnissen erössnet sich vor mir! Wenn es so wäre, wenn dieser Vertrag, bestimmt. Baiern zu erholten, dazu dienen müßte, es zu vernichten!" „Beruhigen Sie sich, Lori", entgegnete die Kursürsttn fest, „das soll, das wird nicht geschehen! Jener leichtsinnige Eibe, welcher den auer Knecht von einem Unbekannten, mit welchem er im „Gasthause am See" getrunken, übersaUen und seiner Baarschast (3 st.) beraul't. Nach dem Thäter wird gefahndet. (Zigeuner.) In Patsch, Gerichtübezirk Leibnitz, wurde zur Nachtzeit ein kühner Einbruch verübt, wahrscheinlich von drei Zigeunern jener Bande, deren sünf Genossen man kürzlich bei Ehrenhansen festgenommen. (Für U nter-Pulsga u.) Die steier« märkische Sparkasse hat beschlossen, den Brandbeschädigten in Unter-Pulsgau 200 fl. zu widmen. (Wohlthä tigke its-Konzert.) Unter den am 12. d. M. bei der musikalisch-deklamatorischen Akademie aufzuführenden Gesangs-nunimern besindet sich auch eine von dem heimischen Komponisten I. E. Schmölzer. betitelt „Die Rose von Brabant", ein patriotischer Chor mit Soloquartett, dessen Text unseren heimi^ schen Dichter Hilarius (Ferdinand Baron Rast) zum Verfasser hat. — Aus Versehen sind in ver ersten Abtheilung des ProgrammeS unter 5. d) weggeblieben Männerchor von Dr. Benjamin Ipavcc und 6. „FrühlingSlied", gemischter Chor von N. Schumann, was hiermit nachgetragen wird. (Säng er - Ausslu g.) Der vom hiesigen Männergesang,Vereine nach Ehrenhausen pro-jektirte Ausflug findet Sonntag den 13. Juni statt. Die Abfahrt erfolgt Mittags mit dem Gemischtenzugö und die Rückfahrt Abends mit dem Personenzuge. Im übrigen hat das bereits angekündigte Programm und die gemachte Einladung zur Betheiligung volle Glltigkeit. (Dampfboot auf der Mur.) Diebetreffende Gesellschaft hat am 6. Juni die Strecke von Ehrenjzaufen bis Nadkersburg in Augenfchein genommen. „Seichtgehende Dampfschiffe könnten jetzt nur zwischen Ehrenhansen und Mureck verkehren. Die Frage, betreffend die Fahrbarkeit der Strecke Mureck-Nadkersburg. bleibt unentschieden, bis die Flußregulirung vorgenommen worden. Ueber die Eröffnnng des Betriebes auf der Strecke Ehrenhausen-Mureck wird von der Gesellschaft noch be-rathen. (Rad ein. das ste irische V i chy.) Es versteht sich von selbst, daß der Vergleich zwi-schen Radcin und Vichy nicht den beiden Kurorten, sondern nur ihren Heilquellen gelten kann, denn Vichy ist derzeit wohl einer der berühmtesten Knrorte der Welt, während Nadein eine noch jugendliche Mineralwasser-Versendungs-anstalt ist. At)er ein Vergleich der zwei Heilquellen ist am Platze, und zwar umsomehr, als nian bei dem gegenwärtigen Stande der Chemie bis znr Evidenz nachweisen kann, daß beioe Mineral'Quellen dieselben Bestandtheile, somit auch dieselben Willungen haben. Ein Blick auf «Werth seines Kleinods gar nicht kennt, wird es nur verschleudern, wenn Niemand da ist, der darüber wacht und ihn zur Rechenschaft zieht . . „Wer sollte das sein? Wer könnte das wagen?" „Ich will es thun". antwortete die Hiirzogin mit Hoheit . . . „ich habe den Vertrag noch