MUMN Des Titus Dio Kaßius Kokkejanus ehemaligen Bürgermeisters in Rom Erster Band, welcher die ersten neun Bücher, oder die Geschichte des Julius Kaesar enthält. c«/o, /«/Z«, e rrnc«, / 7«, , rnr Arnes«, ^>scs,, Z», ^«e e» r» ^»e-Z« ^«e^o/ö, /-«/Z-r-rro,. 0L .. . ..---77!-,».:-^..... - Leipzig, im Schwickertschen Verlage, 1786. Des Titus Dio Kaßius Kokkejanus ehemaligen Bürgermeisters von Rom Jahrbücher Mmscher GWchte, von der Ankunft des Aeneas in Italien, bis auf die Regierung des Kaiser Alexander Severus Aus dem Griechischen übersezt und mit Scholien versehen von Abraham Jakob Penzel. -. Zweyten Bandes erste Abrheilung Geschichte des Julius Kaesar oder des Kaßianischen Textes sechs und dreyßigstes bis fünf und vierzigstes Buch. 1«, ca/ö, /n/lnce,, , cnnrnmo,, er» xocar, /or e» r« ^a///d v?' -.'.'. ...u^.. Liru N2.^3>jr'.' NL'.!> . -: .,...> <->X- ° - » .' - . > ... . . il. » ? -. ? °..: .. . -. '. ^<. - .. . .- .' - r >''rUr--v- jiii An den Groß-Fürsten. Geschichte jener merkwürdigen Revolution, wodurch die erste Republik der Welt verwan¬ delt zur Monarchie ward, konnte nicht von mir beschrie¬ ben werden, ohne nicht einleuchtend die Vorzüge der Monarchischen Regierung vor der Republikanischen einzusehen; ohne nicht meinem Herzen den frommen Wunsch abzunörhigen, jeder Staat der Erde möge sein wahres Bestes einsehen lernen, Verzicht auf jenes Unding, das süßklingende Wort Freyheit, thun, und sich von Herzen dem Monarchischen Zepter unterwer¬ fen, für den Gott ihn erschuf. Nicht Unterdrücker feines Vaterlandes, nicht Tyrann war Casar; er befreyte selbiges von den zehn¬ fachen Ketten, so ihm die aristokratische Hyder ge¬ schmiedet. Aber, um sie zerbrechen zu können, musten diese Ketten, was die Fabel vom Demant sagt, er- weicht im Blute werden. Trauriges Schicksal des Patrioten, der ein Zehntel seiner Mitbürger, über¬ liefern dem Schwerst muß, die neun übrig gebliebe¬ nen Theile glücklich zu sehn. Den Weg zum Lander beglückenden Thron, brau¬ chet Sich PAUL PETROWITZ, durch kern Blut und durch keine Leichen zu bahnen. Glück¬ liches. drcymal glückliches Reich! das du ehrwür¬ diger und mächtiger bist, denn es ehemals Rom war, dem der Himmel Ihn gab. Er wird alles für dich seyn, was Cäsar für Rom war, ohne daß Aheno- barber und Scipionen Ihn zwingen, sich selbst, um Dich glücklich zu machen, in Deiner Einwohner Blute zu baden. Schreiben «n den Herrn Hauptmann Freyer in Warschau. Statt einer Vorrede. /^^ie waren, mein werthester Freund, der erste, mit dem ich mich, vor nunmehr acht Jahren, wegen der Übersetzung, unterredete, die endlich jetzund Sie und das Publikum empfangen, und Sie waren gütig genug, mich zur Vollendung derselben, mit allen erforderlichen Hülfsmitteln großmüthigst zu verseh». Sie wissen, daß ich im Julius 1778 Warschau, nur in der Absicht verlies, um einsam auf dem Lande zu leben, und alle Stunden, die mir der Unterricht eines jungen Kavaliers übrig lassen würde, dieser Arbeit zu schenken. Weil ein achtjähriges Kind, den Unterricht seines Hofmeisters wohl nicht den ganzen Tag über braucht, so durfte ich mir schmeicheln, diese Stunden würden zahlreich und viel seyn. Aber so dachte die Dame, deren Sohn ich zu unterrichten die Ehre hatte, nicht. Gegen meinen Willen, ward ich also gezwun¬ gen , nach einem halbjährigen Aufenthalt, mein Dorf zu ver¬ lassen , und mich hieher zu flüchten, wo ich bald in so viel an¬ genehme und unangenehme Geschäfte verwickelt ward, daß ich drey Jahre hindurch an meinen Raßius gar nicht den¬ ken konnte. Es sind nunmehr beynahe vier Jahr, daß ich die Stellen, so ich bey der hiesigen Akademie bekleidete, verlohr, und darauf auf ein Landgut des Kron-Unter-Truchseö Grafen Soltyck gieng, wo ich drey ganzer Jahr in der beneidens¬ würdigsten Muße lebte, die ein Gelehrter sich wünschen kann. In diesen drey Jahren habe ich meinen Kaßius vollendet, und sehr viel über die kleinern geographischen Schriftsteller Grie- chenlands gearbeitet, die ich, wenn Gott Leben, Gesundheit und gutdenkende Verleger bescheert, mit nächstem heraus zu geben gedenke. Ueberzeugt, daß das Bücherschreiben, wenigstens das phi¬ lologische Bücherschreiben, eitel und unnütz sey, und nie an¬ ders denn Finanzoperation behandelt zu werden verdiene, war im Jahr 1778 mein Vorsatz nur der, den Kaßius so hurtig als möglich zu übersetzen. Üeberdem besaß ich in diesem Jahre fast kein einziges Buch, außer die von Ihnen empfangenen, und ich hatte, auch den allerbesten Willen vorausgesetzt, mich doch darauf einschranken müssen, treu und richtig zu übersetzen, und die Fabrizischen Noten mit Geschmack zu excerpiren. Lei¬ der war aber auch dieses nicht einmal mein Wille! zum Glück indessen habe ich 1778, nicht mehr denn das z6te Buch über- fezt. Der dreyjährige Stillstand, den ich gegen meinen Wil¬ len mit dieser Arbeit zu Krakau machen mußte, hatte den Nutzen, daß ich in meinen wenigen müßigen Stunden meinen Schriftsteller las, aufmerksam und oft las. Wie ich 1782, mit dem sieben und dreyßigsten Buche diese Arbeit wieder zur Hand nahm, war ich mit dem Geist meines Schriftstellers in¬ niger vertraut und bekannter geworden. Auch that ich da¬ mals sogleich auf alles Eilen Verzicht; beschloß aber meinen Schriftsteller mit keinen überflüssigen Noten zu überhäufen, sondern dem deutschen Leser nur blos Auswahl der Fabrizischen vorzulegen. Die Einsamkeit, in die ich nachher auf dem Gute des Grafen Soltyck gerieth, änderte auch hierin meine Gedan¬ ken, und ich fieng, vorzüglich mit dem vierzigsten Buch, an, den Kaßius überall mit andern Quellen der Römischen Ge¬ schichte zu konferiren. So bekannt diese Quellen auch sind, schienen sie mir doch nie von neuern Historikern genau genug gebraucht zu seyn, so daß ich glauben durfte, durch Noten die¬ ser Art, einem künftigen deutschen Geschichtschreiber Roms,— vielleicht daß ich dereinst dieser selbst werde, — nicht unnütz vorgearbeitet zu haben. Als ich vor vier Jahren dem Verleger, mit dem sechs und dreyßigsten Buche den Anfang meiner Arbeit überschickte, wußte ich die Mängel und Gebrechen desselben fast eben so gut wie izt; allein es waren ganz besondere Ursachen, die eine Umar¬ beitung damals unmöglich machten. Als ich darauf vor XI tzi-ey Jahren das nehmliche Buch abgedruckt erhielt, schämte ich mich meiner Arbeit sosehr, als nur irgend ein Schriftsteller der seinigen sich schämen kann. Da ich eilf Bogen unmöglich umdrucken lassen konnte, so begnügte ich mich Verbesserun¬ gen und Zusätze dem Herrn Verleger zuzusenden, die auch derselbe schon in vorjähriger Ostermesse gehabt. Diese Ver¬ besserungen würden im Abdruck fünf bis sechs Bogen betragen haben. Da nun dieser erste Band ohnehin stark genug gewor¬ den , so hat Er sich nicht entschließen können, sie jezt mit ab¬ drucken zu lassen. Uebrigenö ist so mancher Recensent der ein Buch nur aus den ersten Bogen beurtheilt, daß ich es mir zur Pflicht mache, hier wenigstens die Quinteßenz jener weitläuf- tigern Verbesserungen mitzutheilen- Ich werde mich so kurz als möglich fassen, und völlig jenen Plan befolgen, den uns Herr D. Semler in seinen vortreflichen Vorreden zur allge¬ meinen Weltgeschichte vorgezeichnet. S. 14. N. 9. nicht Gordyene sondern Mesopotamien, plmarch x. 512. ä. — N. io. die Stelle plurarchs ge- hört zu §. 8. plutarch erzählt es nicht als Wahrheit, son¬ dern nur als eine von den Neidern Lukulls ausgestreuete Sage, der auch in der That die ganze Geschichte widerspricht. N. 19. plmarch p. zog, nennt allerdings einen gewissen Sertilius im Heere Lukulls, und es ist wahrscheinlich, daß es derKaßiani- sche sen, man kann aber darum nicht sagen, Plutarch meine den nach Selevkia abgeschickten Gesandten SexkiliuS. — N-26. das Treffen welches Kaßius §. 5. beschreibt, ist das am Arsa¬ mas. plur. x>- 51 z. Es fiel zur Zeit der herbstlichen Tag- und Nachkgleiche vor, und weil sich um diese Zeit in Armenien der Winter anfangt (du Monier in den d^ouveaux momoi- res äes l^liKons 1.III. p-z z) so hinderte dieses, nicht aber er¬ littener Verlust, den Lukullus, aufArtaxata loszugehn. — N- 29. nicht im Sommer, sondern ganz spät im Winter ist die Bela¬ gerung von Nisibis angefangen worden. Der Arsamas fließt mindestens 60 Meilen von NrstbiS, und hier standen die Sol¬ daten ja noch Oktobers Anfang. — S. 29. §.8. Am Rande muß es heißen 687. Tigranes kam der Stadt nicht zu Hülfe, XII well er ihr nicht zu Hülfe kommen konnte, nicht aber, weil er sie für unüberwindlich hielt; und seine Progressen fallen nicht in die Zeit der Belagerung von Nifibis, sondern das Jahr darauf, da die Rebellion in Nisibis war. — §. n. Mithradat war in der Schlacht am Arfanias persönlich zugegen, er kann also un¬ möglich um die nehmliche Zeit den Fabius und Triarius geschla¬ gen haben. Dio anticipirt die Geschichte dieses Jahr, und 9. und 10. gehören zu 686. nicht 687. — S. z?- N. iz. Talavra, eine kappadokische Bergvestung gegen Armenien. — S-4l. Z.6. Die Geschichte gehört zu 688, nicht zu 687- S.4?. Not. 6. es ist sehr begreiflich, wie sie ihn desPompejuS wegen loögelassen. Die Gesangennehmung des KlodiuS fallt in 687; und 688, da PompejuS gegen sie kommandirt wird, geben sie den jungen dreyßigjahrigen Mann, der sein Anver-, wandter war, los. Vergl. trarsls D. IH. p. izz. — N. 59. im Zonaras suche man kein Fragment Dions, er ex- cerpirte den plut. p 6z 1. — N.62. setze noch hinzu, daß er derVestris der römischen Welt war. Mükrob- 8atur. ll. io. am Ende. — S. 7z. Note. Nicht drey Tagereisen, sondern ausdrücklich vierhundert Stadien nennet Plutarch. — N. 91. anstatt i; hats)lutarch p.6zs. a. 16.und 6. anstatt 2z nur 24. Die Zahl 16 ist aber im Plutarch fehlerhaft und muß in 15 korrigirt werden; denn fünfzehn hat Zonaras, der in dieser ganzen Geschichte den Plutarch, nicht aber den Kaßius kompilier.— N. ioo. Die Stelle ist allerdings richtig über- sezt- Das irgend etwas fo vor das Forum des Volks gehörte, war eben das, N6 guis Isgibns kolusrstur. Das Ende hatte vielleicht aber besser so gelautet! er fügte dem Gesetze die Einschränkung hinzu: es solle darüber durch ein Gsnaruskonsulmm erkannt werden, wel¬ ches das Volk gezwungen seyn sollte, gut zu heißen. Kaßius verschweigt aber den Hauptpunkt des Gesetzes, den uns AskoMUS aufbehalten. Das 8snatus conlultum welches Dispensen ertheilete, muste mindestens von zweyhundert Raths¬ herren unterschrieben seyn, da sich die Herren vorher, unter einander griuatrm diese Gefälligkeit erwiesen. — S. 86. Z. 4, XII! allgemeiner Beyfall, vielleicht des Ritterstandes, aber ganz gewiß nicht des Volks. Leset Valerium Maximum II- VI. Z. und Plinius Viktor. Nkw. VH. ZO. — S.90. Note"/, sie ist nicht anders, denn durch einen einzigen Querstrich zu kor- rigiren. — N. n 2. allerdings irrete Fabrizius, wenn er meineke, Manilio sey der Prozeß wegen Srimmgebung der Frey- gelaßenen gemacht worden; nicht wegen des, sondern wegen untergeschlagener Gelder. Man sehe plurarch p. 865. e. ä. aus dem KaßiuS zu verbessern. In der Uebersetzung habe ich übersehen. Dio sagt: Kikero habe sich den Anschein gegeben, gezwungen worden zu seyn ; er hat sich aber nicht den Anschein gegeben, sondern ist rvürklich von den Zunftmei¬ stern gezwungen worden. — S. 96. Not a. Plinius VII. zo. und plucarch 9.641. o. setzen diesen Besuch nach geendigtem mithradatischen Krieg, aber allerdings ist StrabonS Nachricht wahrscheinlicher. Pogrpejus, ba er die littsi Ls laursatas er¬ hielt-, befand sich in der Nachbarschaft von Petra, gieng von da zurück nach Amisus, nach Lesbus, Rhodu s und Athen.—- S. 99> N.! 20. Der Ort wo Lukullus und Pompejus zusam¬ men kamen, hieß Danala, im Gebiet der Trockmischen Ga¬ later. Strabo 9.1579. §.159. Da Lukull, unter demTrr- bunate des MemmiuS, nachRom zurück kam, Pim. 9. 517. b. x>- 77 z. c. und dieses in 688 fallt, so ist auch in dieses Jahr seine Zusammenkunft mit Pompejo zu setzen, — N. 124. sind auch würkiich nicht einmal andern, uns übrig gebliebenen Schriftstellern unbemerkt geblieben- Leset plutarch g 6 z 5.5. 6;6. a. vergl. mitGtrabo x. 1554. Die Lage des Berges, wo Mithradates postirt war, neben Dastira in der Provinz Akilisene, am Euphrat, welcher dieses Land von Klein-Arme¬ nien trennet; da Mithradat eingeholet ward, bevor er den Euphrat erreichte, so muß ihn Pompejuö in der Nacht die sei¬ ner Flucht folgte, eingeholt habe»,. Plutarch in seiner Erzäh¬ lung folgt sichtbar einem Pompejanischen Schmeichler. — N. iog. vergl. TacitUs III. 2 z. Zsiphümus Band III §. 107. (I^XV. i2.) — S. ro8- Z. 19. Dies Kommando ward von den Mosynöckern nieder gehauen. Strabo 9. r 54die XIV . den Soldaten des Pompejus Tollhonig vorsezten, den sie aus der Blüthe des Rhododendri verfertigten, guo lcLtsnt ssl- vL6, sagtplinius XXl. l z. und noch 1711. fand P Monier selbigen hier, auf seiner Reife von Erzerum nach Trebisonde, sehr häufig- Sehet ck I . III. ^>.924.— (N. iz2) Eben derselbe schreibt p. 27. Onnevoit ^uelgues rsllss ä Lnriguits c^us äans un villsAs nomms lLrr^a^, entrs Drivan er le mnnt^rLrat. I^'on croit gus ces relies ont ete tirsi. Ze I» ville ist ganz ungezwei» felt recht; den Kompilator Albertrandi hätte ich gar nicht anführen sollen. Er entlehnte diesen Namen, aus dem Re. gister des Mylius zum Orkelischen Atlas, und dieser beruft sich auf Iovinuin. Ein schöner Gewährsmann. Ueber Diofkmias lese man pe^stonel obssrvations ßsoxrLxlä- <^u6s^.6o. DaS^rosliumnoüurnumistnicht688, sondern 689. vorgefallen. — S. m. Z. 7. weißes Unterkleid, ist eine UeberseHersünde. Im griechischen steht das heißt aber nicht weiß, auch nicht, wieLreVierXl.p.279. solches ausdrückt uns tunigus mrM-'tre äs blanc, sondern weiß aufgefchlagen, mit einer weißen Tresse besezt. Vergl. Rubenius äs rs vsliiariL. 1^. I. 6.2.und n. Sülmassusaä Lolin, p 497. Ä. und sä Lcrcht. lällor. 1. l. p. 852. solches war die eigentliche Tracht der Persianischen Könige: zmr^ursLS tunicLs intextum srat sagt Rur- lius III. m. 17 s. Athenäus V. p. 215. c. A^enophon O^rop. Vili. lll. 17. — Note l g z. hier ist abermals ein greuliches Versehn. Ich verwechselte jenen Araxes, der sich in der Provinz Schirwan, d i. in Albanien der Alten, mit dem Rur vereinigt, und den schon Agathemerus r>. 2z 5. 6^o»or,. unter seinen heutigen Namen Rhos kannte, mit jenem andern minder bekannten Araxes, in der Nachbarschaft von Persepoliö, den Strabo p. 2001. beschreibt, und der aufder^,anwayschen Charte zwar gezeichnet, aber Namen¬ los gezeichnet ist — Note r z z. es ist unverschämt zu behaupten, und würden bey Kaßio unterschieden, da er¬ steres Wort ein «?r«^ ist; sollte ja kritisirt werden, XV so könnte man lesen, wiebeyXenophonexrop. VlU. III. 7. Es ist aber auch dies nicht nöthig, denn allerdings wer« den und promiieue gebraucht. — Not. 140. ist der nehmliche Fehler, wie Note i z z. zu korrigiren. Die Rede ist vom allgemein bekannten Bur/ (unter den neuern beschreibt ihn am besten der Jesuit Maze, der 1698. den pohlnischen Gesandten Gchurabeck von Schamachie nach Hiöpahan begleitete. Xlemoirss 6ss lvlilHon«. 1.III p. 424 legg.) der Armenien von Albanien trennt, und sich, nachdem er den Araxes ausgenommen, ins Kaspische Meer stürzt. Diesen, dessen Lauf Strabo x. 1436. §.27. beschreibt, ver¬ wechselte ich mit einem andern, von dem er p- 2021. sagt: daß er im Gebiete der Pasargaden, im sogenannten Hohl-Persien stoße.— Not. 141. nicht fünfzig, sondern hundert und fünf¬ zig hat Strabo x>. i;o2. §.87. — N. 141. Allerdings wer¬ den die Maßageten, von den Alten an die Ostseire des Kaspi¬ schen Meeres gesezt; allein die Byzantiner haben diesen Na¬ men nachher so sehr ausgedehnt, daß sie ihn sogar Europäi¬ schen Nationen jenseit der Donau geben. Leset Nikeph. Gre- goras cap. ck b.. VI. — Laoiükus Lhalkondylas B-III. S. 76 B-2. sezt zwar noch Maßageten ans Kaspische Meer, allein von ihm gilt, was Bollar (in /.amöemLom- mentLiiis 1^. Vtl. coä. 87. vom Theodorus Mecochica sagt: Veteres ^r-ieeorum äs cantilenas rekeit mil- ii«8 suäitas. Leset Gchlözern A. N. G. S. 277, T, und S. 288.— Not. 148. der Anfang des Krieges Pompeji mit Mithradat fallt in 689. — Note 15 z. kann wieder nur durch einen Queerstrich korrigirt werden. — S. 126. Z. i. Es war 690, da PompejuS den fliehenden Mithradat verfolgte. — Not. 15 5. von den Iberiern steht eine sehr wichtige Stelle im Laonikus Lhalkondylao B. Vllll. S. k 16. Man merke sich, zu S. 127. Z.2. daß sie nicht allein Alliirte Tigranö ge¬ wesen , plut. p. 5 09. a p. z iz. c. sondern sich auch, im Bk- thynischen Succeßionskriege mit Mithradat verbunden. Memnon beymphorius x>. Z78.— Not. 157. dieRaspi- scheu Pforten werden sehr gut beschrieben vom angeführten Band. b * XVI de la Mazd. Ul. p. 450.45 r. und 454' Ich werde aus¬ führlicher und besser von ihnen handeln, zum Liphilinus S. 719.— Not-!Z9. * phasts heißtleset peystonel x.64. Ueber den plutarch 6s lluminlbus, habe ich hier sehr unbesonnen gesprochen. Allerdings ist das Werkchen, noch weniger vom Plutarch denn die aber es enthält mit uiuer sehr schahbare Nachrichten, besonders zur Natur - undLitterärgeschichte; Geographie freylich wenig.— S. I zr.Z. 7- -rav «Tro^rs-L«», sagt Pompejus beym plutarch p- 64z s. Man sieht hieraus die oft gar unglaubliche Unwissenheit der Römischen Generale. Mithradat brauchte wahrhaftig in der Krimm keine Zufuhr, vielmehr war diese Provinz die Kornkammer aller seiner übri¬ gen Länder, die seinen asiatischen Staaten jährlich 1,800,020 Scheffel Getraide lieferte. Leset in Herrn Ebelings Hand¬ lungs-Magazin St. 2., den Aufsatz über den Rußischen Han¬ del, und einen Brief des P. du Bon in den d4ouvs?.ux ^ls M0ÜS8 äss lvllliion51'. I. 0. 18-19- — S. izr. Z. iz. ein Uebersehungsfehler, den man bey einigem Nachdenken, auch ohne den Text zur Hand zu nehmen, gewahr wird. Es ist so zu rektifiziren. Mitten im Fluß wurden zwo Reihen gemacht, deren eine aus der Reuterey, die andere aus den Lastkhieren be¬ stand. Durch diese, die Gewalt des Strohms brechende Rei¬ hen gieng die Infanterie mitten durch. Völlig eben so paßier- te einst Raestrr bell. grell. VII. z6. die Loire, und sein Griechi¬ scher Uebersetzer bedient sich hier der nehmlichen Phrase. — S. izr. Z.2O. der hier erwähneke Rambyses ist vermuthlich der pivsahade, den LIsouicp beschreibt: IVlemoirss äsr I'.lll. p. 937. er fällt unfern Scharat in den Kur. — N. 162. Im Persischen heißt der Raukasus lioulr-lcbreb, Königsberg. kruh Persisch mons. Hieraus hat ungezwungen Raukas entstehen können. Uebe.dem ist das nomen proprium des Kaukasus im Persischen äs) kaf, daher Ls- l Lev. XXIII. zg. e-^ daraus die Ausländer um desto eher einen Sabbath machten, weil sie sich einmal im Kops ge¬ siezt, daß die Juden am Sabbath fasteten. Vergl. Gchudt Jüd. Mcrkw. Th. II- B. VI. Hauptst. XXXIIII. §. 19. — Das Eitatum des Strabo steht p. 76z. m. U. 2115. nicht 56^ wieFabrizius citirk. — b!ierolo!/m:wiu8 heißtPompejuö aller¬ dings von dieser Eroberung, aber eö soll kein Lobspruch, son¬ dern ein Schimpfwort seyn-Note 207. Die beste und deut¬ lichste Erklärung darüber steht in Clemms Mathematik Th. II. S. 277. — Not. 2i2. Acht Städte sind ein Schreibfehler DionS, weil ich selbst eilfe sogleich ohne Mühe herzählen kann. Acht und zwanzig mochte wohl die rechte Zahl seyn ; aber für Palästina zwanzig? das wäre zu viel. Die historische Wahr¬ heit scheint eö so zu erfordern: In Rilikien, Aölesyrien und Palästina acht Städte, in Kappadokien und um Pontus zwanzig. —' Not. 210. Die Marschruthe so pltttarch den Pompejuö nehmen läßt, (und diesem Schrift¬ steller konform schreiben Dio, Appian und Plinius) streik tek mit der wahren Chronologie; man halte sich also an Jose- phum, der wahrscheinlich dem Strabo folgete; dennGtrabo siezt an einem Ort seiner Geographie, den Besuch beym Post- donius aonksKo bsilo, nicht eonkekks wie Plinius; und Strabo ist zuverläßig in der Pompejani- schen Geschichte höchst klaßisch. — Not. 21 g. die Einkünfte des Römischen Volks, sagt plntarch, beliefen sich vorher auf ZOva Myriaden Drachmen (8-L Million Thaler,) Pompejus erhöhete sie auf 85 00 Myriaden, d. h. Rom war vor den Sie¬ gen des Pompcjus nicht reicher, als jehund die Republik Ve¬ nedig, und nach denselben noch um ein gutes Theil armer, als der König von Neapoliö ist. Man sieht hieraus, wie übel bey den Römern hausgehalten ward, und wie alles in den Beutel XX der Privatpersonen fiel, sonst hätten die Herren und Blutigel der Welt, doch wohl mehr denn 9 Millionen Thaler Einkünfte haben müssen. — Note 215. plutarch sagt ausdrücklich das Gegentheil, vergl. p. 642. b. und p- 77z. b. e. Erlaubniß in die Stadt zu kommen, erhielt er nicht, dies verhinderte Kato, aber piso ward einstimmig zum Bürgermeister des kommen¬ den Jahres, d. i. auf 69z erwählt. Dieses wäre denn, mein theuerster Herr und Freund, die Quinteßenz jener Verbesserungen, die ich der Ausgabe mei¬ nes Kaßius zngedacht hatte. Ihnen habe ich auch noch einige Zusätze angehängt, die nicht so ganz eigentlich zur Ausklärung meines Schriftstellers gehöreten, und die von der Art sind, welche die Lateinischen Philologen gewöhnlich Exkursus nen¬ nen. Ich bläktre meine dem Druck bestimmten Blätter durch, und kann Ihnen folgendes daraus auszeichnen.— Zu Note 6. Geschichte des kretensischen Krieges. — N. 27. Nachrichten von Nistbis, aus neuern Schriftstellern und aus Münzen. — N. zo. Beyträge zur Geschichte des sogenannten Griechischen Feuers. — S.49 Z- ro. Ueber den Korsarenkrieg; desglei¬ chen zu N. 9z. — i ro. Einleuchtender Beweiß der Falsität der sogenannten Apophthegmen plurarchs. — N. i zo. Er¬ läuterung der berühmten Flucht Mithradaks, von Pontus, nach der Krimm. — Not. i zz. Gesammelte geographische Nacbrichten vom Araxeö und vom Kur-— N- 155. Ueber die Iberer. Immer sind sie von allen Geschichtschreibern ver- nachläßigt, und dennoch sind sie, ein, allen Geschichtforschern äußerst wichtiges Volk. — N. 157. über Kaukasische und Kaspische Pforten. — N. 171- Beytrag zur Geschichte des Pompejanischen Aufenthalts in Asien. Sie wird ja jedem Ge- schichtforscher, durch die, auf so vielen Münzen eingeführete, Lsra kompelrma höchst merkwürdig. — Not. 192. Ueber die Theokratien heydnischer Völker; zum Beweiß daß es nicht Juden allein waren, die sich einer so wundervollen Theokratie rühmen konnten. — S. 15 z. Z 2. Geschichte des Pompejani¬ schen Aufenthalts in Syrien; als eine Fortsetzung der Note XX! I7I. — N. 2iO. Ueber die Rückreise des Pompejuö aus Asien nach Rom- — Ich hatte dieser ersten Abtheilung, die ich Ihnen jetzund übersende, überdem noch verschiedene andere Anhänge beyge- fügt, die sie, meiner Vorauösttzung nach, den Lesern angeneh¬ mer und iutereßanter machen sollten. Ich will Ihnen sagen, worinnen sie bestanden. Es war l) Uebersehung der Lebens¬ beschreibung des Kaßius, die uns der seelige Reimarus am Ende seiner vortreflichen Ausgabe geliefert. Zweckens, Uebersehung der Elegie Aylanders, die ich eben so als von mir selbst gemacht, beurtheilt zu werden wünschte. Und end¬ lich drey Abhandlungen in epistolarischer Form, die ich vermu- theke, den Lesern meiner Uebersehung nicht unnüh zu seyn. Die eine über die Rechtmäßigkeit des Raesarschen Rrieges gegen Pompejus. Ehrenrettung dieses großen Mannes gegen die eben so bekannte als ungerechte Schmähung, daß er Tyrann lind Unterdrücker seines Vaterlandes war. Die andere, über den Zustand des-Handels, zur Zeit der bürgerlichen Rriege zwischen Pompejus und Rae- sar; und endlich die dritte, (nicht von mir, sondern von einem meiner Freunde,) über die wahre Gestalt der vom Rae- sar über den Rhein geschlagenen Brücke.— Diese leztere Abhandlung, war mit einer in Kupfer zu stechenden Zeichnung begleitet. (DieseAnhänge werden Siewürklich abgedruckt finden.) Dieß war das, was meiner Meinung nach zur gegenwär¬ tigen ersten Abtheilung des zweytcn Bandes kommen sollte. — Ich habe seitdem noch viele Werke gelesen, die mir vorher unbekannt waren, und aus denen ich Zusähe machen könnte. Es sind nicht sechs Monate daß ich die vortrefiiche Uebersehung der Briefe des Rikers an den Attikus, von unserm ehr¬ würdigen Reichard, oder die Kommentarien über KaesarS Kommentarien vom Herrn Hauptmann Roesch, oder Nasts KriegSalterthümer besitze. Ich habe diese beyden lezteren Schriften, vorzüglich aber die K^ommentarien, mit einer ganz unglaublichen Begierde verschlungen, und ich habe für meine eigene Arbeit ein sehr gutes Vorurtheil gefaßt, da ich gesehen XXll . - > — daß ich in verschiedenen taktischen Materien, eben so wie der Herr Hauptmann gedacht. Belieben Sie z. B. bey mir Not. 48a und 485, mit Rösch p-166. 167. 176. und tab. II. l^. 6. zu vergleichen. Eben dieses werden sie an viel andern Stel¬ len mehr finden. Vergleichen Siez. B. N. 47z, mit Rösch p. 146—^8z. Notezu. 512. mitRöschp rZ6—igy.und Note 886. mik lab. III. Kn. II-, denn ich kann und mag diese Vergleichung nicht fortsehen. — So habe ich, vieler anderer Kleinigkeiten zu geschweige», Not. 1^48- ein langes und drei, tes von der Lhara geschwazt, ohne die zu Karlsruhe 1769. ge¬ druckte Dissertation des Herrn Licentiat Weinmann zu Reutlin¬ gen : riötatu botaniao-critieus äs Lbara Laelaris, auch nur einmal dem Namen nach zu kennen; jetzund besihe ich sie selbst. Die Disposition meines Buchs bleibt so, wie sie schon vor sechs Jahren, Herr Oberkonsistorialrath Büsching, aus einem meiner Briefe, in seinen beliebten Wöch.Nachrichten, 1779« 19teS Stück vom i oten May angegeben. Das ganze zerfallt in drey Bande. Der erste enthalt nichts denn die wenigen Fragmente, die uns aus den ersten fünf und dreyßig Büchern übrig geblieben, von der ersten Ankunft des Aeneas in Italien, bis auf den Feldzug Lukullö gegen Mithradat. Der zweyce den Text Dionö, bis auf die Regierung des Kaiser Nero, und der dritte, die übrig gebliebenen Auszüge Tiphilins. Daß von diesem Werk der zweyte Band vor dem ersten erscheint, werden Sie wohl so wenig denn irgend ein anderer für Kakozelie halten. Wenn ich nichts, denn die Fragmente Dionö zu übersehen gedachte, so würde ich das, was ich jehund liefere, nicht den zwcyten, sondern den ersten Band genannt haben. Allein meine Absicht geht weiter. Ich wollte gern für Kaßius das was Freinsheim für den Livius thun. Ich will zwar alle die Fragmente getreu übersehen die uns Reimarus ge¬ sammelt; allein ich will auch zugleich in fünf und dreyßig Büchern eine Römische Geschichte selbst, und zwar ohngefehr so auöarbeiten, wie ich mir vorstclle, daß die Kaßianifche ge- rathen seyn würde, wäre sie bis auf uns gekommen. Diese muß nun natürlich den ersten Band ausmachen, allein es wäre XXIII unschicklich gewesen, mit ihr den Anfang meiner Arbeit oder auch nur den Anfang des Drucks zu machen. Ich muste mei- nen Schriftsteller da, wo er anfängt uns übrig zu bleiben, zu bearbeiten ansangen. Würdigt daö Publikum meine Be¬ mühungen einer geneigten Aufnahme, so wird dieser erste Band, nach dem Abdruck des zweyten und dritten gleichfalls unter die Presse gegeben; und bin ich nicht so glücklich diesen mir so schaz- barenBeyfatl zu gewinnen, so wird mit diesem zweyten Band die Arbeit ganz beschloßen. Dieß ist die Ursache warum ich ein doppeltes Titelblatt Vordrucken lassen. Je nachdem die Arbeit geendigt wird, oder je nachdem sie liegen bleibt, kann der Käufer das eine oder das andere wegreißen. Dieser andere Band, oder der eigene Text des Dw, zer¬ fällt in drey Abheilungen. Die erste, so Sie jetzund in Hän¬ den haben, führt die Römische Geschichte bis aus den Tod des Kaiser Julius fort. Die andere enthält die Geschichte der Regierung des OktaviuS August, und die dritte die Regierun¬ gen des Tiber, Kajuö Kaligula und Klaudius. Mir andern Worten gesagt: Buch XXXVI. bis XXXXV. enthält dis erste Abteilung; Buch XXXXV—I?/lk. die zweyte, und endlich Buch !.Vll—H die dritte. Es kommen so neun Bücher auf die erste Abtheilung; dreizehn Bücher auf die zweyte, und auf die dritte nur vier. Sie dürfen nicht sorge»'., daß darum diese dritte Abtheilung schwacher denn eine der vorher¬ gehenden aussallen werde. Nickt allein werde ick unter dieser Zeit wiederum Stoff zu Verbesserungen und Zusätzen ge- sammelt haben, sondern es kommt auch ein dreysaches, schon jezt von mir völlig ausgearbeiteteö Register hinzu, welches, wenn mein Ueberschlag mich nicht völlig trügt, leicht bis auf ein Alphabet hinanlaufen könnte. Ueberdem sind chronologi¬ sche Tafeln auf dem Titel des Buchs versprochen, die Sie in dieser ersten Abtheilung nicht finden. Sie sind aber völlig auS- gearbeitet, und hätten, so weit sie Kaesarö Geschichte betreffen, schon jehund abgedruckk werden können; wenn ich es nicht, den Band nicht noch mehr zu vergrößern, für besser erachtet, sie der zukünftigen dritten Abtheilung aufzusparen. Der lesex XXIV — verliert auch durch diese Zögerung nichts, ich hoffe vielmehr daß er gewinnen soll. Zur zweiten Abteilung kommt eine Abhandlung über den historischen Werth Dions; und zur dritten dieLit- rerärgeschichce seiner Werke, nebst Zusätzen und Ver¬ besserungen zu der Lebensbeschreibung so uns dec sel. Rcimarus von diesem Schriftsteller geliefert, und die Sie vor gegenwär¬ tiger ersten Abtheilung übersezt finden werden. — Vorläufig können Sie mir glauben, daß ich Verbesserungen und Zusätze, wiewohl nicht in einem gar zu großen Maaß anbringen kann. Daß Titus auf dem Titelblatt meiner Ueberfetzung steht, ist nicht Einfall von mir, wie Rwintus auf der Falkonischen, sondern eö ist lauter Wahrheit und Gewisheit. Die Münzen so als Anfangs - und Schlußvignetten, jedes Buchs versprochen worden, hätte der Verleger gern gelie¬ fert, aber ich konnte zu Dombrova, wo das ganze Buch ver¬ fertigt worden, unmöglich die Zeichnungen besorgen, und so mußten sie wegbleiben. Nach dem was ich Ihnen gesagt, wer¬ den Sie Sich nicht wundern, wenn Sie Sich, Note iZ4- auf in Kupfer gestochene Münzen verwiesen finden, und sie doch nachgehends im Buch vergebens suchen. — Ob ich die in meinem Brief an Herrn Büsching versprochene Charte des Römischen Reichs liefern soll oder nicht, mag dieser Gelehrte und mögen meine andern Recensenten entscheiden. Soll ich sie besorgen, so wird sie nicht eher als mit der dritten Abtheilung ausgegeben. Weil aber KaßiuS kein Geograph von Profeßion ist, und man sich bey Lesung seiner Geschichte der ersten besten tabula o bis Komani bedienen kann, so scheint eö mir jetzund fast unnökhig, vermittelst ihrer den Käufern meines Buchs Un¬ kosten zu machen. — Bey meiner Ueberfetzung des Strabo, machte ich mir eine eigene Pflicht daraus, diesen Schriftsteller durchgehends von neuem zu disponirsn; und eö gekhan zu haben, rechne ich mir noch heute zum Verdienst. Auch im Kaßius wollte ich die Disposition verändern, und füglich hätten wohl die Kapitel bes- str und vernünftiger eingetheilt werden können, als sie es würk- XXV lich sind. Im ersten, oder zöten Buche habe ich auch den Anfang mit einer neuen Disposition gemacht; aber gleich im folgenden, ich weiß selbst nicht warum, wieder nachgelassen; so daß mein Dio jehund völlig eben sowie der Griechische dispo- nirt ist. Der einzige Unterschied zwischen beyden besteht dar¬ inn, daß ich Kapitel und Paragraphen von Anfang an bis ans Ende in ununterbrochenen Zahlen fortlaufen lassen. Auch werden in der zweyten und dritten Abtheilung Kapitel und Paragraphen nicht wieder von vorn zu zählen angefangen, sondern sie laufen ununterbrochen bis zum Ende des Bandes fort, so daß der lezte Paragraph der dritten Abtheilung des zweyten Bandes mit §. n;8, und das lezte Kapitel mit dH!!. bezeichnet ist. Eben so habe ich die Noten ununterbrochen fort gezahlt, und bin dadurch hoch in die Tausende gerathem Was den innern Werth meines Werks anbetrift, so sage ich nichts; dies mögen Recensenten und Publikum thun. Aber so viel sage ich, vom Z7ten Buche an, habe ich so fleißig, so genau, und so gut, als mir es möglich war, übersezt; sollte das Publikum also, das meinen jugendlichen, höchst flüchtig hinge- worfenen Strabo, einer bessern Aufnahme denn er Verdieners, wohl in keiner andern Absicht, denn darum würdigte, mir zu bessern Arbeiten für die Zukunft Muth zu machen; sollte dieses Publikum mit meinem Kaßiuö nicht zufrieden seyn, weniastens mit der UeberserzunF nicht, so ist es ein sicheres Kennzeichen, daß ich um schriftstellerische Ehre fernerhin nicht buhlen darf. Ich habe mich nicht allein so getreu und so richtig, wie mir es möglich war, zu übersehen bemüht, sondern ich habe auch ver¬ sucht, besonders in den eingeschalteten Reden, den Gang der Griechischen Perioden, so genau mir solches möglich war, nach¬ zubilden. Ich weiß was mir dieses oft für Mühe gekostet, (ich habe hier und da in meinen Noten darüber geklagt, z. E. Not. 1070. und anderswo) und jeder wird es wissen der den Griechischen Perioden studrrk, und ihn in seiner Schönheit den Deutschen wieder zu geben versucht hat. Findet man also mei¬ ne Uebersehung untreu, ja ich sage noch mehr, findet man nur, daß sie den Deutschen, in Rücksicht der Schreibart, nicht das XXV! »E,.».«.«.,.,.,— was Dioden Griechen ist, so bin ich zum Ueberseßer verdor¬ ben, denn an meinem Fleiß und an meinem Wollen lag's würk- lieh nicht. Auch an Hülfsmitteln hat es mir nicht gefehlt. Zwar ist es wahr, den elenden Crevier abgerechnet, habe ich nur sehr selten irgend einen neuen Schriftsteller brauchen können, aber nm desto weniger giengen die Quellen der Geschichte mir ab. Ich konnte überall Zonaras, Aedrenus, Malala, päa- nius, Gros, um von bekanntem nichts zu sagen, mit^aßius vergleichen, und wenn ich den Julius Relsus ausnehme, den ich nicht selbst benutzen konnte, sondern wo ich mich mit den Fabrizischen Excerptcn begnügen mußte, so habe ich wohl so ziemlich die Alten alle gebraucht. Freylich die ganze Ver¬ gleichung steht nicht in meinen Noten. Die Ursache liegt, wie ich schon einmal gesagt habe, daran, daß ich immer fleißiger und fleißiger ward, und meinen Plan mehr und mehr ausdeh-. nete, je weiter ich in meiner Arbeit kam. Hierzu kam noch, daß ich die Noten zu den leztcrn Büchern, denen zu den erstem nicht ganz und gar ungleich machen wollte. Dieß von der Geschichte. Auch zum richtigen Verstand des Testes meines Schriftstellers habe ich, glaube ich, alles was mir nöchig war, gehabt. Die Ausgabe des sel. Reimarus, die Recenston derselben in den , die bey die¬ ser Gelegenheit zwischen Reimarus und Reisken gewechsel¬ ten Briefe, Reiskens Noten in den KMMKÜU6I lwmbus» und endlich die des sel. Roimarus selbst, so er seinem Haud-Exemplar beygeschrieben. Dieses Hand-Exem- plar des seligen Mannes, befindet sich jetzund, durch die Ge¬ wogenheit seines vsrtreflichen Sohns in meinen Händen; und wenn ich Ihnen oben sagte, daß es kein La^riocio sey, wenn ich Titus auf mein Titelblatt drucken lasten, so sehe ich jetzund hinzu, daß diesen aufgefundenen Namen Dionö, die Leser nicht mir, auch dem seligen Mann nicht, sondern seinem großen Sohn verdanken, der so jung er auch damals war, sei¬ nem verewigten Vater dennoch bey der Ausgabe des KaßiuS half. XXV!! Zwar ist es wahr, ein Hülfsmittel, und zwar ein sehr leicht zu habendes Hülfsmittel ist mir abgegangen; ich meine die zu Frankfurt am Mayn, imHermannifchen Verlag heraus gekommene UeberfeHung dieses Schriftstellers, von Herrn Con- rekror Wagner zu Merseburg. Mein Verleger, von dem ich sie verlangte, fand keine bequeme Gelegenheit, sie mir zu über¬ senden. Ich werde sie noch in Zukunft vergleichen, und das Urtheil über unserer beyden Arbeiten dem unpartheyischen Publiks überlassen. In einer Anzeige der Wagnerfchen UeberfeHung, wo ich nicht irre im Lrusmssischen Allgemeinen Bücherver¬ zeichnis), ward meiner UeberfeHung, von welcher der Necen- sent (vermuthlich Herr Prof. Beck in Leipzig) einen Theil hand¬ schriftlich gelesen zu haben versicherte, gelegentlich erwähnt, und es schien, es war dem Recenfenten ausgefallen, daß ich mich mit Konsticuirung des Textes sehr viel abgegeben. Ich kann zwar von meiner UeberfeHung im allgemeinen ganz keck das, was Reichard von der seiuigen sagen: „Ich habe nicht ohne alle erforderliche Kenntniß beyder Sprachen, und der von vielen Gelehrten uns vorgeschricbencn UeberseHungsrcgeln, nicht ohne alle vorläufige Uebung, nicht ohne sechsjährigen Umgang und hinlängliche Bekanntschaft mit dem Dio und seiner Den- kungs-und Schreibart; nicht ohne genaue Untersuchung und Betrachtung der Personen und Sachen, wovon er schrieb: mit einem Wort ich habe nicht flüchtig, übereilt und leichtsinnig shier nehme ich doch immer das erste Buch ausfj nicht als ein gemickheter Tagelöhner bey dieser Uebersehung gehandelt; —- und ich hoffe unpartheyische und unbefangene Richter, werden bey Ueberschauung und Prüfung meiner hier gelieferten Arbeit finden, daß dieselbe kein, aus Mangel der Hülfsmittel und des Fleißes, mißgeratheneö Pfuscherwerk, keine ausLohnsucht übereilte und hingeschluderte Fabrikenwaare sey." — Dieses alles sage ich, kann ich zwar dem verehrungswürdigen Greifi, mit dem ich mich sonst auf keine Weife zu messen begehre, nach-- sprechen, aber doch ist es wahr, auf Berichtigung des Textes habe ich die mehreste Mühe verwandt. Ich habe den Dio von XXVIII ...- Anfang bis zu Ende ganz neu recensirt, indem ich die offenbar bessere Lektionen, so der sei. Reimarus, gar zu furchtsam, unter die Varianten gesezt, alsofort in den Text ausgenommen. Das schon vorerwähnte Hand-Exemplar des seligen Mannes, that mir dabey vortresiiche Dienste. Vieles habe ich aus den Reiskischen Auimadversionen im Text ausgenommen, noch meh¬ reres unter Varianten gesezt, und nur wenige gar zu kühne, gar zu gewagte Aenderungen, lieber den Lnimaäuerftombuz einzig und allein überlassen, als in meine zukünftige Ausgabe ausnehmen wollen. — Unter den voin sel. Reimarus, mit eisernem Fleiß gesammelten Varianten habe ich Auswahl ge- macht, und alle diejenige weggestrichen, die offenbare Schreib¬ fehler nichts mehr und nichts weniger sind. So hoffe ich eine Recension dieses Schriftstellers geliefert zu haben, die zu unfern wenigen guten gehört. Es war vielleicht zu kühn, ohne mich vorher in irgend einein andern 8j)ecmnwe gezeigt zu haben, so fort die Recension eines so weitlauftigen Schriftstellers als Kaßius ist, zu unternehmen. Allein man bedenke auch, daß bey keinem Schriftsteller so viel denn hier vorgearbeitet, zumal demjenigen vorgearbeitet war, der des sel. Reimarus durch¬ aus von ihm selbst verbessertes Exemplar besaß. Meine Ab¬ sicht ist, dieser Ausgabe weder Ueberseßung nochMoten anzuhän- gm- Das Register soll schwere griechische Worte, wo eö nö- thig seyn wird, erläutern, und statt der Note» sollen nur blos von Paragraph zu Paragraph, oder wie es sonsten thunlich seyn wird, die Parallelstellen anderer Historiker, nicht in ex- tenko, sondern nur Allegaten derselben, beygebracht werden. Diese Ausgabe wird so bald als möglich, entweder bey einem Verleger, oder im Selbstverläge, erscheinen. Ich komme auf meine Ueberseßung zurück. Vom Vor¬ wurf der Affektation wird sie schwerlich frey bleiben; aberIhnen mein liebster Freyer, schwöre ich es hier vor den Ohren deS ganzen Publikums zu: und wenn sie auch alle Fehler ha¬ ben sollte, den der Affektation hat sie gewiß nicht! Ich weiß es, eö wird Leute geben, die Rikero, Raesar, Rensor ganz unerträglich «ffektirt finden. Das weiß ich wohl; XXIX wer kann sich aber helfen? In meiner Jugend, als ich noch im Dessauischen war, habe ich Dorfprediger gekannt, die eS unerträglich affektirt fanden, wenn jemand Schäkspir oder Tschivitawekja sprach; Schakespear, und Civua vechia sagten sie, klingt so natürlich, so schön, so sonder Affektation!. Man lasse denn die Leute gehn, denn gewisse Dinge sind so, daß man über sie gerade nichts sagen kann. Es ist unumstö߬ lich bewiesen, daß man Rikers und Schäkspir sprechen soll; also spreche man auch so; und thut macks nicht, so verräth man Unwissenheit und Affektation. — Der König von Pontus hat sich jederzeitMithradat geschrieben; habe ich wohl mehr Recht diesen Namen inMithridatzu verwandeln, als der polnische Bauer, dem mein deutscher Name zu schwer ist, und ihn da¬ her in Lemsel verwandelt? — Wieder andern werden die )Narzmajors und Konsorten, Steine des Anstoßes seyn. Ich habe ja das weise Sprüchelchen auch gehört: der Ronsul und der Bürgermeister verhalten sich wie ein Rrebsen- bach zur Elbe I; und so verhalt sich der Bürgermeister von Hela zudem von Danzig auch, und darum sind doch beyde Bürgermeister. Andere, und diese sind gefährlicher, werden Kehereyen und Vertheidigungen des Lasters, überall in meinen Noten durchscheinen sehen. Man wird finden, daß die Note x (zum g6ten Buch) nichts geringerö zum Endzweck habe, denn alle Tugend aus der Weit zu verbannen; daß Not. rzzo. a. ein förmlicher Panegyrikus der Trunkenheit, ja Not. r;6i. Lob¬ spruch der Hurerey, und noch abscheulicher, denn des Erzbi¬ schofs Cafa Backofen sey. — Allen denen die so berrliche Sachen in meinen Noten entdecken, weiß ich keinen bessern Rath zu geben, als sie, so getreu als möglich pohlnisch zu über¬ sehen, und sie dem Hochwürdigen Domherrn PutanowitZ hier in Krakau zuzusenden; er hat mich der Apostasie wegen sngeklagt, weil unter allen meinen Büchern nur ein einzig Ge- *) S. das sonst sehr schön geschriebene Buch: Ueber sic Ueb. Fabriken. XXX 1 . . betbuchwäre, und weil ich dem Sohn des Prinzen von Kur» land, biblische Historien erzählt; und wird sehr froh seyn, seine, für jezt als inkompetent verworfene Klage, durch so herrliche neue Beweise zu unterstützen. Sie fragen mich, was ich vom Herrn putanowitz will, und wie er dazu kommt, daß sein Name in allen meinen Vorre¬ den, wie der Mond in einem Dickigt figurirt. O nichts, mein Freund, es ist ein Abderitensircich, den ich Ihnen, weil Sie doch vermuthlich nichts in Warschau davon gehört haben, hier am Ende dieses Briefes mit ein Paar Worten erzählen will, bis ich einmal Zeit und Gelegenheit habe, ihn zu cinemLustspicl umznschaffen. Sie haben die Vorrede zu meinem Buch äs artö klilkorica gelesen. Nun gut; der Herr Domherr, der sich dadurch beleidigt findet, giebk mich beym Magistrat als einen Menschen an, der Pasquille gegen Gott, den König und den Staat schreibe; verlangt daß man mich einziehen und als Halsverbrecher behandeln soll. Dieß geschah; ich ward den * i6ten Jänner dieses Jahrs, im Haus einer hiesigen Buch¬ druckerin, meiner versprochenen Braut, arretirt, und drey Tage darauf als Pasquillant fiskalisch angeklagt. Die Advo¬ katen meines Hochwürdigen Anklägers, bewiesen sehr gründlich, daß nach den Statuten der Stadt Krakau jeder Pasquillant den Hals verwirkt habe; doch aber, weil die Kirche nach keinem Blut dürste, bäte mein Hochwürdiger Ankläger nur Nasen und Ohren mir abzuschnciden, und mich Zeitlebens nach Kamifiiec- Podolsky in die Vestung zu schicken. Ich dankte durch ein tiefes Kompliment für die mir erwiesene Gnade, und hatte meinen Richtern sonst nichts, als den sehr kleinen Umstand zu sagen, daß mein Brief an Villoison kein Pasquill sey. Diese Klei¬ nigkeit hatte sich nun mein Herr Ankläger gar nicht vermuthet. Seiner großen Weisheit gemäß hatte er meine Stube gericht¬ lich versiegeln lassen, um, im Fall ich, welches sehr zu vermu- khen stand, leugnen würde, mich durch Vorzeigung meiner Briefschaften, des Gegentheils bey den Richtern zu überführen. Allein mein kaltes Blut, mit dem ich das ganze Verbrechen eingestand, ja es vertheidigte, Recht zu haben versicherte, und XXXI öffentlich lieber sterben, als den Herrn Domherrn für einen ge¬ lehrten Mann erkennen zu wollen versicherte; alles dieß machte daß er auf andere Mittel und Wege, mich des PaSquillantiö- muS zu überführen, bedacht war. Der hiesige Professor der französischen Sprache, Herr Chevalier de Murray, nachdem er drey oder viermal im Arrest bey mir gewesen, und mich seiner un¬ umschränkten Freundschaft und seines Diensteifers versichert hatte, hatte die seltene Großmuth, dem Hrn. Domherrn einen Briefaus- zuhandigen, den ich vor vier Jahren an ihn geschrieben, und in dem einige sonst sehr unschuldige französische Verse standen, in de¬ nen ich mich über den Herrn Domherrn lustig machte. Auch dieser Brief würd von meinen Richtern verworfen, weil er nur einem einzigen Menschen, und diesem unter der ausdrücklichen Bedin¬ gung ihn niemand wieder zu zeigen, war geschrieben worden. Der Herr Domherr, der nun von seinem vorgewiesenen Brief, keinen andern Vortheil hatte, denn sich zum Gegenstand des Gelächters, und den Chevalier-Professor zudem der Verach¬ tung gemacht zu haben, der Herr Domherr thürmete nun, wie die Riesen dort den Pelion auf den Oßa, fo Anklage auf An¬ klage. Nun ward mir RirchenraUb, Apostasie und -Hochverrats) Schuld gegeben. Aber im Ernste, sagen Sie, auch -Hochverrath? — Ja freylich! — Und warum denn .' Je nun, weil ich behauptet, daß man das guiäczwä äs verritur nicht von Egypten, sondern VoM ei¬ gentlichen Afrika erklären sollte. — Ihnen und jedem andern wird dieß Unglaublich feyn; allein die Akten des Krakauischen Rathhauses, werden es, wenn es nöthig ist, auch noch unfern Kindes-Kindern bewei¬ sen. Uebrigens war der weltliche Arm zum Zuschlägen denn doch nicht so leicht zu bringen, als der geistliche geglaubt hatte. Matt ermahnte mich zwar Gott die Ehre zu geben, und die Ge¬ lehrsamkeit des Herrn Domherrn zu erkennen, weil ich aber zu verstockt war dieses zu rhutt, schnitte man mir weder Nasen «och Ohren ab, schickte mich auch nicht nach Kaminiec-Podols- ky (wo ich sonst eine sehr gute Freundin habe, die ich sehr gern wieder gesehen hätte) sondern verdammte mich Zu sechs Wochen u. Band. e * XXXII -... - Gefangnißstrafe, und ließ meinen Brief an Villoison, durch den Kanzleydiener zerreißen. Gern hatte man vielleicht auch das nicht gethan, allein man war doch dem Herrn Domherrn der sich so sehr dem öffentlichen Gelachter ausgestellt, und der so viel dazu beygetragen, das Karneval der Stadt Krakau, recht froh und angenehm zu machen; man war doch diesem und seiner goldenen Kette, wohl auch etwas Entschädigung schuldig. Jedoch lassen wir Herrn pmanowilz und seine goldne Kette, und kommen auf mein Buch zurückt — Ach will hier kein ausführliches Urkheil über Kaßius fallen, dieß behalte ich einer bequemem Gelegenheit, in einer besondern Abhandlung vor, aber wiederholen will ich, was ich schon hie und da in meinen Noten bemerkt, daß Philosophie DionS größtes Ver¬ dienst sey. Er laßt sich nie durch die Stimme deö Publikuinö blenden; er zeigt uns den Mann so wie er war, nicht aber so wie der feile Zeitungsschreiber ihn auSposaunk. Er ist vor/ ä'äcsrning, verz- fkätstkall, xvsll informell, iuälcions anä canäill; wie ihn Thomas Bewer charakterisier, in der mei¬ sterhaften zu London 1781. herausgekommenen: I-Iistor^ ok tlls legal koliov ok tkm R.OM3N stato. Daher sind denn frey- lich der Rikero, und der Seneka, und der Tims Dions, ganz andere Leute, wie die, so uns der Herr Rektor und der Herr Konrektor in xrlmo. und in lseunäa kennen gelehrt. Ve- ritas oäinm x-arit; bey keinem Schriftsteller ist dieses Sprüch- rvort in einem großen Maaße, wie bey Dio in Erfüllung ge¬ kommen. Der Wahrheit wegen die er verkündigte, hat man ihn um die Wette gelästert. Lst lllistorisn est presgus tochours insslllü äuns kos fugsmsns, a l ogarll äs tous oeux 9 ui ls lgnt äistinguäs lsurs vsrtus, sagt Trevier llll- XI- x. 2 5 9, und da er vom Verhalten des Mekellus Keler gegen Pompejus redet, XII. p. 74- lll'Lutoritä äs Dion ne luEt lelon mol, j)our äsgraäer äss manvuis motik uns oonäuits et äes sLlions Iourlbls8 en elles -memes. Aedoch warum halte ich mich bey diesem, vom sel. Voltaire schon hinlänglich ausgestaupken Schriftsteller auf? Weit bitterer und ungezogener, nennt der so oft lobgepriefene Gchafcesbury (Vol. lll. p. 24) ihn : tl>6 common emism/ ok all tlls lles XXXHI snä gsnerou5 lkomsns, tbst: spisi) kbsüoev bistorisn snä (lourt - k'Isttarar Dion Lsüius, ot' s Icivv s§s, )vben Lsrbsril'm (as bs oslilv lssn in nis ovvn )vvrk) fguter Schaftes- bury, hättest du Griechisch verstanden, dir wäre dieß Wort nicht entschlüpftasm« on spso«, snä tbe ve-^ traas^ anck kostures ok vi tue, soisnaes snälrnon'Ieägs v/srk vvesrirr^ out ok tue VVorlä. Noch heute sagt man ungeprüft nach, was man in Büchern, die eines allgemeinen Beyfalles genießen, vorfindek, und kaum sind es drey oder vier Jahr, daßHayley (l'lllü/ OH I-Iistor^. Lp.m. N. 8«) unfern Raßius, t'ns korcliä ^ävoast vk Qolpotilrn nennt, und des Ralenus berüchtigte Rede für fast noch mehr denn Hochverrath hält. Auch Herr von Gchirach, der die große Zahl seiner Jugendsünden, durch die 1768, zu Halle gedruckten Historische Zweifel und Beob¬ achtungen vermehrt, erwähnt auch in ihnen S« 27. des dem Kikero, dem Seneka, und andern edlen Römern angekhanen Unrechts. —> Dieses Unrechts, wenn es ein's ist, bin ich denn eben so theilhaft, wie mein Auktor. Auch ich haste die Pa¬ trioten Roms, achtzig Jahr vor Christi Geburt, wie ich die Patrio¬ ten im Haag hasse, die siebzehn hundert Jahr nach ihnen kamen; auch mir ist Raefar der Retter seines Vaterlandes, Rikers ein nichtswürdiger Rabulist, Kato ein grober Kloß, der für nichts denn für Gold und für Wein Gefühl hat; psrrr- pejus ein übermüthiger Affe, — rind was weiß ich denn selbst, zu was für Ungeheuern unter meinen Händen sich, die Helden Noms verwandeln, denen so mancher Schulmeister Weyhrauch gestreut, und so mancher Minister, der es dem Publiko, in die Schule gegangen zu seyn, zeigen wollte. Einstmals hielt Herr Meiners eine Rede, in der er im sittlichen Charakter Rikerons Fehler erkannte, die meines Da¬ fürhaltens nach, selbst Tiro, wenn er noch heute leben sollte, nicht ableugnen würde. Es sind nun fast fünf Jahr, daß er dieß alles widerrufen, reuvoll seine Sünde gebeichtet, und Ki¬ kero Abbitte gethan. Sie kennen, mein wehrtcster Freyer, die Eeschichte des Verfalls der Gitten und der Gcaats- verfastung der Römer, so Herr Meiners 1782- heraus- gegeben. "Ich finde zwar in diesem Buch gar nichts, denn XXXIV , hundertmal aufgewarmten Kohl vor dem mich eckelt, allein ich sehe doch, daß es nicht allein in gelehrten Zeitungen und Jour, nalen belobposaunet genug worden, sondern auch daß es der ehr. würdige Reichard, der gewiß kompetenter Richter über Bücher dieser Art ist, ein gründliches und lehrreiches Werk nennt. An einem andern Ort (l!l 201) sagt er, daß HerrM. meisterhaft den Sittenverfall der Römer geschildert; und noch anderswo (Ilnä, 44 z.) scheint er es diesem edlen Mann zur Ehre zu rechnen, sein ehemals unrichtig überKikeron ge¬ fälltes Urtheil widerrufen zu haben. Billig also muß ich auf dieses Werk merken, und solches für ein Buch von Konsequenz und Wichtigkeit halten; wovon der verdienstvolle Verfasser des¬ selben auch selbst überzeugt gewesen zu seyn scheint, wenn er S-3. mit der liebenswürdigsten Bescheidenheit von der Welt gesteht, daß er nur darum widerrufe: Gelehrte über die sein Ansehn etwas vermag, nicht langer in einen Jrrthum hinein zu führen. Meine Gelehrsamkeit ist nicht weit her, aber dennoch würde ich mich schämen, wenn Herrn Meiners, oder irgend eines andern Professors, Anfchn über mich was vermögen sollte. Weil es denn aber doch, seiner eignen Ueberzeugung nach so viel bei) andern Gelehrten vermag; so will ich hiermit feyer- lichst erklären, daß ich nichts von dem zurück nehme, was ich in irgend einer Stelle meines Buchs gegen Rikero, oder gegen irgend einen ändernder so genannten ädeln und großen Römer gesagt; vielmehr thut mir es leid, daß ich, zumal von vorne herein, wo ich minder denn jeßund mit derRömischen Geschich¬ te bekannt war, dem gemeinen Schlendrian gefolgt bin, daß ich Rlodins, der sonst freylich seine Fehler hatte, hier und da mit einer zu schwarzen Kohle geschildert; und daß ich den gött¬ lichen Schatten jenes verewigten Raci lina, der kämpfend für die Freyheit seines Vaterlands fiel, (ich weiß wohl was ich schreibe!) an dem Rabulisten der ihn überplauderte, lange so picht, wie ich gesollt, gerächt. Ueberhaupt, werthester Herr und Freund, Uebersetzung pnd Noten wimmeln von Fehles, und Unrichtigkeiten; und nie¬ mand kann geneigter seyn, diese zu erkennen und zu verbessern, gls ich'ö bim Was aber Gesmmwgm anbet» ist, die ich hi« XXXV «nd da in den Noten geäußert, so nehme ich von ihnen allen, wenigstens so viel ich mich jerzund derselben erinnern kann, nur die einzige zurück, so S. Z2. a. steht. Ich bin, des ungesitteten Ton's wegen, in dem ich gesprochen, um so mehr beschämt, weil ich würklich jehund, (doch wohl mit Urr- recht?) noch obenem zu zweifeln anfange, ob -wAe^«gar mir einander, in d esem Zusammenhang acht Griechisch sey. Arrianus, wenn er eine völlig ähnliche Begebenheit erzählt, sagt: (l-ib. IIII. x. 96) und dieses Wort dürfte vielleicht auch hier bester seyn. — Eben dieses erbitte ich mir wegen der Strohköpfe und Floskeln ähnlicher Art. Es giebt allerdings Fälle, wo man hart und bitter reden muß, z. B. wenn ein junger Mann, des¬ sen ganzes Verdienst darinn besteht, über hundertmal aufge- wärmken Kohl eine neue Brühe zu gießen, von seinem bey allen G Ehrten viel vermögenden Ansehn schwazt, und sich auf solche Weise ein Michaelis, ein Gchlörzer, ein Hey¬ ne zu seyn dünkt. Wozu aber das harte Wort, wenn die Saü.e blos litterarisch ist? Irren ist menschlich, auch recht grob irren ist menschlich, und ich habe selbst, S. m. Not. i Z5, 140- S. 131, i;2, u. a a. O. m. sehr einleuch¬ tende Beyspiele davon gegeben. Sie und alle Leser können versichert seyn, diese Fehler begangen zu haben, kränkt mich weit empfindlicher, als die Grobheit irgend eines Kritikers, über die ich lachen würde. — Zun Beschluß habe ich nun noch, nicht in meinem eignen sondern inrzi beleidigter Schriftsteller Namen, Herrn Hof- rach Menst! in Erlangen, etwas zu sagen, was er, und viel¬ leicht noch mehrere mit ihm Grobheit nennen werden, was ich Mir aber zu sagen zur Pflicht mache. dlsm mibi neceffe elllogui, gnia lcio ^myels.8 raasnäo perüsts. Am Ende Les topo¬ graphischen Registers zum Gelehrten Deutschland, zählt er von p. Adami bis Zöllner, rzi Schriftsteller, deren Aufenthalt ihm unbekannt wai;, und sezt hinzu: denAufent- balt solcher Schriftsteller, die sich nicht mehr ihrer Finger Handwerk zu nähren wüßten, die Bankrutz XXXVI . —- machten, landflüchtig würden, ihre Namen ver¬ änderten u. s. w. könne man schlechterdings nicht ent¬ decken. Unter diesen rzi Schriftstellern, steh' auch ich, zwischen Z. G- Pauli, und von pernet mitten inne. Nun ist es offenbar: entweder ist bey mir, und bey uns allen von Adami bis Zöllner, einer der angeführten Falle eingetreten, oder aber nicht. Im erstem Fall, wer hat denn Herrn Hof- rath Meusel zum Fiskal bestellt? Was geht's ihm den an, ob wir Bankrut machen, oder nicht? Er soll die Titel unsrer Bücher aufschreiben, guten und schlechten, weiter nichts; soll jedes Urrheils sich enthalten, seinen (Lorin unter C, und Boilean unter V. registriren , ohne diesen zu loben, und jenen zu ta¬ deln. Das im ersten Fall. Aber nun im andern; wenn nun unter diesen ozi Leuten gerade kein einziger Landlaufer, kein einziger Bankeruteur seyn sollte, handelt in diesem Fall Herr Meusel als ein ehrlicher Mann? Verdient er nicht von uns allen belangt zu werden, so wie er uns da, von Adami an bis auf Zöllner hinunter, als Eankrutierer und als Landlaufer hinge¬ pflanzt hat? Da ich die Ehre habe, Herrn Meusel aus verschiede¬ nen Privatzuschriften, als einen sehr höflichen verbindlichen Mann zu kennen; — Aber, leider hat'ö ja Leßing schon ge¬ sagt: die-Höflichkeit! niemand beleidigt mit innigem: Kühel als die höflichen von Komplimenten strotzenden Herrn! — so hielt ich die ganze Note für Uebereilung, und bat den Herrn Hofrath in einem Brief vom roten August 1785. sehr drin¬ gend sie zurück zu nehmen. Merke man sich noch meine Per¬ son besonders betreffend: i) daß ich niemals ganz Md gar Krakau verlassen, weil ich die ganze Zeit über, da ich auf dem Lande größerer Muße wegen war, nie die Zimmer, so ich in Krakau gemiethet, aufgegeben, r) Daß ich Herrn Meusel auö Dombrov geschrieben, und in Dombrov Briefe von Herrn Meusel erhalten. Dieß vorauögesezt, glaubte ich es, würde Herr M. gar keine Schwierigkeit machen, feine Uebereilung zu ge¬ stehn, und mir zu versprechen, warum ich ihn ersucht hatte, diese so ehrenrührige, so wenig in ein Gelehrtes Deutschland geho- > rende Aeußerung von Bankerutirern u. s. w. in einer neuen Ausgabe desselben zurück zu nehmen. Aber nichts von dein XXXVII rrtten» Herr Meusel entschuldigt sich in seinem Antwortschrei¬ ben an mich, den Ort meines Aufenthalts vergessen zn haben. (Diese Entschuldigung mar sehr überfiüßig.) Und nachher sagt er: er wundere sich wie ich mich schämen könne, darunter zu stehn; das Bankerut machen gälte ja nicht von allen; eö stehe ja ausdrücklich dabey: — Nun was steht denn dabey, Herr Höh¬ rath, lassen Sie doch lesen: 8ebr okt aber, ja am büullgsten liezt die 8clmld, an der Kecjueml'icchksit, an dem Li ASndnnkel, und an der kallcben Lekelieidenbeit gevrister nocb /er, Lum Autoren, vermöZe evsl- eber, eben niebt keinen Qualitäten, ste unterlalsen u. s ev. — Unbekannt ist ein relatives Wort; ob ich also unbe¬ kannt oder bekannt bin, getrau ich mir nicht zu bestimmen; allein drucken habe ich seit 1764. lassen, und seit 1769. rouli- ren Bücher von mir in Buchläden. 'Also bin ich kein zum erstenmal anftretender Schriftsteller; und wenn ich sagen soll was ich denke, so bin ich auch nicht unbekannt. Da ich also nicht zur Klasse, wo nicht der unbekannten, doch ganz sicher nicht der zum erstenmal auftretenden Schriftsteller gehöre, so bleibt nichts übrig, als mich, und alle az i, so viel die Namen derselben nicht jetzund zum erstenmal im Gelehrten Deutschland stehen, unter die andere Klaffe, der Landflüchker und Bankerutierer zu zäh¬ len» -— Herr Meusel klagt im Rest seines Briefs über meine schlechte Logik. Jeder Leser mag entscheiden ob sie schlecht ist, oder nicht; ob ich, und die zwcyhundert und dreyßig mit mir, Ursach haben böse Zu seyn, oder nicht; und dann meldet er mir, ich sollte lieber meine Waffen gegen die Berliner Bibliothek kehren. Dort, schreibt er mir, werden Sie namentlich an¬ gegriffen. Im 65 sten Band S. -8- nennt man Sie den seltsamsten Ebemheurer. Ilio i— Auch geliebter Leser, bin ich viel zu einsichtsvoll selbst, um meine Arbeit,, mit den Werken jener großen Manner, von denen du sprichst, zu vergleichen. Nur dies einzige kann ich mich rühmen, alles das ge< than zu haben, was mir in meiner unglüklichen Lage, und in der kurzen Zeit, die ich dieser Arbeit schenken konnte, durch Sorgfalt, anhaltenden Fleiß und Treue zu thun möglich fiel. Ein jeder, der dieses überdenken wird, muß das Unheil anssprechen daß ich Verzeihung verdiene. Wenn du, was allen Menschen, und unter ihnen mir am mchresten begegnen kann, irgend Fehler in dieser meiner Ueberschnng antreffen wirst, so verzeihe sie nicht al¬ lein; verbessere sie, bitte ich, aber als ein gütiger Richter, und weift mich da, wo ich gefehlt, mit aufrichtigen! Herzen zurcbt Verachte -Holzmanns niedrigen Anfang nicht - bald wird er, wenn ichm nur Gort das Leben verleiht, dir was besseres bringen. O fty auch wer du wollest, der du dieses mein Buch lelH wirst. Laß meine Lage dir zu Herzen gehn, und hilf mir, so r.' t 7 6 nil sliull poMs confsrre, precsre, ^clfpirsr ltullüs leni« vr sura msis. I libsr srgue ssgri lpss consolsrs X)'lsustri, legua probis ssguis iuäicibusgue proba. le Domini korruus lui 6efsn6sk sd stris: Intsclum Ins sliguiä st ramen eüs porest. dir solches die deinige erlaubt; und kannst du nichts mehr, o so er¬ bitte wenigstens meinen Wissenschaften ein günstiger Geschik- Geh, mein Buch, geb hin! Richte die Hofnung des niederge- schlagenen Holzmanns wieder auf, und empfiehl dich allen gerech¬ ten und billigen Richtern. Gegen die unbilligen, doch ach, wo ist das Buch, was ihr Zahn nicht unbenaget laßt, wird das Unglük deines Herrn dich schützen! s Hermann Samuel Reimar us Abhandlung von dem Leben und den Schriften des K a ß i u 6 Dio. Aus dem Lateinischen übersezt. J n h §. 1. Homonymie. §. 2. Verschiedene Dionen. §. g. Namen des Geschicht¬ schreibers Dio. §. 4. Dions Vor - und Zuna¬ men. §. 5. Dions Vaterstadt und Va¬ ter. §. 6. Zeit, um welche Kaßius Apronianus, der VaterDions lebte. 7- Jugend Dions, bis zur Regierung des Pcrkinax. §. 8- Geschichte Dions unter Pertinax und Didius Julian. H. 9. Unter Severus. § io. Er hat diese ganze Zeit über, Rom nicht verlassen. H. n- Auch noch kein Bürger¬ meisteramt bekleidet. §. is. Geschichte Dions, unter Karakalka und Makrinus. a l t. §. IZ. Ehrenstellen, so Dio un¬ ter Alexander Severus erhalt, und dessen Tod- §. 14. Dions Weib, Kinder, Haus. §- 15. Verzeichnis aller Schrif¬ ten Dions. §. 16. Vorzüglich von dessen Ge¬ schichte- §. 17. Verstümmelung derselben. §. i8- Einige Bücher derselben abgekürzt- §. 19. Ueber die Schreibart Dions. §. 2O. Vorzüge seiner Geschichte- 2i. Mangel derselben- §. 22. Wie solche zu verthcidi- gen, oder mindestens zu ent¬ schuldigen sind. §- 2z. Urkhe-le anderer Gelehr¬ ten, über Dio. ------ » §. I. Homonymie. A^och bevor ich von unstrm Dio selbst zu handeln anfange, muß ich mir Mähe geben, jeder Verwirrung vorzubeugcn, zu dec sein Name Gelegenheit gab. Ich will hier das nicht wiederholen, was Doßins a) bemerkt, daß bcym Diogenes von Laerre. ö) dec Name des Persische» Geschichtschreibers Dinon, e) fälschlich Dion geschrieben wird; denn dies geschieht nur in denen Ausgaben, s» älter denn die wertsteinische sind: -i) anführen mußt ich solches aber doch, denn aus dieser Verwechselung der Namen Dion und Dinon, entstand derJrrkhum des Suidas,?) es habe Dio Raßius eine Persische Geschickte geschrieben, die doch nicht ihm, sondern diesem Dinon zuzuschreiben ist, wie schon Falko/) richtig bemerkt hat. — Ein andrer, besten Name sehr viel Aehnlichkeit mit dem Namen unseres Schriftstellers hat, ist Dins, L-°a, den Jose, phus / als einen sehr fleißigen Geschichtschreiber Ser Phöniki¬ schen Geschichte nennt, und Vesten er an zwey unterschiedenen Or¬ ten Meldung thut. Haverkamp hat bemerkt, daß in der erstem Stelle Synkcllns L) und in der andern Epiphanius, nicht Dius, a) VO88IV5 ,/e r,. INI. c. VIII. p. 460. OIOOLdi. Ugblt'ck. v/,. I.. VIIII. c. 50. a) oder Le»«, — Vater desjenigen Rlitarchs, der um die Zeiten Alexander des Großen berühmt war. -st Und auch in dieser ist es in der Lateinischen Ueberfttzung stehn geblie¬ ben : O/e» /« Ebe,, ft hat der Uebersener plutarchs 'I ckemi- tiocl. p. I-;. DIOV1, , tvo im Griechischen ganz richtig steht, und er auch selbst an sehr viel andern Orten richtig Dinon schreibt. Im p. -zz. F. findet ftch dieser Name auch im Griechischen: ° es ist aber wohl ohne Zweifel, daß man anch dvrt Hk»«', schreiben müsse. e) H-«v, 6 0 ILoxx-^4;, ö- se I(sxx^iLv-4' re<- t^0^,LV H* 7,. stz XL^L skXL§L^. It k , , X L. I'L'T',- X«. Lvos,«. X«-,«, 'tLLtsvov , Aov ^8 «pi/oa-o-pL. d. i. ,,Dio, ge¬ nannt Raßius, mit dem Beynamen Rockejus, oder nach andern Rocke¬ janus, ein Geschichtschreiber, der unrer der Regierung des Alexander: Severus lebte;- er Hal die Römische Geschichte in achtzig Büchern, so in Dekaden eingetheilt werden, geschrieben; die Persische, und die Go¬ tische; ingleichen eine Reisebcschrcilmng; Biographie des Kaiser Trajan, und des Wcltweiftn Arrian." /) kRI-OO c. II. az. F) )O8lckl!V8 ro»txa b. I. p. 448. U. VIII. g-4Z4> 8LdILL!.I^V8 g. xzs. Is) sondern Dion gelesen. — Aber was halte ich mich bey ganz vex- fchiedenen Namen auf. Selbst den Namen Dion, haben'ganz von einander verschiedene Schriftsteller geführt, die häufig und oft mit einander verwechselt worden. Nphilinus selbst, der aus uuserm Dio sein einziges Studium gemacht hatte, meinte, daß er aus Prusa gebürtig gewesen sey;r)und doch hatte der nämliche Schrift¬ steller an einem andern Ort die Stelle abgeschriebech, wo er Nikag seine Vaterstadt nennt; st) auch nennt ihn kein einziger Schrift¬ steller den Prusischen Dio, aber alle miteinander den Nikauischen; denn nicht er, sondern Dio Chrysostomos war es, der Prusa für feine Vaterstadt erkannte. Gylburgen /) schienen diese Grunde so wichtig, daß er das Wort entweder durchstreichen, oder doch in ie,--«-vc verwandeln wollte. Und würkiich ist dieses besser, denn Falkons m) gezwungene Entschuldigung. Dieser Gelehrte mcincke, Dion habe sich gar wohl den Bcynamen ri-8-^c geben können, weil Prusa die Geburtsstadt seiner Mutter war; gerade so, wie der aus Ephesus gebürtige Arremioor sich selbst einen Dal- diancr ncnnete. Dem sey nun wie ihm wolle, so hat diese Ver¬ wechselung des Prusischen Dio mit dem Nikanischen, einen Fehler Hervorgehracht, den sowohl Suidas als Iornandes begangen. Beydc ») legen nnstrm Dio eine Gerische Geschichte bey, die doch nicht ihm. sondern dem Dio Lhryfostomus zugehort, wie Lüster und Labrizius o) erwiesen. — Uebrigens ist es sehr leicht, da r) XlpIIlpIdlVZ, cst. K-P. p. 6g. Zs x«r sx-r?irv, s-VK^XL-SV SS'- X«, vev , Z-L T'Ä'- x«-^>ü,v ^XL-- V«., xsL-' D-ov XL- 7-0-.---SVV.X, /x./x^ovsr-es'A«-. e.L"/-, 7-87- 8X571 L..; o - L v s II 8 -7 s s r, r , s SV- 78 Lsi->,g8 XL- 7«v «r o 8-ch--av»e X. V. d. i. »Ich werde mich aber nur aus das einschränken, was uns auch noch jektwd in einer so großen Verschiedenheit der Sitten und der Staatsverfassung möglich sey» kann. Eine Bemerkung , die ich nicht in. der Person des Dio pruzäus, zu den Zeiten des Severus und Alexander schreibe, sondern wie Johan¬ nes Tiphilinus.." s. D» p- 8;y. e-t. -s-'.'/.'-i/. sv rx e.'/xL/.- 77 v«7L-Z- --6, in, meiner Va¬ terstadt Vtikäa. /) 8VI-HVKL a.-Z p. iyx. I. 49. «) t /tt.esO /-r o/ck^.. O/o»sm c. IV. H. 28. Die Stelle des ersten ist bereits oben, Anmerk. e. angeführt. IOll- Pl^IstOllä -Zs e,, ,,.', e. pene omnibus ltgrdsris Lordi Ispien^ yiorcs temper exrirerunc Lraecisgus pene contlmiles vc reterrO/o, -a/ cs-'r-m 6xseco^?-/o II). e. p. Oro st r-r^»t/r/07, o/>s--r /«s QLt'lOs. q) HHöstiL. SM-/-. G-reg. ll?. VIII. p. ;rr. nor. 2. u. p- Zis- rr wo nur cm Wort, eine Redensart Dions, von den Alten ange- fuhrc wird, zwischen diesen beiden Schriftstellern zu fehlen, wie ich denn selbst eine lange Zeit bey der Stelle des Aelianus x) wo er den Dio von den Elephanten citirt, angeffandcn, ob ich unfern Dio, oder den Musischen darunter verstehn sollte. Sicherer ist es, daß derjenige Dio, den Thomas Magister?) wegen des Ge¬ brauchs der Worte und radelt, nicht unser Dio ist, wie Falks r-) meineke, sondern Dio Chrysostomus, bey dem sich die getadelten Worte, die nie im Kaßius Vorkommen , würklich vorfmden. r) — Am wenigsten hatte man diesen Rasims Dio, dessen leztes Konsulat, unter der Regierung des Alexander Seve¬ rus, n. R- E-Y82 n- C. G> 229. fallt, mit einem andern Kaßius Dio verwechseln sollen, dessen Konsulat um scchszig ganzer Jahr später, n- R- E- 1044. u. n. C. G- 291. fallt, und doch hat Hei- neccius r) selbst, diesen, wie Ritter «) ihn nannte, lächerlichen Fehler begangen. -- Wer in des Pitiskus Wörterbuch, den Ar- XIX.I.^X. X. I. Er citirt Fv und so nennt unser Dio selbst seine Geschichte sehr häufig; überdem hat Dis Chrysostomus nichts historisches, denn seine geschrieben, in de¬ nen er wohl nicht sehr füglich, von Llephantenjagden handeln konnte. Auch hat Aelianus soater denn Dio Kaßius geschrieben. Dieser brachte seine ganze Geschichte im achten Rsgierungs < Jahr des Alexander Severus zu Ende, da im Gcgentheil Aelianus, der über scchszig Jahr alt ward, die Regierung des Philippus erreichte, wie solches perizonius, in der Vor¬ rede zu Aelians 7',,--. * * z. sehr richtig erwiesen. Es ist auch um. so weniger unwahrscheinlich, daß Dio dieses Geschichtchcn Aelians in ir¬ gend einem seiner verlohren gegangenen Bucher angeführt, da er in einem der uns übrig gebliebenen (I- XXXVilil. Xv-M.) ausführliche Nachricht, von der Natur der Eleshanten, und der Art und Weise sie zu fangen ertheilt. Ware dieses nicht, so wäre man allerdings auf Diö Lhry- sostomus zu rachen berechtigt, den Aelianus sicher gelesen hatte, weil er ihn sichtbarlich nachahmt, wie schon l-tlIt.OL'1'il.-vl'. Xo/>S. XXXI. i. be¬ merkt. L) HXOXlX? XIFLllH. XeaL. f. V. u. vs'/l-Lc>7-<Ä;. ?') ^0/^. 0. IIII. 28. r) DIO (.il IIVd O glO'.I. Omaris Vil. ste <7. Z§ «. v-'ae. I. x>. ,r. c. L-»u- ^§5 « »4». c bibUX llaXIIV5 ex §x citirt- daselbst in der Note die Worte unsers Dio: «'«Evcg» z-, , und sczt nachher hinzu: Ineisti- von- iiiiur Loalülrrua in snuum Llli-illi Otll.XXXi quo irin proue schcea- :um sna<>5 lezeš lst»; keueritkune rulersr 3su»rur. »<.' --a den Noten über dieses Buch, von. dem er eine neue An?"-e z«x kchdcu 17^. 8. besorzere. 12 tikel, der vom Hause Dions handelt, aufschlagt, könnte leicht auf die Gedanken kommen, Pancirollo den nämlichen Jrrthum beyzu- legen- Allein nicht er ist es, sondern piriskus selbst, der diesen Fehler begangen. Pancirollus hatte nur, nachdem er erwähnt, cs fty unser Dio Prokonsul von Afrika, und Präses von Dalma¬ tien und Pannonien gewesen, hinzugesezt: clemum conlul such und dieses hatte Pancirollus in: er Konsul lud Oioclerisno fuir, ver< ändert; und also dasjenige vergessen, was er selbst kurz vorher unter dem Artikel Dio, aus dem Augustins cis lsmilus liomsnis excerpirt, wo das Konsulat unftrs Dions richtig unter Alexander gesezt, und der andere Dio, der Konsul unter Diokletian war, ausdrüklich von ihm unterschieden wird. So wie diese Verwechs¬ lungen aus verschiedenen Dionen nur einen machen, so hat auf der andern Seite Tillemsm, aus einem und dem nämlichen Dio zwey unterschiedene Personen gemacht, .*) wenn er den DioLokke- janus, dessen Plinius erwähnt, vom Dio Chrysostomus unter¬ scheidet- Lillemont ist nicht der einzige Gelehrte, der dieses thut, es folgen ihm hierin viel andere mehr- Valesius -) hak aber mit UNNmstoslichen Gründen erwiesen, daß er durchaus nicht vom Dio Chrysostonms unterschieden werden könne. -—- Apostolius, Sui- Sas, und der Scholiast Näkanders, citiren einen gewissen Dio, -"«»c ^«E^e,und diesen hielt Habrizrus *) für denAke- xandrinischen Weltweisen Dion; es ist aber wohl sonder Zweifel, Dio Chrysostonms darunter zu verstehn, dessen Reden in den vori¬ gen Zeiten, in verschiedene eingetheilt waren, und nach ihnen citirt wurden. D. III. drucke XXVlI. p. Z76. Lpsslo/. X. 8;. 2) «,//,SFm. O/on. p. 8- §. sz. er/. Dia ekism Cdr^loNomus äiölus eil Öocceisnus, vr äocer spiüols Irsisni sä kli- uium 8ecunäum, klsec errim epiitols vc ek iils ?Iinü crii relpoiräec Irsisnus, perrinec sä Oionem tklrr^lollomum. (Klippe Oio cum tre- r^rioirrer ciuidus liris kusüiler, vc opus guoääsm pudlicum sä vrbis ornsrum exllrurerur, rsiräem iple cursror eius operiš äscrero ?ru- jeulium erst cresrus. Io eo seäiücsrräo rsderirsm ssrsrism äellruxir, ec lepuicrs guseäsor sc itsruzs rrsirsrulic. klirre cslrrmnisrores sd eo vrbem äeltrui sc äilkurvsri omrris clsmslisnt, vr rellsrur iplemst O/a orsc. 40. 4;. 46. 47. Irsqus cum opus iiluä perfe>llum vidi sälißns, rec Oio, vexscus eil s guidusäsm, vr reüsrur epiNols kiinii sä Prs- isnum, cum relcripro Irsisui, irr guo Locceisuus Oio sperre sppel- tsrur. k.4lM0. 1. in. p. rrz. §- II. Verschiedene Dionen. Um desto weniger der Gefahr ansgefezt zu styn, einen Dio mit dem andern zu verwechseln, will ich hier ein Verzeichniß aller Dions liefern, so viel ich derselben bisher aus einer fleißigen Lek¬ türe der Alten auftreiben können. Zabrizius «) ist bey diesem Ver¬ zeichniß genuzt, auf Inschriften aber keine Rücksicht genommen- Ein gewißer Dio, der Ankläger des Polemokrates, kommt Vor beym Rikero pro klscco c. zo. Im Anfänge des Platonischen Menexenus, räth Menexenus dem Sokrates, den Dio zur Haltung der Leichenrede zu erwählen- Dieser Dio kann nicht der Syrakusanische seyn, der, da er ein Schüler Platons war, nur erst lange nach ihm leben konnte. Dio- nys von -Halikarnaß, i>) der den Menexenus für den besten aller Platonischen Aufsätze halt, meint, er habe in dieser Leichenrede den Tchukydidcs nachgeahmt, es gäbe Plato aber selbst den Arechi- nus und den Dio für seine Muster an. Ich wüßte nicht, daß Plato dieses thate, man müßte denn die Stelle so verstehn: es habe Plato, unter der Person der Afpasia gerade so gesprochen, wie Archinus oder Dio gesprochen haben würden, wenn sie der Senat, wie sol¬ ches Menexenus wollte, die Leichenrede für die erschlagenen Ache- nienser zu halten, erwählt hätte. Dio, der Alexandriner- Ein akademischer Weltweiser, Chef der Gesandschaft, so von den Alexandrinern nach Rom, sie gegen die Klagen ihres Königes prolemaus Auleres zu rechtfertigen, ge- schikt worden war. Ptolcmäus lies ihn nachher heimlich umbrin¬ gen. Von ihm handelt unser Dio S- 98- v. A- Grrabo XVU. 796- U- Aikero pro M. Loc/io IO u- 21. Der Alexandrinische Dio, dessen Rikero gusslk. ?>es6. Illi.' 4. gedenkt, muß von dem angeführten verschieden und älter, denn er seyn- Nock ein dritter Alexandrinischer Dio, ein Weltweifer, des¬ sen Zenobius V. 54. Apoftolius XVUII. 24. und Suidas in vs L,7-xs 1. III. p. 48z. erwähnen. Dio, Gesandter der Athenienser an Teribazns, beym Teno- phon kliüor. Zraec. k. Illi, x. 5Z7. eclit. Wecke!, i;§6. lol. -r) IAIM.IL. W/. D. III. p. zs8- DIOdtVZ. V!,; D. l r- p- 178- I,>, p»/ G. 291. V- zugleich praeieLiu« vibi. Dio der Chiore, cin Virtuos beym Athrnaus Xllll. 6z8- Dio Lhryfostomus, des Pastkrates Sohn aus Hrusa. Dori ihm handeln philostrac-is prr. I. p. 487. und abermals ck 4ir> Dio Rokkcjanus heißt; wie schon oben, Not. 2. aus Dalcsio an¬ geführt worden; eben der, den Guidas in u. Apo^ frolius /^roAk^/>. (lsul. XV. und der Gcholiast Nikanders " r--- 7-^ ^7-«^-«? anführen. Vielleicht daß das Sprichwort vom Herkules, aus seiner verjäh¬ ren gegangenen Lobrede -cherkulrs und Plarous, entlcbnt war. Dioder Lolophonier; ihn fuhren Varro, Rolumella und Plinius unter den Schriftstellern an, so von der Landwirthschast ge¬ schrieben. Dio Diapyrus, erwähnt vom Komiker Timokles, beym Arhe- näus Vli'u. 407. Dio aus Ephesus; ein Weltweiser, kommt vor in einer In¬ schrift beym Spon Xüleell. p. 126. Dio aus Epidaurus; von ihm besiehe Pausan X. 820. Dio-Halcsinus, beym B-ikcro in Verrem I. 10. II. 7. der, ini gleich darauf folgenden Kapitel den Beynamen des Sik-lianischcn führt. Weil ihm 'Lwinrus Metellus das Römische Bürgerrecht verschast, so dies er mit seinem Vornamen Rwimus Räkilius. Dio, der Ladearzt; von ihm siehe Fabrizius bibl- Lrrwc. "p. Xlll p 142. Dio der Arzt; kommt beym Aetius und Galenus vor. Siehe Fabrizium am angeführten Orte. Dio der Neapolitaner, ein Astronom. Fabriz. 1. II. p- 100. Ein gewisser mir unbekannter Weltweise Dio beym Likero »ö rliuers VIlll. 26. Aristides 0^. 1'. II. p. ZZ4- ech JeLü. lobt einen gte wissen Dio als seinen Freund, den er >-«, nennt; er muß junger denn Dio Lhryfostomus seyn, und darf -also mit diesem nicht verwechselt werden. Dio der Stoiker; beym Rirero 6s IsM. III. 5. Dio der Gyrakusaner, Platons Schüler, und durch beit Umsturz des Regiments des jüngern Dionysius jedermann bekannt- Sein Leben haben Plmarch Oxx. 'lk. I. x. Z;8. u- Nepss No- ..-...°------» i; beschrieben. Noch handeln von ihm: Plurarch X'iciss p. 529. Phorius co6. yz. x. 2Z4. Strabo VI. 25s. Diodorus Sikul- XVI. 5. Diogenes von Laerre III-21. 2z. 29. zo. 46. Lukian. Opp. 1. I. p. ;;8- Tzeyes Lkil. X. v. 175. Guivas in Li«» 'i-r-r«?-»«. Bl'kcro cie VE. III ^>4. aci XV. 10. iic o/fic, I. 44. V. Z4- Gellius III. 17. — Sein Leben hatte der Syrakusancr Arha- nas, m dreyzehn Büchern beschrieben, wie Diovor- SE. XV. 94. berichtet. — Mehr findest du beym Fabrizius D H. ?- 57- H. HI. Namen des Geschichtschreibers Dion» Von allen diesen also müssen wir sorgfältig den Geschichtschrei¬ ber Dio unterscheiden, welcher gewöhnlich schlechthin L,«» genannt wird. So nennen ihn Rsnstaminus, ZLiphilinus, Zonaras, Le- Vrcnus, Johannes Amiodhenus, Guivas, Eustarhius, das LAMü/oZreo» Iornanvcs u. a. Co heißt es in den Fa- sris, n. R- E. 982. n- C- G- 229. x«, L-«», und eben so in sehr vielen Stellen des Korporisjuris, die Perer Relanv über angeführtes Jahr gesammelt. Er selbst erzählt, c) daß ihn Kaiser Antoninus so angeredet:« e»,«», ö'^,--.-»>-4und an einem andern Ort ch es habe ihm getraumet, daß Severus za ihm gesagt: sruxo, — Jedoch die> sem Namen werden noch dann und wann einige Zunamen beygc- fügt. Guivas, wenn er ihn vollständig nennen will, nennt ihn: Lt«v 0 Ie«o-,o4, ö , ö, VL , 2 Xv>rxt«vo4 , ö ; TzetzLK iroicr1' grius: osnaras: ö ein Ungenauurer, !)eN NN^UYl'^ e) ä U. ö UtxcLev-;^ ttus: ^<^1/ö KsxiL/oc; Iornandes: I-Iiltorien8. -— Der Unnrr war aljo ans dem Raßianisehcn Geschlecht gebürtig- Daß sein Name nur mit einem einfachen » geschrieben wird, darf niemand wundern; denn nie stimmen alle Alten darinn völlig mir einander überein, ob sic einen Nennnamcn mir einem doppelten oder einfa¬ chen s schreiben sollem Unser Dio selbst nennt I den Egypkischen Berg, dessen Name sicherlich nur mit einen! einfachen 5 geschrieben werden muß, Diesen Römischen Geschlcchksnamen, hatte r) p- 8yi. s. ah P. 884- cl. l?rolez§. sä vionew IIU. 26. Es ist der raste VsMni- sche Kodex. ^)k.i8L.s. l6 - -—- sonder Zweifel einer der Vorfahren Dions, von irgend einem RH ßius, durch dessen Vermittelung er das Römische Bürgerrecht er¬ halten, überkommen; so wie der aus-Halesa gcbürtiqe Sikilia-m Dio, nachher, a!s er durch Vorsprache des Rwinrus Rärilius Merellus, das Römische Bürgerrecht erhalten, Rwinrus Räki- tius Dio aenannt ward- — Schon zu den Zeiten Nerono, mar Raßiu« AsklepioSorus, ein angesehener Manu unter den Bithy¬ niern./) Unser Dio, der seiner erwähnt §) merkt an, daß et aus Nikaa gebürtig gewesen- Ob er zu den Vorfahren unseres Dions gehört, getrau ich mich um so weniger zu behaupten, da Dio sowohl seiner als des Raßius Apronianus, der n- R. E. 944. -Bürgermeister war, erwähnt, ohne auch nur im geringsten anzu- zcigen, daß sie zu seiner Familie gehört- Und wie sehr lcicht'ist es nicht möglich, daß verschiedene, mit einander in gar keiner Ver¬ bindung stehende Griechen, von einem, oder auch von verschiede¬ nen Kaßiern, das Römische Bürgerrecht erhalten. Sicherer ist es, daß unser Dio, den Geschlechtsnamcn Kaßius, von seine« Vater Raßius Aproniarrus geerbet; und daß dieser bereits Rö¬ mischer Bürger, Nathsherr und Landpfleger der Provinzen Kilikien und Dalmatien war; ob aber dieser Apronianus sein Bürgerrecht ererbet, oder aber, ob er solches zuerst erhalten, müssen wir un¬ entschieden lassen- Wollen wir ihn nun also so nennen, wie Ge¬ brauch und Sitte der Römer selbiges erfordert, so müssen wir ihn nicht Dio Raßius, sondern Raßius Dio nennen, so wie in den angeführten Stellen Rwinrus Räkilius Dio, Rnejus Pompejus Theodorus, und Rwinrus Lurarius Diodorus vorkommt. Ru- alous am Ende seiner Lebensbeschreibung Plurarchs, hat schon be¬ merkt, daß es Griechische Sitte sey, den Geschlechtsnamen dem Zunamen nachzusetzen. Und unser Schriftsteller selbst, liebt diese Gewohnheit vorzüglich. L) Auch Lateiner sind ihr, wie wohl sei- *) OLM. Verr. II. 7. — Ueber diese Stelle schreibt Mauritius! Irrtrs IIII. ,7, Lucii siompeii beneiicio ciuis llomsuuz, er I,. UU. Oroclorus, gui appellabgrur, O/oüdr«^, guis (^Uurrcii Lsruli beuebcio ciuis Uornauu; 2 U. §vlla Faktu; erac. Hi aurem omoes Uomsirs cognomiua noir tumebanr, Feil rsncum prseuoininr er uomina, coAuomiul; surem I-,co vecu; nomeN rerarekanc, vc Dio, Dkeoclorus, Oiuäorus. Es wäre sehr leicht, diese Verspiele noch mit vielen andern ru vermehren. Man sehe z. E. O'crr. «r-/ XIII. z6. u. .-^ua- 27. /) F^LIl'V8 -tun gl. XVI. zz. F) OIO 6R88. p. 714, 2. ?. n. piso Rajus; p. 19. Rotta Markus; »ikero Marku- x. 41. SM Rornelius; x. 4Z- Leutulus Publius; x. ;o» Ulodiu- !7 lener gefolgt -') und Beyspiele dieser Art finden sich selbst im Ri- kero. Tadeln will ich also diejenigen, so Deo Raßms schrei¬ ben, nicht; sie können sich mit dem Beyspiel des Kikero schützen; allein eben so wenig möchte ich, wie Sylvins und Polirianus, hie¬ rum eine Zierlichkeit suchen. §. Illi. Dions Vor- und Zunamen. Was unser Kaßius für einen Vornamen geführt, können wir, beym völligen Stillschweigen aller alten Denkmäler, auf gar keine Weise ausfündig machen. Ich führe dieses an, damit sich niemand durch Falko hintergehn lasse, der unfern Schriftsteller überall lüuinrus nennt, ohne doch in seinen Prolegomenis, l) irgend einen andern Grund, als den anzuführen, daß er es so glaube. Den Zunamen Rokkejanus, hat er wahrscheinlich von; Dio Thrysosto- mus, seinem mütterlichen Grosvater angenommen, dem selbiger schon vom Plinius und Trajanu« beygelegt wird. -») Und weil er nichr allein bey diesem Kaiser, sonder» auch beym Nerva in sehr Publius; p. 94- Galba Servius; p. 14z. Rufus Sulpikius; p. i;r. Lentulus Loenelius; p. >64. Longinus Laßius; p. 295. Lalenus Rlviinus Fufius. Mein er thut dieses nicht immer, es kommen auch häu¬ fige Beyspiele vor, wo er sich nach her bey den Lateinern eingesührten Ge¬ wohnheit richtet: p.-7. lNetellus Leier; p. 6-. Ninnius Lwadra- lus; p. y?. tNetellus N-pos; y- Titus Annins Milo; p. 99. IltsIIrus Tortwatus; p. io,-. Titus Atejus Lapito und Publius Arwllius Gallus; 151. Lornelius Lcntulus; x. >>7. Lukius Laßrus Longinus. r) Sehet 8VLVII Proß),mn2fmsr. Lent. II. c. 41. der aber kein Bcy- spiel aus Kikero austreiben können; dennwelches er aus O»-«,. II. 2; und äe Legg. III. ü. ansührt, gehört hier gar nicht her, weil. ^s/e>-e«r nicht sein Geschlechtsname, sondern sein Patronvmischer war. So findet sich auch V. Z2. Scyrlres ^necbrr/is, /»»ent. II. i. bierscleorcs ^cuxis; I. 22. Leonrinus Lorgiys. Uber auch dies ist nicht immer gescheh», und ost steht das l^crou),inicum nach; z. E. III, ;o. ^ncipsrer Sillonius, »at. Oec»-. I. l. Oia- gorsx bäelius. /ö. 10. Itrales bäilsüus. Ig ^ttr'e. XI. ,r. Nalbus Lornelius; e?r«er-/ VII. r. La//«r über leztere Stelle führt Manutius nachfolgende Beyspiele an: VIII. 12. Lsiius bsbius; n,//>-. II, 4. Xlrcer lü- cinius, und c. XI. e^emilius- Lap. II, §. 2. "-) I'LIkg. L///?-/. X. »5. H. Land. b großem Ansehu stand, ») so ist die Vermuthung des Valesius») sehr wahrscheinlich, daß er von diesem Kasser, der den Namen R.okkejus führete, solchen Zunamen angenommen; und ebenso wahrscheinlich hielt er ihn für den mütterlichen Grosvatcr unsers Geschichtschreibers, theils gerade dieses Namens, theiis auch des gemeinschaftlichen Vaterlandes wegen. Beyde waren Bithynier; aus Prusa am Olympus der eine, der andere aus Nickaa. Fal¬ ko x>) will ihn zwar lieber für den väterlichen Grosvatcr halten; allein er hat dazu keinen andern Grund, als weil er annimmt, Dio Chrysosiomus, der Vater desselben Pastkrarcs, inglcichcn sein Grosvarec, dem zuerst, wie er selbst sagt,-) von einem Römischen Kaiser das Bürgerrecht beygelegt ward, hatten alle mit einander gleichfalls den Namen der Kaßier geführt, und selbigen vorn Lu- kius Rasims Longinus erhalten. Er nimmt auch an r) der von uns crwahnete *) Rasims Asklcpiovorus, sey Pasikratis Bruder gewesen. Aües dieses aber nimmt er an, ohne auch nur den min¬ desten Grund anzugcben. Unwahrscheinlich aber ist diese Vermu- thung, weil Dio Chrysosiomus nur einen einzigen Sohn batte. Dieser bekleidete eine obrigkeitliche Würde in Prusa*') und kann also nicht Kaßius Apronianus seyn, der nicht zu Prusa, sondern zu Nika«, der Vaterstadt unseres Geschichtschreibers, wohncte- So lange also bis man beweisen wird, einmal daß Dio Chrysosiomus, seine Vorfahren und sein Sohn, den Geschlechtsnamen der Kaßier ge- führet; nachher aber, daß dieser Dio Chrysosiomus, außer dem einem Sohn, der Magisiraksserssn zu Prusa war, noch einen andern gehabt, der sich zu Nikaa häuslich nieder gelassen: so lange sage ich, man dieses nicht beweisen wird, wird es immer wahr¬ scheinlicher seyn anzunichmen, daß unser Dio, den Geschlechtsna- men Rasims, von seinem Vater Raßius Aproniarius, nicht dem Sohn, sondern dein Eydam des Dio Chrysosiomus überkommen. Würklich ist es nichts seltenes , Enke! zu finden, die den Zunamen ihres mütterlichen Grosoacers angenommen; und so konnte denn auch unser Dio seinen Zunamen, vom Dio Chrysosiomus, der seine Tochter aus Prusa, nach Nikaa, am Kaßius Apronianus ver- heyrathet, erhalten haben. — Noch merke ich an, daß dieser Zu¬ rr) Er nennt ihn xxxxv. p. rrcx/Zs» > s) Siehe eben §. l. Not. 2. />) l. c. Z. NI- ^) l)IO LttXVSOSDO.Vl. O- sr. XXXXl. x>. 502. §. 2. *) Im vorigen Paragraph. ") OIO LttliVLOSDOXl. Orsr. L. x. 544. r9 Zuname weder KE!,/--?, noch LE-r-?, noch r-^M°r geschrieben werde; und dieses darum, weil un¬ ser Schriftsteller selbst H den Kaiser Nerv» Plinius r) aber, den Dio Lhr^softomus Nicht Eoceelmu, sondern Oocesis- num nennt. §. V. Dions Vaterstadt und Vater. Dions Vaterstadt war Nika», im Königreich Bithynien, an dem Manischen See, und unfern Prusa, der Vaterstadt Chry- sostomus gelegen, welche diesen ihren Namen, von der Niraa, Gemahlin des Königes Lysimachus, erhalten- Ich darf mich h-er auf keine fremde Zeugnisse berufen. Dio selbst nennt sie so,«) da, wo er den Aufenthalt des Severus und Plautianus in ihr be¬ schreibt, und wo er zugleich der großen Hardern erwähnt, so im dasigen See gefunden werden. Diese Stadt versteht er, wenn er uns an einem andern Ort v) meldet, daß er aus Asien nach Bi¬ thynien gekommen, und daselbst krank geworden fty- Cnolich ist er auch zu ihr, nachdem er bas Konsulat zum andemmalc verwal¬ tet, zmük gekehrt, und hat in ihr seine Lebenszeit beschlossen r/) Er war also ganz sicherlich aus Nikaa gebürtig, welche Stadt, wie er selbst meldet, 2) auch zugleich die Vaterstadt des Mechaniker Preskus war, so daß es also eine unverzeihliche, von uns schon bemerk¬ te^ Oscitauz des Vphiiinus ist, wenn er ihn zu einem Einge- bohruen von Prusa macht. Zouaras l>) und LeLrenus c) nennen ihn einen Römer, und dieses ist noch eher einer Entschuldigung fä¬ hig. Er war Römischer Bürger, er hat in dieser Stadt sich eine lange Zeit aufgehalten, vornehme Ehrensiellen in der Rö¬ mischen Republik bekleidet, und zulczt eme Römische Geschichte geschrieben. Sein Vacer Laßius Apronianus, hatte sich von Nikaa, wo er unfern Dio gezeugct, nach Rom begeben, war daselbst unter die Senatoren ausgenommen, und nachher nach Dalmatien, selbige Provinz zu gouverrriress, geschikr worden, ri) H OtN OH88IV8 p. 769. -) l-rire. Lplüol. X. zx. p- 8;/. L. p. 9-7. d. rr) 91«. «k. -L) p. 84;- . rSZ. L. k- 4lZ. b. 20 Er hat gleichfalls das Gouvernement von Rillkien bekleidet, und hat unscru Dio mit sich dahin genommen e) Dieser Apronianus kann uns zum Beyspiel dienen, wie leicht uns eine geringe Na- mensahnlichkeit verleite, weder auf Zeitrechnung noch auf Ge¬ schichte zu achten. Ein gewisser Apronianus, warKonsiil im sechs¬ ten Regierungö-Jahre Hadrians, n. R- E- 8/6. Gleich waren Voßius/) und Glandorp da, welche diesen Konsul mit seinem Vornamen Raßius nannten, und ihn, wo nicht zum Vater, doch mindestens zum Großvater unseres Geschichtschreibers machen wollten. Allein dieser Konsul hies nicht Kaßius, sondern entwe¬ der Rajus oder Tirus, (man findet beide Vornamen in Stein¬ schriften) x) Venridius Apronianus, und überdem wird aus dem, was sogleich angeführt werden soll, erhellen, daß die Zeit in wel¬ cher er lebte, nicht mit der, in welcher Dions Vater blühete, über¬ ein kommt- Andere machten den Apronianus, der zugleich mit Braduas n. R- E- 944. n. C- G. 191. Bürgermeister war, zum VakerDions- Percr Reland sagt dieses ausdrüklich: Unser Raßius Apronianus, ist des Gefchrckrschrcibers Dio Raßius, dessen Merke noch vor¬ handen sind, Varer- Allerdings hat dieses größere Wahr¬ scheinlichkeit vor sich. Die Zeit kommt überein, und auch der Ge¬ schlechtsname Raßius, wenn dieser anders acht ist. Allein hier sey mir zuerst die Frage erlaubt, auf was für Ansehn neuere Schriftsteller diesen Apronianus, Raßius nennen? Denn noch zur Zeit habe ich wsder in alten kastis, noch in Geschichtschreibern, noch in Inschriften irgend ein Zeugniß hiervon auffindcn können, und ich gestehe, daß ich selbst gar zu sorglos und fahrläßig den neuern gefolgt bin, wenn ich in meiner eignen Ausgabe r) diesen Apronianus Raßius nennete. Und nachher, wer hat uns denn gesagt, daß Dions Vater Konsul gewesen? Dio gewiß nicht, und so viel ich weis, keiner der Alken. Es scheint aber, daß Dio, dec die Geschichte seiner Zeit mit größerer Sorgfalt, denn die vorher¬ gehende, beschreibt, und der seines Vaters att drei) verschiedenen Orten erwähnt, aus Pflicht des Geschichtschreibers sowohl, als aus kindlicher Liebe es nicht verschwiegen haben würde, wenn still e) p. 788- a- p- 8so. b. VO88IV8 II. i;. p. 2)7. F) Rajus beym OkvrLK. lUk.XXH. 16. Titus beym käMLirr p. 50^ p) 0.LÜIUS notier Apronianus etk Dionis Lstlti kkitkoiioi, culus tcripl^ excuuc, purer. ./) 1. II. p. rroz. 2l Vater Bürgermeister gewesen, und so noch andere Provinzen, denn Kilikien und Dalmatien zu regieren überkommen hatte. Auch suche man nicht die Schuld auf Xiphilms Kürze zu schieben; denn dieser hat in seinem Auszug alles das getreulich beybehalten, was diePcr- son Dions selbst und seines Vaters angieng. Wörtlich findet sich alles das, was wir von den Familienumstanden Dions wissen, we¬ der in den vorder» unverstümmelt gebliebenen Buchern, noch in den Supplementen der lezrern, sondern einzig und allein in den Auszügen des Xiphiiinus. Es ist also diese Meinung, ohne sich weder auf Dio, Nphilin, oder irgend einen andern Zeugen beru¬ fen z» können, blos auf Veranlassung des Namens Apronianus erdichtet worden, und bin ich geneigter zu glauben, daß Apronia¬ nus, Dions Vater, nie das Konsulat verwaltet. Jener Apro¬ nianus aber, Bradua Kollege, den die Bürgermeister-Verzeichnisse, am Ende der Regierung des Kommodus n. R- E. 944. erwähnen, mag vielleicht eben der Apronianus seyn, der unter der Regierung des Severus Prokonsul von Asim war. llnser Dio erzählt von ihm, daß er in der Sache des Plamianus, abwesend und unge¬ rechter Weise verdammt worden, K) ohne sich doch bey dieser Gele¬ genheit im geringsten merken zu lassen, daß er zu seiner Familie ge¬ hört. Schon dieser Grund allein ist hinreichend, ihm das 8orm- lus Llonsulrurn abzusprechen, welches Antonius Au¬ gustinus, -Horroinann und Perer Reland ihm beylegen- Ware der Vater Dions Konsul gewesen, so daß er nachher Kilikien als Prokonsul regiert, so müste sein Konsulat noch vor der Thronbe¬ steigung des Kommodus, nicht aber unter die Regierung dieses Kaisers fallen: und dieses zwar darum, weil unser Dio, der, wie sogleich gezeigt werden soll, unter der ganzen Regierung des Kom¬ modus, Rom mit keinem Fuß verlassen, in Kilikien zugleich mit seinem Vater gegenwärtig war- Nun sind Paulus und Ulpianus die ältesten Juristen, so das 8snsms tlonsulmm ^pronianum er¬ wähnen- l) Beide lebten unter Elagabal und Alexander Severus; und dieses läßt uns auf einen spatem Urheber dieses Rathsabschie¬ des, als auf einen rächen, der noch vor der Regierung des Kom¬ modus, unter Mark Antonin, wie Lujazius, oder unter Hadrian, wie Schulung will, e») lebte- Dieses benams Lonlulmm r^xro- 6) p. 86z. 6. e. /) Einige behaupten zwar, es habe schon Julianus, der unter der Ne¬ uerung des Hadrians lebte, dieses Rathsabschiedes gedacht, überdies scheint aus dem ganzen Zusammenhänge der Julianischen Stelle gar nicht M folgen. Ihm folgen ttllllMOLIVL /M. Lsm. I.. I. c. k. S- -«4- u. iott'.Vl Ix' di /////e,". I. t, l>. Z84. 22 HILNUM kann also auch nichts für das Konsulat beweisen, so der Vater Dions geführt haben soll. Nur so viel bleibt sicher, daß er Rathsherr war, und in diesem Kollegio Würden bekleidete, die ansehnlich genug waren, ihn zu berechtigen, nachher als Kaiserli¬ cher Legat, die Pratorianische Provinzen Kilikien und Dalmatien zu verwalten. §- Vs. Zeit, um welche Kaßius Apronianus der Vater Dions lebte. Wir müssen uns aber nunmehr bemühen, die Zeit zu bestim¬ men, um welche Kaßius Apronianus, Gouverneur von Kilikien war, weil dieses einen Einfluß auf unfers Schriftstellers Iüng- lingsjahre hat; und hier muß ich zeigen, daß diese Zeit nicht allein von denen zu weit hinaus gesezt wird, welche unfern Apronianus, mit Rajus Vemidius Apronianus, der n. R-E-8/6. Bürgermeister war, verwechseln, sondern auch selbst von denen, die eine bekannte Stelle Dions so annehmcn, als habe sich Apronianus gerade zu der Zeit, da Kaiser Trajan mit Tod abgegaugen, in Kilikien be¬ funden. Dio leugnet in dieser Stelle, daß Hadrian jemals vom Trajan adoptirt worden, sondern die ganze Sache nur ein Spiegel- gefecht derplorina gewesen Ware- Nachher fahrt er so fort: Mein Varer Apronianus, der Gouverneur von Rilikien, harre von Mein dem, was diesen Herrn angieng, eine sehr gründliche Rcnnrniß; und dieser har mir unrer vielen andern, auch vor¬ züglich dieses erzählt, daß der Tod Trajans u. s. w- ») Selbst Aabrizüls o) hat dieses so verstanden, Apronianus sey gerade um die Zeit, da Trajanus gestorben, Gouverneur von Kilikien gewe¬ sen. Wir dürfen uns aber nur des andern Orts erinnern, p) wo uns Dio berichtet, daß er selbst seinen Vater nach dem Gouver¬ nement von Kilikien begleitet, so wird es uns keine Mühe kosten, einzusehn, daß obiges Vorgebcn falsch sey. Dio konnte damals kein Kind mehr seyn, da er mit seinem Vater in Kilikien war. Er Ivar zu Mallos, wo er das Orakel besuchte, und wo er, wie er ») o /ru N-Lvr« «vrov Fr -rc L; kxa?«, x«, or, o r-. P. 788. o) Vol. til. p. z2o. Apronianus tild Trs» isno er /tUsno lmperscorlbus prsekuic xrouiucise LillLise er O.ilins- riss ouoguc- ?) 2g selbst meldet, das Gemälde nickt verstehn konnte, wodurch das Orakel dem Sixrus Londranus sein Schiksal vorher verkündigte, und welches ihm nicht eher deutlich ward, bis ihn der Befehl des Kommodus, diesen Sextus und feinen Bruder hinzur-chten, die Deutung dieses Orakels angezcigt. Dies alles sind Dinge, die ein schon reifes Alter, und einen Menschen anzeigen, der schon selbst im Begriffe steht, Staatsgeschäfte zu verwalten; so daß Dio da- mals zum allermindesten siebzehn Jahr alt gewesen seyn müßte. Nun hat er aber bis über das Jahr n. R E- 982. n. C. G- 229. hinaus gelebt; denn in diesem Jahre war cs, wo er nach nieder- gelegtem zwcyten Konsulat, seine übrige Lebenszeit zu Rikaa hin- zubringeu beschloß; es würde demnach folgen, daß der Mann al¬ ter denn hundert neun und zwanzig Jahre alt geworden, gefezt auch, wir wollten annehmen, daß er nicht eher als im allerlezteir Jahre der Regierung Trajans, n- R- E- 870. n. C- G- 117- mit seinem Vater in Kilikien gewesen- Der Sinn ist also wohl kein anderer, denn der, den ich am angeführten Orte in der Anmer¬ kung angezcigt: Apronianus habe das, was die Adoption Ha¬ drians berraf, zur Zeit des von ihm verwalteten Gouvernements, von bcragren Einwohnern gehört, die dieses, da Trajanus in ei¬ ner Kilik-schen Stadt zu Sclirms gestorben war, besser, denn viel andere wissen konnten. — Eine andere Stelle Divns»-) hat Tillemom H gcmisbraucht, um behaupten zll können, es sey Apro¬ nianus im vierten Regiernngsjahr des Kommodus, n- R- C- 9Z6. n. C G. r8z- Gouverneur von Kilikien gewesen- Nämlich weil Dio bey Gelegenheit der Gebrüder Kondianus und Maximus, Kwin- tilier, und des Sohnes dieses leztern Sextus, welche Kommodus hinrichten lies, erzählt, daß er einst, da er mit seinem Vater in Kilikien gewesen, wahrsagerische Gemahlde des Mallischen Orakels gesehn, sodem Sextus dieses Schiksal vorher verkündigt, und daß er, Dion, nicht vermögend gewesen, diese Gemälde, bis ihm- der-j Ausgang die Deutung an die Hand gegeben, zn entratzeln; so schließt Tillcmonr hieraus, das Orakel müsse um diese Zeit, in weh, eher Dio in Kilikien gegenwärtig war, in Erfüllung gegangen seyn, oder welches auf eins heraus kommt, es sey Apronianus im vier¬ ten Regiernngsjahr des Kommodus N.R.E.9Z6, n-C-G-18z Präs 5) ?- 8-0. b. ,) IllUkklOdtl' L0L,- /--/v/,' 1- H- ?- 774- kH- p- Z77. ell. äe Rrullellos. p- 8l8- c. ö- T-ai----« X«! -r« -.EL 8» «c«; , kE ÜL k,; XL- -re-s 7"" VL XL! K XL, L, «V8 k?,«!»!»; Ei, X. 7-. 24 . sekt von Kilikien gewesen. Aber wer sieht nicht, wie schwach die, scr Grund ist, da wahrscheinlicherweise diese wahrsagerischen Ge¬ mälde, lange Zeit vorher, ehe sie in Erfüllung gierigen, warm ausgetbeilt worden- Ja was sage ich wahrscheinlicher weise! Es ist gewiß, daß dieses so gescheh« ist, denn als Kommodus im er¬ sten Jahr seiner Regierung nach Rom zurük kchrete, war unser Dio schon Senator, horte die Rede nm an, so der Kaiser im Senat hielt, ist Augenzeuge alles dessen gewesen, was sich von dieser Zeit an in Rom zugetragen, und findet es darum für nöthig, seinen Lesern ausdrüklich zu melden, daß er von nun an, nichts aufTreu und Glauben anderer, sondern alles aus eigner Erfahrung aufzeicl^ nen würde, r) Wenn nun Dio alles vom Anfang der Regierung des Kommodus an, aus eigner Beobachtung zu erzählen ver- spricht; Kommodus aber, in eben dem Jahr, da sein Vater ge¬ storben war, den 22ten Octobcr nach Rom zurük kam, auch nach¬ her daselbst im sogenannten Kommodianischen Hotel beständig blieb «): so folget hieraus, daß Dio diese ganze Zeit über, eben so wenig als Kommodus selbst die Stadt verlassen, so wie er im Ge- gentheil, im Anfang des achtzigsten Buchs, es ausdrüklich cinge- steht, daß er die Geschichte der keztern Jahre seines hohen Alrers nicht mit beschreiben können, weil er diese Zeit über größtenthcils von Rom abwesend gewesen. Dio war also Senator, noch ehe Kommodus nach Rom kam; das wird also ohngefehr im lez- ten Regiernngsjahr Mark Aurels, n- R- C- ygz. n- C G- 18» entweder da Mark Aurel noch lebte, oder gleich nach seinem Tode gescheh» seyn- Er ist also vor diesem Jahr fünf und zwanzig Jahr alt gewesen; weil unter fünf und zwanzig Jahren niemand zum Rathsherrn angenommen ward: er muß also einige Jahre vorher, unter Mark Aurels Regierung, als ein Jüngling mit"seinem Vater in Kilikien gewesen seyn- — Es war nichts ungewöhnliches, daß die Gouverneure, junge Leute vom Stande mit in ihre Prnvinzcn nahmen, sie zur künftigen Verwaltung obrigkeitlicher Aemrer, ge< fchikt zu machen- §. VH. Jugend Dr'ons, bis zur Regierung des Pertinax. Hieraus können wir die Zeit, um welche Dis wahrscheinlich gcbohren worden, bestimmen. Ich sage wahrscheinlich: denn mit pünktlicher Genauigkeit das Jahr selbst angedcn zu können, ist ,) p. 8k7- d. tz. 8- k>. 81». c. §. -<,. «) ?- 875- c- -5 unmöglich, da wir keine deutliche sichere Zeugnisse vor uns haben, sondern uns mit Schlüssen und Wahrscheinlichkeiten Hel en müssen. Wenn wir also von dem Jahre n. R- E- 9z;. n. C- G- i8o. als dem lezten der Regierungsjahre Mark Aurels, und dem ersten des Kommodus, die fünf und zwanzig Jahre abzichn, die man, um Senator zu werden, unumgänglich haben mußte, so w:rd Dio vhngefthr n- R. E. 908- n. C- G. 155- gebohren seyn. Diese Rech¬ nung kommt mit der lezten Zeit seines Lebens völlig überein, denn so ist er zur Zeit seines zweyten Konsulats, n. R. E- 982. n. C. G. 229. da er Alters und Schwachheit wegen, die Erlaubniß erhielt, zu feiner Vaterstadt zurük kehren zu dürfen, vier oder fünf und siebenzig Jahr alt gewesen. — Mag er nun die Zeit seiner ersten Jugend in seiner Vaterstadt Nikäa zugebracht, oder mag ihn sein Vater etwas früher mit sich nach Rom genommen haben, so ist doch so viel gewiß, daß er ihm die bestmöglichste Erziehung gege¬ ben. Nicht allein rechnet sich Dio selbst unter die Gelehrten; sondern seine Reden, die an Inhalt und an Schreibart, denen des Demosthenes und des Aeschines so ähnlich sind; die Geschichte selbst, so ganz im Geschmak des Thukrdives geschrieben; die Le¬ bensart so er sich erwählt, und daß er sich nur damit, Prozesse zu führen abgab; die große Politur, so er auf seine Geschichte ver¬ wendete , die unabläßige Lektüre der besten Attischen Schriftstel¬ ler, um selbst rein attisch zu schreiben;^) dieses alles zeigt hin¬ länglich an, daß er nie, weder diesen Geschmak, noch diese Bered¬ samkeit erhalten haben würde, wenn ihn nicht Erziehung frühzei¬ tig gebildet, und er nachher den durch Erziehung erhaltenen Un¬ terricht , durch Uebnng und Applikation sich immer mehr zu eigen gemacht. Daß er Philosophie, und besonders praktische Philoso¬ phie studiert, konnten wir allenfalls schon allein daraus vermukben, weil solches die beständige Sitte aller Griechen war; allein dieses Studium zeigt sich auch augenscheinlich in den Gesprächen zwischen Kikero und Philiskus, August und Livia, Agrippa und Mekänas, und andern ähnlichen Tiraden, so hier und da in seiner Geschichte glänzen, und die, nach Art und Weise des Sokrates, allemal mehr praktisch denn theoretisch sind. Es giebt nur wenige Stellen, und selbst diese wenigen sind nicht von gleichem Werth, in denen sich Dio als Kenner der Mathesis und Physik zeigt; in allen übrigen scheint er sehr, der Sterndeutcrkunst, den Weissagungen, den Wundcrzei- chen und der Traumdeuterey ergeben gewesen zu seyn. —- Da ec etwas herangewachscn war, ward er, wie wir oben 2) gcsehn, *) P. 87;. e. p- ;;s. g. «) Im vorhergehenden L. 26 unter der Anführung seines Vaters in Kilikien, zum künftigen Staatsmann gebildet. Nach seiner Zurükkunft aus Kilikien, be¬ gab er sich sogleich nach Rom, wo er sehr frühzeitig, wahrschein¬ lich n. R. E- 9ZZ- n. C. G- i8v. entweder noch beym Leben, oder aber gleich nach dem Tode Mark Aurels, (aber allemal bevor Kom- modus nach der Stadt zurük kam,) in's Rathsherrn-Kollegium eingeschlossen ward. Die Regierung dieses verabscheuungswürdigen Sohns, eines angebetekcu Vaters, verstattete nicht, daß er wah¬ rend ihrer, sich über den Rang eines gemeinen Ratysherrn em¬ por hatte schwingen können- Nur erst unter pernnax, n. R E- 946. n- C- G. 19g- ward er zum Stadkrichtcr ernannt. a) Er iß also die dreyzehn Jahre hindurch, so Kommodus regierete, nichts weiter, denn Kammerer und Plazmajor gewesen, hat auch keim Befchlshaberstelle, weder in der Armee, noch in den Provinzen verwaltet; sondern hat sich diese ganze Zeit über, im Bezirk der Ringmauern Noms aufgehalten; hat die Rechtshandcl seiner Freunde als Sachwalter, so wie er auch nachher eine lange Zeit hindurch gcthan, vcrthcyd-gt, feine Muße aber dazu angewandt, eine Geschichte des Rommodus, dessen Augenzeuge er, bis an dm llezten Tag seines Lebens gewesen, t-) zu schreiben. Da eine Ge¬ schichte dieser Art nicht ohne Possen abgefaßt werden konnte, so entschuldigte sich Dio, der solches allerdings der historischen Würde für unanständig hielt,nachgeyends, da er sein Buch heraus gab, darü¬ ber- Lveil alles, sagt er, Ser Laiser selbst gerhari hatte, und weil ich selbst gegenwärtig alles mir angesehn, mir angehörr und ge¬ sprochen habe, so schien mir es billig, von allem diesem nichts zu verheimlichen, c) §. VIII. Geschichte Dious unter Pertmax und Didr'us Julian, Nach der Hinrichtung des Kommodus, begrüßete Dio, den itcn Januar d. J. n. R- E- 946. n. C. G- ryT den Perrinax, als er in den Rath kam, und hat ihn, nebst den übrigen Senatoren, aus redlicher Absicht und sonder Gefährde zum Kaiser erwählt- -H lieber dieses Betragen dürfen wir uns nicht wundern; Dio war einer der vertrautesten Freunde des Pertinax, hat auch darum von ihm so« s) P- 8Z5- e- H p. 8-;. d. c. e. leg. p. 827. g. c. <7) XL»; ^8 x«r x-LFwv XL, sxLs«, XL, isxL^L, XL- , S!XL,S, LS7Sxev4«LA«-. g' 8s6. s. 4) x.zzo. c. 27 gleich'- als er den Thron bestiegen- Ehrenstcllen erhalten, und ist von ihm zum prsekvi- e) aber nicht für das bereits angetretene-son¬ dern für das zukünftige Jahr ernannt worden; denn daß er in die¬ sem Jahre selbst da/Stadtrichteramr noch nicht bekleidet, sieht man aus einer Stelle, in welcher er das Leicbenbegangniß des Per. linar beschreibet, und in der er sich ausdrüklich von denen Raths- Herren, so obrigkeitliche Würden bekleidet- unterscheidet ^ — Unter der Regierung des Pertinax, wohnete er der Untersuchung bcy, so über den Betrüger- dec sich für Gexrus Londianus aus¬ gab, verhängt ward. Er fuhr inzwischen fort- seinen Freun¬ den in ihren Rcchtshändcln als Sachwalter nüzlich zu ftyn, bcy welchen Gelegenheiten er sehr häufig bas ungerechte Verfahren des Didius Julian L) aufdekte; er war auch mit unter denen Rachs- Herren, die bereit waren, den von den Soldaten gegen Pertinax aufgeworfenen Konsul Aalko, zum Tode zu verdammen. ,) Zwar zeihet er den Pertinax einer Unwahrheit- wenn dieser sich rühmete, den Soldaten eben so viel, als ehemals Verus und Mark Aurel gegeben zu haben,K) aber sonst, warmer- Llaudius Ponipeja- nus, Akilius Glabrio und andere vornehme Rathsherreu, sehr wohl beym Pertinax angeschrieben; zumal dieser Kaiser von Natur gesprächig war- das Verlangen eines jeden sehr Willig anhv'rete, allemal in sehr leutseligen Ausdrücken Resolution ertheilete, seine Freunde sehr oft bcy sich zur Tafel cinlud, oder wo dieses nicht, doch ihnen von seinen eignen Tischgerichten schifte, die oft nichts an¬ ders, denn gewöhnliche Hausmannskost waren- Dio meldet uns, daß sich die Reichern hierüber aufgehalten; er selbst aber und an¬ ders, denen Genügsamkeit lieber denn Schwclgerey gewesen, hat¬ ten den Kaiser dicstr Mäßigkeit wegen, sehr gelobt, h Aller dieser Ursachen wegen- fiel ihm die Hinrichtung des Pertinax und Dioius Iulians Erwählung- überaus empfindlich. Dem ohnerachrer, da hier die Verstellung Nothwendigkeit ward, hörte er die Rede mit an - so Didius nach feiner Erwählung im Senat hielt- begab sich auch des Tages darauf, um ihm die Aufwartung zu machen, in seinen eignen Pallaff. So sehr sich Didiirs Julian auch Mühe gab, die Rathsherreu durch ein einnehmendes Betragen zu gewin- -) P. 8Z5. e. /) p. 842. ». >—< ft Fs L) ?. 8-0. ». I>. »Z;. c. ft p. 8ZZ. ll. 8Z4/A.! ^)p. 8zz.e. ftp.8Zi.c- -») p. 8Z;. e 2 8 — nett, so verlies sich doch keiner derselben, und am allerwenigsten Dio auf ihn,») der ihm vielmehr den Untergang, bey Gelegenheit dreyer Sterne wünschte, so sich, da er das be»m Antritt der Re¬ gierung gewöhnliche Opfer darbrachte, um die Sonne her, gezeigt hatten, o) Als nachher Severus mit dem Heer gegen ihn anzog, und Dio zu der darüber zusammen gezogenen Rathsversammlung mit gezogen ward, trat er denen bey, so den Julian zum Tode verdammeten, den Severus als Kaiser anerkannten, und dem Per- tinax, die Ehrenbezeugungen eines Heros zusprachen. x>) Er sah hierauf den prächtigen Einzug, den Severus in Rom hielt, be¬ wundernd mit an, -) und ist bcym Leichenbegangniß des Pertinax, ohne noch Stadtrichter zu seyn, mit gegenwärtig gewesen- >-) §. IX. Unter Severus. Es schien, als ob unter Severo,das Glük unserm Dio freund¬ licher anlachekn wollen, da dieser Kaiser das Buch, so er über die Vorbedeutungen und Traume geschrieben, aus denen sich Severus die Oberherrschaft versprochen, so sehr gnädig aufnahm, daß er darüber ein langes und wcitlauftigeS Antwortsschreiben an ihn ergehn lies. Den nehmlichen Tag, da er diesen Brief erhielt, ward ihm in einem Traumgesicht anbefohlen, die Geschichte seiner Zeiten zu schreiben. Er fieng also mit der Geschichte des Rommo- Sus an; ö ein anderer Traum vermochte ihn nachher gleichfalls die Geschichte des Severus und des Karakalla zu beschreiben- r) Es ist nicht glaublich, daß er sich bey Ausarbeitung dieser Ge¬ schichte des Kommodus einzig und allein auf sein Gedachtniß ver¬ lassen. Da damals schon Lreyzehn Jahre seit dem Tode dieses Kaisers verflossen, so ist mir es glaublicher, daß er sich Tagebü¬ cher gehalten, aus denen er jetzund diese seine Geschichte zusammen gesezt; eben so wie er bey Abfassung seiner großem Geschichte, gleich¬ falls die Materien zusammen getragen, ehe er sich an die Bearbei¬ tung derselben machte. Diese Geschichte des Kommodus, gefiel dem Volk und dem Kaiser selbst so sehr, daß er den Vorfaz fassett, ») p 8Z7- b. -) Id. c. -) p. 8Z8- e. -) p. 8 z?. c. 810. -. P. 84l- kcg. l) P- 8^8- <1- »" Zq , irre- ,) p. 884- c. eine allgemeine Römische Geschichte/ von dm allerältesten Zeiten an. abzufassen, und dieser, das was er schon ehemals vom Kom- modus abgefasset, einzuverleiben. Da cs ihm dennoch sauer an- kam, sich eines so weit aussehenden Werkes zu unterzieh», sp ward er in seinem Vorsaz durch eine Göttin bestärkt, die ihm in einem Tranmgesicht erschien und dieVerstcherung gab,daß seinWerk nimmer¬ mehr untergchn würde- Ec nahm sich also zehn ganze Jahre Zeit, di« Materialien zu dieser seiner allgemeinen Römischen Geschichte zu sammeln, und wendete zwölf andere Jahre sie zu verarbeiten, auf. Diese allgemeine Geschichte fieng von der Gründung des Römischen Staats an, und reichte bis auf den Tod des Severus; wobcy sich Dio jedoch vorgesezt hatte, das was sich nachher noch merkwürdi¬ ges ereignen würde, hinzuzuthun- — Da Severus im Hor¬ nung des Jahrs u. R. E- 964- C. G. an. gestorben ist, so folgt aus dieser Stelle, daß Dio die Materialien zu seiner Ge¬ schichte, seit dem Jahre n. R. C 954. n. C. G 201. zu sammeln angefangen, und nachher zur Verarbeitung derselben, alle Zett, bis auf dcu Regierungsantritt des Alexander Severus, oder bis auf das Jahr n> R. E- 975- n. C. E- 222. verwendet. In die¬ sem Jahre hatte er allerdings den Vorsatz, dem angefangenen Werk auch noch die Geschichte der Nachfolger des Septimius Se¬ verus beyzufügen; da ihm aber Alexander hohe obrigkeitliche Wür¬ den und Länder-Gouvernements ertheilete, auch nachher heran¬ nahendes Alter und Krankheit, ^-) ihn das angefangene Werk zu beschleunigen zwangen, so unterblieb dieses, und es ist nur sehr wenig, was wir in seinen Büchern von der Geschichte des Römi¬ schen Volks unter Alexander finden- — Diese Rechnung, so ich hier meinen Lesern mittbcile, stüzt sich auf folgende Gründe. Wenn die einzeln geschriebene Geschichte des Konimodus, dem Doll, und Kaiser Seprimius Severus gefiel, so muß sie noch vor dem Kriege geschrieben seyn, den dieser Kaiser nut Rlodius Albmus führete, d. i. nach dem Jahre n. R- E- 949.; denn nachher, da des Se¬ nats edlerer Tyeil, heimlich die Parlhey des Minus hielt, fieng Severus an. den Konimodus, den er vorher überall geschmaher, zu verthcyd-gen; und diese Vertheydigung gicng so weit, daß er d--s Dekret, wodurch der Senat das Andenken des Kommodus geschändet, lass-rett, ihm göttliche Ehrenbezeugungen zucrkannte, und sich selbst Mark Aurels Sohn, Bruder des Kommodus nann¬ te. e/) Nach dieser Zeit hatte sich also Dio eben so wenig unter¬ standen, die Possen und Schandthaten des Kommodus, so treu «) p. 8-8 s. II. s. w. -c) S- den Anfang des achtzigsten Buche, .?) s>. 85Z- b- «. s. w. Z o und offenherzig wie er sie beschrieben hakte, dem Septimius z» überreichen, und wenn er's gethan, hatte sie dieser Kaiser gewiß nicht mit so vielem Beyfall gelesen- Die Herausgabe der Geschichte des Kommodus, wird also ohngefehr um das Jahr 948. n- R- §- zu setzen ftyn; und in dieser Sinnesänderung des Severus ist die Ursache zu suchen, warum er, wie sogleich gezeigt werden soll, eben den Dro mit gar keinen Ehrenstellen belegte, dessen Geschichte des KommoduS er doch ehemals, da er selbst feindselig gegen diese» Regenten gesinnct war, seinen lauten Beyfall gegeben; und nach¬ her, warum Dio so gar hart an die Ausführung seines gefastete» Vorhabens, eine allgemeine Römische Geschichte zu schreiben, j!i bringen war, daß auch fast sechs Jahr, ehe er das Werk anfienz, verstrichen. Endlich von einer Göttin, wie es ihm vorkam, zur Ausfübrung ermuntert» fieng er das Werk, zu dem er schon vor¬ her die Materialien alle gesammelt, an, und begab sich öfters nach Aapua, um hier, fern von allen öffentlichen Geschäften, seine Zeit einzig und allein, der Ausarbeitung seiner Geschichte schenke» zu können. -) §- X. Er hat diese ganze Zeit über Rom nicht verlassen. Mit der Sinnesänderung des Severus, war jede Hofnunß verschwunden, so sich Dio auf höhere Ehrenstellen hätte machen können. Er ist, so lange die Regierung dieses Kaisers gedauert, nie aus den Gränzen von Italien gewichen; er hat nie unter der Armee Dienste gethan, so kriegerisch die Regierung dieses Herr» auch immer seyn mochte, und eben so wenig hat er das Gouver¬ nement irgend eines Landes verwaltet- Es ist wahr, er beschreibt den engen Paß Kilikiens, wo die Schlacht nut Nigro gehalten ward die Mauern und Lage von Byzanz, die Belagerung dieser Stadt, den Bosporus und den Propontis; namentlich bezeuget er die Byzantinische Mauern, sowohl zerstört als noch stehend ge- schn, und ihre sogenannte sprechende Lhurme gehört zu haben. H Allein es wäre ein sehr übereilter Schluß, wenn man hieraus schlies¬ sen wollte, Dio sey persönlich in den Kriegen gegen Niger, und Ley der Belagerung von Byzanz gegenwärtig gewesen. Kilikien war ihm aus dem Aufenthalt bekannt, den er ehemals dort in Ge¬ sellschaft seines Vaters genossen; und eine so berühmte Stadt als Byzanz war, hakte er ohne Zweifel eben so wenig, als.den Bss- L) p. 860. c° §- 847- ä. porus und Propontis zu sehn unterlassen, da alle diese Gegenden seinem Vaterland Bitbynien so nahe waren. Was namentlich das Maschinenwesen der Byzantiner, und die detaillirte Nachricht vom Elend betrift, so sie in den drey Jahren, da die Belagerung dau¬ erte, erlitten; so kann man wahrscheinlich auf seinen Landsmann den Mathematiker Prissus rachen, (der als ein anderer Archimedes, die Stadt gegen Severus vertheydigt, und diesem nachher, da er ihm nach Eroberung derselben das Leben geschenkt, die Maschinen zu seinemZug gegen dieArrcner verfertigt hatte,) l>) daß er ihn mit den dazu dienlichen Nachrichten an die Hand gegangen. Die zerstörten Mauern von Byzanz hak er vermuthlich spater, und zwar damals gesehn, als er Kaiser Karakalla auf seiner Reise nach Bithynien be¬ gleitete. c) — Die Beweise, daß sich Dio diese ganze Zeit über beständig in Rom aufgehalten, sind unwidersprechlich. — Als Severus den dreyßigsten Tag nach seiner Ankunft in die Stadt, also im Julius des Jahres 946. n. R. E. 19z- n. C- G- Rom ver¬ lies , um gegen Niger zu Felde zu ziehn, H war Dio ernannter Stabtrichter, und hat also dieses Amt sicherlich in dem darauf folgenden Jahr bekleidet- e) Noch bevor der Krieg gegen Albinus angieng, war er in Rom gegenwärtig, und schauere seinem Freund, dem regierenden Bürgermeister zu gefallen, die Saturnalischm Spiele mit an. Er blieb nebst den übrigen Senatoren neutral, und erklärte sich eben so wenig für die Partbey des Septimius, als er die des Albinus öffentlich zu ergreifen wagte. /) Er sammelte persönlich etwas vom Silberregen ein, der auf das kmum ^ugulti niedergefallen war, und prüftte solchen. §) Er erschrak, dann Senat der Bericht abgelesen ward, den Scvtimius von feinem über Albinus erfochtenen Sieg abstattete; eben der, in dem er sich Mark Aurels Sohn, Kommodi Bruder nannte, und in dem er genannten Kommodus die Ehrenbezeugungen eines Heros zugesprochen, ü) Dieses Schrecken vermehrte sich, da Septimius bey seinerNükkuuft, den Kommodus in einer im Senat gehaltenen Rede vertheydigte, den Rath selbst aber anklagte- -) — Er hat die Verschnittenen Plauzmns, die Ehemänner und Kastraten zugleich waren, gesehnt) H l>- 845. 6. d. -) p- 877- s. 88Z. L ch (>- 84-. b. -) Oben L. g. /)p-850. ». F) /^. e. p- 85Z- b ft Ill.c. ö) k- 857» b. Z2> .... ü! Eben so hat er den Wettkampf der Weiber mit angefchaut. /) — Er und Severus find Richter in der Sache des Rakius Ron. frans; «) — er sieht die Morgengabe der plaurill« über den Markt tragen, und ist mit bey dem, bcy dieser Gelegenheit gegebenen Gastmahle gegenwärtig ») — Er ist gegenwärtig bey den Schau- spielen, so über die Hochzeit der Plaurilla, und die Rükkunft des Severus gcfcyerk werden- ->) — Er hört die Rede mit an, so Severus nach Plauzmns Hinrichtung im Senate halt, x) — Er bestimmt em Senat, eine Lobrede für den Evodus. §) — Er iß im Senat gegenwärtig, da Apromanus angeklagt wird, und für sich selbst besorgt. >) — Er bezeugt häufig bey den Urtheilssprü- chcn des Septimius, gegenwärtig gewesen zu seyn. H- Dieses denke ich, wird hinlänglich seyn, zu beweisen, daß Dis unter der Regierung dieses Kaisers, weder Kriegsdienste gethan, noch irgend seinen Aufenthalt anderswo, denn in der Hauptstadt gehabt- Es ist wahr, wenn er die Hochzeitfeyer der Plautilla be- schreibt, so erwähnt er einer Entzündung des Vesuvs, so sich da- mals zugetragen, und bey welcher man das Brüllen dieses Vul¬ kans in Kapua gehört, und dieser Nachricht fügt er unmittelbar hinzu, daß er alle Muße, so ihm dieZeit seines Jtaliänischen Aufenthalts ver> gönne, in dieser Stadt zuzubringem und zur Ausarbeitung seiner Ge- schichte anzuwenden pflegedenn wenigstens um diese Zeit, konnte er nicht in Kapua gegenwärtig seyn, weil er eben kurz vorher er¬ zählt, ") daß er in Rom an den Schmausereyen und an den Schau¬ spielen Antheil genommen, so bey Gelegenheit dieser Feyerlichkei- len gegeben worden, und weil er unmöglich in zwey verschiedenen Städten, zu ein und derselben Zeit gegenwärtig seyn konnte. — Ueberhaupt ergiebt es sich aus den vorhergehenden Paragraphen, Laß Dio zur Zeit des Septimius Severus, noch nicht mit Abfas¬ sung seiner Geschichte, sondern nur mit Sammlung der zu ihr ge¬ hörigen Materialien beschäftiget gewesen. Da dieses zu Rom, wo so viele große Bibliotheken waren, ungleich füglicher, denn zu Ka- pua gescheh» konnte, so glaube ich, daß sein Aufenthalt in dieser /) P. 8!8. d. m) ») p. 859- d. o) p. 8<>o. s. <>) r>. 8s2. d. -) Ibiä. e. p- 864. s. p. Z69. ll. ,) p. 860 c. «,) x. SZS. b. P. 860. s. - > -E Z Z Stadt erst in spatere Zeiten zu setzen ist; da er sieh, nach emge- sa.nmelten Materialien, als Septiniius Severus bereits gestorben war, damit, sie zu verarbeiten, und in einen guten Styl einzuklei¬ den, abgab. §. XI. Auch noch kein Bürgermeisteramt bekleidet. Was die obrigkeitlichen Wurden unseres Dions aabetn'ft, so finden sich viele Gelehrten voni Range, die sein erstes Konsulat, unter die Regierung des Septimius Severus setzen: und dieses zwar darum, weil er an dem Orte, wo er das Gesez dieses Kaisers gegen den' Ehebruch anführt, erw-rhner daß er unter seinem Konsu¬ lare dreyrauiend Personen, so dieses Lasters wegen angeklaqr wor¬ den, eingeschrieben gefunden. Doch diejenigen, die sich dieses Grundes bedienen, haben wohl nicht Acht auf d>e Art und Weite gegeben, wie unser Geschichtschreiber Dinge, so ihn selbst betreffen, zu erzählen pflegt. In seiner ganzen Geschichte ermah¬ net er der Ehrcnstellcn, so entweder er selbst, oder auch sein Vater bekleidet, niemals da, wo sie hmqchöreten, immer nur im Vor. beygehn, wenn er von irgend einer andern Angelegenheit handele, und zeigen wollte wie er dazu käme, von der erwähnten Sache, solch eme gute Kenntmß zu haben. Beyspielc mögen dieses erlau- tern. Zu beweisen, daß er die Pannonier weder durch Lektüre, noch weniger aber durch Hörensagen, sondern durch selbst eigenen mit der Nation gepflogenen Umgang kenne, erwähnet er schon in der Geschichte des Augusts) daß er Landpfleger, zuerst von Afrika, nachher aber auch von Dalmatien und Ober-Pannonien gewe¬ sen. — Be» einem andern Anlaö. den ihm ein vom Kaiser Kiau- dius den konsularischen Personen verliehenes Vorrecht an die Hand gi.wr, erwähnter schon in der Beschreibung der Geschichte dieses Kaisers, daß auch er Bürgermeister gewesen. 2) — Im Leben des Kommodus erzählt er, mir seinem Vacer in MaUus gegen¬ wärtig gewesen zu seyn; um die Anekdote nehmlich anzubringen, daß er daselbst eines Orakels wahrsagerisches Gemählde gcsehn, welches schon unter Mark Aurels Regierung, den beyden Gebrü¬ dern Rwimiliu.a ihren Untergang verkündigte, b) — Nicht unter Pertinax, sonder unter Diviuo Julian erzählt er, r) daß ihn der ^>g. 4'Z.c. 2) p. 66;. c. °, Z-PxoPoxuMK«, a) p. zro. s Hhen 6. e) p. 8Zj. o. U- Band, C z 4 erstgenannte zum Stadtrichter ernennt; nehmlich um bemerken z« können, daß er desselben vertrauter Freund gewesen, von ihm mit Ehrenstellcn überhäuft worden, und also gegründete Ursache ge¬ habt, sich bey der Thronbesteigung des leztern zu fürchten- — Im Leben des Severus ss) erwähnt er die Byzantinischen Mauern, sowohl stehend, als uiedergerissen gesehn zu haben; e) nicht, als ob er den Severus auf diesem Zuge begleitet hatte, sondern weil er ehemals in seiner Jugend Byzanz in seinem Flor, von seiner Va¬ terstadt aus, und nachher eben dieselbe Stadt in ihrem Schutte, auf der Reise gesehn hatte, die er im Gefolge des Karakallus dahin machte. — Unter der Regierung eben dieses Kaisers/) erwähnt er seines Gouvernements über Mauritanien, welches er doch nicht unter diesem Kaiser, sondern unter dem Elagabal führete, um an- merken zu können, daß er sich dieser Gelegenheit bedienet, von den Makenm'rcn, einem in der Nachbarschaft Mauritanienö wohnen¬ den Volke, sichere Nachricht vom Ursprung des Nils einzuziehn- — Diese Beweise sind hinlänglich, jedermann zu überführen, wie schwankend die Beweise derjenigen sind, so Dions Konsulat da¬ rum unter die Regierung des Seprimius Severus versetzen, weil er cs unter der Regierung dieses Kaisers erwähnt- Dio führet! sein Konsulat gerade an diesem Ort aus keiner andern Ursach an» als um zu zeigen, woher es ihm bekannt fty, daß unter dieser Re¬ gierung, dreytausend Personen des Ehebruchs wegen, belangt worden; nehmlich als Bürgermeister stand es ihm frey, die Ge- richtsöücher nachzuschlagen, und so spate solches auch immer nachher ftyn mochte — das alles was ehemals unter Severo ge¬ scheht! war, nachzuforschen- Daß dieses mehr denn bloße Ver- muthung gewesen ist, kann denke ich, mit triftigen Gründen er¬ wiesen werden. — Die Empfehlung der Kaiser, konnte damals den Kandidaten einzig und allein zur burgermeisterlichen Würde ver¬ helfen- Nun war aber Severns, der sich damals einen Bruder Kommodi nannte, 5) dem Dio, der die Schande dieses Kaiseck so öffentlich aufgedekt, ganz gewiß abgeneigter, als daß er ihm cilie so hohe Ehrcnstelle hatte zusprechen sollen. Ueberdem erzeigt sich Dio in seiner ganzen Geschichte diesem Kaiser höchst unhold. Ueber- all beschreibt er ihn als wild, grausam, blutdürstig, dessen Grau¬ samkeit er auch für sich selbst gefürchtet, ä) und zeihet dieNachrich- richten, so eben derselbe von seinem Leben aufgesezt, öffentlich der Lügen- r) Beides hätte dieser Geschichtschreiber sicherlich an hi¬ ss) P- 847- ü. e) Im vorhergehenden Paragraph ist dieses erwiesen. /) x. s;6. ll. F) Oben §. s. H x, 864,». x. z;;. z; nem Regenten gethan, der sich so hoch um ihn verdient gemacht, und Schändung seines Namens würse keinesweges der Dank für empfangene Wohlthaten gewesen seyn. Auch müßte Diowenn er unter der Regierung dieses Kaisers ein Konsulat verwaltet., nach Niederlegung desselben, entweder durchs Loos, oder aber durchs Geheiß der Fürsten irgend ein Gouvernement überkommen haben; nun aber hat er diese ganze Zeit über, weder eine Konsularische noch Peätorianische Provinz verwalten können, weil er unter der ganzen Regierung Severus, Rom gar nicht verlassen, und wäre er je damals schon Konsul gewesen, wie hatte ihn späterhin Ma- kcinus das unbedeutende Gouvernement von Pergamus undGmyc- n» geben können, K) wo er nichts zu thnn hatte, als die Händel, so sich in diesen zwo freyen Städten entspannen hatten, beyzule- gen? l) Sage man nicht, daß der Kaiser zu diesem Behuf e-.ne Person, so das Bürgermeisteramt schon verwaltet, habe schicken können. Keinesweges. Die Schlichtung der Angelegenheiten, sol¬ cher Art, ist jederzeit niedrigem Personen anvertraut worden- Als das berühmte Erdbeben unter Kaiser Tiber, die beträchtlichsten Städte Klein-Asiens unter ihrem Schutt begraben, ward zu ihrer Coulagnung der Prator Mark Alerus nebst fünf Likloren dahin «bgcschikt, und zwar dieses, wie unser Schriftsteller ausdrücklich bemerkt,«) darum, weil der gewöhnliche Gouverneur Asiens Kon¬ sul war, und weil man befürchtete, es möchten Rang und Präce- Lenzstreitigkeiten entstehn, wenn man zu einer Extrakommission ei¬ nen Mann dahin schicken wollte, der einen eben so hohen Rang, wie der Gouverneur selbst bekleidete. — Laße uns hieraus den Schluß machen, baß Dio keinesweges unter der Regierung des Severus burgermeisterte; und daß er bis zur Zeit des Kaiser Ma¬ krinas , nur unrer der Zahl derjenigen aufgezahlt ward, so das Etadkrichteramt verwaltet hatten- §. xil. Geschichte Dions unter Karakals und Makrmus. Unter Rarakall nun, hat Dio Rom zum crstenmale verlas¬ sen. Er begleitete den Kaiser, nebst noch vielen andern aus dem Senat, die er unter dem Vorwand, sich ihrer Hülfe und ihres Raths, in den etwa verfallenden Urtheilssprüchen zu bedienen, in der Lhat aber, um ste durch unnvthige Ausgaben um ihr Verruss- p. pvy. st. /) cklÜbdüVIOdlck' inemoires oour lervir L UliNoire ster LmpsreurK II- k>. i>. 614. st. II. 47 gen zu bringen, mitgenommen. Dio selbst beklagt sich, daß so» wohl er als andere Rathsherren, so den Karakal! auf dieser Reist begleiteten, gezwungen worden, unterwegens Hauser und Lustge- bäude, ja im Winter sogar Amphitheater rind Kirkos auf eigene Kosten zu erbauen , und die Thiere zu den Hetzen herzugeben;») daß er und die übrigen studierten Rathsherrn, außerordentlich vom Kaiser verachtet worden; o) daß sie alle mit einander der Tyran¬ nei) der Soldaten und eines gewissen Verschnittenen unrerworfta gewesen; daß man sie, beym Winteraufenthalt zu Nrkomcdien bestellt, noch vor Sonnenaufgang beym Kaiser zu seyn, Konferenz mit ihm zu halten, alsdenn aber, ohne einmal ins Vorzimmer ge¬ lassen zu werden, bis zum Mittag, ja wohl gar bis auf den Abend, ehe sie der Kaiser vorgelassen, warten müssen, der inzwischen, ent¬ weder Thiere gehezk, oder um die Wette gefahren, oder gefochten, oder auch mit den Soldaten gezecht, p) Es war in eben dieser Vaterstadt unseres Geschichtschreibers, wo mehr genannter Kaiser allen Rathsherren ein Gastmahl gab, nach dessen Endigung er den Dio namenrlich rief, und zu ibm sagte: "vorrreflich, o Dio, und sehr wahrsagt Euripides: Mannichfach sind die Gestalten des Schiksals u- s w., ?) er sezt sogleich darauf hinzu, daß dieses die lezren Worte gewesen, so er mit ihm gesprochen. Würklich scheint es nicht, daß Dio den Kaiser auf den Parthischen Zug be¬ gleitet, der dem Winteraufenthalt zu Nikomedien folgte, sondern daß er nach Rom zurük zu kehren, Erlaubniß erhalten. Man sieht dieses daraus, weil er bey den Fechterspielen, so kurz vor diesem Zuge gehalten wurden, nicht mehr zugegen war. Daß er aber bey diesen Fechterspielen nicht zugegen gewesen seyn kann, ergiebt sich daraus, weil er sich, da er von ihnen redet, mit einem man sagt Hilst, r) Er erzählt nachher von den Briefen, so der Kaiser aus Antiochien, r) aus Alexandrien ») und aus Parthia am Tigris r) an den Senat abgelassen, und sowohl in diesen als in allen andern Vorfällen heißt es immer, wie die Rede gehr, z?) wie ich gehört habe, s, Eben so scheint er unter Makrinus Regierung in Rom, gegenwärtig gewesen zu seyn, denn er bringet Excerpte sowohl aus dem allerersten Rapport bey, den dieser Kaiser dem Rath abstaltete, H ») p- 874- c. ll. o) p. c. ^>) p. 877. 87z. -) ?- 88)- e. 0 'Lvx-mky; Ax-M' Noääatt TNv re. 7°. -*) P- 884- ^L^Lr/T-ir/sep T-arrz-r-r-v srxo- H-,-»/«7-«-. p. 878. e. ,) p. 879. L. «) g. 879. s. 9 88 l-/' 88Z- U. «e P« «e wv, x«c orcscv »ex, r«» L«»»,«,,, j-, 7-p 'k«/xx y«vk»A«i, l>. 9 >5- b- z 8 . Gouvcrnement bes Prokonsularischen Asiens, wie der selige Fabri- zms weinew/) erzwinaen. Im allerlezteu Buck schreibt er: Als ich au-; Asien nack Birhrnien kam ward ick krank, und brach von da sogleich nack dem mir .^gefallenen Gouvernement von Afrika auf 5) Er gieng a'so gerade von Asien nach Afrika; wer bat aber wob! gehört, daß jemand sogleich nach der Verwal¬ tung einer Prokonsularischen Provinz, nach der andern, (denn Afrika war auch konsularisch) geschikt worden? Sicherlich zielet er in beiden Stellen auf weiter nichts, denn auf seine Präfektur über die Asiatischen Stabte Pcrganuis und Smnrna, die er damals nocb verwaltete, da Daßianus, der nachmals den Namen Alexander annahm, sich zugleich mitAvito in Rom befand. §. xm. Ehvenstellcn welche Dio unter Alexander Severus erhalt, und Tod. Als er diese Provinz verlies, begab er sich also, wie er selbst sagt, nach Lichynicn, d-i. nach seiner Vaterstadt Nikaa, wo er einige Zeit lang krank darnieder lag. Diese Krankbeir verhindert! ihn, Rom in einer Zwischenzeit zu besuchen, vielmehr gieng er, nachdem er sich einige Zeit zu Nikaa aufgcbalten, gerade nach dem Prokonsularischen Afrika ab- Um diese Zeit vermuthe ich, ist Die, dem der Kaiser sein Wohlgefallen über die in Pcrgamns und Smyr¬ na wieder hergestcllere Ordnung bezeigen wollte, zum Konsul er¬ nannt worden, wiewohl seine Krankheit ihn zwang, die Verwal¬ tung dieses Amtes einem andern zu übertragen; wie er sich denn auch zur Zeit seines zweiten Konsulats, wiewohl einer andern Ur- fach wegen, nicht selbst gegenwärtig befand. Man merkt leichk- daß von nun an Dions Gkük, mit dem es bis hieher noch niemals reckt fort gewollt, nun auf einmal schleunig in die Höhe gestiegen, daß man ihm Ehrenstellen über Ehrcnstellen, und Gouvernements über Gouvernements gegeben- Da diese große Veränderung i" nichts anders, denn in der Gunst des Fürsten und derer, so »K ihn sind, zu suchen steht, so denke ich, muffen wir den Anfa^ derselben von da an rechnen, als Alexander Severus adopkirt ward- Die Geschichtschreiber melden uns, daß die Mutter dieses Herr» Mammon, die von diesem Zeitpunkt an eine größere Gewalt behM /) k^MIO. Vol. III. p. zio. F) 'Lx 2-t -7-e > X-Xk-A* -«—E.«—— z 9 weist, gelehrte und rcchtsverstandige Männer, auf alle nue mög¬ liche Weist belohnt, und ihrem Sohn selbige bestens empfohlen. Laßt uns nun annehmen, und ich denke dieses im vorigen Para¬ graphen ziemlich gewiß bewiesen zu haben, daß Dio die Präfektur von Pergamus und Smyrna drey Jahre lang verwaltet, so ist das Ende derselben im Jahr 974. n. R. E- 221. n C- V zu se¬ tzen; also fallt es in eine Zeit, wo Avitus den Alexander, schon adoptirt, und ihn auf das künftige Jahr zum Bürgermeister er¬ nannt hatte- Das Konsulat Dions mag nun entweder in eben dieses Jahr 975- oder aber in das folgende 976. zu setzen styn, so ist es doch fast gewiß, daß er das Prokonsulat von Afrika nicht eher als im Jahr 977. n- R- E- 224. n. C- G. verwalket haben kann, und zwar dieses darum, weil er uns meldet, daß er nach verwaltetem Prokonsulat nach Italien zurük gegangen, und von da aus, fast ohne die mindeste Zwischenzeit nach Dalmatien ge- schikt worden. L) Ein Jahr müssen wir doch wenigstens, zumal da die Reisen doch auch Zeit gekostet, Zwischenraum annehmen. Er befand sich asso in Dalmatien, (über welches Land auch ehe¬ mals sein Vater Gouverneur gewesen,) r) im Jahr 979. n-' R- E. u. 226. n. C. G- Das darauf folgende Jahr n- R- E- 980. n- C. G- 227. siel ihm Ober - Pannonien zu. Von hier gieng er nach Rom zurük, woselbst die ausgelassene, durch gar zu viele Frey- heit übermüthig gemachte Leibwache des Kaisers, seinen Lod, eben so Wieden des Ulpianus, krsekeKus xraewiio, darum ver¬ langte, weil er die in Pannonien gelegenen Soldaten etwas scharf gehalten, und weil diese Leibwache sich furchte, man möchte ihr amr.uthen, eben so zu Kreuze zu kriechen, als es die Regimenter in Pannomen gethan hätten. Kaiser Alexander Severus hatte so¬ wenig Acht auf das Verlangen seiner Soldaten, daß er unfern Dio, unter andern Ehrenstellen, mit denen er ihn bekleidete, im Jahr n- R- E- 982. n. C- G- 229. zum Bürgermeister zugleich mit sich selbst ernannte, ss) auch es übernahm, aus seiner eigenen Cha« tsulle die Unkosten alle zu bestreiten, so diese Würde erforderte. 4^a die Leibwache des Kaisers hierüber außerordentlich aufgebracht p- 9'7- r- r) p. 41z. b. p- Sit- b. PIIOIILoci. bxxi. 1850V 5-01/ ö -ra Zkvrkxov, «Li ra !/^kx 7«; «L5L. 1-0 8- c. ü. m) '."c X«, T'VVSIX«; ihr«., X«, sua sxxcs» tki' 0- «-roPLxxiv s>. 82;. b. r>, o, pLäkr,?--!- «, 2-, p. p. ü. 0) ?/VdlOllOlchV8 in spull Dse/ /e«,». I. til. p. ZÜ4. y) Pancirollns selbst u. keZI.eo c. II. §. 21. 4r es nun zu bestimmen, wer von Viesen Dionysieru, der Besitzer O eses Hauses gewesen? -) Allerdings ist dieses ungenxst, und die Wahrheit zu gestehn, so liegt auch nicht viel daran. Son« sten ist meiner Meinung nach, da die Namen Dio und Dionysius so oft miteinander verwechselt werden, die Lesart Vikrors, auf keine Weise der des Ungenannten beym Pancirollus vorzuziebn; und es ist eben so glaublich, daß im Viktor einige Buchstaben hin« zugethan worden, als daß die Kopisten des Pancirollischen Ano-w« mus einige fehlen lassen. Geftjt aber auch, der Besitzer dieses Hauses hatte Dio, und nicht Dionysius geheißen, so wäre es doch immer sehr unwahrscheinlich, deshalb auf unfern Dio rathen zrr wollen. Und zwar dieses darum, weil dieses Hans, welches vor allen andern erwähnt zu werden verdienete, wahrscheinlicher weise außerordentlich kostbar und prächtig war; ein solches Haus kommt aber kcincsweges mit der Situation eines Mannes überein, dessen Vater, von dem der Adel seines Geschlechts begann, weder wich¬ tige Ehrcnstcllcn besessen, noch reiche Provinzen verwaltet; und- der selbst nur erst am Ende seiner Laufbahn, sich aus der Zahl der untersten Rathsmirglieder cmporschwang, da er bis dahin sich mit nichts anders, denn mit Führung der Prozesse beschäftiget hatte. Er selbst rechnet sich ausdrüklich unter die ärmern Rathsherrn, wenn er sich im Leben des Pertinax also ausdrükt: Er rrakrirere uns oft auf eine sehr mäßige Weise, uns wenn er dieses nicht that, schikre er uns bald dieses, bald jenes, gewöhnlich Hausmanns¬ kost von seiner Tafel. Die Reichen und Prahlhänse, verlachten ihn hierüber, wir andern, die wir Tugend der Gchwelgerey vorzogen, loderen ihn. >-) Ueberdem beklagt er sich selbst, daß ihm das bischen Vermögen, so er besessen, in den außerordentlichen Aus¬ gaben, drauf gegangen sey, so Kaiser Larakallus von den Raths¬ herren erpressete. H Und was suchen wir entferntere Beweise; nachdem er schon einmal das Konsulat verwaltet, und verschiedene Provinzen administrirt, befanden sich seine Vermögensumstände noch in einer so schlechten Lage, daß Alexander Severus die Un¬ kosten zu seinem andern Konsulate herschoß, welches nur gegen die, deren Glüksumstände nicht sonderlich günstig waren, zu ge- schehn pflegte- Und überdem, wenn Dio auf eine so prächtige Weise in Rom ansäßig gewesen wäre, so hatte er wohl eben so we¬ nig, nach allen bekleideten Ehrenstellen nach Nikäa zurük zu gehn W, 1. IUI. p. 114z. kina ve ><^«4 juy i-ur-o s-oio-v, «4« -r) k- 874- c. re«i--E. —< Der Inhalt scheint sich besser für Dio Lhrysostomus zu schicken, doch könnte auch unser Dio die Memoiren dieses seines Grosvakers benuzt haben. Dom fty nun wie ihm sey, so ist es sicher, daß wir, wenn unser Dio eine solche Lebensbeschreibung geschrieben, das wesentliche derselben in seinen Jahrbüchern antreffen. 4) Persische Geschichte. Auch diese legt Guidas unserm Dio bey; allein Falks r) vermuthet sehr richtig, daß er ihn mit Dino verwechselt, dessen persische Geschichte von sehr vielen Alten gelobt wird. ,) P. 8-8- 6. «) §. y. «) p. 840. c. §. ,6. s) kLd-LO r'rr O/orrs», c. II. 2;, - 4 Z Reisebcsthreibung- , Auch diese führt Guidas unter dem Titel 'o.»--;-«, (wofür -Hie¬ ronymus Wolf lieber schreiben wollte) an. Sie scheinet sich gleichfalls besser für Dio Chrysostomus, dessen weitlauftige Reifen bekannt sind, zu schicken. 6) Lebensbeschreibung des Weltweisen Arrianus. di!»nennet sie Guidas- Zl'Gerrsche Geschichte. Diese legen Guidas, Iornandes a) und Acekulphus H UN- ferm Dio be»; allein es ist wohl ungczwcifelt, daß nicht er, son¬ dern Dio sshrysosiomus, Verfasser derselben gewesen, von dem Philostrams ausdrüklich sagt: c) wie sehr aufgelegt er zue Schreibung der Geschichte gewesen, beweisen seine rcr-, x «, in¬ dem er auf seinen wcirläuftigen Reisen, auch bis zu diesem Dolk gekommen war. Zwar will Rasaubonus al) diese Stelle, nur von der Borysthenirischen Rede dieses Dions verstehn, deren Anfang allerdings historisch ist. Allein mir kommt diese Erklärung gezwun¬ gen und erkünstelt vor. Da Dio Chrysostomus in dieser gan- zen Rede sonst nichts von den Gctcn erwähnt, denn daß er einsmals eine Reife zu ihnen im Sinn gehabt; Iornandes und Lrekulphus aber, Stellen aus diesen 6erici§ anfährrn, welche uns irr ihnen eine eigentlich sogenannte Geschichte vermuthen lassen; so ist es wahrscheinlicher, daß die Aehnlichkeit der Namen die Schrift¬ steller verleitet beide Dions mit einander zu verwechseln, und dem Raßio, dessen Römische Geschichte allgemein bekannt war, auch die Gerische beyzulegen, die dem Weltweisen und Sophisten Lhry- foftomus ans Prusa gehörete. Nicht ich allein bin es, der so denkt, cs haben dieses schon viel andere Gelehrten vor mir gethan. — Wahr ist cs, daß Guidas da, wo er vom Dio Chrysostomus han¬ delt, keiner Gotischen Geschichte, so er geschrieben haben sollte, er¬ wähnet; allein da er sie schon Dioni Kaßio zugeschrieben, so konnte er sie auch nachher auf keine Weise Dioni Chmsostomo hey« legen. ?) Siehe Rot. n. oben ;u §. r. sl I . ll. c. l6. kens omuibus llsrbsris 60- t . .sssmiorcs exrirerant, OeSLcis peiic cnullmile«, vr rctoir O/S, aoxrr?» 6?-Leeo //r/o Frekulphus Hst dieses wnder Zweifel ans Joruande. , l^kkibOL I vrrO p. 487. '.o; L«, »rvcj 7-v 7« re^-XL, X«, 7.'--- XL, LS L^5?ZVLORV8 üiarribe I. r» Orane?« 44 §. XVI. Vorzüglich von dessen Geschichte. 8) Jahrbücher Römischer Geschichte. Sie kommen unter gar verschiedenen Namen vor- Bald nen¬ net er sie: -) Alles das was Vie Römer angeht; bald: /) alles Vas, was die Römer, im Krieg sowohl als im Frieden merk¬ würdiges gerhan; an andern Orken nennt er sie schlechthin Vie Geschichte, L) die Schrift, r) die Pragmatische Geschichte. Sui- das führt den vollständigen Titel derselben so an: Römische Ge¬ schichte , in achtzig Büchern K) Gewöhnlich citirt er sie nur unter dem Namen der Römischen Angelegenheiten, l) oder der Römischen Geschichte. -») Leztern Titel hat auch Robert Ste¬ phanus, dem nachher die andern alle nachgefolget sind!, auf dem Titel seiner Ausgabe beliebt: Bücher der Römischen Geschich» te. ») — Daß es achtzig Bücher gewesen, lehren uns Suisas und Photius, o) und ersterer sezt hinzu, daß sie in Dekaden abgn theilt werden x>) — Drese Abteilung, der man sich noch )ctzund bev dem Livius zu bedienen pflegt, war ehemals sehr gewöhnlich DieGeschichtbücher des Mlympiodorus, waren gleichfalls in gehen¬ den qetheilt; ?) und eine ähnliche Abrheilung, scheint ehemals bey den Reden des Dio Lhrysostomus statt gefunden zn haben, dir man nach Sammlungen--) abgctheilt; wenn anders derjenige Die, dessen zwore Rede der zwoten Sammlung r) angeführt wird, nach einer oben r) geäußerten Vermuthung kein anderer, dem Dio Lhrysostomus seyn sollte. Die Gränzen derjenigen Bücher Dions, von denen uns nur die Auszüge -Liphilins übrig geblieben, oder des sechszigsten bis zum achtzigsten können wir jetzund mit kei¬ ner Gewisheit bestimmen, weilesXiphüinus, in seinem Auszuge steh zum Gesez gemacht, mit jedem Buch auch zugleich das Leben eines e) I7LV7-L VL s>. 8:8. e. ri--vA' Srs vo,; X«, x-r- k-rx-i-A XX. u. P. 8-A. F) 'i^ox-Lv. kV /) r/r) 'n«//«-«« troL-«- «) l?«ss«,x-vv r^ox-AV IZI-Z-.IL. o) 'LT-LS-l-s LL,/SS,XXV k^o^iLv kV -r. irsxx-«v» >< lisxx,» L-s-vo;, SV rr. d. i- ich habe bas vverk -es Raßianus Lokkejanus, oder Lokkis Dio, in achtzig Büchern gelesen. Zs XLr« ZkXLZs;. ^kxL-.o^o,. r) Lvvi-L^kis. s) 'Ls Zcvecx« 17XS Zkvrc«»; ^<-v7---tzk«;; es citiren ihn Apostoliuü, Suidas u- der Scholiast Nikanders. r) im ersten L. 45 Kaisers zu beenden, welches Dio nicht gekhan, der oft das kebm eines einzigen Kaisers in mehrer« aufeinander folgenden Büchern erzählet. Wir müssen uns also hier mit den Vermuthungen begnü¬ gen, so Lörvenklau, über die Epochen gewaget, nach denen Dio selbst seine Geschichte abgetbeilt zu haben scheint- Oben «) ist schon erzählt worden, wie Dio auf den Einfall gekommen, eine Gesckichte zu schreiben, und wie viel Zeit er auf die Ausarbeitung derselben verwendet. — Er hat mit der Ankunft des Aenea« in Italien angcfangen, und, wie sich aus einer Stelle des Phorius ver- muthen laßt, mit der nehmlichen Epoche, und zwar auch nm den nehmlichen Worten geschlossen, mit denen seiu Nachfolger Xiphi- linus noch jetzund schließt. — Die altere Geschichte, bis aufIu« lius Laesar, hat er sehr summarisch, die Kaisergeschichte selbst, weit- läuftiger abaehandelt. So sagt wenigstens ein Ungenannter, in einer dem Äppranus vorgesezten Vorrede- Dio selbst verspricht nur die Geschickte seiner eignen Zeiten weitlauftiger denn d>e vor« hergehende abzubandeln- 2-) — Der Laprrelinhalr und das Bur» germeisterverzeichiiiß, so sich auch iu den ältesten Handschriften, am Anfang jedes Buchs zu befinden pflegen, find wahrscheinkicher¬ weise nicht vom Dio selbst; theils weil dasBurgermeisterverzejchniß sehr häufig falsch ist, auch sogar dem Text der Geschichte häufig widerspricht; theils aber auch, weil ein solches Burgermeisterver- zeichniß dem Genius jener Zeiten nicht angemessen zu seyn scheint, in dem die lslti conful-aes in jedermanns Händen und allgemein bekannt waren. Und überdem ist es ausgemacht, daß alle Verzie¬ rungen dieser Art, nur erst in neuern Zeiten erfunden, und zu al¬ tern Werken hinzugesezt worden. Es ist wahr, L»o sagt daß ec jedeneik die ordentlichen Bürgermeister im Verfolg seiner Geschichte nennen wolle; allein niemals bat er uns gesagt, daß er ihr Bereich, niß jedem seiner Bücher vorsetzen wolle- Kardinal Noriss) und Tille- monr a) und einer andern Meinung. Sie glauben, daß blö auf die Zeilen des Nero hin. das Burqermeisterverzeichniß von des Dio eigener Hand sey; nur tadeln sie pagius. der zu diesem Burger- meistcrverzeichnlß auch die Namen derjenigen Konsuln rechnete, die Oben §. 9. 7« rr§S7SL«. 82;. s. p- e. 2) dlOIO8lV3 -ft. Im Drävschen Tbelruro ^nrigg. kom. XI. p. Z9Y. so«r /erv/> a r.M.p. zz;. 46 ——-—°"-— den Auszügen des Nphilinus, vom ein und sechszigsten bis M achtzigsten Buch vorgcse-t sind; und die, da sie sich in gar keinem Dphilmischen Kodex finden, ganz sicherlich nicht von der Hand Dions senn können, welche vielmehr Löwenklau nur, äußere Aehn- lichkeit zwischen diesen und den vorhergehenden Büchern beyzubc, lhalren, größteutheils aus dein Verzeichnisse des Gnuphrius Pan- vim'us, mit Beibehaltung aller fehlerhaften Konjekturen dicÄ Gelehrten, Griechisch übcrsetzeke. Dieses Versehn des Hagius, den ein Blik in die Ausgaben des Nphilinus eines bessern belehrt haben wurde, war nun fteylich überaus grob; allein ich wünsch« doch, beyde Gelehrten härten nicht das Bürgermeister-Verzeichnis der ersten Bücher unserm Dio mit so vieler Zuversicht zugeschricbcn. Mir ist es immer wahrscheinlicher, daß sie die Kopisten anders wo¬ her abschrieben, und sie ihren Exemplaren Dions, um selbigen meh¬ rere Empfehlung zu verschaffen, beyfügten. Tillenionr hat und einen Probierstein in die Hand geben wollen, in diesem, seiner Mei¬ nung nach achten Dionischen Verzeichnisse, Löwenklaus clwamcht Einschiebsel, von dem so würklich aus Dions Feder geflossen, P unterscheiden. Er behauptet, alle die Bürgermeister, deren Name» rmbr zugleich der Name des Vaters derselben beygefügt ist, wäre« Löwcnklauischcs Einschiebsel. Dio, sagt er, wird allemal z. § so schreiben: Norbanus, Raji Sohn, Flakkus. Dieses Raji Sohn wird Löwenklau in seinen Interpolationen sicherlich weg¬ lassen, und sich begnügen, nach der überall eingeführteu Gewohn¬ heit , schlechthin Norbanus Flakkus zu schreiben. Schade, daß Lieser Probierstein uns fast niemals nüzlich werden kann. Dieje¬ nigen Bürgermeister, so nicht in den Verzeichnissen, sondernd" Text der Geschichte selbst genannt werden, sind ohne den mindeste" Widerspruch von der eigenen Hand Dions, und dennoch sind die¬ sen nur höchst selten die Namen ihrer Vater beygefügt. Und dem jedem Buch vorgesezten Verzeichnisse, sind die Namen derjeni¬ gen, deren Vater zugleich mit benamt werden, eben so wenig vo« der eigenen Hand Dions, als die, denen solche fehlen, vom ilö- wenklau sind. Löwenklau hat beide so, wie er sie in der aus ei¬ tler Handschrift abgedrukten Ausgabe des Robert Stephanus ge¬ funden, wieder abdruckcn lassen, und nur hier und da etwas, s" er für Schreibfehler hielt, verbessert. Selbst das vom Tillemonr gewahlete Veyspiel: r. L. Rajus Sohn, findet sich in beiden S) On croic mssme, que äav« lez veritabies liites lle Olon, l«> Ooutuis clonr le köre u'esi pLs in-rgu-, ne viennenc cle lui, wsj- Lonc tupplees psr ie ineMe LeavclLeius. vlc>n mer lbounclavius vmec r. v«. L"«/,///«r, Dilleisont l. c. 47 wenklauischen Ausgaben, c) Lieber will ich von Löivenklaus Grie- chischlateinifchcr Ausgabe bemerken, daß in ihr die dem acht und fünfzigsten und sechzigsten Buche vorgesehen Bürgermeister, sich ohne den mindesten Widerspruch allein vom Löwenklau herschreiben. In Robert Stephans Ausgabe, machen die Bücher sieben und fünfzig und acht und fünfzig zusammen, nur ein Buch, nehmlich das sieben und fünfzigste aus, fo wie das acht und fünfzigste des Robertus, das einniinmt, was in Löwenklaus Ausgabe das neun und fünfzigste und sechszigste geworden. In der Stephanischen Ausgabe haben also das acht und fünfzigste und sechszigste Buch, so nur Anhängsel des sieben und fünfzigsten und acht und fünfzig¬ sten sind, eben so wenig ein vorgeseztes Burgcrmeisterverzeichniß, als sie gar mit einander ein Titelblatt, und Löwenklau hat beides, um sieden übrigen gleich zu machen, aus seinem Kopfe hinzuge- than. Einige Gelehrten, so dieses nicht bemerkt, haben sich auf dieses Löwenklauische Vurgermeisierverzeichniß, als auf ein altes, wo nicht gar Dionisches Monument berufen, und wohl gar hier¬ auf Berichtigungen der Chronologie gründen wollen; weiches sehr unvorsichtig und leichtsinnig gehandelt war, wie ich bereits in den Noten über die Titelblätter dieser beiden Bücher, hinreichend ge¬ zeigt. §. XVH. Verstümmelung derselben. Ganz haben diese Dionischen Jahrbücher auch nicht einmal die Alten gehabt. Es scheint, daß man sogleich vom Anfang an, auf die ersten Bücher derselben, von der Ankunft des Aeneas in Italien, bis auf die Zeiten des Pompejus, darum weil ihr In- halt von vielen andern Schriftstellern, und zwar reichhaltiger ab¬ gehandelt worden war, so wenig Rüksicht genommen, daß man sie nur in höchst wenigen Abschriften mitkopirt. Dürfen wir uns auf den Titel des D'philinianischen Auszuges Verlusten, der uns nichts denn die Kaisergeschichte verspricht, ei) so hat auch er in seinem Kodize die altere Geschichte entweder gar nicht vorgefundcn, oder sie doch mindestens der Mühe des Excerpirens nicht für Werth ge¬ halten. Dieser Liphilinianische Auszug selbst kann nicht ganz und unverstunimelt bis auf unsere Zeiten gekommen seyn- Hätte dieser Epitomawr wohl auf eine so seltsame Weise beginnen wollen: Da Vle Lurgermeifter das Loos warfen, fiel Ser Arieg gegen Rrera gäbe ? der Gricchischlateinischen, u. x. ;sz. der lateinischen Aus- -0 L-r.T-o/ii- OL t-— -Hsrreusiozu? e) Man müßte denn saqen, der verstümmelte Kodex der Dionischen Jahrbücher, dessen sich Aiiphilinus bedienet, habe gerade mit diesen Worten anzefangen- Und wäre dieses, so wäre dcmohnerachtet dieses verstüninielre Exemplar vollständiger, dem die bis auf uns gekommenen Handschriften, in denen sich diese Worte nicht finden,/) gewesen. Daß aber nicht allein zu Nphilins Zei¬ ten, sondern auch noch spater, verschiedene Exemplare eines gan¬ zen und unverstummelten Dio vorhanden gewesen, erzieht si^ dar¬ aus, weil sich viele Gelehrte dieser Zeiten, nicht allein auf dich s zt nnteraegangenen Bücher berufen, sondern auch Fragmente aus ihnen anführen. Zu diesen leztern gehören vorzüglich die Excerp- Lsren des Ronstaminus Porphyrogenela und Tonaras, der viel¬ leicht der jüngste von allen ist, von dem es sich erweisen laßt, daß er einen unverstümmelten Dio besessen. Und ganz unverstümmelt war der Kodex des Zonaras denn doch nicht, denn ich habe an ei¬ nem andern Orte §) erwiesen, daß in ihm die ganze Epoche vom drit¬ ter Punistben Krieg an, bis auf die Zeiten des Pompejus gefehlt haben müsse. Falko L) ist der Meinung, daß der Kodex Dious, dessen sich Zonaras bedtencte, gleich von vorn herein verstümmelt gewesen, und daher sey es gekommen, daß Zonaras selbst nicht gewußt, der von ihm abgcschriebene Auktor sey Dio, und dieses folgert er daher, weil Zonaras in dieser altern Geschichte unser» Dw, den er in der Kaisergeschichte so oft nenne, auch nicht ein einzigesmal erwähne. Es ist mir unbegreiflich, wie ein Mann, der so viele Zeit den Zonaras abzuschreiben verschwendet, sich nicht jener Stelle zurük erinnert, wo er, nachdem er alle ehemals ». r den Römern unterjochete Völker aufzählt, hinzusezt: wer sie kennen lerne«, will, muß die Bücher des Römer Dio Nachle¬ sen. /r) Schon du Lange hat über diesen Ort angemcrkc, daß Zonaras also nicht allein die alte Geschichte Dious in Händen hat¬ te, sondern daß er auch wußte, daß Dio Verfasser des Buchs, io er benuzte, sey. Sonst zeigt uns diese Stelle noch an, einmal, / - S. das 178te Fragment. F) In der Vorrede zum ersten Band §. 12. p. 20. Zonaras ea pagia» s47l. ecür. Lang.) ipte gueritur inge s belto punico rerrio vsque sa kompeium non babere te guocl memorer, tell rorum itlull remporU ^pscium , non guiciem negügenria, toll penuria librorum praecernuc- *e?s. guos cum iaeps gu»ellerie, inueni?e ramen non porueric, le» Verullsce smillos, teu minus llilißenrer guaetiros, ab üs zuibus da» «iacum t'uerir neZorium. /zczui ll vel Oionem lle bis rebus retercv' re,?!, Zonaras bsbuillee, non cellallsr, lsrtcio, bunc izrlum porr« «xpilare 49 daßTouaras /ykeinesweges den ganzen Dis abgcschrieben, und nach¬ her, daß er nicht nachgelassen, bey Abfassung seiner Kompilation auch noch andere Geschichtschreiber, als den Dio allein, zu Rache zuziehn. — Was uns noch jctzund ganz und unverstummclt vom Dio übrig ist, fanget sich mit einen, Fragment des fünf und dreyßig- sten, oder wie ich lieber glaube, des sechs und dreyßigsten Buches an, und reicht bis ans Ende des vier und fünfzigsten, wo die äl¬ testen und besten Handschriften aufhören. Daher kommr's, daß weder Ursinus noch Valesius, unter den Auszügen der Sammler Ronstamins Porphyroaennera auch kein einziges Fragment, so sich auf diese Bücher hatte passen wollen, finden konnten. Aber gleich vom Anfang des fünf und fünfzigsten Buchs an, zeigen sich Fragmente, die entweder in unfern Handschriften gänzlich fehlen, oder von denen wir in ihnen doch nur einen Auszug, keine so voll¬ ständige reichhaltige Erzählung, wie bey jenen Sammlern finden. Und troz der Hülfe, so uns diese Sammler leisten, bleibt uns den¬ noch am Anfänge des fünf und fünfzigsten Buchs eine große Lücke, welche nach der höchst wahrscheinlichen Meinung verschiedenerGelehr- ten, vom Jahr 747. n- R-E- anfangt, und bis auf das Jahr 757 reicht. Der Kardinal Noris hat bemerkt, daß weder Salia- nus noch Lasaubonus diese Lücke bemerkt haben. Ich will seine Worte hersetzen - »Ein Jcthum des Salianus ist also zu verbessern, der über das Jahr der Welt 424?. No. 7. also schreibt: Dio faßt hier in eins, die Geschichte verschiedener Jahre zusammen denn von 747-757- unterscheidet er die einzelnen Jahre nicht mehr, wie er vorher gerhan, vielleicht weil ihm die Geschichte dersel¬ ben minder merkwürdig zu seyn schien. Daß aber Dio die Ge¬ schichte dieser Jahre, eben so ausführlich, wie die der übrigen hin¬ terlassen, sehen wir nicht allein aus den Cxcerpten des Valois, son¬ dern auch aus der Geschichte des Zonaras, der ihn kopirt. Wollte Gott wir hätten die Jahrbücher dieser uns fehlenden zehn Jahre, wir würden sodann das Todesjahr Herodis, das zu Rom über ihn gehaltene Gericht, und die Thaten des Kajus Kaesar im Orient mit Zuverlaßigkeit wissen; von denen allen uns jetzünd entweder gar nichts bekannt ist, oder von denen wir nur hier und da Fin¬ gerzeige, bey den Schriftstellern dieses und des folgenden Zeitalters finden, ohne daß sich irgend jemand die Mühe gegeben, sie in chro¬ nologischer Ordnung aufzustellen, daher sich denn vorzüglich die verschiedenen Meinungen schreiben, so man über das Geburtsjahr 1°. 7. y. 1:7. L. (ellic. n. Band. d Zv > unseres Herrn und Hcylandes Jesu Christi ausgehckk hat. -) „Es weit Kardinal Noris, der auch an einem andern Orte Rasaubono den nehmlichen Fehler Schuld giebt, wenn er so schreibt: „R»< saubonus irret wenn er sagt: Dio erwähnr dieser Geschichte, snehmlich des geschloffenen Janustempels^ in den Annalen dieses Jahres nicht. Er hatte nehmlich die große Lücke von zehn ganzen Jahren nicht bemerkt, die, zum großen Schaden der Römischen Alterthümer die verwüstende Zeit in seinem Ducke gemacht ,, ü) R-asaubonus hat inzwischen diese Lücke sehr wohl gekannt. In seinen Abhandlungen gegen den Cardinal Baronius find ' ich fel¬ gende Stelle: „Mit welcher Stirne er sder Kardinal) dem Dio hier zu folgen vorgiebt, ist mir unbegreiflich, denn im ganzen Dio steht auch nicht ein einziges Wort davon und konnte nichts stehn, weil in asten unfern Handschriften, die Geschichte von fast zehn Jahre», nehmlich vom J. n. R- E. 748- bis 757. fehlt; nun fallt das Kon» sulat des Lentulus und Piso, von dem Baronius hier handelt, i» das 75?te Varrouianische Jahr nach Roms Erbauung, welches das fünfte von denen ist, deren Geschichte beym Dio vcrlohren ge¬ gangen--, i) Xylander hat zuerst diese Lücke bemerkt. «) Er bee¬ r') d?O!lI8IV8 p. 184. klic corriircnäus vemk gui sc! t>t. 4048. dto, 7. tcribic: Z)/o r» v»»,» /a/ccr» e»r« 747 7,7. »0» rcr«»r r-r'ütcr'corrrr'. breins> idiäem iüorum sunorum geKs eiäem äetcriprs kuille, rum cxcerprum Oionis s t-)r/k/r's, vns cum sligunc sliir publicsrum; rum-lis, er- tcriprs s oücnäunr. Vrinsm inccgri ein« libri DV. kiltorir« jcu snnsles tupcrssscnr, snnum morcis Ilcroäis, ec llomse perscku>" iuäicium, sc Lsii Lsetsris in Orienrs gclls coAnolceremur: qu»e xsrcim in oblcuro Isrcnr, psicim inäicsrs rsncum spuä vsrior illi^ sc prnximss serrris tciiprores, reperiunrur, ncgue cs tuns in snoo! äiZeüs, vnäs erism in silignsnän snno nsrsli Lbritti Oomini cor vcrtsc tcriprorum tcnrcnrirs emsnsrunr. Z-) IO. ib. p. 199. klsllucinsrur guip^e clum sic: Z)/o r«r (/sni clsuti) »o?r r-rc-n/»/r r» r//r«r «»», non snimsäucrccns orsnclcin snnorum clecem Iscunrm, gusm in!>U' äsro volumine iongior, sc Il«msnse snriguicsri iniguior scrss tccir., /) L^8-^VNOIgV8 a,/«. Fs^o-r. tixercir. III. p. izz. t^ioc! Dionem in bsc InHoriri voluit vicleri, (Aa--o--r«r) t'gcinus eir bsu6 tci» gusm libcrslis ingcnii, nsm 6c es re in rors Oionis billoris verbuw nullum. Oseti enim in nollris do6ie coüicidus expotirio snnoruo: terc äecem sd V. O. 74z. 26 757. 6ontu!sru8 Z.e-rr«// er Z>rst>»rr, guo die Lsronius, couzruic -^nno Vrkis Vsrronisnn 7;;. is eit quin' kur inrer ii!os quorum ciescriprio Oiones boäie äeliäersrur. Man stht such ebendenselben L«^c/r. I. sä I80.8;. p. 1-4. s. r») XVb^dlOLK sä n. ;;6. blcrn gossum milij gertirsäere, no» i"' 5l muthet, daß an dieser Stelle cine sehr große Lucke seyn müsse. Dio hatte den Untergang der beyden Kaiser, Kajus und Lukius bcschrie. brn. Ihre Geschichte wird ausdrüklich in dem diesem Buche vorgc- sezten Inhalt versprochen. Zonarem der so vieles wörtlich aus Dio abgeschrieben, hat diese Geschichte; und es ist höchstwahr¬ scheinlich, daß er sie aus keinem andern, denn aus unserm Dio entlehnet. Der vorgesezte Inhalt verspricht auch Nachricht von der Einweihung eines dem August, und dem Mars zu Ehren aus- geführeren Tempels- Don diesem allem steht auch kein Buchstabe im Buch; und überdem wird vom Jahr n. R. E. 748 -758- auch kein einziger Bürgermeister erwähnt.,, — NachXplandern bemerkte Lipsius --) gleichfalls diese Lucke, die er, (richtiger als Xylanver, der sie S-556. suchte,) S. 554- anzufangen bewies. — Wollen wir bestimmt reden, so betragt diese Lucke nicht zehn ganzer Jahr, (obgleich ftylich in zehn ganzen Jahren kein Bürgermeister genannt wird) wie Noris und andere behauptet haben. Unsere Ausgabe zeigt, daß die Geschichte verschiedener Jahre, so in diesem Zivi- schenraum fallen, z. E-752- 755- 756- u. 757. allerdings, wie wohl sehr kurz und mager, richtig zu reden, mehr berührt denn vorgetragen, wird. §. XVIll. Einige Bücher derselben abgekürzt. Äusser dieser berüchtigten Lücke des fünf und fünfzigsten Buchs, find die andern alle bis auf das sechszigste hin, nichts minder denn vollständig, und ich stimme von ganzem Herzen der Meinung des Valois 0) bey, die auch Tillemont annimmk, x>) daß sie nichts rercististe boc ex loco permulrs, guibus inrcr slir Lrü er k-ucii inreri- rum Dio stelcriplcric, cum guost in iplo instice libri er liistorir pro- mirricur, rum guost leuiorr mulcr conleÄrrum suckorem irolkrum, eo- rum morrem stlenrio inuoluilke, non lic conlencsnsum. g^sm erism cum permulrr in bistorir borum remporum rst verbum eOione rrrnslcripleric vestigisgue eius stiligencilstme (nec ist stistimulsnrer) conlecksrus lic, ste Lrclrrum borum exiru er brbec, gure ipli« vocs- duli« esse r nolkro ruckore eum mururrum conrensterc rustm. <)uist ouost inscriprio prreienris libri erirm ste -^uAuIki rempli stesticsrions rrnogue mrrri; in eo pollicecur, ste guibus lrne ne vllrm lircsram nos krbemus? l^uist guost Lonlulum sb rnno 748- vsgue sst 758. nuilr, ne vdo verbo lic menrio? dir igirur guogue smissr liinc rr) Ist?8IV8 rst ikac/r, I. nor. 26. sst ll. nor. iz 1. v) V-zs.b'ssV.8 Note 9;. rst p. 780. Osekeri steinceps libri jr I.IV.) vsgue sst l)xi. brcuirri kunr, uelcio s guo, gui, Xixbi- tino rnrcrior rn posterior kuerir, oblcurum cst. -) Vil.I.bLjOI4V. V. Hl. p. zz r. 52 .. mehr denn Auszüge sind, von denen es sich aber nicht entscheiden lasset, ob ihr Verfasser alter oder jünger denn Xiphilmus gewesen. Daß diese Bücher nichts minder denn vollständig sind, beweisen die Fragmente, die ich zu ihnen aus den Sammlungen der Sluszug- wacher desRonstanrinusPorphyrogcnncr«, so wie sic Valois und Ursmus heraus gegeben, ingieichen aus Zonar« gesammelt. Und Laß uns auch nicht einmal diese Excerproren den ganzen unver- siümmelten Text Dions aufbehalten, ergiebt sich aus ihrer Kolla« tion mit Xiphilmo, der, wie ich schon an einem andern Ort be¬ merkt, ?) an einigen Stellen vollständiger und ausführlicher denn sic jst. — F«brerri r) will nur dasjenige für acht halten, was bis auf das vierte Konsulat, so Kaiser Klaudius mit Lukio Vite!« lio führete, oder bis auf das Jahr n- N- E. 800. geht. Ich wage nicht zu entscheiden, ob es die Meinung des Labrerri ist, wenn er so spricht, schlechthin zu leugnen, daß sich im Dio vor dem Iaht Zoo Abkürzungen fanden; oder ob er nur anzeigcn will, selbige nicht bemerke zu haben. Der Grund auf dem er sich steift: es sey dem Dio keineswegeS zuzurechnen, daß er im sechszigstcn Buche des Kanals nicht erwähnt, vermittelst dessen der Fukinische See mit dem Aris verbunden worden; hätte ihn berechtigen können, die Granzen seines genuinen Dio, noch über das scchszigste Buch hinaus zu stecken- Sonst aber hat er richtig bemerkt, es sey das scchszigste Buch selbst verstümmelt und mangelhaft, die übrige» darauf folgenden aber nichts anders denn der Auszug Xiphilms- Ich will die ganze Stelle hersetzen: „Xylander hat im Anfänge der Anmerkungen zu diesem Buche bereits bemerkt und beklagt, daß ii» allgemeinen Schiffbruch der Geschichtsbenkmaler, auch ein gutes Srnk dieses Buches mit unkergegangcn; daß es verstümmelt, zer« ftsscn, und aus übel zusammenhängenden Fragmenten zusammen geflikt sey- Aber weder er noch ein anderer, so viel mir bewußt ist, har bemerkt, wo denn eigentlich Dio aufhöre, und wo der wahre Anfang des Nphilinischen Auszuges zu suchen sey. E° scheint mir weder schwer noch zweifelhaft zu behaupten, daß sich -) Vorrede §. 17. T^clllenllum er boc «ls vtu Xipkilini in laloiit/ gusngusm LolleÄsnes Lontlanrinl pleniu; et lntegrius plurima exbi" stenr notkris vulAsris, ec prseterrirn Xipdilino; »irren nonnul!» tunk vic^llrn in Xipdllino plenio» guxm in excerpris vr p- 7?^ t>. ox-o-re X«, -rit,--; p. 742. k. X«, ^87.!,>, Lcc. plenici» ier»> <^ugm in excerpris vc p. 777. tlne --«ir- P- 7^^ tj. X«- p. 79 z. s. Lcc. I>. 8l)' i'' 0-0,4 rxLvca'i p. 8>6 3 x«i -rvx ä^/84 örc vc nee iptii lisce cvlteä»ne3 temper te 3(1 verbs Oionir mvrute sdllringere crelliäeris- ««t L«/««- p. 422. llxelUills in nsukrsZio biü^' 5? der achte Dio mit dem Konsalate des Kaiser Klaudius und Vitel¬ lins endigt. Grunde hiervon sind, weil vom Jahr Zoo n. R- E. die Namen der Bürgermeister, gerade so wie im Vphiliniftben Aus- zuge zu gcschchu pflegt, ausgelassen werden, da doch in den vori¬ gen Büchern Dis jederzeit die Namen der Bürgermeister angegeben, unter deren Regierung sich irgend eine merkwürdige Sache ^-getra¬ gen. — Endlich das Hauptargument, und das gar nicht den mindesten Zweifel mehr übrig laßt- Wenn man die erste Hälfte des sechszigstcn Buchs, so ich vom Dio selbst herzurühren behaup¬ te, mit dem Auszuge des Xiphilinus vergleicht, so wird man die¬ sen sehr viel kürzer und zusammengepreßter finden; auch ihm es leicht ansehn, daß er nichts anders denn Auszug eines andern an Worten ungleich reichern Schriftstellers ftp, da hingegen sich diese leztere Halste Wort für Wort im Xiphilmus findet, mit des¬ sen Auszug sie durchgehends überein kommt. Diese Gründe, denke ich, machen es erwiesen gewiß, daß man, um bas Leben des Clau¬ dius, so gut als solches möglich seyn wollte, vollständig zu lie¬ fern, Fliklappen des ZLiphilinus annahete, da die beiden Feinde der Wissenschaften, Zeit und Barbarei), das Luch des Dm ver¬ wüstet hatten,. Das fünf und fünfzigste bis sechszigste Buch schreiben sich also nicht vom Dio selbst her, sondern sind das Werk eines ungenannten Epitomators. Vom ssechszigsten Buch an besitzen wir nur den Auszug des Xrphilinus; außer daß hier und da aufgefundene Fragmente, (die, meiner Ausgabe jederzeit am gehörigen Ork ein¬ geschaltet worden) je zuweilen der Kürze des Epitomators abhel¬ fen. Allein diese Fragmente haben uns noch nicht jene große Lücke rise Oionis psrrem sliqurm libri illius ism'olim obserusuir er lleplo- rsuir Xylsnller, in inirio susrum sä c»m sllnorscionum, Iscerum, mucilsrurn, trs^menris msle cokserentibus, rettsrus: tell nec itte, vec slius quispism, quoll villcrim, vbi Dio lletinsr, er vnlle supple- menrum c Xipkilin» lumrt iniriuin, bs6tenus spcruir; nos rsmcn, vc prseinilimus, in Lontul-ru Ltrullii r4>uZugi er Virellii, Oionis tinem non llilliculrer nee llubic s^noscimus. Lum enim Oio in reliquis librir nomin, Lontbtum er quo qusequc snno, res, sb ipso expoürse, Ae- tlsetinr, sccursre lliüinLbcque prsemirrsr; in boc libro potl Lontu- lei snni OLLL. sb V. L. suktequenrium series omits» elk, vc pstlim s Xipbilino in sus Lpitome üeri toter — er llemum, quoll ornnern llubirsrionem Lenellis qusllsm sccuri prnecillic, t> priorem illsm prr- rem (Libri LX.) qurm Oionis etl'c llicimus, cum Xipbitino conterss» bsnc breuiorem, concissm, srque ex locupleriori rebus iptis er vcr- l»is vrsrione excerprsm ssceberis vlrimsm vero cocillem verbi« in 54 ausfüllen können, die sich schon zu Xiphilinus Zeiten ft in'unsem Geschichtschreiber befand- Es fthlete nehmlich in den Kodizibus ZLiphilins das ganze Leben des Antoninus Pius, und der Anfang des Lebens vom Mark Aurel; und Nphilinus versuchte diese Lück, so gut ihm solches möglich war, aus Eusebius und Guavrakm zu füllen- Ihm ahmte Läwenklau nach, und suchte das vereh¬ ren gegangene, durch Worte des Johannes Amiochenus oder vielmehr des Emrop zu ersetzen, r) — Bey dieser Gelegenheit kann ich nicht umhin, eine Stelle des Samuel Peru abzuschrei- ben, welche auf dieses verlohnen gegangene Stük Dwns Bezug hat- Hier ist sie: „Rabbi Davis Ganz, wenn er die Geschichte m der Mutter erzählt, so unter der Regierung des Anroninus Pim fünf Kinder gebohren, beruft sich auf einen Auktor, den er nennt; dies kann wohl kein anderer, denn Dio Laßius seyn, auf den er sich auch in der Geschichte des Tirus beruft- Bey dem al< tcn kann es dieser Raßius doch nicht seyn, sintemal die ganze Gk> schichte, fast Wort für Wort ans Julius Rapirolinus entlehnt iß Zumal da die Bücher des Dio Kaßius, in denen Antonius ds Frommen Leben beschrieben ward, schon seit geraumer Zeit verlos reu gegangen. Sie fand sich schon in den Kodizibus nicht, so Ä Xipbillnr, exksre, ec cum eius epicome all vnguem coiucillcre; N propreres cercitklmum ilr, Oinuis psnuo (culpa cemporis ec darbsnel guae in liccras kseuiic) cleüci'cnte, vc vira Llaullii gualirercungus coor plemenrum »cciperer, cencoaem Xipbiliiii sllurum. ft XI?kjliAdlV8 p. 798- 'iccs, , sc, c« c8 'Lvs-xßd!; in -cs-; ä-rr 8^' , «-«Assc^v c- > s-ns;, cw-, s-ce s-!-, «vcov /^s^iLv -r^sssv sc,—- »' Ze 8ss c» Lqxs c-x c-sv prviss, ess: cs, ^V8x,o-, ,^L-, c-j Xo/x/xoZ8 s,ov, sv s A«^xs; jiro-^sLco rrre«?-', 8co; svca;, xx, ssx »cs;,/ k,; cs, x«c« 'OvsSs^«^ «-s^k^rs, sco c» , cZz-LS-k. Z,o 7re->- -cLc-i-, b; «v«^k;-r^5vss k^o, Z-A' Lc«; L-r- c« c8 -x-wvs; d. i. „Es ist aber zu wissen, daß von den Thrten Antonius des Fromme» in den Handshriften Divns nichts zu finden ist- Wahrscheinlich ißI' daß seins Geschichte durch irgend einen Zufall verstümmelt worden, tea dem nun wie ihm sey, so lesen wir von seiner ganzen Geschichte weck' nichts denn das: — (Hier folgt nun ein kleines Fragment — l so ist der Anfang vom Leben feines Nachfolgers MarknsVerus verkehrend gangen; denn es fehlet sowohl dasjenige, was er gegen den Sohn des KolE dus Lukins, den er zu feinem Schwiegersohn angenommen, gethan, a' auch die Geschichte des Krieges, den dieser Lukins, auf seines Schwift«' Vaters Geheiß, mir Bologeses führete. Ich werde deshalb nur etwas niges, aus dm Büchern anderer Gelehrten gesammeltes beybringen, her kehre ich wieder zu meinem Dis zurük.,, ft p. zoo. Z5 philm, Ronstantinus Porphyrogennera, und Jonaras brauchen konnten.» «) , Im acht und siebenzigsten und neun und sicbenzkgsten Buche, scheint es, daß wir vermittelst der Ursinianischen Handschriften, die sich jetzund auf der Bibliothek des Vatikans befinden, den Dio ganz, bis auf die wenigen Kolumnen besitzen, so ein unvorsichtiges Messer in der Mitte von einander geschnitten. Und dennoch vermuthe ich, daß wir auch in ihnen den Dio nicht ganz, sondern gleichfalls nur, wiewohl etwas reichhaltigere, Excerpten be. fitzen. Zwey Ursachen lassen mich dieses vermuthen. Die eine: weil in ihnen die Geschichte niemals nach Art der Jahrbücher, wo jedem Jahre die Namen der regierenden Bürgermeister vorgesezt werden, abgehanbclt ist. Und dennoch war dieses ein Gesez, so fich Dio ausdrüklich vorgeschrieben hatte. Er sagt: »Ich werde von den suffigirten Bürgermeistern nur immer diejenigen nennen, deren Handlungen solches norhwendig machen; zur Bezeichnung der oeirrechnung aber, werde ich die ersten Bürgermeister je¬ des Jahrs, wenn sie auch nichts merkwürdiges gcrhan haben sollten, dennoch allemal anführen. Z?) Daß Dio dieses Gesez so er sich auftrlegt, jederzeit getreu beobachtet, sehn wir nicht allein in den vordersten ftchszig Büchern, sondern es finden sich auch im Nphilino, der die Namen der Bürgermeister mit Fleis weggelaft scn, Spuren aus denen wir mit der großesten Wahrscheinlichkeit schließen können, daß er diese Gewohnheit in allen den jezt verlohn rcn gegangenen Büchern beybehaltenr warum sollte er also in die¬ sen allerlczten Büchern allein von ihr abgewichen seyn? Zur andern. Ursach kann ich die Unordnung und Kürze angeben, so in diesen Büchern herrscht, welche durchgängig dir Geschichte mehr berüh¬ ren , denn daß sie sie erzählen sollten. Und Dio hat dennoch die Geschichte seiner Zeit mehr im Detail, mir größerer Genauig- ») ULIl t". O-strE. l.. II. c. p. 18 s. Ksbki rek<^ reus nsirsrioueru äs macre, guae circa remgorr, guiuio. riem eriixL ell libsrorum, Isuäar suKorem Is rmceiu sll >r>eo guiäciu iuäicio O/o guem eriam in rebus Dr/ cirsr rs- llem. 8eä ersäht luäseus Opells, irou ego: 112m viäes pleragus itta xrcue »ä verbum e L/,'c c7^/roL,-o eüe äetcriprz. -Zcläs guoä äiu ell cum Oisnis c^sllii libri, in guibus .Zuruuiui I'ü res geÜLS retsrebsli- «ur, äelläersucur. dlegue enim Ovutt-uiriuus korpbvru- Aeoncra aur 2on3i>^r eo§ -H In meiner Ausgabe p. izio. hiu. ;s. W p. 1^75.1.72. k««s». rx» VÜIV Lk, , 28; ^r«r, x«v «si-« p. -Zü. s. 5 6 - kcit Venn die vorhergehende abhandeln wollen. Und wenn er, unter der Regierung des Alexander Severus dieses nicht mehr tlm kann, so zeigt er solches gleich an, und sagt: Bis hieher habe ich alles, so wcir mir solches möglich gewesen, mir möglichstem Fleisie geschrieben, den Ueberrcst bin ich aber nicht mir der nehmlichen Genauigkeit forrzuscyen im Stande. «) — H>ii am Ende eines so weitlauftigen Werks sein Flcis nachgelassen? - Lat er nicht Zeit genug gehabt, dem Ende seiner Geschichte, eben so viel Fleiß, als dem Anfang zu schenken? Mögen gelehrtere dm ich, diese Fragen beantworten! §. XVim. lieber die Schreibart Dious. Dio schreibt rein und schön Griechisch, und hatte, dieses!!« können, die besten Muster, den wahren Attischen Dialekt in sei»! Gewalt zu bekommen, ge.'csta.b) Photius lobt seine Schreibart sehr, Er hat, sagt er c) keinen einzigen Ausdruk, den er nicht durch das Ansehn klassscher Schriftsteller sollte verthcidigen können. SÄ Ausdruk ist prächtig, der Majestät der Sacher: angemessen. In drr Rundung seiner Perioden herrscht eine große Kunst, die man beyin ersten Anblik nicht sogleich gewahr wird. Vorzüglich ist der M derselben künstlich. Zur rechten Zeit angebrachte Parenthesen, M clwn die Proportion zwischen dem ersten und dem andern Gliedc sc- des Perioden sichtbar, und machen daß in beiden die genaueste Sym¬ metrie herrscht, und das Komma des andern, allemal dem Komm" des erster» mit der größestcn Regelmäßigkeit entspricht. Er be¬ merkt auch mit Recht, daß er sich im ganzen Gange seiner Gc> schichte, vorzüglich aber in den eingestrcueten Reden, den Thukp dides zum Muster erwählt. — Waße cy hat nachher mit noch größerer Deutlichkeit, seine Nachahmung des Thukydides in de» eingestreuetcu Maximen bemerkt; und was einzelne Worte und N- densarte» anbetrift, so kann man sich davon überzeugen, wen" »al ow; e>evo/!L^v. ?-o L^T-xx/c^k/v. 5; 6. d. <7) I^XXI. 'L?/ §L k- StLS'reLL«L0'/L§VS^ , 07/ XL/ XÄV 7k «r/7/o 0 /0^0; /2L5o;' XL/ 7L XL/ Z^L^L/LV r-<7X^/.LkVL, Z/« 7-0 «-«-«- 5°- 58 riaex,8 u- s- w. /) sicherlich ist dieses gebildet nach Demosthenes: o» ft« 58; r,i«b«9«x! 5«-- «V, x«, 58; -- n^«5«isi; !5L-«5«tz2ftk-8; u s. w. Z) ^zn der Rede des Ralenus gegen Kikero, die, so voll der unflätigsten Vorwürfe sie immer ist, darum doch nicht über die Granzen des Anstandes bmausgeht, so sich die alten Redner bey Invektiven dieser Art ge- ftckt hakten, finden sich so viele Stellen, so nach den Vorwürfen ge¬ bildet sind, die Aeschincs dem Ktesiphon und Demosthenes machte, daß ich sie alle miteinander unmöglich aufzahlcn kann. Mag es an einem einzigen Epempel genug seyn. B.alenus sagt L) ««- ft-- 5, o,-« -k-Lr/vosv vs srr/vL, Lr/r-o ),Ind ÄeslAMLS: r) rs s«ri, ä' «r/T-o/^eLi-oi- ve , ?r§oo')ro/»-s'^ , rrarr <7«:r/77ov ev/ i-o kTr,') Folgende Stelle Dions in der Rede des Kaiser August: K) xei ro 3->,5ov 5>/; -svSk«; 5,»«!, -.«/«TrsZiw- fti,s«,-?SL,; ist sichtbar aus dieser des Plaro entlehnt: >-->-->-»5«; 5- «« kX5x>k°v5«; ««<)«; , x«A«-rk- ^LftirsZ,« 55, ?r«xr?i»ov5«; L-.- /) Die Redensart Dions in der Geschichte des Vitellins: m) ftk5«Zsx>L« 5"» !5«e--ftvS---, ist, wie schon Valois bemerkt,») Wort für Wort aus einem Fragment des Komiker Plaro genom¬ men , so uns Arhenaus 0) aufbehalten. — Daß unser Geschieht- ,) Nll^57LllttVV3 1. I. p. 85. k. /) p. :z6. c. F) vllVIO8HIlld1ll8 air p. z^z. cä. kt'o//s/ 1607. p. -Az. e. ') ^K8(ltlldtll8 g. ry8- b. Ig s>. 57z. e. r/e I.. VI. p. ;ü;. inicio. k>- 7?t- 6. -») V^t.L8IV8 in not!; 36 b. I. ftk5«Zsj>?7,« ljicir ^-«§>LftvA,L »^8^ftov>/? - guse Verbs inutusrnL eld D/o ex (t'oecr Oomico) in ^rlsnrieo, vbi plaro telici- rakem ^tlanricae inürlse praeäicar bi» verbis: ös« 5- ^«x«ftvA--s ^>/- ,; ftk5«So^^-,« L-/L5i,5:r XLftvo-5- 5,A-ftrVL, ^-L-5L 5L35L y 505« -/>/-«0 85L «Prx«. Oiaeci eriam tnLoz>^-^ft,5«, 5^-Hox^ft«5«, er 5^>L"/tzft«5L, ec r°-5---; 5?«!5k^«; vocanr, vc liocec t,. IV. tc. 10.) vbi erstl- Ium Maroni; locum ex /Irlgnticv aäclucic. «) ^clren. ib. IV. c. io. 58 .