fur getheilte zweiclassige Volkssriiulen (mit halbtagigem Unterrichte). (Veroffentlicht auf Grund des holien Erlasses des k. k. Ministeriums fiir Cultus und Unterricht vom 10. November 1884, Z. 20691 durch Verordnung des k. k. Landes- schulrathes filr Krain vom 20. September 1886, Z, 2439 ex 1884.) 05oo 50655 Laibach. Druck von Klein & Kovač. 1887 . 1. Gruppierung der Scliiiler. In getheilten zweiclassigen VoUcsschulen mit Halbtagsunterrichte gliedert sicli jede Classe in eine Untergruppe und in eine Obergruppe, und zrcar umfasst: die 1. Classe Untergruppe das 1. Schuljalir, die 1. Classe Obergruppe das 2. und 3. Schuljalir; die 2. Classe Untergruppe das 4. Schuljahr, die 2. Classe Obergruppe das 5. und 6. Schuljalir. 2. Stundenausmass. Die zweite Landessprache wird auf Wunsch der Eltern als nicht obligater Gegenstand vom. dritten Schuljahre an gelehrt. 3. Bestimmung beziiglich des Gebrauches von Lehrbiiclierii fiir Realien. An getheilten zweiclassigen Volksschulen ist die Verwendung von besonderen Lehrbiichern fiir Realien nicht gestattet. I. Religion. Die Vertheiluug des Lehrstoffes auf die einzelnen .Tahrescurse wird nach §. 5 des fieichsvolksschulgesetzes von den Kirchenbehorden (Vorstanden der israelitischen Cultusgemeinden) festgestellt. II. Unterrichtssprache. Z i e 1: Bichtiges Verstandnis der Mittheilungen anderer in der Muttersprache, so weit sie dem Kinde nach seiner Bildungsstufe erfassbar sind; Fahigkeit sich miindlich und schriftlich richtig und fliessend auszudrticken; Fertigkeit im aus- drucksvollen Lesen des Gedruckten und des Geschriebenen. A. Anschauungsunterricht, 1. Classe. Untergruppe. Anschauungs- und Sprechiibungen, angekntipft an die Gegenstande aus der Umgebung des Kindes: Benennung von Dingen in Schule, Haus und Umgebung mit Angabe leicht erkennbarer Merkmale (Eigenschaften und Thatigkeiten); Namen von Thieren, Pflanzen und Mineralien. — Gevvohnung an lautreine und deutliche Aussprache. Obergruppe. In dieser Gruppe fallt der Anschauungsunterricht mit der Erklarung der Lesestiicke, insbesondere der naturgeschichtlichen, zusammen. B. Lesen. 1. Classe. Untergruppe. Einiibung der Laute und deren Zeichen in Schreib- und Druckschrift; lang- sames und lautrichtiges Lesen mit Beachtung der Silbentrennung; Besprechung des Lesestoffes. Memorieren leichter Musterstticke in gebundener Bede. Obergrnppe. Lautrichtiges Lesen mit genauer Beachtung der Satzzeichen (Punkt, Beistrich, Strichpunkt, Frage- und Bufzeichen); Wort- und Sacherlauterungen; Wiedergabe des Gelesenen nach gestellten Fragen, wobei nach und nach ein vom Wortlaute der Lesestiicke unabhangiger Ausdruck anzustreben ist. Memorieren von passenden Musterstiicken und Uebungen im Vortrage derselben. 2. Classe. Untergruppe. Geliiufiges und sinnrichtiges Lesen mit genauer Beachtung der Satzzeichen; Verstandnis und Wiedergabe des Gelesenen. Wort- und Sacherlauterungen. Metno-’ rieren und Vortragen passender Musterstticke, 1 * 4 Obergruppe. Gelaufiges und ausdruckvolles Lesen der Druek- und Handschrift; Angabe des Inhaltes und des Gedankenganges der Lesestiicke; Uebungen in der Mannig- faltigkeit des Ausdruckes. Wort-und Sacherlaiiterungen. Memorieren und Vortragen passender Lesestticke, wie auf der vorigen Stufe mit gesteigerten Anforderungen. C. Sprachlehre, («. Slovenische Unterricbtssprache.) 