nicht mitunterschrieben als Zeuge, aber ich will sein Wächter fein und will sorgen, daß er ge^ halten wird . . . Wir müssen zusammenhalten — Ihre Freunde . . . Sie und ich! Ich habe meinen Gemahl verloren — Sie haben Ihre Mutter begraben; — all unsere Liebe ist frei geworden und soll sortan Baiern gehören!. .. Nicht wahr, ich kann darauf zählen, daß Sie kommen, wenn ich Sie ruse?" „Mein Sein und Denken, mein ganzes Wollen und Können... bis zum letzten Athem-zug soll Baiern gehören — und Jhro Durchlaucht . . rief Lori mit mühsam und nur halb zurückgehaltener Empfindung, indem er leicht in's Knie sank und einen ehrerbietig innigen Kuß ans die Hand der nicht wider» strebenden Fürstin drückte. . . „Lege da» Buch nur dorthin", ries die Herzogin, als jetzt das Fräulein niit dem Folianten eintrat. „Ich bedarf dessen nicht mehr... Ich danke für Seine Mittheilungen, Herr Ober- folgende Tabelle wird dem Gesagte»! zur Bestätigung dienen. In 100 Gcuiichtötheilen Nadein Aichy Kohlensäure.....35.875 12.745 Kohlensaures Natron . . 30 107 38 030 „ Kali ... — — „ Llthion . . 0412 0001 „ Ammoniak . — 0'048 „ Eisenoxydnl . 0 087 0 012 „ Manganoxydul — 0005 Kohlensaure Kolkerde . . 4 513 2 507 „ Magnesia. . 2 902 0 353 Chlornatrium.....6 079 5-788 Bromnatrium.....0 250 0 001 Iodnatrium.....0'334 0 001 Schwefelsaures Natron. . 1 841 1 177 ^ Kali . . . 1 779 2 043 Phoephorsaure Thonerde . 0035 — Kieselsäure.....0190 0642 Gesammt'Bestandtheile K4514 03-351 Was Nadein vor Vichy auszeichnet, ist der Lithion'Gehalt seiner Quellen; es ist dies das einzige Alkali, das größere Mengen von Harnsäure und harnsauren Salzen in unserm Körper aufzulösen vermag, wie dies die Versuche von Garrod und andern ausgezeichneten Aerzten beweisen. Seit 1872 wird das Mineralirasser unter den Namen: „Nadeiner Sauerbrunnen" versendet und hat sich vorzüglich bewährt bei Gicht, Stein Blasen-und Nierenleiden, Hämorrhoiden, Magen-Katarrh, Tuberkulose, Gelbsucht, Ckrophulose und Nerven.Krankheiten. (Gehör»Leidende) werden auf den der letzten Nummer beigelegten Prospekt „Warnung" betreffend das „echte" Ober-Stabsarzt und Phy-sikuü Dr. G. Schmidt'sche Gehör-Oel besonders aufmerksam gemacht. Letzte ^ost. Die Bezirkshauptmannschaft Eger hat dem Abgeordneten Tausche verboten, in der Wählerversammlung bei der Berichterstattung über die Thätigkeit des Reichsrathes die Sprachenverordnung zu erörtern. Au Valona in Albanien wurde der Versuch gemacht, das Gebäude der Lloydagentur in die Lust zu sprengen. Die griechische Negierung ersucht das französische Kabinet, ihr behufs Neuorganisirung des Heeres eine Anzahl höherer Offiziere zu stellen. Abdul Hamid hat seinen Ministern befohlen, die Reformen in kurzer Zeit durchzuführen. Göschen ist von seiner Negierung beauftragt worden, sich in Konstantinopel mit dem Vertreter Italiens über die Entsendung eines italienischen Expeditionskorps nach Albanien ins Einvernehmen zu setzen. bergrath . . . vergeß' Er nicht aus den Plan, den ich Ihm ausgetragen habe . . Fremd und kalt trat sie wieder