L " ' ' ' - .. ' ' .'. Wu - entdeckte Gundert WolUchm Weden Oder Wscursen abgefafft/ Und Wt allerhand Mnnreichm und ungemeinen Wn- merckungs-MprüNen/ auZ denckwürdigen alt-und neuen/ bevorav aus dem Siebenzehenden Scculo oder Jahr - Hundert/ ausgezogenen Exempeln erläutert/ auch mit vielen hundert raren und wahrhafften Histo¬ rien bewähret Durch Wr Uöm. Dayferl. Wajeff. rc. rc. Wnd-Uaihen in Train/ einer MliZen LandsDaffe daselbst der Landes und Hof-Rechten Beyftßern/ geschwornen Zeugen-EommiiL- riuni, und der tzochloblichen Land - Ständen gewesten Verordneten/ Den Mohlgebohrnen Herrn/Herrn Urantz UlbrWen UeWoffer/ Meyherm zu WWnau/Merrn zu Mainprikhel und Gut- tenau/Edlen Herrn zu Schnökhenpichel/Saaoritz und Schwartzendach. ZrmSfart und Leipzig/ Zu finden bey Johann Adolph/BuchhändlerN. 1' naMeibende Uuhm aus unfern guten / ist gleiUam ein Kind von uns gezeiget/ so mAt allein uns überlebet / sondern auZ nothwendig unsterblich ist. Loruslius m Lxaminonäs c. io. M )v( W Mer-unterthanigste Meignung dieses Mercks. Dem Gesamten Ullerdurchlauchtigsten/ unüberwindlich- stcn / allergroßmäWgstm MayserUZen/ MönigWen/ Wrtz-WertzoglGen Mz-Haus Oesterreich; Uild Dessen atterseits hoAlöbliAm m Nieder-und Ober-Oester¬ reich / Steyermarck / Lärnkhcn / Lrain / Tvrol und Görs versammleten Geist- und Weltlichen Wand - Wänden. Unsgesamk Ullerdurchlauchkigstes Urß-Waus; Wie auch WoZlöbWe Nand- Uer KayferliAe / auE KönigliZe Majestä¬ ten / Ertz - tzertzogliEe DurZiauGtigkeit; und Kespeüive Ew. FürstliKe Gnaden / HoDwürden/Lxcelleatzen/Gnadm und HerrlMeiten/geruhen in alleryöZsten und , respeüivö hohen Gnaden allergnadigfl Md gnädig Mir zu erlauben/ daß gegenwärtigen PoutifG en _ G )o( M ir^Ssr, m hundert besondttnStaats-Reden von meinem Seel. Gemahl verfast / und noD vor seinem zeitliKn Able¬ ben völlig ablolviret und zu Ende gebraDt / in tiessster Un- terthänigkeit ckeckicire und zusDreibe. Dieses thue pur Ke- cheÄ und aus tragender allerunterthänigsten Oevoir und PfiiZt zu dem Allerglorwürdigsten Ertz-Haus OestemW und respeLivö zu dessen allergetreuestm Land-Etänden ewigen Ruhm/ gegenwärtiges Merck/ als ein Opus poK- Iwmum meines Seel. Gemahls / an das LicEt zu geben / um den grossen Glantz der KayserliDen und KönigliAen HerrliAkeit und OberherrMassttiEen Gewalts / mit wel- Zemdas AllerdurZlauDttgste Ertz- Haus von Anbrgjn sei¬ ner hohen Ankunsst uingeben ist/riiZt allein dergantzenWelt/ sondern auD / und beföderst dessen Allergetreuestcn Land- Ständen in den OeflerreiDWen Erb-Landen entdecke und zmigne / zu Euren Füssen und relpeÄivö Händen lege. Dessen inbegriffener Iunhalt keinen andern Zweck und Ziel ihme ausgesetzt / als deine / M Wlerdurchlaüchtigftes WrhWmis/ inüdreüheste (und deßwegm so lange und ununterbroZene) BeherrMrng über so viel KömgreiKe/ Lande und Völcker; Deine glorwürdigfl-ausgcführce Sie¬ ge/ Triumphe und eroberte ReGs-Lronen; Deine vor das geliebte Vatterland so vielsältig eingcgangene und ausge¬ standene SZWierig- undGefährliWiten / auD vor die all¬ gemeine Wolfahrt (die allein dein Ziel und Leit Stern ist) niZt weniger w»llfährigst/als fteygebjgst ausgegvssenc Strö¬ me Deiner Urkund VätterliZen SMtze und ReiAthumen: > ja so osst dargesetzten Bluts / Leibs und Lebens: Deine mit lauterGnaden und Crb-angebohrner OesterreiZisZen Müde zu mehrmahlen besänffttgte Völcker / und deren zureW ge- LraZte meineydige Empörungen; In Summa / Deine ge- reWesten Vorzüge / welZe du in deinen Allerglorwürdigsten Printzen und Fürsten / wegen deren sowol Hcldenmüthigen Groß-Thaten/als atterlöbliWen/ und (soweit es die Feinde permirriret und zugelassen) allezeit friedfertigsten Regie¬ rung/ i rung/vor allen andern KhristliDen Potentaten und aus, wattigen Kronen erworben / dem gantzen Obern, und Un, tern- Welt-Rund mit Grund der Warheit vor die Augen zu stellen ; deinen allergetreuesten Vasallen aber die HoZ- aVtuvg/Ehrerbietung und den Gehorsam/den sieDir/als ihrer siKtbahren Gottheit und etgenmWigen HerrsZafft über ihr Leben und Güter Wuldig seynd / tieff ins Hertz ein¬ zudrucken. Dannenhero war mir / als einem über den Todt Ihres Seel. Gemahls hbW - bestürtzt-und bekümmerten Krauen, zimmers/ unnöthig miZ weit umzusehen / wessen Gnaden- SKutz oder hohen Nahmen iE drese meines in GOtt ru, hcnden und liebst - gewesenen Gemahls zwar geringe / aber wohlmeinende und unverdrossene Arbeit widmen und zu- Mrelden sollte/als allein demjenigen Haus/ dessen Höhnt/ WaMthum / Siege und Heidenmässige Unternehmungen indem vergangenen 8eculo oder Jahr-Hundert die ga-.tze LhrtsilEe Welt bewundert / und dessen Geringfähigkert in diesem Werck durEgehends / zwar allein mit ersten Llpc m zu berühren / er siK m feimln Leben angemasset hat; demje¬ nigen/ vermeyne/ AllermaDtigstem Haus/ welches mir der AllerhdWen KayscrlGen Würde Inno 127z. verherrli, M/durK so viele Jahr-Hundert biß auf gegenwärtige Zelt/ mit siebenzehen RömiMen Kaysern und ReiGS - Folgern pranget / mit soviel Kronen und Sceptern / mit soviel ge¬ krönten VerwandsMfften / der vor- und jetzt - regierenden Khur- und RetKs - FürstliHen Häusern aufgegipffelt / und siN vor allen andern MaZttgkeiten und KöniglGeu sssml- lien in Luropa empor Mwinget; Und sodann EuZ auD Allergetreuesten Landes-Ständen / als welHe mitEuern Welt - bekandten treuen Verhalten / mit Euerer unaussctzlr- Zen Vorsorge um das gemeine Wesen; mit Euerer itzt und chemahls wider des OesterreiDlsAen Hauses und der daraus entstandenen gekrönten Häupter abgeMworne und aufsässige Feinde / und Reichs - Eifferer / erwiesene Groß- iE 2 muth , G)o(M - . . ....--—- — —» »"« ' - '».^-.l i.. 1 ..„ , .,„.. .V,,«, muth und Fapfferkeit / auch stets zulänglichen Hülste an Vvlck und Geld; die Ihr euch nicht anders/ als soviel star- cke uud unbewegliche Pfeiler und Grund - Säulen / diesem allerherrliMen / und der Ewigkeit gleich zunehmenden Ertz-Haus mit aller Gewärtigkeit/Eifer und Gehorsam nicht allein untergclegt / sondern auch in allen vorstossenden Kriegs - Empörungen / sowol der Barbarischen Türcken- Brut / als der von Westen her / so mächtig/ als ungerecht andringenden Feinden / für den Riß gestanden / und Euere Schweriner aufdechlbenBiutdürstigenKehle gewetzt habet. Ist mir als einem ungeübten und blöden Frauen- Zimmer erlaubet einige Beweißthümer anzusühren / so bewähre iE es mit der alleransehnlichsten Zeugenschasst ei¬ nes Römischen Kaysers ; allermaffen Friedrich der Erste in dem Freyheits - Briest das Land Oesterreich - , das Gertz und Zchild des Meiligen Ueichs benamset. Und dieses zwar mit allein Grund: anerwogen / gleichwie es vorhin sich dasselbe / denen in Deutschland andrmgenden Barbaren/Scythen und Hun¬ nen rc. jederzeit ritterlich widersetzt / also streitet selbiges annoch/mit unaussetzlichem Muth/vonZeit des Ottoma n- nischen Urfpnmgs her / wider das stare TürMZe Embre- chen / und stellt sich als eine Bor-Mauer/nicht allein des geliebten Deutschlands / sondern der gantzen Lhristlichm Ruhe. Derenthalben I.eopolckus der Siebende / ein Her- tzvg in Oesterreich / weil er wid^r die Feinde des Lhristlichen Rahmens sich tapffer gebrauchen lassen; sein Bruder aber L.eopoläus der AGte / weit / als offt er eine Schlacht ge¬ liefert / allemal aus dem Feld den Sieg getragen / jener Lackolicus, dieser Olorioüis nicht allein in aller Welt ausgeruffen zu werden verdienet / sondern seynd auch Ihre Fürstliche Nachkömmlinge / und Herren über Oesterreich / vom Kayser Heinrichen io;o. ausdrücklich unter die Pfaltz- und Ertz Fürsten des Kayserlichen Hofs / das ist / zu —_ M )o( M _ den Lhur Fürsten / so Kayftrliche und des Heil. Reichs Erb, Aemter tragen / gezehlet: n Ja es bekäme Oesterreich die Königliche Würde vom höchst-erholten Kayser Heimchen/ einem grossen Gönner der Oestcrreichischen Landen. Aber wie HM / in nachgehenden unfern Zeiten / sich die Oesterreichische Lärchen zu den allerhöchsten Ehren - Stuft fen geschwungen / und des allerglorreichesten Adlers Nest in Besitz eingenommen /ja zu lauter Adler worden ftynd; In Ruhm und Ansehen anjetzo das Land Oesterreich stehet ; wie dieses zu einem starcken Bollwetck des gantzm Lhristti, chen Lui opa dienet; beglaubet die Erfahrnus. Und § wer wirds in Abrede stellen / oder wem ftynd noch aus dettMe- dächtnus entfallen die zwey harte Belagerungen der Oester- retchMen Haupt- und Residentz-Stadt Wien / sowvt vor Zeiten unter Kayser Carl dem Mussten / als nächstmalm unter Kayser Leopolden / glorwürdigsten Andenckens. ES hat zwar der Ottomannische Kriegs-Gott Mars fein mög¬ lichstes / sein äusserstes / mW allein zum endlichen Verder¬ ben res edlesten Lands Oesterreich/ sondern auch zurnach, fvlglichen Unterdrückung der teutschen Christenheit äuge, wendet; aber der Steg und das Glück hat beedesmahls vor Oesterreich ausgeschlaqen. Oesterreich hat großmüthU der gantzm LMomanmschen Macht den Trotz gebvttm / seme Krregs-Pannier in demTürckischmLager gepfiantzet/und nicht weniger der Ottomanner Blut- und herrsch-süchtiges Be¬ ginnen / als anderer Oesterreichtschen Feinde treuloses Abse¬ hen/ zu schänden und zu Nichte gemacht; wer es mit Oesterreich und GOtt will treulich halten/ Dem geh t in gröster Noch niemahls die iKülffe ab/ Er last eh soviel Arafft in seinem Schutze walten/ Daß Freund und Feind genug darvon zu sagen hab. Wem ist wohl aus dem Sinn entwichen / wie tapffer / wie grvßinüthig und vorsichtig sich Steyermarck ^imo i66z. AZ m (-,) krrvil. LuNri« /M. ic>ss° _ M )o( M _ in jenem unversehenen / und naDst an den SteyeriMen Gräntzen jenseits des Flusses Rabba ausgebroGenen grau¬ samen TürckiMen Krieg erwiesen ? Die hoK - preißbare Sorgfalt / Anstalt / und behertztes Verhalten der Stayeri- Men Standen hat einen grossen Theil gehabt sowohl andern damaligen rühmliD an- und ausgeführten Feld - Zuge / als an dem naAgeyends mit ungemeiner Tapfferkeit dem TÜrckisAen Groß - Vezier abqefoWenen Sieg / bey St. Gotthard / und darauf urplötzliH erfolgten / und sonst allerseits (äusser der untreuen Hungarn) erseufftzenden dreys- s,g - jährigen Frieden. Karnthen und Kram ist vor zweihundert Jahren ein immerwährender Kampff-Platz gewesen / allwo die Otto- mannWe Grausamkeit mit des KärnerisZ - und Krame- risAen Adels Hertzhafftigkeit in unaussetzlEem GefeAt ge¬ standen / hingegen mit so geringem Gewinn der Mahume- tanek / daß diesen zweyen Landen / binnen zweihundert Jahr / ungeaMdes ausBoßnien her / stüten EtnbrcEcn und Wüten / mA eine Spanne Erden abgerissen worden/ weder der Feind einen beständigen Fuß darinnen hat setzen können : Vielmehr aber / so osst der Türcke stD daran gerieben / allemahl Mik Verlust und erlittener Niederlage abgezogen ist. ^nno 148 z. naDdemedie TÜrcken Kylli / VillaG / und andere unhaltbare Oerter verderbet und ausgeplündert/ auZ mit einem grossen Raub - Gut auf dem Heimweeg begriffen waren / wurden diese beladene Raub - Vogel gantz unversehens von demKrainerisZen Adel und Ausbot-Volck/ mit Beyhülffe der LrabatiMen Gemeine / Überfallen / de¬ ren etlGe tausend auf einmahl geWagen / nGt weniger ge¬ fangen/ die mit gesZleppten Khristen erlediget/und die völ¬ lige Beute abgenommen. Fast bekandt und an vielen Orten ist abgebildet der herr- lnZe G )o( M ..- - --—— » . > .. liDe Sieg der KramcrisDen LandsDafft / wider den Blut¬ gierigen klsssaa Lassa, so am 22. sunil Hniio is9Z. mit gäntzliDer Vertilgung des TürckiMen Mtegs - Heers / und Entsetzung der Vestung Sisseck erobert ist worden. Mit was großmüthigst - gefaßter EntUlteffung W auZ die OesterreiEWe / StayerisDe und KramerisIe RittersZafft bey jetzt erholtem Feldzug befunden/ wie tapsser sie vorW und durK Ihre Reiffigen und Fuß - KneMe gefoDten / und den Sieg dem Feind abzugewinnen geheissen / ist ausführltZ von andern besDrieben. Kaum hatte Kayser FriedriG der Vierdte ^una 1446. wider Ungerland einen allgemeinen Aufbot / daß alle Herren und Ritter in eigener Persohn / mit ihren KncKen / die BMöffe/ Prälaten / Aebbte und Aebbtiffinen mit ihren ausgerüstet» Pferden / und von allen Insassen der zehende Mann re. aufs Früh-Jahr in die OesterreWsKe Marck erMeinen sollten/ in denen Erb-Landen befohlen und kund geehan; sogletH haben die StayerisDe / LärnerisKr / und KrauicrtsZeStande ihre allerunterthanigsteGewärtigkeit im Merck gezeiget/ W rüst-und ritt - fertig gemaM: Und haben zwar aus Steyermarck von vier und dveysftg Präla¬ ten-Stands etliZe hundert gerüste Pferd zugesandt / von Herren und Rittern aber / in die zweyhunderc zwey und seWg / mit soviel und mehr ihren KneGten : Aus Lärn- then neunzehen Haussen Reuter wegen des Prälatm- Stands/ und von Herren und Rittern / über hundert wohl- aerüstete Luraffirer: AusLrain von sieben Prälaturen und Abbteycn über hundert / von Herren und Rittern aber / feynd persohnlG hundert und sunffzig mit einer viel grösseren Anzahl der mitreitenden KneEten erWenen. c--, Sothaner Gehorsam und Gewärtigkeit bey fteyen Ständen / und da¬ mahlen allzugeme-nen Empörungen / ist inWarheit der Un- sierbltDkelt einzuätzen. Cs will mw Mier/als einem Frauenzimmer/zu weitlauff- 4 tig (») ^Isnuscripc ^rcüiv. » > » > >,> » ,«l - - - .» >— . —' — X «M» ty fallen / wann G auch allem mit wenig Worten berühre/ was Gestalten die zwey edleGrafMassten Tyrol und Görtz (sie ohnedem fast allemal unter einem Herrn gestandene einen so m Waren Ruhm Ihres so treuen und tapsseren Verhal¬ tens in dem BenetianWen Krieg unter Kayser nc> dem Ersten eingelegt haben. Beyde GraWafften haben dm Venetianern so warm zugesetzt/ daß dieser Krieg siedreys- stg tausend Mann/und über zehen Millionen Ducacen kostete. Um den einigen Stillstand der Wassew welchen sie vermittelst des Pabsts Wü ausbrachten (in der Lhat aber erkaussccn/) gaben dem Kayser vierhundert Pfund lötyiges Golds / und doch blieben sie gleGwol der andern bedingten Schuldigkeiten unentbmdcn. Welchen grossen Verlust sie hernach lang be¬ dauert/ und ihnen hinfüran nW mehr gelüsten lassen/ so leicht nut dem Haus Oesterreich zu brechen; allermassen sie annvK in diesem jetzt - währenden schwehren Krieg niemahlen die Frantzösische Parthey / darum sie von dem König durch den Marschall 6e Idesio vielfältig ersucht worden / Wider das Ertz-Haus Oesterreich annehmen wollen. Einen ewigen Nahmen/und durch die gantze Welt erschal¬ lenden Ruhm ihrer unveränderlichen Treue hat die Graf¬ schafft Tyrol jüngster ZeitAn.17oz.in tapssermüthigerBer- theidlgung ihres Batterlands/ und der Oesterreichischen Ge¬ rechtsame ; auch gäntzlicher Vertilgung der gantz unrecht, mmsig eingedrungenen / sowol Bayrischen als Frantzösischen Waffen / aus ihrem völligen Geblüt / wohl verdient überkom¬ men. . Aber ich will ferner keine Zeit- oder GeschichWreiberin abgeben/ sondern ich betrachte allein mit genauern Nachsinnen diejenige gefährliche Zeiten / und fast unerträgliche SZwerig- ketten/die/als ein aufgehügelter Berg/ keräiusaä den An¬ dern und den Dritten / höchst-löblichster Gedächtnus/ ge¬ druckt haben: (-) Wo die BöhmssZe Stände ihrem natürli¬ chen Herm und Erb - König abspenstig und mctneydtg wor¬ den/ (-r) l.znckorp.src. putz. c. I.äe r. dtlkchgehelld-. I . ., , den / wo SWesien und Mähren W mit ihnen in eine uw aufldßliDe (aber gantz ungültige) Bündnus eingelassen / und auf keine Weis / weder auf alle versuWe Mittel / dar- von abstehen wolten: Wo auD das gantze KbnigreiA Un¬ garn mKt die OesterreiTisDe gercDte / sondern die ungereD- te des Ertz - Aufrührers Lerlem Oabors Parthey ge¬ halten ; Wo das RömWe ReiS in siZ selbsten ohnedem in viele Weege zerrüttet und gespalten / dem ärgsten Feind des OesterrciMKn Rahmens / dem Pfaltz - Grafen FriedriE/ beygefallen. AE wie ein übles Aussehen war dieses! wer wollte damahlen unter die Armen greiffen! wer käme zu Hülss der gereMen SaKe ? wer unterstützte zur selben Zeit Las AllerdurZlauEtigste / und fast wanckende Ertz- Haus? wer erhielte dieses bey Kron und Scepter ? als neEst Gdtt^ liEem Beystand die zu allen Zeiten allergetreueste Erb- LandMafften / der OeflerrciZer / der Steyrer / der Kar¬ ner / der Krainer / der Tyroler und Görtzer ? welKe mit allermdgliKst zulängliZen Hülsse / mit Darsetzung Ihres Leibes und Lebens / mir Blut und Gut stA preißwürdigk dahin versDworen ; lieber mit dem Haus OesterreG zu fallen / als neben anderen HerWafften (die ihnen unter der Hand viel grosses zugesproKm) in der Freyheit zu leben, JZ aber wende miD wieder dahin / wo G meine Rede angefangen / nemlGen zu Dir / O AllerdurMuWgstes Ertz - Haus! DiE hat die allwaltende GöttnK Vor- siDtigkeit (dieeinige Ausspenderinder Kronen undScepte- ren) zu einer svlGen Hoheit erhoben/ daß du bey aller dieser NordisZen Ungestüme / und hbAstgefährliEst - bedrohen¬ den Staats - Aenderungen / nWs destominder über alle deine um- und auswärtige Feinde / Sieg - prangend trium- phirst / alles ihr NaWellen / alle ihre Heisser und der Helffcrs Heisser zu SKanden gemaZt hast/ auZ niM allein diese deine getreue fünff Ur- und Erb-Länder erhalten/ Böhmen / Hungarn/ SMien und Mähren mit dem De¬ gen _ M )o( M _ gen erobert / sondern nunmehr gantze Kayserthumen / das Teutsche und lVlexicLNische / die meiste Königreiche in Lu- roxn und Indien / grosse Provintzen und VölckerfGafften/ den grössten Theil der oberen und unteren Welt / viel Millio¬ nen der Unterthanen/ viel Königliche und Fürstliche Vasal¬ len / ein unzahlbare Menge des hohen Adels / unter deiner gereWesten Botmässigkeit stehet; und hast Herzogen nie¬ manden / als den GOTT des Himmels (in dessen Händen die Hertzen aller Welt - Beherrscher sind) über DE: dessen Glantz und Majestät einen Wider - Schein auf dE setzet; und der / indeme er mit Dir eine solche unbegmssliche Macht/und unbedingte Gewalt so reichlich gethcilet hat; Dir zugleE/ nicht allein wie dem Alt-Vatter Abraham/ also deinem ersten Urheber Kayser Rudolphen ^ano 12^7. durch jenen Lombardischen Glücks - Propheten / und sehr berühmten /UiroloZum, der sich an des Kaysers Friedrü Zen Hof aufgehalten / geweiffaget; wie ingleichen durch den gottseeligen Bischoffen ^ernerum auf der Italiäni- schen Reise/ und hernach Zmoo i76i. durch eine alt-ver¬ löte gottsfürchtige im Kloster kure in der Schweitz GOtt geweyhte / und Mit Gnad der Weissagung begabte Lon- venr - Frau versprochen: ?oMez// /eme» /WM ?or/^ MMEM /«or«M Mein Aaamett wird besitzen die Morten deiner Ueinde: sondern auch alle Deines Aller- durchlauchtigsten Hauses Printzen und Prinzessinnen / mit denen ausbündig-vortreffliMen Tugenden/mit allenFürst- lichen und OberherrschafftWen Leibs-und Gemüths-Ga¬ ben / so einer erwünschten Regierung anstandigund ersprieß- lich seynd / erfüllet hat. JE schreibe frey: Was GOTT im Himmel ist / das bist Du auf der Erden. Oü vos eilig luxer terram. Und gleichwie die Himmlische Vasallen allen Zufluß ihrer ewig - währenden Vergnügung und Ste¬ tigkeit von GOTT / als dem wahren Ursprung alles Gü¬ tens/ bekommen; also geniessen Deine Reiche/deine Lande/ und und aller deren Stände von Unterthanen/ die zu deinem Scepter gehuldigt haben / vergnügsamliK alle die süsse FriWe einer wohlgeordneten und mildreGesten HerrsZafft/ die allgemeine SGerhett des Land - Friedens / und erfahre!» in derThat selbsten über siD/dasliebseeltgste/allergerMeste/ und allein auf den Wohlstand der Vasallen abziehlende und Alt - DavidisKe Regiment. Von Dir /als ihrer einigsten Sonne empfangen sie alle Wärme eines vergnügten und ge¬ segneten Handels / Wandels und Lebens. Das LieZt der wahren Religion/und alles guten Vor- undBeyspiels Mal¬ len LhrtstlüHen Tugenden/ und sittliAen Wesen/ gelanget her- sürvon diesem MerdurElauKigsten Haus / und ergiesset siE über Hohe und Niedere/sie sämtlG zur Nachfolge anhaltend. Deine alles und jedes zu seinem rtKttgen Ziel anordnende VorsiDtigkeit / befestiget und vergrößert die Glückseeligkeit aller demer Untergebenen. Deine unvergleiDAe Unter- nehmungen/und Mißwürdigst- erworbene vielfältige Siegs- Zwerge / seynd wahre KennzeGen und Würckungen eines OberherWasstlGen und Mächtigsten Hauses / welZes der AllerhöKsre noA mehr und mehr erheben und waUen will laffen/so etnmütyigwüuMen und darnaA W sehnlG freuen alle diejentge/die dem OesterreiZWen Nahmen zugethan und Wit-Miirce seynd. Dieses und noD ein mehrers wüste zwar naH meinen wem, . gen Gaben an-und auszuführen/wann mir eine von den Pott- tWen Lehren ntZt im Weeg wäre: daß man nemliZen mit grossen Potentaten/sonderliK eine Person von meinem Ge- MleZt/ wenig und kurtz / viel kursier und weniger aber mit de, ' ren gantzen Familien / darinnen stZ soviel irrdisZe Gotthei, ten/ als regierende Printzen und Prinzessinnen befinden / reden soll. DieMajestät/dasAnsehen/dieEhr-ForAt/dtegereHte Betrübnus über meinen Seel. Gemahl / ja meine ungeübten Sinnen mässigen alle vergebttK Worte. Also darf >Z mW mehrers zusetzen / dann allein in allerunterthänigster Zuver- siEt/dteses gegenwärtige noch in den Leb-Zeiten meines biß im Tod treu -gewesenen und liebstenGemahls/zwar von der Fe, . der —__ W )o ( W ___ _ dörschwache/ in sich selbsten aber trüfftige/ und von ihm in reiner (so¬ viel ihme mögliw gewesen) keukschen Sprach verfaßte Werct7 der so- genannten Gtaats-Alugheit/als ein Opus posstiumum zu deines Illlerdurchlauchtigsten und Allermächtigflen Erß - Hauses Thür- Schwelle demuthigst zu legen: Nebenft zu deinen allergetreuesten Ständen in Oesterreich/ Steyermarck/Larnthen/ Lrain/ Tyrol und Gbrtz gnädigst-und gnädigen Händen zu überreichen/und allerseits zu allerhöchsten Hulden und hohen Gnaden mich als eine höchst-beküm¬ merte und Trost-lose Wittib damit allerunterthänigst zu empfehlen. Wird hiernechst der gerechte Himmel meinen treu-eissrigsten Wunsch gütig anfehen; wie dann dessen Allmögenheit so vieler Millionen der Seelen/ die damit (befoderist in denen Oesterreichi- schen Ur-und Erb-Landen) beystimmen/ mein und ihr flehendes SeuMn kräfftig seyn lassen wollen/ so wird das Allerdurchlauch- tigfie EG - Haus Oesterreich seinen allerhöchsten Nahmen und Eh¬ ren -Rnhm bey aller Welk verewigen/ und seinen stets-grünenden Wachsthum durchgehends in beyden Ober-und Nieder-Teutsch- länd/ Spanien/ Italien/ in beyder Ober-und Unter-Welt/nicht che/ als mit Ende aller Dinge/ enden : Die Hochlöbliche Stände aber werden unter dieses Ertz - Hauses allergnadigsten Schutz- Mantel/ und mild-vätterlicher Regierung / die allgemeine Wohl- fahrk(al§ ihren einigen Zweck und Abwartung) zu mehrerer und fer¬ nerer in West - und Osten Befestigung des Oesterreichischen Throns/ m dero unsterblichen Lobe / auf lange Zeit fortpflantzen: So ich Hertz-inmgst von GOtt erseuffße/und biß?an das Ende meines be- trübt-und einsamen Lebens/mich in tieffster Erniedrigung Lreu-un- terthänigfl unterschreibe Des insgesamt UllerdurIlallAtigsten Wtz-Bauses Und Dessen in OefterreiZ / Steyermarck / Kärnthen / Lrain/ Tyrol «nv Görtz versammleken Geist- und Weltlichen Wand-Wänden AlleruttrekrhamgsteVasirW/ undreHe^Ivs gehorsamste Dietterin/ Maria/ Regina/ Wonflantia WlOoferin/ Reichs-Ireyin von Schönau/Wittib. EtliK M )--( M MUe Unmerckungen an den geneigten Weser! Lb kan erstens nicht verneinen / daß diesesWerck mbeykonnnendendundertOisLursencderStüats- Reden innhaltig verfasst / wider meinen Willen groß gewachsen ist: Jedoch verdienet es deswegen keiner Ausstellung / wellen dessen Zweck und emi- gesAbsehen ist/die wahre und gerechte Ku chert/ von welcher nie zu viel geschrieben kan werden ans Tags-Lwcht zu geben» Zweykens/ der Auffaß bindet sich nicht soviel auf eine ge¬ schmückte Wohl-Redenheit / als auf eine teutfche Aufrichtig¬ keit/die reine Warheit m keinem Weeg zu verschweigen / wenn schon vule äLLipi z die Welt wmgeteulchetsepn. Drittens/muß imgleichen selbst voran bekennen/ daß ich mich offt eines Beyspiels oder Beschicht / emerGleichnus oder Lehr-Spruchs / auf mehr Materien bedienet / einfolglich eine Sache mehrmahlen wiederholet habe / und möchte viel¬ leicht dardurch / wie mit einer zweymahl-gekochten Speiß/ dem geneigten Leser einen Eckel verursachen : Er lasse sich aber bescheiden von dem in aller Welt / ja fast in allen Spra¬ chen redenden hochberühmten Staats - Mann Tornello ^3- cko, der von idme selbsten dieses angemerckt hinterlassen: htrxL Lliague ex memoriä vcteri repetim, gUotrss res (no- tLnäum ) pvlcit kauä 3bsurlle memor3bimu8 : Diese Und dergleichen (sagt er) Dinge / die wir aus alten Andencken wiederholet haben / sollen wir / so offt es die Noch erfordert/ (welches wohl zu mercken ist) ohne einige Schänd abermahlen anziehen. Lieber! erwäge nur reiff die Ausdeutung und -Vp- plwatton , so wirst du gewiß befinden / daß ein Beyspiel / Beschicht und Gleichnus / viel anderst in einer als in der an¬ dern Materi heraus komme. Aus einer Eß - Sache / es sey aus der Lasst / Erden / oder Wasser / werden viel ansehnliche )( 2 und _ M ) o( M _ und unterschiedliche Trachten zugericht / seynd aber darümell nicht unniedllch / und wiederstehendem ^xxctit auf keine Wei¬ se. Dre Veysprele und Geschichten seynd rechte Spiegel / die nicht allemal eines entwerffen / sondern nach Mannigfaltig¬ keit der einfallenden Gestalten / jetzt dieses / jetzt jenes; Also auch / nachdem die in einem Beyspiel waltende Umstände / Lepren und Warnungen / aus einem Ding zu unserer Anwei¬ sung und kluger Anstellung des Wandels und Lebens ausge¬ zogen werden / können vor eine oder die andere / oder mehr Materien nicht unsäglich dienen» Vierdkens/ so habe ich die vielfältige / verdrüßliche/ und nur zum Blätter - anfüllen dienliche OitÄtiones, oder anzie¬ hende Beglaubungen der Staats-Lehrer / der Weltweiten/ Der Beschicht - Schreiber beyseits gelassen; stnkemahlen ich allein die Warheit / die in sich selbst genug beglaubet ist/ auch keines frembden Vorschubs und Beweißthums bedarff / al¬ lenthalben angezogen / und mich derselben gehalten ; und theils solche aus langer und unverdrossener Durchblätterung vornehmer Staats -Männer / Sitten - Lehrer / und Ge- schicht-Schreiber / als Hiri 8Lllullü> l'lluc^äillis, i.i- Vli, sulii (ÜLtaris Lce. Loäini Loterr koccalini , l_,i- plll UalvesiU - t^auäLi Or^riani Koäcrü, Vermont Illolollani, publicorum L-unäorpii^ Der Oeflerreichifchen / Frantzösischen / Italiäniscden / und Spanischen Geschichten/rc- theils aus langer Erfahrenheit meines nunmehr in das 6 z sie Jahr (darum GOTT Preist und Ehre seye) lauffenden Alters; theils aus mannigfaltigen Berichten / Beschreibungen / und neu - ausgegangenen cu- riosen Schrifften / die jetzt und im vergangenen 8eculo, alle Buchläden ausgefüllet / und deren schier die meiste Begeben¬ heiten bey unserem Ändencken sich zugetragen / erlernet/ nnd zuversichtlich erreicht habe; wormit dieselbe sattsam bewäh¬ ret ist- Mchts destominder möchte gleichwol emTollus vorbiegen/ und sagen: Es wären in diesem Werck nicht alle Anzüge mit ge¬ nügsamen Jeugnüssen beglaubet / und doch theils mit so settza- men Umständen beschrieben/ daß billich darob zu zweifflen/ ob sie vielleicht freventlich nicht erdichtet seyn worden: chui cre- cllt cito levis coräe ell, warnet der weise Mann. Höre mich aber auch mein Tolle'. und unfern Erlöser bey dem H.l^arco am letzten Saß- (exprobravit increllulitatem eoium, HUlL Ü8, cjui viäerant,non crellillerunt ) Er hat ihnen ihren Un¬ glauben verwiesen/daß sie denen/die esgesehen/nicht geglau- bet haben. Nun sage mir/ ist in diesem Werck eine neue Ge¬ schieh- schicht /so nicht geschehen ist/oder geschehen hat können? Astes kerne ? warum willtu daran zweifflen/woran du keine Erhevtich- keit einiges Zweiffels finden kanst. Glaubst du so vielen Heyd- nrschen / Jüdischen/ und sogar Mameluckischen Geschichten /wa¬ rum nrchr solchen / die heutiges Tags fürgangen / auch allen und fast jeden / die im vergangenenLecuio gelebt haken/ entweder vom Hören / oder selbst- eigenen Erfahren und Sehen wissend seynd? Ist dann dieser nicht ein unbilliger Meissel ? Was an seinem Ort und Ende bekandt ist / bedarff keiner sonderbähren Beugnus. Die ältere Geschichten aber/ so in vergangenen 8e- cullsfürgangen/und hier angezogen werden/seynd fast alle mit genügsamen Beglaubüngen bewähret; welche aber nicht / so wird Man ddch aus bkfondern Umstanden (deren gewiß darbey nicht ermanglen) erkennen / daß sie allzu wahr seynd: Bin aüch/als Urheberdes Wersts / allzeit willfährig und gefast/je¬ den ungläubigen Thomas/ der es insonvers erfordern würde/ dieWarhM der Geschicht mit Mehrern darzukhum Was die Lehr-Sprüche aberanlanget/ frageichdich/obnichtsolchenach der Richtschnur der Göttlichen / natürlichen / sittlichen / und politischen Lehre eingerichtet seynd ? Hoffe du wirst ein anders nicht finden: Zstaberdieses? so seynd dieselbe schon genug be¬ währt/ und beglarrbek / üngeacht deines zweiflet- oder viel¬ mehr fchalckhafften Einstreuens. Es begibt sich auch zuwei¬ len / daß einet einen Lehr-Satz bey einem Scrikenttn gele¬ sen / und erinnert sich nimmer / auf welchem Blat / Lapitel/ oder Stell; oder vielleicht hat er dell /^utorem stickt mehr bey Händen / daraus abermahlen keine erhebliche Ursache ent¬ stehet / zu zwerflen / oder zu verdencken / wann wir anderst nicht allen Glauben aus der erbaren Welk raumen wollen. Warum glauben wir ^acsto, folepko z ?linio, ?!utnrcdo z und an¬ deren / die keine andere Beglaubüngen/als sich sechsten / anzie¬ hen ? Lasse die Schaale und suche den Kern: Lege dich nicht auf den äusserlichen Schein der Wachest/ sondern erwäge die Wesenheit derselben/ und folge ihr nach. Fünfftens / wisse lieber Leser! daß die allerbesten Sachen nicht ohne Mangel / nicht ohne Tadel / oder sonder einerAus- sttüung feyn können; also auch gegenwärtiges Werst. Ich lasse zü / daß du darinnen Druck- und andere Fehler finden mochtest / aber halte dich an denen nicht auf; gieb vielmehr eine Honig-stressende Biene ab / ^ ne 1^638 ie^enäo , son¬ dern fahre Wester fort: und du sollst gewiß vor einen Fehler hun¬ dert bewährte Sachen finden/ die dich anferbauen und erleuch¬ ten werden. Ern Buch ist darum vor schlecht nicht zu achten/ darinnen nicht alles in Superi^civo auf das äusserste und ge¬ naueste ausgegrüblet / oder auf das allerhöchste anfgegipfflet )( Z wird. _ M )o ( M Wird. 8uM bona, sunt HUX^LM mcäiocrig, , sunt M3I3, bekennet der scharff-finnige Dichter klareialis von ihme selb- flen. Es Langen nicht auf alle Kleider Perlen und Diaman¬ ten / genug ist ossk Gold und Silber / ja an dessen Statt wot anch anderes Bramwerck. Die Bücher mögen nicht allemahi mit lauter den sinnreichesten Einfällen/subkillten Hirn-Trillern/ vertrautesten Beyspielen/ ausbündigsten Worten/ oder Son¬ nen-klaren Bewerßthümern angemenget seynr Es müssen auch mitlauffen mittelmässige/ scheinbare / und leicht-begreiffli- che Sprüche und Anzüge/ die doch vor keine Fehler auszustel¬ len seynd / wann sie schon nicht in sich die Oumt- Lüen? der <ÜÄt0niLnischen Weisheit / noch der Klomischen Lenlur ent¬ halten. Es hat einsmahls der Tadel-süchtige I^ulu8 wi¬ der obgedachken klärtialcm und seine Dichterey sehr geflich- Let / und vorgegeben: Er habe darinnen dreyssrg yaßete Feh¬ ler gefunden: klarriabs aber machte seinen Verhöhner / mrk allein zweyen doch gantz bescheidenenVersen erstummend und schweigend: 2>/Fr'-r^ /o/L /r/50 ? 