1. Classe. Untergruppe. Uebungen im Nachsprechen und Bilden kleiner Satze, Zerlegen des Satzes in Worte, Silben und Laute. Selbstlaute, Mitlaute. Erkennen des Hauptwortes (mit Ausnahme des abstracten). Grossschreibung des ersten Wortes im Satze und der Eigennamen. Schlusspunkt. Obergruppe. Der reine einfache Satz. Kenntnis des Haupt-, Eigensehafts- und des Zeit- wortes; Geschlecht und Zahl der Hauptworter; das personliche Fiinvort im ersten Falle der Ein-, Zwei- und Mehrzahl. Die drei Hauptzeiten. Schriftliche Behandlung des grammatischen Stoffes; planmassig geleitete Uebun¬ gen im Absehreiben aus dem Lesebuche, in kieinen, leichten Umwandlungen der Lesestiicke mit Aenderung des Zahl-, Person- und Zeitverhaltnisses. 2. Classe. Untergruppe. Der erweiterte einfache Satz; Kenntnis des personlichen, besitzanzeigenden und hinweisenden Furwortes, des Zahl-, Umstands- und Yerhaltniswortes. Decli- nation des Hauptwortes mit und ohne Eigensehaftswort. Steigerung des Eigenschafts- wortes; Oonjugation des Zeitwortes mit besonderer Bticksicht auf die Verba per- fectiva und Verba imperfectiva. Schriftliche Behandlung des grammatischen Stoffes. Obergruppe. Wiederholung und Ergiinzung der Lehre vom einfachen Satze; der zusammen- gezogene und der zusammengesetzte Satz; die Satzzeichnung; Fortsetzung und Ergtin- zung der Formenlehre. Einiges iiber die Wortbildungslehre. Schriftliche Behandlung des grammatischen Stoffes. (/9. Deutsche Unterrichtssprache.) 1. Classe. Untergruppe. Uebung im Nachsprechen und Bilden kleiner Satze; Zerlegen des Satzes in Worte, Silben und Laute. Selbstlaute (Umlaute, Zwielautej, Mitlaute. Erkennen des Hauptwortes (mit Ausschluss des abstracten). Grossschreibung des Hauptwortes und des ersten Wortes im Satze. Schlusspunkt. Obergruppe. Der reine einfache Satz. Kenntnis des Haupt-, Geschlechts- und des Zeit- wortes; Geschlecht und Zahl der Hauptworter; das personliche Fiirwort im ersten Falle der Ein- und Mehrzahl, Die drei Hauptzeiten und die Mitvergangenheit 5 der thatigen Form anzeigender Art. Schriftliche Behandlung des grammatische» Stoffes; planmassig geleitete Uebungen im Abschreiben aus dem Lesebuche; in kleinen, leichten Umwandlungen der Lesestiicke mit Aenderung des Zahl-, Person- und Zeitverhaltnisses. 2. Classe. Untergruppe. Der erweiterte einfache Satz. Kenntnis des personlichen, besitzanzeigenden und hinweisenden Fiirwortes, des Zahl-, Umstands- und des Verhaltniswortes. Decli- nation des Gescblechtswortes; Declination des Hauptwortes mit nnd obne Eigen- sehaftswort; Steigerung des Eigenscbaftswortes; Conjugation des Zeitwortes. Schriftliche Behandlung des grammatiscben Lehrstoffes. Obergruppe. Wiederholung und Erganzung der Lehre vom einfachen Satze; der zusammen- gezogene und der zusammengesetzte Satz ; die Satzzeichnung; Fortsetzung und Ergan- zung der Formenlehre. Einiges iiber die Wortbildungslehre. Schriftliche Behandlung des grammatiscben Stoffes. D. Rechtschreiben und Aufsatz, («. Slovenische Unterrichtssprache.) 1. Classe. Untergruppe. Uebungen im Abschreiben einzelner Worte und kurzer Satze. Obergruppe. Planmassig geleitete Uebungen im Abschreiben ganzer Satze und der Lese- stueke (beziehungsweise Theile derselben). Orthographische Uebungen mit besonderer Rueksicht auf Silbentrennung und den Gebrauch grosser Anfangsbuchstaben; harte und weiche Mitlaute, die Mitlaute 1, lf, n j, s, z, š, ž und der Halbvocal r. Uebungen im Abschreiben von Satzen aus dem Gedachtnisse. 