an den Schreibtisch; mit zeremoniöser Verbeugung ver-Ucß Lori das Gemach. III. NachtgcUiöll. Wenige Tage später schritt Kurfürst Maximilian unruhig und unmuthig in dem kleinen' Gemache hin und wieder, neben welchem sein Schlafzimmer sich besand. Es war noch srüh am Tage, und der Fürst hatte eben seine Morgenandacht beendigt, die er rnit Pater Stadler ge-mkinsam zu verrichten pflegte. Dieser stand noch in der Ecke des Zimmers und schien ebenfalls mit Mühe eine große innere Bewegung zu bekämpfen. Auf dem Pfeilertischchen unter'm Spiegel lag ein aufgeschlagenes Buch neben einem großen gedruckten Bogen, dessen abgerissene Ecken erkennen ließen, daß er als Straßen.Anschlag gedient hatte. Daneben stand der Kabinetssekrelär Erdt und erwartete Bescheid auf die von ihm überbrachten Nachrichten. „Wollen Durchlaucht gnädigst bedenken", sagte Stadler geschmeidig, welches Aergerniß, welch' ungeheueres Aufsehen dnrch diese Maßregel hervoi:gerusen würde!" (Forlscpnng folgt.) dasino in Marburg. Das unterzeichnete Coniito erlaubt sich nochmals aufmerksam zu machen, dass die Subskription zur Theilnahme an der Vergnügungsfahrt nach Wolfsborg den lftt «I«lhi■ n(k.Hcl!loüSt'ii wird, daher spätere Anmeldungen nicht mehr berücksichtigt werden können. Das Verwaltung-Comite 670) desC^mo-Vereines._ Samstflg den 12. Juni 1880, 8 Uhr Abends im grossen Casino-Saal: Musikalisch-dekl aleatorische Akademie zu Gunsten lies hiesigen katholischen Frauenvereines und des Untarstiitzungsfondes für dürftige Lehramtszöglinge, ausgeführt (055 von den Zöglingen der Lehrerbildungsanstalt und den Studierenden des Gymnasiums. PROGRAMM. I. A(>tliciliiiiß : 1. Gebet für's Vaterland. Männer- und gemischter Chor von Etieuno Henri Mehul. 2. Dio Rose von Brabant. Gedicht, von Hilarius. Musik von J. E. Schmölzer. ä. Deklamation. 4. Waldandacht. Lied für Sopran mit Clavierbogloi- tun# von F. Abt. 5. a) Tri ziboli. Cbor von Kamilo Ma&ek. Ii) Vojaäka. Männcrchor von I)r. Henj. Ipavoc. 0. Frühlingslied von 11. Schumann (gem. Chor). II. Ahllicihiiig: 1. Akndchor (aus „Nachtlager von Granada"), ge- mischter Chor von Konradin Kreutzer. 2. Deklamation. 3. Der Lena ist angekommen. Männerchor von Ju- lius Dürrn er. 4. Der Lindenbaum. Männerchor v. Fr. Schubert. 5. Tiha luna, Für gemischten Chor arrangirt von J. M iklosic h. C. Motette. Männcrchor von A. Leitner. Kassa-Eröffnung 7 Uhr. Anfang 8 Uhr. Sperrsitz a Person l iL, Stehplatz i\ 50 kr., Studentcnkarten für die Gallerie a 20 kr. sind von heute au in der Buchhandlung des Herrn Fr. Loyrer und am Tage der Produktion bei der Kassa zu haben. Ueher Zahlungen werden dankend qnittirt. i- Aniifi Ilarlng geb. Schwa^uln gibt im eigenen und im Namen aller übrigen ig Verwandten die höchst betrübende Nachricht jF? gl von dein lliiibcheidon ihres innigstgeliebten, ^ ^ unvergeBslichen Gatten, dos Herrn Josef Haring, Fleiscliliaucr incisters und Itealitätenbeeitzer?, welcher Mittwoch den Ü.Juni 1880 um 7 Uhr Abends nach kurzem Leiden im 47. Lebensjahre selig im Herrn entschlief. Die Hülle