5/ eK. Als Wolke er sagen: Lieber i^uler wann nur soviel gute Vers se in demBuch befunden werden / als schlechte / deiner Ein¬ bildung nach / darinnen seyn sollen : l-iber bonus ctt, so bleibt das Buch gut. Aergert dich also lieber Leser ein etwa ohngefehr eingeschlichener Fehler / so lasse dich aber aufer¬ bauen von hundert andern güldenen Sprüchen / die gar keine Ausstellung verdient haben. Und seye dir dieses gesagt: Wer diß BuZ will auslaZm / Der soll ein bessers maDen. kcbe indessen wohl/ »nd bleibe wohlgesinnt! Kurtzer Durßer Knnhalk Der hundert Politiken Reden. Erster Diseurs oder Rede. Wo die wahre Klugheit^bestehet ? kag. r Andere Rede. Unterscheid der Staats-Klugheit. io Drrrre Rede. Von der dritten unzulaßlichm Art der Staats-Klugheit. rr Vierdre Rede. Wird solche im Beyspiel des Ludwigen Sforzia / eines Anmassers des Hertzog- thum Maylands erwiesen» i6 ^ünstre Rede. Von der andern Art der Staats-Klugheit. 19 Sechste Rede. Von der ersten und zuläßlichen Art der Klugheit. , 2s Siebende Rede. Treu - meinende Einfalt. 34 Ach re Rede. Von der innerlichen Krafft und Macht dec Ober-Herrschaffrlichen Gewalt. 41 Neundce Rede. Ein GOtt/ein Ober-Herrscher. 51 Zehende Rede. Hoheit durch Laster erworben» 6i Etiffre Rede. Frembde Regierung. 64 Zwoiffre Rede, Frauen-Regiment. 72 Dreschende Rede. Frauen-Vertheidigung. 8s Virrzehende Rede. In einem herrlichen Beyspiel der Königin Zenobia. 87 Funffzehende Rede. Von der Stamm und Wahl-Folge. 92 Sechzehende Rede. Siebenzehende Rede. Gefährlichkeiten der Wahl-Folge. 109 Achrzehende Rede. , Von der Tyranney. n7 Neunzehende Rede. Die Tyrannen in Beyspielen- 12z Zwantzigste Rede. Unterscheid der Tvranney. rzo Ein und Zwantzigste Rede. Was die Majestät in sich ist? i Z7 ZweyundZwanyi^ste Rede. Von der bedingten Majestät. 146 Drey und Zwantzigste Rede, Vorzüge der Majestät. Vrer und Zwantztgste Rede. Hohe,km der Majestät. -6L Fünff und Zwanyigste Rede. kreelicli?. ^LZeÜLUS; oder Schutz-Werek dK Majestät. 167 Sechs und Zwantztgste Rede. Bewährtes Beyspiel der Hochachtung. 167 Greben rind Zwantztgste Rede. Fernere Fortsetzung des Beysviels. 18s Acht und Zwantztgste Rede. Lindere Weege zu der Majestät. 1 Neun und Zwantztgste Rede. Fernere Fortsetzung in Beyspielen. 189 Dreyffigste Rede- Abermahlige Fortsetzung von den cnnguären. 19; Ein und Dreystigste Rede. Beleydigte Majestät. * Zwey und DreMgste Rede. Der gewaltige Hertzog. " 222 Drey und Dre'esstgste Rede. Der vermessene Marschall. 207 Vier und Drüsigste Rede. Kluger Staats-Minister- 211 Fünff und Deeyffgste Rede. Des Cardinals von kicwetieu Staats-Be¬ dienung. 2Is Secbs Und Dre^ffgste Rede. Von Wählung des Obersten Staats-Mini¬ sters. 228 Sieben und Drcystigste Rede. Weeg-Weiß zu der Ehren-Swlle eines Ob'-i« sten Staats-Ministers/ und dessen Ge- müths - Starčke. 2;^ Acht und Dreysstgste Rede. Bon der andern Tugend / so da ist die Staats-Gerechtigkeit. 24 t Neun und Dreysttgste Rede. Von der dritten/so da ist die Staats-Klug¬ heit. LLs Viertzigste Rede- , Von der Religions-Freyhsit/und ihrem Vor- wanbt. 2s § Ein und Viertziczste Rede. Ursprüngliche Ursache derKetzereyen. 2s 9 Zwey und Viertzigste Rede. Ungewißheit der Religion- 26s Dre^g und VrerylgsteRede. Gewißheit der Religion. 272 Vier und Viertzigste Rede. Von der Catholischen Religion. 277 Fünff und Vieryigste Rede. Von der krocestirenden Religion. 282 Sechs und VicrtzigsieRede. Königs Heinrich von Navarra Entsch!icff'-a zu der wahren Religion» 288 , SichE Kurtzer Inhalt der hundert Politischen Neben» Greben und Vrertzrgste Rede. Triumph der wahren Religion. 292 Acbc und Viertzigste Rede. Frantzöstfche Oirk, oder Austilgung der Hu- gonotten aus Franckreich. zoo Neun und Viertzigst« Rede, Blutgierige Religion. z 11 Funfftzigste Rede. Von gemeinen Geld-Kasten. 3 1 5 Ern und Funfftzigste Rede. Mitte!/ den gemeinen Geld-Kasten zu ver¬ mehren. Z2I Zw-y und Funfftzigste Rede. Vom Gesandtschaften. 930 Dre? und Funfftzigste Rede. Gefährliche Gesandten. 334 Vrer und Funfftzigste Rede. Was in der Wahl eines Gesandten zu be¬ drucken. S42 Fünff und Funfftzigste Rede. Von derFreyheit der Gesandten. 348 Sechs und Fünfzigste Rede. Nützliche Anmerckungen/in Sachen der Ge¬ sandten/ und deren Sicherheit. 354 Greben und Funfftzigste Rede- Von der andern und noch mehrern Sicher- Helt. 356 Acht und Funfftzigste Rede. Von der Beantwortung auf die Gesandt¬ schaften. z62 Neun und Funfftzigste Rede. Von Geschencken. 366 Gechtzigste Rede. Von Alliantzen und Bündnufen; bevorab die verdächtig seynd. 969 Ern und Sechtzitzste Rede. Von Mannigfaltigkeit der Bündnufen- 376 Zwev und Gechtzigste Rede. Von Unbeständigkeit der Bündnufen. 382 Dre? und Gechtzigste Rede. Von der Unpartheylichkeit oder Neutralität. 392 Vier und Gechtzigste Rede., Von der Partheylichkeit oder k>srriMat, 998 Fünff und Gechtzigste Rede. Fernere Fortsetzung und kurtzer Jnnhalt etli¬ cher Politischen Anmerckungen von den Bündnufen. 426 Sechs und Gechtzigste Rede. , Von Christlichen Bündnufen wider denTur- cken. 4l2 Sieben und Gechtzigste Rede. Fürsten-Schutz und kroceckion. 422 Acht und Gechtzigste Rede- Vom Ungemach des Kriegs. 425 Neun und Gechtzigste Rede. Fernere Fortsetzung durch Beyspielen. 4z r Giebentzigste R de. Kriegs-Ungemach in dem siebenzchenden 8e- culo. 43 5 Ein und Giebentzigste Rede. Vom ungerechten Krieg. 415 Zw.y und GlchtNtzigste Rede. Von ungerechten Ursachen des Kriegs. 448 Drey und Giebentzigste Rede. Beyspiel des ungerechten Kriegs. 46O Vier und Giebentzigste Rede. Von gerechten Ursachen des Kriegs. 464 Fünff irnd Giebentzigste Rede. Beyspiel gerechter Nothwehr. 478 Sechs und Giebentzigste Rede. Vorder Kriegs-Zucht. 482 Sieben und Giebetttziyste Rede. Kriegs-List. ," 495 Acht und Giebentzigste Rede. Schädliche Hülfe. 50s Neun und Giebentzigste Rede. Bewahrte Kriegs-Anmerckungen. 508 Achtzigste Rede. Vom Zwey-Kampff. 529 Em und Achtzigste Rede. Von der Aufruhr. 596 Zwey und Achtzigste Rede. Ursachen der Aufruhr in den neuesten Beys fpielen. 544 Drey und Achtzigste Rede. Mittel/die Aufruhr zu dampfen- 556 Vier und Achtzigste Rede. Sich stellen und verstellen. 57s Fünff und Achtzigste Rede. Dessen Beyspiel. 579 Sechs und Achtzigste Rede. Zweytes Beyspiel der Verstellung. 578 Greben und Achtzigste Rede. Politische Gleichheit. 584 Acht und Achtzigste Rede. Von Gastmahlen. L8s vieun und Achtzigste Rede. Glücks-Wechsel. * 6c>r Neuntzigste Rede. Aufrechtes Gewissen. 6if, Ein und Neuntzigste Rede. Gefährliche Zusammenkünften Fürstlicher Personen. 618 Zwev und Neuntzigste Rede. Der verschnupfte Edelmann. 628 Dr«? und Neuntzigste Rede. Fürsten-Wort. 63s Vier und Neuntzigste Rede. Schertz-Wort. 635 Fünff und Neuntzigste Rede. Rechnung ohne dem Wirth. 64a Sechs und N-untzigste Rede. Kluges Mißtrauen. 649 Sieben und Neuntzigste Rede. Von dem Sieg- 65S Achr und Neuntzigste Rede. Vollkommener Sieg- 664 Neun und Neuntzigste Rede. Von dem Frieden. 667, Hunderte Rede. Von Gnad und Ungnade der Fürsten / und deren Favoriten Gefahr- 676 Erste cken/ als wie ein icsi-us, aber ihre Fe¬ dern hat nicht der rechte O^ius ge¬ macht/ und fallen sich zu Schanden. Ihre Hoffnungen zergehen wie der Schnee von dem Sudwind / und ihre unvorsichtige Gewißheiten schlagen ge¬ meiniglich fehl aus/ wie ein eitler Traum und Fabelwerck. Die Fran- Hosen haben ihnen zuviel eingebildet/ wie sie die Stadt Landau überaus be- vestiget/ und auf das Thor eindruckm haben lassen: ULenemmi ceäec: ^je wird keinem mehr weichen : und ist doch nicht allein dem unüberwindli¬ chen Muth des Königs Joseph gewi¬ chen/ sondern hat besagte Jnnfchrifft sechsten ihre kamlstät und Verhäng- nüß gezeiget/ indem die Worte: brcL neMui Levec, machen die Jahr-Zahl aus/nemlichen 1702. l» welchem Jahr die Stadt gefallen. Es ist eine weit gewaltigere Krafft/ die von oben her¬ ab fliesset / und zu Schanden leget der¬ gleichen menschliche Gewißheiten/ die doch allein in jenem alten Spruch ge¬ gründet seyn: Olimis liomo wcnäax: Der Mensch ist ein Lugner.Behüte der Himmel dafür/wann GOtt alles wollte / was diese Welr-Klugen in ih¬ rer verderbten Einbildung zu rath se¬ tzen. Sie erfahren / was die Herren Mäici: wann sie zum besten rathen an einem Patienten/fo kriegen sie gewisse Post / daß der Patient todt sty: Also geschicht in allen menschlichen Geschaff- A ren/ bestehet. es / dergleichen Welt- Klüglingen / in- . S hat derjenige lehr weit dem sie ihnen offrmals ein Sach gantz geirret/der da sagte anders einbilden / als es hernach aus- ' Ux crimen, vircus voca- schlagt. Sie fliegen in ihren Gedan- - cur: Daß ein/mit gutem " " ' " ' ' " " Erfolg/beglücktes Laster ' zu einer Tugend werde: Daß das Gerakhwohl allezeit löblich seye. Ich lasse zwar denen lasterhaff- ten Anschlägen zu/ ihren Gewalt/ Be¬ hendigkeit/ und Auswürckung grosser Sachen; Aber daß die Tugend hinge¬ gen ein solches/und noch ein viel meh- rers/ nicht auszurichten vermöchte/ oder daß der Engel der Finsternuß mächtiger seyn sollte/als der Eilgeldes Lichts: Daß die verderbte Welt-Klug¬ heit übersteige die Göttliche Weißheit/ daß die im verrückten siebenzehenden 8Lcu!v so vielfältig angewendte Poli¬ tische kettorrs, Staats-und Weltllacri- §uen/ Verschwartzungen/ Unzuhaltun¬ gen des Trauens und Glaubens/unge- wiffenhaffteVerwicklunge der Staats- Geschäfften/ blutige Kriege / Impor¬ ten und Nachstellungen mehr ausge- würcket haben / als sonsten hätte er: schwingen können ein gut Christliche Aufrichtigkeit/ ein unverfälschte War¬ best/ ein alte / rechte Teutfche Ernst- hafftigkeit / ein vest -benachbarte Ver- ftändnuß? dessen kan ich mich nicht bereden lassen: Es sey dann/ daß ich glaube / daß GOtt weniger vermöge / als der verdammte Geist der Finster¬ nuß/ und eines tollkühnen Menschens Gcharffsinnigkeit vorgreiffen könne des Allwaltenden ewigerVorwissenschafft. Ein grosse vielmehr Schwachheit ist Erste 'Ae^e / L ten / die man zuviel spannet durch die Welt Klugheit/und sie brechen müssen durch die Anordnung GOttes. GOtt führet alle Sachen aus/wie es ihm gefallt: Seine Vorsichtigkeit ist der Zaum und das Band/welches die Kö¬ nigreiche und Landen / ja das gcmtze politische Wesen erhaltet: ubi llivina ^roviclemia non comilirac conüliis güio- nibusc^ue dominum, runcne^ue vir Lon- bulcus, conüilcus ; nec forci^ forcis; 5eä eciam supicnrrüiML conülig inü^iencer 6eünunc, äc Aenerola mZxime öc torria saÜL curpem Lc infamem exirum conle- ^uuncur. Also redet d/icepboi-us 6re- Zoras.der Griechische Geschicht-Schrei- ber in dem 7. Buch/ wo die Göttliche Dorstchtrgkelr sich nicht gestllcr zu den menschl. Unternehmungen un Anschlägen/ daselbst ist kein Rath- §-der vor eincnRath/und kein Hel¬ den Mann vor einen barcken zu achten/ sondern werde ihre klugeste Rathschläg unwerßlich ausgefüh- ret/unihregrosimüthigsLe Thaten g Winnen elttcn sdändl. Ausgang. Es ist nöthig/(sagt derEngeländis. Graf von Verulsm) daß die Menschen gotts- fürchtigeSitten Lehren vorhero kosten/ bevor sie die Staats Grifflein mit vol¬ lem Rachen verschlingen. Nemlich/west len diejenige/welche von der Wiegen an (so zu reden) an Fürstlichen Höfen und StaatsGeschäfften erzogen wer¬ den/ fast niemals die rechte / aufrechte innerliche Klugheit begrieffen. Alle Griefflein/ die GOtt/ als der anfängli¬ chen Ursach/nicht gleichförmig seynd/ oder von ihrer Anweisung nicht Her¬ kommen/seynd lauter Fallstricke/Irr¬ gange und Bethörungen der wahren Vecnunfft: Ja sie seynd schwamsich- tige Aufblähungen wider GOtt den einigiftcn Urheber alles guten Raths. Demnach hat sich niemand zu bewun¬ dern über jenes/was Job der gerechte Mann so freymüthig bezeiget in dem 12. Satz! /^66ucic Loniiliarios in Kul- cum 6nem Lcc. Er führet die Rathge¬ ber zu einem aberwitzigen End / und macht sie zu Narren/Er löset auf den Gürtel der Königen / und gürtet ihre Lenden um/mit einem Gail: Der das Hertz der Fürsten des Volcks verän¬ dert/ und bekriegt sie/daß sie auf dem Umweeg vergeblich daher gehen: Sie werden tappen/ gleich wie in der Fin¬ sternuß/ und nicht im Liecht: Und er wird machen / daß sie irr gehen/ wie trunckeneLcuch. Also spräche aus dem Mund Jobs der Geist der ewigen Wahrheit. 2. GOtt verrücket den Oompas der wahren Vernunfft in allen denjenigen/ die sich derselben mit verbotrenen und GOtt mißfälligen Staats-Zündlein und betrüglichen Rechten mißbrau¬ chen : damit sie zu Schanden werden / und endlich sechsten mir eignem Verlust bekennen müssen/daß aller guter Rath nur von oben seye. Ich kan mich säuer nicht begreiffen/ wann ich betrachte / daß auch ein König Salomon/ so bald er der Göttlichen Weißheit abspanmg worden / sich gantz und gar in seiner Regierung veriohren habe. Dann er hat so gleich den Grund gelegt/ zu al¬ len künfftigen Reichs - Spaltungen / durch unvorsichtige Gestatt und Ein¬ führung des vielfältigen Götzendicnsts. Er eyftrre mit demseroboum, her ein wohbgearter und fleißiger Jüngling / nach Zeugnuß der Heil. Schriffr war/ und wurde Salomon so verblendet / daß er sich seiner nicht eher versichert hatte / als er den flüchtigen Fuß in Egypten gesetzt. Seinen Cron Prin¬ tzen Roboam vertraute er solchen Leu¬ ten/ die Ihne hernach mit ihren unei¬ nigen Rathschlagen dahin gebracht/ daß er die zehen Stämme Israel aus seinem Reich verlohren hat. Diese wa¬ ren grosse Staats-Fehler/ in welche der König Salomon nicht wäre einge- runnen/ wann er sich an den Ancker der Göttlichen Weißheit gehalten hätte. Ein viel frifthers Beyspiel gibt der Graff von Lomines m dem 7ten Buch seiner Gerichten / nehmlichen an dem Burgundischen Hertzog/ <^ri dem Küh¬ nen. Dieser hat sehr nach Ehren ge¬ rungen / Er ist so kühn / unerschrocken und tapffer gewesen/als ein Fürst seyn mag. In dem Reichthum und ande¬ ren Kostbarkeiten waren Ihm wenig Fürsten in Europa gleich. Er bezwang alles mit Krieg: Dre Cron Franckreich zitterte vor seinerMacht. Ein Herr voir allenTugende/voneignerErfahrenheit» Dieser Herr hat viel überstanden/ alle- Mo die wahre Alugheit bestehet. z zeit gesteget/ nichts verlohren/ äusser damahlen/ wie er auf sich viel gebauet hat. In Summa / die Eidgenossen / ein armes damahlen Völckletn/hat die- sen grossen Herren geftürtzct / und in oyener Schlacht überwunden/und un- bekandter Weiß erschlagen. Ein sol¬ ches Ende/sagt Lominez, hat dieser Herr genommen / welcher vor allen andern Potentaten geehret und gerühmet ist worden. Weiß aber kein andere Ur- fach / als daß er sein Ehr / Glück und Hoheit nicht GOtt / sondern Ihm ftlbst/ seinemVersiand und Tugend zu¬ geschrieben. Was nicht aus GOtt/ ist wider GOtt. Daß aber die vermeinte Staats- Griefflem von der menschliche Schalck- heit so hoch aufgetrieben werden / daß sic in unterschiedlichen Begebenheiten der zufälligen Dinge/zuweilen scheu mm was ansehnliches ausgewürckt zu haben/ist mehr demBeytrag der mit würckenden Allmacht GOttcs/ ohne welcher nichts beschicht/ was es be¬ schicht / zuzuschreiben. Sie setzt allen menschlichen Anordnungen das Ziel aus: Sie regiert alle Sachen nach ih¬ rer unbegreiflichen Vorsichtigkeit/ die beweaiiche durch Bewegung / die un¬ bewegliche durch ihr Verharrung/ die freyw-Uige durch ihr Willkühr. Und ob es schon das Ansehen hat / daß die menschlichen Anschlag / bey Ausfüh¬ rung der Staats-Angelegenheiten/ al¬ les thun/so thun sie doch anders nichts/ als was der Urheber aller Ding zu thun/ ihnen gestattet. Dannenhero je nahender ein Regent mll seinen Staats - Maximen sich der ersten un¬ mittelbaren Ursachj und ewigen Weiß- heil, gleichförmig machet' je besser und beständiger wird er von derselben all- wcül nden Vorsichtigkeit gehandha- der. Seine Ansckläg werden zu Schan¬ den machen alle betrügliche Verschla genheiten seiner Widersacher: Sein Regieren wird an einer starckenGrund- feste angelegt: Seine löbliche Thacen werden von der Tugend und Weißheit herstammcn: . Sein Regieren wird ein Lkkeü oderWürckung seyn der jenigen Klugheit / die von GOtt und seinem Göttlichen Gesatz Hanger. Es ist kein Potentz oder Macht in der Welt/ die da ihr Richtschnur nach der Unbillig» keit / Listigkeit und Betrug gewendet hat / bißhero von der Glücks-Sonne so beleuchtet worden/welche sich hätte rühmen können/daß sie von der Finster¬ nuß / oder Unglück wäre gany versi¬ chert gewesen: Dann viel tausend Bey- spiel hat nunmehr diese Erd-Runde in sich begrieffen/ die aus den AUerglück- seeligsten/ die Unglückseeligste worden seynd / und deren Veränderung nicht der Tugend/ nicht der Redlichkeit/ nicht der wahren Vernunft: Hingegen aber allezeit / entweder einer Politischen Hintergehung oder unzeitigen Herrsch- Eifer/ öder einer ungerathenen listigen Unternehmung beygemessen worden. 4- Dahero ein weiser Fürst/wird ihm unumgänglich vor Augen stellen/ zwcen ungleiche Ausgäng; damit er nach denselben loß gehe/ mit einem zu¬ ruck-gehaltenen Schritt/ gleichwie in einem schlüffrigen oder eiß'igen Weg/ welcher bemercket ist mit dem Fall der jenigen / welche die erste darüber gan¬ gen und gefallen seynd. Der erste Aus» gang ist der Ausgang der Tugend/der andere des Lasters. Uber den ersten Weg seynd die mehrcste glücklich ge¬ wandert : Und wann schon jemand daselbst gestrauchelt / so hat ihn die Tugend lucht verführt / sondern das Glück allein in der Vollziehung ver¬ lassen : darumb keinen / als der Ver- hangnuß der unbegreiflichen Urthetl GOttes / die Ursach beyzumessen ist. GOtt aber ist allezeit derjenige / deme die Mittel nicht ermangeln / wieder¬ um!)/ den er zu fallen gestattet hat/zu erheben. Der Weg aber des Lasters ist allzeit gefährlich / und schlägt dem Wanderer nicht zu guten aus: Dann kommt einer durch / ohne Fall/ (so aber selten geschicht/) so bleibt er doch ,m sich sechsten ungerecht / eigennützig/ grausam; und mehr sein Laster / als er glückseelig. Ertappt ihn aber das Unglück auf dem Weg / so folget auf dem Fuß die Verzweiflung/ und muß ihm sechsten allein die Schuld geben/ als welcher den Weg des Lasters und der Ungerechtigkeit, und nicht den/den GOtt und die Vernunft vorgeschrie¬ ben, gegangen ist. Ar 5 - Was Erste Rede/ 4 e. Was aber vor ein Unterscheid Zwische diesen zweyen Wanderern seye/ erhellet aus dem: daß der erste alle. Zeit kan in Glück und Unglück zu GOtt ruffen/ mit dein König : demen¬ co vominci c;uomoäo ambulsverim co- rsmreM vcrir2re.Erinneredich/oHErr/ wie ich allemah! vor deiner gcwandlet habe in der Warheit und Aufrichtig¬ keit / wann ich schon zuweilen unglück- seclig gewesen bin/ so bin ich doch den Weg der Ungerechten nicht gegangen. Von dem andern aber bekennet ein gantz widriges der fromme Job: 8pes MpocricL pcribir, 6c ficuc rela 353nem'um K6ucis ejus. Eines Gleißners/ Betrie- gers und Welt Klüglings Hoffnung ist zu Grund gangen: Sein Zuversicht ist wie ein schwaches Gewcb einer Spin» nen. GOtt wird einen solchen bey anstossenden Unglück nicht erhören/ sondern wie David sagt: (Lui sigbicsc in Lollis, irrifiebic eos. Der M dem Himmel wohnet / wird einen solchen auslachen. Und zwar aus gerechter Ursach: weil die verderbte Welt-Klug, hcit ohne dem dieses bewehren will: Lc>eIumLosIil)omino,cerr2M surem cieciic Klus llomioum. Daß GOtt im Him¬ mel genug zu walten habe/ der Erdbo¬ den aber seye den Menschen» Kindern übergeben worden. Aber vominus milic lpiricum verciAirus, öc errare secic ros in opere luochcuc errac ebrius. Der HErr/ sagt Isaias/ hat den Irr-Geist in sie geschickt/ und gemacht/ daß sie darauf irr gangen seynd in allen ihren Wercken/ als ein voller Mensch thut. Mit wenig Worten: ^bominano vo- mim eil omnis iüusor, nach den Wort GOttes: Ein jeder / der auf den Be» trug/ Gleißnerey/ und dergleichen un¬ gerechte Staats-Griefflein die allge¬ meine Wolfarth bauet/ ist im Ange¬ sicht GOttes / nichts anders als ^l>o- rrnnscio vomim, em Greuel bcsHErm. Dannenhero ich bespreche / nicht zwar mit meiner schwachen Feder / sondern mit den Worten der ewigen Weißheit alle Fürsten der Welt: 8i sechbus 8cscepcris,o KeZes populi: Oili- A-ce 8apienn2M, ucin pLrpecuum reZnc- rii. Dcrowegen/ O ihr Könige über das Volck/ habt Ihr Lust zu Königli¬ chen Stühlen und Sceptern/ so liebet die Weißheit/damit ihr ewiglich herr¬ schet. Liebet das Liecht der Weißheit/ alle die ihr den Völckern seyd fürgese- tzet/ wie es dann ermahnet der Aller- weiseste auf der Erden / in dem Buch der Weisheit. 6. Diese von der Göttlichen Feder also belobte/ und allen Fürsten so heff- tig anbefohlene Weisheit/ kan in War. heit in vergangenem L^culo schwehrlich einem andern Potentaten mehr/ als al¬ lein dem ( Allerglorwürdigsten Anden- ckens) Kayser l-eopoiä zugeeignet wer¬ den: Weil er das Glück durch die Tu¬ gend Ihme dienstbar gemacht/ und sein Glorwürdige Regierung nach der Haupt-Regul der wahren unfehlbaren/ unvergänglichen Himmlischen Weiß- heic: Seinen Helden - Geist nack der Maaß der Vernunfft und Christlichen Gewissens : Sein Staats -lncerelle nach der Richtschnur des Göttlichen Besatzes / und der allgemein-geziemen¬ den Billigkeit: Seine Waffen nach unentbehrlicher Noth der Gegenwehr / pro Oeo 6c populo,vor GOtt und das geliebte Vatterland: Seine eor^uL- ten undEroberungen zurEhr GOttes/ und der Christlichen Religion: Seine unzahlbare Siegen ohne Ubermuth/ und sonder freventlicher Anmassung frembder Städten / oder Beunruhi¬ gung der Christenheit: Seine Hoffhal¬ tung nach eignem Beyspiel seines auf¬ rechten Wandels und gottseeliger Frommheit eingerichtet/und angeord¬ net hat. Dieser Kayser ist wohl wcrth und würdig/ daß alle Federn und alle Zungen der Welt/sich an Beloben sei- ner preißwürdigsten Thaten abmüden würden. Seine besondere Gottes- forchk/Zartigkeit des Gewissens/ ver- gesellet mit unbeschreiblichen Gaben des Verstands und Muchs: Sein Tapfferkeit mit so viel grossen Thaten und gleichem Glück bewehret/ haben an Ihme gestaltet einen vollkommen nen Monarchen. Er war scharffsin¬ nig an Erfinden/ behutsam in demEnt« schliessen / standhafftig im Vollziehen/ und mit einer solchen Staats Klugheit begäbet/daß an Ihm erneuret wurde die Gedachtnuß der ehcmahligen Kay¬ sern/ Lonlirmrini, ^rcastii, UNd XvAuikim. Ich melde aber von seinem höchst-löb¬ lichsten U)o dre wahre Klugheit bestehet. 