2. Classe. Untergruppe. Fortgesetzte orthographische Uebungen wie auf der vorigen Stufe. Uebungen in der Mannigfaltigkeit des Ausdruckes. Wiedergabe einfacher Erzahlungen und Besckreibungen nach gestellten Fragen. Obergruppe. Orthographische Uebungen wie auf der vorigen Stufe mit besonderer Beriick- sichtigung der bei der Wortbildungslehre auftretenden wichtigeren Formen. Die Satzzeiehen und die gebrauchliehsten Abkurzungen. Erzahlungen, Besehreibungen und Aergleichungen im Anschlusse an den Unterricht nach vorausgegangener Besprechung und Feststellung der Disposition. Leichte Briefe und die am hauiigsten vorkommenden Geschaftsaufsatze (Zeug- nisse, Quittungen, Schuldscheine, Anzeigen, Eechnungen). (/?. Deutsche U n t e r r i c h t s s p r a c h e.) 1. Classe. Untergruppe. Uebungen im Abschreiben einzelner Worte und kurzer Satze. * 6 Obergruppe. Planmassig geleitete Uebungen im Abschreiben ganzer Satze und der Lese- stiicke (beziehungsvveise Theile derselben). Orthographische Uebungen mit besonderer Biicksicht auf Silbentrennung, aufEein- undUmlaute, Zwielaute, Dehnung, Scharfung und Grossschreibung. — Uebungen im Abschreiben voh Satzen aus dem Ge- dachtnisse. 2. Classe. Untergruppe. Fortgesetzte orthographische Uebungen wie auf der vorigen Stufe, mit Beriick- sichtigung der gleich oder ahnlich lautenden Worter. Uebungen in der Mannig- faltigkeit des Ausdruckes. VViedergabe einfacher Erzahlungeri nach gestellten Eragen. Obergruppe. Orthographische Uebungen vvie auf der vorigen Stufe mit besonderer Beriick- sichtigung der bei der Wortbildungslehre auftretenden wichtigeren Eormen. Die Satzzeichen und die gebrauchlichsten Abkiirzungen. Erzahlungen, Beschreibungen und Vergleichungen im Anschlusse an den Unterricht nach vorausgegangener Besprechung und Feststellung der Disposition. Leichte Briefe und die am haufigsten vorkommenden Geschaftsaufsatze (Zeug- nisse, Quittungen, Schuldscheine, Anzeigen, Eechnungen). III. Rechnen in Verbindung mit geometrischer Formenlehre. Ziel: Sicherheit und Fertigkeit in der mundlichen und schriftlichen Losung praktiseher Eechnungsaufgaben. Fahigkeit, Flachen und Korper einfachster Art zu messen und zu berechnen. 1. Classe. Untergruppe. Das Eechnen im Zahlenraume 1—10, miindlich und schriftlich. Miinzen, Masse und Gewichte, sovveit deren Gliederung auf der Zehntheilung beruht. Die schriftlichen Uebungen sollen nach Form und Stufengang mit dem mundlichen Eechnen ubereinstimmen. Obergruppe. Das Eechnen im Zahlenraume 1—20—100, miindlich und schriftlich. Miinzen, Masse und Gewichte, sovveit deren Gliederung auf der Hunderttheilung beruht. Elemente des Bruchrechnens. Einfache Preisrechnungen. Die schriftlichen Uebungen sollen nach Form und Stufengang mit dem miindlichen Eechnen tibereinstimmen. Bei Ueberschreitung des ersten Žehners ist besonders darauf zu achten, dass die Schiller den Einer- und Zehnervverth vollkornmen erfassen. 