Dienstag, den 2. Novemb er 1824. Wien. , ^^ Honigs von Frankreich und Navarra, den uns Göttin seiner Eidarmung schenkte, nachdem er uns in seiner Gerechtigkeit geprüft hatte. Dieser große Fürst, beru-fen auf den Thron scinti Ahnen durch einc Reihe wun» dcrbarer Ereignisse, wo sich 0er Finger Gottes offenbar zeigte, regierte nur. um die Religion, die Gerechtig» teit, die Güte und den Frieden triumphiren zu lassen. Die Ruinen des Heiligthums wieder aufzurichten, sei» n«n Feinden zu vergeben, unermeßliche Wohlthaten über se,n Volt zu verbreiten, es väterlich zu regieren, Vch stets als einen würdigen Sohn der katholischen, «ömisch, apostolischen Kirche zu betragen — dieß war kudwigs XVIII. einziges Streben auf dem wieder be» stiegenen Throne. Eine so glorreiche Laufbahn beschloß «m Tod. köstlich in dem Auge des Herrn. Seine letz« ttn Tage bothen das erhabene Schauspiel eines Königs kae, der heilig und muthvoll sich in den göttlichen Wil» len ergab, der die letzten Augenblicke den erbaulichsten Handlungen bes Christen widmete, und in den Armen d«s Kreuzes starb. Dieß Alles, meine Herren, fordert un« auf, seiner erhabenen Asche den HoU Ihrer Gebe» the, Ihrer Thränen abzustatten; möge ste, von Ihrer tieftn Ehrfurcht umringt, im Frieden durch Ihre Sorg» fält unter diesen heiligen Gewölben ruhen, bis es dem Gotte des h. Ludwig gefällt, sie wieder zu beleben, um si« in der Gesellschaft d«r Auselwshlten mit feinem Geiste zu vereinigen.« — Der Decandes Capitels ant» wortete: »Das Trauergepränge, das uns umgibt, der ansehnliche Leichenzug, und die Seufzer, die ihn begleiten: Alles kündet unS an, daß die sterblichen Reste eines großen Monarchen, unsers Stifters und unsers Wohlthäters, nun bald in diesem Dome neben jenen der gloewürdigen Märtyrer seiner erhabenen Fa» milie werden aufgestellt werden. In die tiefste Btstür» zung versenkt, sind unser Schmerz, unsere Seufzer, unser Bedauern, die wir mit jenen von ganz Frankreich vereinigen , der einzige Ausdruck unsers kummergefühl«, Frankreich mit Europa versöhnen, ihm weise und groß« Institute geben, die unglückliche Treue belohnen, die Religion beschützen, den Abgrund der Revolutionen ve«. schließen, die tiefen Wunden des Staats vernarben — dieß sind die crstaunu>>gZwüroigen, aberunwidersprech« lichen Wohlthaten dieser so schwierigen Regierung , ss glorreich, so offenbar von der Vorsehung beschirmt. Unser Schmerz muß also so groß als unser Verlust seyn; aber wir trauern nicht, wl« die Kinder der Weltz dcr Thron des h Ludwigs ist nie leer; die Krone geht wohl von einem Haupte zuwandern, aber sie fäUt nie zu Doden. D'< Vorsehung erhielt und gab uns zum Nachfolger Ludwigs des Ersehnten jenen großherzigen und frommen' Fürsten, dessen sämmtliche Wolle und Handlungen unszuzurufen scheinen: »„Liebt mich, habt Vertrauen zu mir, und mein ganz französisches Herz verbürgt euch eure Wohlfahrt!"- Frankreich, blühend und voll des Vertrauens, hat keinen andern Wunsch, als die längste Dauer der Regierung und des Glückes feines Königs. Ab,, in diesem Augenblicke des Schmer» zens mahnt uns die Religion , die Pflicht der Dank, barkeit zu erfüllen. Die Trauergesänge beginnen . und das Vlut des Lammes ohne Makel wild unaufhörl.ch aufunsernAltärcn für die ewige Ruhe des großen Mo. narchen fließen. dessen sterbliche Hüll« Sie'uns über. geben; legen Sie selbe in dem Heiligthume dieses Domes nieder, den d,e FtvmwiMt zum Grabe der Kö, nige gewliht hat.