5 lichsten Regiment nur kürtzlich / und gleichsam in dem Absehen/ weil ich ah lein seine an den wahren Grund der Tugend gegründete Staats Klugheit/ die Ihm so viel glückliche Ausführun¬ gen der Staats-Geschafften / so viel Siegen/ LonquLren/ und seinen Groß- Thaten/einen so herrlichen Ruhm bey» gebracht/ zum Beyspiel und Nachfolge setzen will. 7. Nach frühzeitigem Hintritt des Glorwürdigsten Kaysers Ferdinandi des Dritten / welcher im 49ten Jahr seines Alters/ im Jahr i6z 7. mit all¬ gemeinem Betrauren vom gantzen Teutschland/ja fast vom gantzen Euro¬ pa/ befoderist deren / die mir diesem höchste löblichen Ertz-Hauß Oester¬ reich auf ein gewisses verbunden/ oder etwa ein gemeinschafftliches incereüe hatten/sich ereignet/bestiege den Ertz- Hcrtzoglichen Stuhl d.eopoi6u8 im sie- benzehenden Jahr seines Alters/ nach¬ dem er vorhin noch bey des Herrn Vat¬ tern Leb-Zeiten im Jahr 16^5. zum König in Ungarn/ und das Jahr dar¬ auf/ zum König in Böhmen / mit cin- müthiger Vergnügung beydcrseits Kö¬ niglichen Ständen gekrönet worden. ZudieserKöniglichen undErtz-Hertzog- lichen Regierung gelangte l^opolä durch keine ^lacyigveiiischeRäncken oder Listigkeiten / sondern in Ansehen seiner noch dey jungen Jahren zeigender Majestät ohne Hochmuth / seines auf¬ rechten Wandels ohne Gleißnerey/ sei¬ nes scharffsinnigen Verstands ohne schädliche Verstellung: In erwegen/ sprich ich/ seiner natürlichen Klugheit / ohne Betrug und Falschheit/ seines so gleich verführenden Glücks inPohlen und Dennemarck/ deren wanckende Cronen er mit seinen sieghafften Waf¬ fen alorwürdig erhalten/und zwar oh¬ ne einige Ulurpirung/ Eigennutz / oder Anmassung einiger Sach aus (sonst pflegenden) Vorwand der geleistcn Hülffe. Diesen Tugend-Gang gleich¬ wie in Anbegin seiner Regierung / ist Leyvold hernach durch die gantze Zeit seines prerßwürdigenLebens-Lauffs ge¬ gangen 8. Die gantze Welt weiß/wie die CronFranckreMdie demHaußOester- reich aUzeit abspenstig war/) durch ihre zwey Gesandten ä-Oramoncmnd ael.yonc, sich bewürbe/ ^nao r6s8- die Kayserliche Wahl des Königs Leopold schwehr zu machen - was arglistige/ nachteilige InrriZuen und lVisctiinLcio- nen sie bey denen Chur-Fürsten heim¬ lich versucht/ ist nicht woylzu beschrei¬ ben. Oeffentlich aber kamen sie vor/ mit sehr vielen Klagen / wider das Hauß Oesterreich / so sie / als Anmas¬ sungen/ wider,den Westphaltschen Frie¬ den ausgaben/ und vornehmlich aufdie den Spaniern und Mantuanern in Welschland geleistete Hülff abzieleten/ und mehr dergleichen unthatige Anzüg/ oder vielmehr impotturen/welchedersel- ben allezeit unholderMcion des Hauses Oesterreich nicht ermangle»/ verwen¬ deten : dadurch aber sich bemüheten/ die Wahl/wo nicht selbftcn aufJhren König zu bringemsintemahlen dieFran. tzosen von krgncisei l. Zeiten an/biß die. se Stund / ein besonders Absehen auf die Kayserliche Cron gehabt haben ) wenigstens von dem Hauß Oesterreich abzuwenden: und thaten zu diesem Ende/dem abgestorbenenChur-Fürsien von Bayern/ übermäßige Verheiffun. gen: so gar erboceten sich/jährlich grosse subüciien demselben/wann er das Kay- ftrthum bekäme / zu reichen / dadurch aber Franckreich Ihme selbst einen sol¬ chen Kayser / gleichsam lehenmaßig zu machen gedachte. Hingegen mit allen diesen Schalckhejten/ Räncken und heimlichen Grieffen/ haben die Fran- tzoscn nicht so viel ausgerichket / als ^copo!6u8 mit seinem aufrichtigen Handel und Wandel. Seine Klugheit in Beförderung dieser Wahl/wäre an den Beystand GOttes/ nicht in Ver¬ sprech-und Verehrungen/ oder wann diefts nicht angienge / an Bedrohun¬ gen / wie es Franckreich meisterlich rhun kan/ gegründet: Dannenhero wäre abermahlen von unserm aller, glorwürdigsten i-eopolll die unzeitig, vorbrechende UsLkiavellische Schalck« heit / mit der wahren Klugheit/ und die heimliche Nachstellungen mit sei¬ ner Welt-bekandten teutschen Aufrich¬ tigkeit überwunden: und zwar mir so erwünschtem Erfolg/ daß i.copUu8, um angesehen des Frantzöstschen Wider, stands / durch einmüthige Vom der A z Herren Erste Rede/ 6 Herren Chur-Fürsten zu einen Römi¬ schen Kayser erkieset ist worden. Und das ist recht geschehen / dann sonsten ist kein läre ( wiewohl schon alte) Weissagung/daß dieErhebung Franck- reichs auf den Kayserlichen Stuhl/ nichts anders als em würckliche Äb- trettung der Teutschen Freyheit seyn würde. y. Kaysers topole! aber kluges Ver¬ halten/ bestünde in so vielhell-leuchten¬ den Strahlen/ als wahren Tugenden seiner Majestät. Ich stelle Ihn nicht vor als em Schein - Bild / daran die Verschlagenheit und Gleißnerey die Farben gemischet/ und einen bald ver¬ gänglichen Anstrich angcdruckt hat: sondern als ein Meisterstück der Hand GOttes. Und wann schon der grosse Hlexaniäer beglaubt gewesen/ daß nie¬ mand als der Welt- berühmte Spelles sein Gemahl/ oder der Kunst-erfahrne seine 8c2cu-,m zu verfertigen würdig wäre/so hat aber an des Kay¬ sers l^opo!«K sittlicher Lebens-Fürstel- lung/die Tugend sechsten die Hand an« geleget / die Religion und Glaubens- Eyffer nicht gefeuret/die Klugheit sich äusserst beembsiget/die Geschicklichkeit nicht ausgesetzt/ die Srandhafftigkeit das Werck auf das allerbeste zugerich, tet/ und dieWeißheitGOttes/dre mit Ihm allzeit gewesen / aantz ausge¬ macht. Sein Ansitzen ist so Majestä¬ tisch gewesen / darnach selbst eigner Bekanntnuß vieler Fürstlichen und an¬ deren vornehmen Personen/ als frcmb- den Abgesandten / und Kriegs-Officie- ren/( unter denen auch Barbaren wa¬ ren ) aus einer innerlichen Ehrforcht gleichsam gezittert / und bcy öffentli¬ chen ^uclientzen redloß worden seynd: In seiner Stimm oder Red aber / ne¬ ben der in vielen Sprachen gleichsam angebohrnen Beredsamkeit/ etwas so liebreitzendes gehabt / daß er alle ver¬ gnügte/die Ihn nur gehöret / aller Hertzcn bezwange / die Ihn nur gese¬ hen/ alle einnahme/ die Ihn nur ge- kennet haben. io. Sem Verstand wäre scharffsin- nig/ aber zum Üblen nicht entzündet: Sein Wttlen allezeit geneigt zu der allgemeinen Wolfahrt und Ruhestand seiner Lander. Er liesse sich weder von Menschen / noch von eigner An¬ mietung beherrschen / nur die Ver- nunfft und Tugend hakten die Macht über Ihn genommen. Ob er schon dem Vorbringen seiner Hoff- Beamb- ten sich zu glauben zeigte / so siele er dannoch nicht ehe hey / als biß er die Warhcit in andere mehr Weeg genau untersucht hatte. Im Laster des ho- henVerrarhs aber / glaubte er weder Freunden noch Feinden sondern erkun¬ digte sich durch unverdächtige Perso¬ nen/ und Übergabe sodann "gerechten und unpartheyischen Staats Män¬ nern die gantzeSachrciffzu überschla¬ gen und zu urtheilen/ doch auf ein sol¬ che bedingte Weiß/daß Ihm nicht Ge¬ legenheit mangelte/ die Barmhertzig. leit zu üben; So wir alles au den Un¬ garischen (eonchirmiceu gesehen; de« vorab an dem Obersten Richter des Königreichs/Grafen/ Frantzeu dessen der Kayser lange Zeit verscho¬ net/ und er allezeit auf seine Unschuld getrutzet/obwohl er unter allen zusam¬ men Geschwornen dec Allerschuldig¬ ste/nachdem man in dem Schloß Mm ran des verstorbnen Ungarischen rim, Grafens ^clleiem,(der sonst der Urheber dieser Aufruhr gewesin/) 8e- crecgrium, mit seinen bey sich habenden Schrifftcn gefangen genommen / be¬ funden war: als welcher nicht all.in/ wie die andern nach Kaysirlicher Cron und Sccpter/ sondern so gar nach des Kaysers Leben Meuchellnörderischer Weiß getrachtet/ um Ihm mit Gisse zu vergeben/ und da dieses nicht cmgchen wollen / Ihn auf der Jagd gestmgen zu nehmen/ unddenTürcken äusm-ief» fern/ Anschläge gemacht haben solz. Ge¬ wiß ists/wieIohannvonLriüc in dem andern Buch der Lotharingischen Ge¬ schichten vermercket/ daß dieser lll, wie Kaysir lleopoill seine Braut/die aus Spanien/un- bekandter Weiß zu empfangen / mit 12. andern gleich-gekleideten Cavalii- rennacherSchadt Wien auf der Post geritten/etliche Trouppen in einen Hin¬ terhalt/ wo der Kaysir vorbey reiten muste/ gelegt / daselbst Ihne unverse¬ hens überfallen / und todt oder gefan¬ gen haben wollen: So aber aus beson¬ derer Vorsichtigkeit GOttes/weil sich die Wo die wahre Wugheit bestehet den. Also überwände des Kaysers Unschuld alle Schalckheit seiner Feinde, 12. Ach wieviel Fürsten und hohe Bcambken scynd in des Kaysers i.cc>- poiö Ungnad/ Zert seiner Regierung/ gefallen ! Ach wie viel haben sich bey unterschiedlichen Begebenheiten dem Kayserlichen inrerellc, zuwider Ihrer Eyds-Pflichte/ entgegen gesetzet/ deren wenigsten einiges Leyd geschehen: Es lft Ihm nicht gemeint gewesen nach Lehr des UgclMvelti: clam vel palgm perclere, seine Beleidiger/ wo nicht öf- fentlich / doch wenigsten heimlich hin- zurichten. 8crucre cLusas, vel oblacas Lrnpere, die Ursachen zm-Unglück sei- ner wissentlichen Feinde zu erdichten/ oder der zufälligen sich zu gebrauchen. Fürstenberg hat es mit seinem Glück erfahren / und viel hundert an¬ dere. Gleicher Gestalt/ wann Kayser yeopoiä seine Gnad einem Beschuldig¬ ten versprochen/ so hat dieser so gewieß versichert leben können/ als der nicht beschuldiget war. Er hat niemanden zu hintergehen gesucht/ niemanden ins Garn aelocket / und wie die falsche Welt-"Klugheit unterweiset: 8pecie gmicicin, salvi con6uüÜ8, Zur leZLrionig in cgsses äucere, unter dem Vorwandt angebottnerFreundschafft/ oder gegeb¬ nen freyen Geleits / oder unter dem Schein einer Gesandtschafft in die Strupffen zu bringen. Kayser l-eo- polä hatte zu dergleichen listigen Grieff- lein/die ohne Brechung des Glaubens nicht leicht geschehen / ein allzu llciica- tes und zartes Gewissen gehabt. Ist nicht dieses Rebellischen Ragotzi abge- lebten Herrn Vattern/ welcher sich in die Ungarische Rebellion schon gar weit eingelassen/ auch in dieser Absicht den General Stahrenberg / und den Grafen Kolonitfch/ als er sie einmals zu Gast geladen/ in Verhasst genom¬ men/ ja gar nut seinen Völckern gegen die Kayserlichen in das Feld gerucket hatte / auf blosse Fürbitt seiner Frau Mutter/ der alten Mgotzin / und mit dem Beding/ daß er in alle seine Schlös¬ ser Kayserliche Besatzung emnehmen sollte / der Besitz aller seiner Güter gelüsten worden? Bey demc auch fe» stiglich geblieben ist / und nicht wenn ger die Nadastischen Truppen verspätet/ i und sogestalten der Kayser ihnen vor¬ kommen war / dieser Meuchelmörderi¬ scher Streich fehl gangen ist. ,ii. Wie Ihm aber der Gewalt nicht angangen/brauchte er sich ferner eines grausamen Lists: Er lüde den Kayser/ die Kayserin/ die Ertz-Hertzog- lichenPrinzcßinen/und denPrintz Carl von Lotharingen/auf ein Fisckerey na- eher Pottendorff/ mit der Entschlies¬ sung / daselbst die gantze Kayserliche rZmilie mit Gifft hinzurichten; Und dieses wäre angericht in einer gantz köstlich aussehenden Pasteten: Da hat es wohl geheissen: in olla-der Todt ist im Hafen. Oesterreich stun¬ de damchlen auf der Spitz des Unter¬ gangs/ und der bildete Ihm ein / alle Berg des Glücks schon über¬ stiegen zu haben. Aber/ UecZm 6xir, GOtt hat der Bosheit den Riegel vor¬ geschoben: Die Gräfin d/sstM, die um dieses lästerliche Vorhaben wüste hat Ihrem Herrn die Karten gemischet / und aus tragenden Mitleiden gegen Ihrer allergnädigsten Herrschafft/ un¬ terlegte der vergifften/ ein andere ge¬ sunde und frische Pasteten / dero alle genossen: aber nicht zum Todt / son dern zum Heyl. Gewieß ists auch / daß zu selbiger Zeit in dem Brunnen der Burg/woraus das Trinck-Waffer vor den Kayser geschöpffet wird/viel und sehr verdächtige Sachen gefunden worden:c. Daraus dieses klar zu se¬ hen/ wie grimmig und gifftig die Un¬ garischen Rebellen auf Leib und Leben Dem Kayser gegangen scynd. Darbey aber dieser Ällergütigste Monarch sich nicht verlohren/ in kein Naserey ausge¬ fahren/ rnirioribu» temper conliliis, wst 8ueconiu8 V0M Vespaüano bezeuget/ rrlus, sich der gelindern Mittel und Weeg gebrauchet / und die Rach nicht anders geübct / als mit grosser Ver¬ schonung/und/ wo nur möglich gewe¬ sen/mit Begnadigung der Beleidiger. Dieses Hungarische Unwesen ist auch VonFrembdeNex Kanone 8cacu8, denen das Hauß Oesterreich ein Splitter in Augen ist/angehutschet worden: Aber/ nelcic opprimi innocenria, sagt Lenecs: Die Unschuld kan von der Schalckheit gedruckt / aber nicht unterdrückt wer- Erste Rede/ 8 ger dieser jetzt rasende Ragotzi dabey gehandhabet worden. iz. Es ist zwar auch nicht ohne/ daß diesem Glorwürdigsten Kayser die äußerste Tücke des widrigsten Glücks offt zugestossen/ als welcher sowol von innheimischen hohen und Medern Va fallen / als auch von auswertigen Po¬ tentaten sehr angefochten / mit unver- sehenen/ listigen/ unangekündten/ und zuwider den eingegangenen Friedens- Handlungen unter allerlei) erdichten/ und betrieglichen Schein Ursachen/ am gezettelten Kriegen beladen worden; Denen er / wann Ihm gemeiner war gewesen/ den Glauben zu brechen/ oder der verderben Welt Schalckheit nach¬ zugehen/ hatte leicht vorkommen/ offt Hintergehcn/ und zu grossen Schaden seyn können: Hingegen hat dieser grosse Monarch den Glantz seiner Majestät mit dergleichen Rancken/ Treulostgkei- cen und Tyranneyen nicht beflecken wollen/wohl wissende/daß GOtt von Ihm die Hand abziehen/ und die Ru¬ then/ die er andern vermeinte / Ihme selbst binden würde. Das allergrau¬ samste Unglück aber brache aus 168?. wie der Tneckische Blut - Hund mit roOvOQ. Mann in das wehrte Oesterreich eingerucket/die Kayserlrche Armee zerstreuet / den Weeg nacher Wien ihm felbsten mit Feuer und Schwcrdt gebahnet. Was Forcht damahlen und Schrecken dem gantzen Kayferlichen Hauß verursacht worden/ ist mit keiner Menschen Feder zu be¬ schreiben. Jedermann/ und die Kay- serliche Majestät sechsten/ mit Dero Allerdurchläuchtigsten Emilia begaben sich in höchster Verwirrung auf die Flucht/und fehlte nicht viel/ste wären auf dem Weeg von den Tartarn noch eingehohlet worden: Jedermann ließ die Hände sincken/ und insgemein wur¬ de geglaubt/das Spiel seye verlohren/ Wien hin / Oesterreich Türckisch. Franckreich vermeinte/ das Reich bey dieserGelegcnheit/unterdemVorwand eines Schutzes zu überfallen / und stch des Teutschlands ( nach dem er so lang gelaurct) zu bemächtigen. In Surm ma / es schiene der Himmel von allen Ecken der/ vors Oesterreich sehr trüb aus. Aber allein der kluge und stand¬ hasste Kayser liesse das Gemüth nicht fallen; Er kehrere sich zu GOtt: Er schützete stch mit seiner aufrechten Klugheit/Ec ruffte keck zum Himmel: demenco Domine, c^uomoüo iimdula- verim coram ce in vericace. Erinnere dich HErr/ wie ich allemahl vor dei¬ ner gewandlet habe in der Warhert/ und m der Gerechtigkeit / Mich nicht nach der Welt Schalckheit/ oder dre mrßfaUtgeStaats-Grieffletnwendend/ sondern meinvölligeZuverstchran dem Göttliches Wort: dion eck OorMum concrri Dominum : Umsonst stynd alle Menschen Räncke und Anschläge wi¬ der den HErrN: Lapicucia Uuucu ckulci- ria eck coram Deo: Weil die Welt-KlUg- heit ein lautere Thorheit ist in Augen GOctes/ setzend und steurend. 14. Und stehe! derAllerhöchste ist mit seinerAllmachtund Himmlischen Heer- schaarenJhme gleich an der Seiten ge¬ standen / vieler Christlichen Potenta¬ ten Sinn und Hertzen(die ohn dem in seiner Hand stehen) beweget/ und zu einen schleunigen Entsatz/ der schon in Ziegen liegenden Kayferlichen Resi- dentz-Stadt Wien dergestalten ange- feuret/ daß in kurtzer Zeit eine ansehn¬ liche Armee / unter Anführung vieler Heidenmäßigen Könige und Printzen an Wien / über den Kahlenberg ange- rucket / und weil daselbst grosse Schwührigkeiten in Weeg waren/ ver¬ blendete sein Göttliche Allwissenheit die Augen der Türcken/daß/ indem sie mit mehrerer Mannschafft die engen und hohen Pässe oder Durchgang ge¬ dachten Kahlenbergs hätten besetzen/ und dadurch dem Christlichen Kriegs- Heer den Durchgang entweder gantz unmöglich machen / oder wenigst mir dessen grossem Verlust lang verhindern können/sie denselben fast gantz leer ver¬ lassen/sich auf ihre grosse Macht/ und bißhin erworbne Siegen steurend/auch nicht glaubend / daß der Christliche Entsatz also starck seyn solle: sich den¬ noch allein auf den Fuß des Bergs in die Schlacht Ordnung gestellt haben. Das war Opus clexrerL, Locles. Ein Werck der Hand des Allerhöchsten/ der den Gerechten nicht verläst/wann er sich schon stellet/ als wenn er ihn ver¬ lassen hätte. 15. Nach- Groß in der Hochheit der allergercch- testen Kayseruchen Würde: Groß in seinen Erd-Königreichen/ Staaten und Lande / die von einem zu dem andern Meer reichen: Groß in unbeschreibli¬ chen Werken und Verdiensten gegen der gantzen Christenheit: Groß in cjuecen und Eroberungen vieler und grosser Länder. Groß in denen herr¬ lichsten Victorien und Siegen/ deren so viel als Schlachten gewesen. Groß in denen schwehresten Belagerungen der unüberwindlichsten Festungen/ de¬ ren schier ein unglaubliche Zahl lst: Groß in Glück und Unglück: Groß vor GOtt: Groß vor der recht gesinnten Welt: Lcquisestlimiü W? Sage Mlv: Wer istdiesem Kayser in allen Stücken gleich ? Und ich werde auch einen sol¬ chen sagen/ Groß. Aber es ist keiner: Dann wann auch einer wär/ so kan er noch aus einemGrossen einKlemcr wer¬ den. Kayserl-eopoick aber nicht mehr: Dann er ist Groß gestorben / und als unsterblich kan er nicht klein werden. Anerwogen: Usc^ue ckurri morralcs cicgi- rnus, wie der weise kcrrgrclla sagt/ vllium nobis Hllä HUA vercklkrr paccc, ex opcims in peckimam iorcem. So lUNg wir sterblich stynd/ stehet uns allcmahl das Thor offen/vom guten zum bösen Glück. cibi liOL r c^uiscjuis in Vi¬ ra aällue morcali MZnus ckiei velis. Begreiffe dich recht / wenn du noch bey Unbeständigkeit des menschlichen benamset wüst werden. 'Der Römi¬ sche Beschnarcherk^umus sagte eitts- mals: Ludwig der xiv. habe wegen keiner andern Ursache den Nahmen Les Grossen verdienet/ als weil er aantz Europam verwirret. Ich sage aber / Kayser l.eopoiäus der Erste / habe ne¬ ben andern mehr erhöblichsten Ursa¬ chen auch deßwegen den Nahmen eines Grossen erreichet/ weilen er keinen Thetl von der Christenheit jemahlen beunruhiget/ und gleichwohl dem Kö- nig Ludwigen nicht alles/was er hat haben wollen/ gestattet habe; Und so Gestalten seiner Großhcit den Merck- stein gesetzt: k>lon plus ulcr-u Nicht weiter hinführ. B Andere wo die w ahre Klugheit bestehet. i-;. Nachdem ist ein blutiges Ge¬ fecht angangen; Bald aber entfiel den Turcken der Muth/ daß sie gar gerin¬ ge Gegenwehr thaten/ sich vielmehr au/ dce Flucht begaben / und ihr gan- ycs Lager den Christen zum beliebigen Mud liessen. Also war Wien ein Vor¬ mauer des gantzen Römischen Reichs: Em Sitz der Kayser/ein vester Thurn der gantzen Christenheit plötzlich ent¬ setzt/ Kayser i^opoia hey Cron und Scepter gehandhabet; Und/ da die Welt-Klugen / oder vielmehr Schal¬ sten vermeinten/ er wäre nun mit sei¬ ner Gottesforcht und Frommkeit/mit seiner Redlichkeit und Eanfftmuth zu Grund gemacht und zernichtet; Zer¬ nichtete er seine nicht weniger Christ¬ liche/ als Türckische Feinde/ und alle ihre Anschläge / und Sinn- verrückte Muthmassungen. Allermassen hernach Ihme GOtt so viel eonqusren und Victorien zugewendet / daß kein (wi¬ derhohle nochmahlen) kein andererPo- tentat in der gantzen Welt zu seiner/ desHopoickZeit/Jhme es bevor qethan hat. Ja wann die Frcmtzösische ksi- Lon cic Lrac Ihme feine Glorwürdige kroArcllen durch anderwärtige ausge¬ suchte / unrechtmäßige Kriege / und gleichsam in Augen zugerichteimpoKu- ren nicht gehemmet hätte / so wäre sein Sieg-fliegender Adler so weit und dahin geflohen / wohin kein Frantzösu scher oderTeutscherKayser unter allen . ... seinen Vorfahrern schwehrlich gelan- Glücks und Lebens/gleichwohl Groß get ist. Woraus zur Genüge erwie¬ sen wird/daß das Glück auch der Tu¬ gend beypflichtet/ und die Schalckheit allein nicht alles vermöge / sondern gleichwie der verderbten Welt-Klug¬ heit das Gerathwohl zufälliger Weise/ also der wahren Tugend erblich anfal¬ let. Ich sage also mit allem Fug und gutem Grund: Diesem nicht weniger allerklügeften als glorwürdigsten Kay¬ ser i.eopo!cl, kommt mit allem Recht der Zunahme Groß der Zeit eintzig und allein/und als sein Eigenthum zu. Groß ist er gewesen in der Tugend/ in der Gottesforcht/ in Aufrichtigkeit des Gewissens / des Trauens und Glau- bcns: Groß in Festigkeit desGemüths/ im Verstand und wahren Klugheit: Andere Rede. ro Wndere Uede. MtersMid der Wkaats- UluMeik. Lles ist nunmehr auf das allerhöchste kommen/und manmußbeyjetzigenZei- tcn ( sagt Orgcrgnus M sei- ncnGtaats^Weisewmehr Witz und Geschicklichkeit haben / wann man nur mit einem eini- gen rechten Staatsmann zu thun hat/ als man hiebevor mit vielen zu schaf. fen gehabt. Die zwey-dcutlgen/ und zumahl in wichtigen Abhandlungen/ auf Schrauffen gesetzte Wort / erfo» dern ein sehr grosse Behutsamkeit / so wohl inAntrettung/ als in Verband» lung wichtigen Staats - Geschafften. Was will ich gedencken von listigen Hintergehungen/ von allerlei) abge« faimbten Staats Griefflein/ oder wie Die Frantzosen mit einem Wort sagen? rineücn, welche in den Menschen gleich, sam ein zweyfachen Verstand haben wollen / umb sich aus sothanen politi, schen Jrrgängen auszuwicklen und zu erledigen können. Daher» lasse ich mich leicht bereden / daß sowohl einem Regenten / als seinem Staats-^-mcker nicht verbotten seye/ zu wissen diejeni¬ ge Staats-Griefflein/ welche nicht al» lemahl gültig / zuweilen pMrlich/ offt nothwendig seynd. Will in Bcyspiel sagen: Die Kunst/diese oder jene Per¬ son zu befördern/oder zuruck werffen/ erheben oder erniedrigen / loßsprechen oder verdammen / leben oder hinrich¬ ten lassen/wann es die Wolfahrt und Ruhe seines Staats erforderte. In aller Warheit / ein kluger Mann -oll Gutes und Böses wissen: Das Gute/ daß er damit andern diene: Das Bö¬ se / damit er stch vor anderer Leuth Boßheit hüten möge. Dann/ ein an¬ ders ist es/ das Böse wissen / und das Böse thun. Die Wissenschafft thut kein Schaden/ wann die Merck aut seynd. Vorsichtigkeit und Wissen- . , , schafft lernet man aus Erfahrung gm starr anzublicken gewöhnen / darum ter und böser Sachen. Die Klugheit hat zwey Gesichter/wie der alte sE: Eines stehet zuruck auf das Vergange¬ ne / das andere für sich auf das Zu- künfftige/ und ergreiffet aus beyden ei¬ nendienlichen Entschluß in dem Gegen¬ wärtigen. Ein kluger Mami sieht weit hinaus/ein gemeiner nur auf das? was da für Augen liegt. Ich erfode- re an einem WeldKlugen alleRäncke? alle Arglistigkeiten/ alle geheime Grieff¬ lein/ alle Staats-Streich/ alle Zwerch, Streich: In Summa/ den Abfaim al¬ ler kmecken und faioulien zu wissen / zu kennen/zu verstehen: Aber in derThat solche nicht zu üben/ sondern zu vcrhü» ten : Nicht auf diese bloß die allge¬ meine Wolfahrt zu gründen/ sondern zuweilen allein / und in grosser Noth oes gemeinen Wesens/sich deren zu ge¬ brauchen. Aber auch damahlen allein mit dieser Mäßigung/nehmlichen lsivs Inuoceoris : Daß die wissentliche Un¬ schuld nicht leide: meouclM sulllciä. daß die Gerechtigkeit unverletzt ver, bleibe: inreZrL oonlLienuä.daß die Zar. tigkeit des Gewissens solches zulaffe und verstatte. Es seynd viel Sachen in der Natur so beschaffen / daß sie zu der Artzney taugen/ und gleichwohl das Gifft in sich haben: Viel dem mensch¬ lichen Leben gesunde und ersprießliche Kreuter/ Würtzlein/ Stein und Me¬ tallen verkehren wir zu unsern Ver¬ derben / durch den Mißbrauch. Die mehresten Sachen seynd sä mrum^ue zum beyden/Guts oder Übels darmit zu thun / bereit und abgericht. Alle Ding seynd diesem Gesatz untergeben? daß der Natur Urheber sie zum Guten erschaffen / aber offt zum Bösen ge¬ braucht werden. Das reineste pureste Gold ist das köstlichste Werck der Na¬ tur/so unter der Sonne seyn kan; und blendet gleichwohl / ja benimmt bas Gesicht jungen Kindern / wann sie es aber Unterscheid der Gtaats-Alugheit. i r aber ist das Gold nicht zu verwerffen. Also in Sittlichen/also in Politischen/ also in Staats-Sachen / warum sollte man dann nicht wissen das Üble und Schädliche/ umb daraus das Gute zu machen: und das Gute zu lassen/ umb das Üble zu verhüten, Non ciocenc errgre, c^ui llocenc errores incelllAere. Es lehren mcbr zu fallen/ die leh¬ ren die Fahler zu erkennen. 2. In wem aber eigentlich die Staats Griefflein bestehen/lehretmich und Ll3pm2riu8, doch ausführ¬ licher der Erste/ als der Andere. Die¬ ser befindet/daß sie anders nichts serm/ als unterschiedliche Anschläg/ derer sich die herrschende Fürsten/ und ihre Stüats-Kiimllri, entweder üm sein/des regierenden Herrn Ansehen/ oder das gemeine Wesen zu^erhalten/ gebrau¬ chen; Doch sonder das gemeine Recht zu überschreiten/ oder eintzigett Arg¬ wohn eines Betrugs und Ungerechtig¬ keit von sich zu geben/ob schon derglei¬ chen darhinter stecken. Deutlicher er¬ kläret Spichs, und macht einen Unter¬ scheid zwischen der ordentliche Staats- xruclenr oder Klugheit/und der ausser¬ ordentlichen/ die in klugen/spitzfindigen/ Wunder-artigen/ verborgnen Staats- Griefflein bestehet. Jene gehet gerad durch/ nach der Sitten-Lehr/nach der VernuNfft/nach dem Besatz/ und nach alt - hergebrachten billichen Gewohn¬ heiten. Sie macht sich allein durch löbliche Verrichtungen angesehen und berühmt. In allen Dingen/ja in der Lugend und Vollkommenheit fliehet alle Übermaß : sic ist von den verderb¬ ten Gemüths- Neigungen unbezwun- gen/ und allezeit fteymüthig. Sie er¬ forschet das Gewissen und prüffet das¬ selbe. Sie trachtet nach der Sach / und nicht nach dem Schein/ nach der Würcklichkeit / und nicht nach der Scheinbarkeit; Sie ziehet vor das je- nige/was Ehren werth ist dMe/ was nach der Eitelkeit riechet. Sie weiß denen gegenwärtigen Staats-Angele¬ genheiten nach dem Recht und der Bil- lichkeit/ ohne Vortel und Eigen Nutz bcyzulegen / vorzukommen / oder gar sich darvon zu entziehen. Sie pochet auf ihr gutes Glück nicht/ oder zeiget .tzeßwegen einigt Schwülstigst des Gemüths. Sie befleissiget sich allzeit ungetadlet zu leben. Sie irret nicht/ als aus allzu grosser Güte. Sie hal¬ tet viel auf Trauen und Glauben/auf Muth und Hertzhafftiakeit/nichts auf Betrug und Hinterlist. Sie überle¬ get alles reif/ sie verstelltet kein Gele¬ genheit/ und greisst auch der Zeit nicht vor : Sie verzeihet lieber/als daß sie das Begangne bereuen soll: Sie übereylet sich in den jenigen memahls/dessen/ wann es einmahl vergeben / sie nicht wieder fähig werden kunt. Sie er¬ wartet nicht die Gefahr/ sondern be¬ gegnet solcher bey Zeiten. Sie pflegt ihre Feinde mit einer aufrichtigen Tapfferkeit / nicht durch verbotene meuchelmörderische Listigkeiten zu rä¬ chen: Sie hebet also den Krieg an/daß man mit Bestand der Wahrheit / sie einiger Ungerechtigkeit / Schalckheit/ und Herrschsucht nicht könne beschuldi¬ gen. Sie unternimmet nichts ausToll- Kühnheit; sondern alles mit gutem Vorbedacht. Mit einem Wort / die ordentliche krullenr und Klugheit ist das höchste und Nutzbareste Gut unter allen denen / welche das gemeine We¬ sen in einen ruhigen Wohlstand setzen können: Sie ist der wahre Anfang / das Mittel und End aller menschlichen Gesetzen: Sie ist die Grundfeste aller guten Regierungen/sie lehret und wei¬ set denen Fürsten und Regenten den rechten Weeg/ durch welchen sie in das Land/ die allgemeine Wolfahrt einfüh¬ ren können: Die wahre Klugheit ist ein unsterbliche Mutcer aller Poli¬ tischen Tugenden/denen sie das Licht/ die Krafft/ und das rechte Gewürtz zu allen löblichen Aus-und Anführungen mittheilet. krullcnris ImperLlncis pro- xri2 Zc unica Vircus. Also hat der grösseste Vatter unter denen Welt- Weisen / ^Moceies, in seiner hohen Weisheit geurtheilet. DieRlugheit ist eines regierenden Herrn einige und eigenchümlicheTugend» , z. Die andere aber/das ist die aus¬ serordentliche / nennet kplius, rum Lonlilium ä virtuce,3ur IeAlbus vium R-LANik-cUsque bono, einen listi¬ gen Rach oder Anschlag / der ZU des Reichs und Königs besten/ von derTugend und von den Ge- B 2 satzett Dritte Rede/ grosse Frommkeit auch den Titul det Boßheit verdienen : Man kan biß- weilen mit Fürjatz irren/ und keine Fehler begehen: Aber doch weder im Guten / noch im Bösen sich sehr ver¬ liessen. 