2. Classe. Untergruppe. Ervveiterung des Zahlenraumes nach Ganzen und Decimalen. Eechnen mit Ganzen, Decimalen und mehrnamigen Zahlen. Eechnen mit den haufiger vorkom¬ menden Briichen (Halbe, Drittel, Viertel, Fiinftel, Achtel, Sechszehntel). Schluss- rechnungen. Mundliches Eechnen. Obergruppe. Einiibung und Ervveiterung des vorhergegangenen Stoffes. Dreisatzrechnung nach Schluss; Procent-, Zins- und Theilungsrechnungen nach der Schlussmethode. Berechnung von Flachen und Korpern (Quadrat, Eechteck, Dreieck, Wiirfel, Prisma, 7 Pyramide .. .). Mundliches Eechnen. Je nach den Ortsverhaltnissen und den kiinftigen Berufsarten der Schiller sind landwirtschaftliche und gewerbliche, flir Madchen Haushaltungsrechnungen besonders zu beriicksichtigen. IV. Realien. Gesammtumfang des Eealunterrichtes: Das fur die Schiller Fasslichste und Wissenswerteste aus der Naturgeschichte, Naturlehre und Geographie und Geschichte, mit besonderer Eiicksichtnahme auf das Vaterland und dessen Verfassung. (§. 3 des E. G. vom 2. Mai 1883.) A. Naturgeschichte. Ziel: Den Schiilern Sinn und Liebe fiir die Natur einzuflossen, sie mit den verbreitetsten Naturkorpern, so wie mit dem Baue des menschlichen Korpers und dessen Pflege bekannt zu machen. 1. Classe. Untergruppe. Der naturgeschichtlieke Unterricht fallt auf dieser Stufe mit dem Anschauungs- unterrichte zusammen. Obergruppe. Auf Grundlage einsehlagiger Lesebuchstiicke werden einige der einfachsten von den einheimischen Thieren, Pllanzen und Mineralien besprochen und beschrieben. 2. Classe. Untcrgruppe. Auf Grund der Anschauung und mit Beniitzung des Lesebuches sind die wichtigsten niitzlichen und schadlichen einheimischen Thiere, Pflanzen und Mine¬ ralien zu beschreiben und zu vergleichen. Belehrung iiber den Schutz der Thiere und Pflanzungen. Obergruppe. Fortsetzung der Betrachtung und Besprechung der ivichtigsten niitzlichen und schadlichen Naturkorper mit Bezug auf Feld-, Gemiise-, Obstbau und Blumencultur, Seidenraupen-, Bienen- und Viehzucht unter Yerwertung einschliigiger Lesebuch- stiicke. In jedem Schuljahre werden einige Individuen aus den drei Naturreichen vor- genommen, so dass nach und nach eine Enveiterung und zugleich ein Wechsel des Lehrstoffes entsteht. Das Wichtigste iiber den menschlichen Korper. Kurzer Abriss der Gesundheitslehre. Belehrungen iiber die erste Hilfeleistung bei plotzlichen Ungliicksfallen (z. B. Ohnmacht. Erstickungsgefahr, Blutung, Vergiftung). (Schulgarten und dessen Pflege, praktischer Unterricht in demselben iiber Gemiise- und Obstbau, Blumencultur, Bienenzucht etc.) B. Naturlehre. Ziel: Kenntnis der ivichtigsten und leichtfasslichsten physikalischen und chemischen Vorgiinge mit Eiicksicht auf die Bediirfnisse des Lebens und die Erscheinungen in der Natur. 2. Classe. Obergruppe. Mit Hilfe von Anschauungsmitteln und mit Beniitzung des Lesebuches werden den Sehiilern die einfachsten physikalischen und chemischen Yoi'gange zum Ver- standnisse gebracht, ivobei auf die Enverbs- und Ortsverhaltnisse und bei den Madchen auf die Bediirfnisse der Haushaltung Eiicksicht zu nehinen ist. 8 Lehrstoff: Zusammeiihangsformen der Korper; die Luft und ihre Gemeng- theile, Luftdruck, Barometer, /Jie einfachsten auf dem Luftdruck beruhenden A p pa¬ ra te ; Luftzug, Entstehung der Winde. Warme, ihre Quellen und Wirkungen, Ther- mometer. Verdunstung, Verdampfung, Wasserniederschlage (Wolke, Nebel, Begen, Schnee, Hagel, Tkau, Beif). Feuerloschmittel. Magnet, Conapass, elektrisehe Kraft, Blitzableiter. Sehall, Echo. Lickt. Sauerstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Kohlenstoff, einige chemischen Verbindungen