Prau»mrratt«»S * Preise: Für Laibach: «anzjShng . . 8 fl. 40 tr. Halbjährig . . 4 „ 20 „ «terteljübrig . 2 „ 10 „ monatlich . . . — » 70 „ Mit der Post ««»jährig...........IS fl. V«»jShrig........... 6 „ •ktteCiSbtifl........3 , Eaibacher 86t Zustellung in« Hall» viertelt. 26 k., «onatl. 9 kr. •injelnt Äumwtnt < kr. Tj ingblntt Anonyme Mittbeilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zuruckgesendet. «edactio«: Bahnhofgaffe Str. 15. Expeditions- * Juserate«-vureau: «ongreßplatz Nr. 2 (Buchhandlung von Jg. v. Klein-mayr & Ked. Bamberg.) Jnsertianövreise: Für die einspaltige Petitzeile 4 4 kr., bei wiederholter Einschaltung a 3 kr. Anzeigen bi» 5 Zeilen 20 h. Bei größeren Inseraten und Ssterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Kür complicierten Satz besondere Vergütung. Nr. 220. Dienstag, 25. September 1877. — Morgen: Cyprian. Aus dem seudal-ultramoutanen Lager. Dir Heerführer der feudal-klerikalen Parteien in Böhmen, Tirol und Galizien schlugen im Verlaufe des heurigen Sommer« ihre Zelte In der reizende» Metropole der Steiermark auf, sie be-‘ handelten die politische Lage Europa'« und faßten Beschlüsse über die den Ereignissen gegenüber ein« zunehmende Haltung. Aus der Tagesordnung der statt gefundenen Sechserlkomödien stand das Thema über die bereit« in argen Mißkredit geralhene Passivi. tät«politik. Die auf feudalem Roß sitzenden Ritter au« dem Ezechenlande machen alle Anstrengungen, um ihren im Reichsparlamente sitzenden ultra-montanen Gesinnungsgenossen nahezulegen, so bald «« möglich ihre Sitze zu verlassen und der Passivi-tat«politik zu huldigen. Die Parteiführer der Feudalen und Klerikalen nehmen ihre Zuflucht zu Rom. Der Batican wurde ein geladen, die Blitze de« Eyliadv« und der Encyklika wieder einmal über da» Haupt der glaubeneabtiümiigen,. in moderne, liberale Institutionen gehüllten Austria abzusendni; e« soll Von Rom au« eine neuerliche Priklomatton erfolgen, womit da« moderne Repräsentativsistem in Oester-reich gründlich verurtveilt wird. Der Batican wurde von den feudal-ultramontanen Kreuzzug«rittert> auf. gefordert, den auf dem MajoritälSprinzipe beruhenden Parlamentarismus in Oesterreich al« gottlos und verwerflich zu bezeichnen. Rach Ansicht der feudal-klerikelen Parteiführer wären nur drei Faktoren berufen, die Staaten zu regieren, und zwar der L a n d e«f ü r st von Gotte« Gnaden, der an den Stufen de« Throne« gehört« Adel und die Kirche. Jedoch Im Batican war man nicht geneigt, in da« Programm der Feudalen und Ultramontanen einzugehen, die römische Curie hält den Zeitpunkt nicht geeignet, von der Theil-nähme am parlamentarisch,!, Leben abzurathen, die Cmie erachtet e« im GegentHeil für ersprießlich, daß auch die Feudalen und Ultramontanen am Parlamentarismus theilzunehmen Haben, um auf diesem Wege die heiß ersehnten Zwecke — den Sturz de« Verfassung«-sistem« in Oesterreich — anzustreben. Die Feudalen und Ultramontanen in Österreich mußten e« erleben, au« dem Batican einmal, einen abschlägigen Bescheid auf ihr Petitum zu erhalten. Die moderne Welt rechnet heute mit anderen, als mit den von der feudalen und ultramontanen Partei aufgestellten drei Factoren. Oesterreich gehört seit dem 13. Mörz 1848 den constilutionellen Staaten an, auch das Volk hat „mitzurathen" und „mit-zuthaten." Diese« Volk besteht außer dem Besitz-und Erbadel auch noch au« anderen recht ehrenwerthen bürgerlichen Existenz«,» und der Kirche neue Privilegien ja verleihen, dirt wäre der ärgste Verstoß gegen die moderne, conftitutioneüc Zeit. Wir trollen vorwärts und nicht rückwärts schreiten. Die Uhr der Feudalen und Ultramontanen ist abgelaufen. Heber die Ministerbegegnung in Salzburg erfährt die „Presse," daß keinerlei Abmachungen getroffen worbet) sind, daß sich aber im allgemeinen au« der DiScufsion die volle Ueber-einstininlung der leitenden Staatsmänner von Deutschland und Oesterreich in allen Fragen der Orient-Politik ergab. Gleichfalls wirb bestätigt, daß ebenso wenig wie Oesterreich auch Deutschland kein AnwchetMß Gortschakoff« um Mediation oder Intervention^-«^'" halten hat. Die Besprechung der beiden Staat«-Männer wird in nächster Zeit kein greifbare« Resultat zeigen. ES ist keine Mediation beabsichtigt und Fürst Bismarck ist mit keinem Vorschläge her* vorgetreten, welcher Oesterreich in direkter Weise zu engagieren vermöchte. Unter solchen Umständen konnten auch keine Beschlüsse gefaßt werden, tool aber hat Graf Andrassy neuerding» feine Ueber-tinftimmung mit dm Anschauungen des Fürsten Bismarck betreff» de« russisch.türkischen Kriege« con-polieren können. Es wird auch in Hinkunft Oester-reich mit Deutschland, wie bisher, gemeinsam vor-gehen und von keinem der beiden Staaten in irgend einer Weise in Konstantinopel ober Petersburg eine Maßnahme erfolgen, welche nicht vorher von den beiden leitenden Staatsmännern erörtert worden wäre. Der Zwei-Kaiser-Bnnd dauert also fort. Da Rußland vorläufig jede Mediation ablehnt und eine solche nicht eintreten kann, ehe der Wunsch nach derselben in Petersburg geäußert wird, so ist jetzt weder an einen Waffenstillstand noch an einen Frie-densschluß zu denken. Der Krieg soll überwintern und im nächsten Jahre fortgeführt werden. Daß Graf Andrassy in der Salzburger Konferenz neuer-ding« anstrebte, daß Deutschland für den Fall de« Friedensschlusses die Interessen Oesterreich« mit. vertrete, ist selbstverständlich, und es wird versichert, daß die Entrevue die oft ausgesprochene Geneigtheit des deutschen Reichskanzler«, die vitalen Interessen Oesterreichs nicht preiszugeben, neuerding« gezeigt haben soll. HE Feuilleton. Die Herrin von Kirby. Roman von Ed. Wagner. (Fortsetzung.) 