des 1 heueren Verblichenen wird Freitag den 11. Juni um 5 Uhr Nachmittags im Sterbehause, Schlachthausgasse Nr. 13, feierlich oingesegnet, und von da auf den Friedhof zur letzten Ruhe überführt. Die heil. Seelenmesse wird Samstag den S 12. Juni um Uhr in der Domkirche gelesen, ja Marburg an» 10. Juni 1880. (UG9 H ||]i. Htftierin. Leiclionaufbahrung«- und lJeerdiguiigH-Anstalt.jj Anlässlich der Huldigung, welche von dem Wiener Gesang-Vereine der Prinzessin Stephanie in Brüssel gebracht wurde, und als Nachfeier der Verlobung des Kronprinzen Rudolf findet Könning den 13. «Fimi im grossen Garten der Götz'sohon Öioi-liallo ein großartige?« bei prachtvoller dekorativer Ausstattung', neuen Transparenten, wovon ein jo-nisches Triumplithor zu erwähnen, und einer feenhaften Illumination statt. Das Concort wird ausgeführt von der Südbahn-Werkstätten-Musik-kapellö unter persönlicher Leitung ihres Kapellmeisters Herrn Johann Handl, mit einem eigens hierzu gewählten Programm, darunter die belgische Volks-hymne. Um 10 Uhr wird ein $rOSSCS KlinSllCUCrWCrk abgebrannt, welches in allen Farben der Isis strahlende, funkelnde und schwirrende Fronten bieten wird, mit einem SchluKstablcau, die Namen Rudolf und Stephanie aus mehreren hundert Stück färbigen Lanzen darstellend und mit einer Kanonade endigend. Zum Schlüsse Beleuchtung des Gartens und der Transparente mit bengalischen Flammnn. Anfang halb 8 Uhr. — Entrde 30 kr. Kinder die Hälfte. Bei ungünstiger Witterung findet das Fest nächsten Sonntag statt. 667 J. Bemreiter. Danksagung und Anempfehlung. Ich fühle mich angenehm verpflichtet, dem geehrten 1*. T. Publikum für den zahlreichen Besuch meines Gasthauses ziii4 IIic»rquc»II<>, ICurmtlal/ den wärmsten Dank auszusprechen und bringe zur gefälligen Kenntniss, dass ich, dem vielseitigen Wunsche entsprechend, zur grösseren Bequemlichkeit (für jede Saison) iM'iicii Sahvii herrichten liess, welcher vou heute an den geehrten Gästen zur Verfügung steht. Gut abgelegenes, vorzügliches Heitiiliß-Ijrtufcr iHorjfllbicr, welches in Marburg einzig und allein nur bei mir im Ausschank ist, echte gute llottirtueitlf, dann vorzügliche Jlüchc in grosser Auswahl, erlaube ich mir bei dieser Gelegenheit bestens anzuempfehlen und versichere, dass für prompte Bedienung dio strengste Sorge getragen wird. Indem ich das geehrte P. T. Publikum höflichst aufmerksam mache, dass der (fiitt-(W in den neuen Salon durch das $)QU|)t-[lortnl führt, bitte um recht zahlreichen Besuch und zeichne hochachtungsvoll ergebenst Carl Macher, Gastwirth zur „Bierquelle" G71) _ Burgplatz._ Nr. 4837. Dank uud Ailempsehlnng. Die Gcfertigte fühlt sich angenehm verpflichtet, ihren P. I. Kunden für das ihr bisher in so hohem Maße geschenkte Vertrauen zu danken und bittet zugleich, sie auch ferner mit Aufträgen gütigst zu beehren, unter Zusicherung der reellsten Bedienung. ZugLich zeige ich hiermit an, daß mein Lohn Karl aus meinem Gshafte auügttretf» »st und ich dasselbe mil meuiem Sohn Joses foriführe. Hochachtungen (610 M.rwg. Josefa