-- schreibet das /---v >-«f7-c-k«, p) aus dem Euripi- ves -/) genommen, hatte schon Sgruesius ch bemerkt. Kurz, nie¬ mand hat ihn besser denn -Hcmsterhuys §) geschildert, wenn er ihn allgemein einen der fleißigsten Nachahmer der Alten nennt - Die Reden, so er seiner Geschichte hier und da eingeschaltet, sich ihrer männlichen Beredsamkeit wegen von Kennern Werth gcscW worden, entweder allein, cder in den Sammlungen anderer vor- treflichen Griechischen und Lateinischen Reden abgedrukt zu wer- -en. — Mag es scyn, daß in seinen Redensarten, in seinen Wor¬ ten hier und da welche Vorkommen, so anderwärts selten oder wohl gar nicht gefunden werden! — Wo ist der Schriftsteller, bey dem Worte dieser Art nicht Vorkommen sollten? — Es wäre, gr¬ ünd zu reden, höchst mislich, wenn wir Redensarten und Worte, darum, weil sie bey ihm allein vorkommen, verwerfen wollten. - Livio hat man eine Paravinitär vorgeworfen. Jchund kommen alle Gelehrte darin überein, daß dieses mit Unrecht geschehet. Und in der Tbat, wo ist denn das Idiotikon des Patavischen Dialekts, daß wir aus ihm beurthcilen könnten, ob Lidins Patavinisch schreibe oder nicht? — Der Argwohn, den Paulnu'er von Grememcsnu in seinen Anmerkungen über die besten Griechischen Schriftsteller äußert, Dis habe nicht sowohl Attisch, denn Lirhynisch geschrie¬ ben, sein Griechisch sey nicht rein Griechisch, sondern ein Mani¬ sches Patois, ist vielleicht eben so ungegründet, denn der Einfall derer, die Livium einer Patavinität zeihen; wenigstens steift er sich wie jener nur auf Vermuthungen, nicht aber auf Gründe- - Wahrscheinlicher ist es, wenn Reifte unserm Geschichtschreiber La¬ tinismen vorwirft; denn mir selbst ist es dann und wann, als hatte ich Latinismen bemerkt, vorgekommen. Allein, beide Spra¬ chen sind nicht allein sehr nahe mit einander verwandt; sondern es scheint auch, daß die Griechische Sprache, vornehmlich dann, wen» fie von Römischen Angelegenheiten handelt, es eben so wohl ver- statte, sich nach dem Gang und Zuschnitt der Römischen model» zu lassen; als die Römer ehemals eine Menge Griechischer Ko»' struktionen und Redensarten in der ihrigen ausgenommen; als noch Kikero zulezt ganzen Griechischen Wörtern das Bürgerrecht in seiner Muttersprache gegeben. Zulezt, wenn auch alle das, was Reifte an den Dionischen Ausdrucken tadelt, mit Recht getadelt K) p. 71. §-) llVktllUOllL v. 107z. >-) NtekldlK8IV5 über die angeführte Stelle der Alkestis, und über de» ./»--e-rr p. --49. Siehe auch ks-llkieiVkl, in der N. so. ubo die anaeführete Stelle D-ons, p. 7-. -- ,) ÜLKlMlrttVrL 1-. l. p. z. k. 59 ftyn sollte, so würde doch dieses alles zusammen noch nicht hinrei- chend ftyn, den Dio seines Platzes, den er unter den besten Grie¬ chischen Schriftstellern behauptet, zu entsetzen. Jene Redensarten würden vielmehr gerade darum, weil sie sich bey ihm allein und bcy keinem andern finden, unsere Aufmerksamkeit in einem sehr ho¬ hen Grad verdienen. Schon Löweuklau schreibt r) „daß er da. ran gedacht, seinem Dio ein Griechisches Register nach Sylburgi. scher Art anzuhängen; weil dieser Schriftsteller solches seiner mann- lichen Beredsamkeit, und der Menge auserlesener Worte wegen solches mehr, denn irgend ein anderer zu verdienen scheine.» Da sich im Dio so viel findet, welches man auch im reichhaltigsten Griechischen Lexiko, in Stephanische» Thesaurus mit den Schotti. schen Supplementen vergebens sucht; andere achte Attische Re- densartcn aber, so häufig bey ihm vorkommen, bey jenen Lexiko. graphen nur durch sehr sparsame Exempel aufgeklärt werden, so hat es mir der Mühe werth geschienen, bey gegenwärtiger Aus¬ gabe, durch ein eigen angehangtcs Register zu zeigen, wie sehr dec Schaz Griechischer Sprache aus unftrm Schriftsteller bereichert wer- den kann. XX. Vorzüge seiner Geschichte. Was seine Geschickte selbst bctrift, so werde ich nicht allein die Vorzüge, durch die sic sich empfiehlt, sondern auch die Mange! anzeigen, die an ihr zu tadeln sind. — Rur die Epoche, so Dia selbst erlebt hatte, hat er entweder aus eignen, oder aus glaub« würdiger Freunde Beobachtungen beschrieben; alles was dieser Epo- ehe vorher geht, hat er aus alten Denkmälern geschöpft. In die- ftr altern Zeit unterscheidet Dio höchst vorsichtig, die aus der noch freyen Republik übrig gebliebenen Denkmale, von denen der Kai. sergeschichke. In jenen bemerkt er, kann man die Wahrheit über- all mit leichter Mühe finden, weil alles vor den Augen aller abge- handclt ward; die Angelegenheiten, auch die des entfernteste» Orients, an Rath und Volk gebracht, und nachher öffentlich be¬ kannt gemacht wurden. Anders, sagt er, war cs unter der Re- gerung der Kaiser beschaffen, unter der alles, eben so geheimnis- voll als despotisch zugieng. Ueberdem war die Ausdehnung des el p. 975. LoAiksn'.in er apurl Olonern ftrir cle incüce Lrsecv in nrrMuor conlcribenilo, guonism lll is sutkor proprer t- , er rsritlimorum verborum eleganter» coprKM» tr gllis -lins, vstrle merebsrur. 6 s »»- »>>>. , > Reiches so groß, daß viele Ereignisse, so wörtlich geschehen waren, doch nur einzig und allein von denen, so in diesen Ereignissen selbst verwickelt gewesen, gewußt werden konnten Er gesteht daher offen, herzig, daß er hier nichts thuc, denn seinen Nachrichten folgen, ohne sich dafür, ob sie sich gerade so, oder auf eine andere Weift er¬ eignet, zu verbürgen. »z Doch hat er, wenn Lektüre, Hörensagen, oder Erfahrung, ihn an der Wahrheit seiner in Hande» habenden Nachrichten zu zweifeln, berechtigten, nicht unterlassen von Zeil zu Zeit irgend einige Kritik über sie anzubringcn. So verwirft er z.E. die eigenhändigen Memoiren der Kaiser Hadrian und Severni, als falsch. 2-) — Seine Quellen nennet er nach Art aller alten Schriftsteller nur selten; doch können wir aus Vergleichung ftiim uns übrig gebliebenen Bücher, mit Livius, Raesar und Sucre« nius ersehn, daß er sich vorzüglich der Bücher dieser bedienet. Er mag nun diese seine Quellen nennen, oder ihnen, ohne sie M nennen, folgen, so hat er doch jederzeit nur die Sachen von ihn« entlehnt, und diese nach seiner selbst eigenen Weise eingekleiset- A habe daher schon in der Vorrede bemerkt, r?) daß jene Work M Wort aus Plurarch abgcschriebene Fragmente, irgend von ein« fremden Hand am Dio angcstikt worden ftyn müssen. — Was die Epoche hetrift, so Dio selbst erlebt, oder von welcher er doch noch Augenzeugen sprechen können, so ist wohl kein Zweifel, daß ein Rathsherr, der so viel obrigkeitliche Aemter, wie er, bekleidet, nicht die einheimischen Angelegenheiten alle aus eigener ErfahruO die Auswärtigen aber durch Hörensagen von seinen Freunden und Kollegen, so Augenzeugen derselben gewesen, auf die aller sichert Weise erkundschaften können- Daher er auch von sich selbst rüh¬ met c 2) Reiner von allen Venen, so eine Geschichte abzufass« im Stande wären, habe die Renmnisse derselben, so er besitz?' Seinen Nachrichten ein desto größeres Gewicht zu geben, wem er es fast immer an, wenn er irgend einer Handlung Augen - od« Ohrenzeuge selbst gewesen, oder von was für Augenzeugen er das, was er erzählt, erfahren. Sehr häufig merkt er auch an, ob« an irgend einer Sache zweifelt, oder ob er völlig und gewiß von ihr überzeugt sey. — Ferner ist die chronologische Ordnung D an unserm Geschichtschreiber zu loben, da er vom Jahr zu Jah^ fortfchreitet, und allemal die Bürgermeister nennt, unter der« Regierung, sich ein, oder die andere Sache zugetragen, a) schon Maßon k>) richtig bemerkt, daß er je zuweilen, wenn irg«' ")p-5->9. ä. ^)P. 75Z. s. p. z;;, z. F) §. l2. iz. 14. 2) zr6. L. 'c>^r «zzov s',)« «) p. rZ6. -) bk^88Odl p. 141. ,6z. seq. "M-"-"-—---». eine zusammenhängende Geschichte mehrere Jahre erfordert, bey Erzählung derselben nur das lezte Jahr, in dem sie sich endigte, nennt. Seine Chronologie ist genau, und mit dem großesten Unrecht von einigen angegriffen worden, wie bald erwiesen werden soll- Cr folget der Varroniaaischen Zeitrechnung» denn er sagt, das Jahr in dem Lukius Dominus und Appius Llaudius burgermeisterten, sc» das siebenhundertc nach Erbauung der Stadt Rom gewesen. Und ein andermal cy giebt er das siebenhundert fünf und zwan¬ zigste Jahr nach Roms Erbauung, für dasjenige Jahr an, in dem die Monarchie in Rom eingcführt worden; und dieses war sicher¬ lich das fünfte Konsulat Oktavius Kaesars mit Sextus Apulejus.— Die Wahrheit und Gewißheit seiner Erzählungen, bestätiget sich auch durch seine feine Geographische Kenntnisse, an denen er dem -Herooian so unendlich überlegen ist. — Dio hatte sich es selbst zum Gescz gemacht, seine Geschichte pragmatisch zu schreiben, d. i. jedesmal die Ursachen aller Handlungen anzugeben, den verschiede¬ nen Erfolg den oft eine und die nehmliche Handlung gehabt, mit einander zu vergleichen, und kurz, sein ganzes Buch so einzurich¬ ten, daß esWeltkennlniß befördern sollte, e) Xylander/) hat es schon in seiner Vorrede bemerkt, daß wir sehr viele Gesetze und Ge¬ rl p. 121. p. 464. 6. csr. p. 457. c. c) p. z,4. 2. /) p. IZ86. (Vol.II. c^r'r.) 8uirr enim in doc suöbore inulrs äilinenrius inöicsrs, explicsrsguc cle legibus cc inliicuris llomanorum, guac gnriguiores illi tcriprores sur silenrio, csngusm nors suis du- ininibus r>«nsmilcrunr, sur srrigerunr obiter 1 guse ramen non in- relleKL mulrum ccnebrsrum leüori clslbcoruin sutkorum olkunclsnr; cognics mirum in mocium expeclisnr. ksuius generis sunt, (vr cie plu- rimis psuca rcserrm) cum . vergl. §. 160.) im Jahr n. R E. 714. sey einem gewissen Lastor, die-Herrschaft abgetreten rvorden so Atralus und Dejo« rarus in Galatien besessen. Er harre hier nicht den Lahor, sondern den DeMarus nennen sollen. Aber es ist hier nicht das einzigem«!, daß Dio die Linder nicht mir ihren eignen, son¬ dern mir Sem Namen ihrer Väter benennet So nennet er beym Jahre 759. n- R E. (S- 567. b- vergl- §. 222.) anstatt des Ar- chclaus, -Herodes Lönig von Palästina, der Archelai Varce war; und beym Jahr 7^4. n. R L. (S- 526. cl. vergl. §. 82.) nennet er den Lönig von 2lrmenien, den er Acraxias Hane nen¬ nen solle», mir dem Namen seines Vaters Arrabazes. Doch muß man in keiner dieser ungefähreren Stellen unrerlassen, die Anmer¬ kungen des seel- Labrizius, in denen er seinen Schriftsteller zu ret¬ ten versucht, nachzulesen. Die Menge von Vorbedeutungen und Wunderzeichen, so Dio bey jeder Gelegenheit beybringt, als hatte -) I.IP8IV8 Ane/?. //?-/. IIII. z. Oiooem cum iuüicio IcZenlluin «lle VO88IV8 ar-re -l/ko»-. c. 9. eum » verirrris orbirr srepe lle- Aeftere. /) U98IV8 maFolt. l.. III. c. iz. O/>/>. V. III. p. 447. g. m) d1OIiI8a^ p. 209. O/o b XXXXVIII. sp. Z77 .b. «5r. §. »So.) rir: etirm cuiärm er in 6,,//»»,^- llesuntlorum llirio rrrllicr ekt, V. L. 714. Oebuic cliccre Hho- /a^ü non Dio non seine! bllos rüeno nomine, viUelieer pr- trum eorunllem rppellrr. Irr rä V. L. 759. (p. 567. b. ctr. §. 2--.) pro pvnir , gui -Zrellelsi pater silit; ec sä V. (!. 7Z4. (p. ;-6. «E' XV X«, o /^x 7ij skov?-«« «m« 7-r-xr«!, x«< , 0°!-; -r-x; »o;, xr« ^xe k?.?.«dor X«, ixr,vxv, XX, XLXLklV, -r«,, tlsr s^llkk« «-s-.c», «-fo -),kvo^ev« s,x7-»,^kvs<. ß, sd' «v ^-.XLX? ^«e 7-L-v -ro,87-»„ x -'5»?--!' d «4 --'okxa'«? ^,.4. ^cxe^-,^15'0. d. i. „Den größesten Theil dieser Wunderdinge, will ich den AeichendeutM überlassen; auch wäre es besser, wenn Dio selbst sie nicht gar zu sehr an- gestaunt, und sich den Polybius zum Muster erwählt hätte, der, da» den Untergang Karthagens, die Unterjochung der Griechen, und jene be¬ rühmte so lang anhaltende Unglükszeit beschreibt, in der die Röm« unter Annibal seufzten, sich dennoch niemals als einen Zeichendeuter reich niemals Wunder erwähnt, so den zu verheerenden Städten ihren Unter¬ gang angekündiget hätten. Er würde Tadel verdienen, hätte er geglaubt, Daß in dieser ganzen Epoche sich keine Wunder dieser Art, von denen bst Geschichte so voll ist, zugetragen hätten. Allein er wußte, daß sich aller¬ dings dergleichen Zeichen ereignet, wollte sich aber bey Erzählung derselben, weil er eine zusammenhängende Geschichte verfertigen wollte, nicht aufhal- len, und that Recht daran.,, Und an einer andern Stelle, S. ;8. r- l-» VL v 7>/^x87«i/ XL/ L'r/jbLchoZ'Lv, jZr/L'V 7L n-T'yo'k/r, r7t9»Xü-V L/e VLL4 k/ssL^kL-l/S,-, XL/ «/.?, «Vi'« 70/«^7« ^o/kg-'ü)!/ 7k XL/ «frs/Tk/L/TL»-«-, X«/ 70 7^ XL/ ös 78 Z/XLPL-.8 s^«X0V70S, 78 Sb- 7P l'v^^r-b'/ö/ HlL!-Lrt70; , X«/ 6^ S7LV7- e^§0^X0V7« «-<,§«- 6^/XV8/Lkl/Ä , 76 XE/ XLX«S'«V7S;, §/7« vor, kT.', XL« ^Lk//LLT0V -r-LV7^c LT/. d. i. „Lächerlich ist es/ wetill Dio den Flug einer NachLeule, den Eingang eines Affen/ zu irgend eiriB Tempel, oder auch Entzündungen des Aetna, und die dadurch verwüst^ Städte, zu Prophezcyungen und Vorbedeutungen solcher Kriege und lstn glüksfälle macht. Was er aber von jenem zweyköpftchte» Drachen erzabi-, -er sich in Herrurie» sehn lies, und endlich, nachdem er daselbst Schaden angerichtet, vom Donner erschlagen ward, würde, wenn es wsbk wäre, allerdings ein großes und anmerkenswurdiges Wunderzeichen ftp» " > 6; der Fall bey unserm Dio ist. Gewiß ist es^ daß bey ihm Sonnen« und Mondfinsterniße häufig ju Zeiten erwähnt werden, wo keine einfallen konnten; und daß es also wahrscheinlich ist, daß er jedes Wölkchen so elwan vor den Mond, oder vor die Sonne getreten, sogleich für eine Finsterniß gehalten ->). Auch wünschte ich er möchte minder ausführlich seyn, Spiele, Komödien, Schmau« ftreyen, oft Poßen, so die Kaiser vorgenommen, zu beschreiben; zu« mal da er zu eben der Zeit, da er bey diesen so weitläuftig ist, oft Merkwürdigkeiten die entweder bas gesamniteRecht, oder doch min¬ destens die Verfassung des Römischen Reichs anbetreffen, entweder ganz und gar überyüpft. oder doch nur beylaufig erwähnt.— Daß er nichts von der Taktik verstanden, läßt uns seine Lebensart allein schon vermuthen, allein noch deutlicher sehn wir solches aus dm Bildern, die er hier und da von seinen Schlachten entwirft und in denen er eben so unzeitig zu mahlen als seine Beredsamkeit anzubrin¬ gen sucht- Vielleicht hat Rasaubonus nicht so gar unrecht, wenn er in der Zucignungsschrift zu seinem Polybius sagt»): „Ich weiß nicht ob ich lächen oder mich ärgern soll, wenn ich beyin Dis die Beschreibung Ser Pharsalischen, der Philippischen, oder ir¬ gend einer andern Schlacht lese; in denen allen Beredsamkeit: genug, aber dafür desto weniger Lenmniß der Kriegskunst und der Taktik anzutreffen ist — Und nicht hier allein, auch in vielen andern Fällen, erscheint uns Dio als Redner da, wo wir den Ge¬ schichtschreiber suchten, und spielt also eine fremde Rolle. — Ich ziele hiermit nicht auf die Reden, so Dio, nach Art aller alten Ge¬ schichtschreiber, seinem Werke so häufig eingeschaltet hat. Wenn nur in diesem Fall allein Beredsamkeit mit der Geschichte vermischt wird, so mag es hingehen. Ein jeder weiß ja doch, daß er diese Reden für kein Aktenstück zu halten hat; daß der Schriftsteller sich in ihnen nur Mühe giebt, die redenden Personen so sprechen zn lassen, wie sie würden haben sprechen können, wenn sie ihre eigen- thümliche Denkungsart mit der Beredsamkeit des Schriftstellers ver« Kunden. Vielleicht hat auch Dio eine oder die andere dieser Reden, selbst nach den schriftlichen Aufsätzen derer, so sie gehalten, gemodelt. Aber selbst in diesem Fall, wenn er eingelreten seyn sollte, würden wir uns dennoch niemals ein Aktenstück versprechen dürfen, wie o) P-7Z6.I). oder in der Reimarischen Ausgabe. 9.1065. l.6r. §. ;6. ll) 0^8/ZVLOd1V8 r» liiijs. Lguillcm riiiesm, 2U maigner netcio, guories spuü Oianem kbsrsslicse, sur lldilippi- sur umilium pugnsrum llelcrisuiones lego: in guibus eioguen- eire plurimum, bellicse vero «rest er Tssticss periciem nullem »nimsliuerro. U. Land. , LiS —— der sehr gelehrte Philipp'von Turre -^) durch die Vergleichung der Rede so Tacirus-r) dem Kaiser Klaudias in deuMund legt, mitdec achten vom Kaiser gehaltenen, die sich auf dem berühmten Lyonne- fischen Schild befindet r) erwiesen. Jedoch ich will nachsichtig seyil und gern zugeben, daß die Geschichtschreiber in diesen Reden Elo¬ quenz zeigen. Es kann in keinem Fall viel daran gelegen seyn, ob die Personen, so sie redend einführen, so, oder ob sie anders ge¬ sprochen. Aber wenn sich diese Eloquenz mit Erzählung- geschehe¬ ner Dinge selbst befaßet; wenn ihre lichkvollestm Farben angeln¬ den werben, den wahren Gang der Geschichte, so wie die Gegr- benheiteu selbst sich zugetragen haben, zu unterdrücken: so tauscht uns diese Beredsamkeit gewiß, und ihr dichterischer Prunk verdun¬ kelt die Wahrheit derGeschichte. „Daßaber dieses bcymDw häufig der Fall sey, wird jeder einfthen, der außer seinen Schlachtbeschreibun- gen nachlesen will, wie er z. E r-) die Flucht der Pompejanischen Pur- they aus Rom; die Freude zwischen den Heeren des Triumvirs und dcb Sextus Pompeiusüber den geschloffenen Frieden»), ihrer beider¬ seitigen Chefs; die Entzündung Vesuvs unter dem Tirus -); und das Erdbeben zu Antiochien, unter Trajanus-/) beschreibt- Alle dich Beschreibungen sind würklich mehr dichterisch als beredt, und nit- mand wird glauben daß sie von einem Manne herrühren komm der sich Wahrheit zur ersten Regel seiner Geschichte gemacht - Endlich könnte ich auch hier noch des Unrechts erwähnen, das die schmahsuchtige Zunge unsers Geschichtschreibers dem Rakero, dan Seneka, dem Tirus, und vielleicht noch andern der ehrwürdigsten Personen des alten Roms anthut; es haben aber schon so viele Ge¬ lehrte hierüber so vieles, und zum Theil so viel unglimpfliches ge¬ gen Dio geschrieben, daß ihr gar zu hartes Urtheil viel eher in et¬ was zu mildern, denn Dio mit neuem Tadel zu belegen seyn diM §. XXIl. Wie solche zu vertheidigen, oder mindestens zu entschul¬ digen sind. Es ist gewiß daß Dio in vielem, so ihm zur Last gelegt ivich entweder völlig vertheidigt, oder doch zum allermindesten entschul¬ digt werden kann. — In Erzählung der Geschichte selbst werde" viele Fehler auf seine Rechnung geschrieben, an denen er nichts mindeste Schuld hat. ZuerstsohatD'philmus durch seineKürze^ ppm.lp?V8 -x l,. I. c. 6. p --) XI. -4. 0 QirVptll r. p. I)II. e) 9. 15; ci. ») 9, Ü-g. -r) x-7)6. 67 eine Wahrheit von der man sich überzeugen kann, tvenwman un¬ ser Register aufschlagcn will — viel Sachen so Dio erzählt hatte ausgelassen, und noch mehrere falsch und verkehrt vorgestellt. Die Gelehrten denen es Rcmftanrmus Porphyrogcnnera aufgetra- gen, Auszüge aus den Werken älterer Schriftsteller zu machen, haben. wenigstens in den uns übrig gebliebenen Abschnitten von den Gesandschaften, und von den Lastern und Tugenden, oft ge¬ rade das Gegentheil von dem erzählt, was sie im Dio vorgefunden hatten; eine Behauptung, zu der ich den Beleg in der Anmerkung liefere 2). — Ost haben die Kopisten, durch Nachlässigkeit im Ab¬ schreiben, das was Dio richtig geschrieben hatte, in Lügen verwan¬ delt- Mir thut es leid, dass Tillemonr -r) unserm Geschichtschreiber den Vorwurf macht, zu berichten, Agrikola habe vom Tirus selbst; -7«?-- LV7» -r-7», die Ehrenbezeugungen des Triumphs erhalten. Schon Lasaubonus konnte ihn belehren, dass der Fehler nur auf Rechnung der Kopisten zu setzen sey, daß Dio dieses nicht vom Titus sondern vom Domirian gesagt, und geschrieben^ Auch war cs vcrmuthlich eben so wenig Dio, sondern nur dcrKopi- ste desselben, der den Tempel des rächenden Mavors in's Kapito¬ linin versetzte c). Wie hätte denn Dio nicht wissen sollen, wo die¬ ser Tempel gestanden? Und es läßt sich fast mit Händen greifen daß die Worrr »» nicht auf den Tempel des Mars, son¬ dern auf den des Feretrischen Jupiter gehn, der sogleich darauf er¬ wähnt wird. — Und endlich die Ucbcrsctzcr! Wie viel haben, diese nicht Jrrihümer in ihren Verfasser, ob sie ihm schon im Schlaf nicht bcyficlen, hinüber getragen! Blankus, Xylander, Löwen-» klau selbst; ganz ist von diesemVorwurfkein einziger frey! — Wie¬ derum sind andere Stellen bey denen Dions Nachricht beym ersten: Anblick frcylich falsch zu scyn scheint, wo ein billiger Ausleger aber ihn, ohne sonderbare Mühe so erklären kann, daß er mit dec Wahrheit nicht im mindesten Widerspruch steht! — Doch genug hiervon. Ich muß auf andere Gelehrte kommen, die, da sie selbst »m Finstern tappen, unfern Geschichtschreiber von der Wahrheit ab- gewichen zu senn beschuldigen. So beschuldigen z.E. Perau, La- ronius und Riccioli ihn, in den Jüdischen Angelegenheiten einer unrichtigen Zeitrechnung gefolget zu seyn. Und doch ist die Chro¬ nologie Dions einzig und allein die wahre, allen andern, und selbst der des Ioscphus vorzuziehen, wie der Kardinal Noris ct) erwie- ?.I54- p. I>°5- 5. z;. eel.keim. 755.S. p- 7Z7- I. 5-- cä. keim. dlOKIS sä Lenottxh. kiLns p-145-14^ 68 fen! — Vignolee) behauptete, die Zeitrechnung Dious sey un< richtig in der Regierung des Kaiser Elagabal, und müßte verbes, fcrt werden; allein wie unnothig solches sey, ist in den Anmer¬ kungen ju meiner Ausgabe, wo die Gelegenheit solches erforderte, dargethan worden/). — Kurz , der Kardinal Noris hat Recht?) wenn er die Zeitrechnung der Dio folget, überall billigt, und ihm, in diesem Stück den Vorzug vor allen andern Geschichtschreibern giebt. — Aber niemand hat so viele, so dick auf einander gesaeie Jrrthümer im Dio zu finden geglaubt, denn Dodwcll, im einzi¬ gen Leben Trajans. Jedoch ich denke in meinen Anmerkungen hin¬ reichend gezeigt zu haben, daß ihm dieses nirgend gelungen, und Laß er immer mit Unrecht Lampridius gegen Dio vertritt. Ich drücke mich nicht zu stolz aus, wenn ich so spreche; vielmehr ist s buchstäblich wahr, daß auch kein einziger von allen Vorwmftn so DoSwell ihm macht, gegründet sey; daß er in allen und jedrn recht geschrieben, mit Unrecht aber vom Dodwell angeklagt M- de! Auch grundfalsch ist es, was Dodwell meinete, Dio sey den Nachrichten feiner Schriftsteller gcfolget, welche Trajano abgeneigt gewesen. Wo ist einer der Alten der ehrenvoller und rühmlicher M Trajano spräche denn er? L) Wenn er aber nicht alles so dies« Kaiser gethan als ein blinder Bewunderer anstaunt, so ist W wahrhaftig dieses sichere Merkmal eines aufrichtigen und Wahr- heit liebenden Schriftstellers, nichts minder denn übel auszub- gen. — Ueberhaupt will ich bey dieser Gelegenheit noch etwas vd» der Anmerkung sagen so Asiphilinus r) zuerst gegen unfern e) arr»o />, ,'mo ss«e,-r Eine Ad- handlung, so der Fabrizischen Ausgabe des Hippolytus eingedruckt N D.I. p. I4;leqg. /) p. i;;r. Not. rg. dlOlll8 p. 262. p. 77>N:qg. P.776. b. p-777-ä. p. 778 p. 78r.ll. 7) XH?kjlI.IdtV8 p. 25. vc vsv N^8VSV vov ra«^xsv, X«, L««-v,ov "2, Nstov, kn-cßuäcvs'sv «vv«, X«, «5skxvL,v«v, LS flkv 0 5277^"-'- V.k75,, 2.- VIV« S,VFSV (v8? ses,«? 578, xsAs^e --s »l,^X^8KXSV svv«, X«, 8 v«v «chLVLw, 8Zc Lg>«V8 Vl,vv,Acvv«) «c VS , X«, 0 N-<8v«^A:s? kV VS,; Z,s«Lxci, " N>^sv8^«vo; x«, Trxos-xks'k«; «v7«v«<«v qxiv« VS,87S, 7L^> c, L§8VSV. s/x«; 0 vxv »>IXSX^«V<«; , VS,85-«,? xs^xxvs-, 57x0; «^sZkchiv /S7,r,xs<;. d.^ „Mark Brutus und Kajus Kaßius stelleten ihm nach, und brachten ihn endiE hinterlistiger Weise um, angetrieben, wie unser Geschichtschreiber sE Lurch irgend eine unglückbringende Wuth. Wahrscheinlich erlaubte er B diesen Ausdruck nur aus Furcht vor den Kaisern, denen seine Geschiß! La er ein so vornehmes Mitglied des Senats war, nicht füglich unbekM 69 schichtfchreiber gemacht, und nachher von den neuern so oft und häufig wiederholt worden, daß er, aus Furcht vor den Kaisern, oder aber um ihner. zu gefallen, die Parthey der Pompejaner, und des Brutus und Kaßius verlästert. Als ob nemlich nicht die ver. nünftigsten der Zeitgenossen des Pompejus der Meinung gewesen wären, es habe dieser stolze Republikaner , in sehr vielen Hand¬ lungen sich übereilt und unvorsichtig betragen! Als ob nicht diese Zeitgenossen selbst eingesehn, der Staat sey zu groß, zu sehr un¬ eins mit sich selbst, um anders als unter der Herrschaft und dem Schutz eines einzigen glücklich und sicher ftynzu können! Als ob «ns nicht der Augenschein die Folgen des am Kaesar begangenen Mordes kennen gelehrt habe! Nemlich der Staat war nunmehr völlig beruhigt, als diese unüberlegte Handlung des Brutus und des Kaßius, Gelegenheit zu neuen unendlichen Unruhen, zu Krie¬ gen, Mordthatcn, Raubereyen, Mordbrennereyen, und zum Un¬ tergang der angesehensten und der besten Bürger des Staats gab. Als ob nicht endlich Dio, mit der größesten Freyheit und Wahr¬ heitsliebe, sein Urtheil über alle und jede Kaiser sage, selbst die besten von ihnen, und sogar diejenigen nicht ausgeschlossen, von denen er mit Gunstbezeugungen überhäuft worden war, einen PertLnax und einen Mükrinus? Als ob er sie nicht da tadele, wo er Flecken in ihrer Aufführung fand? Als ob nicht Alexander Se¬ verus, den er, wenn er Schmeichler hatte seyn wollen, der von ihm erhaltenen Ehrenstellen wegen am mehresten hatte lobpreisen müssen, gerade der einzige sey, zu dessen Lob er auch nicht ein Wort sagt? — Kann irgend einige Partheylichkeit Dioni mit Recht vorgeworfen werden, so ist es seine Geflißenhcit Rikero, Seneka , und andere ihnen gleich vortrefliche Manner zu tadeln. Man kann freylich auch hier, eins und das andere zu seiner Ent¬ schuldigung sagen- Vielleicht fanden sich damals schon Neidische, welche die Gebrechen so diesen großen Mannern anhiengen, und von denen es niemand sie völlig loszusprechen wagen wird; viel¬ leicht, sage ich, fanden sich damals schon Neidische, welche diese Gebrechen kannten, und sie ihnen vorwarfen? Vielleicht geschah es, eine bloße Probe seiner Unpartheylichkeit zu geben, daß Dio diese Vorwürfe nicht, übergieng, sondern sie so, wie sie ihm zu ble ben konnte. Denn sonsten, (wie dieses auch Plutarch in seinen Paral¬ lelen bemerkt,) war es sicher nicht »»glückbringende Wuth, so den Brutus M dresem Entschluß brachte, sondern sein edler Stolz und sein sreyheitkie- benoer Cyararter, der ihm! es nicht erlaubte, der Knecht eines andern zu d(dn. Doch muß ich die Gründe hier anfähren, durch welche sich unser Verfasser bemühet, den Vorzug der Monarchischen Regierungsform vor der Demokratischen zu zeigen." 7-> -m..,.,--—— Ohren gekommen waren in seine Geschichte übertrug? Vielleicht glaubte er die Weltweiten und Redner Griechenlands zu erheben, wenn er diejenigen der Römer so den Rnf hatten es in der Bered¬ samkeit und Weltweisheit am höchsten gebracht zu haben, so tief als möglich herabsezte? — Diese Betrachtungen sind frcylich nicht hin¬ reichend ihn ganz zu entschuldigen: Es bleibt immer sichtbar daß er ungerecht gegen sic ist; daß es ihm kützelt,' wenn er ihre Fehler recht groß und recht verhaßt machen kann, und daß er von den Vorzügen derselben, nie anders denn mit Widerwillen und nm immer oben hin redet: allein hie reichend sind sie doch wohl im von billigen und einsichtsvollen s achtern, das Urtbeii des Schah resbury für gar zu übertrieben strenge erklären zulasten, wenn dich', bey Gelegenheit, da er vom Seneka spricht, sich so ausdrückt: »Es schreiben sich über alle Nachrichten, die ihn zum Nachchcil gereichen, vom allgemeinen Erbfeind aller frcycn und edle» Römer, von Dem äffischen schaalen Geschichtschreiber und -Hofschranzen Dio Rasims her; einem Schriftsteller Ser Z" einer Zeit lebte, da dieBarbarep, — die sich in seinem W- zen Luche so sehr zeigt, — mir großen Schritten heran kair, und alle Spuren und Züge der Tugend, Ser Gelehrsamkeit und Ser Wissenschaften aus der Welt vertilgete." /-) Fast ebül so bitter drückt Sallier sich aus: Niemals, sagt er, hat ci» Geschichtschreiber, Haß und Partheylichkeir so offenbar öeB er gezeigt. Man darf nur einen flüchtigen Blick auf die In¬ vektive werfen, die er im sechs und vierzigsten Buch gegen Bij kero deklanriren laßt. Die Talente, und der große Ruhm dö¬ sen dieser Römer genoß, waren es so ihm diese Vorwürfe Z» zogen, nicht aber die Uuglücksfalle zu deren lürheber man W so gern machen möchte- h — Was kann man, wenn man dB N Vnl. III p. 24, -^ncl cvb->c b-t i>cen cleliver'ä clcnvn tc> bis prejuäice, is bz- rbe corninon kinnem)- sll tbe Free snd gencrous lvnnmns, rbst üpil'b Fbgllorv kgiborisn <7ourt - Fllarrerer, O/o» nF g lovv sge, cvben NürbsrisM iNLzr be eabl), Feen Irr bis orvn gVorlc) csme on gpscs and rbe ver/ lpraeeg rnd kestures, ok Virrus, Lciences snd XnorvIedZe, ^ere ivesring ouc c>F rbe ZVorld. /) stüMüis ldilkorien ne s'sü livre plus ouvertemenr ä Ir FcduÄl"^ äe la bsine er de Is prevenkion. Il luKt de fetter les )-euxIur Ii"' veclive gus dsns Ion guürsnte-llxieine livre, i! Fsir declsiner covkie ) VO^8IV8 I„ I!. c. 15. p-6;4, i6.u»d V.ill. x. Z76. 27 und -8- „Ä V.gVLll st»- -r »rE/sareLr 96 tsgg. ch k^MULlVL Vol. UI, p. ziA ssgg. Inhalt. Zweyter Band. Übersetzung desjenigen sc> noch vom Texte des Dio selbst vor¬ handen ist. Erste Abtheilung. Römische Geschichte zur Zeit des Julius Raesar. S. i—12^ Sechs und dreyßigstes Buch. Römische Geschichte von J- n- R. E. 685—688- S- l—122- Erstes Hauptstück. Geschichte des vom Lukullus gegen den Mithradat und gegen den Tigranes geführten Lrieges, bis zur Eroberung von Tigr«- nokerra und darauf erfolgten Ambassade, an Arsakes Rontz der ssarther- S- i—22. § l Tigranes und Mithradat rüsten sich auf's neue zum KM Ambassade an Arsakes. - 2 Strafbares Verhalten Lukullus. Erobert TigranokeB Schließet Alliancen. . z Will dergleichen auch mit Arsakes schließen, so aber nW angeht. Zweytes Hauptstück. Lukullus erobert Nisibis verlieh« aber inzwischen Armenien-- Niederlage des Fabius. S. 22—Z4. § 4 Anfang der neuen Kampagne. ' 5 Schlacht. - 6 Nisibis belagert, und - 7 erobert. -- 8 Progressen Tigranes, und « 9 Mithradats, welcher eine Schlacht gegen Fabium gew>"' net, und - ic> selbigen in Kabira einschließet. Drittes Hauptstück. Niederlage des Tciarius. Meutereien im -Heere Lukulls sich Mithradat zu Nutze macht, und alles was er bisher ven - lehren wieder gewinnet- S- 84—4z. § n Mithradat greift Dadasa an, und . 12 schlagt Triarium- - IZ Schlechte Progressen Lukulls. Inhalt. § i4 Fortsetzung- - 15 Charakter des Lukull. - i6 Damalige Lage der Sachen. Viertes Hauptstuck. Nachricht vom großen Uebermmh der Rorsaren zur damaligen Zeit. Der Rrieg gegen sie mir einer unumschränkten Gewalt auf drev Jahre wird auf Betrieb des Zunftmeister Gabinius Pompejo übertragen. — Ende dieses nur kurze Zeit dauern¬ den Rrieges. S. 44—76. h 17 Ucbermuth der Korsaren znr damaligen Zeit. . i8 Genauere Nachricht davon. . 19 Fortsetzung. - 20 Wie man sich zu Rom dabey nimmt- » 2i Vorschlag des Gabinius, und Aufnahme desselben. « 22 und 23 Rede des Pompejus. . 24, 25, 26 Rede des Gabinius. » 27 Verfolg dieser Geschickte. . 28—33 Rede des Ratulus. . 34 Pompejus überwindet die Korsaren- Fünftes Hauptstück. Neue Geseye zu Rom. — Manilisches Gesetz wodurch Pom¬ pejo die Fortsetzung des Rrieges gegen den Mirhradar aufge¬ tragen wird. S. 77—95. § 35 Kalpurnisches Gesetz. - 36 Kornelisches Gesetz. - 37 Ein anderes desselben die Richter betreffend. Geschichte des Kotta und Karbo. -38 Charakter eines gewissen L. Lukullus- » 39 Roskisches und Manilisches Gesetz. Lezteres wird ver¬ worfen,wogegen Manilius ein anderes in Vorschlag bringt. - 40 Wie man dieses aufnimmt. — Wie sich dabey Kaesar und Mero nehmen. - 41 Charakter des Leztern. Erster Saamen der katilmari- schen Unruhen. Sechstes Hauptstück, l-^p^u^überwindet den Mirhradar und Tigranes ergicbt sich. § 42 Wie sich Pompejus dabey nimmt. Er laßt Friedens- Vorschläge thun aber vergeblich. Es wendet sich das , nun thutMthradat, und zwar auch vergeb* k-ch, Friedensvorschlage. - 43 Zusammenkunft des Pompejus mit Lukull. ' 44 Der Feldzug wird eröfnet- Inhalt. § 45 Mithradates stiebt. » 46 Wird zur Schlacht gezwungen. 47 Wie sichMirhradat nach verlohrner Schlacht nahm, lind wie Pompejus nach gewonnener. - 48 Rebellion des jungem Tigrancs. Er wird vom Vater geschlagen und rctirirt sich zu den Römern. - 49 Darüber stell der Vater gleichfalls Pompejo erzielst. - Wie ihn Pompejus aufnahm. , 52 Bedingungen des Friedens. - 51 Einfall der Albamcr. Sieben und dreyßigstes Buch. Verfolg Derselben, vom J. n. R E. 689—694. S. 12z—22z. Siebentes Hauptstück. Geschichte des Krieges Sen Pompejus gegen die Asiatischen Ibe¬ rer führerc. S- 126—799. § 52 Veranlassung zu diesem Kriege. - 5; Geschichte desselben. - 54 Marschirt gegen die Albaneser- , 55 Schlagt Oröses. . 56 Friede mit den Albanestrn, Gesandfchaft Phraatis. - 57 Schlechtes Verhalten Pompeji gegen Phraates, Krieg des Leztern gegen Tigranes. , 58 Tsgran und Phraates schließen Friede. Pompejus erobert Symphorium- Achtes Hauptstück. wie er den Pontus zu Birhynien schlug, und Syrien und Ph^ nike bezwang. S- 199—14z. § Kaesar und Dibulus sind Platzmajors. - 60 Wunderzeichen. — Streitigkeiten wegen des Burger. rechts der Cisalpischen Gallier. —. Die Fremden müssen aus Rom. - 6i Proceß gegen die Mörder der vom Sylla ProfcribirteL Neuntes Hauptstück. wie Mirhradares starb. S-14;—149. § 62 Verzweifelte Lage Mithradats. r 6z Pharnakes rebellirt gegen ihn. - 64 Mithradat stirbt. - 65 Folgen feines Todes für Pharnakes. Zehntes Hauptstück. Ueber die Juden. S- 149— § 66 Krieg gegen Arctas und Judäa, e 67 Jerusalem wird erobert- Inhalt. § 68 Nachricht von den Juden. - 6y lieber den Ursprung der Woche. Erste Meinung, - 70 Lindere- Eilftes HaupLstuck. )Vie Pompejus nachdenr er die Astatischen Kriege glücklich volls bracht, nach Rom zurück kam. S. 158—165. H 71 Dankt ftinc Soldaten zu Brundusium ab. -72 Sein Triumph, Ehrenbezeugungen, die ihm zugestandcn werden. - 7z Charakter des Kato. - 74 Pompejus verbittet fernere Ehrenbezeugungen. Zwölftes Hauptstück. bieder Rikero, Rariüna und die von ihnen vollfühveten Thareni S.r65—-198- H 75 Erklärung des /iuFurium f-ilmls, - 76 Wunderzcichen so böse Dinge bedeuten. - 77 Proceß des Labienus gegen Rabirium- - 78 Den Rabirius verliehrt- - 79 Erklärung der Kriegsfahne. - 80 Katilina bewirbt sich ums Konsulat. - 81 Verbindet sich mit Lsntulus und Manlius- - 82 Wird angeklagt äs ri. - 8Z Nächtliche Zusammenkunft mit seinen Mitverfchworneik - 84 Verlaßt Nsmund geht nach Fäsula- - 85 Die Mobrsgischcn Gesandten werden gefangen genom¬ men. Lentulus inhaftirt. - 86 Kikero überredet den Rath zur Hinrichtung des Lentulus- - 87 Kaesars Bemühungen Gnade für ihn zu erhalten. - 88 Kaesar wirdOberpriesier- ' 8y Kikero wird öffentlich vom Volke beschimpft. - 90 Katilina schlägt mit Petrejo. - 91 Kommt um, und sein Haupt wird nach Rom geschickt. - 92 Folgen seines Todes. - 9Z Ürtheil über seine Geschichte- Dreyzehntes Hauptstück. Ueder den Triumvirar des Raesar Pompejus und Rrastus. S. 189—228. § 94 Metells Bewegungen Pompejum mit dem Heere zurück zu rufen. - 95 Neue Dienftgeflißenheit Kaesars gegen Pompejum. - 96 Klodius macht Kaesarn zum Hahnrey. ' 97 Processe so gegen ihn anhängig gemacht werden» Inhalt» § 98 Krieg des Pomptinus gegen die Allobroger. » 99 Fortsetzung. - roo Pompejus fangt an viel von seinem Ansehn zu verliehm. - 101 Metellus widersezt sich seiner leZi sAranse. » Iva Klodiusgeht zu den Plebejern über. Aufgehobene ZU Sylla. . ivz Kaesar Prator in Hijpanien- Seine Thaten- - iO4 Fortsetzung. - io; Wird zum Konsul erwählt. . io6 Versöhnt Pompejus und Kraßus. - io/ Verbindet sich mit beiden- - io8 Betrachtungen über dieses Triumvirat. -> io9 Wunderzeichen so die bösen Folgen desselben verkündigen, Acht und dreyßigstes Buch. Emhalr die Jahre 695 und 696. S- 229—zzz. Vierzehntes Hauptstück. Wie uneinig Laesar und Bibulus waren S 2zc>—245. § no Kaesar bringt als Konsul eine loZsm aZrsriam in Vok' schlag. - m Welche dem Senate durchaus nicht gefallt. .112 Sonderlich sezt sich Kato dagegen. - uz Pompejus und Kraßus nehmen sich derselben an. . 114 Rede so bey dieser Gelegenheit der Erstere halt- » 115 Bihulus khut vergeblichen Widerstand. . n6 Das Gesetz geht durch. » 117 Kaesar erhalt das Gubernium über Gallien. Fünfzehntes Hauptstück. wie Bakers des Landes verwiesen ward. S. 246—271- § ii8 Versuch des Kikero, Kaesar und Pompejus durch eW Banditen ermorden zu lassen- - 119 Unalückliche Kriege des Prokonsul Antonius mit dt" Dardaniern und Bastarnern. - i2o Schilderung einer, nicht vortheilhaften Seite des sarschen Charakters- - i2i Klodius geht zu den Plebejern über. , 122 Verschiedene neue Gesetze so er einführt. , 12g Sezt sein Gesetz gegen den Kikero durch. , 124 Verhalten Pompeji und Kaesars gegen Kikero. , 125 Allerhand Bewegungen zum Vorrheil Kikerons. , rsS Er entschließt sich in's Elend zu gehn. Inhalt. Sechzehntes Hauptstück. wie Rikers auf seiner Fluchr vom Philiskus getröstet warv- S. 271—291. h i?7 Einleitung- , 128 Philiskus beweiset, vast der Zustand Rikerons nicht unglücklich ser. . 129 Fortsetzung. . izo Beschluß. . iZi Beweis Saß Rikers, die vier-Haupttugenden besitze. , iZ2 Daß die Schande kein Ucbel sex. - izz Eben so wenig die Landesverweisung, - IZ4 Am wenigsten eine unverdiente . iz; Wird durch Exempel aus der Geschichte erläutert- . i z6 Fortsetzung. - i;7 Deno. . 1Z8 Beschluß. . 1Z9 Vorläufige Nachricht von Kikcrons Zurückberufung. Siebzehntes Hauptstück. Wie Raesar die -Helvetier und den Ariovist bekriegte. S 292—zzz. - 140 Auswanderung der Helvetier. , 141 Kacsar wird von den Aeduern zu Hülfe gerufen. , 142 Er schlägt die Helvetier- - 14; Die Aeduer bitten um Hülfe gegen den Ariovist. . 144 Furcht der Kaesarschen Soldaten vor den Kelten. . 145 Ermunterungsreden Raesars an die Gfficiers seines -Heers. - 146 Rechtfertigung seines Verfahrens aus der alten Römi¬ schen Geschichte. , 147 Desgleichen aus der neuen. . 148 Ermunterung diesen Beispielen zu folgen- . 149 Fortsetzung. - 150 Warum dieser Rrieg ohne ein Senaruskonsultum abs zuwarren, geführt werden müsse. »151 Undankbarkeit Ariovifts gegen die Römer- - 152 Uebermuth desselben. » I5Z Warum er nicht fernerhin als ein Freund des Römi¬ schen Volks anzusehn. - 154 Daß Ariovist nicht unüberwindlich sey. ' 155 Beschluß dieser Rede- « 156 Mündliche Konferenz Kaesars mit Ariovist. « 157 Kleine Vorkheile, so Ariovist über die Römer erhalt- - »58 Hauptschlacht. Inhalt. § 159 Untergang des Keltischen Heers. Ariobist rettet sich -- , über den Rhein. Neun und dreyßigsies Buch. Enthalt die Jahre 697—700. S. ZZ4—482. Achtzehntes Hauptstück. Raesars Lricg gegen die Lelten. S- ZZ7—Z54. h 160 Kelten verschwören sich gegen die Römer. - 161 Sie werden voni Kacsar geschlagen. - 162 Aach die Ncrvicr und - i6z Aruariker, so ihnen zu Hülfe kommen wollen. - 164 Die Deragrer überfallen den Galba. Neunzehntes Hauptstück. Zurückberufung Likerons. S. Z54—465. § 165 Pompejus faßt den Vorschlag den Kikero zurückzu ruft» , 166 Unruhen so Klodius hierüber anfangt. - 167 Milo sczt sich ihm entgegen, und Kikero wird wmklich zurück gerufen. --168 Kikero verschafft Pompejo die Oberaufsicht über da« Getraide- - 169 Kikero schreibt Anekdota. - 170 Erhalt den Grund seines Hauses zurück. Zwanzigstes Hauptstück. Ptolemaus wird aus Egypten vertrieben und sucht Zuflucht >» Rom. S z66—Z74- § 171 Die Egyptier verjagen ihren König. . 172 Senden eine Gesandschast nach Rom- , 17; Die doch der König vereitelt. - 174 Orakel der Sibylle wegen des Königs. ? 175 Der König verlaßt Rom. Ein und zwanzigstes Hauptstück. Besitznehmung Lyperns durch» Laro- S- Z75—Z86- § 176 Adoption des Kornelius Spinthcr in die Familie btt Manlier- » i^7 Miko wird vom Klodio angeklagt 6s vi. - 178 Pompejus, der ihn vertheidigen will, wird gröblich^ schimpft. - 179 -Wunderzeichen in Rom- Klodius deutet sie aufKike^ -- 180 Kikero tragt die Tafeln seiner Verweisung aus bei" Kapitol. - r 81 Verhalten Katons in Kyp«m Inhalt. , l§2 Geschichte dessen, was nach der Rückkehr Katons er¬ folgte. Zwei) und zwanzigstes Hauptstuck. Ronsulat de» Pompejus und Rraßus. S- z86—410. tz 18z Pompejus verliert, immer mehr und mehr von seinem Ansehn- - 184 Seine Gesinnungen gegen Kaesar. - i8; Mittel die er anwcndet ihn zu stürzen. . 186 Er bewirbt sich , nebst Kraßus, um's Konsulat. - 187 Welches vom Senat sehr übel ausgenommen wird. - t88 Zutritt des Klodius zur Pompejsnischcn Parthey. - 189 Fernere Unruhen bis zum Ende des Jahrs 698. - 190 Pompejus. und . Kraßus werden vom Zwischcnkönig zu Konsuls erwählt- - 191 Sie lassen Präkoren, und Aedilen erwählen. - 192 Trcbomanisches Gesetz. - 19z Dem sich Kato und Favonius widersetzen » 194 ingleichen die Zunftmeister Gallus und Atejus. - 195 Kaesarn wird das Gouvernement von Gallien prolongirt. - 196 Gesetz der beiden Bürgermeister wegen Bestechungen. Drey und zwanzigstes Hauptstück. Einweihung des Pompejanischen Theurers. S- 410—422. § 197 Von den prächtigen Spielen, so Pompejus bey der Einweihung des Theaters gab. - 198 Misvergnügen des Volks über ihn und Kraßus... Vier und zwanzigstes Hauptstück. Sieg den Dckimus Brutus zur See über die Veneter erhält- S- 422—4Z2. § 199 Vorbereitungen Kaesars zu diesem Kriege. - 220 Beschreibungen der Venetianischen und Römischen Schisse- - 2or Schlacht zwischen Brutus und den Feinden. - 202 Ausgang dieses Krieges. Fünf und zwanzigstes Hauptstück. Arieg des p. Lrastus gegen Sie Ab'wiranier. S- 4^2—441- § 20z Kaesars Krieg gegen die Moriner und Meßapier- - 224 Unternehmung des Titurius Sabinus gegen dieUnelleft ° 205 Kraßus überwindet Akwitanien. Sechs und zwanzigstes Hauptstück. Uebergang Kaesars über den Rhein. S- 442—45?- L 206 Air Usipeter Nflh Lenkterer gehen über den Rhein. Inhalt. § 207 Kaesar schlagt sie, sezt über den Rhein, und verfolg! sie, bis ins Gebiet der Eikambrer. - 208 Nachricht vom Laufe des Rheins. Sieben und zwanzigstes Hauptstück. Desccntc Raesars in Britannien, Beschreibung dieses Eylanvcs. S. 454—462. § 209 Beschreibung dieses Eylandes. . 2io Kaesar landet, die Eingebohrnen bitten um Frieden. . 2li Die Unterhandlungen werden abgebrochen, wieder« gefangen und geendigt. - 2l2 Betrachtungen über diese Deseente- - -2lz Unruhen in Hispanien. Acht und zwanzigstes Hauptstück. Gabinius führt Sen Prolemaus nach Egypren zurück; Prscej welchen man ihm darüber machet. S- 462—482. § 214 Vorläufige Nachricht von dieser ganzen Geschichte » 215 Gabinius untersagt eine Expedition gegen die Kartfil um Ptolemao zu helfen. - 216 Er nimmt den Archelaus gefangen, laßt ihn aber M wieder frey. . 217 Erobert Pelusium, und sezt Ptolemaum wücklich N>' der ein. , 218 Wie dieser Schritt !n Rom ausgenommen wird- . 219 Pompejus und Kaßins suchen ihn zu beschützen. . 220 Ueberschwemmung der Tiber- Folgen dieses Umß« des für Gabinius. - 22i Gabinius kommt nach Nom zurück, wird aufHochv^ rath angeklagt, und absolvirt- - 222 Man belangt ihn rexemnüsrum. Er wird zum verdammt. - 22z Tod der Julia, Pompejus Gemahlin. - 224 Pompejus lächerlicher Triumph über die Allobrogtt- Vierzigstes Buch. Enthalt Sie Jahre 701—704. S- 48Z—651. Neun und zwanzigstes Hauptstück. Abermalige Desceme Raesars in Britannien- S-486—49^. § 225 Kaesar laßt in Gallien schickliche Schiffe bauen, A mit ihnen nach Britannien über und landet daM , 226 Furcht der Britanm'er; sie erholen sich und Kaßive!"^ mus fallt den Ankerplatz der Römischen Flotte an- . 227SW liefern Geißeln und werden denRömern sieuerpffch'^ Inhalt. Dreyßigstes Hauptstück. Neuer Krieg den Kacsar nach seiner Turückkunft aus Briran« nicn mir Sen Galliern führt- S- 49;—;iz. § 228 Kaesar verläßt Britannien (Betrachtungen über seine Expedition dahin) und bringt den Winter in Italien zu. - 229 Rebellion der Ebnronen. List des Ambriorix gegen Sabnuls und Kotta. , 2Zs Oie Romer lassen sich blenden. Unglückliches Ende Sabins und Kotta. - 2Zl Rebellion der Nervier- Ambriorix belagert Kwintus Kikero. . 2Z2 Kikero findet Mittel Kaesarn von seiner Lage zu benach¬ richtigen. - 2g; Er bekommt Zeitung von Kaesars Annäherung - 2Z4 und wird enrsezt. . 2z; Rebellion der Lrevirer unter Induziomaro; sie greifen Labienum an und werden geschlagen- Lin und dreyßigstes Hauptstück. Anfang Ves Krieges Rraßi gegen die Parrher. 51z—51z. § 2z6 Kraßus geht über den Euphrat, und schlägt den Syl- lax neben Ichnia- . 2Z7 Nikephorium rrgiebt sich, Zenohotium wird erobert und zerstört- Zlvey und dreyßigstes Hauptstück. Lieber sie Parrher. S-519—529. § 2Z8 Kurxgefaßrc Geschichte der Parrher. - 2Z9 Beschreibung ihrer Waffe» und Art Krieg zu führen. Drey und dreyßigstes Hauptstück. Unglückliches Ende des Kraßischen Feldzugs gegen die Parrher. S- 529—567. § 240 Gesandschaft der Parther an Kraßus. - 241 Wunderlichen in Rom- - 242 Böse Vorbedeutungen als Kraßus über den Cuvhrat sezk. ' 24z Fortsetzung- - 244 Abgarüs überlistet den Kraßus- ' 245 Tod des jüngern Kraßus- . 246 Beschreibung? der Schlacht zwischen Kraßus und den Parthcrn- - 247 Fortsetzung- Abgarus überfällt die Römer von hinten» - 248 Die Parther verlassen das Schlachtfeld- ' 249 Die Römer retten sich nach Karra. Kraßus verlaßt diese Stadt, Kaßius trennet sich vom Heere. n. Band. f Inhalt. § 250 Vorgebliche Fricdensunterhandlung des Surena mit Kraßus. . 251 Kraßi Tod- . 252 Kaßius sammelt den Ueberrest des Römischen Heers Einfall der Parther in Syrien. . 25z Vergebliche Belagerung von Antigonia; Osakis Tobi Pakorus verlaßt Syrien. . 254 Bibulus Gouverneur von Syrien spinnet eine Rebellion im Innern des Parthischen Reichs an. — Gänzliches Ende dieses Krieges. Vier und dreyßigstes Hauptstück. Laesar Überwinder das ganze Transalpinische Gallien- S- 567" üo6. § 255 Neue Revolte der Trierer, Labienus überwindet fle mit Lisi. « 256 Kaesar geht über den Rhein; er giebt das Land der Cburonen zum Ansplündcrn frey; die Sikambttk überfallen das Römische Lager. - 257 Rebellion der Arvcrncr unter Verkingetorix. - 258 Belagerung und Eroberung von Awarikum. - 259 Kaesar paßirt den Elaver und erobert Arverniett. » 260 Belagert Gergobia vergeblich. » 2üi Litavikus wiegelt die Heduer auf, die Rebellion wird beygelegk- - 262 Abermalige Rebellion der Heduer; fle erobern Novio^ dnnum und zünden es an j Labienus erobert Paris. . 26z Schlacht des Verkingetorix mit Kaesarn im Gebiete dik Sekwaner- « 264 Merkwürdige Belagerung von Alexia. » 26; Schicksal des Verkingetorix. « 266 Krieg gegen die Beigen unter Komins Atrebas^ - 267 Fernere Geschichte dieses Komius- Fünf und dreyßigstes HaupWck. Mild läßt den Rlodius umbringen und wird darüber! verdammt' S. 627—6^5. -- 268 Einleitung. - 269 Unruhen bey den Erwählungen der obrigkeitlichen Pro sonen zu Nom- . 270 Pompejus bewürkt die Erwählung der Bürgermeister- - 271 Böse Vorbedeutungen. - 272 Kiodius wird umgcbracht- . 27z Sein Begrabniß; Abbrennung der Hosiilischen Kurrei Miko kommt zurück. Inhalt. Z 274 Folgen dieses unregelmäßigen Begräbnißes; Pompejus wird allein zum Bürgermeister ernennt- » 275 Er erwählt Metellus Skipio zu seinem Kollegen; Kae- sar erhält Erlaubniß abwesend das Konsulat zu be¬ gehren. - 276 Verschiedene neue Gesetze Pompeji. . 287 Hypsaus, weil er Geld angewcnbet um Konsul zu wer¬ den , wird verdammt- - 288 Gericht über Milo. Nachricht die vom Kikero für ihn gehaltene Sckutzrede betreffend. - 289 Rufus und Plankus werden der Verbrennung des Rathhauses wegen verdammt; vergebene Mühe so sich Pompejus giebt, den Plankus zu retten- - 290 Zwey neue Gesetze Pompeji; Alle Kandidaten solle« anwesend seyn, und es soll keine Magistratsperson eher als nach fünf verfloßenen Jahren zur Regierung aus¬ wärtiger Provinzen verschickt werdem 291 D>e Sittenrichter werden vom Skipio in alle ihre alten Rechte wieder eingesezt. M, H. 277. und die folgenden fehlen nicht; es ist nur ein Fehler in der Enumeration begangen wor¬ den, den ich zu spät bemerkte, um ihn.abändern zu können? Sechs und dreißigstes Hauptstück. Anfang der Uneinigkeiten zwischen Pompejus und Laesar. S- 6Z5—6§l, § 292 Kato ambirt vergebens das Konsulat. - 29z Vorschlag des Bürgermeister Martell, Kaesarn vor völ¬ lig abgelaufener Zeit zurück zu rufen; er wird verworfen. » 294 Verhalten Kaesars bey dieser Gelegenheit; er versöhnt sich mit Kurio, dessen Schulden er bezahlt - 295 Verhalten Kurions gegen Pompejum - 296 Er nimmt die Maske ab und erklärt sich öffentlich für Kaesar; — Vorschlag daß er und Pompejus zu glei¬ cher Zeit ihre Truppen entlassen sollen- - 297 Pompejus erklärt sich gegen Kaesarn, dessen Partbey durch die Sittenrichter und den Konsul Paulus verstärkt wird. -- 298 Uneinigkeit zwischen dem KonsulMarkell und Kurio. —- Der Konsul überträgt Pompejo die Vorsorge für die Stadt, und überliefert ihm zwo Legionen- - 299 Gefylchte dieser zwo Legionen. - zoo Die (.ontules ärrll^nsrl, heißen diese Uebergabe gut. —- Reise Luriono jum Kaesar- Inhalt. Ein und vierzigstes Buch. Enthalt Sie Jahre 705 und 706. S- 652—840- Sieben uiw dreyßigsteö Hauptstück. Naesar geht nach Italien über ; Pompejus verlaßt dieses LanS und schiffet nach Makedonien- S-654—706. § Zvi Kurio kommt mir Briefen vom Kacsar zurück, derfi-t erbietet seine Soldaten zu entlassen, wenn Ponipejul solches auch thun will. « ZO2 Wird durch ein Lonatur Lonüiltum per äiscostum v!l> worfen. - zoz Die Zunftmeister, Antonius und Kaßius, verlassen i« Stadt und flüchten sich zum Kacsar. Die Konsuln er. klaren, es sey Tumult und übertragen Pompejo « höchste Gewalt. « Z04 Kaefar bemächtigt sich Ariminums. Labienus verlaß seine Parthey und geht zu Pompejo über- - Z05 Gesandten Pompeji an Kaesar- - Z06 Pompejus verlaßt Rom und geht nach Kampanien. » Z07 Rednerische Beschreibung der Entfernung der PomM ner von Rom- » Zc>8 Fortsetzung derselben. - Z09 Beschluß. - Zio Kaesars Manifeste gegen Psmpejum; er belagertK- finium- Pompejus beschließt nach Makedonien zu gW - zu Die Besatzung von Korfinium crgiebt sich Kaesarn gen den Willen ihres Kommendanten, dem Kaesar dü Erlaubniß giebt zu Pompejo zu gehen. , - zis Pompejus wird in Brundusium belagert; er entkom» glücklich und rettet sich nach Makedonien. , - - ziz Vergleichung des jetzigen Verhaltens Pompeji niit p nem vorigen. - Z14 Wunderzeichen und böse Vorbedeutungen, sowohl^ der Armee des Pompejus in Dyrrhachium als inÄ» - Zi; Kaesars Anwesenheit in Nom- — Sein Verhalten^ selbst, gegen den Nach, und -> Zl6 Gegen das Volk. - Zl7 Erbrechung der Schatzkammer. Acht und dreyßigstes Hauptstück. Raesar überwindet -Hrspsnien. S- 706—755. § zi 8 Einrichtungen so Kaesar und Pompejus zum bM stehenden Krieg machen. ,,, « Z19 Die Maßilienfer versagen Kaesarn den Eingang in 'V' Stadt. J n h a ! L. § Z2O Schlechtes Glück der Kacsarschcn Waffen in Spanien. - z2i Dckimus Brutus schlagt die Maßilienstr- . Z22 Afranius verlaßt Jlerda- — Kaesar nimmt sein ganzes Korps gefangen. - Z2z Kaesars Vcrhalten gegen sie; Folgen dieses Siegs- - Z24 Betragen Kaesars ia Hispanien. - Z2z Eroberung von Marseille; Schicksal dieser Stadt. - 226 Meuterer) einer seiner Legionen in Placentia. - Z27 Kaesars Rede an diese ttmmlkuirenden Soldaten- . Z28 Fortsetzung derselben. - Z2Y — — - — — . zzi — — ' ZZ2 — — . zzz — — - ZZ4 — — -- Iz; Beschluß derselben und Strafe der Rebellen - z;6 Kaesars erste Diktatur. . ZZ7 Einführung des Papiergeldes in Rom- - zz8 Mittel solches in Kurs zu bringen- Neun und dreyßigstes Hauptstück. Rgesirr verfolgt den Pompejus nach Makedonien. S. 755—787- § ZZ9 Kaesar verlaßt Rom. — Vorbedeutungen seines zu« künftigen Sieges. - 240 Unglücköfalle so die Generale Kaesars erleiden. - Z4! Expedition des Kurio in Afrika- - Z42 Unglücklicher Ausgang derselben. — Kurions Tod. - Z4g Nachricht von den obrigkeitlichen Personen des Jahrs 706. § g44 Kaesars Landung in Epirus. - Z45 Beschreibung der- Stadt Apollonia und des Nymphaf. > Z46 Vergebener Versuch Kaesars in eigner Person nach Ita¬ lic--zu gehen. Vierzigstes Hauptstück. Schlacht zwischen Pompejus und Raesar neben Dyrrhachium S- 787—806. § ?47 Pompejus und Kaesar einander gegen über gelagert am Apsus. — Retirade Pompeji. - Z48 Antonius landet in Epirus. - Z49 Beschreibung von Dyrrhachium. . Z;o Pompejus vom Kaesar belagert. — Verlust den Kae- sar erleidet. Inhalt. z;i Kaesar hebt die Belagerung auf. — Erobert Gomphi und Metropolis. Ein und vierzigstes Hauptstück. Laesar Überwinder den Pompejus in den Feldern von Pharsalw S. 807—840. § Z52 Zuversicht Pompeji Kaesarn völlig überwunden zu HM » 35? Abermalige Unterhandlungen zwischen beiden Partheym - 354 Schilderung der Charakter Kaesars und Pompeji- - 355 Stärkend Volksmenge beider Partheyen- - 356 Ausgesteckter Preis bey der Pharsalischen Schlacht- - 357 Reden der beiderseitigen Generale. - 358 Große Traurigkeit auf beiden Seiten vor dem Angch - 359 Beschreibung der Schlacht selbst. - 360 Fortsetzung- - 361 Ausgang der Schlacht- Pompejus wird überwundw Wunderzeichen. . 362 Kaesars Verhalten gegen die Ueherwundenen- - 363 Fortsetzung- Zwey und vierzigstes Buch. Enthält die Jahre 706 und 707. S- 841—rois, Zwey und vierzigstes Hauptstück. Pompejus, in Theßalicn überwunden, stichst, urd wird Egypten umgebrachr S. 843—874 § 364 Betrachtungen über das große Schrecken Pompeji noch verlorner Schlacht. . 365 Dessen Flucht über Larißa und Lesbus nach Eg>)M . 366 Ankunft daselbst. - 367 Dessen Tod- . 368 Betrachtungen über diesen Tod, Drey und vierzigstes Hauptstück, Raesar verfolget Pompcjum und kommt gleichfalls nach Egypten S. 874—906. § 369 Kaesar verfolgt Pompejum. L-Kaßius ergiebt stckM - 370 Ankunft in Alexandrien. — Man prasentirt ihm veji Haupt und Siegelring. . 37t Kaesar weint. Betrachtungen über diese Thrakien- . 372 Es fangen sich neue Kriege gegen ihn an, . 37; Anfang der Unternehmung Katons gegen ihn, 374 Oktavius belagert vergebens Salona, - Z75 so wie Knejus Pompejus Orikum- ? 376 Kato geht nach dem Peloponnes. Er wird zum obm sten Befehlshaber ernannt, - 377 Kalmus erobert Athen, Megara und Patra- Inhalt. § 378 Rebellion inHispanlen, unter Aesernino- . Z79 Kaßii Longini Tod- — Kaesar begnadigt Aesermnum.' Vier und vierzigstes Hauptstuck. Die Nachricht von Raesars Siege kommt nach Rom --Ehren¬ bezeugungen fo Ser Rath daselbst Raesarn bestimmt. S.906 - 9li. § 380 Gesinnungen der Römer wahrend des Krieges. - ZZ i Syllä und Pompeji Statuen, werden weggcnommen. « z82 Betrachtungen über die Ehrenbezeugungen und Ge¬ walt so Kaesarn verliehen werden- - Z8z Gewalt so Kaesarn rechtskräftig verliehen wird. Fünf und vierzigstes Hauptstück. Ausstand zu Rom in Abwesenheit Raesars. S- 91 t—94^. § 384 Kaesars zweyte Diktatur. Mark-Anton, General von der Kavallerie. - 385 Kölius weigert sich Kaesars Kredit-Edikt zu vollziehen, » 386 wird darüber seiner Prätur entsezt. . 387 Versucht sich mit Milo zu vereinen. - 388 Unglücklicl>es Ende desselben. - 389 Wunderzeichen in Rom- -- 390 Schilderung des damaligen Zustandes der Stadt, und -- 391 der Gesinnungen ihrer Einwohner. - 392 Ovlabella versucht alle vorhandene Schulden nieder zu schlagen. » 393 eukius Kaesar?rsekeAuj! Vidis. - 394 Antonius erklärt sich für die Parthey des Trebellius. - 395 Dolabellä lezter Versuch seine Gesetze durchzufttzen. « 396 Ende des Aufstands Kaesars Rückkunft Nach Rom. Sechs und vierzigstes Hauptstück. RaesÄr bekriegt die Egyptiee und Überwinder sie- — Gunstbe« Zeugungen gegen Rleöparra. S- 942—975. tz 397 Unterredung der Kleopatra mit Kaesarn. ' 398 Kaesar verliebt sich in sie, und sucht sie mit ihrem Brub« zu versöhnen. Aufstand der Alexandriner; beygelegt- ' 399 Neuer Aufstand der Alexandriner- - 400 Vergebene Gesandschaft Kaesars an Achillas. 4°l Krieg den Beide mit einander führen- » 402 ArsMoe stellt sich an die Spitze der Aufrührer- TM Pothml. <» 40z Achillas erschlagen- Ganymedes wirb General. Große' Lebensgefahr Kaesars. — Tiberius Klaubius Ner« schlagt die Egypkier, " 4^4 ingleichen Mithrabakts Pergamenus § 40) Ptolemaus, seines Arrests entlassen, stellt sich and! Spitze seiner Unterthanen. - 406 Niederlage der Egyptier. Ptolemäi Tod. . 407 Kleopatra, wird mit ihrem jünger» Bruder vrrheyraU und zur Königin» von Egypten erklärt. Sieben und vierzigstes Hauptstück. Raesar Überwinder den Pharnakes- S- 976—991. § 42z PhariiakeS will sein väterlich Reich zurück ecobm - Progressen so er macht. . 409 Ueberwiudct den Kalvmus. Aufstand AsandersgegeiH. . 410 Pharnakis Niederlage neben Ziela und Tod. - 4H Kaesars Verhalten nach erfochtenem Sieg- Achl und vierzigstes Hcwptstück. Raesars Rückkunft nach Rom. "Veranstaltungen so er dort trist YI — I0OZ. § 412 Gelderpressingcn Kaesars auf dem Rückmarsch nach Italien « 41z in Rom selbst. 414 Gesetz in Betref der Schuldner und des Hauszins» Vermehrung dec Senatoren. »415 Abermalige Rebellion der Soldaten- . 416 Kacsar gicbt allen so es verlangen den Abschied. - 417 Mittchwodurch es ihm gelingt,sie neuerdings zu enrolliB . 418 Verhalten gegen die zum andernmal angeworbene. Neun und vierzigstes Hauptstück. Raesars Rrieg in Afrika. S- ioog—1012. § 419 Die Pompejanische Parthey verstärkt sich in Afrika- - 420 Skipio wird zum Obergeneral, Kato zum Komins bauten von Utika ernannt- , 421 Kaesar landet in Afrika; zurück geschlagen vonM"' nietum, erobert Ruspina. Drey und vierzigstes Buch. Enthalt die Jahre 708.709. und 710 E. tviz—n66- Fünfzigstes Hauptstück. Bacsar überwindet Skipio und Juba. S- rors—io;c>. § 422 LepidusPcoprator von Hispanien triumphirt; GeM^ von der Kavallerie- - 42z Vortheile so Petrejus und Labienus über Kaesartt halten. Des lezcern üble Lage. , « 424 Eittius fallt in Nnmidren ein, und verhindert dadM den Juba sich mir Skipio zu vereinen. - 425 Die Angelegenheiten Kaesars verbessern sich mcrM Zweyter Band. Text des Dio Kaßius. Erste Abteilung Julius Kaisar. Des Kaßms Dio Kokkejanus/ v. o. Jahrbücher Römischer Geschichte. Das sechs und dreyßigste Buch '). b) Im sechs und dreyßigsien- Buche bcö Dion wird folgendes abgehandelt: Hauptst. I- Geschichte des vsm Lukullus gegen den Mi« «) Robert Stephanus hielt dasjenige was ich in den er« sten 16 Paragraphen dieser Ucberfttzung liefern werbe, für Fragmente des fünf und dreißigsten Buches, und als solche sind sie denn auch von allen Herausgebern des Dis, selbst vom see'igcn Rcimaro herausgogebcn worden, -stylander sagt in seiner ersten Note so gaw daß weder er daran zweifle, noch daß überhaupt jemand daran zweifeln könne; denn da das sechs und dreyßigste Buch, (ohnerachtct dessen Anfang für uns verlohrcn gegangen,) sich mit dem Bürgermeisteramt!! des Ra!-- purnius Piso und Afilius Glabrio, oder N. R. E< 686 anfange, so mästen die Fragmente dieses, als welche die Geschichte des vorhergehenden Jahres begriffen, auch aus dem vorhergehenden Buch aufbehalten scyn. Allein wenn wir dieses annehmcn, so würde das sechs und dreyßigste Buch kauni die Geschichte eines einzigen Jahres, und also einen ungleich kurzem Zeitraum denn irgend eins der übrigen Bücher abgchande.lt haben. Es ist also wahrscheinlicher, daß diese Fragmente zmn sechs und dreißigsten Buche gehören, und mit dein fol« 4 thradat') und gegen Tigranes geführten Kriegs genden ein Ganzes ausmachen. Da hatte nemlich di» ses Buch mit dem Konsulate des Metellus und Horw srus angefangen, und erzählte nun hinter einander was sich im Orient, unter dem Kommando desM ius, gegen Mitradat und Tigranes zugetragen! nachdem er damit fertig war, so ficng er wiedernai ai von vorne zu erzählen, wie Metellus nach Kreta geM gen, wie Pompejo der Krieg gegen Mitradat, an M des Lukullus aufgetragen worden, wie er selbigen gw lich zu Ende gebracht u- s. w. Es ist mir aber wahrscheinlicher, daß hier von vorne herein, die Old nung im Dio durch die Buchbinder spaterer Zeiten P stört worden. Dio fieng nemlich sein sechs und dH ßigstes Buch wahrscheinlicher Weift mit dem FragnS an, welches uns ÄLiphilinus gleich im Anfänge fts Auszuges aufbehalten; nach diesem Fragment muß" eingeschaltet werden, was in unftrn Editionen die M ersten Kapitel des sechs und breyßigsten Buchs M nachher kommt der Verfolg der Geschichte des LukS schen Krieges, bis zum Ende des jetzt so genannten sten Buchs, und diese Geschichte geht nachher uliuB krochen fort. Vergl. Not. 6. b) Ein solcher Inhalt und Burgermeisterverzeichniß findet sich im Grundtext, einem jeden Buche vorgeD Beyde sind zwar vermuthlich nicht von der eigen" Hand des Dio; allein weil sie doch einmal im Grub text anzutreffen sind, das Burgermeisterverzeichniß neben auch von einem sehr großen Nutzen in der M' mischen Geschichte ist, so hab ich es für meine W"! und Schuldigkeit gehalten , beyde Stücke jederzeit zu übersetzen, und ich hoffe daß meine Leser, denen dadurch die Lektur des Dio sehr erleichtere, mir dB Dank wissen werden. —- Weil der Anfang dieses ches fehlere, so konnte natürlicher Weift sich auch'?! Inhalt und kein Burgermeisterverzeichniß vorfinden! bin also dem Exempel des Lcunklavius' gefolget, einen Inhalt so gut ich selbiges vermochte, (den" °! vom Leunklav stand mir nicht an,) vorgesetzt, und^ Namen der auf diese vier Jahre fallenden Burger" ! sirr, eben so wie Lcunklgx^ und zwar dies um ft"" --_ 5 bis znr Eroberung von Tigranokerta ^), und dar- lieber vorgesetzt, weil ihre Namen sich alle, entweder im Texte des Dio oder desÄuphilinus ausdrücklich vorfin- dcn. Kenner werden doch gleich einsehen, daß diese Bür¬ germeister nicht ans den Griechischen des D«o entlehnet sind, denn dieser hat, kwie die Leser im folgenden sehen werden,) allemal die Gewohnheit, die Vater der Bür¬ germeister mit anzugeben; eine Gewohnheit die ich nicht füglich nachabmen konnte und auch nicht wollte. — Das Burgermeisterverzeichniß soLeunklav, ob schon in Griechischer Sprache, dem acht und fünfzigsten und sechszigsten Buche vorgesetzt, (die in dem Codice des Robert Stephanus aus einem Verseh» des Kopisten, mit dem sechs und fünfzigsten zusammengeschmolzcn-wa¬ ren,) laßt sich auch an diesem Schiboleth erkennen; ohnerachtct einige der gelehrtesten Manner, z. E- Ry-- ckl'iis über den Tacitus, darauf nicht Acht gehabt, und daher den Fehler begangen, die, dlesen Büchern vorge¬ setzte Verzeichnisse, als ob es achte istti conkulsres wa¬ ren, zu gebrauchen, und sich ihrer als Quellen der Rö¬ mischen Geschichte zu bedienen. i) findet sich zwar in allen Codicibus, allein ich schreibe, mit Leunklavio: , weil so der Name dieses Königes auf allen Münzen, die er prägen lassen, gefunden wird: und daß auf Münzen, die ein König selbst prägen laßet, der eigene Name des Köni¬ ges nicht recht geschrieben seyn. sollte, Ware doch wohl ein halbes Wunder; — doch kann man lesen, was ge- gen diese Art zu schreiben Spanheim cis vlu numilm». rum p. 84. erinnert. — Ich füge noch hinzu, daß die Rechtschreibung, der Leunklav und ich folgen, auch dar¬ um besser sey, weil der Name dieses Königes doch offen¬ bar vom Namen des Persischen Gottes Mithras,'oder wie -Herodot ihn schreibet Mitra, abzulciten ist, also ganz sicher ein a haben muß, und kein i haben darf. j») fi) hjel als d. i. die vom Kö¬ nige Tigranes crbauete Stadt, so' wie die vom Volo- gcses erbauekc Vologcsokerra hieß: Dieses ---e--« für »--.-c ist nun aber rein hebräisch, aks wie wenn die Ty- rier den -Herkulem, den Schutzgott ihrer Stadt, unrer dem Namen Melikgktus, d. i. rea- -arbrr 6 -- - auf erfolgten Ambassade, an Arsakes ') König der Parther. §. i—4. verehreten. Die heutige Sprache der Armenier, hak mit der hebräischen eben so viele Aehnlichkeit als wie sie etwa» mit der Grönländischen haben mag: Was fel¬ get darans? Dies: daß die jetzigen Einwohner von Armenien gar nicht die sind, so zu den Zeiten dcsÄ- granes dieses Land bewohnten; denn diese redeten eine Sprache so im Grunde ganz und gar Hebräisch oder Syrisch war; wie dieses denn auch ihr cigenthümlicker Name, da sie Armenier, von OAdi Serien heiss'», hinlänglich bezeuget; und dies war eine der Ursachen mit, warum ich G- 2280 Nor.4 des deutstK» Srrabo sagte: ich vermuthete daß der Name Syrien sich anfänglich mehr gegen Norden, und spater mehr gegen Süden erstreckt. — Mehr hievon in meinem künftig herauszugebenden Nomenklator. Z) Dieser Name war allen parthischen Königen gemein, Strabo p. 194z, so wie die von Rom — im Grunde warens ja ddch auch Könige — R.aisar, die von E- gypten Prolemaus, die von Armenien Arraxmes u. f w. hiessen. Nemlich weil der erste Stifter der Mona» chie, gewöhnlich bey seinen Unterthanen einen sehr gros¬ sen und guten Namen hinterlasse» hatte, so nahmen alle seine Nachfolger, boul omimz c.-mA —. und man weis ja, wie viel die Heyden auf omina hielten fü- «en Namen zu ihren Beynamen an. Freylich hatte nun deshalb ein jeder König noch seinen eignen Namen, allein griechische oder lateinische Schriftsteller nenncten sie nur sehr selten bey diesen, zufrieden sie bey ilM Geschlechtsnamen zu nennen: theils weil ihnen diese cigenkhümliche Namen zu schwer und zu barbarisch sprechen und zu schreiben vorkommen mochten; theuS auch weil der Gcschlechtsname nach und nach, -- Leun dieses bey den Römern erweislich geschähe einen Dignitatsna.men ausartete, bey dem sie also g» wohnlich von ihren Unterthanen genannt worden, lind also: Eben so wie ein Parthischer Geschichtsschreiber, von den Angelegenheiten des Römischen Reichs, nur w *lr handelnd, sich begnügt haben würde zu be¬ merken: der damals regierende Parthische König habe 7 Hauptst. II. Lukullus erobert Nisibis, verliert aber in¬ zwischen Armenien. Niederlage des Fabius. §. 4—n. Hauptst. III. Niederlage des Triariuö. — Mcutereycn im Heere des Lukutl, die sich Mitradat zu Nutze macht, und alles, was er bisher Verkehren, wieder gewinnet. §.n>—17. Hauptst. IUI- Nachricht vom großen Uebermuth der Korsaren zu damaliger Zeit. Der Krieg gegen sic, mit einer unumschränkten Gewalt auf drcy Jahre lang, wird auf Betrieb des Zunftmeister GabiniuS Pompcjo übertragen. >—' Ende dieses nur kurze Zeit dauernden Krieges. §. 17 — z 4. Hauptst. V. Neue Gesetze zu Rom. — Manilisches Ge¬ setz, wodurch Pompejo die Fortsetzung des Krie- eine Ambassade an den Rasar, (d. i. an den damals re¬ gierenden Römischen König, ohne sich nun weiter um feinen Namen zu bekümmern,) geschickt, eben so mach- ren es Römische Schriftsteller, wenn sie von den Angele¬ genheiten der Parther handelten. —Dieser Arsakes von dem die Rede hier ist, heisset beym Xiphüiuo und beym Appiano p. 242 Gimrifus, welches zweifelsohne sein rechter und eigenthümlicher Name ist. Beym Hhlegon s cfr Phorius cos. 97) fin¬ det sich Sinarrukes, allein dieses ist sicher¬ lich aus seinem wahren Namen Gimrikus depravirt, und eine römische Kakozckie Phlegontis, dergleichen ich auch bey andern Skribenten oftmals bemerket, gui no- ism barbaro regi inurers roluik. Es hat aber dieser Sintrikus die an ihn gesendete Ambassade veydcr kriegführenden Potenzen nicht lang überlebt, denn z Jahre spater finden wir schon seinen Sohn phraares, den Schwiegersohn des jüngern Tigranes, auf dein Thron. Vergl. etwas weiter unten S. 22, 25 und Buch XXXVII. S> Zt. 8 ges gegen den Mitradat aufgetragen wird. §. z; — 4». Hauptst. VI. Pompcjus überwindet den Mitradat, und Tigranes ergiebt sich. §. 4; — 55. Es begreift einen Zeitraum von vier Jahren, in denen wir folgende als Bürgermeister verzeichnet finden: V.C-G. N.R.E. 69 685 68 686 Q- Hortcnsiüs und Q. Kakilius Metel« lus Kretikus. L- Kakilius Metellus (mit Tod abgegam gen) und O-> Markius Rex. (allein). 4) In meiner Ueberfttzung des Strabo hab' ich die N» men der obrigkeitlichen Personen zu Rom niemals d/utsch übersetzt, sondern sie unverändert, so wie sie im Orig'' nal standen, gelassen. Hier werde ich cs anders machen, und allemal meinem Auktor genau folgen. Hat dieser das lateinische Wort griechisch übersetzt, so dient nur dieses zur Vorschrift ihm zu folgen, und cs auch meinen Mitbürgern mit einem deutschen Wort auszudrücken« wo aller dieser das lateinische Wort beybehalt, da wen de ichs auch gleichfalls in meiner Dolmetschung bebau ten.— Freylich zwischen einem Danziger Bürgermeister und einem ehemaligen Römischen Konsul ist ein himmel¬ weiter Unterschied; allein der Unterschied zwischen eine» Bürgermeister von Jesniy und einem von Danzig ist doch wohl eben so groß als der vorige, und hindert deil- noch nicht, daß nicht bcyde Manner Bürgermeister hem sen sollten. — Man setze doch auch den Fall, daß Republik Danzig so mächtig als ehemals die Repum» Rom würde, würde deshalb dasOberhaupt ihres Ratv° nicht immer den Namen eines Bürgermeisters behalte». — Mich deucht daß dieses hinreichend ist, die Ver¬ deutschung des Wortes Ronsul, oder zu verth^ drgen. 9 V.C.8.'N.R.E. , 67 687 M' Akilius Glabrio, und K. Kalpur« ni us Piso. 66 688 L- Volkatius Tullns, und M'') Aemi- lius Lepidus *). 5) Diese Abbreviatur oben mit einem Veyha'ckchen M'. wird Manius gelesen, welches vielleicht meinen deut, schen Lesern unbekannt ist- Man sehe Sigonium. *) Ich glaube, daß es nicht un dienlich seyn wird, meine Leser vorläufig mit denen Personen bekannt zu machen, mit deren Konsulaten uns die Geschichte dieses Buches unterhalten wird. — (Lnimus ^orrenstus; Afiphili- nus, in einer Stelle (die meine Leser Not. 6. übersetzt finden) erzählet uns, daß er seinen Kollegen willig den Kretensischen Krieg, der eigentlich im Loos auf ihn ge¬ fallen war, zu führen überlassen: än, r/A-cr ev x«7- «r/7-ov vov Wttk dieses aksl) kein andrer als der sehr berühmte Redner Horrcnsius, der sich Pompejo und Krasso widersetzte, da sie bey ih¬ rem zweyten Konsulate, A. 699, ein Gesetz zur Ein« schraukung des Luxus publiciren wollten, (p. 107); denn der Mann war seines Luxus wegen noch berühmter als wegen seiner Beredsamkeit. — Sein Kollege, G. Rä- kilius Merellus, wegen des von ihm daselbst glücklich geführten Krieges t)ier>cus zugenannt, hat sich auch sonst durch nichts in der Historie berühmt gemacht; eben so wenig wissen wir vom L. Nakiiius Merellus, der gleich im Anfang seines Konsulates mit Tod abge¬ gangen war, und also (da man damals von conl'uli- Kus lusseLkis noch nichts wußte) die Regierung seinem Kollegen (L. Markins Rex allein überließ. Dieser hatte die Terenria, eine Schwester des berüchtigten Tribuni Klodius zur Gemahlin; gierig nach vollendetem Kon» sukate, A. 687 als Prokonsul nach Cicilien: that daselbst seinem Schwager Lukull alles zum Schabernack; erlebte dafür den Verdruß sich seines prokonsulgrischen An« schns, noch ehe dasselbe verflossen war, beraubt zu sehn, und starb, (wenn anders meine -ul p. 9; geaufferte Vcr- muthung gegründet ist) zehn Jahr drauf, unter dem Konsulate des Spinther und Merell. — Es folger das 10 d - !_!!—!!!^> -- dritte Paar — M' Akilius Glabrio; er ward dem Lu- kull zum Nachfolger geschickt , erhielt Dithynien z» sci- nerProvinz, und mußte den Verdruß seines Vorfahren Markius erfahren, sich vom Pompejo, noch ehe seine Zeit verlaufen war, widerrechtlich abgelöset zu sehen. Sein Kollege K- Rglpurmus Piso, ist am bekanntesten durch das von ihm benannte kalpurnische Gesetz conna smbirum, (davon Not- 97) ohnerachtek er und sein lie¬ ber Kollege selbst nicht anders denn per smbüum das Konsulat erhalten hatte; da er sich der legi üübiniss widersetzte, so hatte wenig gefehlt daß er nicht darüber sein Leben eingebüßct hatte; da seine Regierung aus war, so gieng er als Prokonsul nach Galliens und hatte selbige Provinz bald berlohrcn, da er sich der Rekruten- aushebung der Pompejanischcn Officier widersetzte, (P- 18). — Endlich das letzte Paar, A- 688. L. Volka- tius Tullus und M' Aemilms Lepivus, von denen beydcnich äusser ihrem geführten Konsulate nichts merk¬ würdiges anzuführen wüßte; und dies Konsulat selbst ist fast durch weiter nichts als durch das unter ihnen gegebene Manilische Gesetz berühmt geworden, welches Pompejo die Fortsetzung des Krieges gegen Mithradat "und T-igrancs übertrug. Das sechs und dreyßigste Buch ')» Erstes Hauptstück. Geschichte des vom Lukullus gegen den Mikradak') und gegen Tigranes geführten Krieges, bis zur Eroberung von Tigranokerta und darauf erfolgten Am¬ bassade an Arsakeö -), König der Parther. — — --und weil er "), die Macht dsöTl^anes^. Glücks auf beyden Seiten geprüfet, so überließ er es sten sich «ufs neue S. die Not. auf den vorherg- Seitt- a),.r), 2) und g). Krieg. 6) Ich muß hier das nackzulefen bitten, was ich bereits Not A von her besten Art und Weise beygcbracht, wie diese Lücke zu ergänzen. Sollte jemand damit gedient seyn dasjenige zu wissen, was wahrscheinlicher Weise Dio im Anfänge dieses Buches geschrieben, so will ichs ihm zu gefallen, so gut ich selbiges kann und vermag, verdolmetschen: ' H. i. „Als die Bürgermeister das Loos warfen, so traf Horkeusio der Krieg gegen die Kreter. Allein die» ser, dem es in der Stadt und auf dem Rednerstuhle, auf welchem er unter allen Menschen damals, nächst dem Kikero, am mehresten vermochte, gar zu gut gefiel, trat feinem Kollegen die Armee freywillig ab, und blieb in der Stadt. Also gieng denn Metellus an statt feiner nach Kreta, eroberte dies Cyland und verschönere nie» mand. „ Von Herrschsucht angetrieben griff er fo gar die mit ihm verbündete Kretenser an, ohne irgend auf die ihm voxgehaltcnkn Vertrage Rücksicht zu nehmen;, so sehr ciletc er ihnen, ehe Kompejus kam, Schaden zu thun. GktaviuL, der ohne Heer da war, (denn er war nicht zum Kriege, sondern um Städte unter den Ge» horfam des Römischen Volks anfzrmehmen, Hingeschickt worden,) hielt sich ruhig: Cornelius Gifenna, der Gouverneur von Griechenland, kam zwar nach Kreta . " ^fiis orfuhr, und riekh dem Mctellus, den Stam¬ men des Volkes zu schonen; unternahm doch aber auch nichts dagegen, als er ihn dessen nicht überreden konnte- Q. Hvrten- sius u. Me¬ tellus Bur» germeister- S. i2 Dio Kaßius. B. XXXVI.-Hauptst. I. den er, in vielen Schlachten geschlagen, und eben so oft °), erfahrner im Kriege denn sich tellus Bür¬ germeister. ,— Unter vielen andern die er verwüstete, ward auch ' die Stadt Elevchera, so er durch Verrathcrcy einbe- kam, gebrandschatzt. Es hatten nemlich die Verrather einen von Backsteinen erbaueten Thurm, welcher sehr dick und schwer zu erobern war, mit Eßig einige Nachte hindurch einacweicht und dadurch zerbrechlich gemacht. Nachher nahm er Lappa, ohnerachtet Oktavius sich selbst darinnen befand, mir Sturm'ein- Dem Oktavius that er zwar nichts zu Leide, aber die sich bey ihm be¬ findliche Kilikier wurden alle niedergcmacht. §. 2. Der hierüber aufgebrachte Oktavius, war nun auch nicht mehr ruhig, sondern bediente sich setzt zuni erstenmale, des, mittlerweile mit Tod abgegangenen Siftnna's Heere, und kam den Bedrängten zu Hülfe- Nachdem er diese wieder hergestcllet, so begab er sich zum Aristion nach Hierazpdna, und führte mit ihm ge- meinschaftlich den Krieg fort. Aristion hatte damals Ltydon verlassen, den mit der Flotte ihm entgegen kommenden Lukius Baßus geschlagen, und Hierazydna erobert. Am letztem Ort verweileten sich beyde einige Zeit, als aber Metellus ihnen entgegen kam, verließen sie das Kastell, und stachen in die hohe See, woselbst ein plötzlich entstandener Sturm sie, mit Verlust vieler der ihrigen wieder ans Land warf, da sich inzwischen Metellus der ganzen Insel bemächtiget hatte- lind also wurden die, bis itzund immer freye Kreter, die nie dst Herrschaft eines Fremden erkannt, zum erstenmal unter¬ jocht, und Metellus nahm von ihnen den Zunamen des Kretischen an- Jedoch konnte er weder den Panares noch den Lasthenes (denn auch'dicsen hat er gefangen genommen) bey feinem nachmaligen Triumph auffuh¬ ren; denn Ksmpejus, der einen der Zunftmeister auf feine Seite gebracht, entriß sie ihm unter dem Vorwan¬ de, sie wären vermöge des Vertrages ihm und nicist dem Metellus zugefallen. . z Indem sich nun dieses so zutrug, harre sich Mirradares mir dem Reste seines geschlagenen -Heeres zum Tigranes rericirr. Anfänglich wollre sich Zwar dieser, weil seine Macht so gar sehr geschwächt wstk Q- Hotten-^-. Z" sius u. Me-«leger Krieg des Lukullus gegen Mithradat. r z selbst zu seyn glaubte. Beyde nun, als wenn sie jetzt AR. T-zr erst den Krieg anfangen sollten, rüsteten sich; und u. Me¬ tellus Bur- vaß er sich auch kaum mir zweyrausend Reitern nach germeister. Armenien flüchten konnte, seiner nicht ««nehmen. Er bedachte sich aber gar bald eines andern, weil er überlegre daß dieser Mitradares ihn wenigsten immer als ein erfahrner General gegen Oie Römer würde Dienste thun können. Sich also "fürchtend für die überhandnehmcnde Gewalt der Römer, beschloß er den-Krieg gegen sie aus allen Rrafren forrzuseyen, zu dem Ende nahm er nicht allein Sen Mitradares auf das allerfreundschaftlichfte auf, sondern brachte auch ein sehr großes -Heer auf die Beine. Mirradar bar ihn zwar darüber das Oberkommando selbst zu übernehmen, allein Tigranes schlug dieses aus, und weil er (nemlich Mitradat) die Macht des Glücks auf beydcn Seitengcprüfer, so überließ er« ihm u. s. w. Der Anfang dieser Stelle, so weit sie mit Gansaugerr bezeichnet, ist aus dem Nphilinus entlehnet, und von mir wörtlich verdolmetscht; denn ohnerachket ich sehr überzeugt bin daß Nphilinus hier den Dio nicht kopirt, sondern nur, seiner Gewohnheit nach, excerpirt, so well¬ te ich mir hier doch nicht die vergebene Mühe machen, ihn zu ergänzen und zu erweitern, weil ich dies alles dem ersten Band dieser Jahrbücher Vorbehalte, der, wie ich hoffe, in kurzer Zeit erscheinen soll- Da, wo die Gansaugen aufhören, fangen die eigenen Worte Dious an, so wie wir solche gegenwärtig im Anfänge des ;6 sten Buchs, oder S. 8 der. Robert Stephanschen Aus¬ gabe lesen. Und endlich so ist das letztere, mit größerer Schrift gedruckte, von mir selbst hinzugefügt worden, um einen etwanigen Uebergang von dem Kriege der in Kreta geführt ward, auf den Lukullischen zu machen—- Vergl. noch, wenn du willst, Not- 55. 7) Nemlich Mirhradares, der, nachdem er in einem Haupt¬ treffen gegen den Lukullus mehr denn sechszigtauftnd Mann verlohren, sich von zweytauftnd Reutern beglei¬ tet, zum Armenischen Könige Tigranes retirirt hakte: wie dieses im 9?sten Buche der Auszüge des Livius, in des Appianus Mithridaticis p. 226 und in der Lebens¬ beschreibung des Lukullus von Plurarcho p. 226 erzählt i4 Dio Kaßius. B. ^XXVI. Hauptst. I. so wohl zu den übrigen angränzenden Fürsten, zum König der Parther Acsakes — ohners lellks Bur-achter dieser, eines streitigen Landes wegen, ihr Feind AmlürssM war — Gesandten. Dieses traten sie jetzund ihm «n ArMs — IH werde in ick, zwar bemühen im ersten Band dieser Jahrbücher die Geschichte des Mithradates, so genau und kritisch als mir nur immer möglich scyn wird, zu erzählen: weil doch aber auch so noch Lücken bleiben möchten, cs wenigstens kein zusammenhängendes Ganzes werden kann, so versprech ich eine eigene Ge¬ schichte des Pontischen Königreichs (die solches ihrer großen Wichtigkeit wegen gar wohl verdienet) auSzuar- bciten, und selbige herauszugebcn, so bald als ich nur mit meinen Dionischen und Strabonischen Arbeiten fer¬ tig scyn werde. Ich habe dazu schon sehr vieles, als ich den Strabo übersetzte, gesammelt. 8) Reinlich Ligranes überließ das Kommando seines Hee- res dem Mitradat, von dem er glaubte daß ihn so wohl seine Niederlagen als seine Siege gemacht haben mchÄn.—Offenbar ist die Lesart des Parisischen Kodex (man sehe bas lovrms-le« 8srsm, 1-751, wois p. 445) yre einzige wahre ; denn -st- VE«, 8>- werden einander entge¬ gen gesetzt, welches ganz im Geist und in der Kraft Dions ist; welches von Leunklavs so wenig als von der gewöhnlichen Lesart zu sagen. — Erst nach¬ dem ich dieses geschrieben, erhalt ich den ersten Band der Rciskianischen snimackusrlionum sä oprimo« suLio- res Zraocoz. (Leipzig, 1757.-8 ) welcher äusser Anmer¬ kungen-über Diodorum Gikulmn und Dionem Lhrys^ stomum, auch Anmerkungen über den Dio Laßrus ent¬ halt, welche neuer sind, als die der Hamburgischen dition bcygefügte. In ihnen erklärt der scelige Mann sich auch für diese Lesart. 9) Vom Arsakes besieh oben Not- 5. — Das zwischen ihm und dem Tigranes streitige Land war wohl nicht Mesopotamien, wie Fabrieius, in den Noten über die¬ se Stellen meinet, sondern vielmehr GorVxcnc, (wie ans S- Zi erhellet) ein nur ganz kleiner, und vorigste' chifchen Kolonisten bewohnter Thcil dieser Provinz Tigris, dessen Hauptstadt gleichfals GsrSxäa hieß' N.R.C. 655 schickten Krieg des Lukullus gegen Mithradak. 15 ab, und schwarzeten die Römer, durch das Vergeben, AR. bey ihm an, sie würden, so bald sie nur den Sieg ge-siü's ». Me- gegen sie erfochten, alsbald auch gegen ihn zu Felde Mus Bur-, ziehn: denn da, setzeten sie hinzu, von Natur ein jeder Sieger, seines guten Fortganges nicht satt haben, und seiner Begierde kein Maas setzen kann, so werden die, jetzt schon so sehr mächtige Römer, gewiß nicht die ein¬ zigen seyn, die, in Ansehung des Patthischen Königs Ausnahme vom Satz werden machen wollen. § Inzwischen sich nun diese so zum Kriege rüsteten, -Strafbare» so verfolget- Lukullus den Tigranes nicht allein garM^" nicht'°), sondern lies ihi, vielmehr in aller guten Mus¬ se sich retten, und ward dieser Urfach wegen, daß er den Krieg, um langer zu regieren, mit Fleiß nicht endigen wollen, nicht allein von Feinden, sondern auch von seinen Mitbürgern beschuldigt. Dies war die Ur¬ sach warum die Römer die Regierung von Asien da¬ mals Richtern ") anvertraueten, und nachher, als er S. s, Strabo p. 2O8o und 2082, und welche von plimo VI, 18 genannt, und neben Adiabene, an den Ufern des Tigris gesetzt wird- — Ich habe mit Leunklavio, und nicht gelesen; freylich war Ar- sakes, oder vielmehr Gimrikus, eigentlich nur ein Feind des Tigranes, und hatte nur mit diesem Prinzen wegen der Provinz Gordyene Streitigkeiten/ allein das Genie der griechischen Sprache fordert durchaus E«--; und kleine Nachlaßigkeiten dieser Art pflegt keine der Sprachen sich übel zu nehmen. —- Die Epistel so Mi- thradat bey Gelegenheit dieser Gesandschaft an Sin- trikus geschrieben haben solte, findet man unter den Fragmenten aus dem vierten Buche der Geschichte des Eallustius, p. 98l der Correnfchen Ausgabe dieses Schriftstellers. Iü) Vlrimam bello manum pasne magi« noluerst impo- nere guam non pomerak, sagt Vellej. H, 22 cfr Appianus p. 2z; und Plurarchus imc. p. 514. r l) Unter ihnen hat Livius den Lukins Aurelius Rorra :6 Dio Kaßius. B. XXXVI. Hauptst.-I. N.C. R.6r;daS ncmll'che wieder zu thun schien, ihm den Burger- sius u° Me- meister des damaligen Jahres zum Nachfolger") rclius Bur- schickten. — Inzwischen nahm er doch Tigranoker» Erobert Ti-bey Gelegenheit eines gegen die Armenier von de» zranokert«. nen in der Stadt wohnenden Fremdlingen unternom¬ menen Aufstandes weg "). Der größeste Theil dersel- genannt. Sein 97stes Buch 5 in dem diese Geschichte beschrieben war, ist zwar verlobren gegangen, allein dieser Name ward uns in der Epitome desselben auf- behalten. 12) Dies geschah zwey Jahr svater, n. R. E. 687, da ihm der Bürgermeister dieses Jahres, M' Akilius Gla- brio zum Nachfolger geschickt ward. iz) VI, 9 l igisnocerls, ciuikskem -Z.imeni?.r nobilllliMAM cepit; ipsom' regem cum sexcenris mild' bus sz^irruriorum er sim-uorum rsiiieurem, oftocieclm millis niilirum bubens iru vicit, vt msgnum psrrem är- meniorum cheleuerir. — 'iV. dieser großen Schlacht, die selbst Eutropius, solch ein trockner Kompendien- schreiber er ist, sich nicht auszulassen unterstand, dicht großen Schlacht, erwähnet der AnnalisteDio gar nicht? und erwähnet der Eroberung eines so wichtigen Orte» als Tigranokerta war, nur so im vorübergchn? - Wahrhaftig dies kann mit keinen rechten Dingen zu- . gehen, und geht auch nicht damit zu; denn zwisclM den Worten: schickten. Inzwischen, da wo in m"' ner Uebersetzung der Qucerstrich steht, ist eine gewaW große Lucke vorhanden; (ohncrachtet sie von unseeu heutigen Eodicibus nicht angezeigt wird) und ist aA das weggefallen, was uns Dio weitlauftig so wohl von dieser Schlacht als auch besonders von der Bela' gerung der Stadt erzählet hatte. Wir wissen dieses au» dem ZLiphilinus, dessen Worte ich in der lzlen Nett übersetzt niiltheilen will- — Man darf aber nicht be¬ fürchten, daß etwan in dieser Stelle Tiphilinus int^ polirt sey, oder auch, daß er einen andern als den Du> ausgeschrieben. Denn wenn er ganz unten in der Ge¬ schichte des Severus, p- 855, des Naphra erivalM- womit die in Arra belagerte sich wehreten, so sitzt hinzu, baß er schon oben, gesagt, daß das Nap!^ Krieg des Lukullus gegen MiLhradak. 17 ben waren, ehemals als Kolonisten aufgenommene Ki-^-R-E. 68; likier, die nun bey Nacht die Römer hinein liessen. ssH u°Me- Daher ward nun zwar alles, was nicht den Kilikiern rellus Bur- zugehörete, rein ausgeplündert, doch erwarb sich Lukul-^""^"^' lus dadurch die Zuneigung der mächtigsten der Stadt, die mir dem Tigranes geflohen waren '*), daß er ihre Weiber, deren er viele gefangen bekommen, ohne sie im mindesten an ihrer Ehre zu kranken, auf¬ bewahren lies °). — Er nahm nachher den König von^ttE Al- sey, und giebt uns also dadurch den sicher¬ sten Beleg? daß Liphilinus in angeführter Stelle keinen interpolieren, sondern einen sehr korrekten Dio excer- pirte. — Sonst vergleiche man auch noch von der Er¬ oberung dieser Stadt, und von dem in ihr entstande¬ nen Aufruhr Plurarch duc. S. 508 und ÄppianumMi« thrid. S.2ZO—Die Stadt selbst erwähnet Grrabo «L. 1506 und 2081, wo er sie, nebst N'sibis, unter die Städte der in Mesopotamien wohnenden Mygdoniec zahlt- , , 14) 'l'»s Lev->-o^L;, habe ich aus dem ^Iphllins hinzugcsetzt, welches wichtig genug war, um m einer Note bemerkt zu werden; denn es beweiset daß Dio, in dem was, wie ich oben bemerkte, verlohren gegangen, allerdings jener großen Schlacht erwähnet hatte, die Tigranes, da er Ligranokerta entsetzen wollte, gegen Lukullum verlohr. e) Ein schöner Beytrag zur barbarischen Art Krieg zu führen in jenen Zeiten! Welchem General würde man es unter uns wohl zum Verdienst anrechnen, daß er die vornehmsten Damen einer von ihm eroberten Stadt, nicht der Geilheit der schmutzigsten Buben seines Sol¬ datenvolks Preis gegeben? Und wer, wenn er es ja ge- than hätte, würde sich nicht der allgemeinen Verab¬ scheuung aller seiner Zeitgenossen aussetzen? Auch die Note so Srephanus seinem Vphilino p. 2 beyschrieb: Omirnr X. polt Asniriuum omnino necetlmium, er quem prsetermitlsre non lleduir. ^doqui vix crsllidile ester quoll llicilur; nam mustere; omnes ab iniuris milicum in rsli vidi; expuonaiivns kuiste conseruat»;, cm 6sr veriiirnlle? — wie sehr zeu- ll-Band. B -8 Dio Kaßius. B.XXXVI. Hauptst.l- N.R.C.685Kommagemm*)Anciochuo^), einen gewissen ara« silis u°Me-bischen ScheikhAlchaudorüus 'b), und noch andere, rellus Bur-so durch Gesandten mit ihm Unterhandlung pflogen, germeiMr. Bundsgenossen des Römischen Volks auf. *) Es ist dieses eine Provinz von Syrien zwischen dm Euphrat und dem Taurus gelegen '§> gen sie nicht, daß dieser Rphilinus im l6ten JahrlM Lert (1592) gedruckt ward; denn im igten Gott Lob! erobern wir Städte ohne andere Weiber als solche D schänden, die sich selbst schänden lassen wollen, und pflegen deshalb doch an zu schändenden keinen Mangel zu haben. , 1;) „Lukins Lukullus welcher die beyden asiatischen FurD den Mithradar, und Tigranes König von Armenier!, im Krieg überwunden und zu fliehen gezwungen hach belagerte damals Trgranokcrra. Hier rhaten ihm die Barbaren, sowohl durch Pfeile als auch durch NaplM welches sie aus einigen Maschinen auf ihn heraus M schiessen wüsten, fürchterlich viel Schaden; denn es P das Naphta eine Art von Asphalt und?!" feuriger Natur, daß es alles, woran es sich nur lM get, völlig verbrennet, und nicht leicht von irgend ein" Feuchtigkeit ausgelöschet werden kann. Dies machte den Tigranes beherzt, und er eilete mit einer solche» Armee herbey, daß er auch die Römer, als er ihrer gk- wahr ward, verlachte. Man sagt, er soll gesagt ho¬ ben; zum Kriege sind ihrer zu wenig, und zu Gesand¬ ten zu viel- Allein er konnte diese Freude nicht lange geniessen, und lernetegar bald, wie viel besser Tapfer¬ keit und Kriegskunst als eine auch noch so große Men¬ ge sey^ Soldaten, so den Dolband des fliehenden fE Len, überreichten selbigen dem Lukullus; denn da er sich furchte, daß er an ihm nicht erkannt, und gefangen nommen werden möchte: so hakte er selbigen von M geworfen." Dies ist die Stelle des Zsiphiiinus, so in der vorigen Note zu übersetzen, und meinen U- fern mitzutheilen versprach. Erläutern und erklär!» will ich sie nicht, dies alles behalte ich meiner demnE zu edirenden Geschichte des mithradatischcn' KritB vor; aber beybringen Wolke ich sie hier doch, weil nn>» sich aus ihr einen Begriff von dem machen kann, Krieg des Lukullus gegen Mithradat. 19 H z, N-R.E.sr; Als er nun durch diese Nachricht von der Ambassa-As u.°Me- de bekam, so Tigranes und Mithradat an den Arsakes Bur- wir im Texte des Dio verkehren- — Daß das Naphta M^M' mit fty, ist hier ausdrücklich gesagt. Doch ich s^'x^, werde zuletzt gar anfangen mich selbst auszuschreiben! 16) Die paar Worte, so ich unter dem Paragraphen mit einem Sternchen bezeichnet, in Gestalt einer Note, ha- beeindrucken lassen, gehören so gut als alles übrige dem Dio, und auch im Kontert des Dio. Zu dieser Zeit wirßte man von der Bequemlichkeit noch nichts, das, was nur zur Erläuterung des Textes gesagt ward, vom Texte selber zu trennen, konnte Text und Noren nicht unterscheiden, und ließ also alles in einem fortgebn. Eine Sache die, so sehr sie im Grunde Kleinigkeit ist, doch häufig das Lesen der alten Schriftsteller erschwert und verdunkelt. Warum so Ire ich also nicht, so oft sich nur die Gelegenheit darzu barbieren wird, die bessere Methode der Neuern befolgen, und das was nicht in den Text gehört, auch nicht in, sondern unter den Text setzen; zumal da dieses dem Schriftsteller selbst nicht die allermindeste Gewalt anthut? — Ich bin so weit entfernt darüber Entschuldigungen zu machen, daß ich es mir vielmehr zum Verdienst anrechne, und daß ich wünschte selbiges beym Srrabo, wo es oft den S chrift- stcller sehr deutlich gemacht haben würde, gle chfals ge- than zu haben. — Das R.o,nmagcnische Syrien, des¬ sen Hauptstadt Samosiua war beschreibt Srrabo S. 2087 und von den Neuern Ecllarius norm» <>rb. »nri- gui b. lll. c. i2. Unter dem Kaiser Tiberius ward es in eine römische Provinz verwandelt, da es bis dahin ein eigenes Königreich gewesen war, dessen Geschichte Reineccius seiner b>livri->s lulins 1'. I>I. p. 274 einverleibct. — Als römische Provinz scheint es nach, gcheuds gar bald den Namen Lommagenicn verlohren zu haben; wenigstens komme cs bey Ämmiano Mar- keilino unter den Namen des cuphratensischcn Syriens vor: dyiiL UnpbvLkeulis, oder Lujzhraleüs. 17^ Dieier Anriöchuo, dessen Geschichte Daillam vortref- lich aus Münzen erläutert, (hiltcuia re^um ,,yriae ex NUMMIS x. 401) war der letzte König von Syrien, und 2o Dio Kaßius. B. XXXVI. Hauptst. I. N.T. R. szsgeschlckt hatten, so fertigte er einige dieser Bunbesge- sius w Me-nojscn an ihn ab, die ihm Drohungen, wenn er jenem tellus Bur- germelster. der drcyzehnte der Celcvkiden, ein Sohn der berühmt!» Rleoparra Mond (man lese meine Noten zum Srrado p. 2291 Not- 61) und Anriochi des Frommen. Du- sem überliest Pompejns die Provinz Kommagenien. - (Weiter unten, S. 404, 405 geschieht seiner abermals Meldung.) — Cr ward unter der Regierung des Au¬ gustus, A. 725 zu Rom durch Urthcil und Recht hm- gerichtet, weil man ihn beschuldigte, seinen Bruder M- thradat heimlich ums Leben gebracht zu haben, 495) dessen ganz junger Sohn auch darauf von Augu¬ sto zum Könige von Kommagenien verordnet ward. (S- 526). Allein der Sohn dieses Amiochi Romma- geni, ein Günstling des Kaligula, dem er die tyranni¬ schen Grundsätze bcybrachte, denen dieser Herr in seiutt Regierung folgete, (S. 658) ward nachher von diesem Kaiser wiederum mit dem Königreiche seines Vaters be¬ schenkt, (S. 645) und als ihm der wankelmüW Mann solches wieder genommen, so setzte Klaudius ih" in diese Würde wiederum cin. (S. 670). 18) Man sehe die 7oste und 7iste Note, zur 75Zsten§citt Strabons, wo dieser Alchauvonius, chädamas, heißt, (nicht Alchadamus, wie durch einen Druckfehler in meiner Uebersetzung S. 209? steht) und ein König der Rhambüer genannt wird, ll"' ten S. 129 merkt Dio von ihm an, daß er gewoh"i gewesen, es immer mit der stärksten Parthey zu tcn- Er scheint überhaupt niemals ein Freund dcs römischen Volkes gewesen zu seyn, wenn er gleich dan» und wann simulirte, sondern begierig jede Gelegcnhe" ergriffen zu haben, sich mit ihren Feinden zu vereinige"- Co finden wir ihn z. C. in der angeführten Stelle des Dio, im Bündniß mit den Parthem gegen Kraßw"- (ohngefehr 15 Jahre drauf als er sich hier dem Pomp-'' jus ergeben hatte) und ir Jahre drauf (Grrabo l.0 Dio p- Z4Z) steht er dem Laß»« Räkilius bey; h""' sich aber binnen diefer Zeit, (d. i. zwischen 701 und n. R. E ) völlig wieder niit den Römern ausgesöh"^' sintemal Srrabo l. c. ausdrücklich anmcrkt, er sey v"r' her ein Hreund des römischen Volks gewesen, hatte aber Krieg des Lukullus gegen Mithradat. 21 helfen, und Versprechungen, wenn er zu ihrer PartheyN.R.E.iltt treten würde, vorsagen sollten. Arsakes, welcher da-As j,. Me- mals Zorn gegen den Tigranes, und keinen Verdacht telins Dur- gegen die Römer hegete, sendete Gesandten zurück, und^""'^^^' schloß ein Freundschafts - und Waffenbündniß mit den Römern. Als er aber nachher den Sekiiilis an seinem Hofe sähe, den er argwohnete ein Kundschafter seines Landes und seiner Stärke zu seyn, >— denn des¬ sentwegen glaubte er, nicht aber wegen des erst neu errichteten Bündnisses habe man diesen, in der Kunst des Krieges so erfahrnen Mann, zu ihm geschickt — lei-so aber nicht stete er ihnen keine Hülfe mehr, war ihnen doch aber«"^ ' auch nicht entgegen, sondern blieb neutral; sintemal er wahrscheinlicher Weise nicht wollte, daß eine der krieg¬ führenden Partheyen starker denn die andere wäre: unter dem Baßus Dienste genommen, weil er geglaubt von den Gouverneuren derselben beleidigt zu seyn. 19) beym Plurarch, Iwcull. p. 508 vcr- muthlich war er mehr seiner Theorie in der Kriegskunst als seiner Praxis wegen berühmt, denn im letztem Fal¬ le würde er in der Geschichte der damaligen Zeiten be. rühmtcr seyn als er würklich ist. — habe ich mit Xeimaro für rcieo genommen, das Da- seyn des Sekilius war die Ursach warum er den Römern nachher die versprochene Hülfe nicht würklich leistete. Die Worte des Aiphilinus : xs-l fagcn ja im Grunde weiter auch nichts, als daß Arfakes neutral geblieben, und weder den Römern noch dem Tigranes Hülfe ge¬ leistet; denn offenbar ist dieser letztere sein ° Appian S. 2zo erzählet, daß der parthische König un¬ ter der Hand Unterhandlung mit beydcn Partheyen ge¬ pflogen, und allen beydcn Hülfe versprochen, im Grun¬ de aber keinen von bcyden welche gegeben, und dieses scheint seiner Denkungsart, so wie sie hier geschildert wird, sehr ähnlich, und überhaupt dem Character eines w alten . ccgentcn als Arsakes damals war — zwcy ^ahre nachher starb er schon, (Vcrgl. unten S- 22) — angemessen zu seyn. 22 DioKaßius. B.XXXVI. Hauptst.il. jemehr der Krieg auf beyden Seiten mit gleiche» Kräften geführt ward, jemehr versprach er sich Sicher- tellitt Bur-Helt für sich selbst dabey. — Dies war es was Lu- germeister. ^llris in diesem Jahr, da er vieles in Armenien er¬ oberte, unternahm. Zweytes Hauptstück. Lukullus erobert NisibiS, verliert aber inzwischen Arme¬ nien. — Niederlage des Fabius. § 4» N.R. E. ^86 In dem Jahre da O.. MarkiuS regierete , erös Rex Burger- uete Lukullus erst mitten im Sommer, (denn die Kälte meister. hatte es unmöglich gemacht früher in das Land des Feindes zu gehen '°), durch Verwüstung einiger Ge- neueu des Landes, den Feldzug. Er glaubte die Wil- pag,ie. den, die sie würden vertheidigen wollen, dadurch zum Treffen zu locken. Als sie sich aber darauf so wenig als vorher rühreten, so griff er sie selbst an. *) Denn dieser, ohncrachtct er mcht alleine war erwäh¬ let worden, reaicrete doch allein, weil der mit ihm erwah- lete Lukins Merellus im Anfänge des Jahres mit Ted abgegangcn war. Er ward von einer Schlange gebissen") noch eher als er sein Amt angctreten hatte, und da er« so) Ich habe das »'?- ausgelassen, welches Reimarus alss dem ersten vatikanischen Kodex eingeschaltet, und veil dem er meinet, daß es den Sinn deutlicher mache, wel¬ ches es doch wnrklich nicht thut. Kalte, die den Lu¬ kullus hinderte früh im Jahre zu Felde zu gehn, eine solche Kalte, sage ich, konnte doch der GeschichtssäM ber wohl nicht als Ursach angeben, wenn er erzählte daß der Feldzug erst s-e«? sey eröfnet wei¬ den 21 "oq>k, denn alles übrige was man sonst zur Jllustrirung dieser so sehr depravirten Stelle gewagt, ist alle nichts. — Reiskc in de» snimaclcieriuMib'v, schlagt vor ° oder es ist avtl auch nichts. Krieg des Lukullus gegen Mithradak. 2 z diesem Biß sterben muste, so ward kein anderer an semerN-R.E.^ Stelle gewählt. Rw Burger» H 5» meister. Und in diesem Treffen schien es, als wenn die feind-Schlacht, liche Kavallerie der Römischen hätte gefährlich werden sollen. Mit der Infanterie hingegen furchten sie sich S. z. so sehr ins Handgemenge zu kommen, daß auch ihre Kavallerie, so bald nur Lukullus mit dem schweren Fußvolk") der seinigen zu Hülfe kam, alsbald Rechts um machte; sie litte aber so wenig auf dieser Flucht, daß sie vielmehr viele von denen, die ihr nachsetzten, und auf die sie im Retiriren ihre Pfeile abdruckten ^) , töd- teten, und noch vielmehr verwundeten. Eö waren aber diese Wunden gefährlich und sehr schwer zu heilen; denn sie bedieneten sich zweygespi'Hter Pfeile ^), die sie L2) 'n vergl. Lipsius lle militl's Romans ti-. III. clisl. 2. Es ist aber bekannt, daß die Infante¬ rie der Parther nichts taugte: n-At s- , >-«< -k sagt Dio unten S. 12/ undIustmusXXXXI, g, serüi xsöibus, libeii non nili eguiz inceüunr, so daß, wenn diese Nachricht wahr ist, ihre Infanterie aus lauter Knechten, oder auch aus fremden Miethsol- baten bestanden, in denen also freylich der Kern des Heeres nicht zu suchen war. Dagegen sind die alten Schriftsteller voll von Lobeserhebungen, so sie der Par« thischen Reutcrcv machen- Xleu linss i^eäos eguimrs lnalwz ke äuce Lsessr, war eine Bitte die -Horaz Och l, ii an den Kasar that, den er nicht für den Oktavius, sondern für den Jnnglingsgestalt an sich genommenen Sohn der Göttin Maja hielt. 2Z) Nach der bekannten Gewohnheit dieses Volks im Fliehen zu fechten, (daher sie beym -Horaz 1,19, sni- moli verii8 eguii heissen,) von welcher die Kommenta- tores über Virgil Osoi-A. III. ZI stclenkSmoue su^z x>sr- tbnm verlisgue s-rgikriz, und aci IV, X, z zü lesen. — Vergl. Plmarch Kraßus p. 558 und Ammianus rNarkellinus XXV, 1. 24) plurarch Kraß. p. 559 nennet sie -e-^«c und dergleichen bedieneten sich auch nach 24 Dio Kaßius. B. XXXVI. Hauptst.II. ^-R.E. 686 »och oben drein vergifteten ^), so daß sie denen die von Re Burger-l^uen getroffen wurden, allemal einen schnellen Tod meister. Appl'an. lle dello ciu. p. 719 die Ibericr. — Wie die¬ se Pfeile mögen beschaffen gewesen seyn, welches man freylich immer Mühe haben wird sich vorzustelle», da¬ von besiehe Lipsium, im letzten Gespräch potiorceNü«, I>. Illi, und -Hemftcrhups sä t.ucisu. 1'. I, p.79. 25) , so ich aus Reiskens Verbesserung fthc willig im Text ausgenommen, welchem großen Gelehr¬ ten ich auch sehr gern darinnen beystimme, daß der ganze lvcus ooi-i-uMi! er MSNLUS scy. Er verbessert ihn si) : 7-«?; LXI§, ü-77k^xwvro x»x ^«7-70, «vr-«;, »lk<^k c^^kvo<>- vx 70-r k-7°k x«l ttzk/xono cE^XkiV §k k XV. 7-<- ftkV kT-kLOd c, x».l iPk-roi^, vö )' «v 7-- --Sov. — Dies kchL^s^sv, welches Reifte so glücklich für dem Text eingeschoben, lehret mich nun vortreflich wie diese Pfeile, sie mochten aus¬ gezogen werden aus der Wunde oder darin stecken bleu den, tödlich waren; allein ohnerachtet alles dessen was R> eingcschoben, begreife ich noch nicht, wie die andere Spike so in der Wunde stecken geblieben, dadurch den Tod bewürken konnte, weil sie keine zum Her- ausziehn gehabt: denn wenn blos das Steckenbleibcn des ganzen, oder auch eines Stückgen Pfeils in der Wunde die Ursach ihrer Tödlichkeit war, so begreift iw nicht wie Dio im vorhergehenden sagen konnte: die nut diesen Pfeilen gemachte Wunden waren tödlich geweftn- man harre den Pfeil herauszichen oder darin lassen wo¬ gen. Die Wunde wäre ja also nur immer dadurch tödlich geworden, daß man den Pfeil nicht hcrausbe- kommen können, und Dio hatte auf eine der Würde dtt Geschichte ganz unanständige Weise gespielt; und M man ja den virum conlulsrem eines solchen Spielwerff für fähig halten, so ist die Warheit zu sagen, R. gar nicht nöthig, und Dio in der gewöhnliche Lesart leichter und besser, als in der von R. vorgesE genen zu verstehn. Ich glaube also wir müssen nach cine vhcke im Text annehmen, in welcher eiw' ge zw-schen den Landcseingebohrnen und den Rönwe tzorgefallene Scharmützel beschrieben wurden; und p Krieg des Lukullus gegen Mithradak. 25 verursachten, sie mochten nun im Körper bleiben oder N-R^E. 686 auch herausgezogen werden.-'-Rex Burger- H 6. meister. So viel Bleßirte ^), von denen einige starben, an-N-sibis bela- dere aber Krüppel auf Lebenszeit wurden, und zugleich gel¬ ber Mangel an nöthigen Lebensmitteln, bewogen den Lukullus sich von da zurück zu ziehen, und auf Nijibis los zu gehn ^). Diese Stadt ist in der Provinz fo wir Mesopotamien *) nennen, gelegen. Ießund gehöret sie uns zu, und wird mit unter unfern Psianz- dieftn Nachrichten gehörte das was wir hier so mal- pisce kesel»: -/«L L7-L§ov — e^x«7-e^k/7r§7-o. 26) Dieses beweiset hinreichend, daß die Lücke so ich im Vorhergehenden anzutreffen glaubte, gegründet, und nicht etwan in meiner Einbildung vorhanden fty; denn die Worte welche wir hier lesen, zeigen hinlänglich, daß von mehr als einer Schlacht, und von verschiedenen Scharmützeln die Rede gewesen fty. — Die Blcßirten einer einzigen Schlacht doch konnten Wohl den Lukul¬ lus nicht zwingen sich zurück zu ziehn. «7) Von Nisibis lese man äusser der z-sten Note zur 747 sien Seite StrabonsSpanhem. cis vlu numikmarum D. I, p. 606, und den ftel. Tenzel in den exercilsrionikus sslsen« z>. 2gi, 2Z7 und 26g. — Nisibis war ihr orientalischer Name, der, bey dem sie die Griechen nannten, war Antiochien der Mygdonier: 'i-xü-D-,; » ZL «v7-stv rc«l reto^pzv sagt TheoSoret. bili, scclek. 1,7, und Strabo S. 2081- — Zu den Zeiten Dious gehörete sie, wie er hier ausdrücklich sagt, den Römern, und unter die¬ ser ihrer Botmäßigkeit blieb sie, bis unter der Regie¬ rung des Kaiser Jovianus, der sie den Persern wieder abtrat; vergleiche den Jakob Gochofredum über den philostorgius VIII, 1, p. Z14. — Den damaligen Gou¬ verneur von Nsibis, des Tigranis Bruder, nennet ,'s p- ^4 Guram; mit ihm zugleich befand sich Lxallnnachus, ein sehr geschickter Ingenieur da, der schon ehemals dem Lukullus sehr viel zu schaffen ge- 26 DioKaßius. B. XXXVI. Hauptst. II. stabten '°) aufgezahlet; damals aber hatte Tigranes, Rex Burger- der sie den Parthern entrissen, seinen Schaß, und war vielster. ex sonst noch an Kostbarkeiten besaß, in ihr aufbewahrk, und seinen Bruder zum Gouverneur derselben ernannt. Den Uebcrrest des Sommers hindurch konnte Lukullus, ohnerachtet sein Angriff auf sie gewiß nicht obenhin geschehen, dennoch nichts ausrichten. Sie hatte zwey sehr dicke Mauern von Backsteinen, die durch einen tiefen Graben von einander getrennt wur¬ den, und konnte also weder von Mauerbrechern er¬ schüttert noch unterminirt werden; so daß auch Tigra- nes ihr zu Hülfe zu kommen für unnöthig hielt. *) Also wird die ganze zwischen dem Tigris und dm Euphrat gelegene Gegend genannt. § 7- Erobert. Als aber der Winter nun anbrach, und die Wil¬ den, die sich schon Sieger zu seyn dffnkten, und die Römer im Geist die Belagerung ausheben sahen, nach 28) ist auf einem Nummo der Julia Rornclia Paula, Gemahlin des Elagabalus, beym -Harduino zu lesen, in den Gummis vrdium. — Von der verschiedenen Rechtschreibung dieses Namens, und re«--?,;, ist die Stelle des Stephan' von Byzanz schon von mir sll Snabonom p. 2289, N' 52 beygebracht; es ist aber von allen die einzige rechte Schreibart, sie wird hier durch Münzen, (Not- 1) bestätigt, und durch die Syrer, welche sch'«' ben, unterstützt. 29) Im Griechischen steht wohl nur » ch- r« al' lein ich muste die mit Schwabacher gedruckte Worte einschalten, weil es sich aus dem vorhergehenden deut¬ lich genug crgiebt, daß Lukullus die Belagerung och Nisibis nicht eher als ganz am Ende des Sommers M 686sten Jahr unternommen. Der Feldzug dieses Jah¬ res selbst war erst mitten im Sommer cröfnet wordeu, und die Belagerung von Nisibis dauerte also so tange nicht, als man sich aus dem unbestimmten griechische» Ausdruck verstellen sollte. Krieg des Lukullus gegen MLLhradat. 27 lästiger als vorher zu wehren sich anfiengen, so gewann V.R^S^s Lukullus eine mondlose Nacht, die Platzregen und Don-Rex Burger- nerwetter so fürchterlich machte, daß man weder zu meister, sehen noch zu Horen vermochte. In ihr hatte man die äussere Mauer und den Graben fast ganz ohne Besa¬ tzung gelassen, und in ihr griff Lukullus beydes von al¬ len Seiten zugleich an. Die Mauer ward vermittelst der von ihm aufgeworfenen Walle in kurzer Zeit erstie¬ gen; die auf ihr befindliche, sehr wenige Mannschaft, niedergemacht; und der Graben, dessen Brücke die Wilden abgeworfen, um so leichter mit Erde auSgefül- let, weil er des sehr heftigen Platzregens wegen, weder mit Pfeilen noch mit Schießgewehr '") verletzt werden konnte. Als der Graben überstiegen war, so ward die innere Mauer, die man in gutem Zutrauen auf die Ve- stigkeit der äußern, nicht sonderlich bevestiget, auch mit leichter Mühe erobert; und dem Bruder des Tigranes, der sich mit dem Ueberrest der Garnison in das Kastell retiriret, eine anständige Kapitulation gewähret >'). — zo) Ich bitte dieses Schießgewehr, nicht etwan mit den Bernardms und den Kupferstichen in eine Klasse zu bringen, die im deutschen Strabo figuriren; Freyheiren dieser -Art werde ich mich im Dio nie bedienen. Hier sagt mein Schriftsteller ausdrücklich, die Römer hatten von den Belagerten weder -^->2 noch «vi-« per- letzt werden können. Und welchem Leser der die schönem Wissenschaften liebt, können die vortrefiichen Verse un¬ bekannt seyn, mit denen der Herr von Bleist die Schießgewehre der Alten im Cistides und Paches be¬ schreibt : Leosthencs sah, daß die Burg mit Sturm Schwer zu erobern war; er gab demnach -^estbl, sie in Brand zu stecken. Schnell — arf der Ballist, statt Steinen, eine Saat Von Klumpen griechfchen Feuers. Zl) Emrop. VI, y Incie kMlün prokeKus stucullm eam guvyue cuülsrem cum reZis starre cepil; daß dieser 28 DioKaßius. B.XXXVI. Hauptst.n. ^-R-E.686LukulluS, der hier unglaublich viel Schaße versand, RerDurger-bezog darauf die Winterquartiere daselbst ^). meiner. § 8. Progressen Und Nistbis behauptete er zwar also "), verloh Ngrams. atzex dagegen viel von Armenien, und den andern Gura hieß und den Ingenieur Lalliniachus bey sich hakte, ist schon oben gesagt. M s. Not. 27. Z2) Hier scheint abermals eine Lücke zu seyn; denn wir finden hier kein Wort von der Meuterei) des Valem- nischen Korps, die in diesen Winterquartieren entstand, und die, nach demjenigen zu urtheilen, was Dio nur ganz beylaufig, p. 6, 7 und 50 von ihr meldet, viel zu wichtig gewesen seyn muß, als daß er ihrer nicht aus¬ drücklich, bey dem Jahre, da ste vorfiel, hatte gedenke» sollen. — Der Stifter dieser Rebellion war der wcgr» seiner Liebe gegen die Gemahlin Kasans, und seiner eignen Schwester so berühmte Nlodius, Lukulli Schwa¬ ger; der nachher, weil er die Folgen dieser Rebcllio» furchte, von der Armee seines Schwagers desertirtt! und sieben Jahre nachher, dieser Rebellion wegen aus¬ drücklich vor dem Rathe verklagt ward. — Mir dünst alle diese Umstande beweisen, daß Dio hier, wo die recht eigentliche Gelegenheit dazu war, unmöglich diese Re¬ bellion verschweigen konnte, und daß vielmehr in seine» Jahrbüchern die Wintergeschichte dieses Jahrs verkeh¬ ren gegangen. — Vermuthlich waren auch die große» Progreßen, so Mithradat warend dessen machte, daß Lukullus in Nisibis lag, größtentheils dieser Rebellion zuzuschreiben, die den römischen General, langer als er es wünschte, daselbst aufhielt. zz) Und wie behauptet er cs denn? — Es ist offenbar, daß hier ein ganzer Paragraph weggefallen, in dem dN Meuterey des Valerianischen Korps erzählet ward. I« hatte dem zufolge vom § 8, nichts abdrucken lassen, m>d sein Dagewesenscyn blos mit ein paar Sternchen be¬ merken sollen; allein ich getraue mir dies doch nichts thun, denn ein paar Ausdrücke so in diesem § vorkoni- men, berauben zwar meine Muthmaßung, daß M vieles weggefallcn, ihrer Wahrscheinlichkeit nicht, vtt- bieten aber doch sie für apodiktisch auszugeben. — graues kommt Nisibis, weil er solches für unübel- Krieg des Lukullus gegen Mithradat. 29 am schwarzen Meere gelegenen Ländern. Tigranes, N.R.E.68Ü welcher es für unnöthig hielt, NisibiS als einer unüber- windlichen Vestung zu Hülfe zu kommen, führte sein meister. Heer in nur genannte Lander, versuchend, ob er sie nicht, inzwischen sein Widersacher alle Hande voll mit Nisibis zu thun hatte, zurückerobern könnte. Beyde Könige theileten sich; Mithradat ward von ihm mit einem frischen Heer in sein Erbkönigreich geschickt, und Tigraneö selbst begab sich in das ihm zugehörige Ar¬ menien, wo er den Lukius Fannius^), den einzigen, der ihm hätte Widerstand thun können, so lange, von allen Lebensmitteln abgefchnitten, eingeschloffen hielt, bis ihm Lukullus, der davon Nachricht bekommen hat¬ te, zu Hülfe kam. § 9- Inzwischen dieses dort geschähe, fiel Mithradat in UnvMithrs- Rlein-Armemen und denen andern da herum lie-^' genden Gegenden ein; lies viele Römer, die damals friedlich dies Land ihres Gewerbes wegen durchzogen, und seiner Ankunft sich nicht versahen, hinrichten; überwand die wenigen Legionen, so zum Schüße der¬ selben sich dort befanden, im Treffen; und eroberte das mehrcste, was ihm die Feinde in langer Zeit abge¬ nommen, in großer Geschwindigkeit zurück. Die Lan- deseingebohrnen hatten zu ihm, den sie als ihren Lands¬ mann und rechtmäßigen Erbkönig betrachteten, Zunei¬ gung ; Haß aber gegen die Römer, die nicht allein Fremdlinge waren, sondern sie auch durch ihre Gouver- rvindUch hielt, nicht zu Hülse, welches doch Lukullus thut, so bald er Nachricht von der Gefahr bekommt, '"welcher sich Fannius befindet. Z4) Fabricius halt diesen Fannius für denjenigen, von dem Appianus S. 216 erzählt, daß er dem Mikhradates gereichen, die Parthey des Sertorius gegen die Römer zu ergreifen. — Eine bloße Konjektur, die nichts mehr als höchstens möglich ist; ZS DioKaßius. B.XXXVI. Hauptst. II. N.R.E.686neurS entschlich bedrucken liehen. Sie schlugen sch Rer Burger also so haufenweise zu ihm, daß er gar bald darauf im meister. Stande war den Römischen Gouverneur dieser Orte Gewinnt ei-Markus Fabius so völlig zu überwinden "), daß tt gegen^bius'h" aufgeriebcn haben würde, wenn nicht der König — der ohnerachret seines mehr denn siebzigjäh¬ rigen Alters sich immer mit im Treffen befand — als er sich zu weit nach vorn gewagt, von einem SclM- derstein wäre getroffen worden. Als ihr König fach überfiel die Wilden eine Furcht, die Wunde mW tödlich seyn, und da sie, in Rücksicht dessen mit M- dermeheln inne hielten, bekam der Ueberrest des Rö¬ mischen Heers, unter dem sich Fabius selbst befand, sich mit der Flucht zu retten, Gelegenheit. *) Zum Gewinn dieftr Schlackt trugen die Thrakien die sonst unter dem Mithradat als Lohnsoldatcn gedienst, und sich jetzund unter dem Heer des Fabius befanden, ingleicken die Gefangenen der Römer, redlich das ihngr bey. Erstere waren vom Fabins rekognofciren geschickt, kamen zurück und sagten die Wahrheit nickt aus; und nachher, als.der auf ihre Nachricht trauende Fabius j» unvorsichtig vorrückte, und auf die Armee des Mithradates stieß, schlugen ste sich sogar zu jener, und agierten feind¬ lich gegen die Römer; und eben dies thaten die im Lagst befindlichen Gefangene, denen der König durch Tronic ter, auf diese Bedingung, die Freyheit hatte antragk» lassen "). z;) habe ick durch Gefangene, die sich im Lager dst Römer befanden, übersetzt, weil es gar nickt Sitte dst Römer war, so viele Knechte mit sich zu schleppen, da» ein Uebertritt dieser zu den Feinden ihnen einen inem liehen Schaden hatte sollen thun können; und wütd* sich eine, durch Uebertritt der Sklaven zu den Feinds gewonnene Schlacht, wahrhaftig eher für die 'versst zu Darius Kodomans Zeiten, als für die kriegens«* Römer schicken. Es bleibt aber auch so immer W viel Dunkelheit in der Stelle, und bin ich schon die Gedanken gekommen, ob nicht diese die Thr<>' fier selbst seyn sollen, die frcylich damals, als sie Krieg des Lukullus gegen Mithradat. z i § io. N.R.E.686 Eben dieser Fabius ward nachher in Rabr'ra ^RexBurger- eingeschlossen, und nur noch mit genauer Noch als er meister, sich eben ergeben wollte, vom Triarms errettet. Denn dieser, da er eben dieses Wegens aus Asien zummKabim. Lukullus kam, und das was vorgegangen war erfuhr, bewafnete so viel Mannschaft, als er nur immer in der Eil zusammenbringen konnte, wodurch er den Mithra- dak, der da glaubte, daß das ganze Heer der Römer gegen ihn im Anzug sey, so sehr erschreckte, daß dieser, ohne die Ankunft desselben zu erwarten, die Belage- Anhetzen pes Mthradats den Cpirus verwüsteten, (be¬ sehet hiervon das n6te Fragment,) freye Leute waren, die beym Applaus S. 178, iZo Bundsgenossen und Freunde dieses Königes heissen; aber vielleicht als Kriegsgefangene, unter die Botmäßigkeit der Römer gekommen waren, und nun gegen Mithradat, (ohnge- fehr eben so wie die bey Pirna gefangene sächsische Ar¬ mee gegen die Ocsterreicbcr,) die Waffen führen mu߬ ten. Wenn man dieses annimmt, so läßt sich begreifen, wie Fabius diese Thrakier, als aus deren Leben er sich nicht sonderlich viel machte, aufs Rekognosciren aus¬ schickte; und auch das lasset sich begreifen, wie sie sich unter dec Römischen Armee befinden, und doch im Her¬ zen Mithradat! anhangen konnten. — Indessen ist das X») °,' ss^<>, des seel. Reimarus immer eine sehr witzige Konjektur, deswegen ich sie auch im Text auszudrückm versucht. Z6) Als Lukullus Labica, die Hauptstadt im Pontus, erobert hatte, so ließ er diesen Markus Fabius als Kommendanten derselben, nebst einer kleinen Besatzung zurück. Plur. Luc. p. 502. — Daß während dieser Be¬ lagerung von Kabira Mithradat große Progressen ge¬ macht haben müßte, ergiebt sich auch aus dem in der an^ Arsäkcs angeführten Briefe Mthradats Z7) Lxrr. Li«» I. c,z. x,, lUgckuz le^stus Luculli säuer, lus dlirlusäsrem psrum xrospere pnAnsuü. Man vergl- plurarch P- 515 und Appign. p. 2zi und 249. Z 2 Dio Kaßius. B. XXXVI. Hauptst.il. N.R. E. 686 rung aufhob. TriariuS ward dadurch so beherzt ge- RerBurger^ macht, daß er den Fliehenden bis ^) Romainen 1 meister. nachsetzte, und auch daselbst ihn, und zwar folgender- S. 5. gestallt überwand. Mithradat hatte sein lager jensei! des nehmlichen Flustes, dem die Römer so eben sich nä¬ herten, ausgeschlagen. Da er nur mit ihnen, wenn sie noch von Marsch ermüdet seyn würden, Lust zu schla¬ gen hatte, so gieng er ihnen selbst (nur mit einer Hand¬ voll Leuten) entgegen, befahl aber dem Ueberrest seiner Armee, (den er im Hinterhalt stellte,) wahrenden Hand¬ gemenge über die Brücke zu gehen, (und zu versuchen, ob sie nicht der Römischen Armee im Rücken kommen könnten). Er selbst stritte nun (mit seiner Handvoll Leuten) eine lange Weile mit fast gleichem Glück; (all nun aber der Hinterhalt ihm abgereveter maßen zn Hülse kommen sollte, so brach zum Unglück) als so viel Soldaten mit einem mal über sie giengen, die Brücke'); Z8) allerdings, und nicht , denn äusser dem daß Mithradat in dieser dem König M'«- cho zustehenden Provinz (vergl. S. 2 und Not. 17) nicht» zu suchen hatte, so beweiset dies die in der zu dieses gehörigen Note vorkommende Beschreibung von inana hinlänglich, die sich gerade wie eine Faust auß -Auge passen würde, wenn man sich entetiren welkt zu lesen; denn fehlen, wie Stephanus, L? lander und Leunklav glaubeten, kann nichts. — so gleich darauf erwähnte Fluß wo Mithradat D Lager aufgeschlagen hatte, kann nun auch also E der Euphrat seyn, wie Fabricius mcinete, sondern'" der in dieser Gegend fliessende Irls. H Diese Stelle ist sehr schwer. Tylander hat schon gesehn, daß hier ein Participium fehlere, und schwerste konnte dies ein anderes als seyn. Zwar sW" Reimarus: dHIul aliuc! vio clicit, gusm coxE, kimul Lonksnim per ponrem comenclain all rem, llbimec impe-kimenro kuiflö, guo minus in rch' xus veiürenc; allein er zeigte sich dadurch alS ein? schlechten Kenner, so wohl der Kriegskunst als der Krieg des Lukullus gegen MiLhradat. z z und beraubte dadurch den Mithradat nicht allein derA-R^.686 gehofften Hülfe, sondern er wurde auch (durch diesen Rex Burger- Zufall) so konsternirt, (daß er die ganze Schlacht dar-meister, über verlohr) —-Nach diesem Gefechte,—sintemal der Winter bereits angebrochen war—bezogen beyde Par- theyen die Winterquartiere, und blieben den Rest des Jahres über ruhig. *) R.omanien^) wird zu dem (Gouvernement) welches jetzund den Namen Kappadokien führet, gerechnet s), und chischen Sprache. Es ist nun aber sicher daß noch et¬ was mehr, als blos das Participium weggefal- len, und was dieses vermurhlich gewesen seyn möchte, findet der Leser in meinen Parenthesen ausgedruckt, und ich hoffe, daß die von mir eingefchobenen Ergänzungen so sind, daß nur Strohköpfe an ihrer Richtigkeit zwei¬ feln können. — Cs ist bekannt, wie leicht Brücken zer¬ brechen, wenn viel Soldaten drüber marschiren, zu¬ mal wenn sic nur in etwas, oft aus bloßer Unvorsich¬ tigkeit, Tritt halten. Z9) Denn sonst wurde nur das eine Komana zu Kappado¬ kien, und das andere zum Pontus gerechnet; besiehe Srrabo p. zz;, 558, und von den neuern Meziriac über Ovids Herolden 1. Il, p. 276, und Adami dres¬ che. l. IV. c. 2. — Das Schwerdt der Iphigenia, mit dem am Feste der Taurischen Diana die Menschen¬ opfer gebracht wurden, erwähnet Euripides, IpstiA. 1459. — Daß beyde Städte ein und das nehmliche Schwerdt zu besitzen vorgaben, ist ganz im Geschmack der heidnischen Religion; (ich kann auch hinzu setzen der christlichen, denn mit vielen Reliquien geht es ja eben nicht anders;) vier Städte Italiens rühmten sich das achte aus Ilion mitgebrachre Bild der Minerva zu be¬ sitzen, worüber der philosophische Strabo p. 264 mit Recht lacht. — Eigentlich gehörte soyst der Gottes- d"-^Taurischen Diana gar nicht hieher, sondern nach der Laurischen Halbinsel; aber ,,, X«, »V» - ry l-svxixN SR, sagt paus. bac. p. 24z. ' die Hauptstadt desselbigen, und der Oberprie- tl. Band- rx Z4 DioKaßms. V.XXXVI. Hauptst.M. N.R.E.sz6man glaubt, daß Nachkommen des Agamemnon, und baS Q- Markins Kiw d^- Taurischen Diana, von langen Zeiten her sich A^-EM'daselbi? befinden sollen. Wie.aber beyde dahin gekommen ' ' und wie sie daselbsi verblieben, davon bin ich nicht ver¬ mögend , weil die Gerüchte so viel und mancherlei) sinh eine bestimmte Nachricht zu geben: doch will ich, so viel mir mit Gewißheit davon bekannt ist, hier mittheilen. Komanien werden zwey in Kappadokien liegende gleich- namichte Städte genannt, die nicht weit von einander ent¬ fernt sind, und einerlei) Reliquien aufbehalten; unter denen das wundcrbareste das ist, daß alle beyde das wahr¬ hafte Schwerst der H. Jphigenia aufbewahren. — M dieser einen Reliquie wird hoffentlich der Lefer wohl genug haben! — Drittes Hauptstück. Niederlage des Triarius. >— Meuterei)en im Heert deS Lukull, die sich Mithradat zu Nutze macht, und alles, was er bisher verlohren, wieder gewinnet- N.R.E.687 Im kommenden Jahr als Manius MW und K^MftUnd Rajus Hiss Bürgermeister waren, kamM Burgerin.' Mithradat zur Bravade des Triarius neben GaM ra *°), und lies, den Römer aufzubringen und ZE ster der daselbst verehret,'» Politischen Diana, ward' gleicher Zeit Oberherr von ganz Kappadokien. Swld v. 2186, so daß es also scheint daß bey den Kappest kiern eine Art von Theokratie eingeführt gewesen. den Juden sagt Dio unten p. z6 -4-sv, um auszudrückcn, daß die Landesost'' Herrschaft beym Hohenpriester gestanden; und E' solch ein jüdischer Hohenpriester scheint auch der i»^ mana gewesen zu seyn. 43) die alte Residenz des Pontus, die schost' Srrabons Zeiten verwüstet war, vergl. p. 547, und ° auch Plinius n. a. m- erwähnen ; allein Dadasa, u'st ches etwas weiter unten verkommt, ist sonst ganz st bekannt; es scheint eine Vesiung auf den Granzen ist scheu dem Pontus und Kappadokien gewesen zu w" Krieg des Llrkullus gegen Mithradat. Z5 Schlacht zu reizen, im Angesicht seiner, seine Solda-N.R. E.^7 ten (nicht anders als zu Friedenszeiten) Wachtparadenuiw K. Piss halten *'); denn er hoffte so, noch vor Ankunft desBmgem. Lukullus, mit dem Triarius zu schlagen, ihn zu über¬ winden, und so den Ueberrest seines Reiches zurück zu erobern. Als auf alle diese Bewegungen Triarius sich im mindesten nicht rührete, so lies er durch einige seiner Regimenter, einen Anfall auf das Kastell Da- Greist Da¬ dasa, (in dem die Bagage der Römer aufbehalten^" aiu ward) khun, um so, wenn die Römer diese beschützen würden wollen, mit ihnen ins Handgemenge zu kom¬ men. Dieser Kunstgriff miöglückte nicht. Triarius (vermuthlich hat sie nicht wie wir jeßund lesen, sondern geheissen, denn so hat der Lock Vsric. s» dem wir auch in die rechte Lesart verdanken, wo die übrigen coöices, eine vocem nikili hat¬ ten,) und ich weis weiter nichts von ihr zu sagen, als daß sie in der Nachbarschaft von Nela gelegen. Wie lesen hier daß Mirhradar Miene machte, Dadasa anzu- greiseu, und daß er den Triarius schlug, als dieser die¬ se Vesiung vertheidigen wolle. Nun hat aber Triarius die Scblacht gegen den Mithradat neben Ziela vcrloh- ren, (Plurarch, Laelsr. p. 7Z I. Hirrius, cle bell« ?,Iex. c. 72. Plin. Vk, und also muß auch Dadasa, eben da gelegen haben, wo Ziela lag. Leset unten S. 206, 207. 41) Die Cmendation des sel. Reisker , ««j kann wohl durchaus nicht statt finden; denn weil Mithradat nur den Romern zur Wravade exerciren lies, so konnte er wohl nicht die Ab¬ sicht haben seine Generals zu Exercirmcistern zu machen; ich Ware der Fabrizianischen Konjektur gefolget, und hatte s,« eingeschaltet, wenn ich mich im ganzen Dio auch nur einer einzigen Stelle besinnen könnte, wo s-«» > mit dem Accusativo vorkame. Da ich dieses nicht kann, habe ich in der Uebersetzung nur den ungezwei¬ felten Sinn des Dio ausgedruckt, ohne bestimmen zu wollen, wie er selbigen eigentlich in seiner Sprache ge¬ schrieben haben möchte, Z 6 DioKaßius. B.XXXV1. Hauptst.m. N-R E die überlegene Macht des Mithradates fürchtete, und,K. Mund die Ankunft Lukulls, den er um SukkurS anspre- Buegerm. chen lassen, erwartete, hatte sich bis hieher immer ruhig gehalten; allein auf die Nachricht von der unternom. menen Belagerung Dadasa's, zwangen die, für diesen Ort besorgt feyende Soldaten, durch ihre Drohungen, allenfalls ohne Anführer der Vestung zu Hülfe zu kommen, daß er auch gegen seinen Willen aufbrechen müsse. § 12. Gchla'gtTri' Noch war er nicht weit avancirk, so kamen ihm die armm. Wilden (mit einer weit überlegenen Macht) entgegen. Ihre Menge umzingelte die, so ihnen Widerstand zu thun wagten, und hieb selbige nieder; und die so mir der Flucht ins Blachfeld sich retten wollten, fanden daselbst ihr Grab, sintemal ihnen unbekannt war, daß man selbiges, durch Durchstechung eines Dammes, C"- 6- unter. Wasser gesezt. Sie waren alle mit einander in die Pfanne gehauen worden "), dafern nicht ein rö¬ mischer Officier ^), indem man ihn für einen Adju¬ tanten des Königes ansahe, (denn, wie ich oben"') bemerkt, so hatte selbiger in seinem Komitat sehr viel Officiere in römischer Montur,) Gelegenheit gefunden sich selbigem, unter dem Vorwande, daß er ihm etwas rapportiren wollte, so sehr zu nähern, daß er ihm eine Blessur beybringen konnte "). Der Officier wurde 42) Es war ein oder wie wir jetzuud'ihn nen¬ nen würden, ein Kapitän, der sich so grosmüthigstr das gemeine Beste aufopferte. Appian. p. 2Z2. chry habe hier überhaupt etwas frei) übersezt, und mehr interpretier als gedolmetschct. .. 4Z) Dies oben, muß sich durchaus auf eine der derlei? reu gegangenen Stellen beziehen; Fabrizius meinte zw^ daß er vielleicht auf S- 4 zielen könnte: allein ich wc>f in dieser ganzen Seite nichts zu finden, worinncn ir¬ gend etwas ähnliches gesagt würde. Krieg des Lukullus gegen Mithradak. 37 zwar auf frischer That ergriffen und niedergemacht,N.R.E^«8? allein da die Wilden über diesen Zufall sehr bestürzt»,w K?Psio wurden, bekamen viele der Römer zu entziehen Gele-Bürgerin, genheik. Mithradak, als er sich die Wunde verbinden lassen"), besorgte: es möchten sich noch mehr solcher verkapten Feinde in seinem Lager befinden, (und er be¬ trog sich darinne nicht;) denn als er, (um solches zu er¬ fahren, ) unter irgend einem andern Vorwand Special- revus seiner Soldaten hielt, so lies er auf einmal kom- mandiren: Geschwind, jeder zu seinem Zelt! Die verkapten Römer, (die auf dies Kommando sich nicht zu helfen, wüsten,) blieben also, wie die verirrten Schaafe stehn, und wurden niedergemacht ^). § iZ- Endlich kam Lukullus mit dem erbetenen SukkursSME^ und der vorgefaßten Meinung an, seinen Politischen (»kulis. Widersacher leicht Zu überwinden, und alles verlohrne zurück zu erobern; richtete aber von alle dem auch nicht das mindeste aus. Mithradak stand mit feiner Armee auf den Höhen von Talavra "), und von ihnen rüh- rete er sich nicht; der Schwiegersohn des Tigranes, ein Modischer König, der gleichfalls den Namen Mi- thradat führte "), überfiel plötzlich die Römer, als sie 44) Und zwar, wie Appianus sagt, in die Hüfte; nehm- lich die Bleßur gieng durch ein Gelenk des Panzers. Auf dem Rücken, oder auch auf der Brust, war der Kö¬ nig vor Degenwundsn gesichert genug- 45) Cs war der Medikus Timotheus, der bey dieser Ge¬ legenheit den König verband, und ihn darauf seinen Soldaten auf einer Anhöhe, als noch lebendig zeigte. Appian. 1. c. 46) Was ich hier eingeschaltet, sichet man aus den Pa> rcnthesew — Kenner werden vermuthlich einsehen, daß «ch den Emn der Stelle getroffen- 47) Cine Bergvestung, ohngefehr wie -Hohentwiel, i«- " M nennt sie AppiüMls p. 251. —plu- rarch epwahnt ihrer auch, Cuc. p. zoz. z 8 DioKaßius. B. XXXVI. Haupkst.uk. E. sz/ sich zum Fouragiren im Lande hie und da herum verzettelt rmd M hatten, und hieb viele derselben nieder; Tigraneö selbst Burgernr. war, so sagte man, im Anzug; und Meutereyen warm jm Heer. Das Valerianische Regiment, nachdem ^8) Er war König von Media Arrapena, (besiehe von der Geschichte dieses Königreichs Reincrum Reime- cium, p. 196 des zten Bandes,) ein Enkel des da¬ mals regierenden Parthischen Königes Gmrrikus, und Sohn seines Nachfolgers Phraares. Als dieser Phrm» tes A- 699 von seinem Sohn Grobes umgebracht wurde, so vertrieb dieser Vatermörder gloichfals den Bruder aus Medien, (infr. p. n6) der sich darauf zum Gabi- nius, damaligen Prokonsu! von Syrien retirirete, und von ihm wieder eingesetzet zu werden verlangte 2p- xian. küiadic. p. IZ4- 8/risc. p. 120. Gabinius ver¬ sprach auch solches, das Versprechen aber unterblieb als er nachher an statt seiner das Geschäft den Prsl« maus Auleres einzusetzen übernahm. , 49) Sallustius, in einem Fragmente welches unspris- kian (XVIII, p. 1 Igo. ecirr. /'«r/c/r.) aus dem §ten ÄM seiner Geschichte aufbehalken: ssAions; Vslerisms csmpsrro le^s Llsdinia, 8irk>)mi-im er konrmn conlub 6srgm misto5 oste; und in der EpitomL des 9W Buchs Livii: I.ucul!um ns perfegusisrur d>Iirkliözrem sc 'l iZrgnem, keclirio militum tenuit, gui segul no!e' t>gnr, i. e. IsZionss V-iIerianae, implsks s ks lkixenäa clicsnrss, I.ucuilum religuerunk. Es ergiebt stch also, daß diese Geschichte und der ganze Rest dieses Kapitel zu 688 gehört. b) Es hatte seinen Namen von L. Valerius Flak» der ehemals die Burgermeisterliche Würde zu Rom be¬ kleidet, und von dem Veiles Parerk. II, 24 zu W' Vaillänt (rwmikm-ua impp. rom. 1. II, p. Z75) meiatt es habe seinen Namen daher erhalten, weil der Ka"- ton desselben in der rsZiöns V-iIsna l^srii gewe!^ Dies Regiment hatte sonst auch den Namen des siegel den, heissen sie unten beym Dio p. 564)a" kam nachher in Oberbrittanien zu stehn, der beym lomao II, g zwischen Deunana und Virokonium lM'' deen und Worchester) vorkommt, 's Mr mehr verlangt, lese Dioiyssinm Voßinm über dir Krieg des Lukullus gegen Mithradat. Z9 es schon einmal dimittirt, aber auch nachher- wiederAR.L.687 zum Dienst engagirt worden war, hatte schon Unruhenmid K. Piss in den Nislbitanischen Winterquartieren angefangen *°),Bürger«, wo sie, trotzig aus den erfochtenen Sieg, mehr Ruhe und mehr Ueberfluß an Lebensmitteln hatten, als den Soldaten gebührt "). Jetzund "'H versagten sie, ss wohl anderer Ursachen wegen dem Lukullus den Dienst, als auch vorzüglich, weil sie gehört hatten, es sei) der Bürgermeister Akilius, (den ihm der Senat zum Nachfolger geschickt hatte,) allbereits im Anmarsch. Diese Nachricht bewegte sie, ihrem General, den sis nun nicht höher denn jede andere Privatperson hielten, geringschätzig und mit Verachtung zu begegnen. *) Die öftere Abwesenheit des Lukullus trug das ihn- ge zu dieser Meuterey wohl auch bey, und vorzüglich die Aufhetzungen des Publius Rlodius (ober Vftaudius *'), wie ihn andere nennen) der, ohnerachtet seine Schwester die Gcmahlinn des Lukull war, dennoch das Heer, aus angebohrner Liebe zur Unruhe aufhezte"). § Alles dies zusammengenommen, und weil er vom Fortsetzung se Worte Räsars: I'ft gsnuz rsäiciz inuenlum al) ils gni saeranr cum Valerio. cl c. III. 48. 50) Man lese Not. Z2 und z;; denn Dio selbst hat.im Text diese Rebellion nicht erwähnt. -i) Dies merkt nehmlich Dio an, weil die Rlodianifche und Llaudianische Familien verschieden waren; wäre es bloße Pronuntiation gewesen, so wurde er selbiges nicht ausgezeichnet haben, weil es bekannt ist, daß die Römer den Diphthongum au und den Vokal 0 mit einander verwechselten, und promilcue und I?o- '«A „ud ploFEr schrieben und sprachen; darüber nebst andern Voßius cle perm. lirr. zu lesen. 52) Nicht aus angebohrner Neuerungssucht allein, son¬ dern auch weil er es übel nahm, bey der Armee nicht so sehr zu avanciren, als er es bey einem Schwager der eu Orsk kommandirte, zu thun hoffte. Besehet Plmarchr Imc. p. ziz. HO DioKaßius. B. XXXVI. Hauptst.in. Markins, (dem Vorfahr des Akilius im Konsuln, mid K. Moder jetzund als Gouverneur in Kilikien stand,) die er- Burgerm. betenen HülfStruppen nicht erhalten hatte "), brachte den Lukull so in die Enge, daß er weder auö noch ein wüste. Er furchte sich auf ein Gerathewohl vorwärts zu gehen, furchte sich eben so sehr im Lande zu bleiben, (und faßte endlich den Entschluß,) auf den TigraneS loszugehn, um zu versuchen, ob er nicht ihn, wenn er 5Z) Zweifelsohne gehört kicher folgende Stelle Salluste, aus dem zten Buch Mttor. hcym Priskian. l- c. tv I-ueuHus, nurliro (). k^srcium sietem kro Lonk. xer Il^caouism cum ki ibu8 IsAionikus in LiliciLM. —> A»ti> dieser MarkiusRex war ein Schwager des nur gcdach tcn Klodius, der die Schwester desselben Terenria zm Gemahlin hatte, so wie eine andere seiner Schwester», Llodia, mit dem Mcrelkus Leier vermahlt war; ma» steht daraus, wie ansehnlich die Familie dieses Schul' ken gewesen. Aemilia, die zwsyte Gemahlin des PsiU' pejus, war aus dem Metellischen Geschlechte; (plu- rarch p. 62;) und Muckia, seine dritte Frau, und mit welcher er damals würklich im Ehestand lebte, so eine Schwester desMerellus Leier, (kfr. N. 149) Alß war durch diese Schwagerschaft, Klodius mit dem mächtigen Dompejo verwandt; (wie auch Dis unten S 68, n8 und 150 mit ausdrücklichen Worten erinnert,) und dieser Anhang machte den Mann so kek, daß >»" auch nachher Läsirr, da er ihn zum Hahnrcy gemacht' s,« ri» gar nicht einmal anklagcn wollte; »»" in demProceß, den manihin (wie ich bereits Not-Zs«'' wökney der nisibitanischen Rebellion und anderer Att' brechen wegen machte, furchten die Richter sich so, d'm sie sich Wache bey der Abmachung desselben ausbattU« (DlS p. HO). Stt hielten die Wache, und absolvirten ihn doch, dE Lmulus sagte: Sie hatten sich die Wache ausgebetem damit ihnen das Geld, womit sie Klodius bestoM' nicht geraubt würde. Seneka Lx. 97. — Dieser M kius Rex, nachdem er im vorigen Jahre BurgernMw (t-ne imxciio) gewesen war, ist jetzund Prokonsul v"" im^-erio) in Kilikien, wie solches Sitte war. Krieg des Lukullus gegen MithradaL. 4-r sich seiner gar nicht vermuthend, und noch vom Marsch AR. E.^87 ermüdet seyn würde, überwinden, und dadurch aufge-.,.,d K. Piss wisse Weise den Aufstand seiner Soldaten sollte besauf-Bürgerin, tigen können. Allein von beyden geschähe keines. Das Heer folgete ihm so lange als es zweifelhaftig war, ob der Marsch nach Kappadokien gehen sollte. Sobald S. 7. man an den Scheideweg, der dahin abführte, gekom¬ men war, verließen ihn, als ob sie es mit einander ab¬ geredet hatten, alle seine Soldaten, ohne auch nur ein einziges Wort zu verlieren. Das Valerianische Re¬ giment aber, welches in Erfahrung gebracht, daß es vom Magistrat die Erlaubniß erhalten seine Fahnen zu verlassen, gieng ganz und gar aus einander. § 15- Es darf sich aber niemand verwundern, daß Lukul-Charakter lus, ein der Kriegskunst so erfahrner Mann, daß er^Eukullu-. es von allen Römern zuerst wagen durste den Taurus mit einer Armee, um jenseit dieses Gebürges Kriege Zu führen, zu überschreiten; daß dieser Held der zwey, gewiß nicht schwache Könige überwunden; ja der sie, wenn er den Krieg schneller zu Ende bringen gewollt, würde haben gefangen nehmen können: daß, sage ich, dieser Held die Kunst nicht verstand, sein unterhabendes Heer im Zaum zu halten, sondern daß dieses immer gegen ihn meuterte, und zulezt gar mit einander ihm durchgieng. Er pstegke seinen Soldaten sehr viel fa¬ sten aufzulegen; es war schwer Zutritt zu ihm zu be¬ kommen ; ein strenger Beobachter des Dienstes; uner¬ bittlich in Strafen so er aufgelegt hatte: verstand er die Kunst nicht, weder durch Zureden den Burschen Muth einzusprechen, noch sich ihnen durch Nachsicht, oder durch ein gewisses in Gang gebrachtes Point d' Honneur, oder auch durch kleine Geldgeschenke ver¬ bindlich zu machen: und also fehlte es ihm gerade an kllem, was der Befehlshaber einer, sonderlich Krieg- 42 DioKaßius. B. XXXVI. 'Hauptst.Hl. Mklus ^ökenden Menge bedarf"). Das war denn auch die und K. PiMrsach warum die Soldaten, so lange als die Sache Bürgerin, gut gieng, und die Beute so sie machten, den Gefah¬ ren das Gegengewicht hielt, auf sein Kommando zur Noth wohl noch Acht hakten: aber als das Blatt sich wendete, und an die Stelle der Hofnung die Furcht trat, verlohr er alles Ansehen, so er bey ihnen hätte ha¬ ben sollen. Man sähe dies deutlich als nachher Pom- pejus, der das Valerianische Regiment wieder in Sold nahm, sich desselben, ohne daß es im mindesten hätte meutern sollen, bediente. — Um so viel ist der eine Mann besser denn der andere. § i6. LagederSa- Während dessen daß nun die Soldaten diesen sta¬ chen. fug verübten, eroberte Mithradat fast sein ganzes Kö¬ nigreich zurück, und verheerete Kappadokien auf eine fürchterliche Weife; welche Provinz weder Lukullus, unter dem Vorwande, daß Akilius bereits im Anmarsch sey, noch aber leztgenannker selbst zu Vertheidigen wag¬ ten. Denn dieser eilete zwar anfänglich, als er dB Lukull den erfochtenen Sieg hinweg zu rauben glaubte! aber jetzund, da er, wie die Sachen standen, erfahre» hatte, begab er sich Lar nicht einmal zur Armee, sta¬ dem hielt sich unkhätig in Bithynien. Markius ) sendete unter dem Vorwande daß die Soldaten st>^ Ordre nicht pariren würden, dem Lukullus gleichst^ 54) Plmarch tadelt auch den Lukull er sey nicht Ke«-""' gewesen; und nachdem er noch dere seiner Fehler angeführt, z. B- daß er es verabsä»»' die Gemüther seiner Soldaten durch Liebe zu gewinn^ und durch Herablassung zu ihnen sein Ansehen zu sW' lern geglaubt, so fezt er hinzu: " «ur-s!, pell- PNk. H' I.ucullus aliogui per omnla Isucigblliz er belio paeiw viÄus pecaillas exxellebatur cupiäino. Krieg des Lukullus gegen MchradaL. 4 z keine Hülfe. Als er aber nach Kilikien zurück gekom-AR. S.sz? men war, nahm er einen gewissen Menemachus,und K. Piss der vom Tigranes abgefallen war, in seinen Schuh Burgerin, auf, und machte den Rlodms, der aus Furcht dessen was er bey Nisibiö verübet, von der Armee des Lukul¬ lus desertirt war, zu einen Officicr seiner Flotte, indem auch er eine seiner Schwestern zur Gemahlin hatte. Eben dieser Klodius wurde nachher von den Korsaren gefangen, und da sie ihn aus Furcht vor dem^)ompe- jlls wieder frey ließen ^), begab er sich nach Antio¬ chien, der Hauptstadt von Syrien, unter dem Vor¬ wande den Einwohnern derselben, die eben damals mit den Arabern in Streitigkeiten verwickelt waren, bey- zustehen. Als er dort auf gleiche Weise Meutereyen zu stiften versuchen wollte, glückte dies ihm so wenig daß er darüber bald sein Leben eingebüsset hatte. b) Wie sie ihn aus Furcht vor dem großen Pompejus freygelassen, verstehe ich nicht recht. Als er gefangen wurde, so schickte er zum damaligen König von Cypern, welches ein Prolemäus, (und Bruder des, nachmals von seinen Unterthanen verjagten Ptolemai Auleri's in Egy¬ pten) und sehr gestriger Mann war, (Valer. Max. IX. 4) und lies diesen ersuchen das Lösegeld für ihn zu bezahlen. Der König schickte ihm darauf auch würklich eine Remise sich ranzioniren zu können; die Summe war aber so klein, daß diese Korsaren, (die bey allen ihren Handlungen im¬ mer ein gewisses Point d- Honneur vor Augen hatten,) sich selbige anzunehmen schämten, und den armen Schelm, (von dem man damals wohl nicht dachte daß er einst eine so große Rolle in der römischen Geschichte spielen wür¬ de,) umsonst ( L.,» ) laufen liessen. So erzählt Strabo p. 684 ausführlich die Sache, und mit ihm stimmt Dio unten S. 78 überein, wo er erzählet, wie sich Klodius nachher deswegen am Könige gerächt. 44 DioKaßius. B. XXXVI. Hauptst.IV. M^ÄMus viertes Hauptstück. und K. Piso Nachricht vom großen Uebermuth der Korsaren zu da< " maliger Zeit. Der Krieg gegen sie, mit einer ununi- schränkten Gewalt auf drei) Jahr, wird auf Betrieb dks Zunftmeister Gabinius Pompejs übertragen. — Ende dieses nur kurze Zeit daurenden Krieges. § 17 H (Ach sagte doch oben daß Pompejus das Valeeie- nische Regiinent wieder in Sold genommen, und sich dessen, ohne daß cs im mindesten gegen ihn gemeMl haben sollte, bedient hatte. Ach muß hier erzählen wie es Zugegangen daß ihm der Krieg gegen den Mi- thradat, an statt des sukullus aufgetragen worden, und zu dem Ende muß ich, wie dieses zugegangen, et¬ was weitlauftiger und von Anfang an erzählen). Die G. 9. Korfaren H hatten von jeher die Seefahrenden so bc- 55) Hier fangt sich nun in den gewöhnlichen Editi«' nen das z6ste Buch an, denn was ich bisher überstch pflegt man als ein Fragment des?5sten anzusehen. D>e Grunde warum ich anders denke, findet man so gleich in der allerersten Not. s) wo ich auch die Ursachen angeführt, warum ich die 2 Paragraphen im Kontext der ErzäblM weggelaffen, so etwas von der Geschichte des KreE scheu Krieges enthalten, und deren Dollmetschung in der 6ten Note zu finden. — Die Anfangszeilen dieses Po^- graphen sind von mir, wie der Leser leicht sehn wird größerer Deutlichkeit wegen eingeschaltet worden, um bM Üebergang vom Mithradatschen auf den Korsarenkrieg einleuchtender zu machen. 56) ; ich habe dieses Wort gewählt, wg der Name der Seeräuber mir zu niedrig zu seyn sihst"' denn gegen Räuber zieht man doch nicht zu Felde, sondes" hänget sie auf, und von diesen Räubern hier sagt weiter unten selbst: — Dietls wäre der Name der Flibustiers noch bedeutender gewest"' allein ich fürchte diese berühmten Amerikanische FreybeB Korsarenkrieg. 45 handelt, wie es Strassenränder mit denen so ihr Ge-N.R.E. 687 schäft auf dem Vesten Lande haben, zu machen pflegen.^ K. Pis» Ohnerachtet nun dieses immer geschehen war, und auch Burgerin, vermukhlich immer so bleiben wird, wenn sich nicht anders die Natur der Menschen völlig verändert; som damaliger waren doch vorher nur an einigen Orten, und nur zu^^' einigen Zeiten, einige wenige zu Wasser und zu Lande beraubt worden. Zeßund aber, da überall so lang- daurende Kriege geführt, und so viele Städte zerstört worden waren; und da Lebensstrasen allen denen be» Vorständen, die der Wuth des Krieges und dem Schutt zerstörter Stabte entstehen waren, da legte sich jeder auf den Raub, und niemand konnte sicher vor dem an¬ dern und ohne Furcht seyn. Was nun die Landräu- bereyen betraf, so wurden sie, sintemal sie, so zu sagen, naher unter den Augen der Gerechtigkeit verübt wur¬ den, (auch weil man die schädlichen Folgen derselben nicht so weit in der Entfernung sähe, und leichtere Mittel sie abzustellen hatte,) auch leichter abgcstellet; allein die auf dem Meere nahmen immer mehr und mehr überhand. Denn während dessen daß die mit ihren Widersachern beschäftigten Römer, (sich um die Säuberung des Meeres nicht bekümmern konnten,) verstärkten die Korsaren sich so sehr, (indem sie überall frey und ungehindert herumschiften, und ihre Hansa durch Anwerbung gleichgesinnter Personen verstärken konnten,) daß so gar viele von ihnen sich unterstanden sich als Bundesgenossen mit den Feinden des Römi¬ schen Volks zu verbinden "). dürsten dem kleinsten Theile meiner Leser bekannt seyn.' Mcrn lese von ihnen die //r/?or>e cie/ so der Ab- bec ve Lhoisy (der auch sonst durch seine Rcisebeschreibun- Neu nach dem Vorgebürge der guten Hoffnung und Siam bekannt in) 1744 in vier rsbanden herausgegeben. zumal hatte sich ihrer zu seinem Vor¬ heu zu bedienen gewust, und sie, wie Plmarch komx. p. 46 Dio Kaßius.B. XXXVI. Hauptst.IV. N.R.E.687 M' Akilius und K. Pis» Genauere Nachricht davon. § i8» Und zwar habe ich schon oben Nachricht von km Burgerin. ° gegeben, waö sie als Verbündete der Römerfeinde ver- übet. Als aber diese Kriege beygelegt waren, ruhetkii sie nicht, sondern fügten durch sich selbst und durch eig¬ nen freyen Antrieb, den Römern sowohl als den Bun¬ desgenossen derselben, gar viel und mancherlei) Drang¬ sale zu. Sie trieben ihr Handwerk nicht mehr atz' einzelnen Schiffen, sondern bedieneten sich großer Flot¬ ten, denen sie Admirale vorsezten, und fiengen schon an, einen ehrenvollem Namen als den der Räuber zu führen. Am Anfänge kaperten sie nur die Seefahren¬ den weg, und Kühnheit, Erfahrung im Seewesen, Glück und Sicherheit hatten sie keck genug gemacht, ihnen auch nicht einmal zur Zeit des Winters A eine 6zo, und Appian. d-lirkniol. p. 171, 2IZ, und 2ZZ cisti' len, anfgehezt, mit ihren Streifereyen das ganze mitt»' ländische Meer, bis an vie Straße von Gibraltar zu er¬ füllen. Dio hatte vermuthlich dies auch, und zwar«! seinem verkehren gegangenen Z5stcn Buck erzählt; dB gleich § i8 im Anfänge heißt es: Er hatte schon Nachricht von dem gegeben, was sie als Verbündete du Römerfeinde verübet. Da sich dies in seinen jczt vor¬ handenen Büchern nicht findet, so muß es doch in eirB der verlohren gegangenen gestanden haben, und da ich ihm keinen bequemem Platz anzuweisen als den, dr» ich hier bestimmte. . 58) roro muri locuz por lios snnos sut »m 's rnum stsbuir xrseliäium, vr rucus ester; sur rsm su>r s' stirug vr Isrerer ? t^uis nsuigsuit, gui non se sul wo's sur leruirutir xericulo commirrerer, quum sur streme, rekeno xrseäonum msri nsuigsier. Diese Stelle des kero pr- /. c. n scheint das Gegentheil von dein ! Lehauvten was Dio hier sagt. Denn wenn die renden unter Tod und Knechtschaft zu wählen bsts ' wenn sie entweder zur Winterzeit oder auf einem mit D räubern angcfülleten Meere fahren meisten, so niMl dieses Meer zur Winterzeit von den Seeräubern unE füllt seyn. Korsarenkl'ieg. 47 fteye Schiffahrt zu verstattm — nachher aber fiengen,^^^ sie an auch die Häfen selbst zu forciren. Dann und und K. Pis» wann unterstand sich ja wohl ein Schiff ihnen die Bürgern,. Stirne zu bieten, allein es hatte auch alsdenn gewöhn¬ lich das Unglück von ihnen weggenommen, und in die Gefangenschaft fortgeführt zu werden: wenn aber auch einmal Kriegsschiffe ordentlich zu diesem Geschäft aus¬ gerüstet wurden, so legte sich der angegriffene Korsar, so bald als er sähe daß er nicht Stand würde halten können, auf die Flucht, und alsdenn war es unmöglich ihn seiner Schnelligkeit wegen, einholen zu können. Bald drauf aber kam der geschlagene Korjar, als wenn er Sieger gewesen wäre, zurück, und begnügete sich nicht Flecken und Dörfer anzuzünden und wegzubren¬ nen : ganze Städte muffen entweder das Opfer seiner Wuth werden, oder aber sich mit ihm verbünden und Winterhafen und Waarenniederlager für ihn seyn. § i9- Als dieses Ihnen glückte, wagten sie es, ihre Fortsetzung. Streifereyen auch auf das Veste Land zu erstrecken, daß also auch diejenigen, so das Meer nicht besuchten, viel von ihnen auözustehen hatten. Und dies thaten sie nicht allein gegen die Bundesgenossen der Romer ausserhalb Italien; auch diese Provinz selbst blieb nicht von ihnen verschont: denn da sie einen großem Gewinn zu erlangen, und allen übrigen Völkern um desto furchtbarer zu werden hofften, wenn sie auch die¬ ser (Königinn der Länder) nicht verschonten, so wag. S. i»/ 59) Hell, parcrk. II, ZI Cum pirstao belli mors, non Iskrociniorum, orbem clsssibus iarn, non kuitiuis expecli- lionibus reri-erenc; ttEr Ira/rae cd>rMr/- --j? Starke der Korsaren zur damaligen Zeit überhaupt, vergleiche vorzüglich Zonaras X, z, wo er uns erzählt, ste hatten über tausend Schiffe besessen, ^00 Städte erobert, viel Tempel abgebrannt, und die Romer selbst msulkirt. 48 Dio Kaßms.B. XXXVI. Hauptst.IV. sie die daselbst befindlichen Schiffe verbrannt, alles ms N.R.E.687ken sie es sowohl andere Städte derselben, als auch und vorzüglich den Ostiensischen Hafen anzugreifen"°). Als Bürgerin, sie die daselbst befindlichen Schiffe verbrannt, alles was dort befindlich war hinweggeraubt hatten, und niemand dcr war der an ihnen dies ahnden hatte sollen, so sen¬ gen sie an ordentliches Verkehr auf dem Vesten lande von Italien zu treiben, und daselbst die gemachte Beu¬ te nebst den gefangen genommenen Menschen, so ungescheut als wenn sie sich in ihrer Heymath befänden, zum Verkauf auszubieten. Und da sie ihr schänd¬ liches Gewerbe nicht alle auf einmal an einem Orte trei- Wle man sich zu Rom dabey nimmt. ben konnten, so hatten sie sich überall herum verbreitet, hielten aber so genau mit einander zusammen, daß sie sich unter einander — wenn sie auch noch so fremd wa¬ ren — Unterstützung an Geld und an Völkern, nicht anders als den allerbekanntesten zuschickten. Auch da¬ durch verstärkte sich ihr Bund, daß sie gegen diejeni¬ gen, so irgend einem der ihrigen gefällig gewesen wa¬ ren, alle mit einander verbindlich zu seyn suchten, da sie im Gegentheil alle gemeinschaftliche Sache machten, diejenigen auözuplündern so nur irgend einen von ihnen beleidiget hatten. H 2O. Mit diesen Korsaren war eö nun so weit gekom¬ men, daß ein langdaurender, großer und viel Blut 60) dlsm guiä ego Ottionsis incommocium, srgue lubem akgue lAnominism roi publicys gueese, cum xrapo intpeLtanrikus vobis, clstlis es, cui ccmlul xoxuti ItomM xisepoiirub ester, u praeclonibuz csxtg urgus opxrellli en. Räkero I. c. — Da nur von der Plünderung dtt auf der Wahlstadt gebliebenen gebraucht wird 9oi XX, X« 7^277-L/LI-, 8/E' vm.) — eigentlich ist es gar nur das der gefalleten 2-' stie abgezogene Fell °- <7x-,^ov x«^^x x»--i LaKmsc/?..) — st> wird man woM vcrmuthlich lesen müssen- Vergl. Taylor und land »cl l.ystiim x. Korsarenkrieg. 49 kostender Krieg mit ihnen unvermeidlich war. Die NN- Römer, deren Handlung und vorzüglich die Getreyde-^ F zufuhr völlig durch diese Korsaren gesperret mar Bürgerin, kannten die überhandnehmende Macht derselben nicht durch bloßes Hörensagen; der Glaube war ihnen in die Hand gekommen, und dennoch bekümmerten sie sich nicht so darum, als ihnen zu thun obgelegen hatte. Zwar waren, so wie sie irgend einmal die Post eines erlittenen Unglücks gerührt hatte, Schiffe ausgerüstet und Officiere gegen sie kommandirt worden, im Grun¬ ds hatte man aber so wenig ausgerichtet, daß die Bun¬ desgenossen jetzund mehr als jemals von den Korsaren gedruckt wurden. So Hieng die Sache, bis man sich endlich darüber zu Rom in der größesten Trübseligkeit befand. Alsdenn kam man zusammen und berath- schlagete sich viele Tage lang: was anzufangen sey. Durch eine lange Reihe aneinander geketteter Unglücks- fälle niedergeschlagen, befand man sich jehund in der größesten Klemme, wüste weder aus noch ein, und hatte keine Hoffnung einen Krieg glücklich zu Ende zu bringen, den man groß und beträchtlich zu seyn vor Augen sähe; den man, weil die Korsaren genau mit einander zusammen hielten, durch Ueberwindung ein¬ zelner Raubschiffe nicht beendigen konnte, und welchen, allgemein gegen alle zu führen, weil man nicht überall zu gleicher Zeit seyn konnte, völlig unmöglich war. Endlich that der Zunftmeister Aulus GabinLuv Dorschlar den Vorschlag: *) man sollte unter denen so mit derA^^* 61) Commercium srmonss inrerclulsrsnk, Heist es llN I,rv. 99 und Florus HI) 6 erwähnet nicht allein u , rs commercia sondern auch rupkum ssneris bumsni toeclus. 62) Von ihnr bestehe Sigonium und Pighium scl I>. und deswegen Heist er suclor belli marilimi beym Rr- rero pro leg. MSN. 19. Ex mar nachher, in dem Jahre da Dkero ms EMmni mußte, Bürgermeister, machte sich U. Band. D za DioKaßius.B.XXXVI. Hauptst.lV. ^.R.E.6ü7burgermeisterlichen Würde bekleidet gewesen, einen mid K. Pst» aussuchen, den man auf drey Jahre lang zum General Bürgern?, en Chef gegen alle Korfaren ernennte; und diesem soll¬ te man Unterbefehlshaber, und ein Heer so groß geben, als er selbiges nöthig zu seyn erachtete. Ausdrücklich sprach er den Namen Pompejus nicht aus, allein es war leicht einzusehen, daß das Volk, so bald es nur so was hörete, keinen andern als ihn auölcsen würde. *) Es ist ungewiß ob ihm Pompejus diesen Vorschlag unter den Fuß gegeben hatte, oder ob er selbigen'that, aus Begierde sich bei) ihm einzuschmeicheln f): wenig« sonderlich durch die Wiedereinsetzung des Prolemäus L- lleres berühmt; und starb gerade 20 Jahre nachher, 706. Besiehe unten p. 190 und -Hirrius 6s dello Ä c 4Z- f) Ungewiß mag selbiges wohl seyn; aber offenbar iß lleztcres wahrscheinlicher. Bis jezt haben wir den Gabi- nius gar nicht in der römischen Geschichte gesund«; aber nun, nachdem er sich durch dies in Vorschlags brachte Gesetz, in die Gunst des Pompejus veste gM so macht er große Schritte vorwärts, und wir werden W gar bald finden, wie er wichtige Ehrenämter bekleid" und Dinge von Wichtigkeit unternimmt und glücklich f Ende bringet: denn ohnerachtet Gabinius einen schiech' ten Charakter hatte, so darf man ihm doch einen vortrck liehen Kopf, und einen sehr unternehmenden Geist zuv«' llaßig nicht absprechen. Wie ich denn überhaupt bemerkt, daß ein schlechtes Herz und ein guter Kopf säst immer paart sind; es scheint die strickt so genannte Tugend ff allein für die Dummköpfe gemacht, und komme man ffl ihrer Ausübung in der Welt nicht weit. — Ich habe dn> scr Tagen die Geschichte der Lady Lidulph gelesen, em« sehr hübschen englischen Roman, der Mistris Sherid^ (wo ich nicht irre,) in dem es sehr anschauend geM wird: daß die Befolgung der strengen Tugcndlehr« nichts als Unglück nach sich zieht; und daß man NM' iich größere Laster vermeidet, wenn man keinen Kato ff''' len will, sondern fünfe gerade seyn laßt, und wenn schon unter den Wölfen ist, auch mit den Wölfen Heu" — ZG bitte diese Note der Lage meines Herzens, Korsarenkrieg. 51 fiens war Liebe zum gemeinen Besten nicht der Bewegungs-N.R-E.6z7 gründ, denn es war ein boshafter Mann M' Akilius r und Ä. Piss " . Vurgerm. Und so giengs auch würklich. Sein Vorschlag S n. gieng durch, und ein jeder, nur den Magistrat auSge-W ftMger nommen, warf sein Auge auf den Pompejus; dennmenwird. dieser hatte wohl lieber alles Korsarenungemach erlit¬ ten, als ihm ein so großes Ansehen anvertraut. Es fehlte daher wenig, so hatten sie den Gabinius selbst auf dem Rathhauö ermordet. Doch zum Glück ent- gieng er diesem Ungemach, und als eö nachher dem Volke zu Ohren kam, waö die versammelten Väter des Raths hatten beginnen wollen, so empörten sie sich darüber so, daß sie ins Rathhauö einfielen, und waren die daselbst noch versammelten Mitglieder nicht schnell und schleunig aus einander gegangen, so hatten sie ohne Zweifel ihr Leben alle mit einander verlohren. Doch so waren die mehresten so glücklich sich mit dec Flucht, ehe die tumultuirende Menge herein brach, zu retten. Nur der Bürgermeister pifo , (denn unter ich mich befinde, zuzuschrciben, und mit ihr die iO7te zu vergleichen. 6z) ()ui nili in sram kribunskus conkuAiüet, negus VIIN prsstoris, nec mulriluöiuem crecülorum, nee bonorum xroicripnonem eKuzers poruiüer: guo in msAiliraru nilr roZslionem 6s pirarico bello mlillet, prokeLio, sZettars el improbirare coscius, pirsncsm ixke seciüsr. Bikers xoü reclimm c. — Den prolemaus Aulercs wieder einzusczen lies er sich durch ein Geschenk von 12,000 HI. so ihm dieser Ptolemaus machte, verleiten. Plurarch. ^nr. x. 916. — Ich vermuthe daß er von Geburt ein Patri¬ zier war, der um das Zunftmeisteramt zu erlangen, wie Llodiu» (unten p. 65.) den Adel abgeschworen hatte, und zu den Plebejern übergegangen war. 64) Cr hatte sich verlauten lassen: Pompejus folgte den Fußstapfen des Romulus, und würde dem Ende desselben nicht entgehen. Plurarch komx. p. 6zs. 4, so oLLupsr6kur, cnyiciiikimus, sagt Vellej. H, 29. 67) Bey Gelegenheit dieser und aller der übrigen Re¬ den welche wir noch im Dio bekommen werden, muß ich ein für allemal das bemerken, was den Lesern alter klasti¬ scher Schriftsteller ohnehin nicht unbekannt ist, daß sie nehmlich nicht von den Mannern, denen sie zugeschricbm werden, gehalten worden, sondern aus der Keder des Ge¬ schichtschreibers selbst hergeflossen sind. Uns würde es freylich sehr lächerlich vorkommen, wenn ein Geschicht¬ schreiber von England sein Werk mit einer Menge selbst verfertigter Reden ausschmücken wollte, von denen er die Leser, daß sie im Parlement gehalten waren, überreden wollte. Allein dies war bcy den Alten ein Ueberbleibsel von der ältesten Art Geschichte zu schreiben, da man die Kunst der Historie nicht darinn sezte, die Geschichte so wie sie sich zugetragen, treu und simpel zu erzählen — dies achtete man klein und geringfügig zu seyn --- sondern viel¬ mehr so, als wie sich selbige wahrscheinlich hätte zutragen können. Man hat weniger auf diese älteste Art der histo¬ rischen Kunst, (die nur in neuern Zeiten einige Franzosen, und namentlich Mr. d'Arnauv wieder einzuführen ver- lUcht,) als selbige verdiente, Acht gegeben; denn sie ist 54 DioKaßius. B.XXXVI. Hauptst.lV. yr.R.E. 68/sich selbst schön vorzukommcn, wenn sie ihren Mitbük- Md gefallen; so kann ich, schon so oft von euch mi! Bürgern-. Ehrenbezeugungen geschmückt, mich der gegenwärtig«- es allein — nicht der Mangel an authentischen Nach, richten und gesunder historischer Kritik — der wir all- Fabeln in der alten Geschichte, von dein von einer Wölfin gesaugeten Romulus an bis auf Fürst Piast, der sein Morgenbrodt auf einer Pflugftbaar aß, zu verdanken ha> ben. Da nun alfo in jenen ältesten Zeiten die Histem bloß ein Werk des Witzes war, in der man so wenig als in einer Epopee die Wahrheit suchte, so verabsM mete man auch in ihr die Gelegenheiten nicht, seine Be¬ redsamkeit glanzen zu lassen; und diese leztere Mode, «M sie im Grunde der historischen Wahrheit am wenigD Eintrag that,) erhielt sich auch nachher noch in M Zeiten, in denen man schon anfieng die Historie, E mehr als ein bloßes Werk des Witzes, sondern als em getreue Aufbewahrerin geschehener Dinge zu betracht- Ick) habe die Bemerkung gemacht, daß diejenigen M schickttschrcibcr so der Wahrheit der Geschichte, wief^. Thukydides, am getreuesten sind, sich gerade dieser W- papiernen Tressen, erdichteter Reden, am allermehresien dienen: vermuthlich um so bey dem großem Theil Leser — und das war zu allen Zeiten der, der aus l-M Langerweile seine Zuflucht zum Buche nahm — das der zu gewinnen, was sie durch die strenge BeobackM der Wahrheit verlohren. Thukydides, wie ick) schon bemerkte, ist vorzüglich unter allen Geschichtschreibern «e Alterthums der, welcher den mehresten Fleis und v größeste Kunst, auf die seinen Geschichtbüchern einven l beten Reden gewandt; unser Dio hat sich den ThukiM. in seiner ganzen Geschichte so zum Muster vorgestellt, d ° man auch schwerlich im ganzen Auktor eine einzige densart oder eine einzige Konstruktion finden sollte,* nicht im Thukydide autorisirt Ware: was Wunder e wenn er sein Vorbild auch in den häufig eingeschE Reden nachzuahmen suchte? Nur daß die Reden des^., weit natürlicher, nicht so gekünstelt, und auch lange w- so schwer, als die des Thukydides sind- n y- xtsur sagt s^horius cock. 81, Korsarenkrieg. 55 nicht genug nach Würden erfreuen; aber dennoch crach-N.R.E.6?7 re ich es euch nicht anständig, so verschwenderisch mich Ah A P,", zu ehren, noch mir zuträglich, immer beym Regimente zu Bürgern;, seyn. Euch nicht anständig; denn meiner Mitbürger sind mehrere, die Anspruch auf eure Gewogenheit haben; und mir nicht zuträglich, weil ich von Kindheit auf für euch Arbeit und Waffen getragen. Erinnert ihr euch dessen nicht was ich im Kriege gegen Kinna ^), da ich nur eben Jüngling zu werden begonnen, erlitt? was ich in Sikilien und Afrika ?°), da noch die Kinderschuhe mich drückten, ausgcstandcn? habt ihr die Gefahren vergessen, deren ich mich in Hispanien ?'), noch ehe ich den Rathsherren beygezahlet wurde, unterzog? — Ich führe dies euch zu Gemüthe nicht, als ob ich Undank« barkeit euch vorrücken wollte; bewahren mich die Götter-, 68) Pompejns, war in einem Jahre mit Rikero, (des ihn auch daher cis cl. orsn 68 seinen »eguslem nennt,), und also 3. v. c. 648 geboren, so daß er damals, da ihm der Krieg gegen den Mithradat übertragen wurde, gerade neun und dreyßig Jahr alt war, und sich also in der Blüte seiner Jahre befand, — Unter seinen Kriegsver- richtungen führet er hier die gegen Rmna zuerst an, ge¬ gen den er unter dem Kommando seines Vaters Pompe- jus Strabo föchte, und mehr als einmal, (nach dem Zeug- nisse des Plurarchus p. 620) durch die Nachstellungen des Kinna in Lebensgefahr kam. Rmna wurde im ein und zwanzigsten Lebensjahre Pompeji, A. 670 umgebracht, man kann also daraus berechnen, wie jung Pompejus war da er gegen ihn gefochten., 69) Im gleich drauf folgenden Jahre, 671, gegen Per- perna und V-arbo. Pomp. p. 62z. 70) Gegen Rnejus Dominus. Iä. p. 624. 71) Gegen Serwrium, wie so gleich unten, und etwas weiter hin Gabimus und Barulus in ihren Reden erwähnen. Vcxgl. äusser Plur. p. 627, und Appian. cw. l, p. Z99. lbs,. x. zi2, vorzüglich den Ssnaras X, 2. p. 474, der das, was er uns erzählet, vermuthlich aus den verlohnen gegangenen Büchern Dions geschöpft, und also hier vornemlich zu citiren war- 5§ DioKaßius. B. XXXVI. Hauptst. IV. N.R. E. 687 denn euch bin ich viel und mancherley schuldig! DiW und E ^Piso 'H alle die großen Ehren viel und mancher Art übci- Burge'rm. gehe, so gereichet allein der, gegen die Sitten dieser B b- ". publik mir damals gewahrte Triumph, mir zuni m sterblichen Ruhm, als eure Wohlgcwogcnheit mir, j« einer Zeit da von den übrigen allen es keiner übernehm wollte oder konnte, das Kommando gegen dcnSerw übertrug. Nein, Kwiriten! nicht um euch Undankbar« seit zu zeihen erwähnte ich dies: aber so viele Sorg«, so viele überstandene Gefahren haben meinen Körper schwach, und meine Seele stumpf gemacht. Denkt nicht, ich sey noch ein Jüngling, zahlt die Jahre nicht so ich habe! Rechnet die Bcfehlshaberstellen so ich geführt, dir Gefahren so ich überstanden; alsdenn erst werdet ihr die wahre Summe meines Lebens finden, alsdenn erst wer¬ det ihrs glauben, daß ich nicht mehr vermögend bin, st Wie ehemals, Gefahr und Arbeit zu überstehen! § 2Z. Und wenn ich denn nun auch mich sebstübeu treffen, und diese Schwache meines Körpers überwind« wollte, so sehet ihr ja doch wie sehr dies euer Betrag« Mißgunst und Haß mir erweckt. Zwar ihr nehmet nicht Rücksicht hierauf— und wer wollte, daß ihrs thun tet, verlangen? mir aber ist solches so schwer, daß Ä mich nicht zu gestehen scheue, daß mir von alle demw^ der Krieg fürchterliches an sich hat, nichts so sehr dies eine erschreckt. Welcher vernünftige Mann kaB sich wünschen unter neidischen Leuten zu leben? W« kann das allgemeine Beste zu besorgen in diesem StaaN wohl Lust haben, wo Gericht dem fehlgeschlagcnen ternchmen, und dem glücklich ausgcführtcn Neid Mißgunst bevorstchn? — Und so vergönnet denn diestr und anderer Ursachen wegen mir, doch endlich ein»« 72) Weil er damals noch nicht Senator war, und vor ihm noch kein bloßer «gues triumphirt hatte. Bikers k' leg. msn. 2l und die Auszüge des Lösten Buchs Liv"- Korsarenkrieg. 57 der gewünschten Ruhe zu geniessen, das was mich angeht 687 allein besorgen, und die Sorge für mein Hauswesens übernehmen zu dürfen, daß ich nicht unter der Last von Bürger«. Kümmernissen erliege. Wählt, gegen die Korsaren, einen andern Feldherrn euch! Es sind ja viele, die das Kom¬ mando zur See übernehmen wollen und können, und das Auslesen kann euch, die ihr unter Alt und Jung zu wäh¬ len habt, unmöglich schwer seyn. Ich bin ja nicht der einzige der euch liebt, noch der einzige, der Erfahrung im Kriege besizt, sondern auch dieser und der, deren Namen mir, damit es nicht scheint als ob ich schmeichelte, zu verschweigen rühmlicher dünkt. Ende der Rede des Pompejus an die Rwiriren. § 24. Als er diese Harangue gehalten, so wurde sie fol- gendergestalt vom Gabinms beantwortet: Gegenrede des Gabinms "). Pompejus, 0 Kwiriten, thut auch dieses so wie wir es von seiner Denkart gewohnt sind; er drangt sich, der 7z) In der Rede des Pompejus hat sehr viel Eloquenz geherrscht, die ein jeder geschmackvolle Leser leicht gefühlt haben wird; wie apposit z. B> erwähnet er nicht, daß ihm damals, als es kein anderer zu übernehmen gewagt, das Kommando gegen den Serror übertragen worden, und wie bitter ist nicht der Anfang des § 2z, wo er deut- lick genug zu verstehn giebt, er würde dennoch IW. au» bloßer Liebe zum gemeinen Bestey, ein äusserstes thun, und das Kommando übernehmen, nur schreckt ihn der Neid und die Mißgunst seiner Mitbürger ab; allein so beredt diese Rede auch immer war, so wird sie doch ben weitem von der des Gabinms, die wir nun lesen, über¬ troffen. Pompejus sprach als ein Mann von Geschäften, der aus dem Herzen weg redet, ohne der Regeln der Kunst A ^faltig eingedenk zu seyn; aber Gabinms spricht als ein studierter Orator. 58 Dio Kasims. B. XXX VI.Hauptst.IV. N.T.R. 6?7 würdige Mann! nicht ins Amt, und schnapt, Wenns ihm und K.^Piso dargercicht wird, nicht begierig darnach zu. Der wch Burgerin. Mann hat, nicht allein nach Acmtcrn zu streben, nie sei- S. rz. ncr anständig zu seyn geglaubt, er hat sogar, wenn ihm sie angctragcn wurden, selbige nie anders denn mit Vor¬ sicht angenommen, damit er nachher selbigen um so gk- sichertcr vorstehen möge. Ein zu voreiliges Versprechen macht zur Zeit derAusführnng rasch, und hat dadurch schon viele betrogen; wenn weise Vorsicht im Anfang, uns auch nachgchends behutsam in der Ausführung macht, und dadurch allen zum Heil und Frsmmen gereicht Euch aber liegt cs ob, nicht das was dem weisen Man" angenehm, sondern das, was der Stadt nüzlich ß, auszulesen; nicht den, der sich zudrangt zum AB, sondern den, der selbigem wohl vorzustehen geschickt lß, zu erwählen. Lezterer Art werden euch freylich überall viel aufstoßen, allein von ersterer habt ihr den Pompeji und findet keinen mehr äusser ihm. Erinnert euch, und wie viel wir im Kriege gegen den Sertorius, Mangel eines Anführers, auszustehcn hatten, und daß wir damals keinen unter den Jungen und unter bk" 74) Weil nehmlich Pompejus in seiner Rede gesagt hal¬ te, sie würden unter alt und jung das Auslesen haben." Ueberhaupt ist in den klaßischen Schriftstellern nichts p schwer als die eingeschalteten Reden zu übersetzen, das wegen der Kunst so die Verfasser anwenden, sie zurichlen, daß immer Periodus der einen, Periodo der B dern entspricht. Zu welcher Künstelcy denn noch dn mühsam ausgearbeiteten Perioden kommen, von denen t» noch zur Zeit, in unserer Sprache fast gar keinen DeM haben, und in denen doch der Numerus und das ruallum besteht, welches Horaz den Griechen buM' Unser» Dio vorzüglich giebt Phorius cocl. 71 das lM.^ ^ol>, seine Perioden waren »«,, welches sehr wahr, aber auch für den Ueberscser b) schwer auszudrucken ist. Lylander hat auf diese Kn des Griechen, weil er nothgcdrungen ums Brodt arben Korsarenkrieg. 59 Alten unserer Mitbürger fanden, der Ihm gleich gewesen N.R.E. 687 wäre, den wir damals, da er noch nicht Mitglied des^ AkMus Raths, ja da er noch nicht einmal ausgewachsen war, Bürgerin, lieber als unsere bcydcn^) Bürgermeister gegen den Feind schickten. Mir ist es Wunsch: der guten Bürger unteruns mögen viel seyn! und soll ich ste von den Göttern erbitten, so solls an meinem Gebete nie fehlen. Jedoch weil un¬ sre Gebete sie nicht vom Himmel herab schaffen werden, weil sie nicht von freyen Stücken und ungcsuchr sich uns anbieten; weil der Mann, der so beschaffen ist, wie wir ihn brauchen, von der Natur zu diesem Geschäfte selbst ausgerüstet seyn muß, weil er das nüzliche gclcrnct, in den Geschäften des Krieges sich lange Zeit geübct, und über dies alles —- wie schwer ist es aber nicht dies in einem Manne vereinet zu finden!—in allen seinen Hand¬ lungen vom guten Glücke begleitet seyn muß: so lieget euch allen es ob, wenn ihr einen solchen gefunden habt, ihn zu schätzen, zu ehren, und sich feiner auch gegen seinen Willen selbst zu bedienen. Ein Zwang, der dem Thuen- den und dem Leidenden vortheilhaft ist; jenem, der durch ihn vom Verderben errettet wird, und ihm, dem er seine Mitbürger zu retten Gelegenheit giebt; seine Mitbürger muste, gar nicht Rücksicht genommen; und ich, der ich zur Feile eben so wenig Zeit und Brodt als er übrig habe, bin ihm hierinncn gefolgt, und übersetze frisch weg, wie es mir vor die Faust kommt, ohne Rücksicht auf diese Sophisicrcycn zu nehmen; die ich denn einmal in unsere Sprache übcrzutragen versuchen will, wenn ich aus Ueber- muth und Langcrwcile, nicht aber des lieben Brodts we¬ gen, Griechisch übersetzen werde. 75) Weil nehmlich die beyden Bürgermeister Brutus und Lepldus nicht wollten- Cs geschähe dieses 677, also gerade zehn Jahr vorher, ehe diese Rede gehalten, iM29sten Jahre des Pompejus, der damals, wie schon bemerkt worden, noch kein Mitglied des Raths und ein bloßer Ratter war. Vergl. Likcro kllilixx. XI, 8 xro leZe 6Q LkoKaßius. B. XXXVI. Hauptst.iv. N.R.S.687für die verschwenderisch der Patriot auch Leib und Ceck und K. Ms» ""'M gievr. Bürgerin. §25. Oder glaubt ihr, Kwiriten, dieser Pompeji der —- fast hatte ich gesagt, noch als Kind — Kriegt führende Heere loinmandircn, die Gränzen unseres Reichs erweitern, das Wohl der Bundesgenossen schützen, »O unsre Widersacher nicderschmettcrn konnte; dieser Pcni- pejus sollte jezt, ein erwachsener Mann und in jemm blühenden Alter, in dem ein jeder bester ist, denn er als Jüngling war, sollte jezt, da er die Kunst des Krieges im Feldlager gclernet, unnüz für euch scyn? Wie? dm ihr als Kind Heere anvertrauet, den verachtet ihr D da er Mann ist? Dem, dem ihr als Ritter so viele und so wichtige Kriege übertrüget, dem wollt ihr nicht, du er Rathsherr ist, gegenwärtigen Krieg anvertraun?-- Jenen Manir, den ihr, ohne was er vermochte genau untersucht zu haben,, euch einzig und allein gegen du S. 14. euch damals drückenden Unglücksfalle wünschtet, dem ver¬ trauet ihr jezt, da seine Geschicklichkeit genugsam ge¬ prüft ist, nicht den gegenwärtigen Krieg an, der st drängend nnd drückend ist, als cs nur irgend der verige war? Den, den ihr als Ritter, Sertor zu überwinden erwähltet, den wollt ihr, da er Bürgermeister eM- sm ist, gegen Räuber nicht schicken? -— Nein, 0 W>' 76) Pompcjus war zu gleicher Zeit mit Rraßo,^ '' e. 684, und also in seinem gSsten Jahre Bürgermeister E wesen. Dieses Konsulat ist sehr merkwürdig, theils n'ti nach dem Zeugnisse des Donatus, Virgil in diesem Wn geboren wurde; theils weil Kraßus undPompejus mit der allergrostesten Uneinigkeit führten, (Gueron. 0. 19. Appian. (HI. I, p. 426. Plurarch. p. 550 in so und p. 629 in kompsio) die auch von diesem Konsul an beständige Feinde waren, bis zehn Jahre drauf, Aasav sie mit einander aussohnte, bey welcher GelE' heit das berühmte Triumvirat zwischen Pompcjus, K»' far und Krastus gestiftet wurde, dessen Geschichte^ in stincc rr/c/xE beschrieb; denn daß der oe» Korsarenkrieg. 6i riren! das werdet ihr nicht thun, und Du, vPompejus,MR.E,687 laß vom Vaterlande Dich, das mich zum Dvllmetscher^d K. Wso wählte, erbitten! Ihm bist Du geboren, groß gezogen Du Bürger«, ihm! Dein Dienst sey seinem Nuzcn geweiht! diesen zu befördern must Du keine Beschwerlichkeit scheuen, und keine der Gefahren fürchten, und wenn cs Dich den Tod zu erleiden gebeut, Dich jeder Art desselben frcywillig un-- terzichcn. H 26. Aber sicher bin ich auslachenswerth, der ich dazu Dich ermahne, dessen Tapferkeit und Vaterlands¬ liebe wir in so viel und so gefährlichen Kriegen geprüft! So laß Dich doch denn von der Stimme dieser Kwiritcn, von mir, der ich ihr Dollmetsch bin, überreden. Habe keine Furcht von Mißgünstigen beneidet zu werden, son¬ dern laß die Liebe zum gemeinen Besten, und die Gewo¬ genheit des großem Haufens Reiz und Antrieb Dir scyn. Deine Neider mit Stolz zu verachten; und wolltest Du so weit Dich hcrablasscn, ihnen wehe zu thun, 0 so über¬ nimm gerade deÄvegcn dies Regiment! Und wenn Du denn gegen ihre Meinung und Rath unser Heerführer bist, so setze dadurch Deinen übrigen Thaten eine Dir würdige Krone auf, daß Du uns, Dir zum Ruhme, von vielen und großen Uebeln befreysi! „ Ende der Gegenrede des Gabinins. § 27. Als Gabinins diese Rede vollendet hatte, vor-Verfolg die- suchte Trebellino ) eine Gegenrede zu halten, und^derchich- dic nicipiling des Varro, die Geschichte dieses Triumvi¬ rats, nicht aber wie Spanheim (üe praetirml. numirrnar. 'l n> x. 17z) meinte die Geschichte des folgenden, als August, Anton und Lepidus ihr Bündniß schlossen, begriff, erhellet deutlich aus einer Stelle des Appiani Liv. lk, k-4?T 77) l.. 7 lekellio peeleueranre imerceclere, nam leng» lui Promis«»^ moruuluin le sine gusm illa lex psrlseiervu, 62 DioKaßius. B. XXXVI. HauM.lV. N.R.E. 687als er dazu die Erlaubniß nicht erhielt, verbot er die ^'d K^^Piso Stimmen wegen des vom GabiniuS vorgekragenen zu Bürgerin, sammeln. Gabinius nahm dieses so übel, daß« zwar die Akte wegen des Generalats des Pompchs aufgab, an ihrer statt aber eine andere eingab gegen den Trebellius selbst. Hierauf urtheileten die siebzehn Stamme, so ihre Vota zuerst gegeben, Trebellius ha¬ be unrecht gehandelt, und verdiene nicht fernerhin das Zunftmeisteramt zu verwalten; (bis jezt hatte Trebel¬ lius die Stimmen geruhig abgewartet,) als es nun aber an dem war, daß auch der achtzehnte Stamm um seine Stimme befragt werden sollte, so lies Trebellius (welcher wohl wüste daß er eben so wie die übrigen votiren wür¬ de) sich endlich doch mit genauer Noth bewegen, seiner Jnterceßion ein Ende zu machen "). — Als Aos kl'us dieses sähe, so getraute er sich zwar nicht M Inlro vocskb rribus Lsdinius coepik, vt TVebellio msZs ürsrum sbroZsrer, llcut guoml lsAem ae pirstis perseguenllis xertulir. Askonius stedia» NUS aci Occ^ü,/. Or«r. II. x. 964. 78) Man vergebe mir dies, dem englischen Parlament abgeborgte Wort, welches ich nicht aus NeuerungsM» sondern nur der größerer Deutlichkeit wegen wählte. DA Ausdruck: Es hat eine Akte das Unterhaus paßirt, tn doch gewiß bekannter als k-r-"' zuwarten. , , 80) Denn nach S. n hatte dieser, mit dem LrebellM 6Z Korsarenkrieg. reden, zeigte aber mit seiner Hand an, daß man zwey N.R.E. 687 Männer auswahlen sollte °'); damit nehmlich wenig- . - , Burgerm. den Herren des Magistrats versprochen, dies Gesetz nicht paßiren zu lassen. 8i) Er zeigte dieses an, indem er die linke Hand, nebst ausgercckten Daum und zween Vorderfingern in die Höhe reckte, den Goldfinger aber und den kleinen cinbog. Denn daß man so die Zahl zwey angedeutet, bezeugt Ni¬ kolaus Smyrnaus in seinem Buche und Beda äs loguela per äiZllor. Es vermuthete zwar Turnebus man müße r« lesen, als wenn Rof- kius, dies anzuzeigen, zwey Hande in die Höhe gehoben, und diese Konjektur nimmt dem ersten Anscheine nach ein; denn die Gestikulation zwei) Hande in die Höhe zu recken, um dadurch anzuzeigen daß man zweye wählen müße, scheint natürlicher denn jene erkünstelte Geberde zu seyn, die ich oben aus Nikolao Smyrnao und Beda beschrieben; allein bey einem genauem Nachdenken halt sie nicht Stich; denn unten sagt Dio ausdrücklich, Roskius habe nicht allein seine Zunge, sondern auch seine-Hand gehal¬ ten, kXkivo« /7k V 7PV u k7< ä-.-.L X«I 7P L"?, >>>«>->', wo der Singularis abermals gebraucht ist; und noch deutlicher sagt Plmarch l'omn. p. 6za: 7--,r er zcigrc mir den Fingern an, i-p Eine Gestikulation dieser Art konnte auch in jenen Zeiten, wo die Kunst der Panto¬ mime so allgemein bekannt war, nicht so unverständlich als in unfern Zeiten seyn. Denn daß ich dieses hier bey- läufig bemerke, wenn man in den alten Schriftstellern so viel von den Wundern der Pantomime liest, so muß man nicht denken, daß diese Leute mehr als Garrick gewesen, um durch ihr Eebardenspiel alles, was sie nur anzcige» wollten, auszudrücken. O nein, ihre allgemeine Verständ¬ lichkeit kam daher, weil man sich über gewisse Zeichen ver¬ glichen hatte, die nachher freylich einen, jeden eben so gütlich als Buchstaben oder Worte seyn musten. AlS ich diese Note geschrieben hatte, so fand ich nachher imZLi- philino zwey Stellen die klaßisch sind, und keinen Zweifel, auch nicht den mindesten übrig lassen, daß ich nicht die rechte Lesart gewählt haben sollte. Die erste steht im Le¬ ven Lmomm Philosoph» p. 814, wo dieser Kaiser bey sei- 64 DioKaßius. B. XXXVI. Hauptst.IV. N.R.E./rastens so das Ansehen des PompejuS geschmälert werden und K^Piso mochte. Als er diese Gaukeley mit der Hand vornahm, Bur-erm. so erhob daö Volk ein so fürchterlich großes Geschrei,, daß ein Rabe, der eben über dem Versammlungsplaze hinwegflog, dadurch so betäubt wurde, daß er, als ob ihn der Donner getroffen hätte, niederstürzte und her- abstel b'); und Roskius, als er dieses schreckliche Ge¬ schrei) hörte, fand darauf für gut, nicht allein seine Zunge sondern auch seine Hand in Ruhe zu halten. — Bis jezt hatte Ratulus ^), der Senior im Raths- ner Zurückkunft nach Rom, in einer deshalb an das Volk gehaltenen Rede unter andern erwähnet, daß er ach« Jahre lang abwesend gewesen sey; darauf ruft ihm nicht allein das ganze Volk --------- entgegen, sondern 5«-? 