10. Kapitel. Gefesselt. Etwa eine Stunde blieben bie drei Männer noch beisammen, eingehend die Angelegenheiten Olla's und de« neuen Erben weiter beleuchtend. Je wehr sie aber über die Sache sprachen und je tiefer sie sich in dieselbe hineindachten, um so klarer wurde e« ihnen, daß die Ansprüche de« jungen Mannes gerecht feien. Die beiden Vormünder einigten sich dahin, ihren ganzen Einfluß auf Olla geltend zu machen und alle Mittel anzuwenden, um deren Verhältnis mit 8otd Daiton zu lösen und sie zu einer Verbindung mit dem jungen Grafen z> bewegen. Sir Arthur Coghla« war der fefttn Ueber-, zeugung, daß Olla e« ihm eine« Tatze« danken würde, nenn e« ihm jetzt gelinge, sie zu bewegen, von ihrer heimlichen Verlobung mit dem bankerotten Lord zurückzutreten. Endlich trennten auch diese sich, und Mr. fitrbt) begab sich zum Zweck einer Privatunterredung mit Olla in da« Familienzimmer, »o er diese auch fand. In gebrochenem Tour versicherte er ihr nochmal« seine Siebe und Theitnahme uvtz suchte sie mit der Brtheuerung zu trösten, daß er sie in ihrer Noth nicht verlassen werde. Da« junge Mädchen hing sich mit Leidenschaftlichkeit an seinen Hai«, und ihr so lange verhaltener Schmerz kam jetzt rok ein plötzlich sich erhebender Sturm zum Aulbrud). „Ich habe nicht« zu bftlageiV sprach sie lächelnd, während ihre Stimme fast vor Schhichzen erstickte und Thränen über ihre Wangen strömten. „Wenn ich auch mein Vermögen verlieft, so habe ich doch kennen gelernt, wie treu und ausrichtig meine Freunde find. Sie und Helene haben sich al« Freunde in der Noth und als wirkliche Freynde bewiesen." Mr. Kirby küßte de« Mädchen« Stirn und strich liebkosend mit der Hand ührr dessen weiche« H°°r. „Sie wissen, Olla, wie sehr ich Ihnen zugethsn bin, und daß ich alle« für Sie thun würde," sagte er. „ES würde mir Freude machen, Sie stet« um mich in meinem Hause zu haben und alle Ihre kleinen Wünsche erfüllen zu können; aber in Ihrem Interesse wünschte ich doch, daß Sie den jungen Grafen mit mehr Freundlichkeit behandelten und ihn ohne Vorurtheile betrachteten. Er ist von Herzen gut und würde gewiß alle« aufbieten, um Sie zu einer glücklichen Frau zu machen." Olla schüttelte bedächtig mit dem Kopse und ihr Gesicht wurde ernst und trübe. „Nun, Sie können sich die Sache in den nächsten vierzehn Tagen überlegen," sagte Mr. Kirby. „Vielleicht ändert sich in dieser Zeit Ihre Meinung. Ich will jetzt nicht weiter in sie dringen, da Ihr Schmerz und Ihr Kummer Ihnen zu neu sind." Mit der Gewandtheit eine« vollendeten Welt-manne« letttte er da» Gespräch ans einen ändern Gegenstand und erwähnte weder Edgar« noch Daiton« ferner mit einer Silbe. Nach dem Mittagsmahl wurden die Pferde Vom Kriegsschauplätze. Die „N. fr. Pr." empfängt von ihrem Spe-zialkorrespondenten aus dem Hauptquartier Wodiza unterm 21. d. Bericht, daß Mehemed Ali Pascha gegen die in den letzten Tagen stark verschanzte russische Stellung gegenüber Cerkowna eine scharfe RecognoScierung vornahm. Die Russen halten hier aus den linksseitigen Höhen des Cer« kowna-BacheS mit sehr bedeutenden Kräften eine Aufstellung, mit Werboka als Centrum, bezogen. Die an und für sich sehr starke Stellung wurde durch eine Reihe von Schanzen auf dem Rücken südöstlich von Werboka sortificiert. Den stärksten Theil der Position bildete der linke Flügel. Hier ist der stetig fallende Hang bis zur Hälfte unbedeckt, bietet nicht die mindeste Deckung und um so mehr Schwierigkeiten für den Angriff, als sich von der Mitte des Hanges aufwärts ein dichter Wald aus» breitet. Mehrmed Alt hatte zeitig morgen» feine Dispofitionen derart getroffen, daß fich noch vor 11 Uhr die Truppen, Ambulanzen und Munitions-Reserven in den ihnen zugedachten Positionen befanden. Am Kampfe nahmen zehn Bataillone des Corps Prinz Hassan Antheil. Die Brigade Hassan Pascha blieb als Reserve westlich von Wodiza. Von den Angriffstruppen rückten drei Bataillone unter Salim Pascha gegen den feindlichen rechten Flügel, d. i. gegen die erwähnte Wald-Lisiöre, vier Bataillone unter Rifat Pascha gegen das Centrum vor. Drei Bataillone unter Ali Riza sollten gegen den russischen rechten Flügel operieren, konnten aber hier der bedeutenden Uebermacht des Gegners wegen und weil die später als Unterstützung nachrückenden neun egypttschen Bataillone nicht in das Gefecht ein griffen, nicht reüssieren. Politische Rundschau. Laibach, 25. September. Inland. In dem am 22. d. unter Vorsitz des Kaisers in Wien abgehaltenen gemeinsamen Ministerrathe wurde das Budget pro 1878 endgiltig festgestellt. Jnbetreff des Termins zum Zusammentritt der Delegationen wurde kein Beschluß gefaßt, da man diesbezüglich den Verlauf der Ausgleichsverhandlungen abwarten will. Vor dem Dezember ist jedoch die Einberufung der Delegationen keinesfalls zu erwarten. Es scheint sich übrigens im Schöße der beiderseitigen Ministerien die Ueberzeugung Bahn gebrochen zu haben, daß, wenn man die Delegations-Session unbedingt erst «ach rndgiltigem Abschluß der parlamentarischen Ausgleichs-Campagne beginnen lassen will, zuvor sehr leicht da« Jahr 1877 zu Ende gegangen sein kann. Die ungarischen Minister TiSza und Szell konferierten am 23. d7, tfach Bericht der „Budap. Korr.", mit den österreichischen Ministern über den in den weiteren Verhandlungen der AuSgleichs-An-gelegenheiten zu befolgenden modus procedendi und einigten sich diesbezüglich vollkommen, Es wird eine Beschleunigung der legislatorischen Thätigkeit urgiert werden. Ministerpräsident Tisza, der auch mit dem Grafen Andrassy konferierte, wird die in der Ocientfrage im ungarischen Reichstage gestellten fünf Interpellationen Donnerstag beantworten. Wie der genannten Korrespondenz gemeldet wird, wurden die Verhandlungen mit dem österreichisch-ungarischen Lloyd betreffs Erneuerung des Vertrages wieder aufgenommen, ohne aber bisher angesichts der Forderungen der Lloydgesellschaft ein Resultat gehabt zu haben. Nach den Mittheilungen der „Mont.