« (B.p.Tyr.) - 353 - ^ ' Spanien. ' . Die Gaceta d« Madrid vom ZZ. September begleitet die Antündigung von Vturdidc's Hmrich, tu»g mit folgender Bemerkung:' ,Wie schen, daß die xöttliche Fürsehung die Verbrecher ihre Missechaten an 5c,i Orten selbst büßtH läßt. wo sit dieselben begingen-Vlina (de, Jüngere). Odynoju und der Derräthervon IZuala (Yturbide) hatten AU« ein gleich unglückliches End,. Riego empfing di« Straf« seine» Verbrechen« in der Hauptstadt fe-W, welch« Zeuginn seiner Aus» sHweifungen war. D»< Mewunz . al» hätt« Yturdide 'ach den Btfthlen des spanifch-n Monarchen g,handtlt< sst «den se sonderbs« al« all« Idern, welche in den ra-dicalen und Iih. Schulhalter und Schulhalterinnen, bcy Verlust ihrer Concessionen 5 sich innerhalb dreyßig Tagen einer ««uen Prüfung unterwerfen." Großbritannien und Ir! a n d. Del bannte Luftfch.ffer Sadler, de? be?.i^. dr,yßig Luftreiftn unternommen hatte, und ein MM über den 63 engl'sche (über z, deutsche) Meilen drettcn ,illänd«schen C«nal zwischen Dudlin und Holy.Head ge. fiogen war, hat nun am «9. September bey Volton ' (m 2anc«shilt) ein iragifches Ende genommen. D« chen sprang - an das Jauchen der deylalljubelnVe« Meng« ^ und den majestätischen Auflug und da« Herr» lich« Schweben de» Luftballons, dessen gigantische Di< mensionen, demEltmentt, worin er sich dcwcgte. G<» horsam zu gebiethen schienen; dsch dies« frohe ^ccn« dil5«t einen ttaungen Gegensatz zu d«r verhängnlßvol. l«n ssatastroph«, welche in dem kurzen Zcitraum yo» ^5 Minuten «ntrat; denn kaum war eine Vierttlstun5< ve.fiossen, als «r bleich, blutig, tödtlich verlcht. und-wenn chm nych fy viel Bewußtseyn geblieben wa« -von dem Gedanken an sein« nun durch ihn in den ti«f. ssen Schmerz ,«lstntte Familie gefoltert zur Erde la,.. !^, plötzlichen Unpäßlichkeit befallen wsrden; da «r bemerkte, daß der Ballon zu sehe schwanke, und daher mit mehr Ballast angefüllt werden müsst, so befahl er seinen, Assistenten (einem armen Jungen, Nshmrns I^me? Donnelly) ,nüt hinein zu spri^gin" und nach « Uh? gab er das veehängnißoolle Signal ,.L«ßt los!" Der VaUon stieg nun in senkrechter Richtung b>s zu «iner dttlächtllchen Höhe; und r-r Luftfchiffer warf «ine An» lahl karten aus, deren Hirmnersiattern «wen sonder» dsren Effect machte. Der Ballon both ln diesem Au< gendlick einen höchst imposanten Anblick dar. Er ,si nähmlich nach ewem großen Maßstab gebaut; mißt 4« Schuh in dei Hyhr, 34 stNchtr Richtung mit aus» nehml'noer GcfchwindiZkeit, unö «»ard durch dj? lrüde Atmosphäre n^ch fünf Minuten vö'.cg unsichibarz der VaUon kämpft« sich jedoch durch, diese durch, «nd gelangt« m ein« hellere und heitere Luftschicht, wo er gegen eine Minute lang slchtdar blieb, und dann verschwand." »Wir kommen nun zu dem schmerzlichen Theile un» seiec Erzählung, die nur sa genau al» möglich zu geben deMen waren. Gegen b Uh» Abends fing man a« um die Luftfchlffer besorgt zu werden» diese Vesorgni« wuchs um so mehr, al« es 7 Uhr ward und m«n noch tcin« Kunde »on denselben erhielt. Die b«ng« Theilnahme hatt« nun den höchsten Gipfel erreicht. Sadler'eFreut de zähltIN jebt M«n»»tt, und man began» d«» traurigsle» Ahnungen Raum zu g«ben. Gegen h«lh acht Uhr kam u, Poth« mit «»ner Nachricht, «elch« die gehegte» Vr Blätter i?