derselben. C. Geographie, Z i e 1: Kenntnis des Heimatlandes und der osterreichisch-ungarisehen Mo- narchie; iibersicktliche Kenntnis Europas; allgemeine Uebersicht iiber die Erdtheile- 1. Classe. Untergruppe. Vorbereitung fur den eigentlichen geographischen Unterricht. In Verbindung mit den Denk- und Sprechiibungen und in Verbindung mit dem Anschauungs- unterrichte werden nach und nach die einfachsten geographischen Grundbegriffe beigebracht, als: rechts, links, oben, unten, vorn, hinten, mitten, senkrecht, wage- reeht, schief. Lage der Gegenstande des Schulzimmers zu einander und zu den Schulern. — Die Sonne, die Sonne als Lichtquelle, Sonnenaufgang, Stand der Sonne am Mittag, Sonnenuntergang, Tag und Nacht, die Tageszeiten, die Jahres- zeiten (nur in Beziehung auf ihre Aufeinanderfolge). Obergrnppe. Das Schulhaus und seine nachste Umgebung, Lage der Objecte aus der Um- gebung zum Schulhause und unter einander. Die Weltgegenden. Der Gesichtskreis. Die Sonne als Warmequelle; senkrechte Strahlen bringen mehr Warme her- vor als schief auffallende, die Jahreszeiten. Temperatur und Verschiedenheit deiv selben in verschiedenen jahreszeiten. Tag- und Nachtlange. Der Mond, Gestalt desselben. Vollmond, erstes und letztes Viertel, Neumond. Sterne, Firmament, Luft, Wolken, Begen, Schnee, Nebel, Gewitter, Wind, Sturm. Der trockene Theil der Erdoberflache: Ebene, Anhohe, Hagel, Berg, —■ Ge- birge; Fuss, Abhang, Gipfel des Berges; Thal, steiniger, sumpfiger Boden; Weide- r Wiesen-, Acker und Gartengrund, Wald, Gewasser: Quelle, Bach, Fluss; TJrsprung, Lauf und Mundung des Flusses; Ufer, Teich, See, Pfiitze, Sumpf, Morast, Insel,. Meer. — Beschaftigung der Menschen. (Der geographische Unterricht fallt hier mit dem Lesen und den Erlauterungen. der Lesestiicke geographischen Inhaltes zusammen.) 2. Classe. Untergruppe. Wiederholung der geographischen Grundbegriffe und entspreehende Erwei- terung derselben. Heimatkunde, ausgehend vom Schulorte. Stadte, Marktflecken und Gemeinden der nachsten Umgebung, dann des politischen Bezirkes, in welchem. sich die Schule befindet. Krain, dessen Grosse, Lage, Grenzen, Bodenverhaltnisse' und politisehe Eintheilung. In allgemeinen Umrissen: Naturproducte und derea Fundorte. Industrie und Han del, Strassen und Eisenbahnen. Die Bewohner Krains,. deren Nationalitat, Sitten und Gebrauche; ihre Beschaftigung. Grossere Stadte,. Markte, Fltisse und (jebirge von Krain. Allmahliges Einfuhren in das Verstandnis der Landkarte. 9 Obergruppe. Wiederholung und Erganzung des auf Krain beziiglichen Lehrstoffes. Die osterreichisch-ungarische Monarchie: Grosse, Lage, Grenzen , Eintheilung naeh Kronl&ndern mit ihren Hauptstiidten, oro- und hydrographische Terhaltnisse. Natur- producte und deren Fundorte. Industrie und Handel; die Bevvohner nach ihrer Na- tionalit&t, ihren Sitten, Gebrauchen und ihrer Beschaftigung. (Die benachbarten Kronlfinder sind eingehender zu behandeln.) Uebersicht von Europa, die vvichtig- sten europiiischen Staaten mit ihren HauptstSdten, die Erde als Weltkorper; allge- meine Gliederung der ErdoberflSche, Gestalt und Bewegung der Erde. Eebungen im Kartenlesen. D- Greschichte, Ziel: Kenntnis der wichtigsten Begebenheiten aus der Geschichte des Heimat- und des Vaterlandes und einzelner hervorragender Ereignisso aus der allgemeinen