-Revue" wird sich die Politik Oesterreichs und Deutschland S in der orientalischen Frage nicht ändern. Der Berliner Korrespondent des genannten offiziösen Blattes schreibt: „Rußland hätte vielleicht am Balkan Frieden machen können, an der Donau kann kein Kaiser von Rußland einen Frieden unterzeichnen, in welchem nicht Bürgschaften seitens der Türkei enthalten wären, welche diese nicht geben kann und nicht geben will. Die Offiziere der regw lären türkischen Truppen erklären unumwunden, keine Autorität über die Tscherkessen und Baschi> BozukS zu besitzen; noch weniger würden die etwa nach dem Friedensschluß eintretenden Gouverneure der Pforte eine solche ausüben können. Der Krieg muß nun einmal, so schwere Opfer er auch erfordert hat und noch erheischen wird, wie sehr er auch daS Land zur Einöde macht, für welches er in erster Linie begonnen worden, bis zu Ende durchgekämpft werden. Kein Kaiser von Rußland vermöchte heute unverrichteter Sache nach Petersburg zurückzukehren, und wenn vor dem Kriege und selbst bis lange nach dem Donau-Uebergang eine bedauerliche und schwer gestrafte Vermessenheit es ablehnte, vorsichtig und rechtzeitig alle Kräfte Rußland» für den seit Jahren al» unabweislich erachteten Kampf bereit zu stellen, so wird man jetzt um so weniger Bedenken tragen, die volle Macht des großen Reiches einzusetzen bis zur Erreichung des Zieles." Ausland. Da« Resultat der Salzburger Entrevue sei, wie die Berliner „Mont. Ztg." erfährt, eine weitere Verständigung über da» Zw sammengehen zwischen Deutschland und Oesterreich Bestimmte Abmachungen seien nicht getroffen worden indessen sei als eine» der nächsten Resultate das zweifellose Zustandekommen de» Handelsvertrages anzusehen. In einem Artikel „Zur europäischen Lage" äußert sich die Berliner „Nat.-Ztg." folgenden Stellen: „Die alten Wünsche werden wieder laut nach der Sprengung des Kaiserbundes, nach der Losreißung Oesterreichs, nach der (Koalition gegen Deutschland. Hundert Fäden laufen zusammen zu diesem Stricke, mit dem Deutschland von seinem vor sieben Jahren eingenommenen Boden herabgezerrt werden soll. Und so manche davon können wir von England austaufen sehen. Die drohendste Wendung der Dinge in der Türkei ist für England vorläufig abgewendet oder hinausgerllckt, ein für die Türkei verderblicher Friede ohne England oder trotz England steht nicht in naher Aussicht. Fürchtet man in England, daß Deutschland nun doch seinen Musketier nicht schonen werde, da Rußland dessen bedarf, glaubt man uns einschüchtern zu müssen mit Süd-deutschland, wie Oesterreich mit den Magyaren? Diese Palmerston'schen Künste verfangen bei dem heutigen Deutschland und auch wol bei dem heutigen Oesterreich nicht mehr; wir können in ihnen heute nur den bösen, aber unmächtig gewordenen Willen ehen." Eine Berliner Depesche der „Morning Post" meldet, daß die an der deutsch-polnischen Grenze tationierlen deutschen Regimenter verstärkt worden find. Ein Rundschreiben des französischen Justizministers bezüglich der Wahlperiode dringt darauf, daß die mit einer persönlichen Unterschrift versehenen Rundschreiben und Aufrufe sowie politische Glaubensbekenntnisse einer sorgfältigen Durch-icht unterzogen werden, um auf diese Weise weder Beleidigungen des Staatsoberhauptes noch die Anwendung von Zwang, Drohungen und Lügen zu gestatten. Zur Tagesgeschichte. — Kronprinz Rudolf beabsichtigt den pylk-tischen Staatsdienst bei der Tiroler Statthalterei in Inn-' druck kennen zu lernen. — Ungarische Rente. Die Nachricht eines Brr' liner Blattes, daß die Lhess des Wiener und Pariser Hauses Rothschild mit einer sofortigen Emission der Ungar» Rente einverstanden seien, und daß man nur die Zustimmung deS Londoner Hauses abwartet, um oorzugehen, wird an kompetenter Stelle als ungenau erklärt. — Zur Arsenal-Assair e. Die „gtalie" bemerkte vor kurzem, daß der italienische Mililär-AttaLt Major M a j n o n i in die Arsenal-Afsaire gar nicht verwickelt sein soll. Die „Montags-Revue" bemerkt hierzu: „Wir find in der Lage, diese Mittheilung vollinhaltlich bestätigen zu können und insbesondere hervorzuheben, daß Major Majuoni, welcher noch in Kaschau durch sein taktvolle- Benehmen fich auSzeichnete, kein unlauteres Mittel angewendet hat, um in den Besitz des Geheimnisses der Fabrikation der Uchatius-Kanonen zu gelangen, daS ihm von einem Militärbevollmächtigten eines ändern Staatei zur Abschrift mitgetheilt wurde, lieber die Art, wie diese« fich die Kenntnis desselben erwarb, wird die schwebende Untersuchung Ausklärung bringen. Major Majnoni aber hat seine hiefige Stellung unter Beweisen ungeschmälert Achtung verlassen.