581-0 5fk0-k>,kSkiE«v5o; die andere p. 8Z5, wo Didius Julis¬ nus vorkommt, k»Sk-xn/5kk»o;, mir den -Händen anzeigend, (nicht r» wieBlancus übersczt, wenn er das Geld in den Händen gehabt hätte; wie Ml er solch eine große Summe, die er nachher mit vöüigec Erschöpfung des Aerariums nicht auftreiben komm, so gleich baar bepHand haben können ?) wie viel er den Sol¬ daten, wenn sie ihn zum Kaiser wählen, zahlen will- Gestikuliren mit den Händen, um Zahlen ausjudrückcn- ist also allerdings gar bekannt gewesen, ohnerachret es freylich scheint daß man sich desselben mehr wenn M Geld fordern oder versprechen wollen, als bey andern Ge¬ legenheiten bedienet. — Ihr könnet auch lesen was M rius Valerianus, HiervZl^xb. XXXVII. I und per« I- ber Lemelir. III, 2g, p. Z54 hiervon beybringen. 82) Vergl. Plumrch komp. x. 6g2, der eben diese° erzählt; und Grurerum in 1'scir. c. 12, der aus ander» Schriftstellern mehrere Beyspicle gesammelt. 8 z) Dio giebt unten S- 50 diesen Rarulus, wo er stn nen Tod (derv. c. 69z erfolgte) erzählt, das prE tige Zeugniß; «-«rroi-e 50 Zii/Loo-ov «kl ------ 50; ^segue pericull kempellas, nogue livnouo sur«, poruir vngusm cle kuo curku, sur ff>s, sur mein mouere, sagt Likero von ihm, im 47sten Kap. derRckl xro 8exuo. Er hatte die Ehre das Kapitolinin, nachdll" 1 Korsarenkrieg. 65 kollegio war, völlig geschwiegen. Allein GabiniuS N-R. S 6z? welcher hoffte, daß er, nachdem was die Zunftmeister JA"« hatten auöstehen müssen, sich würde bewegen lassen, Burgerin, seinem Vorschläge beyzutreten, und welcher von seinem Beykritt sich die Nachfolge aller übrigen versprach, ersuchte ihn selbst seine Meinung zu eröfnen. Weil er nun vom Volke, welches überzeugt war, daß er ihr Bestes in allen seinen Reden und Handlungen zur Ab¬ sicht hatte, ausserordentlich verehret wurde, so erhielt er die Erlaubniß leicht den Rednerstuhl zu besteigen, und hielt daselbst folgende Rede: Rede des Rarulus. § 28. Daß ich bis zumUebertricbcnen, o Kwiritcn, S, rx immer Freund des gemeinen Besten gewesen, ist euch allen bekannt. Wenn nun dem aber so ist, so wird es nothwendig ftyn auf meiner Seite, alle das, was ich der Republik zuträglich zu ftyn erachte, ohne Schmuck, aber offenherzig vorzutragcn; euch aber wird es anstehen, das was ich zu sagen habe, geruhig anzuhören, und darnach denn eure Rathschlage zu nehmen. Denn wenn ihr auch zehnmal hier etwas euch zuträgliches verneh¬ men könntet, so könnet ihr ja für Getös es nicht hören, und wie könnt ihr cs da in euren Nutzen verwenden? Wenn ihr aber auf das, was von dieser Stelle herab zu solches in den bürgerlichen Kriegen abgebrannt war, wieder aufbauen zu lassen, und sein Name blieb an der Spitze dieses berühmten Gebäudes stehen, (ohncrachtet sich Käsar zweymal solches herabzubringen bemühete; vergl. unten S. 49 und 220) bis solches unter 'Virellio weg- branme. lac-r. »lli. in, 72. — Weil Dio so sehr es lie¬ bet Reden einzuschalten, so hatte er hier Gelegenheit ge¬ habt noch eine vom Guimo -Honcnsio mitzutheikcn; denn aueb dieser hat bey dieser Gelegenheit im Senate gr¬ am Gabmium harangirt. wie aus dem i/ten Kapirel der Rede Llkerons pro ISAS msnilia jn ersehn; wo auch c. 2S ein lchöuer locus vom Katulo vorkommt- U. Band. E 66 DioKaßius. B. XXXVI. Hauptst.IV. N.R.E. 687 euch geredet wird, genau und fleißig Acht gebt, so und ihr gewiß etwas euch zuträgliches finden. Wenn Bürgerin, ich nun dies vorläufig erinnert, so sey das erste und vor¬ züglichste dessen, was ich zu sagen habe, dies: Ein so großes, und ausserhalb Italien zu führendes Regiment dürfe nicht einem einzigen Mann allein übertragen wer¬ den, denn dies verbieten die Gesetze, und daß cs gefähr¬ lich sey, hat uns die Erfahrung gelehrt. Fast mochte ich sagen, den Marius habe nichts anders zu dem gemacht, der er würklich war, als daß wir ihm in einer so sehr kurzen Zeit, die Führung so viel und so großer Kriege übertrugen, und ihn in so wenig Jahren sechs¬ mal hinter einander zum Bürgermeister erwählten; und auch Sylla wäre der nicht geworden der er war, wäre er nicht so viele Jahre hindurch beständiger Heer¬ führer gewesen, nachher Diktator und zulezt Bürgermei¬ ster geworden. Denn so sind alle Menschen von Natur gesinnet, jung und alt, daß sie, wenn sie die Gewalt eine lange Zeit in Händen gehabt, sich fernerhin nicht den Gesetzen ihres Vaterlandes zu unterwerfen gedenken- § 29. Und dieses sage ich nicht um der Person des Pompejus wehe zu thun, sondern weil ich überzeugt bin, daß diese, durch die Gesetze des Vaterlandes ohnehin verbotene Sache, nichts minder als zuträglich für euch sey. Wenn die Würden denen, die wir mit ihnen besten 84) Cs war zwar ein Gesetz daß niemand binnen einer Zeit von zehn Jahren, die »emliche obrigkeitliche Würde sollte wieder bekleiden können; (Livius am Ende des /ten Buchs) es gieng aber mit diesem Gesetz eben so wie mit den andern, daß es nicht gehalten wurde- Innerhalb acht Jahren, von Anno 647 bis 654 war Marius sechsmal Bürgermeister gewesen, und starb im siebenten Konsulate, welches er 668 führete. — Sylla vom ersten Konsulare des Marins, oder 647 bis 672 in welchem Jahre ihm d>e Diktatur übertragen wurde. Vergl. Plur. 8)>l!a x- 4^' Appiannm u. a. m. Korsarenkrieg. 67 den, Ehre bringen, so ist es billig, daß wir mit selbigenN.R.E. 687 alle, so Anspruch an ihnen haben, bekleiden; denn dar-Mckus um leben wir in einem Staat in welchem das VolkBurgerm. herrscht: bringen sie aber Beschwerlichkeiten, so müssen sie auch alsdenn unter alle auf gleiche Weise vertheilt werden; denn wir sind Glieder eines Körpers, die unter einander keine Vorzüge haben müssen. Befolget ihr die¬ se Maxime, so ich euch jetzt gebe, so werdet ihr das da¬ durch bewürkcn, daß sich ihrer viele, Geschäften vorzu- stehen, üben werden, und wenn dieses geschieht, so wird es euch leichter fallen, aus ihnen, ihrer Erfahrenheit im Kommandiren wegen, Subjekte auszulesen, denen ihr Sachen von Wichtigkeit anvertraucn könnt; folget ihr dieser Maxime aber nicht, so wird nothwcndigerweise immer ein großer Mangel an brauchbaren Subjekten seyn, sintemal ihr ihnen die Gelegenheit sich zu üben ent¬ zieht. Ihr hattet freylich keinen General als ihr ge¬ gen Sertorius kriegen solltet, allein aus keiner andern Ursache, als weil ihr euch vorher einerlei) Personen zu oft und zu lange hinter einander bedient hattet. Ohn- erachtct nun also in jeder andern Rücksicht Pompcjus es verdient, zum Anführer gegen die Korsaren gewahlet zu werden, so müsset doch sowohl ihr als er dieser Wahl entsagen, sintemal sie in den Gesetzen nicht gegründet, und in der Ausführung dem gemeinen Besten schädlich zu seyn, befunden worden. H ZO. Dies war cs was ich zuerst zu sagen hatte, S. is, und was mir am mehresten aufs Herz lag. Ich füge diesem das zweytc hinzu: Ihr habt so viel obrigkeitliche Aemter die ihr gesetzmäßig vergeben könnt; als z. B- 85) Er beantwortet einen Einwurf, den oben Gabinius machte, stillschweigend; und ist sehr viel rednerische Kunst m diesem Zuge, denn durch ihn weis Katulus das zu ent¬ kräften, was Gabinius vorzüglich zur Empfehlung des Pomperus gesagt hatte. 68 DioKaßius. B. XXXVI. Hauptst.IV. N-R.E,687 Bürgermeister, stellvertretende Bürgermeister und Rick- und K^jso ter, daß es euch weder nützlich noch ehrebringend Burgen», seynkann, ein solches neues Regiment mit'Uebergchung derselben einzuführcn. Denn, lieber, sagt mir doch, wes¬ wegen erwählet ihr euch alle Jahre Magistratspersonen, wenn ihr euch derselben zur Zeit der Noch nicht bedienen wollt? Etwann darum, daß sie in ihren mit Purpur bc- sezten Kleidern herum spatzieren sollen? Darum, daß sie mit den Namen der Obrigkeit geschmückt die Pflichten derselben nicht ausüben sollen? Ihr müsset euch wahr¬ haftig den Haß nicht allein dieser hier versammelten Vä¬ ter des Raths, sondern überhaupt aller derer zuziehen, die sich dem Dienst der Republik zu weihen gedenken, wenn ihr auf solche Weise die von euren Vatern ciuge- führten Gesetze aufheben, euch derer, die rechtmäßig er¬ wählt worden, nicht bedienen, und einem Privatmanne ein neues und bisher unerhörtes Regiment anvertraucn wollt. § zi. Und wenn denn nun auch äusser diesen jähr¬ lichen Obrigkeiten eine neue nöthig seyn soll, so haben wir ja auch hierinnen ein altes Vorbild in der Diktatur. Allein eben darum, weil die Macht eines Diktators ft uneingeschränkt war, so haben unsere Vorfahren selbi¬ gen, weder bey allen Gelegenheiten, noch auf eine län¬ gere Zeit denn auf sechs Monate ernannt. Wenn 86) Die wZa prserexm, so die Tracht der römischen Magistratspersonen war, und von welcher Gkravnrs Fer- rarius im zten Kap. des zweyten Buchs, seines Werke» «ls rs vekiLliz nachzulesen. 8/) ici-ar ßoyAk,« «-«VT-o« heisset er beym Dionysio ^alikarnasseo V77; w bus rrepiciis vlrimum eonllliurn, Llv. IV 56 z die lllft- chen aber warum Diktatores ernennet worden, haben Golrzrus (»r rLc/rrr^o r-er a-rr/H-rra^E p. 164) und Jensiu^. in einer eigenen Dissertation -L (so dem/i^ctt/o /rrrerar-ro, c. III, x. 9z eingedruckt worden) Korsarenkricg. 69 ihr denn nun also eines so ausserordentlichen Kommando N.R.E. 6z? bedürfet, so steht es euch srep, ohne gegen die Gesetzes ^kMus des Vaterlandes zu sündigen, und ohne die Wohlfahrt Burgerin. des gemeinen Besten ans den Augen zn setzen, entweder den Pompcjus, oder irgend einen der andern unserer Mitbürger zum Diktator zu wählen, nur daß selbigem ein so wichtiges Kommando nicht auf eine längere Zeit als die Gesetze verordnen, und nicht ausserhalb den Granzen Italiens anvertranet wird. Denn ihr wisset gar wohl, wie genau dies immer von unfern Vorfahren beobachtet worden, und daß man in der ganzen Ge¬ schichte das Beispiel nur eines einzigen Diktators hat^), welcher, und ohne daß er daselbst etwas merkwürdiges gethan haben sollte, mit der übertragenen Macht nach Sikilien gicug. Wenn nun aber Italien keines Dikta¬ tors bedarf; und ihr, gesezt daß es einen bedürfte, durch euer« Unwillen gegen den Sylla deutlich genug an- gesammelt. Hiehcr gehört auch folgende Stelle des Li¬ bero lke UI, g, t^lk gusnäo cluellum AlLuius, cii- scorciiseus ciuium crolcunr, lEr »e mrn/er, nili kenslug erenera, iclem iurls guoU cluo conkulss rens¬ ko, isgue sue iiiiilkrs cliÄU8, populi dllsFilier elko; wie¬ wohl man denn doch auch Beyspiele hat, daß einigen, wie z.B- demFuriusLamillus und Papirius Lursor sothane Gewalt auch auf das andere halbe Jahr verlängert wor¬ den ; wovon nachzusehen, was Sigonius und Pighius snu. Z64, 429, und 444 beygebrachr. 88) Nemllch Arrilius Lalariuus, von dem es in der kcpirv?»e /.rr/tr heisset: /elliliub Lslslinuz primu8 clickskor Exils lislism exercilum lluxik; es geschähe dies, als durch die Unvorsichtigkeit des Appius Llaudius Pülcher, (war Bürgermeister 504) die römische Flotte war verlohren worden; und da im Polpbio, der die Geschichte des ersten Panischen Krieges sehr ausführlich beschrieben, gar nichts von dieser Diktatur vorkommt, so wird dadurch der Aus¬ spruch des Rmulus: vortreflich bestätigt. Vergl. auch Sigonium und pighium, über ZO4, als das konsularische Jahr des Appius. 7o Dio K^ßius. B.XXXVi.Hauptst.lV. N.R.L 687 zeiget, daß ihr weder den Namen noch die Macht eines und K? mso Diktators würdet dulden wollen. Wie könnet ihrs nun Burgerm. also wohl für gut halten, ein so großes und ganz und gar neues Kommando, und das noch oben ein auf drey Jahre, fast hatte ich gesagt, über alles, was in-und ausländische Angelegenheiten begreift, irgend jemand lnrrer euch zu übertragen? Denn wie viel Trübsale aus ähnlichen Ursachen, andere Republiken betroffen, und wie oft gesetzwidrige Herrschbegicrdc unfern Staat zer¬ rüttet, und selbigem tausend liebel zugcfüget, kann doch niemand unter euch unbekannt scyn. § Z2. Und so will ich denn hievon zu reden aufhö¬ ren, (und eurer Beurtheilung irgend etwas anders zum Nachdenken vorlcgcn). Wer ist denn wohl (unter uns so einfaltig) daß er nicht wissen sollte, es sey uns weder S. 17. anständig noch zuträglich, unsere Angelegenheiten alle der Willkühr eines einzigen anzuvertrauen, und einen einzigen zum Haupt aller unserer übrigen verdienten Ma- gistratspcrsonen zu machen, gesezt auch, daß er diese Würde so sehr als irgend jemand in der Welt verdienen sollte; sintemal große Ehrenbezeugungen und übertrie¬ bene Gewalt, auch die Herzen der besten Männer ver¬ derben, und sie mit Stolz und Hochmuth erfüllen. Auch bitte ich darauf Acht zu geben, daß es unmöglich das Geschäft eines einzigen Mannes seyn kann, die Herr¬ schaft des ganzen Meeres zu übersehen, und diesen gan¬ zen Krieg, so groß wie er ist, gehörig führen zu können. Denn es wird euch obliegen, wenn ihr anders eure Pflicht gehörig in Acht nehmen wollt, den Krieg überall mit allen Korsaren, und zu gleicher Zeit zu führen, da¬ mit sie weder von ihren unbekriegten (Bundsgenoßen) Hülse bekommen, noch aber zu ihnen entfliehen und uns dadurch die Frucht des geführten Krieges vereiteln kön¬ nen. Wie wird aber nun ein einziger Mann, wenn die¬ ser das Oberkommando haben soll, dies alles zu über- Korsarenkrieg. 71 sehen vermögend seyn?Wie wird er aneinem'und dcmscl-N.E.R.687 bigcn Tage in Italien und Kilikien, in Egypten und Sy-U FHA rien, in Griechenland und in Hispanien, auf dem Joni-Vurgerm. schcn Meer und auf allen Inseln desselben, Krieg führen können? Ihr werdet also, wenn anders dieser Krieg von einigem Nutzen scyn soll, euch zur Führung desselben, eben so wohl verschiedener Feldherren bedienen müssen, als ihr mehr denn einen Soldaten gebraucht. § zz. Wollte nun aber jemand hierauf crwiedern: daß wenn man einem einzigen das Oberkommando an- vertrauere, so sei) man damit nicht gcwittct ihn vieler Officiere zu berauben, die unter seiner Anführung sowohl zu Wasser als Lande dienen sollten: (Will man, sage ich, dieses cinwcndcn, so frage ich:) Sollte denn das, was ich euch vorschlug, nicht zehnmal gerechter und nützlicher seyn? denn was hindert es denn diesen, die ihr doch ein¬ mal als Unterbefehlshabcr gebrauchen wollt ^), nicht lieber gleich ein volles Kommando zu übertragen? Auf solche Weise werden sie nicht allein den Krieg vorsichtiger führen, indem einem jeden sein eigenes beschiedcnes Theii übertragen, und ihm dadurch die Gelegenheit benommen worden, die von ihm begangene Fahrlaßigkeit durch den Vorwand des beobachteten Kommando zu beschönigen: Ihr werdet auch dadurch, wenn ein jeder für sich selbst 8y) Dio verstand die Kunst einen hübschen griechischen Etil zu schreiben; uns eine Geschichte angenehm, unter¬ haltend, und wie ich glaube, pragmatisch zu erzählen; sehr hübsche Orationen ss moclum 'I liuc^cliöis zu machen, aber zum Soldaten war er verdorben: dies zeiget das hirnlose Raisonncment deutlich genug, so er hier dem Ka¬ rnlus in Mund legt, so wie solches an andern Orten sei¬ ne Beschreibungen von Schlachten erweisen, von denen Rasaubonus (ckcüc. l, iiü s) richtig sagt: llchui- oder Untcrbcfchls- haber, voin ganzen Volk mit völligem Kommando, oder aber von einem einzigen, fast hatte ich gesagt, als seine Bediente, sollen ausgcschickt werden. Daß nun aber was ich euch vorgetragcn, nicht allein unsern Gesetzen, sondern auch dem jezt von nns zu führenden Kriege selbst angemcßner sey, wird, wie ich hoffe, jeder von euch ein¬ gestehen. Äusser diesem aber, seht ihr es selbst ein, was es auf sich habe, unter dem Vorwande gegen die Korsa¬ ren Kriege zu führen, alle eure übrige obrigkeitlichen Stellen aufzuhcben, und wahrend dieser Zeit weder in Italien, noch in den untergeordneten Provinzen?') st- 92) Hier ist eine Lücke im Dio, die aber nicht sonders sich beträchtlich scyn kann, und die ich durch das in Klani- mern eingeschlosseue zu ergänzen versucht. Ich setze d>e Worte des Xiphilinus her, dem ich vorzüglich gefolgt Dill - -ruvo; ärLv sv, -r-s-r/r-« os« e„ oe nokkosr x-N i-ors Hukes Lkäov n-LoL «l,'L^L,07-e§><2 Lr^ys-e-rs; 0 0/2^04 , a-esr-e? «vo rsvor, Le. 8 7-L- 0 7-At, ve x-i-f 7^; e; i'kT'^arrroS'ivs 5^^ Korsarenkrieg» 7 z mand zu haben, der bcy einem plötzlich sich ereignenden MR.E. 687 Unfall sich an der Spitze unserer Armeen zu stellen über-^ amms nehmen könne. Denn wenn mm diesem Manne, den: Burgerin, ihr ein so großes Kommando zu übertragen im Begriff seyd, wenn nun diesem Manne, wie denn solches in Schlachten, und sonderlich in Seeschlachten gar leicht geschehen kann, irgend etwas menschliches begegnen, und er seines Lebens verlustig gehen sollte, durch wen werdet ihr alsdcmr zur Zeit der dringenden Noch seinen Plaz wohl ersetzen? — Ende der Rede des Rarulus. § Z4- Bis hieher hatte das Volk den Katulus, weil es selbigen ausserordentlich hoch schazte, geduldiglich ange- hört; allein bey dieser lezrern Frage wurde seine Rede plötzlich durch ein cmmüthiges Durch Dich! wel¬ ches auf einmal von aller Lippen erschallete, unterbro¬ chen. Das Getümmel wurde darauf so groß, daß Ka¬ tulus stillschweigcn muste. Das Volk hies den Vor¬ schlag des Gabinius gut, und Pompejus bekam das Oberkommando über das Meer, über alle Inseln, und über die Küsten bis auf vierhundert Stadien, oder drey Tagereisen weit. Er wurde zu gleicher Zeit zum Pro- Pompejus konsul von Italien auf drey Jahre lang ernannt, man L-ro ry? L,« diese vierhundert Stadien aber machen entweder örcy Tagereisen, (so drucken das dem Pompejo übertragene Kommando Plm. p. 6z r und Appian. civ. I. p. 2;; aus,) oder aber fünfzig römi¬ sche Meilen, welches Maasstabes sich DeUej. II, zi be¬ dienet; es sind etwas über zwölf deutsche Meilen, und der Tagcmarsch einer Armee (denn diesen, und nicht ekwann was ein geübter Fußgänger in einem Tage zurücklegen kann, muß man hier zum Maasstabe nehmen) kann wohl auf nicht mehr als höchstens vier deutsche Meilen berech¬ net werden. 74 DioKaßius. B-XXXVl.Hauptst.lv. NA.§.6?7 bestimmte ihm flinfzehn Lieutenants -"), und so viel und K.^Piso Geld und Mannschaft, als er nur selbst ver- Burgerm. langen würde. Der Senat hies endlich dies, und ver¬ schiedenes anderes, was zur Beförderung desselben ge- S. ir. reichte, gegen seinen Willen gut, und dies um desto mehr, weil es das Volk dem ptso sehr übel genom¬ men, welcher sich, «als Gouverneur des Narbonensi- schen Galliens, gegen die Rekrutenauöhebung gesezt, welche einige der Officiere des PompejuS in seiner Pro¬ vinz übernehmen wollen; und es würde selbigen also- fort seines Gouvernements beraubt haben, dafern nicht Pompejus selbst sein Vorbitter geworden wäre. Nach¬ dem dieser sich nun so, wie inan es von seinem hohe» Geist erwarten konnte, und wie solches die Wichtigkeit der Sache auch würklich erforderte, zugerüstet hatte, so beschiffete er das ganze Meer, so weit und breit als sel¬ biges die Korsaren beunruhigten, und war so glücklich/ 91) Ich wählte dieses Wort für das lateinische^^ weil es dem Griechischen so ich bis jezt immer wörtlich durch Unrerbefchlshaber übersezt, sehr entspre¬ chend ist. Fünfzehn solcher Lieutenants hatte nun dasDost dem Pompcjo bewilliget, Plurarch Pomp. p. 6za, allem er hat sich an diese Anzahl nicht gebunden, sondern sim fünf und zwanzig Legatorum bedient- App. blirbr- p- 2Z0. Und indem nun diese überall im mittelländischen Mer herumkreuzten, begab sich Pompejus selbst nach Kilikim, (Flor. III, 6) als den Hauptsitz der Kaperey, und das M gier der damaligen Zeit, welche Provinz er in einer Zen von neun und vierzig Tagen, von seiner Abreise vonBruo- dusium anzurechnen, eroberte, und den Römern unrcr- than machte. Diese bestimmte Zahl von 49 Tagen hm Rikers pro leg. Kisn. c. I2. Vierzig Tage, hat FloriM 1. c. und drey Monat Plurarch p. 6zz. Es wird wol) bey dieser Differenz alles darauf ankommen, von tveM Zeit an man die cvnleetionern belli rechnen will; denn sicherlich konnte dieser Krieg , der als so weit ausgebE beschrieben wird, mit der Konquetirung Kilikiens iE als völlig abgemacht angesehen werden. Korsarenkrieg. 75 den großesten Thcil desselben, noch in eben dem IahreN-R. E sz? von ihnen zu säubern^); denn er hatte sich nicht allein^ eine so große Zurüstung zu Wasser und zu Lande ver-Bürgerin, anstaltet, daß er so wohl hier als dort unwiderstehlich 92) Man stehet aus dieser Stelle, daß Dio kein so ganz genauer Annalenschreiber ist, daß er sich nicht dann und wann die Freiheit genommen haben sollte, kleine Ueber- sprünge von dem einem in das andere Jahr zu machen; (welches zur Bestätigung dessen dient, was ich von der Oekonomie dieses Buchs, Not- 3, 6, und 56 erinnert) denn alles, was in diesem Kapitel erzählet wird, kann un¬ möglich im angegebnen Jahre 687 geschehen seyn- r--n- lam bellum kvrnpeius extrem» Kieme »ppsrsuir, ineunte vere lulcexir, merk'» seli»rs conlscic, sagt Dakero vro l-Z. e. i2, so daß freylich der Korsarenkrieg inner¬ halb eines Jahres geendiget worden, (Vn» lex, VUU8 vir, noz ills mikeria »c turpituclins liberauic. c. 19) allein nicht unter dem angegebenen Konsulate des Akilius und Piso, sondern erst im folgenden, als Tullius und Aemilius Lepidus Bürgermeister waren. Ja der Krieg ist nicht einmal 687 recht angefangen worden; denn wie hatte sich sonst Piso, der Bürgermeister dieses Jahres, als Gouverneur von Gallia Narbonensis, gegen die Re- krutcnaushebung der Pompejanischcn Ossciere, in seiner Provinz setzen können? wie doch hier mit ausdrücklichen Worten gesagt wird. — Es scheint daß das hier ange¬ führte Gesetz vom Gabinius, im Decembermond des 897 sten Jahrs im Vorschlag gebracht wurde; Piso gab nun das Konsulat am lezten Tage des nemlichen Monats ab, (leset Dalcsium über Dious Fragm. LXX) und über¬ nahm gleich drauf das Gouvernement des Narbonensischen Galliens; das Frühjahr dieses, als des 688sten Jahres, wendete Psmpcjns auf Kriegszurüstungen an; (und hier war cs, wo ihm Piso das Rekrutenausheben in seiner Provinz untersagen wollte,) schiffete sich etwann im May- mond zu Brundusium ein, und ungefehr im Anfänge des August des nemlichen Jahres muß man sich die Konketi- rung von Killkicn als beendiget verstellen, und um eben diese zeit muß nun das Manilische Gesetz treffen, von dem sogleich weiter unten gehandelt werden wird. Vergl- 76 DloKaßius. B. XXXVI. Haupkst.iv. N R.E. 687war ^), sondern er nahm auch die, so sich ihm erga- und ^N^ben, mit so vieler Leutseligkeit auf, daß er nicht wem- Burgerm. ger durch Gelindigkeit denn durch Strenge bezwang. Denn die durch seine Starke geschlagenen, waren nach¬ her, wenn sie seine Gelindigkeit erfahren hatten, am aller bereitwilligsten Unterthemen der Römer Zu seyn. Denn er half ihnen sowohl mit Rath und Thak, so gut er nur immer wüste und konnte, als auch vorzüg¬ lich dadurch, daß er ihnen Aecker, so unbearbeitet la¬ gen, zu bauen, und Städte, so von ihren Einwohnern entblößet waren, zu bewohnen übergab ^); damit sie nemlich der Mangel nicht wiederum zur Nothwendig- keit, Bubenstücke auszuüben, verleiten möchte. Von diesen so gebesserten Seeräubern wurden damals ver¬ schiedene Städte, und unter andern das nach seinem Stifter also genennete Pompejopo'is bevölkert; welches eine sonst unter dem Namen Soli bekannte, vom König Tigranes verwüstete Stadt des am Meere liegenden Kilikiens ist ^). 9z) 270 Schiffe: 120,000 Mann Infanterie, 40^ Mann Kavallerie. Appian. p. Z92. 94) lEulML bellum coullcsrer, relirjuisn prgeclo- uum, eomrsäras in vibiku8 remoco^us 3 mari loco, i" Leik» iecls eonlliruik. "Vel!, ll. Z2. Von diesen Städten nennet Appian. p. 2;7 Malluni, Adana, Epiphania (i» Kilikia aspsra) und Dyme in Achaja, von welcher lezter» auch Srrabo E. 665 zu lesen. 95) Bestehe— äusser Plurarch p. 6zz und AsspM"' p. 2zi —- Srrabo p. 665 und 671. Neue Gesetze zu Rom. 77 Fünftes Hauptstück. Neue Gesetze zu Rom. — Manilisches Gesetz, wodurch und K. Also Pompcjo die Fortsetzung des Krieges gegen den urgerm. Mithradat aufgetragcn wird. § Z5- Dies war es, was unter dem Konsulate des Aki-Kaipurnt- lius und des Piso geschähe ^°). Unter der Regierung eben derselben, wurde auch ein Gesetz gegeben, vermöge dessen diejenigen, so man überführen konnte, sich in ein obrigkeitliches Amt durch Bestechungen haben eindrin- gen zu wollen, nicht allein für unfähig, irgend eine Rathsherrnstelle zu bekleiden, erklärt, sondern auch noch oben ein zu einer ansehnlichen Geldbuße ver¬ dammt wurden H. Denn nachdem dem Zunftmei- 96) Daß nicht dies alles unter dem Konsulate des Aki- lius und Piso geschehen, und auch nicht geschehen können, habe ich schon in der 92sten Note bemerkt, die ich nachzu¬ sehen bitte. 97) Vom Bürgermeister dieses Jahres, K. Ralpurmus Piso, ist es gewöhnlich unter dem Namen lex bekannt. Askonius Pedianus in den Noten über Kike« rons Rede M-o schreibt p. 961: I.ex lrsec Osl- purnis cis smbiru ersr. luwrsc esm sine biennium L. k'r/ö Lonkul, in gns prsecer süss poensi-urc«- »lsrr« guogue erst sclieKs. — Von diesem Gesetze lese man —- äusser des gelehrten Erzbischoffs von Tarragona, Antonius Augustinus Buch cls legibus linmsnorum, (es steht im zweytcn Bande des Gravi- schcn Thesauri,) noch Sirmondum, über die Dtelle des Sidonius Appollinaris, wo er sagt: (I nuno ec logiouz mo inreirogsrum senstu mono. Tie steht im dritten Brief des crjkcn Buchs. — Unter dem Konsulate des Kikero kam noch eine neue lex auf, ((.rrrro in Vsrin. 1;. gexr. 64) die auf das crimen Syndikus, äusser den in der lege Olpurnis verordneten Strafen^ noch ein zehnjähriges EMium legte, wie Dio p- 4Z erzählet; ein Gesetz, welches den ersten Grund zur 78 Dio Kaßius. B. XXXVI. Hauptst.V. N.R.T. 687 stemmte sein altes Ansehen wieder hergestellet^) worden und K?Psso^^^ und sich viele von denjenigen, so die Censoren Burgem. ehemals aus dem RathSherrnkollegio gestoßen, wieder in selbiges ausgenommen zu werden bemüheten, so entstanden Partheyen und Aufruhr über die Vergebung fast einer jeden obrigkeitlichen Würde. Es wurde aber dieses Gesetz von den Bürgermeistern nicht darum ge¬ geben, weil sie Abscheu an der Sache selbst gehabt hät¬ ten — vielmehr waren sie selbst nicht anders denn durch Bestechung zu dieser Würde gekommen; und piso, der dieser Sache wegen war angeklagt worden, hakte kaum durch die Vermittelung eines und des andern, mit genauer Noth, daß man ihm nicht den Proceß machte, verhüten können — sondern sie wurden selbi¬ ges zu rhun, vom übrigen Rathskollegio genöthigt. Die Ursache dazu war, weil der Zunftmeister Rajus RornelLus sich bemühete, sie (da sie der Bestechung katilinarischen Rebellion legte, wie wir daselbst hören werden. 98) Splla hatte v. c. 67; den Zunftmeistern alles Ansehen geraubt, und ihnen nichts, denn das Ws nE ceäenkli gelassen- — R-äsar cle bell. civ. r, 5, 7. Veiles II, zo — und Pompcjus, in seinem A. 684 geführten Konsulate, hatte selbigen (und also nur erst vor drey Jahren) ihr altes Ansehen wieder gegeben. — Appi-un clie. l, p. 41g und ll, ?. 445 plurarch Pomp. p. 6;°' Salluft. Oriliu. c.^Z9. Askomus Pedianus in tlininnil"' nem c. z. — Er beklagte nachher selbiges gcthan zu ha- ben, (so wie viele seiner glanzenden Handlungen mehr, z. B. die Verabschiedung der Armee bey der Zurückkunst aus dem Mithradatischen Kriege, -nün x. Z9) da d>e Zunftmeister dies ihnen von ihm wieder hergestcllere An¬ sehen gegen ihn selbst anwendeten; und der Zunftiueisltt' K- Lurio, des bürgerlichen Krieges t'sx und rud» wurde: x«, ; sind Worte des Appiqnus am angeführte" Orte. Neue Gesetze zu Rom. 79 überwiesen worden waren mit fürchterlich harten N-N.E. 6^7 Strafen zu belegen, die auch vom Volke gut geheissenIH'A wurden. Allein dagegen sežete sich der Rach, aus Burgerin. Ursachen, weil übertrieben scharfe Strafen zwar wohl eine gewisse Schreckkraft hätten, aber eben deswegen, S. is. weil sie gar zu schrecklich waren, verursachen würden, daß niemand leichtlich die Schuldigen weder angeben noch richten würde wollen; da im Gegentheil mäßige Strafen weder Angeber noch Richter abfchrecken wür¬ den ; und dies war die Urfach, warum das Kollegium, nachdem es auf solche Weise das von den Zunftmeistern in Vorschlag gebrachte Gesetz gemäßigct, den Bürger¬ meistern selbiges herauszugeben anbefohl. § Z6. Es geschähe zwar dies um eine Zeit, da der Reichs-Äomelische- tag schon ausgeschrieben war, und es durfte also das^setz- Gesetz nicht eher, als wenn der Reichstag würklich sei¬ nen Anfang genommen, publiciret werden; weil aber die Kandidaten in dieser Zwischenzeit so viel böse Stü¬ cke verübten, daß auch so gar Mordthaten geschahen, so wurde das Gesetz gut geheissen, noch vor dem An¬ fänge des Reichstages publicirt, und den Bürgermei¬ stern (zur Sicherheit) eine Wache zugegeben. Cor¬ nelius welcher (die Milderung seines von ihm in Vor- 99) Ich habe dies «»E nicht mit Xylandern auf alle smbikus conuicws, sondern auf die beyden Bürgermeister gezogen; sintemal ja Dio nur so eben im vorigen erzählt, sie hätten ihre Würde selbst durch Bestechung erhalten, und Piso wäre mit genauer Noch, dem Proceß den man ihm hatte machen wollen, entgangen. Dies kann wohl rem anderer denn der Proceß des Zunftmeister Kornelius seyn. Daß aber Piso in seinem Amte blieb, geschähe dar¬ um, weil man geschehene Dinge nicht ungeschehen machen E'" äh'Nch Räsonnement Rasars finden wir 82 DioKaßl'us. B. XXXVI. Harrptst.v. N-R. E./87 schlag gebrachten Gesetzes) übel nahm, brachte nun ein un'd K^Pieo anderes aufs Tapet, wodurch den Rathsherren unter- Burgerm. sagt wurde, weder demjenigen eine obrigkeitliche Würde zu verleihen, der um selbige auf eine gesetzwidrige Wei- se anhalten würde, noch in irgend etwas, so vor das Forum des Volkes gehörete, sich einzumischen ' Dies war zwar in Wahrheit ein schon in uralten Zei¬ ten gegebenes Gesetz '°'), weil es aber niemals war m 'Ausübung gebracht worden, so verursachte (die Her- vorsuchung desselben) der sich viel aus dem Rathskolle- gio, und vorzüglich (der Bürgermeister) piss selbst wldersezken, einen so großen Tumult, daß das (zusam- mengclaufene) Volk die Fasces desselben zerbrach 100) Ut/ 'r-or; 7-zvr ZtZovos), (oder wohl bester wie Turncbus zu lesen bestrhl,) — diese Worte, glaube ich, bedeuten das, was meine Übersetzung besagt; ich habe sic aber griechisch be¬ setzen wollen, weil ich den Sinn derselben selbst nicht ver¬ stehe. Ihre Schwürigkeit kommt bey mir vermutlich nur daher, weil ich die Antiquitäten der Jurisprudenz nicht gut im Kopf, und kein einziges Buch, — denn meine ganze Bibliothek hier in Glenbska, besteht aus sechszehn Stück Bücher», — zum Nachschlagen habe, auch bey meinen Cxcerpten, so ich mir gemacht, auf Antiquitäten der Ju¬ risprudenz niemals Rücksicht genommen. — Noch schrel- be ich die Stelle des Askonius Pedmnus ab, so FabrizM in seinen Noten cikirt: kromulgsuir Cornelius ieZew, qua suckorimrsm l'snsku» minuedsnr, »e 4-«rr, niü pct xopulum, quoll siuiquo quoque >urs ersr czuram; nemlich im Gesetz der zwölf Tafeln, Wit Antonius Augustinus l. L. p. 1194 vcrmuthet. . 101) So werden in einem andern Tumulte A. 695- der Bürgermeister Bibulus Kasars legem sgrsnam incyt paßiren lassen will, seine Fasces zerbrochen, (insts p. 6st und ein Korb voll Mist auf den Kopf des Bürgermeister gegossen; plurarch Pomp. p. 644) und in dein Tuniu-tc- de'n das Jahr darauf die Parthey des damaligen Zwstt' meister Rlodius erregte, wurden die Fasces des Kon!"' 8i Gabinius zerbrochen, (insi-s p. 78) und die Liktoren ge» schlagen und verwundet. Rikers poli reäitum in lenska c. z. und sä Hmrires c 6. — Der Iocu8 xsrsllelus die» ftn Auflauf betreffend, findet sich beym Askonis: InäiZns esm Lornelii rvAsrionsm rulersnk poreniillimi ex fena- roiibus guigue, goorum gisris msgnopere minusbsrur. Irsgus ?. 8ernilius 61obulu8, kribunus plebis, inuenrus eesr, gui I-ucio 6ornelio obliltersr. 18 vbi le^is kerenäss äies venic, er pissco, lubiicienrs siribs, verbs le^is reci- tsee populo cnopir, er siribsm kubiicere, er prseconem pronunrisrs priflus non elf. Ium Oorneliu8 ipke coäi- cem lecirsuir. ()uoä cum impeobe fleri L. Pilo donsiil vebsmenrer guerererur, rolligue es re rribunirism inrer- celflonem äicerer, grsoi conuicio » ziopulo exceprus eli. Lc guum >IIe eos gni tibi inrenrsksni msnu8 prenäi s li- 6ore iulflfler, /riiKr »Är /ir/ce/ cmrKr, Is^iässgue etism ex vlrims concione in conlulem isöti, guo rumulru Lor» neliu8 perrurbsru5 concilium äirnisir. 102) Dies ist eine herrliche Stelle zu beweisen, daß die Zunftmeister nicht so schlimm waren, als die übrigen Mit» glicder des Raths selbige auszugeben pflegten. -—Rikers in Vsrin. 7 kennet sogar — und daß sie gewöhnlich nur die Rechte der Plebejer, gegen die Ein¬ griffe der Patrizier, die gar zu gern eine Aristokratie ge¬ habt hatten, zu beschützen suchten. Wie sehr schrankt Kornelius sein, in den urältesten römischen Reckten ge¬ gründetes Gesetz ein; und wie vortheilhaft ist den Patri¬ ziern die Klausel so er anhängt, so bald als er nur steheft m «?'^versuckte Neuerung gar zu großen Lärmen uns Aufstand verursacht. II. Band- A Neue Gesetze zu Rom. md er würde (ohne Zweifel) zerrisien worden sel>n,N.R.C.68?> wenn nicht Kornelius (selbst) da er diese Wuth sahe,-^ die Versammlung, ehe noch etwas beschlossen werden Burgerm- konnte, hatte aus einander gehen lassen; und nachher sezte er (bey der Promulgation desselben) ausdrücklich hinzu: daß die Rathsherren vorher ein Senatuskon- sultum darüber machen, und daß das Volk nachher durchaus verbunden seyn sollte, solch ein Senatuskon- sultum gut zu heissen'°"). 82 Dio Kaßius. V.XXXVI. Hauptst.v. N.R.S,6z7 § Z?. «ich K-^Piso ^ud so wurde denn dieses Gesetz und auch folgendes Burgcrm. durchgesezt. Die Richter hatten alle'°') die Gesetze, desselben dch nach denen sie Recht sprechen würden, in eigene Sainm- Richker be-lungen gebracht und herausgegeben. Diese Samm- peffend- langen waren aber nicht vollständig, sic bestimmten nicht alle Falle, so in den Gerichtsstuben vorzukommen pflegten; auch war solches kein überall angenommenes und beständiges Gesetz, nach welchem sie sich nothge- drungen in allen und jeden Fallen hatten richten müs¬ sen, sondern sie nahmen sich die Freyheit selbiges oft und viel zu verändern, und pflegten, wie es denn so zu gehen pflegt, sehr viel Ausnahmen in ihm, diesem zur Gunst, und jenem zum Schaden zu machen. Da brachte nun dieser Kornelius ein neues Gesetz in Vor¬ schlag : es sollten die Richter sogleich beym Antritt ihres Amtes, die Gesetze, nach denen sie Recht sprechen wollten, bestimmen, und gehalten seyn, sich nachmals nie der mindesten Abweichung von selbigen zu erlau¬ ben — Das römische Volk war damals dm Gelderprcstungen so sehr abgeneigt, daß eö nicht allein diejenigen, so dieses Lasters überwiesen wurden, bcstra- fete, sondern auch noch oben ein, die Angeber derselben ivz) Richtig: Alle! Nicht allein der ksineror vrlw'^ (Stadtrichter) sondern auch der perezrinus. Nergl. E- ilttm in 1 lleoplnln p. 12 und Gronov über Kikerons sten Brief, des izten Buchs seiner vermischten Briese sröci. des Herrn Albenrandi 61sie Note »ä mmum 6M in den Ozsschs 1'. II, p. 164 — Von dieses Gesetz Heist es beym Askonio: /Aism lezem cleincle Lor neliuz, erii nemo repuznsre riukus est, mulris »men gu viris ruUk, vr yrserores ex ecliÄis luis perperuis ins äi^e reiir <)use res rum zrsli^m »mbiriolis praerorikus, rsris ius ciicers solebsnr, luliulic, — Wiederum ein M vernünftiges und billiges Gesetz, welches man als cinM neuen Beleg zu dem ansehen kann, was ich schon in vorigen Rote vom Beträgen der Zunftmeister beygebrE Neue Gesetze zu Rom. 8 z mit Ehrenstellen überhäufte. Markus Rotta hatte N.R.C. sz? seinen Rentmeister Publius Oppius (weil er ihn in ^-üus Verdacht hatte, nicht allein daß er Geld gepreßt, son-Bürger»,, dern auch, daß er ihm nach dem Leben trachtete) ver-^M^ abschiedet; machte sich aber nachher eben dieser Ver-und Karbo, brechen (bey der prokonsularischen) Verwaltung von Bithynien schuldig, und wurde deswegen vom Rajus Rarbo angeklagt, den das Volk dieser Anklage we¬ gen, unerachtet er nicht lange vorher Zunftmeister gewesen, mit den Ehrenzeichen der burgermeisterlichen Würde bekleidete '°*). —- Nachher erhielt dieser Rar- bo die Verwaltung von Bithynien selbst, und da er sich eben dieses Verbrechens schuldig machte, weswe¬ gen Kokta war ehemals angeklagt worden, so übte der Sohn dieses leztern an ihm das Recht der Wiederver¬ geltung aus, und er wurde jetzund eben so vom Sohne verklagt, als er ehemals den Vater angeklagt hatte. Denn es ist nemlich viel leichter andere zu bestrafen, G» rs- als sich selbst dessen, was unsere Pflicht mit sich bringt, zu erinnern. Das, was wir an andern strafwürdig finden, thun wir oft selbst mit dem größesten Vergnü¬ gen : und niemand darf glauben daß derjenige, der die Laster verklagt, nun darum die Laster auch haße. 104) Ihm den leeren Titel und Rang eines Bürgermei¬ sters gab, ohne zu gleicher Zeit das Ansehen und die Ge¬ walt desselben zu verleihen; dies bedeuten die immer, und Fabrizios irret, wenn er diese Mode zuerst vom Augustus cingcführt zu seyn glaubt» Ware Rarbs «in wahrer Konsul gewesen, so mästen wir ihn in dm Jahrbüchern dieser Zeit doch durchaus finden; allein hier ist kein Karbo zu hören noch zu sehn; da im Gegentheil der von ihm angeklagte Rorra, sehr wohl A> 680 als Bür¬ germeister, und das Jahr darauf als Prokonsul von Bi¬ thynien vorkommt—Wir können aus dieser Stelle schlies¬ sen, daß das vom Karbo verwaltete Zunftmeistcramt, in bas Jahr 686, und die Anklage des Konsul Kotta, m 6L7 fallt. 84 Dio Kaßius. B. XXXVI. HaupA V. N.R.E./87 - Z8. «nd K^Piso Damals war Lukius Lukullus Stadtrichter, Burgerin, und als ihm nachher die Verwaltung von Sardinien ^nes'gewis-übertragen werden sollte, so wollte er selbige aus Haß ftu L. Lukul-gegen ein Amt nicht annehmen, welches die wenigsten zum Besten des ihnen untergeordneten Volks zu ver¬ walten pflegten. — Er selbst hatte, wie sanftmüthig er sey ff), durch überzeugende Bcyspiele gewiesen; denn als der (Bürgermeister) Akilius seinen Stuhl, auf dem er das Recht zu sprechen pflegte, zu Zerbrechen besohlen, (weil nemlich Lukullus, als der Bürgermei¬ ster vorbey gieng, vor ihm nicht aufgestanden war,) lies er sich dadurch ganz und gar nicht zum Zorn rei¬ zen, sondern sprach das Recht nachher stehend, und (hatte das Vergnügen zu sehen, daß seine Mitkollegen) aus Achtung sür ihn, nachher gleichfalls stehend das Recht sprachen, ff) Daß dieser hier erwahnete Lukius Lukullus nicht der berühmte Römer dieses Namens seyn kann, ist wohl offenbar, und braucht man deswegen nicht mit Gosey zu lesen. Wenn aber Dio sein Betragen gegen A- kilius als etwas sehr sanftmüthiges lobet, so hat er viel¬ leicht mehr Rücksicht auf die Zeiten, in denen er schrieb, als auf die» in welchen Lukullus lebte, genommen.—Dec Bürgermeister Servilius gieng eiusmals über das Forum, als gerade Recht über jemand gesprochen werden soM> Er blieb stehen, und sagte zu den Richtern: llunc ego, w- 6) Ich nenne diesen Zunftmeister Manilius, weil er uns unter diesem Namen aus der Rede x»-» Ze^e ma-Ms bekannt ist, die mit unter den leleLlis orscicmibus Rike- rons zu stehen pflegt; sonst Heist er hier in den Kodizibus und in den mehresten lateinischen Von dem ersten Gesetze, dessen hier Dio erwähnet, finde ich folgende Stelle beym Askonio peviano, (über die Rede Mi/occe c. VIII, 825) Lo remxoce cum (In. lVIsnlius kribunus plebir kubuixus iibsrrinorum ec lsruorum manu xeräiciikimgm ledern kerrec, vr liberttnis in omnibus rribu- bus sulkcagium efler, iclgus per kurnulcum szersc, sc cli- vnm (Ispilolinum obliclerec, clikcuflersl perruxerslgue coerum Oomicius, irg vr mulci blsnlisnorum incerkicerecc- rur, guo flcLko ec xlekem inkmsm oflenclsrsr, er lena- rus m3Ansm Amcism iniersc. Eben dieser Auktor erzählt uns in den Anmerkungen über die Rede x»-o Oo^»r/ro p. 9)8, daß Manilius nachher, da der Senat sein Gesetz verdammt, auch auf die Bestätigung desselben beym Volke nicht gedrungen- — Bekannter ist das andere, von ihm wurklich durchgefochtene Gesetz, welches Dio weiter unten erwähnet, und wodurch dem Pompejo dre Fortsetzung des Mithradatischen Krieges übertragen wurde, denn dies U> das Gesetz, zu dessen Anempfehlung Rikero die berühm¬ te Rede o Z^c übiM« hielt. Dellej. II, zz erwähnt 86 Dio Kaßiuö. B.XXXVl. Hauptst.V. N.R.L. 687 durch. Roskius, dessen Gesetz den Rittern einen und und von den übrigen genau unterschiedenen Burgerin. Sitz im Theater anwies, erhielt mit dem seinigen einen allgemeinen Beyfall, aber Mamlius wäre bald gar¬ wird ver- st >5 für seines bezahlt worden. Er hatte am Abend werfen. des lezten IahrötageS, durch einige des Volks, die er auf seine Seite gebracht, den Freygelassenen im Vo- tiren eben das Recht, so die römischen Bürger hatten, zusprechen lassen. Als nun dieses das Rathökollegium sogleich am kommenden Morgen, und also am ersten Tage des neuen Jahres erfuhr, so wurde dieses Gesetz nicht allein durch die neu erwahleten Bürgermeister, N R I. sg« den Lukms Tullius und Aemilms Lepidus alse- AenNi. Lepi' fort kaßiret; sondern Maniliuö gerieth auch, sintemal dus Burger-daö Volk solches schrecklich übel genommen hatte, dar- ^karer, über so sehr in Furcht, daß er sich erstlich bemühete, selbiges auf den Rraßus und einige andere (der ange¬ sehensten Männer der Republik) zu schieben ; und als ihm das Vorgeben von niemand geglaubt wurde, host- ManMu" rote er dem Pompejus. (Denn weil er sähe) in wel- em mrdrrss ches Ansehn sich Gabinius (durch das von ihm vor- bri^^^ geschlagene Gesetz bey diesem mächtigen Römer) gestzt hatte '°^); so brachte er nun ein anderes in Vorschlag, diesen Mamlius, und macht ein sehr schlechtes Bild von ihm; er nennt ihn lsrnxsr renslem or alisnae miniltruw ^0t6HU36. io?) Gabinius hatte sich also durch das von ihm lit Vorschlag gebrachte Gesetz demPompejo empfohlen! Du» ist ein neuer Beleg zu meiner, in der Note i) geäußerten Vermuthung, daß Pompejus es dem Gabinio nicht unter den Fuß gegeben, ihn als Feldherrn gegen die Korsaren in Vorschlag zu bringen, sondern daß Gabinius solast» aus freyen Stücken, und aus Begierde sich bey Ponipst" einzuschmeicheln, gethan; denn hier ist Mamlius, welche da er sieht, daß feinem Kollegen das Stückgen so gut E glückt, selbiges nachmachen will; aber er ward dadurch der bedeutende Mann doch nicht, der Gabinius wach Neue Gesetze zu Ron^ 87 welches dem Pompejus die Fortsetzung des Krieges ge-N.R-C.688 gen Michradac und Tigranes, und zugleich das Gouvernement von Vich^nieir und ^xilkkien üher-dus Burgcr- trug '°°). "'b-irer. § 4o. Nun fand zwar dieses Gesetz, so bald als es war Wie dies in Vorschlag gebracht worden, sehr viel Widerspruch von Seiten der Patrizier, denen dabey eins und das andere, vorzüglich aber das verdroö, daß auf solche Weise Markaus und Akilius ihr Gouvernement, noch ehe die Zeit desselben verflossen war, niederlegen mü¬ ssen; allein das Volk, (unerachtet selbiges nur kurz vorher, auf die vom Lukull erhaltene Nachricht, daß er den Feiird völlig bezwungen, Gesandte abgeschickt, die in der neuacquirirten Provinz die nöthigen Anord¬ nungen machen sollten,) fand dennoch für gut, selbi¬ ges, zumal da es vom Naisar und vom Markus Rikers sehr dazu überredet war, gut zu heissen. Bey- denn es fehlete ihm an Gabun! Kopf, und am untcrneh wenden Geist dieses Römers. rc>8) Kilikien, zur Belohnung, dast er den Korsaren selbiges entrissen; (vr s Lrunäulio prokeciuz elk, vnäs- guingusL;elimu äis rorsm sä Imperium populi Itomsni Li- llclsm säiunxlc. Lik. p--. teZe E». c. 12) und Bithynien, weil selbiges mit dem Ponto granzete; (daher auch nach¬ her der Pontus eine der Präfektur Bithynien untergeord¬ nete Provinz war, vcrgl. insss p. 206 und 52z) daß er also aus selbiger Provinz, ohne Widersetzlichkeiten von Seiten des Gouverneurs derselben zu befürchten, (so wie ihm etwa Piso bey der Rekrutenaushebuug in Gallien hin¬ derlich gewesen war,) alle Verstärkungen an Proviant und Volk ziehen konnte, so der bevorstehende Krieg erfordern wurde Man merke sich hier aber daß Kilikien unter dem INarkius Rex, Bithynien aber unter M' Akilius Gkabrio stand. Durch dies Gesetz wurde nun also Pompejo, dem das Gabinische Gesetz schon eine so große Gewalt gege¬ ben, fast das ganze römische Reich unterworfen. Leset r-mrarch. p. 6z-p, und Appian. Mrluiä. x. 2Z8- 88 DioKaßiuS. B. XXXVI. Hauptst.V. N.R.E.687de Manner standen dem Manilius bey, nicht, als hät- Amn!!'Lcpi- das von ihm in Vorschlag gebrachte Gesetz der dus Burger-Republik für zuträglich gehalten, und auch nicht aus Partheylichkeit für Pompejus ; sondern, da sie doch ohnehin einmal sahen daß das Gesetz durchdringen würde, (sie möchten sich nun auch noch so sehr, als sie nur wollten '°*), dagegen setzen, so hatte jeder von bey- den seine besondre Absicht, warum er dem Volk lieber Wie sich da- zu - als abreden wollte). Raisar, welcher das große Kikero neh-llebergewicht der Plebejer über die Patrizier sähe, men. wollte sich dadurch die Gunst des Volkes erwerben, und sich zu gleicher Zeit den Weg bahnen, einst ein gleiches Dekret für sich selbst zu erhalten; zugleich mochte er auch wohl dabey die Nebenabsicht haben, dem Pompejus durch die ihn beygelegten Ehrenbezeugungen 129) , der sel. Keiste schlug vor: >-«, zu lesim daß der Sinn ftyn wurde: weil aber, wie denn solche» auch würklich geschähe; ich weis nicht warum. Der Sinn den ich in der Uebersetzung ausgcdruckt habe, ist dem Zusammenhang offenbar angemcßener, und daß "s die Bedeutung hat, so ich hier ausdrückc, wird wohl auch kein Kenner des Griechischen in Zweifel ziehen. Noch eben diesem Buche S- 25: -g« - a-k^, und Pompejus dem ohnerachrer über den 2lrapes gieng; S- Zer e, x«,und wen» dem ohnerachrer eines fallen sollte; S- 49 «ü; «rro 7« . UNd als er sich deN> ohnerachrer es mündlich zu sagen unterstand; S> 60 weil er aber dem ohnerachrer wünschte, einige der vornehmsten in der Versammlung auf seine Selch zu haben; S. 89 «s nichts deich weniger werde ich doch streiten. — Diese Beysp^ stoßen mir sogleich auf den ersten hundert Seiten D>E auf, und in andern Schriftstellern sind sie gleichfalls niM selten; man findet die Deyspiele gesammelt in des^gw' Herr Bos oblemsr. nüloeU. x. 72. Neue Gesetze zu Rom. 89 Neid und Furcht zu erwecken, damit (auf solche Weise N.R. E. 68« das Volk diesen seinen Abgott) um desto geschwinder überdrüßig werden möchte '"). — Beym RikerodusBurgek- war die innerliche Absicht ganz anders; dieser Mann'"E"" hatte sich nun einmal in Kopf gesezt die Republik zu regieren, und bemühete sich wechselsweife bald den Patriziern bald den Plebejern zu zeigen, wie viel der Beytritt eines so wichtigen Mannes als er fey, der einen Parthey Uebergewicht vor der andern verschaffen könne; dies war die Ursache, die ihn den Mantel nach dem Winde zu hangen bewog, und ihn antrieb, die Parthey bald dieser bald jener zu ergreifen, und alle sein Thun so einzurichten, daß er den Beyfall beyder Partheyen erhielt; aus diesem Grunde hatte ers vor¬ her für besser gehalten, die Parthey der Patrizier zu ergreifen, denen zu gefallen er lieber Plaz major als Ho) Veli. H, 4. ^nimaöuecrebst, 5s ceclonllo korn- xeil Alorias suÜurum lusm er inuisi» communis xoken- rias in illum relsFsra conllrmamrum vires su»s. -- Itai- sar gab nachher von dieser Art zu denken, die im Charak¬ ter der Bürger jedes freyen Staates ihren sehr gute» Grund hatte, in der Folge noch mehr in die Augen fallen¬ de Beyspiele, die man nachher gegen ihn selbst anwendete, und seinen Untergang durch eben die Künste beförderte, durch dis er den Pomvejus gestürzt hatte. Als Richter gab er sich A. 692 Mühe, den Namen Katulus von der Inschrift des Kapitols weg zu bringen, und dafür den Namen Pompejus hinsetzen zu lassen; (mü-. p. 49) und als Bürgermeister hies er nicht allein »n» , ^m großen Verdruße des Lukullus, (ekr. x. 52. e alle mit einander gut, (s. p. 62) sondern that auch sonst alles mit einander, was nur immer Pompejo recht sehr zur Ehre gereichen konnte; und dadurch lies sich die- ser, dessen größeste Schwachheit es war, der vornehmste der Republik seyn zu wollen, so sehr blenden, daß er sich «m oftusar eine Schlange für seinen Busen erzog; wofür wn Kato oft, aber immer vergeblich gewarnet hatte. Le- ftk Plurarchum p. 780. 9o Dio Kaßius. B. XXXVI. Hauptst. V N.R. L es? Zunftmeister geworden war, und aus eben diesem Aenck'Lep^- Grunde hielt er es jezt mit der Grundfuppe des du? Burger-PöbelS. meister. H 41. Charakter Als aber nicht lange darauf Manilius von den Pa¬ deš leztem. triziern verklagt worden war, und er sich, das Verhör etwas auf die lange Bank zu schieben bemühete, so war ihm eben dieser Rikero^), damaliger Oberrich- 7) Denn ich muß bey dieser Gelegenheit bemerken, daß Kikero aus nichts minder denn einer vornehmen Familie hcrstammete, und die wichtigen Ehrenämter so er in der Folge bekleidete, einzig und allein seiner Gelehrsamkeit j" verdanken hatte. Der Mann war, wie schon Not. 68 erwähnt worden, in einem Jahre mit Pompejo, und also 648 gebohren, und zwar i, in einer Walk¬ mühle, (Plmarch p. 86r) aus einem so unansehnliche Geschlechte, daß man ihm, da er sich in die Höhe;» schwingen anfieng, den Rath gab, den Namen Kikero weg- zuwcrfen, und statt seiner sich einen andern zu erwählt"! worauf er aber versezte, daß er sich Mühe geben wollte, diesen Namen berühmter und bekannter als den Nams," der Scaurer und Katulcr zu machen. Er gehörete also eigentlich zu den Plebejern, und war nachher seiner Ml' dienste wegen in den Adelstand erhoben worden. (Vir"°' vilukis nobiüllimss, gni omilig mciemems sus tibi clebult Dell. II, Z4) Lalenus wirft ihm unten p. 296 vor, daß dieses vom Kaisar geschehen sey, welches nun also durch aus falsch seyn muß, da wir ihn hier schon A- 688 Sradrrichrer (piseror) finden, da im Gegentheil Kais" erst im Jahre darauf, 689 Plazmajor (asällis) war, "M Las Stadtrichteramt nicht eher als A. 692, unter dt"> Konsulate des Julius Sillanus und Likinius erhielt- Vorher hat Dio gesagt, Kikero sey lieber Plazniajor "w Zunftmeister geworden; beydes waren die untersten N? renstufen des römischen Raths, und beyde konnten vo" Plebejern bekleidet werden; (das Zunftmeisteramt wurde allein von Plebejern bekleidet, und die Plazmajors w"l' den halb aus den Patriziern, und halb aus den Plebejec" erwählet; (Fulvius Ursinus ftm. liom. p. no; heim äs vsu uumikmacum D. II, x. 1,4) wer aber M Neue Gesetze zu Rom. 91 ter, nicht allein in allen übrigen Stücken, sondern auch N.R- E.szz hierinn so sehr zuwider, daß er kaum die Sache bis , dus Burgerr hatte, sich höher zu schwingen, nicht immer Plebejer blei-meisten ben wollte, und dabey reich war, der zog frcylich das Plazmajorat dem Zunftmeisteramte vor, denn da den Plazmajorcn unter andern auch die Aufsicht über die öf¬ fentlichen Schauspiele aufgctragen war, (Spanheim !. c. x. 144) so war es das sicherste Mittel die Gunst des rö¬ mischen , Schauspiele über alles liebenden Volkes, zu er¬ halten, wenn man als Plazmajor ihnen recht prächtige Schauspiele gab- Allein weil man, um dieses thun zu können, eine sehr gute Börse haben muste, so schlugen manche das Platzmajoramt, als ihnen zu kostspielig aus; 497) oder dankten, wenn sie eine Zeitlang solches verwal¬ tet hatten, noch vor der Zeit wieder ab, (wovon ein E- xempel unten S. 52z) wie Oppins, dessen Geschichte S. Z90 erzählt wird, dem aber das Volk, der Zuneigung we¬ gen so sie zu ihm trugen, diese Abdankung nicht erlaubte, sondern aus ihren Mitteln das Geld zusammenschoß, was ihm zur Bestreitung der Plazmajoratsunkosten nö- thig war- — Wennehe war denn nun aber Rikers Plaj- major gewesen? — Es ist mir wohl keine Stelle seiner Werke bekannt, in welcher er dieses bestimmeke, (rind die schönen Lebensbeschreibungen so uns Fabricius und in neuern Zeiten Middleton von diesem berühmten Römer geliefert, sind mir nicht zur Hand,) allein vermuthlich war er solches A- 685, und also in seinem sieben und dreyßigsten Jahre; denn die römischen Gesetze brachten es so mit sich, daß derjenige, der Heuer Plazmajor gewe¬ sen war, zwey ganzer Jahr pausirete, und alsdenn Stadt- richtcr wurde. Wir haben dies oben am Kaisar gefehn, der 689 Plazmajor und 692 Stadtrichker war; daher auch Rikers zu erklären: 8i sellilis kuilles polk biermium ruu5 srmuz ellek, (all llrse^ X, 25) wiewohl es freylich auch dann und wann , aber bey Lieblingen des Volkes geschähe, daß man gleich hinter einander weg, Plazmajor, Stadtrichter, und wohl gar Bürgermeister oben drauf Wurde; lic ItAnskius klarens sguore publica prselmam -rellilnstl lunxerm, Helles, ich 92. — Man lese noch vom Aufwande so die Aediles machen müssen, was 92 Dio Kaßius. V. XXXVI. Hauptst.v. N.R.E.L88den kommenden Tag aufzuschieben verstattete, UM Aemii^Lepi-dE Vorwand, es sey bereits am Ende des Jahres, dus Burger-Als das Volk dieses übelgenommen hatte, so gicng cr meister. den Zunftmeistern dazu genöthiget, in die Ver¬ sammlung des Volks, zog daselbst aus das Rathskolle- gium los, und versprach den Maniliuö zu vertheidi- gen; bey welcher Gelegenheit er unter andern Schimpf¬ wörter« auch den Namen eines "') UeberläuserS zu hö- Crster Saa-ren bekain Es blieb aber der gegen den ManilinS tidnach'ciM die Kommcntatores über Gucrou. L->s5. iO beygcbracht. Unruhen. — Noch mache ich die Bemerkung, daß also Kikero, mm er im z/steir Jahre Plazmajor war, diese Stelle ft früh bekleidet, als er sie nur nach den Landesgesetzen bekleiden konnte. Die le^er aiingrise u. Viilii und Lornelll ver¬ boten, daß man vor dem Z7sten Jahre dies Amt führe» konnte. Vergl. Lipsium cis MLgiffrscibus UomLnorvm c. IV. m) Dieses Schirnpfwort als^e sich vom Pompejus überreden lies, den berüchtigten G»' binius zu vertheidigen; (p. 120) eine Handlung, die M freylich um so weniger vertheidigen kann, da zu der ch fenbar schlechten Sache des Gabinius noch das kam, d»k cr Kikerons personeller Feind, und dieser also den Rb kiffen um deffo mehr spielete, da er für Geld nicht aiw die gute Sache, sondern auch (welches ein noch niedrig Gemüth anzeiget) seine Privatrache vergas. Dies B«r' gen wird ihm auch nachher in der giftigen Rede des lenus wider ihn (p. 298) sehr bitter vorgeworfen; »" in einer andern des Gallustius Heist es: Oro re, ribi psrrer reipublicse plscenr? guem smicum, guem f inicurn bsbes? cur in ciuirsre teciffi inlicliss -mcill»^ guo iure, cum 5 sppeliskas eorum nunc rise ksues: czu! ribi anre oprimsren riclsbamur, eor nunc üemenres sc turiolos vocas: Vsrinii cauftm 8exrio m»Is exiliimüs: Libulum psrulanrillrmi» verb>s cbs : lsuclsz Lseksrem — /e«r//rme negue in nsgue in ill» psrre tiöem bskes. H2) Dieser Proceß, meinete Fabricius, ftü dem w>» lio, de,6 Gesetzes wegen gemacht worden, wodurch Neue Gesetze zu Rom. 9 z «ngsfangene Proceß eines Aufstandes wegen liegen,N.R.E.L88 der bcy folgender- Gelegenheit entstand. Publius paruo"') und Rorneliuo Sylla, ein Brudersfohn dus,Burger- Freygelassenen in der Stimmengcbung ein gleiches Recht mit den römischen Burgern zugesprochen werden sollte. Nun ist es wahr, daß Dio ausdrücklich sagt, Manilius hätte dieses Gesetzes wegen welcher Ausdruck den seligen Mann betrogen haben mag; allein unmöglich kann der hier erwahnete Proceß die oben erwahnete Lebensstrafe seyn, der M. mit genauer Noch entgieng. Das Gesetz von den Frcygelassenen war am lezten December des Jahres 687 gegeben; Vas 'Volk (?--> ^>>Sss) hatte dieses schrecklich übel genommen, und eben um sich bey diesem beleidigten Volk wieder cinzuschmeicheln, hatte nun Manilius sein Pom- pejum betreffendes Gesetz in Vorschlag gebracht; da nun Kikero in diesem Gesetze es mit Manilio und dem Volk gehalten, und erst nach diesem Gesetze (^«^<>) der Pro- ccß gegen Manilinni von einigen Patriziern angezektelt wurde, in welchem Kikero gegen Manilium war, so konn¬ te ja dieser Proceß nicht pnes langst vergeßene Gesetz über die Frcygelassenen betreffen. Jenes Gesetz hakte ja das Volk selbst schrecklich übel genommen, und hier ist. das, durch das neue Pompejum betreffende Gesetz besänf¬ tigte Volk, so sehr auf der Seite des Manilius, daß Kike-- ro von den Zunftmeistern sich seiner anzunchmen genöthi- get wurde. Folglich kann dieser Proceß zenes alte, damals von seinem Urheber selbst schon vergeßene Gesetz, unmög¬ lich betreffen. — Ich mache hier noch zwcy Bemerkun¬ gen : Einmal wenn Kikero, gezwungen von den Zunftmei¬ stern, E das that was er that, wie konnte er deswegen den Schimpfnamen zu hören bekommen; hernach etwas weiter oben habe ich übersezt: er harre cs für bester gehalten; °re°<7«,xk,„s«, -.x- hatte ich freylich so nicht übersetzen sollen, allein ich las sehr wahrscheinliche sfonjektur, die in den Reimarianischcn Varianten angeführt wird. HZ) kikero or'ar. r„ roj,. canst. p. 982 leü e^o es legs eonrenlu» bum, gua cluoz cousules Ueiignsios vno rempv- re ä-imn-w riclimu5, woselbst Ast'oMUS: — k. 8u!Iam et U. /vukronium rulc inrelllAi. 94 Dio Kaßius. B. XXXVI. Hauptst.V. N.R.E.szz oes bekannten großen Sylla, waren zu Bürgermeistern Aemm'Äpi-erwählt worden; weil sie aber Liikilis Rorra und r>us Burger-LuklUs Torquatuo der Bestechung wegen anklagten, meister. sie selbiger auch überführeten, so fielen sie bey der Wahl durch, und ihre Ankläger wurden an ihrer statt zu Bürgermeistern erwählet, welches jene so sehr ver- dros, daß sie selbige heimlich umbringen zu lassen be¬ schlossen. Zu dieser Verschwörung traten nachher noch andere, vorzüglich Rnejus pist) "*) und Lukins Rarilma, ein verwogener Mann, der sich gleichfalls vergebens um das Bürgermeisteramt beworben hatte. Sie vermochten aber nichts auözurichten; denn weil ihre Anschläge verrathen wurden, so ordnete der Rath den neuerwähleten Bürgermeistern eine Wache zu' h, und es würde ein Nathsgutachren gegen sie, Härte sich nicht ein Zunftmeister dazwischen gelegt, erschienen seyn. Piso tobete nachgehends so fort, daß der Se¬ nat, welcher einer, offenbaren Ausstand befürchtete, ihn, unter dem Schein einer anvertrauetcn obrigkeitlichen Würde, nach Hispanien (ins Elend) schickte; und als 114) Süllustlus: Lrst eoäem Lin pilö säololcens no- dilis, lummse suäsoias, egens, lsLtiolus, quem sä per- turksnäsm rempublicsm iuopis skque msli mores Üimui»' dsnl. Lum boc Lsrilius el ^urrunius circirer dlonss Ve- cemblis conlilio communiesro psrsbsnr in Lsxiroiio O lenäis lsnusiü l.. Loltsm el L. lorquslum conkul« rerücere, ichli änobus ssscibuz correpris?isonem cum exeo ciiu sä okkinenäss äuss blispsuiss mirrere. Dieser Pist war ein Feind des Pompejus, und darum hatte Kraßu-^' der seit A- 684 (vergl. Not. 76) gleichfalls ein Feind des¬ selben war, alle sein Ansehen angewendet. dem Piso l"^' fein Amte behülflich zu seyn. Vergl. Askon. Pedian^ k' 978 und Sueron. c. 9. 115) Denn die Mitglieder des römischen Raths hatten nicht immer Wache, sondern bekamen sie nur im NotM zugeordnet; wie z. P. die Richter, da sie den Klodiusuc- theilen sollten, um eine solche Wache baten, und ste E erhielten, vsi» x. 8z> Neue Gesetze zu Rom. 95 er sich daselbst gegen dleLandeseingebohrnenungerechtN.R.E.6zz betrug, st wurde er von ihnen erschlagen "°). ÄemM Lepl- dus Burger- Scchstes Hauptstück. ^^ister. Pompejus überwindet den Mithradat, und Tigranes S. crgiebt sich. § 42. Pompejus hatte sich, bevor dieses geschähe o),Me ^sich 116) potkss Pilo in ciiariorem klifpanism quaalior pro^^' pr»erors miüüb' sli. sönirenre Lraülo, eguicikus klikpanis, quos in exeieiru cluLiabsr, irsr tsciens oocituz ech (lind zwar, wie damals die Stim¬ me des Volks sagte, auf Anstiften des Pompejus, der seit seinem daselbst glücklich gegen Sertorium geführten Kriege sehr viel Freunde und Anhänger hatte.) Gallust. 6« b. cm. 19. — Dieser Piso war also vorher Rentmeister in Rom; denn hatte er nicht daselbst diese Würde bekleidet, so hatte man ihn jczt nicht als guseticu- pro praerore nach Spanien schicken können. s) Not. 92 (womit 91 zu vergleichen) habe ich bemerket, daß die Konketirung Kilikiens durch Pompejum ungefehc im Anfang des Augustmonats 688 beendiget worden. Lasset uns «nnehmen daß Pompejus noch im Augustmonj» (welches auch gar füglich angchen konnte) Kilikien verlies, so konnte er doch nicht eher als me6io Leprembris, an den Granzen Armeniens seyn, und also blieben nicht langer als etwa sechs Wochen Zeit für die ganze Geschichte übrig, so der Rest dieses Buches enthalt, welches warlich nicht viel ist! Denn da die Soldaten in der Mitte des Decem- bers von den Albanern in ihren Winterquartieren über- faäen werden, (S. 27) so müssen wir sie selbige Winter¬ quartiere doch wohl, mit dem Anfang des Novembers be¬ ziehen lassen.^ Zufolge dieser Bemerkung hat nun also Pompejus wurklich nicht mehr als höchstens g Monat Zeit AI Beendigung des ganzen Korsarenkcieges gebraucht, .mein Dio sagt hier auch ausdrücklich; tv 96 DioKaßius. B.XXXVI. HaupLst.Vl. N.R.E. 688 nach Kreta zu schiffen e), und daselbst den Metellus Aemi"xev^^ulösen geschickt gemacht. Alö er das, was der Ma- dus Burger-gistrat beschlossen, erfuhr, so that er—gerade wie ers meister. vorher auch gemacht hatte — als ob ihm selbiges wer weis wunder wie unangenehm sey, und beklagte sich über Widersacher, die ihm immer, in der Absicht, daß er einmal einen Fehler begehen sollte, Geschäfte auf¬ zubürden sucheten. Im Grunde war ihm aber das aufgetragene Kommando höchst angenehm; daher er sich auch, ohne ferner an Rrera, oder an das, was noch im Meer zu beendigen übrig geblieben war, zu denken, alsofort aus allen Kräften zum Krieg gegen Läßt Frie- die Wilden zurüstete. Inzwischen (daß er mit diesen schlägethmi. Brüstungen beschäftiget war) wollte er die Gesinnun¬ gen des Mithradat erforschen, zu welchem Ende er den Metrophaneo an ihn schickte, der (dem Könige von Seiten der Römer) Vorschläge zum gütlichen Ver¬ gleiche thun muste. Weil um diese Zeit Atsakes, der König der Parther, mit Tode abgegangen war, und Mithradat Hoffnung hatte, daß sein Nachfolger ß, rr» 7-, «Sk-, kr' >,'->-2^5 ; eineEWllk woraus sich deutlich ergiebt, daß eigentlich nicht PoM- jus, sondern die Legaten desselben, den Korsarenkrieg be¬ endigten. — Die Römer kommandieren A. 692 ilwcu Bürgermeister Amom'us gegen den Katilina; dieser, weu er ein alter guter Freund, und ehemaliger BundsgenB des Katilina war, wollte nicht selbst schlagen, sondcru gab vor krank zu seyn, und überlies das Kommando bau Markus perrcjus, (AMF. l>. 62) und dennoch hrM es in der Lxlr. I-lr-. ic>z, der Prokonsul Antonius lM den Katilina geschlagen; guia all xroLonsulem rekeuu6 sagt Fabrrcius, guocl ab leZsro eius er iyllu« sussiciis Lkum elt: welches man auch hier anwenden kann. , Bey dieser Gelegenheit war er in Rhvdus, und de- suchte den Weltweisen Posidomus, der nachher seine Ge¬ schichte beschrieb, und der damals krank lag. Srrab» s 1417. Rikero guaelt. luk. II, 25. Krieg des Pompejus gegen Mithradat. 97 phraates mit ihm Allianz schliessen würde, foN.R.E.6zr nahm er damals (auf diese Vorschläge) sehr wenige AB Rücksicht; als aber nachgehendö Pompejus das Bünd- bus Burger- niß des Phraateö, unter eben den vom Mithradat gemachten Vorschlägen präokkupirete, und diesen über- lich. redete, in das unter dem Tigranes stehende Armenien einzufallen, fiel! selbigem der Muth, als er solches er¬ fuhr, so sehr, daß er plötzlich eine Gesandschaft, dieEs wendet Friedenövorschläge thun muste, abfertigce. Pompejus und nahm sie (aber unter der Bedingung) an, daß er die Mithradat Waffen niederlegen "°), und die Ueberläufer ausliefern schlage, und 117) Vom Arsakes, oder wie er mit seinem wahren rwar auch Namen hies Sinrrikus, besiehe Not. z. — Sein Sohn^^ebuH. phraares bestieg also A. 688 den Parthischen Thron, den er zehn Jahre, bis A. 698, behauptete, da er von seinem Sohn tvrodes, der nachher in der Geschichte solch eine große Rolle spielet, umgebracht wurde. — Weil ich jetzund gerade keines Appiani, um ihn einzusehen, habhaft wer¬ den kann, so bin ich auch nicht im Stande die Bedingun¬ gen zu bestimmen, unter denen sich beyde um seine Freund¬ schaft bewarben; vermuthlich aber war solches die Abtre¬ tung der Provinz Gorvyene, (vcrgl. Not 9) welche schon zwischen dem Tigraues und seinem Vater streitig gewesen war, und die sich vermuthlich Mithradat ihm vom Tigra¬ nes zu verschaffen, anheischig gemacht hatte; und zu deren Besitz ihm Pompejus, wie aus p. z i erhellet, wenn er die Parthey der Römer ergreifen würde, zu verhelfen verspro- chen hatte. Gordyene war schon damals von den römi¬ schen Waffen konquctirt,' und dieses war eine Ursach mit, daß der parthische König das römische Bündniß dem pon» lilchen verzog. — Merrophane«, der hier als Abgesand¬ ter genannt wird, ist mir sonst völlig unbekannt. Waffen niedcrlegen; aber mit diesem Aus- cruck muß man hier keinen deutschen, sondern einen alt- romlschen Sinn verbinden, und da hat er denn die Be- ich in der Uebersetzung ausdrückte. Deut¬ scher Applanus r — Die vielen Ueberläufer in seiner Armee machen sonst ein sehr vortheilhaftes Bild von seinen krie- lt. Band. G 98 DioKaßius. B. XXXVI. Hauptst. VI. N.E.R. §88 sollte; und diese (Bedingungen) waren so beschaffen, L-TuUluS l!.^^ sie dem Könige nicht Zeit ließen zu überlegen, ob dusBnrger- er sie annehmen sollte oder nicht; denn als solches im meisrer. ruchtbar wurde, so entstand ein allgemeiner Auf¬ ruhr: die (römischen) Deserteurs, deren viele da waren, furchten sich ausgeliefert zu werden, und die Wilden ohne selbige (die sie für den Kern ihrer Armee hielten) streiten zu müßen. Darüber wäre fast Hand an den König selbst gelegt worden, und er war kaum durch das Vergeben: daß die unter dem Vorwand eines zn schliessenden Bündnisses abgeschickten Gesandten, eigent¬ lich nichts als Spione gewesen wären, so die Starke der römischen Macht auskundschastcn sollten; die tu- multuirende Menge wieder in Ordnung zu bringen vermögend. § 4Z- Zusammen- Als Pompejus nun sähe, daß es für ihn, den «E Krieg zu führen, unvermeidlich seyn würde, so nahm mit Llikull. er unter andern Zurüstungen (die er dazu machte) auch das (verabschiedete) Valerianische Regiment wieder in Sold. Als er schon in Galatien war, kam lukulluS ihm selber entgegen; versicherte ihn daß der Krieg schon völlig vorbey, und also gar keine Expedition fer¬ nerhin nöthig sey; wie denn auch die vom römische» Magistrat, zur Einrichtung der neu konquirirten Pff- vinz abgeordneten Manner schon gegenwärtig wären r gcrischcn Verdiensten, und ein ftbr schlechtes vom gchf) te» Eeneralate des Lukullus. — Nebenher merke man si°> auch die schwere Strafe so die römischen Kriegsartisi'l die Desertion sezten; man steht wie sehr sich hier die De¬ serteurs ausqeliefert zu werden furchten. i ly) Dieser Abgeordneten hat Dio schon oben P erwähnet; ich weis aber gar nicht wie es dem ListM einfallen können, solch eine handgreifliche Unwahr^ nach Rom zu berichten, denn er war ja so sehr cntftr") de» Krieg zum Ende gebracht zu haben, daß vielmehr/""' Krieg des Pompejus gegen Mithradat. 99 Als er ibn durch dieseGründe nicht zum Zurückweichen N.R.C.68S bringen "konnte, so legte er sich aufs Schimpfen, undAZf'U; beschuldigte seinen Widersacher, daß er sich in Händel, dus Burger, so ihm nichts angiengen, mischete, und aus Begier- de überall zu befehlen, Krieg suchte, wo kein Krieg sey "°). Pompejus kehrete daran sich wenig; verbot es sollte niemand dem Kommando des Lukullus gehor¬ chen, und gieng nachher, voller Begierde Mithradati ein Treffen zu liefern, diesem König entgegen. § 44- Dieser aber wollte anfänglich, weil er ein weit D er Feldzug schwächeres Heer hatte, eine Schlacht, so lange selbi-"^^""' geö nur immer möglich seyn würde, vermeiden. Zu dem Ende legte er sich aufs Fliehen, und verwüstete die Gegend rings herum, damit er auf solche Weise seinen Feind in die Irre führen, und zu gleicher Zeit die nörhigen Lebensmittel abschneiden möchte. Als aber Pompejus darauf, gerade um diese zwey Inkon- p. 7, Mithradat, wahrend der im Heere des Lukullus entstandenen Meutereycn, fast sein ganzes Königreich zu¬ rück erobert hatte. Die Ambassade des Lukullus war ver- niuthlich nichts als ein Schwank, wodurch er, um desto langer beym Kommando zu bleiben, verhüten wollte, daß man ihm keinen Nachfolger schickte; denn man war zu Rom schon seit langer Zeit mit dem Verhalten des Lukul¬ lus mißvergnügt gewesen, und ehe das Manilische Gesetz war in Vorschlag gebracht worden, hatte man in Rom schon dekretirt den Lukull zurückzurufen, und an seiner Statt das Kommando in Asten demProkonsulAkiliusGla- brio zu übertragen. Leset oben p. 2. 120) Vcllej. II, Zg. KIuAnis certsmm Inter imperstorer rmAns, cum komperus b.ucullo inksmism peounise, I.u« «ullus llompsiu rnierminurum cupiciirstem obliceret im- xenr, nernerczue gb so, guo urAuebswr, menrirus argui xoüetz allein aus dem was ich in der vorigen Note erin¬ nert, ergiebt sich denn doch, daß Pompejus um ein gutes Theil unschuldiger als Lukull war; vergl. auch Plmarch Apophrheg. p. 204. Ivo DioKaßius. B.XXXVI. Haupkst.vi. N-R.E.szzvenienzen zu vermeiden, in Armenien einfiel'"'), und AcmE"epi'filbiges zu verheeren drohete, so gieng Mithradak, dus Burger- welcher sich diese Provinz zu verlieren fürchtete, mitsei- inemer. E Armee dahin, und bemächtigte sich eines dem feind¬ lichen Heer gegen über liegenden und von der Natur selbst ziemlich befestigten Hügels. Da ihm, der sich in seinem eigenen Lande befand, von allen Seiten her Lebensmittel zugeführet wurden, so Hoffete er die Re¬ iner durch Mangel an selbigen zu überwinden; zu wel¬ chem Ende er mit dem Gros der Armee ganz unthälig auf diesem Hügel liegen blieb, allein von Zeit zu Zeil einige von seiner leichten'"") Kavallerie in das unten¬ liegende Blachfeld detaschirte, die, wenn sie etwan auf Vorposten der Römer stießen, selbigen übel mitspiele- ten, und dadurch dem König ihren Herrn eine unglaub¬ lich große Menge von römischen Ueberlausern verschaf¬ ften. Hier unterstand sich nun PompejuS nicht den Feind in einer so ausserordentlich vortheilhaften Posi¬ tion anzugreifen. Dieser Ursach wegen und zu gleicher Zeit damit er der leichten Kavallerie seines Wider¬ sachers, und den Pfeilen derselben weniger auögeD seyn möchte, schlug er sein Lager an einem andern Orl auf, der rings herum Waldungen hatte. Als dieses geschehen war, so stellte er den größesten Theil seines 121) Das-Armenien, welches dem Mithradat zuständig war, denn von dem andern, welches dem Tigraues hörete, wird sogleich Erwähnung geschehen. 122) Ich muß gestehn, daß ich geneigter bin lesen, und dieses mit verbunden, würde denn lE re Ravallerie bedeuten; andere Stellen, wo das Won in eben dieser Bedeutung gebraucht wird, findet man n» Reimarischen Index, und im Thukydide, Dions DorbM haustg. — Das weiter unten erwähnte: Hut vermuthlich den Librariuni betrogen, auw hier in umzuschaffen; doch will ich nichts stimmen, denn die rccipirte Lektion enthalt nichts in M unrichtiges, und laßet sich ganz wohl vercheidigen. Krieg des Pompejus gegen Mithradat. ioi Heeres an einen vortheilhaften Ort in Hinterhalt, undN.^E-Szr griff darauf, zum Schein nur, mit einer Handvoll Leute das feindliche Lager an; dieses Stratagem glück-dus Bürger¬ te, die Soldaten des Mithradat die diesen kleinen Rö- merhaufen verachteten, sezten selbigem so unvorsichtig nach, daß sie auf den gelegten Hinterhalt stießen, der die größeste Anzahl derselben niederhieb. Dieser glück¬ liche Erfolg machte den Pompejus so beherzt, daß er sich nunmehr unterstand dann und wann andere kleine Partheyen im Lande herum fouragiren zu schicken. H 45- Da nun die Römer sich so sicher und ungehindert Mithrada- LebenSmittel verschaffeken; ein Detaschement derselben § ' die, einer gewissen Göttin geheiligte, Provinz Arme¬ niens Anains'") eingenommen; sich von Zeit zu Zeit mehrere (der Armenianischen Städte) gut Römisch ge- sinnet zu seyn erklärten; und es über das alles an dem war, daß das Heer des Pompejus durch die ehemaligen Soldaten des Markiuö einen sehr beträchtlichen Zusatz erhalten sollte: so gerieth über alle diese Zeitungen Mi¬ thradat in solch eine Furcht, daß er sich nicht länger in Armenien zu verweilen getrauete; er brach mit dem Lager plötzlich in einer Mitternacht auf, und von die¬ ser Nacht an sezte er immer bey nächtlicher Weile sei¬ nen Marsch in das dem Tigranes zuständige Armenien fort. Pompejus sezte auf dem Fuße Len Flüchtigen nach; allein so sehr als er auch voller Begierde zu schlagen war, so getrauete er sich doch nicht, weil ihm die Lage der Oerter unbekannt war, eine Schlacht zu I2Z) Plin. V, 24. ^nsirics, er remz>Ium ^naikiclir, numine Fsnribu; iliis s,ci»rit!imo; von ihr besiehe Stra- bs p. 146z, 1527 und 1562. — und 'r«»«-'-,;, Wie diese Provinz hier und p. 26 genennet, ist ganz sicher- nch aus r»» l--» '^»«»-,» entstanden, und bedarf diese Kor- keiner weiklauftigcn Vertheidigung, sie empfiehlt sich hinlänglich durch sich selbst. ' ' io- DioKaßius. B. XXXVI. Hauptst.VI. N.R. E. 688 wagen. Bey Tage, da er sich getrauet haben würde, AEw xep!'-verließen die Feinde ihr vesteö Lager nicht, und so hatte dus Burger-man die Gränzen Armeniens erreicht, ohne daß man Meister. einer Schlacht gekommen seyn sollte. Hier nun, da Pompcjus sähe, daß ihm der Feind entschlüpfen würde, sah er sich gezwungen (aus der Noth eine Tu¬ gend zu machen, und) eine Nachtschlacht zu wagen. Als er dieses beschlossen hatte, so brach er um Mittags¬ zeit auf, daß also die Wilden, die um diese Zeit in ihren Lagern verschlossen waren, nicht wüsten wo er sei¬ nen Marsch hinrichten würde "H. Als er etwas vor- 124) Mithradat erscheint in der ganzen Erzählung, st Dio von dieser Schlacht macht, gerade in dem Licht eines »»erfahrnen Amerikanischen Kaziken, dem ein Englischer General eine Schlacht liefert; und laßt sich dicS voll einem Manne, wie Mithradates war, denken? Ich glaube dieses wohl kaum, und denke immer, die wenige Kenn«, so Dio überall vom Kriegshandwerke verrath, fty " hier mit im Spiele gewesen, und Dio habe diese ganze Schlacht als Sophist, und nicht als Hauptmann besM' den. — Mithradat, der sein tumultuirendes Heer dum das Vvrgeben besänftigt, die an die Römer abgeftrtiM Gesandten waren Spions gewesen; dieser Mithradat soll¬ te jetzund aller Kundschaft sich so sehr entschlagcn habeu- daß er nicht gewust haben sollte, wo der, nur eine halbe Tagereise von ihm entfernte Pompcjus mit seinem ausge- brochencn Lager sich hingewendet habe? Gewiß, Dio in dem Schriftsteller den er exccrpirete las, der KE habe nur Nachtmarschc gemacht, und sey am Tage st gelegen, so muß er sich dieses so vorgestellet habe», a hatten sich alle Soldaten in ihre Zelter verschlossen, » hatten da, ohne Posten und Wachten auszustellcn, l wie die Dachse in ihre» Löchern gesessen; aber rvahrlM > das hies keine Soldaten und keinen General kennen; u der Herr Bürgermeister Dio bat hier sicherlich kleine u stände ausgelassen, die die Sache wahrscheinlicher n>a ten, als sie uns jetzund zu seyn dünkt, und die von Zkenophon, Polybius, oder andern Kennern der Krieg tunst unbemerkt geblieben seyn würden. Krieg des Pompejus gegenMithradat. ioz gerückt war, so traf er eine zu seinem Vorhaben sehryr.R.E.sn bequem gelegene, ringsum von nicht gar zu hohenAemtt Lepi- Erdhügeln eingeschlossene Ebene an '"). Hier war es dus Burger- wo er mit der Armee die Anhöhen der Hügel besezte,'"^"' und die Ankunft des Feindes erwartete. Sie, die bis¬ her noch keine große Widerwärtigkeiten erlitten hatten, und jczt, da sie im Begriff waren sichere Gränzen zu überschreiten, nichts böses mehr von den Römern be¬ fürchteten, betraten ohne Furcht und ohne die nöthige Vorsorge zu beobachten, bemerkten gefährlichen Ort. S. »4. So bald sie darinne waren, griff sie Pompejus in dec Finsierniß an. Ucberall herrschet das grauenvolleste Dunkel; bey beyden Heeren war kein Licht, und kein Licht war am Himmel. § 46. Es gicng aber dieses Treffen so zu: So bald als Wird zur das Signal gegeben wurde, so siengen alle Hautboisten^^A.^ auf einmal an zu blasen'"), zu gleicher Zeit stimme- 125) lesen aus ZLiphilino und der Medicaischen Handschrift Robert Stephanus, Lcunclav, und Reima- rus; mit den übrigen cociicibus alle, Xplander, Lg- brizius, Oddey und ich. Im Grunde lassen sich beyde Lesarten vertheidigen, ich zog aber mit aus dem Grunde vor, weil es einmal von allen Handschriften, (den einzigen cocüeem kle-liceum ausgenommen) defen- dirt wird, und dann weil es, wie man aus meiner Ueber- setzung gewahr werden wird, einen weit bessern Sinn giebt- Daß eine jede zwischen Hügeln gelegene Ebene ein war, das war ohnehin klar, und brauchte nicht vom Dio bemerkt zu werden; aber ein jedes solches war nun darum noch kein keine dem Vorhaben des Pompejus angemeßene Gegend. — Den halbgelehrten librariux betrog auch hier, (ein ähnliches Versehn ist Not. 122 bemerkt,) das etwas weiter unten vorkommende aber dort ist der Zusammen¬ hang ganz anders als hier. 126) Denn dieses war gegen die Gewohnheit der Rö¬ mer, bey denen nicht auf einmal alle, wenn es zum An« IOH DioKaßius. B. XXXVI. Hauptst. VI. N.N. T. 688 ten die Soldaten und der übrige Troß ein lautes Ge- Aenn'l!'Vcn'- schrei) an'^), bey dem die Soldaten mit den Lanzen dtts Burger-auf die Spieße, die übrigen aber mit Steinen auf die meister. kupfernen Feldkessel schlugen. Die rings herum liegen¬ den Berge, empfiengen den Ton, und gaben selbigen, weil sie hohl waren, auf eine fürchterliche Weise zurück. Als die Wilden dieses Gefchrey so urplötzlich in finste¬ rer Nacht und einer Einöde höreten, so erschrocken sie sehr, und glaubten unter das wütende Heer gerathen zu seyn. Hier fiengen nun die rings auf den Höhen herum postireten Römer an, von selbigen herunter mit Steinen, Pfeilen und Wurfspießen zu schiessen; der großen Menge ihrer Widersacher wegen geschähe kein griff gieng, zu blasen anfiengcn, sondern erst ein einziger, nachher etliche, und denn alle. Dio hat uns diese Sitte der Römer, bey Gelegenheit der Philippischen Schlacht, p. Z52 weitlauftig beschrieben, und vergleiche man dninlt Lipstum cie milir. liom. I. IV. chH. X. 127) Man kann die Dissertation Johann Upmarks 6s vocisersiione bellica, (Upsala, 1708. 8) und Baut' delor p. Z5 all Uslioäoium lesen, wenn man von diesem Feldgeschrey der Alten, die Nachrichten weitlauftiger zu lesen verlanget. — Das ganze was hier Pompejus st«"t Soldaten thnn laßt, ist das alte Stratagem, dessen sm schon Gideon als er mit seinen dreyhundert Mann das Lager der Midianiter angriff, bedienete. Diese dreyhuN' dert trugen leere irdene Krüge mit Fackeln in den Ha^ den, die sie, bey dem ersten Angriff, den sie aufdasMidM nitische Lager wagten, zerschlugen, und dabey ausriefen - Hie Schwerdt des Herrn und Gideon! Dies Stratagem hatte auch beym Gideon und Pompejus einerlei) Wut' kung denn die Angegriffenen in beyden Fallen, da sie das plötzliche Gefchrey höreten, glaubten es scy ein (so stehet im Griechischen, wo ich wütendes Hecc übet' setze,) und stoben, ohne zu wissen wovor. — Richtig nm wohl sagt Räsar 6. b. civ. III, 92. dlegue sruttra »nllgus tus constiwrum ess rt Lgna vncligue coneinereur, guikus rebus er bolles rerreri e suos incirari exiliimsuerunr. Krieg des Pompejus gegen Mithradat. 105 Schuß der nicht eine Wunde verursacht haben sollte. N-R-E.szr Dieser unvermuthete Angriff versezte die Wilden inA^Ex^' die größeste Verlegenheit. Sie hatten sich nicht zur dus Burger- Schlacht, sondern zur Reise geschickt; viele Pferde "Zister, und Kameele mancher Art befanden sich an einem Ort; Männer zu Pferde und Weiber von Wagen verschie¬ dener Gattung getragen, zogen unordentlich unter ein¬ ander her, und befanden sich jezt in einer noch gros¬ sem Verwirrung als jemals. Indem der eine die Schmerzen, so ihm seine Wunde verursachte, beklagte, der andere aber für ein gleiches Schicksal ängstlich be¬ sorgt war, lief der eine in dieser Unordnung wild auf den andern los, und fand alfo um desto geschwinder seinen unvermeidlichen Tod. So lange das Uebel ih¬ nen von fern her kam, ertrugen sie selbiges denn doch noch; als aber die Römer ihre Fernrüstung alle ver¬ schossen hatten, und nun mit dem Degen in der Faust auf sie losgiengen, da wurden die so sich auf der Flanke befanden, und zwar weil sie gröstentheils ungerüstet waren, mit einzelnen Streichen niedergehauen. Indem nun jeder (um den ihm hier drohenden Tod zu ent¬ gehen) sich in die Mitte des Heeres einzudringen suchte, so wurde diese von Menschen überhäuft, und (indem an den Aussenseiten das Schwerdt des Feindes wütete) so kam man in der Mitte um, weil man sich daselbst todt drückte und todt stieö. Bey einer solchen läge der Sa¬ che fehlete es ihnen an Gelegenheit sich selbst zu Ver¬ theidigen, oder ihre Feinde angreifen zu können; zu¬ mal da ihre größeste Stärke in Bogenschüßen zu Pfer¬ de bestand, die ihre Waffen bey einem Handgemenge überall nicht, und jeßund bey der herrschenden Finster¬ niß weniger als jemals brauchen konnten. Der Mond gierig auf; und nun schmeichelten sich die Wilden mit der süßen Hofnung, unter dem günstigen Einstuße sei¬ nes Lichtes alles erlittene Unrecht zu rächen. Würklich IO6 DioKaßius. B. XXXVI. Hauptst.vi. N.R. E-szz hatte das Mondlicht ihnen nützlich seyn können; ollem Aemi" Lepi- weil die Römer selbiges im Rücken hatten, so entstand dus Burger-daraus ein optischer Betrug, der in das Gefecht selbst meister. sihx merklichen Einfluß hatte. Da der Schat¬ ten von allen Römern in die Tiefe herab fiel, (und da¬ durch einen jeden Körper ausserordentlich verlängerte,) so tauschte dieses, wenn sie angreifen wollten, die Wil¬ den ; denn entweder hieben sie in einen leeren Schatten, wenn sie Römer zu bleßiren glaubten, oder bekamen von den Römern, wenn sie selbige noch für Schatten hielten, unversehene Wunden — S» ward ein großer Theil von ihnen in die Pfanne gehauen, und einen nicht mindern bekam man gefangen, doch rette¬ ten sich auch ihrer viele, unter denen sich Mlkhradal selbst befand, mit der Flucht. § 47- Wie sich Mi- Die Absicht dieses leztern war, sich zuin Ticjtt- verlorner" »es zu retiriren. Weil aber dieser vermuthete, daß Schacht er, als mütterlicher Großvater seines Sohnes, leztern 128) Florus Hl, V, 2;. IxkAsm suzienrem mscli» us- ÜU8 L^rmouia pompeiuz, gusnia kelicitss viril vno lio conkecir. daoKurnrr es liimicsrio kuit, ek luns >u liku; guippe guali commiliisns, guum a kerAO sedotiid^ » sucie itomsnir prsebuillsr. konrici per errorem lonß^ cullsines vmkrss 5us?, gusli llotiium corpora, perebsa( kt Iclikbricisres gnijem noÄe sa ciebellsms suir, ui»- enim postea Vüluir. — Lies auch plmarch. Pomp, p 6;d- wo er siigt, daß der Tobten auf Seiten Mithradats m"t denn zehntausend gewesen; Fromm. II, 1 —12, und iv' rosius VI, 4, der die Anzahl der Tobten auf vierziM' send berechnet, und uns erzählet, baß die Schlacht M Berge Dastrakus vorgefallen scy. — Man kann dar Geschichte vom wunderbaren Einfluß des Mondes aa> den Gewinn dieser Schlacht nicht lesen, ohne W Worte Debora zu erinnern, wo sie in ihrem LobgeM sagt: daß die Sterne in ihrem Laufe gegen " gestritten hätten. Krieg des Pompejus gegen MiLhradat. 107 zu der von ihm angezettelten Rebellion verleitet '^), soN.R. E.68s erhielt die deöfallö an ihn abgeordnete Gesandschaft^Ej,"x^"' eine sehr schlechte Resolution; denn Tigranes an siattdus Burger- den Mithradat auf- und anzunehmen, lies die von^H"^, 129) Der alte Tigranes hatte sich mit einer Tochter des Mithradates vmnahlt, (und war also nicht/ocer A4r- wie in den collicikus Vellen ll- Z7 sieht,) und der junge Tigrancs hatte eine Tochter des parthischen Königes Phraates zur Gemahlin. Plurarch I- c. P.6Z7. — Dieser junge Tigranes, unerachtet er jetzund Pom- pejo den Weg in seines Vaters Gebiet weiset, fiel doch nachher, wie weiter unten ausführlich erzählt werden wird, in die Ungnade des Siegers, der ihn bey seinem Triumphe mit unter den Gefangenen aufführete, und nach¬ her in das öffentliche Stadtgefängniß zu Rom einsezte, aus dem ihn Rlodius A- 696 da er das Zunftmeistcramt verwaltete, zum großen Verdruße Pompeji gewaltkhatig befreyete. (Unten p. 78-) Er scheint nachher in Rom be¬ ständig fort gelebt zu haben, und von den Feinden Pom¬ peji unterhalten worden zu scyn; denn ich müste mich sehr irren, oder es ist ein Sohn dieses Tigranes, dem Augu- stus das Königreich Armenien, en llepir seines Bruders Arrabazes abtritt, (p. 526). Wenigstens ist so viel gewiß, Tigranes verlor durch die Römer sein Königreich nicht, sondern wurde vielmehr in selbigem bestätigt, und als er starb, so succedirete ihm (weil Tigranes II der eigentlich hatte succedircn sollen, sich durch die angestiftete Rebellion succcßioi'.sunfähig gemacht) sein Sohn Arrabazes. Stra¬ bo p. 529. Der vom Antonius, zur Strafe daß er ihn ehemals verrathen, (llcl. p. 524) überwunden, gefangen genommen, nach Alexandrien geschleppt, (Plmarch p. 9Z9. App. p. 168, 169) und daselbst von der Rleopatra, die sich nach dem Verluste der Schlacht bey Actium, bey sei¬ nem Widersacher Artavasdes, König von Media Atropa- tena cinschmeicheln wollte, umgebracht, A. 724. (inkra p. 446). Jbm succedirte darauf sein Sohn Arrabazes II, der A. 7;z oder 7^4 von seinen Unterthanen erschlagen ^26, die darauf hin, nm seinen damals in Rom befindlichen Bruder Tigranes anhielten, welcher auch, aus Befehl Augusti, durch Liberium in das Königreich Armenien eingcsezt wurde. Dieser Tigrancs konnte nun io8 DioKaßius. B. XXXVI. Hauptst.VI. da, indem er die Einwohner theilö durch gütliches Zu- 4d.R. T. szz ihm abgefertigten Gesandten greifen und ins Gefangmß Aemü.^Lep'i-'verfen Als er hier in seiner Hofnung durchge- dus Burger-fallen war, wendete er sich nach Ivolchis, und von meister. - reden, theils durch Gewalt auf seine Seite brachte, nach Mäotis und den Bosporus. Es glückte dieses ihm so, daß er sich nicht allein diese Provinzen unter¬ warf, sondern auch den damaligen Besitzer derselben, Machat es, der zwar sein eigener Sohn war, es aber mit den Römern hielt, so sehr erschreckte, daß er sich gar nicht ihm (mit den Waffen in der Faust) entgegen zu kommen getrauete; worckuf er ihn durch einige seiner ehemaligen Freunde, denen er Sicherheit dafür und Geld zur Belohnung versprach, umbringen Nmpchls "es. — Inzwischen daß dieses geschähe, hatte pom- eine Stadt Pejus zwar ein Kommando, ihn auf der Flucht zu erbauet. erhaschen, nachgeschickt; allein weil Mithradak um diese Zeit schon über den phasts gesezt hatte, so rich¬ tete selbiges nichts aus. — Pompejus erbauete dar¬ auf an dem Orte, wo er den Sieg erhalten, eine Stadt, die er denen, so unter seinen Soldaten invalid waren, einraumete, mit welchen sich bald darauf eine große Menge Einwohner aus den umliegenden Gegenden verbanden. — Diese Stadt ist unter dem Namen Nikopolis'") noch gegenwärtig vorhanden, und ge- nicht Artabazis Bruder ftyn, sondern er war mit ihm Es- schrvlsterkmd, welche sonsten bekanntermaßen auch Bru¬ der genennet werden. i zo) Und ftzte eine Prämie von hundert Talenten, aus den Kopf seines Schwiegervaters- Plurarch p- 6z6. Neber den Zug Mithradats nach Roichis, leset ApM"- p. 240 Mirhrad. wo er aber erzählet daß MacharcS M selbst umgebracht, noch ehe der Vater selbiges bewerk¬ stelligen können. izi) Daher sie auch p.415 genanm wird. Besiehe von ihr Stephanum Byzaminum »ne Krieg des Pompejus gegen Mithradat. 109 hört zum Gouvernement von Kappadokien. — Und R.R.T.szr dies war es was Pompejus für jezt unternahm. Aemm'xepk § 48. dusBurger- Inzwischen hatte der junge Tigranes einige derKst^ vornehmsten Armenier, die mit der Regierung des des jünger» Vaters nicht allzuwohl zufrieden waren, auf seine T'sranes. Seite gebracht, und sich mit ihnen zum Phraares geflüchtet; welchen er, unerachket selbiger des mit Pompejo jüngsthin geschloßenen Bündnißes wegen, anfänglich nicht recht wüste, ob er den Sohn seines Feindes auf- und ««nehmen sollte, doch endlich in Ar¬ menien einzufallen überredete. Bende Verbündete waren schon bis Arraxaca '") vorgedrungen; und da der alte Tigranes sich auö Furcht aus das Gebürge Strabo p. — Inrer 6uo llumina, Lupkrsiem er /^rsxem, vrbem blioopolin seniku^ Istliz, er vvlen- ribu3 cvnöicllr, sagt (Uros. VI, 4. iz2) Von Arraxara— der Hauptstadt Armeniens, von welcher die Armcnianischen Könige allemal den Beynamen Arraxes führeten, n-crr. ^nnsl. II, ;6. — Besiehe Lel- larium Ork. snr. 17. II, p. zz^. ^annibal hatte sie, zu Ehren des Königes Artaxias (Plurarch buc. p. 51 z. Stra¬ bo p. 528) an den Ufern desAraxes III, 5) erbauet. Unter der Regierung des Nero, (als der parthische Kö¬ nig Vologäsus I den König Rhadamist aus Armenien ver¬ trieben, und an statt desselbigen seinen eigenen Bruder Terisares eingcsezt hatte,) wurde diese Stadt von seinem berühmten Generale Rorbulo A. 810 erobert, und mit Feuer verbrannt, lacrr. XIII, zy feg. Neun Jahre drauf erhielt Tcridares die Crlaubniß Artaxata wieder aufzu- baucn, iulrs p. 718, und gab ihr damals den Zunamen Ncronia; um sich in die Gunst dieses Herrn cinznschmei- cheln, cui, wie Sueron. c. 55 sagt, seleinil-.rir, perpe- luseqoe Izinss cupiUo, lell inconlulrs ersi, iäeogus mul- l>8 rebus se locis, verere gpvellaiione cletraeis, nouam incluxir ex wo nomine; so wie er dm Aprilmond Nero- neus nennetc; lacir. XVI, 12, und Rom ansteckte, um , Vergnügen zu haben, die Stadt größer und prächti¬ ger unter den Namen Neropolis wieder aufbauen zu kön» no Dio Kaßiuö.B. XXXVI. Hauptst.vi. N.R.E.688,-etil-lrt hatte, so machten sie sich jeHund, nachdem die Aemm^Lepi-umliegende Gegend schon ganz unterjocht worden war, dus Burger- diese Hauptstadt anzugreifen fertig. Als aber Phraa- meister. welcher, weil er gesehen hatte, daß sich die Bela¬ gerung auf die lange Bank ziehen würde, nach Hach gierig, und den jungen Tigraneö mit einem Theil der Armee nur zurück lies; so wurde die jezt geschwächte Erwirb vom Macht desselben vom Vater plötzlich angegriffen und Magen und überwunden. Der Sohn suchte darauf sein Heil in re'tnirr sich der Flucht, und wollte zuerst mit dem Rest des geschla- mem." R^genen Heeres zu seinem Großvater Mithradat stoßen; als er aber von der Niederlage desselben Nachricht be¬ kam, und erfuhr, daß er jeHund selbst ehe der Hülfe bedürftig sey, als daß er andern beyspringen könnte, (so änderte er seinen Vorsatz,) siies zu den Römern, und führete Pompeji siegreiches Heer gegen seinen Be¬ ter und Armenien an. § 49- , Darüberder Dieser, so bald als er solches erfahren, furchte gleichfalls^ darüber so sehr, daß er alsbald einen Herold an den Pomrejo er-Pompejuö abfertigte, (durch selbigen Friedensvorschlage siebt. thun,) und die Gesandten des Mithradat ausliefern lies. Sein Sohn war ihm (beym Sieger) so sehr l"'' wider, daß er gar keine billigen Bedingungen erhalten konnte; und als Pompejus dem unerachtet über den S- -6. Araxeö gieng, und der Hauptstadt'") sich näherte; da nen. — Nach Herrn Alberrrandi vrisjs > k- r6i Not. 58 heisset die Stabt gegenwärtig iz;) Artarata, welche selbst am Araxes lag. muß eineiLandcharte anfeben, um dies völlig zu . Pompejus kam vom Euphrat herauf, und sehr unter dem 4vsten Grad der Breite über den Aran ' Artaxata war nun zwar eben an diesem Fluße, allein n weit von seinem Einfluß im Kur erbauet- Da n>m Araxes zuerst von Westen nach Osten, und dann eine 8 Strecke von Norden nach Süden hinunterlauft, elsi Krieg des Pompejus gegen Mithradat. 111 übergab ihm TigraneS selbige, und sich selbst, indem N.R.E.6,z er freywillig ins feindliche Lager hinein kam. DaßL-Tullius u. er dem Sieger zugleich des Mitleids und der Ehrfurcht dus Bürge- würdig scheinen möchte, so hatte er sich auf eine Weise meister, angekleidet, die daS Mittel zwischen seiner ehemaligen Würde und der jetzigen Niedrigkeit hielt. Er hatte sein weisses Unterkleid und den purpurnen Kaftan ausgezogen, aber den königlichen Hauptschmuck und den Turban '") behalten. Als er dem Lager zu Pferde sich westnordwarts nach dem kaspischen Meere zu wendet, so konnte Pompejus über den Arapes gehen, und doch noch immer von Artaxata ziemlich weit entfernt ftyn. — In der Gegend wo der Araxcs entspringet, wohneten die Pa, rarakener, Srrab. p-707. —> Persepolw lag nur 20 Stadien, (etwa» eine pohlnische Meile) von ihm entfer« nct; v, 7; neben dieser Stadt gieng Alexander über diesen Fluß, und wer weis ob in dieser Stadt nicht auch der Uebergang der Pompcjanischen Armee zu suchen ist. lZ4) Hier sind die Griechischen Worte: -°» r,^k. — ist die Tunica der Römer, eine kurze Weste ohneAermel; und das lange Ehrenkleid der Morgenländer, — Lvafran, habe ichs mit dem be¬ kannten Namen genannt, — von dem Fcrrarius cis rs veil. III, i und Jungerrnann aä ?oÄ«c. x. 727 und 7ZI zu lesen. ist eine oben etwas spitz zugehende Mütze, die bey allen Morgenländern, namentlich bey den Per¬ sern, Medern, Phrygiern und Lydiern eingeführt war, (Soler cis pileo XI. Paschalius cis coronis X, 1, 2. Re- land Dikl'err. mist. 1. II, z>. 160. 252. Brision cis re^no kerb I.. I, p. zz. 11, p. zio, und die Kommentatoren über Sueron,) und ist das um diese Tiara herum gewickelte Tuch, welches zusammen ich also nicht besser als Turban übersetzen konnte. — Damit die Leser sich so wohl von dieser als auch von der einen richri- gen wachen mögen, so theile ich hier zwey Mün- zen sartyischer Könige mit, so den und die --«rZ»; vorstcllen; (ich entlehne sie aus Spanhem N. I. LE VIII, k- 455) und noch andere, so verschiedene Sorten der Tia- ii2 DioKaßius. B. XXXVI. Hauptst. VI. N.R.E.688 sich näherte, und in die Verschanzungen desselben selbst, Acmtt" Lep^wie solches ihre vaterländische Sitte mit sich bringt, dus Burger-hincinreiten wollte, so hi es ihn Pompejus, durch eine meisier. entgegen geschickte Ordonnanz vom Pferde absteigeu. Pompejis >hn aber nachgehends zu Fuße Herkommen, «ufnahm. und mit weggeworfenen Diadem '") auf der Erde sich hinwerfend, seinen Reverenz machen sähe, da jammer¬ te ihn seiner so, daß er von seinem Sitz aufsprang, den niederliegenden aufhub, den Turban ihm aus- sezte'"), ihn auf den nächsten Stuhl neben sich hin- ra abbilden, aus eben diesem Schriftsteller p. 452 und 46s/ an welchem leztern Ort eine aus dem Florentinischen K»' binet entlehnete Münze mitgetheilt wird, so den ganze» Turban, oder die '--«e« mit dem sehr deutlich ver¬ stellet. — Vergleichet noch von der kriechenden Art und Weise, wie sich Tiaranes dem Pompejus ergeben Appiai» Mithrid. p. 24z. Plur. komx. p. 6z/. und äe fort. Hlex. l>- ZZ6- IZ5) so steht im Xiphilino, und so bestellt ans ihm Leunclav ungezweifelt richtig zu lesen. FabriM behauptet zwar: promikcue vlurpxrli allein dieses ist, wenigstens bey akkuraten Schriftsteller», und namentlich beym Dio falsch. Daß jede» kö¬ niglichen Hauptschmuck bedeutet, daher ich auch dasWort Diadem hier beybehielt, ist bekannter als daß ich es j» sagen brauchte; von diesem wird nun das wohl deutlich genug unterschieden, so wohl hier, als noch deutlicher Fragen. 178: °"' wo wohl niemand zweifeln kann, daß es nicht das u« die Tiara gewickelte Tuch bedeuten sollte; daß aber dieses Tuch weder Tigranes seinen Respekt zu bezeugen abge¬ wickelt, noch aber daß ihn Pompejus selbiges wieder daruj» gewickelt, weis ein jeder der nur irgend einen Turban <» seinem Leben gesehen. ig6) Es ist dies die gewöhnliche Art wie die morgc»' ländischen Fürsten, daß sie einem andern unterwürfig Ss' worden, bezeugen. So legte Tirivar sein Diadem erst vor der Bildsäule Nerons, (uckr. p. 712) und nachher in 'M' son zu den Füßen dieses Fürsten nieder, der ihm Krieg des Pompejus gegen Mithradat. uz. setzen lies und ihm Tröstungen einsprach. Unter an-N N. §. 68« dem (Trostgründen, deren er sich bedienete, war auch^Ir Lexi- dieser:) er habe nicht das Königreich Armenien ver-dus Burger¬ loren '"), sondern selbiges noch oben ein mit der"^'^r. Freundschaft der Römer vermehret; als er ihm auf selbige Weise Muth eingefprochen, so bat er ihn zur Abendtafel. § 50. Der Sohn, welcher auf der andern Seite desBedingun- Pompejuö saß, stand bey der Ankunft feines Vaters^ des Frr'e- nicht auf, erwies ihm auch sonst ganz und gar keine andern Ehrenbezeugungen, und fand sich, da man ihn doch dazu gebeten hatte, bey der Tafel nicht ein. Pom- pejus nahm dieses Betragen gewaltig übel auf, (und es war dies wohl der vorzüglichste Grund, daß er, als er) des Tages darauf beyde gegen einander verhörete, dem Vater sein ganzes angeerbtes Königreich wiedergab den Sohn aber mit der Provinz Sophene ganz solches eben so wie hier Pompejus dem Tigranes wieder aufsizrc; (v. 717). Eben dieses rhat nachher Parrhame- siris (v. 779) Trajano, allein dieser gütige Trajan war nicht so gnädig als der Wütrich Nero, daß er ihm selbi¬ ges hatte wicdcrgcben sollen. IZ7) Lerusms re^i bonos imperii. Rikero pro 8exk. c. 27. r;g) so nennet sie nicht allein Strabo p. 1485 und 1496. (Justin. Xbll, z, 9. Lucan. " , 59z Plinius, plutarch (nur daß dieser schreibt) und Appran. dtiilula. p. 24z; sondern so hat auch (welcher doch hier den Dio sicherlich kopirete, und dessen Zeugniß also viel¬ geltend ist) stibst Sonaras, und stimme ich also allerdings Turncbo bey, daß man auch hier schreiben müsse, lesen die Kodizes Dions hier und schlechthin ist diese Lesart nicht zu verwechseln, denn Ste¬ phanus Byzantiners merkt a», daß diese Landschaft vom »Band. c-, ' ii4 DioKaßius. B. XXXVI. Hauptst.Vt. N.Ä.E. 688 allein'^) belehneke. Gerade wurde in dieser der Schatz Aemi'^Lcpi^es Alten aufbemahret, auf den also der Jüngling (da düs Burger-ihm diese Provinz zugesprochen wurde) mit Anspruch meister. machte, und da er in dieser Hofnung durchfiel, (dem Pompejus konnte auf keine andere Weise das vom Al¬ ten versprochene Geld erhalten,) so nahm er dies so übel, daß er zu entfliehen gedachte. Darauf lies ihn Pompejus, der selbiges noch zur rechten Frühe erfuhr, Arrians genannt werde; zu welcher Schreibart denn leichtlich derItacismus, da i wie < gesprochen wurde, Gelegenheit gegeben haben könnte; ich habe aber Gophe- ne als das allgemein bekannte und schon in meinem Stra¬ bo recipirete gewahlet. iZ9) Ganz allein! Eben so sagt auch Plurarchu», dessen Worte ich, da sie das bisher gesagte, vortrcflich er¬ läutern, ganz hersetzen will: «?.z' ° ir-^r-c -4-^ vov äc r--ox kn s«7kx«' kg»,<75 dk,v kXklVÄ cho,r,x>,xcv, ktzt-v, k;LX<^-^<« 71,; — /Z«o-,X6U5»V -rsv ötLV. Allein 2lppian. lelillnicl. p. 24;, (und dieser Schriftsieller ist für mich im MithrabatijW Kriege von großem Gewichte,) sezt noch GorSyenc hiujU' xssf ot^T'^S'« 70'- /LkV r/lov -r-^ xsc/ ki^-v Wie mögen wohl beyde Schrift stcller zu vergleichen seyn? Ich denke so: Eordyene war diejenige Provinz, deren Besitz die Parther den Armenier" streitig machten, (Not. y) und da habe ich nun M (Not. 117) bemerkt, daß verinuthlich die Abtretung dieser Provinz die Bedingung seyn mochte, unter welcher wohl Mthradat als Pompejus die Freundschaft der Par¬ ther gesucht. Tigranes der jüngere, war ein Tochter¬ mann des damals regierenden Parthischen Königes res, (Not. 129) und wenn nun Pompejus dem jungrm Tigraui Gorvyene abtrat, so war solches en k-weui' des Parthischen Monarchen, den wir S. Z i wirklich üu Dch» von Gordyene finden. Krieg des Pornpejus gegen Mithradat. 115 in Arrest nehmen, und schickte zu denen, die diese Scha-V.R.E.6zz He in Verwahrung hatten, denen er anbefehlen lies,^u"x^' selbige dem Vater zu überantworten. Als sie auf diesedus Burger- Ordre nichts achteten, indem sie sagten, dies müsse ih-'"^^- nen der junge Herr, als welchem dermalen die Provinz zuständig sey, anbefehlen, so schickte PompejuS selbi¬ gen selbst ans Kastell. Er fand (bey seiner Ankunft) die Thore verschlossen, und muste, gegen feinen Wil¬ len , daß selbige geöfnet würden, befehlen. Dee Befehlshaber der Vestung gehorchte darauf doch nicht, sondern gab vor, daß sein Herr diesen Befehl nicht freywillig ertheile, sondern selbigen gezwungen geben müße. (Diese neue Weigerung) erzürnete nun den Pompejus dergestalt, daß er den Tigranes in Feßeln schlagen lies; und nun erst gelangete der Vater zum Besitze des Schatzes. — Pompejus theilete darauf die Armee in drey Haufen, und lies sie die Winterquartie¬ re in Armenien selbst, in der Landschaft Anaicis und am Assrus '*°) beziehen. — Er erhielt darauf vom 142) Was oben von der Weigerung der Kommendan¬ ten inSophene erzählet wird, die Schatze so ihnen der alte Tigranes anvertrauct, (ohncrachtet der junge Herr ihnen solches selbst anbefehlen muste,) auszulicftrn; ist ein schö¬ ner Zug, vortreffich in einer künftigen Biographie des jungen Tigranes zu gebrauchen. Cr zeigt welch eine große Gewalt dieser Herr über die Seelen der Menschen hatte, durch welche es ihn auch wohl vorzüglich gelingen moch¬ te, sich nachher aus seinen römischen Feßeln zu besreyen, und das verlorne Königreich Armenien seiner Familie zu restituircn. Leset Not. 129. — Von Anams besehet Not. 12z. — DerFluß den ich Ryrus nenne, Heist beym Dio- ne in allen Kodizibus (auch beym Plutarcho und andern) > beym Appjano ; durch welche vitiöse Lesar¬ ten ich mich doch nicht abhalten lassen, ihm seinen rechten Namen zu restituircn. Denn zu geschweige», daß Srrgbo p. 727 ausdrücklich sagt, daß von diesem Fluße der erste Persische König seinen Namen Rprus bekommen, da er vorher Agravarus geheissen, so ist auch Rur der¬ jenige Name, unrer dein er noch heut zu tage allgemein ine Morgenlande bekannt ist. Cr entspringet in der Land¬ schaft Guriel, zwischen dem 40 und 45° NB- und stießet fast in einer geraden Richtung mit dein Ararcs (mit dein er sich auch zulezt, eben wie der Tigris mit dem Euphrat, vereinigt, und in einer gemeinschaftlichen Mündung zn- gleich ins Kaspische Meer ergießet,) zuerst von Meßen nach Osten, und alsdcnn von der Stadt Testis ungefehr an südwärts hinunter; oder wie Strabo dieses ausdrückt: er fließet das Gebiete der Pasargadcn, durch das so ge¬ nannte Hvhlpersien durch. — Das Korps welches die Winterquartiere an diesem Fluße bezog, stand unter den« Kommando des Merellus Reler; Pompejus selbst blieb in Artaxata am Ara,res, und L. Flakkus der dritte Gene¬ ral, bezog seine Winterquartiere in der Landschaft Anai- tis ; wenigstens glaube ich dies aus dem folgenden b schließen zu dürfen, wo der König der an diesem N»ße wohnenden Albanier, auf den Merellus Relcr losgeftd Ich gestehe, daß dieser Umstand meine Vermuthung unwiderstehlich gewiß behauptet, allein er macht sie doH wenigstens sehr wahrscheinlich- !4i) Die Summe, wegen welcher man sich verglichen hatte, betrug 6000 Talente, wie Plurarch, dessen Worte ich in der vorhergehenden Note anführete, besaget- scr diesen machte nun noch der König sehr beträchtliche Geschenke; ein jeder Gemeiner von der Armee des Pons- pejus bekam 50 Drachmen, jeder Hauptmann 1000, jeder Oberste 10,002- Appian- p. 24g. Drachma ist, wie der römische Denarius, etwas wenigs als ein pohlnijcher Gulden; (auf ganz genaue Berechn^' geil komnits hier nicht an) daß denn also doch jeder gsl meine Soldat über zwey Dukaten bekommen, welch freylich (zumal in jenen Zeiten, da noch nicht so viel und Silber als jetzund in der Welt war) eine sehr betrE' ilche Summe betrug- Allein so wie Tigranes mehr G"? 116 DioKaßius. V.XXXVI. Hauptst.Vl N.R E.688 Tlgralies sehr viel Geld, und noch weit mehr als die AemM Left- Summe, über die man sich verglichen hatte, betrugt), dus Bürger¬ meister. Krieg des Pompejus gegen Mithradat. 117 Dies war auch die Ursache warum er (nichts langeN.R.E.^ nachher seinen Namen in das Verzeichniß der Freunde und Bundesgenoßen des römischen Volks eintrug, und dus Burger- seinen (rebellischen) Sohn mit sich gesanglich nach Rom führcte. — *) Er nahm ihm aber alles, und dies war nicht wenig, was er in seiner Regierung darzu erobert; dies war kein unbeträchtlicher Thcil von Syrien '") und Kappado- bezahlete als beym Friedensvergleich war ausgemacht worden; eben so erhielt er auch einige von seinen selbst- konquetircten Provinzen zurück, ohnerachtet ihm selbige anfänglich waren abgebrochen worden. Grrabo p. 747 erzählet, daß ihm Pompejus den besten und betrachlichstcn Theil von Mesopotamien (der doch warlich nicht zu feinem angeerbtcn Reich gehörete) abgetreten, äusser Selevkia in Pierien, welches bey dieser Gelegenheit für frey erklärt wurde. 142) Ich habe dieses nicht, welches im Griechischen Texte nicht befindlich, eingeschaltet, weil mir es wahrer Unsinn zu seyu scheint, selbiges wegzulassen. Theils über¬ lebten weder Pompejus noch Tigranes um so gar sehr lange den geschlossenen Frieden; und nachher so wird mit diesem Einträgen des Namens Tigranis, in das Verzeich¬ nis! der Bundesgcnoßen und Freunde des römischen Volks, die gefängliche Hinwegführung des jungen Tigranes nach Rom verbunden, und diese geschähe doch warlich nicht lange darnach, denn A. 696 ward er schon wieder güs diesem Gefängniße, durch den berüchtigten Klodius be- freyet. — Diese Note war schon lange geschrieben als ich die Zxeiokiamschen unimuciueriicmes erhielte, wo ich gleichfalls diese Verbeßerung, aber nach der Gewohnheit des seligen Mannes, ohne die Gründe derselben anzuge- angeführt finde. Ich grakulire mir, mit einem so großen Kenner der Griechischen Sprache übereinstimmend gedacht zu haben. *4^) Die Konketen in Syrien hatte Tigranes bey der Gelegenheit gemacht, als die Gemahlin des Anriochus ii8 DioKaßius. B.XXXVI. Hauptst.vi. N.R.E.688kienganz Phönikien, und die Landschaft Sophme, A Tullius u.so ^iit Armenien granzt '"); und übel dem ward er auch dus Burger-M einer (sehr ansehnlichen) Geldstrafe belegt. meister. § Zi- Einfall der Inzwischen konnte er diese Winterquartiere nicht ""«er. rlchjg hinbringen. Denn (Dröses ""), der Köniz Grypus, (und nachher des Kyzikenus,) die bekannte Lles- parra Selene, bey ihren mißlungenen Anschlag auf Egy¬ pten, (denn sie war Prolomaus Physkus Tochter,) dafür in Syrien um sich zu greifen suchte. Leset Not. 61 üb» p. 749 Srrabonis. 144) Darinn, daß Kappadokien einem Armenisch«" König unterthanig gewesen war, liegt vermuthlich da Grund, daß einige Präfekturen von Armenien, wie z-B Romana (wovon oben Not. 40) in der FolMt zu Kappadokien gerechnet wurden; so wie umgekehrt Prolemaus verschiedene Präfekturen nach Armenien m- ftzt, die beym Strabo zu Kappadokien gerechnet M> den. 145) Von ihr habe ich Not. i z8 gehandelt. Mit Ar¬ menien granzete sie gegen Mitternacht, und auf der ent- gegengesezten Seite mit Gordycnc. Da nun diese !eM Provinz >nir Aviabene glanzet, (Not. 9) so muß man M daher des Lukanus II, 59z mollis Lvpbsns erklären; U"' tcmal nach Srrab. p. 745, die Einwohner der Prov^ Adiabcne, mit einem Spottnamen genau"! wurden, welches -Hesychius durch erkläret; chcs eben so ist, alö wenn die Perser beym Acschf" heissen, d. i. mnlli ineellu vrsure«; Rosintt^ habe ichs in der deutschen (Übersetzung Strabons gt' geben. 146) > so wird er hier einstimmig geschrie^ Bey andern Schriftstellern heisset er Groves, und ml» Kodizibus des Appiani, unkerweilen (p. 242) oe-Ä^, u untcrweilen (p. 25z) Sein Sohn und NE" ger hies Aober. — Leset Reinerum Remcccium " lMor. lull» M ili, x. Zsz. Krieg des Pompejus gegen Mithradat. nZ der jcnseit des Kyrnuö wohnenden AlbaniergriffN^c.E. Lzz sie um die Zeit, gerade da sie die Saturnalien fther-^,"'^ ten feindlich an. Er gab vor, es geschähe diesesdus Burger, 147) Wenn diese Albanier jenftit des Kyrnus wohne- ten, so sind sie auf der Westseite des Kaspischen Meeres zu suchen, wo sie die Geschichte des vom Pompejo gegen den Mithradat geführeten Krieges hinfezt, und wo sie uns die Zeugnisse aller alten Geographorum zu suchen berech¬ tigen- Allein Xiphilin. p. 794 sagt, daß diese Albanier Maßageren waren, und Mäßigeren wohneten nicht aus der West - sondern auf der Ostseite des Raspisthen Mee¬ res. Die Lesart ist zwar am angeführten Orte des N- philinus verdächtig; denn zu geschweige», daß die ge» wohnlichen Editionenlesen, so hat derBreslauische Kodex, und der des Merula sogar allein dass die Lesart die richtige sey , lehret die Kollation Zonarä p. 590, O: «S« (L« rsv LE«,) wo die in Parenthese eingeschlossene Worte zugleich beweisen, daß es nicht ein bloßer Mönchs Einfalk des Nphilinus war, die Albanier zu Maßageten zu ma¬ chen, sondern daß solches sein Schriftsteller, den er excer- pirete, ausdrücklich besagte- — Man sichet sonst aus die¬ ser Geschichte den Irrthum des Trogus Pompejus wenn er erzählet, die Albanier hatten sich ihres Jtaiianischen Ursprungs erinnert, und die Soldaten des Pompejus Brüder genannt. (Justin, Xbli, z.) Man muß gestehn, daß dieser Uebcrfall ein sehr wichtiger Beweis der wechsel¬ seitigen Bruderliebe beyder Nationen war. Aber den römischen Schriftsteller verführte der lateinische Schall des Namens, und das in Italien gelegene Alba, die Skifterinn Roms- 148) Die Saturnalien wurden in den ältesten Zeiten der Republik nur einen einzigen Tag, der auf den iMn December siel, gefeycrt, und erst Julius Agisar seztc die Fcycr derselben auf drey Tage vest, und verordnete dass sie den i7ten anfangen sollten. Allein wenn gleich die Religion nur die Feyer eines einzigen Tages verlangte, so hatten doch die Römer schon in den ältesten Zeiten einige Lage zu ihrem Vergnügen hinzuzufügen cingcfühtt, i2o DioKaßius. B. XXXVI. Hauptst.vi. L cgrancs, der fein Anverwandter M N-m».^,-e-nen Gefallen zu thun ; allein die Hauptabficht M dus Burger-wohl, weil ce einen Einfall der Römer in Albanien be> Mister, fürchtete, und sich mit der Hofnung schmeichelte, was sonderliches ausrichten zu können, wenn er sie, zumal da sie nicht an einem Ort im O.uartier standen, unver- muthet zur Winterzeit überfiele. Zu dem Ende gieng er selbst auf den McceUus Neleu welcher dm Tigraneö '^°) bey sich hatte, los; und schickte zwey de- taschirte Korps, das eine gegen den PompejuS, und das andere gegen den Kommandeur des dritten Han¬ sens, den Lukins Flakkus ab, damit er auf solche und die alten Dichter Nonius und Mummius (bM Makrobio d'ururn. I, in) erwähnen schon einer siebeiitögi' gen Jener der Catnrnalien. Aus dieser Angabe des Dio laßet sich also der Tag an dem die Römer angefallm wurden, nicht bestimmen, aber wohl die Woche; nehm' sich es war die Oktave so auf den ivten December folgere. 149) Ibn finden wir drey Jahre spater, A. 6yl, als Gradtrichter, (p- 129) und abermals 2 Jahre drauf, A- 692, als Bürgermeister, (p. 147). Er war ein Schwan ger des Pompcjus, welcher seine Schwester Mukia stcd zur dritten Gemahlin» erwahlete, und sich nachher von ihr, (nachdem sie ihm zwey Sobne, den Lncjus und den Sextus, und eine Tochter, die Pompeja geboren,)"" sie sich wahrend seiner Abwesenheit in Asien nicht gar keusch aufgeführt haben sollte, schied; (PlurarchH»^ 641. Dio unten p. 52) welchen Cchcidebrief dieser ^' tcllus so übel nahm, daß er nachher bey der VerwauE semes Konsulats Schwager Pompejo alles zrim Torte tlw' so daß auch-Horarius (H, i)von selbigen an den Bcg> des bürgerlichen Krieges rechnet. 150) Ich erkläre dieses von dem jungen Tigranes, - rrach der vorhergehenden Seite, batte lall' M Fesseln schlagen, und den Oröses durch diesen Uebttl" My machen wollte; nicht aber wie Fabrizius vom alte»' Krieg des Pompejus gegen Mithradat. 121 Weise alle zugleich erschrecken, und sie, sich einanderN.R.E.ssz wechselseitige Hülfe zu leisten, verwehren könnte. Al-^si"'^ lein er richtete nicht im mindesten was aus. Er selbst dus Burger- wurde vom Rcler tapfer zurückgeschlagen; und Flak- kus, da der Umfang feiner Circumvallationslinien so groß war, daß er selbige Zu vertheidigen keine Mög¬ lichkeit sähe, warf innerhalb derselben andere auf, und solches zwar in der Absicht, die Feinde zu überreden, als ob er sich vor ihnen fürchtete. Diefe Ust gelang; er zog sie innerhalb der auffern Circumvallationslinien hinein, und alödenn that er auf einmal, da sie solches am wenigsten vermutheten, einen plötzlichen Ausfall, und hatte das Glück viele von den Feinden, theilö im Gefecht und theilö auch auf der Flucht niederzumachen. Unter der Zeit hatte Pompejus vom Anfall den seine beyden Korps von den Wilden hatten ausstehen müssen, Nachricht bekommen, und gieng nun, ihr zu folge, unvermukhet auf die so ihn angreifen wollten, selbst los. Nachdem er dieses Korps über den Haufen ge¬ worfen, so gieng er gerades Weges auf die Armee des OröfeS, in der Absicht ihn gefangen zu nehmen. Die¬ ser Anschlag nun mißglückte zwar, (denn dieser, so bald als er vom Kcler war zurückgeschlagen worden, und Nachricht von der Niederlage seines übrigen Heeres erhalten, hatte sich mit der Flucht gerettet,) er war aber doch so glücklich, den Rest des Albanischen Heeres, da es eben über den KyrnuS gehen wollte, einzuholen, einen großen Theil desselben in die Pfanne zu hauen, und nachher selbigen schön Wetter, warum sie baten, isi) Im Griechischen: Erabcns, i-Lchce,«;. Weil ich nicht weis ob es noch jctzund Sitte ist, die Lager mit Graben zu bevesiigen, so wahlete ich dieses Wort, welches ich bekannter und der Sache angemeßener zu seyn erach- i22 DioKaßius. B. XXXVI. Hauptst.vi. N.R. E. 688 zu gewahren. Er hatte zwar große Lust, um sich zu Aenüt'kepi- revangiren, nun seinerseits in ihr Land einzufaljen; dus Burger-allein weil es Winter war, muste er diesen Feldzuz meister. wiewohl ungern, bis auf bequemere Gelegenheit ver¬ schieben. — Und dieses war eö was er noch im gegen¬ wärtigen Jahre vollbrachte. Ende des sechs und drcyßigsten BucliS- -12 Z Inhalt des sieben und dreyßigsten Buchs. Im sieben und dreyßigsten Buche des Dion wird folgendes abgehandelt: Hauptst. VII. Geschichte des Krieges, den Pompcjus gegen die asiatischen '^) Iberer führte. §.52 — 59. Hauptst. VIII. Wie er den Pontus zu Bithynien schlug, und Syrien und Phonike bezwang. § 59. 60. 6r. Hauptst. Vlili. Wie Mithradates starb. §. 6r. — 66. Hauptst. X. lieber die Juden. §. 66—70. Hauptst. XI. Wie Pompcjus, nachdem er die asiatischen Kriege glücklich vollbracht, nach Rom zurück kam. §.71-74. Hauptst. XII, Ueber Kikero, Katilina, und die von ih¬ nen ausgcführeten Thatm. §.75 — 9;. Hauptst. XIII. Ueber den Triumvirat des Kaesar, Pom- pejus und Kraßus. §. 94—109. Es begreift einen Zeitraum von sechs Jahren, in denen wir folgende'") als Bürgermeister verzeichnet finden: V.C.G. N.R.L 65 689 L. Aurelius Kotta, und L. Man- lius. 152) Die Europäischen Iberier sind die Spanier, wel¬ ches Land in der alten Geogravlue Iberien Heist. — Aus eben diesem Grunde wollte ZLylander S- 84 (und nicht ryv ex-, lesen, und diese Konjektur ist, aus Gründen, die ich am angeführten Ort weitlaufti¬ ger auseinander fetzen werde, sehr wahrscheinlich. 15z) Ich berufe mich auf N. *) zum vorigen Buch. Rona (es ist seiner schon im vorigen Buche gedacht wor- N.R.E. 124 V.CG. 64 690 6z 691 62 692 L- Kacsar, und K. Markius Figli- lus. M. Tullius Kikcro, und K- Mo- nius. Dekimus Junius Silanus, und L ki- kinius Murena. den, S. 27) starb nachher als Legatus Kaesars in lien, S- 72Z. — Den Nachfolger desselben L. Bachr^ »null man nicht (wie Glandorp Onvmali. p. 425) nul dm gleichnamigen Sohne desselben verwechseln. Der DM kielt allemal die Parthe» seines berühmten Vettern des Julius Raesar, (so dafi ihm auch Antonius die culwoM "bis, zu einer Zeit da die Treboniauischcn undDolb scheu Unruhen wüthctcn, anvertrauctc, p. 199) der aber blieb jederzeit der Parthey des Pompcjus crgcvw und verlor darüber zulezt vom mächtigen Kaesar da»'' den. Er war sonst ein Mutterbruder des Triumvir Amon, und da er, dieser Verwandschaft nnerackted > > in den bürgerlichen Unruhen gegen Antonimu erklär! ' so ward er von ihm mit unter die Zahl der Proskripteru gesezt, (p. zzo) doch aber seines Lebens auf Vorlnktt » Mutter Antonii gefchonet. — Rikers war in einem mit Pompejo, und also 648 geboren; (Veli. Pater > ' 5Z.) doch ich habe dies schon in der Not. 68 und 7! vorigen Buche abgehandelt. — Likinius Murana der Bruder von der Gemahlin Mäcens, Terenria, (p-^' deren Schönheit-Horaz II, 12 unter dem angenonM Namen der Likymnia so prächtig besungen. Er war advptirtcr Sohn des seiner Gelehrsamkeit wegen w , rühmten "varro, (daher er auch bcym Gueron. T>°c 8 ^->>-0 Heist,) und verlor das Leben untee Regierung des August, A. 7Z2, weil er sich Bruder Rapio in eine Konspiration gegen den gelassen; und weil die Schwester gleichfalls um diese schwörung qewust, so verlor sie die Gunst, so ste vom August, als seine Maitresse genossen. Vergl-" p 584- (Wenn ich hier nicht zwey Personen mit cm verwechsele, welches mir sehr wahrscheinlich zu D" 125 V-C.G. N-R.T- 69Z 60 694 M- Pupius Piso, und M- Valerius Mcßala Niger. L. Afranius, und Kwintus Käkilius Mctellus Keler. kommt, so müste dieser Mnrana eine isneKukem summo- xere vezersm gehabt haben, sintemal er 40 Jahre nach geführtem Konsulate, und also mindestens im Kosten Jahke seines Lebens, sich noch in eine Konjuratjon gegen de» August hatte sollen einlassen. Auch will die Schwester Terenria, und so viel andere Umstande nicht recht auf unfern Konsul Murana passen; und es ist also besser beyde für zwey verschiedene Personen zu halten) — Afranius, der lezte Bürgermeister dieses Buchs, (denn von den übri¬ gen ist mir sonst nichts bekannt,) war es eben so wie Pu« plus Piss, auf Rckommendation Pompeji, dessen Legatus er im Afrikanischen Kriege gegen Phraarcm gewesen, g«. worden. Vergl. Not. 165. 126 Das sieben und dreyßigste Buch. Siebentes Hauptstück. Geschichte des Krieges den Pompejus gegen die «Mi¬ schen Iberer führte. § 5Z- N.R.E.68yt^m folgenden Jahr als L.Kotta und L. TorkwMö L^Torkw"--^) Bürgermeister waren, bekriegete er die Albaner lus Burger-und Iberer. Diese -) zuerst, mit denen er gegen meister. Willen gezwungen ward zu schlagen. Arrokes'") ihr König — sie wohnen aber auf beyden Seiten des A.yrnus ; sind auf der einen Seite der Albaner, und auf der andern der Armenier Nachbarn- 2) Die Iberer. Aber Plurarchus, wenn er im Leben Pompeji p. 6z7 diese Geschichte erzählt, berichtet umge¬ kehrt, daß die Albanier zuerst bekriegt worden, von denen er alle das erzählt, was hier Dio von den Iberern mei¬ det, aber Plurarchus hat unrecht, denn Pompejus gi«g aus Armenien nach Jberien. Vergl. Srrabo p. E Wofern man beyde Schriftsteller nicht dadurch vergleich« will, daß man Plurarchs Nachricht von dein Vorfa» klart, den uns Dio am Ende des leztern Buches crzchm- 154) Reiner. Reineccius bist. lulia i'. III, p. ryM«' gleicht den Namen dieses Königes mit dem deutsch« Wort -Herzog, so im Niedersachfischen -Harrok ausgespr^ chen wird, daß es also ein »ppeli-irluum und kein?' xrmm nomen gewesen. Der Einfall ist so unrecht NM weil es sicher ist, daß damals in Jberien deutsch E chen wurde. — Der Sohn dieses vom Pompejo ME Herzogs, Heist unten S- 487 Phacnabazus. Dieser p fische Name scheint zu beweisen, daß auch der Vatere« persischen Nennnamen geführt, und macht also dieM« maßung des Reineccius wahrscheinlicher. 155) ,Die Iberer grunzen mit den Albaniern gegen- sten , mit Armenien aber in Süden. Plurarch 1- c- Krieg gegen die Iberer. 227 Artokes also ihr König, fürchtend daß her Zug nichtN.R.E.68? auf ihn losgehen möchte, hatte, unter dem Schein der^E^und Freundschaft Gesandten zu ihm geschickt; gieng aberms Burger« damit um, wie er den dadurch sicher gemachten unver-"^"-^, host überfallen möchte. Pompejus aber, dem dieses verrathen worden, fiel in sein Land ein, bevor er sich noch gehöriger Weife zur Gegenwehr rüsten, und den engen Paß welcher in sein Land führete, besehen kön¬ nen, und drang bis zu der Stadt, die den Namen Akropolis '^) führete, vor, ehe Arrokes auch nur erfuhr daß er da sey. Diese Stadt lag mitten in den engen Paßen die der Kaukasus bildet'"), und man 156) Es führete nemlich diese Stadt in der Landes¬ sprache einen Namen, der auf Griechisch übersezt, durch das Wort ausgcdruckt werden konnte. Strabo p. I4Z8 nennt uns ihren Namen. Sie hies in der Lan¬ dessprache-Hermozika; denn daß sie, und nicht Geumera, Dions fty, lehret Ptolomäus, der diese Stadt -Hermaknka nennt; dieses Wort ist ganz griechisch; -Her- mozika ist es zur Halste; Seumcra war vielleicht der wahre Name- 157) Ich bitte hier um Erlaubniß eine kritische Anmer¬ kung machen zu dürfen. Dions Worte lauten so: . pkv 7-» XLi-n-rru Jeder der griechisch verstehet, wird mir zugebcn, daß hier etwas fehlt. Reimarus schlug vor die Worte zu wiederholen, und x-x, -xS-xx. zu lesen, allein beßer war des seligen Rejske Vermu- thung "2" Strabo l. c. sagt: „Aus Arme¬ nien führen enge Paße hicher, die bis an den Kyrnus reichen." — Diese hier crwahncken engen Paße sind die xoxrae Welche ptolomäus Lai-marieas nennet, im Lande der Jberier gegen Westen. Lukan. VIII, 222 nennet sie cisustra QPua falsch; denn diese liegen in Al¬ banien, weit mehr gegen Morgen, und bis zu ihnen ist we¬ der Pompejus noch irgend ein anderer General gedrungen. Plinius, welcher VI, iz ausdrücklich bemerkt, daß man von den Kaukasischen Pforten, der dazwischen liegenden Berge wegen, fast gar nicht zu. den Kaspischen kommen können, giebt uns von beyden Oertern die besten Deschrei« 128 DioKaßius. B. XXXVII. Hauptst. VII. N.R. e. 689 hatte sie, den Eingang noch mehr zu versichern, l'kfk- L ^"rkw^ Artokes erschreckt, fand nun keine Zeit sich zu tus Burger.- rüsten, sondern gieng über den Fluß und verbrämte meister. die Brücke. Die wenige Mannschaft, soerzurVcr- theidigung der Stadt hinter sich gelaßen, that eim Ausfall; sie wurden zurückgeschlagen, und ergäbe« sich bringen. Von den Raukasisehen sagt er VI, 11: kome (mucsle^e, molzno erioie s muliir Lukpise clielse, lnZe»! op»r moiuikuz inroriupriz repenle, vbi iores od- clirae, 5orr»riz rrzbibus, kubier meclia; .imus 6iri ostoru tlueins, cur«gus OltsIIo, guocl vocgrur com- muniro, srl rrreencliiS krünliru ^enrez ionumerss: il>i toei, kerrsrum orbs porrls clisclulo, ex -icluei lo oxk^ Iberum. -Harinastis ist das in der vorigen Note crwch ncre -Hermozika, und das Kastell Rumania ist anfbr dÄnvillischen Ebarre von Partbien gut ausgedruckt Von den Laspischen aber Vl. 14: (.'»hg-ie pon»e, imek iuZL prsoruprs «n^ulto nunliiu liess, Ione>r»lline Vu b/I?. roro c>pe>-e marr«/äKo, ira er vix iiuAuls plsuüia coch tnesnr: öexrr-r surem Igearigiie -rmbullin limiles stop"« lmpsn^rmc ere. — Prokopius cle k. Pers fol. 28 si' schreibt diese Paße, wiewohl unter den Namen der KusÜ' schen sehr ausführlich und schön. Der Paß ist nam chl« 50 Stadien lang, geht durch einen uncrsteigücst h^ch Berg, und scheint, ob er wohl ein bloßes Werk der R' lur ist, durch die Kunst gebildet zu seyn. Hinter ihm «iS ein unabschlichcs Blachfeld, welches die-Hunnen sie den Maoris bewohnen. Alexander habe diesen ° Einfalle der Hunnen zu verhüten, mit Mauern vel«^ Dieser Mauer erwähnet schon Strabo p. l4?7- pius ist wobl der älteste der die Erbauung derselben e Alexander zuschreibt, eine Sage, die sich nachher w n orientalischen Schriften verbreitet; vcrgl- ueolozi^uo 6sj> "pnr-irs p. I IY, lind aus denen spatere dentalische Christen, z. B. Gervasius Tilbericnsis (e>cr rer. Lruulmc. I, s 911) sic lernetcn- 158) So habe ich beyde Lesarten zu vereinigen und 129 Krieg gegen die Iberer. § 5Z» N.R.C.689 Nachdem er sich der Paße bemächtiget hatte, öe-A^AE sezte er sie mit Garnison; brach von da weiter auf, tüs Rmger- und bezwang das ganze innerhalb des Flußes (Kyr-"Eer. nuö) gelegene Land. Als es nun an den: war, daß er auch über diesen sehen wollte, schickte Artokes an ihn Gesandte, bat um Frieden, und versprach freywillig eine Brücke zu bauen, und Lebensmittel dem Heere zu reichen. Er vollbrachte beydes Frieden zu erAmgen; floh aber zum pelorus der gleichfalls sein Reich durchfloß, als er gehört hatte, daß Pompejus würklich den Fluß paßirt sey: und floh also vor dem, den er zu sich gezogen, da er ihm doch leicht, über den Fluß zu sehen, hätte verhindern können. Pompejus, als er dieses gewahr wurde, sezte dem Flüchtigen nach, holete selbigen ein, und besiegete ihn; sintemal er ihm durch einen forcirten Marsch so auf den Hals kam, daß er mit ihm handgemein wurde, bevor seine Schützen noch ihre Kunst in Anwendung zu bringen vermochten. In¬ dem dieses geschähe, sezte Artokes über den pelo rus , verbrannte die über diesen Fluß geschlagene Brücke, und entfloh (für seine Person, denn der größe- ste Theil seines Heeres) kam um, entweder im Hand¬ gemenge, oder indem sie den Fluß zu durchwaden ver¬ suchten. Viele von ihnen retirirten sich in das Ge¬ büsch, und hielten sich, indem sie einige Tage lang Pfeile von den höchsten Bäumen abschoßen, meisten aber, nach abgehauenen Baumen ebenfalls umkom¬ men. Bey so bewandten Sachen, versuchte Artokes abermals Frieden mit Pompejo zu schließen, an den er Geschenke sendete '^). Pompejus nahm sie an, da- 159) Worinnen sie bestanden, erzählen Plurarch p. 6z8 und Bonaras. — .a.rlbocem, gui Iberis imysrsbsk iutiit uon ito»a mocio /cit el obliäss libsroz clsre. Fis¬ kus III, V, 28- II. Band. I Iz o Dio Kaßius. B. XXXVII. Hauptst. VII. N.R.T.6zy mit der König in Hofnung einen Vergleich zu treffen, L.^ToÄ!^ inne Flucht nicht weiter fortseßcn inöchte, lies ihm aber tüs Burger-zu gleicher Zeit wissen, daß er keinen Frieden schließen meister. Mnc, bis er nicht seine Söhne zu Geißeln gestellt ha¬ ben würde. Der König erwicderte einige Zeit hierauf nichts, bis die Römer über den pelorus, den man zur Sommerzeit durchwaden konnte, ohne Beschwerlich¬ keit, und ohne daß ihnen jemand Hinderniße im Weg gelegt, ^seztcn; hierauf schickte er ihm seine Kinder, und schloß bald darauf Frieden. § 54- Pompejus Hierauf erfuhr PompejuS daß er nicht fern veni chis eiA!- phasis sei), und beschloß, langst seinen Usern len. hin, einen Einfall in Rolchis zu unternehmen, und von dort aus den Mithradat nach den Bosporus zu verfolgen. Er vollzog seinen Vorfaß, durchzog das Gebiet der Kolchcr und der an sie granzenden Völ¬ ker, von denen einige, von ihm überredet, solches gutwillig, andere aus Furcht erlaubten. Als er aber S. ;o. hier in gewiße Erfahrung gebracht, daß der Weg ä" 159*) Den Lauf dieses Flußes beschreibt uns Str^o p. 1451 so: Er entspringt in Armenien, nimmt den kus und den -Hippus auf; bis Sarapana kann er mM fet werden. Alsdenn reiset nian vier Tage zu Land^ uu befindet sich am Kyrus. — Sarapana ist kolclM' s liegt sehr vest in engen Paßen. An seinen Ufern last c neben einem Landsee erbauete Stadt, die Phasis cvc» u wie der Fluß hies, und guten Handel trieb. Dieser erwähnt Plurarch, oder wer sonst V. des abcrglaubu«> unter seinen Werken befindlichen Büchleins lle lluwu^, ftyn mag: und diese Erwähnung ist vielleicht das ei,! wahre, so sich im ganzen lanaweiligen Kapitel bcstuv mag. Er macht so gar einen Gkyrhischen Fluß aus Aber dieser V. ist in aller Betrachtung elend, und v > zur Ehre Plutarchs, daß er nicht Verfasser davon allem was Maußac, das Eegenthcil zu beweisen, dag u vorbringen mag. Krieg gegen die Iberer. rzr Lande, durch viel unbekannte streitbare Völker führe;N.R.E.68s die Schiffahrt aber noch weit beschwerlicher seyn wür-x' de, sintemal die Küste derselben hafenleer, und die tus Burg! Bewohner derselben streitbare Barbaren waren; so befahl er der Flotte auf den Mithradates Acht zu ge¬ ben, damit er weder entwischen, noch ihm Proviant zugeführt werden könne. Er selbst wendete sich gegen Greift dis die Albanier, nicht gerade zu auf dem kürzesten Weg; sondern damit er sie, die deö geschlossenen Vertrages wegen sicher waren, unverhoft überfallen möchte, zog er sich nach Armenien zurück. Er wandte hier um, und gieng über den durch die Sommerhitze fuhrtbarSeztüber gemachten Byrnus. Die Reuterey gieng zuerst über Kyrnus. den Fluß, ihr folgten die Lastthiere, das Fußvolk zu- lezt: damit nemlich die Pferde, die Gewalt der Fluth durch ihre Körper brachen, und damit, wenn eins von den Lastthieren fallen sollte, es durch den nachfolgenden Trupp geholfen, und weiter fortzutreiben verhindert werden möchte. Von hier gieng der Zug weiter fort nach dem Rambyses. Auf ihm halte er von denKambyses. Feinden keine sonderliche Beschwerlichkeit, aber desto mehr litte er und sein ganzes Heer von Durst und Hitze, unerachtet sie nur bey Nachtzeit zu marfchiren pflegten: sintemal ihre Wegweiser, die sie sich aus den Gefangenen erlesen, sie nicht die gemächlichsten Wege führeten. Der Fluß selbst, an dessen Ufer sie hinzo¬ gen, gewahrete wenig Nutzen; sintemal sein eiskaltes, in Uebermaaö getrunkenes Wasser, vielen von ihnen Krankheiten verursachte. Als sich auch hier kein Feind zeigte, rückten sie weiter vor bis zum Abas. Abas- Sie führten nichts denn Wasser mit sich, alle übrige Lebensmittel gaben die Einwohner gutwillig her, des¬ halb ihnen auch nichts zu Leide geschah '°°). i6o) Nach dem oft angeführten Plmarchus fiel hier das erste Treffen vor. Er erzählt, es habe Pomvejus L L iz- DioKaßius. B.XXXVII.Hauptst.VIl. N.R.C.6«? § 55. L. ^Tvrkwa- Nachdem sie so über den Fluß gesezt, ward ihnen rüs Burger-gemeldet, daß Vröses im Anzug begriffen sey. meister. Pompejus, um ihn zur Schlacht zu locken, (denn er fürchtete daß er sich zurückziehen möchte, wenn er Nach¬ richt von der Starke des römischen Heeres erhielt,) stellte die Reuterey, der er, wie sie sich zu verhalten hätte, gesagt, ins erste Glied, hinter sie das, auf sei¬ ne Kniee niedergefallene, und mit Schilden bedeckte Fußvolk, dem er, sich völlig still zu halten, gebot. Auf diese Weise merkte Vrösts ihre Gegenwart nicht eher als bis man schon zum Handgemenge gekommen war. Weil er die kleine Anzahl der Reuter, die er allein zu seyn glaubte, verachtete, griff er sie an, und sezte, da sie schleunig eine verstellte Flucht ergriffen, ihnen tapfer nach. Nun stand plötzlich das Fußvolk auf, trennte sich, den ihrigen die Flucht mitten durch sie hindurch leichter zu machen, schloß sich aber bald 12,222 Wasserschlauche aus dem Kyrnus gefüllt, und sey so bis zum Abas vorgerückt, wo er ein vom Bruder des Albanischen Königes Rosts angeführtes Heer vorgcM den, welches aus 62,000 zu Fuß, und 12,202 Reutern bestand. (Strabo I. c. hat 22,002, und in meiner lieber- fetzung ist diese Zahl ausgedrückt, allein Rasaubonus Hal wahrscheinlich vermuthct, daß die Lesart falsch fty, man 12,222 lesen müsse; weil nemlich zu vermuthen, dan Strabo, Plutarch und Avpian ihre Nachrichten alle drei aus dem Theophanes Mirylenaus entlehneten, der aus diesem Zuge der Begleiter des Pompejus gewesen war- Plutarch erzählt daß unter diesem Albanischen Heer M''' zonen befindlich gewesen, allein er erzählet es so, daß ma die Falschheit des Vorgebens mit Händen greifen kan' Die Römer fanden auf der Wahlstadt keinen weiblichen Körper, aber unter den Waffen der ErsaM' nen pelms, dergleichen Schilde, (besiehe die zum zten Band Strabons,) die Amazonen zu E pstegten: gleich als wenn Männer keine mondform'v Schilde hätten haben können? Krieg gegen die Manier. i z z wieder, und bekam so die unvorsichtig nachrückenden N.R.E.6S9 Feinde in die Mitte, und hieben sie nieder. Wasx' nicht umzingelt ward, wurde zur rechten und linken tus Burger« Hand von der Kavallerie umgeben, die ihnen nun"^^' (nach der verstellten Flucht) im Rücken kam, und von S. zr» beyden Seiten ein graulich Gemehel anrichtete. Der Ueberrest der sich in die Walder retirirt, kam, als man diese anzündete, um; wobey die Römer ohne Unterlas Heysa Saturnalien! Hepsa Gaturnalien! rie¬ fen ; weil sie zur Zeit derselben von den Albaniern zu¬ erst waren angegriffen worden "°'). H zb. Als Pompejus dieses auSgerichtet und das Land rekognosciret hatte, gestand er den Albcmesern den Frieden zu, und schloß Bündnisse mit einigen andern Völkerschaften, die den Raukaslio bis ans kaspische Meer hin bewohnten'"). Auch phraates schick- i6r) Bestehe den Schluß des vorigen Buchs, wo er das was damals vorgefallen, beschreibt. 162) Am besten finde ich es abgebildet auf der Srrah- lcnbergschen Charte. Der Anfang ist unfern der Stadt Balan-Abaße, da, wo der Lokop ins schwarze Meer fallt, (in der Gegend, wo die d'Auvillische Charte von Parchim den ?ornim Synllicum zeichnet). Von da streicht es öst. sich bis Rarbarsei, und alsdenn gerade gegen Süden hin¬ unter, bis es in der Provinz Gchirrvan sich endigt. Un¬ streitig hat dieses Gebürge mit der ungeheuren Bergkette Zusammenhang, welche bey Norvaja Gemlja ansangt, und neben der Stadt Samara den Namen Aral-Tag be« kommt, und am besten in der ttitioire AenesIoAiguo äer l 3k!tts p. zo beschrieben wird. Vergs. Bergmanns Geo« graphie p. i;6. Ueber den Namen besiehe Reland äs vereii linAus xerlics (Oistsrk. mikcell. x. 155) der es V0M Persischen Oou -Ksk (vermittelst Verwechselung der Buch¬ staben H und S) herleitet- Der Verf. des 1687 zu Nürn¬ berg gedruckten: Machrigen und großen Reichs Mus- kovicn, versichert p. 264, es werde dieser Berg von eini- sten Auktoribus Laukagora genannt, welches er Eisen- iZ4 Dio Kaßius. V. XXXVII. Hallpist.VII. N.R.S.szy te eine Gefandfchaft an ihn, willens den ehemals ge- L.^Tvr'kiva- schlosscnen Bund zu erneuern. Denn weil er sähe daß ins Burger-ihm das Glück so ausserordentlich günstig war; daß meister. s^ne Unterbefehlshaber, die in diesen Gegenden bele- genen Provinzen des Pontus und Armeniens erobert hatten; daß Gabinius schon jenseit des Euphrat bis zum Tigris vorgedrungen sey: furchte er sich so, daß er das geschloffene Bündniß zu bestätigen wünschte. Allein er richtete nichts aus; denn Pompejns, der voller Stolz auf sein jetziges Glück war, und noch größere Hofnung von der Zukunft sich machte, verach¬ tete ihn, und forderte unter andern übermüthigm An¬ trägen, die er den Gesandten that, daß er die Provinz Gordyene, wegen welcher er mit dem Tigranes in Streit war, zurückgeben sollteAls die Gesand- berg übersezt. Der Einfall Ware vortreflich, denn wer kennt nicht das Mahrchen von Raja» und bäajos, die- Gott weis wie, in dieses Gebürge gekommen waren, au» dem sie sich nicht wieder heraussindcn konnten, bis str sich mitten durch den Berg durchschmiedtten; schade nur, dasi mir keine der Slavonischcn Sprachen bekannt ist, welcher Rauka Eisen, oder so was bedeuten könne. .i6z) Äusser den verschiedenen kleinern Völkern, (Tu mosthcnes zahlete ihrer zoo. plin. VI, 5) die alle strnuv rischer Abkunft waren, und ihr Salz in Dioskurias kauf' teu, (Phrirophager und Soaner waren die vornehmM derselben,) nennet Strabo p. 1451 Lhoaneren, polvst)»' ger, Isadiker, Nabianer, Panxaner als cinhcimlW> Aorfer und Siraker als cingewanderte kaukasische Bokte 164) Pompejus hatte sie dem jüngcrn Tigrane?, w - cher Phraaiis Schwiegersohn war, zugetheilt. 2ipp>"^ p- 24g. Dieser verlor sie; denn da er unzufrieden n dem Betragen Pompeji gegen seinen Vater war, st rhn dieser feßeln, und seinem Triumph aufbewayn ' Plurarch p. 6Z7; und nun behauptete Tigranes dcr^ ter, und zwar allerdings mit Recht, diese Provinz, ehemals zu feinem Reiche gehörte, sey ihm wieder anye gefallen, indem Phraares selbige, für seinen sohn, wie er bergab, in Besitz nahm. Krieg gegen die Albanier. i z5 ten, die hierüber keine Verordnungen hatten, keineN.R.E.^y sichere Auskunft zu geben vermochten, schrieb er zwar " Tcrk'va- deshalb an den s)hraares, sendete aber ohne die Ant-tus Burger¬ wort desselben zu erwarten, den Afranius alsbald in gedachte Provinz, und gab selbige, nachdem sie ohne Schwertstreich eingenommen war, dem Tigranes zu¬ rück. Dieser Afranius führets, gegen die mit den Parthern geschlossenen Vertrage, sein Heer durch Me¬ sopotamien und Syrien, verirrete sich, muste durch Witterung und Mangel an Lebensmitteln viel Unge¬ mach ausstehen, und wäre (mit dem ganzen Heer) um¬ gekommen, wenn nicht die Narräer "H, eine in die¬ sen Gegenden seßhafte Makedonische Kolonie, ihn aus¬ genommen, und auf den rechten Weg gebracht hatten, *) So weit nemlich erstreckt sich dieses am schwarzen Meer anfangende Gcbürge iS;) Dieser Afranius ward nachher A. 694 durch den Einfluß des Pompcjus Bürgermeister: na nilfll efl, sagte Rikero bey dieser Gelegenbelt a-t 1,16, plane guifl «meric nekcisr. — Im bürgerlichen Kriege war er, um 705, Legate des Pompesus in Hispanien, Vellej. U 4ll, und Dio unten p. i6g, 164. Kaesar, der ihn daselbst über¬ wand, begnadigte ihn, (alles dieses wird weiter unken aus. führlichcr erzählet,) allein er ergriff abermals die Waffen gegen ihn, und dienetc Pompejo, deshalber auch nach dem Tode desselben, weil er sich vom Laefar keine Be¬ gnadigung versprechen konnte, den Krieg gegen ihn unter Katons Anführung fortsezte. Dio p. 192. Nach Katons Tode entfloh er nachNumidien, ward daselbst vom Sir- rius gefangen genommen, und auf Kacfars Befehl hinge¬ richtet. -Hirrius bell, zcflic. 9z. 166) Von diesen Rarräern besiehe Irtig über den Theodor Abueara § 5. Die Stadt so sie bewohnen, soll das 1 B. M. Xi, zi erwähnte -Haran seyn, wohin, auf göttlichen Befehl Abraham zog; allein alsdenn laßt es sich schwerlich begreifen, wie es eine Kolonie der Makedo¬ nier ftyn können. Srrabo P. 20Z1 nennt sie nur- i z6 Dio Kaßms.B. XXXVII. Hauptst.VH. N.R.^.6«? § 57. L'^ TorkivO Dies also war es, was er, da er die Macht in rus Bürger-Händen hatte, gegen phraares unternahm. Ein- mel,.er. buchtendes Beyspiel für alle die, so sich fremder Güter bemächtigen wollen, daß alles von den Waffen ab¬ hangt, und daß der, der in ihnen der stärkste ist, nothwendiger Weise alle denen, welchen er selbst will, Gesetze vorschreibt! —> Er spottete sogar seines Titels, besten er bey allen andern, und sogar bey den Römern selbst genoß. Denn da ihm diese vorher beständig den S. zs. Titel eines RömIes der Röntge zustanden, st schnitt er ihm diesen Zusatz ab, und gab ihm in seinem Schreiben schlechtweg den Namen eines Königes welchen er sogar dem gefangenen TigraneS, (wiewohl diefes gegen römische Sitte,) da er ihn im Triumph aufführete, beylegte. phraatev, unerachtet er ihn fürchtete und um feine Gunst sich bewarb, nahm doch dies eben so übel, als ob man ihm sein Königreich ge¬ raubt hatte. Er sendete Gesandten, die sich über alles empfangene Unrecht beschweren, und ihm über den Euphrat zu gehen, untersagen musten. Als er aber auch hierauf nichts billiges zur Antwort erhielt, st gieng er alsofort im Frühling des Jahres, da sar und K. Figulus Bürgermeister waren, in M- 167) Auch hier ist Dio höchst unbillig gegen PompcstE der, nach plurarchs p. 6Z9 ausdrücklichem Zeugniße, nur darum Phraati diesen Titel verweigerte, weil sich daniaw eine Menge anderer barbarischer Könige und Fürsten m seinem Lager befanden, die ihn um «Schutz anflehest"- Phraati also den Titel eines Königes der Könige Msts stehn, wäre eben so viel gewesen, als ihn für das M' Haupt aller der Könige zu erkennen, die nicht seine, st dem des römischen Volks Protektion suchten. - sonst über den Titel der Parthischen Könige: Spanhem. ole p. 461. Die Arnim schen Könige führeten ihn auch. Hl. x. 465, und um 1° weniger konnte Pompejus selbigen Phraati zugestehn. Zwist des Pompejus und des Phraates. i z 7 gleitung seines Eydams, des jungen Tigran'^), ge-^R.E.69» gen den Vater desselben Zu Felde; verlor die erstes Schlacht, und trug den Sieg in der andern davon. Bürgern,. Und da Tigranes den Pompejus, der sich damals in Syrien befand, zu Hülfe rief, schickte Phraates abermals Gesandte an selbigen ab, die ihm und dem römischen Volke so vieles vorwerfen musten, daß sich Pompejus selbst zu schämen und zu fürchten anfieng. H 58. Er kam also keinesweges dem Tigranes zu Hül¬ fe, übte auch nicht die mindesten Feindseligkeiten gegen den Phraates aus. Zur Ursach gab er an, daß ihm dieser Krieg (vom römischen Volk) nicht aufgetragen, und Mirhradates noch in Waffen sey. Dann fü- gete er hinzu, er sey mit seinem schon erworbenen Ruhme zufrieden, und wolle nicht wie Lukullus, indem er gar zu begierig sey, mehr zu erjagen, des schon erlangten verlustig gehen. So philosophirte der ,6z) Eine Stelle die ich durchaus nicht verstehe. Wie konnte Phraates, in Begleitung seines Schwiegersohns zu Felde gehen, da dieser im römischen Lager gefangen war, und dem zukünftigen Triumphe des Pompejus auf¬ bewahrt ward, wie uns nicht allein Dio oben selbst er¬ zählt, sondern auch Plurarch p. 6;/ und Appian. p. 24z berichten. Fabrizius meinet, die Gefangennehmung des Tigranes sey später als um das Jahr 690 erfolget; allein zu geschweige» daß es höchst wahrscheinlich ist,' Tigrancs werde gleich seyn gefeßelt worden, als er mit dem Aus¬ spruche des Pompejus zu Gunsten seines Vaters so übel zufrieden war, (im Jahr 688, unter welchem Jahr auch Dio die Begebenheit erzählt, - so frage ich, wie hatte der ProvinzGordyene wegen, Krieg zwischenPhraates und dem alten Tigran entstehen können, wareTigranes der jüngere nicht m römischer Gefangenschaft gewesen? Der Grund, warum Phraates sich dieser Provinz anmaßete, war ja der, sie für seinen Schwiegersohn in Depot zu nehmen; was hatte es dieses Depositi bedurft, wäre lezterer m LreylM gewesen? Iz 8 Dio Kaßius. B. XXXVII. Hauptst.vn. N.R. C. 6?o Mann, nennete denUebermuth ein Verbrechen, und K.^Ngulus Gelüsten nach fremden Gnt, Ungerechtigkeit, zu einer Dnrgerm. Zeit, da er solches nicht zu erlangen vermochte. Dem da er die Armee des Parthers, und des Glückes Un¬ beständigkeit fürchtete, so wägete er es nicht, diesen Krieg, zu dem ihn so vieles einzuladen schien, anzu¬ nehmen ; sondern nahm die Vorwürfe des Wilden auf die leichte Achsel, nichts darauf versetzend, als daß er lind Tigranes Gränzstreitigkeiten mit einander hatten, zu dem Ende er ihnen drey Männer, die sie aus ein¬ ander setzen sollten, zusenden wollte. Er sendete selbi¬ ge (würklich versprochener maaßen) ab, und bcyde Kö¬ nige die sie als wahre Schiedsrichter auf- und annah- men, bedienxten sich dieser Gelegenheit, alle zwischen ihnen obwaltende Streitigkeiten beyzulegen; Tignr- nes aus Unwillen daß er die vom Pompejuo erbe¬ tene Hülfe nicht erlanget, und phraares, weil er den Armenier erhalten zu sehen wünschte, um sich sinnet dereinst als eines Bundesgenossen gegen die Römer bedienen zu können. Denn beyde wüsten gar wohl, daß derjenige, welcher von ihnen der Ueberwinder sinn, die Römer nur desto mehr gegen sich reihen, und ihren Anfällen um desto mehr auögefetzet seyn würde. Dich Ursachen bestimmeten sie, sich mit einander aufrichÄ zu versöhnen, inzwischen Ponipejus noch in si»»^ Winterquartieren zu Aspis '^) lag, und unter ander» 169) Mir sind in der alten Geographie 2 Oerter kannt, so den Namen Aspis führen- Erstlich ein ö'ym»' unfern Myonnesus, so von andern auch ArkonnesuS A nannt wird. Srrab. p. 174z. Hernach Afpis in ' ein Hügel unfern dem Vorgebürge Taphitis, den seiner schildförmigen Gestalt wegen, diesen Namen s » den. Ict p. 2265, und eine Stadt dieses Namens mit es guten Hafen, p. 2272, die auf lateinisch 'M ' Lukan. IV, 585. Keines von beyden scheinet sich schicken, daher auch der sel-Reiske verschlug ' Zwist desPompejus und desPhraates. iZ9 Oertern die ihm bis dahin Widerstand gethan hatten,N.R.E.690 auch das Kastell Gymphorium '"°) durch Verrathe-^ ^A^^ rey der Srraconike einbckam. Es war diese Stra-Bmgerm. tonike eine der Gemahlinnen des Mithradat, die, weil^^,'^^' sie auf den König, der sie verlassen hatte, zornig war, Sy mphv- die Besatzung der Stadt, unter dem Vorwande des""^' Fouragirens auf die Seite brachte, und nachher die Römer einlies, uncrachtet sich ihr Sohn (sehr heftig widersezke). Achtes Hauptstück. Wie er den Pontus zu Bithynien schlug, und Syrien und Phönike bezwang. § 59- (Es wurde abcrRaesar) nicht allein dieserwe- gen in der Verwaltung seines PlazmajoratS, sondern zu lesen; allein hier sieht man gar nicht, wie der Librarius das ihm bekannte Kolchis, mit einem ganz un¬ bekannten Aspis verwechseln können. Dio, wenn cr p. z89 der Stadt erwähnet, welche die Lateiner Olupe-, nannten, nennt er sie auf Griechisch: es muß also eine Stadt Aspis auch in Asien gewesen feyn. Uße« rius sezt sie auf Gerathewohl nachpomus; und Grtelius eben so auf Gerathewohl nach Syrien. 170) Die Geschichte selbst erzählen Appian. p. c. und weitlauftiger Plurarch p. 6g8, allein keiner nennt den Namen des Kastelles. Nack Strabo p. 1556 war das vesteste Kastell Mithradats, in dem alle seine Reichthümer verwahrlich niedergelegt waren; ob dieses und unser Symphorium ein und derselbe Ort feyn, weis ich nicht zu sagen. 171) Kaum ist es anmerkens wcrth zu sagen daß hier etwas fehlt. Kacsar ward nicht allein dicserwegen ge¬ lobt, nemlich der aufgeführcten kostbaren Gebäude wegen, die ^ucion. c. io recensirt, (lomirlnm, forum, brililicas u. s. w- Aber auch die Geschichte des Pompejus selbst ist nicyt ganz zu Ende geführt- Das was verloren gegan- 14« Dio Kaßius. B. XXXVII. Hauptst.VIII. N.R.E. Szyauch darum gelobet, weil er die römischen und megale- L^Torkwa-Aschen Spiele "I sehr feyerlich begangen, und seinem tus Burger-verstorbenen Vater zu Ehren, ein sehr prächtiges Fech- meister. terschauspiel '^) aufgeführt hatte. Er hatte zwar nur lezteres auf seine eigenen Kosten, die erstem aber ge¬ meinschaftlich mit seinem Amtsgehülfen Mark. Bi- buluo "I begangen, wüste sich aber auf eine verschla¬ gene Weise die Ehre des ganzen Aufwandes allein zu¬ zueignen, so daß man durchgehends glaubte, daß er die Kosten dazu allein hergegebcn habe. Blbulus selbst pflegte daher im Scherze zu sagen, daß er eben gen, hat Xiphilinus also kurz zusammengefaßet: »Nach¬ dem er aus Armenien zurückgekehrt war, daselbst FmM und Königen Recht und Gesetze vorgcschrieben, einige der¬ selben in ihren Königreichen bestätiget, und die Herrscht ten derselben vergrößert, den Uebermuth anderer aber ge- demürhiget hatte, so stellte er in Kölesyrien und Phöneku" die Ruhe wieder her; beyde Provinzen waren zwar reu ihren Königen bcfreyet worden, wurden aber fetzund M den Arabern und dem Tigranes verheert. Antiochus >u>' terstand sich zwar solche zurückzufordern, erhielt ste nicht; sie wurden in einer Provinz vereiniget, und nm denen in allen römischen Provinzen eingeführten GeMm regiert.,, — Doch istZriphilin zu sehr Epi tomator,^ daß ich behaupten wollte, daß gerade hier das alles g' standen. 172) Kom-M, auch l««lr «sZrrr, vom TarkwinlU» Priskus eingesezt, wurden im Monat September; hinter einander, zur Ehre des Jupiter, der Juno, » der Minerva, gefepert. Die I.ucli bleAglenkes celedrn man im April zur Ehre der aus Peßnius nach Rom brachten großen Göttermutter. Ihre Einsetzung >' «Iso nicht früher als ins 549ste Jahr nach Rom» - bauung fallen. Vergl. Piqhius sc! Kunc snnum, und Piriskus. 17;) Es fochten Z20 Paar Fechter. Plut, p-/°^ , 174) Dieser Bibulus hielt nachher im bürgern^ Kriege die Parthey des Pompejus, und starb als dell General 706 zu Brundusium; Raesar b. c. M, 18- Julius Kaesar ist Plazmajor in Rom. 141 das was Pollux leiden müsse; denn da dieser mit sei- N.T. R. sz, nem Bruder Kastor einen gemeinschaftlichen Tempel habe, so pflege er doch nimmer nach seinem, sondern ms Bürge»,, nur nach deö Kastors Namen benennet zu wer- Eister. den , § 60. Hierüber also erfreueten die Römer sich. Wun- Wundertet« derzeichen aber (die sich damals zutrugen) erschreckten Heil¬ ste gewaltig '^). Im Kapitolio wurden viele Sta¬ tuen vom Blitz getroffen, unter andern ein Bildniß des auf einer Säule stehenden Jupiters, und jene den Romulus und den RemuS säugende Wölfin. Die Buchstaben in den Gescztafeln flössen zusammen und wurden unlesbar gemacht. Das böse was diese Wun- derzeichen bedeuteten, wurde so, wie die Wahrsager sel¬ biges zu thun vorschrieben, abgewendet, und dem Ju¬ piter eine andere Bildsäule die nach Sonnenauf¬ gang und dem Markte zu sah, aufzurichken befohlen, damit nemlich auf solche Weise die Zusammenver¬ schwörungen, vor denen man sich fürchtete, entdeckt werden möchten. — Das war das merkwürdigste was (innerhalb der Stadt) in diesem Jahre geschah. Zwar waren auch die Sittenrichter derjenigen wegen, so jen- seit des Po wohneten, sehr uneins, indem ihnen einige das Bürgerrecht zusprechen wollten, andere nicht; sie richteten aber nichts aus, sondern wurden vielmehr »75) Siehe was Erasmus und Grorius über XXVHl, n, und Baluze über den Ryprianus p. 455 schreiben. 176) Alle die Wunderzeichen, welche Dio hier mit rei¬ cher Land hererzählen wird, findet man auch inRakerons Gedicht cis confulsru kuo, (aus dem die Fragmente im Buch I, II gehn,) in der Lsrr/Ha,-ra HI, 8, ckulius Obsequens. Abschreiben mag ich seine Stellen nicht, sie sind dazu zu lang. 176 ) Leset unten § 85, Not. -8r. 142 DioKaßius. B.XXXVII. Hauptst.vm. N.R.E.L89 darüber, sich des Amts zu begeben, genöth-gek L ^Torkw" - Eben dieser Ursache wegen waren auch ihre Nachfolger rus Burger-im nächstfolgenden Jahre nichts auszurichteu vemö- nmjier. . sintemal die Zunftmeister, welche durch sie ihre Rathsherrn Würde zu verlieren fürchteten, sie an der Revision desselben verhinderten. — Inzwischen mr- irieben. den alle die in Rom sich aufhaltenden Fremde, äusser den Bewohnern des jezt eigentlich sogenannten Ita¬ liens , aus der Stadt gejagt. Der Zunftmeister Aa- jus Pappius gab dieses Gesetz, weil er behauptete, es waren ihrer zu viel, und nicht geschickt mit römi¬ schen Bürgern zusammen zu wohnen '^). § 61. K^Wuius. folgenden Jahr als Figulus und L. Rae- U.L. Kaesar sirr Bürgermeister waren, trug sich sehr wenig zu- Purgerm. Eins will ich als merkwürdig ausheben, weil es zeigt, wie wenig oft die Ausübung einer Sache der gehabten Hoffnung entspricht. Derjenige nemlich, der ehemals S- Z4- den Ltrkrerius -) auf Gyllä Geheis ermordet, und 177) Anders Plmarch in Lrgsto p. ^^1. — Der eine dieser Sittenrichter, der berühmte Rraßus, trug danA an, Egypten zu einer römischen Provinz zu machen, dci» widerftzte sich aber sein Kollege Rmulus, und beyde-tzss' ren wurden darüber so uneinig, daß sie ihr SittentzM' amt frcywillig niederlegten. Ihre Nachfolger, die das üngefangene Geschäfte gleichfalls nicht vollziehen konnte - waren Aurelius Rona und Servilius Ißrurikus. b»' lich brachte Kaesar im Jahr 705 die Sache zu Aergl. Sigonius cis anliguo iure Iksliae b. III, e. 2. u Dio x. 170. 178) Es war eigentlich nur Renovation eines dere 628 vom Zunftmeister M. Junius Pcnnus gegff^ Gesetzes. Rikero 6e oKe. III, n verwirft es billig- vrbiz probibsre peregrinos szne iubumsuum est, sagji.- 178*) Lukrerius Gfella, ebender, durch dessen Sylla Praneste eroberte. Der Mord geschähe " weil er sich gegen des Diktators Willen, um das Kon bewarb. Das Volk nmrrete laut z aber vM lies» Dekret gegen die Mörder der Geachteten. 14z noch jemand anders, der gleichfalls viele von denen N.R. E. 6->o durch Sylla in die Acht erklärten umgebracht, wur-^'x.^A den als Mörder gerichtlich belangt, und sonderlich aufBurgerm. Antrieb des Julius Räsar, vom Leben zuin Tode gebracht. — So sehen veränderte Zeiten die mäch¬ tigsten oft zu den schwächsten herab! — Jedoch dies war es nicht allein was die Menge in Verwunderung sczte, mehr noch, daß der des nemlichen Verbrechens wegen angeklagte Rakilina (denn er hatte gleichfalls viele von denen durch Sylla in die Acht erklärten ums Leben gebracht) freygesprochen wurde. Er wurde auch darauf von Tag zu Tage schlimmer. Denn als M.N.R.E.69L Rikers und Rajus Aucoiu'us Bürgermeister wa-Apinatu5 inusciere rankem cognsu», ftlgt Florus UI, 5. Siehe die 2i4te Note rum ztenS^ Etrabons. i8o) Appianus p. 246 und 25z nennet fünf und zwei) Töchter: Lrraphernes, Ryrus, Darius, 2h xes und Oxarhres waren die Söhne,- die Töchter HE Krsabarcs und Evparra. Im Triumph wurden sie her gefangen aufgefuhrt. MiLhradates stirbt. 145 umbringen lies '°'). Als sein Sohn pharnakes die-N.R. E.üyr seö sähe, auf der einen Seite seinen Vater fürchtete, und auf der andern (denn er hatte die männlichen Jahre Bürgerin, schon erreicht '^) die Regierung von den Römern zu erhalten Hoffete, fieng er an dem Könige nach dem Le¬ ben zu stehen. Weil aber viele, heimlich und offenbar, alles was er unternahm, »erkundschafteten, ward er alsbald verrathen; und wäre bestraft worden, hätte die Leibwache auch nur die mindeste Liebe gegen den Alten gehabt. Nun aber hatte der in allem, was zur Re- gierungskunst gehört, sonst so weise Mithradat, doch dies nicht gewust, daß weder Waffen-noch Untertha- nenmenge etwas ohne die Liebe derselben hilfch daß im Gegentheil Unterthanen ohne Treue, desto gefährlicher sind, je größer ihre Zahl ist. Pharnakeö rückt also mit seinen schon vorhin geworbenen Soldaten, und mit denen die sein Vater ihn gefangen zu nehmen geschickt hatte, (denn diese hat er mit leichter Mühe auf seine Seite gebracht,) gerade gegen ihn an. Als der Alte, der im Panrikapäo '^) war, dieses erfuhr, schickte 181) Appianus p. 2-;4 nennet 2 Söhne die der König aus Verdacht hinrichten lies: Machares und Äuphares. — Den Tod des Machares erzahlete Dio oben S. 25. 182) Appianus p. 254 erzählt, Pharnakes sey fünfzig Jahr alt gewesen, als er das Treffen gegen den Asandcc verlor. Dieses Treffen fallt in das Jahr 707; Pharna¬ kes war also damals Z4 Jahr alt. 18z) Panrikapaus hatten die Griechen auf der tauri¬ schen Halbinsel erbauet. Sie war die Hauptstadt des Bosporus, und Stapel aller nördlichen Waaren, die von hieraus nach Asien und Griechenland giengcn. Vergl. Strabo p. 1424. — ManUasse sich nicht irre machen, den Mithradat in Europa zu finden. Dio hat uns oben p. 2; erzählt, daß sich Mithradat nach der großen Schlacht, die er 688 gegen Pompejum verlor, nach Europa geflüch- t"'o " T^g den er genommen, beschreibt Strabo p. 1428, durch das Gebiet der Herrischer, Äxcher, und Achäer. ll- Band. K 146 DioKaßius. V. XXXVII. Hauptff. IX. N.R. E. 691 er alfosort einige Soldaten gegen ihn, denen er M L Aiiconlus ^^^" wollte. Aber auch diese, weil sie den Mithra- Burgerm. dat eben so wenig als die vorigen liebten, brachte der Sohn bald auf seine Seite. Die Stadt übergab sich ihm freywillig; der Vater floh in die Burg, und kam daselbst um '°*). § 64. Mithradat Er versuchte sich selbst umzubringen. Nachdem "" r- xr seine Weiber und übrigen "" *) Kinder mit Gift aus — Der heutige Name von Pantikapaum ist (Kersch). Skymnus Lhius sagt: krr «v^8 ^8 vo ksiv 18 Lo^ox8 Plinius XVI, Z2 berichtet, daß Mithradat sich viel Nicht gegeben, Lorbeern und Myrten zu pflanzen, daß abersop ches nicht anqehen wollen. 184) So überseze ich «775x76/^, weil es doch unE lich einen andern Verstand haben kan. — Die HauptM vom Tode Mithradats steht beym Galen. Ikerisn und ich schreibe sie ab, ob sie schon etwas lang ist: -L>4 76V A-I/^/Z«7r-v exL/vov, 70V 776?.s/^/5'r-v, 7)^v ^»^sZ«vov7«z 8'§L77« yv, «^»-v A' «v7/§076v ?.r//L/'X^«70v 7/v«, xocs «V7^v 7« exe/v« ovo/^«7/ 87« ^/§«7k/o; o vo^e«^k70t^, §/« 7^v xA «r/7r-; x«7k6XkvLS'^k'/>s-'' S«^«7/ ^^^«^/«v Zvv»r9r-v«i, ^«/26v7« 70 tp«^«>cov 0^075 770^k^«v 77^6; -78g r«^«/8; V776 78 N6/L77k-»8 '-/Xü^evor Di, 70/; k6^«76/; «V, r-776 7» Lp«f//«X8 78 /8) «vo^o; «rro5-'^ --VL/^576, V/16V 70 ^L^«X0V, X0t^ 776^^'k «V78 ä-v70; s^^'' LvkAvr-o'xk, 7«; §k 9r/>«75f«; 77L'-V /?8^»-^k/o'«; «L'T'« T-t-v V o'l/i/ar^-o^LVk/v, 57/86'«; 70 «r/70 cp«^^«xo- 7«^!^5 >L^. k^^«0Vi-k lLY «iroIvr-o-X«)', 78 ^>«f^aX8 ö/' «-7,Z670i, f^Zer/ /6'^r-6's'4 §vi,«^k--ov, x«/k0°«; L/^c/xoi/ 78i,o/^ ^«7 «V7-8 7/V«, LXk^kl/LeV «V76V «7706^«^0^, xs^ L7« 70/ri^ o'/ör-f« 78 ch«^LX8 ^c»-L0'^«i 70 «5ro^«ttL/it qv«^xL6-ev. 184*) Nach Galeno, in der eben angeführten b " brachte Mithradat seine Töchter nicht nm, sond"'» PrmzeMnen tranken den Giftbecher aus kindlicher Mithradates stirbt. 147 dem Wege geräumt, trank er selbst den Ueberrest aus;N.R.E.6yr vermochte aber weder durch Gift noch Schwerdt einen Selbstmord an sich zu begehen. Das Gift, so tödtlich Burgerin, es auch war, that ihm nichts, sintemal er täglich gar zu viel vorbeugende Gegengifte gebraucht hatte: und daß der Streich des Schwerdtes ohne Kraft war, ver¬ ursachte die durch Alter, Unglückfälle, und des jezt genos¬ senen Giftes Einfluß im Körper, geschwächte Hand. Da er sich also nicht selbst umbringen konnte, und gar zu lange zu leben schien, beschleunigten, mit Schwerdt und Lanzen, diejenigen seinen Tod, die er gegen seinen Sohn geschickt, und jezt ins Zimmer drangen Und so konnte Mithradar, der beständig eines so verschiedenen und abwechselnden Glücks genoßen, auch nicht einmal durch einen einfachen Tod umkommen. Er wollte sterben, und konnte nicht; vermochte nicht sich selbst umzubringen; kam halb durch Gift und halb durch Eisen; halb durch sich selbst, und halb durch Feinde um. um ihren Daker nicht zu überleben, »«„v Appian. stimmt hiermit p. 248 überein: ist dieser Zug der Geschichte wahr, und ich sehe keinen Grund, warum wir ihn nicht für wahr halten sollten, so gereicht er dem Mi- thradat zur großen Ehre, und zeigt, daß er nicht der Wü¬ terich war, zu dem Dio und andere ihn so gern machen möchten. Ueberhaupt ein König, der von seinen Unter« thanen nur gefürchtet, nicht geliebt worden wäre, hatte sich nicht so lange, wie Mithradat, gegen die gestimmte Macht der Römer wehren können. 184"') Auch hier weicht Dio von andern Geschicht¬ schreibern ab; nach denen ein Freund des Königes, ihm diesen lezten traurigen Liebesdienst leistete. Galenus nennt Ihn Blsrykus, und Appian, welcher sagt, daß es ein Gal- lstcher Officier gewesen, Lirörus. Auf Münzen heißet ec Lirovlus, wie Vgillam im imperio ?>,eliaemeniüsrum r- r?z bemerkt, 148 Dio Kaßius.B. XXXVII. Hauptst.lX. 4i.R E.69i H 65. K'Anroiüus phariiakes lies den Körper einbalsamiren, und Biiraerm. schickte selbigen, nebst einer Gesaubschaft an Pom- Mthr"adats"p^ius, die alles, was vorgesallen war, berichten, md Tod. ihn und sein Reich den Römern übergeben muste Dieser beschimpfte den tobten Körper nicht, sende» befahl ihn in den väterlichen '^) Begräbnissen beyzu- sehen. Denn weil er glaubte, daß er sein feindsch» Gcmüth, mit der Seele zugleich abgelegt haben wiir- S- Z6. de, so wollte er nicht fruchtlos gegen den tobten Körff wüten. Dem pharnakes verlieh er, zum Lohn V Vatcrmords, bas Bofporanifche Reich, und W ihn unter die Bundsgenosieu und Freunde des rÄ- schen Volks ein. — So kam Michradar nm, so ward sein ganzes Reich, nur einige wenige M r85) Nicht nach Syrien, wo nach § 62 Pomp^ in den Winterquartieren stand, sondern nach Die Sache, so Dio hier etwas unordentlich verttO hangt in der Erzählung Plutarchs p. 646 beßer zuM' men. Pompejus gieng gleich nach glücklich gccnW Albanesischen Krieg nach Syrien, und überlies es W Generalen den Krieg gegen Mithradat fortzusebem 0 machte sich eben fertig auf Petra loszugehn. als ee h Iirrer-i8 Isulegrss des Pontischcn Heeres, nebst der-M richt von Mithradats Tod empfieug; und nun h in Person nach Amisus zurück, wo ihm Mühraduts ter Körper zugeführt wurde, und wo er den Phar^ - mit dem Königreich Bosporus bclehnete. . „ i86) Nach Sinope sagt Plurarch I- c. und p. 662 berichtet, daß in dieser Stadt die königlichen 0 , ber gewesen. Mithradat war hier geboren uns Ehh, gen worden, und batte diese Stadt immer vor mlc> h, dern seines weitlauftigen Gebietes geliebt- Srrab. P — plurarch erzählt, daß man aus einem Versehen den " so ihn balsamiret, seine Eesichtszüge nicht untmeu können: und daß es nur aus den Narben empMI,, Wunden gewiß geworden, daß der überfchicktt der l Körper sey. Mithradates stirbt. 149 nicht, eingenommen. Denn noch waren, äusser den N.R. C. Gränzen des Bosporus, einige Kastelle, die sich nichtI'^onüir so fort ergaben; nicht in der Absicht sich zur Gegen-Burgerin, wehr zu setzen; sondern weil sie sich furchten, es möch¬ ten die Schatze, so sie bewahrten, von andern geplün¬ dert, und die Schuld nachher auf sie geschoben werden, hielten sie es für besser, alles in Pompejuö eigene Hän¬ de zu liefern. Zehntes Hauptstück. Ucber die Juden. § 66. Als nun dies alles vollbracht war, Hhraates sich Krieg gegen ruhig hielt, und in Syrien und Phönike alle Unord-A^kas. nungen beygelegt worden waren wendete sich Pom- pejuS gegen den Arecas '^). Dieser herrschete über denjenigen Theil Arabiens bis an das rothe Meer hin, der jezt den Römern unterworfen ist -). Er hatte 187) der Sinn ist wohl eigentlich: aus der Unruhe zur Ruhe zurückgebracht werden. rum xrimum f«cka ett ttssenclisn-i, sagt Veli. U, Z7- Die Sy¬ rer hatten nämlich, der ewigen Kriege so die Scleuciden unter sich führeten, überdrüssig, dem Tigranes die Krone von Syrien aufgesezt; und daher besiente sich Pompejus dieser Gelegenheit, Snrien für eine römische Provinz zu erklären, ohnerachtet Anriochus 2lsiatikus, der rechtmäßi¬ ge Herr von Syrien, der sogars auf Geheis seiner Mutter, Hülfe bey den Römern gegen Tigranes gesucht hatte, noch lebte. 188) Von diesem Aretas besiehe Reinerum Reineccium 1 ^ll, p. gor, und Liebe Uorlm numm-n-is x. 128- — Es scheint ein allgemeiner Name aller Arabischen Könige gewesen zu scyn, der sogar im neuen Testament vorkommt, und beym Strabo erscheint ein 2lrems in der Geschichte der Expedition des Aelius Gallus p. 2154. 188 *) Ueber I'cr- aea; denn seine Residenz war pcrra. plmarch p. 444; eine Seite vorher nennet er sie Araber die am Anianus wohnen. izo DioKaßius. B. XXXVII. Hauptst.x. N.R. E. ei')i vorher Syrien sehr viel Herzleid zugefügt '"); Ivar K^ Aittonins^on in einer Schlacht von den, Syrien beschuhen- Bürgern», den, Röinern überwunden worden sezte den Krieg aber demungcachtet noch fort. Auf ihn und s« Nachbarn gieng Pompejus lo6, überwand sie ohne Geht nach Schwerdstreich "'), und legte sie in Feßeln. Von hier M «Irin«, gieng der Zug nach Palästina, unter dem Vorwand, als hätten die Einwohner desselben Phönike Schaden zugefügt. Dies Land beherrschten damals Hyrka- NUS und Aristobnlus, Brüder, die über das Prie- sterthum ihres Gottes *), was solches auch für einer 189) Er belagerte den Aristobulus auf Antrieb seines Bruders-Hyrkans in Jerusalem, ward aber voni N«»' rus, dem Unterbefehlshaber Poinpesi die Belagerung aas zuheben gezwungen. Vergl. Joseph XIV, 2. 190) Not. 189 habe ich schon gesagt, daß Skauno diesen Aretas gezwungen hatte, die Belagerung von Jeru¬ salem aufzuheben. Plurarch I. c. erzählt daß 2fran'^ die nm den Amanus wohnende Araber bezwungen, M so Pompejo den Weg nach Syrien gebahnt hatte; das Oberhaupt dieser Araber konnte vermuthlich kein andern denn dieser Aretas seyn. 191) plurarch I. c. "r» -k *-e- z, 7-« ' z. Florus lll, 5. ^.13Kes, li guicl pompeius »er xrseüo suere. — Sollte das Nicht ein Schnak^ daß Areias in Feßeln gelegt worden? Wenigstens" Pompejus, nach Plutarchs Berichte, Petra gnr nM ' lagert; denn bevor er dieses thun konnte, ward er u die Zeitung von der Niederlage Mithradats, nach A"'N zurückgerufen. , „ 192) Nemlich die Hohenpriester, die dem MoM Gesetze zufolge, 2 B. M. IV, »6 den Königen unters fen waren, waren von den Zeiten der -Hasmonacr zugleich Oberherren des Volks geworden, wie sie zu den ältesten Zeiten der Richter, unter Eli und Sam gleichfalls gewesen waren. — Ich habe schon m c> der Noten zum vorigen Buche bemerkt, daß bey E Krieg gegen Aretas. Palästina. 151 seyn mag, in Uneinigkeit gerathen waren, und dieN.^T.6yr Städte aufwiegelten. Pompejus bekam den Hyrka- I! MtoMs Nus, der keine namhafte Mannschaft hatte, alsoftrcBürgerin. ohne Schwerdtstreich in seine Gewalt und den Aristobulus, den er in einem Kastelle '^) einge- schloßen belagerte, zwang er Fricdenövorschlage anzu¬ nehmen: als er aber nachher weder das Kastell noch das Geld überlieferte, lies er ihn feßeln '^), und eben so leicht überwand er die übrigen alle. Nur bey der Eroberung von Jerusalem selbst, sand er Schwürig- keit vor *) Unter diesem Ausdruck wird bey ihnen die königliche Würde verstanden denen heyduischen Nationen sich dieses eben so verhielt^ Ein Veyspiel hiervon gewahrt uns der Oberpriester Dia¬ nens zu Komana. 19z) Vielmehr hatte -Hyrkanus, nachdem er in einem Treffen von seinem Bruder Aristobulus war überwunden, worden, Joseph XIV, 2, den Pompejus selbst ins Land gerufen. Augustin, clo clu. O. XVIII, 4;, und dies giebt auch Dio selbst, im Anfang des folgenden Paragraphm- nicht undeutlich zu verstehn. 194) Iosephus Xl v, g nennet es Strabo P 2ii6 erwähnt dieses Kastell, und nennet es ein Raub¬ schloß. Er verlies es auf Befehl des Pompejus ; weit ihm aber die vorgcschlagencn Friedensbedingungen ver» mnthlich zu hart waren, warf or sich in den Hierosolymi- tanischen Tempel, und versuchte da Kricgsglück. 195) Nemlich am Ende des ganzen Krieges; denn Ari¬ stobulus ward nicht eher, als nach der Eroberung, von Jerusalem gcfeßelt. 196) Vergl. Strabo p, 2117. — -Hekataus Abderita (die Seiten sind in Zorns Edition nicht paginirt) c. 5 sagt gleichfalls daß ein den Tem¬ pel umgeben. Aoen har p. 102 vieles über die Vestungs-, werke des Tempels gesammelt. — Durch den Aberglau¬ ben, am Sabbarh sich nicht wehren zu wollen, hatten die -Mden schon die Stadt an Ptolomaus Lagi verloren, Joseph Xll, i, und verloren ße nachher an .L. Soßius, 152 DioKaßius. B.XXXV7I. Hauptst.x. N.R.E.Ssr § 67. K.Antonws Die Stadt selbst nahm er zwar, weil er von dm Bürgerin. Anhängern des Hyrkanus eingelassen wurde, ohne Beschwerlichkeit ein; aber des Tempels, dessen sich die Gegenparthey bemeistert hatte, konnte er sich nicht ohne Mühe bemächtigen. Er lag auf einem steilen Felsen, war mit einer eigenen Mauer bevestiget, und hätte man ihn alle Tage gleich gut vertheidiget, so wäre er niemals eingenommen worden ; nun aber do sie den Sonnabend, an dem ihnen gar nichts zu arbei¬ ten erlaubt ist, vorbeyließen, gaben sie den Römern Gelegenheit, in dieser Zwischenzeit die Mauer zu un- terminiren. Denn so bald sie diese Sitte der Feinde S- Z7- bemerkten, versuchten sie die übrige Zeit nichts sonder¬ liches zu unternehmen, so bald aber der Sonnabend herankam, sezten sie mit angestrengten Kräften, die Belagerung fort; und so ward er auch an einen Sonn¬ abend '^), ohne daß man Gegenwehr gethan hatte/ erobert, und alle seine Reichthümer geplündert. D§S wie unten S. 425 erzählt werden wird. Ich kann cs aber mit Recht Aberglauben nennen, daß die Juden sich E Sabbath nicht gegen ihre Feinde wehren wollten; denn daS Gegentheil war schon lange vor dieser Zeit vcnr Marrarhias beschloßen, i Makk. II, 41. Vergl. Runuus tle Itep. Uebr. II, 22. 197) Den i8ten Ra'slev, 54z Jahr nachdem dereM' re Tempel vom Nebukadnezar zerstört worden war. b) Uscher sä 2. 465 l. Pompejus hcist von dieser Eroberung //rers/ochmsrr«/ beynl Alkero sä Ftrie. II, 9. Wenn UV Dio erzählt, daß der Tempel geplündert worden, so cM er sich abermals unbillig gegen Pompejum. Joseph 4 erzählt ausdrücklich, daß Pompejus zwar ins Allm), ligsie gegangen, und Dinge gesehn die stur der Hoher l ster allein sehen durfte, allein daß er nichts von allen > harkeiten des Tempels angerührt; und ich denke, phus muste dies beßer wissen denn Dio. — Auch Bu-. sagt: pro I.. 77-rcco 28 Or. kompejus csptib uierolch Victor ex illo ürno nltiil srtiAir. Krieg gegen Aretas. Palästina» 15z Reich ward dem Hyrkanus übergeben, und Aristo-N.R.,E.6yt bulus hinweggeführt. — Dies trug sich damals inA-F^ro«. Palästina zu; denn so wird das ganze Volk, Bürgerin, welches von Phönike bis Egypten, längst dem mittel- ländischen Meere wohnt, von Alters her genennet. Sie haben auch noch einen andern gelehnten Namen; das Land wird Judäa, und sie selbst werden Juden genannt. § 68. Ich weis nicht warum diese Benennung ihnen beygelegt worden, die auf alle diejenigen Fremdlinge übertragen wird, die nach ihren Gesetzen sich rich¬ ten Dies Volk wird noch jetzund unter den Rö¬ mern gefunden, und hat sich aller Bedrückungen ungeach¬ tet, dergestalt vermehrt, daß es endlich die Freyheit, nach seinen eigenen Gesetzen gerichtet zu werden, errun¬ gen '^). Es ist völlig von den andern Menschen ver- 198) Meine Leser werden wohl nicht begehren, daß ich ihnen den, jedermann bekannten, Ursprung des Worts Juden erkläre. — Zuerst kommt es 2 L.än. XVI, 6 vor, und bezeichnete einen Unterthan des Königreichs Juda- Nachdem Salmanaßar die zehn Stämme in die Gefan¬ genschaft geführt hatte, wurde der Nam? allgemeiner, und fieng an allen denen beygelegt zu werden, so sich zur Religion der Nachkommen Jakobs bekannten: zuerst, z. B. Jerem. XUIV, 1 den Nachkommen Jakobs allgemein, sie mochten nun eigentlich sogenannte Juden oder Israeli¬ ten ftyn; nachher auch denen so aus den Heyden zu den jüdischen Religionsmeinungen übertraten, wovon die äst teste mir bewuste Stelle Esther VIII, 7 stehet. — In den später» griechischen Schriftstellern ist es, bekannt, daß i8- die jüdische Religion bedeutet. 2 Makkab. VIII, i. XIV, zz. Gal.l, 14 rc. Wunder ist es, daß Dio nicht der Habel erwähnt, die Plmarch eie Ii>6e hat: Tyvhon habe zwey ^dbne XX, I85LWV erzeuget- 199^ ^0 verstehe ich die Taons, nicht wie Palmerius will, von einer bloßen Gewissens-- sreyhelt, denn wer hatte die nicht. Ein Dekret L- Anro- 154 Dio Kaßiuö.B. XXXVII. Hauptst.X. A-R-.T.Syischieden, (so zu sagen in allen was zur menschlichen K^Anronüis Nahrung gehört,) vorzüglich darinn, daß es von allen Burgerin- andern Göttern keinen verehret, einem gewissen aber mit Furcht und Zittern dient "°). Sie haben nie irgend eine Bildsäule in Jerusalem gehabt "'), weil sie denjenigen für unaussprechlich '") und unsichtbar nius bey Josepha XIV, io verstattet den Juden: «« xstvrFS'r. 220) Ich begreife nicht warum die Heyden diese Ver¬ ehrung eines einigen Gottes bey den Juden so sehr am staunten, da sie sich doch im Grunde bey sehr viel ander» heidnischen Völkern auch fand. Ich will hier nicht die Magier nennen, aber wer kennt nicht den Gottesdienst auf den Rarmel, wo nach der bekannten Stelle des Ta¬ rims Hillor. II, p. auch: SIS rsnmm er leuereiM neo timulscrom nec remplum war; und vom Tempel des Gadiram'schen -Herkules sagt Gilius Iralikus D lll was jeder christliche Dichter vom hierosolymitanischm sagen könnte: 8ecl null» elll§ie5, limulgcraguo nors Oeorum, blslelirue locum, er lscro impleuere timore. 201) Dermuthlich will Dio hier weiter nichts sagen, als daß im hicrosolymitanischen Tempel, keine Bildsame zur Gottesverehrung aufgestellct worden: würklich war den Inden, im zwcyten Gebot, nicht untersagt worden Bildsäulen zu haben, sondern solche anzubeten- Davids Haus waren Bildsäulen, deren eine die «Hal ins Bette legte, dadurch ihren Vater Saul zu betru¬ gen : allein in später» Zeiten wurden die Juden streng^ und wollten gar keine Bildsäulen leiden; man weis we - chen Lärmen sie anficngen, als man nur Trophäen > ihrer Stadt aufrichten wollte. , L02) Man kennet den jüdischen Aberglauben, wE es den Juden untersagte, den Namen ihres Gottes au0s - sprechen. Drusius in kerrsgrsnurnuo c. VII, undchr , tinus arcgns csib. verir. II, 7 handeln davon wcitlauchg' dieser Umstand war es vornehmlich der dem jüdischen Es, tesdienst ein so geheimnißvolles Ansehen gab; denn > habe schon Not. soa bemerkt, daß der unsichtbare Krieg gegen Aretas. Palästina. 155 halten, den sie mit größerer Andacht, als die übrigen N-R.T. «sr Menschen (ihre Götter) verehren. Ihm haben sieA'AntoMur einen großen und prächtigen Tempel, nur daß er unbe-Bürgerin, deckt und ohne Dach ist ""), erbauet, und ihm den Sonnabend geweihet. Es ist viel sonderbares was sie an diesem Tage vornehmen, vorzüglich, daß sie nichts, was ihnen die j geringste Mühe verursachen könnte, vornehmen — Um aber auf ihren Gott zurück zu kommen, wer solcher sey, warum er auf solche Wei¬ se verehrt wird, und wie sehr sie sich vor ihm fürchten, -— dies haben schon viele gesagt, und gehört zur ge¬ genwärtigen Geschichte nicht. § 69. Daß wir aber nach den sieben Sternen so den Na¬ men der Planeten führen, die Wochentage benennen. den Heiden nicht anstößig batte scyn dürfen. Und doch war auch bey den Heiden diese Sitte. Unzähligemal sa¬ gen sie: Wir dürfen den Namen dieses oder jenes Gottes nicht nennen. 2OZ) — Die zwey Dorhöfe nehm- lich so den Tempel umgaben: denn sonsten waren sowohl das -Heilige als das Allerheiligste bedeckt; wie ich für christliche Leser, so mit der Bibel bekannt find, kaum zu erinnern brauche. 