Geschichte, insbesondere solcher, durch welche die Oharakterbildung und Vater- landsliebe der Schiller gefordert wird. 2. Classe. Untergruppe. Sagen und Erzahlungen, welche sich auf den Schulort und dessen Umgebung beziehen, ferner Sagen und Erzahlungen, die in Krain oder in den benachbarten Provinzen bekannt sind. Kleine Gallerie bertihmter Krainer, deren Biographie und hervorragende Verdienste bei Behandlung passender Lesestlicke kurz eingereiht werden konnen. Leichte Erzahlungen aus der Geschichte des Heimatlandes und der osterrei- chisch-ungarischen Monarchie im Anschlusse an das Lesebuch. Obergruppe. Im Anschlusse an das Lesebuch. Bilder aus der krainischen und osterreichi- schen Geschichte; Erzahlungen aus der allgemeinen Geschichte, soweit dieselbe mit der osterreichischen im Zusammenhange steht. Die wichtigsten Erfindungen und Entdeckungen. Belehrungen iiber Pllichten und Bechte der Staatsbiirger. Y. Schreiben. Ziel: Aneignung einer deutlichen und gefalligen Schrift. 1. Classe. Untergruppe. Schreiben in Yerbindung mit dem Sprachunterrichte. Schreiben von arabischen Ziffern. Obergruppe. Die kleinen und die grossen Buchstaben in genetischer Folge. Nachschreiben von dem auf der Schultafel Vorgeschriebenen. Schreiben von arabischen undromi- schen Ziffern. 2. Classe. Untergruppe. Vervollkommnung der Schrift. In deutschen Schulen kommt die lateinische (in slovenischen die deutsche) Ourrentschrift hinzu. Schreiben von romischen Ziffern. Obergruppe. Fortgesetzte Uebungen, 10 VI. Zeichnen. Ziel: Befahigung der Schiiler z ur richtigen Auffassung und Darstellung ein- facher geometriseher Formen. Kenntnis der wichtigsten geometrischen Korper und ihrer Begrenzung. 1. Classe. Auf dieser Stufe bilden die dem Zeichnen und Schreiben gemeinsamen Vor- iibungen zur Erreichung eines gewissen Grades von Handfertigkeit den Unterrichts- stoff. Diesen Uebungen folgen in der Obergruppe Nachbildungen leiehter dem Sachunterricht entnommener Gegenstiinde. 2. Classe. Untergruppe. Uebungen im Zeichnen verschiedener Formen, denen die gerade Linie, der Winkel, das Dreieck und das Viereck zugrunde liegen. Anwendung dieser Form auf Gebilde einfachster Art. Obergruppe. Freihandzeichnen nach Vorzeichnungen an der Schultafel. Vom Wiirfel aus- gehend wird die Kenntnis der einfachsten eckigen und runden Korper (Prisma, Cyliuder, Pyramide, Kegei), bei den einzelnen Korpern die Kenntnis der verschie- denen Flachen, Winkel und Linien vermittelt. Bei Madchen ist das Zeichnen mit besonderer Bucksicht auf die weiblichen Handarbeiten zu betreiben. s VII. Gesang. Ziel: Weekung und Bildung des Tonsinnes, Veredlung des Gemuthes und Belebung des patriotischen und religiosen Gefuhles. Befahigung der Schiiler zum Vortrage einfacher Lieder mit besonderer Beriicksichtigung des patriotischen, des Volks- und des Kirchenliedes. 1. Classe. Gehor- und Stimmiibungen; Unterscheiden von Tonen (hoch — tief — lang — kurz — stark — schwach); Einiibung einfacher Liedchen in einem den Alters- stufen entsprechenden Tonumfange nach dem Gehore und nach vorausgegangenem Memorieren des Textes. 2. Classe. Singen leiehter Lieder nach dem Gehore. Einfuhrung in das Verstandnis der Noten. VIII. Turnen. Ziel: Kraftigung des Korpers. Gewandtheit und Sicherheit in Haltung und Bewegung, Stiihlung des Muthes, Forderung der Korper- und Geistesfrische. 