« vorgeführt und Olla'S Vormünder verließen mit Mr. Herrick und Edgar Kirby da« Schloß. Die beiden Stiefschwestern athmeten erleichtert auf, al» sie fich wieder allein befanden. Von dem Gesellschaftrsaal au» sahen fie den Reitern nach, bis fie ihren Blicken entschwunden waren; dann gingen sie hinaus nach dem Strand, wo fie fich auf einen Felsblock setzten und über ihre traurige Lage sprachen. Die Sonne neigte fich bereit« zum Untergang, al« fie endlich in« Schloß zurückkehrten. Kaum hatten sie ihre Hüte und Umhänge abgelegt, al« ein Diener cintcat, Helene eine Karte überreichend. „Ein Herr wünscht Lady Helene zu sprechen," sagte er. Helene nahm die Karte und betrachtete eine Weile mit unverkennbarem Widerwillen den mit fester Hand darauf geschriebenen NamenSzug, indem fte halblaut sagte: „Buonarotti!" Nach kurzer Ueber legung fügte fie, zu dem Diener gewendet, hinzu: „Führen Sie den Herrn hierher." Der Diener entfernte sich, und Lady Helene theilte ihrer Stiefschwester mit, wer der ungebetene Gast sei, und bot dieselbe, fie mit ihm allein zu lassen. Bevor aber Otto das Zimmer verlassen konnte, wurde die Thür geöffnet und Buonarotti trat ein. „Verzeihen Sie meine Aufdringlichkeit, meine Damen," sagte der Eingetretene, mit spöttischer Höflichkeit fich verbrugend. „Doch hoffe ich, daß Sie meine Ungeduld, Sie zu sehen, Lady Helene, gerechtfertigt finden." Er heftete jetzt einen forschenden Blick auf Lady Olla, die er mit steigender Bewunderung betrachtete. »Die« ist ja wol meine liebe Stiefschwägerin?" fragte er in vertraulichem Tone. „Bitte, meine stolze Helene, stellen Sie mich ihr vor." „Sei so freundlich, meine liebe Olla,'' sprach Lady Helene, „uns eine Weile allein zu lassen. Dieser Mann ist kein Gesellschafter für dich." Buonarotti lachte laut auf, und Olla, welche ihn keines Blicke« würdigte, zog fich in das anstoßende Zimmer zurück, wo fie sich ans Fenster setzte, um auf jeden leisesten Ruf ihrer Schwester zu deren Beistand herbeieilen zu können. „Ein schönes Eompliment, welches Sie Ihres Genial machen!" sagte mit dämonischem Grinse» Buonarotti. „Also ich bin nicht gut genug, um der Stiefschwester meiner Frau vorgestellt zu werden? Nun, ich hoffe, daß Sie Ihren hochmüthigen Sin« noch ändern werden?" „Was wollen Sie von mir?" fragte Lad? Helene stolz, und ihre großen Augen funkelten. „Ah, das ist Ihre alte Liebenswürdigkeit, a» der ich mich früher so oft ergötzt habe!" rief Buofl»' rotti, indem er fich auf einen Stuhl warf und i>c' haglich sich auf dem weichen Polster ausstreckte-„Habe ich denn aber nöthig, meine Besuche be> meiner Frau durch besondere Gründe zu entschuld' gen? Helene, ich liebe dich jetzt tausendmal stärker al« vor Jahren! Deine stolze Zurückhaltung, würdevolle«, zürnende« Wesen geben deiner Sch»"', heit erst den rechten Geist und da« rechte Leven Welche« Aufsehen könnte ich mit dir in den deutsche» Bädern machen I Deine Schönheit würde alle M» ner so bezaubern, daß ich ihnen mit Leichtigkeit 19 Geld abgewinnen könnte." (Fortsetzung folgt.) — Sturm. Im Bezirke Scardona in Dal-mazien wüthete am 22. b. M. nachmittags ein heftiger Sturm, der Bäume entwurzelte, Häuser abbeckte, Thiere töbtete und Weingärten und Wälder zerstörte. Bei @ra« toina, Gemeinde Stretto, stürzten infolge eines gleichen Sturmes fünf Barken um, wobei siebzehn Personen um das Leben kamen. Zehn Leichen wurden bereits aufgefunden. — «egen das Kirchenfckläfchen. In Der« schieden«! Kirchengemeinden der Stadt Berlin gehen die BeitretungSkörperfchaften damit um, resp. haben hier und da schon beschlossen, die um 2 Uhr stattfindenden Sonntags-NachmittagS.SotteSdienste in Wegsall kommen und dafür AbendgotteSdienste um 6 Uhr eintreten zu lassen. Wir können - bemerkt hiezu daS „Berl. Tagbl." - diese Maß-tegel nur als eine durchaus gerechtfertigte bezeichnen und mtiffen wünschen, daß dieselbe überall durchgesührt werden möchte. Es gibt nämlich keine ungeeignetere Stunde für den Gottesdienst, alS die unmittelbar nach der Mittagsmahlzeit. Dadurch wird der Kirchenschlaf förmlich provo-ciert, und es fehlt unS jene Einrichtung, welche der dänifche König Christian VIII. noch im Jahre 1846 vorschrieb, als et mittelst ReskripteS vom 17. Mai verfügte: „Nachdem Wir in Erfahrung gebracht, daß das Schlafen in den Kirchen allzusehr überhand nimmt, verordnen Wir allergnädigst, daß in jeder Gemeinde des Stiftes einige Männer angestellt werden, welche in der Kirche umhergehen und mit einer langen Klatfche die Leute auf den Kopf schlagen, welche schlafen, und auf diese Weise die Kirchgänger wach erhalten.” Lolal- und Provinzial-Angelegenheilen. — (Personalnachricht.) Der Herr Landeshauptmann Dr. «. v. Kaltenegger kehrte heute von seiner UtlaübSreise nach Laibach zurück. — (In der hiesigen Oberrealschule) wurde gestern unter Borsitz des Herrn Landesschulinspektors ? * * t e t mit mehreren Kandidaten die Maturitätsprüfung vorgenommen. ~ (In der hiesigen theologischen Lehranstalt) beginnen die Vorlesungen am 1. Oktober. Wie das krainische Kitchenblatt „Danica" meldet, haben sich zum Eintritt in den ersten Jahrgang sehr wenige Kandidaten gemeldet. — (Der hiesige Spar- und Vorschuß-verein) hält heute um 6 Uhr abends seine Generalversammlung ab. — (lieberdie Pfahlbauten im Laib acher Moore) brachte die „Laibacher Ztg." in ihrer heurigen 213. Nummer einen kurzen Bericht, der auszugsweise auch in unser Blatt ausgenommen wurde. Der MusealcustoS Herr Karl D e s ch m a n n, der Protektor und eifrige fachkundige Leiter der Pfahlbautmfund-Arbeiien, sand sich bestimmt, die obenerwähnte Notiz richtig zu stellen, wie folgt: „Eine in der „Laib. Ztg" vom 18. d. enthaltene Notiz, betreffend die heutigen Pfahlbantenaushebnngen im Laibacher Moore, erheischt in mehrfacher Beziehung eine Richtigstellung; das nämliche gilt auch von einer fast gleichlautenden, wie es taetnt aus derselben Feder geflossenen Mitteilung auS Laibach in der „N. ft. Pr.," Abendblatt vom 20. d. M. SS «ird nämlich dafelbst gesagt, daß die