204) Die abergläubische Sabbatsfeyer der Juden ist meinen Lesern bekannter, als daß ich sie mit rabbinischen Stellen zu belegen brauchte. Nur eine minder bekannte Stelle desAgarharchides führe ich an, die uns Josephu« in seiner Schrift gegen den Appion aufbehalten r 'o- «e».! o,x8X7-c; «Xve<»7-«7-yv 4- xs^kix p. 156 u. a. m. auS Pradilektion für die Juden das Gegentheil behaupten. — Schon 1687 schrieb Johann Möbius zu Leipzig eineDissertation cie pIsnewiiÄ clierom «lenvminürione, und 1747 Herr Profesor Murflnna: äs kiebclomscie semilium ei llierum 3 plsneriz llsnomiusn^ ne, die 177^ Herr Gelrichs im isien Bande der Oxulca- lorum Lei msnise lirrerslÄS, vom Verfaßen dnrchgesehN/ verbeßert und vermehrt wieder abdrucken lies: ich habe keine von beyden gesehen. kV kAvo«, t-A« 7-0 7->,c 7-s csc- Joseph, coittrs /Zp. II, zy. Dergl- s^hlla opistcio munlli, und cie viw ^-lostb p. 657. — Lies auch was Rasaubonus über Suerons Tiberius Z2 beybringt- 227) Die beyden Meinungen, so Dio nun Vorträgen wird, erläutern -Glander und Sylburg ausführliclü >«> mag sie aber nicht excerpiren, weil mau auch nach dem allerweitlauftigsten Kommentar, sie doch nicht völlig ver¬ stehet, wenn man nicht mit der Musik der alten Grieche bekannt ist, eine Kenntniß die ich vielleicht nur bey dem kleinsten Theil meiner Leser vorauSsetzcn darf- — Da °- Lauf des Monden, so zu sagen, jedem in die Augen sau ' und sichtbar in vier Theile geschieden ist, so entstanden 0 Wochenabtheilungen sehr natürlich; daß die Tage derb den, nach den Namen der Planeten benannt worden-» allen Zeiten und bey allen Völkern, ist frcylich ausfam der, aber zweifelsohne, in der vor Zeiten so weit ausg' breiteten Astrologie zu suchen- Urspr. der Woche bey den Egyptiern rc. 157 Hört, die zwar nicht gar zu sonderlich schwer sind, dochn.R.E.6?r aber einiges Nachdenken erfordern. Will jemand jenige Melodie, so wir Diareßaron nennen, (welcheBürgern,, von allen für die vorzüglichste der ganzen Musik ge¬ halten wird, auf diese Gestirne, in denen der ganze Schmuck des Himmels bestehet, so anwenden, als S. zr. solches die Ordnung, in der sie auf einander am Him¬ mel folgen, erfordert: ich will sagen, fangt er an vom Saturn der den lezten Kreis beschreibt, läßt die zwey folgenden aus, und nennet den, der den vierten Tag zu regieren bestimmt ist; springt er von diesen wieder¬ um zwey andere über, und kommt zum siebenten: verfährt er eben so mit den übrigen, und macht die ihnen vorstehenden Götter zu Vorstehern der Tage, so wird er finden, daß die Benennung der Tage, nach einer musikalischen Progreßion geschehet. § 70. Dies war die erstere Meinung. Die andere ver¬ halt sich so: Rechne die Stunden des Tages und der Nacht, so daß du von der ersten anfängest, und diese gieb den, Saturn, die zwote dem Jupiter, die dritte den, Mars, die vierte der Sonne, die fünfte der Ve¬ nus, die sechste dem Merkur, die siebente dem Mond: so wie die Egyptier die Kreise, in denen sich ein jeder dieser Sterne beweget, beschreiben Wenn du dieses ein - und zweymal gethan hast, und vier und 208) Beym Kircher proclr. Oopr. x. 270 sieht das Egyptische Planetensystem anders aus, nemiich so: h I 2 ,L <2 ( und eben so ordneten Philolaus und Plaro die Planeten, wie aus Giobao Lcl. pli)-i. p. erhellet. — Auf einer ehernen Tafel beym Monrfaucon 5>up^Iemenk a p smlguite exyligues 7'. I. tat). XVlI. folgen die Planeten in folgender Ordnung: h O ( 2^0- Sollte diese Tafel nach astronomischen > ^djatzen, etwann nach der bloßen Phantasie Les Künstlers gearbeitet feyn? 158 DioKaßius. B. XXXVII. Hauptst.X. N.R. T.6Y'zwanzig Stunden durchgezählt haben wirst, so findest L'Antonüls bu daß die erste Stunde deö zweyten Tages der Sonne Burgerm- zufallt ^); zähle nun noch einmal, so wie vorhinan¬ gegeben worden, die vier und zwanzig Stunden durch, und es wird die erste Stunde des dritten Tages dem Monde zu theil werden. Thue dies bey allen übrigen, und du wirst die Ursache finden warum jeder Tag gerade von diesem nicht aber von einem andern Planeten be¬ nennet ward. — Und so viel von diesen. Eilftes Hauptstück. Wie Pompcjus, nachdem er die asiatischen Kriege glück¬ lich vollbracht, nach Rom zurück kam. § 71. Pompejus, nachdem er dieses ausgesührct, keh- reke nach dem Pontus zurück "°), und nachdem er die Schlößer eingenommen "'), so gieng er nach sten, von da nach Griechenland, und endlich nach Italien. Er hatte viel Schlachten gewonnen; viel Dynasten und Könige, theils durch Krieg bezwungen, theils durch Verträge zu Freunden des römischen Vol¬ kes gemacht acht Städte mit Kolonisten besezt; 209) Die Egyptier gaben nemlich jedem Tage und jedcr Stunde einen Planeten zum Schutzpatron: und derjeiM Planet dem die erste Stunde irgend eines Tages hatte das Regiment über den ganzen Tag. Ihre Dons» hierüber findet man weitlauftig in des Pauli AleMvrm IÜIAVI6 in ^porololmallLen, im Kapitel (das Buch nicht paginirt) »-«vor i. 210) Vergl. Not. 185. „ .an) So die BefehlshaberMithradats seinen LcE nicht hatten ausliefern wollen, aus Furcht, das m G befindliche Geld möchte veruntreuet, und sie darüber Z Rechenschaft gezogen werden. Siehe § 65 am Ends 212) Appianus p. 25z hat uns die Worte der M aufbehalten, die dem Pompejus beym Siegsgepraus' Pompejus Triumph. 159 viele Lander den Römern, und aus ihnen viel Ein-N.R.C.6->r fünfte erworben ^); und die mehresten Völker desI^ntoiiW Vesten Landes Asiens, die damals schon unter ihrer Burgerin. Borhmaßigkeit standen, mit eigenthümlichen Gesetzen und Staatsverfaßungen versehen, so daß sie sich noch jetzund der von ihm gegebenen Gesetze bedienen. Aber alles dieses, so groß es auch seyn mag, und so wenig irgend ein Römer vor ihm es gekhan hatte, dürste je¬ mand seinem Glück und denen unter ihm dienenden Soldaten zuschreiben: das, was Pompejus eigen- thümlichstes und bewundernswürdigstes Werk war, will ich jetzund erzählen. Dieser Mann, der so viel zu Meer und Lande vermochte; der so viele Schatze von seinen Gefangenen gezogen; dessen Freunde so viel Dynasten und Könige waren; der sich, alle Völker, so zu sagen, die er regierte, durch seine Gutthatigkeit S. z» zu Freunden gemacht: dieser Mann, der sich, vermit¬ telst ihrer, Italien so leicht unterwürfig machen, und die ganze römische Monarchie an sich reissen können, >— (denn es würde der größeste Theil ihn freywillig vorgetragen wurde; auf dieser Heist es, daß er in Kappa¬ dokien, Kilikien und Kölesyrien acht Städte mit Koloni¬ sten, in Palästina adcr zwanzig bevölkert hatte: es ist also sehr wahrscheinlich, daß hier die größere Zahl durch einen Schreibfehler ausgelassen worden, und Dio auch 28 geschrieben. Plmarch p. 642 nennet neun und vrey- stig: allein so verdorben auch sonst Appian durch seine Kopisten ist, so glaube ich doch, daß hier Plutarchus aus ihm, nicht er aus Plutarch korrigirt werden müße: die Ursach liegt in der kleinen Zahl achte, die beyde Dio und Appianus haben, plmarchus nicht. 21z) 3ch interpungire: x«, vr x. Die Ursach ist leicht- Ein ganzes Land hat Pom- pejus niemals mit Kolonisten bevölkert. - Nach Plu- rarcho I. c. wurden durch die vom Pompejus erfochtenen Siege, die Einkünfte des römischen Volks um mehr denn ein Drittel vermehret. i6o DioKaßius. B. XXXVII. Hauptst. XI. N.R.C. /;?! angenommen haben: und hatten einige sich widersetzen K^Autoiiius sollen, so waren sie, ihrer Schwäche wegen dazu nicht Burgerin, vermögend gewesen;) — dieser Mann wollte nichts von alle dem thun. So bald er in Bnmdusllim angekommen war, lies er von sreyen Stücken alle seine Kriegövölker aus einander gehen, so wenig ihm auch solches weder ein SenatuSkonsultum, noch Plebisci- tum zu rhun geboten: so daß er sich ihrer auch nicht einmal beym Triumph bedienen wollte Denn da er wüste, wie verhaßt dasjenige sey, was Marius und Sulla gethan hatten, so wollte er ihnen die Furcht ein gleiches zu leiden, gesezt daß sie auch nur wenig« Tage gedauert hatte, benehmen. Eben so nahm er keinen Beynamen an, unerach¬ tet er viel, von seinen verrichteten Thaten hatte annch men können. Den Triumph aber, unerachtet es in den vaterländischen Gesehen ausgemacht war, daß «r niemand ohne den Gefährten seines Sieges zu Thcii werden sollte, nahm er, auf ein darüber abgefaßtes SenatuSkonsultum an "I. Von alle diesen Kriege" 214) plurarchus sagt das Gegentheil; er hatte dk Soldaten aus einander gehen lassen, unter der M' -ung sich beym Triumph wieder einzufinden; unddM ist glaublicher. Welch einen Triumph hatte er ohne baten halten können? 215) Dieses lagt No zufolge dessen, was er im vort> § gesagt, daß Pompejus sich der Soldaten bei) b" -, Triumph nicht bedienen wollen: nach der wanneu kichern Nachricht Plmarchs bedarf cs dieser A'UUsK nicht- Aber Pompejus bat vor gehaltenen TrnuM die Stadt kommen zu dürfen, um den Pisa, dec n«> das Konsulat bewarb, durch feine Anwesenheit zu" stützen: Erlaubniß in die Stadt zu kommen erhu aber R.aro verhinderte daß das Konsulat dem P>ss nicht zu Thcil ward. Plurarch p. 642 und 77T 7 zählt unten p. 4.9 daß Pifo das Jahr darauf docy Pompejus Triumph. i6r hielt er nur einen In diesen wurden viel und N R-8.89t prächtig ausgefchmückte Siegeszeichen, über jede- die kleinesie, seiner Thaten, getragen, aber vor allen ÄmMm. ein außerordentlich prächtig geschmücktes- mit der Überschrift: der überwundenen Melk — Beynainen (wie ich schon gesagt) nahm er gar nicht an, sondern begnügte sich mit dem, den er schon vor Konsulat erhalten, und baß Pompejus Soldaten gehabt. Dieses beweiset also, denke ich sicher, daß beym Triumphe des Pompejus nicht allein Soldaten wären- sondern daß er sie auch nach vollbrachtem Triumphe nicht entliess. Wahrscheinlich bestand alles, was er that, darin, daß er seine Soldaten auf eine kurze Zeit zu Brundusiüm ent¬ ließ, und sich, ohne von Soldaten begleitet zu seyn, vor dem Rath stellte. 216) Dieses war fein dritter. Den ersten hielt er A. 67z als Ritter über Afrika; den andern den Tag vor¬ her, ehe er Bürgermeister ward, den isten Januar 684, über Europa, und jezt über Asien den dritten. Man sagt gewöhnlich, daß er Z5 Jahr alt gewesen, als er die¬ sen Triumph celebrirt; Piurarchus sagt vierzig; aber keine dieser Zahlen kann richtig seyn, wenn es wahr ist, was Plnrarch p. 657 sägt, daß er 59 Jähr alt gewesen, als er umgebracht ward, und daß das Jahr seines Todes das 7ü6te N- R- E. ist. Jedoch auch dieses scheint falsch zu seyn, denn ich habe schon in der 68sten Note bemerkt, daß das wahre Geburtsjahr des Pompejus 648 ist, und daß er Z9 Jahr alt war, als man ihm den Krieg gegen den Mithradat zu führen übertrug, so daß er also jetzund volle 4g Jähr hatte. — Plurarch hat schon bemerkt, daß die Schmeichler des Pompejus ihn jünger Mächten, als er war, um ihn desto besser mit Alexander den Großen zn parallelisiren. Ein neuer Beweis, wie wenig man sich auf Akkuratesse bey den alten Geschichtschreibern zu verlassen! 217) Er war der erste, dec das Glück hatte, über alle dreh Theile der Welt zu triumphireN: wr habere rrium- pli»5, guvr VI3S lunr psrlesgus rorrsrum, sagt V-ikecö pro ösibo e. 6- Wenn es wahr Ware, was Dio p. 19z erzählt, daß im Wappen Pompeji drey Siegeszeichen ge¬ ll. Band. L 162 Dio Kaßitts. B. XXXVII. HüUptst. XI. N.R.S.äyldiesen Großthaton bekommen- mit dem Namm Magnus '-'b). Er benmhcte sich auch nicht, irgend Bürgerin. alißerordcntliche Ehrenbezeugungen zu erlangen, lind bediente sich derer, die ihm in seiner Abwesenheit er- theilt worden waren, nur einmal. Diese bestanden aber darinn, daß er, init einem Lorbeerkranz geschmückt, allen Volksversammlungen sollte beywohncn können; daß er in ihnen allen sein Feldherrnkleid, das Triumph¬ gewand aber bey den Ritterspielen sollte tragen dür¬ fen — Dieses war es, was man ihm damals, gröstentheils auf Caesars Antrieb, der sich der Mei¬ nung des Markus Bars entgegcnsezte, zugestand. §- 7Z. Von diesem Reresar, wer er war, wie sehr er sich um die Gunst des Volks bewarb, und wie er deit poni pejus, den er sich doch zu unterdrücken vorge¬ nommen, in alle dem auf seine Seite zu bringen suchte, wodurch er sich selbst dem Volk gefällig macken, und sein Ansehn vergrößern konnte, — haben, wir ivescn waren, so würden diese sich auf diese drei) Trimin phe beziehen; allein es ist dieses ein Schnall, wie ich barthun werde, wenn ich auf diese Stelle komme. 218) Den er vom Gylla nach glücklich geendigt^ afrikanischen Kriege bekam, 67z, dessen er sieh nicht eher, als nach seinem zweyten über Hispanien geheim lenen Triumph, /V 684, bediente. Plurarch p- 62;. 219) /chlonrs Ln. pompejo 1'. er 'I . /.«rraw , tribuni plebis, Ie§str> rulsiunt, vr is lurlis (iirceniw^ corona lauros er omni eulru rriumpbsncium llsrerur, lceniciz gutem corl-nsgue nures. Irl Z>lus gusm ksmel, er üoe «MMK /«rt, vkurpare b' nuir. vellcjus U. 40—^ hab ich He-dhs^s kleid überse-t; denn die Prarcxra trug jeder Rathöha ^ und dazu braucht es alfo keine Konnivenz,— ,'^MRirrerfpiele bcym vellejus lull, Lacens, — hab ich "Volksversammlungen, Dein!" hat LL/fM/cr,- aber es waren ja mehrere hie lalll feeuiei. Karakter des Kako. i6z schm oben geredt. — Rats , den ich eben nannte, N.R.E.s?r war aus dem Geschlechte der Porkier, und ein streng er Nachahmer des großen Raro, außer daß er mehrBurgerm. vom Griechischen, als jener verstand ^°). Er ließ sich angelegentlichst des Volks Wohl angelegen seyn, und bewunderte deshalb nie einen einzelnen besondern Men¬ schen: alle seine Liebe war auf das gemeine Beste ge¬ richtet, und jeder, der sich über die übrigen erhob, war ihm, weil er ihn im Verdacht hatte, daß er möchte herrschen wollen, verhaßt: alles, was das Volk an- gieng, weil er sich seiner Schwache erbarmet«, ward von ihm geliebt: so ward er Volksfreund mehr, als S. 4h. irgend ein anderer, und sprach für das Recht frey, rind mit Gefahr seiner selbst: und alle dieses nicht, um sich Gewalt, Ansehn und Ehre zu verschaffen, sondern nur, um (mit dem Volke) frey und ohne Oberherrn zu leben ^). — Da der Alaun so beschaffen war, und damals zuerst in der Republik eine Rolle zu spielen anfieng, so widersprach er dem (zu Gunsten des Pompejus abgefaßten) Senatuskonsult, nicht, als war' er Feind des Pompejus gewesen, sondern weil es Zegen die väterlichen Satzungen war '")» 74» Abwesend also war ihm dieses zugesprochen wor¬ ben; in feiner Anwesenheit geschah nichts, wiewohl 22v) Denn dieser lernet« solches erst in seinem hohen Alter vom Ennio. Solches bezeugen Likero Lsro Xlsior n. 8- Cornelius Nepos Lsro z. Valerius Mazimus VIII. 7. plutarch p. Guimilian XII. n u-a-M- 221) wungurun reLts lscir, vr fircsrs viclereruri lbcl gui» ulirer tücers non porei-zr, sagt °Vellejus ll. Z5. 222) Lr IwL k^ns nimium kuir, sagte Vellcjus in der von mir in der 2iqten Note angeführten Stelle. — Pc>mpe>us nahm das Betragen Katons so wenig übel, daß er lich nnt ihm verschwägern wollte, aber Kato nahm den Vorschlag nicht an. Plmarch p. 642. vergl- mit 77Z. 164 Dio Kaßius. B. XXXVII. Hauptst. XI. N.R Lukman vieles hinzugefügt haben würde, hakt' er solches ; denn vielen, die weit weniger Macht, als er, Vurgerm. gehabt hakten, waren oft viel und übertriebne Ehren¬ bezeugungen'zncrkannt worden, und daß inan dieses wider Willen gethan, war bekannt. Da nun Pom- pejus wohl wusie, daß alle das, was das Volk denen zugesteht, die Ansehn und Soldaten haben, — gesezt, daß dergleichen auch noch so freiwillig verliehen wird— dein Verdacht unterworfen ist, daß es durch Gewalt und Jntriguen der übrigen Vornehmen errungen wor¬ den: ferner, daß Ehrenbezeugungen denen, die sie annehmen, nicht die mindeste Ehre bringen, wenn es den Anschein hat, als waren sie nicht freiwillig, son¬ derngezwungen; nicht aus Wohlwollen, sondern aus Schmeicheley verliehet, r so gab er nicht zu, daß irgend jemand ein Dekret zu Gunsten seiner in Vorschlag bringen durfte: „Besser, sagt' er, so, als sieaus- „ schlagen, wenn der Senat sie schon dekre- „tirt hat. Leztereo ist immer der gesetz¬ gebenden Macht verhaßt ^), weil es Scol; „und Uebermuth zu verrachen scheint, das „nicht annehmen zu wollen, welches uns „die, so mehr, oder wenigstens eben soviel, „als wir selbst sind, Anerkennen: ersteres ist „in der Thar, und nicht dem bloßen Anschtür „nach, republikanisch, geschieht nicht aus „Begierde, groß zu chun, sondern weil es „Pflicht und Schuldigkeit heischt." — er sich nun gleich also mit allen Magistrats- undstelc- herrnstcllen, einige wenige nur ausgenommen, die Landesgesetze hatte bekleiden lassen; nahm er doch dasjenige nicht an, welches weder ihm selbst, 22z) So versteh' ich die freilich etwas schwere Stcib' kV lLev -r-LN) 7-k 7-st 5)^'^' Rciske schlug vor: -4' f, eö ist aber wohl nicht »otlM Böse Vorbedeutungen. 165 einem seiner Freunde nutzen, wohl aber ihm Neid und N. R- E. 691 Haß, selbst von denen, die sie ihm ertheilten, überA'ch,^^ den Hals ziehen konnte Bürger,». Zwölftes Hauptstück. lieber Kikery, Mtilina, und die von ihnen ausgcfüh- reten Thaten. §>. 75' Doch dieses geschah einige Zeit darauf ). — Die übrige Zeit dieses Jahres hindurch hatten die Römer keinen Krieg, so daß sie auch das sogenannte welches seit langer Zeit unter¬ lassen worden war, anstellen konnten. Es ist aber dieses eine Art der Prophezeyung, wodurch man an¬ fragt, ob die Gottheit es ihnen erlaubt, dem Volke Wohl zu erbitten; denn sie halten es für unrecht, sel¬ biges zu begehren, bevor ihnen nicht die Erlaubniß 224) Ein Ausfall auf Pompejum, den er nicht ver¬ dient ; man darf die Römische Geschichte nur unparthey- isch lesen, um zu sehn, daß es wahrer Patriotismus war, der ihn autrieb, obrigkeitliche Würden und Feldherrn- siellen in Jahren anzunehmen. wo solches gewöhnlicher Preise zu thms die Gesetze freilich nicht erlaubten. 22;) 'Lv« heißt freilich einige ocit nachher, nicht r««, wie in der Uebersetzung sicht; aber wenn ge¬ schah cs denn, wenn es nicht damals geschah? Dies gesteh' ich nicht zu wissen. Doch nicht unter Afram'us. odcr Pisons Konsulat, da waren die Siege Pompcjus lange vergessen, 226) Einen richtigen Begriff davon hat uns zuerst Angelus politianuy bckilceU. c, 1 z. gegeben. Siehe auch den Fesins in dlsximu8 kcrerar, Md von den neuern Bulenger cis AUgcnüs, c. 17. Von dieser Zeit aw war kerns wieder bis azsss Jahr 727, Dio p. 457; das fallt ins Jahr 787, unter dem Konftr- s. § ^erhegns und Viseüius Varro; 25 Jahr spa- - »02, erwähnt Tgcirns .gmrss XI!. 2z.. das dritte. 166 Dio Kaßius. B. XXXVII. HaupAXlI. N.R.T.6?,dazu ertheilt wird. Man vollziehet es jährlich an L Tage, an welchem weder ein Heer gegen den Burgerin. Feind zieht, noch jemand gegen (die Römer) sich rüstet, oder sie besireitet; und dieser Ursache wegen war es, in denen damals stets wahrenden, vorzüglich bürger- S. 4r. lichen, Unruhen, nicht vollzogen worden. Zugeschwei- gen, daß es ihnen sehr schwer gefallen wäre, cmen, von allen genannten Uebeln völlig freien Tag auszu¬ lesen ; würd' es noch überdem sehr ungereimt gewesen seyn, zu einer Zeit, da sie sich selbst in ihren Meute- reyen untereinander aufrieben, Wohl des Staats von der Gottheit zu erbitten; sintemal es immer schlecht für sie ausfiel, sie mochten nun geschlagen werden, oder Sieger seyn. §. 76. Doch damals ließ es, als könnte man dieses Augurium vollzieh», welches dennoch nicht völlig rechtskräftig genommen werden konnte. Ewige Vögel fiogen aus denen ihnen angewiesenen Scheu"), und es muste deshalb von neuem vorgenommen werden» Auch trugen sich ungünstige Zeichen andrer Art zu» 227) Man verzeihe mir es, wenn ich nicht im Stagte hin, die Augnrftwache, so ihre ganz besondere AusdeM hat, recht deutsch zu übersetzen. — Was ich rechskratz tig nenne, heißt beym Dio rein, nndRucr sagt: cie 6inin. 1.4,7. es seygewesen. Sinn ist der, den, denk ich. mein deutsches Wort au' druckt: das Augurium fiel nicht so aus, daß man >1^ behaupten können, cs sey den Göttern gefällig, um 0" Wohl des Römischen Volks gebeten zu werden. 22F) ^estchius: — Wenn die Vögel von der linken zur rew^ Hand- abwichcn, war es ein unglücklich Zeichen, Voßius «s Lamlium x. lag, und Spnnhoim acht/» «scllum x. 6z 6. Böse Vorbedeutungen. 167 Es donnerte bey heiterm Himmel; die ErdeN.N-E.6yr bcbete stark; an vielen Orten ließen sich Gespenster menschlicher Gestalt sehn ; man beobachtete imBrirZec-w Westen des Himmels ein Nordlicht; — so daß jeder^ der auch noch so wenig von der Wahrsagerkunst ver¬ stand, was selbiges zu bedeuten hatte, errathen konnte. Denn von diesjährigen Zunftmeistern, mit denen es- der KonsulAn.ronius hielt, erhoben einige dieSöhire derer unter den Sylla in die Acht erklärten, zu obrig¬ keitlichen Würden ; ein anderer ^') ertheilte dem P. parno, und dem mit ihm zugleich verdammten V.or- nelittö Sylla das Vorrecht, Mitglieder des Raths zu werden, und obrigkeitliche Stellen zu verwalten; ein. anderer versuchte alle kontrahirte Schulden niederzu¬ schlagen, und noch ein anderer^), die Aecker neuerdings 229) I.ÜM c-ielo nullg ssisua leuirer mitkunrur nubibus vngusm, sagt Lukrcr. V. 6 vom Donncr; und also ward das Donnern bcym Heilern Himmel zwar übernatürlich und wunderbar, aber, so viel ich weiß, vielmehr für «in gutes, als für ein böses Zeichen gehalten. Xeno- phon ltellen. 7. VS 1-2 XX . «'«»<»« ävv» (^c^rchrmo) und so Virgil VIU. Z27; iinsr nabem cosli regions lbroiiu per kuänni rurUsis vi'clsnr, er puls» louLio. Dergl- Sueu-ir. ^ug. 95. und '/r>. ro. azo) Alles andere gieng ganz natürlich zu, diese Ge- spensicr aber, wenn sie würklich erschienen, waren wahr¬ haftig wunderbar. Man. laße sich aber nicht irre machen; denn man kann historisch beweisen, daß es ein Mahrchen ist, so der leichtgläubige Dio von seiner Kmdevmuhme horte, und ihr nachschwajte- Lil'ero tlak. III. g. erzählt alle diese Wunderzeichen, Donner, Erdbeben und Nord¬ licht; aber die Gespenster laßt er säuberlich aus- 7Zl) k- Käkilius. 6:cero pro p. 8)!is, c. 22. — Noll parus und Kornelius Sylla, besiehe oben S. 2l. unk meine uzte Note. 2Z2) P. Scrvilius Rullus, gegen dessen vorgeschla» gene leo^m SZMN8M wir noch Lükerous Reden haben. 168 Dio Kaßius. B. XXX.VH. Hauptst. XU N.R.E.Syijn Italien, und allen den Römern unterworfenen Provinzen zu vertheilen: doch Rikers und andere, Burgerin, die cs mit ihm hielten, entdeckten dieses frühzeitig, und unterdrückten Anschläge dieser Art, bevor sie guö- geführt wurden, 77. Aber TitusLabienus, der den R. Aabk rius wegen des am. Garurniuus verübe Mords belangte, verursachte ihnen viel Unruhe, EL waren sechs und dreyßigJahre her, daßGamrnmus ^etödtet worden, und den Krieg gegen ihn hatten die damaligen Bürgermeister, auf Befehl des Raths, be¬ schlossen: so daß auö dieser Klage nichts minder folg-- T. Arrius Labienus gleichfalls Zunftmeister, durch Hessen Vermittelung noch in eben diesem Jahre das D« yiitlsche Gesel; cis ciesiiciiz psiuitwikus renovirt ward, z>. 46. Er war ein großer Freund Kaesars, und sein Legat in Ggllien, p, 12s, wo er die Tlgnriner, am Fluß ^rar yberwand, Plutarch p, 716 ; eben so die Trevirer Dio x. IZ5- Verließ aber nachhero, doch Kaesars par- they, und gieng zum Pompejus über, Plucarch p- und 724. Dro p, 154, in dessen Dienst er auch in dec Schlacht be» Munda starb. Hirtius cis. b, blich, c. ;i. 2Z4) L. Sarurninun war Zunftmeister, und Kreatur des vftlarius. Von seiner lege sAiari» und den Unruhen, hie sie verursachte besiehe plurarcchum x, 422, — Da° Dekret des Senats ergieugV, L, 654 gegen ihn, wir ans Asromo ftedians Oree»'. r» b. c. 2. er¬ hellet; das Jahr darauf kam er um, daß also Dio E hat, wenn er sechs und dreyßig Jahre zwischen den awo des Gaturninus, und den Proceß zahlt, den man dage¬ gen wider Rabirium formirte- Appianus erzählt unter allen die Geschichte seines Aufruhrs am besten- — Indes Hdorftus ^.gtro staclsmszlo couira (üskilm-im, p. m. heißt es: 8umw,8 Isuciidyr est'eronch tunr —. gui bau" plnum forrittlmum Irowiuem, er lleiyudlicss ssspe uu wein nsn meciiocrirsr opirulsrum, ste«e.-rl//i'r r« -AAarae morle mulcianclum el a ^utLuerunri Labieni Proceß gegen Rabirium. 169 te, als dem Rath das Recht, Senatuskonsulte zu er-N.R.E^?t theilen, abzusprechen, wodurch die ganze Staarsver- ^Aiirciiiu- fassung zerrüttet werden muste(-); wie denn auch die Burgerm. Zunftmeister mit nichts weniger umgiengen, als dem Rath alles Ansehn und alle Macht zu rauben, sich selbst aber dis Gewalt, alles, was sie wollten, zu thun, zu verschaffen: denn dadurch, daß sie Rechenschaft von den Dekreten des Raths, und dem, was er vor so lan¬ gen Zeiten thun lassen, forderten, wurde denjenigen, die nachher ein gleiches versuchen würden, Sicherheit verschast, und die Strafen derselben verhindert. Pep Senat hielt es zwar allerdings für unbillig, daß eines ihrer Mitglieder, welches nichts verbrochen, und schon S- 4?.. bey Jahren war, umkommen sollte; es siel ihm aber doch noch weit empfindlicher, daß der vornehmste Stand des Staats so beleidiget, und die Gewalt desselben den nichtöwürdigsten Menschen sollte zuge¬ wandt werden. (*) Rabirius gestand noch über dieses den Mord nicht ein, sondern laugnete §. 78' Es entstanden oft aufrührische Partheyen und Zank auf Heyden Seiten wegen dieses Handels, Von denen einige wollten, daß er gar nicht vor Gericht ge¬ bracht werden dürfte, andere aber daraus daß er ge¬ richtet werden müsse, bestanden, Als Raesar und, einige andere dieses leztpe durchgesezt hatten, so zankte Man sich abermal über den Titel, unter welchen inan 2ZZ) R.Eero pro llsbiriv, 6. ZrrZuis occikrim ekle L <7. N-Wino U. Ssrurnlnum: er i6 (7. llgbiriu8 mulrorum reltimonü;, plortenlio copiolillime llekenfteore, »nies ksssnm elle cincuir; und c. II. vrinsm kecisser; auch er- wahitt keiner von denen, die des Saturninus gedenken, weder lppian, noch Plurarch, noch Florus Rabirii, als Moreer >Laturnins: daß es also allerdings wahrsÄcin- M ist, vaturnin sey von ihm nicht umgchracht worderr. 17O Dio Kaßius. V.xxx VII. Hauptst.XII. N.R.C. 6->i die Klage gegen Vabirirrs einreichen wollte K^A-itMus Er selbst und Luklus Aaesar waren Richter, und Dmgrr«. Rabirius ward keines kleinen Verbrechens, sondern des A,och>verrarhs wegen — ^n die Römer — angeklagt. Sie verdammeten ihn, ohnerachter sie nicht vom Volk, wie solches dis vater¬ ländische Ersetze erforderten , sondern gegen seidige nur vorn Stadlrichter hierzu verordnet waren. Aa- birittö üppelmke zwar; allein er hätte seine Sache sicherlich auch beym Volk verloren, hätte nicht M- rellus Lüel-r solches, der damals Augur und Stadt- richter war, verhindert. Denn dieser, da er das Volk nicht überreden konnte, daß der ganze Proceß unrecht¬ mäßig se-, lief auf dön Iaiükulrrs "b), ehe noch das Volk Stimmen geben konnte, und nahm die Ärichk- fahne hinweg, so daß dem Volke die Macht, ei» Plebiftitnm abzufassen, benommen ward. §. 79- Mit dieser Rriegsfahne verhält es sich so- den ältesten Zeiten wohnten viel Feinde rings um die Stadt herum; da furchten sich nun die Römer, es möchten einige derselben, wenn sie die centum» eomiLia scherten, die Stadt hinterlistig angreifen 2Z6) Ich denk, es ist sichtbar, daß hier eine, obgleich vielleicht nur kleine Lücke ftyn muß, ob sie sihon der Herausgeber bemerkt. Der Hiatus in der Etzah'U 2 ist gar zu sichtbar—- Das folgende er selbst M den Labienus, und fehlste nichts, so müßt es aus c Justus Laesir gehn. 2Z7) Das latcrnifche Wort sieht im griechischen mußt es also in der Uebersetzung gleichfalls beybeya s Daß llsrcluLllio das ist, was wir Hochverrath nennen- bekannt. ' . 278) So hieß der i en seit der Tyber gelegene MS her durch den mit dem moucs zusantmcnhicng. Livius B- XXXIII. 6. Katilinarische Zusammenverschwörung 171 den Janikulus einnshmen Sie beschlossen daher, N.R. T- 6?r nicht alle zugleich zu stimmen, sondern es sollten immer abwechselnd einige Gewachste diesen Ort besetzen. DecBmgerm. Janikulus ward also, so lange die comsiia dauerten, bewacht; sollte nun aber die Versammlung ausein¬ ander gehn, so ward die Kriegsfahne weggenommen, und die Besatzung marschirte vom Posten ab: so daß es nicht erlaubt war, irgend etwas zu beschließen, wenn der Janikulus unbesezt war. Dieses geschah aber allein in den comltüs esnturiatis, weil sie außer den Ringmauern gehalten wurden, und in ihnen jeder, der Waffen tragen konnte, zugegen seyn muste. Dieses alte Herkommen beobachtet man auch noch jezt. —- So ward damals, durch Wegnehmung der Kriegs¬ fahne, die Versammlung zerrissen, und Rabirius er¬ löst. Denn ohngeachtet Labneiuw seinen Proceß nachher wieder anfangen können, so that er solches doch nicht. §. 80. Rakittna aber kam so, und solcher Ursachen, wegen um. Der Rath hatte, (weil er sich auch da¬ mals '4°) um die burgermeisterliche Würde bewarb, und, sie zu erlangen, alles, was er wüst' und konnte,. 2Z9) Dies war auch wurklich geschehen- ^..246 nahmen die Etrusker unter Porsenna den Janikulus ein, und würden sich auch der Stadt selbst bemustert haben, hatte Nicht H'orazms Rokles ganz allein den sublicius vcrthcidigt- Livius, II. 10. — Zrvey und drcyßig Iahe spater ward er abermals von den Tuskern erobert. Il-rki. ;2. 240) Katilina bewarb sich 688 das erstemal um das Bürgermeisteramt, als Tullus undLeprdus regierten, ward aber abgewiesen, weil man ihm Schuld gab, öffent¬ liches Geld veruntreut zu haben. Gallusi. Karst. i8- Dis u 2 5' Nachher zwey Jahr darauf, 689, und da ward «M Dlkero vorgezogen, und endlich jezt zum dritkemnA 172 Dio Kaßius. B. XXXVII. Haupksl. XII. N.T. N.Syi in Bewegung sezte) und zwar vorzüglich aufKikmnS K^An"iüus ^kteieb, beschlossen, außer denen schon vestgescM Bürgerin. Strafen ^'), denen eine zehnjährige iandesverweisun§ zuzuerkennen, die man überführen könnte, sich unge¬ bührlicher Mittel, um in den Senat zu kommen, zu be¬ dienen Da er nun, wie es denn auch nicht an¬ ders war, vermuthete, daß dieses Gesetz seinethalben gemacht sey, versuchte er, nachdem er eine darzu hin¬ längliche Mannschaft sich zugeiegt, den Rikero und einige andere der Vornehmen, in den Kommen selbst zu erschlagen, damit er sofort Burgermeisterwerden möchte. Aber dieses schlug fehl; denn Rikero, der von diesen Nachstellungen Wind bekam, benachrich¬ tigte den Senat davon, und klagte dcn Rarrlma hark an. Als er ihn aber nicht bewegen konnte, so wie er es verlangen konnte, Zu dekreriren, (denn es war nicht wahr¬ scheinlich, daß er die Wahrheit angegeben, und man zog ihn in Verdacht, aus Privatseindschaft diese Hämischer Manner zu beschuldigen) fieng er an, sich zu fürchten, KarnkrerKi-den Katilina nur noch mehr gereizt zu haben. Er ge- kerens. trauete sich also fernerhin nicht, wie sonsten seine Ge¬ wohnheit war, unbegleitet in die Volksversammlun¬ gen zu kommen; sondern führte immer Anhänger seiner mit sich, die allemal ihn zu rachen bereit waren, hatte man etwas gegen ihn unternehmen wollen; Heng 241) Durch die S- oben p- t8- sezte vest, daß derjenige , so man der Bestechung "ba- führen konnte, unvermögend war, Mitglied des ümty zu seyn, und noch überdem eine Geldstrafe zahlen muk' - Nergl. Note 97. . 242) Die ungebührliche IMrrel, Heren man sich "' dienen kann, um in den Genar zu kommen, stud das en" -unbuus. Im vorigen Buch üöersezt ich solches ch: stechung; weil aber dieses doch nicht hinlänglich kch mich lieber dieser Unischreibung, so mindestens r- Begriff erschöpft, bedienen. Katilinarische Zusammenverschwörung 17z auch an, einen Brustharnisth zu seiner eigenen Sicher-N.R, E.s- t heir und jener Verhaßtmachung, zwar unter dem^'Luwnms Kleide, aber doch so, daß er gesehn werden konnte, zu Burgemu kragen. Dieses, und ein anderwärts entstandenes Gerücht, als ob man ihm nach dem Leben stände, brachten das Volk so auf, daß die Anhänger des Ka- kilina sich für selbiges fürchteten und still saßen» §. 8ft Als nun also andere Bürgermeister gewählt wor¬ den waren, fieng er an, seine Nachstellungen nicht fernerhin heimlich, und auf den Alkers rind die Anhänger desselben allein, sondern auf das ganze ge¬ meine Wesen zu richten» Er hatte aus der Stadt Rom die schlimmsten, die sich eben deshalb am mehre- sten nach Neuerungen sehnten, und sehr viele von deti Bundesgenossen, dadurch, daß er ihnen eine völlige Tilgung aller Schulden, neue Aeckerauskheilung, und was ihnen sonst noch schmeicheln konnte, versprach, auf seine Seite gebracht Die vornehmsten und ange¬ sehensten derselben (es befand sich nebst andern, auch det Bürgermeister Antonius '") in dieser Zahl) zwang 54z) Die Namen der vornehmsten Mitverfchwornen, hat bis auf vierzig, Muretus über den Anfang der ersten katilinarischen Rede, mit sehr vielem Fleis, aus den Schriften der Alten gesammelt. 244) Es ist kaum glaublich', daß Antonius ein Mi ft bcrschworner gewesen scyn sollte. Behm Gallusi. K. ar sagt Katilina nur: per«:«- Lonlülsmm ft'° ZmwniuM, guem tibi coliegsm kors speLiarer, ncnllich aus zwei) Nr-r lachen, die plutarch p-866 entwickelt; einmal: weil der Mann so ganz unthatig war, , ms so jE die Mrmuthung richtig, daß er in alles, was der weisere Kollege verschlug, einwilligen wurde. Hernach stack dieser Antonius in so tiefen Schuft oen, e aß N)N die »Ee so Katilina versprach, freilich gar sehr anlocken mußten« -sum Gallusi. K.26 schreibet: evllsIsm luuw^nronium i74 DioKaßius.B. XXXVII. Hauptst.XlI. .R.T.üoier, sich zu einen gotteSschanderischen Eyd emzum- EZ^rnnüssiehn. Es ward ein Knabe geschlachtet; über sein Burgerin. Eingeweide der Eid abgelegt, und dieses hierauf von den Verschwornen verzehrtVon denen in Nom gegenwärtigen halfen ihm vorzüglich der Burgermei- kentulus. si^- und publlus Leirculus welcher, nach xsÄions xrouincise peipuIsiZk (da er «hm nemlich das weit reichere Makedonien gegen Gallien abtrat) ne con¬ tra rewpublicsm ssiikirek; so isi dieses nicht anders, als so zu verstehn: daßKikero, indem ec durch diesen Tausch den verfallenen Finanzen seines Kollegen aufhalf, dadurch verhinderte, daß er sich nicht zur Parthey der Rebellen schlagen Mächte. — Wie hatte der Mann Bürgermeister scyn, wie hatte man ihm das gegen den Katilma streiten¬ de Heer zu kommandiren anverrraucn können, wenn dec Mann ein offenbarer Anhänger Katilinas war? 245) Auch Plurarch p. 867 erzählt die Sache als ge¬ wiß; der weit altere Sallusi. K- 21 isi weit von dieser zuversichtlichen Miene entfernt- ld-e, sagt er, er rem- gellste ^r>r Lsrilinsm —kumsni corporis M Ivinem vino psrmixwm in psreriz cireumruliü's Und daß die Sache nicht wahr ist, ergiebt sich aus dein Stillschweigen Likerons, der in seinen Invektiven gegen Katiiina auch dieses gewiß nicht verschwiegen Hubert würde, hatte man ihn schon damals dieses BerbreclM geziehen. 246) Dieses scheint übertrieben zu feyn- Bergl. Rot- 244. — Der aufgeblaftkie Kikero mochte wohl in der Folge dieses vorgeben , um in der Geschichte seines Konsulats» die Lukzejus schreiben sollte, desto mehr zu glanzen, st dunkler der Schatten seines Kollegen wäre. , 247) P. Rornelms Lenrulus Suva (die lacherlmst Arsach, warum er diesen Zunamen, der auf deutsch NM heißt, überkommen, steht beym Plurarch p. 869) 68z zugleich mit Rnejo A»f^»:o Greste BurgerMeiste gewesen- Plurarch sagt ausdrücklich, daß er K seine Rathsherrnstclle verloren, so daß also die gelehrt. Bemerkung Fabrizü eigentlich nicht zu dieser Stelle zu hören scheint. Isländer vermuthct, daß die Zunstmcistc A». Lenrulus und L. Geilms, deren Amt in 686 Katilinarische Zusammenverfchwörurrg. 175 seinem Konsulat,, der Rathsherrnwürde verlustig ge-N.R.E.6sr. gangen war, und solche wieder zu erhalten, jetzund das AU,'^^ Stadkrichteramt führte: zu Fäsulä aber, woselbstBurgerm. die Rebellen sich versammelten, ein gewisser R.Matt-Manims, lrus: dieser Mann, der unter dem GMa Officier ihn aus dem Senat gestoßen.— Plutarch erinnert daß Lemulus durch die sibyllinischen Bücher verführt worden, in denen gcweißagt ward, daß drcyAornelicr Uberherrn von Rom werden würden; da nun sowohl LU'nna als SM« diesen Namen geführt, so glaubte Lentulus, daß die Prophezeihung bey ihm eben so, wie bcy ftinen Vor¬ gängern eintreffen würde. — Cr hatte nach Plutarch die Absicht, den ganzen Senat mnzubringeu, und die Stadt zu verbrennen. Leztere war zu diesem Behuf in hundert Distrikte abgetheilk worden, und jeder Distrikt einem Mann angewiesen, der ihn, und zwar alle hundert auf einmal, anstecken sollte. Die Kinder des Pompe- jrrs sollten am Leben bleiben, damit sie ihm als Ge siel dienen möchten, sich nichts böses vom mächtigen Pom- pejus mit seinem furchtbaren Heer befahren zu dürfen,— So ausschweifende Grillen haben wohl weder Lerttulus noch Katilina jemals gehabt; sondern alles dieses waren Phantoms, die der ruhmsüchtige Mero den Römern vorspiegelte, sich von ihrer Jugend in schön gedrechselten schrien bewundern zu lassen. — Lies sonsten den Karakter dieses Lenrulus, aber mit sehr vielerKarrikatur geschildert^ beym Porrius Larro p- 266; 248) Ein hetrurisches Städtchen, nicht fern von Flo¬ renz, am Fuße des Apennin und am Arno, welches, da Strabo seiner nicht einmal erwähnt, wohl von keinem sonderlichen Belange gewesen seyn mag; so wie es das heutige .siiesoli, so auf dem Boden des alten Fasula ge- bauet seyn soll, noch heutzutage nicht ist. — Die Posistor: war aber hier vortrefflich gewählt, und zeigt, daß Man- lius würklich das Kriegshandwerk verstand. Lwulci «smpi, gui kgssulss inreu-.Xirsüumgus isceur, leumonrl sc pücoiis üc omnium cvpis rerum opulenri, sagt Livius XXII. g. z. Das in diese Felder nun in Schlachrord- nung gestellte Heer ward von beyden Seiten von Felsen bcschuzt; und der gegen Westen vorliegende See trug 176 Dio Kaßius. B. XXXVII. Hauptst.XII. A.R.E.Syr gewesen, war im Kriegshandwerk außerordentlich er- K^uitoriitiÄ , aber auch dabey ein Erzverschwender; da er Burgerin, nun alles, was er damals erworben, so viel solches auch seyn mochte, unwürdiger Weise durchgebracht, so wollt er sich solche jetzund wieder durch ähnliche Bubenstücke verschaffen. §-82. , / T. 44. Da sich nun diese.so rüsteten, bekam Riker- zuerst von dem, was in der Stadt vorgieng, durch gewisse Briefe Nachricht, in denen der Name des Verfassers nicht üuögedruckt war, die man aber deni Rraßus und andern der Vornehmsten eingereichl hatte ^). Im Gefolg dieser ward ein Rathsschluß abgefaßt; es sey dieses Aufruhr/ und man Ms sowohl als der Arno das seinige bey, einen erfahrnes Feldherrn und tapfern Soldaten hier unüberwindlich l» machen. 249) Die andern hier erwähnten Vornehmen ivaüii Mark Markell und Skipio Merellus; und alle drcy brachten sie zur Nachtzeit zum Kikero, der aus dem Bettt geholt werden mußte. Plumrch, wenn er dieses p. 8^ erzählt, sezt ausdrücklich hinzu, daß Lraßus dich» Schritt gethan, weil er in Verdacht gewesen, mit um d« Verschwörung zu wissen; Fabrizius hatte daher reu Recht, an der Wahrheit dieser Sage, welche DisEM selbst erwähnt, zu zweifeln. Es war nemlich ein Euren chen aus Kikerons Fabrik, der freilich mehr Ehre davc hatte, seine hochgerühmte katilinarifche Konjurarion » dampfen, wenn so angesehene mächtige feute, wicRcM, Mit im Spiel waren; wenigstens beklagte sich KM« gegen Sallust bitterlich, daß ihm Kikero diesen SM gespielt. Gallusi. K> 49^ Kraßns hatte wohl so>M^ allen Verschworncn weiter nichts zu thun, als daß er r Piso bchülflich gewesen war, die Provinz Hispanren l erlangen: guoü eum inkelkum inimicum Lu. l'owp / coAnouersr. Gallusi. K-19, zu einer Zeit, wo nom« Mand vermuthen konnte, daß dieser Piso em Paml Katilmas werden würde, Katilinarische Zusammenverschwörung. 177 untersuchen, wer Urheber desselben fey. Nachher be- N.R. E. 691 kam man auch Nachricht aus Hetrurien; und nunA^^' ward, durch ein neues Dekret, den Bürgermeistern Bürgern,, die Bewachung der Stadt, und Hrer sammtlichen Angelegenheiten, so wie solches Herkommens war, übertragen. Diesem Rathschluß war die Formel an- gehangt: „es solle von ihrer Weisheit abhan¬ den , zttzusehn, daß das gemeine Wesen „keinen Verlust erlicre ^°)." Als dieses geschehe und überall Wachten waren ausgestellt worden, so ließ sich in der Stadt weiter nichts, was nach Neuigkeiten geschmeckt hätte, blicken, so daß Rikero schon sür Verlaumder gehalten zu werden ansieng. Uebrigens machten Nachrichten, die aus Etrurien cinliesen, daß man der Sache Glauben beymaß, und Aaniina Gewalttätigkeit wegen belangt ward. §. 8Z. Zuerst, als wäre er sich alles Guten bewust, nahm er den Proceß willig an, und machte sich zur Verkhei- digüng gefaßt; erbot sich auch, damit er nicht ent¬ fliehen konnte, sich dem Aikero selbst zur Verwah¬ rung zu übergeben: und da dieser die angetragene Bewahrung nicht übernehmen wollte, zog er sreywil- lig, um sich ganz außer Verdacht zu sehen, Neuerun- mcmi Süllust. K-zo erklärt diese Formel: Ls poreltsz, morellomauo, msAjtirsrui mzxims: permittikue exercirum psigre> dellum Aerere, coe>i:ei8 nmuiduz moäis tocin5 sr^us ciues: clomi milirisequs impsriurn summum liükeis. xvM/r ,:«/// co»/«ü r«, Berg!- Lrißonius lle soimul. n li. k- 212. 2>l) 8,«; ^ccussbskur cü? vr. Nach dem Gesetze, NLKTA" E pd-<»«- «5 U-Band. M 178 Dio Kaßius. B. XXXVU. Hauptsi.XH. N.R.T.«9i gen anfangen zu wollen, so lange beym Stadtrichtcr K AiitonüIs^breUus ein, bis er durch seine Mitgcnossm etwas Burgern«. Unterstützung bekommen würde Als aber diese außen blieb, (der furchtsame Antonius trieb die Sache sehr schläfrig "'), und Lenrulus war nichts minder, als thatig ^"), ließ er ihnen sagen, sie sollten zur Nacht in einein gewissen Hause Zusammenkommen. Da verfügt' er sich nun, ohne daß N'lerellus etwas davon wüste, selbst zu ihnen, schalt ihre Weichlichkeit und Furcht^); stellte vor, wie hart man sie, im Fall 252) Dio irrt. Lankina hat nie sein Quartier beyni Stadtrichter Mcrellus gehabt, ohnerachtet er es bcy ihm nehmen «vollen- Likcro L»r. I. 8- sagt: Quill, guoll m ke iple in vustoclism cleclisti? guist guoä virznäse kuhi- civnis ezul» Spu6 /pk (den «vir im vorigen Buck, 688 als Bürgermeister kennen lernen) re guo non recspmr eriam sc! ms venire zulo« sx, »rgue vr clomi meze re slllerurnem ro^slii. Lum« ms guogus icl resironkum ruliües — »6 O> Wre/M ?>^ Aus dieser Grelle ergiebt sich, daß Katilina beyni kepidi^ beyin Kikero selbst, und bei)m Metettus wohnen wollen, aber von niemand auf und angenommen worden sey-- PorriusLarrop. 268 sagt: Larilinsm— nungusm ierms «lifcellists » lzrers k'. O/eprs.vrr nvdilillimi ciui5 inrsAsrrimi viri; itz vr tlist'spzrzrioni eorum negue >0 vriens virguzm, nsgus occiclens inreruenerir. 25z) Daß dieses falsch, und Antonius kein MM, der Konspiration war, ist oben bemerkt, Not. 244-u-M 254) Auch dieses scheint nicht mit dem übereinzum ' men, was oben Not. 247 vom Lentulus erzählt wom , Aber freilich, d-e Anekdote Plurarchs ?. 869, die ihm u Beynanicn Gura erwarb, scheint, wenn sie wahr einen Mann, der nichts minder, als thätig war, zu v> rachen.^- Katilina sagt beym Sallust. K. 44- sciri5 — ^/öcorchck I-enruti, gusnruM r nodisgue clslliz »rrulsrir. 25?) Das Haus, wo sie zusammenkamcn, gehörte Poru us Lekka, (Sallust. K- 27), den ich weiter nicht Kakilmarische Zusammenverschwörung. 179 einer Entdeckung, bestrafen, und welche Vortheile sie,N.R. E.6sr nach glücklich vollbrachter That, einarndten würden. Er machte sie dadurch so hihig, und bevestigte sie inBurgerm. ihrem Vorhaben so, daß zwecn aus der Versammlung es über sich nahmen, sogleich lam Morgen des folgen¬ den Tages in das Haus Rikerons zu gehen, und ihn daselbst umzubringen ^). 84- Aber auch dieses ward vor der Zeit verrathen, weil der sehr angesehene Rikero, (für den eben so viele sich furchten, als er sich durch seine gerichtliche Ehre zu kennen habe; auch Sallust- sagt: ik>i mulw 6s iZn-ruia eorum gusttus. — Daß Katilina nicht beym Metellus wohnte, ist schon oben Not. 252. bemerkt. 256) Sallust. K. 28- nennt ihre Namen: K. Rorne- lius, ein Ritter, und L. "vargumejus, Rathshcrr. Den ersten nennt Likero selbst in der Rede x--o L///« c. 6. Allein wenn er Lari/. I. 4. sagt: lisperri stinr 6«o e^«irer Romani, gui lsle ills ipka noiks mue locem ms in mec> IsLtnIo inrerkstkuros pollicerenwi-, so siheint erSallustio zu widersprechen, der nur einen Ritter hat. — plmarch k- 868 nennt den Marrins und Rerhcgus, (dessen Charakter Porrius Larro p. 267 sehr deklamatorisch schil¬ dert), erzählt auch, wie Kikcro vor diesen Leuten gewarnt worden; wie man sie nicht in's HauS gelassen, und wie sie darauf vor der Thüre mit den Zahnen geknirscht und gelärmt hätteni Da wohl kein Meuchelmörder in der Welt lärmen und mit den Zähnen, wenn man ihn ab- wcist, knirschen, sondern, sich weniger verdächtig zu machen, ganz still und heimlich fortgehen wird: so ver- räch dieser Umstand schon das Mahrchen, dessen Grund übrigens darin liegt, daß nach Larilina's lezter Disposi¬ tion, Kechego aufgetragen war: Liceronis ianuam vdll- aeior eumque vi sg^rsciersiur. Sallust. K- 4Z. Daher auU) B.ikero, Laril. IIII. p. 2Z5 «riribuji uv8 nuciöanilor Qordsj-v. Egen diesen Rethegus, nebst dem andern Etadtrichter Lenrulus nennt Appian. x- 429. Es bleibt aber immer die Nachricht Sallusts die meist wahr¬ scheinliche. 18O Dio Kaßius. V.XXXVII. Hauptst.XII. N.R E.6Y1 Reden viele zu Freunden und Anhängern gemacht), ^'Amonüis^' viele, die ihm solche Dinge meldeten, hatte "ch. Bürgerin. Es folgte also ein neues Gutachten des Raths, wo¬ durch dem Katilina, die Stadt zu verlassen, aufge¬ geben ward Dieser, froh, einen solchen Vor¬ wand zur Verlassung Roms zu finden, gieng sogleich nach Fasulä, wo er den Krieg öffentlich anfieng; 257) Sattust. K z8, und Plurarch p. 868 erzablesl die Art und Weift, wie solches verrathen ward. Lurim befand sich mit in der Gesellschaft, erzählte das, ms abgehandelt waro, seiner Matresse, der Fulvia, und dich dem Kircro, zu dein sie des Nachts kam, sagt plmarcl); eilst Umstand, der auf die Sitten drs Bürgermeisters, zu den! die öffentlichen Huren fdenir eine solche war Fulvia) zur Nacht freycn Zutritt hatten, eben nicht das günstigste Licht wirft.) Ich kann doch nicht unbemerkt lassen, daß dieses nicht sonderlich wahrschein¬ lich aussieht, wenn Rarem» aus der gehaltenen Versamm¬ lung, die sicherlich erst spat in der Nacht geschlossenwach zu seiner Mätresse gehr, und bcy dieser vermuthiich doch mehr Vergnügen genossen, als bloß geplaudert haben wird: so bleibt dieser Matreffe kaum die Zeit übrig, M anzukleiden, und zum Bürgermeister zu gehn, andern Thure sich die Meuchelmörder schon ganz früh des Mor¬ gens einfinden sollten. Unmöglich ist die Sache nM- aber unwahrscheinlich; und man kann vermuthen, dÄ diese Tcntative gegen K'ikeros Leben nur in dem Kopst dieses Redners gesteckt. 258) Auch hierinnen irret Dio- Ein dergleichen fl¬ achten ist nie erfolgt, solches erhellet aus der cutt» Katilinarischen Rede hinlänglich; sondern Katilma f- ließ die Stadt, zwar bat man ihn, solches zu tiA ' (Rikers Lar. I. 5.) aber doch freywillig. Der Tag'", er Rom verließ, fallt, wo ich nicht irre, auf den ss'bssf vor den Jdus des Novembers. Er gieng zur Aurelia heraus, und verfolgte die Aurel! sehe Straf - Mck 0.4. goo Mann begleiteten ihn; und er nahm soft ' als er Rorn verließ, den Namen eines Bürgermeisters a? bediente sich auch aller dieser Würde zukonMlwc Ehrenzeichen, Plm. x. 86z. Katilina flüchtet nach Fasulä» 18 r nahm den Namen nnd die Ehrenzeichen eines Bur-N.R.E.^s» germeisterö an, und stellte sich an die Spitze der vom E'Anstniüs Manlius schon vorhln angeworbenen Völker, die er Bürgern,, mit noch einigen andern, zuerst Freygebornsn, nach¬ her aber auch Sklaven verstärkte. Die Römer dekre¬ tieren hierauf, daß er allerdings gewaltthätig Handls und trugen dem Anromus, von dem sie nicht S. 45- wusten, daß es sein Mitgenoß war, auf, den Krieg gegen ihn zu führen ^°). Sie selbst veränderten ihre Kleider ^°). Eben dieser Urfach wegen blieb Rikers im sande. Das soos hakte ihm das Gouvernement über Makedonien bestimmt; allein er gierig weder in diese, (die er seinem Mitburgermeister, um desto fleißiger seine gerichtlichen Reden abwarten zu können, überließ "?),) noch in das benachbarte Gallien welches er, der jetzigen Umstände wegen, statt Makedo- 259) Dies war also der Endspruch in dem gegen ihn anhängig gemachten Processe Vergl.Not.2z l. 260) Vergl. Not. 244. 246 und 25z. s6i) Legten nehmlich daS Narhsherrngewand ah, und kleideten sich als Ritter- Vergl. S- 142. wo dieser Sitte deutlicher gedacht wird- 262) Hier giebr Dio die wahre Ursach an. Der so . geld- als ruhmsüchtige Kikero konnte durch seine Bered¬ samkeit zu Rom mehr verdienen, als ihm cm Gouverne¬ ment cintrug. Er schlug also das Gouvernement aus, UNd that nachher dicke damit guucl cvlisgnm suum pntiions piciuinciüs perpuüsisr, ns conkrs rem puhlicsm senci reu — Es ist unglaublich, wie er mit dieser Rosig- . Nation, der Frucht seines Gelb- und Ehrgeizes, windbeu- s telt: L4r. IV. n. pro imperio, pro exdrciku, pro^rottÄ- c/L M/ÜM. XI. io. Innrere ms gui — ( vr incenclium pNkriss — rellineue¬ rem Lcc. 26z) Nehmlich die sogenannte Qsllis Dikulpins in stalim. Lrcero in », Ikgo proui-ucirrm kislliam, tsnarus nuÄorimrs exsrciiu er pecunis inlkruKsm er ornnmm, gugm cum ^nronio commum'cnui, guoä im -82 Dio Kaßius.B. XXXVII. HaupLst.XII. N.N. E.6-I niens übernommen; sondern verwaltete, für seine M'Antoiiüks Posoli selbst, die Aufsicht über die Stadt, und schicke Burgerin, den Metcllus, damit Ratilina nicht auch diesen auf seine Seite ziehn möchte, nach Gallien "*). §. 85. Zur guten Zeit für die Römer blieb er zurück Schon schickte sich Lentulus an, die Stadt anzuzüudm und den (allgemeinen) Mord zu beginnen, durch Hülfe der andern Verschwornen sowohl, als der Allo- brogec^), deren anwesende Gesandten er, mit ihm exiüimsui tempors reixublicso leere, in concione ste- xokui, reclumAnre populo Uomano. 264) 691- war Murena Statthalter von Kastiem Sallust.K. 42. Kikero sollte diese Provinz mit dem Alan¬ des Jahres 692 übernehmen, blieb aber in Rom, und überließ sie Metello. Ich getraue mich nicht, zu bestim¬ men, ob solches Metellus Rrerikus, wie Fabrizius will, oder Reler war; ich bin aber für den leztcrn zu entsclM Len geneigt, denn nach Sallust. K- zo. ward ersterer nach Apulien geschickt, leztern aber finden wir unten, wo er Len Krieg gegen Katilina endigt, S- 47. 265) Setze zu dem, was Note 247 gesagt worden, noch hinzu, daß solches in den Sarurnalien geschehe» sollte. Rikers Okii. III. 4. also den I9tcn December, oder doch wenigstens in der Oktave, die den i9ten Dccem' Ler folgte. Vergl. N. 148- Er wählte vielleicht deck Zeit, guia bellum 8skurn»llbuz fumere neüis bsbuuM xoenAS s nocenrs exigere pisculare ett. Makrob. l io- Auch war die allgemeine Freude, welcher sich die g'E Stadt an ihnen übergab, vorzüglich geschickt, Neuerun¬ gen solcher Art zu unternehmen. " 266) Ein gallisches Volk, so disseits der Rhone gcg» Len Alpen zu wohneke. Sie erstreckten sich bis an oe Genfer See (I-rcus an dessen Ufern Eener, die lczte ihrer Städte, so hart an den schweizer,schm Granzcn lag, daß sie von ihnen nur durch eine über Fluß geschlagene Brücke getrennt ward. Racsar - I. 6. war ihre Hauptstadt. Kaesar ließ, unU' für die Einfälle feindseliger Nachbarn zu schützen, em Allobroger. 18z gemeinschaftliche Sache zu machen, überredet^') wurden die hiezu Bevollmächtigte gegriffen, und mitA Ämoniu« ihren Briefen "°) auf'ö RathhauS geführt, wo sie,Bakgerm. Verschanzung vom Genfer See bis an den Juraßus ailf- werfen. /List. z. Srrabs sagt nichts anmerkenswurdiges von ihnen, außer daß sie zu feiner Zeit unter dem Gouver¬ neur des Narbonensischen Galliens gestanden. Grrabs B. IV. p. 140. eLr. LchÄnb. Schon anderthalb hundert Jahre vor dieser Geschichte, als Amiiba! über die Alpen gieng. hießen sie beym Livio XXI. zi. 5. Avus null- gsl- Ii«r geurs opibus sut fsma inferior. Aus Gallust. K40 ergicbt sich, daß die Allobroger Ursach hatten, damals mit der römischen Regierung mißvergnügt zu seyn, und es also Katilinä leicht siel, sie auf seine Seite zu ziehn. Sie scheinen auch noch nach dem Untergang des Katilina mit ihn, gehalten zu haben, wenigstens finden wir sie nach Verlauf eines Jahrs, unten S. 50, als Verwüster des Narbonensischen Galliens, wo R. Pomprimus sie bekriegt. Siehe, was ich über diese Stelle bemerken werde. 267) Nicht er selbst, sondern ein gewisser P. Umbre-- nus, ein Zreygelassener, gm neZorisms in Qallis erst. Gallust. K. 40 —Die Lücke, so hier ist, hatte noch Fo¬ bert Stephan»!', nicht bemerkt. Aus Gallnsts angeführ¬ ter Stelle und Pturarch p. 879 kann man sie so ergänzen: „Die Gesandten hielten cs für billig, ihren Patron, „den sie in Rom hatte», den Fabius Pausa, von den „ihnen gemachten vortheilhasten Anträgen zu benach - „richtigen. Weil aber dieser ein Vertrauter Kikerons „war, gab- er ihm von allem Nachricht, und so —" Es war auf den l'o:.s Xlilmuz, wo die Stadtrichter, filakkus und pourinus, die Gesandten arretirten. Alle dabey vorgefallenc Umstande erzählt Rikers in seiner dritten katilinarischcn Rede init der ermüdendesten Weit¬ schweifigkeit. 268) Rikers !. c. erwähnt Briefe des Rerhcgus Sratilrus und Lentulus. Den Brief des lczten, welchen Rikers und Sallust K- 44 wörtlich anführeu, setz' ich, da er sehr kurz ist, deutsch her: „Wer Dir schreibt, kannst Du von dem, den ich sende, „erfahren. Bedenke, wie elend Du seyst. Vergiß nicht. 184 Dio Kaßius. B. XXXVII. Hauptst. XII. N.R. E.6-)! nachdem man ihnen eine völlige Vergebung verspro- K^Aittomus chkn "°), alles, was ihnen von der Verschwörung be- Bmgcrm. wüst war, entdeckten. Hierauf ward LcntuluS, auf seine Stadtrichterwürde vom Rath Verzicht zu thun, gezwungen, nebst seinen Mitschuldigen in Verhaft genommen "°), rind es ergieng ein Dekret, daß man »daß Du Manu bist; überlege, was Deine jetzige Lage »heischt; bitte jeden, auch die schwächsten, um Hülfe." Kikero bemerkt zwar, daß dieser Brief anonymisch war; allein da ihn Lentulus eigenhändig geschrieben, und mit seinem Familienpettschaft versiegelt hatte, so kommt mir doch der Anfang sehr komisch vor. Brauchte Katilina den Uebcrbringcr um den Urheber dieses Briefes zu fragen, wenn ihm Hand und Siegel bekannt war; und war Key- des nicht, wie konnten alsdenn, Katilina und Lentulus, so enge Freunde und Mitverschworuc seyn? 269) Der Senat ward damals nicht in curia, sondern im Konkordiciitcmpel vom Kikero zusammengerufcn, wie aus (iaril. i;i. 9 erhellet; allein bedeutet auch nicht gerade das Rarhhaus, sondern jeden Ort, wo der Senat sich versammelt. Hatt' ich etwan Rathener- sammlung sagen sollen ? Allein dieses pflegen wir im Deutschen mehr von den Personen, als dem Ort der Ver¬ sammlung, zu sagen. 270) Nicht Vergebung und Sicherheit allein, sondern maxima praomia, wie Rlkero Lar. IV. z. und Sallust.K.zo bezeugen; und diese nicht den allobiogW" Gesandten allein, sondern auch dem Derrather T Vulruc- tius Es ergiebt sich hieraus Einmal: daß die Alloow- ger es niemals aufrichtig mit der Katilinarischen Partycy gchalccn, vcrmuthlich solche selbst, um sie nur m dw Fange zu locken, mögen ausgesucht haben; -Hern-sy welch' übertriebene Deklamation cs ist, wenn der iM- gerblut durstende Likero in seiner vierten Katiliuarische Rede vom Lenrulus sagt: all euerrenlls llinllswenl» reipublicse 6aIIi>3 sccerliuir; und ill e^ik et geineni ZcklobroAum in veltiAÜ5 lluiur vrbi'z srgue in cinew impeiii collocarer. 280) Ira cenllieuunt, vr p. ibenkulos cum so praetrva «dllicaüer, tum in cullolliam rrallererur. — — Vr, Allobroger. 185 die übrigen (deren man nicht sogleich habhaft werdenN.R.E.Syr konnte) aufsuchen sollte. Dies alles ließ sich das Volk, so wie der Senat, gefallen; vorzüglich, weil zu der Bürgern,. Zeit, da Rikers in diesen Angelegenheiten eine Rede hielt, gerade die Status Jovis im Kapitolio aufge- richtet, und der Vorschrift der Wahrsager zufolge, nach Sonnenaufgang und dem Markte zu gesiellet ward. Denn da diese, daß der Sturz der Bildsäule Verrätherey bedeute, angezeigt hatten, und die Auf¬ richtung derselben gerade in die Zeit ihrer Entdeckung siel, so pries das Volk die Gottheit, und warb hefti¬ ger gegen die Schuldigen erbittert §.86. * Es gieng ein Gerücht, daß unter ihnen sich auch lleligio Giglio claritsimo viro non saerm, goo minus dl. Llzucism, cis guc> nilnl nommslim er», cieciecum, prgskoiem occlöeiet, ea nos isIiZions in priuaro p, d.enr»/g ^nnienclo liberaiemur. Rircrs Lar. Ui. 6. Eben daselbst nnd beym Sallust. K. 47 finden sich die Namen der übrigen zugleich mit Lentulo inhaftirten: ^erhegus Srarilius, Gabiulus, Räparius, L Raßivs, p. ^uriug, G. Manlnw Chilo, und der Freygelaßne uwbrcnus, dessen sich Lentulus, die Allobroger auf seine Seite zu bringen, bedient. Dergl- Not. 267. ' 281) Vergl. S. gz. Denn da wird unter andern Wunderzeichen, die das Konsulat des Lorra und Torkwa- rus .^. 689 den Römern fürchterlich machten, gleich zu allererst der von einem Wctterstrahl niedergeworfenen SatneIupiters erwähnt. Dies bedeutete, hatten damals Wahrsager gesagt, Meuterei) und Aufruhr, der ans - kommen würde, wenn man demJupiter eine größere ^lldsaule, die nach Sonnenaufgang und den Markt hin- bM, aufrichtete. Eine solche Bildsäule hatten sofort die - vainallgen Konsuls bedungen, allein sie ward nur erst I. dlon. vscembris, da Kikero seine dritte Karilinarische --"de Vergl. selbige c. z , wo dieses "lfallenden Umstands ausführlich erwähnt wird; malest ' MN Arnvb. VU x. 345. 186 DioKaßius. B. XXXVII. Haupkss. XII. N.R.E. s-r Rraßus befunden und würklich hatten einige L AntmNus Eingezogenen dieses ausgesagt; aber nur wenige Burgerm. maßen ihnen Glauben bey: sintemal die eine Hälfte sich so etwas von ihm auch nur zu denken schamete, indem es die andere für ein Vorgeben der Schuldigen hielt, um dadurch irgendetwas Unterstützung von einem so mächtigen Mann, als KraßuS war, zu er¬ langen. Es war noch eine dritte Parthey, der solches allerdings glaubwürdig schien, sie hielten es aber nicht für billig, einen Mann, der der vornehmste fast in der Republik war, zu verderben, und die Stadt dadurch noch mehr zu erschüttern; und so fiel diese Sage gänz- resreyt"wer-l'ch. Hs aber viele, sowohl Sklaven als Freygcborne, den. einige aus Furcht, andere durchdrungen von Mitleidm über das, dem Knkuluö und seinen Mitgefangenen bevorstehende Schicksal, sich anschickten, sie alle mit Gewalt aus dem Kerker zu befreyen, damit sie nicht hingerichtet würden: so besezte Kikero, der hiervon Wind bekommen, zur Nachtzeit das Kapitol und den Markt mit Soldaten. Sogleich mit der Morgen- röche fieng er an, auf unmittelbare Hülfe der Gottheit D- 46. zu rechnen, weil in dem Opfer, welches die Vestalinnen in seinem Hause für das Wohl des Römischen Volks gebracht, die Flamme ungewöhnlich hoch gestiegen war Er befahl, dein Volke bey den Stadtrich- 282) Bestehe oben Not- 149 km-; rsmsist renn« exittimabanr, knmoii guis in wli «empöre rama eis Iwmr ms mgzsiz leniuncl» yuam kxagilamls viclebarm Sallust. K> 48- , 28;) Die Flamme stieg nicht ungewöhnlich hoch E sondern, nachdem das Opfer ganz verbrannt, und mm als Asche und Kohlen auf dem Opferheerde zu sehen ' reu, erhob sich plötzlich aus dieser Asche eine Flam"- welches Vorzeichen die Vestalinnen günstig auslM So erzählt die Sache Plurarch p. welcher auch ''' merkt, daß dieses Opfer..jährlich von den Vestalmm Hinrichtung des LenLulus. 187 tern zur Fahne zu schwören, wenn Soldaten nöthig N.R. E. seyn dürften, rief darauf den Rath zusammen, den er E'Aiirmiiü- so mit Furcht und Schrecken erfüllte, daß er in die Bürger«. Hinrichtung der Gefangenen einwilligte. Sie waren zwar zweystimmig., und es fehlte wenig, so hätte man sie freygesprochen. Alle hatten ihre Stimme zur Hinrichtung gegeben als aber die Reihe an Raesar kam, schlug er vor, sie als Gefangene in verschiedene Städte zu verthsilen; ihr Vermögen einzuziehn; niemals vom Rach Vergebung ihres Verbrechens zu begehren, und diejenige Stadt für feindselig zu erklären, aus welcher einer derselben sich niit der Flucht retten würde Dieser Meinung traten alle bcy, so nach ihm ihre Stimmen ertheilten; ja einige, so vor ihm gesprochen, nahmen ihre vorige Meinung zurück Endlich trat Raco auf im Hause des regierenden Bürgermeisters für das Wohl des Römischen Volks gebracht ward, und daß keine Mannsperson bey ihm gegenwärtig seyn durfte. Kikcro Mar auch nicht in seinem Hause, sondern gieng aus dem Konkordientempcl in das Haus eines benachbarten Freun¬ des, wo seine Gemalin Teremia zu ihm kam, und dem philosophischen Gemahl die Fiammenhistorie erzählte. 284) Junius Silanus, der für das zukünftige Jahr ernannte Bürgermeister, stimmte zuerst, und machte seinem Vorgänger die Freude, mehr denn einem halben Dutzend römischer Bürger den Kopf herab zu stimmen. Pkurarch I.c. 285) Die vortreffliche Rede Raesars liefert uns «aUuft. K- 51. und ich würde sie ganz übersezt mitthei- wäre sie nicht zu lang- Ich glaube nicht, daß sie vallust ersonnen, sondern daß sic würkkich vom Kaesae Schalten, und von einem Gcschwindschreiber nachgcfchriea den worden. 286) Eey es zur Ehre des designirten Bürgermeisters Sckagt; unter der Anzahl dieser bußfertigen Sünder Hei¬ landen seine Wohlweisheit sich selbst. Plurarch x. 8/k- 287) Noch vor ihm Lnkrarius Rmnlus, der um 188 Dio Kaßius. B. XXXVII. Hauptst. XII N.R. E.^9r welcher ihnen gleichfalls das Todesurtheil zuerkannte, LAntviüus die übrigen all' auf seine Seite zog. Sie wurden Bürgerin, also, der Mehrheit der Stimmen zufolge, hingerichtet ; eö wurden Opfer und Bettage ihrentwegen angestellt, welches vorher nie in ähnlichen Fallen ge¬ scheh« war. Andere, so angegeben worden, suchte man auf; auch wurden einige, die man in Verdacht hielt, als. wollten sie sich zu den Verschwornen schla¬ gen, vor Gericht gefordert. Alle diese wurden durch Alwins vom du? Bürgermeister gerichtet; aber den Rathsherrn, gebracht."^ A-§ulvms, brachte fein Vater selbst um ^°). Ec glückliche Nebenbuhler Kaesars um's Pontifikat; der seine Mitrathshcrrn um den Kops stimmte, sich der herrschen¬ den Parthey gefällig zu machen, und Raesarn, der an- fieng, ihm zu mächtig zu werden, zu supplamiren. 288) Die tragische Geschichte dieser Hinrichtung er¬ zählt Plurarch p- 871 am besten. Lrkero machte sich das grausame Vergnügen, mit eigner hoher Hand einen nach dem andern abzuholen, dem Richtschwerdte des Henkers zu übergeben, und nachher öffentlich ans dem Markt im hohnlachendsten Triumphe: rixsimu! z» schreyn. '289) Wenn man weiß, wie übch die Römer es nahmen, als nachher Kaesar über die Kinder des Pompeius trimm phirte, so weiß man nicht, ob man mehr die Unverschämt¬ heit Likerono, oder die niederträchtige Dummheit der Römer bewundern soll. Plurarch p. 87r erzählt die Ehrenbezeugungen, die inan ihm in der Nacht, die auf die Hinrichtung des Lenrulus folgte, erwieß, und man kann sie nicht ohne Schaamröthe lesen, so übertrieben sind sit Und er, der Redner selbst, sagt XIV. 8: 5us)ptiLArio, nulüs aimis sumris, non ob caeoem Ilotiium, oö crUm (deren er achte reM Scharfrichter enthaupten taffen) nou<> er Msulliw Zeoe- re ctsLiers elt. Lorra hat dieses das Römische Lfftt schändende Dekret durchgesezt. Rikero erzählt dustö selbst llkilipp. ii. 6. 290) Aas Gallusi. K- 40. eV ?ul»!us 8en->rolis siinis, guem reuackuill ex iciuere psrens necarr inllir, "Nd Kaefar wird Oberpriester. 189 war doch nicht der einzige, wie damals verschiedene N.R.E-6-r behaupteten, der als Privatmann dieses gethan; viel A-Akero andere mehr, nicht Bürgermeister allein, sondern auch Burgern«. Privatpersonen, haben ihre Kinder umgebracht. §. 88. Dieses trug sich damals zu. Auch ward zu eben der Zeit das Gesetz des Dominus erneuert, und das des Sylla abgeschaft, wodurch die Erwählung der Oberpriester dem Volke zuerkannt ward ^'). Labie- nus brachte dies Gesetz in Vorschlag, und ward vom Valer. Max. V. z. ?uluiu5, vir leu»torii orclinis eunrem ergiebt sich, daß Dio irrt. Nicht der Raths- herr Fulvius ward von seinem privatisirenden Vater, sondern der Sohn dieses Fulvius von seinem Vater, der allerdings Rathsherr war, umgebracht. Die angchangte Nmierkunq Dions bleibt sonst wahr, weil die römische» Daker das iuz rirse er necr8 über ihre Kinder hatten Dtt'gl. Abraham Lcrkraav cie iure prurio p. 99. 29s) Nach den ältesten Römischen Rechten, ward der Pontifex Maximus durch eine fri'ye Wahl der übrigen Pontifikum, so wie ein Bischof von seinen Kapitularen, Nwahlt. Dion. -Halik. B- II- p- izg. Dieses Gesek schäfte der Zunftmeister Bmejus Dominus Ahenobarbus K L. Ü50 ab, weil er den Pontificibus dafür, daß sie webt ihn nach seines Vaters Tode, sondern einen andern tum Pontifer Marimus erwählt, einen Possen spielen wollte. Sucron b.'ero c. 2. Das Volk zeigte sich auch dank- bar dafür, und der erste Pontifex, den es wählte, war Doniikius selbst. Veiles Parerk II. iz. Sein Gesek dauerte nur 20 Jahr; denn als Bylla die Freiheiten des Dolks so sehr beschnitt, entzog er ihm auch 670 dies Dorrecht. Askonius in rliuin. z. Zwar erhielt jetzund ^.u^ch Labienus und Racsarn das Volk die alce Gcrcch- vgkeit zurüch; allein die Freude wahrte doch nur bis sw, da Anronius, dem daran gelegen war, den Lepivus °u-u Oberpriester zu haben, dem Volk abermals dies Decht entzog, und den kepidus vom LolleZio koniilicum ^Wählen üeß. S. umen S. 269. 190 Dio Kasims. V. XXXVII. Hauptst.ÄI. N.N. E.69i Raesar unterstüzt welcher nach dem Tode des K^Aittonius^^^etlus Pius sein Hohe-Priesteramk, obschon« Bjirzerm. noch sehr jnng und noch nicht Stadtrichter gewesen war, wünschte, und auf das Volk, weil er dem Labie- nus gegen den Rabirius beygestanden "'), und zur Hinrichtung seine Stimme nicht gegeben ""'), sehr viel Hoffnung sczte. Sein Wunsch gieng auch in Erfül¬ lung, und er ward Oberpriester, ob sich schon viel 292) Die Geschichte seiner Wahl erzählt Plucarch x 710. Der ehrwürdige Katulus ließ sich so weit herab ihm Geld anzubieten, wenn er von seiner Bewerbung ablassen wollte. 29z) Oben S. 42. §. 28. 294) Es gieng damals die Rede, daß Kaesar selbst nut an der Verschwörung Katilina's Antheil habe. Wahr¬ scheinlich ift's nicht; er hatte, wenn er irgend schuldig gewesen wäre, nicht so freymüthig, als er sprach, reden können. Ich kann nicht umhin, hier noch zwcy Anekdo¬ ten aus Plur. ?. 710 herzusetzen, die gar ein gehässige- Licht auf die Unterdrücker der Katilinarischen Faktiou werfen. Barulus, der ehrwürdige krincops lsnsws, und Piso, warfen es Rikeroni beide vor, daß er dem Kaefts be» Gelegenheit der Katilinarischen Inquisition nicht auch den Kopf mit hübsch abhauen lassen- Ferner: der Herr Bürgermeister sagen in der zten Larilinarm vm sich selbst: LZo ex prsofeLbur» Keslins compiuies ich leckoz sclolsseenrez guorum opers vror sllliclue in lte>- xuklicss prgsticlio cum Zlsöiis mileram. Nun, bikst junge — Palastranren, würde man in Krakau die ihrem Schutzherrn immerfort folgten, waren mich' griff, R.acsarn, als er nach Ablegung seiner Rede vs Rachhaus zurückgieng, mit ihren Schwerdtern nieder, hauen. Sie entblößten sie, und sahen den K'kero in seinen Augen zu lesen, ober auch, ein Opfer such Ehre des Konsuls, bluten sollte; allein der Konsuls wüste, wie sehr das Volk am Kaesar Hieng, hatte Herz nicht, seine Einwilligung zu dieser Mordtych i geben, so angenehm sie ihm auch gewesen sci-n dürste- Kaesar wird Oberpriester. 191 andere'^), und vorzüglich EL. Ratulrw um diese N.R.E. 69 r Ehrenstelle bewarben. Nichts war diesem Manne I^Aro». leichter, als jedem, auch dem geringsten zu schmeicheln, Bürgern,, und sich vor ihm zu demüthigen. Er sparte weder Komplimente noch Dienstleistungen, das, waö er be¬ gehrte, zu erlangen; ihm kostete gegenwärtige Ernie¬ drigung nichts, wenn sie ihm nur Hoheit für die Zu¬ kunft versprach; und die, so er sich unterwerfen wollte, wurden von ihm, als waren sie seine Oberherrcn, auf die niederträchtigste Weife geschmeichelt. 89. Dieserwegen war also das Volk Kaesarn sehr ge¬ neigt, dem Kikero aber wegen des von ihm verursach¬ ten Bürgertodes so aussätzig, daß sie ihm, als eram Ende seines Bürgermeisteramts sich vertheidigcn, und alles Gute, was er gcthan, hcrerzahlen wollte — denn dem Manne war es nicht genug, sich von andern loben zu lassen; er hielt auch gerne Lobreden auf sich selbst— daß sie ihm, sag'ich, befahlen zu schweigen, 295) Einen andern Mitwerber zu diesem Amte nennet uns Plmarch x. 710 in der Person des R. Gcrvilius Faunkus, von dem ich eine Anekdote, die Dio p. 278 schon in der Not. ff) zum ;6stcn Buche beyge- bracht. Cr starb 710, wie Dio von chm sagt, und dies erklärt Guidas k r. daß er neun-- s'5 Jahr alt gewesen, cr war also ein neun und sechszig- lahrigcr Greis, als cr mit Kaesarn um das Pontifikat Uch bewettcifcrte. — Aus einer Stelle detz Rikers kbll. H- 5-, wo cr ?. 8ei'uillum Lonlül-rrer» morruurn nennt, ergiebt sich, daß sein Tod ohngefahr in den August Ws angeführten Jahres zu setzen, dcnn die zweite Philip- pstche Rede ward im September gehalten. Sein lezt- gchnhrtes Konsulat fallt 7°6. Vergk Dio x. 195 — scheint doch, daß dieser Vorfall nicht die Freundschaft Zwischen Scrvilio und Kaesarn unterbrochen, denn teste¬ te machte erstem neben sich zum Bürgermeister, als er Diktatur entsagte. Leset Plur. x. 27;, 192 Dio Kaßius. B. XXXVII. Hauptst. XII. N.R. T. 69- und nicht verstatteten, daß er mehr als seinen Ei)d ab- K^Mtvnius durfte. Der Zunftmeister Metollus Nepos war Burgerin, ihnen dazu behülflich. Dies erbitterte den Kikero so, daß er zum Eyde hinzusezte: die Stadt sey durch ihn erhalten worden; wodurch er sich nur immer mehr und mehr verhaßt machte ^). Aatilina kam aber alsbald im Anfang des . als Innins Sllüiins und Bis dahin, ob §. 92. N.Zd E. 69- u-LWimüsfügenden Jahres, Burgerin. Enkins Likinins regierten, um. ' er schon keine unansehnliche Macht bey sich hatte, gab er immer auf den Lenrnlus Acht, und zauderte, hoffend, daß, wenn Lxikero mit seinen Anhängern hingerichtet wäre, eö ihm leicht fallen würde, das übrige zu vollziehn. Als er aber die Hinrichtung desselben erfuhr, und gewahr ward, daß deshalb viele von ihm absielen: auch Antonius und Mereilus Reler Fafula so dicht eingefchlossen hielten, daß ihm gar kein Mittel, ihnen zu entwischen, übrig blieb, ward 296) Hiermit ist plurarch p. 872 zu vergleichen. Nicht Mcrcllus Nepos allein, sondern auch L. Ralpurmus Beftia, und Lacsar, der in diesem Jahr Stadrichter war, halfen das Volk, dem Rakero zu dieser wohlverdienten Dcmürhigung zu zwingen. Es halte damals allen An¬ schein , daß Kikero nach der Oberherrschaft in der Äc- publik strebte, und den Weg zum Thron sich durch die Hinrichtung des Lentulus und anderer, die vom Don geliebt wurdest, bahnen wollte. (Wie nahe Aaesift da¬ mals seinem Ende war, hab' ich schon Not. 294 erwähnt,- Daher brachten Kaesar und die Zunftmeister ein Gclch u> Vorschlag, den Pompejus mit dem Heer zurückzu-MU Li; ü>- 7-,,, Ilber Kalo, oc- thörr durch die glatten Worte Merons, der Malln war eben so einfältig, als bieder, sezte sich dagegen, und cm Gesetz,gieng nicht durch, welches den Römischen StaM- wenn cs befolgr worden wäre, wahrscheinlicher vom Untergang gerettet haben würde. Katilinas Tod. Dieser schlug mit ihnen, und erlegte nicht ohne Blut¬ vergießen den Ranima und drey tausend Männer, 19z er, mit ihnen zu schlagen gezwungen. Es standen N.R.E. 69, zwey Heere; er wendete sich zu dem des Antonius, obgleich dieser den Metellus an Macht eben so sehr als Burgerin, an Ausehn übertraf. Die Ursacb war seine Hofnung, er würde des ehemaligen Bündnisses wegen, mit Wil¬ len irgend einen Fehler begehn. Jener, der dieses merkte, und ihm, dem Geschwächten, jezk nicht mehr wohl wollte; — Macht und eigener Ruhen ist es ja doch, was die mehresten zur Feindschaft oder Freund¬ schaft bewegt! — der sich auch vielleicht furchte, daß Äarilma, wenn er ihn so tapfer fechten sähe, nicht etwas vorwerfen und Geheimnisse verrathen möchte; schüzke Krankheit vor, und überließ Marko pe- trejo ^') die Schlacht. 2Y7) Sallust entwirft folgendes Bild von ihm: »oma mllilnns guvä smplius snno» rnAinrz rridunns, nur prss- anr Islams, suk pecc ren, diesen windigen Titel zu erlangen. 1, goo) Das Wort gewöhnlich habe ich hinzugestzk, ich'S für den deutschen Lcstr durchaus nothwendig nach S. 45, hatten sic das Rathshcrrnkleid abgelegt "n Rittcrtracht angezogcn. Bergl.Not.261. — D-eNM richt ist sicher nicht von allen Einwohnern Roms zu vn stehn, sondern ans die Senatoren einzufchranken. L. Vettius ein Angeber. 195 greifen und bestrafen, wodurch einem allgelneinen Auf-N.R-E.69r rühr vorgcbeugt ward. Andere heimliche Anhängers wurden durch die Angabe des L. Vettius, eines Rit-Bürgern,, ters, der mit ihnen gemeinschaftliche Sache in der^Venms. Zufammenverfchwörung gemacht, der aber jehund, da man ihm Sicherheit feiner Perfon versprochen, sie verrieth, überführt und zur Strafe gezogen. (Dies dauerte) bis nachdem er schon viele angegeben, und ihre Namen auf eine Tafel geschrieben, nachher diesen noch viele andere mehr hinzufügen wollte. Da ver- muthete der Senat, daß er nicht bieder verführ; ver¬ bot ihm, das Tafelchen zurückzugeben, damit er nie¬ mandes Namen auslöschen-möchte, und befahl ihm, die ausgelassenen mündlich zu nennen; worauf er, von Scham und Furcht durchdrungen, nur sehr wenig an- gab. In der Ungewißheit, in der man sich der an¬ gegebenen wegen befand, da einige ihrer eignen Per¬ son wegen fälschlich in Furcht standen, andere unrecht¬ mäßiger Weife ihre Mitbürger in Verdacht hielten, wäre fast ein Aufruhr in der Stadt selbst und unter benBundesgenossen entstanden. Es beschloß also der Rath, die Namen derselben öffentlich anzugeben. So wurden die Unschuldigen beruhigt, die Schuldigen aber zur Strafe gezogen; theils anwesend, theils wenn sw sich auf ergangene Vorladung nicht stelleten, auch abwesend '°'). Zvi) Von diesem Venlus sind die Stellen der Alten, Alkers II. und art 24, von den Neuern verdient von ihm nachgelescn zu werden Noris ->cl Onar, kilsn» v. 66. — Ich merke nur hiebe» an, daß nichts w sehr als diese Geschichte lehrt, dieKatilinarischeFaktion w) damahls für Rikero eben das, was achtzehnhundert ^ahre später, die Giftmischcreyen der Marguise de Brin- wllier» für den grausamen Louvois gewesen; Popanß, eure cdgmki e sr-leins anlegen zu dürfen, auf deren schwar- Register Rvassus auf der römischen, wie der Marechal - 196 Dio Kaßius. B. XXXVII. Hauptst. XII. N.SdT-syr §. YZ. u.LMMis Dies hatte Ratilina gethan , und so kam er Burgen», um! Ein Mann, der einen weit großem Namen denn seine Thaten verdienten, durch Rikeronr Ruhm, und durch die gegen ihn gehaltene Reden erhalten ve Luxembourg obenan stand; beyde, weil ste zu mächtig warm, emlies man als unschuldig» aber einen große» Thcil ihrer Ehre und Ansehen hatten beyde durch die Inquisition eingebüßk- Noch eine Bemerkung erlaube ' mau mir! Man halt den Detcius in Verdacht, daß er an¬ gegebene Nahmen ausloschen möchte. Beweiset dies nicht hinlänglich, daß der Senat überzeugt war, ihn durch Gs- schenkc und Versprechungen, zum falschen Zeugnisse verlei¬ tet zu haben, und daß er, von Gewissensbissen gerührt, sein Geschriebenes wieder auslöschen möchte. Darum versagte man ihm die Tafel, aber noch mehr unglücklich zu machen, ersuchte man ihn, mündlich mehr Mitschul¬ dige zu entdecken. gor) So kur; dieses auf's Papier hingeworfen wird, so herrlich, pracis und wahr isss! — Was ich naw einer reifen Lektur aller Stellen der Alten, die vom Kaü- lina und seiner Konspiration handeln, herausbringen kamt, lauft dahin aus- Der Mann war ehrlich, bieder, gut und großer Freund des Volks, darneben aber seinem Vergnügen, dem Weine und der Liebe in seiner Jugend zu sehr ergeben, und war darüber in Schulden gerarhem Eben so sehr guter Wille, diese zu bezahlen, als das unter¬ drückte Volk gegen seine Tyrannen zu schützen, mauüo daß er ein obrigkeitlich Amt zu bekommen suchte: und b - biges zu erhalten, scheuere er freilich Bestechung und »n- erlaubte Künste dieser Art mehr, eben so wenig als sss Nebenbuhler. Da unter diesen Kikero der hartnackE war, so beschloß er ihn — und war weder der erste lezte der dieses that — aus dem Wege zu raumen, -d- war alles, und daraus machte Kikero, der, wie jeder Äs- vokat, schwarz aus weis machen konnte, Etaattverdu' chen, die es doch nicht waren. Der leichrglaubigc > ließ sich bechören, Kakilina sagte jene merkwürdigen Wou§' ! mcenclium meum ruina extmZuam. Sttlluft K- ' Metulürs Nepos. 197 Eö fehlte wenig, so wäre dem Kikero alsbald, wegen N.R^E.6y- der Hinrichtung des Lentulus und seiner Mltgefange-^HA!^ nen, der Proceß gemacht worden: ein Proeeß, der,Burgerm- dem Vorgeben nach gegen ihn, in der That aber gegen den Senat gerichtet gewesen wäre. Mctellus Ne-Mcmms pos schärsete dem Volk es ohne Unterlaß ein,A^ daß es dem Rathe nicht frei) stehe, ohne Einwilligung der'Hinge- der Zünfte, irgend einen Bürger hinrichten zu lassen?'^^ten an. , Doch gieng er damals ungestraft aus: denn da der lies Rom, aber im Konsularischen Kleide, zur Widerle¬ gung der Kikeronischcn Vcrlaumdung guoä eueirees rem- xnbdcsm veiler; sein Feind ließ ihn für einen Feind und Vcrräther des Vaterlandes erklären; man brachte den Mann zur Verzweiflung, schickte zwey Heere gegen ihn, und machte, daß der gegen Rom mit verzweiflender Wuth den Degen zucken mufle, der ihn zu Roms Beschützung mit bewundernswürdiger Tapferkeit entblößt haben würde. ,Zoz) Zunftmeister des Volks, und ein Bruder des be¬ rühmten Ä. Merellus Reler, von dem ich Not. 5z und 149 gehandelt. Likero Lchiit. V. 2. klagt sehr über ihn: cum comperistsm, schreibt er anKeler, owuem lai rriduusrus cunsrum in mesm periiiciem puiru c argue meciir-ui Lcc. Ohnerachtet es offenbar ist, daß Metcllus Nccht hatte, und der Rath keinen Bürger, geschweige denn Kollegen, ohne Einwilligung des Volks hinrichten lassen durfte. — /e. 694. als sein Bruder Leier Bürger¬ meister war, war er Stadtrichter, und nahm sich des Volks abermahls sehr an, indem er ein Gesetz zur Ab¬ schaffung der Zölle durchsezte. Unten S. 5Z- Nachdem Jahre verflossen waren, ward er, wie solches gewöhn¬ lich war, zum Bürgermeister erwählt. Es war dieses das -lahr, in dem Kikero aus seiner Landesverweisung zurück- ^nrftn werden sollte, der auch deshalb einen sehr demü¬ tigen Brief an ihn schrieb, der noch heut zu Tage unter denen scl tsmil. v. 7. zu lesen. Der Konsul lies sich auch bftedcn, und die Sache aieng durch, obgleich Nepos an¬ züglich schr auf der Seite seines Schwagers Klodius war. Seroilius war es, der dem Landsffüchtigen diesen Mundschaftsdienst erzeigt hatte. — ^.699 kommandiere er in Spanien, und überwand die Vakkäer. 198 Dio Kasims, B. XXXVII. Hauptst. XIII. V.R^E. Sy-Senat allen denen völlige Verzeihung angedeyhen las- We damals Hand an die Verwaltung der vffcmli- Burgerm. chen Angelegenheiten gelegt, und Überbein erklärt, daß S- 4S- jeder, der sich einen derselben deshalb gerichtlich zu be¬ langen unterstehen würde, für einen Feind und Ver- rather des Vaterlandes gehalten werben sollte: ward NepoZ dadurch so erschreckt, daß er sich fernerhin nichts unterfieng. Dreyzehntes Hauptstück. lieber den Triumvirat, des Kaesar, Pompejus und Krassus. 94- In dieser Sache trug also der Rath den Sieg davon. Eben so in einer andern. Ulepos trug darauf an, daß Pompejus, der noch in Asien war, mit dem Heere zurückgerufen werden möchte. Vor¬ wand war, er sollte die (versallnen) Angelegenheiten der Republik in Ordnung bringen; in der That aber schmeichelte sich Nepos mit der Hofnung, durch ihn, der dem Volke so gewogen war, Unterstützung in stb nen unruhigen Anschlägen zu erhalten. Es gelang dem Rathe, die Durchsetzung dieses Dekrets zu hinter¬ treiben. Zuerst begnügten sich die Zunftmeister Bald und (A. NIinuklus ' zu widersprechen, und ver- Vorschlag des Nepos, den Pompejus zu- f 'L" ''',. bs-bs -ch schon Not.-96 erwähnt. M ke.enb ^^,?'^,chte von den Debatten, die bey Ge- ww vorgefallen. Vom albernen Kato, und siebt e, ^ m " stch dieftm heilsamen Rathe widersezt, Die aan stelle beym Rikcro pro 5ex-io, c.-^ Dohlni.N,^^/^ "ber, weit ärger als die auf M Plurarck > Reichstagen und im Englischen Parlament, siäbtisck at/^ä^>und77z- Sie sind aber zu klem- selbst lesen ^ccrpircn könnte, man musste Name von aus ihnen an, der vM- ^cai.re von Batons Kollegen war 2l. Minurius Lhermus. - Kaesar wider Katulus. 199 boten dem Sprecher den Vorschlag, den er recitirke,N.R, ff. 69- weiter fort zu lesen: als Nepos das Papier darauf^ selbst, es zu lesen, nahm, rissen sie es ihm aus den Bürgern?. Händen: und als er zulezt den Inhalt desselben münd¬ lich vorzutragen suchte, stopften sie ihm den Mund zu. Da nun jeder zulief, und sich einer der beyden Partheyen zu helfen bemühete, entstand ein Gefecht mit Knitteln, Steinen und Schwerdtern: worauf die Rakhöherren, desselben Tages noch, eine Versamm¬ lung im Rakhhause hielten, die Kleider veränderten, und den Bürgermeistern die Obsicht der Stadt em¬ pfohlen, der sie die Formel znfügten, zuzufehn, daß selbiger nichts zum Nachtheil geschähe. Dadurch ward Nepos wiederum so geschreckt, daß er augenblicklich die Stadt verließ, rind nachdem er einen Antrag an den Senat hinterlassen, sich zum Pompejus begab, ohner- achtct es ihm unerlaubt war, auch nur eine Nacht aus der Stadt abwesend zu seyn ^). §- 95- . Als dieses geschehen war, unterstand sich auch Caesar, damaliger Stadtrichter, nicht einmal etwas Zu thun. Er hatte bewürbe, daß der Name des Na-KaknlusM- kultis vom Tempel des Kapitolinischen Jupiterö^ot genom¬ men. Z°5) Von den veränderten Kleidern besiehe Not- Zoo "ud 261, und von derFormel: zuzusehn,daß das gemeine keinen Verlust erleide, Not. 250. — Daß die Zunft» läster, deren Gewalt überdem innerhalb den Mauern Roni eingeschränkt war, nicht außerhalb denselben ""erNacht bleiben durften, ist bekannt. Dion. Halik. VIIl. k' 554- Aber nicht, wie Appian "»/?. II. sagt : >--e O nein; ohne die mindeste AftegechMjgkttt zu begehen, konnten sie alsbald nach Mitternacht die Stadt verlassen, wenn sie nur noch etwas "or der Mitternacht des andern Tages zurückkamen, so alles gut. Leser Scrvmm sä /.eu.V.pzz. Gellium 2. und Makcob. I. g. zog) Bergs. L?ot. 8Z- 2oo Dio Kaßius. B. XXXVII. Hauptst. XIII. hinweggenommen, (weil er ihn nemlich des Unter- L. L.n/iiü's beschuldigte, und Rechnung von denen zum Bürgerin. Bau Desselben verwendeten Geldern verlangte), und demfi)ompejns Erlaubniß gegeben würde, denUever- rest desselben zu vollenden. Es war noch ein und das andere, wie es denn in einem so großen und prächti¬ gen Gebäude nicht anders seyn konnte, so noch nicht ganz fertig war; oder wenigstens gab Kaesar vor, daß dergleichen sich sande, damit Pompcjus dis Ehre des Baues bekommen, und sein Name in der Inschrift genannt werden möchte». Kacsars Absicht, sowohl jezt da er dieses Dekret durchsezte, als damals, da er das vom Nepos in Vorschlag gebrachte, so kräftig unter- stüzte, war nicht, dem Pompejus dadurch zu schmei¬ cheln; er that dieses sein selbst wegen, um sich der Gunst des Volks immer mehr und mehr zu versichern. Denn um diese Zeit (liebte und) furchte man den Pom- pejus, (von dem man damals noch nicht wüste, baßer sein Heer entlassen würde), so sehr, daß man, als er dm Konsul'^ Markus s)isö, seinen Legaten, um das Konsulat zu bitten, vorauögsschickt hatte, nicht allein den Reichs¬ tag so lange, biser selbst auf ihn erscheinen würde, Nicht Pompejus, sondern er, P-so selbst. PE pe;us hatte den Piso in eigener Person empfehlen wollen, und zu dem Ende verlangt, daß der Reichstag bis zu seiner, des Pompejus Ankunft, aufgeschoben werben möchte, allein Kato hatte sich dagegen gcsezt, und ver^ ursacht, daß der Rarh dieses Gesuch abschlug. Plurarch k 77Z- Ich setze hier sein Bild her, aus Likero t. IZ : Oonkul iple psruo snimo er zn'guo, rsucum csui - tator tzenere illo moioko, guoci erism llne ciicscirsle rmS' kur, kacie MAA15 gvKM kacerüz ricliculub, nidil Atzens cum repudlics, keiunötox sd vprimgridux: s guo nibil cheies doni leipudlicAS guis non rulk; nidil meiuss mali «on gucler: und noch arger, id. 14: jlle vno viiio minus rmvlu», guoci iners, guoci lomni p1enu5, guoü imperiiu-. Klodius und Kaesars Frau. 201 verschob, sondern ihn auch, so bald er sich gezeigt hatte,N.R.E.sy» einmüthig zum Bürgermeister erwählte; so mächtig hatte Pompejuö ihn Freunden und Feinden zu empfeh-Bmgerm. len gewust. r->- §. 96. Inzwischen lud Raesar den Publius Mo¬ duls, der seine Gemahlin in seinem eignen Hause, wahrend der Opferfeyerlichkeit, die von den Vestalin¬ nen jährlich im Hause der Bürgermeister und Stadt¬ richter unzugänglich für jede Mannsperson gehalten wurde ^), geschändet hatte vor kein Ge- guoll , soll volunrste er ttucll« perlli- ksrum reium srgue psrrium. Z°8) Pompeja, Quinti Pompeji Tochter, und des großen Eylla Itichte. Z09) Vcrgl.Not.28Z. — Ick) hatte gleich dort hinzu¬ fetzen sollen, daß diese, der dcmse Oese zn Ehren began¬ gene Feyerlichkeic, nicht allein im Hanse des Bürgermei¬ sters, sondern auch des Stadlrichtcrs gehalten werden. Ziv) Ich habe mir bereits Not. 5z den Ausdruck er- tzwbt, daß Klodius Kaesarn zum Hahnrcy gemacht; wenn >ch aber jctzund die ganze Geschickte, so wie sie sich zn- trug, überdenke, werde ich doch bald geneigt, dein guten Kaesar einen solchen Hauptschmuck abzusprechen, ohncr- achtet nicht geleugnet werden kann, daß es weder seiner Frau noch Klodius an gutem Willen fehlte, ihn damit z» beschenken. Ich will die Geschichte mit allen Umstanden, Weil sie sehr komisch ist, aus Plurarch p. 74. hersctzen: Pompeja und Klodius liebten einander allerdings; Kaesar lies aber durch seine Mutter Aurelia — und wer weis Nicht, daß die Schwiegermütter alle sehr gern die Rolle °er Keuschheitswachter spielen? — seine liebe Frau so snge bewachen, daß sie gar keine Gelegenheit hatte, Ga¬ gas stch sehn. Sie bediente sich also der Fcyer- nchkcir dazu, die in ihres Mannes Hause von Weibern allein begangen wurde. Aura, Pompejens Kämmermad- che», war Unrerhandlerinn. Llsdius, jung, und dessen lugendliches Kinn nur noch Milchhaar umschattete, ward >w eine Harfenspielerinn verkleidet, und von der vertrau. 202 Dio Kasims. V. XXXVII. Hauptst. XIII. «spricht, weil er wüste, daß sein Anhang zu mächtig u. L^Mim:s'E, als daß er verdammt werden würde; schied sich Burgerin, oder von seiner Gemahlin, sagend: daß er zwar dem Gerede keinen Glauben gab, aber mit ihr fernerhin nicht zusammen leben könne, weil seine Gemahlin eines Ehebruchs auch nicht einmal verdächtig seyn dürfte. tcn Aura, die um alles Wissenschaft hatte, ins Haus gelassen. Aura geht, ihrer Gebietcrinn Nachricht von der Ankunft ihres Geliebten zu geben ; diese ist gerade mit einem Opfer beschäftigt, und kann nicht gleich abkommen. Dem sterblich Verliebten wird indessen bange, er verlaßt den Ort, wohin ihn Aura versteckt hat, und irrt in die entlegenste Zimmer des weitläustigen Hauses umher. Hier sieht ihn ein Kammermädchen der alten Aurelia, und ruft ihm zu, aufzuspiclcn, und nicht spazieren zu gehen. Ec sucht zu entwischen, die Magd halt chn auf, und fragt, was ermacht? — Ich warre hier auf Aura, ist die Ant¬ wort, und da die so männlich klingt, zieht das Mädchen ihn näher. Man entdeckt sein Geschlecht, und wirst ihn heraus. zu») Nemlich daß sie vorher mit Klodio einen zu ver¬ trauten Umgang unterhalten, und ihn dadurch zu einer solchen Tentative berechtiget. Daß Klodius in der leM Nacht nichts mit der Pompeja vorgenommen, wüste Kae- sar und mit ihm die ganze Stadt: aber daß schon vorher oft was Aehnliches paßirt seyn wüste, welches den Klo- dnrs so keck gemacht, diesen leztcn Versuch zu wagen: dieses war das Gerede der ganzen Stadt, welches Kaesw mit dem Munde zwar laugnete. von,dem er aber vielleicht im Herzen überzeugt war. zn d) Ich habe schon in der vorigen Note gesagt, das; ich es für ausgemacht halte, daß Laesars Stirne, wenig¬ stens in dieser berühmten Nacht, mit keinen Vulkanische» Ehrenzeichen geschmückt ward; ich setze jetzt hinzu, dD wahrscheinlicher Weise Nlödius gar nicht des Ehebruchs sondcrn nur des geschändeten Heiligthums wegen ange¬ klagt ward: ?. Oiocllu« sccustirrib, grrocl in dsbiw r»u lisris in lscegrinm, in guncl virrim inrrsre nes-rs elieg in regster. 1,,«. ioz. Kaesar konnte also, ohn-M selbst lächerlich zu machen, hier kein Zeugniß ablegen- Klodius und Kacsars Frau- 20z Einem klugen Frauenzimmer stehe es zu, nicht allein N.R.C.Hr würklich nicht zu sündigen, sondern auch allen bösen Verdacht zu vermeiden. — Dieses trug sich damals Bürgen», zu; überdem ward auch die steinerne Brücke gebauet, die zu dem durch die Tyber gebildeten Eyland führt, und die Fabrizische genannt wird. §. 97. Im folgenden Jahre unter dem Burgermeister-N.R.E.6-, amte des piso und Meßala wardRlodius, denM-P^und die Patrizier schon längstens haßten, und dessen Ver-Bürgerin, brechen jehund versöhnt werden musie, sintemal die öpferpriestcr, das durch ihn nicht rechtmäßig voll¬ brachte Opfer wiederholen wollten, vor Gericht gefor¬ dert. Man beschuldigte ihn des Ehebruchs ob- schon Raesar schwieg, des Aufruhrs, den er in Nisibis angeftiftet ^), und zulezt eines strafbaren Umgangs init seiner Schwester ^). Er ward frey- Zk2) Diese Brücke lag nicht fern vom 'Illsskro ^lsr- Sie führte, wie im Texte gesagt wird, aus der Etadt, nach der Insuls l'ibeii»»; ihr gegen über lag der kvm Lettin;, durch den man aus diesem Eylande in die Livnem lrsnLriberinsm und isniculum kam- Erne alte auf dieser Brücke hat: L. R. LVR. VI^R. ^LIVNV VKI. LOLR-^VH. LIVR^l<2VL. ?RO- ().RL?lvV8. kck. R. Icl. LOLLIV8. N. R. ^088. PROL^VLRVKI. Grurer. x. l6o. z. Mein dieser bcyden Konsulat fallt um zwcy und vierzig Jahr lpmcr, ncmkich um 7Z4. Ist die Brücke damals nur ver¬ schönert worden, oder irret Dio, oder ist dieser Periode durch Vcrsehn der Abschreiber aus seinem rechten Jahre herausgerisscn und hier cingcflickt worden. Daß dieses unwahrscheinlich sey, ist schon Not. -n bemerkt- ?'4) Vergl. Not. za und 52. ^5) Lukullms Gemahlin, die Plurarch x. 515- nennt- R.ikero, der in Vorwürfen eben nicht Mrat war, macht ihm diesen Vorwurf öffentlich-' 204 Dio Kaßius. B. XXXVII. Hauptst. XIII. N.R.T.Lsz gesprochen, obschon die Richter sich vom Rache eine D'AA^Wache, daß ihnen nichts UebelS von ihm widerfahren Burgerin, möchte, erbeten und bekommen hatten. Deshalb Äa- rulirs scherzend sagte: Sie hatten um Wache gebe¬ ten, nicht um sicher den KlodiuS richten zu können, sondern damit ihnen das von ihm geschenkte Geld sicher seyn möchte ^). Dieser Mann, der unter allen seine» Zeitgenossen am lautesten Zum Besten deö ge¬ meinen Wesens gesprochen, starb nicht bald hier¬ auf ^). — In eben diesem Jahre wurden von dm Sittenrichtern alle die, so jemals ein obrigkeitliches Amt verwaltet, unter die Zahl der Rachöherren ge- sezk, obgleich dadurch (die vom Gesetz bestimmte) An¬ zahl (weit) überschritten ward und das Volk, wel¬ ches bis dahin den Fechterspielen ununterbrochen zuge- sehn, stand damals zwischen den Vorstellungen auf, und nahm Mittagsbrodt ei». Diese damals auge- 7,17, 54. r» 12. xro clomo Z4. und Lukullus lies Zeugen abhoren, die solches gerichtlich aussagten. Plurarch p. 875. zi6j Bergs. Not. 5z. zi7) Vergl. Not- 8Z- ZI 8) Die Zahl der Rathsherren war drey hundert; Eylla vermehrte sie mit hundert. Nach ihm stieg die An¬ zahl immer; Kikero bemerkt, daß damals, als der Vor¬ schlag von seiner Zuruckberufnng gemacht ward, 4V dere Kodizes lesen gar 490) Rathsherren zugegen waren. Diese siebzehn über die gesetzmäßige vierhundert entstan¬ den vermuthlich daraus, daß die Sittenrichter alle dn, so jemals ein obrigkeitlich AM geführt, unter die ZG der Rathsherrn aufnahmen, welches in den altern Zeiten nickt geschähe, da man, wenn man auch schon das Bür¬ germeisteramt selbst verwaltet hakte, so bald die Führung des Amtes aufhörte, nicht mehr Mitglied des Raths war. GeUlus III. iz. Dergleichen Leute, so nach Verwaltung obrigkeitlicher Acmter non ZcL ergm in ksnswm, HM" /Vsererrer. Livius XXXIV. 44. XXXVIII. 28-und Fest»"» f. h. 'V. Pomptinus Krieg gegen die Mobroger. 205 nommene Gewohnheit wird noch jezk, so oft der Re-N.R. §. 6s; gent ein Fechterspiel giebt, befolgt''^). — Dies war es, was innerhalb der Mauern der Stadt geschähe. Buegerm. §- 98. Denen Allobrogern, die das Narbonensische Gal¬ lien verheerten ^°), schickte K.Pompcinub, Gouver¬ neur dieser Provinz, Unterbesehlöhaber entgegen, Ge¬ walt mit Gewalt zu vertreiben; er selbst, gelagert an einem schicklichen Ort, gab aus das , was gescheht, S- 5-. würde, Acht, damit er zu gelegener Zeit ihnen mit Rath und That bestmöglichst beystehn könnte. Man- lius Lmcinuo griff die Stadt Wencia an, und erschreckte die Feinde dadurch so, daß dis mehresten die-Ltadt verließen, und der Ueberrest Gesandte mit ^riedensvorschlagen schickte. Unterdessen liefen die Bauern zur Vertheidigung der Stadt zusammen. Durch den unvermutheten Angriff, den er von ihnen erlitte, ward er zwar von den Mauern der Stadt zu- rückgeschlagen, (bekam aber dadurch Gelegenheit), das Mze Blachseld ohne Hinderniß zu plündern, so lange b>S Ratugnadhus der allgemeine Anführer aller Allo- brogischen, und einiger anderer an der Isara '"°)woh- Dieses geschähe zuerst in dem kostbaren Spicke, Elches der damalige Bauherr L.. Domirius Ahenobar- bu« gab. Leset Pighium III. zgy. und die Kommentato¬ ren über folgenden Vers -Hoeazens I. Lp. XIX. 47. OllpIIcek ilts locos, ck»mv er lliluclls poico. Z20) Ich habe schon Not. 266. bemerkt, daß es scheint, Motion, so die Gallier jezt machen, sey eine Folge ihres Ar Katil-na geschlossenen Bündnisses gewesen. Eben da- olbst ist auch aus Strabone bemerkt, daß sie zum Nar- vonensischcn Gallien gehörten. Daß also Pomptinus doppelt Ursach sie anzugreifen hatte. Z21) Liuirgz llue i^tolomaus III. 69. — Von ihr besiehe Lellarium I - b k- 240. Z22s) Die Isara entspringt aus den Pennimschen Al- 206 Dio Kaßius.B. XXXVII. Hauptsi.xm, N.R.E. 69z nenden Völker, ihnen zu Hülfe kam. Diese, weil sie M Mcßalä^me Menge von Schiffen hatten, unterstand sich (Len- Durgerm. ''tinuS), nicht den Uebergang über den Muß zu verwehren, damit sie sich nicht vereinigten, wenn ihnen der Uebergang streitig gemacht würde. Weil aber die Gegend dieffeit des Fluffes waldigt war, versteckte er verschiedene Hinterhalts daselbst; so wie nun eine Parthey übcrsezte, fiel sie diesen in die Hande, und ward niedergemacht. Als er aber einigen Flüchtlin¬ gen nachsezte, stieß er auf den KatugnathuS selbst, und wäre völlig verlohren gewesen, wenn nicht ein plötzlich entstandenes Ungewitter die Feinde von der weitem Nachsetzung abgehalten. §. 99» Als nach diesen Ratugnathus sich weit ent¬ fernte, plünderte (Lentinuö) das Land wieder aus, und i nahm die Stadt, bey der ihm das vorige Unglück be- i gegnet war, mit Gewalt ein. Lukins HiariüS ! und, Sergius Galba (zwey andere Uuterbe- pen, deren Einfluß in den Rhodanus das Gebiet brr Ravarier begranzt; eben an diesem Einflüsse hatte G I- bius Lltüximus Zlemilianus zum Gedächtuiß eines übrc 200,000 Gallier mit noch nicht Zv, OOO Römern erfochtenen Sieges ein prächtig marmornes Siegeszeichen auffckM und zwey prächtige Tempel, einen für den Mars, den an¬ dern für den Herkules, erbauen lassen. 8r,s!>. l V. p. 12^ ech'r. LlstüttL. Die andern an der Jsara wohnenden Vol¬ ker sind die wokonzen, Trikorier, Jkonier und Pcvfink 8rr»b. I. e. nennet sie so. Z.22K) Der Fluß, überden ihnen Lentinus den llcbce- gang nicht sireirig machen will, ist der Rhodanus, was die Jsara, wie sich aus dem in der folgenden Note be¬ merkten Umstande crgiebt. g2L e) Unten S. 12a. nennet er ihn Servius; alm» Sergius hat der MeOicaische RoScx, und schon Leunsiae hat eingesehn , daß dieses die allein richtige Lesart M obgleich Reimarus cin ustnur roiuai dazu si'jt- ^.65 - Pomptinus Krieg gegen die Allobroger. 207 fehlshaber des Pomptinus) sezken über den Rhoda-N.R.E. 69; nus ^), und nachdem sie das ganze Gebiet der Allo- broger verheert, kamen sie zulezt vor die Stadt So-Burgerm. lonium Sie eroberten hier das auf einer An- höhe über ihr liegende veste Kastell, überwanden im Treffen die sich ihnen widersetzenden Feinde, verbrann¬ ten auch einen Theil des hölzernen Städtchens selbst: konnten es aber doch nicht einnehmen, weilRatugna- lhns ihm zu Hülfe kam, und sie daran verhinderte. So bald Poinprimw dieses erfuhr, gieng er mit dem ganzen Heere auf ihn loß, schloß sein Heer ein, und bekam selbiges ganz, nur ihn selbst nicht, gefan¬ gen. Worauf cs ihm nicht schwer fiel, sich den Ueber- rest ganz zu unterwerfen ^). finden wir ihn als Legaten Kaesars, wo er die Veragrer (Nachbarn der Allobroger vom Genfersee an bis zu den Alpen) überwindet. Unten S.94, und Raes L. 6. III. r. wo er das nehmliche erzählt, nennt ihn zwar auch Ser¬ vius, und in feinem griechischen Dolmetscher ist hier keine Variante; allein es hat auch GlanSorp bemerkt, daß man hier Sergius lesen müsse, welches der allgemeine Vor¬ name des Galbanischen Geschlechts war. Dieser Sergius Ealba war der Aeltervater des Kaisers dieses Namens. Er verschwor sich zulezt mit Brutus und Kaßius, weil ihn Kacsar, dem er ehemals so wichtige Dienste gerhan, das Konsulat nicht geben wollte. -Hirrius cle L. 6. VIII. 50. . Z2z) Pis hsther war also der Krieg, der sich nun in einen offensiven verwandelte, nur defensiv geführt wor¬ den. Die Allobroger waren über den Rhodanus gegan¬ gen, und hatten das Narbonensischc Gallien verheert; nun rachen die Römer sich, gehn über den Rhodanus, und verwüsten das Land der Allobroger selbst. . Z24) Solon schlechthin nennt es Lp. kllu. ioz. L. kon- Unus prssror, ^IIvkroZes, gui rebklli-uieram ge Konsules für 69z erwählte. Z27) Die lex aArsi-is, so auf Ansichten Pompejus da Tribunus Plcbis L. Flavius betrieb, aber nicht burap setzen konnte, weil der Senat die anwachsende Macht de° Pompejus zu sehr fürchtete- Bakers nä ^rric. 1.19. Ul» den folgenden Paragraphum- Dey diesem L. Flavius lag der Sohn des Tigranes, den Klodius nachher befttiM gefangen. Vergl. S-78- Z28) Mukm, vergl-Not-;z. Plurarchp-641-sagt, das Lukullus Pompeji Gegner. 209 konnte, Zuwider. Hierzu kam, daß L. Lukullus, dem N.R. L 694 PompejuS vormals bey einer Unterredung, die sie mit einander in Galatien gehalten '^), überaus hoffärtig begegnet hatte, ihn jeHund wieder sehr unterdrückte; er gebot, daß er Stück für Stück von jedem, was er gekhan, einzeln .Rechenschaft gäbe, rind eine allgemeine . L. Aframrb !!. MercULs' t Keler, Bus- . scrueisterv Lukullus ' Pompeji . Gegurr. Gutheißung gar nicht einmal verlangen solle. Es wäre ohnehin nicht mehr als billig, fügte er hinzu, daß nicht schlechthin alle seine Handlungen, von denen ja niemand wüste, wie sie beschaffen wären, gutgesprochm würden, als hatte sie ein König gethan; und überdem, da Pompejus verschiedene seiner Schritte gemisbilligek, trug er darauf an, daß die Handlungen beyder im Rathe untersucht, und nur die, welche die Beystimmunz der mehresten Mitglieder erhielten, für rechtskräftig er¬ klärt werden möchten. — Er hatte an dem. 'Raco 'H, sie in der Abwesenheit des Bompejus sehr lüderlich gelebt, ^ncjus und Sexrus waren dse Söhne, und Pompcja die Tochter, so er mit ihr erzeugt hatte. Vergl. p. z/6. —- Man kann bey dieser Gelegenheit die 5ZteNvte Nachlesen. D-c Geschichte dieser Unterredung erzählt äus¬ serlich Plurarch o. 516- -Man vergleiche auch bannt, ivas unser V. oben S. r. und 7. erzählt. Es ist bekannt, und ich habe solches schon im vorigen Buche bemerkt, daß das römische Volk nichts Minder als zufrieden mit der Art und Weise war, wie Eullus den Krieg gegen biezwey verbunduen Könige ge* whrr hatte. Bey seiner Zurückkunft nach Rom machte M sonderlich rin gewisser Memmius, Zunftmeister des ^Es, ein angelegenes Geschäft daraus, ihn anzuschwar-- lf», und man würde ihm sogar die Ehre des Triumphs "ss'ftgt haben, Härte sich nicht Laro seiner so mächtig an- 8fiw!umcn. Plurarch p- 77Z' wo er alles erzähle, iras zum Behuf des Lukullus that, unterlaßt doch nicht, sehr treffende Bemerkung, zu machen, baß Kato bey MMi Verfahren nicht so ganz ftey von Parthcylichkeit Lukullur, batte nach seiner Zurückkunft aus Asien '^-0 von der Llodia, s-nr n«»>u-«r'sagtkdlurarch U. Tand. O 21 o Dio Kaßius. V. XXXVII. Hauptst. XIII. N-R.E-.6y4 Mercllus und einigen andern, so ihre Parkhey u'Met"llus hielten, sehr mächtige Vercheidiger. KeIer,Bur- §. ioi. Als also der Zunftmeister, der das Gesetz, von der landerauStheilung unter die Pompejanischen Solda¬ ten in Vorschlag brachte, auch dieses hinzu sezte: es müsse jeder Bürger seine Stimme haben, damit es nämlich desto leichter durchgehn, und die Handlungen des Pompejus desto leichter gebilliget werden möchten; so sezte sich Medellns mit so viel Feuer dagegen, daß er von ihm ins Gesängniß geschickt ward, wo er sich die Rathsversammlung fortzuseßen entschloß. Als x. 517. geschieden, (ich habe oben Not- z 15- bemerkt, daß sie es össenklich mit ihrem Bruder hielt), und die SclM- ster Katons, Scrvilia, gehcyrathet. Es war also mehr Familicnvorsorge, als das gemeine Beste, was den Kato zu einen so warmen VertheidigerLukulls machte. — Vcrgl Not. 149. zzi) Zu der oben Nor.z-g erläuterten Ursache,warum Mcrclluo dem Ponwejus aussätzig war, kommt noch E Nebenmiistand, dessen ich schon Not. 5; erwähnt. D>c Geinuhlin des Mcrellus Rclcr war eine Lstodia, Schwe¬ ster derjenigen Rlodia, von welcher sich Lukullus geM- den hatte. Bcyde Herren waren also mit einander ver¬ schwägert. zzr) Dcvspiele von diesem Rechte der Zunftmeister, de» regicrendeu Bürgermeister selbst gesungen zu setzen, l-cfern Tirakwell aü u. r. c-. Z. chronov 8il stpirom. diu. und Davis gcl L/ee--o»em cle heAA. IU 9. — Unten p. 62. zeigt sich Gelegenheit wiedcv da¬ von zu reden, wo der Tribun Dan'nius den Konsul bulus in Verhaft nehmen will. — Marius spielte in dem ersten Konsulat, welches er verwaltete, eben dieses Stun- chen dem Kotta. Plurarch p.407. Aber, nm es zu könne"- musten die Zunftmeister alle mit einander einig seh»; de" wenir einer unter ihnen sich des gesungen zu nehmen^' Bürgermeisters annahm, so konnten die übrigen nicht setzen. 1 Zwist des Metellus und Pompejus. 211 jener hierauf, (er hies Enkliks Flavins) seinen Zunft- N.R.L694 meisterstuhl gerade in der Thüre des Gefängnisses sezte, ^Mttelius sich auf ihm niedsrlieS, und so jedermann den Eingang Keier, Vup- zuni Gefangniß verwehrte; befahl der Bürgermeister, sermeister- die Mauer des Kerkers durchzubrechen, damit fo dem Rache der Eingang frei) wäre, und schickte sich an, die Nacht daselbst zuzubringen. Als Pompejus die- ses.erfuhr, schämte und furchte er sich, das Volk noch mehr zu erbittern, sodaß er dem Flavjus abzusiehn befahl. Er gab zwar vor, Metellus hätte dies von ihm gebeten, allein solches glaubte niemand, weil die Großmuth desselben gar zu allgemein bekannt war, welcher, da andere Zunftmeister ihn aus dem Kerker besreyen wollten, solches nicht einmal verstaktete. Eben so als Flaviuö nachher drohete, er würde nicht zuge¬ ben, daß er in die ihm durchs Loos zugefallene Pro¬ vinz gehn dürfe, wenn er ihm nicht sein Gesetz durch¬ setzen erlaubte, lies er sich solches nicht kümmern, und blieb ruhig in der Stadt. Als Pompejus ein- lch, daß er des Metellus und anderer wegen nichts Ausrichten würde, gab er vor, er würde von ihnen beneidet, und würde dem Volke solches entdecken, doch Furcht sich, wenn er auch dort durchsiele, größere Schande zuzuziehn, unterlies er solches gar. So m) er doch ein, daß er nichts vermochte; daß er zwar Ruhm und Neid unter denen, wo er sonst so viel ge- S. 5;, Zöllen, hätte; im Grunde aber nie von ihnen unterstützt """'de, und es gereuete ihm, daß er sein Heer ent¬ asten, und sich so der Willkühr seiner Feinde selbst "Usgesezt. §. IO2. Rlodms war den Patriziern des über ihn ge- Menen Gerichts wegen aussätzig, und wollte Zuttfc- "'vlster si,),,. E? hatte einige, dieses Kollegiums ge- ^onnen, den Antrag zu machen, daß auch den Patri- 212 Dio Kaßrus. B. XXXVII. Hauptst. XIII. N.R. E. L94 ziem das Zunftmeisteramt offen stehn sollte als n. Myelins wan dies aber niemanden einreden konnte, schwerer Kcier, Eur-seinen Adel ab, und bekam, da er zu den Plebejern Mnn m«. , auch alle ihre Rechte. Er bewarb sich, so bald dieses gescheh» war, um das Zunftmeisteramt, welches er doch nicht erhielt, sintemal sich Metellus ihm widersezte, der, ob er schon mit ihm verwandt war, an seinen Handlungen doch keinen Gefallen trug. Der Vorwand war, seine Lossagung vom Adel sey nicht zu Folge den väterlichen Rechten gescheh«, ver¬ möge welcher sie ohne Hersagnng des ZunfrgeschcS keine Statt finden könne'").— Inzwischen dieses vor- ??;) Dies konnte frcylich nicht angchn, ohne nicht die Grundgesetze von Rom völlig umzustoßen. Dies sieht man am deutlichsten an den später» Kaisern. Diese wag¬ ten es nie sich den Titel der Drubrmm-E x/el-tr zu geben, L7k c; 78; , sagt ldN0 UUteU x. ;oz, unerachtet sic, um diejenige große Gewalt aus- üben zu können, die zur Zeit der freuen Republik mit dem Zunftmeisteramte verbunden war, sich eine ns/««««« beyiegen ließen, die "vopl'skus 1'sclr. j. piiltem msximam rotzgllj, imperij nennet, und welche Dio am an¬ geführten Orte sehr schön erläutert. — So groß am auch ihr Au sehn war, so gering war ihr Rang; dieStadt- richter selbst g-engen über sie. p. 550. gZ4) Was ich hier Ännfrgesctz übersetzt habe, ist dicb leicht unter seinem lateinischen Namen: /est-bekan"' rer. Man lese davon Brisiomum cis torm. U. ll. 't!7re/ 6- krc«. 6a2. Sigonium — Die Ursache, warum eine non lege cunsr« ungültig war, sagt p. 99 deutlicher: , ^7' - --'7LS2.Ä2 ZV 7k,. Xk.,kk.k , 876 denn sonsten harre dieses Gesetz, welches cis >w?^ iw milirsii zuou!iici.irem handelte, mit der Adopkjch nicht den mmdesten Zusammenhang. — Jin folgend- Jahre ward Klodius xromulgsrä lege curisiaigesetzmasv- Zölle werden aufgehoben. 21 z gieng, fielen die Zölle sowohl der Skadt als ganz Ita- N.R. k?4 llen sehr beschwerlich, daher das Gesetz, wodurch sieusNtennus aufgehoben wurden dem Volke außerordentlich lreler, Bur- angenehm war. Da aber die Rathsherren dem Stadtrichter, der solches durchsetzte, dies war der aufgehsben. Nerellus Ncpss, sehr aussätzig waren, wollen sie das Gesetz nicht nach seinem Namen benennen, son¬ dern einen andern vorsehen. Dies gieng zwar nicht durch, zeigte doch aber allen, daß man unwillig ist, Wohlthaken sogar von schlechten Menschen anzuneh¬ men ^). — Zu eben dieser Zeit hielt Lanstiis, des großen Sylla Sohn Fechterspiele zur Ehre seines bom Kacsar, der damals Bürgermeister war, zum Plebejer Macht. Vergl- unten S. 65. Vcrgl. Burmarm cis vecligalidu« c. 5. z?6) Dieses Epiphoncm sicht h'cr so mal ä prope?, daß >4 mich selbst wundere, wo cs berkommt. Daraus, daß dic Rakhsherrcn dem Mercllus Ncpos aussätzig waren, stigt sein schlechter Charakter doch nicht. Seine Geschichte habe ich Ichk. zoz kurz erzählt, und aus ihr crgicbt sick> Nichts Böses gegen ihn. Er war ein warmer, tßätiger Wind des Volks, der die Tyrannei), den Gei; und dic Ruhmsucht des Schulmeister Kikerozu dcmüthigeu suchte: °ir, indem er dieses that, dic Pflichten eines rcchtsclnsife- ssn Bürgers ausubtc, aber sich dadurch den Haß der iErizier auf den Hals zog. — Da Dio sonst nicht, wie viele andere Schriftsteller, den Klkcro nut '.mucrdiens Lobsprüchen überhäuft, so wundere ich mich um so '"chr, wie dieser Ausfall gcacn den Metcllus hlehcr kommt. ?Z7) Wie aus Z-ikerone pro ?. lHlla e. ry. erhellet, " .ieliinnemo xsierno.— Seine Mutter war dicMerclla, ^0 ans einer Stelle Plurarchs p. 475^ abzunehinen sicht, milen S. yy. finden wir ihn als Augur. Er bancte cin neues Nachhaus, nachdem das alte ui den Klodlan-fchen fnrnhcn abgebrannt war, welches doch gleichwohl keinen nngcn Bestand hatte p. 144. In den bürgerlichen .Erič¬ ih h-elt er die Parthey des Poinpcjus. /l. 706 trieb er Caesars Legaten Kaivinum aus Makedonien p. -77- wU> 214 Dio Kaßius. B. XXXVII. Haupts?. XIII. V-R.T-M Vaters, in denen er das Volk prächtig traktirte, und u-Metettus Bäder und Oel ihnen freygab. — Dieses war eö, Keter, Bur- was sich damals in der Stadt zutrug. zermeism- ^oz. 2xaestrr bekam nach geführtem StadtriclM- nach der unglücklichen Schlacht bcy Pharsalus retimte er sich zum Laro. p. 191. Mir ihm gicng er nach AM, und nachdem hier Kato sich in Urik'a selbst umgebracht ! hatte, flüchtete er mit dem Afranius nach Maurmnstcn, wo ihn Sittiu-s, ein Legat Kaesars, gefangen bekam, und auf Befehl seines Herrn, ohne einen Procesi gegen ihn j» formiren, hinrichtcn lies, p.219. — -Hirrius 6e K. 6km. c.95., wo er das traurige Ende dieses Sylla erzählt, sagt nicht, daß die Hinrichtung aufKaesars Befehl gescheh»: tlillsrchone in exeicitu ort!» iineiNioirur. Seine Gemah» lin hieß Pompcja, eine Tochter Pompejus des Großen, so daß man sich nicht wundern darf, in ihm einen H stren¬ gen Anhänger der Pompejanischcn Parthey zu finden. g;8) Kaesar war, als er seine Provinz übernehmen sollte, 8zo Talente schuldig. Da dieses wohl von wem» anders als Attischen Silbertalenten verstanden werden kann, so betrüge dieses nach unscrm Gelbe, das iraicnl zu 666 Rthlr. 16 Gr. gerechnet, wo ich an ich nicht ver¬ rechnet, 55z,Rthlr. 8 Gr. Gesezt aber auch, °»» ich mit andern das Talent zu 750 Rthlr. rechne, so waw es 622500Rthlr- So gar diese lezkere, als die bey we - ten größere Summe, ist so ungeheuer nicht, bah ni ihrcnkwegen einen Gouverneur hatte abhalten s.'l^> - l der ihm angewiesenen Provinz zu gehn, aus deren MV den er höchst wahrscheinlicher Weise die kontrahirten Lw ' den bezahlen konnte. Dieses war aber mit Kaesarn Fall; seine Gläubiger hielten ihn vest, und hatten nicht ans Rom gelassen, dafern nicht Kraßus f"s gut gesprochen. Plurarch p. 712. Da man nicht k"D annehmen kann, baß Kaesar als ein Prodigus der gewesen, der die Inrraden seiner Provinz lüderlich 01 > bringen würoe, so laßt sich dieses Phänomen, da M mit ihm, (dem Abgott des Volks, der jczt stand, reich und mächtig zu werden, und das Geld, er, sich den Weg zu hohen Ehrenstellcn zu bahnen, Kaesar Gouverneur über Lusitamen. 215 amte das Gubernilim vonLustranieii Er hatte, N.R.E./794 nachdem er die Räuberbanden zerstreut, die unter ^I^teuus - Keier, Bur- gegeben, wieder zu bekommen,) so streng säst als nut gerumster, einem Studenten, der die Universität verlasseli will, ver¬ fuhr, nur aus dem allgemeinen Zustande des damaligen Kreditwesens erklären- Dieses war höchst zerrüttet; es war keine Treu und Glauben unter den Leuten, dbm- gusm vebsmsmius -iLium sti, guam ms eoolüls, ne 5ol- rererar. ^rmis er culiris rein-a« res plk ab omni geners dominum er orlline, sagt B-ikers 6s oidciis I!- 24. D>e Katilinarische Faktion hatte sich nouas rabulas zu erhalten geschmeichelt. S. 4z. Eben dieses suchte wahrend den bürgerlichen Unruhen der Prator Rölrus Rufus durchzu¬ setzen. p. 19;; (Racsar6e b. ciu. Hl. 2v. sagt: guocl llikespistsr causam llebirorum) und was er, weil sich Tre« bonius zu stark widersezte, nicht zu Stande bringen konn¬ te, versuchte Dolabella nachher zu vollenden, brachte cs" aber doch nicht zu Stande. ZZy) Plurarch p. 712. und Appramis p giZ. nennen Spanien, und nicht Lusitanien; cs ist auch kein Zweifel, daß sie nicht mehr Glauben als unser V, verdienen soll¬ en- Kaesar selbst sagt beym -Hirrius öe b. e- 49' miuo ciussitur^s fuas s,im prvuincisni sx omnibus pro- vmeiis pLouliinsm libi conüiruilss, er guss poruillsr, so tempors ksuebHa l^rgirum ells. Iiiseguenri praerura ampli^ro douore, veÄig2>>2 gus? dkeiellus imposuiller, a leuz^i psrüsts, gl eis pecuoiis prouinci^m liberasts: bmulipm p.-rrrociuio suscepro, muliis legibus sb le in ieiiaium incluclis, timul publicus priuarLSgue caustrs, mul- n>nur> iuimiciriis suftepris llskeullists Leo. welches ein Aderwitz wäre, wenn man es nicht von Hispanicn ver¬ gehn wollte. Was noch mehr, zu Kacsars Zenen wüste wan noch von keinem Lusitanien. Man kannte nur ein bii- si'suiz oiiorlor und dieses leztcre war das, was lctzuud vom Kaesar als Propräror administrirc ward, und welche späterhin Augustus in zwo Hälften, von denen die eine Lrrsimnken, die andere Lürika hieß, thcilte- V-rgl. dchnius kkilk. uzr. III. I. und Strabo b !!!. p. Iig. «6. — Den oben angeführten Griechen Plutarch und «ppian, setze noch Sucr, Oef. c. iz. hinzrr, der ausdrück- biitpLiuain vlreriorem nennt. 2 l 6 Dio Kaßiuö. B. XXXVII. Hauptst. XIII. diesem Volke sehr gange waren "°), stille sihen kön- ""'V wollte aber nicht. Nach Ruhm begierig, und Keier, Bur-den >)orn pejus und andere, die vor ihm mächtig aeri.wu.er. nacheisernd, gieng er mit keinen klei¬ nen Anschlägen schwanger, sondern hoffte, wenn er jetzund was ausrichten konnte, sogleich znm Bürger¬ meister gewählt zu werden, und wundergroße Dinge auszurichten. In dieser Hoffnung ward er unter an- I dem auch dadurch bestätigt. Bey seinem Aufenthalte zu Gadcö als Rentmeister hatte er im Traume bcy seiner Mutter geschlafen, und die Wahrsager, so er der Bedeutung dieses Traums wegen zu Rathe gezo¬ gen, hatten geantwortet, daß er eine große Gewalt erlangen würde "'). Deshalb seufzte und weinete er «uch, als er die im dasigcn Herkulcstempel aufgench- tete Statua Alexanders erblickte, noch nichts Wich' > tiges ausgeführt zu haben Dieses war cS, ivaS Z40) Grrab. t - III. p. 106: ^0 X'X, xs,, 75,, -t 70v L-770 7k-c L^S»,7kc /Z/2V , 5V ^o-.5/zco 6-r-VS^Lt, 77^ 7S X«, 78c osrofttc LvrLS) ^?Lm All- lateinischen entdecken. Not- zia cilirte ich aus einer >u- ten Inschrift VH; es ist doch wohl kein Zwei¬ fel, daß man kucawl'r gelesen, und alsdenn hat dcr Diphthong oo den Laut gehabt, den er noch jetzund m der Holländischen Sprache behauptet. Kaesar Gouverneur über Lusitanien. 2 r 9 siegt, verfolgte er die Flüchtigen bis ans Weltmeer N.R.L 6S4 Als sie hier, mit Verlassimg des Vesten Landes, sich in ^tellus ein Eyland retteten, blieb er selbst , sintemal er kemeKeler, Bur- Schiffe bcy sich hatte, an der Küste, lies aber einen Theil des Heers auf zufammengeflochtnen Flößen über¬ sehen, und veriohr dabey viel seiner Leute. Denn da derjenige, der die Oberaufsicht über sie hatte, mit ihnen an einer schmalen mit dem Eyland zusammen¬ hängenden Landzunge landete, und sie, den übrigen Weg zu Fuße zurückzulegen, daselbst ausgcstiegen wa¬ ren, ward das Fahrzeug durch die Gewalt der Fluth zuxückgetrieben, und die Soldaten allein zurückgelas- sen Hier wurden sie alle nach einer tapsern Ge¬ genwehr niedergemacht, so daß nur der einzige p. Gkävius von ihnen zurückblieb, welcher, nachdem er seinen Schild verlohren, und überall mit Wunden bedeckt war, ins Master sprang, und sich so mit Schwimmen errettete. Dieses damals. Nachher schickte Kaesar nach Gades um Schiffe, auf denen er wit dem ganzen Heer nach dem Eyland überfuhr, und sie ohne Mühe, da sie schon ansiengen Mangel an Lebensmitteln zu leiden, überwand. Von dannen schiffte er nach Briganz einer Stadt Kalä- 345) Plutarck) p- /I Z. X«, «Le- ir« S-r-^-7- — Z46) Diese Stelle ist mir sehr schwer gefallen, ohner- üchtet keiner von den Kommentatoren hier über Dunkel¬ beit klagt. Ich habe so gut übcrffzt, als ich den Sinn der Stelle kapirt. Zu einer etwanigen Erläuterung mag siegende Stelle dienen, so ich aus Racsar -le k>. QsII. "I. rr. entlehne: Lr-rnc eiusmocli sere tiru; vppiöorum, Postra /r»§«Lr negue pelli- 0U8 Zciirum bsberenr, guum ex slro sy seiiuz rnci- Z47) — Die Stelle ist wichtig in der Geo- Sraphie. LeUgrius bedient sich ihrer D I. x- ro;. 0^. L2O Dio Kaßrus. B. XXXVII. Hauptst. XIII. wo er die Einwohner, die vorher nie eine lüMEus Flotte gesehn halten, durch ihr Geräusch so Kelcr, Bür¬ germeister. , um zu beweisen, daß Driganz nicht das heutige D.smpostell styn könne, sondern vielmehr Lorunna. — womit die Namen so vieler spanischen Städte sich enden, war vermnthlich ein-ippetlariuum, so r-rl>r, nichts mehr und nichts weniger, bedeutete; cs steckt noch heut zu Lage in vielen Portugiesischen Ncnnnamen verborgen. Wer weis nicht, daß die jezrrcgierende königliche Familie aus dem Haust Braganza abstammet. 1)48) , aber Zfylandcr korrigirt und setzt hinzu: Lal/a/co^ evchn populum A Laestne kuhzcknm klurarebus nomingk, L-r/irec/a?» auiem i» Igichninn oul- Ism inuenio. Richtig, auch Srrabo nennet sie nicht Allein deshalb kann man doch mit Ge¬ wißheit in Kleinigkeiten dieser Art nicht korrigiren. — war eins der mächtigsten Völker Hispaniens," und hat sich vorzüglich durch den Krieg berühmt gemacht, den Imun» Dvurus gegen sie führte. Livius hatte diesen Krieg B. XXXXlv. und xxxxv. beschrieben, zum llnglucke sind gerade die Stellen dieser Bücher, so ihn berraftii, verlohren gegangen. Eurrop.IV. z. «vrosius und andere Römische Geschichtschreiber mehr erwähnen seiner: aber nirgend findet sich eine vollständige zusammenhängende Geschichte, die er doch vor vielen andern verdient zu ha¬ ben scheint. Sein Hauptquartier war zu Morem, einer sonst unbekannten Stadt am Tagus; noch einige andere wenige Daka lassen sich aus Strabo B ist- und Appst"» zusammenlesen, welches ich aber, da der Krieg aus keine Weist her gehört, hier zu thun unterlasse. Nur gcgeir Nylanders so apodiktische Verbesserung muß ich hier noch bemerken, daß der Drutus, der Besieger dieses Vollv, eben so häufig Lr/aer«/ als Lal/«kc«r genannt wird- Z49) Gelehrtere Leser sehen nämlich, daß ick) derWk- muthung des Lamberr Dos und Reiinarns gefolgt dm, die 2k LoZ,» ssix lesen. Die Wahrheit zn.in gen, so giebt die gewöhnliche Lesart noch einen bester» Sinn als die Reimarische, wäre das SicM" schrey der Feinde auf der sich annähernden Flotte. ,(M«1,7-,X», L7I-cjZ«<7/> («7< k> 7,4 , X«, FvÄ-rs rc«e ve«v x.7i>r«7rXL -/----S"?«'», »>! a» piL^o-70) x«< «r/7L; vvx i-k-isi,, X. Die unterstrichene Worte sind wie die unseres Textess ix-x-pk» ----- /-S-« ---- Z5ch Not. z;9 habe ich eine Stelle des Hirtius ange¬ führt, wo Kaesar selbst den Spaniern die Wohlehaten herrcchnet, die sie von ihm als Quästor und Pracor em¬ pfangen. Der immer schmeichelnde Vellej. II. 4Z- erwähnt auch einer piASkurs guasltuisgue mirsbili vil-rule »igus inclugria vbili! in blispania. — Dio, der weder eigen Leb ausposaunen, noch dem Herrn Großenkel, Tiber, ein Kom¬ pliment machen wollte, verdient mit seiner biedern Erzäh¬ lung unendlich mehr Glauben, als der elende gedungene Schmeichler. Das, was er sagt, zu bestätigen, setze ich "och folgende Stelle des gleichfalls sehr wahrhcitliebenden ^uerons c. 54. her: Vt guiclsm monumeuris sliis kollrui luni, j„ l-Ijsi)gnig s proconsuls er a lociis geounisx acce- ?n, emenclicsrss in rmxilium »erls slieni: (Dies als Nachtrag zur zzzN- auch Plurarchp. 71z. sagt: 7k ü-Zt-s-io; dir I.ulikunorum ^Me¬ sta« gugiigurim »ec clerr-rätarc-rr, cr aaiae- ^-or-rar /:o/?/ürer. —- Dies Wa- ren die Heldenthaten, so er in Lusitanien verrichtete, und von denen Pimarchs Worte schon N. ^45 citirt sind. Eben so spricht Appianus p- grz- Julius Kbseguens c,n^' Es ist, als ob die mehresten Schriftsteller oft selbst die geringfügigsten Handlungen gewisser Leute, die m' einmal für groß halten, nie ohne ein Vergroßerungs« Lias ansehn konnten- Nicht so Dio; er erzählt die Sache, L22 Dio Kaßius.B. XXXVII. Hauptst.XIIl. N.R.E.6S4 §. 105. m Metellus -!ils er dieses gethan, und sich dadurch, seiner Keler, Bur-Meynung nach den Weg zur Burgermeisterlichen germei, er. hinreichend gebahnt hatte, reisete er schleunig zum bevorstehenden Reichstag, und noch vor der An¬ kunft seines Nachfolgers, ab. Er beschloß, sich um selbige, noch bevor er triumphirt hatte, zu bewerben. Als er solches gröstentheils durch Racoirs Widersetz¬ lichkeit nicht erhielt , schlug er sich es aus dem Sinn, in der Hoffnung, viel mehr und größere Dinge als Bürgermeister auszusühren, und so (auch größere) Triumphe zu bekommen. Denn außer den vorerwähn¬ ten Dingen, die ihn so aufbiiesen, war ihm ein Pferd T- 55- mit gespaltenen Vorderpfoten geworfen worden, wel¬ ches ihn selbst wiehernd trug, aber keinen andern Reu¬ ter aufsitzen lies st daß er auch aus diesem An- so wie sic war; aber unten S. 261. wo der Schmciclilcr Antonius Kacsarn die Leichenrede hält, da wird füglich von den spanischen Großthaten mit Parenthyrsus gebro¬ chen: allein da schickte sichs auch hin, Antonius sollte Lobrcdner, nicht Geschichtschreiber seyn- z;i) Seiner Mcynung nach! Ironie, denn er hatte gerade gar nichts gethan, weder was einen Triumph noch ein Konsulat verdiente. ^52) Hier lieb ich Kato, denn wahrhaftig dieser Triumph Ware noch lächerlicher als der des Pomprimw, gewcsiu- dessen ich Not. Z25 erwähnet, und deni sich Karo auch, aber mit wenigerem Glücke, widcrsezte. . 35z) Im Griechischen ist die Stelle etwas dunkel uns nicht bestimmt genug ausgedrückt, vergleicht mau sie amr mit Ledreno l'.I. p. r/o. und Suewn. 6i. so wird es ein¬ leuchtend, daß sie keinen andern Sinn als den w) M beylegc, haben kann. Suewn. hat freilich: cles props bumsnor, und rngal-,5 in mollam c!>giwiu klüsn; allein dies ist Hang zum Wunderbaren. Es l)iN gespaltene, nur einmal gespaltene , VordcrstnM- in denen eine erhizcc Einbildungskraft vielleicht was ahm' ches von einer Menschenhand wahrnehmen mochte- Ucer - Kaesar versöhnt Pompejus u.Kraßuö. 22z Zeichen sich nichts kleines versprach, und den Triumph N.R.E.6S4 willig fahren ließ. Bey seiner Ankunft in der Stadt Melius wüste er sich, indem er sich um das Bürgermeisteramt Keler, Bur« bewarb, sowohl die übrigen, als sonderlich den pom-^E^r- pejus und Rraßus, obschon diese damals Feinde waren, die widrige Faktionen formieren, und einer den andern, wo sie nur wüsten und konnten, zuwider wa¬ ren, dergestalt zu Freunden zu machen, daß er von allen insgesamt einmüthig erwählt ward. Nichts be¬ wies seine Weisheit deutlicher, als daß er Zeit und Gelegenheit so wohl zu benutzen wüste, daß er beyde, so sehr sie sich einander sonst entgegen waren, auf seine Seite zog. H. io6. Auch hiermit begnügte er sich nicht; er versöhnte sie auch beyde mit einander. Nicht als ob er würk- lich gewünscht, daß sie mit einander eins werden möch¬ ten: sondern weil er sähe, daß sie die Mächtigsten des Staats waren, und wohl begriff, daß er ohne beyder Semeinschaftliche Hülfe, so daß er nämlich nur einen auf feiner Seite hatte, niemals zu einer ansehnlichen . Macht gelangen würde. Gesezt, er hatte sich einen derselben noch so sehr zum Freunde gemacht, so wäre immer der andere sein Gegner gewesen, und hätte ihm mehr Schaden, denn sein Beschützer Vortheil, gc- brachc. Sintemal er mit Recht dafür hielt, daß alle Menschen geneigter waren, ihren Feinden entgegen zu Zeiten, als ihre Anhänger zu unterstützen: nicht Ans war allemal der Umstand, ein Pferd mit gespaltenen ^"stn zu sehn, außerordentlich. Den Tod dieses Pfer- welches 707. vom Blitz gerührt warb, erzählt unten p. 197s — Daß es keinen andern Reuter als m?-" Hchrn aufsttzen lies, war übrigens nicht so gar merkwürdig. Außer dem berühmten Bukephal haben die- verschiedene andere Pferde gethan, und khun's 224 Dio Kaßius. B. XXXVII. Hcruptst. XIII. yl.A.T.6s4 allein weil Zorn oder Haß heftigere Leidenschaften er- u. Metellus r^egt, als die stärkste Freundschaft vermag, sondern Keler, Bur- auch weil derjenige, der etwas für sich selbst, und zermeifter. derjenige, der etwas für einen andern unternimmt, nicht einerlei) Vergnügen, wenn sie die Sache durch¬ setzen, nicht einerley Traurigkeit, wenn sie selbige ver¬ lieren , empfinden. Ueberdem ist es weit leichter, jemanden Steine in Weg zu legen, und seine Größe zu verhindern, als ihm in die Höhe zu helfen: anderer Ursachen zu gefchweigen, vorzüglich darum, weil derje¬ nige, der die Größe des dritten zu hindern sucht, sich selbst nützlich ist und andern gefallt, dahingegen der andere, der ihn erheben will, selbigen für sich selbst und andere gefährlich macht. §. 107. Dieser Ursachen wegen schmeichelte Kaesar damals beyden, und versöhnte sie nachher unter einander. So gut als er einsahe, daß er ohne sie nie mächtig wer¬ den würde, eben so wenig lies er sich einfallen, die Gunst eines derselben je zu verlieren. Auch war ec frei) von Furcht, daß beyde vereint, mächtiger denn er selbst (wünschte) werden möchten. Denn eS war ihm gar wohl bewust, daß er für'ö erste durch ihrer beyder Hülse, seine weniger mächtigen Feinde, nachher aber, sie beyde selbst, einen durch den andern, überwin¬ den würde können. So gieng's auch würklich. Diese Ursachen waren es, die Raesarir antrieben, beyde mit einander zu versöhnen, und sich zu Freunden zu mw S- ;s. chen. Pornpcjus und Rrüß'.is, so beyde Privatur- sachen hatten, ihre Zwistigkeiten zu vergeßen der- 75z l>) Die erste Gelegenheit zur beyderseitigen lllmE keil scheint der Krieg gegen den Spartakus an die o-mw gegeben zu haben- Sie versöhnten sich, wenigstens ds« Scheine nach, und waren 684 Konsuls. Hier verwalte- ren sie ihr Amt aber so uneinig, daß sic von der Zeit Kaesar versöhntPompejus u. Kraßus. 225 söhnten sich bald, und nahmen ihn in die Gemein-N.R.L 6-4 schäft aller ihrer Anschläge auf. Pompejus verzwei- AAuus felte, je wieder so angesehn zu werden, als er es ge-Keler, Bur¬ mesen war. Indem er das Uebergewicht Kraßuö scrmeisier. fühlte, und KaesarS täglich zunehmende Macht sähe, fieng er an zu fürchten, von beyden völlig unterdrückt zu werden: fo wie er im Gegentheil hoffte, wenn er mit beyden gemeinschaftliche Sachs machte, sein altes Ansehn zurück zu erhalten. Araßns verlangte seines Adels und seiner Reichthümer wegen den Vorzug vor allen andern: weil er aber ungleich weniger als Pom¬ pejus im Staate zu sagen hakte, auch die immer zu¬ nehmende Macht Kaesars gewahr ward, beschloß er, beyde gegen einander gleichsam zum Wettstreit aufzu¬ stellen, damit keiner von beyden das Uebergewicht be¬ käme. Denn er schmeichelte sich, inzwischen beyde ein¬ ander an Kräften gleiche Gegner mit einander kämpf¬ ten, die Früchte ihrer beyderseitigen Freundschaft zu genießen, und sich über beyde empor zu schwingen. Er hielt niemals sonderlich weder des Raths noch des Volks Parthey, sondern khat alles, nur sich selbst groß ju machen. Zu dem Ende bemühete er sich, beyder Partheyen Gewogenheit so viel als möglich zu erwer- ben, und ihre Feindschaft zu vermeiden: dergestalt, daß er allemal Urheber dessen, was beyden Theilen ""genehm war, zu seyn schien, ohne daß ihm des Un¬ angenehmen irgend etwas zur Last siel. §. 108. Solchergestalt und solcher Ursachen wegen schloff stn gedachte drey Manner ein Freundschaftsbündniß N'it einander, und nachdem sie solches durch Eydschwüre ^kräftigt, rhaten sie im gemeinen Wesen alles, was 'n "uuntcrbrochner Feindschaft mit einander lebten, Plu- arch p. ;;o. vergl. mit 629. und Apvian p. 426. Siehe auch Snekon. (laes.19. U- Band. P 226 Dio Kaßius. V. XXXVII. Hauptsi.XIII. N. R.E. «-4 ihnen gelüstete '"). Von dieser Zeit an gaben und u.Mcttüus nahmen sie unter einander, wie und was sie wollten: Kelcr, Bur-so daß, so zu sagen, einer von dem andern, das, was germe-ft-r. ani zuträglichsten zu seyn schien, eintauschte'"). Auf ihr Einverständnis folgte* auch Friede zwischen ihren Faktionen, welche nun, da sie solche Anführer hatten, ohne Furcht alles, was sie wollten, thun kenn¬ ten. Das Bisgen Redlichkeit, was übrig war, be¬ stand einzig und allein im Raro '"), und wenn hier und da noch (der mcherühmterry einer war, der eö sich seinen Fußtapfen zu folgen für Ehre hielt. Außer ihm war damals niemand, der rein, und ohne auf sei¬ nen eignen Nutzen Rücksicht zu nehmen, die Angele¬ genheiten des gemeinen Wesens besorgt hatte. Es waren zwar einige(und so eben gab ich einen ^54) Dies ist nun das berühmte Triumvirat despom- pcjus, Äaesac und Rrastus, dessen Geschichte Varro l" seiner, leider verlohnen gegangenen, D-rc-xir/»« beschrieb App-nw Q«/7. It. p. 4zz. — ^craz II. r. nennt sie grauer xrincipum »micicisb. 855) Ich folge der sehr wahrscheinlichen Konjektur des seel Jeisker von der auch Reimarus nicht abgeneigt ist. Z56) In den vorigen Noten habe ich schon hier und da bemerkt, daß Kato mehr verdarb als gut mach"' Rikers ncl /Veric. II. r. so sehr er auch ans Privatursacht» sein Anhänger seyn muste, konnte sich doch nicht entfte- chen zu schreiben: bvorcr oicir tAngusm in plstonis polici», non krmgusm in llowu" sgsce ssnrenrism. Eben derselbe I. 18: Lursr leempublr cgm conlisnci» >r>»A>j sr in-etz-irsro, grism eonlibo ingenio. 857) Der berühmteste dieser Nachaffcr Katens'wat M. Favsnius, von dem ich unken p. 62. nachzulcfen d-t > Ein anderer der Zunftmeister Rornurus, den R-ftro/ ZVrric.l. 14.vo- umpssuclocucoiiomnennet; undGervuch,i der Ij. 1. (;»ionis »emulukor heißt; aber keiner tr-e die Sache so weit als genannter Savoniu». Charaktere des Kraßus und Kato. 227 Fingerzeig auf sie), die theils aus Scham über das,N.R.S.s?4 was (vor ihren'Augen) geschah, theiis auS^ Begierde, es Kato',r nachzuthun, sich der Verwaltung der öffenk-Keler, V«v iichen Geschäfte annahinen, und etwas ihm ähnliches zu thun unternahmen. Allein diese, weil sie nicht aus angebohrner Rechtschüfstnheit, sondern aus bloßer Nachahmungssucht handelten, waren in ihrem Vor¬ nehmen nicht beständig. tz. 109. So weit wurden dis Angelegenheiten der Römer durch diese Manner gebracht, die, so viel als möglich, ihr unter einander errichtetes Bündniß geheim hielten. Wenn sie dasjenige, was sie unter einander Möge- - macht hakten, zu bewerkstelligen suchten, schienen sie allemal das Gegemheil von dem, was sie wünschten, zu verlangen; damit nämlich ihr Vorhaben, so lang als möglich, verborgen bliebe, so lange, bis sie sich zu allen fertig gemacht hatten. Der Gottheit aber war das, was sie vorhatten, nicht unbswust, sie zeigte vielmehr klarlich allen denen, die sich aus Vorbedeu¬ tungen verstehn, schon damals an, was nachgehmds von ihnen ausgesührt werden würde. Es entstand plötzlich ein so gewaltiger Sturm, in der Stadt sowohl als dem umliegenden platten lav.de, daß viele Baume aus ihren Wurzeln gerißen wurden; viele Hauser wur¬ den umgestürzt; die Schiffe, so auf der Tyber vor Anker lagen, sowohl in der Stadt, als an der Mün¬ dung des Flusses, wurden versenkt, und die HAzernö Stücke abgewsrscn ^). Ueberdem stürzte ein zu einer Eine Stelle von feiner übertriebenen Nachühmnngssucht, Vst noch einleuchtender ist, steht x- 999. in» Leben des -drukus. . 358) Julius Gbsequens 0. iS;, vis low snts ssreno^ darum vuäscmrsm uox bs inrenäir, äeinäs rsülra.. 2 2 8 Dio Kaßirrs. B. XXXVII. Hauptst. XIII. N.R E. 6Y4 ^wissen Feyerlichkeit aus Bretem zusammen geschla- «.Mettlms Z^nss Theater ein Durch alle dieses verlohren Keicr, Bur- sehr viel Menschen ihr Leben. Diese Vorbedeutungen gmuust^r. xg, welche die Gottheit den Römern als einen Spiegel verhielt,' in dem sie sehn konnten, was ihnen in der Zukunft, sowohl zu Wasser als auch zu Lande, begegnen würde. kus fulgor. 'I'uvbiiiis vi teKg llsjeLka: ponre lublrglo, Irunnnes in liberim praecipiwii, in ggri; plersegus 21- KoiL8 suerkse isclicikur. — Die hier erwähnte hölzerne Brücke kann nicht die Fabrizische ftyn, weil nach§. §6 diese steinern war, sondern der so genannte pons i. 6. (K/ü/E, Volskisch: ligug, gni- buz PVU5 iunixu.8. Gloßar. ckttü/wer.- «< c, 7,"«- 7-«^» die vom MONIS ^vennno IN die Ikgivnem 't i-iuxiide^iuum führte. Es war die elfe Brücke, die man unter der Regierung des Ankus Mr- rius über die Tyber geschlagen hatte. Livius I, ZZ- 'eint ihr war es, wo -Horarius Rokles allem die Stadt MN den Porsenna verrheid grc- ^i. Il.io. — EswarcineArt von Aberglauben, daß diese Brücke ganz hölzern D» nmste, so daß nicht einmal eiserne Nagel zur Zusammen- fügung der Balken gebraucht wurden. Aergl. Diow'i- -Halikarn. l!l. x. I8Z. — Wenn sie eini?ürztc,ssund Den 72-. geschähe dieses wieder, vergl. p. 42z.) oder sE schadhaft war, so siand es nur den Pontificibus zu, entweder auszubcssern, oder ganz neu anssühren zu !ÄbN, und dies nicht, ohne Beobachtung vieler goktesdieußluhen Gebrauche, die beym Dionysio -Halikarnasscnsi nachzm lesen sind. 359/ Da die IsLHa impreß», rx üvr-wv, fast gar lunm Emu aiebt, undLeunklav« -.--4^«,» gar zu weit von > abweicht, (überdem scheinen ihn auch nur Xstandcrs s/ri.wAs zu dieftr gewagten Verbesserung verlciu zuz haben), so bleibt unter allen Konjekturen immer, des rkipsius, cis .gmpb.iibsruro c. -x die V0lM^ lichste, und diese ist es, die ich in der Ueberfttzun!) zudrücken gesucht. Ende de« sieben und dreißigsten Luchs- 22D Inhalt des acht und dreyßigsten Buchs- Im acht und dreyßigsten Buche des Dion wird S. 5«. folgendes abgehandelt: Hauptst. XIIII. Wie uneinig Kaesar und Bibulus waren. §. uv — 117. Hauptst. XV. Wie Kikero des Landes verwiesen ward. n8 — 126. Hauptst. X VI. Wie Kikero auf seiner Flucht vom Phi- lifcus getröstet ward. §. 127 — i zy. Hauptst. XVII. Wie Kaesar die Helvetier und den Ariovist bekriegete. 140— 159. Es begreift einen Zeitraum von zwey Jahren, in denen wir folgende als Bürgermeister verzeichnet finden; ,D.C. GMR.T.I 59 58 69; K. Julius Kaesar und Markus Kalpur- nius Bibulus. 696 L. Kalpurnius Piso und Aurelius Ga- binius. LZS '.— Das , acht und dreyßigste Buch. Vierzehntes Hauptstück. Wie uneinig Kaesar und Bibulus waren. r " §. no. N.R.E.6y; folgenden Jahre hatte Kaesar nichts so sehr zur M'^Bibulus -^^^cht, als sich dem Volke gefällig zu machen, Durzeull. selbiges desto mehr auf seine Seite zu bringen. Weil er aber den Anschein zu behalten wünschte, die Par- they des Raths zu halten, (um sich nämlich keine neue Feindschaft zuzuziehn), so sagte er ihnen ost, daß er kein Dekret, was nicht zu ihrem Ruhen wäre, abfaßea würde. Sein erstes Gesetz betraf Ländcreyen, die dem ganzen Volke auSgetheilt werden sollten, und war so abgefaßt, daß niemand irgend etwas dawider ein¬ wenden konnte: und selbst dieses, wenn es den Raths- Herren nicht gefiele, gab er vor, nicht publiziren zu wollen. Es war aber unmöglich, daß ihn dieses Ge¬ setzes wegen irgend jemand hatte beschuldigen können: sintemal die Menge der Bürger, die ihrer zu große» Anzahl wegen schon so oft rebeü'irt hatten, dadurch M Arbeit und zum 'Ackerbau angcreizt ward: überdem gab es Gelegenheit, die in Italien wüst liegenden lan- dereyen wieder anzubauen. Und indem es, nicht allein den unter den Waffen grau gewordenen Soldaten, sondern auch allen andern hinreichenden Lebensunter¬ halt gab: kostete selbiges der Stadt nichts vom ihu- gen: und die Rakhsherren anstatt einzubüßen, erhiel- R. ten dadurch größeres Ansehn und Ehre. Es wurde» aber alle der Republik zugehörige Landereyen, di'eRüMpamsiHen nicht, die er ihrer Vortresiichke« Kaesars und Bibulus Uneinigkeit. 2 z r wegen auöschloß ^°) und der Republik überlies), dein N.R.C.6sr Volke vcrtheilt. Doch wqrd niemanden etwas gegen V^Bi^uÄ seinen Willen genommen, auch durften die, so die Bruserm. Ländereyen auszutheilen hatten, nicht den Preis der¬ selben vestseHen: zuerst muste jeder seinen Acker frey- willig verkaufen, und hernach erhielt er so viel zur Bezahlung dafür, als das Grundstück im Katasiro angeschlagen war Er behauptete überdem, e§ Z6 sterile psrie- wioi ? oblili etlis, llalico dello, smickit c»sieris veKi. ßalidux, m men. so war es ein Kompliment, so Kaesar der Eilew Kikerons machte, wenn er ihm einen Platz unter ihnen m' trug; aber es ist gar nicht zu vermmhen, daß er emc's- schlo.g:ge Antwort so übel genommen. -— Gumrrm» XII. 1. rechnet es Kikeroni zur Ehre, diese Stelle au-'! - schlagen zu haben; rel gu-ili dieses Bescheidenheit v- Seiten Kikerons. nicht aber bittere Ranküne gewesen, fetten kampanischen Accker dem Rache entrissen zu W- Debatte» über Kaesärs l-ex gArsria. 2 z z §. III. N.R.E.Cor Dieses Gesetzes wegen also war er völlig unschul- AsAj-Äms big, so daß auch niemand seiner Widersacher sich auch Bürgerin, nur den Mund auszuthun unterstand. Er hatte sel¬ biges in der Rathöversammlung (vor der Promulga¬ tion) abgelesen, sich namentlich an jeden der versam¬ melten Herren gewandt und gefragt: ob irgend etwas zu verändern wäre, versprechend dasjenige zu verän¬ dern, oder ganz durchzustreichen, was irgend einem (seiner Amtögehülfen) missallcn würde. Dem ohner- achket nahmen es alle Rathöherren, so viel derselben nämlich nicht mit zum Bündnisse gehöreten, ungemein übel; und was ihnen am mehresten schmerzlich fiel, war, es so abgefaßt zu sehn, daß es, ohne daß man ihm hatte beykommen können, den ganzen Rath un¬ terdrückte. Sie vermutheten nemlich, wie sich denn auch solches in der That so verhielt, er würde sich durch selbiges dem Volke verbinden, und an Ruhm und Macht dadurch starker denn sie alle werden. Das Lefitz ward also nicht gebilliget "'), ohnerachtet nie¬ mand etwas daran auszusetzen fand. Einer suchte dlsten, der andere jenen Ausweg; und ob sie schon immer ihre Einwilligung zu geben versprachen, er¬ folgte diese doch nie; immer ward Aufschub und Hmderniß unter nichtigem Vorwand gesucht und ge¬ funden. ?6z) Die gesetzgebende Gewalt hatte zu Rom sehr viel Ähnlichkeit mit der Englischen. So wie dort die in Vor¬ schlag gebrachten Bill'» erst das Unterhaus passiren müs- w'' ehe mm, iw vor das Oberhaus bringt; so wurden w Rom in curiü die Vorschläge gethan, gicngen sie hier durch, se> trug mau sie dem Wolke vor, welches «unislim darüber seine Stimmen gab. Ward nun das Rathsgut- uchten vom Volke gebilligt, so hies es Genaruskonsul- Ä'u, und war ein Gesetz. Leset Moryswm von Hali- 2Z4 DioKaßius.B.XXXVjjl. Hauptft.XM. M Ntl-lklS Markus Rats, ein herzensguter Mann, und Du^crm. jeder Neuerung abgeneigt, dem aber weder Natur ' noch Erziehung die gehörigen Verstandeskrafte Harts geben können '"), hakte zwar am Gesetze gleichfalls Nichts anszufttzen, wollte doch aber, daß alles so, wie es bisher gewesen sey, blieb, und weiter nichts ge> schehn dürfe. Dies erbitterte Kaesarn so, daß er im Begriffe war, den Kato aus der Rathsstnbe ins 6e< fangniß zu schicken. Als sich dieser aber sehr willig hinwegführeu lies, ihm auch nicht wenige seinerAmtS- gehülfen folgten; und einer derselben N r. gckrrcM den er ausfchalt, daß er die Rathssiube noch m geendigter Versammlung verlies, zur Antrvort gab: „Ich will lieber beym Kato im Kerker, als mit bis „hier seyn! „ schämte er sich so, daß er den Rats freygab, die Rakhsversammlung entlies und nur i Z64) In der lateinischen Uebersetzung heißt diese Stelle so: vil' boous guillem lllo 8k rebu; Iiouis minime saue»!, ssci gui rsmen nec ,1 nsrurs, negue ob inlliknkione iim in xersnscisncl» babersr. Ein merkwürdiges Beyspitb wie weit uns Vorurcheile verleiten können. Hier konn- ten Uylander und Kelinarus den sonnenklaren Emu d's« ser Stelle nicht sehn, weil sie nicht glauben konnten, hatte vom göttlichen Raro mit so weniger EhrerbietuV ! gesprochen. . , z66) Nach Appiano Liuil. II. p. 4^4. und piurach) ^«ro d4inol- p. 77;. geschähe dieses Gcfangennehmen tons nicht jemrnd, sondern einige Zeit darauf, alsch^' sar den Kamvanischen Acker, der jetzunb noch dem Lena erhalten ward , gleichfalls vcrchcilte. Ich sollte . wohl meynen > Dio verdiene mehr Glauben, denn w-u plmarch E^es. 7. 14. die näniiiche Geschichte erzählt'', giebc er gar vor, cS sey damals gescheh«, als das'-ch dem Kaclar Gallien auf fünf Jahre zu regieren ubcrlo- - dieser offenbare Widerspruch berechtigt uns, zu dcrw^ khen , daß er auch hier sich versehn, zumal da der bll genaue Sueron. Sass. 0. 20. und Lapiro Attcjus deyl Kato. 2Z5 folgende Worte sprach: „Ich hatte euch zu Herren „und Richtern des Gesetzes gemacht, damit, wenn W. Bibulus „solches euch nicht gefiele, dem Volke gar nicht ein- Bürgerin, „mal Bericht davon gethan würde, nun aber, da „ihe solches gar nicht gut heißen wollt, mag das Volk „selbst das Gesetz bestätigen. „ §. "Z« Von dieser Zeit an theilte er wahrend feines Bür¬ germeisteramts seinen Amtsgehülfcn nichts von dem, was er thnn wollte, mit; sondern wandte sich in allen Stücken unmittelbar ans Volk. (Was aber dieses sein Gesotz anbetraf, so) wollte er doch, daß einige der vornehmsten Glieder der Versammlung einerley Mey- ming mit ihm haben sollten, (er hoffre ncmlich, sie würden ihre Mepnung andern, und auf gewisse Weiss mindestens das Volk fürchten), zu dem Ende (ver¬ suchte er noch einmal, sein Gesetz in der Rathsver- stmmlung billigen zu lassen); er sieng von, mirregie- . tmdon Bürgermeister an, und frug ihn: Gb er cnvaa nur vorMschlageneir Gesetze auszri setzen harre? Als jener darauf nichts anders vcrfezte, alsr daß er mehr zugeben würde, daß irgend eine Dellio iv. io. mit Dione Übereinkommen. — Plut. I. c, lagt, Kacsar Habs die Gcfangennehmunq Katons zwar Aboten, aber nur in der Absicht, daß er sich demüthigcu "Nd uni Gnade bitten solle. Wenn ich vermachen dürfte, M wollt- ich lieber sagen, cs geschähe Kato'n bcy dem -bolkc, so von seiner anscheinenden Lugend geblendet war, zu machen. Er hoffte nämlich, Kato sollte durch °" Zunftmeister an das Volk appelliren, und sich dadurch, ifcnn nun das Volk hören würde, Kato widersetze sich emcni Gesetze, von dem ihrer Meymmg nach ihre ganze Muüscljgkeit abhieng, auf ewig verhaßt machen. Aber -war Kato klüger als Laesrr, er bat und appellirte -'cht, sondern wüste sich seine Frcyheit durch Hartnäckig¬ st ju verschaffen. 2z6 Dio Kttßius. B.XXXVHI.Hauptst.XIlIl. N.R.E.sy; l7?eueri«ng in seinem Bürgermeisteramt ge- M Mbulus sch äh e? verdoppelte (Kaesar) seine Bitten, und Burgerno überredete das Volk, zu dem er sagte: „Ihr wer¬ det dies Gesetz bekommen, wenn nur er will!» mit ihm (in Bitten) gemeinschaftliche Sache zu ma¬ chen. Worauf aber Bibuluo mit starker Stimme versezte: „Ihr werdet dies Gesetz in diesem „Jahre nicht bekommen, und wenn ihr auch „alle wollt. „ Und gieng, sobald er dieses gesagt hatte, davon. Kaesar hielt es daraus nicht für rath- sam, irgend einen der gegenwärtigen Rathsherren wei¬ ter zu befragen; fürchtend, nicht noch mehrere Wider¬ sacher unter ihnen zu finden: (im Gegentheil) führte er den- j?ompejns und Rraßns, ob diefeö gleich damals Privatpersonen waren, herbei), und bat ft, ihre Meynung vom vorgeschlagenen Gesetze zu siftft Nicht, als ob er ihre Willensmeynung nicht gewußt j hatte, (sie rhaten ja alles gemeinschaftlich), sinder" (theils) ihnen Ehre zu erweisens indem er sie, die da¬ mals kein obrigkeitlich Amc verwalteten, über sei" j Gesetz zu Rathe zog; theils auch die andern zu er¬ schrecken, wenn sie sehen würden, daß diejenigen, die damals, nach aller Berenntniß, dis Vornehmsten deS Staats waren, mit ihm übereinstimmig dächte"- Ueberdem ward das Volk selbst dadurch geschmeichelt, S. 6i. sie sahen, daß von ihnen weder etwas Unlchicklisi^ noch Unrechtes gebeten ward, sintemal so berühmt- und belobte Leute ihre Bitte gut hießen. §. 114. Oompejus sagte hierauf mit großen Freude"- „Ich billige nicht allein, 0 ihrRwiricen,^ „seo Gesetz, sondern auch die übrigen „glieder alle, haben cs damals gebilligt, m „nicht allein meinen, sondern auch des Pompejus spricht für Kaesars Gesetz. 2 z 7 „rellus Micsoldacen, Eandereyeir auszu- N.R.E.sy; „rhcileu beschlossen ward. Damals ward, „wei! die Republik kein Geld harre, diese Burgern,- „Schenkung von Rechts wegen aufgescho- „ben: aber gcgenwarcig, da ich sie übermäßig „reich gemacht, ist es billig, jenen das ge- „rhane Versprechen zu hakren, und auch an- „dern den Genuß unserer gemeinschaftlichen „Arbeiren micznrhcilen. „ So sprach er; durch¬ lief daraus Punkt für Punkt das ganze Gesetz, und lobte jeden einzeln und besonders, welches dem Volke zur großen Freude gereichte. Racsar, dieses sehend, frag ihn: Ob er wohl willig sey, ihm Hülse gegen die Widersacher des Gesetzes zu lei- steil? ersuchte auch das Volk, ihre Bitten zu dem Ende mit den seinigen zu vereinigen. Indem dieses vorgieng, ward Pompejus so voller Stolz, seine Hülfe, ohnerachcet er kein obrigkeitliches Amt bekleidete, vom Bürgermeister und Volk angeflehet zu 'sehn, daß er, "ach viel andern, was er zu seinem lobe und Ehre ge- sa§k, zulezt in die Worte ausbrach: „Unrcrjtehc «sich jemand das Gchwerdr zu zücken, so »grejs ich nach den Schild Alles das, . 267) Ich bekenne, diese Stelle nicht zu verstehn. Fabri- erklärt sic von der vom Rullus vorgeschlagenen lege aber da diese nicht durchgcsezt ward, da Kste- rons gegen ihn vorhandene Rede noch jetzund vorhanden gr, wie hatte Pompcius sagen können, der ganze Rath habe dieses Gesetz gcbMget? — Auch weis ich nicht, wel¬ chen Mercllus hier Pomvejus versteht. Aabrizius sagt ss" Kretischen, von dessen Kriegen S- i8- Nachricht er¬ hellt worden. Allein ich denke, die Expedition dieses Me- eellns in Kreta dauerte viel zu kurz, und war viel zu un¬ bedeutend, als daß man ihrentwegen eine leZsm hätte in ,I'sthlag bringen, oder überhaupt Metellum mit Pom- lcho varallelisiren wollen- 268) Unrerstehr sich jemand das Schwerdr zu 2Z8 DioKaßius. B.XXXVUl.Hauptst.XM N.R.E.69; was Pompejus gesagt hatte, ward auch vom Kraßlis M-Äuius gelobt: so daß verschiedene dcrerjcnigen, denen dos Turserin. Gesetz anfänglich nicht gefiel, jeßund, da fie es m Leuten, die den allgemeinen Ruf der Redlichkeit hat- ken, und die man, (weil ihre Versöhnung damals noch nicht bekannt war), für Kaesars Feindehielt, gebilliget sahen; daß (sage ich) viele solcher Leutejchmd es zu bestätigen nicht abgeneigt waren. §. 115. DochBibulus gab sich noch nicht; er wüste drq Zunftmeister auf seine Seite zu ziehn, und verhinder¬ te, vermittelst ihrer Beyhülfe, die Promulgation des Gesetzes. Zulezt, da ihm gar kein anderer Ausweg, selbige Zu verzögern, übrig blieb, lies er alle übrige Tage des Jahrs durch böse Zeichen vom Himmel m- kündigen und wenn diese vorhanden sind, darf das Volk sich nicht zur Promulgation eines neuen Ge- zückcn, so greif ich nach Schild und Schwerst, so ls plurarch Pomp. 6-14. diese Worte, der auch hinjuftzk, daß selbige von allen Freunden Pompeji höchst übel aofgt- nommen worden. Und eben so in Oes. p. ?rz. ?6y) welche Redensart ich so H nommen, wie sie Rasaubonus aä bueron. av. Oeü! klart, da nämlich nichtS meyr a.s l daS der Lateiner bedeuten soll. Man weiö,L ««»rlare wird von der Ankündigung irgend einer wibtiM Begebenheit, so wie von der Ankündigung emr günstigen gesagt. Eigentlich aber gehörte die Obn»m-^ rio den -mzurikur, die, wenn sie ein ungünstiges'bchA am Himmel sahen, durch die Formel -Lo Le die Leia) Versammlungen zerreißen konnten. Fabrizius erklärt Us kt.-risrum lncliÄioirs, und diese Bedeutung isthää leichter, es steht auch nicht zu leugnen, daß'der MA nicht Macht gehabt haben sollte, Fcyertage anzusagcu-^ dadurch Volksversammlungen zu zerreißen; allein HA. , waren doch F«rertage für das ganze Jahr ein viel, und nachher ist eine Stelle drs Aikero r5, welche mich die Kasaub. Erklärung vorzichn hcN Bibulus. 2Z9 setzeS versammeln. Nachher, als Kasfar sich um ihn N. R. C. 6?; (und seine himmlische Zeichen) wenig bckünmwrnd^A^ einen bestimmten Tag vestgcsezt hakte, an dem das Burgerin. Gesetz dem Volke vorgelestn werden sollte, und zu dem Ende das Volk zur Nachtzeit den Marktplatz bestzk hatte; begab er sich mit seinen Anhängern auch dahin. Man lies ihn durch bis zum Tempel des Kastor, wo Kaesar seine Rede ans Volk hielt: Ein Theil machte Platz aus Ehrfurcht (für seinen Charakter), und ein anderer, weil er sich schmeichelte, daß er jetzund sich nicht widersehen würde. Als er aber hinaufgestlegen war, und nun dem Gesetze zu widersprechen anfieng; ward er vorn Richterstuhl herabgeworfen: man zer¬ brach seine FasteS ^°). Wunden und Schlage beka¬ men viel, so gar die Zunftmeister selbst und das Gesetz ward promulgirt. Bibrrüis, der damals kaum mit S. Ss, heiler Haut davon gekommen war, erkühnte sich des folgenden Tages, in der Rathsverfammlung das Ge¬ setz zu widerrufen: richtete aber nichts aus, weil alle (außer ihm) aus knechtischer Furcht, dem Volke zu Misfallen, still waren. Von dieser Zeit an verschloß kt sich in fein Haus, so daß er, bis auf den lezwn Tag bes Jahres, sich durchaus nicht öffentlich sehen lies; ües aber dem Kaesar, so oft er irgend eine neue Mo- twn machen wollte, durch die Liktoren sagen, cs waren "öseZeichen am Himmel, so daß er, ohne die Gesetze zu verletzen, nichts unternehmen dürfe. Hierüber wollte Dar einer der Zunftmeister, si). Vatiiürrs'''), den Z7o) Und was er vergißt hinzuzusetzen; man beschüt- me seine Wohlweishcit selbst mit einem großen Korb Mist; w erzähle wenigstens Plmarch Or. mm. p.774. und in ""w- p. 644, welchen Umstand doch Appian Qmi. II. s)4Z4 verschweigt Mehr Exempel von zerbrochncn Fa- mbuS, habe ich in der roiten Note gesammelt. ?7r) Dio schreibt seinen Namen Arinins; daß es aber 240 Dio Kaßius. B.XXXVlU.Hauptst.Xllll. N.R L69; Bürgermeister ins Gefangniß werfen, vermochte sei- M?Wbulus aber nicht, weil seine Kollegen sich dagegen Bürgerin. sezten, ins Werk zu richten. Bibnlus nahin sich nun- mehr der Staatsverwaltung gar nicht weiter an ' eben so wenig als die aus seiner Seite hängende« Zunftmeister. §. i>6. Inzwischen hatte Metellus Reler, Raco, und dieses leztern wegen ein gewisser Mackus Faro- nius, sein großer Nacheiferer, noch aus dies Gesetz nicht geschworen, (denn da dieses, wie ich oben ge¬ sagt, einmal geschehn war, geschähe es nun immer, auch da, wo sichs nicht schickte;) vielmehr sagten sie, und vorzüglich Metellus, der sein Geschlecht vom Metellus Numidikuö herführte, daß sie niemals ihre Einwilligung zu diesem Gesetze geben würden. doch als der Tag heran kam, an dem sie die vorge« ein Schreibfehler sey, ergiebt sich aus Rikero in V-nm ^ Irre ich nicht, so ist es eben der, den Racsar da er das zwcytemal Diktator war, zum R.onsul sujsttM aber nur aus wenige Tage machte. Daher der VV > Bakerons: l(lsgnum vliemvm anno Vslinii e-, czuoU illo Eonluie, necbrums, nec rer, nsc seüns, a suÄuinaus t'uic, beyni VNakrob. 8aruin«I. Ik. g. Rachm finden wir ihn als Racher des erschlagenen Kaesars,?'?^ gegen Brutum: Oskormirss corporis cum mrpiruaare- kitlisr ingenii, sagt von ihnt Vell- Parerk- H- 49' . g72) Vell.parerk.il. 42 bemerkt sehr richtig, daß dich» geflissentliche Entschließen des Bibnlus, wodurch er sim Kollegen dein Volke verhaßt zu machen glaubte, gu - ' das war, was seine Macht und sein Ansehn vergeb. Es fanden sich damals viele beute, die nicht Worte fanden, dieses Betragen des Bibnlus zu loben, 2ox«ü Iio?»srri/ÄKs. Osererum Im- dilsn kÄnrum wngusm vrbem, O'apu»m, sireguenrsrigus piscuil: coi-pus nullum cluimris, neu fsnstus, nec piebis ^vncüiurn, nec wügiltigluz eile. 8ine contilio xubllco, imperio mulriruäinsm, nullius rei incer 5e iocism» conlsnfum inb-ibilem fors; «ci gZ ^«orarrrrrr Ans ^esto f v. T'-'sc- M«r«, wissen wir, daß in Italien zehn Präfekturen, wa- von denen eine Kapua war. Diese Präfekturen be¬ schreibt sehr richtig Paulus Merula clo/moZvax>L. ?. II. b llll. c. oppiäs eranr Irsliss, in guibus, b^biwsig^,.^ nee siuis IsZibus, vr /g/Mncsser, viuebgnt, "sc »Nož Llg corpvrs msAiitrsrus cis-irs puier<,nr, vr ls4 mggittrÄribus liom» millis reAsbsnrur iis Isvi- gu,-!s M!iAilier,ru8 Ilomsnus clixillbt. — Iix guibu« """bssitur ^rsesseknisrum inrer omnss irsl.tcss ciuirnem se foiaun-im fuitte cluritlimüm. 8ia enin» erst rrKtlirum, rr, guss ciuir^rss iniguse in- er»5, poxulum Ivvmsnum taissenr, sc ticlsm dl- Baud. D 242 DioKaßius. B.XXXVHI.Hauptst.XW. N.R.L 695 Durch dieses machte sich Kaesar das Volk fthrver- M^Bibttlüs i>i»d!ich: und eben so die Ritter, denen er den dritten Bürgern,. Theil des PachtS nachlieS, so sic von den öffentlichen Zöllen zu geben versprochen *). Als er auch diesen Stand ohne jemandes Widersetzlichkeit auf seine Seite gebracht, so war das erste was er tßat, alle Hand¬ lungen des Pompejus, ohne daß weder Lukullus, noch sonst jemand, sich widersezt hätte, gurheißen zu lassen: nachher machte er noch sehr viel andere Ge¬ setze/ gleichfalls ohne jemandes Widerspruch. Selbst Bars widersezte sich nicht, ohncrachret er in seinem T. ez. nicht lange darauf verwalteten Stadcrichteramte, wah¬ rend dessen er nach ihnen sprechen muste, auf eine höchst lächerliche Weise beständig ihren Beynamen, der Julianischen Gesetze verschwieg. — Dchc Gesetze, deren eine große Zahl ist, und die keine Be¬ ziehung auf mein jetziges Werk haben, gehe ich vor¬ bei) "I. llsksm, lsme! srgue iterum kefslbstenk, vki in pokells- kem cbnvnemgue estonr s6rluLtse,ln koiw^ tarn retenLiirur. Daher sagt Dellejus Parerk. Il 44 "" boc conflilsm Lsossr legem rulir, vc sger'Omaner xlebei öiniclerstur, süssere legis Nomvejo. lc-i eiicttcr viginti millis ciuium eo clsöuLls, er jus sl> bis reliim- lum polt sunes circicer (il.ll gusm bello punico sbll°' rnsnls r» r-eci/rö?« NiM- niehr heißt kapua zuerst eine Kolonie, beym Kikecs ZRonem XI. Bald erhielt sie noch größere Dortheile dunl den August, welche Dio unken p. 400. erwähnt; «"> muthlich zur Dankbarkeit, weil es diejenige Stadt mar¬ in der er sein erstes Heer angeworbcn. — Dio innstedO Stadt sehr gut kennen; er pflegte in ihr, so ost er in um war, zu wohnen, p. 86o. Z?6) Man findet ihr Verzeichnis aus den Schnw" der Alten gesammelt, beym Amonio Zsugustino tlo be^ «nGravs l'.ll. p. 1207—1^26. -- DasEtadr- richtcramt Katons, wo er ex wes julis ck sprechen niusie, fallt in das Jahr 700. Leset l-'-ghru"' KalenlscheS Gesetz. 24z *) Sie pflegten nemlich alleZollgefaüe zu pachten; hat- N.R. §.6-^ ten den Nach schon oft um Nachlassung angegangen, sol- che aber nicht, weil Rars sich vornehmlich dagegen sezte, Biirgerm. erhallen §. H7. (Quintus Fufius Ralenus '"), welcher fand, daß in den Bewerbungen der Kandidaten um obrig¬ keitliche Aemter alle Stimmen unter einander gewor¬ fen wurden; daß (Zankereyen daraus entstanden , in¬ dem nach geendigter Wahl) jeder Stamm behaupteter er sey es gewesen, der dem erwählten Kandidaten seine p 852 und 894'; dieses Gesetz cke nennet auch Afters in Vsnn. c. I2. acernmam. 875) Die Zöllner sind uns, wo nicht anders her, min-» bestens aus dem Evangelio, dm Katholischen Christen sogar unter dem Namen Publft'anen bekannt. Daß diese Leute Zollpächrer waren, habe ich kaum nothig zu sagen, (es wird in allen Kommentarien übers neue Testament i>il ngulssm vsgue rcpetirt;) nun, und von ihnen sagt Afters: klos eguirvm llomsnorum llublicauorvru oiclins ronrinelu,.. — Die langwierigen Kriege, wodurch so ^iele Provinzen ruinirt, und in vielen so wenig einge- winmen war, waren an diesem Schaden, den die Pachter litten, Schuld. — Parallclstellen sind AppianCW. II. 4z;. uad Suerou. 20. ,877) Mit diesem Manne werden wir in der Folge noch "Ger bekannt werden. Zuerst kommt er 69; als Zunft« Dister des Volks vor; und von diesem Tribunale, dessen Dlo nicht erwähnt, ist Pighius N. m. p- ZZ9- zu lesen- -Wund ist er Sraörrichrer. Der Weben, erwähnt Afters -» r. 1.42. A. 707 war er Konsul Suffekrus mit Varimo. Vcrgl. Not. Z71. und Men S. 2ii. Nach Kaesars Tode hielt er die Parthey Antonius; (von diesem Umstande hat Dio Gelegen- genommen, im 46ten Buche eine sehr giftige Rede Wen denKikero einzuschalten; doch davon unten!) ward dem Transalpinischen Gallien vorgesetzt S- Z62, ns in dieser Provinz starb er an einer Krankheit, indem sse gegen den August vertheidigte, S-z6s. 244 DioKaßius.B.XXXVIH. Hauptst.XIIII. Stimme gegeben; und daß die Stimmen, so denen M^Sibui^' be>- der Wahl durchgefallenen Kandidaten ertheilt wo» Bürgern,, den waren, immer von einen, Tribuö auf den andern geschoben wurden: machte, da er jetzund Skadtrich- ter war, das Gesetz: cs sollte jeder Tribus seine Stimme einzeln und für sich geben: damit allemal die Stimmen, wo nicht einzelner Männer, (denn diese musten norhgedrungen heimlich gegeben werden), doch wenigstens die der gejammten Stämme deutlich zu erkennen waren ^)..— Uebrigens gab Kaesar neue Gesetze, machte Dekrete, und verwaltete kurz alles in Rom so, als ob er der einzige Regent gewesen wärt. Daher auch einige zum Scherz den Namen des Bibu- lus ganz ausließen, und zu sagen pflegten: dies oder jenes fey unter dem Konsulate des Kajus Kaesar und des Julius Kaesar geschehen — Was ihn selbst ^78) Xylander ist offenherzig genug, in einer Not. zu sagen: lÄerernm lvrnr locus szkis okssuruz elk. Weder Reimarus noch Rci'skc scheinen hier Schwierigkeiten ge¬ funden zu haben. Mir aber, der ich nicht so viel Grie¬ chisch, als diese Manner, verstehe, geht cs gerade wie Elb landen,. >— Wie ich den Ort verstehe, wird übrigens au° meiner Erklärung wohl leicht abzunehmen scyn; ob m ihn recht verstehe, hängt von der Entscheidung Gelehr¬ terer ab. Es ist wenigstens besser, gerade heraus zu fu¬ gen : Ich verstehe dies nicht recht, und dadurch,de" Lesern enien Fingerzeig zum Nachdenken zu geben, als über Stellen dieser Art wegzuhüpfcn. Z78-H Eben dieses sagt Gucron. c. 20: dlomwlliv- bsnoium, gnuin guicl per iocum rellsncli ZM!» §8^' renk, nnn Esetrirs er Libc-Ie, sell ^u!io er (laestae 6c>> ^ »eium seiipsere, kriz eunclem pioponenres nomine cvZnkimins. — P^Imerins cirirt folgendes Distlä>ou t dloii Libulo gwllguam uupee, kecl Eriessie ssöium eU dln Nibrilo stsri vonsule nil memini. Wir haben S. zg. schon gesehen, daß Bibulus eben die¬ ses Schicksal im Platzmajorat hatte, welches sic grm"» schafti-ch verwalteten. Er hatte die Hälfte z» allen aut- Kaesars Herrschsucht. 245 angieng, lies er alles durch andere durchsetzen; denn N-R.S.s-z er nahm sich sehr in Acht, sich selbst irgend etwas bey- Nd B^lus zulegen, und bekam dadurch nur desto leichter alles, Burgern,, was er wünschte, bewilligt. Er sagte stets, daß ec nichts begehre, und es schien, als wäre er völlig mst feinem gegenwärtigen Schicksale vergnügt. Andere aber musten, unter dem Vorwande, daß er unent¬ behrlich zur Verwaltung öffentlicher Angelegenheiten, und in ihnen tresiich zu gebrauchen wäre, alles Las, was er bewilligt zu haben wünschte, nicht allein in Vorschlag bringen, sondern auch, daß es vom Rath und Volk gutgeheißen ward, bewürben. So geschah es, daß ihm das Volk Illyrien, und das innerhalb den Alpen gelegene Gallien, zugleich mit drey legis- uen auf fünf Jahre zu regieren übergab: der Rath sezte noch eine Legion und das außerhalb den Alpen ge¬ legene Gallien zu "ch. zuwendenden Unkosten hergegcben, und die ganze Ehre A auf Kaesaru; sein Name ward nicht einmal genannt. Z79) O^llis eistrlpina, oder das innerhalb den Alpen gelegene Gallien, nebst Illyrien, bekam er durch das Da- tmischc Gesetz. Sucron. o. 20. —> Eine Römische Legion bAt zu diesen Zeiten 6ooo Infanteristen und zoo Reuter. Es war also ein Korps, von 24000 zu Fuß, und 1200 ju Pferde, was Kaesar legslirer unter sich hatte: und da damals in Gallien gar kein Krieg war, (Kaesirr machte Nachher muthwillig welchen, so gut wie in Lusirmüen); auch sechst nachher, als Krieg zu führen war, dieser Krieg gegen nackte, rohe, der Kriegskunst unerfahrne Bar- baren geführt ward, so war dieses Korps, weit mehr als vmlangkich, Gallien in Zaum zu halten. Allein er ver- n»rktc diese Zahl bald. — O- t-. II. 2. erwähnt er most, daß er auf das Gerücht, die Belgen hatten sich scheu die Römer verschworen, noch zwo Legionen ange- lvorben. Das waren also sechs Legionen^ Wenn er kveiid. 2z. erzählt, daß er sich bey einer gewissen Gelegen« der siebenten, achten, neunten, zehnten, eilften und zwölften Legion bedient; so will er doch wohl nicht zu 246 Dio Kaßius. B. XXXVHI. Hauptst. XV. Fünfzehntes Hauptstück. Wie Kikcro des Landes verwiesen ward. §. n8. N.R. T, «y; Nun furchte er sich, es möchte Pompcjus in se>- Bibulus "er Abwesenheit, (sintemal Aulus Gabiuiuo zum Vurgerm. Bürgermeister erwählt war) irgend Neuerungen ver¬ suchen; er machte sich also, sowohl ihn als den andern Bürgermeister, Lukius Hiss, durch Bande der Schwägerschaft zu Freunden. Den Pompejuö vcr- heyrathete er mit seiner schon einem andern versproche¬ nen Tochter ^°); und er selbst nahm die des Piso M Frau. So befestigte er sich von allen Seiten her immer mehr und mehr. Rikers und Luklü-iw, die mit diesen allen nicht zufrieden waren, stelleten darauf einen gewissen L. Vccrius ^') an, sowohl dm verstehen geben, daß seine ganze Kriegsmacht im gewesen sch; er muß älso wenigstens zwölf Legisnm eocc 72002 Infanteristen und zaoo Kavalleristen gehabt hü¬ ten! — Welche ungeheure Menge, wenn man ße m der vergleicht, so England oder Holland, nach ihren Lischen Kolonien, selbst dann, wenn dort Krieg gcfmM wird, schicke- z8o) Julia, die Tochter Kacsars, war nnt oem ^, Vilius Rapio (cuius vol przecipus opera psulo aal- tulum impugnauersr sagt Sueron. c. 20.) verspI-ül Welcher dafür, seiner Braut zu entsagen, des Pompcjus zur Gemahlinn bekam. Plurare.) r 644. Enes 714. Julia lebte nicht lange mit chve'' mahl; sie starb 702 im Kindbette : p- 120. cm»s vpiimo cvbasieiuis kdomsnas pseir viuoula relowl^ sagt Seneka ael F'och/,. Z4. Und Pompcjus hcyrachc ihr die Cornelia; (von welcher unten p- 144) selbst heyrathete die Ralpurnia, Tochter des KalP-> - Piso seines Nachfolgers im Amte. Sucr. c. 21- Z8v) Den L- Vcrtius kennen wir schon aus S- 4^ einen Banditen. Äppian Lmil. II. p. 244. und Sucrem- erzählen die Cache freylich etwas anders, (vergleicht a Meko will Kaesar u. Pompejus ermorden. 247 Kaesar als den Pompejus aus dem Wege zu raumen;N-R.E.6<)x allein der Anschlag schlug fehl, und sie waren dadurch beynahe selbst unglücklich geworden. Vetruis ward, Bürgerin, ehe er sein Stückgen vollziehen konnte, verrathen, ein¬ gezogen, und sagte aus, wer ihn dazu vermocht; und hätte er nicht den Bibullis als einen mit um die S. s«. Sache wissenden genannt, so würde ihnen beyd.cn sehr übel mitgespielt worden styn. Nun aber, da er die¬ sen, der doch den Anschlag zuerst Pompejo entdeckt hatte, aus bloßer Rache als einen Theilnehmer dersel¬ ben angab, zog man ihn in Verdacht, er möchte auch in Ansehung der übrigen nicht die Wahrheit gesagt haben, und es möchte alles angestelltes Werk der Feinde dieser Manner seyn, ihnen durch diese Ver¬ leumdung eine Falle zu graben. — Von dieser Sa¬ che sprach also der eine so, der andere so, und was ge¬ wisses konnte niemand herausbringen. — Vettius ward vor das Volk gestellt, und nachdem er hier nur die von mir erwähnten nannte, ward er ins Gesangnist geworfen, und daselbst, nicht lange nachher, heimlich vom Leben zum Tode gebracht. §. 119° Rikero war nichts destoweniger dadurch sowohl Procesi des dem Kaesar als dem Pompejus verdächtig geworden, - und vermehrte diesen Verdacht in der Schuhrede, die er für den Antonius hielt. Dieser hatte, wahrend der Bikers in Vstin. io. und xro 6^.) und Fabrizius streitet hier für die Ehre seines Helden Kikero, r-inguaiTr pro «l is tzk sociz. Wenn man aber oben p. 19?. und meine -Ee daselbst nachzulesen beliebt, so wird die Nachricht, so uns Oio hier erthcitt, höchst wahrscheinlich. Es war ja nicht vas erstemal, daß er Kacsarn ans Leben wollte; und fei- Freund Pompejus? Was schadets! Der Gesellschaft ^gcn mit. 'Auch war dieFreundschaft zwischen beyden so 'v^t nicht her: Lapin sci cholln Ličečo rrsntsm, vr nor sagt Pompejus beym Makrobio 8s.mrn. ll. z. 248 Dio KaßiuS. B. XXXVHI. Hauptst. XV. N.R.E. 69s Zeit er Makedonien regierete, sowohl den dortige» M- Bibulu- '^ntertheinen als den Verbündeten, sehr viel Nebels Dnrgmu. gethan, aber auch sehr viel Uebels erlitten. Indem er der Dardanier und angranzender Völkerschaften Landereyen verwüstete, erkühnte er sich nicht, ihnen, da sie gegen ihn anrückten, die Spitze zu bieten. Un¬ ter dem Vorwande, eine andere Verrichtung auszu¬ führen, brach er mit der Reuterey auf und entfloh. Das zurückgebliebene Fußvolk ward von den Darda- niern umzingelt, mit Gewalt zum Lande hinaus ge¬ jagt, und die gemachte Beute ihm abgenommen Z82) Strabo p. 94g, erzählet, daß man bis zu chrcm Gebwte, auf den Fluß Drilo, gegen Morgen herauf sich¬ ren könne. Er beschreibt sie als ein so w ldes Volk, daß sie sich zur Wohnung Höhlen in den Misthaufen ausgra¬ ben . (und damit stimmt Aelian. V. bitt. IIII. r. wo er er¬ zählt, daß sie sich in ihrem ganzen Leben nur einmal wa¬ schen. sehr wohl überein); doch aber sollten sie sehr er¬ fahren in der Musik seyn. Es war damals ein sehr mäch¬ tiger Volkerstrom, der verschiedene kleinere Nationen, z. E- die (Oalabrier, unter sich begriff- Beym Dio (wel¬ cher sie nennt, Grrabo und Stephanus setzen kommen sie unten 461 und 40z. »och einmal vor. Um diese Zeit sind sie schon keine frcye Narion mehr, sie sind von den Bastarnern unterjocht. Er setzt sie da¬ selbst mit den Triballicru zusammen, rind cs scheinet, als ob er beyde Nationen für eins gehalten- J» Mosten, sagt er, wohnen, s-.-.s- , ot 'e..er- Muthlich waren die Dardanier auch jetzund nicht sieb, sondern den Bastarnern unterworfen. Vergl Livius XXXXI 24. Z82 ü) Lxir. L/Hr IOZ 0. Antonius proconkul r,i ll'ürsci» psrum pi<>st>eis.rem ^ellir. Weil nemlich die Dardanier so ziemlich mit den Thrakiern granzen, und der Name der Thrakier bekannter als der der Dardaner war, so er¬ laubte sich ter Epitomator die Frcyhcit, den bekannten Namen für den unbekannten zu setzen Livius selbst, der die Dardanier gut kannte- hatte wahrscheinlicher Wege Proceß des Antonius. 249 Als er eben dieses bey den Möstschcn Bundesgenos- N.R.T.69; sen gethan hatte, ward er gleichfalls neben der Gravc der Isiriaiier von denBastarnischen Sky- Burgerm. then ^), die den Mösiern zu Hülfe gekommen waren, geschlagen, und entfloh. Doch dieser Ver¬ brechen wegen ward er nicht verklagt. Vorwand zur dieses nicht gethan. Auch Rikero pro 8sxrio 4z. setzt Thraker und Triballier zusammen; Dio unten x- 46z. Triballier und Dardamer— Julius Gbsequens c. 12;. mvadnt dieses Unfalls auch: (Sum in «gro pittoiienii, sagt er Oarilinsm T. chmcmiux cleuicillsr, Isureaior lliices w Niouinciam rcilik: iki s OArclguis opprokkax, smlllo exsrcicu prokugir. /».ppsiuik eum bokkibux porlenclists cum all Sos isurum vicirieem lulerir, husm in (lspiiolio lledueirir rexonere. Z8;) Unten S. 46z. nennet er diese Stadt Genuklar rr-8/^L 7-s »eM? 7-c-Mr- Vian sehe ^du Freche über den Zonaras p. 18. — Die Jstrianer sind aber die ersten Bewohner der Seelüfte von Illyrien, welche mit den Italianern und den Karnern grönzen- Škrabo P.9Z9. Die Gegend, die sie inne hatten, ist noch w der neuen Geographie unter dem Namen -Hiscria be¬ kannt genug. Anconius muß also seine Streiftreycn sehr weit und bis an die Granzen von Italien erstreckt haben. 884 Srrabo ?. 921. laßt sie in einer sehr weirschichti- 8M bandstrecke zwischen den Dnepr und der Donau woh¬ nen. Er glaubt, daß sie deutschen Ursprungs sind. Sie waren in verschiedene kleinere Völkerschaften zcrtheilt, von denen er uns die vier vornehmsten nennt; Armenier, Si- denier, pcukener und A'opolcrner. Nach Appian bb- mrig. 217, sinp sic Thrakier, und zwar die tapfersten von allen, unren 9.46s. sagt D'o, sie waren ächrc Skprhcn, Welches denn, wie alle Geschichtforscher wissen, ein achter ^ch „„d ^hat nichts „gder ihn, s> leicht ihin solches auch als regierendem Bürgermeister gefallen feyn würde. Er fagke sehr ost: »Viele „Leute ließen es sich angelegcn ssyn, Schmäh- „worre gegen die, so sie für besser als sich „selbst hakten müssen, auszussoßen; nur M» «sie zu reizen, ihnen solches nachzuchnn, da- zZ6) Hier hat Dio völlig recht, wie ich oben N- 2s4- 46. s? und 97. erwiesen. Seine Ankläger, so bild er aus der Provinz zurück kam- waren B.ä!ius Rufus, O/ccn, pro tsoeliv ZI. Maxünus, /et. in Vsr. II. und Raniniu» Gallus l!H. ik. 6. Kikero verlheidiglt seinen Kollegen- -komo 16. (und eben an dem Tage, da er diese Rede hielt, gierig Klodius zu den Plebejern über). Allein seine Verthcidigung half nichts, und 'M ton ins ward des Landes verwiesen. Ein Exil, welche» nicht sonderlich schmerzlich war z er gieng nach B-cphKe« m'cn, wo er, so zu sagen, unumschränkter Herr des gan¬ zen Cylandes war. Strabo x- 1289- Z8?) Diese Rede des Kikero ist verlohren gegangen. Wirklich Schade, sie könnte uns vielleicht vieles dienen, das Verhälmiß, in dem beyde Manner mit einander st^ den, besser cinzusehn. Kaesars Charakter. 251 «mit sie, wenn sie jene dahin bringen könn-N.R.E.«?? „ren, ihnen ans dem nemlichen Tone zu anr-M?Nbu!«s „worcen, ihnen gleich und ähnlich gehalten Burgern,, „werden nrochcen: er wolle nie irgend einem „so beschaffener Leute die Ehre anrhnn, sich „ihn zrnu Widersacher zu wählen. „ Dieser Ursache wegen antwortete er alle seinen andern Läste¬ rern eben so wenig als dem Alkers. Er wüste wohl, S. 6;. seine Absicht war nicht sowohl, ihm wehe zu thun, als Replick von ihm zu erhalten, und dadurch sich mit ihm aus gewisse Weise messen Zu können. Er verachtete dm Mann also herzlich; nahm von alledem, was er sagte, nicht die mindeste Notiz, sondern verstatkete, gleich als hvrete crs nicht, daß er nach eignem Gefal¬ len ihn schmähen, sich selbst aber lobpreisen durste.— Kurz, er verachtete den Mann von Grund der See¬ len! -UebrigeuS war Kaesar von Natur sanftmüthig, und warb nicht leicht zum Zorne bewegt. Da er viele, wie es denn bey der Verwaltung solcher Staatsangelegenheiten nicht anders angeht, bestrafen musst, so that er doch solches nie augenblicklich und in der ersten Anwandlung des Zorns, den er niemals den Meister über sich zu spielen »erstattete. Vielmehr wüste er gelegene Zeit auszufpahen, und sich an den Mehresten alsdenn, wenn sie solches am wenigsten be¬ fürchteten, und auf eine folche Weife zu rachen, daß seine Art zu handeln völlig das Anfehn der Rache ver¬ ehr, da er sich nicht den mindesten Neid deshalb zu- Zog, und es den Anschein hatte, als wäre alles Zum Besten des gemeinen Wesens geschehen. Seine Stra¬ fen pflegten also immer verborgen (angelegt zu werden, Und brachen zu einer Zeit aus), wenn man sie nicht erwartete. Theits seines eignen guten Rufs wegen; eö sollte nicht den Anschein haben, als sey er dem Zorne unterworfen; theils auch, damit niemand sich dagegen rž- DioKaßius. B.XXXVIII. Hauptst.XV. in Sicherheit sehen, oder sich wohl gar lieber wes M.^Mbuiu"'Böses zu thun, als zu leiden unterstehn möchte. Vurgerm. Was schon geschehene Verbrechen anbetraf, lies er sich weiter nichts, als nur dieses, dast sie keine Folgen ha¬ ben möchten, angelegen seyn. Dies war die Ursache, warum er vielen, ohnerachtet sie sich noch so gröblich vergangen hatten, verzieh, oder wenigstens nur sehr gelinde bestrafte, wenn er sich nemlich schmeichelte, daß sie sich fernerhin des Verbrechens enthalten wür¬ den. So wie er auch im Gegentheil der öffentlichen Sicherheit wegen zuweilen harter, als das Verbrechen verdiente, bestrafte. Meine Strafe, pflegte er zu sagen, kann zwar das, was gescheh« ist, nicht imgeschehn machen; wenn ich aber scharf strafe, verhüte ich, daß das, was einmal ge¬ scheh« ist, nicht wieder geschieht. §. 121. Verhalten Vernunftschlüsse dieser Art waren es, die ihti an- sieben, sich auch jeHund gegen Rlkero ganz ruhig zu verhalten, gegen den er heimlich den Rlodilw — welcher ihm noch oben drein verbunden war, keinen Au¬ gen, in der gegen ihn anhängig gemachten Ehebruchs- klagc, abgegeben zu haben . aufhezte. Das erste, was er rhat, war, daß er ihn durch Beyhülft des s^ompejus noch einmal auf eine gesehmaßige Weiss seinen Adel abschwören, und zu den Bürgerlichen über¬ gehen lies 'ch, und nachher verschafte er ihm alftfort 388) Siebe oben S- 50. und daselbst die Z rote Note. Z89) S- §. iO2. haben wir gelesen, daß KlodM schon im vorigen Jahre zu den Plebejern in der Äbssm sljnftmeister werden zu wollen übergegangen war; deu ihm aber sein Schwaaer Mcrell diese Hoffnung dadurcv vere-telre, daß er vorgab, die Lossagung des Kloduw vom Adel sey nicht gesetzmäßig geschehen. Vergl Not. Nunmehr geschähe solches mit Beobachtung aller duj» Kaes.Verhalt. gegen Kikero; hezt Klod. auf. 25g ein Zunftmeisteramt. Dieser Rlodius war eö, der N. R. S. e>s; dem Btbulus das Maul stopfte, als er nach geeit- digter Amtsführung in Foro auftrat, und außer den Bürger«, gewöhnlich abzulegenden Eyd, noch von der gegen¬ wärtigen Verfassung des Staats eine Rede zu halten, Vorhalte^"); und eben dieser war es, der jeHund all« seine Künste, den Rikers zu stürzen, anwendete. Er sah sehr wohl ein, wie schwer es ihm fallen würde, einen Mann zu stürzen, der sich durch seine Bered¬ samkeit ein so großes Ansehn im Staate erworben, und wendete also alle Mühe an, sich beym Volke, beym . Ooilium inimicum eins, fruüis ism priclem »psuibui scl plebem iiÄniire niientem, eoclem sian leicht glauben; auch Plur. 0-n. Mn. 9.775. sagt, es Hy solches gescheh,!. Es fragt sich aber, aus welchem Grunde sie ungültig war. Rikero ld halt, giebt diese übertriebene Ruhmsucht doch zu- D Charakter Kikerons» 255 daraus machte '^), öffentlich zu sagen, daß der Ruhm, Bürgerin, witzig und beredt, bey ihm mehr als der gälte, bieder und zur zu seyn. Dich, daß er sich selbst den Größeften aller Menschen zu seyn rühmet? ; keinen sich selbst für gleich hielt, sondern, in seinen Reden sowohl als in seinem Betragen, alle neben sich verachtete, und immer etwas besonders affektirte: machte, daß krallen Zur Last fiel, jedem unerträglich war; so daß ihm sogar diejenigen nicht wohl wollten, sondern haste¬ ten, denen (seine Denkungsart sonsten) wohlgeficl. §. 122. . Dies waren die Ursachen, so den Rlodirrs hoffen ließen, ihn, wenn er Rath, Ritter und Volk auf seine Seite gebracht, gar bald zu stürzen. Zu dem Ende lies er noch einmal Geeraide «nentgeldlich auslhei- 6cercm. p. 872. sagt er: er habe sich den Haß vieler Leute, nicht durch irgend ein Verbrechen, sonderst dadurch zuge- pgen, daß er immer und ohne Aufhörcn sich selbst gc- lobt. — Zn einem Briefe an Mcrellus Reler -m I-mM. V- n. ist er offenherzig genug zu erzählen, daß man im Rathe laut zu lachen angefangen, als er in einer Rede öffentlich bezeugt, wie sehr es ihm schmerze, daß dieser Metellus keine Lobrede auf ihn gehalten! — Einen mehr übertriebenen Beweis des aufgeblasensten und dabey zu¬ gleich verblendetsicn Stolzes wird man wohl nicht ver¬ legen. . 