«,m 6, d< M. t,.tt)alt das Scb'ckfül.feines Rciftlitsährten :, ,.Em A^g: nzeuge , (sagt d/r Co^r i e t) hatuns folgende nähele Details Mltgelhrik!-. Er sah oenPMon in enier Höhe ,,,»oo ^ero ftlde nur noch in. d«r Glöße «incs Hltte« erschien; er kam ab!, Hc. .r kommen nun zu dem von Sadlers Unglücks», gefsihttin, James Donn elly, gegebenen Nericht. Al« dt unserer Wilder und Kamille trinken." Nachdem er em Gla» geleert, reichte «? seinem Gefährten ebe», fallß einen Becher voll Wein , den diesei ousttan? und den Toatl w'edilhohlll. Si« tlanken hiersuf aufdie (3e< sundheit ^Ih»«t Freunde in Boston.- Hr. Sadlli dlfahl ihm h'tlauf einigen Baüast auszuwerfen, und sie st,«, gen wieder höher. Da e? gleich d«iau«f bemerkte, daß «» sehr neblicht sey, so schickte «r sich «meoer zum Her» unt«»l»ss«n an. Sie hallen sich dazumahl n,ch kon« Viertelftunde lang ,n d»« Höhe befunden. Als fle sich d«r Vrdl n«I)erten , würd» der Anker «uZgewcop , die Weinflasche l><« unglücklichen Luftschiffers wuro« auf dem Felde ge« funden ; feine Uhr . Taschencompaß ««d Geld (ungesäh, »9 Pfund) befand sich in feinen Taschen. —Als amMor» gen des zu der Luftfahrt bestimmten Tages die Stange, woran die Fahne befestigt war. brach, hatte Hr. Sad» ler bemerkt, dieß sey «n, unglückb','und «>» ncm So!,ne. v. Trieft. - Die Herren Johann Dominik ^agcr , Großhändler; Felix p. Lago , Thomas Li'.'esey. und Venedicc C!,iara, Haüdelsleote, alle v. Trieft n. Wien.—Hr. Carl ^timpfel, Handelsmann, v. Wolfs» dcrq n. Trieft. D^n 2ll. Die Herren Hieronimus Tost , Priester und Gymncisial-Professor; P. , „aä, V.nedig, — .^e.r Sann.cl Yrtner. ^^g^ier der C!'l)^>rg>e und Aua?!iar;t. v. Triest n. ^,en. — Frau Ti,ercf,rc>iel . Kaufmanns, frau, mit Sol,n Vencdict, v. Tr'ett. - Hr. C«rlSan. orim, Haiidllin.qsc^ent, v. Trieft n. Wien. — Die Herren Emanuel P,'ro,ii, und Joseph Baraqwla. Han. oelöleutc, deyd^ v. Wien n. Trieft. Abg erei 2 t den 26, Oct 0 ber 182^. nal^.um?^^^^ Wenzel, Profesfol der Musik, Curs vom 27. October ^24. Ttaatsschuldvcrschreibungen zu 5 v.H. sin C?^«5i^6 Wen. Stadt^anco.Obl. zu , .>2 v.H. (in C.M ) I2"^ Obl'gatwncli der alldem, und ^ -v^ unc,ar. Hoflammer zu 2 v.H. (in C. M ^ ^l, detto de.to iui2/4v.H.(inC.M.')55 7^ ^..,. ,. ^ ^ s (Ärariat) (Domest.) Obügatwnen der Stände (C M.) (E W ) v. Osterreich unter und zu3 v.tz 1 __ ^_ od der ssns, von Böh.) n» 2 ,/H n X'l 5, men. Mahren. Sckl^ «2 Hy i ( ' " sien.Steycrmark.karn.. "2 ^v'H s I^,/5 -len, Kra>n und Görz. !« . ^4 v H.'I 35 2/5 -V.'.nkactien pr. Stück 1,44 ,/5 j« C> M. Wechsel-Curs. (in C. M.) Augsburg, für ioo Guld. Curr. Guld ^"" '^ ^"> '^ «Mo«. Frankfurt a.M- f. ,o°G. 20ss. F.Guld.^IZ/4 s'Ich"' » — i.d.Messe Genua, für 1 Gulden . . . 8oicU/^— «Mon. ^62 G. k.Sichl. Hamburg, für isa Thlr. Vanco Rthlr/^^ 5/9 «Mon. Livorno für ein Gulden . . . 5«1