Ausgrabungen mit durchschnittlich 20 Mann per Tag Mitte Mai begonnen und bis Mitte August gedauert haben, und daß hiebei eine Fläche von beiläufig 1200 Quadratmeter ausgehoben wurde. Nach diesen Daten entfiele somit auf einen Torfstecher per Tag die Aushebung einer Torsschichte in der Fläche von . etwas mehr als einem halben Quadratmeter, und es könnte bei einer so minimalen Leistung rool mit Recht der Borwurf erhoben werden, daß mit den zur Beifügung gestandenen Geldmitteln nicht in ökonomifcher Weife gewirthschastei worden fei. Um daher derartigen Schlußfolgerungen vor« zubeugen, wird unter dem Vorbehalte eines seinerzeit zur Veröffentlichung gelangenden ausführlicheren Berichtes über die «efnltate der heurigen Ausgrabungen vorläufig nur bemerkt, daß wegen der höchst ungünstigen Witterung im Monate Mai mit den bezüglichen Arbeiten erst am 12. Juni begonnen werden konnte, und daß dieselben am 4. August eingestellt wurden, nachdem die zur Verfügung gestandenen Geldmittel schon längst erschöpft waren. In diesen 44 Arbeitstagen wurde eine Gesammtstäche im beiläufigen Ans-waße von einem niedetöstetteichichen Joch ausgehoben, bei einer durchschnittlichen Mächtigkeit der ober dem einstigen Seegrunde befindlichen Schichten von zwei Meter, wobei die genaue Durchforschung der zu unterst gelegenen Kultur» chicbteit größere Vorsicht bei der Nachgrabung erheischte. Berücksichtiget man auch noch die mehrfachen Probefchürfun-gett, von denen sich viele als nicht weiter abbauwürdig erwiesen, so beträgt die ausgehobene Gesammtstäche nicht 1200 Quadratmeter, sondern sie übersteigt sicherlich 6000 Quadratmeter. Auch bie weitere Angabe jener Notiz, baß die häufigen Uebettefte alter Brandstätten es gewiß machen, daß dieser Pfahlbau durchBrand zugrunde gegangen fei, entspricht nicht dm Thaifachen; vielmehr dürfte aus den gewonnenen Resultate» zur Evidenz hervorgehen, daß bet baselbsl bestandene Pfahlbau von dessen Bewohnern wahrscheinlich wegen eingetretener Aenderungen inber Wasserhöhe b c 6 einstigen See« verlassen worden sei. Bei den Ausgrabungen gelangte man wol auf Stellen, wo Aschenhauseu und »ohlenreste häufiger auftraten, auch verkohlte Holzstücke sanben sich im Vergleiche zu ben im Seegrunde steckenden und massenhaften Pfählen sehr spärlich vor. Allein diese Lolalilälen bürsten ben bafelbst ober bem Wasser bestandenen Herden und Feuerstätten bet Wohnplätze entsprechen. Wäre der Pfahlbau burch einen allgemeinen Branb zugrunde gegangen, so müßten wol auch verkohlte Reste bes Gebälkes, der Zimmerung de» Holzwetke« der einstigen vberfeeifchen Behausungen onzutresfen sein, e« hätten sich — wie dies in ben Schweizer Seen und in ben dortigen Torfmooren der Fall war — große Partien von verkohlten Vorrächen an Früchten vorfiuden müssen, auch verkohlte Gewebe und Netze würben zutage kommen. Nun aber be-schränken sich die bieäfalls gemachten Funde, mit Ausnahme von ein paar verkohlten Pfosten au« Eichenholz, aus verkohlte Holzstücke, an denen keine Spur einer Bearbeitung zu Wohnungsbcstaubtheileu wahrnehmbar ist. Kein einziges der so zahlreich onfgefunbenen Werkzeuge au« Hirschhorn trügt eine Vranbspm, was doch bet einem durch Feuer zngtuube gegangenen Pfahlbau der Fall feiu müßte. Von verkohlten Früchten konnte trotz der eifrigsten Nachforschungen mit Ausnahme von zwei Holzäpfeln nicht» entdeckt werden, obrool die Steiukerne ber Kornelkirsche unb Schalenreste der Haselnuß nnb Wassernuß massenhaft Vorkommen. Eben wegen be« Mangels an verkohltem (Betreibe, wovon in den Schweizer Pfahlbauten sich große Mengen vorfanden, bleibt vorläufig die Frage noch immer umntfchieften, ob unser« Pfahlbau»» den Ackerbau betrieben haben, was rool mit Rücksicht auf ben in ihren verzierten Geschirren sich kunbgebenben Fortschritt tn der Kultur auzunehmeu wäre. Nur ein paar verkohlte Partien von sehr sein gedrehten und sranseuartig an einander geknüpften Zwitnttsten sind die einzigen Reste bet Textilindustrie, diese dürfte, nach den oufgcfuabeuen, sehr zierlich gearbeiteten fernen Nadeln au« Bein zu schließen, schon sehr entwickelt gewesen sein. Wäre der Psahlbau durch Feuer zugrunde gegangen, so wären reichlichere Belege zu dem Haushalte der dortigen Urbewohner zutage gekommen, gewiß wäre auch etwas von ihrer Bekleidung, die, nach der Masse des erlegten Wildes zn schließen, vorzugsweise ans Fellen bestanden haben muß, im verkohlten Zustande erhalten worden sein. Wenn e» weiter« in der Notiz ber „91. fr. Pr." heißt, daß die heutigen Arbeiten mit der Unterstützung der k. Akademie der Wissenschaften unb be« hohen Unterricht«» mmiflctium« fortgesetzt würben, so war bie« wol im Vorjahre bet Fall, allein die heutigen Unterstütznng«bettäge beschränken sich ans die Spenden de« k. k. Obersthofmeiperantte« mit 400 fl., de« Herrn Reid)trath«abgeorbneten Martin Hotfchewat mit 200 fl., bet krainischm Sparkasse 100 fl., wofür seinerzeit in ben öffentlichen Blättern b:r Dank ausgesprochen wurde, unb e« entfällt der größere Theil der gehabten Anliegen auf ben Mu|edlfonb. — Der Berichterstatter de« obgenannten Wiener Blattes nimmt es al« ganz gewiß au, daß dir Arbeiten auch im nächsten Iahte fortgesetzt werden. Es wäre dies wol zu wünschet,, allein bei der Kost-fpieligkeit solcher Aushebungen ist kaum zu erwarten, daß sich jemand finden werde, den bisher »usgedeckten Psahlbau, dessen Charakter sich in der bisherigen Aufdeckung als ein ziemlich gleichförmiger etmic« und der burch eine ungemein reiche Collection zur Genüge repräsentiert ist, weiter zn verfolgen, zumal die betreffenden Kosten