4. Der Andere Absatz begreisst in sich unterschiedliche Rancke und Arg- listigkeiten/die Gemütherzu gewinnen/ zu locken / zu fangen / zu reuschen/und solche so gar zu bekriegen/durch falsche Wort/ unhältige Zusage/ durch würck- liche Geschcncke/ dadurch entweder frembde Geheimnuffen zu unterfor- . ' -schen / zum Abfall zu bringen / zu hin- MM« M Dasauf mschleichm. Man zeigt äuArljch/ sollte man sich zu der rechten Hand wenden/da doch der Weeg nach der Staats-Pfadt/ auf der linckenSei- ten aufgehet. Man thut selten/ was man zu khun gesonnen zu seyn/ sich ver¬ lauten läst: Und man saget noch we¬ niger/was man zu thun Vorhabens ist. Man will zwar nicht lügen/ aber auch nicht allezeit die Warheit sagen. Man bedienet sich anderer Leuth Rath zu seinen Nutzen/und führet das Maul voll mit leeren Vertröstungen/um an¬ dere zu hinterführen. Man gebrau¬ chet sich des Fuchs-Balgs/wann man mit der Löwen-Haut nicht zum Zweck gelangen kan: daran sich ein ehrliches Gemürh entsetzet/ ob zwar durch Noch darzu offt getrieben wird. z. Der Dritte Absatz ist gegründet in der Untreue / Ungerechtigkeit/ Be¬ trug / und entziehet sich von der Tu¬ gend völlig/ auf nichts anders abzie¬ lend/ als sich und den Staat / durch gleich-gültige/ böse oder gute / ehrliche oder unehrliche Mittel zu erhalten» Wie hernach folgt. r.2 Atzen ab weichet. Dieser listige Rath hat drey Absatz: In dem Ersten ist ent¬ halten allein ein kleiner subtilerBetrug/ der auch zuweilen das Gewissen nicht verletzet/ als nehmlichen das Miß, trauen/ dieVerstellung/der Vorwand: Es muß ein kluger Hoffmann bißwei- len listig und gefährlich/ bißweilen auch offenhcrtzig und aufrichtig handlen. Ein unangenehme / und unmeintliche Art zu verfahren / verderbet alles/ sie verstellet ja gar was recht und heilig ist. lacims cntwirffet dieses mit die¬ sen Worten! i. 8-epe NolleKas re- rum cgulas, mü juclicium alltübegs, per- die beiten und löblichsten Verrich¬ tungen Zum öfflern die schädlich¬ sten Folgerten zu besorgen seynd/ wofern jdlche nicht fürsichtig und klüglich eingerichtet werden. Man muß nicht allezeit auf einerlei) Art und Weiß verfahren/sondern der Zeit/das rinnen man lebet: auch des Orths/da¬ rinnen man handlet/und noch mehr der Gesellschafft / mit der man umge¬ het/ Artigkeiten / wohl in Acht neh¬ men. So hoch einer die vergangne Zeit und alte Gewohnheiten zu be¬ wundern Ursach hat / so soll er doch sein Thun und Lassen nach der gegen¬ wärtigen Zeit einrichten / in welcher er sich befindet/und gedencken8e me- rnimcke cemporum, czuibus nsrus Ur, tzgß der Welt - Brauch sich nach der Zeit/ die gegenwärtig ist / schicken muß. Die Geschicklichkeit/ die in alle Sattel gerichtet/ ist allezeit belobt ge¬ wesen: Sey nicht allzu fromm/ sagt LcLlelislles in dem 7. Capitel/ daß du dich nicht verderbest/ und sey nicht all¬ zu gotcloß / daß du nicht sterbest zur Unzeit. Man kan durch ein allzu Klugheit. i. chen Staats Klugheit. Jene befchrei- Ch will anfangcn von der dnt- bet ^Mordes in feinem fünfften Politi¬ ken/ und will schliessen mit der fchen Buch / über welches viel Ausle¬ ersten Art der ausserordentli- ger geschrieben / befoderist der Heil. Illvmss» Don der dritten Art der Staats-Klugheit. r Z cliim meruanc, sagt OsIiZuIa, einTytaN- nischer Kayser zu Rom: be mögen mich hassen/ wan sie nur meiner sich förchren. Er wünscht zwar/ daß al¬ les Römische Volck nur einen einigen Halß hätte / damit er mit einem Hiev alle auf einmal)! tödten könte: aber er erfuhr/ daß die Römer viel Hände? und er einen einigen Halß hätte/ dann sie Ihn im Rathhauß mit z o. Wunden zu todt geschlagen im 2oten Jahr sei¬ nes Alters: Also sagte recht Lencca: dlon villi lenem l^rLnnum. Er hahe nicbt gesihen einen alrcnTvrann. 2. Alldieweilen aus oberzehlten Ty¬ rannischen Staats - Griesslein die Un» terthanen bald abnehmen können/ daß es ihr Haar und Leben kosten werde / dahero befleissen sie sich vorzukommen/ und gleichwie die SchissLeuth aus ge¬ wissen Vor-Zeichen des UngewitterL bey guter Zeit sich in Acht nehmen / und dem Unglück verbiegen/ also auch die Untertanen / wann sie sehen den Fürsten auf ihren endlichen Untergang/ alle seine Anschlag und Unternehmun- aen abrurichten/ feuren keineswegs/ dem Übel vorzubauen/ so es ohne Staats - Unordnung und Bewegung nicht so leicht geschieht: Also hat Rom die Könige vertilget / und die gemeine Herrschafft der Burger eingeführt. g. Ich habe oben gcmeldt/ daß die¬ ser dritten und lasterhassten Klugheit zwey Gespittinen seynd/ nehmlicimi: DieUntreue/und Ungerechtigkeit. Die» ses bewähren sattsam desJtaliänischen ^gcbiaveiii ärgerliche Schrifften / wel¬ cher die lasterhaffte Klugheit/wo nicht erfunden/doch ziemlich ausgearbeitet/ und vielleicht sich dahin gegründet/ daß zuweilen die Untugend und Boß, heit einen guten Ausschlag habe» /r/L /ser?. Ein guter Ausgang gewinnt; Das; manch Laster ftv kern (ZüaS. Und dahero dörffte man in dem Staats-Cabineth mit gutem Gewissen ein Bubenstuck nach dem anderen be¬ gehen. B Z 4-Die Tkomaz, und sagt: Umb eine Tyrann!- kehret sich nichts daran, oäermc, sche Herrschafft zu erhalten/ solle man -' die Mächtigsten und Reichesten umb- i dringen: Dann dergleichen Leuth kön¬ nen sich wider den Fürsten aufiöhnen. Also hat getan Hqmmus. Inalei» chen ist nöthig / die Klugen und Ber¬ standigen zu tödten / dann dieselben können durch Ihre Weisheit ein Mit¬ tel erfinden/ die Tyrannen zu verjagen: Auch müssen sie ihre Schulen und an» dere Versammlungen abschaffen/ in de¬ nen man die Wissenheit erlernen kan: Dann weise und gelehrte Leuth seynd geneigt/ grosse Ding zu thun/ und da- hcro seynd sie großhertzig / und solche Leuth empöhren sich gar leicht: Also hgts gtthüN ^üilbulus und kerianäer. Ein eigen-gewaltiger Fürst soll zu sei¬ ner Erhaltung dahin bemühet jeyn/ daß die Unterthanen einander verkla¬ gen/ und eines und andern Lasters be- züchtigen/ daß ein Freund den andern verfolge / daß der geringe Pöfe! gegen den Reichen in Mißverständnuß/ und die Reichen unter einander in Uneinig¬ keit leben: Dann solcher massen kön¬ nen sie sich wegen ihres Zwispalts nicht leicht empöhren: Also hat gethan vw- 8^LcuÜMU8, also Tiberiuz, unter welchen letzten dre (ein Vorwand vieler hundert unschuldigen/ tddtlichen Verurteilungen ) aufkom¬ men ist. Jngleichen solle er dieUnter- thanen arm machen / so fällt es ihnen so v.el schwehrer/ einen Aufstand wi¬ der den Anmasser des Lands zu erre¬ gen / wsrzu dann grosse und scdwchre Anlagen gar dienlich seyn/ sie in der Eyl m die Armuth zu stürtzen. Em böser Fürst pfleget innerlich unter denen Untertanen und auch äusserlich Krieg anzurichten/damit sie nichts ge¬ gen feine Person anspinnen können. Königreiche erhalten sich durch Freun¬ de/ein böser Regent aber seine Tyran¬ nen im Stand zu erhalten/muß keinen Freunden trauen. Er muß sich forcht- sam halten/umb zu weisen/daß er wi¬ der einen jeden wüten kan/ wie er will/ also beschreibet ihn OLulliLmus -. CunÄa keric, clum Lunäca cimec, Araüacur in omnez, uc polle puccc, er wütet in alle/ weil er sörchrer alle: -Aein Grimm macht ihn verhasst/ und 14 Dutte Rede/ 4. Die Untreue aber wird verübet so wohl gegen denen Unterthemen/wel¬ chen die Freyheiten benommen / die Güter aus jedem Verdacht eingezogen/ das Fürstliche/und bey der Huldigung treu angelobte Wort und Glauben ge¬ brochen wird/als auch gegen denen be¬ nachbarten Fürsten und Gemeinden/ mit welchen man stch in die Verbünd- miß gelassen/ hingegen bald davon ab- gewichen/ kein Eyd gehalten/ und gleichsam die Freund den Feind über¬ geben hat. Hieher gehöret der Frie¬ dens- Bruch/ feindseelige Aufwiglung wider den dritten/Einschleichungen/ heimliche Nachstellungen / Verräthe- reyen re. Ey das seynd mir gar zu grobe Staats Griefflein! . z. Ebenmäßig die andere Gespielin/ nehMlich die Ungerechtigkeit/ erhellet aus der Anmassuna frembdtr Herr¬ schafften : In Unterdrückung der ho¬ hen/ erleuchten/ frommen oder reichen Staats-Beambten/ so gar die Be- freunden/die imWeeg zum Thron seyn möchten. Der erste Kayser Mius.die er zu Hauß nicht vermochte umbs Le¬ ben zu bringen/ hat stch des Feldzugs gebrauchet / und sie daselbst als unge- sehr hinrichten lassen. Ludwig der eilffte/ König in Franckreich/ hat stch in alle frembde/ befödcrist der benach¬ barten Kriege eingemischet/ und dar- bey allemahl was erhaschet / und der Cron eingeflicket. /Uexancier des Gros¬ sen/ obschon sein Regierung löblich / so war doch die Anmassung so vieler frembden Länder ungegründet und ty¬ rannisch: äusser/wenn desina Ver- muthung wahr ist: 8ua recinere PNVL- rs stgmus, 6e alienis cercgre R-eZirtm lau- 6em eile. (Aicb des Seinigen al¬ lem zu halten/gehörer wohl einem Untergebnen zu : Umb frembde Herrfchafft zu ftreitten / ist nicht allein ein tAtaars Grieff/ sondern auch ein EhrenUurk eines regieren¬ den Herrn. In Summa / diese ty¬ rannische Klugheit / weilen ste in ge¬ walttätiger Eigenherrschung beste¬ het ,/ gebraucht stch nicht so viel des Staats als des Degens-Streiche. Der Degen in der Faust ist ihr Prob und Beweiß/ ihr Recht und Gesatz / ihr Richter und Schiedsmann: mit dem zerhauet ste nach dem Beyspiel /Uexg^ clrides GrosteN/^lo6um Oorllium, all? widerwärtige Knöden / und machet ihr den Weeg zu jenem: 8ic voio, stc jüdeo, also muß es seyn / also will ichs haben / llac pro racione Voiuncss : Ge¬ nug ist es an meinem Befehl / glau¬ bend/ daß der eigenmächtige Allge¬ walt die Freyheit habe vor dem Recht/ nickt allem über die Gesetz und Ver- nunfft zu gebieten/ sondern auch alles und jedes zu unternehmen / was vor- träglich ist / oder gelüsten thut. Und das ist jener verdammte Staats- Streich/ von welchem der TUcus er- wöhnet : I-icencia cujmvis ex porcllgte summi^uris. Die eigenmächtige Un¬ ternehmung eines jeden/ (sey böß oder gut) aus habender Macht des allerhöchsten Rechts. 6. Eine solche Staats-Regierung entwirffet Liäomus mir etlichen Wun¬ der- seltzamen Figuren: Viäcbjz Mac:, sagt er in dem 4tenBuch/ocuio8 /^A,, Lc MLNU8 Lriarei, Lc 8pkinAi5 UNZUL8, öc perjuriL L.3omcäonci8 Lc UI^Üi8 3rAN- ri28, §c 8inoni8 Lllcrcia8, Sc 6clem ?o- limnellorig öc in piecacem kiZm2lioni8 , daselbst wo die lasterhaffte Staats- Klugheit den Königlichen Stul bestei¬ get/ wirft gleich ersehen den hundert¬ äugigen ^Zurn, (will sagen) so viel Hun¬ den Ausspeher und Stützen-Trager/ die von der verlarfften Menschen- Klugheit ausgeschickt/ Tag und Nacht nachstellen und griefflen/umb die ehr¬ lichste Leuth ihres Haab und Guts zu entsetzen. Auf der andern Seiten wird in voller Vereitschafft stehen der hunderthändige Ln3rTU8, (verstehe) eine Menge der Hencker/ Büttel/und Peiniger/die unaussetzlich mitSchlach- tung der Unschuld beschäfftiget seynd. Dorthin wird die abenteuerliche Lpllivx mit ihrem Menschen-Gesteht die Unvorsichtige anschmeichlen/ deren Ehre aber und Leynmund hinterrücks zerreissen und zermalmen. Daselbst wirft hören des Laomedonts vielfältig- widerhohlte Mcyneidigkciten: Wirst erfahren des u!yll'e8 Arglistigkeiken/ des 8i»on8 Betrügereyen. Die Un¬ treue des kqiimneüol?8, und die Gottlo¬ sigkeit des kyZmalion. Alle diese laster¬ haffte Figuren und Abentheuer entste- Fon der dritten Art der Gtaats-AlugheLt. 15 hen abermahlen aus jener verdamm¬ ten Staats Lehr desRömflchenRarhs- Herrn wie esäsiiullms erzehlet: Omküa, recinenäT äolningcionis erAO,ko- veÜÄ eüc, alles üt erlaubt und zur läßlich/ alles ehrbar und gottsee- trg/ wordurch man zum Regiment Zelangen / oder dasselbe erhalten kam 7. Wer aber diese Irr - Lehre an- nimmt / und im gleichen Gewicht die Tugend und das Laster/wann cs nur zu der Ober-Herrschafft erspriesset/ ab¬ wägen thut: der muß einsolglich auch Klauben / daß GOtt nicht zu achten/ die Seelen Seeligkeit nicht zu beden- cken/nach derWolfahrt dcrUntertha- ncn nicht zu trachten / der Unschuld nicht beyzupflichten;alldieweilenber- gleichenDinge ihme bißweilen imWeeg styN können / Domina cionis obrinenäL, umb die Ober-Herrschafft zu erreichen. Hingegen sage mir / welcher Christli¬ cher h-otmtat/der mit dergleichen irr- thumlichcn Entschliessungen umbgehet/ wird auskratzen können jenen Aus¬ spruch der Göttlichen Warheit: Ouicl proäcll, ll komo univerlum mmräum lucrecur, aninare vero suum clerrimencum xariarur. Maswirds Helffen/ wann tinrNenjch die gantze VDelrgewin- nm/ und darben an siiner Geel den Derlut werden lbllte. Was würde einem Fürsten Helffen/ wenn man nach seinen Todt Las preißwürdigste und herrlichste von Ihme in der gantzen Welt reden möchte / und sein Seel fasse unterdessen in der Hölle. Man muß sich in die Reiche der Welt also schicken / daß man sich gleichwohl auch umb das Himmelreich bekümmere/ und wegen der Zeitlichkeit auch die Ewigkeit nicht vergesse. Dann diese mir jener / ist ein sehr ungleicher Tausch/ ein unebne Gegenhaltung/ eine gantz widersinnige Gleichheit/ nehmlichen des Zeitlichen mit dem Ewigen Nach der Göttlichen Richt¬ schnur muß alles menschliche Begin¬ nen gerichtet werden. Den Verlust einer Over Herrsckafftlichen Cron kan GOtt allemahl ersetzen mit einer alle Welt Schädlichkeiten übersteigenden Gnad und Molthat / nicht aber so gleich dm Verlust einer unsterblichen Seele. Wer wird der Göttlichen Vor¬ sichtigkeit ein so Missliches Unrecht thun/ daß/ wann ein Regent/ der sich von obbesagt-GOtt mißfälligen Grieff- letn enthaltet/ in einige Gefahr seiner Cron gerathen solle/ ihme der allwis¬ sende GOtt mit keinem Finger seiner Allmögenheit unterstützen wollte? Ist nicht alles in seiner Macht?^lbus ck- Zicis sppl-enäic rerrsm: Er haltet aus mit dreycn Fingern die gantze Erd- Runde. cranriferc K.6ANL: Er Über¬ setzt und ändert die Königreiche und ihre Herrscher. Lc 62c, cm vulc,üi2,und er theilet aus dicCronen und Gcepter nach eignen Muth und Willen. Oder ist etwa der allwaltende HErr bißhe- ro mit der Welt so umbgangen / daß man seiner ewigen Vorsichtigkeit so wenig trauen sollte? Das WidersM zeiget die Natur/alle Creaturen/ E Welt-Geschichten / was da lebt und schwebt. Der EgyptischeJoseph hat die Lieb und die Gnad der Königlichen Obrist-Hoffmeisterin/ und Putiphars Weib/durch böseGtücklein nicht gewin- nen wollen/und darum ward er in ein finsteres Loch geworffen/ auch mit Ei¬ sen und Ketten belegt: Aber der Aller¬ höchste ist gleich ihm an den Rucken ge- wesen/gar bald denPutiphar und der Putipharin die Karten vermischt / ih¬ re lose Räncken hintergangen / unvor¬ gesehene Ursachen eingeflochten / biß er den Joseph weit über denPuttphar groß gemacht/aus dem Kercker an den Königlichen Hoff gebracht/und aus ei¬ nem Haußmeister der Putipharm/ zu der allerhöchsten Ehren - Stelle eines Regenten und Vice König/ der damah¬ len in der gantzen Welt allermächtig¬ sten Egyytischcn Ober-Herrschafft be¬ fördert; Das ist mir ein grosser GOtt/ in den viel sicherer/ als in die Welt- Klugheit das Vertrauen zu setzen ist; Wann hatte der Putipharin ihr Lied den Joseph so hoch angebracht- als die Hand GOttes? welche nicht vertäflet diejenige / die da auf seine Gebotte mehr bauen / als auf die sogenandre Staats-Griefflein/die allein dieBoß- heit ersonnen hat. Kayser Ferdinand der Andere/ Christ mildester Gedächt- nuß / hat ehe seine Königreiche und Er blande verlassen/und sich selbst frey- willig ,6 Vierd te Rede. willig ins Elend verjagen / als in eini- nene Staats-kraNiquen zu Schanden qes unrichtiges Mittel / sein Scepter gemacht; Daß er bey Cron und See- und Cron dadurch zu erhalten/ ein- pter verblieben/und seiner Nachkömm- willigenwollen. Aber sehet! GOtthat linqschaffr ein solches Reich gelassen/ darum seine Waffen gesegnet/die Fein« Lessen Ende wird sich enden allein mit de geschlagen/ und alle wider ihn ersom der Welt Ende. WWWKSWWWWWWWWW.WW Werdte Uede. Düdwig Mortm/ ei» Beysxiel der I. /»^>§dJel Printzen haben das MMMU Lob/ so ihnen von klugen Federn beygeleget wor- den / weit übertroffen: Vielen aber haben auch die spitzfindigste Federn nicht so viel arges nachschreiben kön¬ nen/daß sie nicht em weit mehrers und argcrs verschuldet hätten. Es ist die dritte Art der ausserordentl. Staats- Klugheit ein Ungeheuer aller Laster/ rin ftcyer Aufzug des Betrugs / ein Sammel-Platz aller Arglistigkeit/Un¬ gerechtigkeiten/ und Tyranncyen. Ist aber diesem also? Was kan auch dann anderst dieser verdammten Klugheit Ebenbild seyn/ als ein solcher Printz/ dessen Ehr Geitz kein Ziel hat/ dessen Macht rhme dienet an statt der Ver- mmfft: Dessen Stühren sich erhellet in lauter Freundlichkeit/ das Hertz aber haget in sich alle erdenckliche Ungestürw migketten des Neids/ desHasses/ Hoch, muths und Unwillens: Von dessen Händen tropffet das Blut der Unfchul. Ligen; Bey den die Tugend kein Si, cherheit/ und die Herrschsucht kein Maaß hat. Dessen Verwandtschafft deutet voran denen Verwandten ihren Untergang: Den die Verschwendung geholffcn auf den Thron/ und der Be¬ trug bekleidet hat mit dem Purpur: Dessen Leben eine knrtze Negierung/ und das Ende ein schmählicher Fall. Zwar auf die frischen Exempel darff sich meine Feder nicht auslassen- deren sonsten genug waren: Witt auch Las entlegne Merthum/und in diesen den sehr argen/klugen und Mut-durstigen Tyrannen uberium übergehen: son¬ dern schlage meine Augen zuruck in das i^oo. Zahr/ und finde in derscl* ben Zeit ein ausbündiges Meisterstück/ dieser eigenmächtigen und tyrannischen Klugheit an Ludwigen Sfortla / an¬ massenden Hertzogen zu Mayland. Dieser wäre des abgelebten oaieam Mayländischen Hertzogs rechter Bru¬ der/ aber kein Nachfolger m der Re¬ gierung : Gintemahlm jener einen Sohn und Erben verlassen/ Laiescium, mit dieser Anordnung seines letzten Geschäffts/ daß seine nachgelasse¬ ne Fürstliche Wittib den Sohn aufer¬ ziehen/und indessen das Regiment/als eine Rarhgeberin des jungen Hertzogs führen sollte. Dem allen wurde nach¬ gekommen : Hingegen mit besonderer Bestürtzung obgedachten Ludwigens. Anerwogen er seine Schwägerin nicht allein in so hohen Ehren mit schälen Augen ansahe / sondern auch übers Hertz nicht bringen kunnte/ daß sie ih- ne von dem Regiment ausgeschlossen/ und einen gewissen Edlen Rathsherrn/ Ockum Ämonecam zu einen Gehülffcn in denen Staats-Geschäfften erkiestet/ und ausgenommen hatte. Es haben aber nicht allein die herrsch-süchtigeAm Mietungen in des Ludwigen Sinn/ein Begierde erwecket / dieses edle schöne Hertzogthum/ein Kleinod des gcmtzcn Welschlands/ zu haben und zu geniessen können / sondern es überfiele zugleich/ und verwirrte sein Hertz der Zorn- Muth/ Von Ludwig Sforzia Beysprei. 17 Muth / der Neyd/ die Rache/ die , Herrschsucht / und machten ihn diese dahin Müßig / daß er allen Dreyen/ nehmlichen dem jungen Printzen / der Regentin/und dem gerhablichen Mit¬ wisser/ das HertzogthumMayland aus den Händen zu rechen/ sich angemasset hat. 2. So unrecht aber die Anmassung in sich selbst wäre / also waren auch seine Anschlag und Staats-Griefe la¬ sterhaft/ blut- gierig und tyrannisch» Dann erstlich här er den Edlen simo- vecam,welcher das Erb Recht DesPu- pillens/und die gerhabliche Regierung der verwittibten Hertzogin zu vertha- digen wohl wüste/ aus oemWeeg heim¬ lich geraubt: Darauf sich gleich vor ei¬ nen Gehülffen und Mitwisser der Her¬ tzogin aufgeworfen: nach und nach Die Befehlshaber in denen Städten und Vtftungen/ durch Verheissungen/ ihme gewonnen / die Besatzung besto¬ chen / die vesten Orth in seine Pflicht genommen/ und nachdem er keinen Wi¬ derstand gefunden/ hat er endlich so gar Die Herzogin von der Regierung ver¬ stossen/ den Pupillen weggenommen/ und den Mauländischen Schatz gerau- bet. Diese Unthat war zwar groß und unchristlich: es ärgerten sich da¬ ran die benachbarte Fürsten / aber ein kleiner Staats-Anstrich bedeckte alles: Dann er erklärte sich hernach durch ein öffentliche gedruckte Verbrieffung vor einen Gesätz-mäßigenGerhaben sei¬ nes Vettern des jungen Hertzogen Joannis/ und keinen Herrn oder Für¬ sten über Mayland; wiewohl er sich in der Sach sechsten des gantzen Her- tzogthums (äusser des Titüls) anmas sete : und also der zum Schein ange¬ nommene ehrbare Namen eines Ger- Haben ihme dienen müsse / nicht allein zu einem Deck Mantelseiner nunmehr verübten Unthaten / sondern auch de¬ ren noch hinter dem Fürhang anspitt- nenden Schalheiten und Grausamkei¬ ten. z. Allermassen er seinen Pupillen Dey seiner Hoffstart erziehen lassen/ aber durch solche Leuth / und auf eine solche Weiß/ die nicht zu seinem Auf¬ nehmen / sondern Verderben einmahl auöschlagen sollte» Dann gleichwie er ein Anmasser war des Hertzogthums/ also war ec auch ein Feind dessen recht¬ mässigen Herrns/ den er in Händen gehabt / und ihn so ziehen können/da¬ mit er ihm nicht viel im Weeg hat seyn mögen. Mittlerzeit gelanget Zoan- Nes zu seiner Vogtbarkeit / und aus besonderer Verhängnus GOttes/ heu- rathete er des Alphonsen / Hertzogen aus Calabrien Tochter/und Ferdinan¬ di des Königs in Neapel EnenckleinJsa- dcllam / dadurch bekäme er einen star¬ rten Rucken wider den listigen Gerha- ben. Danncnhero wurde Ludwig von beyden Orthen ernstlich angemahnet/ dermahlen dieGerhabschafft abzulegen/ und das Hertzogthum dem allbereit vogtbaren und verheyratheten Prin¬ tzen Johann abzukretten. Damahlen hatte Ludwig in Warheit mehr dann eineUrsach/in sich zu gehen / ja sich zu entsetzen / in Behertzigung der grossen Gefahr / die Ihme obliege/wegen un¬ gerechter Anmassung des Mäyländi- schen Staats. Das Gewissen ruckte ihm vor das Unrecht / so er seiner Schwägerin/ der Hertzogin angethan/ Mit schimpflicher Verstossung dersel¬ ben/ von ^«lminittrirung desEhe-Vogk- lichen Hertzogthums: Der nunmehr wissentliche Todtschlag des Limone harte Ihme grosse Feindschaften bey dem Inländischen Adel beygebracht: D:e widerrechtliche Vorenthaltung l des pupilsr-Erb Guts sagte Ihm von einem blutigen Krieg mit ungleichen Ausgang: Das üble Gericht von sei¬ ner Treulosigkeit machte ihm eine ewi¬ ge Schänd Mahle bey allen benachbar¬ ten Fürsten: Der Haß des Mayländi- schenVvlcks wäre gegen ihm schon un¬ versöhnlich von wegen so vieler Unter¬ drückungen der Unschuldigen / Steige¬ rungen der Steuer und Auflagen/Er- armungcn der Wohlhabigen / Ver¬ schwendung des gemeinen Seckels / so alles zusammen genommen / betrohete Ihm ein hartes Ungewitter auf den Halß/ und gewisser Skürtzung seiner angemasten Hoheit. 4. Aber alles dieses wäre diesem muthigett Staats-Mann ein Gauckel- Werck gegen seiner ausserordentlichen Staats-Klugheit / die sich weder des Gewissen achtet/ noch die Gesätz förch- 18 Vteröte Nede / tet / weder von der Gefahr sich entse« tzet/sondern allemahl im Vorrat!) hat/ etliche dutzet der List- vollen Anschläge und Mittel/ dergleichen Gefährlichkei¬ ten zu entgehen/und denWurff nechst zu seinem Zweck anzubringen. Dam nenhero bestiesse sich Ludwig Gfortia/ erstlichm den Apffel des Zwitrachts zwischenPabsten Alexander den Sech: sten/ und Ferdinanden der Arragonier König in Neapel/ als von welchem er sich meistens eines Anfalls besorgte/ zu werffen/ und den Krieg von sich zu schieben/ so ihme meisterlich angegam gen ist. Änderns verbände er sich mit der Republik zu Venedig/ und dem Pabsten/mit diesem ausdrücklichen Be¬ ding / Ihme bey ^ämmistrixung des Hertzogthums Mayland Hand zu ha¬ ben. Drittens hat er alle benachbarte und Jtaliänische Fürsten durch unter¬ schiedliche kraäiczuen an einander in Harnisch gebracht / damit ihm keiner an seinen Beginnen verhinderlich hat seyn können.Vierdtens hat erCarln den achten König in Franckreich in Ita¬ lien mit einem ungeheuren Kriegsheer gelocket/und wider seinen ärgsten Wu Versucher gemeldten Ferdinanden von Neapel angehetzet/dadurch Italien in ein gäntzkiches Verderben / wie Lorins indem sechsten Thcil beschreibet / schier gerathen / und Franckreich sechsten in einen unwiederbringlichen Schaden/ "durch Hunger/Pest/und Niederlag (so es bey Ausgang des Kriegs erlit¬ ten ) gestürtzet. Dergleichen Räncken oderGrieffe gebrauchte sich derStaats- kluge Ludwig / nur damit er bey aus¬ wärtigen Zwispalt der Potentaten in ruhigem Besitz des Hertzogthums Mayland geblieben / und Ihme in Weeg niemand hat seyn können. 5. Nachdeme er nun gesehen / daß der König in Franckreich allbereit mit seinen Trouppen über das hohe Ge- bürg der sogenandten Alpen/ in das platteLand derJtalianische» Staaten gcrucket / und bey solcher Hülff ihme niemand genug gewachsen wäre / eini gen Widerstand zu thun / vergnügte sich Ludwig nimmer mit dem blosen Besitz / oder Stadthaltung des May- ländischen Gebieths / spannte seine Sai¬ ten viel höher / und wollte aus einem Gerhaben ein Herr / und aus einem Stadthalter ein Herzog werden. Da¬ mit er aber mit einigem Vorwand ei, ner Schein-Ursach/ dieses sein vermes¬ senes Ansinnen beschönigen / und eini¬ gen Zuspruch zu diesen Hochansehnli¬ chen Reichs-Lehen vorwenden kunte/ ergrieffe er diesen Staats-Grieff. Es wäre damahlen nach gottsteligen Ab¬ druck des Kaysers Friedrichen / sein Sohn Maximilian der Erste zu de» Reichs-Thron/ mit einmüthigerZu¬ stimmung der Chur-Fürsten/ erhoben / und befände sich wurcklich in ziemli¬ chem langen Wittib-Standt: Bey die¬ sem wüste sich der Sfortia dergeftalten anzuöringen/ daß Ihm Kayser Maxi¬ milian die Invesiirur über das Reichs- Lehen-mässige Hertzogthum Mayland versprochen/ und gegen diesem Beding/ daß er ihme seine MuhmMsncsm^- rmm, mit samt einer Beysteuer nut 402. tausend Gold- Ducaten/ und so viel inKleinodien zur Ehe geben sollte/ würcklich mit dem allerzierllchsien Reichs-Schutz ertheilt. Ist also aber- mahlen dieser Streich dem Ludwigen wider alles Vermuthen und Verhof- fen/ so glücklich angangen / daß er ne¬ ben dem Hertzogthum ein so hohe Gchwagersthafft / und auch andere stattliche Freyheiten/ (doch mit Be¬ wunderung aller Europäischen Potcn- tzen/ auch?rocestirung aller derjenigen/ die sich bey dieser Verleihung verletzt befanden) gewonnen. Es wollte sich aber dieser neu-wordeneHertzog an ei¬ nen Ancker allein/nehmlichen derKay- serlichen invcsticur nicht halten/ kumcu- lus criplex äistrcile rumpimr, war seilt Oevis oder Sinnbild: Em dreifaches Band iäfl sich so leicht weder bre¬ chen/ noch auflösen. Der Besitz des Mayländischen Staats gade zwar dem Ludwigen einen grossen Vorrbeil. Die Reichs-Verleihung und Majestatbrieff eine starčke Versicherung; Aber der dritte Knoden ist noch abgangen/ nehmlich Joannes/ sein gewester Pu- pill / die Herzogin Isabella / von so > grossem Königlichen Anhang und An- kunfft/ waren dem Ludwigen ungelegt ne Splitter in Augen/ tieff-verwunde- ne Splitter im Hertzen / und rauhe Stein-Kluppen im Weeg. Bey die- : - ser nem engenKercker/ seine allzu weit aus¬ sehende Klugheit gebusset. Das Ende Mein krönet oder schändet die ausser¬ ordentliche Staats-Griefflein. Mrmahlen Ludwig einen Haupt- ist auch also geschehen; Dann nicht lang hernach ist Mnnes LLlesrius, ein wahrer Erb und Herr des Hertzog- thums Mayland/ auf seines gegenthei- lischen Anmassers Vettern und Ge¬ habens/ Ludwigen Sfortia Verschaf¬ fung (wie man vorgiebt) zu kEmit Bisst Hingericht worden. So viel Greuels/ so viel Übels stifftet die miß- gebrauchte Staats - Klugheit: Aber/ ach GOtt'. eben dergleichen unmässi¬ ges Beginnen/ so allein vomErfolg und Ausgang geprustet soll werden / glän- tzet nur von einem falschen Schein/ wel¬ cher sich mit einer ungerechten Anmas¬ sung gestaltet in den Spiegel des Glücks/ und vergehet / gleichwie em Schatten / der gewesen / und nimmer ist. Alldieweilen Sfortia / nachdem er dieses Unwesen mit einer lasterhaff- ten Klugheit ziemlich lang getrieben/ die Jtaliänische Potentzen an einander 'indieGe, äusserste Verwüstung gesetzt/ und die Troupven m das Spiel (aber wurde eben von diesen Frantzoscn/un¬ ter deren Schutz er sicher zu seyn / ih> me getraumet des Hertz0gthüms/und Mer seiner Schätz und Güter entsetzt/ Von Ludwig Sfortia Beispiel. 19 fer ^crspührenden Unsicherheit hat le / die zum Thron im Weeg seynd; Streich wagen und versuchen müssen. Er Machte einen kleinen Anstand mit Nachstellungen/ Feindfeeligkette/ Mit¬ tungen/und fügte sich zu der zarten Lieb / zu lauter liebkosenden Anschlä¬ gen/annehmlichen Zümuthungen/ mit einem Wort / er begehrte die damah- len dem loÄnm Qaieacio vermahlte lla- beiiam zur Ehe/ nachdrücklich vorstel¬ lend: Die Ehe mit demoalcacio wäre wegen seinerUntüchtigkeit zu der Ehe- Pflicht vor sich selbsten aufgelöset/ nichtig / und Il-rbella betrüglich ange¬ führt. Und es befände sich also: Dann Ludwig der geweste Aufzieher hatte zormnem (-aleücium noch in seinem min¬ derjährigen Alter ohnmächtig zu der Ehe gemacht. In Warhett/ es fehlte wenig/ daß dem Ludwigen auch dieser Stretch wäre angegangen/wann die Ehr-Forcht/ welche die Mbciia zu Jh- ren Königlichen Eltern getragen/ sich verhetzet/ gantz Welschland der anregenden Liebe nicht widersetzt fahr und äusserste Verwüst: hätte. 