294) Hieher gehören im Makrob. bsrnins!. II. z. wo ^ielc, aber lange nicht alle, seiner beißenden Scherze ge¬ sammelt sind. Das Verdienst des Witzes kann man nicht cmeni einzigen absprcchen: aber dem Herzen dessen, der sie sprach, machen sie ost desto weniger Ehre. 295) Dies war also Frcron sme Freron; der sich ganz gelassen aber nicht Wsurais amom- nennen ließ. Z96) Ich lasse hier zwo griechische Zeilen unübersezt, ^!ch, um nicht unbillig zu seyn, meinen Lesern wenig' , die unverschämt und ekel- N. R. L. «ys gar daß er kein Geheimnis; J Nmm« jeden mit einer Frechheit haft war, sprach so 2 56 Dio Dßius. B. XXXVIII. Hauplst. XV. sen; ferner, stellte er die Gilden wieder her, die sie, in A. Gabinlus ihrer Landessprache, nennen, und die, da sie Bürgerin, von uralten Zeiten eingeführt gewesen, jetzund seit eini¬ ger Zeit waren ausgehoben worden und zuiezk stens in einer Note mittheilen mnst: ---> "/«c d. i. Venn er harre schon unrer dem Burgermeisteranue den Gabimus unv Piso bcwürker, vasi den Arnien Lern ausgerheilc würve. In den Worten, wie man fleht, ist nichts schweres, so mich von der Uebersetzung zurück- schrecken können; auch schickt sich alles sehr wohl zusam¬ men. Wenn der Geschichtschreiber erzählt, Kiodiuü habe noch einmal Korn austheilen lassen, so muß die flWe Vcrtheilung doch wenigstens die zweyte seyn, nun. und wo finden wir der ersten, außer in der weggeworfeiim Stelle gedacht. Dieß ist alles wahr, aber ich denke doch, die gegenwärtige Kornausrheilung Klodius muß in das 6y6re Jahr nach Roms Erbauung, also ins Konsulat des Piso und Gabinius fallen: wie reimt sich nun mit dicseui chronologischen Dato, die Nachricht, daß er schon ein¬ mal, unter dem Konsulate des Gabinius und Piso, also zu einer andern als gegenwärtigen Zeit Getraide unter t»e Armen austheilen lassen? 897) Hier eine ganz kleine Bemerkung über die Art und Weise, wie unsere Schriftsteller cdirt werden, und wie wenig Aufmerksamkeit die gelehrtesten Männer oft zu diesem Geschäfte mitbringcn. Robert Stephan liest.« seiner Ausgabe arro/e, rr/c«»cle drucken. Dus war ein bloßer Druckfehler, den der brave Mann aui einem besonders hinten angehängten Blatte auch ehrst« verbesserte, wo er zu lesen befahl. Und dieses Druckfehlerverzeichniß nahm keiner von allen folgende» Ausgebern Dions in die Hände. Heinrich Grepha» hielt sein getreulich bey; Lcunklav, ein Gelehrter von sehr feinen, und richtigen kritischen Geschmack, merkte, daß man lesen müsse, aber bey ihm war es Ken- zektur, die er nicht in Text aufzunehmen wagte; A'l»^ Vec, der auch zu viel Nonsens hatte zu dulde», half sich durch eine kritische Konjektur, las »nd übersezte; i-Eastrc crr«/i,- und alle dieser Selche Neue Gesetze Klodius zu Kikerons Verderb. 257 verbot er den Sittenrichtern, keinen der Würde eines N.R.E.ü>x Rathsgliedes zu entsetzen, oder mit dem Schandfleck, A GMmÄ daß seine Aufführung nicht die regelmäßigste sey, zu Bürgern,, belegen, wenn nicht jemand von beyden gemeinschaft¬ lich irgend eines Verbrechens überzeugt worden ^). samkeit konnte man sich ersparen, sobald man nur Ro¬ berts Druckfchlerverzeichniß nachsah. — Numa, und nach ihm Servius Tullrus, hatten diese Gilden eingeführt, die von den zwölf Tafeln späterhin waren gutgeheißen worden: weil sie aber der Republik gefährlich zu werden schienen, so wurden sietL 686 bis auf sehr wenige, die man beybehiclt, ausgehoben. Leset Askonium r» Lrrc--o». L. Lo,-»r/. p. 967. und r» — Ohner- achket sie Klodius jctzund wieder hergcstellc hatte, wur¬ den sie doch bald darauf von den Kaisern annihilirt- Saeron. Laes. 42. und August 42. Z98) ri--?' <74--.. Xylander übersezt: und erklärt dieses in den Noten aus einer Stelle des Vellejus: per iösm romxus L Lorca iu- 'l'csncli munus, c>uoä 6. Lraaekus eiexrum seuarui aä eizuirsz, sl, jjliz senarum ttanlkuleranr, aeguali- wr inrer vrrumgus orclinem psrkiw« elk; die Sittenrich- ^hatten also niemanden, der Nathsherren Würde ent¬ setzen dürft,,, der nicht bcy beydenStänden, dem egusttri jwd sensrniiv eines Verbrechens überführt worden. Der Gedanke ist sehr wahrscheinlich, macht Tylandern Ehre, ihn aufzuputzen könnte man noch Verschiedenes, was "incht anführcn wollen, beybringen. Aber falsch ist er °ey dem allen denn doch. Hier ist das vierte Klodianische besetz, s» Elches beym Askonio acl /'t/ocr. 4. steht: Pwrn Lenkores in feiisru legenclo xraereiirenr nsus lus g^breur, nili gui apuö ec>8 acculakuz er e//er, daß also das sicher auf die Sittenrichter selbst Sie mußten nun also gemeinschaftlich handeln, sie was ausrichten wollten; und da sie vorher die, ^Meinung nach, Lasterhaften ex osticio hätten an- »"im dürfen, so ward ihnen nun dieses Vorrecht ge« '-allen, und sie durften fernerhin da, wo kein Kläger '"ff nicht richten. — Vermutblich würde Klodius die« Ba>rd. R 258 Dio Kaßius. B. XXXVIII. Hauptst. XV. N. Als ec sie dadurch angeködert, brachte er ein anderes A. Gablnius Gesetz in Vorschlag, von dem ich hier etwas weit. Bnrgmm läufciger reden muß, unr eö allen meinen Lesern be¬ greiflich zu machen. Wie ich schon gesagt habe waren die Römer allen Arten der Wahrsagerkunst, sowohl der aus Vorbedeutungen am Himmel, als auch aus andern überaus ergeben: doch hatten die himmli¬ schen Vorbedeutungen immer ein sehr sichtbares lieber- gewicht über die andern alle; so, daß wenn Vorbedeu¬ tungen anderer Art häufig, und bey jedem Dinge, das man unternehmen wollte, (aufs neue) wiederholt wur¬ den, so galt im Gegeritheil ein himmlisches Zeichen nur einmal für den ganzen Tag. Das besondere Vor- S. 67. recht der Vorbedeutungen am Himmel war also: daß es vor allen andern, ohne daß man nöchig gehabt, zu irgend einer andern Art der Wahrsagung seine Zu¬ flucht zu nehmen, etwas zu thun, entweder gestattete oder verbot: und wenn lezteres zutras, durste daS Volk gesetzmäßig gar keine Stimmen ertheilen. S" oft alfo Stimmen des Volks gesammelt werden soll¬ ten, so oft zog man vorher den Himmel zu Rath, ob er solches gestattete oder verbot. — Was zur Einfüh¬ rung dieser Sitte Gelegenheit gab, habe ich nicht uö- thig hier zu erzählen; ich schreibe nur das, was allge¬ mein bekannt ist, nieder. Nemlich daß sehr vstlb wenn sie die Einführung neuer Gesetze, oder Erwäh¬ lung gewisser MagistratSpersonen, deren Bestätig""!! Cmwn-n haben, wenn nicht einiges muthun-?"?? ^''öbrauch ihrer Wurde, durch llM- ttn - Starrsinn dazu selbst Gelegenheit gegeben P' Iahe nacl>k'-..^E"c übrigens doch nicht lange. Se-ii- ttcht wiede?" Tt ünreu?" <"'-soren ihr altes M gegangen- «'s sey diese Stelle verlohn» aeno.m,"» . konnte seyn, daß aus §.75. Rücklicht genommen wurde, wo er von, «0^0 sgluci/handelt. Neue Gesetze Klodius zu Kikerons Verd. 259 vom Volk abhieng, hintertreiben wollten, anzuzeigen N.R.C. 696 pflegten, daß sie an diesem Tage ein unglücklich Zei-A chen am Himmel wahrgenommen ^°°). Da sich nun Burgerin. Rlodius fürchtete, es möchte jeinand an dem Tage, wenn er den Rikers belangte, den Proceß durch ein solches falsches Vorgeben böser Zeichen am Himmel auszuhalten und zu verzögern suchen: so brachte er ein Gesetz im Vorschlag: daß es keiner Magistratöperson erlaubt seyn sollte, an Tagen, wo die Stimmen des Volks gesammelt werden müsten, auf die himmlischen Zeichen Acht zu geben *°'). §. I2Z. Indem Rlodius so Kikerons Wohlstand unter- grub, brachte dieser den Zunftmeister Lukrus Nin- Mrs Rwadracus aus seine Seite, so daß er 4°o) Bibulus hatte nur in diesem Jahre dies Stück¬ chen gegen Kaesarn probirt. Oben §.115. — Das Ge¬ setz , wodurch den Augurn und Magistratspcrsonen diese Mwalt crtheilt ward, war die und wel-- cheRikero 4. kroxuZnuculs muiorgus usnguilli- eslir orü nennet- Dies war wörtlich ein sehr heilsames und kluges Gesetz. Schon im vorigen Jahre hatte solches der Ziinft- mnster Darinius einfuhren wollen, aber nicht durchsetzen w»uen. Rlkero 6. und^9- 402) Dieser Mann kommt miten S- 69. und 78- noch -weymal als ein Freund Kikerons; der Name Ninnius °hne diesen Zusatz auch S. 107. vor. Indessen ist man M rcker den wahren Namen des Mannes nicht einig. Ach S. 78. wo Dio sagt, daß Pompejus o,« -r» iv,»,,» «ikcrons Zurückkunft betrieben, merkt Lylander an: ncro nenne selbst einen gewissen Numius, der zu seiner M l b"'"fung behülflich gewesen. Ferner: Tirus Annius uo ist als ein so großer Freund und Anhänger Kikerons ci" Libnwius konnte so leicht für LE, s reib^. wie also, wenn Nrnnius der bekanntere Milo ' 7 Dies die Meynung Tylanders.— Sauinaift, «hm Ruperr L^>ilt. sä lioines. x. 62 riethen auf 26a Dio Kaßius. V. XXXVIII. Hauptst. XV. N.R..E.ss6 versprach, sich allen denen vomKlodiuö einzusührenden A GabliÄis Absehen standhaft zu widersetzen. Da Klodius sich Vurgcmi. furchte, es möchte dieses Tumult oder wenigstens Auf¬ schub verursachen, so führte er den Kikero dadurch hin- ters Licht, daß er ihm versprach: im Fall er sich sei¬ nen einzuführenden Gesetzen nicht widersetzen würde, nichts, was ihm nachtheilig seyn könnte, zu unter¬ nehmen. Rikers sowohl als Ninnius ließen sich hierdurch einschlafern, so daß Rlodius seine Gesche nicht allein durchsetzen, sondern auch vermittelst ihrer den Rikers angreifen konnte. Und so ward dieser Mann, der sich vor den. allerklügsten zu halten pflegte, damals vom Rlodius angeführt *°^): wenn man anders solches ihm und nicht vielmehr dem Raesar, und andern, die mit ihm gemeinschaftliche Sache mach¬ ten, zuschreiben will. Das Gesetz, welches Rlo- dius, nachdem dieses durchgegangen war, vestsezte, gicng zwar in so fern den Rikers nichts an, daß es gar keine Erwähnung seines Namens that; es war nem- lich schlechthin gegen alle diejenigen gerichtet, die einen nicht vom ganzen Volke verdammten Bürger hinrichren würden oder hingerichttt hatten hex That aber war es ganz und gar zu seinem Untergange gegeben. Es griff zwar auch den gesummten Rath an, welcher den Bürgermeistern die Bewahrung der Stadt, eine Formel, die Numivmm. Uebrigens kann der Name Nmnius sehr wohl hier stehn. Rikers xro r. zi. er reck- E» r» /emir« 2. erwähnt seiner als eines korrillimi -ngee oprimi viri cui»8 nunguum kiele« virriisguo conrremuiuek. 40z) Diese Aeußernng niminkFabrizius gewaltig übel, und sie ist doch so sehr der Wahrheit gemäß! Zumal oa plmarch dlier-r. p. 876. völlig damit libereinkommt. . 404) Vellcj. Parcrkul. ll.45. ()en einem Itom.inuw elemnsrum iinbitzmiller, ei sgn» er ir;ni inretälcereuu Vergl. Appmn. (liuil. n p. 4Z6. Neue Gesetze Kladius zu Kikerons Verd. 261 dergleichen Gewalt mit sich führt übertragen, und N.R.E.s,s im Gefolge dessen, den Leurullis, und die andern da- Gabinins malö Hingerichteten zum Tode verdammt hatte. Doch Bürgerin. war A ikero, der sie angeklagt, der ihre Sache beym Rathe vorgetragen, der im Namen desselben das De¬ kret abgefaßf, und der sie endlich selbst durch die Likto¬ ren hinrichten lassen, immer derjenige, auf den die Schuld vor allen andern zurückfiel. Dieserwegen ver- S. sz. suchte er nun jehund, sich ihm mannhaft zu widersetzen; (überdem) warf er sein Rathsherrnkleid weg, gieng in Ritterklcidung von Thür zu Thür umher , lind wartete sorgfältig allen, die Macht und Ansehen in der Republik hatten, auf; nicht allein denen, die er für seine Freunde hielt, sondern auch denen, dis feine Widersacher waren: vorzüglich Raefarn und Pom- pejus; zumal da der erstere gar keine Feindseligkeit gegen ihn blicken lies. §. 124. Diese beyde stellten sich nun an, als wäre Rlo- dius auf keine Weise von ihnen dazu angestiftet wor¬ den, und als wären sie mit denen von ihm eingeführ¬ ten Gesetzen nichts minder denn zufrieden. Ihn besser hinters Licht zu führen, erdachten sie einen Fund, der Hm undurchdringlich und für sie nicht beschimpfend ^äre. Aaefar riech ihm, sich zu entfernen, damit er ">cht, wenn er in der Stadt gegenwärtig blieb, in sein Verderben rennte, und damit (der arme Tropf) desto eher glauben möchte, daß alles dies aus Wohl- gewogenheik gegen ihn geschähe, stellete sich Raefar, als wolle er ihn zu seinen Legaten machen, so daß er 405) Vergl- 82. Not. 250. 406) Das Rathsherrnkleid war breit mit Purpur be- W; das Rittcrkleid schmal. Daß sie bcy öffentlichen uaglucksfallen dieses, als das minder kostbare statt des gewöhnlichen trugen, ist schon oben Not. 261. bemerkt- 262 DioKaßius. B.XXXVUl.Hauptst.XV. N-R.T.-;y6 sich nicht als ein Schuldiger mit Schande, sondern A. Gabinitts urit Ehre und als Befehlshaber 4''), den Nachsiellun- Burgerm. gen des Klodius entziehen könne. Pompejus im Gegentheil rieth ihm sehr hiervon ab nennte ein 407) Eine Politik, fast so fein wie die Warschauer, und doch kann sie dem, der Welt und Menschen kennt, nicht unglaublich Vorkommen- Plmarchs O'c. p. 876- Bericht, schildert Kacjani ehrwürdiger und minder falsch. Nach ihm bewarb sich Kikero selbst bey ihn» um eine Legation, und Kaesar war edelmüthig genug, sie ihm ohne alle böse Absicht zu versprechen. Darauf hin lies sich Kikero durch Klodiussens süße Versprechungen, nichts gegen ihn zu un¬ ternehmen, einschlafern, und sagte Kacsarn den Dienst auf; welches undankbare Betragen dieser mit Recht so übel empfand, daß er nun anfieng, Klodiussen, wo er wüste und konnte, zu unterstützen, Pompejussen, Kikeroni immer abgeneigter und abgeneigter zu machen, und endlich selbst bey allen Gelegenheiten öffentlich zu sagen, die Hinrich¬ tung des Lentulus, Kethcgus und der übrigen Mitver- schwornen scy so unger-echt als möglich gewesen. 408) Pompeji Betragen, welches er bey dieser Gele¬ genheit beobachtet, ist sehr schwer zu bestimmen. Riker» selbst L-.vrro c. 7. sagt: l-lunc (den Klodius) Vir clr- rillimu5, miliigus mulriz ispuAnsnridus amicitlimus, Ln- kompsjus, omni caurions, loeciers, sxecratious cieuioxe- rar, nilnl in rribunsru contra ms ests sacluium. Jil eben dieser Rede steht K. 18- eine andere Stelle, die eben so einleuchtend ist. — An Arrikus schreibt er n. 24: psjns cis Llociio iuker nos ests 6ns curs, er stimmamin nos bsniuolsnrism omni orslions 6gni6car. Schlagt NUlN aber den Plurarch p. 876. auf, (wo er so zu sagen einen Kommentar über die paar Worte liefert, so Dio S- 7° har), so scheint allerdings, daß diese Freundschaft Pem- peji nicht weit her gewesen seyn müsse. Zuerst, als du Larmcn angieng, verlies er Rom, und schloß sich em m sein Albanisch Landguth; und als Kikero selbst dalM gleng, ihn um Hülfe anzuflehen, und Pompejus (ich wa» selbst nicht wie), sich nicht verleugnen lassen konnte, I schlich er sich zur Hinterthür heraus, als Kikero zur L>or> dcrthure herein trat, um nur eine mündliche KonftrE Kaefaru. Pompejus führen denKikero an. 26z Elches Verhalten eine offenbare Flucht, und gab ihm N.9d,E.6sä zu verstehn, Kaefar habe diesen unschicklichen RachA^A^A aus Feindschaft, und um ihm zu schaden gegeben; er Bürgerin, also riech ihm zu bleiben, sich selbst und den Rath mit möglichst größester Freyheit zu vertheidigen, und sich an Rlodius je eher je lieber zu rachen, welcher, wie er sagte, in seiner Gegenwart nichts auszurichten vermögend seyn, und von seiner Hitze nachlassen wür¬ de; er versprach überdem in dieser Angelegenheit, mit ihm gemeinschaftliche Sache zu machen. So ver¬ schieden sprachen beyde Manner, nicht als hatten sie würklich verschiedene Meinungen gehegt, sondern den Äikero, der sich dieses Einverständnisses nicht ver¬ machend war, hinters Licht zu führen. Er folgte dem Pompejus, auf den er ganz und gar keinen Ver¬ dacht warf, und schmeichelte sich völlig durch ihn ge¬ rettet zu werden. Hierzu kam noch, daß sehr viel andere, die er zur Zeit, wenn sie sich in der größesten Gefahr befanden, ans den Händen entweder ihrer Richter oder ihrer Ankläger gerissen, ihm sehr viel Verbindlichkeit schuldig waren, und ihn verehrten; srrncr, daß es unwahrscheinlich war, RlodttM würde irgend etwas gegen den Willen Pompeji unternehmen, Mit dein er ehemals verschwägert gewesen, und Mit dem Manne zu vermeiden. — Oblocio, ml Pompom, UnnNirn psrsplcis, guoium opkrs, guoium inlilliis, <>uo- tcvlsle penei-imus! schreibt Rikcro selbst anAttikus Z. und seinem Bruder Muimus ll. z. erzählt er, wie Rate den Pompejus ausgemacht, daß er sich so schlecht Wen ihn genommen. 429) Man lese Not. 5? — Pompeji zweyte Gemahlinn, dse Stieftochter Sylla, (die er mit Gewalt heyrathen und um von der Anristia scheiden muste, Plmarch Pomp, k- 62z.) Merella war des Skaurus »nb einer Mercllä -sachter, plurarch I. c. — R-lodius war aus dem Mctel- Mchen Geschlechte, wie nahe al>ec eigentlich die Derwand- 'Paft war, getraue ich mir nicht anzugcben- 2 64 Dio Kaßiuö. B. XXX Vili. Hauptst. XV. N-R E.SYS unter dem er eine so lange Zeit Kriegsdienste ge- L R-bimus than ; weiter, daß Gabriüus seit so langer Zeit Burscrm. ein geschworner Anhänger Pompeji in allen von seinem Willen abhängen, piss aber nichts gegen ihn unternehmen würde, theils seiner eigenen Billigkeit, theils seiner Anverwandtschaft wegen mit Kaesar . §. I2Z. In Rücksicht auf diese Gründe schmeichelte er sich, den Sieg davon zu tragen. Der Mann war eben so sehr geneigt ohne Ursache übcrmükhig als furchtsam T. 69. zu feyn. Er furchte sich überdem, feine Entfernung möchte als inneres Bewustseyn irgend eines Verbre¬ chens angefehn werden: er sagte also Kaefarn für sei¬ nen guten Willen den höflichsten Dank, folgre aber dem Rathe des PompejuS Nachdem er solcher¬ gestalt hinters Licht geführt war, ficng er an sich so zu betragen, als wäre er unendlich mächtiger denn seine Feinde gewesen. Ucberdem versammelte sich der ganze Ritterstand ins Kapitolinin, und schickten, zum Behuf seiner, Abgesandten an den Rach, die sie aus ihren Mit¬ teln erwählt hatten, und zu denen sich die Rarhsherrm 4,Kv) Daß Klodius unter. seinem Schwager Lukullus gedient, und bas Valcrianlsche Regiment gegen ihn aus- gehezt, haben wir S- 6. und 7. gesehen. Da nach § 17 und 4Z. dieses Regiment beym Pompejo wieder in Dieusic trat, so ist es wahrscheinlich, daß Klodius gleichfalls um diese Zeit unter Pompejo gedient. Sein §-16 erwalMr Dienst zur See, unter Markius Rex, muß also kcA lange Dauer gehabt haben. 411) Vergl. Not. 62. und 6z. 412) Auch plurarch Lic. p. 876. bezeugt, daß sehr billig gegen ihn bezeigt. — Daß Kaesar die Toast" dieses Piso geheyrathet hatte, ist oben §. i r8- gesagt 4t?) Nach plurarch l. c. mengte sich Pompejus E nicht in die Sache. Es war sein alter Freund llukuM' der ihn zu bleiben gerathe» hatte. Kaefar u. Pompejus führen den Kikero an. 265 Rwitttus Hortensino und Rajus Rurio geselle-N.N.E.syL ten. N'.nnius war ihm auch hier mit Rath und A That bchülsiich unter anderir überredete er das Durgepm. Volk, seine Kleidung als zur Zeit eines allgemeinen Unglücksfalls zu verändern. Eben dieses (thaten) sehr viele der Mitglieder des Raths, die ihre gewöhnliche Kleidung nicht eher wieder anlegten, bis ihnen die Bürgermeister solches durch ein ordentliches Mandat anbefohlen *"). Seine Widersacher waren aber doch mächtiger. Rlodius verhinderte, daß UAiiniuo die Sache des Kikero dem Volke nicht vortragen durf¬ te; und Gabimus versagte den Rittern nicht allein den Zutritt zum Senat, sondern verwies auch einen derselben, der sich der Sache mehr denn die übrigen annahm, der Stadt überdcm verklagte er den . 414) VomNl'nm'us siche oben §.lsz. Not. 402. Äusser 'hm erwähnt Rikers Kn. 12. und xast r-eci/r»m r«/eE« c 5^ auch noch den L. Muminus und Lamm. -- Von der Zuneigung VeS Ritterstandes gegen ihn, sagt er ^--nc.o^cherru mecum cunÜus eguelier oräo, und ,,, cum — cunsti eguices Ilomgni tv sg !enoni5 impuritlimi pecles Zbieciüsnr. Auch Plu« rarch 1. c. . 4'5) Dies nahm Rikers gewaltig übel. 1's Konsuls, 10 redet er den Piso an, ^0/? r» rui'5 EaiLtiz sx imperiis, Zenskui populogue liomsno, 110» eti non moclo üsittenrHs -rkgue nuctorimie ins, keil c^uiclom ac vellim, reipudlicas kubnoniie. Und dennoch hatten allem Anschein nach die Konsuls sehr viel s,- be einen Befehl dieser Art zu geben. Rikers hatte j Hande nicht ganz ftey vom Bürgerblut, und wir gleich unten sehn, wie nahe damals ein bürgcr- seinem Ausbruche war: der Anblick des ver- eerten Kleides, und so viel andere Zeichen einer allge- kein"^ Ohoth, müssen natürlich die Gemüther der dem Ki- K,-,, ^^''bcuen iiumer mehr und mehr aufhctzcn, und ihr v'uu- anfachcn. 4to) Dres war L.Lamig. Sehet Rikers xoü Ueäi- 266 DioKaßius. B. XXX^IH.Hauptst.XV. N.R..E.6y6 Hortcnstub und den Rurio, daß sie bei) derAi- A Gubimu^s sammenkunft der Ritter gegenwärtig gewesen, und die Lurzelm. ihnen aufgetragene Gesändschaft übernommen; und eben diese lies Rlodius, (da sie aus der Rathöver¬ sammlung herauükamen) und sich unter das Volk mischten, durch gewisse dazu bestellte Leute gar weid¬ lich durchprügeln. — Nikero hatte es sehr übel ge¬ nommen, daß jOiso 4"), der damals noch sein Freund war, ihm den heilsamen Rath gegeben: die Stadt zu verlassen, da er sähe, daß doch kein anderes RetkungS- mittel für ihn übrig sey. (Die Frucht dieses übelan¬ gebrachten Zorns war), daß piss, so bald er sich in der öffentlichen Volksversammlung zeigte, (welches, seiner schwachen Gesundheit wegen nur sehr selten ge¬ schah,) und vom Nllodius gefragt ward: was ec von dem neuerlich gegebenen Gesetze dachte? zur Ant¬ wort gab: Eine grausame und unmenschliche Thar har mir noch niemals gefallen ^)! Als er eben diese Frage dem Gabinius vorlegte, war dieser so weit entfernt den Kikero zu loben, daher vielmehr gegen den Ritterstand einen Proceß beym Rath anhängig machte 4"). lum in lengm c. 5, in k'r/ö». L. IO, und daselbst Äskoniuw! ferner xr-o Hnrto 12. 417) pluracch I. c. 418) 0^' «><», so hat schon ssylandcr die nichts deutende Lescart: gebessert. Fabnzsagt: ÄrLt Reims Vi-korinsXXllll.ai. v-n. IsL). L? ells ie' Aenilnm; denn so pulcie hatrkylander auch gesehnt war das Orsrum Pralerey, zu zeigen, man habe v) nicht allgemein bekannten Vikrorium gelesen? "" 7^, Leseart bestätigt Likero in Pilon. 6. Rest>onclss: karem »o» ^,/^eer'e. 419) 2c iker 0 x>o/2 --cnllr»)» /n c. IZ. Oixeliit a concions Lvnkul (Gabinius) ke cliui Opirnlini poe"5 sb eguiribus Romanis repetiturum: nominalim -«r allein ich denke/ der Zusammenhang giebt cs, sie sey falsch, und eim Negation weggefallen. Man greift nach keinen Waffen, wenn man sich fürchtet; und eben so wenig schimpft ma diejenigen öffentlich, von denen man glaubt, daß sie u» schaden können. . , 424) Die Flucht Bakerons fallt in den April; den eigen ' lichen Tag weiß ich nicht genau zu bestimmen. — Daff . überladen mit Unehren und Schande entwich, m allerdings wahr- So bald das Ungewitter sich über w" 1 i ! r l t s ll n >r Mro, v. allen Freunden verlassen, entflieht. 2 69 xitolium, wo er eine Bildsäule der Minerva, die er eine N.R. E.CYS Beschützerinn der Gcadr nannte, niedersezte ^). Gabim»« B«rgerm. zusammenzog, giebt uns Plurarch Licer. x. 876. von sei- nem Betragen folgende Nachricht: X«, xo,,!,; -rkfitwv ,'X57-VS Und indem er nun in diesem Bettlersaufzug von Haus zu Haus hcrumgieng, fand er überall Buben von der Gegenparthey, die seine Bitten verhöhneten, und ihn mit Koth und Steinen bewarfen. — So niederträchtig diese Aufführung auch immer seyn mochte, so war es doch sein Betragen, als er Italien verlies, noch mehr. Plmarch l>e. p. 877. schildert es so; x«, Nv^ee vr-re 0/ , xsy VS xot, v«^k/vo; ^770 «Stl L X «V 7/4 7f«t§ktS! o'v/^kAwxoVL vssnv- -7?°^s°x^»k. Man vergleiche auch Appian (liuil. II. l'4?6. über das Unedle im Betragen des Mannes, nicht i das Dekret abzuwarten, sondern heimlich zu fliehn. 425) Weil nemlich Kikero sehr wohl wußte, daß sein Haus bald nach seiner Flucht geplündert und verwüstet werden würde, so wollte er dieses Bildniß, welches er in seiner Privatkapcllc jederzeit mit ungemeiner Andacht ver¬ ehrt, wenigstens der Wuth seiner Feinde entreißen, und M's Kapitolium in Sicherheit bringen. Cr selbst sagt, ue be^. II. lelos gui ülsm cultvciem vrbis, omnibus kiepnx noltiib rebus so perclitis, viola» ab impüs pall! non kumuz, eamgue ex nollia clomo, in ipbus psirie clo- Mvm äerubmu«; (daher der Scherz des Klodius: Kikero habe gesagt, er sey ein Bruder der Minerva. Riker» ciovro c. Z4.) Wenn er jezt diese Minerve, die er w seiner Privatkapcllc so lange verehrt, sie Beschützerin» ^°ms nannte, so war dies ein Kompliment gegen sich selbst. Diese Gottinn der Weisheit war es, seiner Mey- ^ng nach, die ihn wahrend seines Konsulats unterwies die ihm die Katilinarische Konspiration cnkdcckt, die Esc durch ihn, den von ihr unterwiesenen, Rom vom Un- 'ttgange gerettet hatte! Welch ein Kontrast zwischen die- m und der vorhergehenden Note! Welche Mischung von ' ucdertrachtigkcir und Stolz! — 707 warf ein Slurm- diese Bildsäule vom Kapitol herab, sie ward aber ^eder aufgerichcet. 2 70 Dio Kaßms. B. xxxvm. Hallptst. XV. N.R.§.«96 Er gieng nach Sikilieii denn weil er ehemals A?GMnüis Gouverneur dieses Eylandes gewesen war, so hatte er Bürgerin, zum Volk, zu einzelnen Einwohnern, und zum damali¬ gen Gouverneur selbst, die gute Hoffnung, daß man ihn mit vielen Ehrenbezeugungen aufnehmeÜ würde. Sobald seine Flucht bekannt ward, hieß man daö wr- geschlagene Gesetz, und zwar dergestalt gut, daß sich nicht allein kein einziger widersezte; sondern auch alle, selbst diejenigen nicht ausgenommen, welche vorher seine Parthey am eifrigsten zu halten geschienen, sich, selbigem ihren Beyfall zu geben, bcwetteiserten. Sei» Vermögen ward unters Volk vertheilt, und sein Haus, als das Haus eines Feindes, geschleift, der Grund aber, wo selbiges gestanden, zum Tempel der Freiheit geweiht. Er selbst ward durch 426) Ich bitte um Verzeihung! Er wollte, aber der Gouverneur dieser Insel, Virgmius, sonst sei» sehr guter Freund, schrieb ihm ein Briefchen, worum er sich dich Ehre verbat. Plurarch Oe. p. z?/. Ein anderer S>ku lianer, Vibius, der sich zu Hippo, einer Stadt in Luka- nien niedergelassen, gleichfalls sein ehemaliger Freund, und der, wahrend seines Konsulats, Dorgesezter der Zimmer¬ leute gewesen, verbot ihm gleichfalls das Haus; doch war er so höflich, hinzuzusetzen, er wolle ihm ein Dors¬ chen anweisen, wo er sich aufhaltcn könnte, lb. — dlkaii muß nicht vergessen, daß er sich viele Sikiliancr zu Feh¬ den gemacht. Er war gerade zur Zeit einer großen Tdch- rung als Quästor in dieser Insel, welche unglaublich ou> Getraide nach Rom liefern müsse: und da waren dcu» viele von den Einwohnern so mitgenommen worden, das ihnen freylich Kikero kein zu angenehmer Gass seyn durste ll'icl. p. 86z. . 427) — Im Gegenthei! nennet kcro öe II. 17. solches löiojiluni Ztt'e-reE der ^ree>' heir. — Nffch seiner Zurückkunft schämte sich K-kero Mch - diesen den Göttern geweihetcn Platz zurückzubegehren, ' bekommen, und also einen Kirchcnraud zu begehn- Erichs unten S. 97. Kikero wird vom Philiskus getröstet. 271 ein Dekret für des Landes verwiesen erklärt. Der N.R.E.<^6 Aufenthalt in Sikilien ward ihm untersagt, so überhaupt sich niemals Rom auf dreytausend sieben- Bürgerin, hundert und fünfzig Stadien zu nähern: würde er innerhalb dieser Entfernung sich blicken lasten, sollte er selbst und diejenigen, die ihn aufnehmen würden, vogelfrey seyn. Sechzehntes Hauptstück. Wie Kikero auf seiner Flucht vom Philiskus getröstet ward. §. 127. Er wandte sich also nach Makedonien, und hielt sich dort in Jammer und Wehklagen auf. Hier war cs, wo ihn von ohngefahr ein gewisser philiskus ankraf, "mit dem er ehemals in Athen ^°) Bekannt- 428) Diese so genau bestimmte Zahl zeigt, daß die An¬ gabe Dions richtig und aus dem Dekret selbst entlehnt ist. kikero selbst -ic! ^iric. b. Ili. nennet 4OO Römische Mei¬ len. Plurarch 500. Beydes scheinen also numrri romnäi iu seyn, die aus Dio rektifizier werden müssen. ,429) Fabrizens fleißige Note, wo alle diejenigen ver- h'ichnet sind, die den Namen Philiskus geführt, mag ich nicht benutzen, weil ich überzeugt bin, daß dieser Philiskus, der hier verkommt, eine völlig erdichtete Person ist. Lie¬ ber will ich anmerken, daß Johannes Aurispa, diese so- Mannte consolswiism ebillüu, Lateinisch übersezc zu Paris, 1510, nnd «fffo zu einer Zeit, da Dio weder Grie¬ chisch «och Lateinisch gedruckt gewesen, besonders her- ausgab. 4?o) Von dem Aufenthalte Kikerons zu Athen besiehe plurarch Cie. p. z6z, weicher sagt, daß er aus Furcht vor den Sylla, und zu einer Zeit, da er noch keine ge- slchtliche Reden gehalten, dahin gegangen.wäre. Im ^cgentheil sczr Eusebius diese Reise nach der Verthcidi- ^ung des Roskius. Sein Aufenthalt dauerte drei) Jahr; begriffen das 2/te, 28W und 29W seines Lebens. Leset dabrizierm in vika Lieerouis «s /V. V. 0. 67z. 272 Dio Kaßius. B.XXXVHI. Hauptst.XVl. N.«..E.6?6 schäft gehabt. (Und hier fiel zwischen beyden Gelehr- A. GabiMuS ten ein Gespräch vor, welches nur merkwürdig genug Burgerin, scheint, es hier mitzutheilen, und so auf eine kurze Zeit den Verfolg meiner Geschichte zu unterbrechen.) Unterredung des philiskus und Rikers. Philiskus. „Schämst du dich nicht, Kikero, zu weinen, und dich als ein Weib zu gebärden? Nie hatte ich dich auf einen so hohen Grad für weichlich gehalten; dich, der du so, viel und mancherlei) Unterricht genossen, und unter¬ schiedenen selbst so guten Rath mitgetheilt hast!" Kikero. „ O PhiliskuS! Cs ist nicht einerlcy, sich selbst oder andern guten Rath zu ertheilen- Wenn wir andern rä¬ chen, ist unsere Seele gewöhnlich gesund und unpar- theyisch, und so sagen wir immer etwas, was treffend und schicklich ist; wenn aber eine Krankheit unsere Seele befällt, wird sie verfinstert, verwirrt, und kann nichts S- zur Sache schickliches Vorbringen. Ein sehr richtiges Sprüchwort sagt, es ist leichter, andern zu rächen, als eignes Unglück zu dulden Philiskus. „Du sagst etwas, der menschlichen Natur freylich angemessenes. Aber einen Mann, dem die Natur so viel gesunde Vernunft, als dir, mitgetheilt, und der dches Geschenk mit so viel erworbener Weisheit vermehret, einen solchen Mann hatte ich gestählt, gegen alles, wa-> die menschliche Natur schrecken kann, zu finden gehofft- Doch bist du einmal so beschaffen, so verstärke, daß »» etwas dir Dienliches sage. So wie diejenigen, die del Lastträgern helfen, ihnen die Bürden leichter mache», 4Zi) Es ist aus des Euripides Älteste 1078- Unterredung des Kikero mit Philiskus. 27z so will ich dir dies dein Herzeleid mindern; nur daß ichs N.R.E.69S leichter denn jene haben werde, indem ich auch nicht den A A^mius kleinsten Theil derselben zu tragen brauche. Ich fürchte Burgerm. nicht, daß dir es misfallig ist, Trost aus eines Freundes Munde zu hören. Konntest du dir ihn selbst einsprechen, wäre füglich mein Reden sehr unnütz. Nun aber ist cs mit dir nicht anders, als Ware Hippokrat, Demoke- des oder ein anderer der berühmtesten Aerzte in eine Krankheit gefallen, wo er fremder Hülfe zu seiner Hei¬ lung bedarf." §- !28- Kikero. »Im Gegentheil; hast du irgend etwas, den Nebel Miner Seele zu zerstreuen, und ihr die vorige Heiterkeit wieder zu geben, so bin ich zu hören bereit. Mit Ver- uunftschlüßcn ist es eben so wie mit Arzneyenr so man¬ cherlei) sie selbst sind, so verschieden sind ihre Kräfte: Md mich soll es nicht wundern, wenn ich, der ich im Rath, in den Versammlungen des Volks, und auf den Gerichtstuhl glanzte, jeßund Weisheit von dir gewinnen Muß.» ' Philiskus. »Wohlan denn, wenn du zu hören bereit bist, so laß uns zuerst untersuchen: Ob denn die ^age in der du dich dermahlen befindest ein rvürkliches Uebel sey? Mchher wollen wir zusehn, wie wir selbiges heilen. Ich iche du besizest das erste Gut, was die Natur den Men¬ schen verliehe; (ich will sagen) du befindest dich wohl und dein Körper genießt einer völligen Gesundheit. Nachher hast du alles, was du zum Lebensunterhalt be- darfst in Ueberfluß, so daß du weder Hunger, noch Durst, "ach Kalte, noch irgend der Ungemachlichkeiten eine, so 4?2) Seine Geschichte steht im -Herodor HI. iä;; und Uttrisih beyin Tzeyes LKil. III. 97. Siehe auch Gniv- unter und H- Band. S 274 DioKaßius. B. XXXVIH. Hauptsi.XVI. N.R.E.696 Gefährtinnen der Armuth sind, zu befürchten hast; und A. Gnbinius dieses kann man mit Recht das zweyte Gut nennen, so Burgerin, die Natur den Menschen gewahrt. Hat jemand einen Körper, dem nichts zur Gesundheit abgcht, und kann er ohne Sorgen den Bedürfnissen desselben ein Gnüge thun, so j kann er wahrhaftig alle Früchte der Glückse¬ ligkeit brechen." tz. 129. Kikero. „Aber nichts VON alle dem kann uns helfen, wenn V. 7-. die Seele niedergeschlagen und traurig ist. Ihre Küm¬ mernisse ängsten uns unendlich mehr, als unsdasWohl- befindcn des Körpers ergözt. Ich schätze die Gesund¬ heit, so ich genieße, jetzund nicht, weil meine Seele krank ist; nicht den Uebcrfluß dcßen, was ich zur Unterhaltung des Körpers bedarf, weil sie an allem Mangel hat/-' PhiliskuS. „Und dieses ist es was dich kümmert? —- Hattest du das zum Leben nothwendige verlohnen, würdest du irgend einen Vorwand haben, deinen Verlust zu bewei¬ nen. Iezt aber, da du alle'Bequemlichkeiten in Uebcr¬ fluß hast, was ist's das dich quält? — Daß du ihrer nicht mehrere besitzest? — Aber altes, was jemand über das, was er benutzen kann, hat, ist überflüßig, und völlig einerlei), man mag's haben oder nicht. Nicht wahr, auch vorher konntest du keinen Gebrauch von dem, was dir völlig unnützlich war, machen: denke also du habest auch damahls das nicht gehabt, deßen du dich nicht bc- dienctest, oder bilde dir ein, daß du noch jetzund das, was du doch nicht würdest brauchen können, hast- — Der größeste Theil deines Vermögens ist ja Überbein nicht väterlich , so daß du deswegen einen besonder» 4??) parerkul. II, Z4 nennet ibn: vn-um nouirari; "v- mImimAe, 9W omni:, incromenra In:, tibi äebuir; dies ge¬ sicht Rikers ein, und rühmt sich damit, in der Kikerons Lob nach den vier Kardinal-Tug. 2 75 Zuneigungswerth darauf setzen dürstest; deine Zunge N.N.E.696 hat cs dir verdient und verlohren: und was wollest du A. GMm'us es übel nehmen, wenn es auf eben solche Weife, wie cs Bürgern;, kam, gegangen ist? Pflegen sich doch nicht cinmahl die Schiffer zu betrüben, wenn sic Verlust beym Schiffbruch erleiden. Ich denke, sie überlegen bey sich selbst, das¬ jenige Meer, so ihnen ihre Neichthümer gab, habe auch ein Recht ihnen selbige zu nehmen." §- izo. »Doch ich halte mich hiebey nicht auf! Meine Mei¬ nung ist, dem Menschen sey es zur Glückseligkeit genug, das, was er bedarf, zu besitzen, und an nichts, was der Körper bedarf, Mangel zu leiden: ich bin überzeugt, daß alles was drüber ist, immer begleitet von unnützen Ge¬ schäften, Sorgen und Neid wird. Wenn du aber sagst, Wan könne die körperlichen Güter nicht anders als bey einer völligen Zufriedenheit der Seele genießen, so ist dieses ein allerdings wahrer Satz; weil es unmöglich ist, daß der Körper nicht mit leiden solle, so bald die Seele krank ist; inzwischen bin ich doch überzeugt, daß es un¬ endlich leichter sey, ihre Gesundheit der Seele, als die seinige dem Körper wicderzugeben. Der Körper tragt, am Anfang. In der bittern Schmährede des Lalenus C. 296 (Schade daß meine Leser sie erst im zweyten Ban¬ de, zu lesen bekommen!) wird ihm dieses mit sehr vieler Bitterkeit vorgeworfen, und gesagt, sein Vater sey ein gewesen; und Plurarch LW. p. 86r, wo sagt, daß er " gebohren und erzogen wor¬ den, scheint damit überein zu stimmen: ich kann Reima- rus zugeben, daß man von Ungefähr in einer Walkmühle Zebohren werden könne, ohne gerade darum eines Walk- wüllers Sohn zu seyn, aber Plurarch sagt auch nicht allein, sondern sezt hinzu. —> Die Stelle «Eerons cle orakor. II, 66 beweiset nichts, weil jeder Wal¬ der, wenn er sonst nur will, das Vorrecht hat, oxrimur prullsmWmun, so aut wie der vornehmste Edelmann lu seyn. 276 DioKaßius. V. XXXVIII. Hauptst.XVI. N. 26 weil er irdisch ist, schon viele Unbequemlichkeiten mit sich, A. Gabiinus und bedarf der Gottheit unablaßlichc Hülfe: die Seele Burgerm. aber, weil sie eines göttliches Ursprungs ist, kann viel leichter zurecht gebracht und unterwiesen werden. — Doch laß nns zufthn, welche Güter der Seele dir fehlen, oder welche Flecken ihr dergestalt anhangen, daß wir sie nicht solten wegwischcn können §. IZl. «Ich sehe zuerstdaß du ein höchst vernünftiger Mann bist. Beweis dcßcn, weil du den Nach und das Die Tröstungen Philisks sind von Seiten der Rednerischen Kunst, unendlich schön. Ihre Philosophie ist im Gegentheil herzlich elend; daher der unweise Satz: die Rrankheiren der Seele waren leichter als die des Rörpers zu heilen. Das Gegentheil behauptet plutarch in einer eignen Abhandlung: »'" A-LZY ; Opp. Vol. II. p. ^00 und wer he liest, ohne sich zu überzeugen, ist verlohren für alles mo¬ ralische Gefühl auf ewig! — Der göttliche Ursprung der «Leele, erinnert mich eines Sinngedichts, so ich gestern beym Schlafengehn im Bette las: 0 77L7^ sse 7/ V0E 0 s°ot 7^c))ov o evk^vo'ev «9LVL70V <7L Lx 77r-->»8 7t 787-0 /2SV L7«L Lt/I- LV 7t^ -r^«S'^«7t t7kf/V07§§»t0 L/ §k ^75,; 70V §5 -)/6^or«g, . 4^!Z b) Nach den Begriffen der alcen Philosophen, (die Cviknrer selbst nicht ausgeschlossen, wieGaßendiaaV-og- I.asrr. X, r;2 bemerkt^ waren es vier Hauptlugenden, du derjenige besitzen muste, der ein vollkommener Mann sev" wollte: Vernunft, Gerechtigkeit, Mäßigkeit und Ta¬ pferkeit ; von welchen vier Tugenden Fabrizius überau schön in den ProlcgomeniS, zu dein von ihm herausgeg - denen Marinus cle virrl procli gehandelt. Sv wie Mae - nus seinen Held nach diesen vier Hanpttugcnden lobH eben so Jamblich den sdprhagoras, in der Lebensbescheen Kikerons Lob nach den vier Kardinal-Tug. 277 Volk, fast zu alle dem, was dir dienlich zu rachen schien, N.R.,T.6s6 bewegtest; und wie oft war nicht dein Rath Privatper- AMMs senen, denen du solchen erchciltcst, zuträglich. Nachher Bürgern-, bist du auch gerecht; wie oft hast du dich nicht als einen S. 7z. Vertheidiger des Vaterlandes und deiner Freunde, ge¬ gen die, so ihnen hinterlistig nachstellten, gezeigt? Und selbst das, was du sctzund leidest, widerfuhr dir ja kei¬ ner andern Ursach wegen, als weil du die Gesetze und Staatsverfassung deines Vaterlandes mit Rath und That unterstützen woltest. Daß du dich vorzüglich eines mäßigen und nüchternen Lebens beflissen, zeigt die Le¬ bensart, die du dir erwähltest, augenscheinlich. Denn wie unwahrscheinlich ist es, daß der Sklav körperlicher We, immer im Licht der Republik wandle, immer un¬ ter dem Volk erscheine, und die Reden, so er des Tags über halt, als Zeugen verarbeiteter Nächte aufstelle? Ist aber dieses so, so darf ich dir auch Tapferkeit m einem hohen Grade bcymcssen, der du in deiner Vernunft so viel Stärke, so viel Kraft iu deinen Reden bewiesest. Nur jctzund, scheinet es, hast du, niedergeschlagen von dem, was gegen Hofnung und Verdienst dir begegnete, einen großen Theil deiner Tapferkeit eingebüßt. Aber Geduld! du wirst bald dieses vcrlohrne wieder erlan¬ gen! —. Wenn nun aber dies alles so ist; wenn dein Körper und deine Seele sich gleich gut befinden, so sehe H doch wahrhaftig nicht, worüber du dich beklagen wilst.« §. IZ2. Kikero. »Und so scheinet dir denn Landsflucht und Schande kein großes Uebcl zu sepn? Kein großes Uebcl, nicht in düng die er uns von diesem Weisen geliefert; eben so Dio ^hrysostomus, Dillerk. in. , den Trajan; eben so Aristides O-r-r. X den Amonin; -- aber von allen nie¬ mand so einleuchtend und klar wie Marinus. -78 DioKaßius. B. XXXVIII. Hauptst. XVI. N.R.E.696 feinem Häuft wohnen zu dürfen? Der Gesellschaft seiner A. Gabim'us Freunde zu entbehren ? Mit Schande überhäuft, aus sti- Burgerm. nein Vaterland gestoßen, in fremden Landern herum zu irren? Flüchtling genannt zu werden? Das Gelachter der Feinde, und die Schaam seiner Freunde zu ftyn?" Philiskus. „Das dachte ich nun nicht. Wir bestehn aus zwey Lheilen, aus Leib und aus Seele; jeder derselben kann von der Natur sein bestimmtes Theil Gutes, und sein bestimmtes Theil Böses empfangen; leiden wir Mangel an irgend einem derselben, so gebe ich zu, wir haben recht, solches für beschimpfend und böse zu halten: be¬ finden sich aber beyde so, wie sie sollen, so müssen wir uns noch oben ein immer der Natur für verbindlich er¬ kennen. Und dieses lezrere, denke ich, ist dein Fall. Beschimpfungen, und alles andere, was dahin gehört, sind nur durch vorgefaßte Meynungen und Sitten, schändlich und böse geworden, können aber (an und vor sich) nicht im mindesten, weder den Leib noch die Seele betrüben. Ich sehe nicht ein, daß durch Landesverwei¬ sung, oder andere Beschimpfungen, unser Körper um- kon-men, oder nur krank werden könne; nicht, daß sic die Macht hätten, unsere Seele der Ungerechtigkeit, oder irgend einem andern Lasier zu unterwerfen; und ich helft nicht, daß du solches wirst behaupten wollen. Ursach, weil alle diese Dinge ihrer Natur nach eben so wenig b- 74- sind, als Ehrenbezeugungen, oder der Aufenthalt im Vaterlande seiner Natur nach gut ist: so wie wie selbst über sie denken, so sind sie. Wie oft wird nicht das¬ jenige, was bei) uns Schande heißt, bcy einem andern Volke für Ehre gehalten; was uns Tadel bcy dem einen zuzichr, bringt uns Lob bcy dem andern zuwege; und man belohnt uns bcy dein einem Volke für das, woftw man uns bey dem andern bestraft. Ja es giebt Völker fo nicht cinmahl dem Nahmen nach eine Regierungs- Daß die Landesverweisung kein Uebel sey. 279 art kennen; und ich glaube nicht, daß sie Unrecht N.R.E.6y6 thun. Sie halten ncmlich dafür, daß auf das, wasU. Gabim»« nicht zur Natur des Menschen gehört, gar nicht einmahl Burgerin. Rücksicht genommen werden muffe. Wie nun aber? wenn ein Scnatuskonsultum, wenn cm Rechtsgutachten darüber abgcfaßt würde: daß dieser oder jener krank, dieser oder jener häßlich sey, wäre das nicht lächerlich?- Und so verhält sich's mit den Beschimpfungen!" §- iZZ- „Irre ich nicht, si> verhalt sich's mit der Landesver¬ weisung nicht um ein Haar anders. Sie ist eine be¬ schimpfende Reise: und aus dieser Definition folget, daß sie, so bald die Beschimpfung nichts ist, kein Böses styn kann. Wie viele sind nicht, die eine sehr lange Zeit über, theils mit, Heils gegen ihren Willen, verrci- 4Z4) Ich habe hier -l-xi" als den gewöhnlichen Akku¬ sativ von nicht für das Monoptoton genom¬ men. Erstlich weil es ein Pleonasmus wäre; wenn cs Volker giebt die kennen, st kennen sie sie wahrhaftig nicht: wozu also wär rs hier wiederholt. Doch dies ist eine Kleinigkeit! Aber die Schlußfolge: „Es giebt allerdings Völker welche sie Schande nicht eiiimahl dem Nahmen nach kennen; und sie thun recht, weil es lächerlich wäre jemand durch ein Dekret für krank zu erkennen.,, Welche Konsequenz! Man braucht keine Dekrete jemand für krank zu erklären, Weik dieses in der Natur des Menschen liegt, weil jeder¬ mann darüber richten kann: also braucht man Dekrete über Ehre und Schande, wo die Begriffe der Menschen rächt cincrley sondern gctheilt sind. Und dies ists doch eben was Phrliskus behauptet, Ehre und Schande find nicht wie Gesundheit und Krankheit, die sich überall und m allen Himmelsgegenden gleich bleiben. Sobald man jm Gegentheil «'«>,- so wie ich übcrsezt, so bekommt das Räsonnement Kohärentz. Ehre und Schande wird von Regierung ausgckheilt; wo keine Regierung, hat daS ^vlk auch keinen Begriff weder von Ehre noch Schande, und das ist cs woran cs recht thut. 2 80 Dio Kaßius. B. XXXVIII. Haupkst. XVI. und Vieler Leben sogar ist nichts denn eine beständige A.Gnbinlus Reise: es ist also als würden ste von allen und jeden Burgerin. Orten exilirt, und sie pflegen sich solches nicht zur Schande zu rechnen. Nun liegt aber daran nichts, ob jemand etwas freywillig oder gezwungen thut. Der¬ jenige der die Leibesübungen gegen seinen Willen lernt, wird seinen Körper dadurch eben so gelenk machen, als der, welcher es aus frcyer Wahl thut; und derjenige der gegen seinen Willen zu Schiffe geht, wird seine Reise ebensogut, als der, der es freywillig that, vollenden. Ja ich will noch mehr sagen: ich begreife nicht, wie es möglich sey, -aß ein weiser Mein» etwas gezwungen und nicht freywillig thun solle. Wenn der Unterschied zwi¬ schen Glück und Unglück darin besteht, daß wir dasjeni¬ ge, so wir aus frcyer Wahl übernommen, mit Freuden, mit Unlust aber dasjenige thun, wozu uns der Zwang treibt, so ist ja das Heilungsmittel da. Wir dürfen nur alle das, wozu wir gezwungen werden, willig thun, und uns nicht dazu zwingen lassen, so fallt es ja weg, daß uns irgend wer solte wozu zwingen können. Es iß ein altes, aber sehr wahres Wort: wir sollen nicht wünschen, daß sich das, so wir wollen, ereigne, sondern wir sollen das wollen, was über uns das Schics verhängt hat "*). Wir haben uns nicht aus frcyer 4Z5) Hieher gehört das Gebet des Rleamhes, im lei¬ ten Kapitel Epikrets und beym Arrians IV, l ^>-8 Ak f/, co' 2k v, ren, r- 0^0, VvA' Lox>-o§. y'v zur- Xarrroe ^-kvos/kvo^ u'osv r-V^ov welches Seneka Ichilk. 107 so übersezt: Duc ms paron«, cslligne äominaror poli Ouoconrjue placuic; nulla parencli mora elk. ^ilum impi^or. kac nollo: comirabor gemens, ^lalu^us pariar, ljuoä bono lieuik pari. Als Thymarm sein Schiff bestieg, wünschten ihm die Freu^ Fortsetzung. 28 r Wahl die Art und.Weise, wie wir leben, erwählt, wir N.R.E.696 sind nicht unsere selbst eigene Herren: nothgedrungen A. Gabiniu« müssen wir das thun, was dem Glück gefallt, und einem Bürgern:, jeden sein Schutzgeist bescheidet. Es ist immer einerlei), wir mögen wollen oder nicht." §- lZ4- „Ist es aber nicht Beschimpfung und kandesverwei- sung, fo dich betrübt; (bist du darüber traurig) daß man dich, der du dein Vaterland nicht allein nicht be¬ leidigt, sondern auch vieles zu seinem Besten gethan, mit Schanden überhäuft und des Landes verweist, so bedenke: daß, wenn es im ewigen Rath einmahl über dich beschlossen war solches zu leiden, fo konnte dir ja nichts ehrenvollers, nichts beßercs begegnen, als daß es ohne deine Schuld geschah. Du hast alles, was zum Besten der Bürger abzweckte, gethan und gerathen, nicht «ls Privatmann sondern als Konsul: du hast dich nicht selbst in die Geschäfte gemischt, sondern den Befehlen des Senats Folge geleistet: du thatst es, nicht Aufruhr in erregen, sondern zum Besten des Staats: und nun hat dieser und jener aus Begierde sich groß zu machen, aus Begierde sich zu rachen, alle diese Maschinen gegen bich angelegt. Sie also sind es, die ächzen und klagen über ihre Ungerechtigkeit müssen: dir geziemt es, dasjeni- 8k standhaft zu dulde», was der Gottheit gefiel, was gut und unwiderruflich ist. Oder wollest du lieber, ein Müverschworner des Katilina, und Lentulus Gehülf, uuf's Verderben des Vaterlands abzielende Rathschlage geben; keine derer Pflichten, die es von dir heischt, erfül- ku: kurz wollest du lieber ein Bösewicht und einhei- de: stuzx, s-sxs E sagte der Weise, ö-r« ^0- Dies erzählt Jam- duchug vir. ?^rll»A0r. c. 28- >—' lloni viri non rrnllunlur lorwna: le^uuirmr illam, er neguanr Zrsäus. 8i lcillönt, ^uwcetllgern, sagt Seneka äe xrou. 5. 282 DioKaßius. B. XXXVIII. Hauptst.XVI. lils rechtschaffen und Fremdling seyn? Wenn A. Gabinius dich also ja der Ruf der Ehre noch kümmert, so ist cs Burgerin- dir sicherlich weit wünschenswerther, unschuldig und vcr- - trieben, als schuldig und einheimisch zu seyn. Denn, andere Gründe jctzund zu geschweigen, so fallt die Schande nicht auf denjenigen der unschuldig des Landes verwiesen wird, sondern auf denjenigen, der ihn ver¬ weist." §- !Z5- „Neberdem so höre ich, hast du dieses nicht gezwun¬ gen und von keinem Gerichte verdammt, sondern frey- willig gethan, weil du cs, mit solchen Leuten zusammen zu leben, hastetest, mit denen du, da du sic doch eiu- mahl nicht besser machen konntest, nicht umkommm wei¬ test. Du hast also, nicht dein Vaterland, sondern die Feinde desselben verlassen: und sie, die aus ihrer Seele jeden Funken der Tugend verbannt, sie sind cs eigentlich/ die vermiesen und mit Schande beladen sind: du aber bist glücklich und geehrt,- du bist niemandes Sklav, uud hast alles was du zu deinem Lebensunterhalt bedarfst, du magst nun hier in Makedonien, oder irgend an einem andern Orte der bewohnten Welt zu leben erwählen. Der Ort, wo wir uns aufhaltcn, ist unvermögend Glück oder Unglück in die Seele z» bringen: jeder von uns kann sich immer Glückseeligkcit und Vaterland, wo er S. 76- nur selbst will, verschaffen. Dies war's, was Kami^ luö wohl wüste und lies sich willig in Ardea nieder 4' 4Z6) Kamillus gieng freywillig, (aber fast eben so f"v' willig als Kikero) ins Elend. Er war beschuldigt worden, Unterschle f an der Hetruskischen Beute begangen zu da- ben, und solte, durch einen Dolksschluß funjgchnhuMk Drachmen zurück zahlen (sind sechstausend Thaler >o»' vermonsgeld) und weil er die nicht aufbringen konm- wahlete er sich dieses freywillige Exilium, Livius V, Plurarch. Lamm. x. __ 2lcdca wo er sich binw^ dere lag nur r6o Stadien (noch nicht sechs deutsche M" Fortsetzung. 28z dies überlegte Skipio, und gieng, ohne sich zu gramen, N-A.E.s-s nach Llternum Was soll ich dir den Aristid U. Gabimus und den Themistokleö nennen, deren Verweisung Bürgerin- ihrer Ehre einen neuen Glanz crtheilete? Wozu den Aeneas"°), wozu den Solon der freywillig sein len) von Rom. Srrabo p. 709. Es war die Hauptstadt der Rukuler. Livius I. 57. 417) Skipio Ver Afrikaner, der gleichfalls freywillig nach Lmrernum gicng, um den Perilliern, die ihm einen Proces machen woltcn, auszuwcichen. Man sehe oben im ersten Bande das 7vste Fragment, und eine klassische Stelle beym Strabo p. 744. —- Es ist alles lcicbt; ich weis nicht, wie Fabrizius hier den Skipio Nasika mit Haaren hcrbey zieht. 418) Ich werde gleich unten zu einen andern Behuf bemerken, daß hier kein einziger, durch obrigkeitliche Ge. walt ins Exilium zu gehn gezwungener, aufgezahlt wird. Auch Aristides war es nicht; denn was ihm widerfuhr War der Ostrakismus. Besiehe Plurarch Drillich x. Z22 und iherovotum VIII, 79. 419) Auch dieser litte bloß den Ostrakismus, welcher an und vor sich nichts Böses, nicht einmahl eine Deschim- pfung war. Alles Vermögen, alle Guter blieben den Vertriebenen, man glaubte nur sie wären zu mächtig in ber Stadt, und wünschte darum ihre Gegenwart nicht. Vom Gsirakismo des Themistokles leset Plurarchum Ummill. i2z und Diovor. Gikul. AI, 41. 440) Im Griechischen steht Annius, das ist nun ganz Ucher ein verdorbener Nähme, schwer bleibt cs aber im. wer ihn hex zn stellen. Fabrizius und Reiske rathen bcy» °e auf den -Hannibal, Leunklav auf den Aeneas, und msscm bin ich gefolgt. Frcylich ward Acneas durch keinen 'Hthelsspruch aus seinem Vaterlande verbannet, allein b'escs schadet nichts. Desto besser paart er sich zum So« wu, und ich habe schon Not. 4Z8 bemerkt, baß hier kein ""jiger würklicher Exul gefunden wird. 441) Damit ncnilich die Athenicnser sich wahrend die- Zeit an seine Gesetze gewöhnen möchten. Plurarch k?- p- 92 er hatte auch noch den Lpkurgus anführen 284 DioKaßiuö. B. XXXVIII. Hauptst. XVI. r^ MsE'und auf zehn Jahr lang verlies. Hüte dich also A. GabmIllS ü'gcnd eins von denen Dingen, so weder die Natur des Bürgerin. Körpers noch der Seele angreisen, schwer zu finden, und mit Widerwillen zu dulden, sintemal)!, wie ich schon gesagt, uns die Wahl nicht freysteht, zu leben, wie wir wollen; wir müssen uns nothgcdrungen dem unterwer¬ fen, was der Gottheit!gefallt. Thun wir dieses willig, so kommt es uns nicht schwer an, und thun wir es wi¬ der Willen, so können wir doch von alle dem, was uns das Schicksal bestimmt hat, nicht das mindeste hin¬ dern; und ziehn uns noch oben ein vergebene Quaalen, den größesten aller Schmerzen zu. Wir sehn dies an st vielen Leuten, die die schmerzlichsten Zufälle muthig er¬ dulden, nnd gar nicht einmahl, mit irgend einem Schmer¬ zen zu kämpfen zu haben glauben: so wie im Gegcn- theil andere, denen nur irgend ein kleines Ungemach zur Hand stößt, alsbald bereit sind zu glauben, es sei) alles Böse, was nnr irgend ein Mensch erdulden kann, über ihr Haupt zusammcngcstosien. Andere indem sie ihr gu¬ tes Glück schlecht anwenden, und andere, die ihr Unglück zu benutzen verstehn, machen, daß Glück sich in Unglück, und Unglück in Glück verwandelt." §- rg6. „Wenn du dieses bedenkst wirst du weder über das gegenwärtige ächzen, noch dich betrüben, wenn du, daß cs deinen Vertreibern wohl geht, erführest. Da das Wohlbefinden der Menschen kurzdaurend und eitel iu allen übrigen ist: so ist es in den bürgerlichen Unruheu doppelt so, wo derjenige der in ihnen am mchrestcn erho¬ ben ward, am geschwindesten, und so wie ein Wind, ver¬ geht. Diejenigen die sich in verwickelte und unruhige Ge¬ schäfte cinlassen, sind wenig oder nichts von denen, die ein Sturm hin und her wirst, verschieden. Sie werden bald hoch bald niedrig, jezt hiehin, jezt dahin (geworfen * 442) Daß das Griechische Verbum hier fehlt, habe" Fortsetzung. 285 L. Piso und A. GablmuS md wenn sie auch nur das allcrmindeste verstehn, imN.R.E.6s< Abgrund versenkt. Und daß ich dir hier keinen Dru- A sus keinen Skipio keine Grakcher und Burgerin. andere mehr nenne, so erinnerst du dich, daß der landes¬ verwiesene Kamill weit rühmlicher als Manliuö starb; so erinnerst du dich, wie weit Aristid nach (seiner Verweisung) dein Themistokleö vorgezogen ward "?). die Kommcntatores alle gesehn, aber nicht alle haben es auf die nehmliche Weise ergänzt. Xylander schlug st-«- oder vor. Dies mißbilligte Lcunklau. Ersteres, weil es gegen den Genius der Griechischen Spra¬ che wäre: Zkvxo ; und lezteres, weil es min¬ der Wohlklang haben möchte; stntemahl schon oben in eben diesem Perioden vorkommt, so daß es also nicht wahrscheinlich ist, Dio solle schon im nehmlichen Perioden 4-?-»^ wiederholen; er selbst schlug bar. Der seel. Leiste hat u. s. w. Aber wenn wir einmahl bermuthen sollen, so war keins von alle diesen das weg- gefallene Wort sondern So sagt Dio S- 475 - — «7-^,, und noch besser S. 741 -e«----; X«, Lx-I^k, (unsere nemliche Redensart!) , 44Z) Livius Drusus, von ihm bestehe Senekam 444) Zu ralhcn, welchenSkipiocrmcint, istunmöglich; st Wohl der Afrikaner als Nastka schicken sich her. , 445) Sie wurden, beyde Brüder, Tiber und Rajus, bekanntermaßen beyde in einem Aufruhr erschlagen. Ihr "bcn beschreibt Plmarch. , 446) der gedruckten Lesart: ° 4^«« welche füglich keinen Sinn giebt, verändert Wesseling das größer ge¬ duckte Wort in Der bekannte Manlius Ra- pirolinus wird vom Dio p. 286 schlechthin Lapirolinns genannt. 447) Vom Aristides bestehe Not. 448- — Der Ver¬ geht, den man gegen den Themistoklcs hegte, seinVater- and gemeinschaftlich mit Pausania den Persern haben Sachen zu wollen, ist bekannt; leset Plurarch ll'Iiemltto- 286 Dio Kaßius. B. XXXVIII. Hauptst. XVI. und sich"' Zurückberufui'.g in dein Vaterland; A. Habllüus dl! bist keiner ungerechten That wegen vertrieben wor- Burgerm. den, du wirst, wie ich überzeugt bin selbst von S. 77. denen zurückgerufen werden, die dich vertrieben; beim alle verlangen dich. Wenn du aber auch in deinem ge¬ genwärtigen Zustande bleiben must, so hast du auch nicht einmahl über ihn dich zu betrüben." §- iZ7- „Laß dich von mir überreden, dir ein kleines, vom Geräusch der Städte entferntes, und am Meer gelegnes Landguth zu kaufen; hier liege der Landwirthschaft ob, und schreib Bücher, wie Tenophon und Thukydideö Diese Art der Weisheit ist unter allen am dauerhaftesten, jedern Menschen, jeder Staatsverfaßung am angemcßen- clos p. 12z. Allein ich kann nicht laugnen, daß Phil's kus sich hier sehr als Sovhist zeigt, der alles, was er nur kann, seine Meyuung zu schmücken, bey den Haaren her- beyzieht, ohne auf den gehörigen Zusammenhang zu den¬ ken. Dieser Thcmistokles, dem hier Aristides so laut vor- gezogen wird, war noch im vorigen § sein Gesellschafter, wo beyde alsBeyspiele unrechtmäßiger Weise Verwiesener angeführt wurden. 448) aber besser ist, wie der fertige Ren¬ ke bemerkt zu lesen. Woktc man be¬ halten, so mästen beyde Futuren in Präsentia verwandelt werden. — Aber das übelzusammenhängende der Rae kann ich nicht ungerügt lassen. Der Mann, der hier neu Freund mit der Hofnung einer Rückkehr in sein Sa¬ terland schmeichelt; eben dieser Mann stellt am Ende der¬ selben diese Rückkehr gerade als das allergsfähriichste vor, so seinem Freund begegnen könnte. - 449) plurarch cio Txilio p. 605 ist mit dein allen- wa-> hier gesagt wird, zu vergleichen. Er beweist weitlauwS- daß das Exilium sehr oft den Gelehrten Muße zur fertigung der vortreflichsten Schriften gegeben, und na¬ mentlich führet er die beyden hier gemeldeten an, v denen der erste seine Geschichte in Thrakien, neben oe» -Wald Skapre, der andere die seinige zu Skiilus sch^d- Fortsetzung. 287 sten, und die Verweisung giebt uns die bequemste Muße N.R.E.696 den zu. Wilst du also unsterblich werden, wie jene, so A. Gabinius ahme sie nach. Alles was du zu deinem Unterhalt be- Burgerin, darfst, hast du hinreichend, keine Art der Ehre fehlet dir; und soll denn nun endlich in Kleinigkeiten dieser Art die Glücksceligkeit des Menschen bestehn, so wärest du Konsul, und wärest du dies, zwei), drey und vier¬ mal)! gewesen, was andern Nutzen hattest du davon ge¬ habt, denn leere Ziffern bcy deinem Nahmen, die weder im Leben noch im Tode was helfen, daß du wünschen konntest lieber Korvin (der"") sechsmal)!) oder MariuS, der siebenmal)! Konsul war, als Kikero zu seyn. — Ucbrigcns glaube ich eben so wenig, daß du nach irgend einem Gubernium trachtest, sintcmahl du es, da man birs anbot, ausschlugst; verachtend den Gewinn den du dar¬ aus ziehn konntest, und die so vorübergehende Gewalt, die jeden Anfällen der Verlaumdung ausgcftzt ist Ich erwähne dies, nicht als hielt ich cs nothwendig zur Glücksceligkeit, sondern nur zu zeigen, daß dir die Ver¬ kokung der Angelegenheiten des Staats gut genug be- kannt ist, um den Unterschied zwischen einer obrigkeit¬ lichen und Privatperson recht lebhaft zu fühlen, dem kitten zu entsagen, der andern anzuhangen; das eine ,45ch Ich habe dieses sechsmal)!, welches nicht im Ori- ÜMal stchr, für nöthig gefunden einzuschaltem damit man lllcht verführt werde, zu glauben, er sey es, wie Marius mbcnmahl gewesen. Rorvm war cs nur sechsmal)! 40;, 407, 410, 418, 45Z, 454 l Marius allerdings üebenmahl V. Q 646, 649, 650, 651, 652, 65z, 6L7. .ich begreife übrigens nicht, wie diese so berühmten, so Maligen Leute, hier können angeführt werden; Ecklaf- "lutzeu die durch ein Ungefähr sechs oder siebenmahl Bnr- Sei meister geworden, und nichts in allen Konsulaten ge- ban, als gegessen, getrunken, geschlafen, diese hatten sich yü'geschwkt; kein Korvin, kein Marius ! 451) Ich bitte bcy dieser Gelegenheit, doch ja nicht ju "krgessey, Not. 262 und 2Ü4 nachzulesen. 288 Dio Kaßius. V. XXX VIII. Hauptst. XVI. N.R.E.6y6 wählen, das andere zu flichn. Unser Leben ist kurz/ A. Gul'ilüüs du must nicht das deinige ganz zum Besten anderer vkrlc. Burgerm. den wollen, sondern auch einen Theil deßclben dir selbst schenken. Ueberlege wohl, welch ein Unterschied zwischen Sturm und Ruhe, Lärm und Stille, zwischen Freiheit und Sklavercy, zwischen Gefahr und Sicherheit ist, und du wirst nur desto williger diejenige Lebensart zu erwäh¬ len werden, die ich dir anpreise: sie ist die einzige, die dich selbst glücklich macht, die einzige die deinen Nahmen, so lange du lebst, und einst noch nach dem Tode unsterb¬ lich machen kann." §. i?8. „Wirst du aber hartnäckig deine Aurückberufung betreiben, und dich wieder in der Republik zu glanzen bestreben; so will ich zwar nichts, was dir könnte mis- fallcn, sagen: aber ich fürchte, wenn ich die gegenwär¬ tige Lage der Dinge betrachte, deine Freiheit im Reden überlege, und die Macht und Menge deiner Gegner über¬ schaue, daß du wieder in ein Unglück fällst. Wirst du dann wieder zur Landesverweisung verdammt, so wirst du (meinem Rath nicht gefolgt zu haben) bereuen: wenn du aber das schrecklichste, den Todt, erdulden must, wird S. 7»- nicht einmahl Zeit zur Reue seyn. Wer wird es nicht für schrecklich, für schimpflich halten, jemandes Haupt abzuschneiden, solches auf den Markt aufzustellen: wenn es sich zumahl zutragen solte, daß ein gewisser Mann solches und eine gewisse Frau verhöhneten ^). Halst mich nicht, als wolte ich dir irgend Unglück verkündigen, 452) Diese Stelle, die so zu sagen mit Fingern auf das hinweist, was uns Dio p. z?i von Merons erzählt, beweist einleuchtend, woran ohnehin nieman zweifeln wird, daß dieses ganze Gespräch erdichtet w- Phlliskus hatte müssen ein Prophet seyn, um dasjcwg alles im Geist im Voraus zu sehn, was sich nawyc würklich zutrug. — Fabrizius hat dieses sehr ri»M bemerkt. Alkers, als er dies gehört hatte, ward doch et¬ was leichter. — Inzwischen dauerte seine Verweisung »icht lang sintemahl ihn Pom pejus selbst, durch deßen Vermittelung er gröstenkheils verwiesen wor- §45Z) FabklZlus halt den Philosophen, der hier dem «mro Trost einspricht, für einen Epikureer, und er hat O'ese Meynung so wahrscheinlich gemacht, als man cs An einem Manne, der so mächtig wie er in den griechi- lchcn Welkweisen belesen war, erwarten kann. Inzwischen lmd doch viele Gründe, die mich, seinerMeynung beyzntre- ken qbhalten. Gottheit und Fatum, woran/ hier alles -"ruckgeführt wird, sind stoisch; der göttliche Ursprung A Seele Platonisch u.s.w. — Wie wenn Dio gar nicht 'Ältlich eine gewisse Philosophische Sekte im Sinn hakte, 's er diese Lonlolawriam schrieb, zu welcher er Philiskus Nahmen borgte. 454) Ccchszehn richtige Monath, wie Plurarch Oloor. s' 878 höchst richtig bemerkt. Den 5ten Junius 697 am er zurück; als er die Stadt verlies, stand Kaesar mit nMen Soldaten vor den Thoren. Kaesar war aber schon im"in Marz in Genf, und folalich muß Kikero Rom 's Anfang dieses Monaths verlassen haben. — Das »nmm des Vell. II, 4; ist falls wie schon ^'psius bemerkt. U- Band. T Fortsetzung. 289 achte vielmehr darauf, als auf etwas, das dir ein von V. R Z.696 den Göttern gesandter Prophet vorhersagt. Verlaß dick? Zs. nicht darauf, der mächtigen einige zu Freunden zn haben: Bürgerin.' diejenigen, welche dich dem Anscheine nach lieben, werden für dich von keinem Nutzen gegen deine Gegner feyn, dies hast du schon jezt erfahren. Diejenigen fo nach Macht und Ansehn streben, vergessen aller Pflichten, so bald sie das, was sie wünschen, erlangen können, und lassen ihre besten Freunde, ihre nächsten Verwandte sehr oft, als Opfer ihrer Feinde fallen Ende der Unreruedrmg des philiskus mir Aikero. 292 DioKaßius. B.XXXVIII.Hauptst.XVI. N.R.E6s« den war, den Weg zur Zurücköerufung bahnete. Die A. Mbinius Ursach war, daß Blodius bestochen, den jungen Ti- Durgerm. graues, welcher damahls noch beym Lukius Fla¬ vins gefangen war, aus dem Gefangniß riß und befreyete; hierauf verspottete er den Pom pejus und Gabimus^), die dieses sehr übel nahmen, schlug und verwundete ihr Gefolge"'); zerbrach die bürgermei¬ sterlichen FafceS , und weihete sein Vermögen den Göttern ^°). Dies verdroß den Pompcjus, und zwar um so mehr, da Rlodius diejenige Gewalt, die er selbst den Zunftmeistern wieder gegeben hatte 455) Berg!. Not. 129. 456) In einer öffentlichen Volksversammlung ftug Klodius laut; ; vi; - Aus jede diesek Fragen antworteten seine Anhänger mit großem Geschrei): Pompejus! Dies machte den Rath, der ihm ohnehin nicht gut war, und das Volk herzlich auf seine Unkosten lachen, inzwischen er, der diesen Spaas bey seinen Armeen nicht vertragen lernen, sich ärgerte. 457) Gabinius hatte den Klodius stark bey Mrons Landesverweisung untcrsiüzt. § 125. Nun aber macht es ihm Klodius, der den ganzen Rath unter sich haben wolle, zu arg. Hievon sagt Rikers in K/ö». c. 12: 6oIIe§n ipls so vix, keä LollsZIr tumon, et contra /««»i LloAum xrimum stmulute, clelnäe non libenter, acl extrsmum ta¬ rnen pro Ln. ?ompeio vere velrementergue xuAnauir. 458) Er hat so gar die Absicht gehabt den PompeM umbringen zu lassen. Wenigstens wirft sein Feind Rsters ihm solches mehr denn an einem Orte vor; z- E. 8sxtlo c. Z2; wo er sagt, daß Pompejus, aus Furcht für sein Leben nicht ausgegangen, so lange Klodius Zunft¬ meister war; ferner in c. 12 und 7. Plurarch kowx- x- 645 stimmt damit überein. 459) Dergl. Not. roi. Z70. . 460) Von diesem ganzen Klodianischen Austauf beW (freylich einen Feind, der alles zum schlimmsten deutet-l BEero l. c. xo/? reci. r» /k», c. 2, und alt o»rrr>. c. 6. 46t) Vergl. Not. 98. Nachr/vonKikeronö Zurückö. Vorläufig. 291 gegen ihn anwendete. Er beschloß also den Kikero N.R..E 6y6 zurück zu rufen, und fieng auch also fort an, ferne Wie- Zs Gabmlus derhsrstellung durch den Nirmius zu betreiben. Bürgern,. Er that den ersten Vorschlag hierzu im Senate zu einer Zeit, da Klodiuö abwesend war. Als sich ihm aber ein anderer der Zunftmeister widersezte, so machte erste, als eine Sache die für's Volk gehörete, öffent¬ lich anhängig, und widersezte sich auf einmahl Blo¬ diš in allem, was er thun wolte. Daraus entstanden Streitigkeiten, wo es auf beyden Seiten mit unter starke Wunden sezke. Bevor dieses geschähe, wolte Rlodius, um das, was er vorhatte, desto bester aus- zuführen, den Baco auf die Seite schaffen: da er sich nun überdem an dem damohligen Könige von Kypern ^tolomäus rachen wolte, daß er ihn nicht von den Seeräubern losgekaust, so veranstaltete er ein Dekret, worinnen dieses Eiland für dem Römischen Volke zu¬ gehörig erklärt ward: und selbiges in Besitz zu-neh¬ men, ward Bars, wiewohl ganz gegen seinen Willen geschickt"»). — Dies war's, was damahls in Rom stch zutrug. 462) Vergl. Not. 402. , 46g) R. Aelius pätus Sralenus aus Ligurien. rero »to Z l, Z2, ^>0 c. 26, und xro ciomo M19. —. Ir, der ersten der angeführten Stellen sagt err Ts weo recliru 0K0 tribuni promulAsrunr; hier sind die Aahnien der sieben übrigen, (Ninnius ist hier genannt) x- Sextius, A. Fabrizius, K. Kestilius, M. Kispius, T. sadurs, M. Kurius, und K. Meßius. ^464) unter allen ungerechten Handlungen, die sich das. Aönusche Volk so häufig zu Schulden kommen lassen, ist °°ch wohl keine, die ungerechter, denn diese Dethronisatioit ^s Kyprjschcn Königs, wäre, von der ich Strabo p. i8?c> ^chzusehn bitte. Und daß Kato, der messe Kato, trotz M ,einer Philosophie, sich zu einem so räuberischen Ge- -Mte brauchen lies, wirft abermahls ein sehr verhaßtes * Ht auf seinen Charakter, Zumahl wie schief er eS aus« 292 Dio Kaßius. B. XXXVIII. Hauptst. XVII. Siebzehntes Hauptstück. A.^Gabinius Wie Kaefar die Helvetier 4") und den Ariovist bekriegte. §. 140. Caesar fand in Gallien keinen Krieg vor, viel¬ mehr war alles in der größesten Ruhe. Sobald er führte. Cr schrieb dem unglücklichen König vorläufig >u; er möchte sich nur nicht gramen, er würde doch nicht ver¬ hungern, denn sein Volk würde ihn zum Obcrpnester der Venus Paphia machen! Welche Unverschämtheit!- Außer dem angeführten Strabo kann man noch die ganze Geschichte weirlanftiq lesen, leymplurarch Lar. min. x. 776, und Appian Liu. H. x. 441. .— Vom Klodius, den dieser König nicht loskaufen woltc, oben N. st (die erste nach der zzsten). 465- In den Briefen über das Interessanteste der Schweiy (Leipzig, 1777, Weygand, 8) wird die sehr »n- » wahrscheinliche Vermmhung Mausscrt, die Helvetier wa¬ ren Griechischen Ursprungs, eine Kolonie dcrMaMn- ser, und ihr Nähme Deutsch: -Helsverrcr. — Daß ste keines griechischen Ursprungs sind (von ihren griechische" Buchstaben rede ich unten), zeigt die große Wildheit, m die sie verfallen waren, d-e nicht das mindeste von Grie¬ chischer Kultur verrath: und daß ihr Nähme nicht durch -HelSvetter (ein Deutsch welches ich noch oben ein nmst zu verstehn die Ehre habe) erklärt werden kann: sieht uum daraus, weil es gewiß ist, daß um diese Zeit nicht cin- mahl in Deutschland, geschweige denn in der Schwatz das sogenannte Deutsch) gesprochen ward. Diese Sprache saß damahls noch jenseit des Don, an der Ostküste de» schwarzen Meeres! Und was man in Deutschland und den angranzenden Landern sprach, war Rclrisch. So wie nun das der Schweitz benachbarte Graubündten seine» alten Nahmen Maeer«, vom Rcltischen regio man- rana erhalten: (auch Graubündten ist nichts anders: als(reZio) ; Oa/F, Keltisch Fehr»- (daher der beym Strabone in der ichv dessprache /» L»-««) wurde auch, nach der den alten Römer" beliebten Hartern Aussprache des G, mit diesem letzten Buchstaben geschrieben. So kommt in einer Urkunde des Kaesars Krieg wider die Helvetier. 29z aber ankam, blieb eö nicht lange in dieser Ruhe: denn N.R^T.6?s so wie sich ihm nur irgend eine Gelegenheit zum ersten zs. Gabmmr Kriege darbot, so ward ein Krieg aus dem andern Bürgern,, gezogen ^), so daß er, nach Herzens Wunsch und Verlangen, das ganze Land bekriegen und überwinden konnte. Die Helvetier waren an Volksmenge sehr S. 7-. angewachsen, und da sie ein Land, so derselben nicht völlig entsprechend war, besaßen; so wolten sie einenTheil W-mderun, ihrer (Landsleute) um eine neue Kolonie zu gründen, nicht aussenden, damit sie nicht, wenn sie sich zcrstreue- tm, den Anfällen derjenigen, so ehemals von ihnen beleidigt worden, bloSgestellk würden. Sie entschlos¬ sen sich also, ihre Heymath alle zusammen zu verlassen, und sich in einem andern besterem und größerem Lande Longobardischen Königes Adaloald im Ughelli, In-Ua ss- ci'L x. rie vor; ein Pleonasmus der in den Nahmen der Berge bekannt ist, (wer kennt nicht den Htonre- ür'öxZ/o, die Fial-- Bärgen ec.) so muß auch die E- tynioiogic der Helvetier keltisch seyn: ohneracht ich wenig kelüsch verstehe, um eine wahrscheinliche zu geben. — Auch Anovistus den so sehr viele in einen Ehrenvest vcrwan« beit, muß um so mehr auf diese Ableitung Verzicht thun» da- wenn man auch zugeben wolte, daß in der Schweitz zu Kaesars Zeilen Deutsch geredt worden, doch die Wör« ter veft und Ehre, eines viel zu neuen Ursprungs in un¬ serer Sprache sind, als daß wir cs, sie so hoch hinauf zu setzen, wagen dürften. 466) Sueroriius K, 24 bemerkt, daß Kaesar, sobald ihm das Gubermum von Gallien war übertragen worden uull« lleinüs belli occsüoiis, ne iniulll gniclsm sc perl- zdüinuille, rsm fqeäersris gusm inkeüls sc keriü L»nridus vlrro lsceillrls: säeo vc, fensrus guonclsm leZs- scl explorsnäum btscuin OsUlsrum mlttenclos clecreue- sb sc nonnulll äeäenclnm eum boLkus censuerink; und hatte er cs ja auch in Lusiranien gemacht. Vergl. ?oen § 104. — Die alte Lesart behalte ich mit . ll km bey, und schalte mit ihm nach ein, kL -94 Dio Kaßius. B. XXXVIII. HaupLst.XVII, MM'E'imd uiederzulassen Ihre Flecken und Städte zünde- MGabinlus teil sie alle an, damit sie ihre beschlossene Wanderschaft Durgmii, unmöglich widerrufen könnten. Darauf wahleten sie sich den Grgerorix zum 2lnfühier, und nachdem sie sich mit einigen andern Völkern vereiniget, die ? 467) Mit der Geschichte dieser Helvetischen Migration fangt auch A«esar seine Kommentaricn an! Man muß ihn vergleichen 6. 6,1, 2. Eben so x. 10. 468) Raesar cle K. ll. I, 2. z. 4. 5 erzählt diests so: Grgersrix, welchen er nobUMmum »tgue Lrillimum vmnium ttsluswrum nennet, hatte freylich seinen Lands¬ leuten, 69z zuerst den Vorschlag auszuwandern gege¬ ben, und sic wählten ihn zum Anführer der vorhabendm Expedition. Allein da er sich schmeichelte, unter diesem Vorwand die Oberherrschaft über seine Landsleute an sich zu reissen, und eben dieses zu chun bey den Sekwancm dem Lastikus, und bey den Heduern dem jvumnorie riech, (lezterm gab er seine Tochter zur Ehe,) so nahmen dieses die Helvetier so übel, daß sie ihn gefangen seztem , Orgetorix brachte 12 Ovo Mann seiner Klienten zusam- wem. und befreyete sich mit gewafneter Hand aus dem Gesangniß, starb aber, noch ehe der Zug sich anficng, dir darum nach seinem Tode doch nicht unterblieb. glaubte, daß er Hand an sich selbst gelegt. 469) welche Strabo nicht nennet, wohne- - ten jenseits des Rhein, zwischen den Flüssen Dubio un° Arola (se in Bourgogne, und die 2lar) N ein sehr unbekanntes, und allem Ansehn nach unbetrachd - liches Volk, über dessen Lage sich nichts positives sag-" laßt; man hat sie bald in Lothringen, bald im KanM Mrch lbeydcs ist sonder Zweifel gleich falsch) gAcyr, besser möchten es noch wohl die treffen, die sie mSctM bcn, da, wo jetzund Tübingen liegt, zu finden glau^- DaS dritte Volk waren disl.^1()LllI6I, von welch-" man will, daß sie um das jetzige Lausanne gewoy" - Diese drey Völker nennt Raesar ös8. 6sll. I, 5- l sie biiürjmos j-leluSwrum nennet, pnd drefe ^btverl zwischen den Rhein, den Inraffus, und den Genfer- > sezt, so folger daß wir diese drey Völker durchaus aM- halb dieser Granzen setzen müssen. Kaesars Krieg wider die Helvetier. 295 eben dieses Bedürfniß hatten, beschlossen sie über die N.N.E.6->s Rhone zu gehen und sich am Fuß der Alpen niederzu- A. Gabiniu- lassen. Als inzwischen Kaesar, die Brücke über den Burgerin. Rhodanus abwerfen lassen "°), und auch sonst aller¬ hand Vorkehrungen machte, ihnen den Uebergang zu verwehren, schickten sie zu ihm"'),baten um den freyen Durchzug und versprachen, den den Römern zustän¬ digen Landereyen nicht das mindeste Nebel zuzufügen. Er, welcher dieser Versicherung nicht den geringsten Glauben gab, und überdem nichts minder als ihnen 470) Sie hatten zwey Wege, sagt Raesar!. c. c. 6 un¬ ter denen sie wählen konnten. Der eine durch das Gebiet der Sekwaner, zwischen den Berg Iurassus und dec ^hone, war so beschwerlich daß nur wenig Wagen neben einander fahren konnten, und eine Handvoll Leute war vermögend ihnen die Passage streitig zu machen; der an¬ dere ungleich bekwemer, gieng durch die Römische Pro» v'nz. Eie wählten diesen leztern, und der 28ste Marz 6zs ward bestimmt, wo sie sich alle an den Ufern der Rhone versammeln wollen. Die Wobroger, sojenseit der Rhone wohneten, fürchteten sie nicht; sie glaubten sie, würden des leztern Krieges wegen (den Pompejus gegen sie eV M geführt hatte; Dergl. oben § 98. 99) noch gegen die Leomer aufgebracht seyn, und allenfals schmeichelten sie M- solche mit Gewalt zu überwinden. Raesar war noch Rom, als er schon hiervon Nachricht erhielt, er eilcte «iso mit großen Märschen, in die ihm zugedachcc Provinz, das jenseit den Alpen gelegene Gallien, (jetziges Frank¬ sch,) und langte bald zu Geneve an. Hier war eine Drucke über die Rhone geschlagen, die aus dem Lande der Delvetier in das Allobrogische Gebiet führete; (Vergl. Aot. 266) diese Brücke lies Kaesar abbrechen, ihren Ue- dergang zu hindern. — Hieher gehören Flori Worte m, *0: guum iuwr moras Oslar, K/ro«iam poure re/crFö, uh. 471) Die Häupter dieser Gesandschaft nennt Raesar , Numejus und Verodoktius. Zwey Nahmen, die so atlnisikt sind, daß cs schwer fallt, ihren Keltischen Ur¬ sprung zu erkennen. 2 96 Diü Kaßius. B. XXXVIII. Hauptst. XVII. den Durchgang zu versiatten gesonnen war, sagte doch, L. Gabmiüs weil er sich noch in keinem völligen Vertheidigungö- Vurgern,. stand befand, er würde über das, was sie verlangten, mit seinen Osficieren Rath pstegcn, und ihnen darüber Antwort an einem bestimmten Tag "') ertheilen; lies auch einige Hofnung den verlangten Durchzug zu er¬ halten, durchscheinen: lies aber inzwischen die, ihnen nvthigsten Paße, mit Schanzen und Graben, sodaß sie ihnen unwegsam wurden, bevesrigen §- 141. Die Wilden saßen eine Zeitlang ruhig ; als sie aber nichts von dem, was ihnen versprochen war, zu hören bekamen, brachen sie auf, und marschirten zuerst durch das Gebiet der AilobroZer, dem Orte, wohin ihre Bestimmung gieng, zu. Als sie hier auf die ihnen vorgelegten Hindernisse stießen, wendeten sic stch 472) Den retten April Die merkwürdigen Zdus an denen Kaesar nachher sein Leben verlohr. — Zu den an¬ geführten (gründen scztKaesar, dem hier Dio überall folgt- noch die Niederlage des Raßius, von der ich weiter und» reden werde, Not. 477. 47Z) In dieser kurzen Zeit, (zum allerhöchsten kann man vierzehn Tage anncbmen, welche zwischen dieser M« sandschaft und dem bestimmten isten April verlegen konnten) lies Kaesar durch seine Soldaten, eine Mauer und einen Graben, vom Genfcrfte bis an den Jurasih aufführen. Die Breite des Grabens meldet er uns nM- aber die Mauer war sechszehn Fuß hoch, und 19 Ron"' fche Meilen (sind 5 Deutsche) lang. Wolte man sich eine würküche steinerne Mauer vorstellen, so würde cs iinmog' lieh, zu begreifen styn, wie ein so ungeheures Geba" s einer so kurzen Zeit aufgefuhrt werden können. Ich stehe solches also bloß von einer Verschanzung, wem) Bedeutung das Wort bekannter maßen sehr cl hat, zuwahl beym Kaesar, wie schon Hortoinann diese Stelle bemerkt, der sich wundert, daß die GclelM noch nach Ueberblcibsekn dieser Mauer suchen. Aus oa unrecht verstandenen wurns, kommt das Die Sekwaner sprechen Kaes. um Hülfe an. 297 in das Gebiet der Seqnaner"") und der Heduer, welche beyde Nationen 'ihnen den Durchzug willig, U. G ib-mus sich verlaßend auf das ihnen gemachte Versprechen, Burgernr. ihnen kein Leid zuzufügen, verstattet hatten. Als sie aber ihrem Versprechen nicht nachkamen, sondern diese 474) Die Sekwaner wohneten zwischen dem Dubl's, der sic von den Raurachcrn schied; dem Arar, (Saone) über dem hinaus Lmgomer saßen , und dem Iurassus. Srrab. x. 1Z4 eäic. tÄ/ä.-iL. sezt dieses Volk jenseit des Arar, und läßt sie dies-und jenseit der Sckwana (Seine), von der sie ihren Nahmen bekommen, wohnen, so daß sie gegen Osten mit dem Rhein, und gegen Westen mit der Saone grunzen. Er sagt, aus ihrem Lande habe man die besten Schinken und Schlackwürste nach Rom gebracht. Er merkt an, daß sie vor Zeiten große Feinde der Romer gewesen, und mit den Germanien! oft gemeinschaftliche Sache gemacht, dieJtaliäner auszuplündern. — Die-He- duer wohnen nach Strabo zwischen dem Arar und dem Dubis. Aber kein einziger anderer Auktor sezt sie so; sie sagen sehr einstimmig, daß sie jenseit des Ärar gewohnt- Es war das erste Gallische Volk, so mit den Römern Frie¬ densbündnisse schlos (ich habe darüber in meinen Noten jum Strabo eine Stelle aus dem kansZ^rieo iN-mieii- nam nomine Lonstanttno cllcko citirt). Es ist ein altes Volk, so beym Livio V, Z4 schon mit unter der 2 mit erschlagen worden, und Kaesar frcnete sich über die Rache, die er jezt an den Herren von Zürch nehmen konnte, nicht wenig. — Dn Geschichte dieses von den Zürchern erschlagenen Kaßius, findet man am besten bcy cvrosio V, 15. Die Epnome Livii 6; erwähnet sie nur. 478) Raesirr - z. 14. Er lies eine Brücke über den Arar schlagcir. den Flüchtlingen nachzusctzen, Da diese» Gcbau in einem Tage vollbracht ward, und die Helvemr zwanzig Tage Zeit gebraucht batten, (aber freylich aus Kähnen und Flößen über die sehr langsam fliessende schö¬ ne zu setzen.) so schreckte sie dieses so, daß sie den der in dem glorwürdigen Kriege gegen Kaßius ihrAnfud' rer gewesen war, an Kaesaru abschickten. Diviko übcckcii es der Willkühr Kaesars, scmen Landsleuten einen 'M welchen er wolle, wo sie sich als Kolonisten niederlaim könnten, anznweisen; übrigens sprach er ans einem Ms lieh hohen Ton. Kaesar sagt in seiner Antwort, so a'' er sie sechst ausgezeichnet, gar nichts davon, was doft e Hauptsache war, nemlich ob er ihnen Land eine Kow> zu gründen, einräumen wolle; er sagt nur, wenn sie ch)' sein gäbe , ihr Versprechen zu halten, und die von sti beleidigten Aeducr, Ainbarrer und Allobroger bcftiedigd ' Ware er bereit ihres Ucbcrmuths zu vergessen, und > ihnen Friede zu schließen. Kaesars Schlacht mit den Helvetiern, z o i §. 142. N.R.C.6-6 Man konnte sich aber nicht vertragen. Es wur- G^'iMus den Geisseln von ihnen gefordert, rind dieses verdroß Burgmil. ' sie; nicht darum, daß man ihren Worten keinen Glau¬ ben beymaß, sondern weil sie Geisseln Zu geben für schimpflich hielten ^): und so Zerschlugen sich alle Vorschläge Zu gütlichen Vertragen. Sie ruckten neuer¬ dings vor, und ihre Reuterey schlug Kaesars Kavalle¬ rie, die viel Tagereisen vor der Infanterie voraus war, und schon die Mrieregarde der Helverisr Zurück gelassen hatte Hierüber wurden sie stolZ. Weil Kaesar im lezkcrn Gefechte den kurzem gezogen, und weil er sich aus Mangel der febensmittcl, nach einer außer der gewöhnlichen Marschroute gelegenen Stadt gewen¬ det hatte glaubten sie, daß er flöhe, und fiengen 479) Ziemlich trotzig sagte Diviko: Iw bloluetloz 3 imiondus koL8 inlkirmos esse, vr onlicies »coipere, non är»re, conssrsuerlnt. Ach ,'cr KomauM/t eFe ro/ke«, er zeche uemlich auf die Geissel welche die Helvetier, nach der Niederlage des Kaßius von den Römern erhalten hatten. 480) Raesar hatte 4202 Mann Kavallerie, aus der ganzen sogcnamtten />o»r»cr4 (dies war das Mize Land zwischen dcrGaronne, der Rhone, dem Se« dcnner Gcbürge und den Alpen,) und seinen Verbündeten Zusammen gebracht. Diese waren den Feind zu recogno- scircn vorausgeschickt; diese sezten der Helvetischen Arricr- garde mit zu großer Hitze nach, und schlugen mit der Helvetischen Reuterey an einem ungünstigen Orte. 481) Brbrakre, welches auch Srrabo p. 19z, aber als ein erwähnt. Dibrakte lag doch nur r8 Rönii-- Ae Meißen ans dem Wege. — Die Ursack warum er Mangel an Lebensmitteln gelitten, erzählt Racsar c. 16 weitlauftiq. Oie Sache kommt darauf hinaus, °aß Dumnorix, (den wir aus Not. 468 als einen Echwie- Zsssohn desOrgctorix und Freund der Helvetier kennen), "n Generalpachter bey den Aeduern war, die nöthigcn Ackerungen verhinderte. — Dieser Dumnorix hat», irr Z O2 Dio Kaßius. B. XXXVIII. Hauptst. X Vll, N.R.T. 4? 4 nun an, anstatt weiter vorzurücken, ihm nachzuscßm. A. Gabinius Kaesar, der ihre Wuth und Menge fürchtete, die- Burgerm. scs gewahr ward, lagerte er sein Fußvolk auf einer steilen Anhöhe ^), und fezce die Reuterey so lange der Gefahr aus, ihr Heil mit ihnen zu versuchen, bis er sich selbst an einem bequemen Ort in Schlachtord¬ nung würde gestellt haben. Es glückte den Helvetiern, Liese Reuterey noch einmahl umzuwerfen ^), als sie sich nun aber darauf anfchickten, die Anhöhe selbst herz¬ haft anzugreifen, fiel Kaefar plötzlich sie an: und nun fiel es ihm leicht, mit einem wohlgeordneten Heer von der Anhöhe herab, zerstreueke Feinde, die keine Kcnnk- niß der Kriegskunst hatten, zu besiegen ^*). Indem aber diefe den Römern den Rücken wendeten, wurden jene von andern, die nicht mit im Treffen gefochten dem in der vorigen Note erwähnten Gefechte, dieReute- rey der Heduer kommandirt; war zuerst fortgelaufen, und hatte dadurch die übrigen alle zur Flucht veranlaßt. 482) Ich will Aaesars Worte abschreiben, der dies al¬ les weit bester denn Dio sagt: ?ostguam iä ammaö.nerM, copiss lu28 OeH in proximum collom sudäucir, eqm- racumguo , qui sustinorer bostium impetum, milit ; ixls interim in colls meciio triplicsm scism inüruxit. 48 g) ltsluetii, conlertillima scie, reioälo nollro egm- taru, plmlsnAS laKa, l*ub primam nollism aciom succelle- runr. Vergl. 24. 484) Kaesar stieg zuerst selbst vom Pferde, nachher lies er die ganze Kavallerie gleichfals absttzen. Der Phalaa? der Feinde ward zuerst von den Römischen Spießen durch- dort: wie der Phalanx wich, zog man den Degen uns ward handgemein. Die Römischen Wurfspieße waren gröstentheilS in den Schilden der Gallischen Soldaten sitzen geblieben, und hatten diese dadurch so unbrauchbar zur Vcrtheidigung gemacht, daß der größeste Theil M Schilde wegwarf und nackend focht. Endlich zogen sich zurück, und saßeten auf einer Anhöhe Posto, die opn- gefthr tausend Schritte von demjenigen Berge, wo Römer standen, entfernt war. Kaesars Schlacht mit den Helvetiern, zoz hakten (denn aus gar zu großer Menge und Eilfer- N.R.E.6y« tigkeit hatten nicht alle an der Schlacht Theil nehmen A können), plötzlich im Rücken angefallen, und etwas in Burgerin. Unordnung gebracht. Jedoch gewährcte dieses den Helveriern keinen großen Vortheil. Kaesar befahl dec Kavallerie den Flüchtigen nachzuseßen: er selbst mit den Schwerbswafneten bot dem Feinde tets, schlug und verfolgete sie bis zu der von ihnen aufgeworfenen Wa¬ genburg , wohin beyde Theile auf ihrer Flucht sich zu retten suchten ^). Hier vereinigten beyde Theile sich 485) Dieses waren Bojer, welche Raesar schon K. 5 als Verbündete der Helvetier genannt hatte. — Ich darf wohl kaum bemerken, daß diese Bojer keine Böhmen wä¬ rest; aber etwas näheres von ihrer Lage sagen bars ich auch nicht, weil alles viel zu verwickelt ist, und sich in der Kürze nicht auseinander setzen last. Ich denke daß dieser Artikel (Bojer) einer der besten in meinem demnächst her« auszugebenden Register über Strabo seyn soll. — Außer l>en Bojem befanden sich auch Tulinger bey dieser Unter¬ nehmung auf die Römer. Diese vereinigten Bojer und Lulinger machten eine Zahl von ohngefthr izvoo Mann aus. Eo wie diese die Römer anzugrcifen anfiengen, so waten die Helvetier, die sich inzwischen auf dem Berge gesezt hatten, ein gleiches, so daß die Römer in der Milte waren, und vorn und hinten zu kämpfen hatten. Das iweyrs und dritte Glied der Römer musie auf Kaesars Be- Üvl rechtsum machen, den Ueberwundenen und auf den Geflüchteten die Spitze zu bieten; das erste Glied behielt seine Fronte, und machte gegen die Bojer und Tik- unger rSre. 486) Wenn man sich der vorigen Note zu erinnern be- uebt, sg wird man hier einen merklichen Unterschied zwi¬ schen Kaesarn und Dio wahrnehmen. Er weis nichts bavon, daß sein Heer in Unordnung gebracht worden: ec "Mhit nur dem zweyten und dritten Glicde seine Fronte ru andern, und dieses kann, bekanntermaßen, ohne die wnideffe Unordnung geschehn. Cr sagt auch nicht daß «"w Kavallerie den Feind verfolget: nach ihm hat die Kavallerie abgeseßen, so daß er lauter Infanterie hatte. z 04 Dio Kaßius. B. xxxvm. Hauptst. XVII N.A.E-6s6 so gut sie konnten, wurden aber nach einer tapfern Ge- A. 'mbinius genwehr völlig besiegt. Nach diesem Verlust theileten Bürgerin, sich die Wilden in zwei) Theile. Einige vertrugen sich mit dem Raestrr und kehreten zu ihrer Heymath, aus der sie ausgezogen waren, zurück, wo sie ihre ehemaligen WohuplaHe wieder Herstellern und bewohnten; andere so die Waffen nicht niederlegen wollen, giengen nach den Rhein, als von da sie zu ihren alten Wohnpläßen zurück zu kommen Hoffeten. Diese, die schon einmahl überwunden und klein an der Zahl waren, hieben die Bundesgenossen der Römer, durch deren Provinzen sie zogen, ohne die mindeste Mühe nieder — Und so brachte Kaesar den ersten seiner Kriege zu Ende. Auch haben sich nicht beyde Theile durch die Flucht jue Wagenburg zu retten gesucht, sondern nur die Bojerund Tulinger, so den Rucken des Römischen Heeres anfielcn, die übrigen Helvetier blieben auf dem Berge, wo sic Post» gefaßt hatten. —> Die Schlacht gienK- Morgens um sie¬ ben Uhr an, und wahrete bis Sonnenuntergang.-" Hundert dreyßig tausend Mann, so im Gefecht nicht gekommen waren, retirirten sich in das Gebiet der Lin- Zonen, wo sie ohne von den Römern verfolgt zu werden, nach einem viertägigen Marsch ankamen. , . 487) Beyde Theile haben sich nicht vereint, wenigsten» laßt sich aus Kaesars Berichte dieses nicht schließen. Ich habe schon erwähnt, daß i,zoooo Mann sich in da» Gebiet der Lingonen retirirt hatten. Kaesar müße ilM drey Tage Vorsprung lassen, wahrend welcher er M Todten begraben und seine Verwundeten verbinden nc»- Am vierten Tage sezte Kaesar mit dem ganzen Heer ihne nach; zum voraus aber lies er den Lingonen unterläge, ihnen, wenn sie nicht für Feinde des Römischen angesehn werden wollen, weder mit Proviant, noch m irgend etwas andern beyzustehn. Darauf schickten geschlagenen Helvetier Gesandten und baten um Fr"»» , Inzwischen ihnen Kaesar diesen, auf ziemlich harte gungen verlieh, giengen 620 000 Mann, Einwohner 0 kazi Verbigenus heimlich durch, in der Absicht den . und die Gräuzen Deutschlands zu erreichen. Allein dnb Kaesars Krieg mit Ariovist. 305 §. I4Z. N.R.E.6SL Als er aber einmahl zu kriegen angefangen hatte, A Minius lies er es nicht hierbey bewenden: und verband sich die Burgerm! Bundesgenossen, indem er sein eigen Vorhaben voll- S- rr. streckte. Die Gekwaiier und Heduer, welche seine Begierde nach Krieg sahen, und wahrnahmen, daß seine Thaten ihren Hofnungen entsprachen: wollen ihm einen Gefallen thun, und sich zugleich an den be¬ nachbarten Kelten rachen. Diese (Kellen) waren vor langer Zeit über den Rhein gegangen, hatten einen Theil des ihnen zugehörigen Landes weggenommen, sie sich unterworfen, und Geisseln von ihnen em¬ pfangen E). Sie wurden (vom Kaesar) ihrer Bitte schlug fehl; sie wurden unterwegens aufgebracht, und zum Kaesar Drückgeführt, gui reäuKos in stvstiumnume- ro bsbuir. Dies sind Kaesars eigne Worte, welcher nichts davon sagt, dasi sie die Bundesgenossen niedergemacht. —> Die Bojer blieben auf Ditte der Aeduer zurück; die übri¬ gen musten dahin, wo sie hergekommen waren, zurück- gehn; zumahl weil Kaesar sich furchte, wen» die Lande- "yen der Helvetier wüste liegen blieben, so möchten die Deutschen ienseik des Rheins sich ihrer bemächtigen, und dadurch also immer neue Gelegenheit zu Kriegen entstehn. -7 Von g,68000 Helvetiern, die ausgewandert waren, Magen nur i,ioooo zurück, und denen musten die Allo, drvger, weil sie alles verbrannt hatten, Getreyde bis zur ersten Acrndke vorstreckcn. 488) Auch dieses laßt sich aus Raesarn selbst deutlicher vertragen. Die mächtigsten Gallischen Völker, die eine Mge Zeit um die Oberherrschaft gestritten hatten, waren d>e Heduer undArverner, (jenseits der Loire, etwann da- wo jetzund Auvergne ist,) lezkere in Gesellschaft dec «ekwaner. Beyde Verbündete Nationen durften es doch den Hcduern nicht'aufnchmen, sie ruften also die Deutschen (welche Dio höchst richtig Resten nennt) zu Luise. Fünfzehn tausend Deutsche giengen über den -uyein; und da ihnen Galliens Fruchtbarkeit und Klima Mel, vermehrten sie sich bald bis auf 120,000. Durch ' "e so starke Beyhülfe unterstüzt, fiel cs den Arvernern H- Band. U Z 06 Dio Kaßius. B. XXXVIII. Hauptst. XVII. N.R. E.Sya ihnen Hülfe zu leisten, leichtlich gewährt, sintemahl A Gübimus urä)ts anders, als was er selbst wünschte, begehrten. Durgerm. Ueber diese Kelten herrschte damahls Ariovist, der von den Römern Bestätigung seiner Korone erhalten, und vom Raesar selbst, als damahls regierenden Bürgermeister, in die Zahl der Bundesgenossen und Freunde des Römischen Volks war eingeschrieben wor¬ den ^). Aber daraus machte sich Raesar, wegen der Ehre und der Macht, die er aus diesem Krieg ziehen konnte, alle nichts: alles, was er wolle, war nur das, daß ihm der Wilde einen Vorwand zum Krieg an die Hand geben möchte, damit es nicht, als ob er von ihm zuerst beleidiget worden, den Anschein hatte. Er lies ihn also vor sich fordern, als wenn er etwas mit ihm zu überlegen hätte. Der König stellte sch auf diesen Befehl nicht, sondern sagte: „Wenn Bae» sar mir etwas zu sagen har, so laßt ihn mir kommen. Ich bin nicht geringer als er; und überdem muß immer der zu den andern kommen, der jenes uörhig hat Kaesar und Sekwancrn frsylich leicht, dieHeduer zu überwinde"- allein sie wurden selbst, wie jenes Pferd in der Fabel, die Beute ihrer Rachsucht. Die Germanier blieben im Gebm der Sekwaner sitzen; zwangen selbige den dritten E deßelben abzutreten, und eben damahls als der Krieg E scheu Ariovist und Kaesarn ausbrach, gieng ersterer dann um, sie auch eines andern Drittels zu berauben, M 24000 Haruder zu ihm gestoßen waren, denen er neu Wohnsitze in den Landereycn der Sekwaner anwen wolle. 489) Laesar I, Z5 und 4z. Vcrgl. Grotius -V ° XVII, 7. 490) Kaesars eigene Worte, bey dem Ariovist st ' K- Z4: 81 gmä ipl! a Oselm-e opus eilet, lese «a ? > venluruin lullle: li guiä ille se vellr, illum sä ks >en vportere. Noch stolzer führt ihn Julius Rclsus P- redend ein; Lc guis sst Litessr, kiur guiä milü cuw Kaesars Krieg mit Arioviff. 307 erzürnte sich hierüber, als wäre es gegen die Ehre des N.R.E.Sss gejammten Römischen Rahmens, und forderte so fort A. Gabim»- die Geißeln der Bundesgenossen^'), die er in Verwah- Bürgerin, rung hatte, zurück, verbot ihm fernerhin Einfalle in ihre Ländereyen zu thun, und keine neuen Hülfstruppen aus seinen Provinzen mehr an sich zu ziehen Alle dieses that er, nicht ihn zu schrecken, sondern anzurei¬ zen, sintemahl er Hoffete dadurch einen anständigen und wichtigen Vorwand zum Krieg zu bekommen. Und dieses geschah auch. Der Wilde nahm das ihm befohlene sehr übel, und gab stolze Gegenrede ^^). Auf seine Replik versezte Kaefar nichts; sondern be¬ mächtigte sich alsbald, und bevor solches irgend jemand inne ward, der Sekwanifchen Stadt Besan- son ^). §. 144» Uebrigens entfiel der Muth Raesars Soldaten sehr, als sie höreten, daß Ariovist sich mit aller Macht kare ? eZo 6 (lsetsris euerem, sä emn venirein. Ixl's, ü mei 6Asr, all ms venisr. 4Sl) Der ^cSuer. Jb. zss. 492) Well er nur eben 24200 Haruder angenommen, die er als Kolonisten in Gallien niedergesezt hatte. Vergl. Not. 488. 49Z) Seine Antwort erzählt Raesar c. g; mit folgen¬ den Worten : Ron oxortsrs seks s populo Romano in luo iure impsäiri. ^eänis ls obüäes reääitnrum non ells. Laelär pro Ws, guum vollst, conAreäsrewr, intelleLln- <^»icl inuicli 6erm»ni, exercit-ltillimi in srmis, c>ui in- UA »nnos gustnoräeciln rsLtum non lndiÜönt, virmts kollsnt. 494) oder wohl bester well sie ih¬ ren Nahmen von den bekommen. Ueber die verschiedne Rechtschreibung dieses Rahmens lese man Ehifletium in Velnnrions p. I, L. 12, p. 58, ror, i87- v-'ine akkurate Vorstellung der Lage, giebt Raesar K- z8 selbst, welcher es oppiäum Maximum Leciusnorul» nennet, Z 08 Dio Kaßius. B.XXXVIII. Hauptst. XVII. N.R.E.6y6 zum Krieg rüstete, und daß schon sehr viel andere A. Gabtmus Kelten mehr, theils über den Rhein gegangen wären, Bürgern,- theils sich, zu seiner Hülfe, an den Ufern des Flußes versammelt hätten, so daß sie einen plötzlichen Anfall auf die Römer zu unternehmen, im Stande waren. Die Größe ihrer Feinde ^), die Menge derselben, ihre Großsprechereien, hatten sie dergestalt erschreckt, daß sie nicht mit Menschen, sondern mit unwidersteh¬ baren Thieren zu kämpfen zu haben fürchteten. Daher kam es, daß einer dem andern sagte, dieser V- r-. Krieg sey nicht gerecht^); er sey durch kein Senatus- 495) Von der großen Statur der alten Deutschen, die nicht allein von den alten Schriftstellern bezeugt wird, sondern die sich auch, aus den ungeheuren Steinen ab¬ nehmen laßet, deren sie sich zu ihre« Grabhügeln bedien¬ ten , hat der berühmte Polyhistor Herrmann Ronring ein eignes sehr lesenswerthes Buch geschrieben: äe üer- manicormn corporum bslnrus sntigui ae noui caulis. 496) «-roxa- übersezte ZLplandcr belluss MM«/. Leunklav korrigirte Nur der sel. Ren¬ ke hat das Wort recht erklärt. So wie so Beym Themistl'o p. Z44 ° «rro^w-rL^ov unbiegsirmer. 497) Cs war ein Gesetz weiches den Gouverneure» aller Provinzen untersagte: -- -r», ^,,7-L «l)> ^io S-1,6. Das lejten Verbot, denke ich, galt nur außer dem Bezirk ihrer Pw' vinz, innerhalb derselben konnten sie wohl Kriege, die!>«> ihnen von selbst darboten, führen. Kaesars AustühruG gegen die Einwohner des Berges Herminius, welche W' niahls für aufrührerisch erklärt worden, denk ich, kam dieses zur Gnüge bezeugen. Und denn waren aum Ja ¬ fars Rechte in Gallien, minder eingeschränkt denn die d übrigen Gouverneure. Hierzu kommt noch ein Senaku - konsultum von 69z, worauf sich Raesar K-Z5 beruft- ^l" eungue Lslliani prouincian, obrinsrer, guoci comwo, Reixuhlicss fLeere polier, ^eäuos caererosgue populi liomsni clekenäerer; darauf stüzte sich Caesar U-- fczte hinzu: ie ^.eäuorum illiuriu!, non ne^leKurum. Kaesars Krieg mit Ariovist. zoy konsultum geboten: und würde nur zur Befriedigung N.R.E.s-s des Kaefarschen Ehrgeitzes geführt; sie droheten so A. G-ibimu- gar ihn zu verlassen, wenn er seine» Sinn nicht andern Bürgern,, würde ^). Als er dieses erfuhr, sagte er den gemeinen Soldaten nichts; (denn er hielt es nicht für gut, Din¬ ge dieser Art einer vermischten Menge zu sagen, die nachher selbst zu den Feinden übergehn könnte: auch befurchte er, sie möchten minder gehorsam seyn, tumul- tuiren, und irgend einen bösen Streich begehn) er for¬ derte aber die vornehmsten Officiere zusammen, und sprach zu ihnen, wie folger ^): 498) Laiser äo k>. 6.1, zy schildert sehr lebhaft, (viel¬ leicht etwas übertrieben, seiner Rhetorik desto mehr Ehre ZU machen,) den niedergeschlagenen Zustand seines Heers. Die Kaufleute (Markatender) so im Lager warm, machten zuerst den Purschen muthlos. Cie sagten: Sssxenumoro lese cum iiz (mit den Deutschen) conZrefloz, ne vulruin «iuiüern srgne aciem oculornm lerre ^onirfle. Dadurch Wurden zuerst diejenigen, die bas Geräusch der Waffen lucht kannten, und Kaesarn nur aus Freundschaft deglei- ttt hatten, erschreckt. Einer nach dem andern, nahm un- tw diesem und jenem erdichteten Vorwand Abschied; und dlejcmgen, so aus Furcht für feigherzig gehalten zu werden dublieben, machten es noch schlimmer. Sie getraueten um nicht aufzusehn, weinten, klagten, und machten, nicht anders als ob sie in den gewißesten Lod zu gehen hatten, wre Testamenten Dieses steckte die Soldaten an, von denen denn doch der größeste Theil voraab, nicht so wohl Feinde, als die beschwerlichen Marsche zu fürchten, man, um den Ariovist zu erreichen, nehmen müsie: dwnnM erism remmrmk-mr, cum calkrs moueri, sc "Ana imre iuüifler, non fore äicto suäienre; millces, ne- pro^ker nmorom, ÜAna lawros. . 499) Daß Kaesar bey dieser Gelegenheit , an die Offi- lltr seiner Armee eine künstlich ausgearbcitete Rede ge- halten, ist gewiß. Er selbst, Julius Relsus p. 21 und dies hpiwme i.luü 104 erwähnen solches; aber eben so gewiß m es, daß diejenige Rede, so meine Leser nun vorfinden, nicht die Kaesarsche ist, sondern einzig und allein aus Zi o Dio Kaßius. B.XXXVHI. Hauptst.XVIl. N.R.Söys Ermunterrmgsrede Raesars an sein Heer. Ä.Gabiiiius §. 145. Burgerm. „Ich denke nicht , meine g^j^testen Freunde, daß wir unsere eigene Angelegenheiten, und die des gemeinen Bestens, aus dem nehmlichen Gesichtspunkt betrachten dürfen; sintemahl ich wahrnehme, daß es nicht der nehmliche Zweck ist, den die Republik sich, und den sich eine Privatperson vorsezt. Wir (Privatpersonen) müs¬ sen immer das, was am ruhigsten und am sichersten, daS Volk aber das, was das vortheilhaftcste ist, erkiesen und thun. Zwar auch in Privatgeschäften muß man thatig seyn: weil wir, wenn wir dieses nicht sind, nim¬ mer zu einem gewissen Grad des Wohlstandes gelangen: doch scheint es bey dem allen immer, daß der Mann, der mit den mindesten Geschäften beladen ist, am sicher« sien sey. Ein Staat im Gegentheil, zumahl wenn er Oberherrschaft über viel andere hat, würde, wenn er die nehmliche Regel befolgen wolle, gar bald zu Grunde gehn. Nicht Menschen sind Ursachen dieses Unter¬ schieds; dieses Gesetz gab die Natur selbst; es hat im¬ mer bestanden, besieht noch, und wird bestehn, so lange Menschen auf der Welt sind. Wenn dieses sich so vcr- Dions Gehirn floß. Man darf nur dasjenige nachlesen, was Rüesar K.40 vom Inhalt seiner Rede selbst bemerkt, so wird man hievon völlig überführt werden. Beyde Reden haben nichts als höchstens den Schluß mit einen« der gemein. Kaesar bestrafte seine Soldaten zuerst dar¬ über, daß sie die Marscbruthe, so er befolgen würde, aus- »uspSben suchten; er stellte nachher vor, es würde wayr- scheinlicherweise gar nicht einmahl zu einem Krieg zw>sc»e Ariovist und ihm kommen; falls es aber ja dazu komm » solte, so fty Ariovist nicht unüberwindlich; (diesen Pun - welchen Kaesar unter allen am ausführlichsten abhanden - berührt Dio kaum). Endlich so gab er ihnen zu erkennen auf was für Art und Weife cs ihnen nicht an Proviant gebrechen wurde. Kaesars Aufmuntemrigsrede ar: ftm Heer, zu halt, so muß gegenwärtig keiner von euch das Vcrgnü-V.R.,E.6?6 gen und die Sicherheit seiner Privatperson mehr, denn Yen Ruhm und das Beste der Römischen Republik zum Bürgen». Augenmerk haben. Ucberlegt — zwar auch alles übrige was sich eurer Ucberlegung von selbst anbieten wird, aber doch — vorzüglich, daß wir hieher gekommen sind, so viel und so ansehnliche Manner aus dem Rath und -em Ritterstand, daß man uns mit einer so großen An¬ zahl Soldaten, mit einem solchen Ueberfluß an Gelbe verseh», nicht daß wir uns der Ucppigkeit überlassen, Wd unsere Tage in unthatiger Trägheit verleben r son¬ dern daß wir die Angelegenheiten unserer Unterthanen gehörig einrichten, und die Sicherheit unserer Bundes- Lmossen erhalten sollen: wir sollen sie vertheidigen gegen die, so sich ihnen ynrecht zu thun unterstehn, und unser eigenes Ansehn vermehren. Wäre dieses die Absicht nicht so uns hieher führete, warum sind wir denn sonst wit Heercskraft hieher gekommen, und nicht lieber jeder auf seine Art zu Hause und bey den Seinigen geblieben? Es war ja wahrhaftig bester den Heerzug ganz zu un¬ terlassen, als ihn, da er einmahl unternommen war, aufzugcben. Wenn wir uns hier befinden,, ein Thcil von den Gesetzen gezwungen, den Befehlen des Vater¬ landes Gehorsam zu leisten, aber der bey weiten« größere S. rg. Theil freywillig, Ehrenstellen und Vortheile die uns der Kriegsdienst gewähren kann, zu erlangen: wie können lvir es für gut, für rechtmäßig halten, die Hofnungen derer, die uns hieher gesandt, und mit ihnen unsre selbst eigne zu täuschen? Kein Privatglück ist so vest gegrün¬ det, daß es nicht durch den Sturz der Republik solle verlohren gehn: ist sie aber glücklich, so wird es ihr kicht, die Leiden eines jeden ihrer einzelnen Mitglieder iu lindern/' §. 146- «Ich sage dieses nicht, meine gcliebtesten Freunde Z12 Dio Kaßius. B.XXXVIII. Hauptst.xvn. r? Piso'midhier gegenwärtig seyd. Ihr seyd dessen Ä Gabmitts uicht unbewnst, daß mir es, euch zu unterrichten, vb- Burgerm. tage, und ihr seyd dcßcn nicht uneingedenk, um meiner Aufmunterung zu bedürfen. Weil ich weiß, daß unter Len Soldaten -einige das Gerücht ausstrcuen, wodurch sie ihre Nebensoldatcn.aufzuwicgeln suchen, als würde von mir ein unrechtmäßiger Krieg unternommen, so hal¬ te ich diese Rede, um euch Gelegenheit zu geben, sie in allen ihnen obliegenden Pflichten zu unterrichten, und Vaterlandsliebe in ihrer Brust aufzuflammen. Es wird ihnen mehrcrn Nutzen bringen, dieses von euch einzeln und oft zu hören, als öffentlich einmahl von mir. Sagt ihnen also; Nicht durch zu Hause sitzen, nicht durch Kriege vermeiden, nicht durch Soldatenstand fürchten, nicht durch Wollust, haben unsre Vorfahren diesen Staat so groß gemacht: sondern dadurch, daß immer ihre Seele kühn genug war, alles was ihnen nützlich schien, zu unternehmen, und ihre Körper dauerhaft genug, alle das, was jene beschloß, auszuführen: dadurch, daß sie ihr eigen Gut, als ob es fremdes wäre, immer allen Gefahren aussctzetcn, und sich dadurch zu Herren deßen, was vorhin fremdes war, machten; dadurch, daß sie keine andere Glückseligkeit als die kannten, die aus der Erfüllung unsrer Pflichten entspringt, und kein anderes Unglück als das, ruhig, selbst zur Zeit des grösicM Wohlstandes, zu sitzen. Durch Befolgung dieser Grund, satze haben sie, da ihrer im Anfang so wenig, und ihre Stadt so gering war, die Lateiner und Sabiner besiegt» die Etrurier, Volsker, Opiker, Lukaner und Samnb ken überwunden; in kurzer Zeit alles innerhalb denM- Pen belegene Land unterjocht, und alle fremde Volker, von denen sie angefallen worden, zurückgeschlagcn )-' 502) Ein Kompendium der ältesten Römischen Ge¬ schichte, wird wohl so wenig jemand in diesen Annssr^ kungen suchen, als ich eines zu entwerfen gesonnen bull Fortsetzung. ziz §. 147. N.R-E.LyS „Ihnen ahmeten die später« Römer, unsere Vater, A nach; begnügten sich nicht mit dem, was sie besaßen, Bürgerns befriedigten sich nicht mit dem, was sie geerdet; hielten Trägheit für ihren gewißesten Untergang, und Mühse¬ ligkeiten für ihre wahrscheinlichste Rettung. Sie be¬ furchten, eingezaunt in ihren eigenen Eranzen, möchten sic schwach werden, und gleichsam veralten: und scha- S. »4. mecen sich, wenn sie, die Erben eines so großen Vermö¬ gens, nichts dazu erwerben wollen. So kam cs, daß sie viel mehr und größere Staaten erwarben. Was soll ich einzeln alles erzählen? Sardinien, Sikilien, Ma- aber doch kann ich nicht umhin, für diejenigen, (deren Anzahl ohne Zweifel die größeste ist) die sich nicht fo fort der erwähnten Geschichten erinnern sollen, einen kleinen Fingerzeig zu geben. — Die Ueberwindung der Lateiner, (ich rede aber hier von einer völligen Ueberwindung der¬ selben (fällt unter das Konsular des Manlius und De« kius kNus 41z; die Sabiner wurden 46z besiegt; die i2 Völkerschaften so Etrurien bewohnten 444; Ll>piker siehn aus einem Versehen hier. Sic waren lange vorher, ehe Rom gebauct ward, von den Lsskern, aus ihren Wohnplätzen, dem nachmahligen Kampanien, vertrieben worden. Strabo p. 74z. — Die Lukanier waren die testen, welche die Römer durch den tarentinifchen Krieg unterjochten, und sich dadurch zu Herren des gejammten Italiens machten. Florus l, 18. — Was nun die außer- halb Italien gelegenen Länder betrift, so eroberten sie die Cyländer Sikilien und Sardinien im zweyken Punifchcn Krieg; Illyrien, unter dem lezten König dieser Nation Eenrirw, im Makedonischen; (er war ein getreuer Bun¬ desgenosse des Perseus) Asien durch den Krieg gegen den ^miochua; Afrika durch die Bezwingung von Karthago; Spanien, im zwcyten Punischen Krieg; Lirhynien, durch den Krieg gegen den Mithradar. — Doch diese, Lrera, Zypern, Syrien, Palästina, Albanien, Armenien, sind schon oben, in dem von mir übersezten Thcile der Dioni- schen Geschichte vorgcwesen, und bedürfen also keiner fer¬ nem Nachweisung. Z14 DioKaßius. V.XXXVIII. Hauptst.XVH. N.R.T.6ys kedonien, die Illyrier, Griechenland, Klein-Asien, A. Gabinlus Bithynier, die Hispanier, die Afrikaner. Biel Burgerm. würden ihnen die Karthaginenser Geld gegeben haben, nicht an ihre Küsten zu schiffen; viel Philippus und Perseus, nicht von ihnen bekrieget zu werden, vielAn- tiochus, seine Kinder und Nachkommen, sich innerhalb den Granzen von Europa zu halten. Aber sie zogen Reichthum und Ruhe nicht der Ehre und der Größe ih¬ res Reiches vor. Auch thaten dieses die ältesten unserer noch jezt lebenden nicht. Sie wüsten, daß es gleiche Ge¬ schicklichkeit sey, Gut zu erwerben, und Gut zu behaup¬ ten, und so begnügten sie sich nicht allein, ihre Herr¬ schaft über das, was sie schon besaßen, zu behaupten, sondern erwarben auch noch viel neues hinzu. Und wozu wäre es wiederum hier nöthig, jedes einzeln zu nennen. Kreta, den Pontus, Kypern, Iberien in Asia, und das eben daselbst gelegene Albanien^'); die 501) So übersetze ich nemlich folgende Stelle; --»»v -r'yv 5x5/. ZLylander ver- nruthete ix» wäre verschoben, und müste nach siehn: um rühmlich die vom Pompejus in Asien über¬ wundene Iberier, von den Hispaniern, die im Griechische" auch Jberier genannt werden, zu unterscheiden. Fabn- zius lies die Worte unverändert stehn, und meinete Dio habe r», -„k, zu Albanien gesezt, um es vom Europaismen Albanien (Albion, England) zu unterscheiden. Acisks, »hnerachtet er wohl wüste, daß Kaesar noch kein Europa^ sches Albanien kannte, lies sich doch diese Erklärungsart gefallen, und meinete, daß man hier sehr füglich eine pro- lepfin annehmen könne, wo der V. seinen Helden etwas, was er doch nicht wüste, sagen läßt. Ich läugne dieses nicht; und so gut wie Dio die tvpiker von den Römer» bezwingen läst, die schon damahls, da ihre Stadt gegruu- det ward, nicht mehr existirten; eben so gut, ja mit neu? beßern Rechte hätte er hier in Kaesars Mund eine DO»' tion legen können, die höchstens zu Dions Zeiten paße» war, aber unverzeihliches Galimathias, in einer Mor Kaesars gewesen seyn würde, — Ich habe mir so Fortsetzung. z 15 Völker der beyden Syrien, und der beyden Armenien;N.R.E.6yS Arabier, Palästinenser? Nationen, deren Nahmen wir Gabmius vorher nicht einmahl recht kannten, beherrschen wir jezt, Bürgerin. oder haben mit ihnen andere beliehen, so, daß wir doch immer aus ihnen, Einkünfte, Soldaten und Ehrenstel¬ len ziehen." §. 148. „Da ihr also Beyspiele dieser Art vor euch habt, so beschimpft die Thaten eurer Vater nicht, und verkleinert auch dasjenige Reich nicht, welches jetzund das größeste der Welt ist. Unsere Gedanken müssen von den Rath¬ schlagen derer entfernt scyn, die minder groß sind, denn wir. Diese können sich an einer holden Ruhe begnügen, und andern, wenn sie nur von ihnen gesichert werden, gehorchen. Uns aber liegt es ob zu arbeiten, Kriege zu führen, und mit Gefahr unseres Lebens die Glückselig¬ keit, deren wir jetzund genießen, zu beschützen. Es sind viele, die ihr nachsiellen. Alle das, was in seiner Art vortrefiich ist, ist der Nacheiferung und dem Neide der übrigen unterworfen, und daher entsteht ein immerwah¬ render Krieg, den die Geringem jederzeit mit denen füh¬ ren, von welchen sie übertroffen werden. Laßt uns also entweder wünschen, daß es dem Glück nicht gefallen ha- fen- Ich andere zuerst das Substantiv Asten, in das -ldjektiv; Er hat ja Asien kurz vorher genannt, warum solte er es hier wiederholen; und vnn laß ich das bei) Albanien stehn. Dies Land war dem größesten Theile seiner Zuhörer zweifels ohne so unbekannt, daß die kleine Bemerkung; es sey eben da, wo bas Astatische Jberien gelegen, vermuthlich bei) der ver¬ sammelten Menge nicht sonder Nutzen war. — Etwas Wüter unten sind die Völker der beyden Syrien wohl v>cht gar zu richtig von Fabrizio erklärt. Meiner Mey- ^ung nach sind es die schwarzen und weißen Syrer. wurden die Aappadokier genannt. Strabo p. Z16 DioKaßius.B.XXXVHI. Hauptst.xvn. möchte, uns so hoch über alle die übrigen Völker A. Gabttiiüs des Erdbodens zu erheben: oder aber, da wir so groß Burgerin, geworden sind, da wir so vieles besitzen, und wir nvth- gedrungen entweder die Oberherrschaft über andere Völ¬ ker behaupten, oder selbst untergchn müssen — dem uns, die wir zu einem so hohen Grad des Ansehns und der Macht gestiegen sind, ist es völlig unmöglich, ohne Gefahr die Lebensart einer Privatperson zu ergreifen-- G. 85- wohlan denn! so laßt uns unser Glück versuchen, und diese Göttin nicht verlassen, die von frcyen Stücken un¬ fern Voraltcrn bcpgcstandcn, und auch noch jetzund uns bcystehn wird. Aber damit dieses geschehe, dürfen wir nicht d-e Massen wcgwersen, nicht unsre Glieder verlas¬ sen, nicht müßig zu Hause sitzen, nicht bei) unfern Bun¬ desgenossen herumirren. Nein! wir müssen immer die Waffen in den Händen haben, denn dies ist das einzige Mittel den Frieden zu erhalten; mit Gefahr unseres Le¬ bens, uns den Beschwerlichkeiten des Kriegs unterziehe denn dies ist der einzige Weg der uns dahin bringe» kann, nicht immerzu kriegen; wir müssen, ohne die al- lermindeste Entschuldigung hülfsbcdürftigen Vundsgcnof- sen helfe», denn so werden wir ihrer immer mehr und mehr erwerben; endlich müssen wir nicht zugcbcn, daß uns Widersacher ungestraft beleidigen, denn so wird i» der Zukunft sich niemand uns Unrecht zu thun, um¬ stehn." §- *49' . „Wenn irgend der Götter einer sich verbürgen un uns versprechen wolte, es solle, wenn wir auch alle - was ich oben erwähnt, unterließen, sich niemand,,»» nachzusicllen, unterstehn, und wir solten der FruM aller unserer Besitzungen, in einer ununterbrochenen L» cherheit genießen, so würde derjenige doch etwas unsere Verachtung würdiges sagen, der uns anrathen würd^ der Ruhe zu fröhnen, aber doch würden alsdenn duh' Fortsetzung. z 17 lügen, die ihren Pflichten kein Enüge thun wollen, irgend N.R.L6yS eine scheinbare Bemäntelung ihres Betragens finden. L M". und Wenn aber die Natur der Sache es so mitbringt, daß Bürgern,, denen von vielen nachgestellt wird, die vieles erworben, so ist es allerdings unsere Pflicht, Nachstellungen solcher Art vorzubeugen: weil diejenigen, die geruhig zu Hause sitzen, in Gefahr laufen, alles, was sie haben, zu ver- liehren, wenn diejenigen, die immer bereit sind, fremde Besitzungen anzugreifen, sehr leichtlich das, was ihnen selbst eigen ist, behaupten. Niemand, der seine eignen Besitzungen zu verliehrcn in Furcht steht, wird nach fremden geitzen: weil nemlich diejenige Furcht, die er seiner eignen Besitzungen wegen hat, ihn immer abhalten wird, sich in Dinge, die ihn nicht unmittelbar angchn, zn mengen. Wie also kann jemand sagen: cs sey nicht nöthig, immer hinzu zu gewinnen? Habt ihr dessen, was ihr selbst gesehn und gehört habt, vergessen? Daß kein einziges der in Italien befindlichen Völkerschaften, eher unscrm Vaterland nachzustellen aufhörete, ehe nicht un¬ sere Voraltern den Krieg in ihr eigen Land führeten? Nicht die Epiroten, bevor unsere Vater nicht nach Grie¬ chenland übersczten: nicht Philippus, der schon einen Zug nach Italien beschloss»» hatte, bevor sie nicht sein eigenes Land ihm verwüsteten; nicht Perseus, nicht An- tiochus, nicht Mithradat, bevor sie nicht mit einem je¬ den derselben das nehmliche gethan. Und, damit ich es andern überlaße, mehr Beyspicle dieser Art anzufüh- "n, so schickten die Karthaginenser, bevor sie Feind¬ seligkeiten von uns in Afrika selbst erlitten, ihre Flotten "ach Italien hinüber, verwüsteten unsere Lander, zerstö¬ rten unsere Städte, und es fehlete wenig, so hatten sie sich zuMcistern der Hauptstadt gemacht: als wir aber S. r«. anfiengen den Krieg in ihr eigen Land hinüber zu spielen, siüchteten sie bald, aus allen unfern Ländern hinweg. Eben dieses kann man von den Galliern und den Kelten §. lssv. »Ich schmeichle mir, daß niemand das Herz haben wird, dieser Art zu denken, die ich euch anrathe, zu wn versprechen: wenn uns aber den gegenwärtigen Krieg darum jemand mißrathen will, weil ihn uns weder Rath noch Volk zu führen geboten, so überlege ein sol¬ cher, daß alle Kriege, die wir je zu führen gehabt, von zweierlei) Art waren: entweder wurden sie angekündigt, und,wir hatten Zeit uns zu ihnen anzuschickcn, oder aber nicht. Alfo, wenn ein Krieg zu einer Zeit, da w>r ruhig zu Hause sitzen, entsteht; wenn Gesandte, dw uns ihre Beschwerden vortragen sollen, zu uns abgestlM .,502) Er meint vielleicht den des pomprinus gegen Allobroger, von dem oben § 98 und 99 Nachricht geM" worden, doch will ich solches nicht gewiß behaupten. Z 18 Dio Kaßius. B. XXXVIII. Haupksi.xvn. N.R.T.s-6 behaupten. So lange wir uns innerhalb der Alpen A. Gabin'us einschrankten, haben jene sehr häufig diese unsere Vor. Bürgerin, mauern überstiegen, und große Strecken Italiens vcr> wüstet; als wir uns aber nachgehends erkühncten, Krik- ge jenseits jener Berge zu führen, sie selbst anzugreifen, und ihnen einen Theil ihrer väterlichen Besitzungen weg- zunehmen, so haben wir von dieser Zeit au nur einen einzigen Gallischen Krieg innerhalb der Gränzen Jta< liens zu führen gehabt *°'). Wenn nun dies alles sich so verhält, und es hat doch noch -jemand das Herz, uns zuznrufen: wir sollen keine neue Kriege führen, so ist es eben so viel, als ob er uns untersagte, reich und srep zu seyn, über andere zu herrschen, — kurz Römer zu seyn! So wenig ihr denjenigen, der euch dieses zu sagen das Herz hätte, dulden, so sicher ihr ihn mit euren eignen Händen umbringen würdet; eben so müsset ihr, 0 gt- liebteste Freunde, mit denen die euch vom Frieden ver¬ schwatzen, verfahren; deren Absichten ihr nicht aus ihren Reden, sondern aus ihren Handlungen erkcnncn müsset.'' Fortsetzung. 919 werden: alsdenn muß über einen solchen Krieg freylich N.R. T. 6-L Rach gepflogen werden; der Senat muß ihn gut heissenPlst^und nachher müssen Bürgermeister oder Stadtrichter zurFüh-Burgerm. rung desselben erwählt, und Kriegesheere ausgeschickt werden. Wenn aber, zu einer Zeit, da wir mit dem Heer von Rom abwesend sind, einer entsteht, alsdenn müssen wir, ihn zu führen, keinen Rathschluß erwarten. Hier vertritt Nothwendigkeit die Stelle jedes Senatus- konsults, und wir müssen (den Feind) ehe er seine Kräfte vermehren kann, angreifen und schlagen. Warum hätte der Senat euch wohl hieher geschickt? warum hätte man mir es übertragen, gleich nach geendigtem Konsulate hie« her zu gehen, und mir, welches vorher noch nie gescheh» war, dies Gubernium fünf Jahre hinter einander an- vertrauet, warum hatte man vier Legionen zu meinem Dienste bewachet, wenn die Absicht des Senats war, uns das Kriegführen zu verbieten? Doch wohl nicht uns vergebens zu masten? in das uns unterworfene Land und den Städten unserer Bundesgenossen herumzu« schwärmen, und ihnen beschwerlicher, denn die Feinde selbst,zu seyn? Dies wird doch wohl niemand behaupten? (Wir wurden hergeschickt) für das Wohlscyn unserer Be¬ sitzungen zn wachen, und die der Feinde zu verheeren, so daß wir etwas unsrer Menge und den aufgewcndeten Kriegskosten entsprechendes bewürketen: und so ist, nicht dieser Krieg allein, sondern ein jeder, der sich in der Fol¬ ge darbieten kösinte, in unserer Hand gestellt, und unse¬ rer Willkühr überlassen. Mit großer Weisheit hat man unterlassen, uns zu bestimmen, gegen wen wir eigentlich S. »7. streiten sollen, und uns keinen gewiß zu führenden Krieg bestimmt. Der Senat ist zu entfernt, gehörig die An¬ gelegenheiten der Bundesgenossen bcurtheilcn, und ein« si'hn zu können, welche Feinde gerüstet sind, und von uns angegriffen werden müssen. Wir selbst sind zu Rich¬ tern und Ausführern dieses Krieges erwählt: wir treffen Z 20 Dio Kaßius. B.XXXVIII. Haupkst.xvn. N-^'o'und die Feinde auf der That, wie sie gegen uns böse An- A. Gabinüls schlage schmieden, und kehren ihnen unsrer Waffen Spitze Burgerin, zu: und wir thun nichts, was dem Willen des Raths, der Gerechtigkeit und einer weisen Vorsicht zu wider wäre." §. 151. „Wenn aber einer unter euch mich fragen solle, was denn AriovistuS so großes verbrochen, daß wir ihn, der unser Freund und Bundesgenosse war, als Feind behandeln mästen? dieser bedenke, daß wir, wenn uns jemand Unrecht thun will, nicht nur die That, son¬ dern auch den Vorsatz selbst, bestrafen mässen. Wir müssen die anwachsende Macht der Feinde, noch bevor sie uns beleidigen, unterdrücken, und mit unserer Straft nicht, bis nach geschehener Mssethat warten. Daß aber Ariovist unser Feind, und wo möglich, unser sehr großer Feind sey, woraus können wir dieses bcßer als aus seinen eignen Handlungen schließen. Ich fthi^ freundschaftlich zu ihm, damit er zu unS kommen, und sich gemeinschaftlich mit mir über das, was die gegen¬ wärtige Lage der Angelegenheiten heischt, berathschlaM möge-, er kommt nicht.' er verspricht nicht zu kommen! Und was war es denn, was ich ungerechtes, unbilliges, oder stolzes that, wenn ich ihn als Freund und Bundes¬ genossen, beschickte? Oder welchen Grad des Uebermuths und des Stolzes, hat er nicht, da er zu kommen D wegerte, gewiesen? Nothwcndig muß es eins von bei¬ den seyn: Entweder er vermnthete, daß ihm hier etwas zu Leide geschehn würde, oder aber, er wolte uns ver¬ höhnen. Im erstem Fall ist es ein offenbarer Beweiß- daß er selbst mit Hinterlist gegen uns umgeht, wci niemand auf den andern Verdacht wirft, den er nicft vorher beleidiget hat. Ucberdem ist der Verdacht nie das Anzeichen eines aufrichtigen und rechtschaffenen müths: nur diejenigen, die sich dazu anschicken andern Fortsetzung. zri Unrecht zu tl) UN, werfen, vermittelst ihres eigenen bösen N. R. E. 6ys Gewissens, auf diejenigen leichtlich Verdacht, die sie selbst A zu beeinträchtigen dachten. Ist dieser Fall aber nicht Burgerin, der wahre, hat er unserer gespottet, und uns mit über. müthigen Reden verhöhnt, was können wir von ihm alsdenn uns versprechen, wenn er uns mit Waffen, statt mit Worten, anfallcn wird? Derjenige der da, wo er nichts gewinnen konnte, so übcrmüthig wär, der giebt uns, und zwar nicht von weitem zu verstehn, wie sehr Billigkeit aus seinen Gesinnungen und Herzen verbannt ft')-" §. l52. „Allein er begnügete hiermit sich nicht. Er gebot: ich solte zu ihm kommen, wenn ich seiner bedürfte.' Denkt nicht daß dieser Zusatz von weniger Erheblichkeit sch; er ist ein mächtiger Deweiß deßen, was er imSchil- S. sr. de führt. Daß er selbst nicht zu uns kommen wolte, dies könnte der, welcher seine Schutzschrift zu verfertigen unternahm, auf die Rechnung seiner Bequemlichkeit, sei¬ ner Gesundheit, seiner Furcht schreiben: aber, wenn er befiehlt, daß ich zu ihm kommen soll, so läßt sich solches Mit nichts in der Welt entschuldigen, im Gegentheil be¬ weiset es, daß er nichts anders gethan, als sich angc- schickt, uns fernerhin nicht gehorchen, sondern vielmehr über uns befehlen zu wollen. Und wie viel Uebermuth, wie viel für uns schimpfliches, liegt nicht in diesen Ge- danken! -— Der Stellvertreter des Römischen Burger. Meisters beschickt jemand, und dieser kommt nicht, son. dern befiehlt jenem stellvertretendes Konsul, er möge zu 'hm kommen! Und es ist ein Allobroge der dieses 5c>2a) Ein Mobroge war nun Ariovistus so wenig als ich. daher vermutbet, man mäste für schreiben, und Reimarus hat diese Konjektur in der Uebersetzung ausgcdrückt. Sie wird wahrscheinlich, weil oben § 149, wo ich übersetze: wenn Band. X Z22 Dio Kaßius. B. XXXVIII. Hauptst.XVII. N.R.E.SyL thut! Glaubet nickt, daß cs eine geringe nichtsbebeu- A. Genius ^nde Sache sey, daß er mich, den Kaesar, nicht gehört, Burgerin. daß er mir, dem Kaesar zu sich zu kommen befiehlt! Nicht ich war es der ihn beschickte, es war der Römer, der Prokonsul, die Fasccs, die bürger-meisterliche Würde, das gesammtc Römische Heer: und ich bin cs nicht, son¬ dern das alles, was ich eben nennte, welches von ihm beschickt wird. Ich, als eine Privatperson betrachtet, habe nichts mit ihm zu berathschlagen. Im Nahmen der Republik hätten wir mit einander gesprochen, gehan¬ delt, Einwendungen gehört, und selbige gehoben l5Z. „Je mehr also jemand darauf besteht, daß er unter den Freunden und Bundesgenossen des Römischen Volks eingeschrieben war, desto haßenswürdigcr wird er ihn uns zeigen. Warum denn? Darum, weil er unter dem Nahmen unseres Freundes und Bundesgenossens, das¬ jenige verübte, was keiner unserer abgesagtesten Feinde, die sich öffentlich dafür bekannten, je zu unternehmen erkühnt. Als hatte er sich nur darum Freund und Bun¬ desgenosse zu werden beworben, damit er uns ungestraft beleidigen könnte! Aber damahls schlossen wir nicht, um von ihm überhöhnt und vervortheilt zu werden, Bündniß diejenigen, die immer bereit sind fremde Besitzungen anzugreifen, es im Griechischen so hieß — E« Da dieses gar keinen Sinn gab, kor- rigirte Xylander das größer gedruckte Wort in und Reimarus, der diese besart im zweyten Vatikanischen Kodex fand, nahm sie kühnlich im Tert auf, und that ftm recht daran. Allein hier würde Kaesar doch wohl den Aeiovist, im ganzen Zusammenhänge der Rede keinen >— dieser Nähme führt nicht die mindeste schunpmj che Nebcnidee mit sich — sondern einen genannt haben. Es ist vermuthlich Uebereilungsfehler Dions- der es vergessen hatte, daß Ariovist, seiner selbsteigene" Erzaplung zufolge, kein Allobrogc seyn konnte. 50;) Ich lese nemlich mit Reiske Fortsetzung. 52 z mit ihm: und auch jetzund find wir cs nicht, die dieses N.R,,T.6yS Dündniß trennen. Wir haben an ihn, als an jemand A AAjA der noch jetzund unser Freund und Bundesgenosse war, Burgern,. Gesandten geschickt: aber ihr sehet, wie er sich darauf gegen uns genommen hat. So wie er nun vorhin, da er uns Gutes thun, und dafür Gutes empfangen wolte, billigerweise jene Vortheile erhielt: eben so wird er je¬ tzund, da er von alle diesem das Eegentheil thut, auf eine höchst billige Weise unter die Zahl unserer Feinde gesezt. Verwundert euch nicht, wenn ich selbst, der ich ehemahls beym Rath und bcym Volke zu seinem Besten sprach, jetzund anders rede. Ich hatte damahls die nehmliche Mcynung, die ich jetzund hege, und die ich nie- niahls andern werde. Und was ist dies für eine? Gute und Getreue zu ehren und zu belohnen; Treulose und Schlechte zu schänden und zu strafen! (Also nicht ich, sondern) er ist es, der sich verändert hat, der sich unse¬ rer Geschenke auf keine gute für uns zuträgliche Weise bedient. — Und so, glaube ich, wird niemand unter euch daran zweifeln, daß wir nicht den Krieg gegen ihn auf die gerechteste Weise führen sollen." §> 154- „Daß er aber weder unüberwindlich, noch unbe- V. z,. siegbar sey, dieses könnet ihr, theils aus dem Bepspiele seiner Landsleute lernen, die ihr vorher sehr häufig, und "ur jezt erst, ohne die mindeste Mühe überwunden habt; ihr könnt es auch schließen aus dem, was das Gerücht von ihn, sag;. Abgerechnet daß er keine beständige Miliz unterhält, kommt noch dieses hinzu, daß er sich vermahlen, nichts feindliches von uns vermuthet, und völlig unbereitet ist. So wie die Sachen jetzund stehn, ^ird ihm auch nicht lckcht einer seiner Nachbarn, so sehr sie ihm auch solches versprochen haben mögen, Hülfe leisten. Denn wer würde wohl, um sich mit ihm zu verbinden , Krieg gegen unS unternehmen, die wir ihn z 24 Dio Kaßius. B. xxxvm. Hauptst. XVII. N.R.E6Y6 nicht im allermindesten beleidigt; und wie würde nicht A. GabiMus "" jrder derselben sich lieber auf unsere Seite als auf Bürger«, die scinige schlagen? wie würde nicht lieber jedermann seine Macht, die ihnen zu nahe ist, abschüttcln, und nicht von uns einen Thcil der ihm zugehörigen Lande« reyen empfangen wollen? — Und laßt cs ftyn, daß» Bundesgenossen bekommt, diese werden niemahls mach« tiger denn wir seyn. Denn daß ich jetzund nichts von allen unftrn übrigen Vorzügen erwähne; unsere Menge, die Jugend unserer Truppen, ihre Erfahrenheit im Km« ge, die Thaten so sie gethan: — wer weiß nicht, daß wir unfern ganzen Körper mit Waffen bedeckt tragen, wenn jene gröstentheils nackend gehn ? daß wir uns einer vernünftigen Schlachtordnung bedienen, und unser An¬ griff immer die Folge von Vernunftschlüssen ist; wenn jene bloß, ohne die mindeste Schlachtordnung zu kennen, den Eingebungen einer blinden Wuth folgen? Fürchtet nicht, weder die Hitze ihres Anfalls, noch die Größe ih¬ rer Körper und Stimme Stimme hat noch nie jemand erschlagen; und ihre Körper, die eben solche Hande wie wir haben, können nicht mehr als wir thun, aber, weil sie groß und nackend sind, unendlich mehr, denn wir leiden ; und ihr Angriff, der ohne Ordnung 504) Von den Deutschen sagt Tacstus 6erm.; renk rrepickurrue xrouc lonuir riciüü, -nee r:rm voces We gunm viriuri5 coricentun viclenmr. Vergl. Rluver. 6erw. -uuig. i, 51. — Dieses wilde Kriegsgeschrey, (bey allen ungesitteten Nationen findet stch's noch, und schon mer Jliad. III, 2. 8 unterscheidet die Trojaner, die des ihm Wilde sind, von den kultivirten Griechen dadurm- daß erstere mit Geschrcy und Geräusch, leztere aber W einher ziehn,) ist der berufene der Alten. — a Herr Llopstock für einen B-eariff von ihm hatte, da e ein Darsier füc Vie Schaubühne schrieb, bekenn ich nuh zu wissen. — Von Akteurs mit Stentors Stimmen, soul' es doch wohl nicht abdeklansirs werden ? Fortsetzung. Z25 und wütend im Anfang ist, nimmt bald nachher ab, und N-R.E.6sS in kurzer Zeit ist er vorüber." A. §. 155. Burgerin. »Dieses sage ich euch, die ihr solches alles erfah¬ ren, und ihnen ähnliche überwunden habt. Ihr dürft also nicht befürchten, daß diese meine Rede gegen die Wahrheit sey; und ihr könnt aus dem, was ihr vorher gethan, die allergewißeste Hofnung zum Sieg faßen. Ueberdem werden viele der Gallier, die ihnen völlig ähn¬ lich find, mir uns im Treffe» streiten; sodaß, wenn die Gestalt jenes Volks auch würklich etwas fürchterliches hatte, dieses auf unserer Seite.eben so wohl, als auf der ihrigen, zu finden seyn würde. Bedenkt dieses, und un¬ terrichtet (eure Soldaten) davon. Sölten aber auch einige anders als ich denken, so werde doch ich allein streiten, und denjenigen Platz, den mir mein Vaterland jugetheilt hat, nicht verlassen, und auf allem Fall mit meiner zehnten Legion *°*) mich begnügen, von der ich 505) Von den Römischen Legionen ist der Hauptort, unten p. 564 zu welcher Zeit diese Legion ihr Stand« quartier in Oberungarn hatte, wo bepm Prolemäo: s-ns-T-y vorkommt. — Die Hauptschrifistel» ^r von ihr, (die in den alten Inschriften ihrer bewiesenen --reue wegen xn'a und heißt,) find der Graf Mar- stgli vsnudlus 7-. n, x. 94, wo die, langst der Donau hm, noch von ihr vorhandenen Ueberbleibsel angeführt werden, und Lambecius cls Lidl. Vlnclob. p. 1021. — Arrius cis rsxubl. roman, l.. V, c. 17 halt diese Legion lur die ; aber falsch, dies war keine Römische Le- 8>vn, sondern eine, die Kaesar auf Privatkosten in Gallien ungeworben. Gueron Lses. 24. Die Benennung ist wohl "was sonderbar, und Gerozius Bekanus, (der seiner b'tsarnen Meinung wegen, es sey der holländische Dialekt, Kälteste Sprache der Welt, bekannter, als wegen seiner würklich großen Gelehrsamkeit ist,) kam daher gar auf den '-Unfall, diese Legion hatte aus lauter Veteranen bestan« "N; es waren (lies Allaude) I.uväsn gewesen, welches Lasaubonus, über Suetons angeführte Stelle, Z 26 Dio Kaßius. B. XXXVIll. HaupLst. XVII. N.R.Tüberzeugt bin, daß sie, im Fall der Noch, auch nackend A. Gal'inius durchs Feuer gehn würde. Und muß dieser Fall eintre. Bürgerin, wn, so entfernt euch, ihr andern, so schleunig ihr könnt, S. so. und macht mir keine vergebliche Verdrüßlichkeit hier, ihr, die ihr vergebens von der Republik ernährt werdet, die ihr euch die Früchte fremder Arbeiten anmaßt, und Thal an der Beute und dem Lande zu haben begehrt, die nicht eure, sondern fremde Tapferkeit gewonnen." Ende der Ermunrerungsrede Raesars an sein Heer. §. lz6. Kaesars Nachdem Kaesar diese Rede gehalten, so wider- vir Arierist- sp'^ch nicht allein niemand, (obgleich viele eine völlig enrgegengesezte Meynung in ihren Herzen behaupte¬ ten,) sondern alle gaben ihren Beyfall, und besonders diejenigen, auf die er Verdacht warf, sie waren Ur¬ heber derjenigen Gerüchte, von denen er gesprochen hatte. Die Soldaten, ihm Gehorsam zu leisten zu überreden, fiel ihm nicht sonderlich schwer; ein Theil derselben war willig, weil er ihn den übrigen Vorzü¬ gen, und die übrigen bem cheten sich nun diesen vorge¬ zogenen nachzueifern ^). Die zehnte Legion"), weil sie ihm vor allen übrigen zugethan war, erwahlete er nicht ganz unbillig einen Marktschreyer - Einfall nennt- obgleich die Etymologie so er giebt: 2 Z-üsarum cm » pLulo t'orre inÜAnioridus, auch nicht viel weiter her IN- 506) Hieher gehört folgende Stelle des Frominus- IV, 5- 0. Laessr sckuerlus 6ermM05 er regem cchou lkum pugnawrun, conkulls suorum snimis, pro concion ckixir, nullius le eo äie (allein so wohl aus Dio als an Baesirnr K. 40 selbst, ergiebt sich, daß die Rede nicht a Tage dec Schlacht, sondern noch vor den Aufbruch Römischen Truppen, gehalten ward,) opera, M2S legioniz vfirrum: guo aslecutuz elk, vr er > kanguam praecipuae sorriruäinis reKlmonio concirsreiuv, er csereri puäore, ne penss slioz glorla virruüs eüec. Kaesars Krieg gegen den Ariovist. Z27 zu seinem Leibregimenk. Als er nun so seine Soldaten willig und beherzt zum Kriege gemacht, so blieb er zf. Gabinius nicht an dem Orte, wo das Lager stand, still sitzen, Vurgerm. damit der lange Verzug sie nicht wiederum muthloö machen möchte, sondern wendete sich alsbald gegen den Ariovist, und erschreckte durch seinen plötzlichen An¬ marsch ihn dergestalt, daß er ihn zwang, der Friedens- Unterhandlungen wegen, in eigener Person zu ihm zu kommen -°?). Sie vertrugen sich aber doch nicht, weil Kaesar in allen Stücken befehlen, und Ariovist in nichts gehorchen wolre Es kam also zu einem 507) Kaesar wahlete den Divmakus zum Wegweiser r der auch das Leer, vermittelst eines kleinen Umwegs, von «Wan zehn deutschen Meilen, sehr bequem und gut führele. Am siebenten Tage befand er sich nur noch etwa eine Meile von Ariovists Lager entfernt. Dieser lies ihm wissen, weil er so weit zu ihm gekommen, so wolle er nun auch abseiten seiner etwas thun, und sich münd¬ lich mit ihm besprechen. Man kam in einer weitläuftigcn Ebene, die ohngefehr gleich weit von beyden'Lagern ent¬ kernt war, und in deren Mitte sich ein aufgeworfener Erdhügel befand, zusammen. Ariovist hatte verbeten keine Infanterie zur Begleitung mit zu bringen; Kaesar, besten Kavallerie aus lauter Galliern, denen er nicht trauete, bestand; lies alle Gallier absitzcn, auf deren Pferde seine Lttreuen Dekumaner sich setzen musten. K. 4t- 42- 43- 5«8) Den Inhalt ihres Gesprächs findet man beym Raesar, K. 4; st-qq. welcher erzählet, daß die Begleiter Ariovists auf die Römer geschossen, und dadurch das Ge¬ spräch abgebrochen. Zwei) Tage nachher verlangte Ario- bist ein abermahliges Gespräch; dieses aber schlug Kaesar ab, und schickte dafür den Valerius Prokillus, der die Gallische Sprache sehr wohl verstand, und den Mcllius, bcr mit Ariovisto Gastfreundschaft unterhielt, an ihn ab. ^ökyde lies Ariovist bey ihrer Ankunft fesseln. Er brach Darauf mit dem Lager auf, und lagerte sich, in der Ab¬ sicht, Kaesarn den Proviant abzuschneiden, den er von den ^ekwanern undHeduern bekam, so, daß er nur eine halbe deutsche) Meile von ihm entfernt war. z 28 Dio Kaßius. B. XXXVIII. Hauptst.xvil. ^'MsE'und Kriege, an deßen Ausgang nicht die zwo streitenden A. Galuui'us Mächte allein, sondern auch ihre in den dortigen Ge- Vurgerm. genden sich befindende beyderseitigen Bundesgenossen so wohl, als Feinde, sich sehr stark intereßirten; weil alle die Meynung hegten, es würde zwischen ihnen aufs baldigste zu einer Hauptschlacht kommen, von deren Ausschlag ihr Schicksal, ob sie Unterkhanen dee Römer oder des Ariovists waren, abhangen würde. Die Starke der Wilden bestand in ihrer Menge und der Größe ihrer Körper; die der Römer im Gegen- theil in Kriegözucht und Waffen: Kaesars immer gleiche Seele konnte, glaubte man, die Wuth der Kelten und ihren stürmischen Angriff aufwiegen. Beyde Partheyen waren alfo einander gleich. Hof nung, und der auf die Hoffnung sich gründende Muth, lagen, auf beyden Wagschaalen, im gleichen Ge¬ wichte. *) Die Legionen des Römischen Volks wurden so, nach der Ordnung, in welcher sie angeworben waren, genannt; und eben dieses findet noch, bey denen jezt bestehenden, statt. Moichr Da sich beyde Heere schon einander gegen über ge- lagert harten, verboten die Wahrsagerinnen den Wilden, keine Schlacht vor dem ^Neumond zu wagen. 509) Cs waren -Hyvromantistinnen, ich will sagen: Wahrsagerinnen aus dem Wasser. Plurarch Osek, x- 7V sagt, sie harren die Wirbel der Flüße beschauet, und aus dem Geräusch und Krümmungen, so sie gemacht, die kunft verkündigt. — Ucber die Wahrsagerinnen der alten Deutschen, lese man die Abhandlung des Herrn Sch>M ln seinen Schutzschriften für die alten Deutschen, (Le>E i77.;> 8 ) in ihr ist die ältere Dissertation Revßlers: a« mnlioribus lmitlicis vsreium Lslcsrum (sie steht in dein Olrtcr, p. g6y) bkNUjt. — Der Adsi' glaube nicht vor dem Neumond schlagen j» dürfen, n mehrern Völkern gemein gewesen. Kaesars Krieg gegen den Ariovist. z 29 Dieferwegen rückte Ariovist, der ein sehr großes N.R. Ls?« Vertraue« auf sie sehete, ob er gleich von den Römern A GabiM- beständig gereizt ward, nie mit dem ganzen Heer aus Bürgerin, dem Lager, that aber doch täglich durch ausgeschickte kleine Detachements Kavallerie, die von eben so vieler Infanterie begleitet ward, den Römern mächtigen Abbruch *'°). (Dieser Vortheil) lies ihn die Feinde verachten; er wägete einen über ihre Verschanzung gelegenen Hügel zu besehen, und dieses gelang. Die Römer bemächtigten sich hierauf eines andern, gerade gegen über gelegenen Hügels. Kaesar führete sein Heer aus dem Bezirk des Lagers heraus, und lies sel¬ biges bis gegen Mittag in Schlachtordnung stehn. S. sr. Sie wurden aber nicht angegriffen; im Gegentheil wurden sie, als sie gegen Abend wieder abmarschierten, plötzlich angefallen, und hätten (bey dieser Gelegen- heit) bald ihre Verschanzung verlohren. Dieser glückliche Erfolg blies nun den Ariovist so auf, daß er s'ch fernerhin nichts aus den Wahrsagungen der Wahr¬ sagerinnen machte. Und als sich die Römer des kom¬ menden Tages, wie sie tagtäglich gethan, in Schlacht¬ ordnung stelleten, führte auch er sein ganzes Heer zum Gefecht heraus "'). 5io) Racsar K. 48- Lenus Koc er.it xuznse, gua so Oermsni exercuersui: eguikuin milks ersnr lex, loriäeni nurnero peäires velocilkmi sc lorrillimi, quos ex omni copig Kumuli lin^ulos, lose tslutis csuls äeleZersnr. Lum bis in proeliis verlsksmur, sä kos le e^uires recipieksnk: bi, li 8z —196. Hauptst. XXIII. Einweihung des PompejanischenThea- ters. §. »97. 198- Hauptst. XXIV. Sieg, den Dekimus Brutus zur See über die Veneter erhalt. §. 199 — ror. Hauptst. XXV. Krieg des P. Kraßus gegen die Alm« tanier. §. 20z— 205. Hauptst. XXVI. Uebergang Kaesars über den Rhein- §. 206—208- Hauptst. XXVII. Descente Kaesars in Britannien. Be¬ schreibung dieses Eplandcs. §. 209 — rl Hauptst. XXVIII. Gabinius führt den Ptolemaus nach Egypten zurück. Proceß welchen man ihm barüb^ macht. §.214—224. Zz; Es begreift einen Zeitraum von vier Jahren in sich, in denen wir folgende als Bürgermeister verzeichnet finden "°): 516) P.RorneliusLemulusGpincher, an den das erste Buch der Kikeronianischen Briefe sä Luerlos gerichtet ist, ist außer diesem seinemKonsulat, in dem er dieZurückberu- funq Rikerons betrieb, sehr wenig bekannt. Sein Sohn L-ukius ward in die Familie der Manlier, nm Augur werden zu können, aboptirt, und seiner überaus großen ^oichthümer wegen, vom Tiberius, der, weil er keine Kinder hatte, sein Erbe zu werden Lust hatte, zu sterben gezwungen. Doch hiervon unten. — Vom Merellus ^repos besiehe Not- zoz und zz6. — Der Lemukus des kommenden Jahres hat sich durch nichts merkwürdiges hervvrgethan. Bekannter ist sein Kollege Markius Philippus, der Stiefvater des großen Gkravs. — Dominus Ahenobarbus hatte bey Gelegenheit der EyÜanischen Unruhen, tüchtig im Trüben gefischt. Dio f-^58 (wir haben ihn schon Seite 50 erwähnt, bey Ge¬ legenheit des kostbaren Fechtecspiels, das er als Acdilio A-V. L. 69z gab: es war das erste zwischen denen das Volk, welches bisher den Fechterspielen ununterbrochen iugesehn, aufstand, um Mitragsbrodt zu eßen). In de¬ nen bald darauf erfolgten bürgerlichen Kriegen hielt er es mitpornpejo. Vergl. unten p. 158- Cr hat aber nichts widerlich merkwürdiges gethan, außer daß er Marseille auf «ne kurze Zeit gegen Kaefarn verthcidigte. — Sein zz6 -- Kollege war ein Bruder des berüchtigten Rlodius, dessen wir schon so oft zu erwähnen Gelegenheit-gehabt. Ja dem Jahre da Rikers zurückgerufen ward, 697, war er Stadtrichter, und widersezte sich, nebst dem Konsul Nepos, wiewohl vergebens, dieser Zurückberufung, 704 war er, nebst Kaesars Schwiegervater Sittenrichter, und verursachte durch die Strenge niit welcher er dieses Amt ausübte, gegen seinen eignen Willen, daßdieKae- farsche Parthey sehr vergrößert ward. Er hat sich nach¬ her wieder mit dem Rikers versöhnt. DaS ganze dritte Buch der epickolsrurn Lil ckiuerlos ist an diesen Appius gerichtet, und die Briefe mit unter im wärmsten Ton der Freundschaft abgefaßt. — Im allerlezten dieser Bmfe gratulirt er ihm zum angetretnen Censoramt. — ZZ7 Das neun und dreyßigste Buch. AchtzehriLes Hauptstück. Kaesars Krieg gegen die Kelten. §. i6o. A^ach diesen, als der Winter, in dem Kornelius N-R-C-Ss? Spinther und Metellus NepoS Bürgermeister ^mther». waren, zu Ende gieng, entstand in diesen Gegenden Burgerm. ein dritter Krieg. Die Belcen am Rhein ^), (djx Verschwö- Belgen , mit vielen und verschiedenen Völkerschaf- Ai gegmdie « Römer. 517) In der Ueberschrift Heist es: rr? LeXa-nto«; eben so wie hier. Da nun der Krieg, auf keine Weist, mit den Kelten, sondern nur mit einem einzigen Völkerstamm derselben, den Lelgen nämlich, geführt ward, so hat Leunklav lesen wollen. Es laßt kch Key dem allen doch schwerlich begreifen, wie Abschrei» bee zwey so verschiedene Worte, nicht einmahl, sondern ubcrM hatten verwechseln sollen: und es scheinet also wahrscheinlicher zu behaupten, daß Dio den Specialnah« wen des Volks aus den Augen sezte, und mit den Gene« "scheu zufrieden war; so wie ein heuttagischer unkritischer Geschichtschreiber, der die Expedition Alexander Bekko- witzens zu erzählen hat, sich begnügen wird zu sagen, baß er von den Tararn arn Rasprschen Meer, erschlagen worden: wenn nn Gegentheil der sorgfältigere statt der Tatarn Turkmannen nennen wird — Ich darf es kaum bemerken, daß der Nähme der Reken bey den Alten eben so unbestimmt, als bey uns der Nähme der Tararn, ge¬ braucht ward. — Doch darf ich auch dieses nicht unbe» werkt lassen, daß Dio zu affektiren scheint, unter Kelten¬ land allemahl Deutschland, und nimmer Frankreich zu verstehn. Man sehe davon einen locum d-Meuiir unten H-2O8, Not. 676, und diese Bemerkuung dient sehr, die Vermuthung Leunklau's zu begünstigen. . 518) Raesar b. O. s 1 unterscheidet drei) Hauptvölker 'N Gallien, die an Sprache, Sirren und Gesetzen völlig ll. Band. A zz8 DioKaßius. B. XXXIX. Hauptst.XVHi. N.R-E.6S7 ten untermischt, erstrecken sich biö an den Brittannischen Metcims Okean. In den vorigen Zeiten war ein Theil dersel- Burgerm- ' von einander unterschieden waren: die eigentlich soge¬ nannten Relrcn, (die Gallier der Lateiner,) Akwiranicr und Beigen. Ihre Wohnsitze lagen jenscit den Flüfta Matrona und Gekwana (la und la ä-Me) (ft wurden für das streitbarste aller obgenannten drey Völker gehalten, welches Kaesar ihrer Entlegenheit von der Uw- vinz zuschreibt, deren Umgang die übrigen Völker, denen sie naher war, schon weibisch gemacht hatte,) und erstreck¬ ten sich bis zum Rhein, der sie von den Deutschen schied, mit welchen sie einen ewigen Krieg unterhielten. — Sem¬ ds p. 522 berichtet, daß sie zwar den Kelten mehr als den Akwitaniern geglichen, aber doch von ihnen, (nur so merklich nicht als jene,) so wohl in Sitten alsSvrache verschieden wären. Da Raesar K. 6aII. V, 12 ihrer Ein¬ wanderung in Britlannien erwähnt, so ist es sehr wahr¬ scheinlich , daß die hcuttagischen Walliser, Nachkoninicn dieser alten Belgen sind. Herr Professor Bürmer Hal diese Meinung, so viel ich weis, zuerst vorgecragen; Hrw Gchlötzer Alg. Nord. Gesch. S. ZZ8 mit einer Art von Gewißheit angenommen; und Herr Thunmann, in seine" Untersuchungen über die Nordische Geschichte S. 20; ße widerlegt. Da ich hier keine Dissertation schreiben kann und darf, so traue man mir auf mein Wort, daß Herr Thunmann Unrecht hat, den Vcweiß in Extenso werde ich, wenn mir Gott Leben und Gesundheit schenkt, >" meinem Register über Strabo liefern. — Daß die Velgen Hemschcn Ursprungs waren, worauf Herr Thunman" so sehr-pocht, beweiset nichts: man sprach damals"! Deutschland, nicht, wie Herr Thunmann meint, Sinavifch Deutsch, sondern Relrisch: da er nun selbst 209 die Uebcremstimmnng der heutigen Gallischen Spr"' che mit der Wallisischen erkennt, so kann er auch dich Stelle durchaus nicht für sich benutzen, welche vielmcV dient, die Berichte Kaesars und Strabons zu verbinden- Drey Sprachen waren also in den uraltesten Zeiten, evm so wie heutzutage in Gallien. Vaskisch, Rxmrisch »iw Gallisch: obgleich bepde lezteren frcplick), eben so wogulrsch iMd Finnisch, zu einer gemeinschaftliche Klasse gehöretcn. — Srrabo S. 567 zählt fünfzehn ver- Kaesars Krieg gegen die Kelten. ZW Senden Römern, um die sich der andere in nichts be-N-R.L.L?? kümmert hatte, verbündet gewesen; jezt, da sie den Dettttus Fortgang der Kaesarschen Waffen sahen, und sich BurZmn» furchten, daß er selbige gegen sie richten möge, verbanden sie sich ^), die Rhemenseu auögenom- schiedenc Nationen als zum Belgischen Völkersiamm ge- hörig, deren gesummte Volksmenge er auf dreyhunderk- tausend waffcntragende Mann rechnet. Er breitet aber auch ihre Granzcn, wiewohl sicherlich falsch, weiter als Kaesar aus, sintemahl er sie bis an der Loire hinunter- zieht, wo doch nach Kaesarn eigentliche Kelten wohneten. Die Bcllovaker (am Ausfluß der Gekwana, zwischen den Raleriern, Dclokaßiern und der Isara) nennt er als die tapfersten der Beigen; und laßt auf diese die Guesionen folgen, die er selbst S. 561 als Kustenbewohner zwischen den Ambianern und Raleriern aufstellt. .519) Ich setze hier ausRaesarn k>. Is 4 das Der- zeichniß der verbundenen Völker her, weil es für einen Liebhaber der alten Völkcrgeschichte von einigen Nutzen siyn kann. 1) Lellovaker, denen Kaesar eben so wie Strabo den Rang über ihre Mitbrüder giebt: sie konn¬ ten 100,022 Mann ins Feld stellen, hatten aber nur stchszigtausend Mann auserlesene Truppen versprochene 2) Sueßoncn, Nachbarn der Rhemenftr; sie nennen sie N'Ltres cons-mAuineosgus suos, gul eoäsm iure, üsllsm lrZLus vrunwr. Das Land so sie bewohnten, war sehr fruchtbar. Sie standen damahls unter einem Könige Ealba, Nachfolger des Divitiakus. Sie besaßen zwölf Nsvße und hatten funfzigtausend Soldaten ins Feil» zu stellen versprochen. Z) servier, so dem Rufe "stch die wildesten von allen waren, versprachen eben so 4) Arrebaren, (man sezt sie in der Pikardie, wo tttzund Arras liegt.) funfzehntauscnd. 5) Ambianen, (in der Gegend um Amiens,) zehntausend. 6) Morincr, mnf und zwanzigtausend. — Von diesem Volk besiehe E. 7-, rNmapier, (vcrgl. Not.) neuntausend. 8) Wiener, (Einwohner von Kalais,) zehntausend. 9) ^elokaßier und Vecomanduer, (in der Normandie bey- zusammen auch so viel, io) Adumiker, (an ihrer '"Ut nennet Julius Lelsus p. 29 vermukhlich durch eine» Z4o DioKaßius. B. XXXIX. Hauptst. XVIII. N.R.E.^men, einmüthig gegen die Römer, verschworen sich, Mercittis und bestätigten ihr Büttdniß durch die greulichsten Ver- Burgerin, wünschungen ^°). §. 161. ^ertÄam Kaesar durch die Rhemenser ^') hiervon bk- Avxunnus. nachrichtiget ward, (war sei» erstes Geschäft dich Schreibfehler Raruaner,) neun und zwanzigtausend. u) Rondrusier, Eburoncn, Raräser und Pamaner, (die eigentlichen Wohnsitze derselben lassen sich schwer bestall' men; Grrelius, und mit ihm die mehresten Geographen, setzen sie in das heutige Bißthum Lüttich,) welche Del« ker man mit einem gemeinschaftlichen Nahmen nur die Deutschen zu nennen pflegte, zusammen vierzigtausend. Die ganze Summe betragt dreyhuudert acht und vierzig tausend Mannwenn ich nun nach Kaesars Angabe die Velgen für den dritten Theil von Gall-en rechne, und die krouincia roman-! als einen vierten Theil mit in Anschlag bringe, so erwachst daraus eine Zahl von vierzehnhu"' derrtausend Mann, welches von einer beträchtliche" Volksmenge zeuget. 520) Die gedruckte Lesart heißt: welches den Sinn geben würde, daß sie sich einen gewis¬ sen Adra zum Oberanführer gewählt; so heißt es S- — ü-xorys^k!,!», und g an, so ihn diese Position zu nehmen bewogen. Er batte nemlich so nicht allein den Rücken frey, und durfte stin Lager auf der Seite, wo der Fluß es deckte, nicht be« festigen, sondern es blieb ihn, auch dadurch die Zufuhr so, daß man ihm den^Proviant nicht abschneiden konnte, den er sowohl von den Rhemenscrn als ander« Worts her bekam. Dießeit des Flußes stand Rwimus Tllurius Sabinus mit sechs Kohorten. Das Lager war "ut einen zwölf Fuß hohen Wall, und achtzehn Fuß brei¬ ten Graben umgeben. Acht Römische Meilen (sind zwey Deutsche) davon entfernt, lag Bibrax, die Hauptstadt der Rhemenftr. 52Z) Sie belagerten Bibrar, die Hauptstadt der Rhc- "enftr, woselbst Iccius kommandirte, der kurz vorher als Gesandter an Kaesar war geschickt worden, (vergl. Not. 521) und ftzten ihr so heftig zu, daß Iccius den Kaesar t'.w Eukkurs bitten muste. Kaesar schickte Numidier, kre- tischc Pftjlschützen, und balkarische Schleuderer, den De- agerten zu Hülfe, worauf die verbundene Völker die Be- t'tgerung aufhuben, und Miene machten, Kaefars Lager Z 42 Dio Kaßius. B. XXXIX. Hauptst. XVIII. N-R. T.6-7 sich unterstanden, — denn Kaesar ward von ihnen Mcteuus " verachtet, weil sie meineten, daß er sich vor ihnen fürchte, Bürgerin. — die Brücke abzuwerfen ^), und ihm dadurch den anzugreifen. Sie schlugen das ihrige, welches zwey drtt- sche Meilen in der Peripherie hatte, in der Entfernung von nur einer halben deutschen Meile vom Kaesarschcn auf. — Was Dio sagt, daß er sich nicht erkühnt hand¬ gemein zu werden, leugnet Kaesar selbst nicht. Hier sind seine Worte: Oassar primo er proprer mullikuäinem Iw- üüum, er proprer eximiam opinionem vlrrukis, prselio luxerlsäere Katuit. Er sezt aber hinzu, daß er von Tag zu Tage kleine Scharmützel mit der Reutcrey gewagt- jn erproben, wie sich die seinigen im Treffen mit den Beigen nehmen würden. 52z 2) Einer Brücke über den Axunnus erwähnt Rae- sar K. 5. Diese Brücke ward von einer Römischen Gar¬ nison besezt, und dießeit derselben stand Tirurius Gab« nun mit sechs Kohorten. Kaesar sagt weder- daß die Feinde diese Brücke abwerfen wollen, noch daß diese» Vorhaben derselben Gelegenheit zur Schlacht gegelt Die Schlacht hat er liefern wollen, wie er K- 8 und y weitläufrig genug erzählt, weil er durch verschiedene kleine Scharmützel gesehn, daß seine Soldaten sich s*' wohl mit dem Feinde messen könnten, und weil die G ' send, wo er sich gelagert hatte, eine Schlacht zuwaM für ihn außerordentlich vortheilhaft war. Wermuths sahen die Belgen ein, daß die Position des Feldes widm für sie, und vortheilhaft für Kaesar» sei), und desha nahmen sie die angebotcne Schlacht nicht an. Sie gien' gen an einen Ort, wo in der Azeona eine Furth war, der Absicht, hier über den Floß zu setzen, den Tu»« Gabinus zu überfallen, und wenn sie ihn niederyau könnten, fteylich wohl die Brücke abzubrechen; wo iM' wolten sie sich begnügen, die Landereyen der Rheincnb' aus denen die Römer ihren Proviant zogen, zu vettvm > Sie hatten dieses ihr Vorhaben würklich ins Werk gel ' denn Kaesar bekam Nachricht davon, nicht durch uev laufer, als von einer Sache, die erst gescheh» siEf- der» vom Titurius Sabinus selbst, als von einer die würklich gescheh» sey; wäre nicht Kaesar über Drucke in das Gebiet der Rhemenser zurückgegangen, " Kaesars Krieg gegen die Kelten, z^z Proviant abzuschneiden, den er vermittelst ihrer, von^.R.E.6,/ seinen Bundesgenossen erhielt. Eö war ihm dieses W^cuus Vorhaben durch Ueberlaufer verrathen worden; er Bürgerin, kommandirte also zur Nacht das leichtbewafnete Fuß- Und schlagt Volk, und die Kavallerie gegen sie, welche, da die'^' Wilden sich zu keiner Gegenwehr geschickt hatten, viele derselben erschlugen: so daß in der kommenden Nacht, — es kam hinzu, daß sie Nachricht von einem Einfall den die -Heduer in ihr Land gethan^), erhielten, — sie aufbrachen, den Rückmarsch nach Hause anzu¬ treten. Kaesar wüste wohl was vorgieng ge¬ krankte sich aber nicht, weil er der Gegend unkundig war, ihnen alsofort nachzusehen. Nach einer kleinen Zögerung entschloß er sich doch. Er stellte sich an die Spitze seiner Reuter, und befahl der Infanterie zu folgen. Die Feinde, so mit der Reuterey allein zu thun zu haben glaubten, waren zu schlagen bereit; er wüste sie aber so lange aufzuhalten, bis ihm die In- tr den Feinden den Uebergang über die Arona streitig wachte. Er überfiel sie nicht, wie Dio sagt, zu einer Zeit, da sie sich zu keiner Gegenwehr geschickt hatten; nein, die Belgen fanden ihn gerüstet am jenseitigen Ufer des Flusses, über den stc setze» wolten: leckrer in e» loco PUAnarvnn ejl. Blockes imxeäiros nockri in tlurnine AA- Lielsi, mgAnum eorum nnmernrn occiäernm erc. 52;l>) Fä 6,1m senrenriam, nemlich zurück nach Haufe- zu gehn, baec gnogus r.ikio eos äeäuxil: gnoä Oiuiris- eum Recinos »vv re-»---?) gnibuii Lellouncnrnm nxxroxingnar« cognoue- nm. K. 10. — Vergl. Not. 521. 52; c) Auch dieses ist falsch: InuäiA; verimx: guoö, rlo cMÜ, 6isceüerent nonclum xerssexernt: «xerci- kum, egnirinumgue caliris conrinuit. Nachher erst da es Tag ward, und er sichere Nachricht von dem, einer Flucht Ahr ähnlichen Rückzug der Belgen erhielt, schickte er die -reuterey unter den Pedius und Aurunkulcjus Rona wnen nachzusetzcn, denen T. Labienus mit drey Legionen Infanterie folgte. K- n. z 44 DioKaßius. V. XXXIX. Hauptst. XVIII, N.R. T. 697 fanterie zu Hülfe kam. Nun wurden sie vom ganzen Metellus (römischen) Heer umgeben, ihr größester Theil in die Bürgerin. Pfanne gehauen, und dem Ueberrest der Friede ge¬ schenkt. — Er unterwarf sich nachher auch die übrigen (hier und da unter die Kelten zerstreuet wohnenden) Völker, theilö durch Vertrage, theils auch durch Kriegs). §. 162. dm^Ner- Die servier °) hatten sich freywillig des viern. 52z 6) Tages drauf, nachdem er das vereinigte Hm der Beigen geschlagen, that er einen Einfall in, das ihm zunächst liegende Gebiet der Sueßonen, (sie granzen mit den Rhemensern.) wo er ihre Hauptstadt Noviovunum (^uZusts Suestonum) vergebens zu überrumpeln versuch' te; er schickte sich nachher zu einer förmlichen BelagerM an, allein die Sueßonen baten um Friede, den sie auch auf Vorbitte der Rhemenser erhielten. Sie gaben Geis¬ seln, unter denen sich die zwey Prinzen ihres Königes Galba befanden. K. 12. iz. — Nach ihnen gieng es auf die Bellovaker los, welche nur durch die Sekwana von den Sueßonen getrennt werden; auch sie baten um Friede, den sie durch die Vermittelung des Diviwku» erhielten. K. 14.15 — Nun kam die Reihe an dieAm- bianer, so nordwärts über die Bellovaken wohnen; mm als auch diese sich alsofort ergaben, folgten die Nervier, von denen Dio im folgenden Paragraph ausführlicher schreibt. 52z s) Die Nervier wohnen weit nordwärts über die Rhemenser hinauf, an den Flüßen Sabis und Skalde (Is 8-imKie und l' Lscsur, die Schelve,) in der GE» wo jetzund Doornik ('kournL)-) in den französischen Nie¬ derlanden liegt. Laesar beschreibt sie K. 15 als die wil- beste und tapferste aller belgischen Nationen. — Ich beym Kaesar nichts davon, daß sie sich des BlachM begeben, und zu waldigten Gebürgen geflüchtet; (um Haupt sind mir in den Niederlanden keine Berge bekannt- sie haben sich jenseit des Sabis zurückgezogen, und e warten da, nebst den Arrebaren und Veromandueem die Ankunft der Römer; Weiber und Greise hatten sie Kaesars Krieg gegen die Kelten. 945 Nachfeldes, weil ihnen solches zu unsicher war ^), N.R.T.s-/ begeben, und sich zu den waldigsten Gebürgen geflüch- Metellus tet, von denen herab sie unerwartete Anfälle unternah- Bmqerm. einen Ort in Sicherheit gebracht, guo proprer pasiille« exerci.oi aäirur non ester, (und also nicht auf Gebürge). Dions waldrgre Gebürge, sind vielleicht aus folgender Stelle, K. l8 die er mißverstanden, oder zu flüchtig über¬ lesen, entstanden: blsruü smiguirus — guo fscillus imici- morum eguirrkum, 6 xruoäunäi cunlu ucl eos venillet, impeäirsnl, reuoris srboribus inciiis stgue inüexis, cro- brisguo in Iskirnclinom rumis, et rubis senribu8gue inrer- eflsceram, vr inflar muri bae lspss munirnentu xrseberent: guo non inoäo non intruri, ieci ne porkpici guiclem poflsr: üs rebus guum itsr uAminis noflri impe- äirekur etc. — Die Geschichte von dem Ucberfall des Rö- mischen Lagers durch die Nervier, und wie sie solches würklich erobert, die Dio hier nur «v erwähnt, erzählt Kaesar mit einer fast ermüdenden Weitlauftigkeit K. 18—29, allein eben darum, weil er so weitlauftig ist, mag ich ihn mit allen Kleinigkeiten nicht excerpiren. Der General der Nervier, der diesen schönen Koup machte, hies Bovvognsms, und Labienus war es, der die Römer vom Untergang rettete. — Kaesar behauptet, die Nieder¬ lage der Nervier, so sie nachmals erlitten, sey so blutig gewesen, daß sie von sechszigtaufend Mann auf fünfhun- dert geschmolzen: daß aber dieses übertriebene Vergröße¬ rung fty, ergiebt sich, wenn man diese Stelle mit V, 42 vergleicht. 524) Die Iscbo imxreüa: » wozu das Vatikanische Manuskript noch sezt, würde den Sinn geben, es waren die Nervier nicht streitbar gewesen, so baß sie sich aus Feigheit auf die Gebürge geflüchtet. Die¬ ses streitet mit dem Bilde, welches Raefar K. i; von ihrer Tapferkeit entwirft. Ich stehe also auf keine Weise an, Mn dem seel. Fabrizio zu lesen, und solches auf das vorhergehende Substantivum zu ziehn: »>- und dieses giebt den in der Uebersctzung ausge- drucklen Sinn. Dieser ist falsch und gegen die Geschich¬ te ; aber Fehler dieser Art hat der Uebersetzer nicht zu verantworten. N.R.E.6 Spinrher Merslius Burgerin. 546 Dio Kaßius. B. XXXIX. Hauptst. XVIll. 7 men. Da wo Kaesar selbst war, wurden sie geschla- gen und in die Flucht getrieben; allein der größesie Theil ihres Heeres erhielt so völlig die Oberhand, daß sie sich auch des (Römischen) Lagers im ersten Feldge- schrey beinächtigten. Kaesar, der inzwischen dm Flüchtigen nachsezre, kehrte, so bald er dieses in Er¬ fahrung brachte, um; er fand sie im Lager, Beute zu machen beschäftigt, umzingelte und hieb sie nieder; worauf er fernerhin keine große Schwierigkeiten fand, sich den Ueberrest der Nervier zu unterwerfen ^')> i6z. Inzwischen waren die Acuaciker ^), Nachbarn der Nervier, und Nachkommen der Aimbrer, deren 5243) Weil die Nachricht Kaesars von diesem KriG gar zu weitläustig ist, so will ich die kürzere Plurarchr Laos. x. 717 der Kaesars Kommcntarien vortreflich >on« ccnkrirt hat, hersetzen: r- r«; x«, V»? 722 7^22 rerx/ZiL; ä7e«7k<,72v, o,xkz> 72,2/2,^214 XL7WXX/222S,, äk X«, X7y7k,; 5. 7,„ 7^; Zk/22.0, 7ÄV ?70^k/2,«v, «2701 7,2 -70,8/XSvoi x«i i-'i 7X'.,XLV7L 7qv ftLZM, ktz«XI7^-vx-0- 70 !7^x^i ' XX, 7ö; ^lkv f/«7ÄV 70 ^«)iXL70V X«, 70 2^2020, -72^,7^0X75;, «-7LX7«; «XkXNI VLV 7ü; 7Lt/<«§>^8;. L> 2L L(>!7«7L; "-"0- 3^227, Z,«7^AV 7»; xxs LV78 /2LXo/,kvx;, z»kp«/^k 70,; 7«» LX2LI, 70 0L25XL7L> X,2?VVkv027o; SV78 XL7L2^L,2e XX/ "" 7«; 7X^2,; 7«, x'Fk,; «V Zoxk, I7k^,^-kve73a,. »m 70^/x^ 7^v Zvv«^7, 7xri70>7«, ,xcv x's' «; 7»; IVkL>ß,8; X«7«X0X78^< 22 X,22,0,',2,^ 772272X07,o, 272 ,22^,2 2^2 2^ -,k^027«<. 7Lk,; L70 727^LX07IW2. 525) Die Kimbern und Teutonen, sagt Raesar K 2S- da sie Italien augriffcn, ließen diesseits des Rheins Korys von sechstausend Mann zurück, ihre Gerathsm l ' so sie nicht weiter mit sich herum schleppen wollen, zu wachen. Nach der greulichen Niederlage, so chee MU vom Marius in Italien erlitten, wurden diese h'se z rückgelassene Kimdrer von den angranzenden G18- 525 a) Die Lage dcßelben beschreibt Kaesar, dem Dio hier sehr genau solgt, ausführlich. Cs lag so zu sagen in einem Keßel, den von allen Seiten steile Felsen umga¬ ben, und der einzige Zugang, durch den man zur Stadt kommen konnte, war nicht breiter denn zwcyhundert Fuß. Diesen hatten sie mit einer doppelten Mauer verwahrt, auch sich sonst durch mitgenommene Steine und Pfahle (die ersten sollen vermuthlich dienen, sie auf die Römer, wenn sie sie angreifen wollen, herabzurollen) in einen guten Vertheidigungsstand zu setzen versucht. — Man Hute sich den Fehler einiger Geographen zu begehn, und dieses vxxiäum eZreZie natura inunirum, wie Rgesgk es z 48 Dir) 5^aßius. B. XXXIX. Hauptst. XVIII. N.R.E. ^7der die Belagerung desselben unternahm, viele Tage ^"g zurückschlugen *^), bis er endlich seine Zuflucht Bargen», zu den Maschinen nahm. So lange sie die Römer Holz fallen, und diese Gerüste, deren Gebrauch ihnen unbekannt war, zusammenschlagen sahen, lachten sie solche aus nachher, als solche vollendet waren, und nun von allen Seiten her der Vestung schwerbe- wafnete Soldaten näherten, erschracken sie, die der¬ gleichen vorher nicmahlö gesehn, so, daß sie Gesand¬ ten, die um Frieden bitten musten, abschickten "ch; nennet, für das vVru.-ikuc-r zu halten, dessen R.aesar VI, zr erwähnt. (wenn anders dieser Nähme recht ist! denn in der Griechischen Uebersetzung wird er ge> schrieben, welches weit wahrscheinlicher ist) war nicht, wie man aus seinem Klang vermulhen solte, die Haupt¬ stadt der Aruarck'er; nein, es ist ein Kastell mitten im Ge¬ biete . der Eburonen. Auf v' Anvillens Charte findet man das von dem hier die Rede ist, (ich weis aber auch nicht recht warum?) bart an den Ufern der Sambre, und etwas weiter nordwärts hi»' auf ^ruarucs. 525 b) ?rimo sstuenru exercitu5 nnstri, credr^s er vppisto excurstorrez kaciebsnt, xaruulisgue xraesiis cum uostris conrenstebanr; postea vallo postum stuostecim m clrcuicu XV niillium, crebrisgue cackellis circummumn, oppisto seks coutiuebant. 52s c) Vbi viueiz aKi^, rrZFers exstruclo, kurrim con- stirui procul visteruuk, priiuum irristere ex muro, urque iucrepirars vocibus^ guo rsnka macbinario ab rauw fi>ur>u iuiliruererur? Ouiku^nam mauidu« aur guibus viribus, xraesertim Iromines tanmlas starurse — ranli oneus - kurrim in muro selb collocsre conststerent. s 2 s st) Vlst vero moueri ek sppropiugusre moenw visteruuk, noua atgus iuusttsra specis commoti, IeA-»u ast (staestusm sts prrcs miseruut, gui ast Iruuc rnoaum locuri. Xon ss existimars liomanoz line ops I)eo,un bellum Feiere, <^ui rsnrse slricustinis macbinacioues eelerirars promouere, er ex propin^uirsrs pugnure po senk erc. Vergl. Julius Lelsus p. z6. Kaesars Krieg gegen die Kelten. Z49 sie sendeten den (Römischen) Soldaten Proviant N. R. T.6)? und warsen einen Theil ihrer Waffen von den Mauern herab ^^). Nachher als sie diese Gerüste, die nun Burgen». von Soldaten entblöst waren, abermahlö ansahen, und bemerkten, daß sich dieRomer voller Freuden über den erfochtenen Sieg (in ihr Lager) zurückgezogen hat¬ ten ^s), reuere ihnen (des geschloßenen Friedens). Sie erkühneten sich zur Nachtzeit '') einen Ausfall zu thun, in dem sie die Römer, so sie nicht auf ihrer Huth zu finden glaubten, in die Pfanne zu hauen be¬ schloßen. Allein sie fanden Vorposten auögesezt, sin- temahl Kaesar in allen Unternehmungen sehr vorsich¬ tig zu Werke zu gehn pflegte; und so schlug ihnen ihr Vorsatz fehl. Nun bekam niemand, auch so gar die nicht, die an dem lczten Ausfall keinen Antheil gehabt hatten, Verzeihung, sondern alle wurden verkauft '). H. 164. Nachdem Kaesar nicht allein dieses Volk, sondern Ehrenbezeu-' auch viele andere theils selbst, theils durch seine Unter- A, besehlshaber überwunden ^), kam der Winter her- halt. 525 s) Von diesem Umstand sagt Kaesar nichts. 525 s) ^rmoruin mazna inulkimäinL äs muro in fc>s- ürm, rzuse er»r anre oppiäum, iack», lic vc provo 5um- msm muri gAASrisgue »Irirväinem acorui urmorum aäun- gNNrenr: er wmen cirriler xarre cerri.i (vr polis.'i xsrkpe-- eg) celara, atgns in vxpiäo rerenm. 525 A) 8nd vekpernm (iaelsr xorms nnliresgue ex oppiäo axire iuüir, ne gn-nn no^tu opziiäani a miliri- l>U8 iniurism accipersnt. K. ZZ- 525 N) Um die dritte Nachtwache. Usiä. 52; i) Die Vorposten gaben abgeredeter Masten, die Feuerzeichen. Kaesar giebt den Atuatikern das Lob, daß sie sehr tapfer gefochten. Viertausend Mann blieben auf dem Platz, die übrigen wurden zur Ctadt zurück getrie¬ ben; die Anzahl der Verkauften belief sich auf drey und funfzigtausend. Ibiä. 525 k) P. Lraßu« hatte sich alle diejenigen Nolker un- Z5O DioKaßius. B. XXXIX. H6uptst.XVlil. N.R.E.697 an, und er entschloß sich die Quartiere zu beziehen^). Mereiius " Die Romer, die von seinen Unternehmungen Nach- Burzerm. richt erhielten, wunderten sich, wie er so viel Völker, deren Nahmen so gar ihnen vorher unbekannt gewesen, überwunden, und beschloßen dafür den Göttern unun¬ terbrochen fünfzehn Tage lang Opfer zu bringen, und Feyertage zu halten welche Ehre noch niemand terworfen, die an der Küste des Meers, von den Aus¬ flüßen der Loire, bis fast an die Seine hin, (ganz Bre¬ tagne und einen großen Theil der Normandie,) wohnen. Raesar K. Z4 nennt "venerer, (gegen die doch bald dar¬ auf Dekimus Brutus einen heftigen Krieg führen muß,) Uneller, (in der Halbinsel, fo ldie Normandie gegen Nor¬ den formirt,) evsismler, (Nachbarn der Veneter, in der Gegend von Brest,) Ruriosoliren, (etwas weiter land¬ einwärts,) Gesuvicr, (deren Lage sich wohl nicht füglich bestimmen laßt.) Aulerker, (werden von einigen um Or¬ leans gesezt,) und Rhedonen, (da haben wir denn Kuren und Rußen in Frankreich.) Von den Rußen will ich nichts sagen, aber von den Kuren ist das Ding so unwahrschem- sich nicht. Rurland, oder wie die Letten in ihrer Spracht es nennen, Aur-semmen, was Heist dieses anders als das Deutsche Seeland? (On pa)-8 gui 8' nvrmcs ÜM8 la MSI, übersezt es Herr Büsching 'IHu- äe OsoZrapIne 1- x. 645.) 5251) Der Ruf seiner Thaten war so weit erschollen, sagt Raesar K. Z5, daß von jenseit des Rheins Gesand¬ ten zu ihm kamen, die Geißeln zu geben, und alles was mau ihnen befehlen würde, zu thun versprachen. Kaesar, weil er nach Italien und Illyrien wolte, beschied ste E» künftige Frühjahr wieder zu kommen. Er verlegte seme Soldaten bey den Aarnurern, (clans le von denen der älteste Prinz des Herzogs vonOrlcans, den Titel Duo cls Obarrrea führt. Büsching T. . k' 625,) Anden, lä. z>. 522,) und Turoncn, (t-'lM wohner von Tours,) weil diese Provinzen von dem O", wo der Krieg war geführt worden, nicht weit cntscr waren. 526) Ob e.15 re8 ex IIllsri8 Lsefari8, cliea X V wpk gasto äscrers sst, «»/erst «crrü-rar »»/" Kaejars Krieg gegen die Kelten. zHl vorher wiederfahren war. In der nehmlichen Z^it C- hatte Sergius Galba einer seiner Unterbefehls-Metcmis Haber, gegen das Ende des Sommers, bevor er die Bürgern». Winterguartiere bezog, die Veragrcr ^), I, theils tarch Eses. p. 71b- iLllr« ^«vi-cx--iök-rx LHxH'^a-ro Ävkiv 7L,; 3kl>i;, x«, «cr«; öä5^./« rr-r-i Tr^s-rs^or- 7"«e ° xi.öv.s? LH«», Lies auch Julium Rclsum p. z6. 527) Die IsÄio lmprsssa ist r«ep«e°^k§>t"->e, guo borbaro nomins non purriui Ölonom soe^M^um sagt Rciniarus, der daher so gleich im Texte wie Robert Srephan schon emendirt hatte, drucken lassen. Die Sache ist klar, und redet für sich, nur da die Salden, Gergier, nicht Servier waren, wie schon Xylander richtig de. merkt, so habe ich ihn Sergius nennen zu müssen ge< glaubt. — Vergl. ß. 99, Noc. 7Z7. ,528) Nicht die Veragrer allein, (welches man sich dec Geographischen Note wegen, so Dio beygefügt hat, wer. ken muß,) sondern auch mit ihnen die Namuaren und Seduner, und von diesen drey Völkern zusammen, sagt Kaesar, daß sie von den Granzen der Mobrogen, dem Genfersee, und den Rhodanus an, bis hin an die Alpen, (also im Genfergebiet, dem Herzogthum Savoyen, und dem Walliserlande,) gewohnt. Die Ursach zu dieser Ex¬ pedition, die Kaesar dem Galba ausdrücklich befohlen, war, wie er vorgab, die Italiänischen Kaufleute von den schweren Zöllen zu befreyen, die sie diesen Völkern, wenn sie mit ihren Maaren über die Alpen mengen, entrichten wüsten. Laesar b. 6-ill. III, r-Auf der d'Anvillischen G>arte stehn die Namuaren zuerst, südwärts unter dem Genfersee, (in Savoyen,) und ihnen ostwärts (in, Walli- seelande) zuerst die Seduner, (deren Position aus der Lage der Stadt Sirren bekannt genug ist,) und etwas ""ter ihnen die Veragrer. — Kaesar nennt dieses Volk lf.nsi nirgend. Wir haben schon Kuren und Rußen in Gallien gefunden; wie wenn dieses die Stammvater der wssern, die in den nordischen Sagen so berühmten wa« >wser, wären? Wenigstens ließe sich zum Behufe dieser z 52 Dio Kaßius. B. XXXIX. Hauptst. XVIII. N.R.E.sy7Mlt Gewalt, theils durch Vertrage überwunden w), Aierellus so daß er auch in ihrem Gebiete zu überwintern be- Durgerm. Meinung pachymeres in d>licbae1. kslaeol. p. 41 anfüh¬ ren. der die Baranger Relren nennet; und wenn so viel andere, (Rinnamus p. 4, Lrpennius Raesari..I. cax.20, Nikeras Ll-oniares in Iläaeio /rnZelo p. 267, Rodinus x. 90,) sie zu Engländern machen, so würde dieses einen Partisan dieser Meinung auch nicht erschrecken, der ini Rtacsar V, 12 gelesen: Lrirsimias gacs imerior ab L in- cvlmr, guos naros in insula l^sa memoria proäicum äi- cunr; maririma xarz ab üs, <^ui. grssckae ac belli inserenäi causa, ex LelZis rranlierant, gui omne« sere iis nomini- bus ciuirarum agxellanrur, guibus orri ex ciuikaribu; eo xsruenerunr, ec bsllo illaro ibi remanserunc scgue sAws colsre coepsrunc. Seine Meinung zu bestätigen, würde er sich auf einen ungenannten Byzantiner berufen, der« nea Kom«»/ Lacane»/ x. 262, die Rußen, vcrmuthlich nur darum, weil sie Waräger zu Königen hatten, zu Nach» kommen der Gallier macht: 'c>< , -- 01 rx — Sty es Mit dUstt Muthmaßung wie es will, so scheint wenigstens so viel gewiß zu seyn, daß die Grammatische Bedeutung deS Nahmenü der Waräger und der Vcragrer ein, und die¬ selbe sey. Sie hießen nemlich so, weil sie die Paste der Alpen bewahreten, vom Verbo re/ae-7'a (wehren) senäsrs. In den leztern Sylben liegt vermukhlich das Keltische Rrau lapis. 529) Ich habe schon in der vorhergehenden Note erin¬ nert, daß Dio der einzigen Nation der Deragrer, img eben die Granzen beylegt, die Kaesar drei- verbündet^ zusammen. —> Daß der Le»-«»«-- der Geufcrfte sey, ist bekannter, als daß ich solches zu erwähnen brauÄ- te. Nur ein Wort über die Schreibart. Dio nennet >h» rvk^.s«'.o;, welches Turnebus in korrigirt, so Kaesars Griechischer Metaphrast beständig schreibt, Lcuw klau in weil er nemlich so bey Grrabone B > > Prolcmäo, und wie Tiacconius acl Laes I. II bemerkt, > in den ältesten und besten Manuskripten Raesars, und Plinii geschrieben wird. — Im Iri normi 0 Heist er , von der an seinen Ufern erbam» Stadt Lausanne. Veragrer überfallen den Galba. Z5Z schloß Galba hatte den größesten Theil seiner Soldaten, theils der Nachbarschaft von Italien, theils D'MA ihrer Privatgeschäfte wegen, entlaßen Diesen Burgerm. Umstand machten sich die Eingebohrnen zu Nutz, S. ihn unverhoft zu überfallen Seine Verzwei- fclung verwandelte sich in Wuth. Er that einen plötz¬ lichen Ausfall aus dem Städtchen -), wo er im Quartier lag "'). Seine Belagerer erschracken über 529 s) Kacsar hatte die Winterquartiere darbst, selbst gutgeheisten, und auf besten Genehmigung war es ge- schehn, daß Galba zwey Kohorten den den Nantuatcn in die Winterquartiere verlegtez er selbst mit dem Nebel reste Ä der Legion, (Kacsar hatte zu dieser Expedition seine zwölf¬ te Legion hergegeben,) legte sich in Eodurus, eb-en Veragrischen Flecken, den Man nicht obne Wahrschein¬ lichkeit für daS jetzige Marrinach halt. Er ward von der mitten durchhinfließendenRhone in zwei) Theile getheilt, und lag in einem ziemlich engen und von hohen Bergen umgebenen Thale; beyde Angaben paßen auf Martinach. 529 b) Wenn Laesar K. 2 die Ursachen hererzahlt, so die Veragrer den Galba zu überfallen bewogen, ist dieses die erste ürsach: quoä le^ionem, nsque asm plenillimam, äerrsckiz coborribus cluabus, er compluribus liAillarim, gui, commear»/pere»cL ra«/a, )elI88I sblsirrikus, proprer psucitareiri ciespicisbanc. Diese Stelle lehrt uns den Dio völlig verstehen, den hier, wie es scheint, selbst Reimarus nicht verstanden. 529 c) Hierzu kam noch die Position.des Römers in tmem Thale, wo die Wilden allerdings Ursache hatten llch zu schmeicheln, sie würden ihn von oben herab mit Steinen zu Tode werfen können. Kaesar führt dieses als die andere Ursache an, so die Wilden zu ihrem An- gl'ist bewog: rum erism, quoä proprer iniquirarern loci, guurn ip6 sx manribus in vsllem clecurrerem, A rela coiuicerenl, ne primum guiäem xolle imxerum sultineri, oxillirilzvz^x, 5296) (vkrodurus vergl. Not- 529 a. 529 s) Es war schon vorher Kriegsrath über das, Was man thun müßte, gehalten worden, und man hatte ll- Band. Z z 54 Dio Kaßius. V. XXXIX. Hauptst. XVIII. S bitter^ diese seltene Kühnheit so, daß cs ihm gelang sich mit- MElius ten durch sie hindurch aus der Gefahr zu retten und Durgerm- in Sicherheit zu setzen ' ). Er rächte sich nachher an ihnen, indem er sie zu Sklaven machte. Er brachte den Rest des Winters nunmehr nicht in ihrem Ge¬ biete, sondern bey den Mobro^eni zu ^s).—Die¬ ses war'S, was sich damals in Gallien zutrug. *) Dieses Volk wohnt an der Lcmanischen See, granzt mit dcn Allobrogern, und erstreckt sich bis an die Alpen. Neunzehntes Hauptstück. Zurückberufung Kikerons- §. 165. Inzwischen hatte Pompejus bewirkt, daßm Rathe die Zurückbcrufung kikerons beschlossen sick zu wehren beschlossen. Als man aber sähe, daß es gar keine Möglichkeit war sich gegen Feinde, so von dcn Bergen herabfochten, zu wehren, so thatcn P- Sexnus Lakulus, klimipiii Onruno, und R- Volusenus, Il-umr-r milikum den Vorschlag zum Ausfall. Dies-r ward auch so glücklich in's Werk gestellt, daß sie die M greiser allein die Flucht trieben, und mehr denn dm drit¬ ten Lheil derselben, (man hatte aber die Anzahl derselben, aufdreyßigtausend geschaht,) erschlugen. K 6- . 529 k) Galba schlug sich nicht durch, wie Dio W' er vertrieb, wie ich in der vorigen Note gesagt, dc" Schwarm dec Feinde, der ihn umgab, völlig- l)- xrsello s»Llo, sezt Lacsac I. c. hinzu, quoll l-repius v'i run.im 6zlbs renrsre nolebar, ztgue allo lele in bibeuu ronlllio vemlle meminerak, glii« oLcurrillo rebus «ae- i>3t, msxims frumenri commeurusque inopia perwoc"-- Pvltero llie, oTriiiibus ejus eiei aellilieiisiricenlis, vincism reueiri conrenllir. ILrck. 529 z) dlullo bolle xrobibenre, suk irer llemor^W incvlumem legionem in lVEEer (woselbst »wey ge¬ hörten von seiner Legion in dcn Winterquartieren Ws den) inst« in perclux-r, idique b/em-mN» - Kikerons Zurückberufung. 955 ward Er hatte sich des Rlodius bedient, ihn aus N.R.C.697 der Stadt zu verweisen "'), und führte ihn jeßund Melius jenen zu stürzen zurück ^). So wenig bedarf es, das Bürger,». Herz des Menschen zu ändern, und so kann einerley Person Freund oder Feind seyn, je nachdem wir uns von ihr Nuhen oder Schaden versprechen. —- Mik ihm machten einige der Skadtrichter und der Zunft¬ meister des Volks gemeinschaftliche Sache ^), vor¬ züglich aber Titus Annius Milo welcher auch den ersten Vortrag davon ans Volk thac. Zu dieser ;zo) Bikers sll (Zuinkss post rellimm c. VH. und ast kenrrum zu- 11 pro 8exrio 61. 5;r) Vergl. Oben S- 68 §. 124. u- daselbst Note^oz. 5Z2) Die Ursachen warum Pompejus Klodio aussätzig war, sind oben erzählt- S. 78- §- iZ9- 5zz) Alle StMrichter, außer den Appius, Klodii Bruder nicht, und acht Zunftmeister: P. Sexrius, <Ü. Fabrizius, B. Best lius, M. Rispius, T. Fadius, M. Lucius, R. Meßius und L.Annius Milo. Kurz es feh¬ leren von den Zunftmeistern nur zwey Arilius Gavicnus und Numerius (Uuinrius Grackchus. Vergl. 15. pro M/o»e 15. 