durch die von Jahr zu Jahr sich steigernden Grnndentschädigung«,nsprüche der Parzellen-besitzet bedeutend erhöht werden. Obrool diese da« von ihnen in Anspruch genommene Tetrain in einem für die weitere Kultur viel geeigneteren Zustande rückerhalteu, so pflegen sie doch Forderungen für die Benützung von Grund unb ©oben zu stellen, bie oft dra Werth der ganzen Parzelle weit übersteigen. Bei solcher Sachlage ist wol wenig Aussicht vorhanden, daß sich ein Privater oder eine Anstalt zu weiteren Nachgrabungen, die denn doch, wenn sie einigen Erfolg haben sollen, im größeren Maßstabe in Angriff genommen werden müßten, herbeilassen werde. Es ist zwar in jener Notiz angeführt, daß Heuer in der Nähe van In n ergo r»z bei den Kulturarbeiten auf dem Moore vorhistorische Gegenstände, die mit jenen bei Brunndorf identisch find, aufgefunben wurden. Ein in jener Gegend auf einem Acker bei M o o «t h a l von einem Bauer gemachter Fund war ein sehr schöne« polierte« Serpentinbeil. Da«felbe ist durch die gütige Vermittlung de« Herrn RealitStenbefitzu« Kot» nik von Vcd in den Besitz de« Lande«mufeum« gelangt, in dessen Sammlung von Steinwaffen e« den ersten Platz einnimmt. Die an jener Fundstelle vorgenommenen Nachgrabungen gaben jedoch keine Anhaltspunkte dafür, daß dort ein Pfahlbau bestauben habe, obrool für jene Gegenb schon im Jahre 1854 auf Gtunb der vom verstorbenen Eifenbahn-» Slationsches Gurnig gemachten Funde von Gerüchen auf der Steinzeit die Verrauchung ausgesprochen wurde, daß sich bort Pfahlbauten vorfinden dürften. Man hat e« auch nicht unterlassen, die dortigen Torfstecher und Grundbesitzer auf den Fall ähnlicher Vorkommnisse aufmerksam zu machen unb für die Anzeige und Abgabe solcher Funde Belohnungen in Aussicht zu stellen. T« ist bisher jedoch dem 8anbt«mufeum über weitere dafelbst gemachte Funde keinerlei Andeutung zugekommen." — (Aus den Nachbarprovinzen.) Der beliebte Lnstfpieldichter Julius Rosen hat seine Sommerfrische in Pörtschach verlassen und in Klagensurt sein Winterquartier genommen. — Graz beherbergt soeben den Advokatentag; gestern fand ein Diner in den Restauration»» Lokalitäten am Hilmerteid) statt. — DaS auch in hiesigen Musikkreifen bekannte Künstlerpaar Popper-Men ter wird in den Tagen vom 6. bis 15. Oktober in Agram konzertieren. — (Landschaftliches Theater.) Laibach den 25. September. J. B. Der gestrige Abend bot eine Seltenheit: Die Aufführung eines deutschen Lustspiels inmitte dreier französischer Stücke. Den Gästen gehört der Borrang. Wäre auf ter Assiche nicht zu lesen, daß Mlle. H4-töne Scrivana und Mlle. Rose L a c r o i x vom TheLtre Vaudeville in Paris mit Mr. Julien DeSchampS vom kais. russischen Hoftheater in St. Petersburg sich zum Geft« viele zufammenfantien, würbe man eher glauben, daß sie eit jeher beisammen waren und theatralisch eine Seele tu drei Körpern wirkte. Das ist mehr als Zusammen-spiel, bas ist Zusammengehörigkeit. Wenn wir auch galant sein und den Damen, unter diesen Mlle. Scrivana den Vorzug geben wollen, so müssen wir doch zugestehen, daß Mr. DeSchampS von dem wahren französischen esprit dramatique angehaucht und im flanfce ist, auch eine flache Sauserie wie 1’homme-femme zur Geltung zu bringen. Bon den drei uns vorgeführten französischen Autoren erfreut sich Mr. d'Hervilly des größten RuseS, dessen (tomübie, jedoch, hier mit „le bibelots“ bezeichnet, den vollen Titel mit „an collectioneur enragö de Bibelot“ führt. Warum diese Verkürzung? Der Farceur Mr. Dreyfns ist ein in PariS nationalisierter Dentfcher und Mr. T h i b o n st, der Verfasser der leicht geschürzten Lomödie: „Un man dans du coton" ist kein Professor Thibant, weder der RechtSgelehrte „Anton" noch der mathematische Schriftsteller „Bernhard", Bruder deS ersteren. Alle drei französischen Einakter, welche ihren Weg auf die deutsche Bühne gefunden haben, wurden lebendig abgespielt und so fein pointiert, daß sie nicht bloS einen succ£s d’estime, sondern einen succoB brillant avec vive acclamation für alle drei Darsteller erreichten und Hervorrufe einbrachten. DeS Applauses wäre noch mehr gewesen, wenn im dritten französische« Stücke die Neckereien deS nicht in der W o l l e, sondern in der Hölle befindlichen Ehemannes nicht endlo» gedehnt und manieriert wären, ohne motiviert zn (ein. Die sonst schöne Sprache der Mlle. Scrivana, deren Spiel Talma'» Manier streift, ward im Affekte sprudelnd. Im Deut-fchen wurde, um den Uebergang zu erleichtern, ans französischer Grundlage geblieben und da» nette Lustspiel: „Feuer in der Mädchenschule," nach dem Französischen von «einecke, zur Aufführung gebracht. Adolf Reinecke ist ein braver literarischer Nachfolget seine» berühmten Vorfahren Johann Fried. Reinecke, der ein ausgezeichneter tragischer Schauspieler und Regisseur deS Bondinischen Theaters in Dresden war. So schwach baS „Feuer" in der Mädchenschule angelegt ift, so verbreitet eS doch Lickt und Wärme, welche die französisch gestimmten Zuseher elektrisierten. Bon Len Schauspielern kann bloS die Leistung dei Fräulein 9t. Butze lobend erwähnt werden. Die Herren schienen mit den fran,»fischen Schauspielern nicht rivalifieren zu wollen; das «leeblatt Werner-Wurm- Wagner spielte und bewegte fich steif, matt und trocken; insbesondere kann den Herren Wurm und Wagner derzeit noch »icht die Berechtigung zuerkannt werden, in LonversationS» stücken hervorragend auszutreten. Einem Theile des Publikum» ist Herr Direktor F r i tz s » e durch Vorführung der franzvfischen Schauspieler sehr entgegen gekommen, jedoch ist dieser Theil, wie