6. Also ist der Ludwig abermahlen/ mit ihren grossen Verlust) verleitet/ wre ihme das Letzte nicht angangen/zu ' - --- - feinen ersten Staats Grüssen geschrit¬ ten/ und schon längst erlernet: ^orcm non rnoröenc, daß die Tvdken nimmer „ betssen.l)der was der Anfangs ge- als ein Gefangner in Fran'ckre'i'ch"qe- meldteWelt weiftEorelesltt seinem schleppt/daselbst zehen Jahr lang in ei- funffrenPollthchenBuch vor die Ty- ' " - -. „ ranney angezogen : keräere clam, vel pglrim, Ln.uloz öc 6ominLNom8 obices, aufzureiben heimlich oder öffentlich al- Muffte Uede/ Won Der andern Mt DerMaals- Wlugheit. i. dreyen/nehmlichen in der Verschwär- tzASMA CH schreite nun zu der an- tzung: in der Mtettung / Bestechung / dern Art der ausseror- oder corrumpirung: in dem Betrug deutlichen Klugheit. Die- oder Hinterführung. Die Lehr ^2- enthaltet in sich die cUiavelii belangend: So kan ich mich in Lehr UacllmveUi, so weit Warheit nicht genug begreissen / daß sie nicht tyrannisch ist/und bestehet in zwar solche (wie auch billich ist) so C 2 allge- LO ZunjsteRede/ allgemein verdammet/ und dergestal- ten verbotten wird/ daß einer nicht so leicht die Erlaubnuß bey der Pabstli- chen Versammlung llei inäice des clliaveiii Fürsten Buch zu lesen/ erhalt ten kan : Dahingegen wir doch alle Stund seine Lehr/ in so viel hundert Beyspielen und Zufällen/ so an denen Christlichen und Geistlichen Höfen/ ja zuweilen in Clöstern geschehen/ deut¬ lich/ nicht zwar lesen/ sondern greiff- lich vernehmen/ und mit Augen sehen können. Meine Feder trauet ihr zwar nicht heraus / doch aber sie fraget von weitem Exempel-weißrWarumb hat Holland mit den angehenckten Pro- vintzcn / nachdem sie ziemliche Lausta- Lc ubigue pro- cteit, nultibi ungu2m obelt,Lcnon mut^ tur: sagt der alte diyllenus: Dasjenige allein ist gut und tugendsam / wel¬ ches allen allezeit/ und aller Otthen erspriesset/ niemanden schadet / und tN —__ , _ gekommen/und des ^IcorgnsIlMIilM-- tat oder Unfehlbarkeit mit augenschein¬ licher Straff des Widersachers bewäh¬ ret/ so einen grossen Vorschub der cbomecanischen Betrügerey gäbe: UL nemo cioccsc fmu6is Lc tcelerum Vias, k.c§num äoccdir. sagt gab weißlich neca: wann sthon niemand hätte gelehret den Weeg des Betrugs/ und des Lasters/ so hat es sattsam gelehret die Gtaars-und Regier- Runst; Indem sie einem Fürsten/ wo die allgemeine Wohlfahrt erwindet/ keck zulässct/ sich allerlcy mißthätigen Rancken/ ohne einigen Drucker des Ge¬ wissens zu gebrauchen. Aber ich fragt dich: Wann einem Fürsten erlaubt ist/ wegen des gemeinen Wesens zu krie- gen/zu betrugen/Glauben zu brechen/ Unschuldige zu unterdrücken rc. War¬ um!) soll auch nicht erlaubt seyn/ einem besonderen Menfchen/wegen seines be- sonderenWesens und Nutzens/derglei¬ chen Verbrechen/ wie jetzt gemeldt/ un¬ gescheut zu begehen? Sintemahlen ein Fürst nicht mehr verbunden ist / das 22 das Geheimnuß der Gesandtschafft zu verhüllen. Das Gisst/so der Artzney beygemischt wird/ist kein Gifft mehr/ sondern ein heilsame Hulff derselben. Der Betrug in Staats.Geschafften/ welcher abzielet auf die Wolfahrt des gemeinen Wesens / verliehet den Na¬ men desBctrugs/und wird ein schlauer ausbündiger Staats-Griess genennt. komuim und Uackomcr haben gewa- gct/ zwcy vornehmste Reiche der Welt aufzurichten: Sie vollbrachten es auch/ aber durch den Betrug» ko- muius ein Hirt / klocbomec ein Kauff¬ mann. k.omu!u-r brachte sich durch den Gotters in Ansehen/ fälschlich vorgebend / daß er mit seiner Mutter kliea heimlich zu thun gehabt hätte: Nicht weniger durch den Betrug der GeyerMgel/ endlich durch seinen eig¬ nen Todt/weil er sich in einen Morast stürtzte/dadurch beglaubt zu machen/ daß sein Cörper in Himmel getragen worden / weil er hier auf Erden nicht zu stnden wäre. Wenn man nun zu diesen Staats-Streichen des komuii auch diejenigen bringt/ die fein Nach¬ folger d>umg?ompiliu8, vermittels des von Ihm Zeit seiner Regierung einge¬ führten Aberglaubens/ und vermittels seiner Rathgeberin/ der erdichten Nym- pkcn LZeria, ersonnen und gebraucht hat / würde man gar leicht urtheilen können/daß die erste Grundfeste des Römischen Reichs der Betrug gewesen seye. ^sckomec deßgleichen erkühnte sich/ aus einem Kauffmann einen Pro¬ pheten/ und aus einem Propheten ein Herr des dritten Theils der Welt zu werden/ und ist ihm alles durch den Betrug gelungen: wie es sein /Ucoran zur Genüge beweiset. Es fählete aber wenig/daß dieser Betrug durch seinen obersten Jünger kuckiai, welcher schon dem erdichten/und durch viel hundert Falschheiten übel-aurllcnriiirten in vielen Stucken widersagt/wäre ans Tag-Liech t gebracht worden/ wann sein schlauer Meister kiackomec ihme nicht vorkommen wäre: Indeme er seinen widerspänstigen Jünger / samt dem Hauß / wo er gewöhnet / nächtlicher Well an allen vieren Ecken angezün- zet/ und zu Aschen gemacht hat/vorge¬ bend : das Feuer wäre vom Himmel l i r s r s e n § t dadurch ihren Zweck erreicht. Das Verhaiten eines Regenten muß seyn ein ewige Gleißnerey/ und doch Ver¬ bilden des änMctes Gerechtigkeit. Er muß einen andern e^o äusserlich anle¬ gen/ und dadurch alle seine heimliche oder verstellte Üppigkeiten/ und Aus- lassenheiten verbergen : Des 8ocruci8 Minen annehmen / und damüt seinen Grimm und Zorn beschönen. Zn Gumma: anders seyn / und anders scheinen/ anders reden/ anders memen. 4. Aber dergleichen verlarffre Für- sten/sagt derHErr durch deuProphe- ten Lopkonias in dem ersten Capuel: Vilic^bo super omncs, c^ui inäuri sunc vellepcreZrmä. Ich werde alle heil»; suchen / die mit frembden Kleidern an- gezogen seynd/(wlll sagen) welche die Meißner abgeben/ und Ihre Laster mit Schein-Tugenden bemäntle». Das Vjsinbo oder Heimsuchen in der Gött¬ lichen Schriffr/bedeutet nach aligemeir nerAuslegung einen übergroßen Zcm GOttes. Demnach giebt gantz btckch der weise Mann allen Fürsten und Po¬ rentaten/und deren Staats-Beamb- ten / diese heilsame Lehr/ und zugleich Würckung: 5u--r>s bi^pocncs. NL re- velec Ocus übscollärca cua , ör in rneciio L^ngZoZL Llliclac ce. Seye kein Gleiß- ner/ und verstelle deine Sirr n nicht aus Boßheit: damit GOTT deine Heimlichkeiten nicht offenbare / und in mitten der Gynagog / das ist/ in Augen aller Welt / dich Nicht zer¬ trümmere / und deine Gchalckheiten zu Schanden mache. Als es ge¬ macht hat dein /^Kloion, dem zewbosm, dem^cksr, welche unter dem Vorwand der Scheinheiligkeit und Frommbeit viel Übels gesttfftet haben. Absolon hat in der Walfahrt nacher »cbron die Aufruhr wider den Vattern ange- richt. Icrobvcim machte sich allemal schäfftig bey dem Altar GOttes/ und wäre der ärgste Götzenmeister in Israel, , ein sonst öffentlicher Verächter GOttes/stellte sich aus an¬ genommener Ehrforcht / als untrem, simi/ ein Zeichen von GOtt zu begeh¬ ren. Dergleichen Fürstliche Regenten/ wann es schon von GOtt gestattet/ daß ste eine Zeit regieren auf der Welt/ so geschieht es doch aus sonder¬ barem in sich unveränderlich ist. Nun be¬ trachte ku : ob des vorgebend denen Regenten erlaubte Lügen/Betrügen/ Unterdrücken gemeldtc Qualitäten in sich hat? Der H. ^uZuckm vermeldet: d/öL pro Oci Aloriä lieec mcncin. Auch nm Willen der Ehre GOttes/ ist das Lugen nicht zuläßlich. Alle HoloZl und Welt - Weise bekennen/ daß/ was in sich böß ist/ allzeit böß bleibe/ sowol in den Regcnten/als in den Unccrthane/ sowohl bey allgemeiner/als besonderer Wolfahrt. Aber höre weiter/ was diese ausserordentliche Welt - Klugheit oder Schalckheit ungescheut vorgrebt/ bey l.inio, dem Römischen Geschuht- Schreiber: kenculcckum eck, in cor ku- msois crroribus, solä innoccnriä vivcre. Daß es gefährlich seye/ bey so vielen Jrrthumcn der Welt / auf die blose Unschuld und Aufrichtigkeit zu bauen. Wer wird bey so vielen Listigkeiten der Menschen das Hertz in Händen tragen? Es bedarff hundert Augen/ hundert Vortheil/ allen Fallstricken zu entgehen. Man muß die Hund mit Wolffen/die Wölff mit Löwen Hetzen: Es ist keiner zu unterliegen schuldig. Sie führet auch an den Trauer-Spie¬ ler/ der da sagt: tlbiLuncjue cancurn tionecka clominanri licesc precsriorcAna- rur. Wann ein Regent Ihme allein was recht und billlch ist/ zu thun vorschreiben lasset/ der ist nur ein Mietling/und kein unbedingter Ober, Herrscher. LgnÄirns, pier^is, ckcies, pri- vsc» bong ckinc; juv3c ckeAcs ermc, Gottseeligkeit / Frommkeir / Aufrich¬ tigkeit / seynd solche Tugenden / die ei¬ nem Gemeinen wohl anstehen; Für¬ sten und große Herren gehen einen an¬ dern Gang. Aus der Redlichkeit macht cie-zrcbu8 den Aberwitz / und die Ver¬ schlagenheit nennet er das beste Ge- würtz oder Saltz aller politischen Tu¬ genden. Lukemus aber redet bey dem ckkuciclicies: llnncipi nikill ecke inju- ckum, <^uoä ckuÄuolum. Em soUIHmeembstden/daß mcdrs un- Lerochr siye/waki Ibme zu Nutzen kommen kern. Und dahero macht er / wie oben gemeldt worden/ aber- mahlen aus der Regier - Kunst / ein Kunst des Lügens/ Betrügens/ Verra¬ tens/ Nachftellens/ re. wann sie nur Von der andern Art der Staats-Alughert. 2 z FünssteRede. überläst Den Schluß einer jeden utt- partheylichen Vernunfft: ob es dann besser / ein unbeständiger kroceus, als ein Mannwester ^rias, den schwehren Regierungs- Last ertragen / oder ob der Schein mehr / als das Liecht selb- sten ausgeben/oder ob das Laster / der Tugend bevor thun kan? Der Heil. L^prianus antwortet: Laäuca iunc, c^uL fucaca sunc. Es ist alles gebrechlich / was aus dem Schein beschmuckt ist. Der Römische Wohl' Redner betheu- ret: Pi6ta nunc^uam 6iururna. Was auf die Augen gemacht ist/ kan nicht lang bestehen, Procopius der Göttli¬ che Geschicht- Schreiber bezeuget in dem dritten Buch: diikii minus in vüa 6urabile elk, Huam opes, c^uam Imperiuw l^ULm kocenria, inic^uis auIcL arcibus c^uLlirs aut comparara. Im gantzeN menschlichen Leben beharret nichts weniger/ als der Reichthum/ als der Herrsch» Gewalt / und die Macht/ wann solche durch lasterhaffte Hoss Griefflein überkommen werden. Die¬ ses endlich bewahret die Erfahrnuß an dem Lyknäer, an demcgpicoiinus, an dem kauianias, an dem Paris, dessen Saug - Mutter ( nach etlicher Mei« nung) so gar ein listiger Fuchs war/ und Ihr Sohn ein so grosses Verder¬ ben an zweyen Theilen der Welt/ Assa und Europa angertchtet hat: Befoderist aber an den Griechischen Fürsten/ bey welchen die Gleißnerey/ die Hintergehungen/Verschwärtzun- gen und Schalheiten / aus einer an- aebohrnem Landes - Art/ die Haupt- sächlichsteStaars-Reguln jederzeit wa¬ ren ; Massen Ihnen dieses Molaus der v. Römische Pabst in einem Send- Schreiben verhebet / und den Untergang eines so edlen und mäch¬ tigen Kayserthums dieser ur¬ sprünglichen Ursachzu- messet. 24___ barem Verhängnuß/ mehr zur Straff/ als zu Wolfahrt/ nach Bckanntnuß des Welt-frommen Job: p.e§nare K- cick^pocricam, proprer peccara populi: Der HErr hat gestattet dem Gleiß- Im das Regiment / wegen der Sün- den des Volcks. Dahero Ihr Herrsch- und Regierung/ wann ste lang währet/ ist allemahl nur als ein Straff-Geissel der Welt/sonsten aber hat sie keinen lan¬ gen Bestand. Dann die wahre Ma¬ jestät muß sich in der Wurtzen greiffen und vest machen ; Die Gleißnerey aber verblühet sich / und bringt keine reiffe Frücht. Was leichtsinnig/ ist unbe¬ ständig : Der Anstrich vergehet von sich sechsten bald : Wo kein rechter Grund ist / neiget sich gleich das Ge« bäude; Also auch sagt derSitten Lehrer 8eneca: Ubi non elk pu6or, Lc cura Juris, 8anLticas, piecas, 66es, iniiabile KeZnum ett. Wo kein Gottesforcht/ kein Frommheit / kein Trauen und Glauben / kein Ehrbarkeit / kein Recht und Billichkeit ist / daselbst ist ein unbeständiges/und zum Fall ge¬ neigtes Reich. Und in Warheit/ wie kan beständig seyn ein Gleißnerische Regierung/die GOtt demHErrn/der aller Fürsten Hertzen in Händen hat/ zuwider ist / und welche die Untertha- nen verhassen? Wer scheuet sich nicht vor einen Gleißner / vor welchem die Beambte nicht sicher seyn/ oder wer will trauen einem untrausamen / oder versichert seyn bey einem wanckelmü- thiaen Herrn? Ich schliesse: Schwel), re Ding brauchen einen vesten Grund/ und starčke Stützen. Was ist aber fchwehrer/ als das Regieren? ^aZna in poreitare lubjeKio, Lc in Impcrio maximum onus, sagt Xcnopdon: Bey einer grossen Gewalt/ ist auch eine grosse verborgne Dienstbarkeit / und kein Reich ist ohne grosse Bürde und Schwehrigkeit. Nun mein Feder Sechste W )o( W L5 WeZste Uede. Won der ersten und zulaßliMn Urk der Dlugheik. I. schliesse ich mit der er- iMMN sten und wenigst gefähr- lichen Art der äusserer- MWUX deutliche Staats-Grieff- lein / und sage unverhäl- tig / daß eines regierenden und eigen¬ mächtigen Herrn Ledens Lauff/ in Sa¬ chen/die das Gebot GOttes/ oder die Sünd in sich nicht enthalten/einen an¬ dern Gang habe / als der gemeinen Leuchen. Dann jene seynd ungebun¬ den von dem Menschen Gefatz/ und ei¬ genmächtig; diese gebunden: also ge¬ hen viel freyer jene/und ist ihnen mehr Melassen/ als diesen» Was die Re¬ genten zu Verhärtung eines grossen Übels / und zu Beförderung der allge¬ meinen Wolfahrt thun/ das darff nicht jedermann nachmachcn. Sie müssen zuweilen entwischen/ und sich lincks umkehren/ Klugheit tmt der Ge¬ rechtigkeit/ Tugend mit Verschlagen¬ heit vermischen/ und wie man zu sagen pflegt / mit den Wölffen heulen. Kan man mit geraden Seglen in den Hä¬ ven nicht einlauffen / so muß man ein Umbgang nehmen/und gleichwohl von dem Lauff nicht lassen. Man thut durch spitzfindige Mittel erlangen/ was die Schwehrigkeir der Zeiten auf an¬ dere Wecge zu erlangen/nicht zulassen will. Man muß offt das beste Vor¬ haben bemäntlen/ verstellen/ und ver bergen Und der dieses nicht kan/ wird offt sich selbst/ und seinen Staat verrathen- Diese Staats- Klugheit hat zwey gute Flügel/ mit welchen sie sich zu allen Gcschäfften erheben kan: Aas Misstrauen nehmlichen/und sich zu verstech n Wissen/ deren bcyde in einer Unterlassung bestehen» Eine so geflügelte Klugheit ist einem Printzen höchst vonndthen / welcher viel unter¬ lassen muß / damit sein Vorhaben nicht verrathen wird. Er solle auch zuwei¬ len weiter gehen / und zur Würckung schreiten/ als zum Beyspiel durch ver¬ borgne Mittel/durch zweysinnige Re- ven/ durch heimliche Verstandnuß/ durch Ausspähen/ und durch derglei¬ chen Spitzfindigkeiten / einigen Vor. theil in seinen Vorhaben zu erlangen / oder gar damit zu Ende kommen. Es ist kein Geringes / ein grosses Vorha¬ ben auszuführen ; es braucht aller¬ hand heimliche Griefflein zu wissen/ die Herren der ausländischen Beamb- ten an sich zu ziehen: die schaden köm nen/ zu gewinnen: die helffcn mögen/ zu erhalten. Dann/was soll an dem untugendhafft scyn? LonciliZl-e libi ani¬ mos Nominum, wie der Römische Wol- Redner sagt/ 6c ad ulds luos achuNZe- re. Die Gemüther der Menschen ge¬ winnen / und sie zu seinen Nutzen ge¬ brauchen. Das machen offc Geistli¬ che mir uns Layen / die Haußhalter mit ihrem Gesind / die Herren Mit ih¬ ren Unterrhanen ; Und soll allein ein herrschender Fürst ein Laster begehen/ wann er Himer die Heimlichkeiten sei¬ ner Feinde/hinter dre Eigennützigkei¬ ten seiner Beambtcn / hinter die M- zielung seiner benachbarten Fürsten/ durch listige Erfindungen/ durch er¬ dichte Reden / durch heimliche Ver¬ standnüsse zu kommen trachtet. Viel Gcschäffte wollen vor der Vollzie¬ hung laut gemacht/ viel biß zum Ende verborgen gehalten werden» c^md fa- ciec: li non domini krudencia monlkrac, sagt der bekandte koec palanZenius: Die Klugheit lehret uns/was wir thun oder nicht thun sollen. 2. Das Heyl des Volcks ist das höchste Gesätz: Regina Icgum lalus po¬ puli. Dahero har recht weiß gesagt der Hohepriester Caiphas: (wiewohl in einer andern verdammten Meinuna und Sinn:) Es ist besser / daß ein Mensch sterbe/ als das gantze Volck verderbe. Zwischen zwey Üblen ist das mindere zu erwählen. Es ist wi- D der 26 Sechste Rede. der die Natur / das gemeine Beste zu verlassen. Alle ungewöhnliche grosse Erempel/ als da seynd in der Gefahr der allgemeinen Wolfahrt/ pri v^orum bona, die Güter derUntertha- nen oder der Kirchen - Schatz anzu greiffen / stch eines fembden Gebiets gewaltthätig zu betragen / uin den an¬ nahenden Feind weit zu halten/ oder demselben Abbruch zu thun/und mehr dergleichen/ scheuten etwas von der Un gerechtigkeit an stch zu haben/welche aber durch den gemeinen Nutzen gegen jeden ersetzt / oder durch die unent¬ behrliche Noth entschuldiget werden. Der verrichtet allezeit sein'Amot/ Wer¬ der menschlichen WolfahrkNarh schaf¬ fet. List/ gegen List/ zu gebrauchen/ und stch gegen Meineidigen unverbun¬ den zu verhalten / ist gar wohl zuge¬ lassen. Sich nach der Zeit und nach den Leuchen/wann man andersts nicht thun kan / zu bequemen/ist eine Wür- ckung der Vernunfft. Was die Zeit nicht geduldet/ durch andere Verschla¬ genheit auszuführen / ist eine Haupt- Stuck der Staats-Klugheit. Dahero L-chiim der Heilige Vatter sagt / daß nicht zu schelten seye/ eine löbliche und ehrliche Verschlagenheit. Die nicht Ang/ verschlagen und verborgen seynd/ taugen nicht der Staats. Sachen sich zu ünterwinden. Es ist zuweilen nö- thig/ Gall mit Honig zu vermischen/ des Brennens sich zu gebrauchen/ wo die Zug Pflaster nicht Helffen wollen. Dem Streich nicht allein vorzudiegen/ sondern auch einen zu ve.rsetzen.Derglei- chen seynd nothwendige Grieff die die Vernunfft gestattet/und keine Besätze verb eten können. Diese verzeihen uns alle Mangel/ oder vielmehr Vor- theil/die uns durch Gewalt und Noth zu begehen/abgezwungen werden. z Ich verdamme zwar die Gleiß' nerey/aber ein kleine; Warum soll sie nicht geachtet werden/wann sie einen Fürsten in ein grosses Ansehen bringen kan? Livius bezeigt vom s^pio, daß er mit 24. Jahren in Spanien/ als ein Obrister Stadrhalter geschickt ist wor¬ den. Aber er har eine besondere Klug¬ herr vorhin gebraucht/ damir er das Ansehen / und ein allgemein Mime gewonnen. Nehmlichen/ Er harte nicht allein durch warhaffte Künsten und Wlssenschafften die Stadt Rom in seine Verwunderung gebracht/ son¬ dern auch durch einen sonderbaren Kunst-Grieff/den er/ Ihme em Anse¬ hen zu machen/ erfunden : indeme er seine meisten Dinge und Merck/die er in Beywesen des Pöfels rdate/ent¬ weder vermittels euics Gesichts / das er die Nacht gehabt; oder vermittels eines Befelchs/den er von einem heuw sichen Geist empfangen zu haben Vor¬ gabe- Dieses ist zwar abergläubisch/ und in dem Heydenthum p-alu sich: Ein Christlicher Fürst aber kan Ihn: ein grosses Ansehen und/>-xl.c hey dem Volckmachen/durch äusserliche Front- heit/ durch Anstellung öffentlichen Ge¬ bets/ durch Kirchfahrten/ durch Auf¬ richtung der Ehren-Saulen/un derglei* chen mehr/ ob es auch gleich nicht von Hertzen gehet/und zum Schein dienet/ wie der Florentinifthe Irr-Geist ciüLvellus seinem Fürsten rather (nicht aber ich/ dann kan es viel würcken ein Schein-. Andacht / wie viel mehr eine rechtschaffene) zu dem können die Pre¬ diger einen grossen Vorschub machen/ wann sie von der Cantzel / als einem Orth der Warheit/ zuweilen/ oder zu¬ fälliger Weiß/imomren von der guten concluice, und glücklicher Regierung ih¬ res Ober-Herrschers oderLandes-Für- stens : Was hat die Stadt Pariß so lang wider den Feind (wiewohl in dec äusserstenNoth des Hungersherhal¬ ten/ als die Catholisihe Prediger/ die das Volck mit eiffrigen Vermahnun¬ gen dahin gebracht /daß sie stch einem Ketzerischen Printzen ( wie damahlm Heinrich von km-oon wäre) nicht er¬ geben haben wollen? Was hat die Stadt und Vestung ll-ocbellc vor der andern Belägerung so fest und un¬ überwindlich gegen den gantzen Fran- tzösischen Gewalt gemacht/ als die un¬ aufhörliche Predigen der 42. Calvini- schen Prediger / die hinein geflüchtet waren in demOencrgi-Aufstandwider dieHugonoten? Alle Kriegs Häupter und Soldaten haben so viel nicht aus- gewürckct mir ihren Waffen / Cano- nen und Pollern / als die 40. Kelle- rische Pfaffen mir ihrem eifrigen Zu¬ sprechen/ daß die Rocheüer sich nicht Mch- Von der erste« und zulaßlichmArt der Klugheit. geachtet haben/Hunde/Katzen Mäuß/ ; Pergamen/ und Papier-Sultzen/ auch endlich die todte Leichnam lieber zu freien / als zu einer Übergab sich zu entschliessen. Noch heut 6^0 kan ein P rmtz durch Apostolische Manner/und berus „ ,„.che/viel Nutzen vor semen Staat schaffen/ und Ihme durch sie / viel gutes Gerücht bey dem Volck machen/ beforderist in einem Aufstand/ m einem Krieg / oder sonst in einem wichtigen Vornehmen. Warum soll er allein nicht klüglich/ sondern auch also handlen/ daß andere Leuth solches sehen / wissen und rühmen können? Warum soll er nicht dem folgen/von welchem Hc-stus bezeuget/ daß er ein rechter Künstler gewesen/ allen/ was er sprach und that/ ein An¬ sehen zu geben ? Warum soll er nicht nut dem Lorbuio, auch schlechten Din¬ gen/ ein schönes Farblein anstreichen? Gintemahlen ein Printz in allem seinem Lhun und Lassen / alles auf Uberkom- nmng eines guten Gerüchts und Na¬ mens zu richten hat/ in Erwegen/daß die Hochschätzung und der Wahn alle menschliche Dinge beherrschet. Mm- nicht verhindern/ (wie Livius vor einen stattlichen Staats-Grieffeingerathen) lä gALnäum, nc OMNIUM rerum sus Lc pocelkgZ aä unum populum, vel krinci- pem pervenigc, damit das Recht über alle Dinge/und der Allgewalt nicht etwa allein auf einen Printzen falle: beforderist / wenn dergleichen Anfal- lung von einer uLr-panon oder unge- D 2 rech¬ tste geschehen wären/ und solche Mi- . . - - - - - , getrauen sollte. Dieses wär mer Grieff des Kaysers Dbe- Sechste Rede. 28 rechten Anmassung herrühren solle. Was Übels hatte Heinrich der Vierd- te gethan/ so er/ wann demHertzogen von Savoyen einsmals sein Anschlag auf die Stadt Genff gelungen hatte/ diesen/ des andern Tags darauf (wie er selber hernach bekennte) darinnen delägert hatte? Es hat kern unzuläßli- chen Staats-. Griess Lolmus begangen/wie er mit Händen und Füs scn sich bearbeitete/ damit nach Ab¬ sterben des Visconcischen Stammens- Linie/ das HertzogthumMayland de¬ nen Venedigern / nach welchen sie ge¬ lautet/nicht zu Theil worden ist. Ein reicher Burger unterstehet sich öffters/ seinen schwehren Mit - Burger von Hauß undHoff/von Aecker/ oderWein- Garten / durch unterschiedliche unzu- laßliche Mittel zu vertreiben / um sein Hauß/Hoff/ oder Acker zu erweitern/ und mehrere Gelegenheit zu machen. Ebenmässig ein herrsch süchtiger Fürst unterdrückt den Mündern/ und ver¬ mehret seinen Staat unmässig: wie König Philippus gethan in Makedo¬ nien; wie der Groß-Sultan in Grie¬ chenland. Sollte nun,ein cnme» seyn / wann die Obrigkeit sich des armen Burgers annimmt / und Ihme durch Rechts - Mitte! in den ersten Stand setzt? Oder soll einem eigenmächtigen Herrn und Landes-Fürsten verbotten seyn/ dem schwachem Fürsten beyzu- springen/ auch mit Entgeld und Ver¬ lust des Mächtiger« ? Es gestattet ja alle Vernunfft/ sich dem Laster zu wi¬ dersetzen/ warum nicht dem Frevel ei¬ nes herrsch - süchtigen Fürstens ? Die Keule / sagen die Poeten/ist dem Her¬ cules gegeben worden/ die Riesen / als Verächter des Jupiters/ darmit zu überwinden/ die Tyrannen darmit zu züchtigen / und dergleichen Ungeheuer auszurotten. Eben denen Fürsten ist das Schwerdt vom Himmel gegeben worden : vinäiiIam mglorum, sagt der Welt - Apostel: die Bösen abzu¬ straffen ; Aber es unterläufst allhier nicht, selten der Eigennutz / und die Hülffist nur ein Vorwand. Als es mit ihrem Entgeld erfahren haben die Griechische llaiLoioZi von ihren Otto- mannischen Helffcrn. Dergleichen aber Wird meine Feder nicht recht sprechen» 6. Weiter die Unterthauen zu stei¬ gern/ wann sie scheinen allzu gemästet zu seyn / und ein Sorg ist bey Ihnen eines Ubermuths. Sie zu trennen/ und in Mißtrauen zu bringen / wann ein Verdacht ist eines Aufstands: Sie zu teufchen und zu hinterführen/ umb ein groß Vorhaben auszuführen: Ih¬ re kriviieZien zu mindern / aufzuhe¬ ben/ wann sie sich derselben mißbrau¬ chen/ist kein Laster/sondern eine grosse und nothwendige Staats - Klugheit. Sehet wie kmiipp der Andere mit de¬ nen Arragonierngehandlet. Diese hat ¬ ten grosse/und nicht wenig der König- lichen Hoheit nachtheilige / Reichs-. Freyheiten von Alters her. Diese wah¬ ren dem König ein Dorn im Fuß / dem er gern schon vorlangst ausziehen hät¬ te lassen; Aber es wäre kein Zug-Pfla¬ ster so bequem zu finden / als wie sein geheimerStaats-Sccr-ccgnus.^nronvon kerer, welcher zu Ihnen aus dem Kö¬ niglichen Verhasst entwischet/und die ArragonierJhne sogleich/als ein Lan¬ des-Mitglied/ angenommen/und ihrer Freyheiten geniessen lassen. Der Kö¬ nig begehrte mehrmahlen seinen Be- ambten zuruck: Sie aber weigerten sich / vorschützend Ihre alt - herge¬ brachte Reichs Freyheit. Der König nunmehr dieses harte Eiß zu brechen/ bezieht das Land mit einem Kriegs- Heer/nimmt Saragossa ein / baute daselbst eine Citadell/ oder Zwang- Schloß/ rieß die vornehmsten Hauftr nieder/ ließ die Schuldigsten hinrich¬ ten/die andere verweisen / cMl-re und hebte auf unter dem Vorwand einer allgemeinen Straff/ alle Ihre Ihme nachtheilige Freyheiten/ so gar/ daß die Arragonier anjetzo den König in Spa¬ nien mehr untcrworffen seynd/ als kei¬ ne andere. So bin ich auch gäntzlich dahin beredet/ daß es Melassen seye/ in dergleichen Staats-Zufällen/solche unmässige Freyheiten/deren die Untcr- thanen zum Nachthetl und Schwä¬ chung der Ober-Hcrrschafftl. Macht eines Fürsten gemessen / aufzuheben. Dann wer wird glauben/ daß diese in ' beeccm und Erdrückung der Landes- Fürstlichen Majestät ertheilt sollen seyn worden. 