40 und »ct ^>0// reclr- r»m 5?4) Cr war aus Lanuvium gebürtig, und der Sohn desjenigen Papius Murilus,, der sich im Kriege der Bundesgenoßen gegen die Römer so hervorgethan hatte. Cr war nachher von seinem mütterlichen Großvater adop-- tirt worden, und hatte bey dieser Gelegenheit den Na¬ mm Annius angenommen. Askom'us Pedianus giebt uns dieseNachricht von seinem Geschlecht, in seinen Scho¬ ben über die Rede pro Mions. Seine Gemahlin war Fausta, die Tochter des Dicktator Sulla. Vergl. Rik- all ^rrjc. IV. iz. Seine Uneinigkeiten mit Klodio, endig¬ ten sich -v 702. durch den Tod dieses Tribuns, wie Dis S. 14z. ausführlich erzählen wird. Kikero vertheidigte ihn bey dieser Gelegenheit, allein herzlich elend, und Milo Mard nach Marseille verwiesen. Dio p. 146. Ein Schicksal, welches er mit mehrerer Standhaftigkeit als Mero das steinige ertrug- Z 5 6 Dio Kaßius. V. XXXIX. Hauptst. XVIIII. N-R.E.K-7 Parthey schlug sich der Bürgermeister Gpinther^), Meteliö kheils sich gefällig gegen Pompejuö zu erzeigen, theils Burgerm. auch aus Begierde, sich am Klodius, aus den er eine Privakfeindschaft geworfen, zu rachen: so wie er ihn auch eben dieser Ursache wegen damals, da er des Ehe¬ bruchs wegen belangt ward ""),verdammt barte.—Auf Seiten Klodius befanden sich, außer andern obrigkeit¬ lichen Personen, besonders sein Bruder, der Stadmch- ter Appius Rlaudius "?), und der Bürgermei¬ ster Ncpos, der Privatursachen hatte, den Kikero zu hassen. §. i66. Die Unruhen wurden nun, da die Bürgermeister selbst sich an die Spitze der Partheyen stellten, und da¬ durch jeder Bürger, so zu sagen, Parthey zu ergrei¬ fen gezwungen ward, größer, als sie eö je vorher ge¬ wesen waren. Es trug sich verschiedenes, so gerade 5Z5) Rikero Z2 u. 50. eben derselbe?"/ r» c. 4. n. -rcl -- />,0 c. 15. sagt Kikero gleichfalls, daß Lenrulus eine Privatftiiidschaft gegen Klodium gehabt. 5?6) Mit Caesars Gemahlinn, vcrgl oben S- 5^ 5Z7) Rlkero pro 8exkio c. 40. cle prseroribu5 r»"- slieom, u- in kilonem c. 1;. cts me cum om«e8 Zillr-Uus promul§,i6e»r pr-ierer vnum prselorem. Vom Merellus Nepc>5, der Zunftmeister des Volks'" dem Jahre war, da Kikero das Bürgermeisteramt walrete, haben wir schon oben S- 47. geschn, datz ee ein Feind Kikerons war. P. Scrvilius bracht' cs na^ her doch dahin, daß er die Parrhey des Klodius verw¬ und auf die Seite seines Kollegen trat. Rikers ruya- sich damit, pro Sexkio c. 61. klerellus Onlul, mibi vel maximo kuillek iuimicux, lle mes s«luls reru und in eben dieser RedeK. 40. erwähnt er Onlul» rius, Spilithers, summum ltuclium, ulceriu;, naiM- des Nepos, srumum psene placsrum. Auch verglciO man ack c. IV. u. «cl K z. tl. 10- Meroiis Zlirücköerufung. z 57 nicht schön war, zu. An dem Tage, da die Stimmen N. R. E.sro W/mre c. lg. und hin und wieder in der Rede xro . Der Tribun Sexrius ward in diesem Aufruhr umgebracht, ohnerach- tet sonst die Person der Tribunen heilig rind unverlcz- bar war, und M. Liffnus, ein anderer Tribun gefährlich verwundet; eben so der Bruder Kikcrons Rrvinrus, der Mühe hatte sein Leben als einen Raub davon zu brin¬ gen —. Von der ungeheuer großen Anzahl Fechter, die zuweilen in deu Bcgrabnisspielcn kampfetcn, lese man Lipsii 8skm'n»l. I. 8- 540) Die in 6e vi, wovon oben S. 44. — keus ^lilvniz, Is«e '?Iolis, 1'uit (llo6ius, guosg vixlr, sagt Erkers pro Milons c. IZ. und Plmarch (Ac. p. 877- r<-wZ,s-, c,r ^'-r- L^,5„ (Denn so ist zu lesen, nicht aber wie iin gedruckten Plutarch steht). Aus den römischen Antikwitaten muß man wissen, daß niemand, der in Ge¬ schäften der Republick verschickt war, oder der ein obrig¬ keitlich Amt bekleidete, verdammt werden konnte, so lange vis er selbiges nicht, wie oben Lemulus Sura seine Pra- Z 5 8 Dio Kaßius. B. XXXIX. Hauptst. XVIIII. N.R.T.Sy? gegeben, ihn aber noch nicht förmlich angeklagt hatte, Mn'-iius " "vch keine Rentmeister, von denen doch die Aus- Durgern?. wähl der Richter abhieng, erwählt worden warm: und Ncpos dem Sradcrichter ganz ausdrücklich ver¬ boten hatte, keinerlei) Proceß vor der Wahl derselben anzunehmen. Nun wurden aber eher die Bauherren als die Rentmeister erwählt; und dergestalt mußte sich die Anklage nothgedrungen in die Länge ziehen. §. 167. Miko ward durch diesen Umstand so frey zu han¬ deln, als er gewünscht hätte, verhindert. Weil aber b, §6. inzwischen die Unruhen immer forlgiengen, so brachte auch endlich er Fechter und andere Leute, so sich au ihn hiengen, zusammen, und beyde Partheyen wurden verschiedcnemal mit einander handgemein Ä" der ganzen Stadt war, so zu sagen, ein allgemeiner Mord. Endlich verließ NepoS, aus Furcht vor sei¬ nen Kollegen, den Pompejus, und andere der vor¬ nehmsten Rathömitglieder, die Klodianische ParthG Nun ward im Rathe, wo Spinther den Vorschlag thak, die Zurückberufung Kikerons beschlossen, und diesen Rathsfchluß hieß das Volk, welches beyde Bür¬ germeister mit einander übereinstimmen fahe, gut tur, niedcrgelegt hatte. — Das Vorrecht der Ka¬ storen, deßen Dio hier gedenkt, ist diesem Orden, 0 auf die Zeiten Augusts, der es den Decemvirs ubcrlmK eigen geblieben- Leset Sucron c. z6. . 541) Rlkero ^0 c. 40. u- xcy? r» c. 80. Klodius, der das Bauherrnamt wirklich erb'e.' klagte deshalb, sobald er solches erhallen, den Miw --e- an, wie sogleich unten S- 99^ erzählt ' den wird. . 542) In der allerersten Rathsversammlung d's' Jahrs, wo Spinrher den Vorschlag wegen der Znem rufung Kikerons gerhan, meinete Rorm, der seine Kikerons Zumckbemfrmg. z 59 Rlodius widersprach zwar, allein Milo hielt ih, iI.R-E.6y7 das Gegengewicht, so daß er sich nichts gcmaltthäti- Myelins geö vorzunehnren unterstand, und da unter andern Vnrgerm- auch Pompejus ans die Seite der Freunde Kikerons trat, so ward die Parthey derselben ungleich starker, als die ihrer Gegner. me zuerst gab , es bedürfe gar keines Gesetzes. Da er gewaltsam, und gegen die Regeln vom Klodius vertrie¬ ben worden, so wäre eine bloße Zurückkunft hinreichend- Ich weis nicht ob Kotta dieses ans Ernst sagte, oder ob cs Fallstrick für die Freunde Kikerons seyn sollte, Aber das weis ich, Pompejus, dem die wahre Zurückbemfung Kikerons sehr am Herzen lag, sezte sich gewaltig gegen diesen Vorschlag des Kotta- Es ward also ordentlich ein Senatuskonsulnim über dieZurückbcrufung Kikerons ab¬ gefaßt, welches O- Fabrizius den 24km Jänner ans Volk gelangen lies. Was in dieser Volksversammlung vorgicng, habe ich in der ;Z9tcnNote bcygebracht. Darauf erfolgte das berühmte Senatuskonsult, in dem vom Marins er- daueren Tempel der Tugend und Ehre gegeben, wodurch untersagt ward, irgend eine Staatsangelegenheit vorzuneh- men, bis nicht Kikerons Sache beendigt sey- Der Kon¬ sul Spinther lies Eirkularschreiben in ganz Italien her- umlaufen, wodurch er alle Einwohner dieses Landes ein- kud, sich nach Rom zu verfügen, und für die Zurückbe- rufung Kikerons zu stimmen ( Rikers 118)- Alle diese Schritte wurden außerordentlich gut ausgenom¬ men, und nun erfolgte das lezte Senatuskonsult auf dem Kapitole (bcy dieser Gelegenheit war cs, wo Gcrvilius völlig auf die Seite der Kikeronianer übertrat, wie ich schon N. zg/ bemerkt) wo 417 Senatoren versammelt waren,, die alle mit einander eiumüthig für die Zurückbe- rufung Kikerons stimmcten. Den 4ten August gelangte dieses Gesetz an das Volk, welches nicht, wie bey seiner Verweisung, nach Tribus, sondern, weil dieses ungleich ehrenvoller war, nach Kenturicn zusammcnberufen ward. (Rlkero IV. I. in der That aber weil auf solche Weift nur die Patrizier, nicht aber das Volk stimmcten) Die Biß gjeng hier wieder, um mich eines englischen Ausdrucks zu bedienen, durch, ohne daß irgend jemand z6ODioKaßiuö.B.XXXIX.Hauptst.XVIIIl. N/chT.697 §. l68. N reüus So kehrete Kikero zurück "'), und stattete dem Burgerin. Rathe und dem Volke, da ihm die Bürgermeister Er- laubniß, Reden halten zu dürfen, ertheilt, im Rath- Haufe und in der Volksversammlung seinen Dank ab *"). Er versöhnte sich mit Oompejo, auf dm er bey Gelegenheit seiner Verweisung einen Haß ge¬ worfen, hatte auch alsofort Gelegenheit, die ihm erwie¬ sene Wohlthat zu vergelten. Es war eine große Hun- gersnoth in der Stadt, und das versammelte Volk that einen Anfall zuerst auf das Theater, nachher auch auf das Kapitolium und den daselbst versammelten Rath "§), dem es drohete, bald ihn mit eigenen Hän- außer der einzige Klodius widersprochen hatte. sagt plurarch O-cero p. 877. 54?) er c«rr« a«rea sagt^abrizius aus einer unrecht verstandenen Stelle der Rede rum r» /l-E. c. 1t. Kikero sagt daselbst: Irsgue r. ben- kuli benesicio excettenri gigue 6lvlno, non recluäi w- mus in pstrism, licuc nonnulli clsiillimi ciues, /- er cttrrr/ orr«rr, wer steht Nlüg, daß es lächerlich ist, dies nach den Buchstaben zu erklä¬ ren ? Es heißt weiter nichts als: ich bin im Triump) zurückgehohlr rvorven. Der wahre KommenrariuS dar¬ über steht in der kckon. no. 42. wo er seinem eLldd freycn Lauf laßt- 544) Die 2 berühmten von mir öfters angeführte»^' den; poli relluum in^enar«, und polt recliium mljs" r-rrer, aus denen man viel, was diese Materie belrift, ler¬ nen kann. 545) Rlodius hatte die Oberaufsicht über das §r- traide einem seiner Anverwandten, SexroRlodio, tragen; gus ex re, sagt Rikers, pro ciomo c. 18. r mum csrirgz iists elt, lleincle inopi»: impenue» kumes, incenclis, cselles, ciireptio. Aber er bomines sct «lcmcle acl coneunillsnr i me» opera fiumeuu inopism elle clsms- 'enr; Wie konntevas Volk dem Klkero denGetraideman- gel Schuld geben, wenn gerade Kikerons größester Feind an selbigem Schuld war? Und wie konnte das Volk, das nach Kikerons eigenem Ausdruck, (xo/l ? m/c».Z9) ihn auf seinen Schultern aus dem Cxilio zurückgetragen, wie konnte dieses Volk, gegen seinen Abgott Tages drauf tumultuiren? — Man sieht wie sich Eitelkeit in alles, was Kikero nicdcrgeschrieben, cingemifcht! 546) Denn Ncpos hatte den Rath im Tempel der Konkordia zusammenbernfen. Rikero xro clomo c. 8. — die Spiele, die damals auf dem Theater vorge- stellt wurden, waren die lucli ^pollinsres. Es war der Etadtrichter L. Räkilius Rufus, der sie gab. — Leset Askomum Pedianum über das i4te Kapitel der milo- nianischen Rede.' 547) Dio erzählt hier nicht bestimmt genug. Kikero hakte nichts weiter vorgetragcn, als Pompejo die Ober¬ aufsicht über das Getraide zü geben. Der Zunftmeister Gesims war es, der die Prokonsularische Gewalt, die >m Grunde dazu gar nicht nöthig war, hinzusezte. Ki- wro selbst, mockirt sich über dieses Gesetz, scheint auch M glauben, daß Pompejus, der dem äußern Anschein nach sich sehr dagegen sezte, im Grunde nicht damit zu- Z 6r Dio Kaßius. B. XXXIX. Hauptst. XVW. P?.R.§.<>97 §. i6y. Mcrelltt" Caesar und Rrasslts hasteten den Rikers zwar, Durgerm. nahmen sich aber seiner gleichwohl in etwas an, da sie einmal sahen, daß er doch auf jeden Fall zurückgcru- fen werden würde. Kaesar bewies so gar abwesend seinen guten Willen gegen ihn Kikero aber er¬ zeigte keinem von beyden die mindeste Dankbarkeit. Weil er wüste, daß weder der eine noch der andere solches aus guten Herzen thaten, und er beyde für die Urheber seiner Verweisung hielt, unterstand er sich zwar nicht öffentlich gegen sie zu reden, weil ihm die Früchte einer ungemäßigten Freyheit zu reden noch allzuneu waren: schrieb aber insgeheim ein Buch, welches er: Apologie meiner Grundsätze beti¬ telte "*). Dieses Buch war eine Sammlung dcrbit- fricden sey. —- Der Zusatz am Ende dieses Paragra¬ phen : Vs-- i-o-c , zur Erklärung dw vorhcrgeqangenenistunnöthig, und scheint das Einschiebsel eines hochgelehrten Kopisten zu scyn. Denn das Wort ist auch ohne dieses Einschiebsel höchst«"' stündlich, doch habe ich's mit übcrsezt, weil es am Ende nicht viel zu bedeuten hat, es stehe da oder nicht- 548) Wir haben oben §. 124. S- 68- das Anerbttten gcsehn, so Kaesar dem Kikero machte, ihn als semen s' garen mit nach Gallien zu nehmen, worüber ich^ 407 nachzulesen bitte. Wie er abwesend seinen gun Willen gegen ihn bewiesen, erklärt eine Stelle Rikccon' in der Rede c. 70. wo man sieht, daßSechU-' der dieses Jahr das Zunftmeisteramt bekleidete, »Es vorigen Jahr als dcsignirter Tribun eine Rcrse " ? Frankreich that, um die Einwilligung Kaesars ju ou rons Zurückbcrufung zu erhalten- Herr Lreviec " ' lllomsine XU. p. 2;6.sagt zwar; ll pzroir que lollixirgrionz m then war. 549) Dieses sind die berühmten L^sr-Merons»«^ Kikerons Zurückberufung. z6z tersicn Vorwürfe, die sowohl diesen bcyden als auch N.R.E.697 andern gemacht werden konnten. Dies war die Ur- Iretellus fache, warum er sich furchte, solches bey seinen Lebzei- Burgerin, ten herauszugeben: er übergab es deshalb versiegelt seinem Sohn "°), mit angehängtem Befehl, solches, Titel und Plan er vom Theopompus entlehnt hatte, und die ein halbes Jahrtausend später so treffend vom Prokopis nachgeahmt wurden. Dio nennt sie Boethius cie I. I. nen¬ net sie auf lateinisch cle Omr/M,uud Askonius Pe- dianus in orsiionem s (I^sncliiZaro Lonsulskus dsditrim p. 978. expotirionsm contiliorum kuoium. —, Es scheint, daß D.o irret, wenn er das erste Deßein Kikerons eine geheime Geschichte zu schreiben, in die Zeit seiner Zurück- dcrufung aus dem Exilio sezt- Es ist mehr als wahr¬ scheinlich, daß er sie unter dem Konsulate Kaefars zu ver¬ fertigen anfieng- Wenigstens ist unter diesem Konsulat, Md ohngefehr am Ende des Aprills, derjenige Brief an Atcikus geschrieben worden, der der sechste des zwcyten Buchs ist, und wo er ihm sagt: Imgus -»-><§<-'-«, gu»s tibi uni legsmus Ideopompino ^snere, aut eriam sk- koriore mulio psngenrui-. Er hat cs aber nachher unun¬ terbrochen fortgesezt. Noch im lezteu Jahr seines Lebens schrieb er an Attikus: (Die Worte, so ich citire, sind aus dem siebzchndcn Brief des vierzehnten Buchs) I-ibrum meum illum uonöum vrvolui, porpoliui. Iti» vero, c^use m oontoxi viz, »liucl guoclclsm kepsrL- tuin volumen expsÄsnr. — Man hüte sich aus dem griechischen Titel ein griechisch Buch zu vermuthen; es war allerdings lateinisch und von dem Griechisch geschrie¬ benen Komcntario -"e- il-v-rkiL;, den Plutarch Oses p. 71 r. anführt, völlig verschieden. Vcrgl. Parrizius kraZm. Cicero». 1. IV. p. g4. , 550) 5« welches L>dvey, vielleicht wahrschein¬ licher vom Tyco erklärt, der an den operibus pvttdumm seines Hcrrn, gewiß mehr Antheil als der Sohn nahm, dcßen weniges Attachement für die Wissenschaften be¬ kannt ist. Wer aber die vorige Note gelesen, wird kaum umhin können die ganze Geschichte für etwas anders denn ein Mahrchen zu halten- Wenn er im lczten, so z^DioKaßirrs.B. XXXIX. Hauptst.XVW, so lang er noch am Leben sepn würde, nicht einmal z» Mi! telius cntsiegoln, geschweige denn herauszugeben. Vu tgcrm. §. 170. So lebte Kikero von neuem wieder auf, und er¬ hielt nicht nur sein anderweitiges Vermögen, sonder» S. 97. auch den Grund seines Hauses zurück, ohuerachcet sol¬ ches derFreyheic geweidet war"'), und es KlodiuS nicht allein geheiliger, sondern auch solche Heiligung der größern Sicherheit wegen durch ein Volksgutach¬ ten bestätigen lassen. Kikero behauptete der Vorle¬ sung des Kuriacischen Gesches ohnerachret, sey Klo- diuS dennoch nicht auf eine rechtmäßige Weise von den Patriziern zu den Plebejern übergsgangen, M' mal solches Gesch zu keiner rechtskräftigen Zeit verle¬ sen worden, und er schloß daraus, daß das ganze Zunftmeisteramt deö Klodius, folglich auch daö sei¬ nes Hauses wegen abgesassete Dekret, null und nich- unruhigen Jahre seines Lebens an Attikus schrieb ilo- drum mevm illum nonöum uc rolui, perpomt so laßt sich kaum begreifen, wie er noch in eben dem Jahr- entweder seinem Sohn, oder dem Tyro dieses Tuch vco siegelt übergeben, und ihnen auftragen können, es mm seinem Tode zu publiziren. — Außer dieser gehens Geschichte, und dem in der vorigen Note angeführt" griechischen Kommentar ^e- , hat Kikero ein historisch Gedicht: rle in z Tumt geschrieben- Mehr denn 70 Verse aus dem 2ten desseivm cle führt Rikers cls cliuin. I. II. selbst am scheint aber nicht, daß dieses Manuskript jemahls h. ausgcgeben worden: es ward nur guten Freunden M » und vorgelesen. Rikero selbst "-rl l- 9- Lenrulus: serlpli euum veistkns rros libios cls remx Kus meis, guos inm priclem sci rs mibstem, klar Schade, daß alles historische, w>'- große Mann schrieb, verlohren gegangen; w>c vm den wir nicht daraus lernen können- , 551) Vergl. S. 70- §-126. u. daselbst die 4-7« Kikero erhalt sein Haus zurück. z6; tig sey ^): Dieser Grund, daß nichts von dem, so N.R.E.697 Klodius in seinem Zunftmeisteramte gethan, rechts- Me^us kräftig seyn könne, so bald er dieses Amt aus eine un- Bürgerin. rechtmäßige Weise erhalten, schien den Priestern so einleuchtend zu seyn, daß sie ihm den Grund dessel¬ ben, als profan und keinen Köttern geheiligt Zurück¬ gaben ). Und auf wiche Weise erhielt er nicht nur den Gründ feines Hauses zurück, sondern auch Geld, sich solches wieder auszubauen, und zur Entschädigung anderer erlittenen Schäden 552) Vergl. unten S. roo am Ende. Das Betragen Kikerons war so gcwaltthätig, daß selbst Kato, den wir bisher immer als seinen gcschwornen Freund und Anhän¬ ger gesehn, solches übel nahm. Plmarch Lar. mm. 778> U. Ooer. p. 878- 55Z) Die zwsy Reden, so Kikero bey dieser Gelegen¬ heit gehalten, sind uns beyde übrig geblieben, und von mir schon verschiedene mahlcitirr. Die eine ist betitelt: xr-o stomo /«« aci die andere cle ,e- Die erste ward den lezten September dieses Jah¬ res gehalten; dieses ergicbr sich aus einem Brief an Am- tüs, dem zweyten des 4tcn Buchs- 554) Er erhielt zur Widerauferbauung seines Pastastes m Rom 2 Millionen Sesterzen, nach einer ganz kleinen Rechnung iZ4vi6 Rthlr.; für sein tuskulanisches Land- guch 500,000 Sesterzen, oder ZZ54H Rthlr. undfürdas Forniian-fche 250,000 Sesterzen, oder 168-00 Rrhlr. Abes in allen 184Z64. Und wohl zu merken, diese beiden E-ie, die wir schx uneigen-lich Landgürher nennen, waren keine Landgüthcr , wo Wirthschafl, und Acker in Betrachtung kommt, sondern nur das was die Franzo¬ sen eine xeriro mmlon, eine msilon sts ^smxsgne nen¬ ne». Kikero beklagt sich auch, (in dem eben angeführ¬ ten Briefe der sehr viel hieher gehöriges enthalt) bitrer- l»l), daß man ihm seine Lusthauscr viel zu wohlfest ange¬ schlagen, und sagt : Ustom üU, gui wstü xennsu inciste- ram, uolunk easstem reuasei. z66 Dio Kaßius.B. XXXIX. Hauptst.xx. NR.E.6S7 Spinther u. Metellus Bürgerin. Zwanzigstes Hauptstück. Ptolomaus wird aus Egypten vertrieben und sucht Zuflucht in Rom- §. I7l. Misvergnü- Es entstanden nachher des Königes Htolsmäus Mexandri- ^^Zkn neue Bewegungen "5). Dieser hatte Verschie¬ ner mit Pto-denen Römern wichtige Geschenke gemacht, und zu lvmas- diesem Behuf sehr vieles Geld ausgenommen: um in seiner Regierung bestätigt, und svon den Römern) für Freund und Bundesgenossen erkannt zu werden'"). 555) Als Kwelle der Geschichte von der Zurückbcru« fung dieses Ptolomai, empfehle ich das erste Buch der Briefe Rikeron« sä ciiverso; zu lesen, welches fast nur diese Materie berrift, und nichts als Briefe an den Lcn- tulus Spinrher enthalt. (Mit dem kleinen Briefchen au Valerius, wird man mich wohl nicht chikanieren wollen, da er noch oben ein, des Lcntulus erwähnet.) — Un¬ ter den neuern haben g Franzosen diese Geschickte jeder schön, und so daß man keinen derselben entbehren kann, behandelt. Aus Münzen Vaillam in der biltoris pww- inseorum s NUMMI8 p. sec,.; dty Gelegenheit einer alten Gemme, Laudelor, in einem eigenen, zu Paris löyb- gedruckten französischen Buch; und endlich als Philosoph und Redner, der Abt Sr. Real, in der Geschichte dec Zurückberufung dieses Königs, ein Tracktatchen, wel¬ ches im aken Bande seiner Werke p. zi- sog- steht- 556) Dieses war unter Kaesars Konsulate gescheh». 7-* Kaesar hatte vorher, wie Klodius, diesen Ptolomaus für einen Usurpator des Königreichs, und nach Ptolomar Lathyri Tode, die Römer für die einzigen wahren Erben von Egypten angesehn, allein sechstausend Talente (ohnge- fahr anderthalb Millionen Dukaten) die er von ihm Pg, änderten ihn so, daß er ihn zugleich mit dem Ariovistsuc einen Freund und Bundesgcnoßen der Römer erkannt.- Sueron Lses. e. 54. — Was die Schulden Ptolomar betrift, so hatte er nur von dem römischen Banquier Rablrius Posthumus allein ganz unglaubliche S»M" men ausgenommen, worüber man die Rede nachlest" Ptolomaus, z 67 Deine gemachte Schulden bezahlen zu könnens fieng N.R.E.697 er an von den Egyptiern Geld mit Gewalt cinzutrei- Mereuus ben, und beleidigte sein Volk sowohl hierdurch als Burgerin- auch dadurch, daß er, welches von ihm verlangt ward, weder Kypruö von den Römern zurückbegehren "?), noch ihrer Freundschaft entsagen wollte. Der König, der seine Unterthemen mit keinen guten Worten beru¬ higen konnte, und der, weil er keine Mierhsoldaten unterhielt ^), nicht Gewalt brauchen durfte, floh end- kann,Jdie .Mero für diesen Rabirius hielt. — Doch diese Schuld ward vermuchlich später und bey der An¬ wesenheit des Königes in Rom gemacht; das Geld wel¬ ches er, um für Freund und Bundesgenoßcn der Römer erkannt zu werden verschwendete, ward wahrscheinlicher Weise nicht in Rom, sondern in Aßen und Afrika nc- goziirt. 557) Dio druckt sich aber weder deutlich noch bestimmt aus. eZ. 695. wird Ptolomaus für einen Freund und Bundesgenoßen der Römer erkannt. 696. erfolgt das Plebiscitum, Kypern für die Römer in Besitz zu nehmen; welches Kato 697. vollzieht- In eben diesem Jahre kommt Ptolomaus nach Rom, bevor «och Kato, mit dem er sich auf dem Eylande Rhodus abouchirt, (Plmarch k ^lo mui.p.776., feine Kommission vollzieht. Wie also konnten seine Unterthanen 696. (denn in dieses Jahr müßten die Zwistigkeiten zwischen dem König und dem Volk fallen) verlangen, er solle Ky¬ pern , welches noch nicht wcggenommcn war, Zurückfordern? — Nein, er sollte mit seinem Bruder Sememschaftliche Sache machen, sich zur Wehre setzen, und nicht erlauben, daß Kypern, welches die Egyptier als eine ihnen zuständige Insel betrachteten, von den Römern widerrechtlich weggcnommen würde. 558) Srrabo z>. 2189. unterscheidet nach Polybio, drey Klaßen von Einwohnern in Alexandrien, unter de¬ nen die Mierhsoldaren nicht die kleinste sind. Zwischen Physkon und Auletes steht nur Larhurus in der Mitte, der die Miethsoldaten vielleicht abgefchaft, des grausa¬ men Gebrauchs wegen, den Physkon von ihnen machte. N.R.E.6 Spinther Metellus Burgerin. Berenike wird Kvni- zinir. z68 Dl'oKaßius. B. XXXIX. Hauptst. XX. lich ganz aus Egypten "I, und gieng nach Rom, wo er sich, aus seinem Königreich vertrieben zu seyn, be¬ klagte. Er erhielt, daß der Bürgermeister Spinther, dem Rilikien szum Gouvernements zugefallen war, ihn zurückführen sollte» §. 172. Inzwischen dieses sgeschaU erhüben die Alexan¬ driner, welche bisher noch nichts von seiner Reise nach Italien wüsten, und sich mit der Hoffnung, daß ec unterwegens gestorben wäre, schmeichelten, seine Toch¬ ter Berenike "°) aus den Thron. Nachher als sie 559)^ plmarch Pomp. p. 645 meldet uns auf das Zeugniß des Geschichtschreibers Timagenes, daß Theo¬ phanes von Muxlene, den König zu diesem Schritte be¬ wogen, um dadurch Pompejus Gelegenheit zu geben, den vertriebenen Fürsten zurückzuführen, und ihm so wie¬ der die Oberherrschaft über das Heer zuzuschanzcn, die ec seit beynahe fünfIahren entbehren müssen. Nach ihm hatte Ptolomäus gar nicht nöthig sein Königreich zu verlassen- 562) Nicht Bcremkcn allein, sondern sie gemeinschaft¬ lich mit ihrer Schwester Tryphäna, in deren Gesellschaft ße den Thron ein Jahr lang besessen, wie dieses eine Stelle des Porphyrins bcym Eusebio unumstöslich beweiset- Diese Gelangung Vcrenikens auf den Thron, Mm das Jahr 696. 697. regierte Berenike allein, und vermählte sich zuerst mit dem Selcvkus Lybiosakres, ei¬ nem Bruder des SelevkusAsiatikus, der bey seiner Thron¬ besteigung seinen Geschlechtsnamen Selevkus in prolo- mäus veränderte. Strabo p. 2186. Sie war nur we¬ nige Tage mit ihm verheyrachet, da sie ihn seines nie¬ derträchtigen Geizes wegen umbringen lies, und nach einer fast dreyjährigen Wittwenschafc an seiner Statt den jungen Archelaus zum Gemahl nahm, (Sohn des be¬ rühmten Archelaus, der vom Sylla, als er die Arntt^ Mirhradats kommandirte, geschlagen worden war) da¬ maligen Obcrpriester von Komana. Dieser Archelaus verlohr in der Schlacht, die Gabinius bey der Wwder- einsetzung Ns Ptolomai den Egypliern lieferte das U- Verhalten Ptolomäi in Rom. z 69 die Wahrheit erfuhren, schickten sie hundert Man-N.R.C.sy? ner nach Rom, die sie gegen die ihnen gemachten Vor- Mmms würfe vertheidigen und im Gegentheil den König Burgsrm. selbst wegen des Unrechts, fo er ihnen zugefügt - an- Dje Aiexan- klagen sollten. Ptolomaus, der damals noch in Rom ckenGesMd- war, bekam zeitlich Nachricht davon, und legte den te nach Gesandten Schlingen noch ehe sie ankamen. Er wüste die ganze Gesellschaft zu zerstreuen. Der größeste Theil derselben ward unterwegenö umgebracht; vom Ueberrest ließ er in Rom selbst einigen heimlich das leben nehmen: andere wüste er durch Furcht zu er¬ schrecken oder durch Geld zu bestechen und dahin zu bringen, daß sie beym Senat nicht allein nichts von demjenigen vorbrachten, was ihnen war aufgsgeben worden, sondern auch nicht einmal ihre umgebrachten Kollegen erwähntem Man sprach übrigens vom Verhalten des Koni- S. M. ges so laut, und Markus Favomus warf dem Senat so oft vor, es zugelassen zu haben, daß Ge¬ sandte der Bundesgenossen gewaltthatiger Weise wa- rcn erschlagen worden, und daß so viele der Römer sich die Geschenke des Königes gelüsten ließen, daß der Rath endlich Ernst zu brauchen anfangen mußte. Man ließ also den Dion ^'), den Vorsteher der gan¬ zen, und Beremke, waÄ> von ihrem Vater, als er sich wieder auf dem Throne befestiget sah, zum Tode ver¬ dammet. Dieses geschähe 699. im vierten Jahr ihrer Legierung, welches auf einer Münze ausgedruckt ist, die sin Baudelor v, 144 und 169. vorkommt. — Man lese Wrüber den Dio am Ende dieses Buchs S. 117- 561) Vergl. S. 62. §. n6 562) rrennt ihn Strabo p. 2187. tvo er MM auch den Beynamen giebt, und dieser Mhanglichkeit an der akademischen Philosophie wegen, Band. A a N-R.C-ö-» Markeiilmis Bürgerin"' hat er sich in Rom sein KwarLier bey Lukkcjo genommen (diesen so berühmten Gelehrten, den die ganze Welt aus Kikerons Brief au ihn kennt, wo er ihn ersucht die Geschichte seines Konsulats zu beschreiben, und den Rol' lin mit Recht lsmLux mvnumem 7zen Gesandtschaft, der sein Leben davon gebracht, vor- Metellus "'laden, um durch ihn die Wahrheit der Sache zu er- Burgerm. fahren. Demohnerachtet wüste der König durch sein Geld zu verhindern, daß Dion gar nicht in den Senat kam, und daß man, so lange als er selbst in Rom ge¬ genwärtig war, gar nicht weiter an eine Klage wegen Todschlag gedachte. Ja als Dion selbst nachher meu¬ chelmörderischer Weise sein Leben verlohr, so ward ec auch sdieses neuen Todschlags wegen^ zu keiner Stra¬ fe gezogen. — Vieler anderer Dinge zu geschweige«!, so hatte er sein Kwartier im Häuft des PompejuS, von dem er sehr untetstüzt ward ^'). .Von seine« Anhängern wurden zwar späterhin sehr viele vor Ge¬ richt gefordert, aber nur sehr wenige verdammt: denn weil ihrer viele schuldig waren, so hals einer dem an¬ dern aus Furcht für sich selbst. §. 174- Dieses war es, was die Leute damals aus Geld- Sibyllinische Orakel. Z71 gierde khaten. — Im Anfang des kommenden Iah- N. R.E. res ward die Bildsäule Jupiters auf dem Albanesi-üMarftMus sthen Berge voni Donner gerührt, und die Zurück- Burgerm^ führung des PtolomäuS dadurch einige Zeit äusgescho- 'ben. Denn als sbey dieser Gelegenheit^ die Si¬ byllinischen Bücher nachgesehen wurden, so fand man in ihnen folgendes: wenn der Römg aus Egypten, eurer Hülfe bedürftig zu euch kommt, so ver¬ sagt ihm eure Freundschaft nicht, aber helft ihm mitkemen Soldaten, sonst wer- 56?) Ich habe dieses Einschiebsel mit Fleis gemacht, damit Leser, die in den römischen Alterthümern nicht son¬ derlich erfahren sind, nicht etwa denken mögen, man habe die Sibyllinischen Bücher des Ptolomaus wegen aufgeschlagen. Nein diese heiligen Bücher wurden nur dwm guum Wki3 proüjA!AncLläisssnr,nachgesehn; ein sol¬ ches wnum pioöigium war es aber allerdings, wenn dec D-tz die Statue eines Gottes zerschlug. Vergl. Paga- uinusGaudentmü lls prncllgiorvm ilAnistcLlionibus e. lO. Uno bey dieser Gelegenheit fand man unverhoft, was nian nicht suchte, cm Orakel den guten König Ptolo- mäns berressesid, — Daß dieses Orakel untergeschoben K ar brauche ich wohl kaum zu erwähnen. Vermuth- llch vom Zunftmeister Kato, der kein Geld vom Plolo-- Nians bekommen haben mochte, und der sich zu rachen jht dieses Orakel gegen ihn spielen lies. Man lasse sich durch den Zusatz °, nicht blenden; eben so wenig als durch das SpiegclgefechL hüt Pompejo und zwey Lictorcn, oder Spinthern ohne Soldaten. Der Larer des Orakels wüste zu gut, ü>as nachher der Ausgang zeigte, daß Ptolomaus nie t'ngestzr werden könnte, so bald man ernstlich damit umgieng, ihm gar keine Soldaten zu Hülfe zu ge- den. Wie sollten die Egypter Pompejus oder Spinthern lurchlcn, wenn sie ganz gewiß wüsten, daß ihre Drohun- M durch keine.Macht exekutirt werden konnten? 564) Lukanus Vili. 824. blsucl eguiricm immsriro l^umLN.is carmins vzür Owrum: »e ?v//7i /77/^ra ra»^r,'er o»a /7, »///e/. Nergl. Appian ^,rL/c. p. IZ4. und p. 41;.— Es schein: aber dieses ein alter Aberglaube den den Römern gewesen zu seyir, worüber ich einen locum cisllicum, aus desTrcbcllius pollio ^omiismo hersetzen will.' ()ui cum 1'Iievcivro veiler Imperium procvusul.irs ciocernere, a sucercioribus cli prvliü>iru8 : <^ui ciixerunr/ir/cer co»st^reer-U, cl k- denruio cvnsuii, psr-mri ism irer, concirars fecuu^ guiciem popuii rumore coepir. — Er zeigte stch »aeh' her einen großen Feind Pompeji, weil aber der Kc'M sul Markellinus sich dem Gesetze, so er in Vorschlag gk' bracht, widersetzte, den Lenknlus aus seinen GouvMic» ment zurnckznrufcn, so trat er abermals auf die des Pompcjus, zur Zeit des berühmten lurerregm, ivo- z 72 Dio KaßiuS. V- XXXIX. Hauptst. XX. V.R.T.syz der ihr nichts als Gefahr und Mühe Markellünis davon bokei, u. Philiopus c>avon yv.oen Bur^r.u. bewunderte die Uebereinstiminung dieses Ora¬ kels mit der gegenwärtigen Lage dec Sachen, und zu¬ folge der Meinung, die R. Aaco damaliger Sibyllinische Orakel. Z7z Zunftmeister, äußerte, widerrief man alles, was manN.R.E.69» bisher zu Gunsten des Königs beschlossen hatte. Da u^Phttlpvus man auch kein Sibyllinisch Orakel, ohne ausdrückliches Burgerm. Gutheißen des Senats dem Volke bekannt machen durfte "°), so hatte dieser Kato gegenwärtiges für sich selbst bekannt gemacht. So bald als nur die Worte des Orakels im Senate bekannt geworden waren führete dieser Kato, welcher sich furchte, daß der Rath solches geheim zu halten befehlen möchte, die Priester in die Versammlung des Volks, woselbst er sie zwang, noch bevor der Senat etwas zu beschließen Zeit hatte, dieWorte des Orakels herauszureden. Welche zu wis¬ sen das Volk desto begieriger war, jemehr die Prie¬ ster, daß ihnen solches unerlaubt sey, behaupteten. §. 175. Da dieses einmal geschehen war, ward das Ora-Folgen der kel lateinisch übersezt und s nun auch auf Gutheißen Orakels, ^es Raths^ bekannt gemacht. Es kam hierauf zum Stimmen: einige wollten, es sollte Gplnrher den König, aber ohne Soldaten, zurückführen O, an- von etwas weiter unten zu handeln, Gelegenheit seyn wird. Es erwähnet auch seiner Rikers sä äiu. 1. 2.4. 5. .566) Vergl. Machiavel über den Livius villerks- ^one I e. I Z. Ulw eben so ward auch ein Befehl des Leachs sie nachzusehen erfordert. Tacirus Vi. 12. 567) Ich lasse hier das Einschiebsel, weg; weil es die ganze Stelle verdunkelt, und von "ttkiir Unwissenden beygeschricben ward, der sich einbil- °ere, der Inhalt des Orakels wäre dem Volke, dem es doch verborgen war, bekannt geworden. . 5673) Rikers acl Lo. l. I. ttoneritil et mes et Luculil ^nreniig ceclir religioni cle exercitu — kivi llecernit vk sbZem relluca», guocl commoclo reiyubllcse kscere xos- rt exercicum reliZio tollst, te suÄorem lenawr re^ Z 74 Dio Kasims. B. XXXIX. Hauptsi.XX. N.R.E-698 dere "b), daß es Pompejns in Begleitung zwemcr m PiMxpus thun solle, prolsmäus selbst, so bald er Burgerin, das Orakel erfahren, hatte um dieses leztere Mittel gebeten, und seine Bittschrift durch den Zunftmeister S. 99. A. plantms "') vorlefen lassen. Der Rath aber, der sich furchte, es möchte diese Ksmmißion denPom- pejuö noch größer machen, als er ohnehin war, widec- sezte sich diesem Vorschlag, unter denr Vorwand, daß Pompejo die Oberaufsicht über's Getraide aufgetra¬ gen worden. — Dieses geschah, da L. Philippus und Rnejiis NIarkcllmus Bürgermeister waren. — Ptolomaus verzweifelte, da er dieses in Erfahrung brachte, jemals zurück geführt zu werden, gieng nach Ephesus, und lebte daselbst im Tempel der Göt- rinn "°). tlnk-sk. — Cs war noch eine dritte Meinung im Se¬ nate, die des Libulus, es sollten drey Legaten den Ke¬ nig zurückführcn; und Serv-lius sagte, daß man sich niit der ganzen Sache nichts zu thun machen solle- 568) Der Zunftmeister Ranidius: §l/0 , Z/Sk^ET'7'LIV pükS'-XkL. rEkpsäkv sdlutarch y. 645. — Kikero ack I. c. nennet vost-r- ^ium als den Urheber dieser Meinung. Volc-mu-, I.upo resereine, ?ompejum clecoinir, er ^sranius tiruo Volcacio. Lx. 2. 1'erria lententia Volčani- kompejv5 relluceier. 569) Vergl- Ursini kamilig; llomanas p. 201. 570) Als in einer Freystadt, wo er vor der Wuch ses Unterchanen gesichert war. Von den Vorrechten dn vc Ephesinisihe Tempel als Freystadt hatte, handelt Stk"' bo p. 17Z8. 2llexander hatte sie auf ein Stadium M' geftzt, und Mrrhravares verordnete, daß sie sich st'f'l erstrecken folle, als man mit einem Pfeile von der Sp4 des Dachs wurde herabschießen können- Diesen verdoppelte Amonius, und begriff einen Theil der Gpinther v. Torquatus adoptirt. zyz Ein und zwanzigstes Hauptstück. Besitznehmung Kypcrns durch Laro. §- Im vorigen Jahre trug sich noch folgende Bege- N.R.E. 697 benheitzu, die, ohnerachtet sie nur einen Privatum- Niemis stand bekrift, doch einen Platz in unserer Geschichte Burgerin« zu verdienen scheint. Es war durch ein ausdrückli¬ ches Gesetz verboten, es sollten nicht zwey Personen aus einem Geschlecht das nehmlichePriesterthum ver¬ walten 5"). Nun wollte der Bürgermeister Spin-^»inthers ther seinem Sohne Ronreims Gpürrher, gern ei-M" nen Platz in dem Kollegium der Augurn verschaffen, TorquawK, unter denen sich bereits Faustrrs, Sylla Sohn ^), gleichfalls aus dem Geschlechte der Kornclier, befand: der Bürgermeister lies seinen Sohn deshalb in das Geschlecht des Manlius Torkwattrs adoptiren ^). selbst mit untern? Asylum; aber August schränkte ihn wieder auf feinen asten Bezirk ein. Es ist aber Ptolo- niaus, nicht in diesem, sondern noch im vorigen Jahr aus Rom gegangen- .571) Gurherius cle iure pontistcio I..I. c. 17. Vergl, Wit Noris sä Onotsxbis kifsns. c»p- 7. p. 166. leg. 572) Vergl. Not- ZZ7- 572 d) Als der junge Herr nachher wirklich Augur ward, gab er einen prächtigen Schmaus, wo Kikero so wel aß, daß er der? Durchfall davon bekam. Weik dielen Leuten alles was Kikero gethan, unendlich wichtig sie sich also vielleicht auch an seinem Appetir, undsei- Aw Stuhlgang interessiren, so schreibe ich ihnen die stelle ab: I.ex fumtusrls, guse eiclerur situlif- w> es milil st-suäi kuir. dlsm clum voluin isti lsutst *krrs nsts, guss lege excepks funt, in bonorem sääu- kkes, kunZos, keluestss, sterbss omnes irs conäiunk vl nibil postit eüs fusuius. In ess guum inciäistem r» cow» , tsnts me srripuit, vr "ochs primum vlässr coepists conllstere. Irs ego, gul me vstrsis et mursenis fscits sbstinebsm z 76 Dio Kaßius. B. XXXIX. Hauptst. XXI. S" ward der Buchstaben des Gesetzes gehalten, aber LL "'der Geist desselben gebrochen Bürgern,. 3 de,3 er s mstvg Receptu« sum. kostbac lAirur eiimu, csuriores. VII. 26. — Den Scherz abge¬ rechnet, daß Kikero sich einenDurchfallan den HalSgeges¬ sen, so seht er sonst auch die Mäßigkeit vredigt, so isidie Etellc noch ein Beleg von der Geschicklichkeit der alten römischen Köche, und zu gleicher Zeit lehrt sie uns, daß man bey so öffentlichen Mahlzeiten, wie diese coen» zu- Aurrruz war, dre le^es summa,iss, (von denen ich weiter unten zu reden Gelegenheit haben werde) wenigstensdem Zainen nach gehalten, und in ihnen keine ausländische sondern nur inländische Lcckerbißen aufgesezr. — Die Gastmahle so diejenigen gaben, di? Augurs wurden, wa¬ ren immer ungemein prächtig, und nie suchte man sich so sthr als hier hervorzuthun. Varro hat angemerkt, daß -^orreiisiusals er Augur ward, zuerst Pfaueneyer aus¬ tragen laßen t -zuoä porius stistum rurn luxuriöse gur.m 'euere boni viri lauäsbanr. Makrob. Äe«,-». st. 9. — Das Augurat wurde nämlich für den Gipfel der Ehre ge¬ halten , zu dem ein Römer kommen konnte. Wenn 8er- vius Sulpikius Kikeroni uä 6iv. I V. 5. die Glückselig¬ keiten dieses Lebens aufzählt, deren seine Tullia genoßen, so sagt er, le ^>3lrem suum , .äV- OVliLIVl viciiste. 572 a) Defraudationen dieser Art, waren in den altern Aciten der Republik unerlaubt. R. Likinius Srolo hatte Z79 als er Dribunu; milirurnLlonluIan poreüseo War, das Gesetz gegeben, es solle kein Partikulier mehr denn fünfhundert Morgen Acker, (juZera; deren jeder 240 Fuß in der Lange, und 26 in der Breite Mt- Varro cie re - ust. I. io.) besitzen. Zwanzig Jahr daraus fand sich, daß er die von ihm bestimmte Zahl doppelt besaß, 502 in seinem eignen Namen, und 500 im Na¬ men seines Sohns, den er zu diesem Behuf auch a pow» xoreltsle emancipiren lassen, allein dieses half nichts; ward zu einer Geldstrafe von 10,200 Aß, (ohiigcsam 50 Dukaten) verdammt; eine Summe die bcym damali¬ gen Geldmangel der Römer, schon immer betracht!^ Mr. Klodius und Milo. Z 77 §- 177. Als hierauf Rlodms, unter dem Bürgermeister- N.R.E.üy8 amt des Markellinus und Philippus, das PlaHmajo- ^PhWpus rat erhalten ^), welches ihm von stiner Parchey ver-Burgerm. schäft worden, dem gedachten Proceß auszuweichen, Proceß Klo¬ ss klagte er den Milo selbst an Fechter bewaffnet zu haben; und bürdete jenem also das auf, was er selbst gethan und weshalb er angeklagt werden sollte. Nicht daß er geglaubt hätte, den Milo durch diesen Proceß zu unterdrücken; nein, er hatte dazu gar zu mächtige Helfer, vorzüglich den Pom pejus und Rikers sondern nur, um unter diesem Vorwand 57?) Vergl. Not 540 und 541. — Es gab-4e-ft'ftr dxrr Zunftmeistern des Volks unterworfen, und die Befehle derselben auszurichten verpflichtet, und ungleich spater z88- eingcstzt, als die erstem ßch wegerten, auf ihre Kosten die lullos Orcenles zu feyern. Was wir vorher von der Adoptirung des Klo¬ dius durch den Fontcjus gelesen, sollte uns billig über¬ leben, ihm die ^echlirmem plebeism zuzuschreiben, allein Bikers 6e Iggrukpicum responlis c. 11. und IZ. nennet sie cuiulsm. — Weil nehmlich damals alle Ehrenstetten denPlebcjern sowohl als Patriziern offen standen, so hin- dette den Klodius sein Uebergang zu den Plebejern nicht Ee Kurulische Würden zu suchen. 574) Arkero pro 8exrio c. 44. l^am gui'6 ego 6s ^e- e>"S OocZiv loguur, gui erism 6iem clixir er accr//a«rr ordlilouem'k — voliral.^ecttlis, accukar eum, gui -rligug. Paris eiuz ftirorem exluIrLiuem reprellik. — Daß ^lo, dem Klodius die Spitze bieten zu können, selbst Achter angeworben, ist oben §. 167. erzählt. 575) Pompejus, wie uns Askonius in seinem Kom- ^"karien über das r-ste Kapitel der Rede Kikerons berichtet, verlheidigte den Milo öffentlich gegen en Beschuldigung 6« vi. Und ans einer Stelle Rikerons muers. I. 6. crgiebt sich, daß dieses a. 6. 8- ikl6. irsbr. Mchchn: kolieggusm kompsius apu6 populum 36 VIU. - b'ebr. gunm pro Mlone lllcerer — schreibt er daselbst z78 DioKaßius. B. XXXIX. Hauptst. XXI. N.R.E. 6Y8 seine Uneinigkeiten mit Milo fortzusetzen, und sdie ihm L PWA entZegengesezte Parthey^ zu verspotten. DyMrm. §. 178. Unter andern lies er auch diese Maschine sprin¬ gen. Er hatte mit seinen Freunden abgeredet, wenn er in den Volksversammlungen etwa fragen würde,wer dies oder jenes gethan oder gesagt hatte, sollten sie alle Beschrm- mit einander schreyen: Pompejrrs l Nun frug er P""'aber alles, was Pompejo nur sowohl in Ansehung seines Körpers, als sonst zur Last gelegt werden konn¬ te ^), aber jedes besonders, und so, daß eS schien, als ob nicht Pompejus die Absicht seiner Frage sey. In¬ dem nun so von allen Orten und Enden her der Nanie Pompejus ertönte, war er selbst der Gegenstand des öffentlichen Spottes, der dieses allgemeine Gelachter nicht ruhig anhören konnte, und solches eben so wenig an Lentulus. — Hiehcr gehört auch eine lange Stelle aus hem zten Brief des 2ten Buchs dcrLplffolarumsiui> rum krsri-em, wo er erzählt, wie unruhig und tttWiltiia- risch es bey diesem Processe hergegangen, gerade so wie auf einem Pohlnischen Landtage. 576) Rikers i. c. meldet nur folgende 2 Fragen: gwr xledem sZme necsrsk? und guis ^lexanclriam ire cupe- rer? Allein plmarchus Pomp. p. 645. (der jedoch diese Geschichte vor der Zurückberufuug Kikcrons ftzt, worin- neu er doch sonder allem Zweifel irret) ftzt noch Mur xeP«?-!-!,. O- ftjt kV hinzu, X" tch Hither g p-- ret auch folgendes Distichon des Poeten Ruma: I^sftiola gui cruia rsgir, cligiro cspur vno Lcslpir: guich crecias, nunc stbi rells? Es geschah dieses aber 6. Vlil. Li-l. l^ebr. als er die Rede für den Milo hielt- Rikers I. c. pottsi-guam ko-"' peiu; spuci xopulum sä Vlit. lcl. ?edr. gnum pro diva¬ ne cliceiei, c7aMN den bösen Vorbedeutungen wenn sich Wölfe sehn lassen, vergl. Not. z 8 o Dio Kaßius. B. XXXIX. Hauptst. XXk. N.R.E.6Y8 mein waren, gebaut worden. Weil nun Kikero sein i^Philirpu^ auf einem der Freyheit geweiheten Grunde Burgerin, wieder aufgebauet hatte ^), nahm Klodius daher Gelegenheit, ihn sehr hart mit Worten anzulassen; er verfügte sich auch einmal selbst dahin, e6 von Grund aus niederzureißen, ward aber vom Milo, sein Vor- haben in'6 Werk zu richten, verhindert. §. i8o. Äikero raubt Kikero empfand dieses nicht minder übel, als war liÄnerLan- es wirklich geschehn; klagte den Klodius darüber an, ldesverwel- s und da dieses nichts Helsen wollte^ gieng er zulezt, isung. vom Milo und einigen andern Zunftmeistern begleitet, aufs Kapitolium, wo er die vom Klodius aufgehan¬ genen Tafeln feiner Landesverweisung abriß. fAls er sic wegtragen wollte^, kam Klodius selbst, mit seinem Bruder Rajuo "'), dem Stadtrichter, dazu, und die Tafeln wurden ihm wieder abgejagt. Bald darauf spürete Kikero eine Zeit aus, da Klodius abwesend war, stieg nochmals auf das Kapitolium, nahm die Tafeln weg und brachte sie glücklich nach Hause. Von dieser Zeit an hielten sich beyde, einer gegen den an¬ dern, alles für erlaubt; sie schimpften und schmaheten sich, wie sie nur wüsten und konnten, und enthielten sich auch der allerbeleidigendsten Vorwürfe nicht- Dem einen war das Zunftmeisteramt seines Gegners 578) Vergl. §. 126. Not. 427. und §. 170- Not. 551. 579) Stadtrichter dieses Jahres; im vorige» Jssm war ein anderer Bruder eben dieses Klodii, Appius, Slaot- richter gewesen. —- Ich weis nicht, ob dieser Rajus Rio- dius, dessen auch äskonius in der pikonian» erwähnt, eben der ist, den wir eX. 712. (vergl. unten p- 540-) b einen Legaten des Brutus finden, dessen Treue der ge¬ fangene K- Antonius anvertraut wird, doch muß ich stehen, kommt mir solches nicht wahrscheinlich vor- Neue Uneinigk. zwisch. Kikero u. Klodrus. z 8 r gesetzwidrig und also auch alles, was in ihm be- N-R.E.ü-,« schlossen und abgehandelt worden, ungültig: hinge- gen bestand der andere darauf, daß sein Widersacher Bur-chun- mit Recht des Landes verwiesen, und gegen das Ge¬ setz aus diesem Exil zurückgerusen worden. §. l8i. Indem sie so mit einander stritten, und Rlo- dms um ein merkliches schwacher, als die Parthey seiner Gegner zu werden begann, machte die Rück¬ kunft des Markus iAaro sie beyde wieder gleich. Dieser Mann war dem Kikero überdies gehaßig, und furchte sich noch überdem ser möchte den Senat über» redens das, was er in Kypern gethan, daruin für un¬ gültig zu erklären, weil er unter dem Zunftmeister, amte des Nlodius dahin geschickt worden: er war also sehr willig diesem Hülfe zu leisten, sintemal er auf nichts stolzer war, als auf das, was er in Kypern Ztthan, und alles in der Welt angewandt haben wür¬ de, solches gutheißen zu lasten, prolomäus, da- Dethronift- Maliger König des Eylandes, als er das gegen ihn löimü. abgefassete Dekret in Erfahrung gebracht, und sich, weder sich den Römern zu widersetzen, erkühnte, noch des Königreichs beraubt, als ein Privatmann zu leben gekrauete, hatte Gift getrunken und war gestorben S- r«i. 58o) Vcrgl. §. 170. und daselbst die i?2te Note- 58r) Ich bitte die 464:0 Note nachzusehn, und mit >ye die Z56te zu vergleichen. Dieser Ptolomaus sowohl als sein in Alexandrien regierender Bruder Auleres, wa- ren zwar Kinder Prolomäi Larhyri, aber keine gesetz¬ mäßigen , sondern mit einer Benschlafermn gezeugt- Man trug sich in Rom mit eine?.! Testamente Prolomai l-mhyn, wodurch er, so wie ehemals Malus, die Rö- "tte zu Erben seines Königreichs einstzte- Auf dies vor- gcblicho Testament gründete sich das Plebiscimm des Klodius- Kaesar hatte gegen seinen Bruder, wie Nore -j 82 DioKaßius. B. XXXIX. Haupkst. XXI. V.R.E.6?z Die Unterthanen hatten, in der süßen Hofnung w Philippus §^unde und Bundesgenossen der Römer statt Skla- Burgerm. ven eines Königs zu seyn, den Kato willig auf und angenommen: und Kato hatte nicht Ursache, groß, weder aus das eine noch auf's andere, zu thun "'). 556 bemerkt worden, eben ein solches Plebiscitum erschli¬ chen , hatte sich dieser nicht mit goldenen Waffen gewehrt Der Bruder in Kypern war, diesem Bcyspiel zu folgen, zu geizig- 582) Es war fast noch weniger, was Kato würklich gethan hatte, als ihm hier zugeschrieben wird. Auch hatte man zu Rom die Ausrichtung dieses Befehls für nichts minder denn schwer gehalten, weil man den Kalo gar keine Soldaten, sonder» nur einen Kwastor und zwey Schreiber mitgegeben. Von ihnen begleitet gimg Kato bis Khodus, von wo er seinen Freund Ranidius nach Kypern schickte, und den König den in der 4Ü.M Note erwähnten schimpflichen Vorschlag thun lies, Ober- vricster im Tempel der Venus Paphia zu werden. Auf Liesen schönen Antrag nahm der König Gift. So bald dieses Kato erfuhr, schickte er seinen Schwestersohn Brurus nach Kypern, um dem Kanidius in allem, was vorfallen könnte behälflich zu feyn, und er selbst gicng- den andern Artikel seines Auftrags auszuführcn, nach Byzanz. Als er dort fertig war, gicna er nach Kyperu zuruck, wo er gar nichts zu thun hatte, als die Kost- barkcitcn des königlichen Pallasts zu verkaufen, u,id das dafür gelösere Gels einzupackcn. — Vater- Maxim. 4. erzählet, daß der König, sobald er vom Vorbaben dcö ltö.nischen Volks Nachricht bekommen, den Anschlag faßt, alle scine Schalze ins Meer zu werfen: zu dem Ende sie würklich auf Schisse laden lassen, und die hohe eree gesucht habe- Allein das Gold und Silber war ihm p sieb, daß er's nicht übers Herz bringen konnte, dis Schiss in Grund zu bohren; er fuhr zurück, legte M Geld wieder in seine Kasten, trank Gift und starb Ich brauche wohl nicht hiuzusetzen, daß dieses ein^m der Geschichte nicht gegründetes Anekdötchen, des tcnbüchleinfchreibers Valerius sey. Dafür will ich gt Kato selbst, daß er aus seiner einzigen kyprischen Expedition so viel Geld mitgebracht, als Pompejus aus En Triumphen. (Dieses wird aber doch nur von baa- geprägten Gelbe zu verstehen seyn, dergleichen Pom- Z 84 Dio Kaßius. B. XXXIX. Hauptst. XXI. N.R.S./yz Rath ein Gesetz, welches ihm das Stadtrichteramt u^PMpPus beylegte, das er nach den Gesetzen unmöglich erhalten Burgerm. können Er erhielt es nicht, weil er selbst dage¬ gen stimmte, und vergrößerte dadurch den schon er¬ worbenen Ruhm. Rlodrus unterstand sich damals, die aus Kypern übergeführten Sklaven, Rlodier zu benennen, weil er es gewesen, der den Kato dahin geschickt: konnte aber dieses, weil Kato dawider war, nicht durchsetzen. Sie wurden Ayprier genannt; es fanden sich einige, die sie porkier nennen woll¬ ten, allein Kato verhinderte auch dies ^). KlodiuS nahm es übel, daß sich ihm Kato so widersezte, fieng an seine Verwaltung zu verlaumden, und begehrte, daß er seine Rechnungöbücher vorzeigen möchte; nicht als ob er gemeint hätte, daß er ihn eines Unterschleifs würde zeihen können, sondern weil diese Bücher im Schiffbruche untergegangen waren ^), glaubte er sich pejus, der sich überall sehr glimpflich mit den überwun¬ denen Völkern genommen, auch überall sehr viel für sich selbst behalten, vielleicht nicht so gar viel ins ^ersnum gelegt; dessen jährliche Einkünfte durch die von ihm ge¬ machten Eroberungen um ein Drittel gestiegen waren, nne ich in einer, ich weis gerade selbst nicht, welcher Note zum Buche bemerkt.) 586) Nämlich in diesenr Jahr, wo die zur Auswahl der obrigkeitlichen Personen bestimmte Feit schon ver¬ floßen war, darum es auch Plurarch Lar. x. 77^- nennet; (im folgenden Jahre bewarb sich Kato um die Prätur, erhielt sie aber nicht, l^l k. 779. und Valerius Maximus Vit. 5. 6.) der auch einer andern Ehrenbezeugung erwähnt, nämlich der Vergün¬ stigung in der llrgelexra, (r--s>>^ den öffent¬ lichen Schauspielen beyzuwohnem Kato schlug des aus. 58?) Vergl- üipsius LIeLk. i. 22. 588) Nach plurarch I. c. p. 7^. gstng nur eins im Schiffbruch unter, das andere verbrannte. Kato war Uneinigkeiten Mischen Klodius und Kato. z85 ungestraft eia Ansehen gegen ihn geben zu können. N-R.E.syß Raesür, ohnerachtet er nicht anwesend war, half^Ph^pp^ hierinnen dem Klodius treulich, und, wie einige sagen, Burgerm. Übermacht er ihm in Briesen die Punkte, worauf er den Kato anklagen sollte Unter andern, was untröstlich über diesen Verlust. Der stolze Mann hatte gewünscht, diese Bücher möchten in den Archiven der Republik, als ein immerwährendes Muster niederge¬ legt werden. 589) Auch nachher als Kaesar seineschrieb, ließ er es sich sehr angelegen sehn, die Aufführung, die Kats bcy dieser ganzen Gelegenheit beobachtet, so lächer¬ lich zu machen, wie sie es verdiente- Da sie bis auf wenige Fragmente verloren gegangen sind, so wird man mir es verstärken, ein und das andere selbst, so fteylich lächerlich genug herauskommcn wird, anznfüh- rm. Abgerechnet, daß er niemand, selbst feinem Busen¬ freunde Lanidius, Und seinem Schwestersohne Brurus nicht trauete, so spielte er den Mäckler bey der Verstei¬ gerung der königlichen Sachen- II portal tour cs gut 1s veiwir aux pri» le» plus baurs: il sraic lui meine present a wur, souptzoniianr iou» ceux gui l' suvironnaient, bviÜIer», Arekkisi»j acltslsur», ami» (Kypern war das Erab der Freundschaft, die er seit undenklich langer Zeit wit Nunmrus, der ihm dorthin nachgefolgt war, unter¬ halten). ll parlair lui meme s ceux gut se preseitlaisnt svur gcderer, lackaitl 6' gcbglgncier k» msrclisnUise, sagt Hr. Crevier 1. XII. p. 211. der hierinnen nichts tbut als plurarch übersezen. — Das.Geld lies er nach¬ her immer, zu drittehalb Talenten/in große Gefäße packen. An jedes Gesas war ein langes Thau, oben mit einem «rk versehen, befestigt, in der Absicht, wenn manSchiff- wuch leiden sollte, durch den oben aufschwimmenden K°rk, den Ort, wo das Geld versunken war, zu erkennen ()el gusli, cres gir zu geben, that als sähe er sie nicht, und blieb U-Bandö Bb Z 8 6 Dio Kaßius. B. XXXIX. Hauptst. XXII. N.R.E.6-8 man dem Kato zur Last legte, war auch dieses, daß ?PWppüs selbst den Bürgermeistern unter den Fuß gegeben, Bürgern?, das Dekret wegen seines Stadtrichteramts in Vor¬ schlag zu bringen, und daß er sich nachher sda er ge¬ sehen, daß dieses Dekret unmöglich durchgehen rvmdes sich gestellt, ihm freywillig zu entsagen, um den Schimpf zu vermeiden, abgewiesen worden zu seyn "° ). Arvey und zwanzigstes Hauptstück. Konsulat des Pompejus und Rrastus. §. i8Z. Inzwischen diese mit einander stritten, beschäftig¬ te sich PompejuS mit seinem Getraide). Aus die in seinem Schiffe bis er au das Arsenal der Marine kam, wo die Galeeren des Königs künftighin sichen sollten. Hier stieg er aus, und lies die Rcichthümer des Königes im Triumph vor sich hertragen. — Halte man mir zwei) Fragen zu gut: kann ein Kind sich eingebildeter nehmen als der weise Kato? und kann man glauben, was Dm oben § izy. uns überreden wollte, Kato, der in seine Grosthaten so kindisch verliebte Kato, fty gegen seinen Willen nach Kypcrn zu gehen gezwungen worden. 590) Dieses ist auch keinesweges unwahrscheinlich. Ich habe so eben Note 586 bemerkt, daß Kato im kom¬ menden Jahr öffentlich das Etadtrichtcramt suchte, aber Varmius ward ihm vorgezogen, kelluur s xoxulo vw- tu« Lsro, sagt Herromus. " 591) Vergl. Plurarch vomp. p. 645. 646. Rikers hatte dieses Gesetz in Vorschlag gebracht, um sich dank¬ bar für seine durch Pompejuni bewürkte Aurückbcruftmg zu bezeigen. Vergl. Note 547. Klodius sagte öffentlich, der Gctraidemangel wäre nur vorgeschüzt worden, um dec immer mehr und mehr abnehmenden Macht Pompeji wie¬ der aufzuhelfen, iuü'sm seiuiis ksmom, sagt Kaesar beym Lukan I. 919. Daß die Noth würklich nicht groß seyn mußte, sieht man daraus, weil andere sagten, es sey ein Schnall des Konsul Spinther, der durch dies als ' Gesimmigen Pompeji. z87 von ihm gemachten Hofnungen kvaren sehr viele Skla- N. R. E. Sys ven für frey erklärt worden, und er gieng jezt damit um, ein Verzeichniß derselben zu verfertigen, damit Bürgerin. sie ordentlich, und so wie es sich gebührte, ihren An- theil am Getraide bekommen möchten. Dies alles gieng ihm sehr gut von statten, weil er an Einsichten keinen Mangel, und Ueberstuß am Getraide hatte. Mehr Beschwerlichkeiten fand er bey der Bewerbung S. ior» um's Konsulat, wo sein Betragen von den mehresten sehr tadelhaft befunden ward Auch giengen ihm die Klodianifchen Handel sehr nahe, in denen"er sich von Leuten verachtet sah, denen er sowohl am Range als gegründeten Hofnungen unendlich überle¬ gen war ^); und über Dinge verspottet, wegen eine ehrenvollere Beschäftigung, den Pompejus abhalten wollen, auf die Kommission zu dringen, den Ptolomaus Aulttes wieder einzusetzen. — Daß aber Pompejus sich wörtlich die Verwaltung dieses Amtes sehr angelegen ftyn lassen, und daß er allen Hofnungen, die man sich von ihm gemacht, entsprochen, bezeugt Plurarch; ri-?- s,/.«, X«, /XL', «rkreiäc rrLerpsl/Tn; ri,i>;, /XL7-L 7-L XL, X«, cxxidx; ^«§>L«rxivq^ 7-kvk-A«, x«)«^kF ix L-X7-X4 i-s 591H Ich habe versucht der gewöhnlichen Lesart den besten Sinn, dessen sie fähig ist, bcyzulegen- Ue- dngens, da hier noch nicht so fort von der Bewerbung ums Konsulat gehandelt wird, ist freylich die vomweße- ung vorgeschlagene Konjektur für sehr Wahrscheinlich. Er zog sich Neid und Misgunst, durch dw ihm verliehene große Gewalt, auf den Hals- 5S2) Hieher gehört folgende Stelle des Likero sä vuiinum töalrem II. Z. komxchus base inrelliZik, nobis-l z88 DioKaßürtz. B.XXXIX. Hauptst.xxn. N-R.E.6Y8 deren Ausführung er sich auch als Privatmann, im- ^PhApug Mer Ehrerbietung von jedermann versprochen hatte. Burgerin- Zuweilen, sage ich, gierig ihm dieses zu Herzen, zu. weilen aber verachtete er's auch. Er pflegte sich nur in dein Augenblick zu kranken, da er übel von sich selbst reden hörte; war es aber überhin, und Hatteer Zeit sich die Vortreflichkeit seiner selbst, und das Schlechte seiner Widersacher vorzustellen, so that er ihnen die Ehre nicht, sich über sie zu ärgern. ' §. 184- Aber daß Raesar so hoch stieg; daß das Volk seine Thaten so bewunderte; daß sogar, als ob die Gallier bereits völlig überwunden waren, Rathöher- ren zu ihnen abgeschickt wurden "'); daß in allen Rathsversammlungen unendliche Geldsummen ihm bestimmt wurden: dieses war's, was ihm empfindli¬ cher schmerzte. Er unternahm es darum, die Bür¬ germeister zu überreden, sie möchten die Berichte Kae- sars nicht alsofort bekannt machen, sondern selbige, so lange, bis das Gerücht von seinen Thaten sich selbst hören lasten würde, verbergen, und ihm einen Nach' gue communiCÄt, virse kuae lleri; Lsronem r (li'sll'o lullentgrl; Llocllo pecum'gm kuppeclirsri; vliuw- gue et ev er s Lurions, Llbulo, criererirgue oblrectLwribus conbimsri: e//e «e , co»cro»a^ro r'Äo po^/o a /e x>^ox>e , r»imrc Einrichtung Ser neu konquirirren Provinz abgeorSnc«» » Männer schon gegenwärtig wären.'° 594) Im Griechischen , welches -Wort Xr« «rnder für unrecht hielt, aber kein besseres untcrzuschie- gen wüste, Leunklau schlug vor: allein ungleich wählerischer und schöner. Hesychius erklärt fs Unsere Sprache duldet frey- «ch den Tropen nicht, allein dafür ist cs auch keine grie- chssche Sprache. Unten §-198 habe ich übersezt: dieBe-- ^dsamkcit der Zunftmeister fty ohne Rrafr gewesen. Im ftriechischci! steht rucrE,- Willman, weil man 'n unserer Sprache uns den Tropen nicht zuwagen kann, "«Mim gleich Depravation schreyen? Z92 Di-Kaßius. B. XXXIX. Hauptst. XXII. N.R.E, 698 sar, als zu ihm selbst hakte, so war dieses Geschäft keine u.^PWppus!kluer kleinsten Angelegenheiten. Er kannte zwei) Bürgerin. Dinge, fähig Freundschaften zu zerstören: die Furcht und den Neid; beyde entstehen, wenn fjemandes Ruhm und Ansehen das Uebergewicht bekommt. So lange als dies auf beyden Seiten gleich ist, bekleiden die Wurzeln der Freundschaft: aber sobald beyde sich auf eine Seite lenken, fängt der erniedrigte an zu neiden, und den erhöheten zu hassen, der seiner Seitö, den schwachem unterdrückt und verachtet. Und so, wenn seine Erniedrigung der eine mit Unmuth erträgt, und der andere sich mit seiner Uebermachk brüstet, ent¬ stehen Uneinigkeiten und Kriege aus der vorigen Freundschaft. Dies waren die Vernunftschsüsse, mit Lenen sich Pompejus gegen Kaesarn be>vaffnete; und, weil er im Voraus einsah, daß es fast unmöglich seyn würde, ihn, wenn er allein bliebe, zu unterdrü¬ cken, verstärkte er so viel als möglich seine Freund¬ schaft mit dem Krassus, um gemeinschaftliche Sache mit ihm zu machen, §. 186. Pompeji Sie kamen beyde mit einander darinnen überein, WtfKrasso? daß sie, so lange sie im Privatstande blieben, nichts hoffen könnten; würden sie aber Bürgermeister, so hät¬ ten sie nicht allein Gelegenheit, seinen Thaten nach¬ zueifern und ihm das Gegengewicht zu halten, sondern auch, da ihrer zwey waren, den einen ffehr bald zu übertreffen ^'). Sie hielten aber diesen ihren An- 595) Ich habe meinen Auktor hinter einander forste- den, und seine Politick nach eigenen Gefallen debutirm lassen: sey mir es erlaubt jetzund zu sagen, warum vermuthe, daß er irret. — Der Senat war am E April d. I. zusammen gekommen- Pompejus hatte Gell' Zum Getraide Einkauf begehrt; man hatte 40 Millionen Pompeji Verbindung mit Kraßo. 991 schlag so verborgen, daß, als cmer ihrer Freunde sieN.R.EM, in der Rathsversammluna zu Kandidaten empfahl, Burzerm, Sesterzen (noch nicht eine halbe Million Dukaten) be¬ willigt. Bey dieser Gelegenheit sprach man von der Er¬ schöpfung des öffentlichen Schatzes, und den besten Mit¬ teln ihn wieder vollzufüllen; Mero schlug vor die Isgc-m Ägiansm, so Kaesar in seinem Konsulate durchgcsezt, zu kassren. Rikcro sä (). kl-gxiem I?. i. Dies war eins;, nun das andere. LukiusDommusAhenobarbus, war Zur Zeit des kaesarschcn Konsulats Stadtrichtcr gewesen, und hatte alles, was er ge-wust und gekonnt angewandt, die Ernennung Kacsars zum unumschränkten Souverän! von Gallien, möchte ich fast sagen, zu hintertreiben. Dieser Mann bewarb sich auf's künftige Jahr ums Kon¬ sulat, und sagte ganz öffentlich, daß der Konsul das, was dem Prator nicht gelingen wollen, durchsetzen wür¬ de. Sueron Lass. c. 24. Racsar furchte diesen Mann, der beym Volk in einem außerordentlich großen Ansehen stand, ll vr aimos guor dsber äsiiKoLws Lonüil luir, schrieb Rikero sä Rttic. IV. 8. Kaesar, der Heyden llngewittern aus dem Wege gehn wollte, besprach) sich wit dem Kraßns zu Ravenna und mit Pouspeio zu Lukka. Man kam überein, alle Feinde Kaesars zu stür- M, sollten Pompejus und Kraßus das Bürgermeister¬ amt übernehmen; alles, was Kaesar wahrend seinem Kon¬ sulate gethan, gutheißen, ihm das Gouvernement von Gallien noch auf fünf Jahre prolongiren, und dafür zur Belohnung sich selbst, auf ähnliche Bedingungen, Pro» vinzen die ihnen nur selbst gefalle» würden, zur Regie¬ rung übernehmen. So wurden die Bande des Trium¬ virats fester geknüpft, als sie es jemals vorher gewesen waren, und es scheint gar nicht, daß es Furcht war, so Pompejus nöthigte, wie Dio verstehen zu geben scheint, in die Prolongation des kaesarschcn Gouverne¬ ments zu willigen: es war herzliche Eintracht und Ueber- zeugung, cs könne das Interesse eines Triumvirs, un¬ möglich von dem der andern beiden getrennt werden. — Pompejus landete, da er von Lukka nach Afrika über- We, j,, Sardinien, wo er den Lwimus Rikers,. den kruder des berühmten Mark Tüll fand. Gegen ihre "chm ep sich des kaesarfche» Interesses so an, daß er ihm Z 92 Dio Kaßius. B. XXXIX. Hauptst. XXII. N.R.E.698sie öffentlich abschlugen, jemals das Burgermeister- amt wieder zu verwalken, nachdem sie solches einmal Bürgerin, niedergelegt, und sich begnügten, ihren Freunden, die sich um solches bewürben, hülsreiche Hand zu lei¬ sten — Weil sie sich aber in einer durch das Ge¬ setz untersagten Zeit um das Bürgermeisteramt be¬ warben und es einleuchtend war, daß sowohl das gerade heraus erklärte, er würde sich an ihm, (den er zu seinem Legaten bestimmt hatte) halten, wenn sein Bru¬ der fsrtfahren würde, sich als Feind und Gegner Kae- sars zu betragen- Diese Drohung machte auch auf den Tullius einen so großen Eindruck, daß er von nun an sich eben so sehr Freund Kaesars zeigte, als er sich vor¬ her Feind gewiesen hatte. Sein Betragen war auffal¬ lend, die Parthey der achten Republikaner verwies cs ihm, vornanflich der Konsul Lemulus Spimher, an den er einen langen Brief (aci ZÄm. l. 9.) sich zu recht¬ fertigen schrieb, inzwischen er in einem andern IV. 6.) sein Schicksal beklagte, welches ihn zwange, gegen die innern Gesinnungen seines Herzens, im Senate für Kaesarn zu votiren- Würklich hielt eben der Mann, dec kurz vorher so eifrig comrs V-mmum deklamirt hatte, nicht lange darauf die noch vorhandene Rede -l- ftt'r um die Prolongation des kacsarschen Gouvernements gegen den Konsul Markellmusder sie Widerriekh, durchzusetzen. Ich denke diese Umstande zu¬ sammen genommen , verursachen uns an der Meinung Dions, daß Pompejus damals schon aussätzig gewesen, noch etwas zu zweifle». 596) Im Anfang dieses Perioden, fehlen im Griechi¬ schen Text einige Worte, der Sinn kann aber kein ande¬ rer, als der, den ich ausgedruckt habe, seyn- — Pom¬ pejus und Kraßus, hatten ^.0. 68z, du sic zusammen regiert, das Konsulat niedergelegt; und sagen, daß ju von der Zeit dieser Niederlegung an solches niemals wie¬ der begehrt. , 597) Außer den Komitien. Ich gestehe aber gern nicht zu wissen, warum sie, die eines so großen Ansehen» genossen, sich nicht geradezu als Kandidaten gemeider- Pomp, und Krassus suchen düs Konsulat. Z9Z siimmgebende Volk, als auch die Bürgermeister selbst, N-R.E. s?» (von denen der eine, Markellmus, ein sehr großes A'PWpMs Ansehen genoß) ihnen nicht zulasten würden, ihren An-Burgerm- schlag durchzusetzen, so bewürkten sie sowohl durch an¬ dere, als vorzüglich durch den Kajus Kato, daß im ge¬ genwärtigen Jahre kein Reichstag gehalten ward damit sie von dem nothwendiger Weise zu ernennen¬ den Zwischenkönig diese Würde auf eine gesetz¬ mäßige Weise verlangen und bekommen könnten. Crevier lpli. kom. 1'. XIl. p. 426 meint, es sey aus Furcht vor dem Konsul Markellmus, un ennemi 6 sr- cienr cis la IiAus 1'riumvirsls gcschehn, gu'il; raiear pgz reulUr 2 se iaics nommer Loululs ci-inn ciss süSmdiess guxguelles il preliciecslr. — Ich gestehe, daß ich mich von einem so großen Uebergcwicht, welches der Konsul über die Triumvirs gehqbt haben soll, nicht überreden kann. 598) Sie bewürkten dieses durch das lViexo>-MalaW> das liberum vero, der Tribunen. A. Raro und L. prokilius Suffenus (es ist einMann, aus dem Lrevier b c. p. 427. zwcy macht, einen prokilius und einen suffenus) die den Reichstag zerrissen. Da wir oben, 174^ diesen Kato, in der Geschichte der Wiederein- schung Ptolomai, als einen Feind und Widersacher Pom- M gesehn, so kann es den Leser Wunder nehmen, ihn hler bereit zu finden, die Anschläge der Triumvirs zu un- strstützen. Die Sache hangt so zusammen. Karo hat einige Gesetze in Vorschlag gebracht, die den Vertheidi- gcrn der Aristokratie höchst misfällig waren, (das vor¬ nehmste derselben betraf die Zurückbcrufung des Lemu- 'UsSpinther, aus seinem GouverncmcntKilikicn). Mar- kellin sezte sich diesen Gesetzen dadurch entgegen, daß er mst Tage, wo Kato mit dem Volk handeln wollte, für fieycrtagc erklärte; und Kato, um sich zu rachen, ergriff ichund gegen ihn die Parthey des Pompejus- 599) Wenn kein Reichstag zur Erwählung der Bur- Sttmelster gehalten werden konnte, so rief der 8ensr, Ende des Jahrs alle Patrizier zusammen, die als- , damit das gemeine Wesen nicht ohne Oberhaupt Z94 Dio Kaßius B. XXXIX. Hauptst. XM. V-RE./yz 187« u^PhiMns Dieses geschähe den Worten nach, von verschiede- Vurgerm. nen dazu angestisteten Leuten, bald unter diesem, bald unter jenem Vorwande, in der That aber von ihnen selbst; wenigstens waren sie denen, die sich ihnen ivi- dersezten, offenbar gehaßig. Der Senat nahm die¬ ses gewaltig übel. Als sie sich einsmals unter einan¬ der kämpften, standen die Rathsherren alle mit ein¬ ander auf und gierigen weg, wodurch die streitenden aus einander gebracht wurden. Als dieses ein ander¬ mal wieder geschähe, beschlossen sie, ihre Kleider, wie in großen Unglückssallen zu geschehen pflegt, zu zer¬ reißen °°°), obschon Anco aus der Rathsversamm¬ lung, in welcher er vergebens zu widersprechen ver¬ sucht hakte, um nichts beschließen zu lassen, entsprin¬ gen wollte: sintemql nichts beschlossen werden kann, sobald eines der Rathsmitglieder nicht zugegen ist^ sey , ? einen dessen Auktoritat aber nicht langer als fünfTage wahrcte, ernenneten. Dieser ernanntest dann ohne Wahl diejenigen, die Konfuses scyn sollten; konnte er in fünf Tagen mit der Ernennung nicht zu Stande kommen, so dankte er ab, und es wurde ein am derer , auch nur auf fünf Tage gewählt; und dieses dauerte, von fünf zu fünf Tagen so lange fort, bis die Konsirles ernennt waren. 600) Lx-r. TrU, 1^. io,. (Zuum 0. Orom's cribum xlebis inrsrcetlionibux ooniiris kcMsreucur, lennmr volle:» muk-wir, Vergil- Not- 414. 601) Ich bin, wie wohl sehr Mistend, dervomLeuw Nau vorgeschkagenen Transposition gefolgt: E da die l.oÄio impreüi, gerade das Gegenthea sagt: ^ür Leunklau streitet dc- ganze Zusammenhang; der herausspringende Kato, dem die übrigen Zunftmeister des Herausgehen verbieten: sm Lie gedrlickte Lesart scheinen die Alterthümer Roms ZU fechten. Den einzigen Tag ausgenommen gusuclo 1«^' barer a Lensoribus lonarur, ist vielleicht nie der SeilM Pomp. undKrassus suchen das Korrsulat. Z95 Es hinderten ihn aber die übrigen Zunftmeister her- N.R. E. 69« auszugehen. So gieng also diefts Rathsgutachten t?PWxpus durchs und überdem ward den Rathshsrren verboten, Burgerm. den Spielen, die damals gegeben wurden, beyzuwoh- ncn. Auch diesem Befehl widersezte sich Kato; wor- S- 104. auf sehr viele die Versammlung verließen, und nach gewechselten Kleidern wieder zurück kamen, wo möglich durch dieses Mittel ihn abzuschrecken. Der Zunft¬ meister beruhigte sich hiermit noch nicht. Hierauf gierigen alle Mitglieder des Raths gemeinschaftlich auf den Markt, wo sie das sich um sie her versam¬ melte Volk in hi^größke Traurigkeit stürzten. Mar- kellums hielt eine Rede, in welcher er den gegenwär¬ tigen Zustand der Angelegenheiten beklagte. 'Alle Zu¬ hörer weinten, seufzeten, und niemand unterstand sich zu widersprechen ^).— Nachdem sie dieses gethan, kehrten sie in die Rakhsversammlung zurück, wo sie beschlossen, ihren Zorn gegen die Schuldigen losbre« chen zu lassen. §. i88. Rlodius hatte sich inzwischen wieder zur Par- vollzählig gewesen: er war cs selbst, an dem seiner zahl- rachen Rathsversammlung wegen so berühmten Tage Perthes, mcht, der Kikerons Zurückberufnng entschied, und es bette kein einziges Dekret abgefaßt werden können, wenn M Abwesenheit eines einzigen Senators Hinberniß an der Mästung eines Senatuskonsultnms gewesen wäre. — ueberdem weiß ich nicht, ob die Zunftmeister in den Raths- versanimlungen gegenwärtig waren- Ich denke nein; m standen haußen, und ließen sich rapportiren was der ^dcnat beschlossen hatte, was nicht. Valerius M. I!. 2. ^och ist dwseg wohl nur den altern Zeiten der Ne- publick gefchehn- Ein auffallendes Beyspiel, daß die emnftmeister Sitz im Rathr hatten, steht unten h. Z02. 602) Man applaudirtc dem Ksusui, der daher Gelegen- Nahm ZU sagen r AlloMmsle, (^mrices, ullclLwslS Z96 DioKaßius. B. XXXIX. Hauptst.XXkl. N.R.E. 698 they des Pompejuö gewandt, in der Hofnung, daß u.'Phüirpüs H", wenn er ihn in dem, was er jezt vorhätte, un- Burgerm. terstüzte, nachher beständig als einen ihm völlig erge¬ benen, ansehen würde können "°'). Er gierig also in die Versammlung des Volks in seiner gewöhnlichen Kleidung, die er nicht, dem gegebenen Dekret zu fol¬ ge, verändert hatte, und hielt gegen den Markelii- mrs und die Anhänger desselben eine Rede. Als den Rathsherren dieses Betragen gewaltig verdroß, ver¬ lies er mitten in der Rede plözlich das Volk, um auf das Rathhaus, wo er bald umgekommen wäre, zu gehen. Der Rath gierig ihm entgegen und verbot ihm den Eingang, inzwischen ward er von den Rit¬ tern umzingelt, und wäre zerrissen worden, waren nicht, da er mit großer Stimme das Volk zu Hülfe rief, viele mit Feuerbränden herzugelausen, und hatten ge- drohet, die Rathöherren sammt dem Orte, wo sie sich öum licer, sam enim vodiš immune kacere non licebic. Valerius Max. V!. II. 6. 6oz) IIIu6 aurem guoö cupil LIoöius, ell leZ-m'o ab' gus, d minus per senatum, per populum Zröera, aurk)'- rankium aut Leochtarum, aut vrrumgue. klena ros nummorum. Rikero a-l /?. II. y. Lcgario Äer« war, wenn ein Rathsherr, der irgendwo ein Privatge¬ schäft in einer Provinz zu verrichten hatte, sich den Tim eines Legari geben lies, um unter den Manrcl eines römischen Abgeordneten, sein Privatintcresie, desto bester befördern zu können. Kikero war diesen sogenannten Ne¬ gationen sehr abhold. Illuci gperrum proseöto eit, schreibt er «le ZeM III. 18. nidi! ell'e turpius ouam guemguam lenari inli lleipudiicse causa. — (^uaero guiö re ipis 's rurpius, guam leAstus line msnöaris, line vilo reipul"'' cae munere? Sei) es ihm auch zur Ehre nachgcsagt- dast er die legaiio liksra ausschlug, die ihm Kacsar ea- mals, als er vom Klodrus gedrängt ward, angedcches lassen wollte, ob schon die Absicht, warum er sic aus- fchlug, ihm auf keine Weise zur Ehre gereicht. Unruhen mit d. diese Bewerbung verknüpft, z 97 versammelt hatten, zu verbrennen ^), wenn sie irgend N.R. E. «9z ihm etwas zu Leide thun würden: und so ward er, da ^PhiMpus er nur noch einen Finger breit vom Untergange ent- Bürger«, ferne war, für diesmal gerettet. §. 189- Pompejus, durch das, was vorgefallen war, nicht im mindesten erschreckt, that einen Einfall in die Versammlung des Raths; widersezte sich dem, was dekretirt werden sollte ), und verhinderte des¬ selben Publikation. Als ihn hierauf Markellinus öffentlich fragte, ob er sich nm das Bürgermeisteramt bewürbe, in der Hofnung, daß er solches gestehen wür¬ de, versezte Pompejuö: „daß er braver Leute wegen »kein Regiment bedürfe, aber der Aufwiegler wegen »sich solches gar sehr wünsche Indem nun Pompejuö dieses öffentlich gestand, gieng Krassus, den Mn eben dieses fragte, zwar nicht so gerade heraus, allein er laugnete auch nicht, sondern sagte, wie er denn gewohnt war, den Mantel auf zwo Schultern 604) So wie solches nachher, als Klodius vom Mila "schlagen ward , würklich geschah. Man sehe unten S.14; und was ich daselbst anmerken-werde. 605) Die von den Konsuln beschlossene Strafe der Schuldigen. Oben §187. . 6v6) plurarch. x>. 551. und ?omx. p. 646. citirt die Antwort Pompeji so: o» Z« welches nicht allein beleidigend grob, son¬ dern auch aberwitzig gewesen wäre. Die Antwort so ihn, Dio in, Mund legt, mit der Plutarchischen kombinirt, m wohl unstrittig die einzige wahre. Pompejus sagte: «Ob ich mich ums Konsular bewerben werde, hangt von Zeit und Umstanden ab; ist die Republik ruhig, so be¬ darf -eh für mein Partikulier keines Konsulats, sehe ich aber, daß sie sich in Gefahr befindet, so ist es mir Pflicht zu retten, welches ich nicht anders thun kann, als wenn ich mich selbst, Bürgermeister zu werden bemühe. 398 DwKaßius. B. XXXIX. HaupAXM, yr.R-E.6s8 zu tragen: er würde alles khun, was das Beste des w Phittrpus gemeinen Wesens erfordere. MarkellinuS, und viele Bürgerin. andere, da sie dieses hörten, erschracken über die Zu¬ rüstungen und den Widerspruch ihrer Gegner, und er¬ kühnten sich nicht fernerhin aufs Rathhaus zu kom¬ men. So geschah es, daß niemals die gehörige An¬ zahl der Rathsglieder, die von den Gesetzen zur Wahl der künftigen Konsuls erfordert wird, zusammenkameni es konnte auch folglich nichts, in Rücksicht ihrer, dekrekirt V. 105. werden, sondern das Jahr gieng so hin. fDis Raths- hrren^j veränderten inzwischen die einmal angelegte Kleidung nicht; sie ließen sich nicht in den öffentlichen Spielen sehen, sie fanden sich nicht beym Gastmahls Jupiters auf dem Kapitollo ein ^); sie begaben sich nicht, die lateinischen Feste zu feyern, die damals eines gewißen dabey vorgefallenen Versehens wegen zum andernmale feyerlich begangen wurden, auf den Albanischen Berg ; sondern brachten den Über¬ rest des Jahres als Sklaven hin, denen man weder obrigkeitliche Aemter zu bekleiden, noch die Angeld genheiten des Staats Zu verwalten, erlaubt. §. 190. Nach diesem wurden Pompejus und Krassus vom Krassus II. Zwischenkönige für Bürgermeister erklärt, weil nie- Burgerin. 607) Hxukim lonis, ward im November geftistet- Man sehe die Noten Elmenhorsts und Grewechsi, UM den Arnob. actverl. gemss B- VIl. x. 2Z8- , ., 608- Dies war der Ort, wo sie jährlich zu einer die den Bürgermeistern selbst gefällig war, vier rag lang gefeycrt wurden- Okan lese von ihnen den Äle'-J der ab Alexandra (len. vier V. 7. — Daß sie Wiede holt wurden, wenn bey der ersten Feyer derselben irM etwas vergessen worden/ ist bekannt,' und die spiele davon sind häufig- Sehet Livrum XXXII- l. lXXXVII. Z. xxxx. 45. Ll. Itz. Lee. Pomp. u. Krassus erhalten dasKolisulat. Z99 mand von denen, die sich vorher um die nehmlicheN.R.E.6°>, Stelle beworben, sich zeigte. Lukins Domicius, Arci'ssus"»"' der sich bis auf den allerlezten Tag beständig für einen Burgerm- Kandidaten angegeben, unterstand sich auch damals ADomitius, noch zur Nacht in die Versammlung des Volks zu lerumÄn- gehen: blieb aber zurück, als der Sklave, der ihm die Mat. Laterne vortrug, erschlagen ward ^). D« sich also niemand fand, der sich ihnen widersezte; da noch Über¬ bein Publius Krassus, ein Sohn des Markus, und Officier unter den Truppen des Kaesars, Solda¬ ten nach Rom führte, um diese Wahl zu unterstü- tzen §'°), st> wurden sie ohne große Mühe zu Bürger¬ meistern erwählt. §. 191. Nachdem sie auf solche Weise das Regiment er- Kais ausgs- halten, so veranstalteten sie, daß die untern Magi-^vAnmnr stratöstellen nur solchen, die ihnen völlig ergeben wa¬ rm, zugetheilt wurden. sAuö dieser Ursache^ verhin¬ derten sie, daß Markus Karo das Stadtrichteramt 609) Vergl. Appiamrs Sivil. u. p. 4Z7. -- Sem Schwager Raro, (Porzia, die Schwester Katons war die Gemahlin des Domitius) unrerstuzte ihn aus allen haften, und begleitete ihn auch in der lezten Nacht, da dec Fackelträger getödtet ward, bey welcher Gelegen- Hut Kato eine leichte Bleßur am Arme davon trug. Was An jetzund fehlgeschlagen war, erhielt er im kommenden ^ahr, wo er es auch den Pompejus entgelten ließ, ihn Heuer vom Konsulat ausgeschlossen zu haben. Vergl. unten S. uz. Ju den bürgerlichen Unruhen hielt er cs doch wieder mit Pompcjo, und fand in den Pharsali« lchen Gefilden sein Grab- Sae/är b. c. III. 99. 6 rv) Dieses hatte Kaesar ihnen beiderseits zu Ra- omiia und Lukka versprochen, er würde 5?«^^ <7^8? schicken. Plurarch x. ;;i. und 420 Dio Kaßius. B. XXXIX. Hauptst.XXII. N»R. E. 6y? sum das er sich bewarbj nicht erhielt Sie ver- Krassus^ii"' mutheten, er würde mit dem, was sie vorhatten, mis- Burgerm. vergnügt seyn, und wollten ihm keine gesetzmäßige Kraft ihnen zu widersprechens» die Hand geben. Die Erwählung der Stadtrichter gieng inzwischen doch, weil Kato nichts gewaltthatiges unternehmen wollte, ruhig vor sich; aber bey der Erwählung der adelichen Platzmajors sezte es so viel Mord und Todrschlag, daß Pompejus über und über mitBlute besprüzt ward^). Pompejus und Krassus selbst hatten den Wahltag ge¬ halten, und gestatteten, daß sowohl ihre Kreaturen, als auch die vom Volke ernennten, so sich ihnen un¬ terworfen hatten, zum Stadtrichteramte gelangten. Die andern Platzmajors, und die größte Zahl der Zunftmeister des Volks wüsten sie auf ihre Seite zu 6n) Vergl Ickm Or. minor p. 779. An seiner Stati erhielt "varinius diese Dignität; eben der von dem ich Note Z7l gehandelt; der als Zunftmeister das Gesetz vom fünfjährigen Gouvernement Kaesars in Gallien durchgcsezt, und gegen den wir die Reden Likerons xw 8axrio und in v-uimum haben. Die Sache ist bekannt, Und nachher zum Sprüchwort geworden: Vncls Mum eli vi maiorer noltri vicieranc , er rs- sagt Mamerrius ürstimum sckio sä luiiü' num c. 19. Unser Opitz: Was kümmert Kato sich, daß etwann ein Vatin Ein Narr hoch oben stzt? — Ich bleibe wer ick>bm Wenn ich zu Fuße geh und Struma prächtig fahret- 61L) plurarch ?omp. p. 647»' " Er schichte, weil er seinen Platz als Konsul nicht verlassen konnte, den bluti¬ gen Rock nachHauße, undlies sichjeincn andern bringen- Der Anblick des mit Blut befleckten Kleides, machte aus seine Gemahlin, die ihn zärtlich liebte, (es war Jul», die Tochter Kaesars ) einen so schrecklichen Eindrum daß sie eine sehr gefährliche kauüs coucbe bekam- Trebomanischeö Gesetz. 401 bringen. Nur zwey derselben, Rajus Atejus N.R.T.69- Rapiro, und Publius Akwilius Gallus, be-IElkfmsm zeigten öffentlich, wie abgeneigt sie von ihnen wären. Bürger,». §. i9Z. Nachdem alle Plätze besezt waren, fiengen sie an, das, was sie khun wollten, auszuführen. Zwar sie selbst gedachten dessen in keiner der Reden, die sie an den Rath oder an das Volk hielten, vielmehr stell¬ ten sie sich, als ob ihnen genüge und sie keiner Sache bedürften. Inzwischen aber mußte der Zunftmeister Aajus Trebonius ein Gesetz in Vorschlag 61 z) Die Ie5iio improlsti, welche Turnebus ^cluerst V. 20. vcrtheidigt, ist ^rrius; weil er aber beym Rikero, mit dem er eine sehr genaue Freundschaft un¬ terhielt, Lxh?. XIII. 29. (Lsio -Vtech Lsxicone vtor lMilisiilllme. — In omni Yeners, er bonorum et izborom meorum, ec -mimus et vpsrs, er sucorikas er ZlAtls, erism res ksmilisris L. Oxironis prselio luic et püruir er cemxonbus er korcunse me»e.) Öl«. I. 16. be¬ ständig Mrestiš heißt, so ist wohl kein Zweifel, daß man statt eben so wie p. 6rz- lesen müsse; oder, wicLeuuklau bemerkt, noch richtiger . Von ihm und ftmem Kollegen Gallus, besiehe Plghium e^nnsl. Z89^ 614) Cr ist nachher beständig der Parthcy Kaesars Serreu geblieben; wir finden ihn 705 als Belagerer den Marseille (Dio p- 162. Raesar b. c. I. z6) Im fol» Sünden Jahre machte ihn Kaesac zum krseror rrb-inu, aus eigner Macht, und gab dadurch zu den Unruhen Ge- Mnheit, bieder andere Prator Rölius Rufus erregte. lDio p. 195. Rassar b. c. III. 20. 21. Vergib Pighius äonsl. Mch geendigter Pratur gienger 'a den Angelegenheiten Kaesars nach Hispanien- ( Dio k' ^^8 ) Hier war er nicht sehr glücklich; Gkapula und ^ponius schlugen ihn heraus, und zwo seiner Legionen langen zum Pompejus über, (^irtius b. bliss. 7.) lümi ohnerachtet ward er vom Laesar, als dieser ^.709. "u September sein viertes Konsulat niederlegte, zum H- Band. C c N.R.E.6 Pvmpejus Krassus II- Bürgerin. V. io6. 402 Dio Kaßius. V. XXXIX. Hauptst. XXII. s bringen, welches dem einen Serien und die angrön- ^zenden Provinzen, dem andern Hispauien, woselbst vor kurzer Zeit Unruhen entstanden waren ^), aus fünf Jahre zu regieren übergab; seS ward ihnen er¬ laub^ so viele Soldaten sie wollten aus den Bürgern und Bundesgenossen anzuwerben, und Krieg und Frieden, mit wem sie nur wollten, zu schließen- Die¬ ses nahmen nun sehr viele, besonders die Freunde Kaesars, sehr übel, weil es höchst wahrscheinlich war, sie würden, wenn sie das, was sie begehrten, erhielten, nicht zulasten, daß Kaesarn das Gouvernement svon Galliens prolongirt würde; sie schickten sich also an, dem vorgeschlagenen Gesetz zu widersprechen. Die Bürgermeister voller Furcht, es möchte alles, was sie gethan, vergebens seyn, machten sie sich dadurch zu Freunden, daß sie auch ihm sein Gouvernement aus Lonlui lukieclos gemacht. (Dio p. 2Z6.) Dem w!,u ohncrachtet nahm er mit an der Konspiration gegen sarnAntheil, (Ich ?. 247.) rettete aber den Ameanus, wie Lakero PINlipp. II. 14. behauptet, aus alter Freund¬ schaft, weil sie ehemals gemeinschaftlich zu Narbomic Kaesarn umbringcn wollen. Nach Kaesars Lod g>cng nach Asten, wo er vom Dolabella in Smyrna mE bracht, und sein Haupt vor die Statue Kaesars lE' worfen ward. Vergl. No p. Z44. Appian. (lmll. 1 - x. 542. und Rikcro ch'Lr/ipp XI. 2. 615) Zu Syrien sezk PiutarchLsr. mmor. Egypren, und zu Hispanien, in Pompcjo p. ^47 ka- In der L/irrome B. 105. heißt es, daß dun eben dieses Gesetz Kaesarn das Gouvernement von iicn prolongirt worden, allein daß dieses, gerade >o w Dio alsbald erzählen wird, etwas spater geschehen, richtet auch Pjurarch Osr» mwor p. 780. — Dw s ruhen in Hispanicn werden unten §. 21z. beschnce-^ Die Vakkaer waren das Hauptvolk derjenigen, die mals rebellirteu, und Mccellus Nepos, der Gouverneur gegen den sie sich empörten. Terboniamsches Gesetz. 42z drey Jahre (nur so viel werden mit Wahrheit gefun- N. R. E.699 den , zu verlängern versprachen. Sie liessen aber DM", davon nichts an das Volk gelangen, bis nicht ihre Burgerin. eigenen Angelegenheiten gut geheißen worden waren. Die Freunde Kaesars waren sicher gemacht und schwie¬ gen; und von den übrigen war der größte Theil geru¬ hig aus Furcht, und höchst Zufrieden, wenn er nur ss sicher war. §. I9Z« Raton aber undFavomus sezten sich beyde alle Aztons Wi- dem, was von jenen unternommen ward, entgegen, und wurden hierinnen, so wie von andern, beson- hMi Gesetz, ders von den beyden Zunftmeistern unterstüzt; da ih¬ rer aber wenig gegen viele Zu kämpfen hatten, so war es vergebens, daß sie ihre Freymüchigkeit im Reden er¬ schöpften. Noch überdem verschwendete Favonius die eine Stunde, die ihm vom Trebomus zum Wi¬ derspruche war vergönnet worden, mit unnützem Ge¬ schrei) über Kürze der Zeit. Raro hatte die Erlaub- niß, eine Rede von zwo Stunden zu halten, er fieng aber, ftjner Gewohnheit nach, mit Klage über die ganze gegenwärtige 2age der Dinge an, zog ans die los, in deren Händen sich die Regierung derselben be¬ fand, und vergeudete so die ihm vergönnte Zeit, ohne auch nur so viel, was zur Sache gehört hatte, vor- .616) Ich bitte Note 595 ) zu konferiren- — Dio tour seh?wohl sein Lriennium durch diese Paranthese zu stöhlen, denn die übrigen Schriftsteller reden alle von fünf Jahr, plurarch Aomx. 646. und 647. Oae/a>- x. 7l8. lippian: Otti/. ll. p. 4Z7. und psrrlnc. p. Jngleichcu Sueeon Lses. 24. — Ich vermuthe, daß man vier Jahre lesen müsse, und wer mit der römischen «Schichte bekannt ist, wird diese Konjektur so wahr¬ scheinlich ß,,den, daß ihm die Gründe warum so gleich befallen müssen- 404 Dio Kaßms. B. XXXIX. Hauptst.xxn. N.R.TSyy zubringen; nicht als wäre er unvermögend gewesen, auch darüber zu reden: aber als es schien, daß er nun Bürger«. jn seiner Rede die jezt obwaltenden Punkte berühren würde, ward ihm Stillschweigen vom Trebonis aufgelegt, welches nur diesem zur Last fallen konnte. Kato war überzeugt, daß, wenn er auch einen gan¬ zen Tag reden möchte, er sie doch nicht überreden würde, in das, was er wollte, zu stimmen. Er ru- hete darum auch nicht, sogleich als man ihm solches befahl; und als man ihn aus der Versammlung her- auödrängte und herauöstieß, kam er doch wieder zu¬ rück, und perorirte fort, als er zulezt in's Gefangniß geführt ward §'?). §. 194. So vergieng dieser Tag, an dem keiner der Zunft¬ meister zum Worte kommen konnte. In allen Volks¬ versammlungen, wo Reden an selbiges gehalten wer¬ den sollten, gab man den Privatpersonen eher «als de¬ nen, so obrigkeitliche Würden bekleideten, zu reden Erlaubniß: damit nehmlich, wie sonsten wohl zu gf- schehen pflegt, niemand durch die Rede des mächti¬ gem, so er gehört, eingenommen, seine eigene Meinung unterdrücken, sondern das, was ihm gut zu seyfl dünk¬ te, mit aller Freyheit Vorbringen möchte. Dies war die Ursache, warum Gallus, da er sich furchte, des andern Tages aus der Volksversammlung ausgeschlos¬ sen zu werden, oder wohl noch gröbere Beleidig""' gen zu erleiden; dies, sage ich, war die Ursache, warum er des Abends in das Rathhaus gieng, und 617) Er kam nicht in's Gefängniß hinein; denn weil er immer unterwegens fort haranguirte, und sich"'» Pöbelvolk um ihn her versammelte, so fieng Trcboinus an einen Auflauf zu befürchten, und lies den Arrestanten frey. plmarch Lsro Minor. z>. 780. Unruhiges Konsulat Pompeji. 405 daselbst übernachtete, theils der Sicherheit des Orts N.R.E.6y, wegen, und theils damit er sogleich des Morgens I°Musii. früh von da in die Versammlung des Volks heraus-Bürgern», gehen könnte. Trebonius wüste aber die Sache so S. 107. gut zu veranstalten, daß er nicht allein die Nacht, sondern auch den größten TheibdeS kommenden Tages daselbst vergebens zubringen mußte, indem er alle Thüren des Rathhauses verschloß; andere, die sich des Versammlungsplatzes zur Nachtzeit bemächtiget hatten, hielten den Atejus, Lato, Favonius, und die übrigen dieser Parthey ergebenen zurück. Als Fa- vonins und Ninnius nachher Mittel gesunden, sich heimlich hinein zu schleichen; Raco aber und Atejus, auf die Schultern einiger der Anwesenden tretend, um die Versammlung zu zerreißen ankündig¬ ten, daß die Zeichen am Himmel keine Volksver¬ sammlung erlaubten ^), wurden sie beyde von den Viktoren der übrigen Zunftmeister aus der Versamm¬ lung gestoßen, welche die, so es mit ihnen hielten und sie begleiteten, verwundeten, einige derselben so gar tödteten. §. 195. Nachdem das Gesetz auf solche Weise durchgesezt war, und das Volk aus einander gieng, nahm Ace- ,618) Vom Favonius besiehe Note z;7- und vomNin- aius N- 402. 619) Kato ist in diesem Jahr weder Zunftmeister gewe- sm, noch hat er sonst ein obrigkeitlich Amt bekleidet, also vat auch Atejus allein 6s coelo kerusre können. — Oder sollte wohl Kato gar das Tribunat angenommen haben, nachdem er die Pratur nicht erhalten können? Es ist dieses nicht unwahrscheinlich, und der Anfang deS vorigen Paragraphen scheint es zu bestätigen. Es waren Mnner Privatpersonen die zuerst redeten. Also scheint zu folgen, daß Kato, der gleichfalls nicht zum Wort kom- konnte, Zunftmeister war- 4c-6 DioKaßius. B.XX^XIX. Hauptst.XXlsi N.R.§.^99)tts den über und über mit Blute verunstalteten Gal- ^rM,s''n" ^°) (er war bey der Gelegenheit, da sie ihn aus Burgcrui. der Versammlung stießen, verwundet worden) bey der Hand, und führte ihn so vor die noch anwesenden, de¬ nen er ihn zeigte, das, was die Gelegenheit an die Hand gab, sagte, und sie dadurch gewaltig erbitterte. Die Bürgermeister, so bald sie dieses erfuhren, kamen schnell herzu (sie laureten nicht fern svon der Ver¬ sammlung^ auf das, was sich dortzutragen möchte); erschreckten, weil sie keine kleine Mannschaft bey sich hatten, alle, die zugegen waren, und beriefen die Ver- Kaesiirn das sammlung so fort abermals zusammen. Hier gieng memMi das Dekret der Kaefarfchsn Angelegenheit wegen Gallien pro-durch; es waren viele, die widersprechen gewollt, aber lvngirt. auch nicht einer, der würklich widersprach. Als dieses alles durchgefezt war, bestimmten sie schärfere Strafen, als je vorhin gewesen waren, gegen die, so Geld anwenden würden, zum Besitz obrigkeit¬ licher Würden zu gelangen ^'), gleichsam als hätten 620) Aber wenn ist denn Gallus aus der Versamm¬ lung gestoßen, und blutrünstig gemacht worden? -7 Im vorigen Paragravh hat man uns nur erzählt- daß ihn Trebonius ins Rathhaus eingcfperrt, aber nichts vom Herausstoßen. 621) Oben §. Zs. ist von der lege 6e «M' dftu gehandelt worden, woselbst ich Note 97. nachzusehn bitte; S-4?- ist einer leg!!, Lr/La/e cis smbim gedachr wer* den, die des Katilina wegen, abgefaßt ward, und ihn zur Konspiration dcterminirte. -- Askomus Pedianus, im Inhalt der Rede für den Milo, sezt das vom P->m- peso gegebene Gesetz lls smlum nicht in fein zweites, sem dem drittes Konsulat; und vielleicht hat er recht; D>o scheint verschiedene Ereignisse des zten Konsulats unt" das zweite zu fetzen; es kann aber auch feyu, und dn- fts ist noch wahrscheinlicher, daß Pompejus unter ss' Gesetz wegen des Luxus. 407 sie weniger gesündigt, da sie das Regiment nichtN.R.E-6?- durch Geschenke, sondern mit Gewalt an sich gerissen! Sie bestrebten sich auch den Auswand der TsfelBurgern,.' nein dritten Konsulat, ein neues Gesetz - Pompejusll Äraffus II. Burgerm- 4-OZ DioKaßius. B. XXXIX. Hauptst.XXll. zu mäßigen, der auf den höchsten Grad gestiegen war, ohnerachtet sie selbst in den größten Luxus und Wol- einem Thaler , so zum größesten Schmause hiureichm muste, dürfen wir nicht nach unserm jetzigen Gelbe berech¬ nen. Es fehlen uns Data zu wissen, in welchem Vcr- haltniß damals (cilf Jahre vor dem Ausbruch des drit¬ ten Punifthen Krieges) das Geld, zum Preise der Le¬ bensmittelgestanden. Daß die leztcrn lange so theuer nicht, als jetzund gewesen, daß man folglich für einen Thaler weit mehr als jetzund einkaufen können, ist ungezweifelt wahr. Der Scheffel Getraide galt nicht mehr als vier Obolcn (höchstens z ggr.) Livius II. log. und das Geld war so rar, daß man es unmöglich fand, ein hal¬ bes von hundert Zins (koerius 8emuncisnum) zu be¬ zahlen. L VII. i6. Bey einem so großen Geldmangel mögen also vier und zwanzig Groschen zum Einkaufleicht eben so viel, wo nicht mehr, als jetzund 24 Rthlr. ge¬ wesen seyn. 2) Wegen der Gemüse, sehe man di- Stelle des Kikero, so ich Note 572 b) angeführt; man wird sehn, zu welchen Aufwand sie, die nach dem Sinn des Gesetzgebers gar nicht in Anschlag kommen sollten, Gelegenheit gaben- z) Das Huhn so auf den Tisch kam, durfte nicht gemästet seyn, allein man entschädigte sich durch junge Hühner, die man mit Semmel in Milch getunkt mästete, und solches nicht gegen das Gesetz zu seyn be¬ hauptete. Inuemumgue öiuerliculum eti, sagt Plinius I. c. in kiauösm esrurn, gsllinsceo« guogue pskceiuu jsÄe mscliciis cibis. Vergl. Bayle OrSro». Art. §r--aLoK. — Achtzehn Jahr später, 6oy erschien d>e Or'cha; Einscharfung und Wiederholung des faiM scheu Gesetzes, welches dadurch auf ganz Italien ausge¬ dehnt ward, da es vorher nur auf die Stadt Rom ein¬ geschränkt gewesen, und nicht allein den Gastgeber jM, sondern auch alle Mitgenosscn des Schmauses strafbar machte. — 642. (nach andern 657) erschien die cibsris des damaligen Zunftmeister Likim'us Braßus, Lca- genannt. Es sezte den Aufwand bey Hoey' zeitschmausen ans 202 As (i Rthlr. 20 ggr.) und an gewöhnlichen Tagen auf zo As (einen Ortsthaler)e>n- Der Senat war mit diefem Gesetz so außerordentlich t"' frieden, daß er befahl, es sollte sogleich exekutirt werden, Hortensius. 409 lust versunken waren ^), und wodurch sie selbst, daß N.R.E.L9Y das Gesetz durchgehen konnte, verhinderten. Hör- tenstus, derjenige, der in ganz Rom den Aufwand Bürgerin. ' am mehresten liebte trat auf, stellete die Größe ohne die gewöhnlichen drey Nundinas abzuwarten. — Die Lo^«/ra, des IN Wollüsten aller Art so ersoffe¬ nen Diktators, verminderte nur den Preis der Viktua- liein guibus rebus, Oil boni, guamgus exguililis er xeris incognilis Leneribus clelicisrum! guos illio pikcss, gusrgue ollulss nomiusi! er tsmen pxeri» illis minor» cvnltiniir; gulim clicers, vt vililss ellulium nnimos domi¬ num uci pgi3ncl»8 obkouiorum copiss incinirer. Makrob- /1.676? erschien die welche vorschrieb, was für Speisen aufgetragen werden dürften, welche nicht. Die lezte von diesen (nämlich vor 690) gegebenen Ge¬ setzen war die Le-r— Die klaßischcn Stellen über alle diese Gesetze, sind Makrob. bsr. Id iz. und Gellius U. 24. Von neuern lese man des Antonius Augustinus Buch cie legibus Xomgnorum. 62z) Lrevier b/A 1. XII. p. 44g. schreibt: I!s le prepgrereur zulli g combsme p»r cles söveres regle- nien8 Is luxe äes kgblss: er e' srsit peuc-crre le genos cusglurn g senioiibus keirenr, guocl msnlursm wes leclem pokuiÜer: gn-irb«!, r» cii//o//ro^.' vel li vewltiors rep lss, llsnrem populurn lpeÄsÜs: ne, 6 cenliäeret, kws rro cliex rntos ignsui» conklnusier. Tacitus XIV. 20. Ohnerachtet nun frcylich ein sehr großer solcher Theater, nur von Brokern zusammengeschias ' Pöwpejanisches Theater. 411 Er gab auf solchem Schauspiele, Musik- und Fechter- N-R.E-sys kämpfe, uno darneben im Hippodromus ein Wett- Burgerm. und also nicht sogar ungeheuer kostbar war; Plinius ^8. XX? VI l;. so gab es doch auch Aediles, die, um sich zu zeigen, und beym Volk beliebt zu .machen, auf die Auferbammg so kurzdauernder Theater ganz unglaubliche Summen verwendeten. Plinius l. c. sagt vom Theater des SkauruS: klic teeir in seällirars su» opus msxinium omnium, goss vnga-im kuero bumsn» man» ka6s, non lemi m-aria mor» , verum erism asrsrmksris cisNinalione; und cs scheint nicht, daß Plinius hier irgend etwas über¬ triebe!! Die Skcne hatte z6o Kolonnen, jede z8 Fuß hoch; zwischen diesen Kolonnen standen ZOO3 Statuen von Bronze; der untere Theil der Skenc bestand aus Mar¬ mor, der mittlere aus Glas, und der obere aus vergol¬ detem Tafelwerk; das Amphitheater und Parterre konnte achtzigtausend Zuschauer beschließen, die von oben herab, gleichsam als von eine»! künstlichen Regen, mitWohlgc- rüchen angefeuchtet wurden; und die Menge und Kost¬ barkeit, der bey dieser Gelegenheit ausgestellten Gemahl- de, (cs waren alle Sikyomschen hier, welche Stadt ihrs Eallerien aus Armuth verkaufen müssen) Tapetzereyen, Kleider, u- d. g. war so groß, daß der Schaden ohnge- fahr auf eine Million und hundert funfzigtausend Duka¬ ten gerechnet ward (belksrtinm milliez coutens millia) als das tuskirlanische Landguth dieses Skaurus, (wohin man, nach abgebrochenem Theater, alles das geführt hatte, was im Palais des Skaurus zu Rom nicht füg¬ lich hatte angebracht werden können,) abbrandte. — Diesen jährlichen Aufwand zu verringern, hatten die Sen¬ soren M. Valerius Messala und R- Rasims Longmus mehr denn hundert Jahr vorher, R-592, schon mit ei¬ nem Baumeister den Akkord gemacht, ein stehend bleiben¬ des Theater von Steinen zu errichten- Gkipio Na sika sijte sich dagegen, und das schon angefangcne Gebäude Mußte wieder demolirt werden- <2»°^ «Ao- sagt Veli, parerk. I. r;. inrsr clsriikima pubIicssr-o/r»Mett (erkläre Man sich nun dieses Wort wie man will) xosusiim. Es ssr zum Erstaunen, wie eine so handgreifliche Dummheit des Senats, der nicht zugebcn wollte, daß ihre Mitglie¬ der, von einer drückenden Ausgabe, die jährlich wieder- 412 Dio Kaßius. B. XXXIX. Haupksi. XXIII. N.R.E.Sys rennen zu Pferde, und Hetzen vieler und inannichfal- Pompejusü. " Kraffu? II. . - Burgerm- bolt werden mußte, befreyt wurden, nicht nur von den Alten, sondern selbst von vielen Neuern, z. B-Roilin klili, llom. 1. vili. p. 291. nicht allein vertheidigt, son¬ dern als ein der Nachahmung würdiges Muster angeprie- sen werden können. Jedoch ich komme zu meinem Vor¬ haben zurück. — Das prächtige Theater des Skaurus war nur vier Jahr vor dem Pompejanischen aufgebaut worden: und da der dumme Teusei, durch den Unge¬ heuern Aufwand den er dabey gemacht, sich in tieft Schulden gesteckt, so deteruiinirte dieses den Pompcjus völlig zu dem guten Werk, auf feine eigene Kosten ein dauerhaftes Theater zu erbauen. Weil er aber für sein Gebäu einen andern Skipio Nasika furchte, so verband er einen Tempel der Venus damit, und lies es unter diesem Namen weihen, da denn so leicht keine Demolition zu besorgen war. Ich schreibe hierüber eine Stelle des Terrullian, clo ss-eLtsculis c. VII. ab, weil sie sehr einleuchtend ist: Iragus lasxs cenlmes re- ualcenria rbearrs äettruebanc, moribu; conlulenrer: guoium lcilioek periculum iu^en; äs lafciuia pl-ouiüeksut- Icagoe kompchu; Xlsgnus, solo rksarro luo minor, cum illam srcem omnium rurxiruäinum exriuxillec, vsrirui guanäogns memoria lus csnforism animaäuerüonew, Veneri; sedem luperpoluir, er scl äoäiearionem eclitlo populum vocsns, non kbesrrum lecl Veneris remplum nuncupauir, crer^örecr?»«r §rLcl«r^eKac»lsrttM. (DeM es war dieses das erste römische Theater, wo Sitze sur die Zuschauer angebracht wurden: vorher war das Von die Schauspiele stehend anzusehn gezwungen: " lcilnec remillioni snimorum iuncts ltanäi viiilitss, propiis Ro¬ manze Aenri; nora elfer. Valer. Maximus II- 4) war übrigens nur halb so groß, als das SkaurWi denn es hakte nur für vierzigtausend Zuschauer Platz. Plinius XXXVI. i;. Ohnerachtet es unter dem zweytcn Konsulate des Pompejus eingeweihet worden, so doch die Beendigung desselben in sein drittes- chcluu« X. i- erzählt, daß er sehr zweifelhaft war, ob er in dec Inskription die daran kam, OntuI oder Von¬ tu! wrrio setzen sollte. Die Gelehrten Roms thenten sich darüber in Partheycn, und der große Rikero, der Einweih, des Pompejariischen Theaters. 41z tiger ausländischen Thiere ^). In einer Zeit von fünf N.R.T.6Y» Pomvejus n. seine Sprache gewiß verstand, wagte nicht zu entscheiden, Bürgerin" und riech Onlul zu schreiben ; da denn jeder lesen könnte, wie er wollte. — Ob auch wohl ein Schul¬ meister jetzund die Bescheidenheit hakte, in einer Frage dieser Art, noch überdem die Muttersprache betreffend, seineUnwissenheik zu gestehen? — Dieses Theater brannte ab, unter dem Tirus, ward aber auch von eben diesem Kaesar wieder hergestcllt. Siehe Dion x. 758. Vergl. mit Sueron lir. 5. —. Die übrige Geschichte, nebst einer ausführlichen Beschreibung desselben, findet man, im Donau 6s vrbe lioma III. 8- auf den ich neugierige Leser verweise. 626) sslurarcl) Pomp. p. 647. 7-- L.L- x«, //.x^ixxc 7-z, x«r , /v 01; ^kv7-«xor-s- IlNd Wenn Alkers c. 27. apx«EiM»ror r/ra^rrffce-rrrLi- erwähnt, so sagt Askonius pedianus dar¬ über: Eneii kompeii luclos ÜAnikicar, guibus rksakrum » ls kaötum üedicauit, guibusluäisLlepbsnrorumpuAnsm Primus omnium cZsllil in circo, und im Inhalt eben die« ser Rede heißt es; pompejus oxguilirillimis ma^niücen- killimisque, om»rr /«clrr rbsakrumüeclicauir. Eine Hauptstelle, die Einweihung dieses Theaters betreffend, Rikers hat Recht sich hierüber als über einen geschmacklosen Aufwand, der nur dem gaffen¬ den Pöbel wichtig seyn kann, lustig zu machen Athleten erschienen jczt zum zweytenmal auf der Bühne, die ersten hatte Skaurus gezeigt. Da Kikero ausdrück¬ lich sagt, Pompejus erkenne selbst, das für die Athleten ausgcgebnc Geld sey so gut als weggeworfen, so Haler sie vcrmuthlich nur, dem durch den Skaurus verwohnten Volk zu gefallen, mssgefülH't. — Man merke noch, d»8 diese Spiele so sehp sie -csu>lll"n>> waren, doch denen des Skaurus das Wasser nicht reich¬ ten. Hier war kein Curipus, in dem Krokodills uno Flußpferde schwammen, und so viel tausend Dinge an¬ derer Art, die die Spiele des Skaurus zu den einzigen ihrer Art machen, denen es weder Pompejus, noch der Folge der allerluxuriöseste Kaesar, kein Nero, >>» kein Heliogabalus'an Pracht und Aufwand gleich wn können. —. Sein Gedachtniß wird ewig dauern, ob zu seiner Ehre? diese Frage beantworte ich nicht' 627) kompsii guogus slkero Lonlulmu, Asclicain^ keuixll Vsnoris Viciricis, puAnauors in Lirco Ll^zb-iii XX., am vr guiäam krilällur XVlII. ( Lezkere Zahl hak Einweih, des Pompejanischerr Theaters. 415 und achtzehn Elephanten stritten mit gewaffneten Man- N.R. E. 699 nern. Von diesen kamen einige so fort um, andere starben nicht lange nachher. Sie bewegten einige des Bürgerin. Volks, gegen Pompeji Willen, zum Mitleid, da sie, ver¬ wundet, fernerhin zu kämpfen sich wegerten, und mit gen Himmel aufgehobenen Rüsseln umhergiengen, und fo jämmerlich klagten daß sie Gelegenheit zu der Augenzeuge Rikers sll kamil. Vll. i. und Seneka -ie i-rcmr. c. IZ.; je weiter die Schriftsteller von der Sache, die sie beschreiben, entfernt sind, desto mehr ver¬ größern sie solche; das L/rk'M/corr I>. 185. verdoppelt gar die Zahl des Plinius, und sezt vierzig: rio/ZTtyio? 0 7-0 VTr- «r/78 re«, Hf«- kTr-e-r-L^Lo-ev ev Lv?-« A/ «s-L t'nn-SLp- 7-^^ x«/ srstis- r«c.) 6rreru!i§ ex ^äueiso jacu!.'rnribu8) mriaküi vniu8 üimicsrions, gui po6ibus coofoili« replik Zenibus io c-i- rsruzz, .ibiepis stak» isciens in sublime, guse llscillsn- ri» voluprgki spsLliinkibu; ersnc in vrbsw ciieumseks ve¬ lur zire non surore belluse iscerentur. —. Aus dieser Stelle des Plinius, erkläre man sich Dions gewafnete Manner. Es waren gelernte Elephantenjager derglei¬ chen es in Afrika genug gab. . 628) Weit vernünftiger und minder romanhaft lautet die Nachricht des Plinius l. c. — amilst, kuZse si>e (in der vorigen Note haben wir gesehen, daß sie, in der er¬ sten Wuth, da sie sich verwundet fühlten, die eisernen Gitrer, die sie einzaumten, zu zerbrechen suchten,) mile-i- eorNzkn vul^i lnensriNiili bskiku guaerenrex supplic»- vero, ^usllgm seke Ismenkarions complorsok«5: rsiiro populi stolore, vr oblirus impsrsroris, se munilicenrias bvnori suo exguilnae, 6005 uoioersus consui^erok, cli- kS5rzus kompeio, guss illo mox luir, impreLaretur. >—. Die gen Himmel aufgehobenen Rüßel sind inzwischen doch 'n der Natur der Sache gegründet: wer einen Elephan- ten brüllen gcsehn, wird wissen, daß er allemal, wenn " brüllt, seinen Rüßel in die Höhe wirft; und je böser bns Thier ist, desto höher hebt es den Rüßel- >— Was Auer unten vom Eyde vorkommt, den die Führer der Elephanten ablegen müssen, ehe sie sich über's Meer füh- 4i 6 Dio Kaßius. B. XXXIX. Hauptst. XXlli. N.R.T. Mus I. c. erwähnt, Elianas gvoguereliZionisiiueliellii, msiia trsubmri non gnrs n.iuer conkcenöeie, gusm iuuirsri rsLkoii; iareiursuclo cie recliru. Allsfüht- lieber handelt >5«rreissels hievon indcrLlephaiuogigxkir (Erfurt 1715 ) p. 14;. 629) Plinius V1IL. l. ImelleKui illis seimoni; parni, mit dem Aelian XIH. 22. und kV. 24. über- cinstnnmt; die große Gelehrigkeit der Elephanten, und daß sie alles, thun, was ihnen ihr Führer befiehlet, ist bc< kannt, und hat Zweifels ohne zu der, nachher unendlich vergrößerten Sage, daß sie die Sprache ihres Landes verstehn, Gelegenheit gegeben. Acosta erzählt ein lusti¬ ges Geschichtchen von einem Elephanten zu Goa, der»» Hafen alle Dienste that, die man nur von einem Mi¬ schen erwarten hatte können. Einst, als er schon stlss müde war, befahl man ihm einen nengebaucten Namen in's Wasser zu stossen; der Elephant wollte nicht. M alle Karessen vergebens waren, sagte man ihm, man bau ihn, des Königes von Portugal wegen, doch diesen Gc- fallen nicht abzuschlagcn. Kaum hatte man dieses ch' sagt, antwortete der Elephant überlaut: ich will. will! und alsbald siics er das Fahrzeug ins Wach/ Herr le Gendre, der in seinem le-ure cle l'opmnon > kl- p. 617. dieses Geschichtchen aus Wafers bl an", c- 1 anführt, bemerkt in der malayischen Sprache !>c^> ich will, boc>, und es sey sehr wahrscheinlich/ dass Elephant, bey dem die Karessen nicht mehr helfen wo« Psmpejanrsches Theater. 417 haben, was sich am Himmel zukragt; sogar daß sieN.R.Ls^ zur Zeit des Neumonds, noch bevor selbiger den Men- Era-"us"n schm zu Gesichte kommt, an ein stetssirömendes Was- Bürgerin.' ser gehen, und daselbst eine gewiße Art der Reini¬ gung mit sich vornehmen b). Dies habe ich gehört; lm, zulezt bey dem stsx»e!sll»v, irgend ein Paar Hiebe bekommen, so ihm dieses boo ausgepreßt, welches von einem Spasvogel aufgefangeu, und endlich vom ieicht-- glaubigen Acosta, als historische Wahrheit in die Welk geschrieben worden. — Wenn es wahr ist, daß doo auf Malayisch ich will Heist, welches ich, der ich diese Sprache nicht verstehe, nicht bestimmen kann, so ist die Erklärung des Herrn le Gendre, eben so witzig als wahr¬ scheinlich: wiewohl ich auch sonsten die Gäbe zu reden keinem einzigen Thier abspreche. Lcibmtz- den verinuth-- !ich niemand für einen Aufschneider halten wird, hakte einen Hund gesehn, der seinem Lehrmeister dreyßig Wör¬ ter , und darunter das sehr schwere Lhokolare nach¬ sprach; (l-Moirecw l'^escl. 6ss sewnees l'rm 1715.x. Z) was diesem Hunde möglich war, warum sollte dieses dein Elephanten, oder der -Hyäne von der Plinius VIH. Zo ein gleiches erzählt, unmöglich seyn? 6zo) Plinius VlU. r.IleliAioguvgusiilizliäerumcholis- gue geiunss vensrsrio. Ruölores sunr, in ^laurimniss kalri- buz, rul ^uLmlsm smnsm, cui nomen elk/4»tt7o, ni- wlcents tuns nona, ZreASX eorum ilelcsnclere: ikigus se xuristcAnkes solemnirsr ngus cirLUmsxsrAl, stgue im »lutsko llclsre in sylusr reuerti, vitulorum tärigaroz prse so yerences, mit welcher Stelle Solinus K- 28- (,Z8) cls 71o; 7^; A-^o^orx-Zo;. «3cv x«, 3-och,/-5^«7-o>- 0 ' Wo ich stets strömendes Wasser übersezt, hat die leLlio lmxressa «--»°,, Reiches nicht mit Leunklau in «'c>->-«°>- oder«---«----, wndern aus -Hesychio und den besten Ausgaben Suida >n L,zu verwandeln wäre; Reimarn» hat aus Xixhi-- lino drucken lassen; sollte nicht der Annlus des il- Band. D d 4i 8 Dio Kaßius. B. XXXIX. Hauptst. XXIII N.R.T.LY9 eben so,-wie ich auch nur vom Hörensagen habe, daß Kräffus'tt.' es nicht Pompejus gewesen, der dieses Theater ge- Durgerm. bauet, sondern Bnejus Demetrius, sein Freyge- lassener, aus den Reichthümern, die er sich, da er un¬ ter ihm Kriegsdienste that, gesammelt. Er hakte Ur¬ sache, dieses Werk nicht nach sich, sondern nach seinem Herrn zu benennen, sich selbst nehmlich keine Nach¬ rede zuzuziehen, wenn er als ein Freygelassener so viele Schaße zusammengebracht, daß er einen so ungeheu¬ ren Aufwarrd bestreiten können "'). Plinius, im korrumpriten stecken? Ich frage mir, und entscheide nicht- 6zi) Dieser Demetrius, guom non puciuir locuple- livrem ells pompeio, rvte Tenek« vie aM/» c. 8- sagt, (wo ich Ll'psium nachzulesen bitte) war aus Sa- Var« gebürtig, und ihm zu Gefallen stellete Pompchis bey seinem Aufenthalt in Jlldaa, diese Stadt, die kur; vorher von den Juden verwüstet worden war, wieder her. Joseph. XIV. 4. und t-e//. I«ci. I. 7. r." ist unwahrscheinlich, daß das Theater auf seine Kosten erbaut worden; denn er pflegte kein Gehcimniß, weder aus seinen Reichthümern, noch aus seiner Herrschaft über Pompejum, den er nicht anders, wie ocrMarcfthm d'Ancre Ludwig den igten beherrschte, zu wachem Er besas in den schönsten Alentours um Rom die herz¬ lichsten Lustschlösser und Garten, zu einer Zeit da Pow- pejus selbst, nichts als ein einziges sehr mäßiges Pnvm- haus in Rom hatte; hatte sein Herr Gaste gebeten, 0 er stehend und mit entblößtem Haupt erwartete, so Ms sie Demetrium sitzend und bedeckt, der sichs komode »M ' te, und gar nicht einmal that, als ob er sie geschn hal¬ te. — plurarch Pomp. p. 640. und Or. min- p erzählt »ns ein lustiges Geschichtchen von ihm- arm reifete damals durch Asien, als Pompejus in chM" und der Orten kampirte. Ct bekam Lust Antiochien l» sehn- Nicht weit von der Stadt entfernt, st>h.st^,, große Proceßion wcisbekleidete Manner, die in Pstst emherzogen. Kato, den bey allem Stoicismus derstw ' niemals verlies, bildete sich ein, das man «hm dieMY Ausgang d. v. Pomp, m Krass gef. Konsul. 419 §. 198. Y.R.E. 6-)- Inzwischen machte sich PoMpejus das Volk hier- durch nicht wenig verbindlich, beleidigte solches aber Bürgern^ gar sehr in derjenigen Soldatenwerbung, die er und Krassus gemeinschaftlich - zufolge des ihnen zu Gun¬ sten abgcsasteten Dekrets übernahmen; bey weichet Gelegenheit sehr vielen sihre vorhin bezeugte Zunei¬ gung soj gereuete, daß sie den Raco, und die, so es mit ihm gehalten hatten, lobten. So wohl we¬ gen dieser Ursache, als auch wegen eines gewissen Pro- cejses, der dem Vergeben nach gegen ihre Unterbe¬ dienten, in der That aber gegen sie selbst und ihrs renbezeugungen erwies, und befahl sogleich ftinen Beglei¬ tern von den Pferden zu steigen, und den Antiochenserii ihre Höflichkeit durch eine Höflichkeit anderer Art zu ver¬ gelten; allein wie crschrack der gute Kato nicht, als der Chef dieser Proceßion sich näherte, und ihn ganz treu¬ herzig frug: wo er denn den Demetrius gelassen? und °b er ihm nicht sagen könne, ob er bald eintreffen werde? Kato ärgerte sich so, daß diese Ehrenbe¬ zeugungen nicht für ihn bestimmt waren, daß er die Um Höflichkeit so weit trieb, nicht ein Wort auf die ihm vorgelegte Frage zu antworten, rr üef er voller Verdruß; und dies war alles was er sag- ss — Als vierhundert Jahr spater die Antiochenser über Kaiser Julians Bart spotteten, warf ihnen dieser w seinem Misopogon, die Komplimente so ihre Vorals lerii nn den freygelassenen Demetrius verschwendet, un- Iffghr eben so treffend vor» als Tiberius- oder Nero, wer es war, denJliensern überden tödlichen Hintritt des öligen Hektor kondolirte. — Von diesem Demetrio ffe niün noch 'vikrorium über die LxrMar «ci 'V- ii. 6; cs) Nicht der Soldätenweröung wegen, sagt piu- 'grch Pomp. p. 647. sondern, «ri -sil-.-,; ! "ud bey eben diesem Schriftsteller- Lar» mm.x.781. wirft I 42O Dio Kaßius. B. XXXIX. Hauptst. XXIII. N.R.T.69Y Handlungen von den zwey Zunftmeistern war an- Kmssus"m' hängig gemacht worden, und denen sie sich nichts ge- Bürgern,, waltthätiges entgegen Zusehen erkühnten: veränder¬ ten sie, nebst einigen Rathsherren ihrer Parthey, nicht anders, als bey öffentlichen Unglücksfüllen, ihre Tracht, die sie doch aber gar bald wieder, ohne auch nur ir¬ gend eine Ursache, warum, vorzuschühen, mir der ge¬ wöhnlichen vertauschtem Die Zunftmeister fuhren in¬ zwischen fort, ihre Soldatenwerbungen für ungültig zu erklären, wodurch sie ihre Kriege zu hintertreiben gedachten. Dies nahm Pompejus nicht übel sintemal er sogleich anfänglich feine Unterbefehlshaber S- io?, auögeschickt, und unter dem Vorwande, daß er vieler Urfachen wegen, vorzüglich aber wegen der habenden Oberaufsicht über das Getraide, verhindert würde, Italien zu verlassen, in Hispanien Abgeordnete hielt, die dort seine Befehle vollstreckten, indem er in eigner Person Rom und Italien beherrschte. Kraffus, der ihm Kato dieses sehr hart und bitter vor. — Dir Lega- tos, so Pompejus an statt seiner nach Hispanien sendete, waren Lukius Lfranius und Markus Perrejus- Ben Leyden habe ich Note 15g. gehandelt- 6g 2) Anstatt , lese ich nämlich Arejus und Gallus. 6g2») Die Soldaten so Pompejus damals cnrollnt hatte, blieben nachher auf Urlaub, und ohne Dienstes thun in Italien, bis er sie im folgenden Frühjahr"" Kaesarn überlies, vermittelst ihrer den Verlust zu ersetzen, den er in der berühmten ci^lle g nurllm» (siehe unten H. 229. leg. erlitten. Racsarb. 6sll. VI. i Oes-"»" Ln. siompsio proconsule xerir, guonism ipis »cl vi ds cum imperio Ileipubliess c»uks m-meier, guv5 ex ' Pin« 6aIIiL Lvnkul is sgersmenro ro^suillsr, <>rl ^8"^ conuenire, er scl ss prollcikci inberer —- guocl guul» kompeiux er reipubiicse er.imicirise rribuillecLrc.. Kal^ nahm dieses sehr übel, daß ein Partikulier, ohne dar «ber den Senat zu befragen, Legionen wegschickte- Ausgang d. v. Pomp. u. Koass gef. Konsul. 421 eine so gute Gelegenheit nicht hakte, sezte feine ganze N.R.E.N» Hoffnung auf die Stärke seiner Waffen. Die Zunft- AraMusu. meister, da sie sahen, daß ihre Freyheit im Reden Bürgern,, ohne Kraft war, und zu schwach, um ihn an dem, was er thun wollte, zu verhindern, schwiegen zwar stille, verwünschten ihn aber auf eine höchst unvernünftige Weife, gerade als wenn die Verwünschungen, mit denen sie ihn belegten, nicht durch ihn auf die Repu¬ blik zurück gefallen wären. Als er im Kapitolio die gesehllch verordneten Gebete für das Wohl des ihm anvertrauten Heeres that, kündigten sie ihm unglück¬ liche Vorbedeutungen und Wunderzeichen an, und als er aufbrach, belegten sie ihn und das Heer mit vielen und schrecklichen Verwünschungen "'). Acejus hatte vor, ihn ins Gefangniß zu führen, weil sich ihm aber die andern Zunftmeister widerfezten ^), fo ent¬ stand Uneinigkeit und Krieg unter ihnen, während des¬ sen KrassuS den Bezirk der Stadtmauern verlies^); welcher, fey es nun von ungefähr geschehen, oder sch 6zz) Osllumczue m bells lecukss 8sous tribunirise vousrunr proelis stirss. Lukan- III. 126. kb'zstum prostcikcentem in 8)rism, stiris omnibus tri¬ buni plsbis srustrs rennere conski. Vellej. H. 46. — älorus nennt den Tribun, der die Verwünschungen am Stadrthore sprach Merellus; aber Plurarch Lrsck. p. 55z. und Appian ksrrb. p. Igss. Atejus, und dieses ist unendlich wahrscheinlicher; ohnerachtet Pighius Zmnsl. m. p. z 89. Florum zu vertheidigen unternimmt- Atejus ward dieser Verwünschungen wegen nachher aus dein Senat gestoßen. 6Z4) plurarck) i. c. '0 -c älTko kxw^vc XL, cirkir« T-ov ö /!kv «X «Vi-Xk vov X. Begleitet von Pompcjo; weil er allein vom Volk beschimpft zu werden furchte. Plmarch ubi k. 42 2 Dio Kaßius. B. XXXIX. Hauptst, XXIV. N.R.L Syy es eine Folge dieser Verwünschungen gewesen,, nicht KrM"u.'' lange hernach zu Grunde gierig. Burgerin. Vier und Manzigffes Hauptstück. Sieg, den Dekimus Brutus zur See über die Veneter erhalt. §, 199- N.R.E.üyr Kaesar unternahm noch unter dem Burgermei- PWppüs st^^amte des Markellinus und Philippus, einen Krieg Burgerin, gegen die Venprer Sie wohnen am Okean, 6;6) Raesar 6e b. 6«II. II. Z4. erwähnt der Venem als einer, an dem Okean scshaft gewesenen gallffchenNa- tion, und IN. 8 giebt er von ihrer Erfahrenheit in der Schiffahrt, ihrem Handel mit Britannien, und der l!e> hermacht, die sie dadurch über die übrigen gallischen Katio¬ nen bekommen, ausführliche Nachricht. Strabo, du sein Belgium bis zur Loire ausdehnk, ist gendthigk er 56z. sie, wo nicht zu Belgen, doch mindestens zu wohnern von Belgium zu machen. Weder Strabo noch Raesar erwähnen, daß diese Veneter, (nach dem cchcn Belgen, nach dem andern Galen) von ihren Landsleuten in der Sprache verschieden gewesen: allein ^dcr erilett laßt uns doch solches vermuthen, wenn er S 667. er¬ wähnt, daß die am adriatischen Meer wohnendenLene- kr, der Meinung vieler Gelehrten zu Folge, Kolonnn'n jener Gälischen gewesen. Ich sage diese Aeußerung Strabons scheint deutlich zu verstehn zu geben, das; dnd Veneter, wider welche Dekimus Lrmus kriegte, Belgen noch Galen waren. Und warum denn? Wen 0 in Italien sitzenden Venerer weder Gälisch, noch risch noch Lateinisch sprachen. Der Beweis hievon n^n in einem unserer beglaubteflen Schriftsteller, im Polchr x. 170. der Ernest. Edition, mit welchem Liv. V.- vergleichen ist. Diese Venerer am adriatischen 4." waren ein sehr mächtiges Volk. SkymnusLhius v Z» sagt, daß sie(welcher entsteht, n man von den Ausflüssen der Essch in Gedanken eine. . bis Lrieste hinüber zieht) fünfzig Städte befaße»; ° Kaesars Krieg gegen die Veneter. 42 z und hatten einige Römische Soldaten, die zum Fou-N.R-E.6y8 ragiren dahin geschickt worden waren, gefangen ge-^PMppur Buugerm. die Nation selbst aber so ansgebreitct fty, daß sie in ei¬ nem Kreiß von 150,000 Stadien (5750 Meilen) um das adriatische Meer gewohnt- Diese Zahl ist freylich übertrieben, (da ich keinen Gkymnus Lhius bcy derHand habe, und mich auf ehemals verfertigte Kollektaneen verlassen muß, so kann ich nicht einmal behaupten, ob sie wirklich im Skymnus steht, oder ob ich mich bcy meinem damahligen Eycerpiren versehen haben mag) aber wie weit die Veneter, von den Ufern des adriatischen Meeres ab, sich ausgedehnt, ersehen wir aus Appian. Mithrad. x-iZ4., wo dieser Geschichtschreiber erzählt, daß Sulla die Veneter bekriegt, weil sie häufige Slreifereyen in Makedonien gethan- Sic haben also mit Makedonien gegrunzt, oder welches einerlei) ist, alle die an der Ost¬ seite des adriatischen Meers gelegenen Völker, mit an¬ dern Worten Illyrikum, und die mächtigen Nationen sa diesen Völkerstamm bildeten, waren "venerer- In-Hers- dsrs Terpsichore p- 128- granzen sie mit den Gigynern. Die Sigyner dieses Geschichtschreibers, sind nicht die Asiatischen des Strabo ?. 1481- Sie wohnen in Eu¬ ropa, jenseit der Donau, ob er gleich sonst von ihnen eben das, was Strabo von seinen Astatischen erzählt. Wir sehn also diese Veneter in einer erstaunlichen Aus¬ breitung zwischen dem adriatischen Meer und der Donau, alles innehaben. Gerade dieses sind die Gränzen, so Strabo seinem Illyrien giebt; vom Po, bis zum Meer¬ busen von Ambrakia, und nordwärts bis zur Donau. Appianus Myr. p. 1202. sagt, daß die Pannonier Illy¬ rier waren; Illyrier fassen überall in Makedonien, wo sie die Nationalen ausmachten, Griechen waren nur Kolonisten; in Epirus, wo die Cingebohrnen alle mit einander Jllyrisch redeten, und das Griechische, nur als Hokspeache durch die Acakiden war eingeführt worden; und endlich sogar in Theßalien, wo um keiner andern fremden Nationen zu erwähnen, Appian Illyr. p. 1195. die Perrhaber ausdrücklich Illyrier nennt. —- Skylax ss- 6?,9- sczt sie nach den Kelten, (dies hat keine Schwie- ugkeit) und in ihrem Lande den Eridan; nämlich, wie 424 Dio Kaßrus. B. XXXIX. Hauptst. XXIV. N.R^E.ciyz nommen nachher behielten sie sogar die Gesand. m NHMrpus zurück, die man zur Befreyung der erstern an sie Bürgerin, sendete, damit sie an ihrer Stelle die von ihnen selbst gelieferten Geißeln zurückbekommen möchten. Diese gab mm Kaesar keineswcges srey, sondern unternahm selbst einen Zug gegen die Veneter, nachdem er einem Bayer in seiner Abhandlung -le er st»«» erwiesen, den RhuSon desPtolomaus oder die heutige Düna. Nehme rch dieses zusammen: daß Skylar dm bcrnsteinreichen Eridanns in das Gebiet der Veneter ftzt, und das Prolomai 8lous da liegt, weder rechte Eridanns, die Düna, fliestet, so kann ich mich nicht enthalten, jene Wenden an der Ostsee, von denen dec Bernstein zudem übrigen Europa kam, nut diesen am adriarischen Meer, und in Gallien wohnenden Venetern für ein und dasselbe Volk zu. halten, so sehr auch Herr Thunmann S- iZ7. seiner Untersuchungen über die nor¬ dische Geschichte darüber lachen mag. — Ich bitte noch die7z re Note zum 4ten Buch Strabons nachzu¬ lesen. 6z7) Doch wohl etwas mehr als gemeine Soldaten. xrsessLios rril>unv5guc- milimrn nennet sie Kaesar. P' Araßus der damals in den Winterquartieren zu Anjou stand, hatte sie hingeschickt -V- <7--°», vielleicht nicht zu fouragiren, wie ich übersezt, sondern Getraide auszu- kaufen, krumenü commesrusque psleuül cauls (Er. k'--- sagt Raesar lll. 7. Terrasiviuo ward zu den Eusubi'crn (ein sonst völlig unbekanntes Volk, dec Grieche hat dtnellsr) ^1. l!>e/-r«^6^//«r(oder Trcboiii"^ wie Ursimrs aus einer alten Inschrift will: (I- IltWO- dlIVZ. (Z. L. 6-Vl.t.VL. LX. lVVNtMVä, LM1IXI8, und so nennen ihn wirklich verschiedene Kodizes) zu den Ruriosollreu (vergl- Note 525K) un . endlich O- Melanins und T. Gilius zu den ^encrecit Alle drey Volker machten nachher geniei!>schasl!iu> Sache, und beschlossen die römische Ofsiciere nicht ders, als gegen die von ihnen gelieferten Geißeln herauf zugeben. Der Zufall scheint sich sogleich im Anfang dc» Jahrs 698. zugetragen zu hüben. Kacsars Krieg gegen die Veneter. 42 5 Theil seiner Legaten befohlen, das Gebiet ihrer Hel-V.R-E.69» fershelfer zu verwüsten, (damit sie nehmlich von ih-^Pi-Nippus reu Freunden keine Hülfe bekommen möchten; Burgen», und dem andern Theile aufgegeben, die Blindesge- nossen, (damit von ihnen sin der Abwesenheit des Pro- konfrils^ nicht Unruhen angezetkelt werden möchten,) in Acht zu nehmen °^). Er lies mitten im festen Lande Schiffe von der Art bauen, wie er gehört hak¬ te, daß sie am bequemsten die Fluth und Ebbe des Okeans auszuhalten seyn würden; diese lies er den Ligeris heraufgehen, und brachte so fast den ganzen Sommer vergebens hin. 'Ihre, auf steilen Anhöhen gelegenen Städte, waren unzugänglich; und der Okean, der sie, so zu sagen, fast alle umfchkoß, machte den Zu¬ tritt zu ihnen zu Wasser und zu Lande, zur Zeit der Fluth so wohl, als zur Zeit der Ebbe, gleich gefähr¬ lich^). Mesar befand sich also in der größten Ge- 6;7s) Außer den Eusubiern (oder, welches wahr¬ scheinlich ist, Uncllern,) und Rurissoliren, die gleich von Anfang mit den Venetern gemeinschaftliche Sache gemacht hatten, nennet Raesar K. 9. noch: (vsimicr, L-cxobier (Einwohner von Lisieux) NannercriMm«) Anibiallren (vsarsnce;) Morincr, (vergl. Note 648) Diablimrer (I.eomoul; ich setze diese Namen nur auf kffrathewohl nachdem alten Maeliamus) undMenapier- Cie hatten auch, weil sie mit den Britannien; starren Handel trieben , K- 8- Hülfstruppen aus dieser Insel, welches mit eine von denen Ursachen war, die Kaefarn zu ferner Dcscente auf dieses Cyland bestimmte- 6Z7 d) Er beorderte den T- Labienus zu den Trevi- rern, besonders zu verhüten, daß die Veneter nicht Snk- k"rs von jenseit des Rheins bekamen; den P- Rraßus "ach Akwiranien, (von welcher Expedition wir sogleich nähere Nachricht erhalten, und den Tirurius Sabinus, der nachher in Atuacka sein Leben vcrlohr, §. azo gegen die Uncllcr, Luriosoliren lind Lexobicr- K- Xi. 6z8) Äacsar L. 6. lil. II. Ursnc elusmeäl sere 426 Dio Kaßius. B. XXXIX. Hauptst. XXIV. AR.E.6y?fahr bis ihm Dekimus Brutus ^°) mit Martell,nus u. Philippus -, - .... Bürgern!, vppicwrum, VI polira III extremis Iinßulis promoittonu- czue, riegue psclibus aclirum babeienr, guumexsltol» »elius inciksuitlsc, guocl bis semperaccirlic borurumliuo- clecim spstio; uegue uauibus, guoll rurtus minuems aeliu iigues in rscliz aklliLlai eurur. /^c 6 guamlo mzgni- tuclins operiš /oris super, ari — sortunis suir lletpersre coepernnk, maZno numero nauium aclpulso — tiis omiris llsporrabaur, següe in prvxima oppills recipie- baur. 6Z9) , cine bekannte Ellipsis, die so wohl bey andern Schriftstellern, als auch bcym Dio selbst häufig vorkommc, so hies es oden S. io. und unten S> 16z vom Kaesirr selbst: k>k^»; man suplire nämlich x-x,- - -r«>r< x«x« «»rn) oder wie S- 742. oder wie S- 708. — Ich bemerke dieses, weil espalmcriochcr sonst gewis'grie¬ chisch verstano, so unbekannt war, daß er korrigiren, > und lesen wollte. 640) Man hüte sich wohl diesen Det'imus Brutus, den die Handschriften Dions und Plutarchs fehlerhaft Delius nennen, nicht mir dem Markus Junius Brutus Räpio, dem Haupte der Verschwörung gegen Kae- sarn zu verwechseln. Der ganze Name dieses Brutus, (von dem ich den Glandorp im Onomslkico komsno p. 496 nachzulesen bitte,) war Dekimus Junius Brutus Albinus. Dio p. 248. nennt ihn den allergrößtsten Freund Kaesars. Als solchen sehen wir ihn nicht allem hier die Veneter schlagen; wir finden nicht allein, daß er Kaesars Florte gegen diePompejaner kommandirt; Bae- sar l>. cm. l. 56. Dro p. 16; Lukan. Hi. 514- 760- sondern er war auch, nebst Antonio und einigen andern, auf den Fall, daß Okravius ohne Kinder zu hinterlaße^ mit Tod abgehen würde, zum Universalerben Kaejar ciiigesezt. Dio p. 258- Appian Lr»r7. I!. z, 8> plurarey Oes p. Sueron c. 8 z. Er lies sich aber eben , wenig dadurch, als durch den Umstand, daß er ft Bürgermeister auf das kommende Jahr, und zumPrai des italienischen Galliens ernannt war, (Vell- u Plutarch vrur. p. 986. Appian Liu. II. p.497) 4^ mit au der Verschwörung gegen Kaesarn Lheil j»"^ Kaesars Krieg gegen die Veneter. 427 leichten Schiffen zu Hülfe kam. Er selbst hatte nicht N. R.E. 698 einmal, mit diesen Schiffen etwas auörichten zu kön-A^A"^ nen, das Zutrauen; die Wilden wurden aber, weil Bürgerin. sie die Kleinheit und Schwäche der Nachen gar zu sehr verachteten, geschlagen. 20O. Diese waren, um schnell siegeln zu können ,, auf das allerleichteste, so wie die Schiffe bey uns einge¬ richtet zu siyn pflegen, gebauet; die, der Wilden, so S- n*. wegen der beständigen Ebbe und Fluch, sehr oft im men. Ja, da Kaesar, geschreckt durch einige böse Vor¬ bedeutungen, an den fatalen Jdus schon beschlossen hatte, nicht in die Rathsversammlung zu kommen, so war's die¬ ser Brutus, der ihn dazu überredete. (Plurarch 6sek. p. 788- Sueron 77. Dro p. 248). Nach Kaesars Tode, wollte Antonius gern Gallien, weil es mit Geld und Sol¬ daten sehr gut versehn war, an sich ziehen, und hatte wirklich ein Plebiscitum, wodurch ihm solches zugestan- den ward, vom Volk erhalten; allein Brutus leistete die¬ sem Befehl kein Genüge, sondern sagte, daß er solches für den Rath und das Volk zu Rom in Besitz behalten wollte. Der Senat lies ihm dafür danken. Rikers kkllchp. m. v. IZ. VI. z. Xlll. 9. Mein eben dieses gab Gelegenheit zum Kriege: 7-«? sagt Appian p. 556. Hier ward er zuerst vom Antonio in Modena belagert, eine Belagerung die Dio p. 287. fg. weitlauftig beschreibt, die aber zu wichtig ist, als daß ich sic hier kürzlich erzählen sollte können. Sie nahmen end¬ lich ein unglücklich Ende für den Antonius und Brutus blieb Sieger. Allein er genoß dieses Glückes nicht lang; denn da ihm der Senat den Krieg gegen Antonium zu führen aufgctragen hatte, dieses aber für ihn höchst un¬ glücklich ausfiel, so gerielh er in Illyrien einem seiner Feinde in die Hande. Da die Umstande seines Todes sehr verschieden erzählt werden, so muß ich hier meine Leser ^uf die Anmerkungen verweisen, die sie bey der zazrm Seite finden werden, wo Dio das Ende dieses Brutus «zahlt. 428 Dio Kaßius. B. XXXIX. Hauptst. XXIV. N ^.T.6y8 Trocknen gelassen, und so beschaffen seyn müßten, daß «tMnppus Gewalt der' sich andrangenden Wellen eben so Burgerin. leicht, als die der weggehenden aushalten konnten, waren ihnen an Größe und an Starke unendlich weit überlegen ) Die Wilden, so ans solche Weise ge» bauete Schiffe vorher noch niemals gesehen, verach¬ teten, beyin ersten Anblick derselben, jede Würknng, so sie haben konnten, und rückten mit den ihrigen keck gegen sie heran, in der Hoffnung, sie bald mit ihren großen Stangen zu versenken. Es trieb sie ein star¬ ker und heftiger Wind, weil sie lederne Seegcl hat- 641) Ich setze die Beschreibung derselben, aus R»e- sarn K. IZ- her: Osrinso aligusmo plsuiore;, «zuam nvltrsrrim nauium, quo sgciliriz vuclu, »L üecessumse- üus exeipsrs postenk; proras ullmoclum ereciue, Mgue item puppes scl msAniruclinem kluLiunm tempellaiiem- gno sccommollru-ie. disueg rorss szA»s ex robore, sä qa,imuiz vim er coMumelism persereoclsm. 'I'rüiilil» ex peclglibus ir> !sriruc!inem iiubibns conlixsclauisserrea, 6itzili polliciz crsllimcliiie. ^uclioras, pro suoibu; ker- reis carenis rouiuckss. T'r/Lr r-eü>, sluliiequs isom¬ rer cont'etiss, llus proprer lini inopism, srgae em? vku8 inkcienrism, liue , quoll elk msZis verolimilo, guoa rsnrss rsmpelloiez Oeeaui rsnrorgue imperus venwrum sutkinen, so ksnts oners n.iuium reon velis, non commocle srkirr-ibgnrur. „Was sonst die Bauart ihrer Schiffe betrist," sagt Grrabo S. 56z. „so Hattens „ platte Boden und hohe Schnabel, damit sic auch M „Zeit der Ebbe zu gebrauchen waren, und waren alle au „Eichenholz, woran sie in diesen Gegenden Ueberfiußh^ „ben, gezimmert, auch wurden sie nicht kalfatert, „dern dieFugen statt dessen sorgfältig mit Meergras au' »Schöpft; sie geben vor, daß auf diese Weise w, „ Schiffe gesichert wurden, Risse zu bekommen u. s — Einen Kommentar hierüber findet man Buche, wo man ihn wohl nicht suchen sollte, u- Präsidcntcii Montesquieu Lrxrir cies loix. B- ' cli. 6. 641s) Vtt-ql. Fabretti 36 Lolamnlr.-,;. p.2i4.leq. 642 Die Ruder find eine, frcylich sehr wahrschein- bchc Erfindung, Roberri, die von allen folgenden Heraus¬ gebern Heinrich Srephano, Flandern, Leunklau und Asimaro auf-und angenommen worden, so daß ich also nicht über s Her; bringen können, anders als ihr gemäß Zu übersetzen. Doch muß ich bemerken, einmal, baß in der ganzen Nachricht Kacfars, auch nicht ein Work steht, woraus man vermuthen könnte, daß die Schiffe der Veneter Ruder gehabt; nachher, daß Schiffe von der A't, als Kaesar die Venetianischen beschreibt, niemals Rudcrschiffc zu seyn pflegten. Wie wenn die Lesart richtig wäre? Die Schiffe konnten von ihren Vorgesehen, d- i. von den Steuerleuten nicht regiert Werden. Kaesars Krieg gegen die Veneter. 429 ten °), welche die ganze Kraft des Windes über- N.R.E. gyy fiüßig in sich nehmen konriten. m AZ-us Buksscrm. §. SOI. Brutus erkühnte sich nicht, so lange der Wind in ihre Seegel blies, wegen der Menge und der Größe ihrer Schiffe, (deren Gewalt jetzund durch den schnell sie fortführenden Wind vergrößert ward) und der ihm eigenen Absicht ihnen entgegen zu gehen, sondern schickte sich an, zu Lande ihren Angriff zu rächen, und die Schiffe gänzlich zu verlassen; als aber der Wind unvermuthet sich legte, und in der nun entstandenen Windstille die Schiffe (der Feinds jezt nicht so von den Rudern ^), als ehemals (von den Seegcliff be¬ wegt werden konnten, sondern gleichsam, als waren sie unbeweglich geworden, auf einer Stelle stehen blie¬ ben: da wuchs ihm das Herz; er siegelte jehund keck gegen sie heran, und indem er ungehindert, bald um sie herum, bald zwischen sie hin siegelte; hier das eine (Schiffs angriff, dort sich vom andern zurückzog, so w,e er nur immer selbst wollte, so fügte er ihnen viel und großen Schaden zu. Bald vereinigten sich viele 4Zv' DioKaßius. B. XXXIX.Hauptst. XXIV. N. R.E. 6-z Schiffe nur eins aus der feindlichen Flotte anzngrei- u.ÄiiivA fen bald kämpften gleiche gegen gleiche und Bürgerin, bald durfte es die kleinere Zahl kühnlich, die größere anzugreifen, wagen. War er ihnen überlegen, so wü¬ ste er auf den Feind einzudringen; entweder er boh- rete ihre Schiffe in Grund, oder er enterte sie, kam mir den Feinden zum Handgemenge und erschlug der¬ selben viele: sah er aber, daß er den kurzem ziehen würde, so wüste er sich geschwind zurückzuziehen, und so den Vortheil des Sieges immer in Händen zu behalten. §. 202. Die Wilden hatten sich, weil sie nehmlich weder das eine noch das andere Zu gebrauchen vermutheten, weder mit Pfeilen noch mit Schleudern versehen: da¬ her kam es, daß sie, wenn Faust und Faust einer mit dem andern stritt, wohl noch zur Noch Widerstand zu thun im Stande waren; so bald sie aber auch nur etwas aus der Ferne angegriffen wurden, wüsten sie gar nicht, wie sie sich vercheidigen sollten. So wur¬ den sie verwundet und starben hin, ohne daß sie auch nur ihren Verlust zu rächen im Stande waren. Was die Schiffe betrift, wurden einige derselben in Grund gebohrt, andere angesteckt und verbrannt, und noch 64z) K. 15. gnum lmgulas diliLS, sut kem»e n-ttier circumlllterenr. 644) Ich lese mit Reissen: 75 77^-0^ /a-«-. Die unterstrichenen Worte fin¬ den sich in den Handschriften nicht, es ist aber sichtbar, daß sie da stehn muffen; und gesezt, daß sie zum M- stände nicht unumgänglich norhwendig sind, so erfordert sie doch das Ohr, dem Perioden seine gehörige Runde zu geben, und die von den Griechen so sehr geliebte Korre¬ spondenz zwischen den kleinern Theilen desselben vollkom wen zu machen. Die Veneter verlieren eineSchlachtzurSee. i andere schon von Mannschaft entblößt, von den feind- N.R.T. 6yz lichen, die sich ihrer bemeistert hatten, im Triumphe hinter sich her geschleppt "I. Der Rest der Solda- Bürgerin, ten dieses sehend, brachte theilö, um nicht in die Han¬ de der Feinde zu fallen, sich selbst um; cheils sprangen S. m. sie ins Wasser, in dem sie, wenn sie es wagen wollten in die Schiffe der Römer zu klettern, gleichfalls um¬ gebracht wurden. Ihr Muth und Kühnheit war nicht geringer, als der Römische, und sie erlitten diese Nie¬ derlage nur durch den so unvermukhet sich ereignen¬ den Stillstand ihrer Schiffe. Damit diese nicht et¬ wa durch eine plötzliche Rückkehr des Windes wieder in Bewegung gesezt werden möchten, sezten ihnen die Römer aus der Ferne Sicheln entgegen, mit de¬ nen sie das feindliche Tauwerk zerschnitten, und die Seegel derselben zerrissen. Sie wurden also auf ge¬ wisse Weise gezwungen, in ihren Schiffen Infanterie vorzustellen, die gegen eine feindliche Flotte sich weh¬ rte. In diesem ungleichen Treffen blieben ihrer viele, 64^) A« allein es inuß «>«- heißen; unten S. 2Og. 2«; fxkx 2Ä2 Se S- g86.: 26" 7-820 2k tk-k- TrLS«; — V«; //ei' 646) Vns erst, msgiio vkui res prsepsrsr» 3 nollris, kslees pi-gescut-ie, inkerrse »Kxaegue lonZuriis, nonab- llmüi sormri murrilium fglcium. ttis gnom funes, gui all mslos cleltinsbsnr, comprskenti sbiluLtigue Ersin, NZui^io inrirsro remis prserumpebsnkur. ()ui- vus skscitlis sinennse neceü'sr«, Loncillebsnr vr guum vnmis Osilicis nsuibus kpes in velis srmsmentisgue con- riüerer; I,jz ersplis, omnis vsus nsuium , vno tempore Elipererur. Laesar K- 14. und aus ihm erzählen eben dieses Srrabo p- ;6z. Julius Lcelsus, vielleicht Au¬ genzeuge, p. 4O. und Orosius VI. 8- — Vom Gebrauch der Sensen in Seetreffen, besiehe Schefferum lle miii- 4Z2 DLoKaßius. B.XXXIX. Hauptst.xxv. N. R.C. der Ueberrest gerieth in die Gefangeschaft. Die vor- u^Pi'Rpus nehmsten derselben liesKaesar hinrichten, die übri- Burzerm. gen wurden alle verkauft. Fünf und zwanzigstes Hauptstück. Krieg des P. Krassus gegen die Akwitanier. §. 202. Er unternahm nachher gegen die Moriner und die Nachbarn derselben die Menapieu^) einen Zug, in der Hoffnung sie, die durch das Gerücht sei¬ ner Großthaten schon geschreckt seyn würden, mit leich¬ ter Mühe zu überwältigen. Er bezwang sie aber nicht. Diese Völker, welche nicht in Städten, son¬ dern in zerstreuten Hütten wohnen, hatten ihr kost- 647) Ihren Senat, oder besser, weil die Vcnetianer doch vermuthlich keinen römischen Senat hatten, die obrigkeit¬ lichen Personen derselben- ()uo äiligearius in religuM tempus s bsebaris ins lsAsiornm cvnierusleeur, «ecaro, religuos sub corona venäiclir, sagt Äncstt b. QsII.Ul. 16. 648) Die Mariner wohneten da, wo seßund Ralai» liegt; am nördlichsten Ende der Pikardie, und in dec Grafschaft Artois, daher auch Lacsar b. 6sll. bemerkt, daß aus ihrem Lande die kürzeste UebersM nach Britannien sey, womit Srrabo p. 578- verglei¬ chen, eine Angabe die auf keine andere Gegend von go"> Frankreich passet. Sie unterhielten auch daher Freund¬ schaft mit den Britanniern- Die Gesandten, so Britannien bey der ersten Landung Kaesars an ihn senden, sind Moriner. Bergs, unten S- 114- 649) Dieses Volk wird beständig mit den Moriner"- als Nachbarn derselben kombinier. Strabop.zöi-stg' daß sie dies- und jenseits den Mündungen des Rhe^ ein sumpftigtes mit Dornenhecken und Gesträuchen tn- wachfencs Blachfeld bewohnen. Krieg des Sabinus gegen die UneAer. barstes Gcräih auf den waldigsten Bergen ver-N.R.E.69tz borgen, und khaten den sie anfallenden Römern vielmehr zu Leide, denn sie von ihnen erlitten Bürgerm. Kaesar hatte sich zwar vorgenommen die Walder nie¬ derzuhauen, und sich so einen Weg bis zu den Ber¬ gen zu bahnen, unterlies es aber, weil er es, der Größe fder Wälders und des annähernden Winters wegen, Ausfuhren Zu können, verzweifelte, H. 2Q4. Indem er selbst sich noch in Venetien aufhielt, ward einer seiner Unkerbefehlöhaber, Rwinrus Tsi- turius Säblnuö zu den Unellern "') ge« 650) Was sind das für Berge? — Ich gestehe weit und breit in der Gegend, wo die Meßapier wohnten, keinen Berg zu kennen. — Auch Kaesar weiß nur von dichten Wäldern, zu denen sie fliehn, er kennt keine Berge. 6;6a) gusrurn initium hlugrum, guumperuenis- lei ÖsefA-, cslirsgus munire inliiruistec, negue koltiz interim visu8 eilet; ciisperli« in opere noliris, subito ex vmnikuz psrkibu8 s^Iurie euolsusrunt, er in nolirvs irnperum secerunr. d^ollri celeriter rums ceperunr, eos- gue in svlu-iz repuierum, er compluribuz inrerssLki»; iontziuz impecbriuiibus Ioci.8 securi, ckepe»-- Laesar b. o. Hl. 28. Dies ist alles was er sagt; aber freylich mag er wohl den Verlust der Seimgen so gering als möglich machen ; und Dioni sieht also wohl M glauben. . 65t) Er kommt inr folgenden Buche, S- 12z. wieder vor, wo der Tod, deri ihnAmbrorix anthun lies, erzählt wird— Vergl. oben Note 6Z7. b. und unten Note 765. 652) In den Loäicibus des Dio heißen sie welche Lesart Leünklau für richtig hielt, Und ihr König 1"°^; ich bin aber keinen Augenblick angestanden, deni seligen Rermarus zu folgen, der aus Laesar in. 17. und hcrgcsiellt hat: 6um baec in Vs- iieriz Aerunlur, schreibt Kaesar, 0. ÄörM ll- Vand. E e 4Z4- DioKaßius. B.XXXIX. Hauptst.xxv. N-R-E. ^8 schickt, über welche damals Wiridowix herrschte. «^Phiilt'vus Diesen hatte die Volksmenge derselben im Anfanges» Burzerm- sehr erschreckt, daß er zufrieden war, sich sicher im Bezirke seines Lagers halten zu können; als er aber merkte, wie seine Feinde, die im Grunde nichts min¬ der denn fürchterlich waren, dadurch nur aufgeblase¬ ner und kühner wurden *), so fastete er Herz; getraue- re sich doch aber noch nicht, weil er immer noch ihre zu große Menge fürchtet«, ihnen eine Schlacht im freyen Felde anzubieten, sondern schrankte sich darauf ein, sie zu reizen, unvorsichtiger Weise sein auf einer Anhöhe aufgeschlagenes Lager anzugreifen. Er schick¬ te szu dem Ende^ einen der Bundesgenostei«, der ihre Sprache verstand gegen Abend zu ihnen, der sich für einen Ueberlaufer ausgeben und sie überreden mu߬ te, daß Kaesar auf's Haupt geschlagen fey Die cum bis copl'i's guzz s slaesirs scceperst, r»/»rr 7-»m xeEm'l: /ru ^aeerar Ich babe ihn schon Note 528k) und 6z7->) erwähnt, und viel mehr von ihnen sagen kann man nicht. 65;), Also war die Sprache der Uneller nicht keltisch; denn hätteir sie eine der drey in Gallien üblichen Haupt- sprachen gesprochen, so wäre der Zusatz, daß der au sie ab- geschickte Gallier ihre Sprache verstanden,vergebens. Allem man kann doch sich auf dieses Zeugniß Dious nicht verlas sen. Racsar, dessen Kommentarien er sicher, da er dies" schieb, vor Augen hatte, erwähnet diesen Umstand m -ss I)e b. 6. III. lg. sagt er nur: iclonsum gnenllLM swlM nem er callicwm clelezir 6sllum, ex ür guos auxibi^- 1>. ie^-um b-bekat, so, daß es also scheinet, daß Dm sein leichtsinniger Weise in der Absicht Katias zu verschonen eingeschaltet; und cs fehlt nicht vic , l° konnte man auf diese unvorsichtige Parenthese eine !)M^ rische Ketzerey bauen- 65z-,) Setze noch aus K- rg. hinzu: daß Sabin^ beseht habe, noch in der kommenden Nacht aufzubrecy' - und sich mit Kaesarn zu vereinigen. Krieg des Sabirms gegen die Meller. 4z5 Feinde, so den größten Mangel so wohl an Lebens-N.R.E.syz Mitteln, als an Wasser litten ""), gaben dieser Nach-EPhMpx»- richt leicht Beyfall. Sie brachen so fort auf, und Burgerm, in der festen Absicht auch nicht einen einzigen, der Nachricht von der Niederlage hatte bringen können, am Leben zu lassen, nehmen sie ihrs Faschinen unter S» den Arm, und schleppen ihre Pallisaden hinter sich her, gleichsam als wollten sie alle Römer verbren¬ nen""^); sie steigen den Hügel hinan, und da sich ihnen niemand zur Wehre sezt, haben sie bald den Gipfel desselben erreicht Sabinus regte sich nicht eher, bis er nicht fah, daß der größte Theil der¬ selben völlig in seiner Gewalt sey; da kam er ihnen 654) Meine Übersetzung sagt hier gerade das Gegen« theil vom Griechischen: Ev §<-, ??»« X-, r» EU X--W, wenn man aber im Kaesar liefet, daß die inopis cibsriorum, cul rei psrum äiliZenrer erst xrouisum, die tzauptursache gewesen, warum die Unellec auf des angeblichen Uebcrlaufers Nachricht, das Lager Eabins zu stürmen beschlossen, so wird man wohl an dec Richtigkeit meiner Emendation nicht zweifeln. 654 s) Nämlich wenn man die Feinde mit ihren Aa« schinen und Pallisadcu angerückt kommen sähe, so hatte man gemeint, sie waren Scheiterhaufen aufzurichten ge¬ kommen: denn sonst war ihre Absicht gar nicht mit dem Holz, was sie trugen, der Römer Lager zu verbrennen, sondern sie wollten nur die Graben, damit es umgeben war, solchergestalt ausfüllen; wie aus Laesar b. 6. m. und Julio Lelso x. 42. augenscheinlich erhellet. Mit öeyden ist Dio nicht, wie Fabrizius meint, in Wider¬ spruch; kcinesweges, er will nur einen guten Einfall an- bnngen, den man in einer ernsthaften Geschichte selten anders als auf Kosten der Wahrheit sagen kann. 655) I.ocus ersr cslkroruiu eäirus, ec psulsrim sb ima uäcliuis circuer xslkus mills. klluc msZno curku concen- ^erunr, vr gusm minimum kpstti sä ke colliAenäos sr» wsnäozgue llomsniz äsrerur, sxsnimstigue xsrusne- rum. Raesar b. L m. lI. 4Z 6 Dio Kaßius. B. XXXIX. Hauptst. XXV. AR. E./98 unvermulhet von allen Seiten auf einmal über dm ?PWppusund warf, nachdem er die vordersten erschreckt, Burgerin- die übrigen alle mit leichter Mühe vom Hügel herab; und schlug sie, die beym Herabsteigen sowohl durch sich selbst, als durch ihre Faschinenbündel, aufgehallen wurden, so völlig, daß weder sie, noch sonst jemand ihrer Nation, sein Glück zum andernmal gegen die Römer zu wagen versuchte alle Gallier kamen darinnen mit einander überein, daß sie weder in Kühnheit noch in Furcht Maße zu halten wissen; aus dem einen fallen sie in plötzliche Furcht, und aus dem andern in tollkühnen Muth. *) Alle Wilde sind so beschaffen; vergebliche Drohun¬ gen, sonst ist nichts, was an ihnen furchtbar wäre. §. 205. In eben diesen Tagen überwand P.Rrassuo^), 655 s) Es ist offenbar, daß der Denkspruch, oder ir« ich ihn sonst nennen soll, der nun bis zum Ende des Pa¬ ragraphen folget, auf gar keine Weise mit den vorher- gehenden in Verbindung steht- Kaesar der das namlM Epiphonem K- 16. auch hat, verbindet es mit dem vor- hergchenden hierdurch: Äc UNO rempore er - -7-« v« Lap«,» „«j-krss-«». — Versteht sich's übrigens, daß > > dieses nicht für Dions Worte, sondern nur für UM- fahre Darstellung dessen, was er geschrieben haben MG ausgebe. — Das Urtheil so Kaesar hier von den M' lwrn fallt, bestätigen auch andere Schriftsteller- D' X. 6«tHorum coi pors Isbvris setiushue Niko rsnrillimL eüe: sc prims eorum proelrs plu!» ljuaw rum, xotlrems mi»uz gusm leminsrum eüe. b»bor el^ 656) Publius Likinius Lraßus, der Sohn des o> KraMs überwindet die Akwitanier/ 4Z7 des Markus Krasius Sohn, fast ganz Akwira-N.R.C. syr nien ). Die Einwohner dieser Provinz sind Gal- Markemnus Burgen». kannten reichen Kraßus, muß uns schon, aus der 422km Note, durch seine Freundschaft gegen Kikero bekannt feyn. Er studierte unter ihm die Beredsamkeit, und hatte zur Dankbarkeit den gejammten römischen Ritter- stand beredet, die Kleider für den beklagten Kikero zu wechseln. Er folgte nachher seinem Vater in der fatalen Expedition gegen die Parther, und kam neben ihm um. Dio st. izv. Plmarch Oast'. p. 559. Appian p- 147. Seine Gemahlin heyrathete nach seinem unglücklichen Ende den Pompejus. Wer einen neuen Beweis von Kike« rons bösem Herzen haben will, der lese das Bild, was er im ö-E/, 281- 282. von diesem jungen Helden entwirft. Weil er eine Kampagne unter Kaesarn gemacht hat, sagt er, so bildet er sich nichts geringcrs ein, denn ein zweiter Alexander zu seyn. -- Ich frage nicht, ob dieses wahr, oder nicht ist; was kenne ich den moralischen Charakter Kraßi; —> ich frage nur, ob es erlaubt ist, aus diesem Ton, von einem todten Freund zu reden, der lebend so viel für uns, als Kraßus für Kikero, gethan? 657) Die Akwiramer wohneten von den Pyrenaischen Eebürgen bis zu der Garonne. Laesar k>. Osli. I. i. und Srrabo x. 522. versichert, daß wenn Kelten und Velgen, einige Aehnlichkeit in Sprache und Sitten unter «Mauder hatten, so waren doch die Akwiramer völlig von ihnen beyden unterschieden, und eher mit hispani¬ schen als gallischen Völkerschaften zu vergleichen. Es ist also abermals höchst wahrscheinlich, daß diese Völker die- jenigen sind, welche heutzutage die lingus LslconMä» strechen. Herr Thunmann wendet S- 204. dagegen «in, die Basken hätten nicht in diesen Gegendm gewöh¬ net- Die Alten sezten sie jenseits der Pyrenäen, in Ober - Navarra und Guipuscoa. Wenn man diesen Ein¬ wurf liest, so scheint es, der selige Thunmann habe nicht gewust, daß die Bascongada eben so gut in Spanien, ja noch ausgebreitetcr jenseit den Pyrenaeen, als in Frank¬ reich gesprochen wird. Ueberdem ist die Benennung der »«/cvn^acls, der la unrichtig. Sie selbst in ih¬ rer Muttersprache nennet sich L»^Mra, Acua- 4Z8 DioKaßius. B.XXXIX. Hauptst.XXV. -r.R-T.6y8 lier: sie granzen an der einen Seite mit den Resi u?Phi"r"üs re" und erstrecken sich an der andern längst dm Gurgerm.' Pyrenaischen Gebürgen bis zum Okean hin. Diese Völker waren es, die Krassus mit Krieg überzog. Ec überwand die Sonaten in einer Schlacht""^ »-s. Akwitanien ist sicherlich ein römisches Wort, kein barbarisches romanisirt: warum wollen wir denn die Sprache, die nach bemalten einhelligen Zengniß, allen akwitanischen Völkerschaften gemeinschaftlich war, blos auf die Vasken einschranken, und nun Rasonnemenls auf die Lage dieses Volks gründen, blos darum, weil durch eine Lavrice clu rsms, die sich übrigens noch sehr wohl erklären last, sie heut zu Tage la Lssgue heißt- 658) Diese Lesart ist ganz richtig, und darf auf keine Weise sollicitirt werden. Plinius IV. 17. llsllia cowsu vno nomine »ppellgks, ig lris xopulorvm gsnera cllal- äirur, smnikus maxime llitkinLls. gcaläe all be-iaa- nam LelZica, co ari Lr/rics, eaclemgae Lug6unen65. In6e sä k^rensei monlis excurkum tanica, ^remoric? anre äiLis. Die Akwitailier graNjtiN also allerdings mit den Kelten, d. i. mit denen Galliern, so man, vcrmuthlich ihres Ursprungs wegen, Tellen oder Deutsche nannte, Wie konnte ein Mann von Leuii- klaus Scharfsinn hier von 'Lclribericrn jenseits den Pyrenäen träumen? Sah er denn nicht, daß die o^l' ten den Pyrenäen gerade entgegen gesezt werde». M der einen Seite granzen sie mit den Kelten, die ändert granzt mit den Pyrenäen. 658 a) Dio nennet diese Völkeründ in einan vatikanischen Kodex Kaesar nennet sie rr», (und so auch Nikolaus Damaskenus beym Ächen^ VI. p. 249. L«7-,ar«,) j» einigen Kodizibus aber mit welcher leztern Benennung Julius B-elsus p- 4Z ?" Mrosius VI. 8- überelnstimnien- Ich habe also keme-' Weges angestanden, die Apiaren Dions, mit den Sov»' ten, die sich auf Weir mehr Auktoritaten gründe», « verwechseln. Vom Volke selbst, und wo solches gcw°y' riet, besiehe Perrum ve Marka l^Iarc. klikp. p- 19t- Cellarlym '1 . 1. x. rzo — ck Anville fezt sie doch »rcyr Krassus überwindet dre SoLiaten. 4; 9 und eroberte die Hauptstadt derselben, bey deren Ue- N R^E. «y« bergabe er einige der seinigen durch Verratherey der Feinde verlohr Indem er noch im Begriff war, Bürgerin, sie deshalb wacker zu züchtigen, erhielt er Nachricht, am Mur, sondern unfern der Garonne. — Raesar K- 20. lobe sie ihrer Kavallerie wegen. 6;8b) Eigentlich in zwo Schlachten. Zuerst griffen die Sonaten den Krassus auf dem Marsche mit ihrer Reuterey au; und als diese geschlagen ward, mit dem Fußvolk, welches sie in einem Thai im Hinterhalt gelegt halten. Kaefar beschreibt das Gefecht sehr hartnäckig: kugn.itum elk cjju argue scriter; quum dorisres luperio- ribu5 vietorüs freri (über den Valerius präkoninus, sAurelius vielleicht^ und L. Maniiius, sodcr Manlius^ der 689. Konsul gewesen, und also 690 als Prokon¬ sul von den Akwitaniern geschlagen worden.) in Ws vir. ruis lorius /^guiranisk lsluism polusm purarem: noltri surem, guiij line imperslors, er lins religuis IvAicrnl- bri; säolslcenrnlo eluce, eKrere postenr, ^erspiel cups- renr: rrmüem ramen, coniecki vulneribus Kolkes lerza verrere. 659) '0^17-84 ftkv ZV r,vi «ropsrvv. Lambert Los sck suÄ. ^raec. p. 24. verändert das lez- rere Wort in , und giebt nachher folgende lieber-, setzung: ?aucis guiilem ex omni regione, conäirionibar guikosüam, in kclem recepkis; es ist nicht zu zweifeln, daß nicht sehr häufig die Bedeutung haben sollte, die Bos ihr hier beylegt, und eben so wenig, daß unter ili nicht >>,e sollte verstanden werden können: allein wenn wir der Interpertation dieses gelehrten Mannes folgen, wie wollen wir das, was unmittelbar folgt, er¬ klären: 2k «va-L Ach denke, wir müssen entweder die Lesart behalten, oder annehmen, daß hier eine Lücke im Texte fty, der¬ gleichen sichchoch in keinem einijigen Kodex fiirdet, und sich auch auf keine Weise aus den bwmoirs» Kaesars selbst vermulhen last, — Es ist offenbar, daß Dio auf den Ausfall, den Avkamuannus, mit sechs hundert Sol- buriern, gerade zu der Zeitthat, da die Stadt der Ue- 44° Dio Kaßius. B. XXXIX. Hauptst. XXV, rr.R. daß auch andere Völkerschaften "6') die Waffen er- m Phttlprus 8^>ffen , daß selbige Soldaten von denen angeworben, VMerm. die ehemals in Hispanien unter Sertorio gedient"^), durch deren Einrathen sie den Krieg mehr nach Art vernünftiger Taktiker, als muthwilliger Wilden, führ¬ ten , und daß sie sum so weniger einen entscheidenden Angriff zu wagen, entschlossen wären, weil siej ver- mutheten, die Römer würden sich aus Mangel an Lebensmitteln bald aus ihrein Lande entfernen müssen. Erstellte sich also,sich vor ihnen zu fürchten; allein ob sie ihn gleich verachteten, konnte er es doch nicht dahin bringen, daß sie handgemein mit ihm geworden waren, und er übersiel sie zulezt selbst, da sie völlig ohne Furcht vor den Römern waren, und sich solches am wenigsten vermutheten, An derjenigen Seite, wo er den An¬ griff versuchte, war er nichts auszurichten vermögend, so tapfer wehreten sich die Wilden, die, um dem Feinde -ergäbe wegen mitKrasso Unterhandlung pflog, zielt Kae- sar sagt nicht, daß Krassus durch diesen Ausfall Mann¬ schaft verlohren; aber es last sich an Fingern abzahlen, daß es nicht ohne Blutvergießen abgeht, wenn sechshun¬ dert zum Sterben verschworne Manner (Solllmü) einen Ausfall thun. 660) Die Vokatrer und Tarusarer, hezten die übrigen aus Laesar lll. 2Z. — Marlianus hat es gewagt, (wie denn Marlianus nie die Kunst gelernt hatte, etwas nicht zu wissen) beyden ihre Wohnsitze zu bestimmen worüber Grrellus sagt: l>oc ell 6iuin»re er fyrr»ue ae- lirgl g. — Die Nachricht von dieser neuen Unruhe zwang den Kraßus, den Ausfall des Adkantuannus nicht allem »«gerächt zu lassen, sondern ihn sogar felhß, in Pas n» den Sontiaten geschlossene Bündniß einzuschließen. 661) Nicht Soldaten die ehemals unter Sertorio ge- -rent, hatten sie angenommen, sondern Offnere. l)uc II aeliAunrur, sagt Raesar, gui VN» cum (). Terror omne; »niios fuersin, lummsmgue scienlism röi ris b»l>ere exiüimsbsucur. Kl'üssus überwindet die Sotiaten. 441 desto.besser zu widerstehen, ihr eigenes Luger verlassen N-R.E.«yr hatten, f Allein eben dieser Umstand war Schuld an ihrem Verlusts denn da hier ihre ganze Stärke war, Burgen». so sandte er ein Detaschement nach der entgegenste- henden Seite des Lagers ^); dieses bemächtigte sich selbiges, sintemal es von Mannschaft entblößt war, leicht, und kam so durch das Lager hindurch den strei¬ tenden Feinden in den Rücken. So wurden diese alle mit einander in die Pfanne gehauen, und die übri¬ gen nahmen, nur wenige ausgenommen, sauf die ihnen vom Sieger vorgeschriebenen Bedingungen^ Frieden an. Dieses war'S, was im Sommer dieses Jahres geschah. 662) llqmtsz circnikis Iinliiom c-ilkris, Os6o rennn- eisuerunt, non extlsm este tliliAelirig «k clecumsn3 porr» cskrs munir», kseilemgue aciirum bsbLie. Raesar lll. 25. 66z) Von funszigtaufend Mann, sagt Raesar K- 26. ist kaum der vierte Theil mir dem Leben davon gekom¬ men. — Die Namen der aquitanischen Völkerschaften, so sich auf das Gerücht dieses Sieges frcywillig ergaben, nennt er K- 27. Tarbellcr, Bigerrroncn, Preeianer, (Priester Johann; kreroZisn und kre-gisn) "Vokarec. Tarufarcr, Elusarer, Garner, Auskcr, Garumner, Sibuyaren und Rokosaren. psuese vlrimse nsriansx, stjt er hinzu, snni tempore conlllse, guis biemi luberst, >6 kscere neolexerunr. — Vcrmuthlich unternahm bey dieser Gelegenheit Kraßus, die Defcente auf die Kaßite- riden, der Srrabo p- 519- erwähnet. — Die hier ge¬ nannten Völker sind alle höchst unbekannt, allenfalls die Äusker ausgenommen, deren Hauptstadt Mela bl^l.- gMkbM nennet, jetzundAusch, welche Stadt ^öüschirrg noovssu rrslie. '1. V. p. Z62. beschreibt. —- Von den Elusaren lese man Skaligern in ^.ulom-mis tecilonibnr. N.R. E. 6s-> Veiiwejns II. Krassus II. Burgerin. 442 Dio Kaßius. B. XXXIX. HaupLst. XXVI. Sechs und zwanzigstes Hauptstück. Uebergang Kaesars über de» Rhein. §. 206. Inzwischen die Römer Winterquartiere in dm friedlichen Provinzen hielten, giengen die Tenkrrer °") und Ustpercn §"), Keltische Völkerschaften, theils, 664) , heißen unten S- 5Z5, wo ihrer aber- mals in Gesellschaft der Usiperen und Sikambrer gedacht w rd, ----/>-.<1-01, vermuthiich aus einem bloßen Schreib« fehler. (Sie wohneten im heutigen Herzogthum Ber¬ gen) In Kaesars Metavhrasten'r-T-xS-?--; inÄppians j beym plurarch Laos. p. 718- 6. 1------?-^. Caesar nennet sie H»c/rrc,-oe, doch fanden Leroaldu» und ^ßabelllkus in ihren Manuskrpten Im Tacicus. der sie neben den -Hessen, (Lärm) wohnen laßet, '/t-nSe- r, im Ptolomao -r,— Ich bemerke noch, daß die Nachricht Kaesars, es waren die Tcnktrer, unfern den Mündungen des Rheins, über diesen Fluß gegangen, auf keine Weise was beytragt, die Lage des Volks zu bestimmen. — Man lese die folgende Note. 665) Nachbarn der Tenkrerer (von denen sie nur durch die dazwischen liegenden Sikambern getrennt «ur- den - aber etwas höher gegen Norden hinauf, am Fml> Lippe, und alfo im heutigen Bißthum Münster, ^-r. 6srm. c. kl. nennet sie L/rproe. Kaesars griechischerD"'' mctscher und Plurarch I- c. o»«-----; (denn daß so, das «e zu verbessern sey, hat schon der mtt 2vhellikanus all Lass. kV. l bemerkt) prolomau« (wenn anders dieses nicht gar ein anders ist) Appianus oo-.-r-T-k,;. — Die alten deutschen Geogr ' phen Rhenanus, und Bilibalv Pirkheynrer undAlrhU' wer, lassen sie von Frankfurt an durch den Western^ bis Roblenz wohnen. — Es ist wahrscheinlich, °» diese Völker schon zu den Zeiten IHri anders, als» den Zeiten Kaesars wohneten, und daß ihre Wohnpias sich zur Zeit, da Ptolomaus schrieb, und Agarhodain.^ Charten mahlete, noch unendlich mehr verändert Y ten, — Ich muß aber bemerken, baß ich die Wohußß Kaesars Krieg gegen die Usipeten. 44z weil sie von den Sueven mit Gewalt saus ihren N.R.E.e», PompcjUL 11. dieser zwey Völker nicht nach Kaesarn, sondern nach der Bürgerin, d'anvillischen Charte, wie ich fast immer ju thun pflege, angegeben. Aus Kaesarn, weil er meldet, daß sie drcy Jahr in Deutschland hcrumgeschweift, ehe sie bis zum Rhein gekommen, ist man berechtigt zu schliessen, daß ihre Wohnsitze sehr weit vom Rhein entfernt gewesen. Waren sie Granznachbarn der Suevcn, (und Kaesar scheint dieses nicht undeutlich zn verstehn zu geben,) und waren sie Nachbarn der Sueven den Ubiern gegen über, so waren sie gar keine Deutsche, sondern Einwohner des jetzigen Pohlens gewesen. 666) Die Sueven waren ohnstrreitig das mächtigste von allen denen damals in Germanien zerstreut wohnen¬ den Völkern. Sie waren in hundert k-igos (»«/-»«, Lan- rons, Gauen) getheilt, und man behauptet, daß ein jeder kagus tausend Mann, also das gestimmte Volk hunderttausend Mann ins Feld stellen können. Die Ge¬ sandten der Usipeten und Lcnkterer sagen zum Kaesar, sie waren fähig sich gegen die ganze Welt zu wehren, nur gegen die Sueven nicht, denen die Götter selbst weichen müßten, und wir werden weiter unten S- iZ5- lesen, daß Kaesar selbst diese Völker so furchte, daß er sich nicht sie, da er im folgenden Jahre zum zweytenmal über den Rhein gieng, anzugreifcn wagte. Ptolomäus kannte zu seiner Zeit drcy Hauptstamme der Sueven, er theilt sie in Angeln, Semnonen, und Lugureu (sonder allen Zweifel Burgunder.) Hier sind seine Worte: Sc s-k', cri vo r, rkiv »fo; ftcrwv '/.-.Dis; «!ra ^8 t-x^cv» , pcxe« Lvyptj X«, ?-l) ich-Eie »«- XL^c^o-T-^v. Warlich ein sehr mächtiges Volk, gcsezt auch, wir wol¬ len seine Wohnsitze nur von den Mündungen der Elbe bis zur Weichsel rechnen! Die Entfernung zwischen Ham¬ burg und Danzig ist keine Kleinigkeit. Wenn wir die Beschreibung, so uns Raesar, in den drcy ersten Ka¬ piteln seines vierten Buches von diesem Volke macht, unparthcyisch ansehn, so finden wir, es sind Slave»,. 444 DioKaßius. B. XXXIX. Hauptst.XXVI. 699 Wohnsitzen^ vertrieben, theilsweil sie von den Gal- liern waren zu Hülfe gerufen worden über dm Bürgern,. aber noch undisciplinirte wilde Slaven gewesen, ohnge- fahr das, was die Pohlen vor Boleslau« Lhrobrf, und noch selbst zu den Zeiten dieses Prinzen waren- Eie schicken regelmäßig alle Jahr hunderttausend Mann aus, die weit und breit Streifereyen thun muffen und beladen mit der Beute des Auslandes zurückkommen, inzwischen der zu Hause gebliebene Ueberrest den Ackerbau, dec Key ihnen doch sehr vernachlässiget wird, treibt : kUc ne bbcbenc Haufe gebaut. — Viehzucht schätzen sie we>t hoher, als den Ackerbau, und Jagd wird abermalfür adler und anständiger als Viehzucht gehalten. Sie sind groß, wohlgewachstn, und abgehärtet gegen die Kal¬ te. — Sie reiten auf ungesaktclteu Pferden, und emcn Hauptzug nicht zu vergessen: kckaximam pursnr elle I»a- clem, gasm Isiitlims s kuiz llnibus vscare sgrok. 2as sind cieiks pole. Dergl. Anchersen origiiies cliinieae k- l. c. 4. der am ausführlichsten von ihnen handelt- 666 3) Sie giengen über den Rhein aus keiner andern Ursache, als weitste von den mächtigen Sueven, bu5 ne OH immorr-llez guiclem p»re8 eile postunr IV. 7.) „us ihrem eigenen Lande waren vertrieben worden. Sie hatten drey Jahre Deutschland duräM chen, eh- sie sich, in dem heutigen -Holland, unfern den Ausflüssen des Rheins, wo damals die Menapierwoh»' teu, befanden. Diese, so beyde Ufer des Rheins bcwolp rieten, weil sie sich nicht stark genug zu seyn glaubten, ei¬ nem so »nächtigen Feinde die Spitze zu bieten, flüchte^ mir allen ihren Habseligkeiten auf das jenseitige llstr Durch einen verstellten Rückzug gelang es den konsidc- rieten Deutschen die Menapier sicher zu machen; sie gen zu »hren alten Wohnsitzen jenseit des Rheins heriM- und hier genelhen sie ihren Feinden in die Hande, d> sich darauf ihrer Fahrzeuge bemächtigten, über den RM herüber giengen, und daselbst auf Kosten der MenaM WinterqualMr hielten. K- 4. Als sie hier standen bett' Kraffus überwindet die Usipeten. 445 Rhein, und thaten einen Einfall in das Gebiet dern.R.E.Lyy Trierer ^). Da sie hier Kaesarn fanden und vor ihm sich fürchteten, schickten sie zu ihm, sin der Ab- Burgerin, sicht^ ein Bündniß mit ihm zu schließen, und baten, S. uz. man möchte ihnen entweder ein Stück Land abtreten, men sie von einigen gallischen Völkern, Gcsandschaften, sich mit ihnen z» vereinigen > und gegen Kaesars Tyran- ncy gemeinschaftliche Sache zu machen- Darauf rückten sie vor, und befanden sich im Gebiet der Eburonen und Rondrusiec, Völker so den Trierern steuerpflichng wa¬ ren, als sich Kaesar ihnen entgegen zu gehn anschickle-K.6. Ich kann also nicht sagen, ob sie einen Einfall m's Ge¬ biet der Trierer d. i- der Eburonen gethan, oder ob sie auf Einwilligung dieser Völker zu ihnen gegangen- 667) , und in den mehreren Kodizibus 1-?-»- welches der deutschen Benennung Trier noch naher kommt; wo man reifee«", oder re«--"»?--", wie p- 125. findet , da latinisiren die Kodizes, weil ihnen der lateini¬ sche Name IlillVllll im Gedächtnis schwebte. Diese Trevirer wohneten jenseit des Rheins, an der Mosel, an welchen Fluß ihre Hauptstadt V-c-nEE erbaut war. Lacsirr l-. 6'uL V. z, lobt sie ihrer vor- trefiichen Reuterey wegen, und der Verfasser des achten Buchs sagt von ihnen K- 25. guorum ciuicss guokik clilkeiebsr, neguo impersrs vngusm, nili exorcrru coscls fsciebsr. Ihr Name ist rein skandinavisch deutsch, hat Beziehung' auf unser noch bekanntes Wort Treue, und ist von den ältesten Zeiten an, bey den skandinavi¬ schen Völkern, als ein nomen proprium gebraucht wor¬ den- Beym Sarone Grammarico p. 144. kommt einer vor: lusrus eognvwinskus I7rr«re-ar, wo Stephanus Srephanius, in einem alten dänischen Loclico teer Trucre fand, welches noch näher mit unfern übereinstimmt. — Das hohe fabelhafte Alter, dessen sich ihre Stadt rühmt, ist bekannt, sollte man nicht bey ihnen an die Trever denken dürfen, einem kvmerischen Volke, und dem allerältestcn, so in der Geschichte der Völkerwanderungen verkommt? — Von ihrem deutschen d- i. skandinavischen Ursprünge sieht ein locar clsürcus in des Dacier Lwrmsn. c. 28- 66/») Sie sollten gerade nicht nach Haufe gehn, son¬ dern sich im Gebiet der Ubier, die gleichfalls von den Sueve» gedrängt wurden, Niederlagen. Kacsar ver¬ sprach, es bey den Ubiern dahin zu bringen, daß sie zu Mitbürgern angenommen würden. K- 8- Die Gesandten baten um einen dreytägigen Waffenstillstand, damit sie sich darüber mit denen, von denen sie geschickt warm, bcsvrcchen könnten, und diesen wollte Kaesar nicht be¬ willigen, weil ihm bewust war, sie hatten ein großes Detaschement Reuterey, aufFourage zu den Annbirari- ren jenseit der Maas geschickt, er wollte also nicht, daß diese zu den übrigen stossen sollten. K- 9- Er war nur noch drey Meilen von den Feinden entfernt, da kam ihm eine neue Gesandschaft entgegen, so versprach, sie woll¬ ten Kaesars Willen gemäß, in's Land der Ubier wandern! zu gleicher Zeit baten sie wieder um einen Waffenstillstand von drey Tagen- Kaesar schlug ihnen diesen förmlich ab. Alles was er ihnen versprach, war, diesen Tag nur noch eine Meile zu marschiren, sich also in einer Entfernung von zwo Meilen von ihnen zu lagern. Der Avantgarde lies er Befehl geben: US bottss xroelio Isceü'erem, el li jxli IsLsllsrsmur lüüinsrenr, guosci ipiscumexemw xropiu» »LLelMst. K- II. Dieser Befehl war mm wahr¬ haftig kein Waffenstillstand, zu dem ihn Kaesar ,in dw Folge machte, als achthundert deutsche Reuter fünftau¬ send Römer angriffen, (ich weis nicht, wo Dw du kleine Zahl der Römer her hat, aus Raesarn K-,i2. dm ich hier excerpire, wahrhaftig nicht,) und in die Flucht jagten. Aus dieser wahren, und nur aus Kaesars eig¬ nen Nachrichten geschöpften Vorstellung der Sache, sich, daß dieses ein sehr verrätherischer heimtückischer Streich von Kaesarn, gegen Leute war, die gar MM einmal als Feinde, sondern als Supplikanten zu ch" kamen; und es macht Katon Ehre, daß er im Senat, anstatt seine Stimme zu den Feyertagen zu geben, a man dieses lc. rühmlichen Sieges halber den Göttern 446 Dio Kaßius. B. XXXIX. Hauptst.XXVI. N.R E.Sys oder erlauben, daß sie sich selbst eins dergleichen ero- Krassus"n? berken. Da sie keins von beyden erhielten, verspra- Tm'germ- chen sie zuerst freywillig wieder nach Hause zurückzn- gehen und hielten um einen Waffenstillstand an, Kaesars Krieg gegen die Usipeten. 447 Als sie nachher nur wenige Reuter auf sich loskom-V.R.E.6?- men sahen, verachtete ihre junge Mannschaft sie, wel-^^us"' che nun sdaö gethane Versprechens gereuete. Sie Burgerin.' verließen also den Vorsatz nach Hause zurückzugehen; fügten dieser Kavallerie, die sich solches nicht vermu- thend war, einigen Schaden zu, und da sie hieraus guten Muth sauf die Zukunft^ schöpften, wählten sie Krieg. §. 207. Dieses war ohne Gutheißen ihrer Aeltesten ge¬ schehen, welche gegen den Willen sder Jüngern^ zum Kaesar gierigen, wo sie die Schuld auf einige wenige warfen, und Mitleiden mit sich zu haben baten. Er hielt diefe Gesandten, unter dem Vorwande ihnen bald eine Antwort zu geben, bei) sich auf, und rückte gegen die im Lager zurückgebliebenen an, die er eben mit dem Mittagöessen beschäftigt fand Sie hatten sich nichts minder denn einen feindlichen Ueber« lobte, dahin stimmete: man solle den Verrarher an die Deutschen auslieftrn, damit die Götter den Meineid, und die verlezten Rechte der Gastfreundschaft nicht an Rom selbst strafen möchten r 'm r-o» 7-ov ^lumrch Oaef. p. Daß sonst der Anfall der Usipeten olme Gutheißen der ältesten geschehen sey, davon sagt Kaesar kein Wort, es ist aber die Sache sehr wahrscheinlich, und dienet dazu, Kaesars Betragen in einem noch verhaßtem Lichte zu zei. gen, als es ohnehin erscheint. 667 k) Dieses Umstandes, der überdcm so wenig mit den Sitten halbwilder Völker, dergleichen die Deutschen damals seyn mußten, übereinkommt, erwähnt Kaesar wcht. Das Bestürzen und Erschrecken der unschuldigen Echlachtopfer beschreibt er nur K. 14- als sie angegriffen ZU einer Zeit wurden, da ihre Gesandten den Tyrannen um Friede baten. 448 DioKaßius B.XXXIX.Hauptst.XXVI. N.R E.69Y M- wahrend der Zeit daß ihre Gesandten sich in KrM'n"' Kaesars Lager aufhieltet,, vermuthet. Es war ihm Burgerin, also leicht bey diesem plötzlichen Ueberfalle den grö߬ ten Theil des Fußvolks, welches nicht einmal seine Waffen zu ergreifen Zeit hatte ^), und im Bezirk sei¬ ner Wagenburg von Weibern und Kindern gehindert ward, niederzuhauen. Die Reuterey war gerade da¬ mals abwesend, so bald sie aber, was sich zugetragen, erfuhr , nahmen sie ihren Weg nach Hause zurück. Sie befanden sich im Gebiet der Sikambrer^), als Kaesar Gesandte dorthin schickte, die um die Aus¬ lieferung derselben anhalten mußten. Die Römer 668) Leunklau las ----- "ä es ist aber wohl offenbar, daß man hier ebenso, wie oben am Ende des Z8ten Buchs, tz- 159. "e-c r«-r lesen muß, welches nicht -L-rrs, sondern E csr- »D8 zu übersetzen. Raesar IIII. 14. gui Leleriler srm» cs- peis pomerunr, pgulisper notiriz reltirelunk, r»rer csr-r'o/ p»-oelr«M 669) heißen sie unten p. 54z. woraus der hiesige locus, wo mit einem doppelten Gamma »rrE' pe»s stand, korrigirt worden. Bcym Strabo heißen ßt , und Leunklau will nach der lateinischen Be¬ nennung L-T-Lp-Px-, lesen. heißen in doch auch beym I-rc/ro. Und in vielen cucUcckur Kaesars. — Ich habe schon oben Note 665. bemerken daß sie am rechten Ufer des Rheins, zwischen den UsiP^ ten und Tenkkern mitten inne, und also ohiigefahr m d« heutigen Grafschaften Mark und Lippe wohneten. u / cken S. 5z;. kommen sie wieder vor, bey der GelegemM da die Expedition des Drusirs gegen sie beschrieben wn - Wrosius Vl. 2i. wenn er dieser Expedition erwähnet, m sie mit den Cheruskern und Sueven zusammen, und n ' «et sie korlitllm38 nalivnes, guibus nscur» vlrer, eon tullo expeiienrism virium cl»bsr. -^oraz IV- 2- wo er schreibt, wie sie August im Triumph auffuhren wird-ns' Net sie/U-oce^ und ptvo Älbinovanus in seinem "'0i gkdicht über Drusus Tod, r44s-«E. Kaesars Krieg gegen die Sikambrer. 449 wurden zwar damals jenseits des Rheins noch nicht V.R-E.6^ so sehr gefürchtet, daß man sich hatte schmeicheln kön- nen, es würden die Sikambrer diesen Befehl beföl- Burgerin- gen: allein Kaesar that dieses nur um einen Vorwand zu bekommen, über den Rhein zu gehen; denn das- was kein anderer je vor ihm gethan, auszuführen, war's, was Kaesar über alles schätzte; überdem hoffte er die Kelten desto weiter von den Granzen Galliens zu entfernen, wenn er sich in ihr eigenes Land einzu¬ fallen ferkühnetej -). Da man ihm alfo die Aus¬ lieferung dieser Reuter versagte; und die Ubier Nachbarn und Feinde der Sikambrer, ihn zu Hülfe riefen, schlug er eine Brücke über den Rhein und paßirte den Fluß. Hier fand er, daß die Sikambrer sich in völlig sichere Gegenden zurückgezogen und 669 ch Im Griechischen steht: rc«i r-vc K5-»nr irc^^Scx kx l'L/Lr,«- ä-xr-eIk-x, Lu X«, ^xx ö-x5,«x «xi-«x ^«^r«x!M zwey Tage für den doppelten Uebergang des Rhcm» rechnen; denn eigentlich hat sich Raesar, wie crlV. i-- selbst sagt, nur achtzehn Tage diesseit des Rheins a»s gehalten. — Was er dort gethan, welches würklö) a"- Wenigkeit war, erzählt Vrosius Vl. y. mehr als Pank¬ gyrist denn Geschichtschreiber so: Lsellu- in 6em>sn^m L»Ko xonlo crunsZreckiens, äicsmblvs sr-/cE»rs el V'bios obliäione I>b«Ak: 8u6Uvs muximsm ec serociw- msm zenrem, guorum eile centum pszos el popui^ mulci proäiclers, wrsmgue 6ecmsni-im sckuenru llw wr- rer: (hat sich wohl; wir hören, daß er aus Furcht vor den Sueven zurückgieng) mvx in clslliam, relclllo receckir. 674) Ich bin völlig überzeugt, daß die Namen Rh« Rhodanus, Rhuvon, Rha, denen man nochand¬ rere zugesellen könnte, im Grunde alle mit einander cm bedeuten, nemlich einen Fluß. Unser deutsches Dch rinnen für fließen, ist unendlich alt; es hat sich im LM Kaesars Krieg gegen die Sikamöree. 45 r Alpen, etwas oberhalb Rhäcisil. Von hier fließt N.R.E.5§p chischcnerhalten. Nicht allein imStammworr gießen, BuMm"' sondern in tausend andern, wo die Etymologie minder be¬ kannt ist, als wenn z. E. die Nasenlöcher, <;uis MULU8 ssmper ex iis stillst, und L-,-« heißen. Das Kr- Zare, r>r/ZM-e, der Lateiner ist von keinem andern Ur¬ sprungs, eben so wenig ihr welches, wie schon Festus erkannt, durchaus vom Griechischen (mit dem cingcschobcnm Digamma /-k«, daher xev«, iv»«) entstanden. Dieses rinnen, dessen Imperfektum rann, uns noch jezt belehren kann, daß es ehemals ein a im-Infmiuv hatte, ist die Wurzel, von Rha, Rhein, und die der erstem Sylbe in Rhödanus und Rhudon. Die andere Sylbe, in diesen beyden Namen, Danus und Don (einzeln hat sie sich erhalten im Tanar's, der eigent¬ lich, und so wird er auch heut zu Tage genannt, Don heißt; Dan astris, Dan apris, Düna u. s. W-) heißt auch nichts mehr und nichts weniger als ein Fluß- — Im Retuschen ist ro-r», aqua, vncia Memonomon (diesen Namen führt in der Reisebcschreibung des Pytheas, die Preußische Käste, wo die Gurhonen, in einem Strich 6000 Stadien lang, in Gegenden wohnten, die theils vom Meere überschwemmt, theils trocken waren) erklärt Wachrer in der Vorrede zu seinem Lexikon §. 45. durch MM!/100« ma», locurn sgustum brsuium. Wenn also die Düna hieß, so war dies eben so, als hatte man sie den Fluß genannt. An ihren Ufern woh- necen deucschredende Guthonen, diese nennten den Fluß Rha, es wohneten aber auch Wenden da, diese nennten ihn Don, oder Dünn, wie er noch heute heißt; die Grie¬ chen schmelzen beyde Namen zusanunen, und machen einen Rhudon Eridanus daraus. — Man darf sich nicht wun¬ dern, wenn ich die Namen fast aller dieser Flüsse für Appellative, ausgebe. Sie sind's fast alle. Ich habe oben, Note ^44. des Durius gedacht, und über die Aus¬ sprache dieses Namens eins und das andere gesagt. Was will der Name dieses Flusses sagen? Fluß! -4» Do«»' sgu». (Siche Hm. Brigants t-, temen; cts ts IsnAUb ciss Idsrous p. ;o). Und daher sind dieser Flüsse so viel! — Unsere Elbe, ist sie nicht offenbar das Dänische Aelf, F«- r-im: unser Ar, vom Aa, welches in eben dieser Sprach- 452 Dio Kaßius. B. XXXIX. Hauptst. XXVI. N.R. C.syy er westwärts, so daß er Gallien und das Land der Kel- KrMis"ii. ten von einander scheidet; ersteres, und die Einwoh- Dingernr. ner desselben, liegen ihm linker, und lezteres rechter Hand; zulezt fallt er in den OkeanDiese Gränze Wasser bedeutet? — Und endlich haben nicht viele Ge¬ lehrte einen Anavros bald in Phönikien, bald in Thes¬ salien, gesucht? Loescher 8rromstt-us p. 420. Ioriian- des nennete unter den übrigen Flüssen Griechenlands einen Poranios u. s. w. 675) Die Quellen des Rheins stud auf den St Gott¬ hard. Bey Damnitz, etwan vier Meilen unterhalb Lhur, fließen die zwey kleine Flüße der Vorder- und «hinrerrhein zusammen, und vereinigen sich in einm ge¬ meinschaftlichen Fluß, weicher nun den Namen Rhein zu führen anfängt. Er durchfliest das Land der Grau- lbünder, aus deren Gebiet er bey Guttenberg tritt- A scheidet nun die Schweiz von der Grafschaft Lcegen; fallt in den Bodensee, aus dem er oberhalb RonssV wieder hervorkommt. Er durchfließet nun, von Ob nach West, den nördlichsten Thcil der Schweif; bis sei Hier tritt er in Deutschland, welches er von Frank¬ reich scheidet, so wie nachher die Markgrafschaft 2-d» von Zweybrück Er geht nun durch das Wlbum Speyer, das Cburfürstenthum Pfaly, die Landgraf« schäft Darmstadt, die ChnrfürsienthümerMaM, Trnr und Lölln, welches leztcre er vom Herzogthum Lecgc» scheidet, und durch die Grafschaft Rleve nach Holland, wo er in's Meer fallt. — Was Dio sagt, daß er M seinen Quellen an westwärts flöße, ist nicht strenge 'M den Worten zu verstehen. Von seinen Quellen an, bis" in den Bodensee fallt, geht er fass schnurgerade re Süden nach Norden; aber bey seinem Austritt aus dem Bodensee, bis Basel, fließt er immer gegen Wests"" ! Schaffhausen; von hier, mit einer merklichen Abneiglt» Segen Süden, über Eglisim und Raisersftuhl, tvaldshmh, Rheinfelden und Lasel- Bon Iczlgcnaft ter Stadt, gehr er wieder, fast gerade gegen Nord'- fast durch ganz Deutschland; so bald er aber die Gn zen Deutschlands verlast, durchfließet er Holland in cni geraden Lauf nach Westen. (Von dieser lezrern -b Kaesars Krieg gegen die Sikambrer. 45 z wird auch jetznnd noch in Acht genommen, ohnerach- N.R.E.6,- die Namen sich verändert haben: denn in den alleral- A^ssus^u"' testen Zeiten hießen die Anwohner beider Ufer, ohne Burgerin, zwischen ihnen Unterschied zu machen, Reiten S- H4- weickuitg gegen Westen ist, vermuthlich Dio zu ver¬ stehn, nicht von der erstem von Konstanz bis Basel.) — Raefar IV. -o u ?er die Volker bcy denen er entsprin¬ get Lepommer, (es nimmt mich also Wunder, wie Dio sagen kann oberhalb Rhärien, denn er entsprang ja also im eigenthümll dstnr Rhancn. ) Noch setze ich die ange¬ führte Stelle Kaesars her: llllenu; oiirur ex beponliniz gui incvtunr, er longo spsri'ü per lins; lV-EÄ-r- /le/«- r/nrrrm, , '/>r- üocorum, cusru; ssirur: ec vbi Očesno sp- xropingusuir, in plure; ciillluir psrrez, mulris inAenki- dusgue insulis elleKis, gusrum psr; msgns s seris bsr- bsrirgus nsrionibu; lneoliruiv ex guibu; sunr gui loli; piscibus srgue ou,; suium viuere existimsnrur: mulrirgus cspiribus in Ocesnum inllriir. .— Was die Vogeleyer betrist, von denen die Bewohner der Rheininseln leben sollen, so ist die Sache gewiß. Man kann darüber des seligen Andersons Nachrichten von Island und Grön¬ land nachlesen, der wunderbare Bcyspiele von der er¬ staunlichen Menge solcher Cyer gesammelt. 676) Dieses erläutert Dio selbst unten S. 50z. >«5 T-tve-, 84 öl- I'sff-Larvts- x«/8fL«v, 7»-- vfo? 'kyvyr xLT-ars'^ovT'sc; I'k^aeviarv TmDüS- Lvo/L« eA-rs- 0/ l'k^oevo/ 0, «f/chr ?l-vor, ktss/v, 0/ X«7-L^5SV 7l-v ) 8? XL, 'ovl-o, 0, XL1-L ?ü,fZL,a,p r^L^kl/o'LV. — Än< statt des Landes der Kelten hatte ich vielleicht sogleich Deursthland setzen sollen (bey Dione heißen immer die Deutschen Kelten) aber der Leser steht gar bald, daß ich der leztern Anmerkung wegen, den Ausdruck des Lel- renlandes beybehalten mußte. — In der ältesten Geo¬ graphie theilete man ganz natürlicherweise die bewohnte Welk, nach den vier Himmelsgegenden, und so kannte Man auch nur vier Hauptnamen, unter denen alle Völ¬ ker begriffen wurden. Alle mittägliche Nationen nannte Man Aerhiopicr, die mitternächtlichen Skythen, die öst« 454 Dio Kaßrus.B. XXXIX. Hauptst. XXVL Sieben und zwanzigstes Hanptstück. Burgern" Defcente Kaesars in Britannien. Beschreibung dieses Eylandes- §. 209. So gieng Kaesar damals unter allen Römern zuerst über den Rhein, und nachher in eben diesem Zahre nach Britannien. Dieses Eyiand ist von der Küste Belgiens ^'), so die Mortncr^) be¬ wohnen, vier hundert und fünfzig Stadien entle¬ gen "'). Eö liegt Gallien und fast ganz Hispanien gerade gegen über. Den alleraltesten Griechen und Römern war so gar das Daseyn desselben unbekannt, und die etwas jungem untersuchte», ob es eineJ»!el kicheii Indianer und die westlichen Lelren; mnn seh-' cin merkwürdiges Fragment des Ephorus, dessen auchSrra- bo erwähnt, bcym Losinas Indickoplcustes 148- Es hilft in der Geographie viel dieses ju irissm- Wo nicht lliehr, so ist's viuaiAre clo guslie voieoer, ge¬ gen die Pest. 677) Im Texte steht ich bin der Emcndatwn Leunklaus gefolgt, (ohnerachlet ich Note 5l7-.bemc.nd daß diese Cmendation noch immer vielen Schwlü'igkencn unterworfen bleibt) theils weil cs ungczwcifclt wahr in- das die Küste Britannien gegen über Lelgium hiev, »»s theils, weil Dio sich cin Gesetz daraus zu machen unter Kelten allemal Deutsche, nie Gallier, z» vcchchm- 678) Vergl- Note 648- 679) p. 46z. Üsssuiiaco Oalliis lliiupi« in ?> Descente Kaesars in Britannien. 455 oder festes Land sey ^). Man war zwar nicht im V.R.E. 6?s Stande, hierüber irgend etwas zu bestimmen, sintemal man dasselbe weder gesehen, noch seine wahre Beschaf- Burgerin- fenheit von den Landeöeingebohrnen erforscht hakte: inzwischen lies man sich dadurch nicht abhalten, je nachdem man Ruhmbegier ) und Muße hatte, vie¬ les dafür und dawider zu schreiben. In der Folge der Zeit hat man zuerst durch die Expedition des Stadtricbkerö Agrikola, auf eine augenscheinliche Weise, daß es ein Eyland sey, erfahren ^). Eine Er¬ fahrung, die sich in unfern Tagen, unter der Regie¬ rung des Kaiser Severus neuerdings bestätigt §. 210. Dieses Eyland war es, in welches Kaesar, nach- 6zo) Sie wüsten aber doch, daß es ein Eyland sey, und die, so diese Wahrheit bezweifelten, waren Sonder- linge, wie Herr Landvogt Engel, der auch an manchen Dingen zweifelt, die bey andern Geographen ausgemachte Wahrheiten sind. Schon Aristoteles schreibt im Buch lle munclo: kV ic "--c «VS, X«, Auch Äaefae selbst, L. 6a//. V. IZ. wüste dieses, ohnerachtet er sie nicht, wie Agrikola umschifft; und eben so Virgilius, der sonst seine Britannier nicht roro lliuisos orbs nennen können. — Agrikola bewies durch Erfahrung, was man lange vor seiner Zeit aus mathematischen Schlüssen, aus Sage der Landeseingebohrne», und vielleicht auch aus alten phönikischen Nachrichten wüste- 681) ich denke, daß dieses einen sehr guten Sinn gicbt, und man also nicht nöthig hat mit Keimaro zu lesen. 682) Vergl- unten S. 754. wo es vomAgrikolaheißt: öl', X c?--. Ilicir«/ Vir. /XLlicoi. c. IO. und Mei- Hl. 6- 68z) Von dieser Expedition besiehe unten, S- 866. und -Herodian. UI. 14. 45 6 Dio Kaßius. B° XXXIX. Hauptst. XXVII. ?7.R.E.6yy dem er uyter allen Galatern den Frieden hergestellt, Krassen" U"d sich dieMoriiicr unterwürfig gemacht ^Über- Burgerin. zugehen begierig war. Die Ueberfahrk seiner Infan¬ terie war so, wie er sie sich nur wünschen konnte ^); er ward aber verhindert, da, wo er gewollt hätte, zu landen. Die Britannier, so Nachricht von seiner 684) Er hat sich eigentlich die Moriner nicht unter¬ würfig gemacht, sondern sie unterwarfen sich ihm frey- willig, ka er sich in ihrem Lande, aus hem er nach Bri¬ tannien überschiffen wollte, aufhielt. Dum in Ins l»cis Elselso nsuium psrsnclsrum csuls morsrur, ex msgrir xruce lVloiinorum Is^sr, scl eumveniunr, gui le cie lu- xstioriz remporix conlilio sxculsrsnr: guost liomines bsibsti st nnlirss coiisuerucliniz imperiki, bellum pvyolo R. tsciüenr, legue ss guse impersllsr, ssäluios pollice- reokut. Hoc tibi lstiz opportune (llsessr scciüiste srbi- rrsrux, guoö negue poli rerAum boliem relinguere rale- i>st, negue belli geiencii proprer snni tempus lsculis- kem bsbebst, negue bss rsnrulsrurn reruw occuxario- nes libi Lrirsnnise snrsponenclss iuöicsbst: msguum bis numerum obliclum impeisr, c^oibus seillutiis eus in tillsm -ecepic Lee. Raesau l>. 6«//. IV. 22. Hier empfing auch Kaesar eine vorläufige Gesandschaft aus Trim¬ men, die im Namen der Eingebohrnen Geißeln zu geben, und dem römischen Volk gehorsam zu seyn verspreche" musten. Kaesar nahm diese Gesandschaft sehr gütig auf und lies sie durch den König her Atrebater Romiuk M" ihrem Varerlande zurückbeqleiten. Da diese Majestät den Auftrag hatte, die Britanier so gut als möglich j" disponiren sich dem römischen Joche zu unterwerfe», wa¬ ches zu thun die Insulaner trotz ihrer Gesandschaft bew keine Lust hatten, so war dieses vermuthlich die Ursam daß man ihr in Britannien eben nicht königlich begeg¬ nete, sondern sie in ein Gefangniß sperrete. 685) Er hatte die Anker um die dritte Nachtwache gelichtet, und befand sich um die vierte Stunde des s/ ges an den britannischen Küsten Den Tag,an dein dm Descente gcschehn, berechnet-Malley in den pbEOk" csl lrsnssLiionx tgo. 19z. auf den 25ten August. Descente Kaesars in Britannien. 457 Defcente bekamen, hatten alle die dem festen Lande N. R. E.e>-, gegen über liegenden bequemen Landungsplätze einge- nommen, so daß fKaesarj ein weit in das Meer her- Burgerin, vorragendes Vorgsbürge umschiffen, und auf der an¬ dern Seite sdes Eylandesj landen mußte ^). Hier überwand er diejenigen, die sich gegen ihn zur Wehre stelleken, da er an einer Anfuhrt des Meeres landete, und nahm vom Lande Besitz, ehe noch mehrere ihnen zu Hülfe kommen konnten, trieb sie auch zurück, als sie hier einen Anfall auf ihn thaten. Ob nun schon fin diesen: Scharmützels keine große Zahl der Wilden blieb, (denn da sie alle entweder zu Wagen ^) oder zu Pferde waren, so konnten sie sich den Nachsetzun- 686) kn omnibus collibus expollras bollium copiss »lmsrss conspexir. — Wenn Dio im folgenden sagt: daß Kacsar ein weit ins Meer hervorragendes Borge- bürge umscegelt, und auf der andern Seite der Insel gelandet fey: so sollte man glauben, daß er vom kro- monrorio ^nrivelt-rea, (Landesende) spräche, und daß also Kaesar auf der Ostscike der Insel gelandet; allein er hat von seinem ersten Landungsplatz, welches wahrschein¬ lich Dower war, (slleo montibus sriAullis wäre conri- nsksrur, vrr ex locis supenoribus in lirrus relum srliici poller) sich nur zwey deutsche Meilen, (VIII. del. p.) wahrscheinlicherweise gegen Süden entfernet. NaesarK. 6--L iv. 2z. 687) Ioruandes K. 2. Lritanni bellum Aerunt no» tanrum eguiraru vel peclire, verum erism biAiscurribus- gus fzlcsris, guvs more vulgarr ellellss vocsnr. Raesär K. zz. beschreibt sie so: krimo per omnes xsrre« pere- guikLnr, er zsla conüciunk, srgue ipso kerrore equorum ar ttrepiru rorsrnm, orciines plerumgue perrurbsnk: et guum le inrer eguirum rurbas inllnusuere ex ell'ellis c.s- llliunr, er pecbbus proelisnrur: »urigse inrerim psuilo a prselio excsllunr, srgue ira se collocsnr, vr st iib L Mulrirugine botiium premsurur, expeclirum all Ivos rs- ceprum b-rbsant. Sie kvMMM UNttN S. I2S. noch einmal vor. 458 Dio Kaßius. B. XXXIX. Hauptst. XXVII. N.R.E.ns gen der Römer, deren Kavallerie noch nicht angekem- ZuMius n. sehr leicht durch die Flucht entziehen), Bürgerin, so schickten sie doch, erschreckt durch das, was nm ihnen von ihren auf dem festen Lande verübten The¬ ten erzählte, lind daß sie zu ihnen überzuschiffen, und auf ihrer Insel zu landen kamen: so schickten sie, sige ich, durch dieses alles erschreckt, einige derer mi! den Römern im Frieden stehenden Moriner zu dem Kaesar, die um Frieden anhalren, und da man Geis¬ seln von ihnen verlangte, solche zu geben versprechen mußten E). §. 2H. v^s-unter- . Als aber ein inzwischen entstandener Sturmwind, Handlungen die Flotte der Römer, sowohl die, so jeßund aegenwäe- Asch^en rig aus der Rhede lag, als auch die, so sich «mitder Kavallerie^ noch aus dem Meere befand, gewaltig be> schädigt hatte ), ließen sie sich ihren Vorsaß ge- «-"5- reuen. Zwar öffentlich griffen sie die Römer, weil das Lager gar zu sorgfältig bewacht ward, nicht an! überfielen aber em Detaschement, so, gleich als in ei¬ nein sreuudschastlichm Lande, Lebensmittel einzukau- 688) Raesau IV. 2Z. sagt von seiner Ucberfahrt. conAikutis reki.18 nacius icjonDam acj nauiAsn^um tem pelisrem, reurig fers vigilis soluic, eguirergue in riouem pouruM puoAisili er nsvs3 conlceuösrs sc ft c gui iuker; sb guidus rsuch«/ 7»vr ere. 689) Mit diesen Gesandten ward Romius, derKs- nig der Atrcbatcnser zurückaeschickt. — Mit dem M Paragraph vergleiche man 'Laesaun K 2; - 28- 690) Die Transportschiffe mit der Kavallerie wurK" durch den plötzlich entstandenen Sturm nach Gall'Mu ruchugehu genöthrgt,- die aus der Rhede liegende F>o>' iltt durch die gar zu heftige ^luth, von welcher KE nichts wüste. Icj. ibicl. Kaesurs Dcftente in Britannien. 459 fen, verschickt mar, welches sie, bis auf sehr wenige, so N.R.E.699 der ihnen schnell zu Hülfe kommende Kaesar errettete, niederhieben ^'). Nachher unterstanden sie sich sogar Bürgerin, das Kager fder Römers selbst anzufallen. Sie richte¬ ten zwar nichts aus, sondern wurden fnoch oben ein(j mit großem Verlust zurückgetrieben, wollten aber doch von keinem Vertrage etwas'Horen, bis ihnen nicht ihr Vorhaben zu wiederholten malen mislungen war ^). Unter andern Umständen würde zwar Kae¬ sar nicht die mindeste Neigung, sich mit ihnen zu ver¬ tragen, gehabt haben: weil aber der Winter sich nä¬ herte, er nicht so viel Mannschaft bey sich hatte, daß er mit ihr den Winter durch Krieg hätte führen kön¬ nen, (ein Ungewikter hatte den Ueberrest, den er er¬ wartete versenkt) und die Gallier in seiner Ab- 691) Dieses Detaschement war die siebente Legion. Man sehe von der ganzen Geschichte Raesarn K. Zi—z7- — WasbeymDw heißt, sie waren ----- geschickt worden, heißt beyni Kaesar: lru- vermukhlich also, nicht, wie ich übersetzt: Lebensmittel ciuzukaufcn, sondern fouragieren; allein der erstere Ausdruck schien mir dem Griechischen mehr zu entsprechen; deshalb ich ihn wählte. 692) Von wiederholten Anfallen auf das Lager mel¬ det Kaesar nichts, sondern nur L- Z4 von einem einzi¬ gen. Die Britannicr hatten sich das Regcnwetter, so einige Tage hindurch eingefallen war, und beyde Par- theyen handgemein werden zu tonnen hinderte, zu Nutze gemacht, um Gesandten an alle die verschiedenen Völkerschaften zu schicken, von denen ihr Eyland bewohnt ward, die vorstellen mußten, wie leicht cs seyn würde, die Römer, die in sehr kleiner Anzahl waren, und Mangel an Lebensmitteln litten, zu überwinden. Mau leistete der Ein¬ ladung Folge, und das Lager ward von der vereinigten Macht dcr Britannicr angegriffen. 69?) Ich habe dieses Umstandes schon oben Note 690. "wähnt. Hier will ich die selbsteigeuen Worte Kaesars gbschrcibcn: Ulis rebus xace ürwäia, jwli lliem IV. guam 4-62 DioKaßitts. B. XXXIX. Hauptst.XXM N.N.E>Y9 Wesenheit neue Handel angefangen hatten 6"): sah er sich gezwungen ihre Vorschläge anzunehmen; sor. Burgerin, bette viele Geißeln und bekam ihrer wenig °"). §. 212. Betracht»»- So schiffete er nach dem festen lande zurück, wo se Desceiitc. er einen Aufruhr dampfte, ohne daß er aus Britan¬ nien, weder sich selbst, noch dem gemeinen Wesen, einen andern Nutzen mitgebracht, als den eitlen elt in Lnrannium veiiknm, n»ue; XIIX cle quibus luxr» sc. 28-^ clomonttisrum elk, guue eqmrer sulluleiinr, ex su, oriore porru leni »enro solueisnk; quse, guum sppiopinquaienr Lriranniss, er ex cullriz vicierenwr, lunrÄ rempetlus ludiro covrru eil, vr nulls eaiuincurtuni renere polier erc. 694) Sabri'zius erklärt dieses von den Mormcrn: guo« in grirsnnism proticikcenx pgcuros (lsekar leiigue- r»r, allein ich finde davon im Kaesar kein Wort, dass» Mormcr in seiner Abwesenheit rcbellirt hatten. G- rebelliren vielmehr bey seiner Zurückkunft, h>e k>"e-la« sääuKi, da eine ganz kleine Zahl von dreyhundert Sol¬ daten, mit denen sie leicht fertig werden zu können glaub¬ ten, bey ihnen landen müssen Man lese das Z7te Ka¬ pitel, und wenn K- Z8. Kaesar den Labienus m dl»»' NO5, gui eebellionem seceisnr, mirric, so isi dieses von der angeführten und keiner früher» zu erklären- 695) Er verdoppelte die Zahl der Geißeln, die cr>M her gefordert hatte, und befahl, daß man sie ihm »aw Gallien herüber senden sollte, (vermuthlich weil er einsah, daß er ihrer keine, oder doch nur sehr wM bekommen würde) K- ;6. Es fanden sich würkiM) ganz Britannien nur zwey Städte, so ihm die verM - chene Zahl Geißeln in die Winterquartiere schickten- . Z8- Alle die übrigen unte.rlicßcn es, und gaben daou zu der zweiten Expedition Kaesars nach Britannien >- legenheir. 695 Oognirum elk nequs argenki scrupulu