das leere Haus bewies, spärlich, dem Französischen wurde wenig Sympathie entgegengebracht. Den drei französischen Koryphäen rufen wir zum Schluffe zu: Vous avez raison, d’avoir embrasser la carriere drama-tique, continuez ä epouser les planches! Eben verkündet der Theaterzettel auch für heute zwei französische Reprä sentationen. Wir wünschen, daß dieselben mehr besucht «erden als gestern und blitzartig Einschlägen. Ende gut — alles gut, — machen wir vorzüglich auf das Schlußstück: „Lord I Watterproof ä Graz“ aufmerksam, welches durchgreifenden Effect macht. Anflug, vereint mit dem (Beifit geselliger Bildung und well» männischen Taktes, wird ihm die «rast geben, das Trockene intereffant, das Schwierige leicht zu machen, den wissenschaftlichen Unternehmungsgeist anzufachen, um denselben bald anzuspornen, bald aber maßvoll die Zügel anzulegen. So unleugbar demnach die pädagogischen Boitheile bei einer solchen Haltung des LehrerS sind, ebenso nachiheilig find die Folgen jener Spott- und Schmähsuchl, die manche Lehrer gegenüber dem zart aufkeimend jugendlichen Geiste verschulden und leider häufig in den vier Wänden der Schule spurlos verhallen, indem fit einigen Schülern angeblich moralisch-intellectuelle Fehler der Natur in liebloser Weise in Eegenwart der ganzen Klaffe Vorhalten, bei ändern aber ebenso scheinbare natürliche Borzüge des Geistes empor schrauben. (Fortsetzung folgt.) Witterung. Laibach, 25. September. Morgen- dichter Nebel, dann größtentheils heiter, schwacher SO. Wärme: morgen- 7 Uhr + 4'4\ nachmittags 2 Uhr + 140° C. (1876 + 18 9°; 1875 + 12 0« 6.) Barometer im Fallen, 734 23 mm. Das gestrige Tagesunttel der Wärme + 8-6, um 5 3' unter dem Normale. Unterrichtswesen. (Fortsetzung.) Fürwahr, glücklich ist jene BildungSanstalt, in welcher dies« (Seist waltet; und doch bildet der Abgang dieser ledig lich auf die Objekte gerichteten Thätigkeit, der Mangel deS freien, unbefangenen Erfassens der verschiedenen Wissens objette die wundeste Seite unseres UnterrichtSwesens, die Einfalt der Natur schwindet auch bei den Schülern einem Lehrer gegenüber, der sich um die verschiedenen Verhältnisse deS Lebens gar nicht lümmert, welcher der Schule nicht d-S Gepräge eines geistigen Familienkreises auszudrücken versteht, wo die Schüler nicht in niedriger Ambition, Ion dern in edlem Wetteifer vorwärts streben; deffen Leben sich nicht in den feineren geselligen »reisen jenen Takt, jenes maßvolle Zurückhalten, jenes edle Wohlwollen, das sich doch nichts vergibt, ungeeignet hat, welches vou unendlich großem Belang ist in der Behandlung der Jugend und dennoch von dem Universitätskalheder nicht angeeignet werden kann; deffen (Leist, ganz und gar auf Meinungen, auf entfernte Begenpände gerichtet, keinen Sinn bat für Pflicht und That und nahe liegende Berhältniffe. Dieses Wefen des LehrerS pflanzt Unwissenheit, Unbeholfenst in unsere wichtigsten Angelegenheiten und Dumme Vorliebe für Wissen und Kenntniffe. Tiese starke Aufmerksamkeit sür Meinung tu zeugt Stolz und Anmaßung, welche Roheit und Härle deS Herzens zur Folge haben. Damit diese Unbifangenheit und Einfalt der Natur, so wie sich dieselbe im Spiel, in der Familie, im geselligen Leben deS «indes äufjeit, namentlich bei jenen Schülern, welche dem trauten heimischen Herd entzogen sind, euch als Grundlage des Unterrichte« gewonnen werde, so muß der Lebt« dem Schüler, wenn nicht schon mit väterlicher Liebe, so doch mit einem seinen pädagogischen Takt und mit rnög lüstet ««seine im Lob und Tadel seiner moralischen und intellektuellen Anlagen entgegen kommen und sich, wenn nicht schon die Liebe, so doch ein gewisse« Zutrauen seiner Zuhörer zu erwerben bemühen. Die Liebe zum Lehrer wird sich mit dem Gegenstände selbst, welchen er behandelt, «ms tos engste verbinden, edler Wetteifer, frei von jeder vos> heit, Lpott und Schmähsuchl, jeder rohen Schadenfreude gegen Minderbefäbigte. erhebt die Klaffe, und jene« Herr, liche Schauspiel, das uns in der weltreformierenden Religion der Liebe und des idealen Schwunges geboten wird, wieder, holt und setzt fich fort auch in diesem kleinen «reise. Die Jugend ist die Zeit der Ideale, einer stets regen und lebendigen Phantasie; auch der Lehrer muß im «ampsr teS LebenS die gefährlichen Klippen meiden, an denen sein den großen Jniereffen wahrer Menschendildung gerichteter, sür Ideale empfänglicher Sinn Schiffbruch leiden könnte; denn nur jo wird et sich dem jugendlichen Geiste onfchmie. gen können, nur jo den weist des geselligen Lebens auch sür die Schule heranziehen und so jene Kluft, welche die Schule dem Leben zu entfremden droht, mildern und der Schule dt6 Lebens näher bringen; dieser edle, poetische ~~ Druck von Jg. v. üleiumaor * Fed. Samberg. Angekommene Fremde am 25. September. Hotel Stadt Wien. Ritter v. Scarpa, Agent, Triest. Schmied, *fm., Bregenz. — Wi dner, Kaufmannsgattin, Hall. — Bvhalsch, Wien. - Hortnag, «fm., Innsbruck. Hotel Elefant, v. Gutrath, Wabnbeamter, Bruneck. — Mrak, Pfarrer, Eisnern. - @iaf Margheri, Rudolfs-werth. — Graf Deyrn, k. k. Major, Preßburg. — Len-gyel, «fm., Stufet. — Dr. Dollen^, Jnnerkrain. — Frau Grebenz, Reisniz. — üeceleky, Bahnbeamler, Paris. — Moser Mai io, St. Veit. — Doienz Anno, Nußdorf. — Skusca, Kaplan, Ratschach. Kaiser von Oesterreich. Pirz, Neumarktl. — Bazell, Schweizer. — Allen, Scharfenberg. Mohre». Jstenich, Kram. — »irbauer Elise, Borize. Verstorbene. Den 23. September. Joses Skubic, Inwohner, 69 I., Zivilspital, Altersschwäche. ®en 24. September. Margaretha Burijak,Katsch« letekind, 3 Mon. 21 