7, Es ist aber über alle gemeldte Staats- Staats-Strich noch ein Geheimnus / i nehmlichen/ <^UL obcuiic, in 8a- I xienci?.m vorcere: daß MUN das / was ein Zufall uns an die Hand giebt/ in eine sonderbare Klugheit verwandle» soll. In Lrenä LonMum : Eich in höch¬ ster Gefahr wissen zu finden/ aus dem Steg , Reiff zu antworten / der auf¬ stossenden Gelegenheit künstlich und zu feinemVortheil sich zu gebrauchen/ das gegenwärtige Unglück verachten / und gleichwohl vor demselben allemal sich hüten. Dieses weiset in einem Bey- Ipiel^cicusExempebweiß: i» commo- ro poxulc» sellanäo, convercenöa in 8a- Zc occaüonem rninAarionis, guX cslus odculic,öc populus ill« pgver, suc oblervac, cciaiD fuperltirioss. DtN aufrührischenpöfel zu stillen/ muß man alles/ was uns ein unvcrsehe- mr Zufall an die Hand giebt/und was derselbe Dofel fürchtet / oder was er abergläubisch verehret/ weMckundzu stinerGelegmheit/ die Sach auszuführen/ sich zu ge» brauchen wissen. Also hat gethan Christoph Columbus in seiner ersten Schiffarth/und Entdeckung des Neuen oder vierdten Theils der Welt: Dann er befände sich einsmahls in grossen Aengsten und Gorgen / weilen er in der so langen See-Reiß das Proviant völlig aufgezehrt / und hingegen keines von denen wilden Americanern haben können/wüste aber/daß sie den Mond anbeteten: Dahero ihr Widerspenstig¬ keit zu mildern / bedrohete ihnen in wenig Tagen den Mond zu benehmen/ und so gar in Blut zu verwandle»/ wann sie ihme kein Erfrischung reichen sollten. Ist auch geschehen: Dann er hat wohl gewust/daß eine grosse und sichtbare Finsternuß bald im Himmel entstehen sollte. Dieser zufalltgeStreich ist ihme so wohl gelungen/ daß er her¬ nach von denen wilden Americanern alles nach Belieben hat haben kön¬ nen. 7. Alles liegt an einer vernünffti- gen Anschickung. Es ist nicht alles döß/ was böß zu seyn.verarget wird: Dann es kan auch das / was gut ist / böß werden/ aus übler Anschickung. Man kan sich listig stellen / umb unser Unhell zu verhüten: niemanden aber Von der ersten und zulaßlichenArt derMugheit^ ^29 unter dem Schein der Freundschafft hinten anzugreiffen. Bey großen Streichen muß man am wrmgstm sihreyen/ sonst fliegen die Vögel fort. Es lst allzeit gefährlich/den Zsrnamd die Rach nicht verbergen zu wstscm Man kan sich nie am besten rachen / als wann die bequeme Zeit vorhanden/ so es sonder Schaden geschicht; Dar- umb rächet sich derjenige besser / wel¬ cher die Beleidigung verhehlet. Es lst nicht allezeit verbotten/ scheele Au¬ gen zu machen / und auf ein Orth schauen / und auf das andere adzielen: Zu rechter Zeit zu schweigen / und zu reden wissen. In Unternehmungen und zweiffelhafften Sachen/ sich tunck- lcrWort gebrauchen; In Geselisiyaff- ten aber und Lonveissnonen das Hertz (außer des gewöhnlichen esrs- inomek) nicht leicht gegen jemand auszuschüttcn/ ist eben das rechte Ziel und abgewogene Maaß der wehen Fürsten und klugen Beambten. Gleich wie grosse und wichtige Verrichtun¬ gen/ wann sie glücklich ergangen / von andern hoch bewundert werden/ also hingegen bringen siewederVergnügen/ noch Nutzen/ wann dieselbe vorhin aus-- geleitet werden. Verborgne Rath-- schlag vermehren die Ehrforcht/und schaffen einen grossen Ruhm/als wann solche unverhüllet bleiben. Die Ver¬ schwiegenheit decket nicht allein alle Mängel und Gebrechen zu/ sondern sie verwandlet auch dieselbe in kluge Staats-Geheimnussen. Aber man könne auch offenhertzig ( so weit sichs thun läft) handle»/ wann man durch eine gleich durchgehende Aufrichtig¬ keit anderer ob^e, und das veEc- menc auflösen kan. Es ist vor keine Ge¬ wissens-Angst zu achten/ wann em Fürst oder fein Staats-Beambter/ die Blöse und Fehler anderer Leuthe ausnimmt: Dann in dem bestehet die rechte Staats-Kunst / der Menschen Willen gleichsam in seiner Hand zu haben/umb das fürgesteckteZ-el zu er¬ reichen- Uber seine Ehr und Hochach-- tung genau zu halten wissen / und selbst darum nichts zu vergeben/ ist eine bewahrte gerechtsame eines Fürstlichen Gemüths. Seines Hcrtzens und ' Muths zu gebrauchen / und nach fti- D g »en ZV Sechste Rede. mn Vortheil zu greiffen wissen/ umb seine Feinde dadurch ab oder zu schre¬ cken/lst ein ungemeine Tapfferkeit ei» nesWidemanns. Das Heist sein Much und Hertz in seinen Klauen führen. Wann der Löw todt ist/ so springen die Haasen um ihn herum. Ein Fürst muß allezeit den Geist weisen / und so forcht - als liebbar stch zeigen. Es ist auf kein Aufblasenheik auszudeuten/ wann ein Regent gemeiner Art-Be¬ ginnen nicht nachahmet/viel weniger sich ihnen gleichstellet ; Weit mehr aber muß Er auf lauter Groß-Thaten begierig stch zeigen/ tapffere und groß- müthige Leuthe Ihm selbst zum Bey- spiel fürftellen/ ihnen nicht allein nach- thun/ sondern wohl sie zu übertreffen sich beembstgen / und zu hohen Ver. richtungen allein gebohren zu seyn/ Ihm festiglich einbilden. Stch listig- ltch/ und durch kluge Anstellungen aus den Irrwegen des Labyrinths eines verwickelten Unwesens loß zu wicklen/ ist em zuläßlicher Kunst-Griess eines jeden vernünfftigen Menschens: Umb wie viel mehr eines Fürstens und Be- felchhabers? Ebenmässig jedwedes Hoffen mit scheinbaren Vertröstungen unterhalten/ und sein Verlangen / wo nicht gäntzlich / doch einiger massen Vergnügen suchen/ist kein Gleißnerey/ sondern ein Kennzeichen des guten Wil¬ lens. Unter dem Schein/ daß der Fürst der Unterthemen Nutzen schaffet/ auch mit der Maaß seinen eignen Nutzen nicht verabsäumet / ist kein Unrecht/ weil das Anliegen beyderseits gleich ist/ und ohne dem ein Theil den andern entheben muß. Etwas aufzuwerffen/ oder ungewöhnliches anzuftellen wis¬ sen / als wollte man jenes oder dieses vornehmen/umb auszuforschen/ wie sich darüber entweder die Grollen des Reichs / oder die Untcrthanen stellen/ und solches aufnehmen werden/ ist kein Betrug/ sondern eine behutsame Sorg¬ falt / wie ins künfftig zu thun wäre? Nicht allzu verschlagen/ und abgefaimt sich zu erzeigen / und gleichwohl ein solcher seyn/ ist ein Haupt-Stuck der Klugheit: Dann anders ist unrecht/ anders verschlagen seyn: anders das Böse wissen/ und solches zu üben. Ein Fürst rhut nichts Unweises / wann er zuweilen den allgemeinenZeiten/ Läuf- fen und Arten nachgiebet/ wann er nur der allgemeinen Thorheit nicht nachfolget. Der Verdacht und Arg¬ wohn ist bey einem Regenten mehr ein Sorg als Laster. Ohne Stellung und Verstellung kan ein Fürst schier nicht regieren: Er muß sich bißweilen der ausserordentlichen Staats - Griefflein gebrauchen / doch aber darbey einen recht - gesinnten und aufrichtigen Wil¬ len haben. Ich sage mit wenigen: Eine reiffeKlugheit zu rechter Zeit/ ist ein Mutter der allerglückseeligsten Ausgänge. Klugheit mit.Gewalt ver¬ sehen/richt grosse Ding aus. Den Ge¬ walt vor stch sechsten stosst bald an die Tyrannei)/ vermischt mit Klugheit/ ge¬ bühret eine herrliche/ sichere beständi¬ ge Regierung. Ein kluger / spitzfindi¬ ger/ und Näncken-voller Verstand/ wann er nur mit einem zum guten ge¬ neigten Willen vermählet wird/erzeu¬ get treffliche Kinder/ (willsagen) gu¬ te ersprießliche Thaten und Merck vor die gemeine Wolfahrt. Gleichwie in Gegenspiel von einem bösen und ver¬ derbten Gemüth und Ansinnen/wann schon dabey der klügeste Verstand sich einfindet / ist anders nichts zu erwar¬ ten/ als lauter Mißgeburt und Aben¬ theuer in Staats-Wesen. 9. Jetzdgemeldte Staats-Griefflcin der ersten Staats-Klugheit / seynd zwar keine Laster / wiewohl sie etwas von der Listigkeit enthalten: seynd aber doch nächst an dem Laster/ und durch den Mißbrauch mögen sie wohl leicht zum Laster werden. Wann du dich deren gebrauchest/so gedencke/ daß dn mit dem Gisst umgehest / und daraus Artzney oderHülff-Mittel/und kein Übel oder tödtliche Vergebung zurich¬ ten sollest» Verstehe: Dergleichen li¬ stige Griefflein sollen zur Vertheidi- gung/und nicht zurBeleidigungdienen: Zum Ausweichen/und nicht zum Ver¬ setzen : sich in dem Seiniqen Handzu¬ haben/und nicht nach Frembden M greiffen : sich vor andern Betrug zu hüten / und nicht andere zu bekriegen / gebraucht werden. Ferner aus Thcils dergleichen solle man kein Handwerck oder krofeliion machen/selten/und zweck in der Noth / oder in Absehen eines Von der ersten und zulaßltchen Art der Alughert. z r großen / und der gemeinen Wolfahrt sehr ersprießlichen Nutzens / und dazu mahl gleichsam wider eignen Willen/ und nachdem man andere Weeg ver¬ sucht / an die Hand nehmen. Es ist zwar nicht ohne / daß der Heydnische Welt-Weise Oemocricu8 ausgespro¬ chen : kieri non pocell, Hllin eriam opri¬ mi knncipe«; ur nunc rerum Sc3cu8 eck, ini^ue aliguiciaZanc. Es geschicht Nicht anders / daß auch die frommste Für¬ sten/ wie jetzt der Welt Lauff ist / zu¬ weilen was Unrechts (verstehe dem äusserlichen Schein nach) thun müs¬ sen. Ja es ist mehrmahlen nothwen- dig/ in erlichen wenigen ein Absprung (aber wanns ohne Sünd seyn kan) von dem geraden Weeg des Rechts zu thun / damit man hernach LieBillich- keit in der Haupt-Sach unverletzt er¬ halte. Dann die Noth ist ein starcker Vormund der menschlichen Schwach¬ heit. Nichts desto minder schrecket mich der weise Prediger: weZnum L Zence in Aencem cr3mfererur proprer ciiverlo8 cloios. Ein Königreich wird von einem Volck zum andern verletzt / um allerhand listigen Tücken willen. Man kan zuweilen zu dergleichen Listig ketten zwar greiffen/ aber sich nicht ver¬ greisten. io. Bevoderist wo die Religions- Sachunterlaufft; Dann ein Fürst kan in Glaubens Sachen sich weder stellen noch verstellen: Er kan dessen Freyheit nicht leicht gedulden/oder denen Ke tzern einigenUnterschleiff geben / weni¬ ger unter den Arm greiffen / und kan dißfalls weder Cron noch Scepter zu einigen Vorwand oder Schein Ursach vorbiegen ; Dann alles/ was unter der Sonnen ist / kan gegen der wahren Religion nicht anderst gerechnet wer¬ den/als ein Erd-Klotz gegen den aller- schönsten Stern am Firmament. Ein Hcyd/ VÄerius Ki3ximu8 tu dem ersten Bucham6.Capitel/hat dieses zu vie¬ ler Lcaücken ewigen Schänd bekennet: tium3N3 conülia cackiZanrur, ubi le cos- lcli!bu8 pr^f^unc. Die Menschliche Rathschläg und vorwendende Staats Ursachen/ werden schwehr gezüchtiaet/ wann sie den Himmlischen Gesetzen vergreisten. i l. Er muß glauben/daß die wah re Glory und Majestät eines Fürsten nicht bestehe in der Gleißnerey/und anderen Schein-Tugenden: Daß die Vernunfft das Gesätz GOttes / das Gewissen aller seiner Unternehmun¬ gen-Rathgeber/ Richter/ und Las End- Urthetl seyn müsse: Und ob er schon keinen menschlichenGesctzen unterworf- fen/ Ihme doch der Allerhöchste das Gesätz des Gewissens in fern Hertz und Gemüth/ nicht zwar mit der Fe» der eingeschrieben / sondern mit dem Stachel der Forcht GOttes einge¬ druckt hat. Wer sich ohne gutes Ge¬ wissen gedencket groß zu macken/ den wird es dermaleinst gereuen / Laß er allzu geschwind glückselig worden/ und allzu kurtz die Glückseeligkeit ge¬ nossen. Dann es ist ausgemacht (be¬ währet der güldene Mund LG^lollo- mu8: ) <)uicun^ue keZum plscuerunc Oeo , ckiunÜ8 reznavelunc Lc prospercci sunc. Daß unter allen Potentaten und regierenden Herren/ diejenige/ wel¬ che EOtt gefallen haben / vrel länger geherrschet / und reichlicher von dem Himmel geseegnet seynd worden. Er muß mit den /^kenien/cm ( denen Hemittocics zwar ein widriges eins- mals gerathcn / und deßwegen von Hauß / Hoff / und Vatterland verwie¬ sen worden) darvor halten: Oaoä cuin boneckum non eck'er,ickne urile ^ui- 6em cüc pucgrcnc, daß dasjenige we- der ersprießlich noch nützlich seye/ was von der wahren Vernunfft und Ehr¬ barkeit/und von demVölcker-Recht ei¬ nen abwendig macht. Daß dre Ma¬ jestät und Königliche Hochachtung an erdichten/falschen und allein scheinba¬ ren/nicht aber warhafften Tugenden/ einen unbeständigen Grund fasse. Daß Ihme nicht zuläßlich sey/ was da Ih¬ me beliebet/sondern was recht ist. Ja/ minimum clecec liberc, cui mulrum li- cec, sagt Seneca: Es gebühre das we¬ nigste zuläßlich seyn demjenigen / dem es viel zugelassen ist. Ein Fürst soll beobachten / was sich gebühre nach Ehrbarkeit / was sich thun last nach BiUichkeir/ und was auch vorträglich sey nach Nutzbarkeit: Aber Nutzbar¬ keit ohne der Ehrbarkeit ist kein Nutz, barkeit/ wie es bewähret.gEäe8 bey dem Römischen Wohl-Redner ckuiiio. z 2 Sechste Rede. Es ralhete hochweißlich ilocrgcc; sei, ncm König k>iiLocle5 : ImpLM cibi Ipü, non maZis quam cceceris : i6que Maxi¬ me Ac^rum puraco: 8i nulli volupcaci lerviss, 6 cu^iclicaces mäAis in porcligre Ksbc38, quam cives ruos. Ein wahr- hafftig güldene Lehr eines Heydni- fchen Staats-Manns! befehle nicht weniger mit dir/als mit deinen Va» fallen: und glaube / diests seye ein recht Königliches Kennzeichen/ wann du denen Wollüsten und Üppigkeiten nicht dienen / wann du nicht weniger in deinem Gewalt die Begierlichkeiten/ als deine Bürgerliche Unterthanen ha¬ ben werdest. ir. Ein Königreich ist nicht ungleich einem Leib/ dessen Haupt ist der König/ dessen Hertz sey n die Gesätze/dessen Au¬ gen und Ohren seyn die geheime Ra- the / dessen andere Glieder ftynd die Vasallen und Unterthanen. AVer die¬ ser Leib / sagt Plinius, ist vielen üblen Zuständen unterworffen. Der ge¬ fährlichste aber unter allen ist/welcher von dem Kopf herab in die Glieder fliesset/ und mit seinen ärgerlichen Sit¬ ten und Eremplen/ den übrigen völli¬ gen Leib anstecket. Grosser Herren Exempel thun bcy geringen Leuthen mehr/ als die Gebote. Gleicher Weiß derjenige Fürst / welcher Ihme einbil- det/ daß er keines in der Regierung be- darffe / setzt stch und seinen Staat in die äusserste und baldige Gefahr des Untergangs. Imbicla ümc lemper eo- rum coniilig, qui liki lusäcnc. Ver¬ wirrte und schädliche Rathschlag seynd diejenigen/die ihnen selber rathen/hat c/urcius ausgesagt. Tiberius» UL vim princiMrus resol^crec, cunÄ3 26 Lena- rum revocavic, bezeuget ^cicus: Da¬ mit Dberius den Gewalt seiner Ober- Hcrrschafft zu keiner Minderung brächte/ hat alle Reichs - Geschäfften mit demRömischen Rath abgehandlet. Eine gute Ordnung in der Hoffhal¬ tung/ und Mässigung der Ausgaben/ ist ein vergnügtes und gerechtes Ein¬ kommen/ von welchem werden alle Fürstliche Kammern voll. Wann schon der Fürst das Geld mit Schnüf¬ feln in die Cammer wrrfft / und die Beambten keine Wirthe seynd/ oder mit Bech beschmierte Hande haben/so werffen sie es doch mit Wannen wie¬ der heraus. Ein löblicher Fürst soll dm Überfluß abzuthun bey sich anfan- gen/ und bey den andern straffen- Seine eigne Sparsamkeit ist der beste Zoll. Käs enim vires Haber, sagt der Poli¬ tische l-acon, fruZaliras m coc inpenkis A eroZacionibus, vel ipla luKeiar. Die Sparsamkeit ist von so großen Ver¬ mögen/ baß sie allein genug seyn kan zu allen Ausgaben eines Fürsten. Zß viel/aber wahr gesagt. i z. Wehe dem Land/wo viel Eill- nehmer und Pachter seynd: Wehe den Regenten / unter denen die Untertha¬ nen klagen und seufftzen! Dann der Armen und Bekränzten Waffen seynd dieThränen und Zäher/die denHun- mel durchdringen/ darum hüte sich ein Fürst / daß er solche nicht auf sich la¬ de. Die grosse Grausamkeit eines Re¬ genten bestehet darinnen / wenn er sev ncn ehrgcitzigen und eigennützigen Be¬ ambten durch die Finger stehet/ indenl man auf solche Weiß in einem König¬ reich oder Land/so viel Tyrannen/ als Bedienten hat/ welche den Armen das Blut aus den Adern saugen. Eia Landes-Fürst soll von seinen Untertha¬ nen geliebet und gefürchtet werden/ als ein Vatter von seinen Kindern; Dann wer von vielen knechtisch ge¬ fürchtet wird / der muß sich auch wie¬ der vor vielen förchten. Die Lieb dck Unterthanen ist nicht allein der allee- beste Schatz/sondern auch die sicherste Lerbwacht eines Fürsten. Die Lick ist freygebia / und wachtsam: sic git- bet und schützet. So viel wird eines regierenden Herrü Majestät und Hock¬ achtung gehandhabet/ als viel Et Rechts und Billiches seinen Untertha¬ nen erweiset. Kayser Vaienrinran^ pflegte zu Hundertmahl des Tags die jenSpruch ( äprincipe nibil M3Ai8,qu3lN juliiciam cxiAic populus) zu wiederhol)- len/daß von einem Fürsten nichts mck- rers/ als die Gerechtigkeit/das Volf erwartet; Auch die Göttliche We^ heit vor allen anderen erfodert: Žice juHiriam, qui juclicaris cerram: Lie¬ bet die Gerechtigkeit/ die ihr die Et- den richtet. Aber glaube/ daß die Ge¬ rechtigkeit memahlen ohne Ungereck- tigkeit ertheilt wird/wo dieBilligkest/ Don der ersten und zulaßlichen Art der Alugheit. Z z bie Milde und eiemenr, neben der. Ge¬ rechtigkeit nicht zu Recht sitzet. Es ist eingroffes Gebrechen an einemFürsten/ wann er gern glaubt / was er nicht gern hört; und wann er ehe zürnet/ als er urtheilet. Ein Regent betrüget sich sechsten/wann er gedenckt/ daß er gut kan bedient werden/ohn freygebig zu seyn: Dünn es ist das oKrcmm und Lencäcium,der Dienst und Verdienst/ an einander so verknüpffet/ daß eins vom andern ohne Unrecht nicht kan aufgelöset werden. kacams in der Lob- Rede des Kaysers "rkeaclolu bemerckett Nullam majorertt crecliclerimkrincipum kelicicäcem, c^uäm fecillc felicem, Lc ibcer- cLÜitie inoplX. Daß kein grössere Glückseeligkeit einem Fürsten zufallen kan / als daß er kan andere gluckstt- lig machen/ und unter den Arm greift fem DesGkoß-TürckeMäcbomecLeib- Diener Lmae, hat verdienet ein kalk oder Oberster zu werden / um daß et einsmals zu seinem Herrn sagte: Die Glückseeligkeit eines Fürsten bestehe in keiner Sach mehr/ als daß er die Macht/aus einem geringen Menschen einen grossen/ und aus einem grossen einen geringen zu machen/ habe. Das letzte ist so unbewährt / als das erste wahr. Dann das letzte kan ein jeder machen: Ein Steinlein hat abgeworf- en das Ungeheuer von einem Mell- chen Bild in Babylon / nehmlichett die Lcaruä des Kölligs dlabucboäono- sor: Ein Hirten - Schlingen/ hat den Riesen Goliath gestürtzek. Eine Mus- gueren- Kugel hat alle Majestät des Königs Qustavi bey Lützen abgeworft fen: Ein Messer des «.aväiiiac hat alle Kriegs Verfassungen des grossen Kö¬ nigs Heinrichs in Franckreich unter¬ brochen : Ein seidene Schnur hat so viel Ortomanische Potentaten an ih¬ rer unmässigen Herrschsucht erstickt. Aber ein viel anderer Zweck ist des Fürsten Stands: Dieser ist allein dar- umb aufgericht: Recht und Guts zu thün. Xä Ueos rancum St k.eAe8 spe- Qac benemcete. ist der Ausspruch des Cinifchen Welt-Weisens: Es ist allein GOtt/und denen Königen eigenschafft- lichGuts zu thun.Dicsen gebühret Nicht übel zu thun/dannwann sie auch straf fen/ sagt Laüw6oru!>,so thun sie dadurch nichts Übels. Sothane Gutthatigkeit solle sich befoderift ergiessen in diejeni¬ ge/sagt kiucarclius, m ^Ulbus merica mgjorum sunc, in denen die Verdienst der Vor-Eltern annoch leben; Ich aber sage mit Veiiejo, auch in diejenige/ de¬ nen eigne Tugend den Glantz geibet. Opcirnum qucmc;ue NobiliMmum puco, dann der Allerbeste / ist der Alleredle- ste. Das Gcmüth/sagt Seneca, macht Men edel / den es über die gemeine Tugend erhebet. 14. Die wahre Vernunsst in einem Fürsten solle der Leitstern seyn alles seines Beginnens: Die lehret Zhn/ was zu thun / was zu lassen / was zu glauben/ was zu trauen / was zu ge¬ ben/ was zu nehmen/ was zu folgen/ was zu fliehen isk Sie macht den Fürsten klug/ verständig/ verschlügen/ vorsichtig / aufrichtig / wärhüfftia/ be¬ liebt/angenehm/ glückseelig/uno (wel¬ ches das allerköftlichste und beständig¬ ste ist) Nach seinem Todt Unsterblich. Der grosse Sitten-Lehrer Seneca hat dieses betheuret in dem Z7. Send- Schreiben : 8i vis ribi omnia Nibjiccrc, re (ubjice racioni. Quitos reAes, 6 rario re rexeric. Xb i!k Ni5ce8, Huicl ör quLmaä- moNum 3§Are6i clever, sprechend: Willst du dir alles unterwürffig ma¬ chen / so unterwerffe dich der Ver- nunfft: Du wirst viel und wohl re¬ gieren / wann die Vernunsst dich re¬ gieren wird: Von Ihr wirst du ler¬ nen/ was und wie du unternehmen und angreiffen sollst. Der Vernunsst muß beygesellet werden ein guter Art- Geist des Gemüths/das ist ein geneig¬ ter Wille zum Guten; Dümit wann Ihm die Vernunsst zeiget den Unter¬ scheid der wahren und der Schein- Ursachen / der Tugend und der Boß- heit/ den rechten und den Jrr-Ganq; sich der Fürst aus angebohrner Arth dahin lencke/ wo das Gute/ und nicht das Böse bestehet. Die Geschicklich¬ keit und Scharffsinnigkeit unsers Ver¬ stands soll nach der Richtschnur der wahren Vernunsst uNd Tugend/ nie- mahls aber allein nach demMaaßstab des Glücks und Nutzens / zu wider GOtt und der Ehrbarkeit abgemessen werden. E i;.Nun Z4 GiebendeRede. 15. Nun diese oberzehlte Warhel- ten / gleichwie sie in der Vernunfft/m der Tugend / guten Gewissen/ und der wahren Weißheit bestehen: Also seynd sie auch die eigentlichste / die unver¬ gänglichste/ die gerechteste Grundfe¬ sten eines Staats/und alle die andere/ auch zuläßliche Gricfflein/ sollen diesen nicht vorgreiffen/sondern vielmehr sich darnach reZuiiren. Dann es ist kein Staats-Klugheit / sondern ein ver¬ dammte Schalckheit/die da sich wider GOtt/die Vernunfft/die Ehrbarkeit/ die Tugend auflähnet/ oder einen Fürst¬ lichen Beherrscher in seinem zeitlichen Königreich also abrichtet/daß er da¬ durch neben den guten Namen eines gerechten / aufrichtigen/ verständigen/ standhafften und gottseeligen Für¬ stens/auch die ewig wahrende Cron der Seeligkeit ver¬ kehret. Keu-memende Winfalt. 2. Unsere alte teutsche Kayser/wel¬ che / um das heilige Land zuruck zu bringen/ Krieg mit denen Saracenern führten/ haben durch Erfahrnuß geler- ner/daß die Treue mehr bey denen ar¬ men/ und gleichsam verworffenen/ alS ansehnlichen Leuthen zu finden seye: Befoderist Conrad der Dritte / Rö¬ mische Kayser/ wüste von dem mit fei¬ nem äussersten Schaden zu bezeugen. Dieser hatte zwar schon jenseits Com ftantmovel das breite Meer mit de- nenChristlichen Pantern glücklich über¬ setzt/ und nun allbereit dm feindlichen Boden betretten: Hingegen stunde er rmZweiffel/ob er durch Licaoniam oder Capadociam das Kriegs-Heer führen sollte ? Es wurffen sich aber bald auf zwey Heerführer/ einer war ein Kohl¬ brenner/ der andere aber Hauptmann aus Griechenland / Lieullnus mit Na¬ men. Jener rathete Licaoniam/ die¬ ser Capadociam: Jener aufrecht und redlich / dieser listig und falsch: Dieser wurde viel geachtet/ als ein Griechi¬ scher Hauptmann/ jener verachtet/als ein geringer Mensch und Kohlbrenner; Dahero mit der Christen grössester Bethörung; weilen sie mehr geglaubet haben dem Hauptmann/ (welcher aber von denen Griechen und Orientali¬ schen Fürsten eignes Fleißes erhandelt war/ denen Occidentalischen und Teut- schen Fürsten alles Übel an den Halß zu bringen) als dem frommen Kohl- hrem i. Erjenige / welcher erfor¬ schen wollte die Ursach A dieses vorgesetzrenTituls/ ' nchmlichen ( die Lreu- _- meinende Einfalt)well che offt recht warnet / recht rathet/ auch öffters über die Klugheit sechsten zu rühmen ist / würde ohne Zweiffel finden/daß die Treue nicht anzusehen/ woher/und von wem es kommt/wann es nur zum Guten kommt? Hat ja der Himmels-Herr auch munck, die Schwachen dieser Welt erkieset/ uc co!itu»cl3cforci3,damit er zu Schanden machte die Starcken. Die Treue nimmt ihre Vollkommenheit nicht von der Person/ sondern von sich sechsten/ wann sie mit Wercken bezeiget wird. Die Treue auch eines Hunds wird an¬ gerühmt/wann sie es den Menschen be¬ vor thut. Eine einfältige Warnung hat manchen Kriegs - Befelchshaber mehr sicher erhalten/ als alle seine Vor- Scdild und Leib Wachten. In Sum. ma/ein guter Rath ist nicht zu ver» Werffen/ er komme von wem er will/ wann er nur recht kommt. Es hat ja des Baals Eselin wahrgesaget? Es hats ja das unvernünfftige / einfältige Vieh bey der Geburt des wahren Meß sias/ln dem Stall zu Bethlehem/ bevor gethan allen Rabbinern und Hohen- Pnestcrn zu Jerusalem? Eine gerechte Einfalt übertrifft allzeit eine tolle Weißheit. Treu-meinmde Einfalt. z5 brenner/ welcher / wiewohl einfältig/ jedoch das thunlichste und bequemste dem Kayser eingerathen hatte, 3. Wie nun die Christliche Armee in Capüdociam angelangt / da haben allererst die Christen erführen / wie treulich der Kohlbrenner sie gewarnet habe. Dann je mehr sie hinein ruck» ten/ je mehr fanden sie ungeheures Ge- bürg/ ungewanderte Weeg/unschiffba- re gähe Ström / lauter öde und unbe¬ wohnte Länder / wo die Natur allen Unterhalt/ alle Nahrung und menschli¬ che Bequemlichkeit genüglichen versa¬ get hat. Demnach stenge das Kriegs- Heer theils schwührig zu werden/ theils zu verschmachten: Der Hunger schauete asten aus den AUgcn und Ant¬ litz : Darüber errcgeten sich böse Kranckheiten/und wäre alles der Zag¬ heit und Verzweigung voll/und keine Hoffnung übrig / als von denen Bar¬ baren aufgemetzelt und vertilget zu werden; Angesehen / daß weder vor- noch ruckwerts einige Hülff oder La¬ bung zu erwarten wäre. Zu dem wur¬ den die Christen eben durch denselben Hauptmann Lleulmum > dem Feind heimlicher Weiß verrathen / welcher bey dieser wissentlichen Schwachheit Unsers Lagers nicht lang gefeyret/son¬ dern so gleich dasselbe mit seinem besten Vortheil angefallen / und nach zwey- tagiger grimmigen Schlacht/alles der- gestalten zu Grund gerichtet / daß al¬ lein zwey Regimenter mit dem Kayser Conrad sich gerettet/ und zuruck bege¬ ben haben. Ach das war eine grosse Schänd / und greulicher Stoß der ge¬ samten Christenheit / welcher durch Annehmung des einfältigen Kohlbren¬ ners gerechter Warnung leichtlich hät¬ te verhütet können werden/wann man einem ansehnlichen Verräther nicht mehr geglaubet hatte! Sintemahlen/ wie erholter Kohlbrenner eingerathen/ det Weeg durch Licaoniamvielkürtzer/ frucht-und wandelbarer gewesen. Zu deme so samMeten sich allererst die Saracener bey Jconiam zusammen/ welche also bey dem ersten Angrieff/ (denn die Christen gejammter Hand an sie leicht hätten thun können ) wä¬ ren gantz gewiß in die dontußon ge¬ bracht/ vertilget / und der Paß denen Christen biß nach Jerusalem eröffnet worden. Es ist gar nichts unvernünff- tiges/ sich von einem Einfältigen unter¬ weisen zu lassen/ wann man nur den Zweck erreichet; Gleichwie hingegen zu schelten seynd diejenige/ die allein des Rathgcbers Ansehen beobachten/ und sich in leeren Worten aufhalten/ die Sach aber/ wie sie in sich ist/ nicht begriffen. 4 Ein gleiches aber und viel kurtz- weillgers Beyspiel finde ich in dem Le¬ ben des Ersten/ Römischm Kaysers/allwo seine ungemeine recht- abentheuerliche Groß-Thatcn/ Glücks- Wechslungen und Siegs Zeichen; Und zwar in einem solchen Buch / welches dieser Glorwürdigste Kayser selber ei¬ nem geheimmLecrecsri Marxen Travitz Sauerwein in die Feder gegeben/mehr- Mahlen aber in alt - teutsche Reimen/ (massen auch von Unsern altcnTeutschen keine Jahr - Bücher / sondern lauter Reimen Gedichtet / sonsten hätten sel¬ be mit Ihren Helden Thaten alle an¬ dere Völcker weit zuruck gelassen/ zu finden seynd) verfallet worden. Ver¬ haltet sich aber also, 5. So bald die vreipvurdlgfte Hertzogin Maria/ einige Erbin des Burgundischen Crasses / und aller Niederländischen Provmtzen des un- zeitigen Todts fürworden/ und klsxl- milianus Ihr Ehegemahl/ älsVormun- der seiner mit Hochgedachter Ertz Her¬ tzogin erzeigten Puntzens Philippen/ und Printzessin Margaretha/ dre Bur¬ gundische und Flanderischc Regierung angetretten; haben sich unterschiedli¬ che Mühseeligkeiten zwischen Ihme/ und theils seinen Ständen erreget/ biß endlich solche m öffentlichen Auff- stünd/das Jahr hernach/als er Römi¬ scher König worden / nemliLcn im Jahr 1487. wie er in demFmntzösi- schen Krieg mit König Carl dem Lich¬ ten (deme die Flanderischc Provmtzen sehr in die Augen gestochen > schon zum siebendenmahl verfangen war/ ausgcbrochen seynd. Dann es befan¬ den sich in Flandern etliche unruhige Köpffe/ so/ auf Frantzösisches Angeben / das gemeine Volck wider König Naxi- milign anreitzeten/ darzu sich sonderlich der von Nasingen / von Vilian und E 2 Cappen- Siebende Rede Cappencell befleisseten/und denen Bur- gern zu Gent nachdrücklich / wiewohl unwarhafft/vorschwätzeten: Die Frech¬ heit wäre über Gold und alles; Dem wird aber das Leben im Kercker kosten/ der sich derselben annehmen soll; Dem¬ nach seye cs ja besser im Feld vor dem Feind/als im Gefangnuß/ und von dec Hand des Scharffrichters sterben. König Maximilian halte nicht zu / was er im letzten Vertrag den Gentern ver¬ sprochen habe. In Flandern seye kein Gerechtigkeit/ und zu Feld kein Kriegs- Zucht mehr: Allein den Ober-Teut- scheu stehe der Weeg offen zu allen Würden undEhren-Äembtcrn. Man muß den König Maximilian anhalten/ daß er Rechnung gebe/ von denen em¬ pfangenen Geldern: Er habe nur dar- umb mit Franckreich gebrochen / da¬ mit die Fianderischen Stande den gantzcn Kriegs-Last tragen / und mit¬ hin umb alles gebracht würden / und mehr derglctchen/so der gemeine Mann gern höret. So waren auch die Gen¬ ter sehr unverschämt/ daß sie im Na¬ men der drey Standen/die Rechnung von dem König forderten; Weilen sie aber auf solches schadlose Ansinnen kei¬ ner Antwort gewürdiget worden / als beschlossen sie/ den König Maximilian in der ersten Stadt / darein er kommen soll/anzuhaltcn/und fest zu machen. 