msucipiis, LUkero -rel IV. 16. und ch«er/ V" e Kaesar geht nach Gallien zurück. 461 Ruhm, die Waffen des Römischen Volks hinüber in N.R.E.6Y, dieses Eyland getragen zu haben Er selbst wüste diesen Ruhm sehr gültig zu machen, und die zu Hause Bmgmn.' zurückgebliebenen Römer sprachen nie ohne die aus¬ schweifendsten Lobsprüche davon. Was ihnen vor¬ her unbekannt war, konnten sie jezt mit Händen grei¬ fen, und zu Küsten, von denen sie vorher nie gehört hatten, herüber gehen! Die Hofnung, so sie hieraus auf die Zukunft zu gründen berechtigt waren, nahmen sie für die That selbst, und freueten sich über das, was sie zu erlangen hoffeten, als hatten sie es schon. — So geschah es, daß dieser Deseente wegen zwanzigta- gige Feyertage vom Rache ausgeschrieben wurden ^). (am Trcbarius, der damals dort unter Kaesarn dienete) In ckrirrmma nilul ecke auclio negue suri negue grgemi. (Man lese auch die Stelle Plutarchs, so in der kommen¬ den Nore abgcschrieben ist) Sueron O,es. 47. erzählt, daß Kaesar die Expedition in der Hoffnung eine erzieh ge Perlenfischerey zu finden, unternommen. Perlen waren auch würklich hier, allein sie waren schlecht, und hat¬ ten das schöne Wasser der orientalischen nicht- Tacirus i2. An eben diesem Orte legt er, so wie Strabo E-199. Britannien Silber und Gold bey Doch Lae- sar V. ir. hat lperoon nichts, und erwähnt nur Zinn als eines brittischen Produkts. 696) Zum Beschlüsse setze ich das her, was Plurarch Öse!-»' p. 7x9, von die'er Expedition sagt: 7°,; 7-ov ^<70V ex 7---? ävT-xsr-kfarL (ttöxp 2-, äarjZeiv r-9 XLxoAwv x«t o/ov L7re9i-xk»-, , x«, , aenyzHLV rs Lukan, il. 572.: Nerrirs guseliris olienäik kergs Leirsnnis. 697) rebu» Lieckis, ex lineris t^sesgris, ckieruni XX. lupplicsrio » senacu ckecrer, eck, Rgesgx IV- Z9- 4L2 Dio Kaßius. V.XXXiX.Hauptst.XXVili. N.R.E.6-? §. 2IZ. Kr"iiw''iu' Mitlerweile sich dieses in Britannien zutrug, wa- Biirqerm. ren auch Unruhen in Hispauien entstanden, welches Umuhen in man eben deshalb dem Pompejus anvertrauet hatte. ^Mnien. Völkerschaften hatten unter der Anführung der Vakkacr ) rebellirt. Sie waren zwar vom Me- tellus Nepos, noch ehe sie Zeit sich zuzurüsten ge¬ funden hatten, geschlagen worden. Als aber nachher sdieser Generals Äluma zu belagern beschäftigt war, kamen sie ihm hier über den Hals, und behielten vis Oberhand. Damals machten sie sich von der Stadt selbst Meister; ein andermal wurden sie zwar wieder geschlagen, konnten aber doch, weil sie an Mannschaft ihren Widersachern so unendlich überlegen waren, in kurzem so wenig unterjocht werden, daß vielmehr Ne- pos sehr zufrieden war, wenn er ohne Gefahr still sitzen konnte. Acht und zwanzigstes Hauptstück. Gabinius führt den Ptolomans nach Egypten zurück- -- Proecß, welchen man ihm darüber machet- §. 214. Um eben diese Zeit ward ptolomäus, ohner- achtet ihm die Römer durch ein öffentliches Dekret alle Hülse förmlich abgesagt, und noch überdem seiner häu¬ figen Bestechungen wegen sehr übel auf ihn zu chen waren, in sein Königreich zurückgeführt. pejus und Gabinms waren es, die solches unken nahmen. Mächtige Leute und Reichthümer wareu damals so stark, selbst gegen des Raths und VM Befehle, geworden, daß, als Pompejus aus 698) Cgi lußtanisches Volk um dm Durius- Srrab» Vorläufige Nachricht vom Unglück Gabr'ns. 46z gung gegen den König, ihn dem damaligen Gouver-N.R.E.6-)Y neue von Syrien empfahl, und dieser, der sich Ge-I°"^jusu. schenke gelüsten lies, den Zug unternahm, daß, sage Burgerin, ich, der König gegen den Willen der Republik und ge- S. n6. gen das Orakel der Sibylle dennoch zurückgeführt ward. Gabiniuö ward zwar nachgehends deshalb ge¬ richtlich belangt, verlohr aber des Pompejus und der Reichthümer wegen , die er selbst besaß, den Proceß nicht. Alles war damals bey den Römern in einer so großen Unordnung, daß, als GabiniuS einen klei¬ nen Theil von dem vielen, mit dem man ihn besto¬ chen hatte anwendete, die Augen einiger obrig¬ keitlichen Personen, die man zu seinen Richtern er¬ nannt, zu verblenden, dieses hinreichend war, sie nicht allein ihres richterlichen Standes vergessen zu ma¬ chen , sondern auch den übrigen Reichen — sintemal es ihnen immer leicht fallen mußte, die Strafe bey so bewandten Sachen von sich abzukaufen — ungestraft übel zu thun zu lehren.-So ward er jeßund errettet, aber verdammt, als er nicht lange darauf, ss wohl anderer Ursachen, als auch vorzüglich deswegen angeklagt ward, hunderttausend Drachmen'°°) von seiner Provinz unrechtmäßiger Weise erpreßt zu ha¬ ben. Es ist anmerkenswerth, daß eben das Geld, welches ihn vom ersten Proceß errettete, Schuld war, daß er den andern verlohr, und daß pompejus, der ihm bey der erstem Klage, obschon abwesend, dennoch durch seine Freunde zu Helsen gewust, bey dieser an¬ dern nichts zu thun vermögend war, ob er sich schon 699) Zchnt- Pompejus Niederreißen lassen, wieder Herstellen. MM ihn unternahm Gabmius seinen ersten Zug nach Ju^e, der sich mit der Wiedereinsetzung Hyrkans in's hohe P"- sterthuni endigte. Bald daraus erfolgte der zweite gegen Alexanders Vater Aristobulum, der cinstwem" Gelegenheit gefunden sich seiner römischen Fessel» ZU ledigen. Nachdem er diesen zweiten Zug' ss wie M gemeldet worden, geendigt, war er im BegrisssM! Araber zu Felde zu gehn, deren beständige StreitcttM Syrien sehr beunruhigten. Von dieser Expedition "" ihn Mirhradar ab, der in Begleitung eines vornem " parthischen Herrn Grsancs zu ih,n in sein kagcr M - und ihn in sein väterlich Königreich zuruckzussnihmf^ Gabinius sagte dieses zu; und als nachher PwloM' mit den Briefen Pompeji kam, k-es Gabmiuö nicht, Mt- faat, die Angelegenheit des Parthers ganz aus der ' sondern er wollte nur, da er sich so nahe bey , fand, dich' Kümmißwn, die ihn: am leichtesten und' s, der gefährlich, denn die andere zu seyn schütz, ausrichten. 705) Vergl. Note ;6o. Bemrikens Heyrath mit Selevk. u. Archel. 467 gen warGabinius hatte die Unruhen alle N.R.T-6y-> sogleich in ihrer Geburt unterdrücken können; sinte- //' mal er den Archelaus aus vorgefaßtem Verdacht in Bürgerin.' Verhaft genommen ^), so daß er von Seiten seiner nichts zu befürchten zu haben schien. Sich aber fürch¬ tend, er möchte unter dem Vorwande nichts sonder¬ lich merkwürdiges gethan zu Haden, die Summe, we¬ gen der er sich mit Ptolomäo verglichen hatte, nicht . vollzählich bekommen, und hoffend, noch mehr, als diese Summe betrug, der Tapferkeit und des Anse- 706) , dafür hat Srrsbs p. , nicht reäHus, wie Fabrizius will, son¬ dern segne i-kLis. Eben der Archelaus, den Sylla bey Charonea schlug, kehrete, nachdem er den Frieden zwi¬ schen Mithradat und Eylla zu stände gebracht, nicht wieder zu seinem Herrn zurück, sondern lies sich für einen Freund und Bundesgenossen der Römer erkennen, und mit beträchtlichen Gütern auf der Insel .Euböa besckwn- ken. Man sehe Dions i7Ztes Fragment, und Plurarch Lcha p. 466, Daß also der Vorschlag, den Sylla diesem Archelao that, seinen König zu vcrrathen, vielleicht nicht so sehr Scherz war, als die neuen Geschichtschreiber glauben. Incspka M8S ^oliismus leruorum ^rcbelau», exercicu prociiro impscli'uir. Lrt 707) Dieser Archclaus, wenigstens sagt man so, that damals unter Gabinio Kriegsdienste, so daß er sich, da man ihm die Krone Egyptens antrug, mitten unter dem Heere befand, welches hmgicng seine zukünftige Gemah¬ lin» zu verzagen. — Es laße sich schwerlich begreifen, wie Lerenike in einer so höchstkritischen Lage der Sachen, sich einen Mann', der unter ihren Widersachern Kriegs¬ dienste that, auserwahlcn können: und fast noch un¬ wahrscheinlicher ist cs, daß Archclaus, dem die gqnze Macht der Römer bekannt war, und dem bas unbeson¬ nene und tollkühne dieses Verfahrens einleuchtend seyrr wüste, sich entschließen können, einen Vorschlag dieser Art anzunehmen, gesczk auch, daß man ihm denselben thar! — Uber wie vieles ist nicht unwahrscheinlich A der Geschichte l 468 Dio Kaßius. B. XXXIx.Hauptst.XXVw. yr.N.E.Sys hens wegen, welches Archelaus genoß, zu erhalten, Ar^us","' er d/esen Archelaus — doch nicht, ohne sich nicht Bürgerin, diese Güte von ihm sehr theuer haben bezahlen zu las¬ sen — unter dem Vorwande, daß er ihin entflohen sey, freywillig aus dem Gesangmste los. §- 217- G. schlagt Er rückte, ohne daß ßch irgend jemand zur Wehre die Egyprcr.gxs^t hatte, bis peiusmm vor ). Er theiltehier 708) Da von dieser ganzen Expedition, die groW Ehre auf den berühmten Mark Amon zurückfallt, der iin folgenden Band, als Trmmvir eine so große Rolle spielen wird, so erlaube man mir, hier van diesem be¬ rühmten Mann eine kleine vorläufige Nachricht z» ge- ben. — Sein Großvater Markus, ein berühmter Red¬ ner, und eifriger Anhänger des Sylla, war als ein sol¬ cher vom Marius erschlagen worden. Sein Vater Ka¬ jus mit dem Spottnamen (einer ihm fehlgeW- gcnen Expedition gegen dieses Eylandes halber) war zwar sehr unthäcig, aber dabcy Herzensgut. Man er¬ zählt von ihm, daß ihm seine Frau, (Iulm, aus dem Kaesarchsen Geschlechte; fie verheyrathete sich nächst^/"' Tode mit Lcmulus Sura, den K'kero hinrichlen nm und von den- ich oben Nore 247. und 254. gehandelt;- seiner gar zu großen Glichen wegen gar kein Geld nnm die Hande gelaßenals ihn nun einst, ein guter Frm» UM etwas bat, gaber ihm heimlich einen silbernen BM- solchcn zu versetzen- Die Frau als der Becher wsgwa' lärmte auf alle Bedienten, und schalt so lange, biv r Mann zu Kreutze kroch und sein Versehen bekannte- -r dieser Vater ihm sehr jung absiarb- so har er die grom ' Zeit seiner Kindheit im Hause seines Stiefvaters l-cn-o lus zugebracht. Nach desselben trag schon Tode kxemi, sich an den jungen Rurio, einen sehr wizigen aber era derlichen Jüngling; eben den, den wir nachher Zunftmeister eine so große Rolle spielen sehn- M disance sagt, daß er ihnen zum Larhxll qedieiit, w0!-s stens ist so viel gewiß, daß Lurio für ihn die ku" von 64000 Dukaten gutsagre, und daß 64200 D»ka> Gabin schlagt die Egypter. 469 sein Heer in zwey Hänfen, und überwand die ihm ent- NN.E.69» gegen kommenden Egypter noch an dem nehmlichen AJus'n/' Tage, und schlug sie bald darauf noch ein andermal Burgerin. zu Schiffe auf dem Flusse, und auch zu landeDie «ine Summe sind, die auch der mächtigste Monarch aus bloßer Freundschaft und Menschenliebe nicht wegschenken wird. Der alte Kurio erfuhr was sein Sohn gethan, und ward darüber aus Grain krank (so lieb Harle der alte Narr das Geld); entschloß sich endlich aber doch, grästentheils auf Kikerons Zureden, die Summe zu be¬ zahlen, aber unter der angehangtcn Bedingung, allen Umgang und Freundschaft mit Antonio aufzuhebcn. Dieser bewarb sich darauf, um dft Sreundschaft des da¬ mals sehr mächtigen Llodius. Weil er aber vernünftig genug war einzusehen, daß sich die klodianische Faktion n cht lange würde halten können, verlies er Rom und gieng nach Griechenland um dorr die Beredsamkeit zu studieren. Hier war cs, wo ihn Gabiuius, als er über Griechenland nach Svrien gieng, fand, und ihn als Obersten der Kavallerie mit sich in seine Provinz nahm- — Ich sage sogleich mehr von ihm. 709) Eigentlich ist es nicht Gabimus, sondern selu Legat Mark. Amon gewesen, der Pelusiun: eroberr- Ich will die ganze Geschichte aus Plurarchs -gnr. p.9i6> aus dem ich auch die vorige Nore entlehnet, wiederho¬ len. — Als Prolomaus mit den Brieten Pompeji, in Gabinius Lager kam, und sich die zehntausend Talente zu bezahlen verpflichtete, war dieser doch, so gern er auch das Geld gehabt hatte, unentschlossen, was er thun sollte, was nicht- Antonius war s der ihn detcrmmirte. Zur Belohnung bekam er den Auftrag, —- weil doch die mchrcsten Soldaten den Weg von Gaza nach Pelu- siunl, den Tasso so meisterhaft beschrieben, noch mehr als den Krieg selbst schcucten — so bekam er, sage ich, den Auftrag, mit seiner Reucerey von den jüdischen Gränzen an vorauszugchn, und alles so zu veranstalten, daß die Infanterie ohne gar zu große Beschwerlichkeit nachfolgen konnte- Antonius, durch Aruiparern, (den Vater des großen Herodes, und damals Premierminister des jüdischen Königs Hyrkan) untcrstüzt, der ihn von 47oDio Kaßius. B. XXXIX.Hauptst.XXVlll. Alexandriner sind in allen Stücken groß zu sprechen ger Kr>!ssm-''ii" "tigc, und mögen gern alles, was ihnen nur ein- Burgerm. fällt, heraussagen; aber den Krieg und die Beschwer¬ lichkeiten desselben szu ertragens sind sie nichts minder denn geschickt, ob sie schon in den Aufrühren, die bey ihnen sehr häufig sind, und oft sehr gefährlich werden, fast immer zu Mord und Todtschlag kommen Jndaa aus mit Lebensmitteln, Wasser, und allen an« dern Nothwendigkeiten versähe, richtete diese Koni- Mission so gut aus, dafi cs nicht möglich war, sic besser auszurichken. In Pelusimn wohnren ungeheuer viel Ju¬ den, die Atttipatdr überredet hatte, sich für den wieder cinzuseyenden PtokomäuF zu erklären. Pclusium wend also ohne sonderliche Mühe eingenommen. Pcolomeus der mit Antonio vorausgcgangeu war, wollte hier so¬ gleich seiner Neigung folgen, und alles, was er amreffen würde, niederhaueu und uiederstcchen lassen. Anwmns aber wiederstzrc sich und gab nicht zu, daß der Stuft irgend etwas zu Leide geschehu wäre: sowohl dich als auch, daß er den Leichnam des lllrchclaus, dessen Freund und Kammcrad er ehemals gewesen, aufsucM und prächtig begraben lies, gewann ihm die Herzen der Egyptier so, daß sie ihm nachgehends bis auf dic,en seines Todes, mit der unverbrüchlichsten Zuneigung ju- g.'ihan blieben. Man lese Joseph l. c. GrraboS-sZU- und daselbst meine i24te Noce. /io) Herodian. IV, 9. 4. ri-Hv«-» -- ft' Zs 50,- 5x»,^.2k,5,. Voplskus Saturn. VII. öe Mprli viri vsnrnll, furibuucii, iscl-inle;, iniuriob ft guo säeo vsni, libsris nougrom rerum vlgue sä «rw IenL5 pudlicss cupience;, rerlilicsrore;, epigrsmm»enui. ->h:rlius cie />. 24. 601:5 fullax, semper slin coft r^ns aliü bmul-ui;. __ Don ihrer Schmähsuchr (Oft' gung alles was ihnen im Mund kam herauszuM^ besiehe Rasauboii sä willen, p. z Julian im lüft pogon, und Joanne« Anriochenus in Lxcerpr l'e?>° ' k- 8-6.z von ihrer Neigung zur Wollust, LuttE Wiedereinsetzung Ptolomäi. 471 aksdenn schätzen sie, in der Hitze des Gefechts, ihr se-N R.E.sy, ben für nichts, und sehen den Tod sich etwas von der ' Ehre der Tapferkeit unzertrennliches an?"). — Gabi-Burgerin. nius, nachdem er sie überwunden, und unter vielen an¬ dern auch den Archelaus erschlagen ^'), ward in gar kurzer Zeit des ganzen Egyptens Herr. Er über¬ gab es so fort dem prolomäuo, welcher seine Toch¬ ter, und mit ihr die Vornehmsten und Reichsten des Landes, sintemal er vieler Schatze bedürftig war, hin¬ richten lies. §. 218. Auf diese Weise hatte Gabr'm'us den König zu- rückgesührt; er meldete aber von dem, was er aus» gerichtet, nicht das mindeste nach Rom, damit er nicht sein selbst eigner Ankläger über die von ihin begange¬ nen Verbrechen werden möchte; weil aber eine Hand¬ lung dieser Art unmöglich verborgen bleiben konnte, erfuhr sie das Römische Volk doch. Als sich nachher S- uz. die Syrer sehr bitter über ihn beklagten, besonders, daß sie in seiner Abwesenheit so viel von den Räubern leiden müssen, und die Zöllner eben dieser Ursache wegen keine Gefälle erheben können, und also dem Rache viel schuldig waren, erbitterte dieses die Rö¬ mer so, daß sie über ihn Gericht zu halten und ihn zu bestrafen beschlossen. Rikero hezte sie sehr dazu auf, und riech die Sibyllinischen Bücher nochmals einzu¬ sehen, in der Hofnung, in ihnen eine Strafe für den- rul (Znink. p. 27 und von ihrem Hang zu Auftühren, Valcsium aci XXII. II- 7n) Ich folge der Konjektur des seligen Reiske: E .712) In einem Ausfall den die Alexandriner, unter seiner Anführung gegen die Romer thatcn- Valcr. Mgr. VIU. I. 472 DioKaßius. B.XXXIX.Hauptst.XXVIII. 219. A.R.§.6yy jetiigen, dec ihre Vorschriften übertreten, zu fin- 2'omrc»uS ll. 7>,x 1 Krassus n. Ven ). Burgerm. Pompejus und Rraffiis waren jetzund noch an der Regierung, von denen der eine in der Absicht sich selbst durch ihn zu helfen, der andere aus Liebe zu seinem Kollegen, und zugleich, weil er schon seinen Ankheil an dem vom Gabinius zum Voraus geschick¬ ten Gelbe bekommen, ihn offenbar vertheidigte, dem Kikero seine Landesverweisung vorrückte, und es zu °°keinem Rathsgutachten gegen ihn kommen lies. Als A. Klnuoius bch aber nachher beyde von ihrer Amtsverwaltung loS- Burgerm. firgten, und ihnen Lukins Doinittus und Ap> pins Rlülivltts im Amte folgten, kam es zum Stim¬ mensammeln , von denen die mehresten ungünstig ge¬ gen Gabr'mttm ausfielen. Dominus war Pom- pejo gehäßig, weil er sich ihm zum Troh in das Kon- sulat gedrungen "'ch; und obschon Nlaudius sein An¬ verwandter war ^), wollte er doch, um den Namen eines Volkssreundes zu erhalten, gern der Menges fällig seyn, rind überdem Hoffete er selbst vom Ge¬ nius, wenn er ihn jeßund zu fürchten machte, M zu bekommen: dieses also war die Ursache, warum 7r?) Wer die Briefe Kikerons an LeMstus Sffnrher Kolesen, der wird wissen, wie sehr wenig Kikero Grunde auf die sibyllinischen Bücher achtete: will-rM also jeßund nachgeschn wissen, so kann er dieses nur der Hofnung verlangen, die Aufseher dieser B-Wr ? bestechen , um durch ihre Vermittelung in Etrafe, so wie er sie selbst wollte, zu finden. — Religion, und welch ein Charakter! 714) Siehe oben §. 190. 7^5) Er war namllch ein Bruder des bekannten meister Klodius, Note 516. und also mit Pomprss r!' wandt, wie ich schon Note ;z. erwähnt- Folgen dieser Wiedereinsetzung für Gabln. 47 z sich beyde sehr gegen ihn zu seyn erwiesen ^°). Ue- N.N.L70» berdein schlug folgendes den GabiniuS sehr nieder daß er einen Legaten, den ihm der Krassus zum Bürgerin. Nachfolger geschickt, nicht angenommen, sondern sein Gouvernement, als wäre ihm solches auf ewig verlie¬ hen worden, fortgeführt Es ward alfo beschlos¬ sen , ob sich gleich Pompejuö widersezte, die Sibylli¬ nischen Bücher noch einmal nachzusehen. 22O. Inzwischen wuchs die Tyber, sey es nun der hau- mung der 716) ri«v L-,--- ich lese mit dem seligen Reiste: s«v^^ welches ungleich destlichcr ist. 717) 'Gabinius gieng, nachdem er den Ptolomaus in sein Königreich wieder cingefezt, nach Judaa zurück, wo sich Alexanvec seine Abwesenheit und die große Ju¬ gend seines SohnesSisenna zu Nutzen gemacht, um noch¬ mals gegen die Römer zu rebelliren. Wie ehcmahls Mithradat, lies er alle Römer die er antreffen konnte niederhauen, der Rest ftztc sich auf den Berg Garizinn wo sie Alexander mit einer sehr zahlreichen Armee bela« gerte. Hier kam den Belagerten Gabinius zu Hülfe, der den Alexander totalitcr schlug. Er überlies Hyrkano, oder vielinehr dem Premierminister desselben Anripatern alle Gewalr m Judäa, und er selbst gieng nach Arabien, wo er die Räuber zusammentricb, die in seiner Abwesenheit abermals Syrien sehr viel Leides zugefügt hatten. Als er von hier siegreich zurück kam, und sich jetzund an¬ schickte den Mlrhradar sonach Parthien, wiedenPro- lomaus nach Egypten zurückzuführen, kam ein Abgeord¬ neter Kraßi, der ihm andcuten inuste. das Kominando über die Armee an ihn abzugeben. Hierzu hatte nun Gabi¬ nius anfänglich keine rechte Lust; er wünschte, daß man ihm sein Gouvernement, so wie man solches schon einmal gechan, nochmals prolongiren möchte; als er aber sähe, daß es Ernst war, gab er das Kommando zwar ab, schickte aber, um seinen! Nachfolger wehe zu thun, den LNlrhradar und Grsanes, nach Parthien zurück— Es ist kaum zu begreifen, wie nach diesem Streich Kraßns seine Parthey halten können. 474 Dio Kaßms B.XXXIX.Hauptst.XXVlll, ^RET-offgen Regengüsse wegen, die in den oberhalb der A. Klaudms Sctadk gelegenen Gegenden gefallen waren; sey es, Bürgern,, daß ein heftiger Wind seinen Einfluß in's Meer ver¬ hinderte; oder se» cs, wie man denn solches damals am mehrsien vermuthete, daß dieses besondere Schi¬ ckung irgend einer Gottheit war; inzwischen, sage ich, wuchs die Tyber damals plözlich so sehr an, daß alle Flachen der Stadt voll Wasser standen, welches so¬ gar bis zu einigen Anhöhen hinan stieg. Die Hauser, deren größter Theil damals noch auö Ziegeln erbauet war ^), wurden vom Wasser so sehr durchnezr, daß sie zusammen fielen: alle Saumthiere giengen im Wasser zu Grunde, und selbst die Menschen, so viele derselben sich nicht auf die höchsten Anhöhen retteten, mußten entweder in ihren Hausern oder auf dm Straßen ersaufen. Die übrigen Hauser, so flehen blieben, wurden doch dadurch, daß sie die Gewalt des Wassers so lange aushalten müssen, beschädigt, so daß durch ihren Einsturz viele, theils jezt gleich, theils auch in der Folge, das Leben verlohren. Die V. ns. Römer, betrübt über das, was sie gegenwärtig litten, und (sintemal sie durchaus glaubten, daß ihnen die Wiedereinsetzung des Ptolomäus den Zorn irgend ei¬ ner Gottheit über den Hals gezogen) noch schlimme Schicksale für die Zukunft befürchtend, eilten, in der Aeberzeugung, sie würden minder leiden, wenn sie dm Urheber ihres Unglücks zur gebührenden «Strafe ge¬ zogen , ihn auch abwesend mit der Todesstrafe zu be¬ legen. Sie ließen sich auch diese Sache so sehr ange¬ legen seyn, daß, obgleich nichts dergleichen in den Si¬ byllinischen Büchern gefunden ward, der Rath dennoch 7r8) Daher das Wort des sterbenden August an M xotT-ar-cetn-w, UNtLN E. Gneron c. 28. und daselbst Kasaubon. Aufnahme des Gabiniusin Rom. Gericht. 475 sein Gutachten dahin gab: es möchten ihn die obrig-N.R.C.7ov seitlichen Personen und das Volk mit der härtesten und schmerzlichsten Strafe belegen. Bürgern:. §. 221. Indem man so sehr übel auf den GabiniuS zu sprechen war, machte doch sein inzwischen vorauö- gesendetes Geld, daß ihm eben so wenig bey seiner An¬ kunft, als in seiner Abwesenheit, zu!eide geschah. Doch plagte die innere Empfindung seines Unrechts und seiner Schande ihn so, daß er sehr spat nach Italien zurückkehrte, seinen Einzug in die Stadt zur nächtlichen Zeit hielt und viele Tage hindurch sich nicht unterstand, außer feinem Hause'") sich sehen zu 719) Aikero arl NI. 2. (mim Qsbiniuz —, nvcku vi dem bulkium plane niusliüec, in Lensrum ls non commirrebsr. 720) D^e leJio impeests hies: ve für lezkeres Wort, welches nun freylich hier gar keinen Sinn gad, !ast 11 sowohl tdeunklau als Malespina, über die in der vorigen Note angeführte Stelle Kikeronö und die¬ ses nahm Reimarus im Tert auf, that aber hiermit den: seligen Reiskc kein Genüge, welcher ---«-„.--c zu lesen verschlug, welches Wort er durch -Hofthür üöerseztc; Reimarus kreuzte und segnete sich über diese Cmcndation, und sagte, das Wort scy weder Dionisch, noch gar mit einander griechisch, denn wenn es ja verkäme, bedeutete es keine Hofthür, sondern den zweircn Hochzcirrag Ich unch gestehn, die Emendatiou des seligen Reiske kommt nur selbst zu gesucht vor, und es last sich sehr leicht begrei¬ fen, wie ein Kopist> welches er aus der vorigen Zeile noch in Gedanken hatte, für irgend ein anderes, noch so weit davon entferntes Wort hinschreiben konnte: allein wie er die Bedeutung von sc. daß es die äußerste Thür des Gehöfts bedeutet, leugnen können, nimmt mich sehr wunder. '2-7--»?.,; für Haus kommt beym Dio selbst vor S- 6;5- und also kann nach Er Analogie «r-E« formirt werden- 476 Dio Kaßi'is. B. XXXIX.Hauptst.XXVIII. N- R.T. lassen. Es waren der Beschuldigungen, so man ge- A.^kiaudius'gen ihn hatte, viel, und der Ankläger nicht weni- Bürgern,, ger Zuerst ward aber doch über die Wiederein- sehung des Prolomäus, als sein größtes Verbrechen, erkannt. Das ganze Volk strömte, so zu sagen, auf den Richtplatz zusammen, wo es ihn ost lebendig zu zerreißen drohete, und dieses um so mehr, weil Pom- pejus nicht gegenwärtig war, und Alkers alleMacht feiner Beredsamkeit, ihn recht fürchterlich anzuklagcn, aufbotDein allen ohngeachtet ward er doch 721) Der eifrigste seiner Widersacker war wohl sonder Zweifel der Zunftmeister R.. Mcmmrus. Allein seine gar zu große Erbitterung gegen Gabiuium machte, daß man ihm nicht erlaubte, sein Ankläger zu werden. Gleichsam sich jur Anklage vorzubereiten, hielt er eine Anrede an das Volk, wo er alles, was in seinem Vermögen stand, «„wendete, das Volk gegen Gabiuium zu erbittern. Gisenna des lezkern Sohn, machte sich hierauf durch die Umstehenden Mi¬ stel vor Memmius nieder, und suchte die Füße desselben j» umarmen. Da ihn dieser von sich st,es, fiel dem jungen Sisenna, in den Bewegungen die er immer fort machte, die Füße des Tribuns zu küssen, der goldene Ring den er am Finger trug, ab. Dieses Schauspiel bewegte die Römer so, bey denen keine Tugend so hoch' als die der kindlichen Liebe und Ehrfurcht gehalten ward, daß sie es nicht zuließen, daß der unerbittliche Tribun- Gabms Ankläger ward. Valer. Map. VM. l. M" überrrug dieses Geschäfte dem L. Lemulus, einem sehr schlechten Redner und schläfrigen Manne, von dem dw Derlaumdung so gar sagte, daß er unter der Hand mit seinem Beklagten aus einer Charte gespielt. 722) Hier irret sich Dio sicherlich. Kikero hat den vinius, aus Furcht vor Pompejo,nie öffentlich angeklagt- ^ium nonnulli, schreibt er an seinen Bruder Rwltiru» III. 4. 8sl!ulliv8 uem, ms opor-uists Qskinium sccuftib. bU» 0Ao iullicikus commirre,em?guic! eüem,li mosgenW «ster elspiub? 8ecl ms s!is moueruut. dion siki kumpesus cle illiriz fslure, ssll cis lös clignirsle me- com eile censmsu: in vrbem inkrsüel, scl inimiciur* Gericht über Gaöin. 477 übsolvirt. Wohl bewust, welcher Verbrechen wegen N.N.E.70S er gerichtet werden sollte, hatte er ungeheure Geld. summen such loszukaufech aufgewendet, und die Krea- Burgerm. - turen des PompejuS und Kaesars standen ihm getreu¬ lich bey; vorgebend, daß oaS Orakel der Sibylle auf einen andern König und einen andern Zeitpunkt zu deuten sey. Vorzüglich aber sstüzren sie sich darauf) daß die Sibylle selbst dem Uebertreter ihrer Gesänge keine Strafe bestimmt hatte. H. 222. Es fehlste aber wenig, so hatte das Volk die Rich- AudereFG»- ter selbst umgebracht; und als diese sich sstiner Wuth) Zu entziehen wüsten, lies (das Volk^ die übrigen Be¬ schuldigungen gegen ihn vornehmen^), und veran¬ staltete es so, daß er ihrentwegen verdammt werden muste. Diejenigen, so jetzund das Loos, über ihn Ge¬ richt zu halten, ernennete, fürchteten das Volk, und überdem hatten sie vom Gabmius (der jetzimd, da rez Veniger sre. Und im zweiten Brief: rsmen re- neo gl) gcculgnüo, vix me bercule, secl rumen reneo: rel guocl nolo cum p> mpejv gugnsre, vel guocl iucticer nchlez bsdemvs. In dieser Gemüthslage har er vermurhlich die Rede gegen den Gabmius geschrieben, der Xl. i. erwähnet- und die al'o. wie obangefuhrte stellen zeigen, nur »6 priusror vlus ausgeschrieben, nie öffentlich vorgelegt worden- 724) Jetzund hatte man nämlich untersucht, obGabi- N>us des üochverraths schuldig sey, und von diesem Verbre¬ chen war er absolvirt worden- Man lies nun den andern Proces angchn, den die Römer llepsrunäsrum nann- kcn, wegen des vielen Geldes so er aus seiner Provinz ^prcßr zu haben beschuldigt ward, (oben §. 214- ward ö>e Summe auf hunderttausend Drachmen angegeben) und erlaubte nun dem obgedachten Memmius, dse Rolle eines Anklägers zu übernehmen. Wergl. die Interpreter a» Qcero»/r tisbir z. 478 Dio Kasims. B. XXXIX.Hauptst.XXViil. N^R.E-7oo er kleinerer Verbrechen wegen angeklagt ward, nicht L. Kl"udlus 3^^' s« viel aufzuwenden Lust hatte, sondern so durch- Bürgerin, zuschlüpfen hoffte) keine beträchtlichen Geschenke erhal¬ ten, und so verdammten sie ihn, obschon Pompejus in der Nachbarschaft war, und Kikero ihn verthei- digte Pompejus, der damals noch die Oberauf¬ sicht über das Getraide hakte ^), dessen die Ueber- schwemmung einen großen Theil verwüstet, hakte sich zwar Mühe gegeben, weil er innerhalb dem Bezirk Italiens war, auch beym ersten Gericht gegenwärtig 725) Herr Lrevier »ich Idam. 'p. XII. p. 48;. meint, daß Kikero wahrschcinlichcrweise niemals seine Vcrthei- digungsrcde, so wohl für den Gabin als Vatinius öf¬ fentlich herausgegeben, und daß ihn die Schaam solches zu thun gehindert. Aber wie ich schon oben bemerkt, war Kikero viel zu sehr fripon, um da, wo es auf den Namen eines guten Redners ankam, irgend einer Em¬ pfindung der Schaam fähig zu seyn. Wenn er sich nicht schämte, in der Rede xr-o 12. öffentlich Z» sa< gen: ^mi 0. Xtemmi, csula clelenclencli üsdimi üur reconciliiNio Arsriao: nsque vero me poenieei morir- les immicirüts, sempirernss smiciri35 dndeis, warum hatte er sich schämen sollen, die Rede, die er öffentlich ge¬ halten, und wo er Gelegenheit fand sich selbst, und sei¬ ner Verträglichkeit so viel Verbindliches zu sagen, und sei¬ ner gedemüthigten Feinde zu spotten, diese Rede auch öffentlich bekannt zu machen? Jedoch warum suche 'm analogisch etwas zu erweisen, was ich historisch erweisen kann? Hieronymus hat uns in seiner tVpoWgia m 1^"' num, ein Fragment dieser Rede aufbewahrt, die also, wenn Hieronymus sie lesen konnte, gewis in die Hande der Buchhändler gekommen. Irre ich nicht, so hat auch Strabo aus dieser Rede das Fragment entlehnt, welche» die Revenuen der Egyptischen Könige berrift, Md in niemer Uebersetzung S- 2190. zu lesen. Siehe daselbst Note Zy- 726) Er hatte diese Oberaufsicht, im Jahr da Ks'ss znrückgerufen ward, /e. 697. auf fünf Jahr laug erhal¬ ten. S. oben §. t68- Dieses EZuiiigueunlum war <"ch allerdings 700. noch nicht zu Ende. Landesverweisung Gakins. 479 zu feyn, weil er aber dazu zu spat kam, blieb er da-N.R-E.7--s für so lange in der Vorstadt, bis das gegenwärtige geendigt war. Und weil ihm, der die Gewalt eines Bürgern,, stellvertretenden Bürgermeisters hakte nicht frey S- "v- stand, in die Stadt zu kommen ), lies er das Volk vor den Thoren zusammen berufen, wo er an dasselbe eine weitläuftige Rede zum Besten des Gabinius hielt, er las auch einige Briefe vor, die ihm Kacsar über eben diese Angelegenheit geschrieben haben sollte gieng alle Richter flehentlich für ihn cm, und wüste den Aikero, nicht allein ihn anzukiagen Zu verhindern, sondern so¬ gar, daß er die Verkheidigung desselben übernahm, zu bereden. Diesem wurde die Beschuldigung, ein Ue- berlanfer zu seynund der ihm daher auklebende Spottname nur immer gewisser und gewißer gemacht, ohne daß es jenem im mindesten etwas geholfen hätte. Er ward, wie ich schon gesagt habe ,, zur Landes¬ verweisung verdammt, aber nachher vom Kaesar wie¬ der zurückgesührt. 727) Kraft eben d'estr Oberaufsicht über das Gv- tkaidc, die mit der Prokonstilarischen Gemalt verknüpft war. Man sehe oben Nore 547. Hierzu kam nun noch jctzund das ihm im vorige» Jahr verliehene Prokonsu¬ lat Hispamcns. Vergl. §. 192. , 7-8) Der Sache ist bekannt; daß außer den ordent¬ lich erwählten Bürgermeistern nemini cE »da esse Iwuit, und w-r haben sogleich im lezken §. dieses Buchs ein merkwürdiges Deyspicl davon am Pompri- nus. Die Kaiser, um beyde Jurisdiktionen mit c an¬ der zu verbinden, waren daher OnstNos »ms lwmvs- rium,'p,'vcnnlu!k§ sxera, wie Dio unten S- 518-berich¬ tet Vergl. Spanheim cle rsu numism-numl. Il.x.gLz. NNd Htoris sc! (^LNurs^dis ?sssns. p. l8y. logg. 72Y) Vergl. oben §. 41. und daselbst Note! !I 7zo) §. 214- 48oDioKaß;us.B.XXXlX.Hauptst.XXVIll. N.R.E.7-X> 22 z. A^mükius 3" eben dieser Zeit starb auch, nachdem sie vor« Vurgerm. her ein Töchterchen ^') zur Welt gebohren, die Ge- LodderGe reinem- „^rmsrssgue msnus excuiso iunßere terra, „Vr r-ene,o8 soceriz msclise iunxere gsbinse. ^Ivrre rrr« olr/c«//ä »ro«r> e PompLmi Triumph. 481 Trägem, von einigen Leuten — eö ist ungewiß, ob sieV.R.E.700 dazu von den Anhängern Pompejus und Kaeiars^^^ aufgehezt worden waren, oder ob sie eö vor sich selbst, Burgerin, in der bloßen Absicht, sich ihnen gefällig zu machen, thacen—mit Gewalt entrissen, und auf dem, dem Mars geweihten Felde begraben Der Bürger¬ meister DomitiuS sezte sich vergebens dawider; und führte unter andern Ursachen vornehmlich die an: daß es nicht erlaubt sey, jemand an einem geweihten Ort, ohne einen förmlichen Rakhschluß, zu begraben. §. 224. Um eben diese Zeit hielt Rajus Pomptinus seinen Triumph über die GallierEr war bis um diese Zeit, weil er die Erkaubniß zu triumphiren von niemand bekommen konnte, außer den: Bezirk der 7Z4) Livtt Sprcome Iv6. lulia, Oelaris 6!is, Pom¬ peji vxor äecellic, konosgue ei a popolo bskikus elt, vr in csmpo Xlsrkio ftpelieerur. Plutarch Oes. p. 719. nennt nicht den Konsul Domirius, sondern die Zunft« meister des Volks, so sich gegen dieses Begräbnis geiezt, und -» p. 647. sagt er, das Volk habe sdlches Meder aus Neigung gegen Kaefar noch gegen Pompejus, sondern gethan. — S> zyo. erzählt Dio von einem gewissen Gppius, dessm Gebeine das Volk gleichfalls aus Liebe gegen ihn, im campo klsruo beyge- sizk, sizt aber hinzu: H ök Sx «vr-rs, «4 8)^ e'v 7-ü» , LVk^kT-S, ^StS-Ak,^« «VT-« xaee N-^VT-k^ov XL/ siLSI-« 7-Lvr-L gt auch Strabo p. 2)6. eä. ^0!/ 707P0V 787-0'- , XL/ 7« 7«V k7r/(P«- t'kT«?-«'- sirvr-^t«7« LV7LL/2« x«7ee'XkvLS'«p «vöfco- XL/ ^PVL/X«V( ober man vergesse nicht, daß dieser Schriftsteller nach verblühter Monarchie zur Zeit der Kaiser schrieb. ^7Z5) Mobroger eigentlich. Vergb oben Z. 98. SS- rstvle z/;. U- Band. H h leztcres bezei 482 Dio Kaßius. B. XXXIX. Hauptst.XXVIII. N^r.E. 700 Stadtmauern geblieben und auch noch jehund AÄaudius wäre ihm seine Hoffnung fehlgeschlagen, hätte nicht Aur-erm. Sergius töalba, ehemals sein Kriegskammerad, gegen die Gallier, und jetzund Sladtrichcer, ohuer- achtet es in den Gesetzen verboten war, irgend etwas mit dem Volke vor der ersten Stunde zu verhandeln; hatte nicht, sage ich, dieser Galba einige Stim¬ men noch vor Sonnenaufgang eingesammelk. Die¬ ses war die Ursache, warum einige der Zunftmeister, die in der Volksversammlung nicht mit zugegen ge¬ wesen waren, ihm während des feyerlichen Auszugs selbst, so viele Händel verursachten, daß es darüber bis zu Mord und Todkschlag kam. 7Z6) Vergl. Note 728. 7Z7) Oben §. 99. Note 322 c) und §. 164. Note zr/- Ende des neun und dreißigsten Buchs' 48Z Inhalt des vierzigsten Buchs. Im vierzigsten Buche des Dion wird folgendes abgehandelt: Hauptst. XXVIIII. Abermalige Dcscente Kaesars kq Britannien §. 22;— 227. Hauptst. XXX. Neuer Krieg, den Kaesar nach seiner Zurückkunft aus Britannien mit den Galliern führt §. rr8 — rzz- Hauptst. XXXI. Anfang des Krieges Krassi gegen die Parther §. rz6. 2Z7. Hauptst. XXXll. lieber die Parther §. oz8 r;9- Hauptst. XXXIII. Unglückliches Ende des Klassischen Feldzugs gegen die Parther §. 240 — 254. Hauptst. XXXIIII. Kaesar überwindet das ganze transalpinische Gallien § 255— 267. Hauptst. XXXV. Milo laßt den Klodius umbringen, und wird darüber verdammt 268 — 291. Hauptst. XXXVI. Anfang der Uneinigkeiten zwischen Kaesar und Pomprjus §.292 — zoo. Eö begreift einen Zeitraum von vier Jahren in sich, in denen wir folgende als Bürgermeister 484- D.C.G.IN.R.L 50 70z 704 Srrbius Sulpi^ius Rufus, und M. Klaudius Markellus. Lukius Aemilius Paulus, und K-Klau¬ dius Markellus "'). 7Z8) Das Burgermeisterverzeichniß dieser vier Jahre ist im griechischen außerordentlich vitiös abgcdruckr, und Palmerius hat das Verdienst selbiges sehr glücklich her- gestellt zu haben; ich bin seinen Verbesserungen bis auf eine Kleinigkeit gefolgt, mag aber hier nicht Rechenschaft davon geben, weil es doch zu nichts hilft, weitläufig ju beweisen, daß — verschriebene Namen, verschriebene Namen sind- Nur da gebe ich Rechenschaft, wo ich ver- murhen kann, daß der Leser sich für die verworfene Les¬ art intereffrren möchte; da wo die Lesart so offenbar de- pravirt ist, daß kein einziger Mensch sie vertheidi- gen kann, und wo uns die Geschichte nicht niuch- masliche, sondern apodiktische, einzig möglich rech« Verbesserung an die Hand giebt, da bedarf cs kei¬ ner Rechenschaft-, — Der Name Ralvinus wird nn Griechischen le---.-,,;",«, und in der robertmischen Edition geschrieben. In den bürgerlichen Unruhen hielt er es mit Kaesar, war aber in seinen Unternehmungen nie sonderlich glücklich. Faustu« Sylla warf ihn ausDa- kedouien. Dio S 177 und 707. schlug ihn Pharna- kes- Ist. p. 206. Unter der Regierung Augusts war er 714. zum zweitenmal Konsul, und schlug das ^ayc drauf als Prokousul die Rerreraner (ein Volk in Spa¬ nien, so Strabo der schönen Schinken wegen lobt> k' Z82- — Bey Gelegenheit seines Kollegen will im "U einen Fehler des Palmerius verbessern. Er schreibt > Gr-echischen seinen ganzen Namen so: » - u MeM«, ein Sohn desjenigen der 69z- Bürgerin 485 stcr war- — Rwinrus Rakilins Pius Skipio, war der Geburt nach ein Sohn des Skip io Nasika, war aber vom Merellus Pius adoptirt worden, und hatte daher den Namen desselben überkommen Von ihm bestehe Glandorp Onomsik. p. 261. Seine Tochter Rorneli», wer mir dem jungen Kraßus verheyrathet, nach dessen Tode sie Pompcius, dessen Gemahlin» Julia kurz vor¬ her gestorben war, zur Gcmahlinn nahm. Plurarch kvmx. p. 648. Daher nennet ihn Lppian: Liu. II. p. 442. rVeux/sv rs noftTn,/«, wiewohl der Vorname Lukius hier sicherlich falsch ist, weil ec den Namen Rwimus auch in einem Senatuskonsulto beym Röiius führt, sä Licmonem VII!. 8- — Dom Servius Sulpikius Rufus, sagl Dio p-148.- daß er seiner juridischen Kenntnisse wegen Konsul geworden; daher erkläre man sich Mgmerrium p-meg. in l»li»n. c. 20. wo er sagt: Iuris civilis lcitrntt», guss blsnliiis, 8css- rol«8, 8kllVIO8, in amplilkimum Arsllam üiAuirsns euexir: so berühmt als dieser seiner Jurisprudenz wegen war, war es sein Kollege wegen der Kcrewamkeit. Ec war ein arger Feind Kaesars. Vergl. Sueron: Laes c. 28- Appian. Liuil. II. p. 44g. Plurarch Oos. p. 722. und Pompcj. p. 650. und Dio p. »51. wo er erzählt, daß er den Rurio angcklagt, und ^ompejodiecustoüism 'rbis übertragen, ohne daß irgend darüber ein Senams- konsulrum abgefasset worden. Dieser Markellus war Geschwisterkind (k'rsrsr psriuelis) mit dem Konsul des kommenden Jahres , Rajus Rlaudrus Markellus, nach Sueron Laos. c. 29. nut dem Appian Liu. I!. p. 44?. übereinstimmt. —- L. Aemilius Paulus ist vermuthüch her Bruder Lcpidi, den dieser profkrib>rte, doch aber zu« lies, daß er sich nach Milet flüchten konnte. Es wird Gelegenheit seyn, hiervon unten etwan bey S.ZZi- zu handeln. 486 Das vierzigste Buch. Neun und zwanzigstes Hauptstück. Abermalige Descente Kacsars in Britannien. §. 225. war es, was im laufenden sicbenhunderten A.^riaüvürs Jahre nach Roms Erbauung sich zutrug. In Bürgerin. Gallien lies Kaesar, noch unter dem Burgermeister- amte 7") des Lukius Dominus und Appius Kaesar läßt Riaildius Schiffe verfertigen, so das Mittel zwi- r-uem tchen den bry uns üblichen Schnellschiffen, und den dort gebräuchlichen schweren Lastfchiffen hielten; sie sollten so schnell swie die Römischer^ seegeln,und siben so gut wie die, der Barbarih die Gewalt der Fluch aushalten, und fvon der Ebbe^j ohne Schaden zu lei¬ den, aufs Trockne gesetzt werden können "°). s'-Nit griechischen: v» welche ^rtheidigt, weil der Bürgermeister des gleichfalls Domitius hies: Robert Stephan korng-rt es m , «nb so Reimarur, cs vermuthlich ist die Lesart des zweiten vatikanischen Kodex, die einzige rechte; dieser laßt das Wort ganz aus. 740) ^cl celei-i'rsrem onersncli, subcluLkianergve s»c«< VS VE , XE, XEVE^LcA«-, sagt !UN griechischer Dolmetscher deutlicher) p->,,Ho stscik t'er — 3ij onsra ek sü mulkikuchnem iumeulvram nunr; porrsinlsm privilo lsrioies _ gn-im guibur noliro m»" vri conkueuimu?. omnesseiusrissjmpersi berii qunni rom Iiumilirgz mulkum »Uiu»2i. Das dazu benöthigte Bauholz, zog er aus Zdispanien (nicht aus L'ritamiicv' w:e durch einen offenbaren Fehler im Griechischen stel)» ) Bey seiner Zurückkunft aus Mrien fand er sechshundert solcher Schiffe fertig. L'se/.V r. 2. Kaesars Descente in Britannien. 489 diesen Schiffens gieng er, so bald solches die Witte- dr.R-E.7sa rang erlaubte, noch einmal nach Britannien über. Vorwand dazu war, weil sie ihm nicht alle die Geis- Bürgerin, sein, so sie versprochen, zugeschickt (sie glaubten S.i-r, rühmlich, weil er damals, ohne etwas auögerichket zu haben, von ihnen abziehen müssen, würde ihm die just vergehen, noch einmal zu ihnen herüber zu schif¬ fen) in der That war eS aber nur die große Begierde, sich dieses Cylandcs zu bemeistern , und er würde, ge¬ setzt, er hatte nicht diese Ursache gehabt, gar bald eine andere ausfündig gemacht haben. Er landete eben Landes da^), wo zuvor, und niemand lies sich, wegen der Menge der Schiffe, die sich mehr denn eines einzel¬ nen Ankerplatzes bemeistert, sich zur Wehre zu setzen, beygehen— Das erste, was Kaefar hier da that, 741) Vergl. Note 695. 742) folis occ-rium naues iolurt, sr Ioni -^frico prokectus, msäi» circirei' noÄe, vsoto inkermilln curlum noo reouik: er longiuz äel-rros riesiu, orraluce, lud sioi- ürs, kriisnnigm reliÄsm conssexir. 4'um luikus seüur commukLkionem secrnus remis cunrenclir, r» e«r» xarrerrr irr/A/ire esse e^ressM» ss^en'o»-e aessare sagt Lacsar c. 8- welches alles sein griechi¬ scher Ucberfttzer viel deutlicher, und verständlicher sagt. — Wmn ihm Britannien zur linken Hand lag, so war er zu weit nordwärts gcscegclt. 74z) IVeguein eolocoboliiselivllus,lech vrpoliea Os¬ kar ex cirpriuis cvmperir, guum msAosemLiius eo conue- nrllenr, mulriruciioe n-ruium psrrerricae, guas cum unoori- nr5 priuzrisgue, guas kur guisgne commocli Lauts seeersk, ampliuz vn» ersnk vikss, rimore s lirroro clilcekle- »nr, sc sg in luperrom stocs sdcjiciersnr. lärcl. sind nicht, wie die Kommentatoren alle sagen, pcovianrschiffe, §ru:e annorram rre/r»»e, sondern es sind die vorjährigen, mit denen Kaesar schon einmal in Britannien gewesen warr «w» r«-r ru übersczt der Grieche. 488 Dio Kaßius. B. XI,. Hauptst. XXIX. daß er den Platz, wo die Schiffe vor Anker la- Burgerm. §. 226. Die Wilden hatten seine Landung, der angezeig- ten Ursachen wegen, nicht verhindern können; und da sie sich mehr denn das erstemal furchten, sintemal er von einer starkem Macht begleitet, angekommen war, verbargen sie in denen, in ist er Nachbarschaft befind¬ lichen Waldern und Heiden ?"), die kostbarsten Ge- räthschaften, so sie besaßen. Nachdem sie solche hier in Sicherheit gebracht, (sie hieben die in der Nach¬ barschaft befindlichen Baume nieder, und häuften rei¬ henweise einen über den andern auf, so daß daraus eine Art von Bollwerk entstand) griffen sie diejeni- 744) Falsch; dieses geschähe nicht eher als nach dem großen Sturm, dessen Kaesar e. IO. erwähnt, damals cam- moclillimum elleltsiuir, vmnos n»ue; kubcluei, er cum cstiris vn» mumkions coniunAi, aber jetzund wurden die Schsse nicht verschanzt: Lo minur verlru» n-iu-bur, gnocl in llnoi's molli srguo s^eiro, cleliAsksr scl socbo» rs; relinquebük. 745) Ich weis nicht ob ich recht übersezte. Sic ver¬ bargen eS, sagt mein Auktor: --<> ----- " -°«- XLV---V. Wenn nicht beyde Wer¬ ter Synonyma seyn sollen, welches denn woh! ftey!i-l>tst Fall seyn möchte, so weiß ich keinen andern UnlersaM als den im Trist angegebenen hinein zu bringen. — ust Vstran, der die Heiden Britanniens so oft besingt, >fi^ bekannt, wie voll das Land ehemals derselben war. 746) Hier geht Dio so völlig von der Nachricht st")' ft-rs ab, daß er einen andern Führer gehabt zu hast» scheint. Man vergleiche mir dem, was man h-er ligc- Kaesars yces Kapitel, so wird man von dein, waS^ sage, bald überzeugt werden. — Nachdem Kaesast-st Rw. Arrrus mit zehn Kohorten, und drenhunderc. rem zur Bedeckung der Sch-ffe zurückgelassen, gicug cr»" dem Ueberrest seiner Truppen, die Wilden anfzusuchcn, 0' Descente Kaesars in Britannien. 489 gen an, so man auss Fouragiren ausgeschickt hat-N te Sie wurden einst in einem Scharmützel, web ches im Freyen vorfiel, geschlagen; führten aber die Burgerin. Ueberwinder, so den Flüchtigen nachsezten, zu diesem er nach einem Marsch von drey (deutschen) Meilen anrraf. Hier kam es zwischen beyden Panheyen zu einem Treffen, wo die Wilden natürlicherweise den Kürzer» zogen; und nun fahrt Naefar so fort: Itepulii ->b eguirarulsia iilu«« sbclicierunr, locum nacti, e^regis er nsrurs, er opers muoirum: guem clomslkici belli, vk vlclebatur, csuss, i»m sake ^rsejisiguersm; n:im crebri.? r.rbonbus succi- lis om nes inrroirus e»r>r piLecluii. Also nicht ihre Kost¬ barkeiten hatten sie hier in Sicherheit gebracht, sondern sie selbst für ihre Person rctirirten sich hieher: denn da¬ mit ich's kurz mache, dieser Verhack war nichts anders denn eine brrrrische Stadr: Opzriclum surem Liirsuni rocanr, guum im^säiks« vsllo srque tosis munie- rniu, g»o, incurtioin; bolkium virsnclae csuls, conue- nirs consrrsuersnk, sagt Laesar c. 2t. (ohngefahrso wie ^erodian I. VII. die Sradte der Deutschen beschreibt-) Ein solches Verhack nennen die Lateiner mir seinem eigen- thünrlichen Namen concaecler Taeirus I. Ironrem ac rer- lchm Isreis meinirns; daher verbeffere Man 6rc^or-r«»r II. 9. bisnci enim limulara wem se in remcniores bilrus rscepersnr, ;-er exirems s^'Iuinum ^locul-iris. Zu der angeführten Stellt Kaesars von den brittischen Städten, setze man noch fol¬ gende aus dem 4tcn Buche Scrabons, die nur jezt erst unter die Hande kommt: Z' crr/r-o, xar^v^o7rotttvr-a/) xa< 7°« »tL- . 747) Von alle diesem Hal Kaesar kein Wort. Nach 'hm griff die siebente Legion das Verback an, erstieg selbi¬ ges, und zwang die Wilden weiter zu fl-ehn: leci evr tu- R'enrez IvüLiius (l-iesiir persegui veruik, er guoci loci »u- !Aooi3kgr, er guoü, mafln» jiarie cliei cvusompr», Munirioni cstkroium rempu8 rebogui volebsr. — Es ist Offenbar, daß Dio hier noch andere Nachrichten außer Kaesars Kommentarien gehabt Haden muß- 492 Dio Kaßius. B. XI>. Hauptst. XXIL E 700verschanztenO-t,wo sie viele derselben erschlugen^). A ..uäutius nachher ein Ungewitter die Rönuschen Schiffe aber- Lurgem. mals beschädigt hatte , schickten sie zu ihren Bun. deögenossen, ihnen Hülfe zu leisten, und griffen unter der Anführung des Raßlveliauttus,ver damals 7473 Eines Angriffs auf die kadulstvrss erwähnet auch Racsar K. 17. allein spater. 748) Lgmres 3 (). e^rrio aä (Bessrem veneivnr, gui uunc<«renr, saperiori nocte msxima cooirs rempsstsie, prop« urnuox N3uss sstliAas 3kgue in licrure eiLci3» eile (er selbst hatre K- 9 seinen Ankerplatz als und«^r- beschrieben,) guoll ris^jus srieborss tuussgue lud- stltsisnl., negue nsurse AubernsroiLzgue vim rsmpel!»- ri? psri postbnr; lt3gueex eo coucurft, »3uium,mstziaun est> incommoäum gceeprum. (K- io.) Vierzig Schiffe Waren völlig zu Grunde gegangen, die übrigen wurden in einer Zeit von zehn Tagen, binnen denen die Arbeit Tag und Nacht nicht ruhen durfte, wieder hergestellt- (Man merke sich, daß alle römische Soldaten SchW zimmcrleute waren, und also Kaesar etwas thun konnte was einem heurigen General unmöglich seyn würde- Lrontinus NrargA. 1^. I.?. Xsiics in biksrnis: gusmm» clslll^ t nun ester neeestsrius, ne ramen äelläi» mile» corrumperorur, gut per ucü lieeniigm sociir inimism inkerrer, nsues neclistcgre inliiruir, Vergl. LipstuS />o/wr-r. HI. VI. ste »»H. V. Xill. 749) In allen Kodizibus Dions Heist er im ersten Vatikanischen bcym Poigano VllI rg- , bcym Julio Lelso p. r>O. Zcasmellanius >wd x. 62. Ramnellannurr. L-iesgr und nebst ihm VI. 9. nennt ihn überall Raßivellaunus, welches M griechischer Uebersetzer schreibt, so wieDcd-r I4ilk. .-^ngl. I. 2 Raßabellauuus; unter alle diesen Dwe» fftaren habe ich die Benennung Kaesars, als die aotycu- rischste gewählt, von der die klebrigen alle nichts den Abweichungen des Kopisten, von mehr oder minderem Belange sind- Rambven Lr-trau»/« p. 214. erklärt di fen Namm für ein^ppsllskiuum,welcheserxEeprt«^ -7»« übersczt. Allerdings sind Laßier, brit tisch-' Kaesars DescenLe in Britannien. 491 der angesehenste unter den kleinen Fürsten dieses EwN.R.E.7«» landes war, den verschanzten Ankerplatz der Schiffe A.^KiMdius selbst an "). Die Römer wurden zuerst durch den Burgern,. Angriff ihrer Streitwagen erschreckt; aber nachher trennten sie die Glieder, ließen die Wagen durch, wen¬ deten sich schnell, und schossen nun von hinten auf den ihnen vorbeygesahrenen Feind "°). die bcym B.«esar c. 21. vorkommen; ja Dio erwähnt unten S- 6/8°, Rarowcllanrr, die in einer alten In¬ schrift Larrvillauncr heitren. Nach "Jurin, der diese Inschrift in den DÄo/ö.vülcal NU. z;6. erläu¬ tert, wohnercn sie um ^uckinghamshirc, Ledford- shrre und -Hcrforvshire. 749->) Lacsar K. 22. —> Raßivellaunus hat nicht den Ankerplatz selbst angegriffen, sondern vier kleinen Königen in der Provinz Kent: Amgerorip, Larvilius, Tanmagulus, und Gcgonax solches zu thun befohlen; allein dieses ist weit spater, und erst nach dem Ucbergang Kaesars über die Themse geschehn. — Ich merke bey die¬ ser Gelegenheit noch an, daß Kaßivellaunns, vor der Descente Kaesars, beständige Kriege, mit den übrigen Ständen des Reichs geführt hatte; jezt aber lies die Annä¬ herung Kaesars alle Uneinigkeit vergessen, und man wählte den Kaßivellaunus, dessen Tapferkeit und Erfahrung im Kriege man kannte, zum allgemeinen Heerführer Eng- lands gegen Kaefar, so viel man auch von seiner Ehr- begierde zu befürchten Ursach hatte. Einen dieser Kriege den Kaßivellaunus mit den übrigen Einwohnern Eng¬ lands führete, erzählt uns Raesar K 20. Er hatte die Trinobüttten ( in der Gegend des jetzigen Londons) über¬ wunden , und ihren König Imanuemius ums Leben ge- bracht. Der Sohn desselben, Mandubrarius rettete mH mit der Flucht, und suchte Schutz ben Kacsarn in Gallien, wo er ihn auch fand. Er befand sich gcgen- warcig unter dem kaesarschen Heer und hatte das Ver- tznügen, sich im Besitz seines väterlichen Reichs wieder hergestellt zu sehn K- 22. 75o) Fabrizius cüirt als Parallelstellen, Kaesars funf- »eyntes, sechzehntes und siebzehntes.Kapitel, allein ich 492 Dio Kaßius. B. XI,. Hauptst. XXIX. r?.R.E.70S ck. 227. k.DomiNn«, «urgmn "b Danials behaupteten beyde Partheyen die Wahl- sinde hier nichts- was zur Aufklärung Dions dienen könn- te. Kaesar sagt so wenig, daß die Britannier unter Kaßivellauno seine Verschanzungen angegriffen (oderme ich vielleicht übersetzen hatte solle», daß sie gegen dm Ankerplatz, in der Absicht ihn anzugreifen, aufmarschitt,) daß er vielmehr K. n ausdrücklich sagt, nachdem er vor¬ her erzählt, wie er seine beschädigten Schiffe wieder aus¬ gebessert. Ipt'e eoclom, volle rellieisr, probcisciwr. msioies ism vnlligue r» loc«/u co- piss Liirsunoium conuenekznr. §r schaltet NUN von K l2. — 14. die Beschreibung Britanniens ein, und fahrt so fort: llchunsz bollium ell'ellsliiijue scrirer prse- lio cum eguirgru noliro r» conllixerunt, >ks ki¬ rnen, vr noiiri omnibus psrkibus lupenoier suennt, skgue eoz in s^'Iugs cvllesgue compulerinr: soll complull- bus inrerkeäkis, cupillius insecukj nonnullos ex suis smi- serunr. illi ineermlsso spstio, imprullenribus nolliu srgue occupsiis in muniriooe csllrorum, fubiw leer H-Iuis eieceimn; impemgus in eos kscto, qui eisnk in ttarione pro csliris collocsrj, »crirer pußnsuerunl: clui- busgue Willis sublillio cokorribus s Lsessre, »rgue ki« primis le^iunum lluaium, guum b«e, inrermisso per- exi^uo loei sp-nio, inrer le conllitillenr, nouo gener« pu^nse perrerriris nollri«, per mellio-. suclscillime prow- perunr, legue incle incolumes receperunr. Wenn Ä hier die Heyden unterstrichenen Wörtchen i» irE-c "- «rnd wie leicht können diese nicht Kloße» seyn.' aus- nehme, so seh ich gar nichts, was Kaesars Erzählung mit der Dionischen übereinstimmendes haben konnte Diel eher konnte man sie zur Jllustrirung des obigen?v- falls brauchen, wo die Wilde» nn freye» geschlagen den, nachher aber, durch ihre Flucht, die Romer, i!M bis zu ihren Verschanzungen nachznsetzen, locken, wo >> sich an ihnen rachen. —- Ich muß aber das wieöerl)^ len, was ich schon Nore 747. sagte- Dion muß and-"' Gewährsmänner, andere Führer, als Kacsarn alm? gehabt haben! Und sollte man sich darüber wundem Wie viele Offiziere mögen nicht auch ihre Kommentar"^ DescenLe Kaesars in Britannien. 49? statt; aber ein andermal zogen sich die Wilden, dieN.R.E./s« über die Infanterie den Sieg davon getragen, aber darauf von der Reuteren waren geschlagen worden, bis Bürgerin. zur Themse zurück deren Uebergang sie mirPsäh- nnd wahrhaftig nicht alle mit der biedern Wahrheitsliebe des ehrlichen Julius Lelsus. geschrieben haben. — Ich werde in dieser Murhmassung bestärkt, da ich so eben im Aorus M. ro. die Geschichte dieser Descenle Kaesars Nachlese. Einnial sagt er, Kaesar habe die flüchtigen Britannier bis in die kaledonischen Wälder verfolgt; dies ist ein Schnall, aus einem Geschichtschreiber entz. lehnt, der die Geschichte Kaesars ohngefahr eben so, wir Kuttius die des Alexanders rravestirt hatte; nachher sagt er, daß er einen e in Fesseln gelegt. Ohne mich hier bey der gewiß dcpravirten Lesart auf¬ zuhalten, kann die Anekdote wahr seyn, da aber Kaesar nicht ein Wort von ihr har, so muß Florus einen andern Führer, einen andern Zeugen, denn Kaesarn selbst, ge¬ habt haben, und wen da wohl anders als einen seiner Begleiter und Freunde, der auch Kommemarien schrieb, die für uns aber verloren gegangen. — Wie sehr ist oie Bequemlichkeit der Men zu beklagen, daß sie uns so sehr selten ihre Gewährsmänner nennen? 7^1) Hier citirt Fabrizius abermals das fünfzehnte Kapitel, welches er schon oben bey Gelegenheit der blreitwagen als Parallelstelle citirt, und welches doch unmöglich zu einer und derselben Zeit von zwey ganz ver¬ schiedenen Begebenheiten handeln kann- Der Umstand, daß sich nach Verlust dieses Treffens die Wilden bis zur Themse zurückgezogen, berechtiget mich lieber auf das siebzehnte Kapitel zu rathen, wenn anders Dio gar mit einander die kaesarschen Kommentarien hier vor Augen hatte. Ich will die ganze Stelle, so lang sie auch ist, abschreiben: Polle, o sie (den Tag nach dein Treffen, b»n dem ich die Stelle in der vorigen Nore adgeschrieben) pwcul s crilliis bolles in collibus conllirerunc, rsriqu« , ollencleie er lenriusqusm piblie »o/?ror ^roeir's (also betraf der erste Anfall die Reiter Nicht die Infanterie) deci meri-lle guum o»ss«r xsbll- asull, lU. le^iones srgue omuem eguirscum cum 494 Dio Kaßius. B. XI.. Hauptst. XXIX. N R.T.7o->len verwahrten, davon ein Thekl ans dem Wasser L^Uaudius' hervorragete, ein anderer unter selbigem verborgen Burgerm. war Als sie nachgehends Kaesar durch einen ge¬ waltsamen Einfall zwang, diese Pfahlverschanzung zn verlassen ^), sie auch durch eine förmliche Belage- 6. Irekomo IsAsko miststek, ecr omnib«/ all paöu/aror-e/ all«o/s«c»-r<»r ( bestehe Note 746 ») wo alt' gemerkt ist, auf welche seltsame Weife Dio diesen Vorfall de- placirt) lic Vli sb ÜAnis legivnikuLgus uon abliltsrem. dloltri acrirer in so; impelu ksckv, repulemnr: negue stnem inkegusnck keceruur, guosci fubliclio conkli egui- les, guum post so Isgicmez viclsisnr pisecipires Kolter eZeruur: maAuogue eoium numsro inrelksclo, neque sui eolli^euäi, sur ex estecll; clestlienlli faculrsrem cle- sterunr. Lx kae t'uZa piorinur, guas vnlligue conuene- rank stikcesteruin nuxilia; nequs post iä tempu; n>- guam kummir nokiscum copiis Koster comenäerunr. " 752) K- 18- llipa su rem erat scuris stick Kur praellxir rnunira; eius«Iemgus Asueris stik sijus llestxae luller stumins rezek-inrur. 2-eöa, der siebenhundert Jahr nach Kaesarn lebte, sah diese Pfahle zu seiner Zeit noch in oer Themse. Er schreibt /M. i- 2. Hu-uum vestiZia suciium ibidem vkque kollis vikuorur: er villewr jnkpeLkanriku; guoll stiiAulse esrum scl moclum kumsni kemoi ir gioklriS er cr>VA»r/«/se immokikrer ksere- snr, in pl-ot'unäum stominis instxse Ach habedieWorle ciicumstiste plumbu unterstrichen, well sie dienen können, die Konjektur des Lipsius za bestärken, der anstatt //«mst/e reZebanlur, in Kaesars obangeführtcn Worten x/M»t-o las. —> Von dieser Kriegslist, deren sich damals' die Wilden bedienten, kommr gar bald, S-1?9 deres Exernpel vor. Man vergleiche Lipsium?olioecel. 75z) Raesirr l. c. Lseszr prssmisto egulrstu, conto- stim ioZionoz fuklogui iustir, fecl es celerirsw srguo >m per» milirsz isruur, guum cspire kolo ex sgua exrsreit, vr Kosts; imperum leZionum ^rgus eguirum iustinoik von post'sm, ripiiLgus llimirceeenc «0 ss suzae Nia» llarsnt. Kaefars Descente in Britannien. 495 rung aus ihrem verschanzten Lager triebund die-N.R-T.7so' jmigen, so es gewagt hatten, den Ankerplatz f der A^°l"udms Römer neuerdings^ anzugreifen, mit großem Ver-Burgerm. lust zurückschlug nur da erst fiengen sie an, sich zu fürchten, und schlossen einen Frieden fdessen Be¬ dingungen waren^, Geißeln zu geben, und den Rö¬ mern fatzrlrch Tribut zu bezahlen Dreyßigstes Hauptstück. Mer Krieg, den Kaesar nach seiner Zurückkunst aus Britannien mit den Galliern führt- §. 228» So verlies Kaesar dieses Eyland gänzlich, ohne den mindesten Theil seines Heeres in selbigem zurück- 754) Von diesem Umstand finde ich abermals nichts im Kaesar. 755, Verql- 749 s) wo Dio gleichfalls eines Angriffs auf den verschanzten Ankerplatz erwähnt. Nur dieses lezrern Angriffs gedenkt Racsar K 22. mit alkn Umstan¬ den, (Einer der feindlichen Generale Lugodorix ward bey diesem misglückten Unternehmen gefangen ) Jnglci- chen Julius Lelsus p. 62. 75<^ Der Friede ward durch die Vermittelung des Aommius Arrebas geschlossen. Die Bedingungen auf die st ihn verliehen, drückt Raesirr I. c. so aus: Odiles unperrr, er guiä in sunos tinZulon veLtiZsIi! xoxulv Ito- wsno Lriksnuis penileiec, conttiruir: inlorgieir srgus iniperrt (islliuellzuno, ne Xlsnllubesrio neu 'I rinoksnli- bu« nvessk. Eines aufgelegten Tributs erwähnt auch Eutropius VI. ro.Lrirsnnus viLtos sceepris obliciibu» Fr- /c-crr, und Plutarch. 6aek. p. 719. L-« S- tälpk?^ir«L, itökp c>, -I-, >1«/ X«^§Lro^iwi» o/av 7« L>x' i7«L« 4-e«; - L-ry?Lk> 496 Dio Kaßius. B. XI.. Hauptst. XXX. N.R.E 7-x, zulassen, von dem er glaubte, daß er nicht ohne Te- A.^rlaud?us 'n einem feindlichen Lande würde überwintern Burgerin- können; und da er eö nicht für rathsam hielt, für seine selbst eigne Person langer von Gallien abwesend zu seyn, so lies er sich mit dem gegenwärtigen s Ruhme, den er erworben 1 begnügen , damit er selbigen nicht, indem er nach noch größerm strebte, verlöhre. Dec Ausgang zeigte, daß er sehr recht gehabt hatte; denn als er nachgehends nach Italien^), um daselbst den «>- »nr». ( Ich habe die Parenthese unterstrichen, weil Florus ül. ro. welcher hierinn mit Strabo p. 580- § 4> überein kommt, meldet, daß Kaesar das zweitemal mit einer großem Beute, denn das erstemal aus Britannien mrückgekommcn. Vergl- 695 a) 696). Daß aber dir Britannier diesen ihnen aufgelegten Tribut nicht bc-> zahlt, ergiebt sich aus einer Stelle Srrabons S. 58°' 5- 7>7) Leunklau schlief, welches denn zuweilen dem größesten Gekehrten begegnet, als er i^-«»in emendirte. Vielleicht aus einer unrecht verstandenen Stelle des Julius Relsus p. 62. Lum Lsekaris eilst Incenrio in Lsllia liibernsrs, welches Kelsus nicht x-rxeram sagt, wie Sabrizius meint; es ist nicht von dec Person Kaesars, sondern von der Armee zu verstehn, ge¬ rade so, wie, wenn Raesar K- 22. selbst sagt: <^eisr guum ttaruiüer bjemern in ccmiinenki proprer rspenmwc Lsllise moru; »Aoro, wo co»rr»«^ doch ganz sicher lien ist- Auch Knaben wissen, daß Kaesar richtig jeden Winter in Italien zubrachte: Er selbst sagt, V. i.Osce- «lens sk kibernis Ossssr in trsüs, /«cere r"' /krrusE, leZsriz impersr eie. Und unser Auktor selblv sagt das nämliche an mehr denn einem Orte, z- E-S > ?4- daß Labienus Kaesars Stellvcrtrerer in Gallien gewesene «L-are t-rc-vo; k» 1^2-,L tjnb S- lgt). sagt kt dw Gelegenheit eines in Gallien entstandenen Aufruhrs: — 7.'^Ä^,«i/ L770/^0'«70, 785 2c 2y «r/705 7k L5 7»-V 'l7«-u«v —— U" damit ich nicht mehrere Stellen anführe, so beliebe usin nur die kommende Seite nachzulefen, wo Kaesar aufw' Ambn'orix überfallt den Sabin und Kotka. 497 Winter zuZubriugen, reiseke, fiengen die Gallier, ob N.R.E. gleich jede Stadt derselben mit hinreichender Gami- son versehen war, dennoch Händel an, sogar daß eini- Burgerm. ge derselben sich öffentlich empörten: wäre er in Bri- S. 12z, kannien, daselbst Winterquartiere zu halten, geblieben, so wäre die Empörung vermutlich völlig allgemein geworden. §. 229. Diesen Krieg fiengen die Ebursner^) unter der Anführung des Ambriorix'") an, wie sie sagten, ner Reift nach Italien, Nachricht vom Aufstand der Rcrvier erhalt. 758) Dieses Volk wohnete, feinem größesten Theil nach, wie KaesarK.24. ausdrücklich hinzuftzt, zwischen dein Rhein und der Maas. Da er sic K> 28- ciuirsrem iAaol>ilr>m srqus duniilem nennet; und aus IV. 6 erhel¬ let, daß sie nicht einmal independent, sondern Unlertha- nen der Trevircr waren, so kann man unmöglich annch- men, daß sie die ganze große Landstrecke zwischen der Maas und dem Rheine bewohnt; dies wäre ganz Luxen¬ burg, Limburg, Jülich, Lleve, nebst den Chursur- stenlhümern Trier und Lötln; vermuthlich wohneten sie in Kleve, und noch weiter westwärts, wo die Maas in den Rhein fallt, und der Zwischenraum zwischen Heyden Flüßen nicht sonderlich groß ist. 759) <-?-?; beym Baesar und Iulüw Relsu» immer welcher Name in der griechischen Ue- berfttzung Kaesars geschrieben wird; vermuth- bch muß man das erstere Rho im Dio durchllreichen- Aber auch im Plurgrch Heist er d. i. Er und Latipuikus waren damals Könige der Cbnrvncn, aber, wie ich in der vorhergehenden Note bemerkt, nicht independent, sondern von den Trevirern ab¬ hängend. K. 27. bekennet Ambiorix, daß er auch den Adua- Ecrn steuerpflichtig gewesen, von welcher Obliegenheit lh>< Kaesar befreyet. Es muste also gar ein ohnmächtiges -audehen ftyn, welches zwey Nationen Tribut zollcte. II- Baud. A i 498 Dio Kaßius. B. XI.. Hauptst. XXX. 47. 700 weil ihnen die Gegenwart der Römer, unter denBe- Achtlaüdms fehlen des Sadinus und Lltkius Rocca "°) zur Vurgerm. Last siel; in der That aber, weil sie selbige verachteten; sie glaubten nehmlich, sie würden nicht im Stande seyn, sich für sich selbst zu verkheidigen, und dachten nicht, daß ihnen Kaesar gar zu schnell zu Hülse kom¬ men würde. Sie überfielen sie also unvermutheter Weise in der Absicht, sich ihres Lagers beym ersten Angriff zu bemustern und wendeten sich, als sie 760", Rrvmrus Tirurius ^abinus und Lukius Äu- Lunkulejus Rorra, welche Kaesar, nebst einer neuange- tvorbcnen Legion, und fünf Kohorten Deterancn, bcy diesen Eburonen in die Winterquartiere verlegt. — Ob Aurunkulejus kein Schreibfehler seyn sollte- Die Kotten, so viel ich weis, hießen alle Aurelius und Aurunkulejus klingt so barbarisch. — Tirurius heißt beym Plurarch x. 719. 761) Raesar K- 26. Inilium reyeutini kumnllus »e «ileteclivni? orrum elt gh er gui, guum scl Kues regni sui ,,r-»esto suistenk, srumeiirumque in biberuu eompvirauistenr, Nreuiri nunLiib unpulii,suo§ coucirsuerunr; subiwquevp- xrestis IiAusroribuz m-iAng munu csstrs oppu^nurumrene- ruur, quum celerirer nostii «nua cepisteur, vsllumque«-!. scenchisenr,grque eug expgire lliffsnis squirikus em>llir, equestii proolio superiorer suisteur, desperum re, kotier, suvs ->b oppugnurivne recluxerunr. — Die Worte -»u»« ca/?ru heißen im Gricchis^tN: unverbesserlich z Sabinus und Kocra standen in keucn Lagern, (in keinem welches Dio aus den» misverstandenen erzwungen) sondern in Winkst- quartieren. die man in keinen Lägern, sondern in Stöd¬ ten zubringt, uud diese Stadt hatten sie, sich vor allem feindlichen Ueberfall zu sichern, verschanzt. Der sie im Winterquartiere standen, lag mitten im Gebiete der Cburoncn, und hies ^rrEca. b. 6.1II. VI. za. -t griechische Dolmetscher schreibt diesen Namen ich habe schon Note 525 s) gesagt, daß diese Schrc'bml Anrbriorix überfallt den Sabin und Kokta. 499 hier durchgefallen waren, zur List. Ambriorix, nach- N-N-E./oa dem er an den bequemsten Platzen überall Truppen in Hinterhalt legen lassen, kam, nach einer vorausge- Bürgerin, schickten Gefandschaft zu den Römern swo er vor- gab^ gegen seinen Willen feindlich gegen sie verfahren zu haben; so leid ihm solches auch ft», müsse er ihnen doch den guten Rath geben, vor seinen Landesleuken sich in Acht zu nehmen; ihn wollten sie ferner nicht hören, und hätten beschlossen, sie in der nächst zukünftigen Nacht anzufallen, deshalb er ihnen keinen bessern Vorschlag zu thun wüste, als Eburonien, wo sie nie ohne Gefahr würden bleiben können, zu verlassen, und sich auf das schleunigste zu ihren in den nächsten Win¬ terquartieren befindlichen Kammeraden zu begeben. §. 2Z0. Die Römer maßten dem, was sie hörten,Glauben wahrscheinlicher ist; sic kommt ncmlich mit dem Namen der Eburonen, in deren Gebiete das Städtchen lag, mehr überein. Glareanus hatte Manuskripte gcsehn die es (ösrurat und K-M/r« (N. und kl. verwechselt) nen¬ nen. Thomä -Huberri Manuskript kam dem Griechi¬ schen noch naher, es hatte nicht sondern (fi-nucs, und wie leicht ist dies verschrieben!) und erftzt hinzu, ein Kastell dieses Namens siy nur eine halbe Meile von Lüttich entlegen; (Bacchou, es liegt mitten auf einer unabsehbaren Ebne) mir ihm halt es Geropius Lckanus in den ^rusricis. 762) Er kam nicht zu de» Römern, zwey Officiere A Arpiuius ein römischer Ritter, R. Iumus von Ge¬ burt ein Hispanier, wurde» zu ihm abgeschickt, zu hören, was er vorzukragen hatte. Beyde waren schon sonst von Kaesarn zu Gesandschafttn an Ambriorix gebraucht wor¬ ben. Die Rede des Ambriorix, so Dio hier nur excer- pstt hat, steht weiriäuftiger beym Kursor, wo sie das ganze sieben und zwanzigste Kapitel einnimmt; sie ist fthr schön, überredend und wahrscheinlich abgefaSt. 5OV Dio Kaßius. B.XIb. Hauptst.xxx. N-R-T.7-x>bey , und dieses um so mehr, weil es schien, als ob A^ttiüd'us Ambriorix durch diesen Rath alle die Gutthalm Durgerm- vergelten wollte, mit denen ihn Kaesar übechäu- fet hatte. Sie packten also in der Eil die Gerach- schäften, so sie besaßen, zusammen, und brachen noch denselbigen Abend sogleich aufsielen aber in die 76z) Vergl. Kacsar K- 28 — zr. Die Gutthakcn so A nbriorix vom Kacsar empfangen, habe ich Note 525. und 759. erwähnt. Ein anderer Grund, der sehr viel bli¬ zu beytrug, das Vorgeben des Ambriorix wahrscheinlich zu machen, war der Umstand, daß die klemc Republick der Eburonen es nicht gewagt haben wurde, die Römer anzugreifen, wenn sie nicht auf die Unterstützung des ge- sammten Galliens rechnen konnte. (Diefts war's, was ihnen Ambriorix weis gemacht hatte: Lsts Qslllse Am¬ iliane conlllium: omnibus Inbeniis Eselsiis oppugnsn- stis dune eile stiökum cllem, ne gus lezw sleeii lesovi kvbllälo venire poster.) Inzwischen cntschlosten steh die Römer doch nicht, so gar einstimmig, wie man auo D» verinuthen sollte, zur Abre-ft. L.orra wollte durelMs nicht sein Wmtcrquarrier ohne Befehl Kaesars Verlust"! allein Sabinus der mehr auf die Ehrlichkeit desAmdsm- rix seines ehmaligen Freundes rechnete, widerseztt ft« ! ihm so heftig, daß Kotta endlich halb gezwungen in de» Abmarsch einwiUigcc. — D.^gleicht auch ^ulium 2>eu sum p. 65. — Die Geschichte selbst ist von allen ^em- pendienfthreibern erwähnt, und unter dem Nanni! vf berühmt- k.r«rr io6- (.oiis er turius UeA»ii Osestiris eircumuk-nri instciiis cum exeicnm «ui prasersnr, c-ieli lunr. plurarci) Lneb p- 7^- " f Atk^ovi-o^) «r/7-8 Ze (wo-xec k/«-' 5°(>L7-ot ^-/«^0/ , ktz'^o^T-sv 1--X ^k/^LZ/S) 7-0/4 Ag,^rta/^-«- duz peimorus () l iruriur , guum procul /VmbmriAem suo; coborr»nrem conspexiller, inrerprerem kaum (ln. kompeium »ci sum mirrir, rogarum, vr iibi miliribuxgus k»rc»r. Ille »ppsilskus responclir: 6 velic lecum coilo- ^ui, licere; sper-irsa mulrirucline imperrsri poile, guoä milirum salurem perkineur; ipli vero nibil nu- Cnuin irr: ingue esm rem le susm bilem inrer- pvnere. Ille cum sinrr.i ssucio communicar, ti viciea- iur, vr exceci-mk er cum ^mkioiiAe VN» collo- guzukur, sperr,re se »b eo So viele sich von der Niederlage retten konnten, kehr- A.^t/andius' äu der Verschanzung, welche sie verlassen hatten, Burgern», zurück, als sie aber auch hier von den Wilden ange¬ griffen wurden, und sich weder zu wehren, noch mit der Flucht zu retten vermochten, tödteten sie sich unter einander selbst §. 2ZI. Als dieses geschehen war, fielen auch andere der benachbarten Völker ab unter andern die bster- .lulro sb ^mbioriAo inlkirniwr lermo, pkmllnkim circum- vemus jliwrn'cuur. — Sonst aber war der Sarkas¬ mus völlig im gallischen Ton. Von den Rtuarikern er¬ zählt Laesar II. go., als er vor drei) Jahren die Stadt, wohin sie sich geflüchtet hatten, belagerte: Vdi eine-« LÄis, LMkls sxttructo, rnrrim contiiiui procnl villervnk, zirimuin irric-ers ex muro, grgus inerepiisro vociln», guo lsnr» msebinstio sb kgnro ff-riio inikimeremr? 0"^ bušnem MÄnibub 3ut grub uz viribus //omi»er ?«rrü/se (nsm plsrisgus bvminibus insgniruciins corporum kuvrnm. brevicsx nollrs conrem- tui elt) trmn oneris inrrim in muro leie coliocare coN- Msir?nr? Vergl. Note 52; c). 766) lleligui sa in csllr.a rscipiuttk, vncls eisnl egrotll gjjj ,is^rs scl noclsm vppuLn-uionem llüii- nent: »oK« art om»er, r»ttr- FciE; psuci, ex proslio olspii, incerlid iiinoribus per lVlugs s6 1. I-abienum le^Älum in bikern» k^i- neniunr 767) Kaesar nennt nur die Aruariker. Denn alle d^ kleinen Nationen, so er K- zy. nennet: Remronm (naw Marliano die Einwohner von Lorrryck in Fiauderu) Grudrer (um Lannoi, /'elnsrum. Büsching Ilgnc cilsoi-r-ipbis 1-. iv. p. ZI4-) Gsrvunnee .. Emwohnrc von Gem^ pleumosier (auch im Gebiet von DoornM Levacker (Bewohner des sehigens Löwens) unter den Nerviern, und niusien also rhun, was uM diese befahlen. DieNewier überfallen KikeronsWinLerq. 50z vier, obschon Rwintus Rikers (Bruder des^^-^7^ Markus Rikers und Raesars Unrerbefehlöha-A.LlÄtt,- ber) bey ihnen in den Winterquartieren lag. Mit ih- Bürgern«, neu verband sich Ambriorix, und lieferte dem Kikero S. eine Schlacht ^). Der Streit siel auf beyden Seiten gleich aus, (Ambriorix^ bekam sogar einige derRömer lebend gefangen, (worauf er es für thunlicher hielt^ auch gegen ihn List anzuwenden. Als aber das vergebens war'^, griff er sein Lager förmlich an, welches ec Plötzlich, weil viele Hände dazu in Bewegung gesezt worden, (er hatte aber die Art und Weife zu belagern, theils zu der Zeit, da er selbst unter den Römern Dienste khat, theils auch von seinen Gefangenen er¬ lernet mit einem Walle und Graben umgab^).- 768) Schlacht kann man's denn wohl eigentlich nicht nennen. Einige Soldaten, so auf Holzfäller« kommandrrt waren. wurden gefangen genommen, und nachher die Winterquartiere Okerons angegriffen. Id. und 40. 769) Einige vornehme Ncrvicr, die vorher Umgang rind Freundschaft mit Äikero gehabt, sagten ihm gerade das, was Ambriorix dem Sabinus gesagt hatte. Ki- kcro lies sich aber auf nichts cm, sondern sagte: dion eile cunlueruciuism populi Uomsni. vll-im .iccipers sd bulle Äimsr» concimcmem; ti sk »imi« ciilcellere «eiinr, le nciiurvre cksnlur, Isgsrozque scl (l-reimem mirrsnl, si>ei-»re ss, pio eius iullicia, quss perierint, imperislu- r«- K 41. 770) tj-iec superioium ^miorum conkuetullins g nc>- ldis cuAnuuei-rnr: ec quoscism cis exercilu rcatti espri- sd civcedsinur. K- 42. 77t) Vallo peclum XI., er tella xeäum XV. dider- v» cini;unk. — 8ecl nuila dis kerrLmemocum copis, guze ester uci Kuno vlum iciones; glullijs cekpirem cir- cumciciece, msnibus lliAuli^qus rerc-im exdaucirs coze- dsmur: , e /rnmi»»« mtt/rrr»cis co^rr-^ci x»- ngni minus durir nidu;,m Uwm pslluum X^ . in cn- »»ie ns- buic euenrnm, vr eo 6ie mnximvz numeius dvitium vulnee.irerur, srgue inrerbcersrur: vr ls kub ixio es-lo conlb'jniuersm, iscektumgue prirniz vllimi nvn chbnnc, und von der Lage des Riker» r ()usnro erst in uior srgue gsperivr oppuAnsrio, er msxime guorl acl ^E-rarem /o,-»« ; rsnlo crednores Iirrei»e nunciigus 2 (lses^rsm mitrebiinrur, 4-)«-/ i" tt--- »o/?^or«!-r c»« »ecaöar«»-. Die lezternÄsl^ ke citire ich des kommenden Paragraphs wegen- fielen nun, wie man in einer solchen Lage der »en nicht anders vermuthen kann, häufige Schar- DieNcrvier überfallen Kikcrons Wr'nterq. 505 kneten Belagerung nicht hinlänglichen Lcbcnsunter- N. R.C. 70» halt; und weil die Barbaren alle Wege fleißig besezt dielten, und alle die (von den Belagerten^ ausgeschick- Burgen», ken auffiengen und vor ihren Augen niederhiebcn, so kam ihnen niemand ans den übrigen, nicht gar zu weit entfernten Winterquartieren zu Hülfe — bot ein gewisser servier, der ehemals empfangener Wohl- thaten wegen gut gegen die Römer gesinnt war, und damals zugleich mir Kikero belagert ward, einen sei¬ ner Kmcbte zum Bothschafter an ). Kleidung und Landessprache machten, daß er von den Feinden nicht erkannt ward; als wäre er einer von ihnen, gieng ec mitten unter sie, und bald darauf fort. §. 2ZZ. Auf solche Weise erfuhr Kacsar, was geschehen war, (denn er war noch nicht in Italien augelangt, sondern noch auf dem Wege begriffen) kehrte um, nahm aus allen Winterquartieren, wodurch er gieng, die Soldaten mit sich, und kam ihnen zu Hülfe ^). 77;^ Er dies Derriko. K. 45. 774) Sobald Kaesar diese Nachricht erhielt, so schickte er zum Kwastor Markus Lraßus, der bey den Lcllo» vakcrn. nur etwa sechs Meilen vom, Kikero entfernt, in den Winterquartieren lag, so schleunig als er könnte Mit seinen Truvpm zu ihm zu stoffen. Die andere Bot¬ schaft bekam Fabius, der mit einer Legion bey den Mo- rinern stand, und mit ihr den Befehl, mit seinen Solda¬ ten an die Granzen der Atrebarcn vorzurücken, durch deren Land er gehen muste, wenn er ins Gebiet der Ner« Mer wollte. Die dritte Botschaft bekam llabienus, der Mik seiner Legion im Gebiete der Rhemenser, hart an den Grauzen der Treverer stand, und dieser sollte gerade auf's Gebiet der Nervier losgchn. Lcztcrer entschuldigte sich mit dem Beyspiel des Tirurius und Loira, so daß Kaesar nur die zwei) Legionen des Mark. Krassus, und «abius nebst sechshundert Reutern hatte, mit denen er 5v6 Dio Kaßius V. XI.. Hauptst. XXX. ^^- ^ 700 Furcht, daß Kikero auf keinen Entsatz Rech- Ä. K! üd-us """3 machend, irgend einen verzweifelten Entschluß Lurgelm. ergreifen, oder aber sich dem Feinde ergeben möchte, schickte er einen Reuter zum Voraus. Dem Knechte des Rerviers, ohnerachcet er den Beweis seiner Treue in Händen hatte, trauete er doch nicht, (damit er nicht aus Mitleiden gegen feine Landsleute den Rö¬ mern ein großes Uebel über den Hals bringen möch¬ te) sondern schickte aus den Bundesgenossen einen Reu¬ ter, der die Sprache der Nervier verstand, und eben so wie sie ge: leidet gleng d!nd damit dieser nicht dem belagerten K kero zu Hülfe kam. Und wenn ich Kacfars Nachrich- re vs verstehe, so blieb Krastus mit feiner region in Samarobriv» (nach Herrn Süschmg clö 6e->>i;>spk,.e i . iv. p. 2/6., der Grrclio folgt; Amiens; nach Nstanliano nicht an der Saonne sonoern an der Schelde, und noch nach andern St. Eiuemin bey Lüsching p. 272. Veronmnciuo- rnm) diese c?tadr, wo Kacsar sein Archiv, seine Maga° , zine, und d^e auS Gallien und Britannien abgclieferim Geiseln Harle, gegen jeden feindlichen Ueberfall zu schützen- K. 46. 775) K- 48- cuiö-rm ex eguirikur tlsllir ins prssm i« persuAÜsr, vri scl (.iccuooem epillolsm cle- fei.-,r. — Die Ursache, warum er sich hierzu nicht Ver- tikons Knecht bedient, sezt Lio aus seinem eignen Km hinzu; sie ist aber höchst wahrscheinlich, und ich fast sagen, die einzige vernünftige so sich erdenken laet- Dieser Reuter, ob er s-lwn em Gallier war, war dar¬ um kein Nervier. — Hottoman meint, aus dem folgen¬ den könne man deutlich erfehn, daß Kacsar auch Derm kons Knecht zurückgeschickt; nur um sichrer zu gehn, er auch diesen Reuter, im Fall dem ersten irgend cin U" glück paßiren möchte, abgesendet. Hottoman lies M vermurhlich durch den Anfang des kommenden KaMi verführen: (.ieoi-o cisrs tzculrsre, 6sdum ab eoae V-urjcone, gu«-m biprs öemonltiLuimus, reperic zugluU- Hea dieser Laliu»- fty der schon emnial abgeschickte KnE DieNervisrüberfallen Kikerons Winterq. 507 im Stande wäre, gezwungen oder freywillig etwas N.R.E. 700 zu verrakhen, so gab er ihm keinen mündlichen Auf-Z^'^^ trag, sondern schrieb dem Kikero alles, was er für Burgerin. zur hielt, in griechischer Sprache ^), damit der gewesen, allein der Sinn ist vielmehr der: Kikero bat abermahls, um einen eben so treuen, eben so biedern Kerl als der vorige gewesen war. Der griechische Dol¬ metscher druckt diesen Sinn deutlich aus: ° s- ir «ke°» 7t-r XLrefs^t o/s-o/r-« , ^r-ssev. 776, ib. dlüne ^ruecrr conldriprsm /rrrr-rr mirrir; ns, inreiveprz epiilr,Is,nolirs sl> bottchus coniii,« cognoscgn- we. /,ree,v,e bedeuten hier nicht griechische Buchstaben, (dergleichen die Gallier sich ihre Sprache zu schreiben selbst bedienten- Lacsar b. g. IV. 14.) son¬ dern griechische Sprache, 1°«^- übersezc der Mctaphraste, der also Kaesrrs Text gerade so wie Dio verstanden- 777- Sueren: (iaes. e. 56- 8i gus occulris perseren- 7bmg 2clv rcigr xgvbn Lkebg Oooirv ^civ xgv irrig buiubxg pxmvvbg vm!r xgv lrbebg. (Hieher gehört folgende Stelle des GcllmsXVll. 9. libri bnn epiltolzrum L liseürris <16 D. Oppinm er L»lbum (lornebum, gui res eius sdseriris cur-ibanr. In bis epi- bvbs guikuscism in locis inueniuntur lirrerAS linAnirnize line cosAmenris s^II»bsrum, gu.is tu pures polirss incon- ^ike. di;,s7, verl,3 ex Ins lirreris coribr.^ nnlls pvstunr. ki>3r 3vrem conuenrum inrer eos clsncleltinum, cie com- wursncio iiru iirrerrrrum, vr in fcripio guisem slin siius locun, er nornen renerel, seri in ler;encio iocus cuigue luus er poreilss relliruererur) Augustus ahmete dieses 'Nach, so daß er nicht die vierten, sondern immer die sich 5o8 Dio Kaßius. B. XI.. Hauptst. XXX gerieth, doch )om gefaßten Bürgern,. Anschläge entdecken möchte *). — Lieser Zieucer nun kam bis an das Römische Lager, da er aber ganz nahe hiuzuzukommon nicht vermögend war, band er sei¬ nen Brief an einen Wurfspieß, den er, als oi er ihn N.N.E. 700 Brief, wenn er auch in feindliche Hande A^UttiLtus' H^n unverständlich bleiben, und nichtsi unter die Feinde schießen wollte, mit Vorsatz so zu re¬ agieren wüste, daß er au einem Thurme hängen blieb So erfuhr Kikero Naesars Ankunft, be- genden Buchstaben schrieb. Bcym Isidors Ortz. I. r^. schreibt er an Tiberius: IimmneiskiU-, >„ istum 3llictue, 3k o»e keguen- res lurerss pouir, pro 2 surem ciuplex 33. Di» S- äk XEt 7t)tt7 , ^^076 7t §5St72 0t »t-tS-t ö^<7Lt , 70 Zkr/7kL>0», «5t ^St^^VP 7^ /ch'^«7t «>"" -X5-.8 — Dieses Klinststückchen findet sich im Spuivosius, aber nur in Aus hang der Vokale, welcher grbpbxxm und brxncjp für und ar«»Ä schreibt; und unter den Neuern sehr häufig in ücrrn Lavarers Tagebuche eines Beobachters seiner selbst, ivst- cher aber für das z nicht ein doppeltes, sondern um an einfaches a schreibt. 7/8) Kaesar sagt, dieses sey von ohngcfahr gescheh"- Nanilich er so wohl als Dio, erzählen die Sache so, sic sich solche vorstellen. Der Durfsp es mit dem Vr>kfi war in einen Thurm geschossen (und blieb da zwei) lang hangen, ehe ihn jemand bemerkte.) Kaesar bstda- sich ein, es sey Zufall gewesen, der den Wurfspies gc' rade in den Thurm geführt; Dio glaubte vernünM'- (west natürlich der in einem Thurm steckende Spü'S Wahrgenomnien werden muste, als wenn man ihn "M gerade wohl in d'e Luft gestossen, wo er unter raust" andern Wurfspießen, leichtlich nicht Ware bemerkt lvok' kam dadurch neuen Muth, und verrheidiate sich Herz- N.N.E.70» 77s . L Domttius, Güster A Ätaudiu- . . Burgerm. *) Kaesar hatte sonst die Gewohnheit, den vierten Buchstaben jederzeit statt besten, der sich in der gewöhn- S. i-s. lichen Schrift gehört harre, zu fetzen, wenn er jemanden ein Gehenuniß so melden wsüce, daß bas Geschriebene den gewöhnlichen Lesern unlesbar ftyn sollte Kaesar eilt Kikero zu Hülfe. 509 §. 2Z4. Den Wilden war dieser SukkurZ eine lange Zeit unbekannt, sintemal er mir zur Nacht reifete, des Ta¬ ges aber in unbekannten Gegenden still lag ^), in der Absicht, sie, wenn sie sich feiner am mindesten Ver¬ den) der Soldat habe ihn mn Fleiß in den Thurm geschos¬ sen, damit er von den Belagerten eher bemerkt wer¬ den möchte. — Das Strakagem ist sonsten bekannt, durch Pfeile und durch Wurffpcße. Briefe in belagerte Platze zu bringen, öttö ZstA. c. 12 LII-ms misis esi inleripr«: guo clie aci apchsturn capienstum acceste- renr, feie lemum eße palirruum. o 18 iusticinm Alsnste siriptum mißt, zier grinst cerrior ßerer Oriefgr, guue in vppisto sst stsfenstenstum enm-,8igi eurer. Auch der Vö¬ gel hat man sich dana , sonderlich der Schwalben und Tauben bedient Plinius dich. nar. X. 24. Lergl. Lipsius 8-nurn. II. 6. und bxiltoi. sst bl fp. 59. 779) Ille perlsölsm in ennuenru miüium recirst, wsximsgue omnes lseriris sksicir. störst. 780) Diesen Umstand hat Dio aus seinem eignen Kopf hinzugesezt. Er ist aber höchst unwahrscheinlich, und laßt sich gar nicht mit der Geschwindigkeit reimen, mit Wchcher Kaesar dem .Mero zu Hülfe estete 'Auch sagt Kaesar selbst mit dürren Worten das Gcgentheil K. 49. koliero stie luce prim» mauer csltrs, er circner chs. IV. prugi-esius; und damit man nicht etwa sage, dies sey gescheh», alrt die Gallier scholl im Anmarsch wa- ^11, und also das Nachcmarsch'een nicht mehr helfen konnte, so har er schon K- 46. gesagt: Lo Le üi. rx XX. kwr-restirur. Zlo Dio Kaßius. B. XI.. Hauptst.XXX. Zr.R-T.7k» Mltthend wären, zu überfallen. Endlich, da sie solche A.^Künidius ^us der großen Freude der Belagerten vermutheten, Lurgernr. sendeten sie Kundschafter aus, und da sie von ihnen, daß Kaesar schon im Anzuge sei), erfuhren, zogen sie ihm entgegen, in der Absicht, ihn unvermuthet zu überfallen. Kaesar bekam Nachricht hiervon und blieb diese Nacht über da, wo er war, stehen, des Mor¬ gens früh besetzte er einen von der Natur selbst befe¬ stigten Ort woselbst er sein Lager in einem so engen Bezirk, als ihm es möglich war, aufschlug er wollte den Anschein haben, schwach an Mannschaft, müde von der Reise zu seyn und ihren Angriff zu fürchten, damit er sie so zu der Anhöhe swo sein Lager ausgeschlagen war^s hinanlocken möchte Dieses 781) Oicera, ästs ksculrsre, CsIIum sb soäem Ver- ticone, guem luprs äemonllrsuimus reperir, gui In- terss sä Lselsrem äefsrst; bunc sämousr, irer cznr« äibAeinergue fscist; perlcnbir in bneris, bolles ab ks äikcsllille, omnemgue sä eum mulricuäinem conver- riüs. äLrch 782) Gar zu bevestigt niag nun wohl der Ort eben nicht gewesen seyn. Kaesar selbst sagt: gusm seguillimo I»co xorett, csllrs communir, welches wohl eben kein x-»e^ re-ki----- anzeigt. Auch der Grieche scheint hier nicht die ganze Starke des kaesarschen Ausdrucks gefasst zu Ha¬ den- Er übersezt: «r xr- «mch«X5/ i-s-rm rx«- 78?) blsec, elll ersnc exiAus per 5s, rix bomb num mäüum VIl., prsekercim nullis cum impeäimeiuis, ramen snAulliis visrum guam maxime porell, conirabi:, eo conlibo ur in lummarn coiüemnonsm bollibur renisr. 784) Kaesar findet die Feinde: n-sns vsllem maZ>r"" er riuum; und bald darauf: explorsr, gno commocbllims iliners vsllem rrsnlire polier. — Oelar, li torre rimo- ri5 limnlsrions bolles in luuin locum eliceie ,,'a , vr pro csllris xroelio conienäerer. In Rück« Kaesar schlägt die Nervier. 511 geschah; die Feinde verachteten ihn dieser Ursachen N.R.E. 70s wegen khaten einen Anfall die Höhe hinauf und A^iaüoius wurden so sehr geschlagen, daß sie es nicht für gut be- Bürgern», fanden, den Krieg jemals wieder zu erneuern §. 2ZZ. So wurden damals er, und mit ihm seine An¬ hänger alle gedampft, die aber dennoch nie gut gegen die Römer gesinnec wurden. Die Trevrrer ° ), wel¬ che damals, als Kaefar einzeln sdie Urheber der Re- ficht der Feinde war also Kaesars Lager allerdings auf einer Anhohe. 785) (huibuz omnibus rebus dolles i'nuirsti, copiss trsnsllucunc, sciemgue iniguo loco conltiruunr: nollris Vero eilam cts v.-i!lo lleüuÄis, propius sccsüunr er reis, iiurs munirionsm ex omnibus parrilms coniiciunr, zr>u!-n^i>cli eauls relillerei nemo, ms»numguk! ex Ins numerum oecicllr srgus omnes srmb exuir. K- ZI- Er ftzre den Flüchtigen nicht nach, sondern gieng zu den Belagerten, wo er die Werke, so die Belagerer an¬ gelegt hatten, bewunderte, und zu seinem großen Leid¬ wesen fand, daß von zehn Soldaten kaum einer ohne Blessur war. Hier bekam er auch die erste Nachricht von der Titurianischcn Niederlage, die ihn so afsicirre, daß er ein Gelübde rhat, sich nicht zu rasircn, bis er sie nicht gerecht haben würde Gncron Oes 67. — Die Ge- sch'chte von der Entsetzung Kikerons lies auch beym plurarch p. 719. 787) Vergl. Not. 667. 512 Dio Kaßltts. B. XL.. Hauptss. XXX. N.N.E 7oo belll'on^ zu sich holen und bestrafen lies auch Re. A.^l7>Ä g^ben zu müssen befürchteten, ließen sich Burgerin, durch den Jilduzioniarus '^) überreden, neucc- dings gegen sie zu rebelliren. Nachdein sie sich mit einigen Völkerschaften, so das nehmliche befürchteten, verbunden "°°), rüsteten sie sich gegen den Titus Labiemis, der bey den Rhemensern fin de» Win- terquartieren^ siand, wurden aber von den gegen ihr Vermuthen gegen sie ausfallenden Römern ge, 788) K- 54- Lselsi- prineipiku; cuiusgue ciuikgiis sö ke vocsris, slio8 rorijrsusto, guum ts scire, gu»e Heleni, klenu'ilisrSk, »Uos cokiorranclo, msAnsm psrrem 6»lll^s in oüicio rennir. Dieß ist sicher die Stelle, welche Die, da er diese Worte uicderschrieb, iin Sinuc hatte. De» griechischen Äusoruek: t-rk,ox ra»' --«§> «xo-.«<^-, wo Osdey das -re°c durchstreichen wollte, korrigirte der selige Rciske so: kZ/wv ^8« daß diese Einendatio» gunnU s«usiim sehr glücklich ist, wird man einsehe», wen» man sieht, wie der Grieche die angeführten Worte K-«' sars ubersezt: o llv Mxr«; „vv.xL^kr« X. z. Voch kömite Nia» viel« leicht etwaS kürzer: txk,Zx ?-»; lesen. /8y) Jnduziomarus war dem Kacsar aussätzig' Mil dieser, noch vor seinem Uebergang nach Britannien, ihm zum Nachrheil in dem Streite gesprochen, de» er dee Oberherrschaft wegen mir dem Lingerorix seinem Echwit« gersohn K. 56. sichrere. /-. 6,4//. V. z. Sich zu röche», war er es, der die Eburonen gegen den SabinusM Korta aushezte. 26. Vergl. Note 761. 790) Mit den Senonen, die den ihnen vom sar gesesten König Ravarmus, nachdem sie ihn bergt' denS umbringcn wollen, vertrieben K. 54. und m» de» Laruurern, die ihrem König Tasgenus, auf gut lisch, wirklich das reden geraubt. K. 25. Er butte angewanbr, auch die Deurschcn scnseit des in dieses Büudniß zu ziehn; allein diese, durchs Schicksal Ariooists und den Uebergang der Lenkam gewizigr, wollte» von keinen Vertragen hören. Kraßi Krieg gegen die Parther. 5 r z schlagen^'). — Dieß war's, was damals sich inN.R.E.700 Gallien zutrug, in welcher s Provinz^ auch Kaesar selbst überwinterte, damit er sie nehmlich desto ange- Burgerm. legenrlicher unter deni Zaume halten möchte ^). Ein und dreyßigstes Hauptstück. Anfang des Krieges Krassi gegen die Parther. §. 2Z6. Kraffus inzwischen, der auch gern etwas, Ruhm und Geld zu gleicher Zeit einbringendes, thun wollte, und dazu auf keine Weife Gelegenheit in Syrien fand, —- im Lande selbst war es ruhig, und auswärtige Feinde, die es vorher beunruhiget hakten, rührten sich der sRömischen^ Macht wegen nicht — zog ge- gen die Parther zu Felde, ohne ihnen zu sagen, warum, und ohne daß ihn zu diesem Kriege ein Rathssthluß berechtiget hatte ^). Er hatte gehört, daß sie sehr 791) Diese Expedition, so Dio nur beylaufig erwähnt, lies ausführlicher beschrieben beym Raesirr K. 57- bis zu Ende. InSuziomarus vcrlohr sein Leben selbst. — Flo» rus lll. io. 8- lucluriom.irur strsuims, ^mbiorix con- vorsuic likucoues. Vniguo skisnrs Oeüas i'nuenere leg-aos, a e/?, reizkumqus rsgis cspuc. Es ist seltsam wie der Name Dolabella, gegen Kaesars ausdrückliches Zeugniß hieher kommt- 792) K. 5Z. Oesir cum lll. legiouibus circum ssma- lll. biberuis lüemgre conltnuü; ei guocl rrmti Malus üsllisL exrireranc, lotrim Iiiemem iyke sö exer- cilum MLnere 6ecreuir. Plurarch Oes. p 719- Tk-o^,^ ärn-05«^^ -r-L-v I rrcr^e^eo-k , «vr-o? i-e yr«v7-arA. 552., und eben so, und mit den nehmlichcn Worten Appianus llsrrb. p. ig; — Ich will bey dieser Gelegenheit bemerken- daß Appianus . in seinen ksnbicis den Plutarchus Wort für Wort aus- schreibt, so daß man ihn nicht höher denn einen Kodex Plutakchi brauchen kann; eigener Zeuge ist er hier nicht, ich werde ibn auch daher in dieser ganzen Geschichte so wenig als möglich ciriren. — Allein wir müssen auch Kraßo nicht Unrecht thun. Das trebonianische Gesetz, welches ihm das Gouvernement von Syrien übertrug, hatte ihm die Erlaubniß gegeben, Krieg und Frieden mit wem er wollte zu schliessen. Vcrgl. §. 192 Er war also von den Gesetzen ausgenommen, die, wie Tie s 215- erwähnt dem Gabinius aus den GraNzen seiner Provinz zu gehen, oder einen Krieg ohne Befehl des Se¬ nats anzufangen untersagten. Es ist seltsam wie Do tz- 2z6 dasjenige schon vergessen konnte, was er §- iyr. geschrieben; und noch seltsamer, daß Plucarcho gerade der nehmlichc Umstand auch begegnet ist; denn er^ dü es hier übel zu nehmen scheint (ich sage mit Wi^" scheint, weil man seinen Ausdruck erklären kann, ohne den plutarch mit sich selbst in Widerspruch j» ssken) daß Kraßus die Parrhcr ohne ein vorhergegangenes es- natnskonsuitnin angegriffen, hat es doch auch 11.719. gar schön bemerkt, daß ihm das treboniamM Gesetz die Erlaubniß gegeben, zu Wasser und zuWde Krieg nach eigner Willkühr zu führen- 794) beym plurarch (Dass p. 5)4- und in ^nron. p. 9Z2. Der erste parthische König den wir beym Dio fanden, war im Jahr 685- kuo. (Vergl. Note z. und 48.) Drcy Jahr sparer 688-, ward Phraares König (Nore 117)- D>chs > nun oer dritte, der w:e cs scheint D. 699. zur Regieni» gekommen. Es müssen vor der Gclangnng dicsts D des auf den Thron sehr viel bürgerliche Unruhen von) gegangen seyn. weil es sich aus Appiano l-iurb. ?- ^4 ergiebc, daß dieser Orodes selbst vertrieben, unddu'» den Snrena zurückgeführt worden. Ich wage mchl> Krassus schlagt den Sillax. 5 r 5 übemindenden Prinzen zu finden, und so gieng er N.R-E.7os über den Euphrat. Er drang weit in Mesotopamisn vor, und verheerete und verwüstete solches überall; sin- Burgerin, temal sich bcy den Wilden, die sich nichts minder, denn seinen Uebergang vorgestellt hatten, keine einzige Manien, Garnison in dem gehörigen VertheidigungSstande befand. Der Dollmann Giliap ^), dem damals das Gouvernement über diese Provinz anvertrauet war, fwagke^ sich mit wenigen Reutern, neben dem Kastell Ichma dem Feinde entgegen zu stellen; er ward geschlagen, verwundet, und entfloh,um Selbst« bothschaster bey seinem Könige zu seyn, der die Nach¬ richt vom Einfalle brachte. bestimmen: wer ihn vertrieb, vermuthlich waresMithra- dares Amapenus, (dm ich doch lieber für seinen Det¬ ter, als für seinen Bruder halten mochte) den Orodes nachher, als er durch Surena, auf dem Thron seines Vaters befestigt worden, nach dem Wiedervergcltungs- recht, auch aus Medien vertrieben hakte, und den Gabi- niu«, h. 21). zurückfuhren wollen. 795) Jin Griechischen Da er im plutarch Srslf. p. 555. heißt, welche Benennung 2lppian. ?srk!u p. 155. und Gros VI. bestätigen, so war es nicht schwer aus ihnen, das des Dis M korrigiren. Was den crstern Namen, aube- trist, sg halle ich ihn mit Palmerio für den Namen der Wurden, die Sillax bey den Parthcrn bekleidet. Gvcri- kus 'viralis nennet die Heerführer der Perser zur Zeit der Kreuzzüge, gleichfalls 796) beym Plurarch p. 559. (rricht 549, wie aabrizms citirt) welches vcrmuthlich ein Schreib¬ fehler ist, den» so wohl Appianus psirh. p. 146. als Steph^u voir Byzanz und Isidor von Shamp haben in«,. Nachdeni Sillax hier geschlagen worden war, nahm der Ort römische Garnison ein. Er lag nicht tveit von dem Ort, wie aus der ungezogenen Stelle plurarchs erhellt, WS diefatalc Schlacht rwikchenKraßus und Surena vsrfiel. §i6 Dio Kaßius. B. XI.. Hauptst. XXXI. N.R.E.70» 2 2 7. L'.D mir ns, Buraerin Inzwischen machte sich Krassuö, (dem sich schnell alle Schlösser und Städte, vorzüglich die, wo Griechi- sche Kolonisten waren, ergaben) unter andern auch von ITtlkephouium, Meister ^). Die Nachkommen der Makedonier und der übrigen Griechen, die ehe¬ mals gemeinschaftlich mit ihnen gefochten hatten, wa- 797) Nikephoriüm findet man auf der d' Anrilli' schen Charte von Armenien, fast gerade Palmyra gegen über. Alexander der Große hatte solches gcbauet. Plinius V. 24. VI. 26. Und daher kam cs, daß es von lauter Griechen bevölkert war. Man gab diesen Grie¬ chen den Nanien Mygvonier. Srrako p. 2081- S>e wohneeen dem Berge rsskasius nordwärts, lö. x. 1496. in einer großen Etendue von Nisib s bis Ženama, und hatten fich auch jenseit dieses Flusses in Arabien und Syrien ausgcbreitet- /ch p. 2059. und von ihnen führ¬ te Nisibi» den Beynamen Antiochien der Mygdonicr. Ici. p. 208 l. —- IsiSorus von Lharax, rechnet diese Stadt so wohl als Zenodotium zu cvsrhvene. — ö» dein Kr ege den Lukullus aegen den Tigranes führcte, finden wir die Parther noch immer jenseit des Tigrwi und Nisibis, welches Lukustus erobert, hat zwar den Parthern zuqehörr, aber Tigran hat es ihnen abgenoni- men, und Lukullus nimmt es T igrani ab ohne daß ht) die Parther dadurch im mindesten für beleidigt halten. Siehe oben 6. Iezt finden wir die Parther im 'Mo, von ganz Mesovotainien. und also auch aller scheinlichkeit nach von Nisibis; es laßt sich gar denken, daß diese S'adr entweder den Römern, ihrem Alliirten, dem Könige von Armenien, zugelMds den sollte. Die Parther müssen also, nach Pompeji' marsch, sich neuerdings von den zwischen dem rig und dem Euphrat gelegenen Provinzen Meister genuu haben, usid dieses ist vermuthlich in der Zeit geschehen- Gkaurus, Markins Philippus und Lenrulus kellinus die Angeleqenhe-ten von Syrien so schlecht v walteten, daß sie Klodio dadurch Gelegenheit gaben, 0 ses Land in eine konsularische Provinz zu verwandeln- Krassus zerstört Zenodotium. 5 r 7 ren mit der gewaltthakigenRegierungöark der Parther N R.T.70* sehr übel zufrieden, und fielen, da sie auf die Römer, gls Freunde der Griechen, sehr große Hoffnung sez- Bürgern,, ten, nicht unwillig von ihnen ab. Doch muß man die Einwohner Zenodocinms hiervon ausnehmen. Diese schickten einige von ihnen, als ob sie sich ergo- ben wollten, szu den Römernda sie aber solche in¬ nerhalb dem Bezirk der Mauern hatten, brachten sie sie um, weshalb sie auch nachher zerstört wurden. Dieß war das einzige merkwürdige, welches KrassuS damals gethan und was er gelitten Er würde 7ö8) Ich habe schon in der vorigen Note gesagt, daß Stephanus. Lxzanrinus, dieses Tenooorium eben so Wohl als Nikevhorium zn Pfrhoene zahlt. PlurarcH tiisss. p. nennt den Koniinendanten vonZenodocium Apollonius, und sagt zu gleicher Zeit, daß Krassus nicht mehr als hundert Soldaten verlohren, mit welcher Zahl auch Appian. p-nili. p- lg6 übereinstimmk. Als er, nachdem er die Stadt zerstört, und die Einwohner der¬ selben verkauft hatte, den Titel annahm, so ward dieses von Soldaten für ein böses omen angesehn; als ob er nämlich dadurch zu verstehn gegeben, daß er 'M ganzen Kriege nichts größeres denn dieses ausrichten würde. — Ich bitte hier meine Anmerkungen über den Viten tz. nachzulesen, wenn der Feldherr rechtmässiger Weise den Titel lmpoisror annehmen darf. — Noch ist hier eine Schwierigkeit in. Griechischen- Dio sagt von dieser Stadt; »«, 1-^° xa-, Aplander meinte, aus der Erzählung Plurarchs folge, daß die Wörter von den Abschreibern ausgelassen wor¬ den. Wmn Dio würklich so geschrieben hatte, wäre stm Ausdruck sehr lendenlahm; aber er hat nicht so ge¬ schrieben, und der locus bedarf keiner Korrecktion: geht auf (denn von Einwohnern, nicht von einer Gradr hatte ja Dio vorher geredt,) und sicht pslliue, so mie ich's übersczt habe; ohngefähr so beym ThukxdiSe l. p. §- steht 518 Dio Kaßius. B. XI^.Hauptst. XXXI. N^R.E.7n sich aller übrigen diesseit des Tigris gelegenen Oerter Ä. Klaudms bemeistert haben, wenn er sich des Schreckens esc Burgcrm. Wilden zu Nutze machen, und mit eben dem Nach¬ druck, als er angefangen hatte, forrfahrcn, und vor¬ züglich, wenn er im bande selbst überwintern und sdaS erobertes gut in Acht hatte nehmen wollen. Aber so, nachdem er das weggenommen, dessen er sich beym ersten Angriff bemächtigen können, lies er sich weder das übrige noch seine selbst eigenen Eroberungen angelegen seyn. Mißvergnügt mit dem Aufenthalt in Mesopotamien, und sich nach Ruhe in Syrien seh¬ nend, gab er den Parthern Zeit sich zu rüsten, und die im bande zurückgelassenen Soldaten zu unterdrü¬ cken — Dieß war der Anfang des Krieges, dm die Römer gegen die Parther führten. 799) plurarch ini LrsLiz p. 55z. sagt das nämliche. Hierzu kam noch, daß er in seinen syrischen W-nterkE tiren, nicht das mindeste lhat was einem General zu- kam, ä-e-ch^ov »°; sagt plurarch,) sondern sich nur Geld cinzu- sammlen beschäftigte; er berechnete die Gefalle, wie vnl sie einbrmgen könnten, und schrieb von Zeit zu Zeit N- krutcnsteferungen aus, die er doch nächstes, wenn cr stakt der Rekruten Geld bekain. Zwey Kirchenraubc- reyen waren das wichtigste, was er in diesen Winter- k'vartiren ausrichrete. Den ersten begieriger an dem be¬ rühmten Tempel der syrischen Göttin zu Hicropc^ Plutarch sagt davon weiter nichts als daß cr einige zugebracht, die in ihm aufbcwahrten Schatze zu über¬ zahlen und abzuwagen i e, -ce? ' Will also ein Advokat des Kraßus, um ihn von dieses K-rchenraube loszusprcchen, diese Stelle so erklären, er nur aus Neugier die Schatze des Tempels inventw- (etwan m der frommen Absicht in welcher gegenwart» die Klostcrgüter im Oesterrcichischen inventirt werden-/ so habe ich nichts dagegen; der andere Kirchcnrau^ desto eklatanter und häßlicher, und macht dm Nachricht von dm Parthenr. 519 Zwei) und dreyßigstes Hauptstück. Uebcr die Parther. Aurgerm.'^' §. zzg. Sie wohnen jenseit des Tigris, größtentheils in Kastellen und Klecken, doch aber auch in Städten, umer denen die vorzüglichste Rresiphon ihrer nur mehr als ;n wahrscheinlich Cr betraf den Tempel des Jehovah zu Jerusalem, und ist weitläuftig von Jo¬ sephs Zenrigg. XIV. 12. erzählt. Ich nenne ihn häßli¬ cher, nicht weil er einen Tempel des Jehovah berraf, — denn Kraßo konnte Jehovah unmöglich heiliger, denn dicsyrischeGöttin ftyn, —sondern der mehr als ziegeuner- mäßigen Spitzbüberei) wegen, so Kraßus bei) diesem Rau¬ be begieng- Er nahm zweytausend Talente; (mehr denn eine halbe Million Dukaten) so den Schatz des Tempels, ausmachten, und die Pompejus, als cr hier gewesen war, nicht angerührt hatte, hinweg. Der Hohepriester Eleazar mustc natürlicherweise dieses zugedrn. Nun wa¬ ren noch achttausend Talente vorhanden, die nicht zum Schatz des Tempels gehörten, sondern ein Eigenthum verschiedener hie uizd da zerstreut herum lebender Juden waren, die ihr Gold, welches sie nicht nntcrbrmgen konnten oder wollten, als an den heiligsten und sicher¬ sten Ort, zum Aufheben hiugegeden hatte. Kraßus machte Miene, auch dies geheiligte Depot wegzunchmen, Eleazar, um cs zu retten, versprach einen heimlichen Schatz, von dem niemand, als er selbst, Nachricht hatte, und der sich eben so hoch belief zu entdecken, wenn Kras- sus schworen wollte, nach Auslieferung dieses Schatzes, das Depot der Juden unangetastet zu lassen. Kraßus schwur, empfieng den Schatz (einen goidncn Cylindcr "72 Mark schwer) stachle, und nahm die achttausend Talente oben ein. — Hatte das ein Ziegeuner.gerhan, und wäre ein Küchenjunge so dumm als derHoheprlcster gewesen? 8vc>) Von R.rcsiphon besiehe Salmasius all 8o!in. p. 874- ü- und TillemonrXlsmoiiLL pour kervir s l'külkoirs pecleliMgue st. VlI. x. ivo. Nach Ammigno Mar- 520 DioKaßms. V.XI.. Hauptst. XXXII. N.R. C.700 Könige Residenz ist. Ihr Geschlecht war von dm A^Kl?üdms ältesten Zeiten her unter den Wilden nicht unbekannt, Würgern,, und sie führten den Namen der parthei: schon zur kellino XXIII. 6. ist sie vom Vardanes zuerst gebaut, (damit wie Srrabo p. 227z. sagt, Seleukia durch die Einkwarricrung der wilden skychischen Soldaten keinen Schaden leiden mochte,) und nachher von Pakoro vcr- großen und verzieret worden. So war es Vorsorge für Eeleukia, und Neigung diese Stadt zu erhallen, wel¬ che dem panhischen Könige Lresiphon zu erbauen Gele¬ genheit gab, allein Plinius Vl. 2b. sagt platterdings das Gegentheil: nach ihm haben sie die Parthcr: all exinm- rienllgm bUeuoiüm, nur drey Steinwürfc von ihr in i der Provinz Lhaloniris erbauet. Sie lag ans der Ost¬ seile des Tigris, welcher sie von dem gegen über gelege¬ nen Eclevkia trennece, und daher heißen die Rudcra bei)- der Städte, die man noch jetzund dies-und jcnftit des Tigers sieht, bcy den Arabern Modain, Lüsching V. 18— Locharr Phaleg IV -8- M sie für bas schon in Genest erwahnece Lhalne, weil die Targumim nämlich diese Stadt: nen¬ nen; ich darf nach dem, was ich hier von ihrem Erbauer gesagt habe, nicht anmerkcn, wie falsch dieses se»; de¬ ber will ich noch aus Srrabone I- c. anführen, daß selbst Ktesiphon eigentlich keine Stadt, sondern nur ein großer offener Flecken war, der aber,ohngefähr so wie der Haag, völlig das Ansehn einer Stadt harte, weil er die gaust Menge der Begleiter der parthischen Könige, und was sonst zu ihrem Hofstaat erforderlich war, aufnehmcn, und ihnen hinlängliche Lebensmittel, und alle Künstler, d>e der Luxus erfordert, verschaffen konnte. — Man merke sich auch, daß Ktesiphon nur die Winrerresidenj der par¬ thischen Könige war, des Sommers saßen sie in Etba- lana. — Von dieser Stadt werden wir noch dreyma, in der Kaisergeschichte zu reden Gelegenheit haben. > 868- wo Trajan (Dio LXVIII. 28 ) 918-, wo sieNart Aurel durch Laßium (Li. LXXI. 2.) und 952., da ge Alexander Severus (Zö. llXXV. 9. in eigener Perfti erobert. lieber die Parther. 521 Zeit der Persischen Könige aber damals bewohn-N^r. L 700 8or) Der älteste Geschichtschreiber, den wir haben, ist Burgm«^ auch derjenige, der zuerst der Parther erwähnt. -Hero¬ dot M. 9Z. zahlt sie mit unter denjenigen Völkern auf, die den Persern Tribut zahlten, und VII. 66. berichtet er, daß Parther unter dein Heere gefochten, welches Tcrpes nach Griechenland überführte. Lrrianus Hl. p. 179. und Rurttus IV. i2. erwähnen auch parthischer Solda¬ ten , in dein Heere des lezten persischen Königs Darius. Die Worte des leztern waren merkwürdig, wäre der Mensch nicht ein gar zu großer Sünder in dem allen, j was Geographie und Geschichte betrift, um den minde¬ sten Glauben zu verdienen. Ich will sie doch herse¬ hen: iucvleruium reirs», guss nuno k'arrür Hr/küra reuens. Dieser Stelle zufolge wäre also die Einwanderung der Parther, erst nach den Alcxandrischen Siegen geschehn; allein dieses ist falsch, und die ganze Geschichte lehrt, daß Dio Recht hat, der da behauptet, daß seit undenklichen Zeiten, Parther in Parthiene gewohnt haben. Daß sie Abkömmlinge der Skythen wären, wüste schon Trogus Pompejus; Ju¬ stin XXXXl. i., und in späcern Zeiten hac es Lmmianu» lNarkell. XXX. 2. wiederholet. Trogus wüste, der Name derparrher bedeute aufskythisch soviel, als Verwiesene, Vertriebene, und schloß aus dieser Etymologie, sic wa¬ ren von den Skythen, ihren Anherrn, des Landes ver¬ wiesen, und andere Wohnsitze zu suchen genöthigt wor¬ den ; ohngefähr so wie Grönland von verwiesenen Is¬ ländern bevölkert ward, und einige Gelehrte die Warä¬ ger, unwahrscheinlich genug, zu Landesvcrwiesenen ge¬ wacht, weil in der ÜAe/rüca 'tir. k,vI l. H. 5. und Txxxv. 2. so viel als Heist. >—' Noch später hin erzahlete der Verfasser des eLrorucr p. 47.— der nemlich einer so berühmten Nation, als die Par- thische war, doch auch gern einen so vornehmen Ursprung als möglich beylcgen wollte, — Sesostris habe fünfzehn« tausend der vornehmsten skythischen Jünglinge gefangen Wit sich weggeführt, und aus ihnen wären die Parther «. entsprossen. — Die Wahrheit von dem allen ist, die Par¬ ther waren Türken. Zwey Tropfen Wasser können ein¬ ander nicht so ähnlich seyn, als die Sitten beyder Na- 522 Dio Kasims. B. XI.. Hauptst.XXXII. ten sie einen kleinen Winkel dieser Monarchie b°ch,aus Ä. Klaudius , Purgerm. klonen. Ich setze das Portrait her, welches Justin von den Parthern entwirft, inan lest es, und sage mir, ob man nicht unsere Türken abgeschikdert zu sehn glaubt: In- Zsni» Asnri rumill-i, ssciitiosz, figulluleiilg, pr»czcis; guip- ps violenrium viris, m»nsueruciiuem mulieribur, säbgii-wk. 8emper nur in sxicrnox, Luc in clomelkicos moius in- guisci: nsiuis rscui, zü sscieullum gn-m aä cliceubum prompciores, proincis socunü» »llusisague tileuriv le- Zunt. priircipibus mocu, non puclors psrenr. t» libi- clinem pioiscti, . in cibum psrci. kiclos ciicli; piumillir- gus null«, Niti gusrenub oxpsllir. s Werfe man mir diesen lezccrn Zug, eben so als die rn^eu/s oben, nicht als unpassend vor. Romer waren Feinde dec Parrher, wie Christen der Türken, und ich will aus hun¬ dert, besonders altern, christlichen Skribenten, d:e Az- list und Tücke des Bluthundes beweisen.) Der Bruder¬ mord war bey den Arsakidcn so gemein als an der otko- mannischen Pforte >—> ihr König bl cd eingeschlosscu im Bezirk seines Harems, unsickrtbar dem Volker?wmxri non» comicss, iFnolLS pgrikix virrucss, nvua vlris, sagt Tacirus von einein ihrer Prinzen, der in Rom erzogen, nach -den Sitten dieses Volks sich bildete. - Die Vielweiberei) trieben sich so hoch, daß es fast nicht zlr glauben steht. Die Maitressen desSurenas wurden, wenn er von einem Ork zum andern reifete, auf zweyhun- dcrt Carosfen gepackt. Plurarch Ossi'. p. 556. und in¬ dem sie von allen ihren Gesellschaften, sorgfältig die Werber, so kein Fremder sehen durfte, entferneten, ergoj- ten sie sich über Tische, an den üppigen Tanzen genne- theter Buhlerinnen. ?srrbi loleur cum coucubiuir , »0" cum coistuAibuz inirs conm'uig: csrigugm b»5 sc in vm- §us prociuci et illss nou uili cio»u rar cueri llecesc reöt«« sagt Makrob. l. 802) Als Parrhpene noch den Persischen Königen M gehörte, ward es als eine Dependenz von Hsrrawe» berrachret. Srrabo p. 1469. Es lagen hier memm» Soldaten in Garnison, weil das, aus blossen Waldn"' gen und Bergen bestehende Land, solche zu er-E rm Nicht iw Stande war. — Der D. der franjöM" Erster Wohnsitz der Parther. 52z serhalb desselben sie nicht ihr Gebiet zu erweitern das N^R. T. 7«» , Ä. Kleudins Noten zum 2ibulgasi SayadurLhan p. ;8- hakt das alte Burgerin. Vaterland der Parchcr für das jetzige Z?erack Izcmi, allein dadurch wird cs viel zu weit südlich geftzt. Die ' wahre Position dieser Provinz sicht man auf der d' an. Mischen Charte von Parthien, nm den chus sOxus^ zwischen -Hyrkanicn (die durch eine große Wüste von-den arnischcn Dacrn getrennt werden. (Strabo i> 14;;) und Morgiana (ohngefahr da, wo auf einer andern Charte, so Herrn d-' Änvillc, zu Voltaires »iliuirs cis kierio le Oisncl gezeichnet, Laverd und Nosa steht) — /e piopob dieser Parmschen Dacr erlaube man mir noch eine Bemerkung. Ich habe in der vorigen Note die Par¬ ther für Türken ausgegeben; daß man mich keines Anachronismi zeihe- Au Herodors Zeiten schweiften in den Steppen auf der Ostseite des Kaspischen Meers Massigeren herum- -Herodor. IV. 12z. Diese fand Srrabo zu seinen Zeiten nicht mehr, sondern eine mäch¬ tige Nation, die sich selbst Daer oder Daher nennete, und in drey große Stamme Aparner, Xanrier und pissurer gecheilr war- Srrabo p. 1462. Bis jetzund har diese "Nation steh erhalten. Wir kennen sie am ge¬ wöhnlichsten unter dem Namen der Dagcstanischcn Ta- rarn, und Herr d'Anville auf seiner »ur angeführten Charte, hat das Land, so ste bewohnen, Dahistan, sehr treffend, auf der Ostseitc des kaspiseben Meers gezeichnet. Dieses Volk hat viele und mächtige Kolonien von sich aus¬ geschickt, siebenhundert Jahr vor Christi Geburt Par¬ ther, und siebenhundert Jahr nach derselben Türken. Herr Büschmg 1 raus cla 6eog>-,plii6 1' III. p. 220. vcrsezt zwar die Türken auf die Westseite des Kaspischen Meers, allein dieses ist falsch. Obgleich der erste Ein« fall der Türken in das Gebiet der Byzantinischen Kaiser, durch die Rassischen Pforten geschah, so folget daraus doch noch nicht, daß sie auf dem Jsthums der bcyde Meere trennet, gewöhnet. Sic waren das Kaspische Meer umzogen, um in Armenien einzufallen, welches ih¬ nen, von der Ostftite her, die Persischen Könige schön gewehrt haben würden. Vergl. meine Abhandlung: cl/e //rwerüoreer- p. n. Note k). 524 Dio Kaßius. V. XL. Hauptst. XXXII. Ncht. E 720 Herz hatten; als aber die Monarchie der Perser auf« A ekuvius bö^te, das Glück der Makedonischen Waffen blühm, Burgerin- und Alexanders Nachfolger uneinig unter sich, einer den andern unterdrückten, und eigene Königreiche stif¬ teten: damals wurden sie zuerst von einem gewissen Alsakes — von dem auch alle die nach ihm re- 80;) Aus Justino >'XXXl. erhellet, daß nach deiiz Tode Alexanders s^arrhrene zuerst Eumeni, balv nach¬ her Antigono. und endlich ^eievko Nikarori znficl. Von dieser Zeit an, ward es immer als eine zm» Kö¬ nigreich Syrien gehörige Provinz angesehn bis auf sei¬ nen Enkel AntiockusTheus, gegen den Arsakes rebcllirtt, Dies geschähe im vierzehnten Jahr des ersten PunislM Krieges, als L Manlius Dolso und L- Arilius ^e< gulus, Bürgermeister zu Rom waren, n- R- E- v. C- G. 240-, und nach griechischer Rechnung (ÜXXXll 2. Strabo p. 1470. sagt von dieser Rebellion blos: Ärsakes, von Geburt ein Panüschcr Dahe, oder aber Bakeriaucr, fty vom Anriocho Theo zmn Gouver¬ neur über die am Ochus wohnende Daher dies sind M Parisische) gcsezt worden, habe gegen den König rebcl- lirt, und unter andern Parthiene weqgenommcn. phe- rius (.oü. I,vm. und Gcorgius Srnkellus x. 284- erläii- tern uns, aus den jezc vertohren gegangeneil t>s"bicir des Arriani, dieses etwas naher. Um eben die Zeit als Arsakes Gouverneur der Parnischen Daher war, war eiii gewisser Agarhokles Gouverneur vvn Parthycne- Dicser mißhandelte das ihm anvertraucte Land, und be¬ sonders einen seiner vornehmsten Bürger, den Ticisarc» Arsakis Bruder so, daß lezterer aus seiner Provinz nach Parthiene übergieng, den Agathoklcs erschlug, die Grie¬ chen aus dem Lande herausjagte, und sich selbst zum Eou- verain erklärte. Um eben diese Zeit, und vernnuhlich »'m' ohne es mit Arsakes abgeredet zu haben, riß sich ein aip derer Gouverneur vom Syrischen Reiche los. Die^wa der Bakrrianische Gouverneur Lheovorion, dessen örE' kommen nachher ihre Progressen so weit in Indien bin« esinrugeu, wo Meriander Sigec entdeckte, und Evrr*- tkA lausend Städte besaß. Srmbo?. 147z- und 190^ Stiftung ihres Reichs. 525. gierenden Könige Arsakiden gsnennt werden ---N.N.E.70S und zwar mit einem solchem Glück in die Höhe geho-A^AAA den, daß sie alle die mit ihnen glanzenden Lander, und Bulgerm. unter diesen auch das Gouvernement von Mesopota- . . mien gewonnen. Zulezt brachten sie sich auf einen Vergl- Montesquieu üe l-ksspiit 6es k.oix XXk. 9. si> dallAnriochusTheus.den ohnehin seihe Gemahlin» Lao- dike, von der er sich aus Furcht vor Ptolenrao Phila- delpho aetkennct, und die mit ihr erzeugten Kinder, flr der Thronfolge unfähig erklärt, aber auch alsbald nach dem Tode dieses Königes zur Gemahlinn wieder auf- und angenommen hatte) kurz darauf mit Gift vom Le« ben zum Tode brachte, nicht darauf denken konnte, diese Rebellion in ihrem ersten Entstehen zu dampfen. Gelev- kus L-allinikus, sein Nachfolger, versuchte das, was der Vater nicht rhun können, zu vollzieh». Er griff mit ei¬ ner grollen Armee Armkis neues Königreich an, ward aber völlig geschlagen und gerieth selbst lebend in die Hande des Siegers. Arhenaus IV. ig Acsakes über¬ häufte ihn mit Ehrenbezeugungen undWoh!thaten,lies ihm auch alle Art der Freyheit, nur die Rückkehr nach Sy¬ rien nicht- Nun nahm Arsakes den Titel eines Königes an, und die »er» der Parcher beginnt- — Die Ge¬ schichte seiner Nachfolger, bis auf den lezten Arrabanus, den Artaxerxes überwand (eine Geschichte die Dio am Ende seines Werks p 918- erzählt,) findet man am be¬ sten in Remeccii blilr. lulis 1k. Hl. p. 206 in Lellarii ltillm-. sni. p. 207. Damit kann nian über einzelne, aus Münzen erläuterte Punkte, Spanh- -ls vku numssm. T. I. p. 459 Tristan 1- II- p. 84. Parins Tllelaurum p. 209. und Morellum in bpecimiire rei nummsi i»o p. 229. dergleichen. -- Ihre ganze, von der Gründung durch Arsakes an, bis auf den Umsturz desselben durch Ärta- kcrxes, nach C. G-227. dauerte 467. Jahr. 804) Vergl. Note z 805) Mirhradar der Große, Arsakis fünfter Nach- folgcr, (von ihm handelt die Stelle Justins XXXXli. 4. vie Fabrizius, ich weis nicht, wie, vom M bradat dem «rudLr des jeztregierenden Orodes, verstehen können) ' - .526 Dio Kasims. B. X^.Hauptst.XXXH. N R.T.700 so hohen Gipfel der Macht und der Ehre, daß sie de» A^Uaudü^ Römern "nicht allein damals die Spitze bieten kenn- -Burzcrm. ten>, sondern man hat sie auch nachher beständig ihnen MM, " für gleich Zeschazt ^). Sie sind zwar sehr tapfer im Kriege, doch, (sintemal sie den Römern so wenig etwas , abgenommen, daß sie vielmehr selbst vom ihrigen . * verlohren) ist ihr größter Ruhm darein zu setzen, daß sie niemals unterthanig gewesen ^), und in den Krie< konquetirte Mesopotamien zuerst, etwa rgo I. v. C G. zu einer Zeit, da Demerrius, damals regierender König von Syrien, mit nichts als seinen Wollüsten beschäftigt war. Von dieser Zeit an scheint diese Provinz beständig ein Zankapfel zwischen den Königen von Parthim und Syrien geblieben zu seyn- Es ist wahrscheinlich, daß Anriochus Sideres sie in seinem glücklichen Feldzüge ge¬ gen Phraatcs, wo nicht ganz, doch wenigstens zum TM zurückerobertc. Tigranea crbauete hier, als er Kömg von Syrien war. Tigranokerra. Grrab. p. 1506. vergl- Not- 2. und Nlsibl's, diese wichtige Vestung, wo ftm Schatz und seine Magazine waren, hatte er den Parchcm entrissen. Besiehe oben §. 6- — Ans der ganzen (be¬ schichte des Mithradatischen Krieges crgicbt sich, daß da¬ mals die Parther gar nichts, von alle dem, was zwncM dem Euphrat und dem Tiger lag, besessen. Daß m jezt Mesopotamien inne hatten, niuß neuen Eroberungen zugeschrieben werden, die sie, wie ich schon Not- 797- bemerkt, nach Pompeji Abmarsch, wahrend der Zen ge¬ macht hatten, da Gkaurus und seine Nachfolger sich » den Arabischen Emir's herumbalgten, und an statt v mächtigen Parther zurückzutreiben, es nicht einmal a einem Arcms aufzunehmen iin Stande waren- recS sephum ^»rr^.XIV. 9. und d. /«cl. I. 6. 8c>6) Xrraü. p. eclir. ('gstrub. n«, »vv XL, T-ss-Lr-aw 7-0,;-- VIVL >,27« ^k)-kAo; rq; «e-lv;. sdlin- ll. n. - Duo impsria stumm» komunoium prurborumgue. 807) Nehmlich den Romern; sonst waren sie sien Vestimnttlng nach, Knechte der Perser. NmM ihnen die Rebellion unter Arsakes geglückt war, erym Waffen der Parther u. Art Krieg zu führen. 527 gen gegen uns, so oft es zum Treffen kommt, den Anfall unsrer Truppen auözuhalken vermögen» A- Kiaudius §. 2Z9. Vom Ursprünge dieses Volks, dem sande, was . 866- von den LN- tanniern, nachdem er sie auch vorher gerühmt, daß sie je gut Hunger und Durst aushalten können: 8T"S dieß ist nehmlich das sogeumuite Raremyle, dessen sich die Vergschotten noch heut als eine Universalmcdicin gegen Hunger und Durst rau¬ nen. Sie bereiten es aus einer gewissen Wurzel, die d- Glrkyrrhiz» (aus der wir unfern Rekrizelsaft machen/ Kmssus Feldzug gegen die Parther. 529 so daß es auch dieser- Ursache wegen ihnen nicht schwer N-R.C.7Ä, fallt, sich an denjenigen, so in ihr Land fallen, zu chen. Dann und wann haben sie ja wohl auch Streu Bnrgmn- fereyen jenftit des Euphrats, außerhalb den Gränzen ihres Vaterlandes versucht, doch sind sie alsdenn, weil sie zu einer ganz anders beschaffenen Luft und Er¬ de übergehen, und weder Proviant noch Bagage mit sich nehmen °^), einen langdauernden Krieg nicht zu b.rsr, führen vermögend, — So viel von den Parthern, Drey und dreyßrgstes Hauptstück. Unglückliches Ende des Kraßischen Feldzuges gegen die Parther- §. 240. Nach dem von uns erzählten Einfalle des Krassus SiMs Ne¬ in Mesopotamien hatte Orodes Gesandte zu ihm nach Syrien geschickt, die sich darüber beklagen und Krieg gegen Armenien- ähnlich ist. Man sehe Rodern GibbalSs 8corigm IIIu- ttrrimm ?. I. u. I. c, 17- 18- ly- — Gewohnheit thut wohl Key allen diesen Mitteln das beste, 812) Daß sie niemals weder Proviant noch Bagage mit sich nehmen, wiederholt Dio unken p. 887. —Statt: -7,1« Lochst« las der sel. Reiste; -7,7-0, , /^7-c -—- Ich habe diesen Sinn ausgedruckt. 8r z) Die Gesandten des Parthischen Königes kamen, da er eben im Begriff war, die Winterquartiere zu ver¬ laßen: ytty vk kV 7-«!, ^!/7«Axo-<^o>,7-s; sagt plurareh Lisss. p. 554. Nach Lilors Ul. kl, kamen die Gesandten, als er schon über den Euphrat ge¬ gangen war, und neben Nikephorium kampnte, und mit Mi kömmt (prosim, VI. iz. überein; er Uuchn-Er--, tesviiic Lrsst'us, illico VsAssem leAsrum 3b Oracle lSAtz ll-arrborum sä se millum vkuium Imbuir. Ich wollte fast die Auktoritat dieser Lateiner der Griechischen vorne¬ hm. Die Abgesandten des Orodis führen beym Plntarch u. Band, L l 5ZQ Dio Kaßius. V. XI.. Hauptst. XXXM ^Doinirm ° Ursachen dazu befragen sollten ^). Er schickte A. Claudius Vurgerm- eine Sprache, die ihnen unmöglich ein anderer, denn ein Griechischer Sophist, in den Mund gelegt haben kann, s» wild, stolz und barbarisch ist ste: L- v-ro at<77r0'-§0t, x«< «ötar^^LLX^or'. Lt ör 7VS 75^05 «x8t7k-5, () Xs'ES'S'o^ kt,kX« xk§öM N«c^o/- eVk/r-v0Af8f8V7«Z. '—?!uv diesem Tone sollte mit den Römern, die er noch von Pompejus Zeiten her so gut kannte, ein Parthischer Kö¬ nig gesprochen haben? Wie weit vernünftiger ist nicht, was ihm >lorus in den Mund legt: tiluti ab Oioöe reZe IkALki Usiiuuriausre: c«-» Uompcro und eben so, nur mit mehrermSlolz, Grosius: s guo vehementer inerestiku; eik, gunci cvinrs soecin; bueulli er pompeii, «uzriiia ,'ntiuÄns, hiu^lnatem trsniieric. — Der bescheidenste von allen ist Sextus Ru¬ fus, welcher K. 17. sagt, daß die Parther durch euie Geftndschaft förmlich um Friede gebeten: gvum pseem lnists s tzarrhis leZarione ru^sierurz so wenig AllkwNtäk dieser Schriftsteller auch immer haben mag, so wahr¬ scheinlich ist feine Nachricht. 814) Gcsezt auch, daß Kraßus nicht in die FnsstaM seines Vorfahren trat, und die Wiedereinsetzung Muhr«- dars, in Atropatene. zum Vorwand seines Knrgc» machte, (Dergs oben §. 215 ): so war dieses Ursa'' nug zum Kriege, daß die Parther über den Tiger gangen waren, und den Euphrat zur Grunze zwm.M sich und den Römern machen wollten. daichdochsoeu verschiedenemahk, Note 79-/. und 805 bemerkt, dar ,'» Zeit des mirhradatischcn Krieges, die Römer im Z'M des ganzen Mesopotamiens waren, und daß also der Euphrat, sondern der Tiger, iüe Granze zwm'^ ihnen und den Parthern inachen muste- Eben so , Note 79z. benierker worden, daß in dieser Exprdn : Kraßus gar nicht gegen die Gesetze der Römer s-m^ te- —Es ist seltsani wie ungerecht das Voll der r schichtschreibcr, und wie geneigt es ist »i> euem» zu > rhcilen ; sie sehn nichts als Ungerechtigkeit 'M Orodis Gesandschaft an Kraßus. z z r auch den Gnrena^) mit einem Heere, dasjenige, N.R.E. 7«, was abgefallen oder erobert worden war fzurückzuero-A'^EAA bern.j Er selbst zog gegen das ehemals dem Tigra- Burgen«. ' ' nes zuständige Armenien Zu Felde: damit nehmlich Arrabazes, Tigrans Sohn, welcher damals regier¬ te, wenn er für sein eigenes Reich sorgen müßte, den Römern keine Hülfe zufenden möchte ^). Kraffus ren Kraßi, weil er geschlagen ward; würden sie so spre¬ chen, wenn er seinen Einzug triumphirend in Selevkia gehalten? 8lss) Surenas ist der Name, nicht einer Person, son¬ dern einer Würde. Er war so zu sagen, des Parthischeir Königs wi;ir-2!zem Oom«/. — Was diesen Su¬ renas besonders anbetrift, der daniahls noch nicht mehr denn dreyßig Jahr hatte, so beschreibt ihn uns Plu- tarch p. ;;6. als einen Mann von sehr viel persönlichen Muth und Tapferkeit, der den Orodes, als er von sei¬ nem Bruder war vertrieben worden, zurückgeführt, süc ihn Selevkia erobert, und unter allen Soldaten, die Mauern dieser Stadt zuerst erstiegen hatte. Es war ein Vorrecht seiner Familie, Ley der Krönung des Königes ihm die königliche Hauptbinde umzulegen. Er war süc sich selbst außerordentlich reich. Er hatte zehntausend eigene Soldaten (naborni , wie wir sie in Pohlen nen¬ nen) die ihm selbst, und nicht dem Könige zustande«. Wenn er reifete, ward seine Bagage beständig von tau¬ send Kameelen nachqetragen, und ich habe schon Note 8vi. erwähnt, daß seine Maitressen in zweyhundert Kutschen nachfuhren. Es war ein schöner Mann, groß, wohl gewachsen; der sich, wie Plurarch p. 557- sagt, sthr schön frisirte, und sich anstrich. 816) Dieser war, wie Plurarch p- 554- erzählt, zu Kraßo in den Winterquartieren gekommen , hatte sechs¬ tausend Reuter damals so gleich mitgebracht, und noch auf die Zukunft, zehntausend Panzerpferde, und dreyßig- tausend Mann Infanterie versprochen, die er alle auf seine Kosten zu unterhalten sich anheischig machte. Er hatte Kraßo gcrachen, den Angriff durch Armenien zu tylm, wo er das Heer mit den nöchigen Lebensmitteln 5Z2 Dio Kaßius. B. XL.. Hauptst. xxxm. E versezte, daß er in Selevkia keiner Mesopotami- A^KUiidius Stadt, die noch jeßund »ehr viel Griechisches Bmgerm. an sich hat) die Ursachen seines Krieges eröfnen weile, Woraus einer der Parkher, indem er auf die Fläche seiner linken Hand mit den Fingern der rechten schlug, szum Krasius) sagte: Hier werden eher Haare versorgen wollte. Er sezte hinzu, weil Armenien gcbürgig sei), w würde hier die panhische Reuterey lange so vor- thellhaft nicht gegen ibn, als in den Nachfeldern Meso¬ potamiens agircn. Kraßus nahm diesen Rath nicht an, weil er kleine Dekaschements in Mesopotamien zurückgc- lassen, die er unmöglich der überlegenen Macht der gan¬ zen Parthischen Armee aussetzcn konnte. -- Dieser Schrift¬ steller nennet ihn nicht, wie Dio, sondern Arravasdesz cs ist aber dieses einerlei). Schon Julian. Oise. It. p. l Z2. bemerkt, daß die Romer die Buchstaben B- undV. mit einander verwechseln, und daß für " geschrieben worden, für beinerkt auch unter andern Alexander Aphrodrsicnsin m chlorspk. I. p. 54. Bcyin Strabo k>. Z2Y. e-i. heißt dieser König daher: — Von ihm han¬ delt Reinecrius lgiti. lul. I'.ltt. p. 2Z7. 817) Von dieser Stadt besiehe Tillemonr dkemoir« pour sei ich- A i'bilwiie ecAeliMique 'I . X I!. p. 97. levkus Nikaror legte sie an den Ufern des Tigris, in ci- ncrEntsernung von drey hundcrtSladiensncunzigSrem- würfe, sagt sdli». VI. 26.) von Babylon an, und trug dadurch am mehrsten zum Untergange der lezrcrn bei) Babylon nach und nach völlig unkergegangen war, gieug ihr Name auf Selevkia über. Stephanus Lxzantmus Sidonius Apollinaris will Babylon nicht singen: gu»s Im-AUM siumins P-NSU8 slvmuo inelusum bibn Inne er inüe g igriw. (Plinarch p. ;zz. spricht so, als vb wenn Babylon Selevkra zwo verschiedene Städte gewesen, so Krahu harre erobern sollen: allein es ist dieses sicher einer vo den Fehlern Plutarchs, die Rualdus übersehe har- ' -ylon lag damals, als Krassus sein Heer über den v - Wunderlichen in Rom. zzg als du nach Sekvkia kommen N.R.T^ K.MIvmus, wrrN > V.M-ss-rla Bürgerin. §. 241. In dem Winter, als Rnejirs Ralvinus und Wun-er;e>« Valerino Mcjsala burgermeisterten, trugen sich inRonr-- zwar in Rom selbst viel Wunderzeichen zu. Nachkeu¬ len und Wölfe wurden sin der Stadt^ gesehen^); phrat führte, schon in Ruinen. Man lese des Herrn pcideaur I-ssssoire cis^ ^uifs. N. III. x 258.) Zur Zeil der spätem Römischen Kaiser bekam sie den Namen Rochen, wie aus Anumano Markcll XXIII. 6. erhellet, und so nennet sie Gregor. Nazianz. Orsr. IUI. ii! Ilss. wo er ihre Lage beschreibe, als Kcestphon gerade gegenüber, und von dieser Stadt nur durch den dazwischen hinfließenden Tigris getrennt. Als fortwährende Kriege Kochen zer¬ störet hatten, erbauete der Kaliph AbuGiafaralManzor, n. C. G. 762. an dem Orte, wo es gestanden hatte, Dor al Salam, welches nachher den Namen Bagdad bekam, und nach C- G-1095. vomK auphen Almustadw Billah, auf die Ostseite des Tigris herüber gebracht warb, wie der 6-oxra- O IIII. p. 6. erzählet- — Strabo x. 2089- sagt, daß sie größer als Antiochien gewesen. 818) Dieses that Dagiscs, der N reffe der G'sandschaft. plurarch tAsss. p. 554., den Gros VI. iz. Vageses nen¬ net. Plmarch erzählt in allen Umstünden die Dache so, Ivie Dio. Sexms Rufus c. 17. nennt Rresiphon: guum Psesm Mills 3 psirkis isgsrione roKZrerur, spuci direti- pbourom islpnnlitt um le sir; vermuthlich, weil dieser Schriftsteller zu einer Zeit schrieb, da Ktesiphon noch all¬ gemein bekannt war, Selevkia aber nicht. 819) Nachreulen, als einer bösen Vorbedeutung, er¬ wähnt er noch gar oft; S-i42-,wo es eben diese Nacht¬ eile ist, deren er hier erwähnt;' 42g, wo sie im Konkor- dientcmpel herumfliegt, und den Krieg zwischen August und Antonius bedeutet. —> S. 542. verkündigen Nacht¬ essen, die in der Stadt hernmfliegen, den Tod des Agrip¬ pa, so wie S- 589. den Tod Äugusti selbst- Suivas: 4 — VvN dtN Nlölfttt ha- 5Z4 Dio Kaßius. B. XI.. Hauptst. XXXIII. R-E 701 Hunde heulten ; einige Statuen schwizten, andere V Mcßala' wurden vom Donner gerührt, und die Rathswürden Burgerin- konnten, theils zwar ihrer Streitigkeiten unter einan¬ der, doch aber vorzüglich des Vogelflugö und der Vor¬ bedeutungen wegen, kaum endlich im siebenten Monat besezt werden aber doch wusie niemand, was sol¬ che zu bedeuten hatten. Es war überall Aufruhr in der Stadt; die Gallier rührten sich aufs neue be ich solches schon bemerkt in meiner »r/boe»r^ carrr/ imporcunaegue volucres und Julius Gbsequcns, wenn er K- 124- die hier erwahiv tcn Vorbedeutungen gleichfalls registrirt, wie sagt I-uxi iu vrbe vili; »oK«r»r ca»rM limul.icici:» dlnrris kuclguir; tulmen rorg vrbe perua? tum, plsiLgue Oeorum limulucrs öecullir, bomio.es snimsuir. Ich denke, diese Stelle ist als Apologie u llebersetzung klastisch. > 82i)' Diese sieben Monate wiederholt Dio unten S", wo er die Hande! erzählt, die damals vorgicngcn, als Milo, Plautiris und Hypsaus um das Konsulat bewo' ben; doch hat Appian- Liu. Il- p. 4z8- achr 8L2) Dieses geht auf die im Anfänge dieses BE Unglückliche Vorbedeutungen. 5z 5 ünd mit den Parthern war, man wüste selbst nicht, N.RE7sr wie, ein Krieg angegangen; aber diejenigen, die dem A Krassus begegneten, als er bey ZeuFma ') über denDursmy. Euphrat gicng, waren handgreifiich und leicht zu er¬ klären. ') So wird dicter Ort von dem Heere Alexanders, Welches hier über den Fluß ftzke, genennt ^). 242. Einer von den sogenannten Adlern *) wollte da¬ mals nicht mit über den Euphrat gehen, sondern blieb so vest in der Erde, als ob er eingewachsen wäre, ste¬ cken, bis er von vielen Umstehenden mit Gewalt her- ausgerissen ward, und so fdas Heer^j wider Willen begleitete. — Eine von den großem den Seegeln gleichen Fahnen, auf die der Name des Feldherrn uns der Legion mit purpurfarbnen Buchstaben ge¬ schrieben ist, ward umgekehrt und von der Brücke herab in den Fluß geworfen °"). Jedoch dieses konnte erzählten Unruhen, so in den Winterquartieren entstan¬ den waren, und noch immer unter der Asche fortglimm- ten, so daß sich Kacsar nicht nach Italien zu gehen ge- trauete Vergl. Note 792. 82;) Von ihm handeln Tristan T. ll. p 191. 192. Glcarius sä x. 24. Spanheim sä Oist. I p. 167. Frcmshem sä III. 7. Es war der ge¬ wöhnliche Uebergang über den Euphrat; dieses sagen so-- wohl Srrabo und Tacirus XlV. 12. als auch Dis unten 49-S. 40z. — Zu Plinü XXXilll Zeiten zeigte man noch die Kette, mit welcher Alexander seine Brücke zusannnengcfügt hatte, und von welcher man vorgab, baß kein Rost sie angriff. 825) Diese große Fahne, von welcher Servius sä ^eneicl. VIII. r. bemerkt daß sie eben ihrer Ächnlichkeit mit einem Secgel wegen hieß, bekam nachher in ihatern Zeiten den Namen LN-arm», und statt des Namens «er Legion und des Feldherrn, las man ans ihr den 5z6 Dio Kaßius. B. XI.. Hauptst. XXXM. L 7oi man einem damals sehr heftig wehenden Winde zir- D.Messala^ schreiben; aber als KrassuS die übrigen gleich große» DUgm». abschneiden lies, damit sie nehmlich kürzer, und eben darum bequemer zu tragen seyn möchten, vermehrte er die Zahl dieser bösen Anzeichen selbst. Ueberdeni umgab die Soldaten, gerade da sie über den Fluß sezten, ein so starker Nebel, daß einer über den an¬ dern hinfiel, und niemand das feindliche Land, bevor eres nicht mit den Füßen betrat, sehen konnte^). Die Opfer, so sie vor und nach dem Uebergang,' brach¬ ten, waren ihnen gleich unglücklich ^). — Inzwi¬ schen entstand ein heftiger Sturm; Donnerkeile ras¬ selten und die Brücke riß, ehe noch alle über- Namen Christi. Ich habe sie in meiner Dissertation -le L?.!-ziichs, aus dem dmFresne, sowohl aus den beydcnLch- cis, als auch der Dissertation: cis uumilmsribus impemio- rum Lonti?.nti uo^üliksnorum §. 20. weitlauftig beschrieben — plurarch V.554. erwähnt dieses Umstandes nicht,wohl aber eines andern : 7---, Als Vorbedeutung ist das eine Faktum so gllt als das andere. 826) Julius c-lbsequens K- 124. Oum cvorm lsm- pestss tiZuissro i'-Ainun erepkum msriiüsr Aurgiti, Oissucisurs nimborum caliAins probibsremur »snme, Orsckus perriuscirer persovsenns ero. Ich schrieb diese Stelle um so lieber ab, weil das stZM,» /5'"/°' r°o xr» «n-r/r»u, wohl von nichts als vom Labars erklärt werden kann, welches nqch Dio in den Euphrat ch 827) Ich folge, wiewohl zitternd, der Konjcktal Aörmcrrlr 7« Ze srTno/EsL^-^/^ — Aus Plurarch t.ucu!I. p. ;o7- sich, daß Lukull vor und nach dem Ucbergang überc Euphrat Opfer gebracht, es ist also wahrscheinlich, Kraßus solches auch gethan. Daß unc u b solches gewesen, macht noch übcrdem locur: plurarch i p. 555 b) gewiß. . 8-8) plurarch. LrsL x. §54. x. s- rr?-^ Unglück!. Vorbedeutungen am Euphrat. 5^7 gegangen waren, von einander. Da nun auch derN-R-C.?« unerfahrenste und dümmste einsehen konnte, daß ihnen A. Mess"!» dieses ein Unglück bedeute, und sie nicht zurückkom-Bürgern», men würden, so entstand darüber große Furcht und Trauren im Heere. *) Es ist ein kleines Kapellchen, in dem ein goldner Adler aufgestellt wird. Ein solcher wird bey allen regu¬ lären Römischen Regimentern aufbcwahrt, und nicht eher gerührt, bis nicht die ganze Armee aus den Win¬ terquartieren abmarschirt- Diesen Adler tragt ein Mann auf einer langen Stange, die sich unten in einer schar¬ fen Spitze endiget, damit sie nchmlich vest in den Boden eingcstoßcn werden kann ^). ß-L^oi/7-, 7YV 5("27/LV XL7-« 70 noNvsrr /2LV §e vs^s, rr«r ^e^^'-LLvov eps/S'arv «v78 »r«7« 7^- y(k§tES 970^9« 6"r/vL7f/^sv. SS xstt 0 8 ^«7077x^^5/9 L/^k^cv. — Z)je Brüeke nur sehr wenig beym Ucbergang vom Winde beschädigt, und Kraßus selbst hat sie, wie sich aus x. 555. ergicbt, einreißen lassen. . 824) Siehe die Abbildung eines solchen Römischen Adlers mit dem Kapellchen über ihn, in der LoLm?zr H. 24 g. K.Kalvinus, _ 2 W. Missal« Sie zu trösten, sagte Krassis: „Erschrecket nicht, Bürgerin. „Kameraden, daß unsere Brücke gebrochen ist, und „glaubt nicht, daß euch solcyes ein Unglück vorbe- ,,deute, denn ick versichere euch auf mein Gewissen, „daß ich beschlossen hatte, meinen Rückzug durch Ar- „menien zu nehmen." Er hatte ihnen dadurch Muth eingesprochen, hatte er nicht mit lauter Stimme hin- zugesezt: „Lrmanucr enct)! Es wird niemand „von uns durch diesen weg zurückkommen!" So wie die Soldaten dieses hörten, glaubten sie fi'tl diesen Worten^ sey nicht weniger, als in allem, was sie schon gesehen hatten, Vorbedeutung, und der Muth entfiel ihnen so, daß sie auf seine übrigen Ermunte¬ rungen nichts gaben, in denen er die Wilden verachtete, die Römer mit Lobsprüchen überhäufte, Geld unter die Soldaten verkheilete, und ihnen Belohnungen ver¬ sprach. Doch folgten sie, und niemand unterstand sich gegen ihn zu sprechen oder zu lhun; sey eS aus Furcht der Gesche, oder aber, weil sie schon so erschreckt wa¬ ren, daß niemand von ihnen etwas Heilsamers in Vorschlag zu bringen oder auszuführen im Stande war. Sowohl hierum als in allen andern lies es, daß die Gottheit sie verdammt hätte, blind am Kibe und an der Seele zu seyn. §. 244. Mgarus. Am meisten aber machte sie der Osrhoener Ab- garus unglücklich. Dieser, der zu den Zeiten Schlacht zwischen Krassus und Surena erzählt, sagk daß am Morgen derselben, als aufmarschirr werden b ' te, nicht einer, sondern vcrscknedcne Adler sich nicht ten auszichen lassen wollen; und dieses wiederholet - r pian. k>srrk. p. 142. 829- König von Edessa, Mlches in spatem Abgarus. 5Z9 des PompejuS sich mit den Römern verbündet hatte, N.R.E.yor war jezteben so, wie der Araber ^°) Alchaiidonrus,^^^ weil er sich innner zur Parthey des Starkern zu halten Burgerin, pflegte, übergegangen zu den Wilden. Für den Al- chaudonius, der offenbar die Parthische Seite hielt, war es nicht schwer, sich zu hüten. Aber Abgarus, S- izs« völlig den Parthern ergeben, stellte sich,Kraßi Freund zu seyn, und indem er sein Geld für ihn verwendete, sgelang es ihm^ alle seine Anschläge von ihm heraus z» locken, und sie den Feinden zu verrathen; hatte er irgend einen heilsamen Rathschluß genommen, so riech jur Provinz Msrhoenc gcrccbnct ward, und Vater des¬ jenigen Abgarus der den bekannten Brief an Christum schrieb- Plutarch z>- 555. cl. nennt ihn einen Scheickh, welcher Titel ihm vcrnmthlich eher als der königliche zukommt. Wenn er ihn eben daselbst nicht Abgarns, sondern Ariaramnce nennt (beym Florus III. n. Mazaras) so muß ich bemerken, daß Abgarus der Geschlechtsname war, den alle Schcickhs von Edessa führcten, (so wie die Parthischcn Könige alle Arsakes, die Römischen Raffer hießen) und der nicht hindert, daß cr nicht noch außer ihm seinen eigcnthümlichen Namen geführt haben sollte. — Auch ist es kein Widerspruch, wenn Dio diesen Abgarus zuin cpsrhoener, Florus zum Syrer, und Plutarch zum Araber macht. Mesopota¬ mien, wo cr sich etablirt hatte, ist Syrien i^-i.-L wem ist dieses unbekannt? — Der südliche Theil desselben, ward nicht von Syrern, son¬ dern von Arabischen .Beduinen bewohnt- Srrabo p. 2082: daher ihn auch Xenophon- I. der den nörd¬ lichen Thecl des Landes, (MostS oin zxao ^ram, «ud Hosea Xll. iz. oii« stmo- Syrien nennt, Arabien heißt- Abgarus war also ein Araber von Na¬ tion, der in Syrien und namentlich in der Provinz Os- rhoene wohnere. 8zo) Vergl. oben §. 2. (wo doch gesagt wird, daß er das Dündniß mit Lukullo nicht mit Pompcio geschloistn) und daselbst Note iS. 54» Dio Kaßius. V. XI.. Hauptst. XXXIII. N.R. E. 701 er ihm davon ab, bestärkte ibn aber in allem, was V.Mebi'ch' thöricht war. Das lrzte, was er thar, war folgen- Burgern,, ges. Krassus harte sich entsiDlossen, das Heer nach Selenkia zu führen, wo er es langst dem Euphrat hin, inzwischen daß ihm die uöthigen Lebensmittel auf dem Flusse selbst nachgesührt würden, sicher zu bringen, und von ihr, (denn er vermuthete, daß die Griechischen Einwohner derselben sich leicht mir ihm verbinden würden) ohne sonderliche Schwiepigkeit nach Ktesiphon überzusetzen Hoffers. Abgarus ^mach¬ te, daß er dieses Vorhaben, als zu langweilig, auf- gab, und überredete ihn, mit dem, nur mir wenig Truppen in der Nahe befindlichen Surena zu schla¬ gen °"). 8gi) Bey Gelegenheit des Surenas will -ch hier et¬ was nachholen, so ich oben Nov 8 r;-aao Mangel an Papier nicht anbringen konnte. Ich habe dorr gesagt, daß er sich beständig sehr schon srisirt und rotb angestn- chen habe. Man hat ihm beydes zur Last gelegt, und chessnders deklamirt Herr Lrevier s.hr gegen die Weich¬ lichkeit und den Luxus des Surena. Ich muß doch sa¬ gen , daß er sich in bcyden vertheidigen laßt. Was das erste bctrift, so waren alle Parther co-»ari. Maa kennt den Scherz des Vesoasians, als man ihn überreden wollte, daß ein erschienener Komet seinen Tod bedewe: o-,-- sagte der Kaiser, k kchü.' ok chll,. -r.ro p- Die Parther haaren nehmlich von ihren ehemalige" Dberherrn, den Persern, wie Suidas s v. aus- drücklich bezeuget, die Kunst sich schon zu frisiren gelernt- Arhenaus XV. p. 627. nennet die Meder und man bemerkt die Sorgfalt so sie auf den Haarpuß verwendeten auch auf den Parrhischcn Münzen, bM Spanhcim ci v. dl. visi' VIII. p. 4;o. — Liebe ha! Ut der (iorl>3 nummarig p. IZI. e6 sehr wahiffcheuilich gs- macht, daß es nicht eigenes Haar war, so die Pasch' scheu Könige trugen, und es ist höchst wahrschemurf- daß auch Surena eine Perücke trug. Plutarch sage, 1"" Krassus wird geschlagen. 541 H. 24;. N.R.C./vr Als er nun so den einen zur Niederlage, den an- D/Meffaia' dern zum Siege fertig gemacht (denn er besprach sich, Burgerin, unter dein Vorwande, cekognoseiren zu wollen, hausig mit Surena, führte er die Römer, die sich nichts bö¬ ses versagen, als zu einem gewissen Siege ins Feld, und überfiel sie nachher zugleich, mit den Feinden im Treffen selbst. — Die ganze Sache gieng so zu: — die Parther, den größten Theil ihres Heeres verber¬ gend, (sintemal die Gegend uneben war und Baume harte) begegneten den Römern ^). Als diese Kras- Haarpntz sey Mcdisch gewesen, die Meder aber trugen Perücken , wie aus Xcnophon O^eopsecl. O I. c. z. er¬ hellt- —> Eben so wenig ist im Anstreichcn etwas weibi¬ sches zu suchen. Kyms hatte ausdrücklich befohlen, sei¬ ne Offizier sollten sich die 'Augen schwarz, und die Wan¬ gen roch mahlen. Ich sage auch dieses auf das Anschn der Kyropödie. Ich weis wohl, dass dieses Buch ein Roman ist; aber Tcnophon der m Persien gewesen war, lies den Helden seines Romans gewiß keme Befehle ge¬ ben, die nicht im Geist des Persischen Volks waren. Und endlich schminkten sich die Trmmphanten zu Rom, wo nicht alle, doch ein großer Theil derselben und Ramillus selbst. Die röche Farbe sagt Servius »cl Lclog. ist den Göttern heilig: vucie et nmmpdsnres sacie miniars. Plinius XXXlll. 7 Lnuuiersr auclore« Vereins, gui- bus ceeclere in necesteffonis ipliue iimulacri tsciem elie- bu; Oltis minio ilhui toln-iM, irium^hantumgue eor- pors; ^rc 8g2) In den Blachfeldcrn des südlichen Mcsopota- wicns, wo Kraßus mit den Parehern schlug, giebt es weder Anhöhen noch Baume, wo sich die Parcher hat¬ ten verstecken können Plurarch p. 556. L. beschreibt sie sehr richtig: °r°r' tl» - issie, X«, , X«, iiZi» 542 Dio Kaßius. B. XU Hauptst. XXXM. N N. E,7°k sus, (nicht der alte, sondern der junge, der aus Gallien V. Meffal^ Zu seinem Vater gekommen war) gewahr ward, und Bürgern«, sie, die er nicht starker zu seyn glaubte, denn der An¬ blick vermuthen lies, verachtete, gieng er ihnen mit der Reuterev entgegen, und da sie ihm, mit Vorsaß, den Rücken zeigten, versolgts er sie, als schon seines Sieges gewiß, so lange, bis er weit vom Phalanx entfernt war. Alsdenn ward er von den Feinden um¬ geben und niedergehauen ). ALäkiroryn ryr LÄ.« XL, r»i chu^-sv SLk-nrN' »' xk/Axov, 7r^>L/3sX^v -««A-evre?, 8 A/.ö-v ---v Surena» hatte, wie x. 557- l). g^' sagt wird, nichts gethan, als seine Truppen so enge als möglich zusammengezogen. — Die Futterals über die Waffen, waren vermuthlich nicht einmal Straw- gem, sondern Kriegszucht sie blank und proper zu er¬ halten. 8zz) Ich will vorläufig bemerken, daß die Schlacht¬ beschreibungen beym Dio alle, vorzüglich aber die, so nur jctzund vor uns haben, gerade so auöschn, als ob sie ein Bürgermeister, der nicht wüste was Lager und was Schlacht war, geschrieben. Kraßus befand sich «M von seinem Vater abgesondert, als er die Parther an¬ sichtig ward, er griff sie auch eben so wenig als eiustm ger Abentheurer an, sondern die Sache verhalt sichst- Kraßus befand sich mit seinen; Reutern bey der ilrnsst seines Vaters, als einige von denen die auf Rekognosci- ren ausgeschickt waren, mit der Nachricht zurückkamen, sie hatten die Feinde gesehn, so sich anschicktcn, die se¬ iner anzngreifen. Auf diese Nachricht stellte der ai Kraßus sein Heer in Schlachtordnung. Zncrst. aw den Rath des Kaßius, damit er nicht übersiugs werden möchte, in einer langen geraden Linie, dcr^ Flanken er durch die Reuterey seines Sohns decken Ms, Er änderte diese Schlachtordnung aber bald daraus, m zog seine Soldaten, anstatt sie aus einander z" W- zusammen- In dieser neuen Ordnung ward das echt Die Römer werden geschlagen. 54z H. 246. N.R.C.70» Z K.Kalvinus, Äls dieses geschehen war, sioh das Römische Fuß- von ihm kommandirt, der eine Flügel vom Kaßnrs, und der andere vom jungen Kraßus- In dieser Attitüde avancirte das Heer und kam zum Fluß Balisius. Hier riechen die mchresten Offciere ein Lager aurzuschlagen, und sich in ihm zu verschanzen. Aber der General, der. sich auf seinen Sohn und die Remerey desselben verlies, gab dieses nicht zu, sondern l'es hier nur eine kleine Halte machen, damit dieColdaien aus dem Fluß trinken könn¬ ten , und denn weiter. Kaum war man über den Fluß so zeigecn sich die Feinde- Hier gstng nun das Treffen an, welches man sich gerade so vorsiellen muß, als wenn ein Corps Infanterie, so alle seine Patronen völlig ver¬ schoßen, von einer m t Pulver und Bley überllüßig ver¬ sehenen Kavallerie angefallen würde- Die Römer schmei¬ chelten sich erst, die Parrher würden sich verschießen, und dann dachten sic es mir ihnen, den Sabel in der Faust, wohl auszumachen; —- als sic abersahen, daß dieses vergeblich, und der Vorrath den die Parrher von Pfeilen auf Kameelcn nach sich fübrecen größer war, als daß er in einem Tage verschoßen werden könnte, so beorderte der alte Kraßus seinen Sohn selbst mit der Rcuterey auf die Feinde loszugehn, nämlich um sie zum Stehn zu bringen, und mit ihnen handgemein zu werden- Kraßus nahm darauf igso Reuter, >oc> Bogenschützen, und acht Kohorten Fußvolk, mit denen er auf den Fe nd losgieng. Die Parrher flohen, so wie er sich ihnen nä¬ hme, Kraßus verfolgte sie zu hitz-g, entfernte sich vom Eros des Heers, und ward von den Feinden umzingelt- Er selbst und seine Gallier thaten Wunder der Tapferkeit, aber in die Länge konnten sie es um so weniger gegen die llcbermacht der Feinde aushalrcn, da die Hitze den Gal- lürn noch beschwerlicher denn alle Macht der Feinde fiel- Es gelang ihnen doch sich zurück zu ziehn. und auf einem kleinen sündigten Hügel Posio zu fassen. Hier riethm jwcy Griechen aus Karrä, so den Krassus auf dieser Ervedition begleitet hatten-Hieronymus und Nikoma- ck)U8, er möchte suchen zu entst ehn, und sich nach K u ra, Welches nicht weit von der Wahlstadi entlegen war, M 544 Dio Kaßius. B. Xl.. Hauptst. XXXIII. N.R. E.7or volk darum doch noch nicht, sondern schlug sich mit bei V. Mess"?/'Pa"hern muthig, seinen Tod zu rachen, herum b"), Vurgerm. thaten aber, der Menge der Feinde, und der Act des Streits wegen, vorzüglich aber, weil sie vom Abga- rus waren hinters Licht geführt worden, nicht, was ihrer würdig gewesen wäre. Fügten sie die Schil¬ der über ihre Kopse zusammen, um so in geschlosse¬ nen Gliedern die Pfeile der Feinde zu vermeiden, so wurden sie von den Parthifchen Pikenierö angegriffen, niedergestochen, oder zr>. ö wenigsten von einander getrennt, und wenn sie dann sich trenneten, warensie wieder den Pfeilen der Feinde ausgesezt ^). So retten. Kraßus dankte für ihren guten -Willen, sagte aber zugleich, daß er entschlossen sey, bey seinen Solda¬ ten zu leben und zu sterben. Da an keine Gegenwehr zu denken, und er verwundet war, so daß er sich feiner Hand nicht bedienen konnte, so befahl er seinem Waffen¬ träger ihn umzubringcn. Eben auf diese Weise starbcn zwey seiner Freunde Rensorr'nus und Megabacchus die ihn begleitet hatten. Die zwei) Griechen retteten sich ver- muthlich nach Karra. Der Ueberrcst seiner Mannschaft ward von den Parthern niedergemacht, nur fünfhundert geriethen in die Gefangenschaft- Die Parther hieben darauf dem Leichname des jungen Kraßus den Kohl ab, den sie auf eine Picke steckten, und dem Vater, mt der spöttischen Frage zeigten: Wer der Vater dieses M' gen Helden sey. Sie harten gehört Kraßus, aber un¬ möglich könne so eine feige Memme, solch einen bram Sohn haben- Plurarch Lrass. ^>. 557. 558. 559- 8Z4) Wenn das Fußvolk, den Tod des jungen Kras sus zu rachen, sich tapfer mit den Feinden herunisclM- so giebt ja dieses deutlich zu erkennen, daß er beymoM war, nicht aber, daß er sie mit seiner Reurercy, oh» mit dem Fußvolk gemeinschaftliche Sache zu maaM angegriffen. 8;5) plurarch p. 558 8. sagt dieses viel deutliche und bestimmter: ----- Decislv - Bataille zw. Krass, u. d. Parth. 545 starben ihrer viele unter den Angriffen der Pikenierer, N.R.F.7->r viele wurden von Reutern, die ihnen in die Flanken M gekommen waren, niedergehauen. Hier sah inan Bürgern«. Piken sin der Brust der Erschlagenen^ stecken, dort sde.« mukhwilligen Sieger an eben diesen Piken, die Kö-ver der Erscillageneu^ hinter sich herziehen. Hau- S.izi. fige Pfeile, die von allen Seiten her ans sie loögeschos- sen wurden, «nachten vielen tödkliche Wunden, und eben so viele zum Streiten ungeschickt; allen aber wa¬ ren sie gleich unbequem, indem sie vor ihren Augen herumflogei« und durch die Waffen zu den Händen und aller« übrigen Gliedern des Leibes durchdrangen. Gi gen üe war jede Vorsicht unnüh, und sie Ware«, so guc als nackend immer fortdaurenden Wunden ausge- sezc; denn, indem jemand den sanfliegendench Pfeil vermeiden, oder den sschon «m Fleischs steckenden auö- zikhen wollte, bekam er immer an allen andern Glie- deen des Leibes frische Wunden 8^). So war es ih¬ nen gleich gefährlich sich zu bewegen, und unverrückt aus der Stelle stehen zu bleiben. Keines von beyden konnte sie sichern, und jedes führte seine eigenthüm- liche Gefahr dey sich. Ersteres war unmöglich, und X«, ev , s'^ei-tT-fSr-o-xovr-o) X«, o^oa'e , -r-8 !e7ov 8;^') Eine wahre Burgermeisterbeschreibung, wo der .kaffer nach den Regeln der Rhetorick den Plurarch v us-nZneen wollen, und darüber lauter Unsinn gesagt har. Plurarch 559. sagt ganz kurz, nachdem er bemerkt. daß man die mit Wiederhacken versehene Pfeile der Parcher nicht auS den Wunden ziehn können: r- b« zeigten, sagt er gleich darauf, (und schon dieses scheint übertrieben zu seyn) dem jungen Kraßus, der sie gegen den Feind anzurücken anmahnre, Hande die an den Schilden, und Füße, die an der Erde von den feind« llchen Pfeilen geheftet waren- u. Band. M m 546 Dio Kaßius. B. XI^. Hauptff. XXXIII. §. 247, 5r.R.E.7°i lezteres machte, daß man sie nur noch leichter ver- Ä.Kalvmus, V-Mcssala wunvete. Burgerin. Und dieses hatten sie, so lange sie gegen offenbare Feinde kämpften, zu leiden. Abgarus griff sie nicht alsobald öffentlich an. Alls aber auch dieser über sie hersiel, machten seine, den unbewaffneten Rücken an¬ fallenden Oörhoener, daß sie von den Parthern um so leichter niedergehauen werden konnten. Kehrten ft sich, und boten sden Oörhocnernt die Spihe, so sielen ih¬ nen die Parther in den Rücken; wenn sie aber sich nach¬ her zu diesen wieder umkehrten, hatten sie abermals die vorigen. Hierzu kam noch, daß sie durch dieses häufige Umkehren von einer Seite zur andern sich selbst in Unordnung brachten; und da sie sich immer zu der Seite, wo dieWunden herkamen, umdrehcn / mußten, verwundeten sie sich unter einander selbst mit ihren eigenen Schwerdtern, so daß viele durch die Hände ihrer Mitkameraden selbst starben End¬ lich wurden sie sich so enge zusammen zu ziehen ge¬ zwungen indem die Feinde nehmlich immer von allen Orten und Enden her auf sie eindrangen, daß ft genöthigt waren , jeder seine Hlöße mit dem Schilde des neben ihm stehenden zu decken. Schon war e- ähnen nun nicht mehr sich zu bewegen möglich. Ebe» so wenig hatten sie, der Menge der Erschlagenen N-'t' 6e machen, verstanden weiiff^,?^ wenn sies nicht verstanden, waren siel» daß sie nicht rechts mnd links um mack"! Hals zu rennen?'^"" Nebenmann das Gewehr 'N re" plurarch p. 506. s« " Decisw-Bakaille Zw. Krassus u. d. ParLh. 547 gen, einen gewißen Tritt, sondern fielen immer über N.R.C.7-^ sie hinweg. Dürft und Hitze, (denn es war mitten ^eftaia^ im Sommer, und uin die Mittagsstunde, da dieses Bürgern,, geschah) und Staub, den die Wilden, die von allen Seiten herum ritten, erregten, griff den Ueberrest so an, daß dieser Ursachen wegen viele derselben ohne Wunden hinfielen. 248. Die Römer waren damals alle niedergehaueü worden, waren nicht die Piken der Feinde theils zer¬ brochen gewesen, theils stumpf geworden. Die Bo¬ gen hatten sich durch das gar zu häufige Spannen verdorben, die Pfeile waren verschoßen, alle Schwers¬ ter stumpf, und was das mehreste war, die Soldaten selbst vom Niedermeheln müde. Sv kam die Nacht heran, und da sie weit nach Hause zu reiten hatten, verließen sie die Wahlstatt ). Sie pflegen sich nie S. in der Nachbarschaft auch des allerschwächsten Fein¬ des, zu lagern, sintemal sie sich niemals verschanzen, und weil sie, wenn sie im Finstern überfallen werden, sich weder ihrer Pferde noch ihrer Bogen zu bedienen vermögen. Doch bekamen sie damals keinen Römer lebend gefangen. Denn da sie alle in den Waffen stehend sahen ; niemand von ihnen floh, und niemand seine Waffen hinwegwarf, so glaubten sie, es sey noch etwas Kraft in ihnen vorhanden, und furchten sich^ sie snäher^ anzugreifem H. 24^ So flüchteten sich Krassus, und von den andern, Flucht W so viele ihrer konnten, nach Aarrä, welche Stadt 8?9) Sie schenkten, sagten sie, dem Kraßus eine beacht den Tod seines Sohnes zu beweinen; morgen wurden sie wieder kommen, ihn abzuholen. Ich ib. e. 548 Dio Kaßius. B. XI.. HaupLst. XXXIII. N.R.E.70l ihnen durch die in ihr zurückgelassenen Römer gesi- W. Messäla' chert war ). Von den Verwundeten wurden ihrer Burgerin. viele, d. i. so viele derselben als nicht zu gehen im Stande waren, zurückgelassen. Wagen hatten sie so wenig, als Führer; jeder war froh, wenn er sich selbst fortbringen konnte. Von diesen starben viele an ih¬ ren Wunden, und viele nahmen das Leben sich selbst; den Ueberrest nahm man des andern Tages gefan- 840) Ich habe von dieser Stadt bereits Note 166 eine kurze I Nachricht gegeben. Ich setze hinzu, daß m eben wie Edessa zu Osrhoene gehörte. Die Mesopotami¬ schen Bischöfe auf dem ersten Konstantinopolitanischca Koncilio, (in der Konciliensammlung des-Hardum^l-r 815) unterschreiben sich so: kkoVincis O8K»0EL: LuIoAius, LsteFe»«-' Virus, /chramus, k-irovinci^L ökL8Ol>O1-^ML bkaregs, lobisnus, /»rvr/e»/r5. Auf kaiserlichen Münzen, heißen diese KarrenserRömer- freunde. In des -^arduins nummis vi di um, p findet sich eine Münze der Karrenser, mit folgender fchrift: X^I>I>»I»QI«. »i.vo?. ^l. er. auf der Kehrseite: >i-rp. i/Mk>. vi. -vir. sE' - «-e d. ist si Ich weis nicht, hatten die Karrenser jemahls, m Kriegen foAvidiuvRaßius in Mesopotamien fnhrete,da ^.rtel der Rönrerfreunde verdient, oder ist der llrspru^ dieser Benennung hier zu suchen, wo die Karrenser am'' dings sehr für die Römer portirt zu seyn sclieincu ^ Der Römische Konnnendant in Karrha dies Äopomu»^ /'mrarc//. z>. z6r. Flucht der Römer. 55z gen ^'), aber- auch von diesen starben ihrer viele aus N.R.E Mangel an Kräften unterwegenS, und viele von ihnen A. MessM' kamen nach der Zeit um, weil sie sorgfältige War-Bürgern), tung sogleich im Anfänge nicht bekommen können ^). 841) 'L---.«, vz, k^--> welches ich sowieXylanVer ver¬ siehe: pvüttclis cÄpri kunr. Labrizius substituirt aus des /bamberri Bos obksrusriviübu8 p. 25. -Lk-e-: sie wurden ohne Mühe gefangen; die Griechen haben nämlich ein Sprüchwort 5-1 etwas mir der andern, d. i. linken -Hand nehmen, wenn sie von einer überaus leichten Sache rede» wollen, zu der man so zu sagen, die rechte Hand nicht anzuwenden braucht. Sa sagte Plaro, ein Sophist fty: r<- Merke man sich doch, daß Plato nicht einmal so ganz nackend hinsczt, daß er durch sein cingeschobenes ----- , den Leser aufmerksam auf eine scherzhafte Parömie macht; will man nun einen Aus¬ druck, den selbst Plato, im scherzhaften Ton des vertrau¬ ten Dialogen, nicht ohne Einschiebsel zu wagen gebraucht hatte, will man diesen burlesken Ausdruck im ernsthaf¬ ten Geschichtschreiber suchen? Ich denke nicht, und ich denke cs um so weniger, da zur Ergänzung der Ge¬ schichte sich anbietet, und es so natürlich ist, daß die, den andern Tag zurückkommcnden Parther, die auf der Wahlstatt zurückgebliebenen Verwundeten gefangen nah¬ men: da es fast nicht zu vermuthen steht, daß es dcil Geschichtschreiber als etwas merkwürdiges anszeichnen sollte: cs sey ein Haufen auf der Wahlstadt zurückge¬ lassener Kranken, ohne Mühe gefangen genommen worden. 842) Appl'anus kscrb. p. IZZ. berechnet die im Treffen erschlagenen Römer auf zwanzigtausend, und die gefangen genommenen auf zehn. Die Gefangenen wurden, wie Plinius VI. 16. sagt, von den Parthern, nach Antio¬ chien, d. i. nach Nisibis gebracht, welche Stadt die Grie¬ chen Antiochien der Mygöonier nenneten. Siehe oben Note 27. — plumrch p- 561.0. sagt, daß die Parther des andern Tages gar keine Gefangene gemacht; sie fan¬ den nur viertausend von den Römern zurückgclassene Mann, und diese wurden nieder-gehanen, so wie vier Ko- 55o Dio Kaßius. B. XI,. Hauptst. XXXIH, N-R.E-70I Kraffus war so voller Furcht, daß er sich auch nicht V. MrssM' einmal in der Stadt sicher bleiben zu können getraue- Burgerm. te, sondern sich alsbald zur Flucht anschickce ^). Da es unwahrscheinlich war, daß er Key Tage ohne be¬ merkt zu werden, entfliehen würde können, so wägete er es des Nachts. Es war aber gerade Vollmond, der Mond verrieth ihn, und so geschah auch dieses nicht heimlich Er beschloß also, mondlose Nächte horten, die sich unter der Anführung des Varguminus vom Wege verirrt hatten. Diese wehrrcn sich so dis zulczt nur noch zwanzig Mann übrig waren, denen die Parchcr freywillig erlaubten nach Karra zu den ihrigen zu gehen. 84Z) Auch dieses kann aus Plurarch x. 561-rektisizirt werden. Surenas erhielt die Nachricht, Kraßus habe sich schon jenseir des Euphrats retirirt, und in Karra Ware nichts, als der schlechteste Theil des Heers, wel¬ chen man sich, den Feinden aufzuopftrn, kein gar^n groß Gewissen machte, zurückgelassen worden. CÄ dessen zu vergewissern, schickte Surena Gesandten nach Karra, die dem Kraßus, unter der Bedingung Mesopo¬ tamien zu verlassen, Frieden antragen sollten. Durch diese Eesandschaft ward er vergewissert , l und dies war die einzige Absicht, in der er sie geschickt hakte,) daß sich st wohl Kraßus als Kaßius in Karra befanden, er qiensl nun also mit der ganzen Parthischcn Macht vor Karra, und lies den Römern antragen, ihm Kraßus und Kaßius, an Händen und Füßen gebunden, wenn sic ei¬ nen freyen Abzug haben wollten, zu überliefern.. war nun kein anderer Rath als die Flucht. Dieft er¬ griff Lrasius in der Nacht, den Parthern nicht undc- wust, denen alles vom Andromacho verrathen ward, du sich aber doch nicht zur Nacht die Römer anzufaM wagten. 844) Daß Mondschein gewesen, ergiebt sich auch aiw den arabischen Wegweisern, die dem Kaßius, den u nach Syrien führen sollten, riechen zu warten, bis or Mond nicht mehr im Skorpion stände- Plurarch 562. c. Allein es ist unwahrscheinlich, daß Kraßus, d c nichts so sehr als eine Belagerung furchte, so lange Flucht der Romer. 557 zu erwarten. In ihnen brachen sie auf; weil sie aber N.R. E. 70! im Dunkeln, in einem unbekannten, noch oben ein Messuk' feindseligen Lande, und in beständiger Angst ihren Bürgerin- Weg fortfezten zerstreuten sie sich bald. Einige Karra still gelegen haben sollte, bis kein Mondschein mehr war. Nachher gieng Kaßius, als er den Betrug des Andromachus merkte, allein nach Karra zurück; al¬ lein damals hatte auch Kaßius, von dem dem Kraßus nachsetzenden Surena, so leicht keine Belagerung zu be- fürchten; und er eilete doch, sobald er dort war, so sehr als möglich nach Syrien zurück zu kommen. Ich fürchte den Schützen noch mehr als den Skorpion , sagte er zu seinen oberwähnten Arabischen Führern- 845) Dio laßt das aus, was nach Plurarch l. c. b. gerade die Hauptsache war, die Verrätherey des den Parthern ergebenen, und vom Kraßus zum Wegweiser gewählten Andromachus, der nach langen Herumirren das Heer endlich an einen Ort führete, wo es sich mitten zwischen Morasten und aufgeworfenen Graben befand. Ich muß gestehn, daß ich diese Gegend nicht auf der Charte nachweisen kann, allein man erinnere sich, daß es, nach §. 247. mitten im Sommer war, als diese Schlacht vorfiel; nun überschwemmt nach Plimo V. 26. der Euphrat, wenn die Sonne im zwanzigsten Grad des Krebses steht, eben so Mesopotamien, wie der Nil Egyp¬ ten. Liest man Srrabo p. 2071 §. no — 114. so er- gicbt sich, daß diese große Ueberschwemmung eigentlich nur unten, da, wo unter den Namen des Schar ol Arad, beyde Flüsse zusammenflicßen, Platz hatte; (Herr Büsching Th- V. p. 175. sagt, daß sie in der Gegend von Bagdad sSelevkia und Ktesiphon^ noch jezt aus. Mrelen pflegen,) aber dieses hindert doch nicht, daß nicht der' Euphrat auch naher nach seinen Owellen hin, da ausgetreten seyn sollte, wo er ein niedriges Ufer, und Thäler zum Vollfüllen fand. Tela, so nicht weit von der Gegend lag, in der wir uns jezt befinden (mitten im festen Lande von Mesopotamien, ohngefahr zwischen Edessa und Lelalh) war auf dem Damme der Semr- ramis gebauet- Strabo p. i;6z- Wozu hätte Semi ramis hier einen Damm aufführxjl lassen, hätten ihn 552 Dio Kaßius. B. XI.. Hauptst XXXIII. K Kalvüii°ä' wurden, als der Tag angebrochen war, ge. V.Messala' fangen genommen, und kamen um einige rem. Bürgerin, ten sich mit dem Rentmeister, Rasims Lougiui s, nach Syrien'^); andere, so sich unter Krasto seiest nicht die Überschwemmungen nöthig gemacht Eben Hs scheinen auch die Graben undKanäle zu verstehen zugcöcii, mit denen nach Plutarchs Bericht, die Kege d, wochiwro- machus die Roiner hingcführt harre, dur.lsschiiuicn war Der Cuphrat, sagt Srrabo 1. c. würde so, wie der N i das ganze Land überschwemmen, hatte man nich, dieKunstvw standen, das anwachscndc Wasser in dazu gemachim Graben und Kanälen auszufangen. Weil aber das Mr, land hier sehr weich ist, (es ist immer noch Srrado der spricht,) so wird es häufig in die Kanale geschwemmt, deren Mündungen es verstopft, und solchergestalt, ganz natürlich, stehende Seen und Moraste verursacht. — Eine solche Gegend, denke ich, war es, eine Gegend vor. theilhafter für Krassus als für die Parthcr, in der er sich gegenwärtig befand. 846) Dieses sind die, Note 842. erwäh lten vier Ko' horten, unter Vargummo, so sich verirrr harren, aber nicht gefangen genommen, sondern nicdergchauen wurden. ,847) plurarch p. 562. b. c. Vergl. Note 844> Gleich als die Schlacht verlohnen gegangen war, halte sich Ignarius mit dreyhundcrt Reutern nach Syrien ge¬ rettet: Z-ea-ws-e all,«, xaxw« ü' Ist. ->61. e. — Kaßius tvar immer gegen die Expedition des Kraßus gewesen. Er harte gleich NM dem Uebergang über den Euphrat sehr laut zurück zu geh" gerathen: «7» X«, k» o,kcA«, r-< «llA,? ll^ex rr K«^-r/o; ä Ist. 554. st. Als dieses nicht gb>^ so drang er bey Kraßo darauf, mit der Armee nickt > agiren, sondern in einer der Städte, so römische 'cka' nison eingeirommcn, still liegen zu bleiben p- 55^ 1>- 556. e. heißt cs, bey Gelegenheit der Armenischen Landschaft: 0, XLcsS'/ov sr'r/9^ ^«vacrLT'tsv //.kV «A^9osLkvov «r/A§ kTk-arr-o'aLVT-o vL^kT'LvT'k^ , und unten 2 -p wird uns Dio erzählen, daß nach verlohren gegangen Flucht der Römer. 549 der Berge bemächtiget hatten, versuchten sich über sie N.R.E.7ol hinweg nach Armenien zu siuchten ). B. caaia Biirgerin. §. 