Tage, Moorgrund Nr. 10, Atrophie. Katharina Petrik, Dnstitutsarme, 77 I., Kolesiastraße Nr. 19, Entkräftung. türkische Angriff am 21. auf Cerkovna wurde gänzlich abgewiesen. Die Türken wiederholten den Angriff am folgenden Tage nicht, sondern zogen fich zurück. Auf dem Wege von Plewna nach Sophia stehende russische Kavalleriekorps führten zwei Re-cognoscierungen aus und vernichteten am 20. bei Rachita drei türkische Schwadronen; am 21. hielten sie bei Temin den Vormarsch türkischer Infanterie« titolonnen auf, beobachtenden Posten beziehend. «onstantinopel, 23. September. Ein Tr« tegramm Mehemed Ali Pascha'« meldet, daß die Tütken, gegen Bjela vormarschierend, fich den ruf» fischen Lerschanzungen näherten, woselbst nachmittag« ein mehrstündiger Kamps stallfand. Ein Telegramm vom 22. September meldet, daß der gegen Plewna mit l'ebenemitieln und einem MunilionStranSport marschierende General Ahmet Hutzi zwei Stunden vor Plewna, im Dorfe Denik, eingetroffen ist und daselbst auf 15 Bataillone Raffen stieß, die nach einem Arlilleriekampf zurückgewichen find. OSmaN Pascha berichtet, daß Hutzi am nächsten Tage den Vormarsch fortfetzte. Suleiman meldet, daß während de« fortdauernden Artilleriekampfe« im Schipka« Paffe die feindlichen Befestigungen beschädigt wurden; die Ruffen sollen Mangel an Lebensrnitteln leiden. Nach der neuesten Methode werden schmerzlose Zahnoperationen nicht wie bisher mit Thloroform-Narkofe, sondern unter (Einfluß des außerordentlich angenehm wirkenden (MllM-IMÄ vorgenommen vom Zahnarzt Paichel an der Hradeczkybriicke Nr. 2. (479) 3-1 Gedenktafel über die am 28. September 1877 stattfin< denden Licitatianen. 3. Feilb., Stonii'fLe Real., Tschernembl, BB. Lscher-nembl. 3. Feilb., KruLii'sche Real., St. Veit, BB. Wip> pach. — 3. Feilb., Kompare'sche Real, Möttling, BB. MBtt. ling. — 3. Feilb., Srnrekar'sche Real., Möttling, BG. Mvtt-ling. — 8. Feilb., Gras v. LantHieri'sche Real., Wippach, —6. Wippach. — U. Feilb., iHom’sche Real , Meietle, BG. Tschernembl. — 2. Feilb., Anzelc'sche Real., Studenz, BG. Laas. — 2. Feilb., Pupar'sche Real., 8e8njake, BG. Saas. 2. Feilb., Miheliii'sche Real., Gemii, BB. Möttling. — 2. Feilb., Zalar'sche Real., LeSnjake, BB. Saas. 2. Feilb., Zakrajsek'sche Real.,. Broßoblak, BG. Saas. 2. Feilb., Skinder'sche «cal., Cirje, BG. Gurkseid. — Reo ff. 2. Feilb., Skerl'sche Real., KruÄe, BG. Saas. — 2. Feilb., Telhar'sche Real., St. Peter, BG. Adelsberg. - 1. Feilb., Zele'sche Real., Rod.'ckendors, BG. AdelSberg. — 2. Feilb., KttauS'sche Real., Raune, BG. Laas.— 3. Feilb., Sabec'sche Real., Zagorje, BG. Feistri». - 1- F-»b.. Fatur'sche Real., Bätsch, BG. Feistriz. _________________________________________ Lustgases Für ein elternloses, sechs Monate altes Kind, männl. Geschlechtes, wird eine menschenfreundliche Familie, die sich dessen annehmen wollte, gestickt. Gefällige Antröge erbittet man bis 1. Oktober l. I. unter K. 8. Nr. 6V poste restante Agram. (477) 2-2 t jeder und heftigster Art ww • beseitigt dauernd das be- rühmte Pariser Lltowi, wenn kein anderes Mittel hilft I Flacon & 50 kr. bei Herrn Apotheker Blreelilt*» (390) 6-6 Wiener Börse vom 34. September. Staatsfonds, i tseit, j | Pfandbriefe. ectb| m« 5perz. Äentc, öft.Pav. 64 < bto. Dto. öy. in Silb. 67 e von 1860, Öfünft,, 119-50 PrLmiensch. v. 1864 . 134 - 64 45 64'60 Allg. öst. öob.«<6rcbit. 1C3-— ioS'^ 67 10 bto. in 38 0............. 88*76 $9'^ 97 46 97*5} 90 60 WW e von 1864 .... 108 —1108 50 Nation, o. W..................... e von 1860, ganze 111 «5 118 — Ung. )öob.*4tet>itunft. 1K0 — 134 50 Theater. Heute (ungerader Lag) bei aufgehobenem Abonnement: Zweite unb unwiderruflich letzte außerordentliche Gastvorstel> lung der Mitglieder des französischm Lnsernble-BastspieleS Mlle. Helene Ecrivana und MUe. Rose Sacroix vom TheLtre Baudiville in Paris; Mr. Julien Deechankps vom kaiserlich russischen Hostheater i» St. Petersburg. Le Piano de Berthe. Com6die en 1 acte de Mr. Barriere. Hierauf: Domestikenstreiche. Schwank in 1 Act von«. Bittner. Diesem folgt: Kur märker und die P i c a r 6 e. Vaudeville in 1 Act von Schneider. Zum Schlüsse: Lord Waterproof ä Graz. Pochade en 1 acte de Mr. J. Deschamps. Telegramme. Budapest, 25.September.(Fruchtbörse.) Prima« Weizen, per Meterzentner 80 Kilo effektiv wiegend, kostet 12 fl. 40 tr., Mittelforten unver. ändert; Usance-Weizen 11 fl. 10tr.; Umsatz 10,000. Petersburg, 24. September. Aus Gorni-studen wird vom 23. d. M. offiziell gemeldet: Der «erleget: Ottomar Bamberg. Ornndent.-Obl. Eiebenbürg. ttngarB Actien. 6ngt Dc|t. JBantgefcUl. . Union-Sunt . . . . Berl«hr»banl. . . . «II»Ib-«-hn . . , Äott üubtoigbabn > teil. 6lif.-i)ai)n Äeif. jjt, 3cfe|«b , Btaateba^K . . . Bäbbatn ........... 75 75 76 — Prioritäte-Obl. | llrauj 3ofef««t8 -5 818-60 156 —1180-- 745 - 760 - 866— 8-8-- 87-50 67-75 100.- 101- -119—!ll9 50 849 85 149-50 180—,180-60 136 — 137 870-50 ,71— 74-j 74 rr 87-60 86 751 8076 Lose. Ärebit • iofe . . iKabotfi. tiefe . Weohe. (3UIton.) Augsburg 100 Marl gtantf. 100 Wart . . ^onbcn'lo’iBfb. 6tcrt. Pari« 100 »tanc» Manzen. Äet(. »ittnj-SDncatcn 80»öranc«ttu4 . . . . Deutsche Reichsmark Silber . . 165 — 13*60 67 85 117 76 46-85 6M 9 44 58— 104 80 89 ^ 87-1 llSf, 13 D» itftb 6 66 8-46* 681» Id*'*® Telegrafischer Kursbericht am 25. September. Papier-Rente 64 10. — Silber-Rente 66 55. — [, Rente 74 26. — 1860er StaatS-Anlehen 11175. — ® actien 848. — ftrebitactien 206 50. — London H7 öa Silber 104-70. — Ä. k. Münzvukaten 564'/,. — Stücke 9 45. — 100 Reichsmark 58—. Für die Redaktion verantwortlich