Mch, _____________Schfossermeisterlil, Nrnnngasse. Ankündigung. Im Witscht» vsriiilils V»l!citi>l'ichc» Hause Nr. 20, Schmiederergasse, ist im I.Stock eine hofseitige ^vlittung mit einem Zimmer, Küche nnd Holzlage, nebst einem Dachboden-nnd Kellerantheile, dann ein ebenerdiges großes Mngazitts zu vergeben. (302 Anzufragen bei der Stadtkasse am Nathhanse. ^Un"gedecktU"WeWcheiuer Wage«, ein- und zweifpännig, schön und gut erhalten, ist billigst zu verknusen bei Franz Valaster, Anstreicher, Luckirer und Sattler in Marburg, Kärntnerslraße, Lendgasse 4. (646 Sowrivii Lrappek ltt Ilarliur^, ijliclil« tiiirleil«.!!»»! empfiehlt srine photovraphijche» Arbeiten. Kundmachung. (647 Am IS. Juni 1880 Vormittags 11 bis 12 Uhr findet beim Stadtrathe Marburg die Verpachtung des im Rathhanse rüekwä'ts im Hofe befindlichen Eckgetvolbes Nr. 8 für die Zeit vom 1. Juli 1880 bis Ende Dezember 1881 im Wege der öffentlichen Versteigerung st^Ut. Hierzu tvcrden Unt?rnehmungSlustige mit dcm Veisügen eingeladen, daß die LizitationS-, Bedingnisse tvährcnd den Amt^stnvden hieramtS eingesehen lverden können. Stadtrath Marburg am 3l. Mai 1880. _Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. Voriüglivkv» Kvfi'oi'vnv8, Li8 kaffov, Lvlja mit 8äftv empiielilt bestens äas (600 V»ki Ik»rSst«rn k'i vunälie^ «el^attiKer Lits^Karteiu Land und Stadt. Ein schönes Wohnhaus, nächst dem Mar-burger Südbahnhofe, mit Weingarten, Obst-, Wiesen- und Gartenanlagen ist zu verkaufen. Anfragen bei Herrn Johann Gaißer am Burgplahe in Marburg oder beim Eigenthümer Notar Puff in NadkerSburg. (660 «erant»ortttche NedkNto», Druck »rh »?rlag l,on Eduard Saufchij» iv Marburg. Eistilmöbel-Fabrik von Noieiiilill (>ump. in >Vivn lll., Miirxergasse Nr. 17, neben dem Sophienbav. Da wir die EommtssionS-Lager in den Provinzen sämmtlich eingezogen, weil eS tiänfig vorgekommen, daß unter dem Nnmen unserer Firma fremdes und geringeres tzatirikat verkauft wurde, so ersuchen wir unsere geehrten Äunden, sich von jetzt nb dtrecte an unsere Fabrik in W«eu wenden zu wollen. (764 Solidest qearbritete Möbel für Salon, Zimmer und Gärten sind stetS auf Lager und verkaufen von nun an, da die Spesen fiir die friilier gehaltenen CommissionS-Lager entfallen, zu Nachlaß vom ^reiStarif, welchen auf Verlangen AratiS und franco einsenden. zicllcr aus 30 Startill ist zu vcrmirthen in der Postgasse Nr. 4. (511 Zine^enerdige Wol)nttng, 2 Zittuner, 1 Sparherdküche sanunt Holzlage, ist mit 1. Jllli zu vergeben. (064 Anzufragen in der Schmarzgasse Nr. 3 iln I. Stock bei Josesa Spallek. Süßes Gras auf den Wurzeln ist zu verkaufen. (645 Anzufragen bei Anton Badl, Marburg. »XvtG Hente Freitag und morgen Samstag von I Ilhr Nachmittag an im Glisthaiise n» dcr Nrliaiiistraßc viü-ä-vis dcr Zirgclstättc bei Gams: Pi'jt-Algrllchcil'rn u. Pttisvttlhtiliilig. Di? P. p. Kcgtlschni)ln werden hiernit znm zahlreichen Ersch inen höflichst eingtladen. Anton Schwarz, Gastwirth. Eingesandt. Folgenden Vorfall erlaubt man sich au5 E t. Leonhard in W. V. zu veröffentlichen. H