2ZO. Surenaö wüste dieses, und fürchtete, sie möchten, wenn sie jehunv sich retteten, den Krieg nachher er¬ neuern, wollte sie auch auf den Anhöhen, wo er mit der Reuteren nicht dazu konnte, nicht angreifen *); er sendete also Gesandten zu ihnen, die ihnen Frieden unter der Bedingung antragen mußten, alles, was jenseit des Euphrats wäre, zu verlaßen. Krassus ver- muthece nichts böses, und glaubte. Er war in der S. rzz. äußersten Furcht; bestürzt über eigenes Unglück so¬ wohl, als über das des gemeinen Wesens, und sah überdem deutlich, daß seine Soldaten eben so sehr den langen und beschwerlichen Weg, als den Orodes fürchteten; so daß er also auf keine Weise sich so, als es wohl hätte seyn sollen, vorsehen konnte. Sobald als er sich willig zu Friedensunterhandlungen bezeig¬ te, so wollte Surenas sich keines andern zum Vertra¬ ge bedienen, sondern damit er ihn selbst mit einigen wenigen aufheben könnte, gab er vor, sich mit ihm selbst mündlich besprechen zu wollen. Sie kamen also Schlacht, die Soldaten das Oberkommando Krasso nehmen und Kaßio übertragen wollen- Alles dieses scheint mir von einer heimlichen Fmidschaft zwischen dem Kwastor und seinem Konsul zu zeigen; eine Feindschaft, die sich, wenn ich nicht irre am deutlichsten durch die Desertion des lez-- tern offenbarte, da ich doch schon lstote 845. bemerkt, daß Andromachus das Römische Heer so geführt, daß es gerade durch die Graben und Moraste zwischen denen es sich befand, gesichert vor jedem Angriff der Parrhi- schen Reuterey war. — Dieser Laßius Longmus ist eben oer, der sich in der Folge durch seine Konspiration gegen Kacsarn so berühmt machte. 848) Dio erwähnt hier der fünftausend Mann unter 554- Dio Kaßius. B. XI.. HaupLst. XXM. N.R E,7ol überein, von einer gleichen Anzahl Mannschaft bcglei. D.Mess""/'tet, an einem gewissen zwischen beyden mitten innen Vurgerm. liegenden Orte zusammen zu kommen. So stieg Kras- sus, dem Surenas ein Pferd zum Geschenke schickte, desto schneller zu ihm zu kommen, in die Fläche hin« *) Weil es lauter schwerbewafnetes Fußvolk war, das von oben herab stritt, und welches das Unglück leicht zur Verzweiflung bringen konnte; schien es ihnen nicht leicht zu seyn, sie anzugrcifen. Okravio nicht, so gleichfalls für sich marschirt waren, und der Führung des Andromachus nicht folgten; Plu- tarch p. 562. c. ck. vermuthlich weil sie sich zuleztmitKraßo wieder vereinigten. — Daß Kraßus die Absicht gehabt sich über die Berge, d- i. den Taurus nach Armenien zu retten, ist wahrscheinlich, theils durch die Marsche die wir ihn machen sehen, theils auch, weil wir schon aus §. 24z. wissen, daß dieses sein erstes und ältestes Projekt war; es ist aber auf der andern Seite auchM . unwahrscheinlich, weil Kraßus nicht allein wüste, daßOro« des gegen Artabazum mit einer Armee marschirt war, und daß er alfo, wahrfcheinlicherweise in die Traufe kommen dürfe, sondern auch, weil sich aus Plurarch p. 556^- rrgiebt, daß Kraßus die Armenier, wie sie solches denn auch waren, für nichts besser denn Verrather gehalten. 85s) Ich will hier verschiedene Kleinigkeiten, so Jllustrirung dieses Paragraphen dienen können, zusammen nehmen, i) Zu denen Ursachen die Dio anführt, warum Surenas die Römer nicht angreifen wollen, setze mau noch, daß die Parthifche Neutcrey in einem Terrain mast agircn konnte, welches morastig und überall mit Gravm durchschnitten war- 2) Surenas furchte sich nicht/ p möchten den Krieg, wenn sie ihm jetzund entwisch» wiederum erneuern; das konnte ja auch von ihren NE folgern gescheh», und der Parthifche General war doa? so dumm nicht, daß er sich einbildete alle Römer todrg' schlagen zu haben, wenn er es dahin brachte, den Kcm- sus mit seinem Herr aufzureiben, z) Diese Friedensoc dinguugen waren ihnen schon in Karrä zum Spas vor Kraß i Tod. 555 H. N.R.E.70! -K.Kalsinus, Krassus zauderte, und überlegte, was zu thun sey, V. Messal« ward aber bald von den Wilden ergriffen und mit walt aufö Pferd gesezt. Da sich nun hier die Römer seiner annahmen, kam es zum Handgemenge, wo bey- de Theile so lange mit gleichen Kräften stritten, bis ' sdie Wilden^ denen von einigen neu hinzugekommenen Hülfe geleistet ward, den Sieg davon trugen Es geschlagen worden. Krassus maß ihnen also nicht den mindesten Glauben bey. Seine Soldaten zwangen ihn, unter tausend Spottreden herabzusteigcn; er fürchte sich, sagten sie, mit denen Leuten, wenn sie unbcwafnet wä¬ ren zu reden , die sie bewachet angrcifen und überwinden sollten. Noch selbst auf diese Drohungen wagte Krassus die Soldaten zu bitten, sie möchten ihn von der mündli¬ chen Konferenz dispensiren. Er zeigte ihnen die Gipfel des Taurus, die nicht weit entfernt waren, und bat beynr Anschein einer so nahen Hülfe doch nicht zu verzagen. Auf diese Bitten des Generals, folgten Drohungen von Seiten der Soldaten- Nun gieng Krassus, und sagte, bevor er gieng, folgende merkwürdige Worte: 'o--------- össo/ , L-fLkr; x«, Aart«. 7-o/s ««'«S'/v «n-«7-y9stc V7ro 2 7ro?.k/Liwv, 8« exZo^L/c I-lÄl, plurarch i>. 56z. b. 4.) Das Pferd hat Surenas Krasso nicht auf die Anhöhe geschickt; sondern da sie schon unten waren, sagte Surena, sie wüsten jenseit des Flusses (aber wessen? doch nicht des Tigers?) gehn, die Bedingungen des geschlossenen Frie¬ dens schriftlich aufzusetzen. Als nun hier Krassus ihm ein Pferd zu bringen befahl, sagte Surenas: Nicht nö- khig, der König schenkt dir dieses- 851) So wie Surenas das prächtig geschmückte Pferd Krasso gezeigt, welches ihm, seiner Sage nach, der Parthische König schenkte, Huben ihn zwcy Stallknechte hwauf, (man erinnere sich, daß die alten keine Steigbü¬ gel hatten) und klatschten das Pferd an. Hier ward wm das Vorhaben den General lebend gefangen zu neh ' 556 Dio Kaßius. B.XIH. Hauptst. XXXIII. J-AU»' war natürlich, Laß die in der Ebene befindlichen Wil- N. M-M«', und denen alles, was geschehen sollte, vorher be- Burzerm. ivu>r war, den ihrigen eher, als die Römer von der Anhöhe herab, den ihrigen zu Hülfe kommen konn¬ ten^). Unter den andern, die in diesem Gefechte ihr Leben verlohren, befand KrassuS sich selbst; man weis aber nicht, ob er von einem der feinigen, damit er nicht lebend ergriffen werden möchte, oder aber von einem der Feinde, nachdem er tödtlich verwundet wor¬ den, umgebracht worden^'). So war das Ende seines Lebens. Einige setzen hinzu, daß ihm die Parther Gold, unter raufend Spottreden, in Mund geaos- sen Denn dieser Mann, ohnerachtet er unend- men, deutlich. C>k'rav und Perromus, so sich dcyi>r in der Suite Kraßi befanden, griffen also in den Zügel, Kk- rav stach den einen Stallknecht todt, dessen Tod doch bald durch einen andern, dec den cpkrav von hinten nio Verhieb, gerächt ward. Der andere, Perronius, svrang unbeschädigt vom Pferde zurück, und rettete sich vw muthlich zu den übrigen Soldaten auf der Höhe k 56;. e. 852) Diese Bemerkung ist freylich sehr treffend; wem man aber alle das vorige aufmerksam gelesen, so w>r es wahrscheinlich, daß Kraffus eben so sehr ourcy rathercy seiner eignen Truppen, als durch die der P» ' ther unglücklich ward; und Soldaten, die kurz vory ihren General in den gewissen Tod zu gehen Lb'jwungc, konnten auch wohl setzund, von oben herab, semeni richtung geruhig ansehn. 85?) plurarch p. 56z. f. Derjenige Parther der W, wo nicht »nibrachte, doch als er umgebracht war, oe s und Hand abhieb, hies Pomaxavres. (/lxxl«» und 155. nennet ihn Maradrcs.) Es muß ein Lv von hohem Range gewesen seyn, denn?. 5^5- wir ihn an der Tafel des Königes, wo er ganz offcnv die Rolle des Mörders Krass, spielt, wie ich so Ma¬ der kommenden Rote sagen werde- , 854) Flcwus Hk. i i. Laxur ejus rscilum cum »e Kraßi Tod. 557 Il'ch reich war, bemühete sich doch so sehr MN Schatze, 701 Ä?. msuu, gll lkAem rsporrsrum, lugpirio suit ueo iiuIigoo.Vurgcrm. onim Z/iM^rE »-ZK«« n,// Z»/r,/ro» HÄ; vrcuiu8 nnimuz suri cu^illirsre arlersc, eins ensm mortuum er exbmßue corpv8 suro vrerekur. Servius scl zlm-m-l. VII. 6o6. (.'rsilux'l'riumrir, cum suillirsio 5us corurs rmipi- cis bellum suscepiilek, inrerceclenkibux nikunis plebix, cspluz c«»r Mo eli, (falsch!) er necarus rMr/^ r» teratur und Sprache liebten, ergözten sie sich Schausvie- !ern zuzuhören, so ihnen die Bacchantinnen des Eimpisw vordeklamirten- Sillax ward eingelassen, und nachdem er seinen König gcgrüst, warf er den Kopf — - vermuih- !ich war dieses in solchen Fallen die Mode — mitten in's Zimmer. Jason, einer der Komödianten, der ebende- mahls die Rolle der Agave deklamiere, als ob er außer sich gewesen Ware, ergriff diesen Kopf, und sang mit Gcberden eines von der Gottheit besessenen Menschmr Ein Einfall, der dem Könige so wohl gefiel, daß er dm Komödianten so gleich ein Talent auszahlen lies,-" Sillax muste sich, wie Pomaxadres an die Tafel setzen, und mit dem Könige speisen- 855) Ich habe schon verschiedenem«;! bemerkt, dck Kraßi unglückliches Ende, die Geschichtschreiber ungc- recht gegen ihn gemacht, und ich wiüs hier noch ein¬ mal)! und zum lezten bemerken- Vr nuxer dl < yLAsbük, sind Worte rfikcrons cis öM. I. 8- N13ANSM pscunism Lite ei, k,r iee curu5 kruLibus exsrcirum slei« non xvuei- Was iss wohl in diesem Ausspruch was geizig, ich noch mehr sagen, was ist wohl in ihm, was nicht ec strengsten Wahrheit gemas wäre. Auaffus sagte-' t.- Mann, der (wie Kaesar) das Dessein gefaßt, die publick sich unterwürfig zu machen, könne sich nichts reich ausgeben, -- der ungeheuren Ausgaben wegen er zu machen hätte — wenn er nicht mindestens" den Zinsen seines Vermögens, ein Regiment Sowa unterhalten könnte — Kraßi Habsucht ist durch sei» . halten zur Zeit der Syllanischen Proskriptionen M rannt, als daß ich sie leugnen wollte, auch mag ste m als alles andere, den Parrhischen Krieg erregt hat Einfall der Parther in Syrien. 559 Von den Soldaten rettete sich der größte Theil über N.R.E. 701 die Berge in das Gebiet der Bundesgenossen; den V.MeMa' kleinern Theil bekamen die Feinde gefangen ^). Burger«. §. 252. Die Parther giengen damals nicht über den Eu-N.R.E.70» pßrat, sondern begnügten sich, alles das, was dicßeit UIpeiusm desselben lag, zurück zu erobern, aber nachher fielen Burger«, sie, doch in keiner großen Anzahl, in Syrien ein, weil sie diese Provinz weder Gouverneur noch Soldaten zu haben glaubten, so daß es dem Aaßius, weil es ihrer nicht viele waren, sie zurück zu treiben, leicht fiel. Diesem hatte das Heer schon in Rarrä, aus Haß gegen Krassus,die Oberherrschaft über sich ange¬ boten, und Krassus hatte, wegen Größe der Gefahr- dies alles leugne ich nicht, nur das einzige, daß dieser Ausspruch hiervon einem geldgierigen Herzen zeige. 856) plmarch p. 564. ->. Zs N-rxIov.', 01 Zk, . xvxr-s; , ««, T'XS'SV «^,^0! X«, Z,«4>Sk,x„. Also der kleinere Theil hätte sich gerettet, und der größere wäre umgekommcn, womit Joseph us XIV. 12. und Justin XXXXII. 4. übereinstim- nien. — Was aber für Bundesgenossen mögen es seyn, M denen sich der Ueberrest dieser Soldaten über die Berge rettete. Ich denke Aomagenier, deren Könige, nach¬ dem Lukullus sie für Bundesgenossen der Römer erkannt, (Vergl. §. 2.) auch den Römern immer treu geblieben waren — Noch eine Kleinigkeit, über das Griechische dieses Textes: »- rn -«-<». Reiske sties sich an -e, welche so viel als «» bedeuten sollte, und meinte, dieses rame nur bcy spätem Schriftstellern vor, darum er vorschlug; es findet sich aber schon bey sehr alten Auktoren, wie -Hemsterhuys aö pristopil. k1«lump.4;6. zkigt, und beym Dis selbst, haben wir§. r6. »L 560 Dio Kaßius. V. XL.. Hauptst.XXWl. V. R. E. 70-darein gewilligt, allein damals nahm er sie nicht an; Pompejus ni j^t a^r stand er Syrien aus Noch vor, und auch da Bürgerin, noch, als die Wilden durch diesen ersten Versuch sch nicht abschrecken ließen, mit einer großem Anzahl zu> S- iZ4- rück zu kommen, welche dem Namen nach pakorus, Orodis Sohn, in der That aber, weil Vieser noch zu jung war, Osake? kommandiere Sie rücken bis Antiochien vor, hatten sich aller dazwischen 857) So hatte ehemahls L Markins der nichtsmehr denn ein sinwler Römischer Ritter war. nach der M- dertaae der beyden Skivionen in Spanien, das Koni' niando über die zurückgelassue Truppen übernommen, und mit vielem Beysall geführt. Die Geschichtschreiber sind voll vom Lobe des Kaßius über die Bravour mit welcher er damahls Syrien verrheidigte. lteliguck l°- Aionum, Lkrocilsimi mox vuKor IrtLi'rioris, conserusuik, 8)'ri3mgus «üeo in porelt-ne populi Ilomsni rerinuii, ei transgrellos in eam ?srrl>os feliei rsium euenru luAsrel sc funclorer. Veiles. II. 46. LoZnir» clsüe llomnnorum, mulrso Orienri» piouinciss, g lociorsre vel büs populi komsni tloksLiÜsnr, ni ti<,lüu§, colloelis ex fuß» milin- Kux psuciz, intumekcentsm 8xriam, «A egi, snlmi E kure »c moclerarione prellill'er. ckrosius VI. IZ Äergl Joseph, XIV. i2. und Eurrop. Vl. 15. 858) Antiochia neben Daphne (von diesem angench men , nur vierzig Stadien von ihr entfernt liegenden s»' cken, zum Unterschiede anderer gleichnamigren Sacke also genannt) am tvronres, von dessen Mündung lh nur hundert und zwanzig Stadien entfernt war; vH Hauptstadt von ganz Syrien und Mo-uke, (Spa^ heim clo vku dlum. 1'. I. p. 584. und Noris bp. leiscecl. p. 149 ) so an Macht und Graste nur wc'ck von Alexandrien und Sclevkia übertroffen wird. Hs' nig Selevkus Nikaror bauete sie, nannte sie Antwchh ' nach dem Namen seines Vaters, und bevölkerte sie s Griechen aus Gordyene. Die Stadt bestand Es, , Kwarkieren, deren jedes mit einer besonder» :V''V mauer eingeschlossen war, die eine gemeinschaftliche " '7' her umgab, und sie dadurch zu einer Stadt vereinige Die Parther werden v. Kaßius geschlagen. 561 liegenden Oerter bemächtigt, und schmeichelten sichN.R.E.7°r auch das übr ige zu überwältigen, sintemal die Römer dort keine solche Macht, die sie ihnen hätten entgegen Burgerm. stellen können, unterhielten, und weil sie vermutheten, es würden alle Völker der Römischen Oberherrschaft überdrüßig, sich sehr gern zu ihnen als Nachbarn und Bundesgenossen schlagen ^). §. 2ZZ. Als sie aber bey Antiochien durchfielen, weil Kas¬ sins diesen Ort nicht allein sehr tapfer vertheidigte, sondern auch, weil sie sich gar nicht auf die Kunst zu belagern verstehen ^°), wendeten sie sich nach Airri- Selevkus Nikaror, war nur Stifter des einen dieser Kwartiere; das zweyte hatten die Einwohner selbst, Se- levkus Rallinikus das dritte, und Amiochus Epiphane» das vierte angelegt- Grrabs S. 2088- 2089. 859) Um diese Zeit fallt das Prokonsulat des Kikerv in Kilikien- Da der Mann sehr eitel war, und gar zu gern einen Triumph erwischt hatte, so überwand er die ihm angebohrne Feigherzigkeit, und gierig mit Zittern und Zagen bis ariden Amanus, als ob er sich mitKaßio vereinigen wolle. Wie er an den Amanus kam, erfuhr ec zu seiner großen Freude, Kaßius habe die Parther schon weggejagt. Sich den Ehrentitel Impersror und den Triumph nicht entgehn zu lassen, griff er die armen Miquclets auf dem Amanus, und die Stadt Pmdenisfus an, so ihm beyde nichts zu leide gethan hatten. Er er¬ zählt alles dieses seinem Freunde R-oeliu« selbst 860) Rikers schreibt »6 /uric. V. 20. komoro acluen- ws nostri er Lsllio, gui Zunioclus renebsrur, rmimuz »ccessir, er ksrlkis rimor inieilus elk. Irsgue eos ce-len- te§ sb oppiclo Lallius inkecurus, rem bene gestir. Wie wenig aber dieses wahr sey, ergiebt sich aus der, in dec vorigen Nummer angeführten Parallclftclle, aus der ich wundershalber nur etwas weniges zur Probe abschrei- ven will: ksrrlivz limsr, czuis Sisticier cvxiis nottris: H-Band. Nn 562 Dio Kaßius. B.XI.. Haupkst. XXXIII. N.R.C-7--- tzonia Die Vorstadt derselben ist mit Baumen bepflanzt, so daß sie sich den Platz selbst nicht anzu- Kiirgerm, greifen getraueten; ja sie hatten fgesezt auch, sie hätten es wagen wollens sich ihr nicht nähern gekonnt. Sie siengen also an die Baume abzuhauen und den ganzen Platz kahl zu machen, damit sie nehmlich nachher kühn und sicher die Stadt angreifen könnten. Als sie auch dieses nicht konnten — sintemal solches keine kleine Arbeit war, bey welcher sie die Zeit nur unnütz zubrachten, und dem KaßiuS ihre hier und da zer¬ streuten Soldaten niederzuhauen Gelegenheit gaben -— marschirten sie in der Absicht ab, ihren Angriff auf irgend etwas anders zu lenken. Inzwischen stellte Kaßius einen Hinterhalt auf den Weg, den sie paßi- ren mußten; zeigte sich nachher mit nur wenigen Truppen in eigner Person, und lockte die Feinde ihm nachzusetzen. Darauf lies er sie svom Hinterhalts überflügeln, und hier verlohr, nebst vielen andern, Msirkes selbst sein Leben Sobald er todt war, erM irs -icciclir. dllam psrrlneo dello nuneisto /acoria* er Wmrrmm (in brr Flache hatte sich nämlich dcr.Burgermeisier gefürchtet, die Parkher möchten ihn todt "schießen) acl kxer- cirum sclciaxi, -7«.n7rÄ (hatten nicht dort schon Truppen gestanden, wäre er auch nicht hm gegangen ) — ()uum ronitlem »6 .^maoum — liuü notier, r>o/»xrsrr/«rr, (daM t er nämlich nicht schlagen dürfte) selicirer sb ^nrioclus l>°' Kem reiecsiac. 861) König Amigonus hatte diese Stadt erbauet. Gelevkus Nikaror, zerstörte sie, und bevölkerte u» den Einwohnern derselben, sein, vierzig Stadien vou ihr neu angelegtes Antiochien- Strabo p- 2089. erhob sich aber bald nachher wieder aus dem Staude- und dauerte neben Antiochien fort, Diodor. Sikul. F. 758- ltibanius in ^nrincluco 1. II. x. Z4b- 349' . 862) Rikers »ä ^ruc. V. 2s. kumors aüusiuur uvtm Kaßms schlagt die Parther, 56z -erlies Pakorus ganz Syrien, und wagte nie wieder N.R.G./or einen Eingriff in diese Provinz Zu thun allem Bingetm. et Lullio, qui ^nkiocbia renebskur, snimiis gccslllt, et karkkiz rimor iniectuselk. llsque eoz ceNenres -rl-o^/rko (die Geschichte lehrt uns, daß dieses 2lnrigsnia, nicht Antiochien war; Kikero erzählt die Sache nachlässig, wie man sie einem guten Freund schreibt) (äMus inlecn- tns rem bene gellir: r»««Ao/rrare 0/s- cer clr/^' /'«rrüor«-», acceiarr eo^»e »rrer/lc pa^clr xo/ -LLr.v. Im Orosio folgt, auf die, Note 857- an« gezogenen Worte: gui er /^uiiocllum, copissgus chus in- ^enres proeüo vicir er imerleeic, i'arrbos guogue ad Oracis in 8^rism miliox, s^mque inArellos .Xnrincbism, dello expulir, eot'M» 0/äcE mttr/er/r, welche Stelle ich so emendire: F'arrüor-«-» guogus sl> Orocls, inAsnrss copias in 8)'rism inilUx, ^»rrocära»/, xroelio vielt, ismgus inAisstoz ^nr^oiiirim dello expu- lit ecc. — Die Parther haben sich nur eine kurze Zeit, und nicht über zwey Monathe auf Römischen Grund und Boden aufgehalten. Kikero bekam die erste Nachricht von ihrem Uebergange über den Euphrat, durch die Ge, sandten des Kommag'nischcn Königs Amiochus, den er¬ sten September; aci XV 4. Diese crstern Gesand¬ ten wüsten doch noch keine sichere Auskunft zu geben, aber Z. el. III. dlo». kamen andere so diese Nachricht be¬ stätigten, und zugleich melden muffen, daß Arravasves, einstimmig mir seinem Schwager einen Einfall in Kappa¬ dokien than solle. Kommagene lag so, daß man cs in Samosara den nämlichen Tag wissen muste. wenn ein Parrhischcs Heer über den Euphrat gieng. Kikero stand damals in Ikoni um; er war also ohngefähr vier Län¬ gengrade von Samosata entfernt, und die Gesandten konnten also recht bequem und ohne sich anzugreifen, in Zwölf Tagen bcy ihm scyn Da sie nun nichts weiter als das Gerücht meldeten: es wolle der Parthische König über den Euphrat gehn; und der wärkliche Uebergang, als schon gescheht!, nur erst durch diezwotcGefandschaft gemeldet ward, so können wir zum allerhöchsten den Zwanzigsten August für den Tag des würklichcn Ueber- öangs annehnic». -7- Den iMn September erhielt 564 DioKaßius. V. XI.. Hauptst. XXXUl. N.R.E.70! 6. 254. Pompejus IN „ allein Kaum war er zurück, als BibulttS nach Syrien, Bttrgerm. das Regiment darüber anzukreten, kam^"); obschon Kikero Briefe vom TarkonSn.orus und Jamblichu». Diese meldeten ihin nichts, als was er schon wüste, und daß Pakorus sich ncbcnTybä gelagert hatte XV. i. (aber aus dem 4ten Brief an Karo erhellet, daß er doch auch damals schon Nachricht von ihrer Unternehmung auf Antiochien erhielt.) Nu» nähert sich Kikero dem Aiua- nus, kaum aber ist er dort augelangt, so erfahrt er auch schon, daß die Parther, aus Asien herausgefchla- gen sind. Also wenn lagerte sich Kikero am Anianus? Da er den Uten Oktober schon oekampirt so können wir seine Ankunft ohngefähr auf den 6ten bestimmen, und so folgt daß die Parther nicht langer, als ohngefahr vom Loren August bis zum aoten September in Syrien wa¬ ren Wenn Likero versichert, daß sich unter ihnen Araber defunden; XV. 4. lmeiea cvAnoui mulro-um lio teils srgus nunnis, M2ANSS ksiiboium copis? er sä oppiclum ^nüocbism accoUiste: so muß man hier¬ durch die in Mesopotamien wohnende Beduinen verstehen, einen Abgaru« von Edessa, einen Alchaudonius u- sw- die dein parrhischen König, auf gewiss- Weift steuerM- tig waren, wie es ihre Nachfolger dem Türkischen Wi¬ ser sind. 86g) Nach Justino Xk.Il. 4. verliesPakorus, noch vor der Niederlage des Osakes, Syrien: Oiväis blius ?->cvius, rnissur sä peikeguenclss liomnni belli leliguiss, r-cL«r r» , in pgirbism, p.irri svspeälus >euo- cskur: icbe/ar r" öh-i«, s Esllio, gusestsre Oslli, cum omnibus elucibus, krucicisiur. 864) Bibulus gieng den 15 September, vonEpbck^ nach Syrien unter Seegel. Rikero ->ä ft-mil. X^Z- und den Sten October findet ihn Kikero in Antiochien und die Parther aus Syrien gejagt; XV. 4. -w« e^msnum^ VI veni, boltem sb .Xnriucbis receilist^! ? bulum ^niiocbise eile eognvui. Tibulusssand also d>t Provinz rein und von Feinden gesäubert. Er wendete die Ruhe des nun sich nähernden Winters an, die Par« Ende des Patth. Kriegs. 565 T em Dekret vorhanden war, welches (allen Unordnun- V.R.r.70» gen vorzubeugen, die durch gar zu große Herrschsucht hatten veranlaßt werden können) jedem Stadtrichter Bürger«, und jedem Bürgermeister untersagte, nie eher als fünf Jahre snach in der Stadt verwalteten Amt zur Re¬ iher gegen sich selbst in Harnisch zu bringen, und Vater und Sohn gegen einander zu Hetzen. Es scheint aber, diese Politik schlug fehl, und die Parther kamen im folgen¬ den Jahr ex. 704. wieder und belagerten Bibulum, der sich ihnen nicht die Spitze im freyen Felde zu bieten ge- tranete, aber sich darauf, daß sie keine Stadt zu bela» gern verstanden, verlies. Rikero »ci Ooinibc. XII. 19. (ching ii psres copiss scl coiitligenilum non luihobis, non re kubier vri conlilio XI. Liknli, gui se vppicio munm's. limo er copiolillimo rsm clm renuir, guam 6iu inprouin- ci» Urnnbi fuecum. Caesar b. cr«. Iü. zo pslldi gui p»uUo snre Xk. Orissum nnpersrnrem ime-socei-mr, er lls r» oh/rolro»e /rabrrerar/r. — In die Konspira¬ tion , welche damals anzektclte, war vielleicht Surenas selbst mit verwickelt. Wenigstens meldet uns Plurarch tlrsss p. 56s », daß ihn Orodes nicht lange nach der ge¬ gen Kraffum erfochtenen Viktoric hinricheen lassen- Er sagt zwar, cs sey dieses geschchn; allein die Konspiration kann das ihrige doch auch mit dazu bey- getragen haben. — Man wundere sich nicht, daß der König einen Mann, so mächtig als nian uns den Su¬ renas beschreibt, so leicht können hinrichtcn lassen Die türkische Sitte, dem Wisir, der dem Könige nstßfällt, den Strick znzuscnden, war im Orient alt. Aus einer Stelle des Nikolaus Daniasceuus, m den Excerpten des Porphyrogennera, ergiebt sich, daß sie schon bey den Medern eingeführt war; um so weniger darf es unS wundern, wenn wir sie hier bey einem Volke Dahischen d- i. türkischen Ursprungs finden. — Ich setze hier zn dem, was ich Note 8oi. von der Uebereinstimmung der Parthischen Sitten mit den türkischen gesagt, noch dieses, daß ihre Feldmusik, so wie sie Plurarch tässi'. ;>. 557 « uns beschreibt, völlig von der Griechischen und Römi¬ schen verschieden, aber gerade das ist, wns wir noch kchund rürkische Musik nennen. 566 Dio Kasims. B. XI.. Hauptst. XXXIII. Sprung auswärtiges Provinzen zu gehen ^). Er Sulpik"R«5 feibst hielt sich ruhig in dem ihm anvertrauten Gou- Bürgerin, vernement ^), rmd hezke die Parther gegen sich selbst auf. Er hatte den Vruodapemces, einen mir dem Orodes miövergnügten Satrapen, so auf seine Seite 865) Ich muß gestehn, daß ich hier kein Wort ver¬ siehe, weder vom Text, noch von seinem Kommentator- Nicht vom Text; denn gerade des hier erwähnten Ge¬ setzes wegen, so unten S- 142. deutlicher beschrieben wird, konnten keine jüngsthin gewesene Konsuls verschickt werden. Lrkero, Konsul /V 6yi. gicng nach Kilikien, und Libulus, Konsul 6y§. gieng nach Syrien; bcyde hatten ihr Ouinquennium schon zurückgelcgt, und be¬ fanden sich also nicht in dem durchs Gesetz untersagte» Fall. Noch weniger aber kann ich mich darein finden, wenn Fabrizius diese Worte von der leZs g redonis er¬ klärt, und so schreibt: ^nregusm etstnxistec gninguen- niam, in gnvci (,'rasto er l'oinpeiu er Gses-ui imperium stne clscrsrnm line piorvAsrum in znascipuss prouioeis^ Luersr. AberKraßus war ja todt, und dem lobten Kras- sus durfte man doch wohl, noch ehe sein Quinqucn- nium verlaufen war, einen Nachfolger schicken 'e 866) Dieses ist blos von den Parthcrn zu verstehe», (und auch da bitte ich die vorherige Note zu vergleich'») denn sonst hat er auch Händel mit den Miquelets aufdcm Anianus, die sehr zu seinem Nachtheil ausfielcn, angefan- gsn. . Die Ostseite des Anianus gehörte zur Provinz Syrien, die westliche zu Kilikien. Kikcro der auf dec Westseite gerade das gcthan , was Dibulus auf der öst¬ lichen lhat, sieht, ohne das lächerliche seiner eignen Aust führung zu erkennen, doch das Verfahren des Bibuuw gerade aus dem Gesichtspunkt an, aus dem es gcjM werden muste, und mit Auslassung der leztcru ZeN, hätte ein anderer an den Bibulus von ihm das schreibe» können, was er vom Bibulo an Arnims V. 20. schrieb' Iriar in nolrrnm nvmen in Arktis. Venit inrenm Libnluz. Oreckc» voluir sppellstione iimni s »»perarorir f Nobiz ests pZr. In eoclem ^msno coepir l,rureol»m ur wultscocr guserere. /lr r//e co/rorrem roka"» M -- - x Krieg m Gallien. 567 gebracht, daß er ihn durch Unterhändler überredete, N.R.T. 70; den pakorus zum Könige aufzuwerftn, und durch seine Hülfe den alcen zu bekriegen — Auf solche Lurgerm- Weife endigte sich dieser Krieg der Römer gegen die Parther, vier Jahre, nachdem er angefangen hatte, unter den Bürgermeistern Markus Markell und Susi pikiuö Rufus. Vier und dreyßigstes HaupLstück. Kaesar überwindet das ganze transalpinische Gallien. §. 255- Unter eben dieser Zeit hatte Kassar Gallien, W0N.N-T.7sr abermals Unruhen entstanden waren, mit deMd^effai»' Schwerdt eingenommen, und sowohl durch sich selbst, Burgerin, als auch durch seine Unterbefehlshaber herrliche Tha- 867) Ich habe schon Note 864. vermachet, daß Eu« renas Wissenschaft um diese Konspiration gehabt haben möge. Pakorus scheint ganz unschuldig zu seyn, und dem Vater sofort, als man ihm antrug, sich an die Spitze der Misvergnügten zu stellen, alles entdeckt zu haben; ob er schon vorher, nach Note 86z., dem Va¬ ter verdächtig war. Ich schließe dieses daraus, weil ihn dec Alte zehn Jahr spater, auf Anrachen des jungen Labieni noch einmahl nach Syrien schickte, und sich, als tr hier sein Leben verlohr, so sehr grämte, daß er dar¬ über der Regierung entsagte, und durch übermäßigen Schmerz eine Krankheit bekam, kllii morre er sxerci- tU8 i.-1-iile -rnclika, sagt Justin XXXXll. 4. ex cloloro in kurorem vsrrirur. lVIulris cliebus non sllogui guen- non cibum sumsre, non vocsm wirrere, irs vt «ri»m muruz f->6uz vicleretur. Poll mülros cloinrle clier, vbi clvlor vocem Isxriuerill, nibil sliuü gusm paeviuni vocsbgr. kZcorus illi vicleri, kscorus aucliri viclebarur, curn Ülo logui, cum illo conlrllere, inreräum gusli 6s- bilirer cloledsr. s?lutarcch p. ^6§. b. Ze «vop«- riLX2^s>,, vrrs , x«< »°rs» x. 7-. 568 Di" Kaßius. V. XI.. Hauptst. XXXIV. N.R. 7or ten gethan, von denen ich nur die allermerkwürdigsten W^bM'hier anführen will ^). — Ambriorix hatte die Bürgern,- Trevirer, die noch jetzund den Tod des Induzioma- rus nicht vergeßen konnten, auf feine Seite ge¬ bracht; hatte dort auf dem Platze viele Truppen an- geworoen, und zu den Deutschen um Lehnsoldaten ge- S.lz;. schickt. Nun wollte Labicirus mit ihm, ehe er von diesen Hülfsvölkern verstärkt würde, schlagen, und zu dem Ende war er in's Gebiet der Trierer gefallen. Da diese sich nicht wehrten, sondern, auf Verstärkung hoffend, jenseit eines zwischen ihnen und den Römern befindlichen Flußes still saßen, rief fLabienusf seine Soldaten zusammen, und hielt eine Rede, so daß es schien, er hatte die seinigen muthlos, und die Feinde f beherzt^ machen wollen. Sie müßten, so sagte er, ehe die Deutschen fden Trierern^ zu Hülse kamen, sich zum Kaesar, wo es für sie sicher seyn würde, retten, und er würde sogleich Ordre zum Auf- brechen geben. Würklich brach inan nicht lange nach- 868) Er übergeht hier die kurze Nachricht vom Auf¬ stande der Genonen unter 2lkko, die doch damals mmt zum völligen Ausbruche kam K. 6. VI. z. 4. und den Ein¬ fall in dass Land der Mcnapier, der auch nicht viel zu bedeuten hatte, zu verhindern, daß Ambiorix, wenn er überwunden worden, hier keinen Zufluchtsort fludcu möchte. K. 5. und 6. 809) Vergl. oben §. 2Z5. wo zwar des Todes Jndn- ziomars nicht gedacht wird, allein ich habe selbigen Not 79!. erwähnt. . 870) Ich wundere mich, wie Fabrizius diesen Fwn für den Rhein halten kann. Diese Meynung ist ff aller Wahrscheinlichkeit entblößt, daß sie nicht emuu widerlegt zu werden verdient. Die alten Kommematoreo Kaesars erklären es alle von der Mosel; wenigstouv u dieses wahrscheinlicher, ohnerachtet ich es auch nicht Nw gewiß ausgcbe. Kaesar sagt K- 7. es sey äiKcile usnu rixisgue prserupris gewesen. Labieni Krieg gegen die Trierer. 5 69 her aus, und es geschah das, was er, daß es gesche- n.N. E./or Heu würde, zum Voraus sah. Die Wilden dieses Mess-u/' hörend, — (sie waren aber sauf alle Anschläge der Bürgerin. Römer) sehr ausmerksam, und gerade darum hatte Labienus dieses so laut gesagt) glaubten,daß er sich ih¬ nen im Ernst durch die Flucht zu entziehen suche; sie setzen also geschwind über den Fluß, und fallen die Römer beherzt, jeder so schnell, als er es thun kann, an. Indem sie so in der Unordnung sind, wendet sich Labienus, und indem er die ersten durch diesen plöz. liehen Angriff bestürzt gemacht, ist es ihm leicht, ver¬ mittelst ihrer selbst, die übrigen in die Flucht zu trei- ben, und indem sie nun so in getrennten Gliedern stie¬ ben, einer den andern hindert, und sie zulezt am Flusse sich stopfen, werden ihrer viele niedergemacht §- 2)6. Was die vielen, so durch die Flucht entkamen, be¬ trifft, so bekümmerte sich Kaesar um sie nicht, nur machte es ihm viel zu schaffen, den Ambriorix, der sich bald hier, bald dorthin flüchtete, und ihm überall vieles zu Leide that, aufzusuchcn und nachzusetzeu. Zu- lezr, als er seiner auf keine Weife habhaft werden konn¬ te, wendete er sich zu den Deutschen, unter dem Vorwande, sie hatten den Trierern bcystehen wol¬ len, richtete doch aber auch hier nichts aus, sondern Zog sich geschwind, aus Furcht vor den Schwaben, zu- rück, rühmte sich aber doch zum andernmal über den Rhein gegangen zu seyn, szu dem Ende) lies er auch nur den Theil der Brücke, der an'S feindliche Ufer stieß, abwerfen, und auf ihr eine Schanze, als ob er 871) Alles dieses sicht zu vergleichen mit Kaesar K/. und z. (aus dem cs ein bloßes Excerpt ist) und Julis Relso x. 7;. 57° Dio Kaßius. B.XI^.Hauptst. dr.R.E.7°r noch oft über sie gehen wollte, erbauen b'1). Hierauf V. Mftsalä^ Zich er aus Zorn über die Flucht des Ambriorix °"), Burgern,, fein Vaterland, obgleich solches damals keine Neue- 872) Racsar K-9. sagt, daß -er zwey Ursachen zum lieber gange gehabt, einmal die Deutschen zu züchtigen, daß sie den Trcvirern zu Hülfe gekommen, (im Grunde hatten sie doch nur dieses zu thun willens gehabt; wie ihr abgcschicktes Detafchement am Rhein kam, erhielt es Nachricht, daß Labienus schon mit den Trcvirern ge¬ schlagen und sic überwunden, und darauf giengen sie zu¬ rück, ohne über den Rhein zu setzen) und nachher zu ver¬ hüten , daß Ambriorix bcy ihnen keinen Zufluchtsort siu- Len mochte. Die Brücke ward jetzund etwas oberhalb desjenigen Orts geschlagen, wo er das erstemal übcrge- sezt hatte. Sobald er über den Fluß gcsczt hatte, kamen Gesandte von den Ubiern, die sich entschuldigen und be- theuern mußten, daß von ihnen den Trcvirern keincHul- fc geleistet worden. Es ward bald darauf klar, daß die abgcordneten Hülfsvölkcr Gueven gewesen, die sich si' tzund rüsteten und Kaesarn zu widerstehen, Miene mach¬ ten. Nicht lange darauf bekam Kaesar von den Ubiern, denen er es aufgetragen, Kundschafter in das Gebiet dec Suevcn zu schicken, Nachricht, daß diese sich ganz bis an die äußersten Gränzen ihres Gebiets, wo der Bakeni¬ sche Wald sie von den Lheruskcn scheidet, zurückgezogen; dahin zu verfolgen, hielt er nicht für rathsam, und gieng also zurück, nachdem er von der über dcnRhem geschlagenen Brücke zweyhundert Fuß 'abwerfen lassen- Der Ueberrest blieb stehen, und das Kommando über tue daselbst aufgcrichtete Schanze erhielt L- Volkarius 2-ub lus. Siehe Bacsär K- 9- io. 29. und Julius Rclsus x. 78- 87g) Und wir haben von keiner Flucht gelesen; — Nehmlich Kaesar hatte den Minukius Basilus mit einem Detaschement Kavallerie, den Ambiorix aufzuheben be¬ ordert; diese!« Detaschement, welches vor der Thu" seines Hauses war, ehe er noch die Ankunft desselben erfahren, dem alle sein Knegsgcrath, Wagen und Pst'^ de in die Hande fiel, hatte sich doch Ambriorix selbst durch die Flucht zu entziehen gewust. K- ;o. Ambriorix. 571 rungen zu machen versucht, allen und jeden, die daN.R.T,7<-r wellten, zum Ausplündern srep °^), lies auch sol- A Messala cheö, damit recht viele sich versammeln möchten, be-Bürgern,, kannt machen. Es kamen also viele Gallier und viele Sikambrer Beute zu machen, zusammen, Doch 874) Nach der in der vorigen Note erwähnten Flucht lies Ambiorix seinen Untcrkhanen sagen, es möchte jeder sich, so gut er könnte, retten. Die Eburonen versteckrcn sich also- theil-S in dem großen ArSucnner Walde, khcils in unzugänglichen Morästen, theils auch, so viele ihrer an der Küste des Ocean s wohnetcn, nr einigen Cylan- dcrn, so daß ihnen die Römischen Soldaten nichts an-- habcn konnten. Darauf brachte Kacsar seine ganze Ba¬ gage in das Kastell Adwaruka. (vergl. 761.) in Sicher¬ heit, und verlegte, sie zu schützen, den Libero mit der 14.cn Legion und zweyhundert Mann Reutern hieher. Drcy Legionen mußten unter Labieno nach dem Okcan marschiren, drey andere giengen unter B.. Trcbonio in die den Adwatikcrn benachbarte Gegend, selbige auszu¬ plündern, und Kaesar jelbst, mit dem Ueberrcst des Heers, gieng nach den äußersten Granzen des ArSumner Wal¬ des und der Schelde, wo sich, der Sage nach, Ambiorix mit einiger Kavallerie hingeflüchtet haben sollte. Die in Adwatuka zurückgclassenen hatten nur ans sieben Tage Proviant; Kacsar versprach also, den siebenten Tag ge¬ wiß wieder bey ihnen zu scyn, bat auch Labienum und Trcbonium, wenn es ihnen möglich seyn würde, gleich¬ falls um diese Zeit zurück zu kommen: vr irr Os commu- mcsw coniillo explorskisgue bolliom rsrionibu5, »lincl iniiium Kolli cspere possuw. K- Z2. g;. Kacsar beschreibt nun, wie gefährlich es für die Römer gewesen, die Ebn- roncn, so sich keineöweges zur Wehre seztcn, in ihren Schlupfwinkeln aufzusuchen; und nachdem er dieses wcit- lauftig beschrieben, sezt er ani Ende hinzu: Oelsr »cl kiin- rimss cluirzreg nunrios äimirrir, omnos euoesk si>s pr^s- clss, scl llirchienclos bikurones: r-r por/r^ r» ä'a//o- r>!>a, — Es war al-o Unvermögen, die Eburonen aufzusuchen, so ihn, die übrigen Gallischen Völker zusammen zu rufen, bestimmte. 875) Zweytauftnd. Sie seztcn 7^ Meile, unter der 572 Dio Kaßius. B. XI,. Hauptst. XXXIV. war es den Sikambrern nicht genug, die in die Acht V. MessaM' erklärten zu plündern, sie stellten den Römern selbst Burgerm. nach, deren Lager sie sich, als jene sich auf'ö Foura- giren zerstreut hatten, anzugreifen erkühnten, und viele von ihnen, da sie auf erhaltene Nachricht dem Lager S. r;6. zu Hülfe kamen, erschlugen ). Worauf sie, da sie vom Kaesar über den Rhein geschlagenen Drücke über dm Fluß. Kaesar sagt. K. daß es ihnen vorzügliche» das Vieh der Eburoncn zu lhun gewesen- 876) Vcrgl. Raesar K. g;— 42. und Julins Lclsus x. 8c>- Es war gerade der siebente Tag, au dem Kaestr zurück zu kommen versprochen; weil er nun nicht da war, die Soldaten sich auch beklagten, daß sie in Adwawk« wie cingesperrr sitzen mußten, und überdem kein -Proviant vorhanden war, so glaubte Kikero, daß er jezi Kacsars Befehl übertreten, und ein Deraschement seiner LeM auf Fourage senden könnte. Es wurden fünf KolMM unter einem römischen Ritter, L.. Trebom'us, beordert Daß aber die Sikambrer just in der Abwesenheit des Dd tafchements das Lager angriffen, war ein bloßes lM' fahr, sintemal sie von dieser Ordre gar keine NachE gehabt hatten. >— Daß viele von diesen acht Kohortt», da sie ins Lager zurückgewollt, von den Feinden umgc- bracht worden, laugnet auch Kaesar nicht. Ich will die Stelle, ohnerachtet sie sehr lang ist, hersetzen: Olones in Proximam rumulum procunuot, hioc celeiirsr iler perrumpsnt, cenfsnr, guoiiism tsm prupingus link stra; et li pgrr sligus circumuenks cecisterir, »r isiigiwi ssrusri post'« conststunt: alii or r» , sitjus eunllem omnes kerant cakum. //sc oererer »0» guos lob vexillo vuo prolecko8 stocunnusj irngiw iiuer s« cohorraii, sture 6. 1'rebonio, eguite st. gui eir erst prriepolirus, per mestios Hostes perrumpunr, r»col«' r» ca/kt-s flos kuhsseoii calonss eguiresgue, eostem imperu miluum rirkuw le>- vantur: ar /r, r» r«Av co-r^rreratrr, nuilo eriam nune vku rei miliraris, negue in eo guost prot>suer«nk conlil^ Aufstand in Gallien» 57z die Rache Kaesars fürchteten, in größter Geschwin-N.R.E-zv« digkeit nach Hause zurückgiengen. Der sannahendch D. Meffädr' Winter und die in Rom entstandenen Unruhen Burgerin, verhinderten hierüber an ihnen Rache zu nehmen ). Kaesar schickte seine Soldaten in die Winterquartiere, und er selbst gieng nach Italien, unter dem Vorwan¬ de, die Angelegenheiten des cisalpinischen Galliens zu besorgen, in der That aber, um in der Nachbarschaft das, was in Rom vorgieng, desto besser beobachten zu können^). §. 257. Inzwischen entstanden in Gallien neue Rebellio-N.R.T.z°r neu. Die Arverner ^°) waren, unter der Anführung Burgerin. xermsnere, vr se loco superiors clsfsnclsl-enr, negue «sm, gusm prot'uiüs »liis cim celeiirsrerngue viclsrsnr, imirsii pvruoiunr; lecl in cslki-s rscipelc conski, ini- guum in locum climilersnk. qnvrum non- nulli ex interioiidus orüinibus reliquskum le^ionun» csuls viriuri«, in supeiivres ersnk vrciinez bui»8 IsZio- niz rrsnsciuÄi, ne snrs psitsm rei miliksii5 lsuüem smir- kerenr milirum psis, livrum virrure summuri? botbbu8, piserer spem inco- lumiz in csliis peiuenik, a Zm-uH cnc«k»»c»ea xerrH. 877) Anstatt nochmals über den Rhein zu gehn, aniusirte sich Kaesar dem Ambiorix nachzusetzcn, und verlohr hierüber zwei) Kohorten. 878) Zwei) Legionen bey den Trevirern, zwey bey den Ll'ngonen. die übrigen sechs in Agenöikum 8en.8, vergl. 2büjching 1. IV. p. Z45 ) die Hauplstadc der Scnonen (Is 8enonoi9, langst der Aonne im Gouvernement Champagne) Laesar K- 44- 879) In Iislism sü conuentuz sgencloz pi-ofeclus eli. , 88o) Vergs Note 488. Ich setze jetzund hinzu: daß dieses Volk chemgls eins der mächtigsten in Gallien war, wo nicht das einzige dominirende, denn Strabo p. 554. sagt, daß sie ganz Gallien, von den Pyrenäen bis an 574 Dio Kaßius. B. XI,. Hauptst. XXXIV. 'M.R.E.7r>i des Verkingerorix ^') abgefallen, und hatten ck " Monier, so viele sie derselben in ihren Städten md ZSurgerm. aus dein platten Lande fanden, umgebracht und von den Bundesgenossen derselben schmeichelten sie al¬ len denen, die zugleich mit ihnen abfallen wollten, dir übrigen alle wurden gedrückt. Kaesar, als er dicht erfuhr, gieng nach Gallien zurück ^). Hier erfuhr den Rhein und den Okean unter sich gebracht. Mit die¬ sem Volke hatten die Römer .s. 6z2. einen großen Krieg unter dem G Fabius Maximus Acmilianus gefährd von dem es auf einer alten Marmortafti in der Farne- sianischen Bibliothek heißt: (es führet sie an Ursinus über Raesar b. 6. l. 45.) (> (Z. r. 0- eXdl. ve. dl^xidivs. NIIO6O8. I)k. LIIO6I8. LD KL6L Diesen Berulrus nennen Eurrop. IV. und Grosins V. 14. Liruirus. I. c. Lirrus. Er war ein Sohu des Lucrius, der. um seinen Reichthum zu zeigen, eiu- mahl einen ganzen Tag lang Geld unter seine Untetthu- nen ausgeworfen, Arhenäus IV. iz. Vergl Srrabob 6;6. Note 6r. -— Zu Kaefars Zeiten, b. 6sl>. I. Zs waren die ^evuee und Arverncr, diejenigen zwo Völ¬ kerschaften unter den Galen, so der Oberherrschaft we¬ gen stritten. 881) VerclnALwrix, Olnlli llüus (vermuthlich kauu man hier cinschalten: Ferrr/ror-lr !,»»» «l-.Ppor) ^ruoruus, lummas porsnürre nciolekcens, cuins xrinciparum rorius obuuuersr, er ob egm csulM guoll eSAnum sppersb-u, sb ciuiuirs eesk ,'nkerfeZm- Der Bruder des Keltillus hics Gobanmo, oder nach da» Griechen Banirio- l>. 6a/l. VII. 4. 882) Dio macht wohl das Blutbad etwas nicht in allen Städten geschähe es, sondern in Gemau bium, (Orleans) allein; und cs war niehr als das Sig¬ nal anzusehn, so die Rarnurer, ihren Landsleuten gf- den, die Rebellion würklich angcfangen zu haben, ff daß man es auf Rechnung ihrer Mordsucht setzen sM' kl-, z. 88Z) Illis rsbus iu^Itsliam Saesgri nuiuisus, Krieg gegen die Arverner. 575 er, die Feinde waren im Gebiete der Bimricrer N.R.T.7--» Pompe,us nr und Skiplv ism ills viiturs Ln. kompeii vrbsnss res commollioiem Burgerm, in st»kum perrsiM'e intelliZerer, in rranfalxiusm 6ul- lism pioßecius eü. K. 6. 884) Es sind jwey Hauptnationen der Bsturiger in Gallien zu merken. Die einen, so sich in die zwei) Aeste bet Iaskischcn und Samonischen thcilen, wohnen in Alt-Akwicanien an bcyden Seiten der Garonne, und haben Lurdigala (Bourdeaux) zum gemeinschaftlichen Wahrenniederlager/ also in der Provinz Guienne. Die andern so man, um sie von den jezt erwähnten zu un¬ terscheiden, die Kubischen, oder auch die froren Bituri¬ ger (Plin. IV. iy.) nennet, wohnen in Neu-Aquita¬ nien. — Die hier genannten Städte, zumal Awari- kum (kourZss; im Gouvernement Berry) zeigen, daß Dis von diesen leztern redet. — Aus Kacsars Erzäh¬ lung K. 5. scheint zu folgen, daß der gewaltsame Einfall des Verkingetorix, in das Gebiet derBirurigec ein bloßes Spiegelgefecht gewesen, und daß im Grunde die Bituri¬ ger mit in der Ligue waren, Kaesar erzählt die Sache so: Wie Verkingetorix den Biturigcrn in's Land fallt, schicken diese so gleich zu den Äeduern, deren Ober¬ herrschaft sie erkennen, und von denen sie nur durch dw zwischen ihnen hinfließende Loire getrennct werden, und bitten um Hülfe. Die Acduer schicken auch alsofort ein Detaschement Truppen ab, welches bis au die Loire geht, daselbst einige Tage lang stehn bleibt, ustd endlich un¬ verrichteter Sachen zurückkommt. Zur Entschuldigung führen sie an, sie hatten sich nicht getraut über die Loire ju gehn, weil sie in sichere Erfahrung gebracht, die Bitu¬ riger würden sich, sobald sie über die Loire gewesen wä¬ ren, mit den Arverncrn vereint, und sie nicdcrgemacht haben. Kaesar getraut sich nicht zu bestimmen, ob die Vermuthung dieser Aeduer richtig gewesen, oder nicht. Er scheint aber, zum Theil, die Richtigkeit derselben selbst zu bestätigen, wenn er hinzu sezt: siiruri^es, oorum oikcsllu tt-mm le cum ^rvernis eoniunZunr. Ach sage ec scheint; dcnißes ist mir wohl bewußt, daß die Ohnmacht der Bituriger, da sie sich von ihren mächtigen Nach¬ barn und Schuzherrn verlassen sahen, sie eben so gut, §. 2Z8. Sie giengen also abermals ins Gebiet der Bitu> 576 Dio Kaßius. B. XI.. Hauptst. XXXIV. N.R-E-70-da er nun diesen, weil sein Heer noch nicht beysam. uichS'kwis' meri war, nicht zu Hülfe kommen konnte, so rhak er Burgerin, selbst einen Einfall in Arvemien, und zwang dadurch die Feinde zurück zu kommen Da er aber nicht glaubte, es mit ihnen im sreyen Felde aushalkm zu können, so verlies er ihr Gebiet noch ehe sie zurück kamen als eine lang vorher verabredete Allianz bewogen haben kann, den Arvernern beyzutreken. 885) Nach dein, was ich in der vorigen Nate gesagt, ist es eben nicht allzuwahrscheinlich, daß Kaesar sehr cm> barassn't gewesen, den Piturigern, deren Verhalten mindestens sehr zweydeutig war, zu Hülfe zu kommen Nicht sie, sondern die Provinz war es, die er retten wollte. Lukrerius Radurkus, der General des -MA' getorix, nachdem er sich derBimriger versichert, hatte nut den Rurhenern, Niriobrigern, und Gabalcrn ein gleiches gethan, und machte Mrene nun auf Nardo lb^ zu gehn. Dies zu verhüten gieng Kaesar mieten i»> Winker, da der Schnee sechs Fuß hoch lag, über die Ei' vennen, und fiel in Arvemien ein K- 8- 886) Nächst Aenophons berühmten Rükzug ist diele» einer der schönsten Marsche, die ich in der Geschichte m Alicrrhums kenne. Aus Note 878- ersieht man wie^e Truppen Kaesars in den Winterquartieren standen, na"» lich im Churfürstenthum Trier und im Gouvernement Champagne. Nun bemächtigten sich die Rebellen, ber zwischen diesen Gegenden und der Provinz besindlichea Lander, daß also die Provinz von Kaesars Legionen kei¬ nen Sukkurs erhalten konnte. Nun aber machte sar diesen schönen Marsch. Aus dem Lande der Arverncr auf flenne, von da durchs Land der Aeduer zu den gonen, wo zwey Legionen in Kwartier standen. Sogt' lang es ihm alle seine zerstreut stehende Truppen zügel' einigen, ehe noch einmal die Arverner seine Ankunft er¬ fuhren. Awar iknm wird belagert und erobert. 577 riger zurück, wo sie ihre Stadt Awai'iknm ) ein- N.R.G.7or nahmen, und in ihr eine lauge Zeit sich hielten. Als sie die Romer nachher belagerten, siel cs ihnen leicht Bmgemi. — sintemal der Zugang zur Mauer sehr schwer war, indem sie auf der einen Seite von unwegsamen Mo¬ rästen, und auf der andern von einem schnellfiießcn- den Flusse geschüzt ward — durch ihre große Menge die Anfälle der Römer zurückzu treiben; ja, sie fügten ihnen selbst durch Ausfälle vielen Schaden zu. Zulezt steckten sie alles, was rings um die Stadt 887- Oppiclummsximum munikillimumgus in tinibus lliruiigum argus s»ci kenibllima re^ione. K. iz. Ictzund Bourges, die Hauptstadt von Ober-Derry. Büsching 'I - V. p. 546. Der Name ist ganz skandina¬ visch deutsch: Aurich oder Reichenau. — Einige kleinere Vorfälle so vorher gegangen, har Dio ausgelassen. Man kann sie Nachlesen beym Raesar K- io. 11. 12. Er zwang den Verkingelorix die Belagerung von Gergovia (nach der Meinung des Herrn v' Anville verschieden von Gergovia im Gebiete der Arverncr; dl-ses lag im Gebiete von Bourbon, zwischen den Flüssen Allier und soire) aufzussben,- und er selbst croberre drei) Städte: Vcllau- nodununi llesune in Gatinois,) Gennabum und NovioSunum (.Voz'on.) 888) K- 15. Möge ex omnibus parribus klumine et pslulls circumilars, vnum baber ec pemnbulium ^cliium. Herr Büsching 1. V. x. 545. sagt: Ville tiluce sur uns cvlijne , oui clestencle en genre clouee jusgu' sux borcl» de l'Lvre er I'Orron, gui en koimenr presgue 1'en- rein re. 88y) Nicht zulezt, sondern zuerst ist dieses gescheh». Sobald Vcrkingetorix Nachrichc von den drey Städten bekam, so Kaesar so hurtig hintereinander wcggenom- Men: clocer lonAe alia rsrione eü'e bellum Aeienclum, 2igue smea kir Aeltnm: omnibus moclis buie rei ttuclen- clum, vr psbulsrione er commeaw llomani probibesn- ru, —. pmereres —. vicos sroue aeüisteia incencb opvr- keie. — Omnium conlsnku bsec senrenrisprobsr», vno rlie »mplius XX vrbes LiruriZum inceuäunkur. Ilse tl. Band. O 0 578 Dio Kaßius. B. XI.. HaupLst. XXXIV. N.N.E.7or her lag, in Brand, nicht allein Kornfelder und Dör- sondern auch alle Städte, aus denen nur zu ver- Durzerm. muthm stand, daß die Römer Proviant ziehen konn¬ ten, und zu gleicher Zeit raubten sie alles, was von entferntem Bundesgenossen sden Belagerern s zuge- schickt ward, fo daß diese gar bald alles das, was konji das Schicksal der Belagerten zu fenn pflegt, erdulden mußten Es entstand aber einst, sintemal M diese Zeit schon Winter war als sich sdie Römers iöem 6r in religui« ciuikskibns, in omnibus parriluu i"- cengi-i conspiciunrur — Oslibersrur nibus succenöeie coZeienrur: kacile le loci nskum cietenkuros öicunr - v-rrur perenkibus veni», 6illu»cienre piimum Vercmee lorige, polt concecienre, er precikub iplorum, er mue- ricoicli« vulgi ° cletsnkores ictonei oppicio öeligunrnr. 8yv) Des lezcern Umstandes, daß ihm der zugcfW Proviant wäre geraubt worden, gedenkt Kacsar mV Er schreibt so: cle re tiumenlrniu Loios »rgue slitiorrsii non 6eliirir: guoium slrsri, guocl nulle Uio sgebsnr, non mulkum scliuusbunr, »Iren non nistsculrskibus, guocl ciuilgs eisr exigus er inbrmn, terirer, guo6 bsbuerunr, conkumsorunr; sumnn«"" culrsre rei krumenrsrize killeLto exerciru, renuiruM "" jorum, inllil genri» ^eciuoiurn, incenaiib aecübcinw^ vsgus eo, vr complures äies milires krumenro «rueu^ er pecore, e lonAinguioribus vicis »äscio, exneV Ismem kultenrarenr. A- 17. 89it Es war nicht schon Winter, sondern es noch Winter; die Geschichte so wir setzund beschrea"t gehört nicht in den spaten Herbst, sondern in das erste"",' Frühjahr, des Jahrs 701. — Kaesar war gllm) Anfang dieses Jahrs aus Italien nach Frankreich gen; zu einer solchen Zeit hielt man die Passage über e Geoennen für unmöglich; so ne NnguiM guiöem Awarikum wird belagert und erobert. 579 der Stadt, sie anzugreifen, näherten, ein heftiger Platz- N regen und Sturm, welcher sie zuerst abtrieb, und zu UdWi»" ihren Zelten zurück zu gehen zwang, bald nachher aber Bürgerin, auch die Wilden in ihren Häusern verschloß. Kaum hatten sie die Vestungswerke verlassen, so griffen sie, die nun von Menschen entblößt waren, die Romer plötz¬ lich noch einmal an; und da es ihnen gelang, so fort anfänglich, und ehe noch die Feinde ihr Daseyn erfuh¬ ren, einen gewissen Thurm wegzunehmen, bemäch¬ tigten sie sich auch nachher des Ueberrestes ohne große Schwierigkeit Die Stadt ward daraus dec Mini vnguam so tempore anni lemitge pstuersnt, sagt Raesar K- 8- Sein Widersacher greift darauf Gergovia an, und nun ist Kacsar sehr unentschlossen: 6 partt?» ZrrMrrr vnv in loco legioner conrinerer, ne tti- xenllisriis ^ecluorum expUMsriz, cuncia 8,aIIis clestco- rer, guocl nullum in eo amicis prsestllium vicierekur post- lum este; /r» e-v eci«cerer, ne sd re kru- mentaria lluris lubueLlionibus laborsrel. 892) Der friedfertige Dio, nach dessen Geschmack keine Schlachten, und keine Belagerungen sind, und der auch, wenn er sich ja bcygehen laßt, den Taktiker zu spielen, gewöhnlich strauchelt, laßt hier die ganze Geschichte der Belagerung von Awarikum aus, so ein Liebhaber der Kriegskunst nicht unterlassen wird , beym Raesirr K. 18—29. selbst nachzulesen. — Auch die Geschichte, wie die Stadt zulezt eingenommen worden, hat er nicht völ¬ lig richtig erzählt- Der einfallende Platzregen trieb nicht die Römer vom Anfall ab; sondern Kaesar bemerkte, daß an einem Tage da ein starker Regen eingefallen war, die Belagerten, so an einem solchen Tage gerade keinen Sturm vermuthen, minder als gewöhnlich auf ihrer Hut waren: non inutilem stanc all cvnlilium capien- tium rempettsrem arstirrarui eli, guoä paullo incsurius «ulio. 176. 896) Hier sind vcrschicdeneKleinigkeiten zu rektificiren. Vorlanfig merke man sich, daß VerkingetoHx an der ei¬ nen, Kaesar an der andern Seite des Flusses hin mar- scbirte. K- 35- Vercingsroiix ominbuz intorruplis SIUS stummiz xonribus, ab slieis Llaueris psrre irsr sacere coepik; c;uum vrei-gus vkrigue estet exercirus in con- sssAu, fstegue s regione castri8 csstra xonerer. -—- Was NUN die Verschiedenheiten zwischen den Erzählun¬ gen Dious und Kaesars betrift, so merke man sich erst- sich: Der Umstand mit dem waldigten und schattigten Ort ist zwar wahr: ch-Iusstri loco castriz polniš, sagt Kae- sar; allein er blieb hier an diesem schattigten undbuschig- Ort stehn, nicht um Holz zu fallen, sondern um es den Feinden zu verbergen, daß cm Theil der Armee zurückge¬ blieben wäre. Zweprens: Kaesar marschirte nicht langst dem Fluße hin, in der Absicht eine Fuhrt zu finden; es war ihm bekannt, daß der Elaver nicht anders als im Herbste wadbar scy: ne maiorem aeststis pgrcem stumme uvpecliremr, gnost non feie snre sutumnuin LIgusr rsäo 582 Dio Kaßius. B. XI.. Hauptst.XXXlv. N.R.E. 7°- dort mit seinen Tapfersten Halte, fallete Holz und und'E/io" bauete Flöße, auf denen er glücklich über den Fluß Bürgerin, sezce, indem die Wilden nur immer mit den vorder¬ sten, unter denen sie den Kaesar selbst suchten, beschäf¬ tigt waren. Dieß war geschehen, und nun rüste man zur Nachtzeit die Vorausmarschirten zurück; und nach¬ dem diese gleichfalls waren übergesezt worden, siel es dem Kaesar nicht schwer, sich der ganzen Provinz zu beinächtigen Weil sich aber die Einwohner alle nach Gergobia flüchteten, wo sie ihre Kosibar- rr-wlui lolezr. (Man verstehe hier Auktumniis durch den allerhcißesten Sommer; fest war noch Sommers An¬ fang.) Drittens, was den Befehl anbetrift, in einer langen und ausgedehnten Schlachtordnung fort;n marschiren, so zweifle ich, ob Dio hier KaesarS Latein verstanden. Dieser sagt nur, dass er ihnen befehle" fortzumarschiren: guam polsenc Davon sie -er Sinn wohl der: sie sollten so hurrig als möglich marschiren, nämlich um den Verkingecorix, der aufdcr andern Seite des Flußes ihnen immer gegen über mnr- fchirte, so weit als möglich von denen unter Kaesar M rückgebliebenen zu entfernen. Der Grieche hat cs so ver¬ standen; sk «7-, 897) viertens: Kaesar hat keine Flöße gebaut, st"' Hern eine von den durch Verkingerorix abgeworM Brücken, deren Pfahle noch da standen, wtederherf- stellt; 8)'Iuettri loco csiiris postkis, e regions eiv"! eorum ponrium, guos VercinAerorix rescincienclos cart' verar — iisilem sublicis, gusrum pars inferior imeß^ lemansbst, povrem reücsre cospir, 898) Wiederum ein acht skandinavischer Rame : gau Beym Raesar latinifirt Griest"; beym Strabop. 191. ecl. Lasaub. polyan. VIII. 2g. 9. hier beym Dio r-e7°^' und in Manuskripten Beym Julio Veu ; denn wenn man die montira nominum zusa"- Mir nimmt, so die Unachtsamkeit der Abschreiber vl Belagerung von Gergobia. 58z keitcn in Sicherheit gebracht, so mußte Kaesar, in-N.R.E.7sr dem er sie dort belagerte, viele Arbeit vergebens über- nehmen. Bürgerin. §. 260. Das Kastell lag auf einem leicht zu vertßei'digen» den Hngei, und war mit starken Mauern umgeben» Aller Anhöhen, so in der Nachbarschaft lagen, hat¬ ten sich die Wilden svor KaesarS Ankunft^ bemäch¬ tigt ^) und selbige befestigt, so daß sie snlcht allein) da, wo sie stau en, sicher bleiben konnten ssondern auch^ wenn sie von der Höhe herunter Ausfälle thaten, ihm ausgeheckt, so crgiebt sich leicht, daß 6-"rAol-r« der eigcnthümlichc Name war, den er schrieb k. yy. heißt sie auf einer und derselben Seite 6°»^o--mund 6o^oLra, dieses allein ist hinreichend, den wahren Namen zu ent-' Ziffern; man setze das o aus dem ersten in den leztcn, und er ist da ! Aus Gergonia und Gorgobia zusammen , ent¬ stand wie man ihn l>. 89. geschrieben findet; aus Gergonia allein p. 118. wo nur der Punkt über dem > verlohren gieng, und ans Gergoma, p. 106. — Strabo sagt, daß sie auf einem hohen Berge gelegen, und Raesar K- g6. poiirs in >«o»re, nmnes aciirus clilllciles bokebsr. Dieser Berg liegt zwei; Stunden von Llermonr, (welche Stadt von den alten Geographen fälschlich für Gcrgau gehalten ward,) und die Einwohner nennen ihn noch jetzuud Lrevier klitt. Kom. 1. Xll. p. 200. — Fabri- ziuü sezt diese Stadt am Elavcr, und so finde ich sie auch auf der d' Anvillischen Charte, allein dieses ist falsch. Als Kaesar über den Elaver gesczt hat, kommt er in fünf Tagreiscn nach Gergau. 8yy) Nicht die Gergobmncr, sondern das ihnen ver¬ bündete Heer des Verkingetorix: Vercingerorix callri, prrg.e oppicium in monle poiilis meNoeribus circum ss inrerusllis, lepsrgkim lin^ulsrurn ciuirsknm copiss collo- osuorsr, mguo omnibus elus stizi collibus ooru^scis» gns äcspiei nocerak, lwrribilem speciem xrsebsbar. 584 Dio Kaßius. B. XI.. Hauptst. XXXIV. N.R.E.7or größtentheils den Sieg davon trugen. undRchio' sein Lager im Brachfeld, weil er sich Mr-Mm. Ortes bemächtigen können, und war also nicht im Stande, irgend etwas svon den Anschlägen der Fein¬ des voryerzusehen; da im Gegsntheil sie von den An¬ höhen herab sein ganzes Lager überschauten, und ihren Ausfall also nie anders, denn zur rechten Zeit, thaken: und hatten sie sich auch verleiten laßen, weiter zu ge¬ hen, als sie die Gelegenheit berechtigte, so waren sie doch, nach dem mindesten erlittenen Verlust, allemal in kurzer Zeit wieder in Sicherheit zu kommen ver¬ mögend; weil die. Römer auf kerne Weise, so weit Steine und Wurfspieße reichten, sich den Anhöhen nähern dursten. Kaesar, weil er die Zeit hier nur vergebens zubrachte *) und einsah, daß die Skadt unüberwindlich war, sonderlich nachdem jein Heer zu einer Zeit, da er mit einem Lheile desselben gegen die damals rebellirsnden Heduer zu Felde gezogen war, hier einen großen Verlust erlitten hatte, hob die Be¬ lagerung aust *) Nach häufigen, gegen den Hügel, auf dem die Stadl erbauet war, gerichteten Anfällen, war es ihm zwar ge¬ gluckt, sich eines Thcils desselben zu bemächtigen, dm cr verschanzt hatte, und nun vermittelst feiner den lleberreg leichter zu erobern Hoffete; aber im Ganzen ward er doch immer, und das mit Verlust sehr vieler Soldaten zurück- geschlagen ^°). 900) Nicht den Hügel, auf dem die Stadt erbauck war, denn sonst würde die Eroberung der Stadt wey auch bald gefolgt fcyn, sondern einen andern der Sk>W gegen über gelegenen: Lrsr s regluns oppicii colli» »0 iplis rsclicibus montix e^regis manirux slgue vx omw circvrncilus: guem 6 rvnsienl nottii, er M3ANÄ ps,re er psbulsrivne liksrs prvbikiruri liolsss u clebanto,; is6 i« loeus orsebcbo sl> iix nov nimr» tsnebaiur. Umen lüenuo noäi5 Laekar, ex Kaesar hatte keines festen Aufstand der Heduer. 585 Röniernl geschlossen, und ihnen Hülfe zugeschickt hat- Burgm«. t'cn, rr-aren damals gegen ihren Willen, sowohl durch H. 261. d N.R.E.72T Die ö^eduer, so anfänglich Bündnisse smit den »nd Skip-o andere, als vorzüglich durch den Lrravikus, zum Kriege überredet worden ). Dieser, da er sie auf keine andere Weise dahin bringen können, seinen Vor¬ schlägen Gehör zu geben, hatte bewürkt, daß man ihm dasKommando über ein kleinesDetaschement^') Hülfstruppen gab, so die Heduer Kaesarn zuzuschi¬ cken beschlossen hatten. Würklich brach er, unter dem Vorwande, dieses zu thun, bald nachher auf. Weil er aber einige Reuter zum Voraus geschickt, und denen, so von ihnen zurückgekommen waren, befohlen hatte, auözustzrengen, die übrigen der mit ihnen Gesen¬ deten, sso nicht zurückgekommen wareni und überhaupt egreüus, pnusguam subliäium ex opzsicio venire poikoc, cleie^to piaeliciio, porilus loco, cluss lbi lsgiones colio- csuic, ioüsmgrie clnplicem üuoüenum pogum s maioribus csttris «cl miuoia percluxir: vr ruro ab repenrino bottlum lncurku erisw linAuli cvmme-ne pnllenr. 901) Hier widerspricht Dio der NachrichtKaesars. Cs War Ronviktolsianes, den Kaesar nur kurz vorher in der Oberherrschaft gegen Roms geschüzt, vergl. Note 894-, der geblendet durch Arvernisches Geld, den Lrravicus (kudwig) das zu rhun überredete, was nun sogleich von ihm erzählt werden wird. Vergl. K- Z7- 922) Zehntausend Mann. kü. 90z) Unter diesen befanden sich seine Brüder: LZo argus omnibus piopiuguis--rer/iurm/efchr, cln- loro prolnbeor, guas Aella kunr pronunriars. Diese Brüder waren aber inzwischen in aller Sicherheit bcynr Kaesar. Als die Rebellion ausbrach, wollte er sic arre- tire r lassen, sie waren aber damals schon weg und hat¬ ten sih zu den Feinden gefluchter. Siehe Kap. z8- vergl. Mit 4v. 586 Dio Kasims. V. XI.. HaupLst. XXXIV. N.R.E.70- alle ihre, Eden Römern befindlichen, Landsleute^) waren von ihnen gewaltsamer Weise umgebrachtwor- Burgcrm. den, und er nun eine dieser Nachricht gemäße Rede hielt, erbitterte er die Soldaten dadurch so, daß nicht allein sie selbst absielen, sondern auch die übrigen auf- wiegeiten. Kaesar, so bald er dieses erfuhr, sendete ihnen sogleich die Heduer, so bey ihm waren, und die man ihn umgebracht zu haben beschuldigte, zu, damit es offenbar werden möchte, sie lebten Als bald darauf er selbst ihnen mit der Reukerey folgte 'ch, ge¬ reuete den Hsduern, was sie gethan, und sie erneuer¬ ten ihr getroffenes Bündniß §. 262. Als nachher die Römer abermals in der Abwesen¬ heit Kaesars sbey Gergobiaf Schlage bekommen 904) Es waren doch nur zwei), wegen deren Verlust man sich so sehr beklagte: _^eauu§, sumwo loco nsrus säolelcens, er lummse clorni poteniis, vns psri setgre er Arskis leä Aeuers äichsri, gnem Lssssr tiki sb Oiuirisco rrsnxäitum, ex Immili loco, sä stimmsm äiAnitsrsm psräuxerst. K. Zy- 90;) K- 40- liporeäoriAsm et Viriäomsrum, guv! lili intsrlsÄos existimsksnt, intsr eguites verlsri luor- gue spxellsre -über. 906) K- Z9- dlaZns g§e5ku5 sollicituäine Koc nunna, tl-rc/ir,- — nu!Is inrerpolits äu'oirstione, leZiones exxe- äitss lV. omnem e cs stri s sääucik. 907) kirsuici krsuäe perspeÄs, -^eäui ms nur ksN' äere, er äeäitionsm tiAniticsrs, er prcheÄis srmch mortem äsprscsri incipiunr. — Lsessr nuntiis sä e>ui ksrem ^eäuorum mitlis, gui luo kenstlcio eonleruswr äocsrent, guos iure kelli intsrlicsre poluillet. etc. 908) Inzwischen nämlich Kaesar dem Liraviku«, chen Julius Rclsus x. roo. Litaviktus nennt) cntgeg gegangen war. K. 41. dleäio fers innere, eguneü kskio mistr, i^usoro res in pericvlo kusrir, exxon""^ siimmiz coxiis c,ürs oxxuAnsts äemonürsnt; Aufstand der Heduer. 587 und daraufhin diese Stadt völlig verlassen hatten, N-R.T.7or fürchteten sich diejenigen, so den Aufruhr angezettelk, und den Liebhabern der Neuerungen beygestanden, sie Bürgerin, möchten zur Strafe gezogen werden, und fiengen darü¬ ber neue Händel an Als die von ihren Lands¬ leuten, so unter Kaesarn dienten, dieses erfuhren baten sie um Erlaubnis nach Hause gehen zu dürfen, wo sie alles beyzulegen versprachen. Ihre Bitte ward ihnen gewahrt, und sie kamen nach Noviodu- NUM^), wo die Römer nicht allein ihr Geio und crskro intSLri ösksllls luccsclerenk, nollrv5gus allläuo Isbo-s äslsil^arenr; griibuz proprer magniruciirism csiirorum, perpsruo sklsr iisllom in vsllo permairencium : mudinräins sar-irrarum, argos omnis ^eirsris relorum wul- vulnsraror: all Irsee kuckiirenaa maZno vkui kuilleror- nrsnra. ere. Y09) Auch hier stimmt unser P. nicht völlig mit Kae- sam überein. Die falsche Nachricht, soLitavikus von der Niedersabelrmg ihrer Landsleute ausgesprengct, reizte die Heduer zur Rache: Interim nunrio allalo omne: eoruin nriürez in porsltars Laskaris rsneri, concurrunr sä cgriliium: nilrä publico laÄum conlllio llsmonliraur; gusellionsm cis bonis llirepm äeoernunk; I-ilauici kra- rrumgus Kons puklieanr; le^sros all Laekarem kur pur- Zanlll ^r-ikis mirrunr. —> Ueberhaupt auch welche Art zu schließen: Weil die Römer bey Gcrgobig Schlage bekommen , darum fürchteten sie sich! Umgekehrt: das schlechte Glück so die Römischen Waffen damals genos¬ sen, machte, daß sie sich etwas zu lhun unterstanden, was sie sonst nie gewagt haben würden; non xrssler- nrirrsnllum kanrum commollum exiüimauerunt, sagt Caesar. K. 55. 910) Eporedorix und Virduniarus. Vergl- Note 904. 911) krll mnlris ism rslrus perllllisw /eelluorum (Üas- ksr lucheÄsm Iradebat, akgus Irorum llilcsüü sllmarurarr üekeUionem ciuirakis exiüimabat, ramen retinenäoa Ev8 non cenkuir. K. 912) Jetzund Nevers die Hauptstadt des Gouverne- 588 Dio Kasims. B. XI.. Hanptst XXXIV. Kriegskasse, sondern auch sehr viele ihrer Geißeln ver- lui"'»klxic>'" >v'ih^en. Hier criu orderen sie, unter Beyhüste der Burgern,. Eingebohrnen sder Stadt^j die, sich keines UebcrfallS verinuchende Besatzung, und machten sich von allem dem swas in der Stadt war^ Meister ^). Die Stadt selbst, welche befestigt war, zündeten sie an, damit sie nb.»t den .Römern zum Waffenplah dienen möchte. Der Uebcrrest der Heduer sso bis dahin noch treu qe- glieben war^ schlug sich darauf auch zu den Rebellen. Kaesar bcmüyete sic- zwar alsoa.d wider sie zu Felde zu gehen, weil er aber dieses des Ligeris wegen nicht thun konnte wendete er sich in's Gebiet der LlM mcnrs Nsinernols, auf den Abhang eines Hügels nm rechten Us.r der Üoire über die hier eine schöne stemerne Brücke von zwanzig Bogen geschlagen. Büschiug's-^ ?-6oz-, Caesar K-zz. beschreibt sie so: dkoe-iociui-ome», OPI icl m /^scluorum, ripn» I.igeii8 o^poccuno loe» pvlimm. kiuo L^ksir omned vbkicllls Onllino, kiumen- lum , pecunisin puhlicam, luorum srgus exercnu5 im- xellimeurorum mn^nsm p-utem conrultunr. Iluc msg- num nnmerum eguoium huiu; helli esukn in go« HisnLni-, coömwlum, missrat. Kaesar Hane die¬ ses Novievunuiii, K- t2. nur kurz vorher erobert Mit diese,!, Novioduuum muß man ein anderes nicht rcr- wcchftki so im Gebiete der Suessonen lag, (cs bekam m spakern Zeiten den Namen .guAußs hueß'vnum Soisians- Büschs,,g 1'. iv. p. 2g2.) — Von den zwo lezmi Sch den dieses Wortes Dunum, besiehe Srrabo S- 6z»- Note 62. und setze der daselbst angeführten Kastesichen Abhandlung noch bey, die Anmerkungen MaussresM den Arar Plurarchg. 9,;) Das Geld und die Pferde theileten sie unter sich, die Geissel ließen sie nach Bibrakte unter obrigkeilsicih Verwahrung liefern; vom Getraide liessen sie so vielym' wegsichren als sic fortbringen konnten, das übrige wa- fen sie in, Flnß, oder liessen es verbrennen. 914) Hier iß abermals eine Hauptdiffcren; jwstcld" ktnscrm Schriftsteller undKacsarn, welcherK- 56-^"' Aufstand der Hedner. 589 goiier §'I, wo er doch auch nicht!.' auSricht-ts. In- N.R. - zwischen harte Labte,rus die Insel in der Gekwa- na eingenomnien, nachdem er diejenigen auf dem fe- Bürgerin, sten Lande geschlagen, so sich seinem Uebergange wi- dersezten, und ssich der Vorsicln bedient, seins Trup¬ pens zu verschievenenmalen bald Strom ans, bald Strom ab überzusehen. Hatte er solches an Einem Orte thun wollen, so hätte inan ihm leicht den Ueber- gang wehren können drücklich versichert über den Liger gegangen zu scyn: ^-l- moclum ciiurnis skgus nociurnis irin6ril>u8 con- seät!8, contrs omnium opinioiiem rrcl ; r>acio^«e per egoikes r»»r-rro, pro rei neretlirste, vppor- lrnv, vr brseliii, mvoo-itgos bomeri, gll üillinernla rum» liberi ab sgua eile pollenr, öispoiiko eguiraro, gui vin, lluminis residieret, srgue bvlkiluir primo astfpeÄu per- lurbatis, r»co/«-«e/n r«rr»/»/r r»-^-ircltt.rrr. Ihw ein an¬ derer Augenzeuge, Iuiiru, ".clsus p 109. l»!nvm, lieec rsgue all bumero; inalletsätum, kralluxir exercicum. 915) Statt des Namms dieses Volks, ist vielleicht der Name der Scnsnrn zu setzen : I-er r» ä'enomr s-uere inttimir, sagt Kacsar- 916) In dstsc Paar Zeilen hat Dio auf eine höchst- geschmacklose Weise, das zusammengevreffr, was wir im Kacsar K 57—6z- lesen. McineAnmerkungeu nicht gar zu sehr zu zerstückeln, und sie, so viel es sich rhun lasten will, in eine Art des Zusammenhanges zu bringen, will ich hier mir einmal alles das, was ich darüb-w zu sa¬ gen habe znsammensaffcn- — 1) Die Insel in der Cc- kwana ist das jezt sogenannte Paris. K- 57. lmreriam prvliHlcitur, iü eil oppiäurn psrilioram poinum ir> insulr, lluminix 8egui,n.,s, von der in den damaligen Zeiten nur derjenige Theil, den die Franzosen I'wle lla psl-lln nennen, bewohnt ward- Den besten Begriff vom damali¬ gen Paris wird man sich aus einem Briefe des Kaiser Julian, der bey seiner Anwesenheit in Gallien sich sehr gern hier auszuhalten pflegte, an seinen rcibarzt cpriba- sius machen- 2) Labienns hat Paris nicht eingenommen 592 Dio Kaßrus. B. XI.. Hauptst. XXXIV. N.R.S70- «. 26g. Pc-mpejusill BurZMtt'° och bevor dieses geschah, war Verkürgecsnx, sondern Merro/eti«» (Melun); weil aber diese StildH eben so wie Paris, in einem Eylände der Seine liegt: (b-lsriolsäum peruenlc, ist elt, oxpistum 8snonum in inlu!» 8eguLNgs potirum, rr paullo anrs buceiiatn älxl- rnus. Büsching 1'. IV. p. 259. Vilis ancisnns^ittice sur Iss 6sux nves 6s I» 8sins, gui forme uns Isis) ft konnte es seyn,daß Dio durch sein Erstand in derSckwa- na nicht Paris sondern Melun verstanden; in welchem Falle man nicht leugnen wird, daß er sich sehr unbequem ausgedrückt. Paris ward damals von den Galliern selbst angesteckt, und die Brücken, so über die Seine führ¬ ten, abgeworfen, z) Labienus machte sich durch keine Schlacht Meister vorr Metiosedum, sondern durch Ueber- rumpelung. Das Treffen trug sich weit spater zu, als Labienus am glücklichen Erfolg seines ganzen Unterneh¬ mens verzweiflend, sich nach Agendikum zurückzog, und ihm die Gallier dieses verwehren wollten. Endlich muß ich 4) noch den Ausdruck erklären, was es heißt: Strom auf Srronr ab übersetzen Wenn ich nicht paraphraft ren wollte, so wüste ich den Griechischen Ausdruck: vsv x'ü- nicht anders auszudrücken und parm phrasiren will ich nicht gern. Ich behielt den eigenrhmm liehen Griechischen Ausdruck um so lieber bey, weil ich vermuthe, daß Dio selbst nicht wüste, was er schrieb, oder vielmehr sein lateinisch Original nicht verstand- Ichwm mich erklären- Beym Kaesar heißt lscunclo stumme marschiren, an Sen Ufern desselben stromab, und von einem solchen Marsche sagt Kaesrrs griechischer Dom metscher, erwerbe ----7-« -r». gemacht- K-58- (K-Z-k ^6 opplüum UerZouism fscunstum stumsn Ularsr: 7-yv ) Weis man, dai>' secuntlo tlumine marschiren, so viel heißt als längst den Ufern des Flußes hin, nach seiner Mündung zu nM schirm, so bedarf es keiner Hexercy zu erreichen was: heißt: sckusrlo stumme marschiren, nämlich strsm a»b oder nach sen (Quellen zu, sage Grieche, ütun hatte Labienus sein Dessein nur durch du verschiedenen Kontremärfche erreicht, die er bald kecun« VerkingeLerix wird geschlagen. 591 derKaesarn, seit der Zeit jener war geschlagen worden, N.R.E.7S- verachtete, gegen die Allobroger zu Felde gezogen : UMsE und da dieser sKa, sm seinen Bundesgenossen^ zu Hülfe Bürgerin, zu kommen sich ausmachte, war er im Gebiet der Se- S- iz-. kw nei auf ihn gestoßen und hielt ihn umzingelt^). Ec war doch nicht vermögend den Römern Schaden zuzufügen, im Gegentheil zwang er sie tapfer aus Noch zu seyn, und er selbst ward durch die Menge bald »clvslko stumine unternommen: ») von Paris nach Mcl.nr acluerko, b) von Melun nach Paris secunclo c) bcym Rückzug nach Agendikum eine deutsche Meile seeuiulv üumiue, und ü) fünf Kohorten marschiren, den Feind zu blenden aüuerlo. Hat nun Dio dieses mcht ver¬ standen, oder har er sich nur aar zu kurz ausdrücken wol¬ len, weis ich nicht; kurz dieses ,st der Sinn seines, dem ersten Anschein nach wahnschaffenen Ausdrucks: Strom auf und Strom ab übersetzen. 917) Nicht in Person. Die Aevuer und Segusiancc XL, o,7ü,v XL, veoxe/ftc-ttv X«, Trr^lr^sva-co», x. !r. s. 592 Dio Kaßius. B. XL.. Haupkst. XXXIV. N.R.E. 70-seiner Soldaten und seiner Keckheit geschlagen; doch r trugen zu seinem Verlust auch die unter den Römern Burgern,, streitenden Deutschen nicht wenig bey, welche sogleich beom ersten Anfalle durch einen ihren ungeheuer« Körpern entsprechenden Muth, die Glieder der Feinde getrennt hatten Kaesar machte sich diesen erhal¬ tenen Vortheil so gut als möglich zu Nutze, schloß die fliehenden in Alexia ein, und belagerte sie horst"). 919) Daß Kaelar deutsche Hülfstruppen unter feinem Heer gehabt, erzählt er K. 65. ausführlich, aber K-67., wo er die dem Verkingetorir gelieferte Schlacht beschreibt, gedenkt er dieser Deutschen gar nicht, geschweige das er ihnen die Ehre des gewonnenen Treffens zuschrcibeii sollte. Kaesar har überhaupt von dieser Schlacht miü ger gesagt, als man vermuthen sollte, vielleicht weil er in seinen , ein von den tlornmemsnir ver¬ schieden und langff verlohren gegangenes Werk (viel¬ leicht eine Strazza, wo er sich das, was ihm tagtG' lieh begegnete aufschricb, umsteh dessen zur Verfertigung seiner Geschichte bedienen zu können) nicht viel, was son¬ derlich vortheilhaft für ihn gewesen wäre, versand. M will ein Fragment aus diesen Lpbsmericiibus herschen, so die Geschichte dieses Tages betrift, und völlig emem Wunder ähnl-ch sieht; ich entlehne es aus Gervio^ /.eneicl. Xl. 74z. E. lulius (lsessr guum cHiniesrer m lIsIIis ec sb botte rsprus eguo eiu5 porrAcecursrmAto;, occurrir guiclsm ex bvtkibus, gui eum noffer er i»svl»i" sic- Esc/sr- (so Hut der Servius P. Danielis, ver- muthlieh richtig, in den übrigen Ausgaben liest man ror oder Lecor LaesAr) guoll Lsllorum lingua Le»»rr- stAnillesr: er irs taLlum etk vr climirrererur. lloc surem lpse Lreksc in Lpbemei icle sna cllcir, vbi proprium cow niemorA, seliLikAlsm. Ichch stlurarch l- 0. erdeubi-N die Gallier in dieser Schlacht Kaesars Schwerdt, wc ches sie als Trophaum in einen ihrer Tempel aufhieM ' wo Kaesar späterhin solches selbst sah und lachte- Yao) aber in einem Vatikanischen und in den Imprslsts Daß ich jetzuis von ganz offenbar falschen Schreibarten nichts sE> Verkingetorix wird in Alexia v. Kaes. öelag. 59z §. 264. N. R.E.7ot Inzwischen hatte Verkingetorix, noch ehe die Ro- und Mlpio' Bürgern«. wie wenn die Kodizes des Strabo'1^,« haben; oder Groslus z/a/o/ra. — Vom Unterschied Alesia nnd Alexia besiehe Srrabo?-6;6. Note 6o.) So auchSrrabop. 191. eL .und plutarch Oes p. 720. E- nen¬ net sie unter den Lateinern Vellejus Paterkulus H. 4/. Florus UI. 10. Julius Relsus p. tiz. und viele Hand¬ schriften Kaesars; eine Vatikanische, ein Kodex des Fulvius Ursinus, ein andrer des Liacconius, ingleichen Hoffmanns, Srepham, Faerni u. s. w. -- Die Stadt lag mr Gebiet der Mandubier, eines Volks, welches mit den Arvernern granzte, (wofertt nicht vielleicht im Strabo statt Arverner Aeduer zu lesen, wie schon H01- tomannus ->6 Gsel. b. 6sll. Vll. 68. sehr wahrscheinlich vennuthet. Nodorus B. V. schreibt, es habe sie Herku¬ les erbaut, als er auf seiner Reise von den kaukasischen Gebürgen zu den Hesperiden Gallien durchzog, und von dieser Zeit an sey sie bis auf Kaesarn, nicht allein frey, sondern auch die Hauptstadt des ganzen Galliens geblie¬ ben. Die Stadt lag auf einem sehr hohen Hügel dessen Fuß zwey kleine Flüße Lutosa und Gseva bewaßerren. Von ihrer heutigen Lage sagt Herr Lüschmg ll. IV. 594. z4ii/e villsZe lirueo kur une monksAue vu coresu, s une perilo clilisnco clu öoru^ cle 8r- keine svee leguel il ne ksir gu' uns lieule ek mewe Lowmun-rure On veil encoro les ruiner cie l'sncienne rille ci' , gui 3 clonne bon nom su ps)'«. Dieses Aliseistverniuth» lich der Flecken den Volatörranus 6eoZr. I. Hl. Alserium nennet. Wo dieses nicht, weiches ich nicht zu wissen be¬ kenne, so hat Blaise Vigenere die Ehre die wahre Lage von Alexia zuerst entdeckt zu haben; die übrigen, selbst Grrelius hielten es für in Bourgogne. 921) Es ist Schade, daß Dio die Belagerung dieser Stadt, die von alten und neuen einstimmig für das größeste Meisterstück Kaefars gehalten wird, so kurz er¬ zählt. Plurarck) unter vielen andern Betrachtungen die jum Abschreiben zu weitlauftig waren, sagt ?. 721. u. Vand. P 594 Dio Kaßius. B. XI.. Hauptst. XXXIV. N.R-E.7or mer mit ihren Cirkumvallatiouslinien zu Stande ge- mw Mpio' kommen waren, einen Theil der Kavallerie von sich Burgerm- geschickt, um Futter für die Pferde zu holen, welches nicht da war, und zugleich jeder aus seinem Vater¬ lands Proviant und Hülfstruppen zuzuführen ^). Weil aber diese zögerten, und ihnen das Getraide zu mangeln anfieng, trieb er Weiber, Kinder und alle», — Pomphafter, wie er denn das Maul im¬ mer voll zu nehmen pflegt, Veli. Parerk. tl- 47. Orc, gledam rsniae res Aeliae, gnanias auclere vnx domini», xerb'cere pene nullius, nili Oei. Und NUN sitze ich, das Kleeblatt vollzumachen das Urtheil eines selbst sihr erfahrnen Kriegers, des Herzogs von Rohan her. So schreibt er im Rn/irr'r p. 54. (lelar n' ellxa» Mainz aämirable sux 8isZes cles places, czuake» aurres »Kians cle Fuerro. Lar rour cs gue les plus excelleir» iLapirsines moclernes prskiguenr, elt puiseciesesaetions: er rour ce gue naus acimirans cl'Oltencle, cle lirega, rie 8ois le cluc er cle pluliecirs Liedes clu keu ?rince Ga¬ čiče , gni 3 kurpalle raus les surres en cerre mallere I», eK iniinimenr au cielkous cles cleux circonvallaiion» ci /Uile, aü l' inclultrie, le rravail er le peu cle rem» »u ^uel ellelonr etcl scbevees, kurpalkenr 6e bien loin wui ce gui si elt fair silleurs. le kais gue 1'Invention rie b xonche et cle l' »rrillerie a cbanZe la msniere cis sorlib- csrians, 6ss sttagues er ciekenkes cles places; mai» noi> ^e rolle karre, gue les principaux koncismens sirr le»- guels on les a etablies ne koleni pris particulieremenk chs (lekar, gui en celle atkaiie s kuipslle raus les nes Romains. 922) K-71. Vercingetorix priusgusm munirion«^ Romanis persicianrur, cvnlilium capir, omnem skee>lor- rarum uoLiu climirrsre; llikcecienribus manclar, ,-r si»r» ^uisgne eorum ciuirarem aclear, ownssgue, gui takem arms kerre polllnr, all bellum coAsnr. Und nichts vom Pferdefutter,- aber aus der nachfolgenden Beschreibung des großen Mangels der in Alexia her^ schete, laßt sich nicht undeutlich schliessen, daß sie E den Auftrag hatten, Proviant mirzubrmgen- Verkingetoch wird in Alexia v. Kaefi belag. 595 was sonst Waffen zü tragen untauglich war, in derN.R.E.7ör vergeblichen Hofnung aus der Stadt, sie würden ent- weder von den Römern der Beute wegen erhalten Burgen!!^ werden, oder es würden sich doch mindestens mit dem für sie bestimmten Vorrath die übrigen desto langer ernähren. Aber Kaesar, der das Getraide auch nicht so überflüßig hatte, daß er Fremden hatte mitkheilen können, und der noch oben ein durch ihre Rückkunft den Feinden den Getraidemangel empfindlicher ma¬ chen wollte, schickte sie in der Hofnung, daß sie von den ihrigen wieder auf- und angenommen werden wür¬ den, zurück; und so mußten sie alle, da keiner von beyden sie aufnehmen wollte, auf die erbärmlichste Weise, mitten zwischen der Stadt und dem Lager um¬ kommen ). Die Hülse, sowohl der svon den Bela¬ gerten ausgeschickten^ Reuter, als auch die Verstär¬ kung, so sie mitbrachten, ward zwar den Wilden nicht lange nachher zugeführt, ward aber in einem Treffen, Reuterey gegen Reuterey sabermals^ durch die Hülfe (der Deutschen geschlagen^. Als sie nachher ver- 92z) Verkingetorix hatte seiner weggeschickten Reute- rey gesagt, daß er nur auf drcyßig Tage Proviant hatte. Diese Zeit verfloß ebe der Sukkurs ankam, und nun be- rathschlagte man sich in der Stadt, was zu chun wäre. Rrirognarus riech wenn's aufs äußerste ankäme, lieber Menschenfleisch zu essen, als sich zu ergeben. Ihm ward Beyfall gegeben und man beschloß im äußersten NorhfaÜ solches zu thun, einstweilen aber die unnützen Mäuler alle aus der Stadt zu schaffen- — Daß sie zwischen dem Lager und der Stadt alle mit einander jämmerlich umgekommen, sagt Kaesar nicht, und es ist auch höchst unwahrscheinlich. Denn weil gleich darauf der erwünschte Sukkurs ankam, der den Belagerten Proviant mitbrach¬ te, so sind sie vermuthlich wieder in die Stadt eingenom¬ men worden. , 924) Diese Worte so im Texte weggefallen sind, habe »ch nm so lieber nach Xylander nndLeunklau aufgenom- 596 Dio Kaßius. B. X!.. Hauptst. XXXIV. N.R.E.7°: suchten zur Nachtzeit durch die RetranschcmenkS und Sttch"' ^er Römers in die Stadt zu dringen, litten sie aber- Burgmn. malö einen sehr starken Verlust. Die Römer hatten in allen den Gegenden, wo man mit der Reutmy zukommen konnte, verborgene Gruben gemacht, in diese hatten sie Pfahle gerammelt, und hierauf van oben her alles der umliegenden Gegend gleich gemacht, so daß Roß und Reuter, die dergleichen nicht vermu- thend waren, überall in dergleichen Gruben stürzten und umkamen ^). Sie gaben aber doch nicht nach, bis nicht sie und die Belagerten zugleich in einem in- men, weil bey diesem Treffen Kaesar ausdrücklich der Hülfe der Deutschen erwähnt. K- 8«- (Zuum « mrn-lie Prope «cl snlis occssum clubis vicloris pugnsrerur, 6er- in« ü vn« in psrre conterris rurmis in koltes imxemni fecerunr, eosgue xroxulerunr. 925) Diesen Angriff auf die Retranschemcnts, be> schreibt Raesar K- 8i- und 82. 626) K-7?- ^nre bosfcip^osl obliguis orclinibus in guincuncem chspobris, scrobes rrium in «Irirucliiiem xe- «lum fo6iebgntur, psullsrim «NAulliore scl lummu» fsiiiAio. ttuc rereres liipires feminis crslliruciine, sb fummo prsescuri er prseulti, clemirrebsnrur ir«, vr non smpiius IV. cligiris ex rerr« eminerenr. 6imul conm- inznüi er llzbilienili csusz ünguli «b inlimo solo pe«e> ten« exculcsbsnrur: religus p»rs scrobis «cl occulinnn^ inlrcligs vimini'Iius sc virgulris inreAebsrur. lluim 8°' neris oLioni orclmes clucli, rernvs inrer le peüer üü»- dsnr. Icl ex limiliruckine tloris «xpellsbsnr 82. kockesgusm propius succellerunk, sur se ipü ü "" lis inopinsnres incluebsnr, r» /c^ol-er cke/ax/r rrM- /öch'cl-E«»-; zur ex vsllo er kurribus lr«nsieu werden hinzugeben- 598 Dio Kaßius. B. XI.. Hauptst. XXXIV. N. N E.-^vl deste Bothschaft zum Voraus geschickt zu haben, selbst mw'Äp,o Z" >hm; so daß auch, als er auf einmal, da Kaeiac Bürgern,, aus seinem Richtstuhle saß, gesehen ward, viele der Römer über seinen unvermutheten Anblick erschro¬ cken ^). Er war groß, und hatte, wenn er gewafnet war, ein fürchterliches Ansehen. Sobald alles um ihn her schwieg, sprach er zwar nichts, fiel aber nieder auf seine Knie, und bat mit gefallenen Händen um Verzeihung ). Allen übrigen war dieses durch die 929) Plmarch ?. 721- erzählt, er habe sich auf sein bestes Pferd gesezt, seinen shönstcn Schmuck angelegt, und nachdem er mit dem Pferd eine kleine Weile zu Kae« sars linke* Hand paradwt, sey er abgesticqen, habe die Waffen weg, und sich selbst zu Kaesars Füssen nreoerge- werfen - o v» ?.Lpk>V VLIV V^»L>V V« «Sich.,?« , XL, vov IWLV, vrLVLvo §IL vwv rrv^Liv, XL, „ex, vov ir«-LLxL xLV!^Vk- vov te.LS"«;, ä^iL»o,^kvo; vv v^v ^ev „ÄVL^ILV «vr,- x,g,-v, Lvrss §- xsAiv«; „«S«; v» ^-v L-;x? 8 „LxeSoAq q>x»xxvo^evos k„< vov Sx/«,^Sav. Diese Nachricht ist von allen die wahrscheinlichste; denn dieser Schmuck und dieses kostbare Pferd kommt am besten nm den Begriffen eines Opfers überein, welches auch iE anders, als mit vergoldeten Hörnern nnd schönen Ban« dern ausgeschmückt zum Altar geführt ward — Kaeso» Dem die Seelengröße seines überwundenen Feindes ver^ droß, hüpft über alles kurz weg und sagt K, 89-we^ nichts als: VereinZerorix äestirur. —. Florus, B N- K- ro. Ixss ille rex, msximum riLtorise clecus, suppiex cum in c»ürs venister, rum er plisleras er siis .-uiur>/-"ls Oaessri^ Zenuz proiscit: /r^l-er , inguir, /orrrr» , vrc/M Dieses leztere Kompliment, wcb ches sehr nach der Schule schmeckt, mindestens nicht " Charakter des Verkingerorix ist, abgerechnet, so inan an den phslerss und arm» leicht, daß er eben da, was Plutarch erzählen wollen. 9ZO) -r« Vk L---LL«, ist die Lesart des zweiten Ba- tikanischen Kodex, so Rcimarus statt Nichts bedeuten kann, und wofür Leunklau und p^lw Verkkngetorix Tod. 599 Erinnerung seines vorigen Glücks, die mit dem ge-N.R-T.7sr genwartigen Anblick so sehr kontrastirte, ein rühren- der Anblick; nur Kaesar selbst schrieb ihm gerade das, Bürgerin, worauf Verkingetorix ain mehresten erhalten zu wer¬ den, Rechnung gemacht hatte, zur größten Ver- dammniß, verglich seine Rebellion mit der svormals genoßenen Freundschaft, und fand so, daß fein Ver¬ brechen größer, als der übrigen ihres feyDes¬ halb erbarmete er sich weder jehund seiner, sondern schlug ihn sogleich in Ketten, noch nachher, da er ihn im Trrumph aufführen und dann hinrichten lies rius ftztcn, in den Text ausgenommen. — Ge- faltene H >nde sind das Symbol überwundener Sklaven. Siehe die gefangene Skythen in der columms lMorüms, beym Banduri lmx. onenr. r. II. Tab. 12. und 1Z. 9gi) Ich vernutthe, daß Dio durch einen Gedacht- nißfehlcr den Verkingetorir mit dem Ambiorip verwech¬ selt ; daß Ambiorix ehemals Freund der Römer gewesen war, wissen wir. Vergl. Note 525 und 759.; vom Vcrkingctorix ist mir solches aus keiner einzigen Stelle, weder Kaesars, noch eines andern Schriftstellers be¬ kannt. 9Z2) Dieses geschähe, im Jahr 708. Siehe unten E. 22z. — Nach der Eroberung von Alise folgte die Erneuerung des Bündnisses mit den -Heduern und Ar- vernern, denen er auch die Gefairgenen ihrer Nation zu¬ rückgab, da er die übrigen alle, unter seine Soldaten, als gute Beute vertheilte. K- 89. kelerusri« /Veciui; srgue /^ruernis, li per eo8 ciuilsres reeugorsro gollet« ex religuis capriuir roto exerciku, capirs singulz,. pras¬ kaš nomine clillribuir. (Wunderbar ist der Einfall im¬ mer. Wenn jeder Römische Soldat einen gefangenen Gallier zur Beute bekam, gesezt auch, ich will an- nehmen, die Ossciere wurden nicht höher als der gemeine Mann in Anschlag gebracht — so waren gerade so viel. Gallier als Römer im Lager; bekamen aber die Osftciere, wie solches nicht anders zu vermuthen steht, mehr als der gemeine Mann, so waren mehr Gallier als Römer 6oo Drv Kaßius. B. xi^. Hauptst. xxxiv. N.R.E.70- §. 266. Sulrikins o. Ruuls.uM- Jedoch dieses geschah nachher ). Damals ver- Burgerm, im Lager. Dies war nun allerdings höchst gefährlich Einmal einer zu befürchtenden Rebellion wegen; das kleinste Korps Gallier, was von aussen sie angriff, war immer moralisch sicher, im Lager der Römer selbst eine Hülfe zu finden, die, wo nicht an Starke, doch minde¬ stens an Volksmenge, die Zahl ihrer Gegner übertraf. Nachher, welch einen Einfluß musten diese Menge Mäu¬ ler auf den Römischen Proviant haben, wie beschwer¬ lich musten sie ju transporrircn, und wie weit beschwerli¬ cher zu logiren fcyn. Man denke sich ein MusketierM auf sechs Mann, und wolle da zwölf eiiiguarticren, man Wird die Unmöglichkeit gar bald empfinden. Man wird sagen sic lagen haußen vor den Zeltern; aber dies kann nur der sagen der nie ein Lager gefehlt. Endlich sie stan¬ den hausten vor der Brandwache- Gut so musi ich aus zehn Mann wehrloser Gefangenen, wenn die Gefange¬ nen so stark sind, daß sie die Zahl der Soldaten über¬ treffen, so muß ich auf zehn Mann wehrloser Gefange¬ nen, immer einen Soldaten zur Wache setzen- Diesen Zehntel rechne man ab von der täglichen Arbeit bey Verschanzung des Lagers, von der Beziehung der übrigen Wachen: und sehe dann wie schwer dem Ueberrestc der Dienst fallen wird- Endlich, wird man sagen diese Ge¬ fangene wurden sogleich von ihren Landsleuten losge¬ kauft, und der Gefangene den jeder Römische Soldat be- kam, repräsentiere eigentlich nur dasjenige Stück Gela was ihm für die Entlassung desselben gezahlt ward- Gut; ich glaube dieses selbst, weil es noch das einM vernünftige ist, so sich denken laßt; aber warum verkaufte sie nicht Kaesar lub coro«-,, und vertheilte das Geld m gleichen Portionen unter sein Heer? — Doch es ist woy Zeit, daß ich dieser langen Parenthesis ihr Mache.) K- 92. tkis rebus conkeÄis in Xecluos probcNc tur; ciuirslem recipit. Lo legati ab ^ruernisnw>> «zuae iwpersret, le kaÄuros pollicenkur — capriuorum circiter XX millis -^eclui's .^ruernisgue reclllit. lind dieirr Erneurung folgte die Beziehung der Winterquartiere. Gt selbst blieb in Vibrakte- Labienus ward mit zwo Leg^ Krieg gegen die Belgen unter Komins. 6oi band er sich einige der übrigen sGallischen^ Völker N.R.E-7or durch Bündnisse §"), und machte sich andere, die erJUA.M. in Schlachten überwand, unterthan^); die benach-Markeüus ' barten Belgen widerstanden unter der Anführung Bürgern,, eines gewissen Romius Arrebas am längsten. nen zu den Sekwancrn geschickt; Minukius Basilusmit zwo andern, zu den Rhemensern, diese gegen d-e Ein. falle der Bcllovacken, von denen man sich nichts friedli. ches vcrmuchete, zu decken. Folgende hatten jeder nur eine Legion: Amistius Reginus im Gebiet der Ambiva- rercn, T. Sexrius bey den Aiturigcrn undRaninius de¬ bilu? bey den Rhlttenern. Rikero, Sulpikius vabilo und Mülisko überwinterten bey den Heduern, und hat¬ ten den Auftrag den Proviant zu besorgen. — Für alle diese Grostharen, bestimmte man in Rom, Kaesarn zu Ehren, zwanzig Feycrtage. — Seine Kommcntarien endigen hier. 9ZZ) Nämlich die Hinrichtung des Verkingetorix. Siehe die vorige Note. 9?4) Z- E- die Lituriger, <°o rebelliren wollten, als aber Kaesar plötzlich in ihrem Lande erschien (mitten im Winter, Kaesar brach den lereen December, von Bi- brakte, wo er in den Winterquartieren stand, auf, und traf daselbst den 8ten Februar wieder ein) sich anders bedachten, Geißel gaben und ruhig blieben. Hirnus z. 4. — Die Larnurer, unter der Anführung des Lt. Fabius, so wie auch die Aremoriker alle K. Zl. und in eigener Person die Akrvimnier K. 46. 6z;) Die Trevirer unter Labicno K25. und 45. 9Z6) Kk/2--xsi, (im a. ) wofür Leuu- klau schreibt. Vcrgl- Note ziZ. Es waren Lei- lovaker, qui belli Zloria 6sllos omnos LelMque xrselisdgin. K- 6. 9Z7) Kaesar, der diesen Komius zum König der Atre- batcn gemacht, macht von ihm b. QsII. IV. 21. eine sehr vortheilhafte Schilderung. Er schickt ihn zu den Bri. tanniern dieVölker dieses Eylandes zu seiner Ankunft vor¬ zubereiten. Komius ohnerachtet er sonst unter den Bri- tanniern in großem Ansehn stand, ward damals doch von ihnen, weil er sich herabgelassen hatte, Diener eines 6or Dio Kaßius. B. XI,. Hauptst. XXXIV. 70-Nachdem sie zwenmal Reuterey gegen Rsuterey, Ru-Eu M,^ den Römern geschlagen, daß kein Theil dem Markellus andern etwas anhaben können, geciethen sie auch das Burgerin. mir dem Fußvolk aneinander, und auch hier focbten anfänglich beyde Theile gleich, bis die Beigen durch die ihnen unverhoft in den Rücken kommende Reuterey geschlagen wurden Die, so mit dem Le« Römers zu seyn, gefangen genommen: sie ließen ihn aber, als Kaeiar selbst bey ihnen landete, aus Furcht wieder los. Ä. 277. Nachher hatte ihm Kaesar die Aufsicht über die Menapier, die er im Verdacht hatte, daß sie rebel' kircn wollten, anvertraut Vl. 6. und aus VU. 76. cr- giebt sich, daß er dieses Volk, und die benachbarten Mariner seinem Scepter unterworfen. Diese lezkere Stelle zeigt uns auch, daß Komius mit den Kellovakm beständig in einem sehr freundschaftlichen Verhaltniß ge¬ standen t denn da dieses Volk kein Kontingent zur allge- me-nen Gallischen Ligue gegen die Römer geben wollte, (nicht als ob den Römern sie so ergeben gewesen waren, sondern sie wollten den Krieg allein und für sich Mir fuhren) lies cs sich doch, der Gastfreundschaft wegen die es mit Konnus unterhielt, bewegen, zweytauseno Mann in Rücksicht seiner zu liefern. Aber bey dem ab len war Komius doch nicht General derBellovaker; er kommandiere nur die Germanischen HülfMuppm, qu°- I'UM mulrituclo «rar instnita, sagt Pirnas K. 7' General en Chef war Lorreus, den zu dieser Wurde sein allgs' mein bekannter Römerhaß erhoben (mullimllinem rne Lorreo obrsmpsrare, guoä ei kummo ollia eße na¬ men populi Komani inrsllexisient) und der auch büD seinen Haß durch feinen blutigen Lod versiegelte, K. 2^ 2i. — Leset noch von beydcn, so wohl vom Korreo a« Komio, Julium Lelsum p. i?o- leg. YZ8) Ich finde K-12. nur eines Treffens, nehmlich besi sen erwähnt, in dem der alte General der RhenttNM Verrisko, sein Leben verlohr. dlon inrermiltuncur inl' rim guoriclisna proelia in confpeÄu vrrorumgue csttw rum, guae all vacla tranlitU5gue bebaut paluclir. 8 Z9) Diese Decisivschlacht beschreibt -Hirri'us K- ^7.^ Krieg gegen Atrebas. 6oz ben davon gekommen waren, verließen zur Nachtzeit N.N. E.7sr das Lager, indem sie nichts als ihre Wagen zurück- WAu'-M ließen. Als sie hierauf durch einen Wald gehen muß- M-»5 uns ten, zündeten sie solchen an, in der Hofnung, sich M BmgM«. einen sichern Ort, wahrend dessen daß die Feinde mit den Wagen und dem Feuer beschäftigt seyn würden, rekiriren zu können. Diese ihre Hofnung ward aber nicht erfüllt. Die Römer, so bald sie nur ihre Flucht erfuhren, sezten ihnen nach, und da sie an's Feuer kamen, löschten sie solches theils aus, thcils hieben sie Bäume nieder, theils liefen sie mitten durch s Feuer durch, erreichten sie unvermuthet und machten viele derselben nieder §. 267. Als di'efts geschehen war, schlossen viele dieser Völ¬ kerschaften Frieden ). Nur Acrebao, der entflo¬ hen war, ruhete noch nicht, sondern unterstand sich so gar einsmalö dem Labienus nachzustellen ^). Als er ar. ausführlich. Ihr folgte die Unterwerfung der Bel- lovaker, nndRorreus, der sich durch die Flucht harte retten können, wollte die Sklaverei) seines Vaterlandes Nicht überleben, sondern föchte wie ein Verzweifelter so lange, bis er von den Römern umgebracht ward. 940) Dio hat sich hier gröblich versehen. Die Reti- rade der Bellovaker, so sie, nicht durch einen angezünde- tcn Wald, sondern durch angezündete Faschinen bewürk- ten, K. r6., geschah nicht allein früher, sondern fiel auch so völlig glücklich aus, daß Hirtius, wenn er sie erzählt, sich nicht enthalten kann, hinzu zu setzen: lr» kuga rimoriz ü- nml cslliüirstirgue plons, millis non smplius X xrvArelli Kolter, mumlillimo loco csltrs xv° kueiunr. 94c) K. 2Z. doncurrunt leligusrum ciuüskum lepaki, öellou-ieorum lfteLulLkanrur euenlum. Obiilles llsiir. impeiAks ksciunr. 942) Man merkt, daß die Gallischen Kriege anfangeu, I 6°4 Dio Kaßius. B. XI.. Hauptst. XXXIV. N.R.T.--0- darauf in einer Schlacht geschlagen ward *"'), über- RiNttsnrM. ^'kdete man ihn zu einer mündlichen Unterredung zu Martellas kommen, in welcher er, noch ehe man von irgend Burzerm. hatte handeln können, von einem Römer ver¬ wundet ward, der verzweifelte, daß man jemals mit ihm einen dauerhaften Frieden würde unterhalten kön¬ nen*""). Er entfloh, und fiel darauf den Römern dem Dio unausstehlich zu werden. (Verdenken, die Wahr¬ heit zu sagen,kann maus ihm nicht; fast geht mir'sauch so). Er eilt zum Ende zu kommen, und macht darüber Fehler auf Fehler. Nicht Labienus ist es, sondern L- Volusenus Guadrarus, Mark-Antons, denKaesarbey den Bellooakern zurückgclassen, llraeseKus eguiium, dm Komius, als er von ihm verfolgt wird, und Volusenus, voller Begier, seine Beute nicht fahren zu lasten, ihm gar zu nahe kommt, mit einem Wurfspieße so gefährlich eck¬ wunder , daß er für todt auf dem Platze gelaßen wird. Nachstellung kann inan dieses auf keine Weise nennen, es war Ncthwehr. Vergl. -Hirrius K. 48- 94?) fLsekur dlemsrocenn.ie) coAnolcirOmium^rre- barem proelio cum eguirsru iuo coinencliÜ'e. K- 47- 944) Bewahre Gott, wie Dio hier alles unter einan¬ der wirft, wie Kraut und Rüben! Dieses war noch cm vorigen Jahre geschehen; als da Komius die Parlhey der Ligue hielt, schickte Labienus eben den in der vorigen Note erwähnten Volusenus ab, den Komius, unter dein Vorwande, sich mit ihm mündlich zu besprechen, nstu- chelmörderischer Weise umzubringen. Komius entg ing dem Hiebe des Volusenus, und kam mit einer leichte" Hauptwunde davon; und von dieser Zeit an war es, daß er den Entschluß faßte, sich nie mit einem Römer zusm"' mmfindcn zu lassen. — Seine Unterthanen unterwarfen sich den Römern; nur er allein, von einer kleinen MM Reuter, vermuthlich Soldurier, begleitet, streifte über"" herum, und lhat den Römern, wo er wüste und konnte, Abbruch. Um diefe Zeit, da er fo als ein irrender Mtec umherzog, gehört das Treffen, dessen ich in der vorige" Note erwähnt; noch spater hin fallt die Verwundung des Volusenus, und das Stratagem, dessen Lrominus I Die Belgen erhalten Friede. 605 abermals beschwerlich. Bis er endlich an der Wieder-N.R. E. 7-» herstellung seiner Angelegenheiten verzweifelnd, allen denen, die um ihn waren, völlige Sicherheit für ihre Markcuus Person und Vermögen; für sich selbst aber, wie eini- Bürgerin. ge sagen, die Erlaubniß bewürkre, niemals einem Römer vor die Augen kommen zu dürfen °"). Auf S.i4r. solche Weife erhielten die Delgen Friede; die übrigen genethen nachher, theils mit ihrem eignen Willen, theiis durch Krieg dazu gezwungen, unter die Herr¬ schaft der Römer ). Kaefar wüste sie durch einge¬ legte Garnisonen, Lebensstrafen, Gelderpressungen und aufgelegte Steuern, theils zu demüchigen, theils zahm zu machen— Dieses alles ward so unter dem iz. erwähnt, da er die Seegel an den Schiffen, so auf der Rhede fest lagen, aursvannete, und dadurch seine Nachsetzer, die ihn bereirs in hoher See zu seyn glaub¬ ten, wieder umzukehren bewog. yg;) K 48- sukem, liue expisro suo üolore, lins m»Ans p»eke smills suorumleA»ro8a6 Antoniom mil- klr, keguo ibi kururum vbi prseicripserir, er er> ürölurum, gurre lmpersuerir, odi>ü>k>u8 cisris tiimgr: vnum iiluäersr, rr rimori kuo concecl-aur; ne in cnnsseÄum venisr cuiu8- gu»m ktnmAni: gu-im pvlkul-uivnem ^nronius guum iu- liic-ner sb iulko iigsej rimr,re, veniam perenri cleclir, ob- jiöes zceepir. Es war immer vi>'l! Denn die Bedingung deS KomiuS war gerade die schimpflichste, so er ihnen zu¬ fügen konnte: er trauetc ihnen so wenig, daß er seines Le¬ bens da nicht sicher zu styn glaubte, wo ein Römer war. 946) Dio laßt hier verschiedenes aus, so man, wenn man will, im -Hirns nachleftn kann. Das merkwür¬ digste ist die Belagerung von UrcUodunum. einer Stadt, die neben Marrel auf demjenigen Berge lag, der Querci von Limonn sche'det, und den man /e ?«ec/r ci' lMZorr nennt. Herr Lüsching sagt B- V p. zz6 es scy Uffel- dun, und zg/, erzählt er, daß die Einwohner von Ladenak vorgeben, das alte Urellodunum zu bewoh¬ nen. — 94ü H Der jährliche Tribut den Kaesar Gallien auf- 6o6 Dio Kaßius. B. XI.. Hauptst. XXXIV. N.N.E.702 Bui-germeifteramte des Lukiuö Paulus und Kajus RumÄu.M. Marrelluö vollendet ). Markellus Burgerm. legte, belief sich auf eine Million Thaler. Gueron. (.soll 25. Eurrop. VI. 14. Dieses har vielen so wenig zu seyn geschienen, daß Ll'psius ^6mirsn6. II. z 9«. in -»/Ke/ d. l. eine M llion in zehn ver¬ wandelt- Auch Herr Lrevr'er dl- li. Ivm. Xtll. p. 279. sagt: II vonluc nesnmoinr gu'ellepg^st unreikur smiuel, dlsis Is komme ersir leer mocligue: er gusrsnre milliom «les keklerces, gui tont cings Million« cle livreü roumoir, xenvenr plnror erre reAsidez comme uns lerierznce, p»r ksguelle Is Osule reconnsisisir Is knperiorire 6e llome, kriciez cenrens millis psllnum— lribuki nomine LIIUUU imperauir k18 guscleinZenrier» Kaesar will seme Legionen nicht entlassen. 607 Fünf unv dreyßigstes Hanptstück. A.R.E.701 K-s;a!v:- iis, Milo laßt den Klodius umbringen, und wird darüber verdammt. §. 268. Kaesar muste nun darauf denken, Gallien zu ver¬ lassen, und nach Rom zurück zu gehen, weit die Zeit semeö Gouvernements verfivssen war ), und er auch von Seiten der Gaiiler skeinen Vorwands langer dort zu bleiben hatte. Da die Zeic völlig Zu verlaufen nahe, und der Krieg gestillet mar, hatte er keinen einzigen anständigen Vorwand, der ihn hatte berechtigen kön¬ nen , semen Legionen nicht entsagen, und nicht als Privatmann leben zu wollen; weil aber in der Stadt Unruhen waren, und der nach dem Tode des Krassus aufs neue zu Kräften gekommene Pompejus vor¬ züglich jetzund, nachdem auch das Töchterchen gestor¬ ben war, welches sie noch bis jetzund allein in der Freundschaft gegen einander erhalten ^), ihm auf keine Weife günstig war; so fürchtete sich Kaesar, von 948) Kaesar hatte zuerst durch das Vatinianische Ge¬ setz 695. Gallien und Illyrien auf fünf Jahre als Prokonsul zu regieren überkommen. Vcrgl. oben §. 117. Note Z79. Also qieng mit dem Ausgang-' des stebeuhun- derten Jahres sein Gouvernement zu Ende. Allein ein Jahr vorher, als Pompejus und Kraßus Bürgermeister zum zweytcnmale waren, ward ihm dieses Gonverne- ment auf drey oder fünf Jahr verlängert. Vcrgl. §. 192. Note 616. so daß also das Gouvernement 70z. oder 705. zu Ende war- Der Ausdruck also, daß Kaesar darauf denken mußte, Gallien zu verlassen, ist ein Hystcron Pro- teron, so sich nur damit entschuldigen laßt, daß Dio im vorigen Hauprstück die Kriege Kaesars in Gallien bis zu Ende erzählt: und freylich mußte er, als diese Kriege beendiget waren, darauf denken, Gallien zu verlassen. 949) Vcrgl. §. 22z. und daselbst die Achten. 6c>8 Dio Kaßius. B.XI,. Hauptst. XXXV. N.R.E.70I seinen Soldaten entblößt, ihm und seinen andern Fein- Er^essala' unterthan zu werden, und entlies solche nicht. Burgerin. *) Er war zum drittenmale Bürgermeister gewesen,und hatte bewürkt, daß ihm das Gouvernemenr von Spa¬ nten abermals auf fünf Jahre war verlängert worden. §. 269. Unruhen dey Denn in diesen fzwey^j Jahren waren allerhand llm'lche" j" der Stadt, vorzüglich aber doch in den vbrigkettii- Reichstagen vorgefallen, fo daß Rnejus Ralvimis nen'zuRom. und Messala kaum im siebenten Monate des Jah¬ res ^°) zu Bürgermeistern erwählt werden konnten; und da waren sie noch nicht ernennt worden, wäre nicht Pompejus Rufus vom Senat ins Gefängnis ge- sezt worden, ob er schon des Sylla Tochterkind und Zunftmeister war die nehmliche Strafe ward al¬ len denen, so etwas böses zu thun im Sinne hakten, durch ein Dekret des Raths bestimmt, dem Pompe- jus seine hülfreiche Hand bot. Es hatten freylich auch dann und wann die Vögel den Reichstag zer¬ rissen, wenn sie den Zwischenkönigen nicht so, wie sie selbige brauchten, fliegen wollten; vorzüglich waren 950) S- §. 241. Note 821. 951) Besiehe Fulvium Ursinum , in kam!!. Itomw- x. 209. — Es ist ein Latus Uns cs tu, der sich kaum glauben laßt, daß ein Hibunus plekis eingesezt worden, und man ist, an der Wahrheit der Geschichte um soniM zu zweifeln berechtiget, da wir aus dem Askonius W dianus, in lelilvn. wissen, daß das Tribuna- dieses Pompejus, Ws folgende Jahr fallt; man pM danials aber nicht, wie man vorher gethan hatte, o> Tribunate zu prolongiren: und hatte man dieses ssceur des Pompejus, vielleicht gerade darum getyan, ihn für die Beschimpfung so er erlitten zu belohnen, l sollte man glauben, Askonius hatte so einen sonderba¬ ren Umstand erwähnt- Unruhen in den Reichstagen zu Rom. 629 es aber doch die Zunftmeister, welche die Verwaltung N.R.E.-ol aller Geschäfte der Republik so an sich rissen, daß sie Novums» sogar stakt der Stadtrichter die s gottesdienstlichen^ Burgerin. Spiele gaben ^), welche die Erwählung der übrigen obrigkeitlichen Personen verhinderten. Dieser Ursache wegen ?") hakte man den Rufus in's Gefängniß ge- sezt, welcher kurz darauf wieder, damit er einen Ge- nossen seiner Schande hakte, den damaligen Bauherrn Favonius ^), einer nicht gar zu großen Ursache 952) Der krsewr vrbunu; besorgte die i.uflor spotil. Nnre3, so auf den izten Julius sielen, Livius XXV. 12. XXVI. 2Z. und Dio unten S- 2z8- ZZ8- August schloß nachher die Aediles völlig vom Vorrecht aus die Spiele zu geben und übertrug sie alle den Prätoren, S. 522. denen er zu dem Ende Geld aus dem öffentlichen Schatz anweisen lies. S- 58Z- 95z) Welcher Ursache wegen? Daß er die Spiele gab, so nur den Prätoren zu geben frey stand? Aber wer sollte denn diese Spiele geben, wenn keine Pratoren da waren, und nicht allein die Stimme des Volks, sondern auch die Religion selbst solche verlangten? (Doch ich besinne mich; es waren Propratoren, die sie hatten geben können?) Oder aber weil er die Erwählung der Senatoren verhüt derte? Aber dies that doch Rufus nicht allein, warum ward nur er allein, und keiner seiner Kollegen eingesezt? 954) Der Kollege des Favonius war Rurio. — Fas vonius von dem wir schon öfter als einem großen Be¬ wunderer Katons zu reden Gelegenheit gehabt, überlies diesem die Verwaltung der Spiele, welche Favonius dem Volke als Aedilis geben muste, und sein Beutel be¬ fand sich sehr wohl dabey. Anstatt der goldnen Kronen, so man sonst den Komödianten und Sängern auszuthei- len pflegte, gab Kato Kranze von Oelzwcigen, wie bey den Olympischen Spielen; und die Geschenke so er unter's Volk austheilte, bestanden in lauter Kleinigkeiten, Kraut, Rüben, Schinken, Sallat, Wein, Feigen, Gurken und Holzbündel. Das Volk lachtt darüber, un¬ terlies aber doch nicht, die prächtigen Spiele des Kuri» zu verlassen, und sich zu denen des Favonius, wo Kats H. Band. Q q 6io Dio Kaßms. B. Xl,. Hauplst. XXXV. N. R. T.7vr wegen einsetzen lies. — Unter andern Hindernisse», M) Meiftla' die Zunftmeister der Rathsherren Erwählung ent- Vurgerm. gegen sezten, war auch der Vorschlag Zunftmeister der Soldaten mit Durgermeifterlicher Ge- walt zu erwählen, damit das Regiment, so wie solches ehemals gewesen war, in mehrere Hände käme. Da sie dieses niemand überreden konnten, stimmeten sie dahin, den PompejuS zum Diktator, zu ernen¬ nen^"), aus welchen Vorschlag sie sehr lange bchar- reten. Er selbst war abwesend, und von den gegen¬ wärtigen wollte niemand, weder bejahend stimmen, weil diese Regierung der Systemischen Grausamkeit die Honneurs machte, zu drangen. Vergl. Pluwch Oro mm. x. 782. L. 955) cn,dergltitötN schon ehedem gewesen waren. 2t. Scmpronius, L. 2t- «lius, und T. Llölms, waren zu. die ersten; Weben, aber so daß sie von Zeit zu Zeit durch Konsuls abgewechselt wurden, bis z88 von welcher Zeit an man ununterbrochen Konsuls erwählt hatte. Die An¬ zahl dieser Tribunen war verschieben; im Ansang er¬ wählte man drey, nachher gewöhnlich sechs. 956) plmarch ?omp. p. 648. nennt denjenigen Zunftmeister, der diesen Vorschlag zuerst that, Lukilms; sein wahrer Name war R- Lukzejus Hirrus; fieft p'g° hium ^nnsl. i'. lil. p. 406. Das Andenken der SM- Nischen Diktatur war aber beym Volk so verhaßt, tat; Lukzejus über diesen Vorschlag bald seinTribunatverlM reu hätte- — Fabrizius meint, es sey dieses gescheh als Pomvejus in Rom ,anwesend war; allein äus ser Nachricht Plntarchs folgt gerade das Gegentheil. ser Schriftsteller erzählt, daß die Freunde des PompM' auf den Vorschlag des Lukzejus Pompejum entschuu'g» und versichert hätten, daß er die Diktatur nicht verlE' und keinen Antheil am Lukzeji Vorschlag habe: würbe dieses nur die Freunde Pompeji, nicht er selbst getiM haben, wäre er in der Dtadt gewesen? 957) Cs stimmete nicht allein Kato verneinend, Plu- türch i. c.; sondern ich habe auch nur eben in der vorigen Nore gesagt, daß Lukzejns, der den Vorschlag gethan hatte, fast darüber sein Tribunat vcrlohr. 958) LTt-A/peS'ütpT-ög X«, evrLosts/zars , i-or-e x«e o- x«r l. e. b. — Ob die Diktatur Pompejo förmlich angetra¬ gen worden, laßt sich sehr zweifeln. 959) Sabrizius macht hier keine Note; ich muß aber gestehn, daß ich nicht weiß, was es für Mordrhmen waren, auf welche Dio hier zielt; der Mord des Klo- dius fallt erst in's kommende Jahr. 960) Vergl. Note 414. 961) Siehe §. 254. Note 865 Unruhen in den Reichstagen zu Rom. 6r i wegen, jedermann verhaßt war; und noch weniger, N.R.C.7ar aus Furcht vor Pompejo, verneinend M?Messaia' Burgcrm. §. 270. Zulezt, als er endlich selbst kam, nahm er die ihm angetragene Diktatur nicht an, sondern bewürkte, daß Bürgermeister erwählt wurden ; die sich aber, we¬ gen den aus den Mordthaten entstandenen Un¬ ruhen, keine Nachfolger ernennen konnten, das Raths- herrnkleid ablegten, und den Rath in rittkerlichev Kleidung, als zur Zeit einer großen Trauer zusam¬ men riefen ^°). Hierauf fasteten sie einen Befehl ab, daß weder ein Stadkrichter noch Bürgermeister zu einem auswärtigen Gouvernement, eher als nach fünf verflossenen Jahren befördert werden sollte fzu versuchens ob sie nicht, wenn sie sich nicht also fort mie Gouvernements belohnt sähen, aufhören wollten, sich zu den obrigkeitlichen Aemkern durch Bestechun¬ gen, und mit Gewalt zu drängen. Sie hielten gar kein Maas mehr, und es war nichts gesundes in allen ihren Vornehmen; sie gierigen auf einander durch 612 Dio Kaßius. B. XI.. Hauptst. XXXV. R.R.T.701 aufgewendete Geschenke los, aber noch mehr durch M-Nessata'Waffen, der Bürgermeister Kalvinus eins. Burgerin. malS selbst verwundet ward: so kam kein Bürgermei¬ ster, kein Stadtrichter, kein Oberaufseher über die Stadt zur Nachfolge, und die Römer mußten also ganz ohne Obrigkeiten den ersten Tag des neuen Jah¬ res antreten. §. 271. So wie nun hieraus überhaupt nichts gutes ent- stehen konnte, so fiel auch der Jahrmarkt, der jeden neunten Tag gehalten ward, gerade auf den ersten Januar ). Dieses, als wäre solches nicht von sich selbst geschehen, sondern als eine Vorbedeutung anzu¬ nehmen, erschreckte sie. s Hierzu kam^ daß in der Stadt eine Nachteule gesehen ward eine Bild' faule schwizte drey ganzer Tage lang; es ward ein Nordlicht sam Himmels von Süden nach Osten leuch¬ tend gesehenDonnerkeile, Erdschollen, Steine, 962) Huotien« incipiente snno coexir, gui eü nunäim's, omni8 i!1e snnu8 inisulti8 cslibus luöuoms Luir. Makrobius 8sr. I. iz. In später» Zeiten pflegte man Schalttage einzuschiebcn, um zu vechn- dem, daß die nuneiinL« nie auf den Neujahrstag sauen konnten; Bcyspiele finden wir beym Dio selbst S- Z7" und 68i. und in der angeführten Stelle des Makrobius- Vergl. Skaliger cie em en 6. rempp. l.. V. p. 460. lM Eeycium Purcanum üe nunöiniz stom. c. 28- 96z) Vergl. §.241. Note 819. — Im GrieckstW steht: X«- öl-, flv«; kV ^s^k, X«, Es ist 0stellt ' daß dieses leztere --«< völlig überflüßig ist, wenn nicht etwan mit dem hinter «4^» noch - setzen will: »«, <,vvk^g>S^; ungleich wahrscheinlicher 1 aber die Konjektur des seligen Reiske; für "° lieset er nichts kann ungczwungc ner, schöner und natürlicher seyn. . .... 964) Zn dieser langen Kyrielle sezt Plinius H 5°- 8" Vorbedeutungen. 6rz Muscheln und Blut fielen aus der tust hernieder. Und N.R.E.7vr mir scheint es doch, es sey der, im Ausgange des vori- gen Jahres, über den Gerapis und der Isis abge- Bur'-erm. faßte Rathschluß für nichts geringers, als ein Wun¬ derzeichen, zu halten: sintemal der Rath befahl, die Tempel dieser Gottheiten, die einige auf Privatkosten erbauet hatten, nieder zu reißen. Sie hatten sie vor¬ her eine lange Zeit gar nicht als Götter ausgenommen, und als sie endlich nachgeben und verstatten mußten, öffentlich solche zu verehren, hatten sie ihnen außer dem Bezirk der Ringmauern ihren Platz angewie¬ sen noch Ziegelsteine: lito -gumo anione csulgm ch'cenke, Isreribus coÄis pluills in eiu, snni acia reihum elt. Habrizius sagt in der Note: Le lapicloz se relias vi xro- cellss sc veori sliuncis »clöuötvs, lsnAuinem surem va- poiibos locnrum clekeri, in guibuz minii sc rubricas copis, non sblmcle snipi?gnrur vi^i cloÄi. Es lohnt steh der Mühe nicht über Poßeil weitlauftig zu seyn, sonst könnte man da vieles hinzusetzen. Den Blutregen der l6o8- zu Aix fiel, und den Peiresk beobachtete, hat¬ ten Buttervögel hervorgcbracht; Gaffend» . k'ebi.). Milo, der in seiner Gc-- burtsstadt Lanuvium Diktator war, mustc an diesem Tage zu Lanavium seyn, um einen Flanien der Juno, der Schutzgöttmn dieser Stadt zu iusiallircn. Er fuhr des Morgens früh mit seiner Gemahlin» Lanska, einer Tochter des Diktator Sylta, aus der Stadt, begleitet von einem sehr zahlreichen Gefolge und vorzüglich von einer großen Menge Gladiatoren Auf der Appischeir Straße, unfern Bcwilla , begegnete ihnen Klodius, dec gerade diesen Tag auch verreiset war, von drcyßig be- wafneten Sklaven begleitet. Das Cortege der beyden Herrschaften gericth an einander, und Klodius, der sich seiner Begleitung annahm, ward selbst von einem dec Gladiatoren Milons gefährlich in die Schulter verwun¬ det. Er lies sich darauf in eine benachbarte Herberge bringe», aber Milo gab seinen Sklaven Befehl, unter der Anführung eines gewissen M. Saufejus die Herberge anzugrcifen. Dies geschah, das Haus, so keine Vestung war, ward leicht erbrochen, Klodius herausgeschlcppt, erwürgt, und todt auf der Heerstraße liegen gelassen. Milo sezte, so bald dieses geschehen war, seinen Weg geruhig nach Lanuvium fort. 967) Nach den Römischen Gesetzen durste kein Freyec auf die Tortur gebracht werden; nun behauptete aber Milo, der ILAS l'lrmtis cie vi zu entgehn, nicht er, so» der» Klodius sey Angreifer gewesen, und er habe nichts gcthan, als sich seiner Haut gewehrt; damit nun seine Sklaven nicht durch die Tortur gezwungen werden moch. ten, die Wahrheit zu bekennen, lies er sie frey. Asko- nius: koli recsnlem cseclem manu milersr Xlilo isruos, boo titulo 2«oci caxrustzhz assv, 6r6 Dio Kaßius. B. XI.. Hauptst. XXXV. N-R.E.7o-Mord nach sKlodii^ Tode, als die Wunde bey sei- narchie, Genesung zu verlheidigen. Als man dieses in der Stadt gegen Abend erfuhr"^), entstanden darüber daß Milo so fort, wie er den Mord begierig, den Einfall gehabt, ihn für Norhwehr auszugeben, und diese Ent. schuldigung nicht erst späterhin, wie Herr Lrevier bl. 8. 1'. XIII. x. 156. meinet, vom Kölius und KikerozurVer- theidigung ihres Klienten ausgesonuen worden- Kike- rons noch vorhandene Rede geht ganz darauf hinaus, daß es nichts als erlaubte Norhwehr gewesen, was Milo gethan. Und nur am Schluß derselben berührt er das, woraus Brurus in seiner Verlhcidigungsrede die Hauptsache machte ; die Ermordung Klodii sey ein ver¬ dienstliches Werk für die Republick, und man mäste dem danken, der sie von diesem gefährlichen Bürger befrcyt- Wie wenig aber das Vorgeben wahr war, erzieht sich Nicht allein aus den in der vorigen Note angeführten Umstanden: Klodius müste toll gewesen feyn, wenn fr mit seinen dreyßig Leuten, die ihn auf einen Spazierritt begleiteten, (man vergesse nicht, daß die Römischem Rathsherrn Könige waren!) den vielleicht von dreOM' dert Gladiatoren umgebenen Lanuvinischen Diktat" hatte anfallen wollen. Ueberdem hatte Milo lange vor¬ her Klodii Tod beschlossen, und dieses wüste Rikers wohl, denn so schreibt er acl iv. 4. 8i ko Vmm Ooclluz obrulerit, occifum iri sb iplo blilone n- steo. Uon clukimr bucers, prse kekerr, cslum illuw noliium non exkimelcir. Und doch kann Fabrizius sa¬ gen: cum Llocliuz — lVliloni — r»Fcira^r«r! Namuw dies hatte Fabrizius in der bbilonisns gelesen; und wci der göttliche Rikers niemals, auch selbst dann n>chb wenn er den Advokaten spielt, lügen kann, so muß ja wahr seyn! 968) Der Senator Sextus Tedius, der eben denTag spatzieren gefahren war, fand den ermordeten Körper Klodius, nahm ihn in seine Kutsche, und gab ih" ner Gemahlinn der Fulvia ab. Diese lies ihn m größesten Saal ihres Hauses, blutig, wie er war, auM' len, sejte sich darneben, und trug, durch ihr unauchv' liches Weinen, nicht wenig dazu bey, das Volk zu er- Fosgen der Ermordung Klodii. 6 1 7 schreckliche Lärmen; den Partheyen ward dadurch Ge-N.R.E. 70s legenheit zum Kriege und allen nur erdenklichen Ue- Anarchie, beln gegeben: und selbst diejenigen, so neutral waren, ob sie schon denAlodius hasteten, empfanden sol¬ ches höchst übel; theilö,weil sie seinen Zufall, in sofern er Menfch war, beklagten, und theilö, weil sie wünsch¬ ten, sich den Milo selbst unter diesem Vorwande vom Halse zu schaffen bittern. Der Zulauf, den ermordeten Körper zu sehn war so groß, daß der Senator K-Vibienus todt ge¬ drückt ward. Warum war auch der Narr so neugierig an einen Ort zu laufen, wo er wüste, daß die Senato¬ ren höchst unwillkommen waren. 969) Weil Milo ein guter Freund Kikerons war, aus dem unsere Geschichtschreiber Latein lernen, so will es ihnen nicht aus dem Kopf, es müste dieser Milo ein sehr tugendhafter Mann gewesen scyn- Man höre Herrn Erevier Kor». 1°. Xlll. p. 147. iravers le blsme gu' ils meiMoienc eu cvmmun par une conäuire 6 con- trsire sux loix cle mute kuriere, il 7 gvair pvueksnr une tlilkinLkion » faire en faveur cle Xlilon. On ke kouvienr gu'il svair eu la plus grsnrls pare, apies pompce, au rappel cle Licernn. Oepuis ce rems il ne k'erair jsmsis ^emenri. loujours seraclie au meilleui parri, il svaic combarru avec un eoursge beroigue pour 1' suruiire clu 8euar er pour le msinrien clu repos public conrre les kureurs cle Llnllius. -^ulli les voeux cles plus gens cle bien ergienk ils üeclares pour lui erc. denn ich mag die Komplimente nicht weiter abschreiben die der Herr Pro¬ fessor einem Manne macht, der so wie einttiZI, vsyman, auf öffentlicher Heerstraße seine Mitbürger todt schlagen lies. Ich bitte nur, auf die vor Augen habende Stelle Dions Acht zu geben, sie schildert Milons Charakter vortreflich- Jeder, sagt er, nahm diesen Todschlag übel, selbst die, so den Klodius hasteten, weil sie hosteten sich den Milo selbst, unter diesem Vorwande vom Halse zu schaffen. — Wie allgemein verhaßt muß nun nicht der Mann gewesen seyn, dessen Untergang bcyde Partheyen gleich stark wünschten, so wie nachher im bürgerlichen 6i8 Dio Kasims. B. XI,. HaupLst. XXXV. V.R.E-7or 27Z. Das in einer solchen Lage befindliche Volk ward hierauf durch den Rufus ^°) und Tirus Munas rius plaukus noch mehr aufgehezt. Da sie Zunftmeister waren, stelleten sie den Leichnam sogleich des andern Morgens früh auf dem Markte zur Schau aus. Sie legten ihn auf ein Tribunal, so daß jedes ihn sehen konnte, und sprachen unter tausend Thronen alles, was sdas Volk aufzubringcch fähig war. Das Volk ward endlich durch alles das, was es sah und hörte, so sehr in Wuth gebracht, daß es sich zulezt weder durch göttliche noch menschliche Gesetze zahmen lies, sondern mit Verletzung aller der bey den Begräbnissen eingeführten Gebrauche fast die Kriege, wo er Pompeso und Kaesarn gleich sehr verhaßt ward- Und hier noch ein Anekdötchen von seinem Cha¬ rakter als Mann? Einst fand er den, seiner Licbeshui- del wegen so berühmten Eesbichtschreiber Sallustius, in den Armen seiner Gattinn Fausta; und was glaubt man, daß der Hörncnrager lhac? Sallustius müße die Erkaubniß fortzugchn mit einer großen Geldsumme er¬ kaufen! Gellius XVII. iz. So niederträchtig war der Mann, der, um Konsul ju werden, Kopf für Köpfst' dem Burger 1000 As gab! 970) Dergl. Note 951. wo eben dieser Rufus als Tri¬ bun des vorigen Jahres angegeben wird, bey welcher Gelegenheit ich schon, daß dieses sich bezweifeln laßt, er¬ innert. 971) Tirus Munatius Pstankus Bursa, Bruder ds Redner L. Plankus. Unten S. Z16. in den bürgerliche" Kriegen finden wir ihn wieder. 972) Die menschlichen Gesetze hat dersckigcReiskeist"' zu gesezt. Wenn im Originale steht: ----- Die Verbesserung ist so sehr im Geist und in der Kral Dions, daß ich mich nicht entbrechen können, sic auf,'«' nehmen. Feuersbrunst in Rom. 619 ganze Stadt weggebrannt hakte. Sie nahmen den N.R.C. 722 Leichnam des KloviuS und trugen ihn in'ö Rathhaus, -Echie. wo sie ihm aus den dort befindlichen Banken einen Scheiterhaufen machten, und ihn so mit jammt dem Rathhause verbrannten ^). Und dieses geschah nicht 97z) Die Ott'ta , so nicht lange vorher vom Diktator Sylla fast völlig neu war gebaut worden, da¬ her auch im folgenden Paragraph erzählt werden wird, daß die Wiederherstellung derselben dem Faustus Sylla anfgetragen worden. Faustus hat sie auch würkiich wie¬ der hergestellt, sie ward aber nicht lange darauf, unter dem Vorwand abgerissen, der Grund, wo sie stünde, sey zu einem Tempel der Fortuna bestimmt, den auch wärt- sich iLcpjdus als er iviagilier eguirum war, wcihete. Man übertrug es darauf Kaesarn, sie wieder zu bauen, und nun ward sie von seinem Ramen Julia genannt- Dio S- 242. Denn ob zwar Kaesar, noch ehe als er sie aufbauen konnte, umgcbracht ward, so ward die curia doch nach seinem Tode, aber nicht da, wo sie ehemals ge¬ standen, sondern neben dem Oomirw, wieder aufgebaut. S. ZZ8- und vom Augusto geweiht; S- 459. — Gele¬ genheit zum Brande gab Sextus Llodins. sagt: kopulus, ÜUL8 8exro (Aoclio lcrib», CM-PU8 k: (llollii in eurism inrulir, crenrauirgue subselliis, ec rri- siunslibus er msnlls, er coclicibus likiAiiorum c guo iZns er ipsir guogue curis si^Aisvir, er iclem kvreis Ksstlics, guse erst ei vincks sivnct«^ smbulks elk. Ich verMUthe daß dieser Sextus Klodiuö ein Freygelassener des Pub¬ lius war; und da Anronins die Wittwe Klodii heyra- thetc, so ist es vermuthlich kein anderer, als der Sisilia- ner Sexrus LloSius, der Antonio Unterricht in der Be¬ redsamkeit gab, und den dieser großmüthige Triumvie dafür, mit zweytausend Morgen Leontinischen Ackers be¬ schenkte, welches Lrkero unten S- 285- Antonio sehr hart und bitter vorwirft- Das Leben dieses Sextus BLodurs steht beym Sueron: siberor. c. 5. Sein Amt als 8ciibs hindert nicht, daß er nicht auch hatte sollen Redner seyn. — Von der Anzündung der curia ttosiili» sagt Rlkero ü/lilon. 90. Viclimus remplum lsnKira- tir, sm^lirucii'nis, msnrir, consüü xubsici, cs^uc rrbis. 620 DioKaßiuS. B. XI.. Hauptst. XXXV. N.R.E.70- etwan in einem plötzlichen Anfalle der Wuth, derglei- Anarchie. ^EN den Pöbel wohl dann und wann, man weis selbst nicht, warum, zu überfallen pflegt, sondern sie thaten solches so sehr aus Ueberlegung, daß sie neun Tage hernach, da das Rachhaus noch rauchte, das Leichen¬ mahl öffentlich auf dem Markte verzehrten. Sie bemüheten sich auch Milons Haus anzuzünden, wel¬ ches aber, weil solches gar zu viele vertheidigten, un¬ terblieb. Milo hatte sich bis dahin aus Furcht vor dem Mord verborgen, und ward, nicht allein von schlechten Privatpersonen, sondern auch von Rittern und Rathsherren bewacht; als aber dieses geschehen war, sieng er an zu hoffen, es würde sich der Zorn des Senats gegen die von seinen Gegnern verübte Frevelthat wenden*), kam also wieder zum Vor¬ schein, und bewarb sich, eben so wie vorher, wo nicht noch eifriger, umS Bürgermeisteramt *) Es hatte sich der Rath dieser Ursache wegen noch den nehmlichen Nachmittag im Palatio versammelt, «0 sie einen Zwischenkönig erwählten, dem sie die Obsorgt für Är^-Gradt nebst den Zunftmeistern und Pompejo, uchst der ««gehängten Formel übertrugen: zuzusehen, daß Sem gemeinen Wesen kein Schade wiederfahre' ) »ram locioium, porkum omnium gentium, inüsmmau, exlcinck, kunelliul. 974) , (wofür Reiske, aber wohl zu kühn wollte, die Etymologie laßt sich noch zurNotY wohl begreifen, gu»6 ) Lat. ward jedesmal neun Tage nach dem Begrabniß gegebendenn der neunte Tag, nunöinLs, waren den Oiis inletts heilig, welches!^ sichobenzuNotc962. merken kann, denn es war dieftod Ursache, warum man cs für so unglücklich hielt, wen» ° nunNnse auf den Neujahrstag fielen. — Von den -.0- denschmausen der Alten besiehe Lirchmann cls liom-"- sau. IV. 4. Stuck ^nr. cnnu. I. 25. und Ursati dlonu k-uau. x. 122. Pompejus wird nach Rom berufen. 62 r §. 274. Darüber entstanden nun wiederum Schlagereyen N.R.Lyor und Mordthaten, so daß der Senat das eben erwähn- Auarchie. te Dekret bekräftigte, den Pompejus zu sich berief S- -44- und ihm übertrug, neue Rekrucirungen zri veran¬ stalten. Sie selbst veränderten ihre Kleider ^). Als er nicht lange darauf ankam, versainmelten sie sich außerhalb dem Bezirk der Ringmauer, in der Nach¬ barschaft des von ihm erbaueten Theaters*^), und 975) Milo kam gerade nach Rom zurück, als die Ou- ris ttoltilis in Flammen stand, also den lyten Januar Nachmittags. Wenn diese Angabe richtig ist, und sie muß es seyn, wenn der Leichnam des Klodius, so¬ gleich den Tag nach seiner Ermordung verbrannt worden, so kann man gar nicht sagen, daß Milo fich verborgen gehalten, denn er war nur eine Nacht von Rom abwe¬ send gewesen, die er auch sonst ausgebliebcn seyn würde» weil er bey der Einführung des neuen Flamen zugegen war, der nach hergebrachter Sitte, seine Weihe mit ei¬ nem Schmause krönte, der bis mitten in die Nacht dauerte. — Nach seiner Zurückkunft lies Milo jedem Bürger, Mann für Mann tausend As, sind etwann drey Dukaten unseres Geldes, austheilen. Ask Ped. 976) Icl. k'ievsnt interes slii ex sliis interreAes, gui comiris conlulsris proprer eorurn csnäiästorum lumul- ruz, et esuäsrn msnut srmsrss, bsbere non potersnt. Irsgue primo tsÄum erst 8ensrus Oonkulrum, vr inter- rex, er tribuni plebis, er Oneius kompsiut, gur pro (Konsuls sä vrbem erst, viäerent, ne guicl äetrimenti Rezpublics csperer. — Der damals erwähnte Zwischen- könig war M. Lepivus, dessen Haus in den fünf Tagen seiner Regierung von den Faktionen des Hypsaus und Skipio erbrochen, und übel gemishandelt ward. 977) Daß Pompejus nicht in Rom gegenwärtig war, ist schon Note 956. bemerkt. 978) Vergl. Note 960. 979) Das Theater Pompeji lag außerhalb den Ring¬ mauern. Strabo p. 727. — Das heutige Rom, wo so gar der Vatikan in den Mauern eingeschlossen ist, darf / 622 Dio Kaßrus. V. XI.. Hauptff. XXXV. N.R.E.7or unter starker Wache. Daselbst ward beschlossen, die Anarchie. Gebeine des Klodius zu sammeln, und das Rathhaus dem Faustus Sylla um solches wieder aufzu¬ bauen, zu überliefern. Gylla hatte dieses, ohner- achtet es den Namen des Hostilischen führete, um ein merkliches verschönert, und deshalb beschloß man jezt, da es neu ausgebauet werden mußte, es so zu veranstalten, daß es nach Sylla benennt würde. In¬ zwischen war die Stadt immer noch ungewiß, was für Obrigkeiten sie bekommen würde. Einige schrieen, man müsse den Pompejuö zum Diktator, andere den Kaesar zum Bürgermeister erwählen *). Bibulus, so gut, als die übrigen Senatoren alle, fürchtete sie beyde, weil er aber seine Meynung am ersten zu sagen hakte, hielt er's für'6 beste, der Neigung des Volks zu« N.R.E.70- vor zu kommet!, und stimmete dahin, dem PompejnS auÄn das Bürgermeisteramt, damit er nicht zum Diktator Burgerin, ernannt werden möchte, und zwar allein zu übertra¬ gen, damit Kaesar nicht sein Kollege seyn könnte^'). uns nicht irre machen. Sehet Alexandrum Donmi 6s Vlbs kom. I. 8. 982) Vergl. Note z?7- und 97z. 982) Nachdem Pompejus die Rathsversammlung, de¬ ren nur eben erwähnt worden, gehalten, so hat er M alsbald wieder von Rom entfernt, rheils weil er alsPro« konsul nicht in der Stadt seyn durfte, tbeils weil er w» gen der Oberaufsicht über das Getraide beständig außm halb Rom zu thun hatte, und endlich allen Schein- als ob er sich in die Angelegenheiten der Republik mengte, ss vermeiden. Liv. kLpir. LVll. On. kompelus legsrus -e- NLtu Oonlul rsirium iscius sli er lolus. Es ivals ihm die Crlaubniß gegeben, sich einen Kollegen, aber eher, als nach Verlauf zweener Monate, zu erwa>)'^ plmarch Pomp. p. 648. a. Zk ^4 KV70L ^ÄT-T-ov §vo„ Bibulus ward in seinem Vorschläge sehr vom Kato Pompejus wird Konsul. 62 z Dieses war zwar etwas neues, und noch keinem an-N.R.E.7«- dern geschehen, es scheint aber, daß sie sehr recht tha- ten; denn weil er dem Volke weniger, als Kaesar, Burgerin, schmeichelte, dachten sie ihn sdurch diese Ehre^j völlig von jenem abzuziehen und mit sich zu verbinden. Die¬ ses geschah auch. Er ward von dieser neuen und aus¬ serordentlichen Ehre so gerührt, daß er sich fernerhin um die Gunst der Bürger gar nicht bewarb, sondern sorgfältig alles, was er nur immer wüste, dem Rathe zu Gefallen that. Diesen schazten sie, wegen dessen, was er gethan, ans einer Art von Pradilckrion so hoch, daß sie für ibn sechzig Feyertagc bestimmt hatten ?s-). untcrstüzt. 7-l. Car. min. p. 782. 6. und es steht nicht un¬ wahrscheinlich zu vermuthcn, daß der ganze Vorschlag Dibulo vom Katone war unter dem Fuß gegeben wor¬ den. — Schließlich erwähne ich noch, daß die Erwäh¬ lung Pompeji auf den azsten Februar fiel; der Zwischen» könig, der ihn ernannte, war Sulpicius, der siebente Zwischenkönig nach Lepido. Askonius I- c. Cum crebre- lcerer rumorCn. l?c>mpeium cresri Oictskorom, negus vpvorkuoe alirer mala ciuirsris seclaii posse: Visum eli vpkimatibus, ruliu5 eüs, eum conluiem lins cuIIeAa cresri. Cr cum rrstksrs es res esser in 8ensru, ssüo in Libuli kenrenriam 8Cto, pompeius ab ImerreAs 8ui- picio V. Lai. ^Isrrii mense intercaiario Coukul creslv« elk, lisrimgue cunkularum iniir. Vergl- Appian. Cm//, ll. x. 441- Besiehe auch Vellej. II. 47. 981) Da Laesar /-. 6a//. VlI. 90. nur zwanzig Fcyer- tage erwähnt, und auf seinen Text der Verdacht eines Schreibfehlers um so weniger fallen kann, da sein Grie¬ chischer Dollmetscher die nehmliche Zahl hat, so stehe ich nicht an, den Dio aus ihm zu korrigiren; es war leicht, daß bcy ihm ein Librarius, sonderlich wenn er etwan ew neu cochcem reklixrum zu kopiren hatte, ans Lev (k.xoa, XX); L l.x) machte. Wenn im ausge- löschten Kodex diese Zahl (40) stand, beym Auslö 624 Dio Kaßius. V. Hauptst. XXXV. ?7.R.E.7c>r 6. 27?. PompejusM allein So wollte er auch Nlcht allem regieren; und ver- Burgerm. mied, da er die Ehre, daß ihm solches bestimmt wor- wählt sich ei- den war, erhalten, den daraus zu befürchtenden Neid, neu Kelle- Fürchtend, es möchte, wenn der Platz ledig blieb, ihm S?"' Kaesar durch den Betrieb der Soldaten und des Volks zum Mikregenten gegeben werden, wählte er sich den Kw. Gkipio *), seinen Schwiegervater, der da¬ mals Bestechungen wegen angeklagt war, zum Kol¬ legen; jenem aber, damit er sich nicht für vernach- läßigt halten, und zu keinem gerechten Unwillen Ur¬ sache haben möchte, verschaffte er durch die Zunft¬ meister des Volks die Erlaubniß, auch abwesend die¬ ses Amt, wenn die gesetzmäßige Zeit dazu vorhanden seyn würde, zu begehren *) Dieser Skipio war dem Geschlechte nach ein Sohn des Nasika, war aber durch ein Testament in das Ge¬ schlecht des Merellus Pius ausgenommen worden, des¬ halb er auch diesen Namen trug ^4). Er harte seine Tochter Pompejo gegeben, und von ihm dafür das Bür¬ germeisteramt, und fdas Vorrechts nicht verklagt wer¬ den zu dürfen, bekommen. scheu die Rudera derselben blieben, und nun der nene Kopist sein ee dahin sezte, wo vorher fls stand, so konnte es fast nicht anders kommen, man mußte sich irren. 98Z) Vergleiche solches mit Sueron- O«ek. s6., w» gesagt wird, daß sich Kaesar solches durch die Zunftmei¬ ster selbst bewürkt. Nämlich Pompejus Hieng seinem Ge- sez: daß sich niemand abwesend um's Konsulat bewerben sollte, die Klausel an: „Ausgenommen die, denen man solches ausdrücklich und namentlich gestatten wurde Vergl. S- 147. 984) Skipio (von dem ich schon Note 7Z8- gehandelt) ward den ersten Julius, von seinem Schwiegersoy" zum Kollegen angenommen. Gesetze des Pompejus, 625 §. 276. Sehr viele waren damals der Bestechungen we-N.R.E.7<-r gen citirt, zumal da jetzund die Gerichte scharfer salS^E^jusni sonst^j den Pompejanischen Gesehen zufolge ge!M. Bnrzerm. ken wurden. Er selbst hatte alle diejenigen, aus de- S. -45» ren Anzahl die Richter durchs Loos erwählt werden sollten*^), ernannt, und beyden Theilen die Anzahl ihrer Sachwalter bestimmt, damit nicht durch die gat zu große Anzahl derselben die Richter selbst verwirrt werden möchten. Er hatte dem Klager zwo Stun¬ den, und drey dem Beklagten zu geben befohlen. Und da die mehresten sich bisher dadurch gerettet hatten, Panegyristen von sich zu stellen (denn es hatten sich ihrer viele - wenn sie von glaubwürdigen Leuten gelobt worden waren, dadurch der Strafe entzogen) ver¬ besserte er dieses- indem er ein Geseh gab, daß für die Zukunft durchaus niemand einen Vorbitter 985) Askonius: l'olk äiem tsrkium äs legibus nonir ksrenllis rerulir, cluss ex 8Lro promulAsuir: slrersm cie vr, gos uominstim eseclsm in ^ppis vis ksLium, er in- cerMium curise, et ctomum I-epilli inrerie^ix oppu§- nstsm compiebenclir; slrersm cte pvensm grs- Uiorem er foimsrn iullicii breuiorem. Vrisgue enim lex priu; reltez clsri per krilluuM, cleinäe vno clie skgue eoclem er sb scculstore ec »b reo perorsri iudebsr, irs vr cluse liorse secussrori, rres reo clsrevrur. Daber sagt Tacirus, cle ca«/ co--»-. e/o§. c. zz. daß Pompejus der Beredsamkeit ein Gebiß in den Mund gelegt. 986) In seinem vorigen Konsulat, welches er mit Kraßo gemeinschaftlich verwaltet, hatte Pompejus ver¬ ordnet, daß die Richter aus den reichsten Bürgern er¬ wählt werden sollten; vermuthlich um den Bestechungen, denen man bey armen Richtern mehr ausgcsezt, vorzu¬ beugen. Freinsheim 8uppl. Hisn. LV. 2;. 987) Ich schalte nämlich ein, ohnerachtet man auch freylich aus dem vorigen supvliren kann; Wie wenig aber Pompejus dieses sein Gesej selbst gehalten, U- Band, R r 626 Dio Kaßius. B. XI.. Hauptst. XXXV. N.R.E.7°r für die Beklagten abgsben sollte. Diese und einige K-n Skirio andere Gesetze wurden gleicherweise damals in allen Bürgern,. Gerichtshöfen festgesezt. Dcnenjenigen, so sich durch Bestechungen um obrigkeitliche Aemter beworben, be¬ stimmte er diejenigen, so des nehmlichen Verbrechens wegen bereics waren verdammt worden, dadurch zu Anklägern, daß er ihnen eine große Belohnung ver¬ sicherte. Derjenige, der zwey angab, die eben so sehr, oder auch weniger, als er selbst gesündigt, oder auch nur einen, der aber mehr als er verbrochen, war sda- durch^j von aller Strafe befreyk. §. 277. Dieser Ursache wegen wurden nun viele unglück¬ lich, unter andern auch plaurius Hypsaus^s, der das Bürgermeisteramt dem Milo und Skipio strei¬ tig gemacht, und der, da sie alle drey bestochen hatten, doch nur allein verdammt ward. Skipio ward wört¬ lich, und zwar von ihrer zwey angeklagt, aber des Pompejuö wegen nicht verdammt ^). Milo ward erzählt uns Dio gleich auf der folgenden Scite; so daß Taci'rus -XrmAl. III 28. gar füglich sagt: Oneias?om- xeiuz reinum Loniul — susrum le'-um suckvr wem sc lubrioiloi'. 988) Sich,'» retten wartete er dem Pompejus auf, da dieser aus dem Bade kam, und sich zur Tafel sctzc» wollte. Er fiel dem Bürgermeister zu Füßen, und da ec nicht aufstehn wollte und immer die Füße umklammert hielt, ward endlich Pompejus unwillig und sagte: er richtete mit alle seinem Liegen nichts aus, als daß M Eisen kalt würde- Plurarch Pomp. p. 649. b. — ^aies rms Maximus IX. 5. legt dieses Pompejo für einen groß sen Stolz aus: allein das Fußfallen war bey den Ho¬ rnern so sehr mode, wie bey den Pohlen, und was sollte Pompejus machen, wenn er nicht aufstchn wollte? 989) plurarch Pomp. p. 649. 3. erwähnt nur eines Anklägers. Nach ihm bat Pompejus drcyhundert mw Hppsaus wird verdammt. 627 aber dieses Verbrechens wegen gar nicht belangt Sr.N.E.-ü» . . Kn. Sürio sechszig Richter za sich in'sHans, und bat sie dern Snpw Bnrgerm. burchzuhelfcn: als der Klager darauf den Skipm, mit diesen dreyhundert und sechzig Mann begleitet, aus dem Hause dcS Pompejus herausgehn sähe, hielt er es selbst nicht für gut, seine Klage zu verfolgen. yyo) Nach Pedlano, der, wie ich bemerkt, in der Ge«i schichte Milons der dciipwr clnKeuz ist, ward Mil» allerdings auch cle amt-irr, belangt, und zwar von eben den zwey Neffen Klodii, die ihn des an ihrem Onkek verübten Mordes wegen belangten z Mu. Perulkms und K.. Rornistkius belangten ihn «Ze vi; Fulvius Nerarus cle locllllinis. Von alle diesen Klagen ward die, wegen des am Klodius verübten Mordes, als die wichtigste zu¬ erst vorgenommcn. Der erste Termin war auf den ersten April bestimmt, und Domirius hatte die Kommission die Parthey zu verhören. Milo erschien, überall mit dem ihn» eignen Trotz, und ohne der allgemeinen Gewohn¬ heit auch nur so viel nachzugeben, daß er ein Trauer¬ kleid angezogen harte. Als die Zeugen verhört werden sollten, entstand solch ein greulicher Lärmen, daß man nichts weder hören noch verstehen konnte. Marketing, der den Auftrag hatte, die Zeugen, und namentlich den Lassmius Schola, einen der vertrautesten FreundL des Klodius zu verhören, fieng an sich für sein Leben zu fürchten, und feste sich neben dem Gerichtspräsiden¬ ten, wo er in Sicherheit zuseyn glaubte- Pompejus selbst ward durch das gar zu große Getümmel erschreckt, und dies war die Ursache, daß er, auf ausdrückliche Bitte des Domnins und Markell, die übrigen Tage- das Volk in Zaum zu halten, Wache mit auf den Richt¬ platz nahm. Nun wurden die Zeugen ordentlich und geruhig verhört, unter denen Fulvia, die Gemahlin» des Klodius, den leztcn Platz bekam, jedoch trugen ihre Thranen nicht wenig bey, die Sache ihres erschlagenen Mannes den Richtern zu empfehlen- — Der elfte April war der Dccisivtcrmin an dem die Sache entschieden ward. Von ein und achtzig Richtern, so die Ursachen pro und coinrs mit angchört und untersucht, wurden von ftder Parthey fünfzehn verworfen, und von den übrigen 628 Dio Kaßiuö. B. XI.. Hauptst. XXXv. N.R.E.7->-weil die andere Beschuldigung der verübten Mord- Kn^iplc'' wegen wichtiger war. Da er dieserwegen gmch- Burgekm- tet ward, unterlag er, weil er nichts gewaltthakiges unternehmen konnte. Pompejuö hakte überall in dec Stadt Wachen ausgestellt, und war selbst auf dem Richtsätze von bewafneter Mannschaft begleitet, er¬ schienen. Und als einige darüber s als über etwas neueö^ zu lärmen anfiengen, befahl er seinen Sol¬ daten , sie hinweg vom Marktplätze zu treiben und zu fuchteln. Als sie aber hierauf nicht wichen, sondern, als ob sie zum Scherz Schlage bekommen hätten, darüber spaßeten, wurden einige von ihnen verwun¬ det, einige sogar umgebracht stimmten nur dreyzehn, unter denen sich auch Kats be¬ fand , für die Absolution. Milo ward also durch eine Pluralität von acht und dreyßig verdammt. So wie dieses gescheh» war, ward er hintereinander weg vor drey andmi Tribunalen cle smbim, cle vi, und cie lo- 6slirü8 verdammt- Da Dio die Anklage lle «mkim na¬ mentlich leugnet, so schreib ich die Worte meines Zeugen ab- sukem er cle loAIirüz, er cke es lpe, guoci primum lucUci'um cle vi t'ururumsxxsiebar, d gen Lage zufrieden gewesen wäre, (er unternahm viel- mehr alles, um seinen Zurückruf zu bewürken) sondern SWo des Kikero zu spotten, daß er, zur Zeit der Vertheidi- Burgcrm- gung selbst, nichts dienliches zu sagen vermögend, nach» her fruchtlose Reden aufsezte, und ihm solche fzu lesens überschickte, gerade als ob sie ihm alsdenn noch zu irgend etwas helfen könnten §. 289. So ward Milo verdammt; ingleichen Rufus und plankus so bald sie nur die obrigkeitliche Römer, sie waren auch Augenweide. Eine Barbe ster¬ ben zu sehn, und die verschiedene Nuancen der Farben zu betrachten, die sie im Tode an sich nehmen soll, warb für eine Wollust der Augen gehalten, welche, den Ga¬ sten zu verschaffen, der Hausherr Barben in Glasern auftragen und über Tische sterben lies. Eine Gewöhn--, heit, der Seneka vermuthlich in allen Gastercyen die er gab folgte, und der er doch, in seinen Briefen, sehr phi¬ losophisch den Text liest. 996) Daß Kikero seine Reden so nicht hielt tvie er sie- nachher publicirte, wirst ihm auch unten Kalmus vor. E. 298. Die Sache ist auch sonst den Liebhabern dec Kikeronianischcn Schriften nicht unbekannt; außer der Rede pro dkilone geben noch die ZtÄiones in Verrenr ein merkwürdiges Beyfpiel davon ab, die niemals gehal¬ ten worden; nur war die Ursache, warum er die Vstio irr Verl em nicht hielt, ehrenvoller. Verres wartete näm¬ lich den Gerichtsspruch nicht ah, und exilirtc sich ftlbst- — Daß Drums auch eine Rede pro blilone verfertigt, die nie gehalten worden, habe ich schon Note 967. und auch dieses bemerkt, daß sie sich von der Kikeronianischcn darin» unterschied, daß Brutus nicht leugnete, Milo habe de» Klodius geflissentlich umgebracht; er behauptete nur, der Lod dieses unruhigen. Bürgers sey solch eine große Wohlthat für's gemeine Beste, daß der Thäter statt der Strafe Belohnung verdiene, SS7) Vergl. Note 992. 6z2 Dio Kaßius. B. XI,. Hauptst. XXXV. N.R-E.70- Würde abgelegt hatten, und mit ihnen noch viele an- unv Skwio' bere mehr, wegen der Verbrennung des Rathhau- Burgerm- ses obschon für den Plankus, Pompejus sich ss viele Mühe gab, daß er sogar eine Schrift, die zu¬ gleich sein Lob und Fürbitte für ihn enthielt, in die Gerichtsversammlung schickte Markus Raro, der mit Recht sprechen sollte, sagte, daß er diesen zur Schmach seiner eigenen Gesetze aufgestandenen Lob¬ redner nicht zulassen würde ). Doch kam es nicht dazu, daß er seine Stimme hatte geben können, weil ihn Plankus, als einen offenbaren Widersacher seiner aus der Zahl der Richter ausgeschlossen *); aber dem ohngeachtet verdammten die übrigen Richter ihn doch. Es schien ihnen überhaupt sehr ungerecht zu seyn,»ach der Verdammniß des Rufus, ihn, her gerade dec nehmlichen Verbrechen schuldig war, loszusprechcn; und da sie sahen, daß sich Pompejus, ihn zu retten, so viele Mühe gab, beeiferten sie sich gegen ihn, da¬ mit man sie nicht öffentlich mehr für Knechte des Pompejus, als für Richter halten möchte. Rikero klagte damals den Plankus um nichts besser an, als er vorher den Milo vertheidiget hatte'°°'), Der An- 997») Note 97Z. 998) Note 987- 999) Nach Plurarch Pomp. p. 649. hielt sich Kato die Ohren zu, als die Schrift Pompeji verlesen ward, unh jÄgte. ö rearäa)- Lr/r-ar srsrf« 701/ vo/201/ äxüktv rM Vielleicht könnte man Dio hieraus verbessern. rooi) Herr Lrevier Hili. kom. 1'. Xl. p. 191- hauptet, Verres sty der einzige, den Kikero jemalü anqe- klagt, hier haben wir in der Person des Plankus einen zweiten; und dass Dio sich nicht irrete, laßt sich aus kerons eigenen Worten beweisen- VH. 2. im' xrimizgne ms cislstlsuir, runkum tiuclium bonorum jn me exliriüe conirs increclibilem conremiouem cl»- Fernere Gesetze des Pompejus. 6 z z blick des Gerichtsplaßes war so, wie der vorige, und in N R beyden Rechkshändeln dachte und handelte Pompejus MMi" gegen ihn: so daß er ihn dadurch neuerdings nicht Bukgerm. wenig beleidigte. *) Nach den Gesetzen des Pompejus stand es beyden klagenden Parchcycn ftcy, jeder fünfe, von denen die sie richten sollten, zu verwerfen °°°°)- §. 290. Dies war's, was Pompejus that, überdem er¬ neuerte er auch das auf gewisse Weise in Vergessen¬ heit gerathene Gesetz wegen der Reichstage, welches befahl, daß alle die, so sich um ein obrigkeitliches Amt S. 147. bewürben, durchaus in den Reichstagen gegenwärtig seyn mußten, und daß kein abwesender erwählt wer¬ den konnte'°"'; bekräftigte auch das nur erst vor kur¬ zem abgefaßte Senatuskonsultum, daß die, so in der Stadt regiert hatten, zu auswärtigen Gouvernements, nicht eher, als nach fünf verstoßenen Jahren sollten erwählt werden können '°°J. Doch schämte er sich nicht, nicht lange nachher, als er diese Gesetze gegeben hatte, das Gouvernement von Hispanien auf noch fünf andere Jahre zu übernehmen, und dem Kaesar, rissimi ek pokenrilllmi viti. Wie wäre diese Stelle zu er¬ klären, hätte nicht Kikero den Plankus angeklagt. ivoo) Nämlich fünfe aus jeder Klasse der Richter; fünf Senatoren, fünf Ritter, fünf Tribunos ararios. Man sehe oben Note 990. wo erzählt wird, daß beym Milomanischen Proces jede Parthey fünfzehn Richter ver- worfen. i»o2) Note 88Z- 270. Note 961. Augustus hat solches nach¬ her bekräftigt; vergl- unten S- 50;. ic>O4) Vom trebsnianischen Gesetze, wodurch er Spa¬ nien auf fünf Jahr überkommen, besiehe §. 192. Note 614. Dieses Gesetz war unter dem andern Konsulare 6z4 Dio Kasims. B. XI,. Hauptst. XXXV. N.R.E.702 (da dis Freunde desselben solches höchst übel nahmen,) und Sttpio" Zufolge eines ausdrücklich ab,gefaßten Gesetzes, die Ec- Burgerm. laubniß Zu geben, das Bürgermeisteramt auch abwe¬ send begehren zu dürfen ''°*). Er hatte seinem Ge¬ setz die Klausel angehangk: es sollte solches nur denen zu thun srey stehen, denen solches namentlich und aus¬ drücklich erlaubt würde, welches gerade so viel war, als ob es gar nicht wäre verboten worden, weil die Mächtigen es leicht dahin bringen konnten, daß ihnen eine solche Erlanöniß gegeben ward. — Auf solche Weise verfuhr Pompeiuö in Verwaltung der inner¬ lichen Angelegenheiten des Staats. §. 291. Skipio gab kein einziges Gesetz, vielmehr hob cr dasjenige auf, was Aäodrus in Betreff der Sitten¬ richter gegeben '°°^). Es lies nun zwar, als hätte er Pompeji, 699. gegeben. Pompejus war alsoseßund nicht allein Konsul und Prokonsul zugleich, sondern (sintemal er noch zwei) ganzer Jahr als Prokonsul zu regie¬ ren hatte) er wendete die ihm verliehene konsularische Gewalt an, die prokonsularische zu verlängern. iovs) Vergl. S- 98g- — Reiske sagt: Lciirs non ca> xia; auch ich wollte ehemals: c, 7Ll,r« «X einschalten! allein es ist alles richtig. Die dem Dekret angehanM Klausel, war gerade so viel, als ein förmlich Dekret so man zu Gunsten Kaesars abfassete. Sueron L»ek. c. 28- ^ccicisrsr vc kumpeius IsZem cis iure mzAistrsiuum io- rens, so caznte guo g pennons bonorum sbsentes lub- mousbar, -rs L-re/ä^em SL mux IsAE I3M in ASS incist, et in gersrinm conliim, corriAsrer errorsm: Es ist aber weit wahrscheinlicher/ daß cs Geflissenheit von Seiten Pompeji war, und daß er seinem Gesetze nur dann erst gedachte Klausel anhieng, als er den Drohungen der Freunde Kaesars nachgede" nmste. Vergl- plutarch x. 649. ä. (Kaefam, selbst E ich nicht anführen) und Florus IV. 2. 6- ioc>6) Vergl- §. 12s. Note Z88. Zunftmeister. 6z; ihnen solches zu Gefallen gethan, indem er ihnen dieN.R.k.?»- nehmuche Gewalt, so sie vorher genossen, wiedergab, im Grunde geschah aber gerade das Gegentheil; denn MekcUus ohnerachrec sowohl unter der Ritterschaft, als dem^germ. Rache, sich sehr viele Taugenichts befanden '°°ch, fo konnte man ihnen doch, so lange ihnen die Erlaubnis feh¬ lere, einen derselben, der nicht angeklagt und verdammt war, Zu bestrafen, es nicht zur Sünde rechnen, wenn sie solche nicht ous dem Verzeichniß fder Ritter oder Rachsherrenj ausiöschten. Nachdem sie aber ihre alte Guvalt wieder bekamen, kraft welcher ihnen frey stand, kraft ihres Amts Nachricht von eines jedem Leben einznziehen, wollten sie weder viele beleidigen, und eben ch wenig sich den Schimpf zuziehen, die ihres Ranges unwürdigen nicht auszustreichen, und daher kam es, daß von vernünftigen Mannern sich ferner¬ hin niemand mehr um diese Würde bewarb. Sechs und dreyßigstes Hauptstück. Anfang der Uneinigkeiten zwischen Pompejus nnd Kacsar« §. 292. Rats sehnete sich zwar nach keiner Würde; je¬ doch sehend, daß Kaesar und Pompejus mächtiger wa¬ ren, als die Gefehe des Staats solches erlaubten, und also vermuthend, sie mochten entweder beyde, fmit 1007) Unter denen der Herr Bürgermeister selbst mit Recht oben an stand. Valerius Maximus, dem wir so manches Anekdötchen zu danken haben, erzählt uns von einem Festin, dem er bcywvhnte, wo nicht allein alle fünf Sinne der Gaste bedient wurden, wo man so gar nicht des sechsten vergessen hatte. Schöne Mädchen und schönere Knaben, waren vom Gastgeber Ungeladen, deren sich die Gäste nicht anders als der vorgesezteu Speisen bedien¬ ten. lch/. IX. 1. 6z6 DioKaßürs. B. XL.. Hauptst. XXXVI. vereinten Kräften^ die Verwaltung der Angelegenhei- uiw ^kipiv" l)es Staats an sich ziehen, oder aber, wenn sie Metcüns sich mit einander veruneinigten, einen der größten Bürgerin. Aufruhrs erregen; in welchem Falle der Sieger nicht unterlassen würde, sich zum Alleinherrscher aufzuwer- fen beschloß er dieses, noch ehe sie Gegner würden, zu vereiteln, und bewarb sich, da er wohl einsah, daß er als Privatmann nichts auörichken wür¬ de, gegen ihren Willen um das Bürgermeisteramt. Weil aber die Anhänger dieser beyden vermuteten, daß er so ecwas im Sinne haben möchte, erhielt er N.R.E.70; solches nicht '°°°), sondern eö wurden Markus AuiMRuf.'Markell und Gulpikttis Rufus, der eine seiner Bürgern,. Kenntniß der Gesetze, der andere seiner Beredsamkeit S 148 wegen erwählt; und dieses um desto mehr, weil sch beyde, weder der Reichthümer, noch der Gewalttätig¬ keit, sondern nur der Bitten und Ansprechens aller snach der alten Gewohnheit^ bedient. Kato sim Ge- gentheiO hatte niemanden fder Bürgers gute Wortege¬ geben. Er bewarb sich nachher niemals wieder nm dieses Amt, sagend: es sey die Pflicht eines braven Mannes, sich nicht der Verwaltung der öffentlichen Angelegenheiten zu entziehen, wenn sich einige seiner bedienen wollten, aber nicht solche über die Granzen des Anstandes hinaus zu suchen. looZ) Rlkero all Nrers IV. y. — Omni» lieb" sc! unum lunc —> guocl non mulro lecus ileret, 6 ir publicsm reue, et, guem lecuri lumur. 1009) Plurarch 6sr. min, p. 78Z- Gulpikius ivM ein sehr guter Freund Katons, der's ihm aber doch M« übel nahm, sich zu seinen Nebenbuhler aufgeworfen jn haben. — Doch du must den ganzen locum lesens noch viel merkwürdiges mehr von dieser Bewerbung tons enthait. Uneinigkeiten zwischen Pomp ejus u KSesar. 6z 7 29z. N.R.T.70; Markellusdsr ein Pompejaner war, that sofort Su?p.Rufu^ alles, was er wüste und konnte, Kacsarn zu stür- Burgen«, zen '°'°). Unter den vielen andern, so er gegen ihn in Vorschlag brachte, war vorzüglich dieses, daß man ihm einen Nachfolger noch vor völlig abgelaufener Zeit bestimmen möchte'°"). Diesem sezten sich Sul- 1010) Vergl. Plurarch Laes p. 722. wo eine Anek¬ dote erzählt wird, die cm sehr häßliches Licht ans den Cha¬ rakter dieses Burg 'Meisters wirft. Kaesar hatte den Ein¬ wohnern von Ncokomum das lateinische Recht verliehen, kraft dessen ihre obrigkeitlichen Personen römische Bürger waren. Markest lies einem solchen Ralhsherrn, der nicht das mindeste verbrochen, den Stauybesen geben, (von welcher sebimpfstchcn Strafe jeder Römische Bür¬ ger eximirr war) m der Absicht, wie er sagte, ihm zu zeigen, wie wenig Kaesar der Mann sey, der römische Bürger machen könnte. Auch überall sonst findet mau ihn als einen sehr eifrigen Pompejaner geschildert, der durch seine unerträgliche Harte das mehreste zum Krieg gegen Kaesarn bcygctragen- Ich gestehe also gern fol¬ gende Stelle Kckcrons, aus der eben angeführten Epi¬ stel, nicht zu verstehen, wo er vom Pompejus sagt: — nui, nec re Lonsule I'uum lspieurillimurn lecuruz ester, nee frsrre wuo, conlularum ex auLiorirsre ras gerenre, vobis suLrorikus vri voluerir. — 1011) Kucron Laes. c. 28- dl. Llauclius IVlarcelluL Lonsul, eöi-to praekaruz cle summa se republica gLku- rum, rerulrc scl bensrum, vr Laessri succestererur sure tempus, guoniam dello consedko pax ester: er nesbken- Ü5 rario cvmiriis Iiabererur, guancio nee plebiseiro ?om- peius. pvstea akrvAsst'er. dlec cvmenrus prouincias t gs- sari er Privilegium eripere, rerulir eriam, vr cvionis, guv8 rogsrious Variniana ^ouumcvmum clecluxister, ciuira, aclimererur, guocl per ambiuvnem er vlrra prse- scriptum cisrs ester. Lergl. plurarch ?vmp. p. H;o. und Laes. 722. — Wenn die Zeit des Kaesarschen Gouvernements in Gallien aus war, davon besiehe Note 948. 6z8 Dio Kaßius. B. XI.. Hauptst. XXXVI. N.R.E.7o;pikius und einige Zunftmeister- entgegen; diese, ihm SÜ^Ruchs^kbe gegen Kaefarn wegen; jener-, zwar dieser Ursa- Bürgerin, ehe wegen auch mit, vorzüglich aber, weü es dm mehresten höchst misfiel, jemanden, der nichts ver¬ brochen, mitten aus seinem Gouvernement heraus zu reißen. Als Pompejus dieses erfuhr, der sich, unrer dem Vorwande, mit der Armee nach Hispanien zu ge¬ hen, aus der Stadt entfernt hatte -'), stellte er sich, als ob es ihm auch selbst keineöweges gefiele, den Kaesar seines Gouvernements zu berauben: bewache aber, daß er, so bald die ihin bestimmte Zeit würde verstossen seyn, — und diese dauerte nicht mehr lan¬ ge, sondern war sogleich im kommenden Jahre ver¬ stossen, — die Waffen niederlegen, und als Privat¬ mann nach Hause zurückkommen sollte. Zu diesem Ende brachte er es dahin, daß R. Marke!!, Ge¬ schwisterkind '°"), oder gar Bruder des Markus, (dem es wird beydes gesagt) weil er, ohnerachtek sie mit ein¬ ander verschwägert waren '°"), Kaesarö Feind war, zum Bürgermeister, undR.Rurro, der ebenM 1012) Sueron c. 29. nennet ihn krstrem P-Nttwlii des Markus. Fabrrzlus sagt darüber in der Note: Iw cerrum poiro, sn doc l)io lecus inreNexsnr, sn legens frsrei- vel pgn-ueüs. Keines von beyden, sondern WM ihm das Lateinische minder bekannt war, und er ihn^'- in allen Briefen Rikerons kiarrsm Iclsrci titulirc fand, w hielt er dieses für einen Widerspruch, welches doch, jedermann weis, nach dem lateinischen Sprachgebram keiner ist. — Daß er allerdings Geschwisterkind und nB Bruder Marki war, bezeuget auch Appian Lluil. st st 44g. der ihn «»cgd nennet. Äeef- Glandorp. Onom. p. 2z 2. und Perizon: eVmw»m- diltor. p. Z96. ioiz) Kajus hatte die Gkravia, Schwester des imöl' maligen Kaiser August, zur Gemahlinn. ApM" 709. 71s. Uneinigkeiten zwischen Pompejns u.Kaesar. 6 z 9 schon seit langer Zeit einen Haß auf ihn geworfen, IHT-M zum Zunstmelfter des Volks ernannt ward ' Gulp.Rufus Burgerin. ") Er verlies aber auch damals Italic» nicht, sondern indem er seinen Legaten alle dortige Angelegenheiten über¬ lies, passete er immer auf bas, was in der Stadt sich zutrug. 294. Kaefar, der außer der natürlichen Abneigung, N.R.E. 704 nach der Verwaltung eines so mächtigen und lang K- '^«rkell. dauernden Regiments, als Privatmann zu leben, sich Burgerin, fnoch oben ein^ fürchtete, dadurch unter die Gewalt seiner Feinde zu gerakhen, rüstete sich so, daß er auch gegen ihren Willen im Gouvernement bleiben konnte. Er warb Soldaten, sammelte Geld, lies Waffen schmieden, und khat allen, was er nur wüste und konnte, zu Gefallen. Inzwischen wollte er doch, um 1014) Vom Kurio handelt Glandorp. p. 2Z2. In dcn kchiltolis sä cliuerlos sind die ersten sieben des zweyteil Buchs an ihn gerichtet. Die lezce ist ein Glück- wünschungsschreiben, worinncn er ihm zum erhaltenen Tribunale gratulirt. Ich will eine Stelle daraus ab¬ schreiben, sie zeigt, welche Begriffe sich Mero von die- ftm jungen Manne machte: dlemn elk gui sschemius ribi kusäere pollir re ipso. dlcingusm, Isbers li le suäies. dlon fcribo boc remere, cui kcribsrn viäes. deoui sni- mum, noui eonlibum ruum. dlon rimen, neguiä rimiäe, ne guiällulrs ssciss, ti es äebenäes, g>iss ipks reck» eile senries. Cs scheint, daß er ein ordentlicher Zögling Ki- kerons gewesen, denn dieser schreibt ihm so gleich im er¬ sten Briefe: llvAv vi meminsris, gusnrsecnngue ribi sccellionss llenr er forrnuse er äignirsris, ess re non xoruille conlsgui, nili msis pusr vlim bäelillimis srgus smenrillimis contilüs psruiües. — Kölius dachte V0M zukünftigen Tribun nicht völlig so Vortheilhaft : dsne gusm mnlcis, schreibt er Vili. 4. inceuic .—. ms^nurn nierum, secl vr ffero er volo, er vt se kerc ixle, bonos «r kensrum msler. 64O DioKaßius. B.XI.. HaupLst.XXXV! yr.R.E.'04 nicht den Anschein zu haben, alles mit Gewalt und x/Paulus"' nichts durch Bitten zu thun, auf gewisse Weise auch Burgen», die Einwohner von Rom auf seine Seite bringen. Er suchte zu dem Ende sich mit dem Am io wieder zu versöhnen Dieser stammte aus dem allen Geschlechte der Kurionen, war sehr scharfsichtig, be¬ redt, angesehen bey der Menge, und, so bald es dar¬ aus ankam, entweder selbst über seine Nebenbuhlerden Sieg davon zu kragen, oder so bald er hoffen konnte, S- i4S- denselben für einen seiner Freunde zu bewürben, warf er das Geld mit beyden Händen weg Diesen brachte er durch große Versprechungen für die Zukunft, so er ihm that, und dadurch auf seine Seite, daß er ihn von allen den vielen Schulden, die er sich durch seine Verschwendung über den Hals gezogen, sie? machte'°"). Denn zu dem, was Kaesar jeHund im 1015) für , jsi eine mehr dran wahrscheinliche Konjektur Reimari. — Aus der so eben angeführten Stelle des Lölius laßt sich allerdings schließen, daß Kurio und Kaesar ehemals gute Freunde gewesen, und nur erst kürzlich sich veruneiniget hat¬ ten — Ich schreibe sie ab, und fange da an, wo M der vorigen Note aufgehört: — ttchus surem volmuM inirium ek csuls eti, guoä eum non mech'ocrirer (^' ssr — v»!6e conremlir: czu» in is wibi viäemr iu"a pergnsm venulie ceciäiüe, guoil s religuis guogne vlgue eo eti snimsclueifum, vr (gurio, gui nibil coN' lilio kscir, rsrione vr inbllii'5 vkus viciersrur in euiran^ evium conliliiz, gui fs inkenclerunr säusrsario5 in eia> tribunsrum; bselio; ec ^nrouios er iä genus valsn^ äico. I0l;s) Vir nobib'5, eloguens, sucl.ix, lass siieu^ gue er korcunse er xu-licirigs prachZus, bomo ingem"' lillims negusm, er kseunclu« malo publica. 28- — Es ist bekannt mit welcher Schönheit und Stau dieser Mahler seine Helsen zu schildern weis- roi6) Nach Valerio Maxims IX. i. 6. wäre» t» Kaesar versöhnt sich mit Kurio. 641 Sinne batte, sparete er das Geld auf keine Weise'°"), MI-E. 704 * Ä.-Äarrell. ? , L. Paulus 8sxcenlies felisirium seris alkeni , so Kaesar für ihn be- Bürgerin, zahlte, welche Summe, sagt Fabrrzius, mehr als hun¬ dert und funfzigtausend Thaler betragt, "vellejus in dec nur eben angeführten Stelle hat nur csmies lelterrium, und also nur den sechsten Theil. Fabrizius, wenn er Note dieses anführt, sezt hinzu: 8excenki ess« ponunt viri rn- xejo j). 650. er ^ppian ll. ciu. x. 444. «Me er >-/>m ra/e»ro^»m l'aciunk menrionsm, guas in Paulum /^e- milium Lonsulsm Lsebrr profu^erik, rnsiorem eriam summani in tüuiivnem imxencüüs rellaki. Ich finde die¬ ses in meinem Plutarch nicht, daß die Snmme so der Tribun bekommen, größer als die Konsularische gewesen. In der ersten Stelle p. 722. l>. Heist es nur, er habe ihn von vielen Schulden befrcyet: ---» Z«'.>k,«w, und eben so unbestimmt p. 6^0 e. r X«, 108?,«V 0 Trudel ZLVkEV i^Sk^Sk,«. — Fünfzehnhundert Talente machen ohnge- fähr: 1074,600 Thaler, und 8excenrie8 sestsrrium: 875000 Thaler, nicht etwas mehr als 1,50000. !o;7) Daß Kaesar das Geld nicht gespart, laßt sich begre fen, und würde es in feiner Lage nicht leicht jemand ge ?.au haben. Lasset uns nur einige dieser Posten zu- sammenrechnen, und wir bekommen eine ungeheure Summe: An Konsul Lukius — — 1,074,600 Rthlr. An Knrio — 1,875,000 — Für den Platz zu einer Basilika in Rom (Sueton Laes. 28.) mindestens — — 4 ,000,000 — 8ummg 6,949,600 — Wenn nun aber diese drei) Posten allein, fast auf sieben Millionen betragen, so rechne man sich hundert ähnliche dazu, und alsdenn wird man anfangen zu fragen: Wo nahm Kaejar das Geld her? — Ich habe schon Note 946 » erinnert, daß das Gallien so Kaesar bezwang, in Amehnng semer Revenuen weit von demjenigen verschie¬ de» war, dessen Einkünfte Necker berechnet. — Sich H. Band. S s 642 Dio Kaßius. B. XI- HaupLst. XXXVI. N.R.E.704 sintemal er wohl wüste, daß ihm solches einmal durch- Paulus"' unendlich mehr einbringen würde; vielen ver- Burgerm. sprach er auch viel, denen er doch nicht den mindesten Theil zu halten Lust hatte; er schmeichelte nicht allein den Freyen, bis zu den Knechten lies er sich her¬ ab '^), von denen ihm, daß sie bey ihren Herren viel galten, beweist war; und so kam es, daß ihm sehr viele, sowohl vom Adel als auch von der Ritterschaft anhiengen. §. 295. Verhalten Kuno war jetzund schon auf Kaefars Seite, doch Kumno. sieng ex «och nicht alsofort an, offenbar für ihn zu handeln, sondern suchte einen schicklichen Vorwand, um den Anschein zu haben, nicht freywillig, sondern gezwungen übergegangen zu seyn. Ueberdem dachte er, je langer er bey den Feinden Kaefars unter dem Anschein ihres Freundes wäre, desto mehr und desto größere Geheimnisse würde er von ihnen erfahren. Dieser Ursache wegen hielt er sich also eins lange Kit verborgen, und damit er auf keine Weise verdacht werden könnte, seine Gesinnungen verändert zu haben, die Möglichkeit begreiflich zu machen, wie Kaesarsovnl Geld aus Gallien erpressen können, muß man sich sn damalige, von der unsrigen ganz verschiedene Weise, Weg zu führen, vorstellen. Man nahm den Ueberwundcnen alles was sie hatten, so gar die Freyheit selbst, und da Sklavenhandel war einträglich. Ueberdem hatte GabM aufgehaustcs Geld, so keinen Kurs hatte, sondern in dm Tempeln der Götter, oder sonst in Seen und MoraM ihnen zu Ehren aufbewahrt ward. Vergl. Srrabs k 547. 548. Note ;z. 54. Und hierzu setze man Kaesars N' genthümliches Vermögen erworben, theils in der pratur von Hispamen, theils aber, und vorzüglich''" Konsulat, und den ungeheuren Kredit, dessen er dainm° genoß, und der Aufwand wird begreiflich. Ivl8) Vergl. Sueton Oes. c. 27. Kmions Verhalten. 64z fuhr er fort mit den angesehensten des Raths alles, N.R.E. 704 was nur irgend gegen Kaesarn war, in Vorschlag zu E'A-uiu^' bringen und zu stimmen. Er deklamirte gegen ihn, Burgern»; so bald er nur Besitz vom Zunftmeisteramte ge¬ nommen, während dessen er viele und ungereimte Dinge in Vorschlag brachte '°"), von denen einige gegen den Senat und die mächtigsten Mitglieder des¬ selben, die es treulich mit Pömpejo hielten, gerichtet waren: nicht als ob er gehoft oder gewünscht hätte, eines derselben durchzusetzen, sondern damit, während der Zeit man sich über die Verwerfung derselben be- rathschlagte, man nicht Zeit hätte, eines von den vielen gegen den Kaesar in Vorschlag gebrachten Dekreten durchzusetzen, und damit er unter dem Vorwands fdieser seiner verworfenen Vorschläge^ schickliche Gele¬ genheit fände, über zu gehen. §. 296. Nachdem er also eine lange Zeit mit vielen eiteln und vergeblichen Vorschlägen zugebracht, von denen kein einziger so beschaffen war, daß er hätte durchgesezt werden können, so stellte er sich, dieses Übel zu nehmen/ und hielt um einen SchaltMond an, in dem die von ihm in Vorschlag gebrachten Gesetze endlich ein¬ mal durchgesezt werden könnten. Dieses geschah nun, so oft solches erforderlich war; daß aber dieses für 1019) OocZr'r^ Scl Licer. y. Lexem viarism non ciitü- Wilern sgignse kulli (tzergl Note 2Z/. und 267.) er sli- menrsiigm, guas iuber seciils« melier iaLtauir. Hierzu setze man noch aus Appiano ciu. II. p. 44z. die prae- feÄurgrn munienäsrnrn visrum in guinguenm'um, s» ex nachsuchte. Vermuthlich hatte sie mit der vorgeschlage« ncn lexe visns Verwandschaft, so daß er selbst Exekutor seines Gesetzes seyn wollte. 1020) Hierüber leset das gelehrte Buch Philippi Munkers cis inlsrcslaüone« 644 Dio Kaßius. B. XI.. Hauptst. XXXVI. -N.R.E.704 jetzund der Fall nicht sey, wüste Kuno, der selbst Paulus"' Pontifex war'°"'), sehr wohl; doch fuhr er fort zu Bürgerin- behaupten, eö müsse solches geschehen, und schien durch sein Geschrey seine Nebenpriester eben solches zu behaupten zwingen zu wollen. Zulezt, als er sie auf?eine Weise überreden konnte, mit ihm gemein- schaftliche Sache zu machen, (wie er denn solches auch nicht wollte) erlaubte er auch nicht, daß irgend eine andere Sache durchgesezt werden durfte. Hier war eö, wo er anfieng offenbar die Parthey Kaesers zu nehmen'^); denn weil er vorher nichts von eile dem, was er gegen ihn in Vorschlag gebracht, dech setzen können, stimmte er nun für alles, was Kamr S 150. ehemals begehrt und nicht erhalten können. Vor¬ züglich, es sollten alle die, so jetzund dis Waffen in der Hand hätten, solche niederlegen, und ihre Regimen¬ ter aus einander gehen lassen, damit nicht er sm Waffen und Soldaten) entblößt, seinen Feinden in die Hande geliefert würde. Er that diesen VorschlG nicht, als ob er gewollt, daß er vom Kaesar beD werden sollte, sondern weil ihm, daß solcher beB Pompejo kein Gehör finden würde, wohl bekannt war, und solchergestalt bekam auch Kaesar, seine SoldM nicht zu entlassen, einen scheinbaren Vorwand IO2I) Likero aci II. Os kscerclorio wo gurmrsm currun sstln'bueinn, gnsmgus chkkicili in re »r gus c-mlg, coAiiosces ex iis licreris s sie sind verlohsa gegangen) gcwz 'I brskoni liberco tuo üecli. 1022^ Rölius acl Ocer o». Op. j.euitlime enim, üe inrercslüncio non obiinuersl, krsnrFuAir sc! populu^ ec pro Lsestn-s logui coepir. ic>2g) Pompejus nahm ihn, wo nicht von Het-rrd doch wenigstens juin Schein an. Er schrieb dem Send¬ er habe weder sein drittes Konsulat noch das Gouverm'- ment von Hispanien vci langte beydes sey ein treywim- gcs Geschenk des Römischen Volks, dem er solches, l" Pempejus, Paulus, Piso, Appius. 645 6. 207. N.R.E.704 . K. Marke». Pompejus, da ersah, daß er durch alles, was L. Paulus er that, nichts ausrichtete, kehrte endlich die rauche 'Bürgern,. Seite unverholen heraus, und fieng an, öffentlich ge¬ gen Kaesarn zu handeln und zu sprechen. Aber auch so richtete er nichts aus, denn unter den vielen an¬ dern waren E. Paulus '°^), des Markelluö Kol¬ lege, und der Sittenrichter st pisoKaesarS Schwiegervater, mit in den Plan dieses leztern getre¬ ten. Sittenrichter waren damals Appius Rtan- dius '°^), und Lukuis piso, dieser leztere gegen seinen Willen geworden. Von diesen hielt der eine, der Anverwandschaft wegen, KaesarS Parthey, und der andere, so sehr er auch ihm entgegen und Pom- pejo zugethan '°'?) war, unterlies nicht ihm, auch ge¬ gen seinen Willen, nützlich zu seyn; denn da er, gegen den Willen seines Kollegen , viele, sowohl von den Rathsherren als der Rittsssthaft removirte: so ver- anlassete er hierdurch, daß alle solchergestalt von ihm bald es selbiges zurück begehrte, abzugeben erbötig sey. 2lppi«nus. ,024) Ich habe Note roi6 bemerkt, daß sich diesen Kaesar für fünfzehnhundert Talente erkauft hatte. Der Konsul wendete diese Summe an, eine prächtige Basilika dafür zu bauen- Plurarch x. 727 K. Man kann also eigentlich nicht sagen, daß der Konsul sich bestechen las¬ sen, weil er das erhaltene Geld nicht zu seinen Privat¬ nutzen, sondern zur Verschönerung der Vaterstadt ver¬ wendete. 1025) S- § n8- 1026) Hierüber citirt Fabrizius O'c. sä äiuerk IH.vlt. wo weiter nichts steht, als: bsec lcrikekam Len- sorsm ism re eHe lperabsm ; bester 2iölius sä Liceron. 14. 8cis (üenforem tiic vltenks fzcere? äe li^niz ec tsbulis, äs sgri moäo, äs sers alieno »cerrime aCeceetc. IS27) Er war mit Pompcjo, aber sehr weitlauftig verwandt. Vergl. Note 715. 409. und 5z. 646 Dio Kaßius. B.Xl.. Hauptst.XXXVl. N.R. E.704 beschimpfete, die Parthey Kaesars ergriffen. Piso Paulus"' wünschte sich überhaupt keine Geschäfte, und da er Bursemr. sich jeßund, aus Freundschaft für seinen Schwieger¬ sohn, gern einem jeden so sehr als möglich gefällig machen wollte, so nahm er sich nichts dergleichen her¬ aus; vielmehr widersezte er sich seinem Kollegen, als dieser alle Freygelassene, auch sehr viele von den al- .ten Adelichen, und unter diesen den Geschichtschrei¬ ber Rrispus Süllustms aus dem Raths sties. fDies sein Widersehen war vergeblich^ doch erbat er und Paulus gemeinschaftlich den Rurio, eine» Un¬ verwandten des leztern, als auch dieser aus der M der Rathsglieder ausgestoßen werden sollte. 298. Dieser Ursache wegen ward also Kurio nicht aus¬ gestoßen, doch aber sagte sder Sittenrichters öffentlich im Senate, was für eine Meynung er von ihm hege: worüber dieser so ausgebracht ward, daß er ihm da§ Kleid zerriß Markellus, welcher vermuthete, da 1028) Nicht der Note 969. erwähnten Galanterie mit Madam Milo wegen, wie Fabrizrus will; dieses hatte »M nicht übel genommen; sondern weil er gegen seine Se»u- torenwürde, die vornehmen Weiber, mit denen man sich gar zu lang abgeben muß, ehe die Schafersiunde schlagt- verachtete, und wie Don Bougre alles, was ihnr nlic in den Weg kam, misbrauchte- Dieses warfen ihm dn Sittenrichter als eine Niederträchtigkeit vor; und als Gallusi darauf anwortete: Er habe keinen solchen Ge¬ schmack an den vornehmen Weibern, als an den geni^ nen, so ward er als ein unwürdiges Mitglied 8ensru « (iensioribus obieLkum eüsr, reffonllil' sie no" insU'vnsrnm sieLksrorsm eüe, gusre ex siensru eisälus elsi Askonius Pedianus. IV29) Nach der lsLiioue impresiu hat Kurio sein ti- Kuno- 647 Rath, hierüber aufgebracht, werde etwas sehr strenges, N.R.E.70« sowohl gegen den Kurio, als gegen den Kaefar voti- ren, ergriff diese Gelegenheit, den Vorschlag zu thun, Bürgern. Stimmen über ihn zu sammeln. Kurio widersezte sich anfänglich, und wollte es dazu nicht kommen las¬ sen ; aber bald darauf, nachdem er bey sich selbst über¬ legt hatte, daß unter den anwesenden Rakhöherren sehr viele, entweder im Grunde ihres Herzens Kae- sars Parkhey hielten, oder aber ihn fürchteten, gab er zu, daß Stimmen gesammelt wurden, sagte aber die¬ ses zum Voraus: „Ich kann mir selbst das Zeug- „niß geben, nichts als das, was den; Vater- ,stände am besten und zuträglichsten war,ge° „than zu haben; dein ohnerachcet übergebe «ich euch meinen Leib und meine Seele, be- »dienet euch solcher, wie es euch selbst ge- ,,fällt!" Markellusklagete ihn darauf in einem Tone G.rxr, an, als ob er durchaus verdammt werden müßte; als er ihn aber darauf doch durch die mehresten Stimmen frey gesprochen sah, that er etwas, welches auf gar keine Weise entschuldigt werden kann. Er verlies plöz- lich das Rathhaus, und begab sich zum Pompejo, der damals in der Vorstadt war, woselbst er ihm, auf völlig eigenes Ansehen, und ohne daß ihn dazu das gen Kleid zerrissen: --Sxr« welches man be¬ kanntermaßen that, seine große Bctrübniß über irgend etwas anzuzeigen, über welche Sitte Wichmannshausen 1716. zu Wittenberg eine besondere Dissertation geschrie¬ ben: allein wie hätte daher, aus diesem Zeichen der Be- trubniß und des Leidwesens, der Konsul Gelegenheit neh¬ men können, den Kurio zu verklagen. Also nicht sein eigen Kleid das Kleid des Censors, «ui-« war's, so Kurio im Uebermaas des Zorns zerriß, und diese, der vornehmsten Magistratsperson angcthane Beleidigung, glaubte der Konsul, würde den Senat geneigt machen, bart gegen den Kurio zu sprechen- 648 Dio Kaßius. B. XI.. Hauplst. xxxvi. N.R.L704 mindeste Dekret berechtigt hätte, die Vorsorge für die L. Paulus^ Stadt, und zwo Legionen Nationalcruppen übergab. Burgerin. Ich will erzählen, warum diese Soldaten waren an¬ geworben worden, und wie es kam, daß sie so gerade damals bey der Hand waren. §. 299. Pompejus hatte vorher, als er noch Kaesars Freund war, ihm eine von den neu angeworbenen Legionen, die unter ihm dienen sollten, gegeben '"°); weil er damals keinen Krieg vor der Hand hatte, und jenem Soldaten nöthig waren. Nachher, als sie uneins wur¬ den, wollte er nicht allein diese von ihm zurück neh¬ men , sondern ihn auch noch um eine von seinen eige¬ nen bringen. Er gab also vor, daß Bibuluo Solda¬ ten gegen dieParther bedürfe'^'), und damit keine neuen Werbungen anbefohlen werden möchten, wüste er durch das Vorgeben, es sey sdie Einschiffung dieser Soldatenj sehr eilig, und Ueberfluß an Legionen vor¬ handen, ein Dekret zu bewürben, daß alle beyde, er selbst und Kaesar, jeder sBibulo eine Legionj zuschi¬ cken sollten. Pompejus sendete nun keine von den Le¬ gionen, so damals unter ihm standen, ab, sondern be¬ fahl denen, so die Abforderung dieser Soldaten war übertragen worden, diejenige Legion, so er ehemals dem Kaesar geliehen, zurück zu fordern. Auf solche Weise gaben zwar den Worten nach beyde, in derThat aber Kaesar allein diese Soldaten her Dieste lozo) Raesar b. 6sII. B- VI. e. i. rozr) Vergl. §. 254. IOZ2) Hirrius Kell. 6sII. I.. VIII. c. 54. ?>r -seuwe 8enLiiu8 Lonlulrum, vr »ct Kellum psirliicum legio s Onejo dompejo, glrers 3 (Äjo Lseüire mirrsrerur" ne gue oklcure kss ciuse IsAinnes vni (lselsii derrsliunru>, nsm Lneius komxejux legionem primsm, gusm sä Lse- Marke!! überliefert Pomp, zwey Legionen. 6^9 verstand völlig, wie solches gemeynt war, gehorchte N-AT.7°4 aber doch, um keinen Vorwand zu geben,ihn für unge- ' horsam auSzuschreyen, und vorzüglich, well er ßchBurgerm. vorsezce, uuter diesem Vorwande weit mehr Soldaten, als er je besessen, anzuwerben. §. zoo. Von diesen zwo Legionen hies es nun also, sie soll¬ ten gegen die Parther geschickt werden; weil aber sol¬ che hier gar nicht nöthig waren, so befahl Marke!- Ino, der sich fürchtete, daß man sie dem Kaesar zu- ssism missrat, conssclam ex clelsKu prouinciae, ('36- ü>ri eam t^ngusm ex tun numsro cleclir. Laessr rsmen guum 6s vowntsle scluersariorum iiemini llubium süst, (lneio kompeio IsAionem remiiir, er ex suo numsro 6s- cimsm gulnram, gusm in 6»!!is cireriors baltuerar, ex lsnstusconlulro lubsr krans6i; in eiu« Iocum6scimam lertism IsAionem in Irsliam miirik, guae xrssüüia cue- rerur, ex guikus prssbäiis 6erim3 guints 6e6uceka- knr. — Laesar 6s dello ein. l. 2. timers Lssssrsm, sl>- rsxriz gb eo 6u-ibns lsgionikus, ns 36 eins xeiieulum reksrusre er rerinere es» «6 urbem kompeius vj6erstur. (Uebrigens ist dieser Vorwurf sehr ungegründet. Gesezt, daß ich einem Bekannten zwey Dukaten, wenn er gerade kein Geld bey sich hat, borge: und ich käme nachher in einer Aubcrge mit ihm zusammen, wo wir vier Duka¬ ten verzehren: ich aber, der ich jetzund meinerseits kein Geld habe, bitte meinen Freund jetzund für mich meine Zeche zu bezahlen : wer in aller Welt wird wohl in die¬ sem Falle sagen, daß mein Freund mich freygehalten? Cs war auf jedem Falle mein Geld, ob es schon jetzund nicht aus meinem Beutel kam.) — Plurarch Ost. x. 722 c. erzählt, daß Kaesar, da er diese Legion verabschie¬ dete, jedem Soldaten ein Präsent von zweyhundert und fünfzig Drachmen (125 Rthlr.) machte, welches auf die ganze Legion, die Kavallerie nicht einmal mitgerechnet, sondern nur sechstausend Mann Infanterie gezahlt, sie¬ benhundert und funfzigtausend Thaler betragt? — West cher Monarch der Welt hat je sein Heer so beschenkt! 650 Dio Kaßiuö. B. XI,. Hauptst. XXXVI. N.R.E.7O4 rückgeben möchte, sie sollten sbis auf weitern Befehls L Paulus^' i't Italien bleiben '°^), und damals händigte er sie, Bürgerin, wie ich so eben erzählet, Pompejo ein, und damit sol¬ ches nicht umgestoßen werden möchte, (sintemal es im Ausgange des Jahres geschah, ohne weder vom Rache noch vom Volke besohlen worden zu seyn) führ- t/er den Rorueliuo Lenmlus und Rajus Clau¬ dius, die im folgenden Jahre Bürgermeister seyn soll¬ ten, zum Pompejus, und bewürkte, daß sie eben sol¬ ches befahlen. Weil nehmlich damals den zu den obrigkeitlichen Würden ernenneten frey stand, Gesche in Vorschlag zu bringen, und verschiedene andere Dinge mehr, so zu ihrer Regierung gehörten, noch bevor sie selbige antraten, zu chun so glaubte man, daß ihnen auch dieses erlaubt sey. Pompejus, welcher, so fleißig er auch in allen andern Sachen war, sich doch sehr wenig, Soldaten anzuschaffen bekümmert hatte, fragte wenig darnach, von wem oder wie er solche bekäme, sondern nahm sie mit großen Freuden an. Es erfolgte hierauf aber doch derglei¬ chen nichts, als man von einem fo gewagten Versah- G. r;-. hätte befürchten können. Sie zeigten dadurch ihr feindseliges Gemüth gegen Kaesarn, dem sie, ohne ihm Ivzz) In Rapua, Liuil. II. x. 446, IOZ4) -du'o 552. «e-A-e 7,, XSI7« 70 kAo;, XL- rrx-v t; exHs-i-a--70 — Vesihet über d^ Gewalt der Lonkulum 6esi^>iAtoeum, und wie weit sich solche erstreckt, Wcolgum Äbramum sä Liceron. pro 8exr. c. Z2. io;;) Aus einem gar zu grossen Vertrauen, das er auf sich selbst feste., Er rühmte sich: wo er nur in Italien mit dem Fuß auf die Erde siics, würden Legionen her¬ vorspringen. Plnrarch?omp. p. 650. b. >