1. Classe. Obergruppe. Freiubungen: Fuss-, Bein-, Bumpf-, Hals-, Schulter-, Arni-, Hand- und Fingerthatigkeiten. Entwicklung und Einiibung derselben nach den verschiedenen Gelenken, durch Heben und Senken, Hin- und Herschwenken und Kreisen mit Beachtung des Taktes. Hiipfen an und von Ort beidbeinig, zu und in Schrittstel- lungen, und auf einem Beine. — Schrittarten bis VVechselschrittgang. 11 Ordnungsiibungen: Bildung der Beihe, — Bichtung, — Fiihlung, — Vervvandlung einer Flankenreihe in eine Stirnreihe mittelst einer Viertehvendung, — Zerstoren und Wiederherstellen der Beihe. Geben und Laufen im Takt und Gleichtritt. Oeffnen und Schliessen nach je einer Bichtung. Ortsiibliche und sonst einfache Bewegungsspiele. 2. Classe. Untergruppe. Ordnungsiibungen, Freiiibungen, Spiele, vvomoglich Uebungen mit dem Schvvungseile, mit dem Štab. (In geeigneter Ausvvahl aus dem fur die zweite Classe an ungetheilten zweiclassigen Schulen vorgeschriebenen Pensum.) Obergruppe. Freiiibungen, Ordnungsiibungen, Freispringen, Uebungen mit dem Schwungseile, mit dem Štabe, am Barren. (In geeigneler Auswahl aus dem fur die zweite Classe an ungetheilten zwei- classigen Schulen vorgeschriebenen Pensum: Freiiibungen: Fuss- und Knieiibungen — Gratschstellung — (fur Mžid- chen ist die tiefe Hockstellung und die Seitgriitschstellung bis zu % Schritt ausge- schlossen); Hiipfen in verschiedenen Stellungen zu verschiedenen Stellungen, Eumpf- biegen, — Bumpfkreisen, — Zusammensetzungen von Arm- und Bein-, Arm- und Bumpf-, Bein- und Bumpfthatigkeiten. — Fortschreitende Entwicklung mannigfacher Schrittarten in verschiedenen Biehtungen bis zum Wechselschrittgang und Schottisch- Hiipfen. Ordnungsiibungen: Bestimmteres Hervorheben der Einreihungsverhalt- nisse; Yorziehen mit Beihen; die Uebungen der Beihe auch mit Botten, Schvvenken um einen Fltigel und um die Mitteoffnen, Schliessen aus und zu der Mitte. Ziehen der Beihe und des Beihenkorpers sehriig, vor- und riickwarts. Sehneckenzug. Schlangenzug. Einige Aufmarsche. Freispringen: Vom Stand und mit Anlauf zu massiger Hohe und Weite. Langes Sclnvungseil (fur Madehen auch kurzes Seil): Durchlaufen, Springen liber das geschwungene Seil, Hiipfen an Ort im Seit- und Querstande, mit Drehungen. Barren: Stiitz- und Innensitz hinter der Hand im "VVechsel mit Stand oder Stiitz, auch mit Fortbevvegung ruckwarts, Stiitz- und Beinthatigkeiten (letztere nur fur Knaben). Stabiibungen.) An merku n g. Die Vornahme von Freiiibungen im Schulzimmer wiihrend der Zivischenpausen wird besonders empfohlen. T u.r n s p i e 1 e. IX. Weibliclie Handarbeiten. Ziel: Diesel - Unterricht soli die Schiilerinnen in den Stand setzen, die im gewohnlichen hiiusliehen Leben vorkommenden vveiblichen Handarbeiten zu besorgen. Lehrstoff: Hšikeln und Stricken. An- und Einstricken der Striimpfe. Stopfen der Striimpfe, Merken, Niihen. Zuschne : den von \Yiischestiicken. Aus- bessern der Wiische. Den Unterricht in den iveiblichen Handarbeiten begleiten siets Belehrungen iiber die zu verwendenden Štolfe nach Art, Giite und Bezugsquellen, NARODNA IN UNIVERZITETNA KNJIŽNICA I I I /ijfii-ihs.-jv.7 :ionp' im ■v-. , . u‘«jbi*p 4J ■ mi/ 'im m ■ - v ■ 1 f) !i, ■ 'irn (TO ml-m f mi j:m . . '« im mm . m ! .5 ' !;■«' V ii:. .im mij-umi ' 7 ■' . ' | ' f ! • m ■' •• ■ ■ ■ '<)?: m i ■ ■ .=■ . i | .( ■ ' ' I ■rt I