6. Es erschienen auch bald darauf einige Abgeordnete von der ansehnli¬ chen Stadt Bruck bey Ihme / die den König im Namen des Raths baten/ das Liechtmeß Fest bey ihnen zu hal¬ ten ; Als er stch aber einiges Mißtrau¬ ens vermercken liesse/wollte Ihme sein Schatzmeister/ einer von Langenhalß/ zwar solches ausredcn/ aber sein kurtz- weiliger Rath/ Cuntz von der Rosen/ samt andern mehr/ widcrriethen dem König auf alle Weiß / nichts destowe, Niger entschlösse sich Maximilian, mehr dem Schatzmeister / als seinem Cuntz beylegend/ alles Mißtrauens Hindun gesetzt/dahin zu kommen / als nun der König nächst an Bruck angelanget/ rure zu Ihm der Cuntz/und sagte/lie¬ ber König/ ich stehe wohl / daß du mir nicht folgen/ sondern gefangen seyn willst. So sag ich dir/ daß ich nicht gefangen will werden / ich will dich zwar begleiten in die Stadt/mich aber alsobald wieder heraus begeben/wann du nun sehen und hören wirst/daß vor der Stadt die Lust Häuser und Dörf- fer brennen/ so gedencke/ dein närrischet Cuntz habe solches angerichtet. König Maximilian gäbe ihm zur Antwort/ Cuntz/ ich siehe wohl/ daß du denen zu Bruck nicht viel Gutes zutrauest / die uns doch alle Treu versprochen haben. Worauf der Cuntz sagte: Das glaube ihnen der Teuffell Trauwohl ritte mir einsmals das Roß weg! Mit dem hat er den König begleitet durch ein Thor/ und bey dem andern ist er wieder her- 7. Des andern Tags nach seiner Ankunfft/ bekam Maximilian die Zei¬ tung/ daß Cortryck von denen Gentern eingenommen: «nachte sich deßwegen alsobald auf/ und ritte init den Seinen dem Thor zu. Er fände aber den Gat¬ tern niedergelassen / und wurde gleich auf dem Marckt eine Wagenburg von 17002. geharnischten Burgern auf- gericht/ und mit groben Geschütz ver¬ sehen. Maximilian kgm zum dritten- mahl zu Ihnen/ mit höchster Gefahr seines Lebens / er mahnete sie ab von der Schwührigkeit: Er verspräche Ih¬ nen alles / so möglich zu halten war/ kunte aber nichts erhalten; sondern sie wurden nur rasender und unsinniger/ auch so vermessen / daß sie den König nicht mehr liessen in die Burg/sondern sie beorderten Ihne in ein schlechtes Hauß eines Gcwürtz-Krämers am äus¬ sersten Orth des Marckts. Daselbst hat sich Maximilian mit denen von An- halt/ von Pollheim/ von Walckcnstein/ und andern seinen Bedienten selbige Nacht/ ohne Beth/ auf den harten Bäncken behelffen müssen. Die in der Burg zuruck gebliebene Cavailiers/ kommen theils verkleidet davon/theils aber wurden gefangen gesetzt. Nach der Hand grieffen sie auch den vott Willerthal/ den von Dazelle/ den Co- randel/ Johann Lannoi/ und den Ab« ten von St. Berti/ ja sie kamen gantz verzweiffelt in des Königs Cammer/ und nahmen vor seinen Aggen weg/ beydevon Pollherm/ benvyn Walcken- stein / die von Minguel/ und Lalain/ den von Teschetin/den von Maßmüm fter/ 1 l l r ! s i e s l j s 6 c Treu-mewende Emsirlt. fter/ und warffen sie ins Gefängnuß/ der Stein genandt / und bliebe allein der Graff von Zollern / und Nassau beym König / welche zu ihrem Glück dießmahlen nicht zur Stelle gewesen / und nach zweyen Tagen auf des Kö¬ nigs Befelch in Weibs - Kleidern aus der Stadt entrannen scynd. Bald darauf fuhr dieZunffr der ungehobel¬ ten Zimmerleuth zu/ richteten auf dem Marcktem Gerüst/ 14. Schuh hoch auf/ stclleten auf selbiges ein Reck- Banck/ liessen nach der Gefängnuß/ zogen einige Königliche Bediente her¬ vor/und folterten sie grausinnlich. 8. Und demnach die toll - kühne Re- bellen in E. orgen stunden / der König möchte aus diesem Arrest entkommen / als weiseten sie Ihme eine andere Her- berg/inPhilipp von Cleve Behausung/ an einem einsamen Orth/ an Nach- deine er ihnen vorhin mit Königlicher Majestät ernstlich zugeredt/ ist er/ aus der Noch ein Tugend zu machen / aus besagtem Verhasst in die neue Her¬ berg/oder vielmehr Gefängnuß (dann es war völlig mit Eisen vergöttert/ und mit dreifacher Wacht unter en nem Hauptmann versehen) auf einem wohl staffierten Roß geritten: Jedoch vorhin bey denen Gezelteu der Zunfft- meister abgeseffen/und hinein gangen/ auch/ daß sie Ihne drey Ding gewäh¬ ren wollten / an sie begehrt. Nehm- lich an seiner hohen Person sich nicht zu vergreiffen/Ihme nicht in die Hän¬ de der Frantzosen/ oder deren von Gent auszulieffern/und endlich 10. oder r.2. von seinen Hoff Putschen Ihme zu ge¬ statten. Welche drey Begehren Ihme doch vcrwilliget worden: Aus welchen genugsam erhellet/ in was grosser Ge¬ fahr seine Königliche Würde / sein Le¬ ben/ seine Kinder/ deren Königmässiges Erb-Gut / und das gantze Ertz- Hauß Oesterreich (dann er war ein einiger Sohn des Kaysers Friedrichs) bey die scr Veryafftung gestanden / und der ^ximiiizn wohl Ursach gehabt habe/ der treuen und aufrechten Warnung seines kurtzweiltgen Hoff - Raths des Cuntz sich zu erörtern. Aber nach der Thar / wäre aller Rath schon zu spat. 5el'o igpiunr 9. Nichts destoweniger in dieser so grossen Versuchung und äusserster Ge¬ fahr / verlohr dieser abentheuerlicl e Fürst doch niemahlen seinen Helden, und Groß-Muth / thare und redete nichts / so seiner Königlichen Person und Würde übel anstunde/oder einige Schwachheit zeigen möchte: Er war eine Klippen unter denen Meer-Wel¬ len/ daran der Wuth und Grimm der Rebellen mehr strandete / als dessen SlandhafftigkeN verrücken kunte. Endlich wurden die von Bruck und Gent mit einander schlüssig: dem Kö¬ nig die Ursachen seinerGefangenschafft/ neben etlichenVergleichs Punkten vor- zntragen/um seine Antwort darüber zu vernehmen. 10. Erstlich/ der König solle die ih¬ nen verdächtige Räthe alsobalden ab¬ schaffen. 2. Er solle ein Zett Flandern mit Belegung der Steuer verschonen, z. Alle Kriegs-Leuth aus denen Län¬ dern abführen. 4- Mit Franckreich den letzten Frieden halten. Dm Erb-Printzen Philippum denen Gen¬ tern zu übergeben. 6. Bündnuß mit. der Hertzogin von Britannien aufhe¬ ben. "7. Sein Vormundschafft reiiZm- rm. 8. Der Regierung in Flandern sich nicht anmassen. 9. Seinen Sohn/ den jungenFürsten/Philippen/ demKö- nig in Franckreich/ ober einemPrintzen von Gedlüth zu erziehen überlassen. 10. Und solle endlich /blaximillLn nir¬ gends als zu Gent/ Bruck oder Ipern seinen Hoff halten. Auf diese vermes¬ sene/und allein in einem Rebellischen/ oder Französischen Gehirn ersinnte Bedingnussen/ antwortete mit grosser Verstellung der König / Er vor sich lasse alle diese Bedingnussen ihrue nicht entgegen scyn; dörffte aber als Römi¬ scher König / ohne des Kaysers/ Chur- Fürsten/und des Reichs-Ständen Vorwissen nichts einwilligen rc. Mu¬ ssen also die Abgeordnete kurtz abzie- henzworauf sie ihren Zorn mit Beram bung der Burg / und'grausamer Hin¬ richtung zehen Königlicher Bedienten und Hoff Herren abgekühlct/und dar- durch dem König zu verstehen gaben/ es möchte endlich auch die Reyhe und Ordnung auf ihn kommen. Unter de-, mn Hingerichten wäre auch der obcn- erhohlte Schatzmeister von Langen- E g HM Siebende Rede. ;8 halß/welcher den so üblen Rath / wie oben erwöhnet worden/ dem König ge¬ geben hat/ mit des Königs grosser Ge- fahr/und zu seinem eignen Untergang ; dem aber der Cuntz von der Rosen qantz vorsichtig entgangen / und mit aröstem Hertzenleid seines liebsten Kö¬ nigs Unvorsichtigkeit betaurek hat. 11. Unangesehen aber/ daß dem Cuntz der König nicht gefolgt/und sei¬ ne treue Warnung nicht angenommen/ hüt er sich dennoch äusserst befliessen/sei« ms allergnädigsten Herrn große Angst und grosse Gefährlichkeit aller Orthen/ bey allen Reichs-Fürsten / in allen StädtenHennegau/Antorff/Mecheln/ Hertzogen Busch / Rissel/ mit gröstem Eyffer anzuzeigen/um schleunige Hülff nicht allein anzuhalten / sondern auch er selbsten hat seine besondere Treu ge¬ gen feinen König und Herrn / mit zweyen abentheuerlichen Magstucken/ allen Treu- meinenden Bedienten/ zu einem herrlichen Beyfpiel/wiewohl in seiner Einfalt/ sattsam dargethan und erwiesen. 12. Erstlich hat er ihme zwey Schwing Gürtel machen lassen / wor- mit er bey eitler Nacht über den Schloß-Graben an die Burg / darin¬ nen er geglaubet / daß der König sich annoch aufhielte/ geschwungen/ seinen Herrn/vermittels des einen Schwing- Gürtels/ mit sich zuruck/ über den Gra¬ ben/aus der Stadt/und auf darzu be¬ stellten Pferden davon zu bringen. Er ward aber/ als er sich in den Graben gelassen/ von denen Schwanen ange¬ fallen/ welche unter grossem Gcschrey ihne mit ihren Flügeln dermassen schlugen / daß er sich m augenscheinli¬ cher Gefahr befunden/und mit harter Noth zuruck entrinnen kunte/ wie er dan/ wann sie ihme den Schwing-Gür¬ tel zerbissen hatten/ ohne Hülff daselbst ersauffen müssen. Diese Schwanen (sagt der^mkor in dem Leben offt-er- hohlten Königs ^Lximiiirm) waren gut Frantzösisch/ und ist Zweiffels-frey ihr Geschrey eine Ursach gewesen/ daß die vom Bruck die Warheit vermutend/ den König hernach nimmer in der Burg/ sondern widerwärtig/ wie oben vermeldt worden/ in Verhasst gehal¬ ten haben. ' z. Nach diesem bedachte der Cuntz sich eines andern Anschlags : stahl sich in die Stadt hinein mit einem ver¬ stellten Antlitz und Aufzug: kam zü dein k.Ouarcllgn der Barfüsser-Mönch/ den er seinem Herrn wohl gewoM wüste: begehrte von dem k.Qugrckgn, er sollte ihme eine Platten scheeren las¬ sen/ undihmeeinen Ordens-Brudet zugeben/welches dann der ?. OusrcliM gern alles verwilligte. Als er nun al¬ so mundirt zu des Königs Hauß kam/ und der Hauptmann auf der Wacht fragte/ was sie bey dem König zu ver¬ richten hätten? der verstellte Cuntz zöge die Cucull ab/ entblöße die Plat¬ ten/und gäbe andächtig zur Antwort/ er seye vom kaccr Quärciian abgeordnet/ des Königs Beicht zu hören/ und ihne in seiner Gefangenschafft zu trösten: Wie er nun in desKönigs Gemach kom¬ men/ begunnte er/ seiner Gewohnheit nach / mit starcker Stimm den König also anzureden: Siehe nun / finde ich da meinen frommen König? daß dich potz Marter fchändt/ warumb hast du mir nicht gefolgt/ da ich dich gewär¬ mt? Nun siehe / ich hab mein Leben deinetwegen gewagt/ ich will dich mit GOttes Hülff aus deiner Feinde Hän¬ de erledigen / du must mir jetzt besser folgen. Der König wüste nicht / wie ^hm geschähe; Er kennete wohl an dm Reden seinen Cuntzen/ cs duncktt Ihm aber unmöglich/ daß er also durch drey Wachten zu ihme kommen wäre^ Als der Cuntz den König also bestürtzt sähe/ sagt er ferner zu Ihme: Lieber Max! laß dichs nicht befrembden/ du kennest ja deinen getreuen Narren/ den Cuntzen / da hab ich mein Scheer- Zeug / damit will ich dir eine Platten scheeren/mit dir die Kleider tauschen/ und hier bleiben; Du aber sollst also be- schoren in meiner Kutten durch die Wacht hinaus gehen / vor der Pfor¬ ten wirft du einen Barfüsser Bruder finden/ mit dem gehe ins Kloster: Der Ousrcügn, mit dem ich schon alles ab- gehandelt hab / wird dir Schiff und Pferd anzeigen / mit selbigen wirst du Morgen umb diese Zeit zu Midelburg bey den Deinigen seyn können. Ich habe schon alles bestellt / komme nur bald / und lasse dich hescheeren. Ich habe Treu-memmde Einfalt. z y habe mich bey dem Guardi-Haupt¬ mann für Leinen Beicht-Vatter aus¬ geben/ und wann ich zu lange ausblei¬ be/ dörffte mein Handel verdächtig/ und deine Erledigung verkürtzet wer¬ den. Aber der König nach langen Be¬ sinnen und Nachfragen um fein Kriegs- Heer und Bund-Genossene/ um seine Befelchshaber / Kayser und Kinder/ und nachdem er verstanden / daß der Kayser auf die drey Städt / Gent / Bruck und Ipern / die Acht und Ober-Acht/und derPapft den grossen Bann gelegt / auch das gantze Reich zum drittenmal wegen seiner Erledi gung aufgebotten / und viel Reichs- Fürsten im Anzug seynd / antwortete endlich der König zu semem Cuntz: 14. Mein lieber Cuntz/wo wilstdu aber und meine liebe Rath bleiben? Cuntz saget darauf: Darfür darffst Lu nicht sorgen: ich gebe dir meine Kut¬ ten/ und lege ich deine Schauben an/ und werde mich stellen / als wann ich König Max wäre. Wann dann die von Bruck dich suchen / und mich fin¬ den/ so werden sie den Narren haben/ und der König wird ihnen entwischt seyn. Also machte die Rechnung diese Treu meinende Einfalt. 15. König ktaximiiianus aber/ weil er verhoffte/ und eben durch seinen ge¬ treuen Cuntz/wie jetzt gleich erwöhnet worden/ erfahren hatte/daß seine Er¬ ledigung durch Hülff des Pabsten/ des Kaysers / und des gantzen Römischen Reichs nicht lang ausbleiben werde/ dunckte seiner Hoheit und KcpurLnon nicht wohl anstehen / auf solche Weiß ausdemGefangnuß zu kommen; Dann dergleichen Potentaten müssen alle ih¬ re Anschlag und Unterfangungen da¬ hin richten / damit solche zu ihrer n.e- pucgüon wohl und ersprießlich ausschla- gen. Dahero erklärte sich der König gegen seinen Cuntz ferner. Er habe sich mit seinem Königlichen Wort dar hin verbunden/ ohne deren von Bruck Willen und Wissen / nicht aus der Stadt sich zu begeben: Hingegen seye er auch von ihnen theüer versichert/ daß semer Person nichts Arges wider fahren sollte. Cuntz aber erzürnete sich darüber/ und sprach: Lieber König! ich sehe wohl daß du noch so narrend bist/ als du zuvor gewesen/ und mir nicht folgen wilst/ und ich meine gefährliche Reiß umsonst gethan habe/ so behüte dich GOtt / mein narrender König! dann du bist gar zu fromm / und ken¬ nest nicht der Flanderer böse Art. , r6. Also nahm er Abschied vom Kö¬ nig/ und gieng weinend zur Thür hin¬ aus; Ist das nicht eine treu - meinende Einfalt? Ja sie ists / aber wann sol¬ cher derKonig^üximjiignAnfangs gefol- gct hätte/so wäre mit ihm nicht so hart und spöttlich umgangen/nicht so viel un¬ schuldige und vornehme Herren/die bey ihme waren/ hingerichtet/ nicht so gros¬ ser und uneinbringlicher Schaden und Verwüstung seinen Ländern und Un¬ terthemen zugefügt seyn worden / und bleibt darbey/ daß eine treu-meinende Einfalt nicht zu verwerffen seye. 17. Wie aber GOtt sechsten durch dergleichen einfältige Leuth vielmah¬ len grosse Herren und Fürsten recht gewärmt/und von instehender Gefahr vorsichtiglich Vorbehalten hat/ ist mehr dann wahr/ und würde diese Warheit durch hundert Begebenheiten leicht zu erweisen seyn/ waü mir eine/ so in Anno 126«;. warhafftig/ und zugleich lächer¬ lich fürgangen / nicht genug wäre. Rudolph der Erste/ ehe daß er Kayser ist worden/ hat unterschiedliche Kriege geführet/ und sein sechster Krieg war mit einem mächtigen Herrn in Helve¬ tien/dem Ulrichen von Regensberg/ nicht zwar in sein des Rudolphen Na¬ men / sondern von wegen der Stadt Zürich / dero Rudolphus als ein be¬ nachbarter und Kriegserfahrner Graff zu einen Schutz Herrn/ und zugleich Feld - Hauptmann / wider gedachten von Regensberg/ welcher erhohlte Stadt Zürch ihrer Reichs Freyhei- ten bey damahligcn Haupt - losen Re¬ giment des Römischen Reichs entsetzen/ und sie ihme unterthänig zu machen trachtete / angenommen und bestellt worden. Dannenhero Rudolph in al¬ ler Ey! sammlete alle Soldner in sei ner Graffschafft / in Willens / nacher Zürich zu rucken / und sich mit denen ^ürichische Stadt Völckern zu verstar- cken. Hingegen der von Regensberg/ wie er den Wind davon bekommen/ wollte dem Rudolphen vorbiegen/ und vor Siebende Rede. 40 vor der vorhabenden Verftärckung sei¬ ner Mannschafft aufreiben. Ruckte derowegen mit seinem grossen Kriegs- Heer in einen Hinterhalt/ wo der Graff von Habspurg mit seinen wenigen Völ- ckern vorbey marschieren sollte / und passte Ihm auf/ sprechend zu den Sei- rügen: Ich meine ja / wir haben Leuche genug/ dem von Habspurg seine grosse Nasen ZU verschmeis¬ sen. i8- Dieses hörete sein Hoff-Narr/ und verwunderte sich in seiner Ein¬ falt/daß man so viel Volcks brauchen sollte / eine einige Nasen zu überwälti¬ gen : Bekäme also Begierde / diese Wunder-Nasen zu sehen. Also mach¬ te er sich auf den Weeg / und liess in einem Athen nach Kühburg zu/ allwo «.uäoipkus damahlen seinen Hoff hiel¬ te. Als er daselbsi ankommen/ tratte so gleich ( wie es allen Hoff- Narren ohne dem erlaubt ist) ins Gemach des Eraffen kuäoipken, und beschauett lana aufund ab den Graffen/murmel¬ te etwas bey sich; Endlich brach er aus r Wie ich siehe/ so iss die Nasen so groß nicht / daß mein Herr so viel Volcks brauche/ dieselbe zu schlagen. Ich mei¬ ne/ ich wollte allein so ftarck seyn/ die¬ se Nasen dermasien zu zerdreschen/ daß weder Stumpf noch Stiel davon soll übrig bleiben. 19. Luclolpllus lachte zwar mit den Anwesenden dieses Possens / merckte aber was anders darunter / forschte von dieser Einfalt alles wohl aus/ und befände endlich den listigen Hinterhalt seines Gegentheils/ dem er nicht allein zu schwach wäre / sondern daß/wann er hinaus sich begeben würde/ in au¬ genscheinliche Gefahr einer blutigen und gäntzlichen Niederlag sich wagen möchte. Demnach versiunmlete er B sich seme Völcker/ und schriebe der Sw chen Beschaffenheit denen Zürichern/ befehlend/ daß sie Ihm/ so ftarck sie im¬ mer seyn können/entgegen ziehen/ und dem Feind unversehens in den Rucken fallen sollten. Als nun der Regens¬ berg sich von hinten und vornen feind¬ lich umbgeben sähe/ befände er O nicht allein von seiner Hoffnung geäff- tet/sondern auch mit Gegen List wohl abgezahlet/ und die Gruben/ die er dctN Rudolphen gemeiner/ Ihme selbsteN aufgescharret habe/ über das noch an- jetzo nicht ausweichen könne / sondern den Stand halten / und eine blutigt Schlacht eingehen mufte: Die IHM aber eine grosse Niederlag zugebracht/ und endlich mit Schänd und Schaden/ auch mit einer viel längern/ als er an Rudolphen ausgespöttelt / und wohl- abgeklopfften Nasen abziehen hat müs¬ sen. Dieser Sieg scheinte den Grund gehabt zu haben an eines Narren-M de; Aber es war in der Such ein Merck der Vorsichtigkeit GOttes/die offt auch durch einfältige Leuth / und nicht allemal durch hochgesteltzte Han¬ sen diejenige warnet/ und vor SchM den hütet/ welche er in seine absonder¬ liche Obhut genommen/und zur Aus¬ richtung grosser Dinge und Erweite¬ rung seines H. Namens sparet/ wie es dann an Rudolphen wahr worden/ als welcher 8.Jahr darnach Anno 127z- zum Römischen Kayser erwählet/und ' bey seiner Kayserlicher Einweichung/ an statt des Scepters/ welcher aM gängig war/ das H. Crucifix ertappt/ und darmit in Zeit seines Kaysek- thums/ GOttes Ehr/ und des Reichs Gerechtsame mit allerseits grossen NM tzen/unbännoch spierenderErsprißr lichkeik befördert hat. 1 s t e r l ä g e b bi m K A lli C m de en jei re te A G Uchte Mede. Kwalts» I. Er wirds ergründen die MUW j/D Ursach/ daß so viel Län- MsMM der / Königreiche/ und so L)WSW viel gantz unterschiedene/ offt an einander widrige Völcker schaffen; So viel gewaltige Königreiche/so viel Millionen der Va- fallen und Unterthanen/ manches mahl einem emigenMenschen/offt einemKind in derWtegen/oder e ncm noch unmün¬ digen und kleberen Printzen sich erge¬ ben/ und ihme frcymüthig huldigen/ Ihm mitHaußund Hoffbeyvflichten/ ihr Ehr / Hab und Gut / Blut und Muth vor sein Sicherheit / oder Aus¬ nehmung seiner Hoheit/treulich aufse¬ tzen/ und gleichsam in den Todt lauf- fta/ umb Ihn zu erretten / oder mäch¬ tiger zu macken? Dieses ist mir wohl ein verborgner Trieb / ein Magnet / dessen Krafft unbegreifflich: ein himm¬ lischer Stern/ der so mächtig war/ drey Königliche Weisen in einen armstclü gen Stall zu bringen/ und zu Füssen eines frifch-gebohrnen Kinds zu werf- fen. O Wunder! Weser Trieb/ dieser Magnet / dieser Stern ziehet unsicht barlich / die Menschen / Ihr Ober- Herrschafit zu erkennen / und derosel den ihre angebohrne Freyheit zu wid¬ men. 2. Aber woher diese Macht und Krafft? Vielleicht von der Natur? Allermassen auch unter allen Metal¬ len und Mineralien allein das einige Gold / die Obcr.Herrschafft überkom¬ men : Unter denen Edclgesieinen/ allein der Diamant: (dann der Carfunckel ist entweder ein Fabel / oder ein Art von jenem) Unter denen vierfüssigen Thic- ren ist allein dec Löw ein König: Un ter den gefederten Schaaren allein der Adler ein Fürst : Unter und über alle Geschöpffe der Mensch allein ein Herr: Unter denen Elementen und lüfftigen Qualitäten allein das Feuer der Ober» ste: Unter denen himmlischen Plane¬ ren allein die Sonne fähret in dem feu¬ rigen Wagen : Allein der Verstand unter denen Eigenschafften der See¬ len/ und allein das Haupt unter allen Gliedmassen des Leibs / hat den Vor¬ zug. dlacura in roc 8pccics Lc corpora äivils, aä unicacem ramen temper retpi- cic, vel reclic, sagt der Welt Weist ^ri. lloceles. Ob zwar die Natur in so viel Gestalten und Leiber zertheilet ist / ziehlet gleichwohl allemahl auf ei¬ nen allein / oder Vereinbarung aller. Ich wolltediestm grossen Welt-Wei¬ sen/im sittlichen stGvohl/ als politi¬ schen Verstand/ baw beylegen; wann ich nicht wüste/ daß weder die mensch¬ liche Natur / die zu der Freyheit alle¬ zeit -ncimiret/weder dieBegierden der Adams Kinder / die lieber herrschen/ als dienen wollen; sich zu der Unter- thänigkeit/ und Anlobung des Gehor¬ sams leicht bequemen mögen. Wnuic cum paulo mmüs ab ^NAelis: Lc ^uo- mo6o domo bomini obecliec/ fragt ei¬ ner aus den HH.Vättern: GOtt hat den Menschen um ein kleines geringer gemacht / als die Engel/ und wie wird ein Menfck dem andern Menschen ge¬ horchen wollen? g. Dannenhero dieser innerliche Trieb zum Gehorsam/ und zu Erkannt¬ nuß der Ober - Herrschaffc / solle nicht so viel in der Natur gesucht / sondern vielmehr ein Wunderwerck der aller¬ höchsten Hand GOttes ( Opus clcxce- r-L Lxceili) erkennet / und der Anord¬ nung der allwaltenden Vorsichtigkeit/ welche unempfindlich / durch verborg¬ ne und unsichtbare Züg und Strich / grosse Wunder würcker/ als der rech¬ ten Urheberin alles menschlichen Re¬ giments beygcmessen werden. Omnis F pmv- 42 Achte Rede. počeli^ ä Oeo. Von GOtt kommt aller Gewalt. Der Prophet Daniel bezeuget: Lxcellus Oomiuus suprs reZNL dominum, Lc cuiLunc^ue vulc, ciar illa. Der Allerhöchste ist ein HErr über alle Ober - Herrschaffcen / Königliche Hoheiten UN Souveränitäten derWelt/ und die giebt er dein / dem er wolle. Und obwohlen es unterlauffm zuwci» len mittelbare Ursachen / als durch Erb oderWahl-massigeFolge;Jedoch GOtt allein ist die unnnttelbare Ur- fach / die den Ober- Herrschafftlichen Gewalt einem jeden Regenten crthei- let/und nicht die Wahl/oder das Erb» Recht/ so es ein mittelbare Ursach ist / durch welche die unmittelbare handlet UNd waltet« LaulL- ieLuucrrL olccermi- nnncur L cauL primä, nach Austüg der Welt-Weisen: Die mittlere Ursachen werden allezeit von der Obersten/ und Haupd Ursach regieret. 4. Erwcge/licberLeser/dieWunder- Wahl des Königs premisli, durch was für Hand er auf den Böheimischen Königs Stuhl gezogen ist. Es schei¬ nen zwar zufallM Ursachen dabey/ aber GOtt/als dre oberste Ursach/hat solche verhänget / und aus einem Bau- ren/ einen König gemaÄct. lbibulla, eine Königliche Regentin des Böheimi¬ schen Staats/ vergnügte zwar die ge- sammteReichs Stände nur ihrer wei߬ lich angeordneten und gerechtesten Re¬ gierung : Als sich aber die Stande der Sterblichkeit erinnerten/ entfiele ihnen das Hertz/anerwogen/daß sie in ihrem Jungfräulichen Stand verharrend/ dermaleinst möchte das Königreich m nicht wenigere Gefahr / als grosse Trauer stürtzen/ und Erb loß machen. Wurden also genöthiger/ Ihr das ver¬ langen aller Vasallen vorzutragen/ undJhro eine baldige Ehe cinzurathen/ um von Ihr einen Regenten nach ih¬ rem Todt zu haben, dibunir empfienge sie unwillig wegen dieser unversehenen Zumuthung/ und sagte zu ihnen / was fehlet euch an meiner Regierung,? oder warum verlanget ihr einen Kö¬ nig? Die Stände antworteten demü- lhig: Weilen Ihr Durchläucktigkeit sterblich seynd / und sie können durch die Ehe/ Ihren Namen und Stammen in diesem Hertzogthum/der allgemeinen Wolfahrt zum besten/verewigen/ und Ihr glückselige Regierung durch einen Cron-Printzen allezeit hinterlassen. Das Alter wäre nun reiss/ und die Zeit solle vergebens nicht verrücken. Dar¬ über verliesse zwar die Königin Ihre Stände ohne sicherer Antwort: Aber diese wurden nur begieriger / und über kurtz widerhohleten sie abermahlen/und zwar hefftiger ihr Begehren. «l. i/ibuüÄ von GOtt sonder Zweif- fel/ (wiewohl etliche Las Wiederspiel glauben) erleuchtet; entdecket endlich denen Ständen Ihr Entschliessung/ sprechend: Ihr meine getreuen Stän¬ de traget mehr Sorg vor euch/ als vor mich: Dann meinen Stand wäre ich nie gesinnet zu endern. Aber um daß ich meiner Seits mehr euere Wob fahrt zu suchen/als meine Gelegenheit zu pflegen schuldig bin / will hiermit mich zu euren Verlangen bequemen/ doch mir dieser Anstalt: Es sollts mein Leib Roß satteln nut dem Königlichen Aufbutz; solches frey hingehen lassen/ wo es will / Ihr aber selben folgen; und wo es still stehen wird / da sollt ihr auch still stehen. Es wird aber (versichere euch) nicht still stehen/ es finde dann einen Mann/ welcher auf einem eisernen Tisch speisen wird/ehret denselben als euren König/ dann die¬ sen und keinen andern will ich zu mei¬ nen Gemahl haben. Also schreibet INÄ eck» pnmnmczue clecns, koreckas. Die erste Krafft / Glori und Zierde nach denen Göttern auf der Erven/ ist eintzig der Gewalt eines Ober-Herrschers. 9. Es manglen zwar nie in einem jeden Politischen Staat viel blöde Au¬ gen/ und viel falsche Hertzen/ welche ihren Gesalbten/ und vom Himmel ein- gesetzten Ober-Herrscher gar scheel ari¬ schen / und gantz widerrechtlich ur? theilen. Sie sehen nicht an/ den/ wel¬ chen ein Ober-Herrscher fürbildetr sie können dessen Glantz nicht übertragen: Dann sie haben keme Adlers-sondern Fledermauß-Augen/ keinen gerechten/ sondern einen verrückten Sinn: Sie erwägen nicht sein nach GOtt eigen¬ mächtigen Gewalt; sondern verliessen sich allein in die menschliche Gebrech¬ lichkeit/ dero alle / auch Fürsten und Kayser/ so lang sie leben/unterworffen feynd; Betrachten nicht/ daß sie der Allerhöchste belehnet hat mit dem Stt- pter/ dadurch das Volck zu regieren/ und mit dem Schwerdt versehen / die Feinde zu schlagen. Der Allwaltende stehet denen Ober-Herrschern bey/als. Von der inner!. Arasst des Ober-Herrschasstl.Gewalts. 45 ein Fürst seinem Abgesandten/ als ein Meister seinem Lehr» Jungen / als ein Vormund seinen Pupillen / als ein Vatter seinem Kind. Welcher Vatter verlässt sein Kind? welcher Vormund stehet nicht bey seinen Waisen ? wel- cher Meister unterweiset nicht seinen Lehr-Jungen? welcher Fürst wird sich nicht annehmen seines Abgesandten? Und wie wird GOtt nicht beystehen jenem/dem er allen Gewalt gegeben/ und über den^poc^yprischen Leuchter gesetzt/um zu leuchten seinen Vasallen Und Länderen? GOtt legt seine Urtheil auf dieLefftzen des Fürsten/ GOtt be- sceptert dessen Hand/und regiert sie zu allgemeiner Wolfahrt / die man offt nicht erkennet / und zeigt sich gleich¬ wohl endlich: GOtt giebt den Fursien den Degen in die Hand/um die Bosen abzustraffen/ und d ie Miß-Gewaltigen zu erniedrigen / so manchen grossen Hansen in den Kopff nicht gehen will. Mit wenigen: In manu Del cor- eck K.L- Zrs. ist die Göttliche Aussag: Das Hertz des Königs ist in GOttes Hand. Als Samuel den jungen David mit dem Oel-Horn zum künfftigen Ober-Herr¬ scher des Israels eingesalbet/ sagt aus. drücklich der H Text: Und der Geist des HLrrn ist von dem Tag an/ und hinfuro auf den David gerichtet wor: den. Die Heydenschafft selbst hat die¬ ses geglaubct: Lxfovc ckmrkeZez, sagt eoiimscsius, die Könige entspriessen von dem höchsten Gott fupirer. Loz- kjUL Deorum mckar etse, und daß sie an statt der Götter walten und herrschen in der Welt/ bezeuget nims in dem z. und 4. Buch seiner Geschichten. io. Daher» einem jeden Vasallen oblieget/in seinem Landes-Fürsten nicht allein eine blose Politische Macht anzu- sehen/sondern einen Göttlichen ekgr». Ker, der Ihme in seiner Salbung ein¬ gedruckt/ UNd cum pocelk2ce8cepcri,Mlt dem Gewalt des Scepters übergeben ist worden/förchtcn / hoch achten/fol¬ gen und gehorsamen / manches mahl auch leiden / und deßwegen Ihn nicht meiden. Dann / Hui poceckrm reckckic, 6ivinL orckingcionl relickic. Der der Ober-Herrschafft widerstehet/der wi¬ derstrebet der Göttlichen Anordnung. VX sucem! c^ui reckckic Lbiricui Domim, sagt der Prophet: Wehe dem! der dem Geist des HErrn entgegen stehet. 8pi- ricu« Domini eck orckinscio Der. sagt ^u- idimw, und verstehen ebenmässig die HH. Vätter durch den Geist des HErrn/ die Anordnung GOttes / die da denen Ober- Herrschern den Ge¬ walt gegeben hat zu gebieten/uns aber die Pflicht auferlegt / denenselben zu gehorsamen. Allermassen auch der Welt weise ^rickoceie8 dieses geglaubct/ wie er Ihm selber die Frag gegeben/ was dann seye die weltliche Policen? Darauff aber geantwortet: 0, 60 im- peramium öc okleguemium , ein Ord» nung der Gebietenden/und der Gehor¬ chenden. 11. Daß aber die Göttliche Ein- pflantzung aus einem jeden GOtt-ge¬ fälligen Ober - Herrscher/ wiewohl un¬ sichtbar/herfür leuchtet/ wird an dem H.McnLeslao', eincmKönig in Böhmen/ wunderbarlich bewahret. Drey Din¬ ge hat dieser gottseelige Priutz in sei¬ nem noch gantz jungen Alter mit blos¬ sem Ansehen ( aus dem aber etwas Himmlisches herfür blitzte) so es mit gantzen Kriegs-Heeren und grosser Blutvergiessung sonst nicht geschehen wäre/ glorwürdigausaewürcket. Das erste war: Nachdem feine abgöttische Mutter DcackomirL sich der Vöheimi. schm Ober - Herrschaffc angemasset/ und darinnen/ wiewohl es viel Bluts gekostet/ mit Vertilgung der Christ¬ lichen Religion/ mit Erwürgung der Heil. l.uämiilX, (die ein Groß - Mutter war des Heil. ivenceM, und die Ihn auch in aller Christlichen Zucht aufer¬ zogen hatte) und mit Verübung vie¬ ler andern Tyranneyen / fest gesetzt/ auch dahin vermcssentlich getrachtet/ heut oder morgen das Hertzogthum Böhmen dem Loiesiao. einem abgötti¬ schen Printzen/ und unartigen Bruder iVenceslai- aus purem Haß der Christ« lichen Religion / in die Hande zu spie¬ len : Hat lVenceslaus (noch ein gantz junger Herr/und zwar unter der Vor¬ mundschafft DracbaminL stehend ) der¬ gleichen Tyranneyen seiner Mutter nicht mehr vertragen können; sondern wagte einsmals in der DrakomirL Ab¬ wesenheit/unversehens die Böhmische Land-Stande/ und dieBurgerschafft Z Z M Achte Rede. 46 zu Prag/ zusammen vor sich zu beruf» fen: welche auch in grosser Anzahl vor diesen Fürstlichen Pupillen (wiewohl die mehresten von derOrLkomirnPar- they waren) so gleich zu erscheinen/ sich gar nicht gewägert haben. Hat aber dieses der Befelch allein ausge- würcket/was wird die Gegenwart und Rede desPrintzens nicht ausrichtcn? 12. Wie nun die Stande erschie¬ nen/ sprach er wenig Wort zu ihnen/ aber der Geist GOttes redete aus sei¬ nem Mund / und aus seinem Ansehen gienge ein unsichtbare Macht/die ab 1er Hertzen auf das empfindlichste der- gestalten rührete/ daß ihnen nicht mög- lich zu widerstehen war; Allermassen sie unter ihnen einer den andern her¬ nach darumen gefragt / so befunden/ und öffentlich vor dem gesamten Volck bekennet haben: GOtt rede aus dem jungen Herrn. Die Rede aber war kurtz und kräfftig / des Jnnhalts: Er seye von seinem gottseligen Vatter zum Erben und Herzogen der Böhmen ein- gesetzt: Er als Erb - Printz erkühne sich / sie als seine Vasallen hiemit in seine Pflicht zu nehmen-Seiner Mut¬ ter häßliche und unchristliche Regie¬ rung abzuthun/uttd dem geliebten Vatt terland die verlangte Ruhe zu verschaf¬ fen. Diese wenige Erklärung ist kaum von allen recht verstanden worden/ als die gesamten Stande von Land¬ herrn und Burgern/ gleich als vom Blitz geschlagen / sich stracks zu des ivenceski Füssen geworffen/ mit thra- nenden Augen die innerliche Freude ge¬ zeigt/ vrghomirL allen Gehorsam ab¬ gesagt / und Zhn unverzogen / ohne andere Gepräng/ als ihrem Erb - Prin¬ tzen und Hertzogen in Böhmen / und andern einverletbten Völckern / erken¬ net und gehuldiget; Den kolesom aber seinen Bruder / und Neben-Eife¬ rer/ mit einer kleinen Hoffstatt nacher Buntzlau verwiesen haben, vrako. Mira kommt ungefehr darzu mit ihrer wohl-gerüsten Leibwacht; Und die sonsten zu wüten / zu toben / zu ty- rannisiren gewöhnet war/ wurde so¬ gleich aus einer grimmigen Löwin / in ein verwirrtesLamm verändert. Nach¬ dem sie aber sowohl ihren Verlust/ als gegenwärtige Gefahr / bey sich kurtz überlegt/begabe sie sich selber ins Elend/ und verliesse ohne Widerred ihrem un¬ beliebten Sohn / die Regierung des io ansehnlichen Hertzogthums/ so her¬ nach bald zu einem Chur-Fürstenthum/ und endlich zu einem Königreich wob den ist. Nun muß ich wohl mit dB Evangelisten Joanne bekennen / was Christus am 1 0. Capitel/ am z; .Vecs den Juden geantwortet: stehet mG in der Schrifft geschrieben, vix. - quis vil estis. Ich hab gesagt: Ihr scyu Götter? das ist/ alle diejenige/ die da den Gemeinden vorstehen / aus Haber" den Gewalt GOttes. - ig. Das andere Wunder- StB war/wie kackLi-ms, ein Hertzog vo" Kauritzin/umb seine Grantzen zu eb weitern / den Hertzog feindlich an seinen Gräntz-mässige" Dörffern und Flecken angegriffen hab te. jVcnccsigus liesse durch eine Ob sandschafft Ihn von seinem Beg>"- nen abmahnen / und sich über de" Eingrieff zu beschwehren re. Sintb mahlen aber der abgöttische «.Läislau- den frommen Christlichen ^enccsla^ verachtete / und immerfort in de" Feindseeligkeiten verharrete / bethro- end/er werde nicht aufhören/ biß daß er das Böhmer - Land völlig unter seine Bottmässigkeit bringen werde. Daheroder fromme Wencesisus Notd zu feyn erachtet / zu den Waffen z" greiffen / und das geliebte VatterlE wider des kgcksigus feindseligeAnmar sungen nach aller Möglichkeit zu veb thädigen. Zu welchem Ende wurde" die Völcker geworben / gemustert/und zöge der Hertzog ins Feld gegen den Feind: Bekam auch über kurtz gewN Kundschafft/ daß der feindseellge clisiau8 in der Nähe mit guter geschlos¬ sener Ordnung seinerwarte/ und JhiB ungezweiffelt eine blutige Schlacht licffern werde. Darob sich im geringsten nicht entsetzt / siB dern ruckte fort/den Feind aufsuchend' Wie aber beyde Kriegs- Heer gege" einander gestanden/ und solche Lesiaus übersähe/ erbarmete Ihn üb^ beyderseits so viel Volck / und befM so gleich zweyenHauptleuthen/zu de" Feind zu reiten / und in seinem N"* men den Mann auf Ma"" ausz"' Von der inner!. Krafft des Oder-Herrfchaffrl. Gewa'ts. 47 auszufodcrn und sagen lassen: Es ge¬ währe chncn zweyen/ ihr Zwietracht auszutragcn / und das unschuldige Volck zu verschonen: Eines oder des andern Sieg soll auch eines oder das andere Hertzogthum nach sich ziehen. /4. DH wäre dem ein ge¬ wünschter Handel / dann er verliesse ssch auf seine Starčke und Kriegs- Kunst/wohl-wissend/ daß XVcnceslaus noch ein junger Herr/ und nichts sol¬ ches bey der H. seiner Groß- Mutter gelernet habe/ und nähme den Kampf mit gutem Willen an. Jm- mittels kommt die abgcredte Zeit her¬ zu: Der Streit-Platz wird mit bey- oerseits Wachten umringet: Beyde Kriegs - Heer lagen unweit an zweyen unterschiedenen Hügeln/damit sie den Kampf recht in Augen gehabt haben : Beyderseits wurden alle Fcindseclig- keiten eingestellt/und allein denen bey- den Fürstlichen Kampffern den Sieg/ und den Entscheid der Waffen auszu¬ machen gestartet. Alsdann erschie¬ nen beyde Printzen/und ritten in dem Kreiß herum: Es erschrack aber des 'rven-Wiai Volck sehr/ ansehend an ih¬ rem Hertzogcn und Kämpffer einen jun¬ gen/und allererst 20. jährigen/auch in dergleichen Kriegs-Übungen noch un- erfahrnen klebern Printzen; Hingegen andem Gegentheil einen Ritcer-massi- gen gestandenen Helden/gantz in Eisen angelegt / und mit einer Mastbaum¬ massigen Lantzen versehen. Aber sie wüsten nrcht/daß vor dem Geist GOt- tes (der aus dem frommen und Christ¬ lichen lVencesiam gleichsam sichtbarltch herfür spickte) alle menschliche Stär- cke und Kriegs listige Gricfflein zu Nich¬ te werden müssen: so der Heydnische Lehrer Xcnopllon selber bekennete: ke- c^ue mulcicucio, nec^ue robur, VlÄoriL cauL ell, feä Deus. Meder die Men¬ ge/ weder die -AtärcLe/verursacher den Sieg/ sondern GOrr. iz. Als nun diese Fürstliche Kämpf¬ fer/ aufErschallung vieler Trompeten/ des völligen Krieg-Spiels/und auf Zu¬ ruffen und Getöß beyderseits stehen¬ den Kriegs-Volcks/ mit verhängten Zugel auf einander renneten/ und k«- chsiauz schon mit seinem langen Speer den Gegemheil erreicht/ und gehoben zu haben / vermeinte (siehe «vermahlen ein Wunder ! und die Krafft GOltes/ die aus einem GOtt-gefälligen Ober- Herrscher empfindlich würcket)auf blosse Niederlassung der Sturm-Hau¬ ben (die eignes Fleiffes/um seinen Ge¬ genpart recht zu sehen/auf- gelöset hatte) und alleinige Anschauung seines Antlitzes/ entfiele dem Kaäkläus aller Muth und Äuth: Das grausa¬ me Speer liesse er aus den Händen fal¬ len: stiege von feinem mutyigen Gaul ab: warff sich zu Füssen des rvcnces- lau;: gab sich vor überwunden/ weh- und demüthig sprechend: O grosser Fürst unter dem Schutz der himmli¬ schen Heerschaaren ? Hie liegt dein Überwundener: Mein Leben ist in dei¬ ner Hand: mein Hertzogthum sey dir von nun an in deinen Schutz überge¬ ben: Du bist mein Obsiegen ich dein Gefangener: Lasse mich leben deinen Knecht. 8lL I>eu8 cont'unllic forria! Al¬ so macht GOtt zu Schanden den Hoch- und Mermuth. 16. v/encwisu; wollte sich hingegen in der Tugend und Bescheidenheit nicht von seinem gedemüthigten Feind über¬ winden lassen: sprang von fernem Roß/ hebte den wrrci>8i2us höfflich auf/ umb- fienge Ihn hertzlich und brüderlich / und sprach Ihn an mit einer gelinden Majestät: Mein liebster Bruder l^- chslsus, und werthester Nachbar und Freund! Ich schencke dir das Leben/ samt deinem Hertzogthum: Der Geist des Friedens komme über uns: Halte du das Deinige^ lasse mir das Meini¬ ge / und unser Volck soll hinfüro ein Volck seyn/ und bcyden gemeines Vat- terland wie es sonsten/vor diesen Zwie¬ tracht/ gewesen ist. (Dann Böhmen war dazumahl in mehr Hertzogthum getheilet,) Darüber führte er denka- äislLus mit seinem Volck nach Zidomiet mit sich: bewürthete Ihn daselbst Fürstlich etliche Tag / und seine Leuth hielte er herrlich: Ermahnete den kba- cli8i3us zugleich/Huden wahren Christli¬ chen Glauben sich zu bekehren / unter¬ wiese Ihn in vielen Stucken/ und ver¬ sprach Ihm/ mehr Unterweiser zu schi- cken. Endlich in großer Vereinigung ihrer Hcrtzen/ schieden sie von einander.- und bekam vvenLeslaus bald Zeitung / i daß 48 Achte Rede.__ wann das Ertz - Hauß Oesterreich W auch dergleichen Staats-Gehcimnusien gebrauchen / oder gebrauchet habe» Ob zwar die jederzeit übel gesinnte Frantzosen vor Neid und Gisst darübet börsten sollten. AUermassen von Alt des ersten Römischen Monarchen Zulli. (wiewohl es damahien auch elN Wahl Reich war/) biß daher/derp stalten immerzu praQicirt ist worden- (Dieses sey per?3renctiLüm gesagt/odet vielmehr widerhohlt/ und wir werde» dieses mehrmahlen zu wlderhohlenkel' nen Scheu tragen.) . 18. Immittels nahmen die Reichs- 8eüiones ihren Anfang mir ziemlichen Fortgang; darbey Hertzog eine ungemeine Vernunfft und baulichkeit in seinem Fürstlichen TM und Wandel erwiese/ und dadurch grosses Ansehen bey der Chur-Fürü^ chen Versammlung gewänne. EM mahls vergaffe sich käme nicht sogleich in die Reichs M ben/ woselbst der Kayser / und die an¬ dere Chur-Fürsten nur Verdruß am seine Ankunfft warteten. Er bliebe aber gar lang aus/ und wurde KaE Heinrich veranlasset / sich mit denen Chur-Fürsten niederzusetzen/ und m» Ungedult ausfahrend / sagte zu ihnen' daß dem Htttzogen aus Böhmen M ner/ wann er herein tretten möchtei weder aufstehen/noch einige Ehrerbie¬ tung erweisen solle. Nachdem wur¬ den die Reichs- Geschafften vor d» Hand genommen/ berarhschlaget/lB deren viel zum Schluß gebracht. Jul- mittels käme tVencerlaus, wie sonstekü in die Reichs« Stuben hinein: UNv (siehe abermahlen etwas/so dillichÄ bewundern ist!) der Küyser Heinrich Ware der erste/der demHertzogen ent¬ gegen gegangen / (so vor einen KaM fast zu viel war) und Ilm mit ein.ee besonder»/ und allzu grossen Ehrerbie¬ tung eumfangen / daß alle Chur-Für¬ sten darob ersiauneten/ und des M fers Beyspiel in Verehrung des cc8läu8 folgen müssen. AllermasseN/ sowohl Kayser/ als Chur - Fürsten/ da¬ nach bekannt haben/ sie hätten an ZV'// etwas mehr Göttliches als Menftbn ches ersehen/ und zwar mit einem chen innerlichen Anttleb/ daß ihnen U7 nE daß de): ll-sclislaus mit seinem Hoff - und Land Befind getaufft sty worden ; so Ihm viel lieber war/ als sein erwor¬ bener herrlicher Sieg. Nun wird der treffliche Reimensetzer eiZulllLnus.was er von seinem Kayser O m'Mttm O LO, cr/r gereimet hat / auch mir erlauben von dem König-massigen Hertzog tVenLcs- laus in gebundner Rede zu sagen: Wentzel! C) grosser GDttes freund! Aus deinem Glicht die Strahl len stvnd / Der Gottheit heraus gegan¬ gen: DmRadslau ohnLfit und Ei¬ sen/^ (Drum dich Böhmen jo viel preisen ) -Halt mild - und S)icg-rcich ge¬ fangen. Die Tugend war dein Ge- fchrte; Und das Glück den Rucken kehrte Dem / der dich rodt haben / ge¬ to acht. Zwey nun zu einem Volck wer¬ den: Was kan bester seyn auf Er¬ den? Wentzels Glantz hebt auf den Zwietracht. 17. Das dritte Wunder mit offt- erhohltem heiligen Fürstli¬ cher Gegenwart / ereignete sich zu Re¬ gensburg An yzz.aufdemReichs Tag; Zu w ichen der Hertzog in Böhmen auch erschienen/und vom Kayser Hein¬ richen/weil jener diesen wider die Hun¬ nen grosse Hülffc geleistet hatte / mit sonderbaren Ehren empfangen wor¬ den. Der Kayser zielete damahlen auf dcmReichs Tagdahin/damitseinSohn Occo.vor seinen Nachfolger im Römi¬ schen Reich / durch gesummte Wahlen der Chur-Fürsten ausgenommen wür¬ de. Also war schon in jener Zeit bey den Kaysern üblich/um einen Nachfol¬ ger umzusehen: und einfolglich nichts neues und unordentliches zu hören ist/ Von der inner!. Arafft des C möglich war / die Ehrerbietung gegen Ihme dniHcrhoge zu unterlassen; An¬ dere fagtenrste hätten unMenceslsvAnt- litz einen himmlischen Glantz; andere zwei) Engel; andere ein liechtcsCreutz rn Muer Stirn gesehen. Dadurch wurde der fromme Hertzog mit seiner Erröthunz von allen Fürsten und Herrn dem Kayser gleich hoch geachtet; DerKayser aber (der auch von Fromm» heit berühmt war) kunte sich an des tVencesiLi auferbaulicher Unterhaltung nicht genug ersättigen: Er beschenckte Ihn mit dem Arm des H. Jünglings und Märtyrers St. Veits/so ein grost ser Schatz des Teutschlands war: dann dieser Arm war von Rom nach Pariß/ und von Pariß nach roo. Jahren schier in Teutsärland dem König Lud- wigen geschickt/ von welcher Zeit die Kayser von lauter teutscher Nrmon» und kein Francs mehr im Reich ge- folget haben : so annoch die Fran» Losen betauren/ als wann sie gleich- sam mit des H. Veits Arm/ auch das Kayserthum denen Teutschen überge- bm hätten. tVenLLsisus beurlaubte sich endlich von dem Kayser / mW der Chur Fürstlichen Versammlung / und verliesse sie rn grosser Trauer/ um daß sie einer so Heu - leuchtenden Tugend» Sonne so eylends entbähren muffen: Befoderist aber der fromme und heili¬ ge Kayser Heinrich bethaurete seine Ab¬ reiß webmüthig/dann er hat ihn her¬ nach nimmer gesehen; weilen das Jahr darauf Anno y g 6. dieses Zeitliche ver, lassend/seinemSohn ocro, welcher we¬ gen seiner grossen Thaten/ occo der Grosse benahmset war / den Reichs- Gcevter übergeben / welcher in eben diesem Jahr zu Aachen bey einem Reicks-Tag bcstättiget ist worden. Dabey crscheinte auch tVeacesiaus. als Hertza . si aber er käme zu¬ ruck/ als ein frcyer König. Dann die¬ ser neue Kayser Ouo, aus vielen Ursa chen/ befoderist von GOtt/ darzu be¬ wegt/machte Ihn zum ersten König in Böhmen / erlaubte demselben einen schwachen Adler m seinem Wappen zu führen/ schenckete und verlebte in die BöheimsschM'vn dasMarggraffthum Mahren/ und über das alles besteuere Ihn von dem Tribut/ weichen Kayser 'ber-HÄtrsHaM« Säwalts. 4 y Carl der Greste / den Böhmen und Mähren viel Zeit vorhin cmfcrlegt hatte. llouowrur, czucm llex bono- rar. Also wird geehrer sagte der Sy¬ rische Monarch ^ssverus, den der Kö¬ nig ehret. Ich sage aber/ also wird von Kaysern und Königen Mehrer/ der GOtt ehret. Also kommt em Ober- Herrscher in grosses Ansehen auf der Eroen/ den GOtt liebet / und Lurch den GOtt herrschet. Ich wechs¬ le abermahlenvon meinem heiligm/uud nunmehro gekrönten König was das Wort GOttes in dem erst en Buch der Königen von dein emgesülb- ten David ausgesagt hat. Und der Geist des HErrn in von dem Tag an/ und hinführo auf den David gerichtet worden. 19. Ob aber eine böse Ober- Hcrrfchafft auch von GOtt scye? ist zwar eine alte Frage" und be y vielen in Zweiffel: Ich aber sage von Ja. Dann von GOtt ist aller Königliche / Herr- schafftliche/rmd MrstemGewa.lt; wie» wohl von GOtt nicht ist aller Oder- Herrscher böser Wille und tigkeit; So ist doch ein Weeg/ tue-en ar gehorsamen sowohl als den Fremden/ weil ihre beyderstttige Ger -.t den Ursprungvon GOtt hast Elch.rauch nicht wohl denen Vasallen au / zwi¬ schen einen frommen und bi sm gort- fteligen oder gottlosen Regmrcn Len Unterscheid (so viel die Psllcht des Gehorsams berangct) zu machen/odec einUrtheil zu schöpffen zwischen ihnen/ diealleinvonGOtt/durch dcssenAnord- nungsie in das Regiment gesstzer ftynd/ un von dem sie ihreVerurtheilung zu er¬ warte haben. DerH Paulus macht aar keinen Unterscheid/ sprechend: okech-e supenonbus vellris ; l)ci enrrn Ministri üwr. Oeyd Mhor sam curc /s ss )b c- Herrn; ire Dune- <^C)vN's ftrnd. Ja das eingesseischtt Wort GOttes befähle aurdrücklich seinen JÜNgMl: Ium OLlari^L- üri: Gebet d«M Roysie / w-e sm List Wer war damahlen der Kayser ? wer die Oder- Herren ? Ein i^enus der grosse Schälck und Meißner von der Welt: Die Römische Zaudpfleger/ welche so gar Christum/ seine Jünger/ und die erste wenige Christenheit ver- G folgt 5 O Achte Rede. folgt Haden: und bleibet nicht desto» weniger bey dem oblice , ftyd gehor¬ sam: äM, gebet: ecmm ckseoiis, auch denen Liederlichen und Leichtfertigen: Massen Christus und seine Aposteln m ihrem gantzen Leben dessen ein rla» res Beyspiel waren. Oder lasst uns gehen in das alte Testament / da wird man den Propheten Jeremiam und Baruch hören dem Volck Israel mir allem Ernst zu gebieten: Luvmicme colla vellrL lub juZum ll.eAi8 k3b^Ionis Zc lcrvice ei. Or^ce ^>ro virä diubuLllocio- riolorrs öc Lalcllaigris ülii i^iius. Unter¬ geber euci) in das Joch des Kö¬ nigs m Äabfion/ und gehorchet Iym: Lerer vor das Leben des l-iabuchodonolor / und seines tz^ohns Balthasar. Ein Landes- Fürst durch den Mißbrauch seiner von GOtt überkommenen Gewalt / ver- liehrct nicht solche / und wird dadurch die Pflicht bey denen Unterthanm nicht aufgehoben. Ein öffentliches ehr¬ liches Ambt/kan durch desBeambten Missethat nicht verunehrt werden. Die Priesterliche Würde ist dadurch nicht zu schelten / so es zuweilen ver¬ waltet wird von einem Limone UgZo. Wer wird einen Diamant verwerf- ftn/mit dem man zu Zeiten das ärgste Gisst bereitet ? Und soll einer so keck oder vermessen seyn/ die Ober-Herr- schafftliche Gewalt deßwegm zu ver¬ achten/daß sich ein Cronwel/ und viel tausend andere Tyrannen dessen mi߬ gebraucht haben? 20. Um viel leidentlicher ist es / ei¬ ne üble oder böse Ober-Herrschafft zu übertragen / als zu einer Aendcrung zu schreiten. Dann ein Ober - Herr¬ scher lasst sich nicht so leicht unterdrü¬ cken/und wann ihn seine Vasallen viel reitzen wollen / oder er an ihnen/ daß sie etwas Arges kochen/und unter ein¬ ander sudelen/vernimmt; sodann wird er viel arger: kscer meus cLciciir VO8 VlrAlS.LAO LL^ZM Vtt8 8coi pionD-is. Er wird sagen: Ich hab euch bißbero mit Ruthen gestrichen/von nun an will ich euere Schwührigkeit mit Scorpwnen zersetzen. 21. Aber gesetzt/daß die Aenderung von statten gehet (als es mehrmahlen in Engettand angangen ist) und der üble Regent unterdrückt wird. Ist wahr: Aber einer gehet weg; dagegen kommen daher ihrer zehen/ und mehr vor einen; Und das letztere Übel wird viel grösser / als das erste. Dann es ist schon ausgemacht: daß bey allen Aenderungen der Ober-Herrschafft/ ihrer viel seyn wollen / das vorhin ei¬ ner ist gewesen: Dahero fressen und reissen nicht allein viel Wolff mehr das gemeine Wesen/als einer/sondern auch/ weilen sie sich wegen der EM- sucht nicht vertragen könen/wird so lang die Zerrüttung des Staats (welche al¬ lein auch vor sich sechsten ärger ist/ als eine kleine Tyrannen / wie es ver- mercket ?oiybm8) wahren / biß endlich wieder einer auf den Thron kommt/ und die Ober-Herrschafft aus dein Ra¬ chen/ der mit Eiffer ausgeriffen wird haben; welcher abermahlen viel arger wird/als der erste/(wann er auch dec tugendsamste Mann wäre) in Erwe? gen / daß er die Unbandigkeit dec Schwührigen/m die Ordnung (so oh¬ ne Straffen / ohne Aufhebung oder Munderung der Freiheiten nicht leicht geschieht)nicht allein bringen/sondern auch die allbereit gantz durch Empö¬ rung erarmete Burger/ bey erschöpff- ten gemeinen Kosten/ mit unerschwing¬ lichen Anlagen/ beschwehren wird müs- len. bZiL kruÄus lunc muc3cioni8 8cLcus, sagt der Politische : Diese seynd mir jene sauere und bittere Früchte/ daran man wegen unzeitiger Aende¬ rung der Ober - Herrschet / und dar¬ aus entstandener Unordnung allerlei Schwührigketten und Empörungen/ viel Zeit hernach/nagen muß. 22. Ein altes Weib wird derglei¬ chen neuer Sachen begierige Gesellen unterweisen/und zu Schanden machen. Es vermelden die Geschicht-Schreiber von vielen und unterschiedlichen Ty- ranneyen des Oron^m eines glückseligen (also nennet ihn cicerc» L.ib. cle (livmac.) TykUNNens M SillieN. Unter andern Hatteer eine gantz subcüe Weiß seine Unterthanen nach und nach zu plagen: Er gedachte/ daß die SchöpssBrunnen und Cisternen viel gesünder seynd / wann man sie offt schöpffct: Diesen Gedancken folgere er genau nach; und schöpffte so lang/ (nicht Von der inner!. Arafft desDber-Herrschafftl. Gewalts. 51 (nicht das Wasser) sondern das Blut seiner armen Unterthanen/daß offtder elenden Leuth ihre Häuser/und aller Haußrath / öffentlich zu Kauff geschla¬ gen/ und feil gebotten ist worden : daß also das Volck sehr darüber sich erbit¬ terte/ alles Übel dem Tyrannen auf den Halß wünschte; Befoderist aber heim¬ liche Gebeter und Opffer anstelleten/ um zu erbitten eine baldige Erlösung von dem nicht mehr erträglichen Joch ihres Tyrannischen Nimmersatt. Ein einiges Weib unter allem Volck thäte das Widerspiel: sie betete stets vor sei¬ ne Gesundheit und langes Leben; sie machte Gelübd vor ihm/ sie opfferte / was immer ihr Vermögen hatausrra- gen können um des vlonylu langwie¬ rige Regierung/ und Abwendung aller Neuerung/ die etwa durch denPöfel/ der ziemlich schwührig war/ entstehen möchte 2Z. Gleichwie aber dieses in e^ice alle Tyrannen haben / daß sie um alle Heimlichkeiten ihrer Unterthanen genaue Wlssenschafft bekommen / also hat auch vionylius nicht allein um alle h> unliebe Anstaltungen und Gebeter seines Volcks/sondern auch um des al¬ ten Weibs gegen ihme so gute gefasste Meinung gewust. Darumen liesse vionvliu^ sie zu ihm beruffen/ und frag^ teumdic Urfach ihres guten Willens gegen ihm / da doch jedermann seinen Todt verlangte. Das Weib antwor. tete ihm ohne viel Heucheln und Be- dencken: Dein Vatter war ein stren¬ ger Mann / der unsere Bürgerliche Freyheir gantz unter die Füsse getret- ten/ darum jedermann gebetten/ und lch selbst eyfrtg: GOtt wolle ihn von uns nehmen. Er starb : und du bist an seine Stelle kommen / bist aber viel grimmiger / als dein Vatter jemahlen gewesen/ und die Beysorge/ dein Sohn werde es weit arger machen ; Zumah. len es sich gar nichts in Regiments- Sachen bessert. Dieses ist die Ursach/ warum ich um dem Leben so eyffrig die Götter bitte. Dieses alte Werb unterweiset mit ihrem Beyiviel und mit der That/ was der grosse Staars- Mann^cicus mit Rath gelehret: ks- rencia inAenia, nec^ue ului crcbrL mucaciones. Die Ober Herrscht, sfr üi rarhsamer zu nbectragen / als sich mit der Neuerung in die Ge¬ fahr zu wagen. WeundteKede. Min UM. Win MertzerlMr. r. das Himmlische Gestirne eine so be- Lle Ober - Herrschafften ständige Ordnung halten, es sey dann/ ftynd zwar von GOtt; daß die Bcwegnuffen des Sonnen- aber die einmächtige oder Circkuls/ durch das Liecht einer eintzi- vEÄMiA Monarchische / ist der gen Sonnen erleuchtet würde. Dana/ MAstW Himmlischen Regierung wie sollten zwo Sonnen lausten / daß die ähnlichste/ der Natur sie einander in rhremLauffnicht hindern die annehmlichste/der Polizey und ge- möchten? da doch Sonn und Mond meincmWesen dievorträgllchste: Die- einander verfinstern/wiewohl sie viel se bat GOtt angefangen im Himmel/ hundert Meilen von einander stehen / und auf der Erden die Natur gcwie- auch ein überaus grosser Unterscheid stn in allen Geschaffen/, und die Poli sich zwischen ihnen befindet. W bey allen Völckern angeordnet. 2. Bey denen vornehmen Politi- Dle Welt möchte memahlsihkeJahrs- siben Welt-Weisen ist eben diese be> Dellen so ordentlich zehlen ; noch die ständige Lehre: Das Regiment könnte Erde chr edles Gewächs mit so rei- nicht bestehen/wann mehr Ober Herr- chem Seegen herfür schiessen / weder scher in einem Land die Gewalt hätten. G 2 Eins ^2 NeundteRede, Eins ist nur Eins / und können zwei) Eins nicht Eins machen. Es kan unter vielen oder wenigen; mehren oder zweyen / nur einer der Oberste / der Höchste/der Gröste seyn: oder müsste eine grosse Uneinigkeit und Zerrüttung geben/ daß einer den andern zerstöhre: re/ und demnach nur einer bleiben wür¬ de. Lasset uns das alte Rom betrach¬ ten : Laciiina, ein Römischer Edler/ meinte empor zu kommen/ und Lecke- AU8 sein Mit-Geschwohrner der nach, ste nach ihm in dem Regiment zu seyn: das Unheil war damahls durch Vor¬ sichtigkeit des Qcero gedampffet/ bra¬ che aber aus / als OLssu; sich auf sein Geld / b-epicius auf sein Ansehen/ kom- peju8 auf sein Glück verliessen/ und su- lius eLlar kein anders Mittel sähe/aus den Schulden zu kommen: An diesen Helden hangete sich das gemeine We- sen/.und war in sich gespaltet; Auch so lang unvergnügt/ und in unaussetzli, cher Zwistigkeit / biß LrZü'us in dem Krieg wider die Parthen blieb. i.cpi6us müsse sehen / daß seine Kricgs-Völcker zu der andern Parthey übergiengen. ?ompesus erfuhr/ daß das Glück wan> ckelmüthig/ verlohr ein paar Schlach- tenmnd endlich das Leben in der Flucht inEgypten^uiiu8 blieb allein übrig/und brachte alle Feinde unter sich/und wie¬ derum das Regiment zu Romüber sich. Ein gleiches hat die Erfahrnuß vor- längft in dem Orientalischen Kayser- thum/untcr denen zwtstigenl^iLoioZen gezeigt / und vor viel und wenig hun¬ dert Jahren / hat das liebe werthe Teutschland/zwischen dreyen erwähl¬ ten Kaysern / den Wilhelm aus Hol¬ land/den Reichharten aus Engelland/ und ^ipyonlen ausSpanien; Zwischen Albrechtcn den Ersten/ und Adolphen von Nassau: Zwischen Friedrichen von Oesterreich/ und Ludwigen aus Bay» ren es ziemlich empfunden/und darüber gar recht befunden: imei-ettö R.eipub!i- c-e, uc rerum summa unum reöcar. Es erfordere die allgemeine Wohl¬ fahrt / daß ein einiger Herrscher in seinem Gebiet/wie GOtt im Himmel/ und der Mensch auf Erden ist. z. ^ur Beglaubung dessen/muß sich meine Feder in das Alterthum kehren/ und die vier Monarchien der Welt kürtzlich anführen. Diese aber begun- ten allererst nach der Sündfiuth aus- zugehenDann vorhin war kein an¬ ders Regiment/als jenes/ so mit Adam und Eva angefangm / und selbes der Welt- weise /^r illoccies, Oeconomicum' oder das Haußwirthliche Regiment benahmset/16 elk: Die Gewalt eines jeden Hauß-Vatters in seinem Hauß. Von diesen vier Monarchien / und einmächtigen Ober - Herrschafften / die viel grosse Königreiche/Lander und Völckerschafften in sich begrciffen/ schreiben nicht allein die weltlichen Geschicht-Schreiber; sondern auch die Heilige Schrifft hat viel darvon hin¬ terlassen/ indem sie entweder die ver¬ gangne beschreibet / oder die künfftige verkündiget. Der Heil. Prophet Da¬ niel erzehlet in dem 7. Capitel seiner Prophezeyhung von einem artlichen I aber viel bedenklichen Gesicht in dem Schlaff. Ich sähe/ spricht er/ bey der Nackt in meinem Gesicht/und siehe/ die vier winde des Himmels stritten mit einander auf dem gros¬ sen Meer : Und es kamen vier gross seThirraus dem Meer herauf/ die an einander ungleich waren. Das Erste war wie eine Löwin / und hatte Adlers-Flügel: Ünd ich sähe zu/ bist ihm seineFlügel ausgerupf- fet wurden / uns es ward hinge- nommen von derErden/und stund aufseinenFüssen/ als ein Mensch/ und es ward ihm eines Menschen Hertz gegeben. Und siehe / das andere Thier / das einem Bären gleich war/ stund auf der Seiten/ und es waren drey Reihen Zähne in feinem Maul/und sie sprachen also zu ihm: Stehe auf/ und frieß viel Fleisches- Darnach siche ich / und siehe/ es war ein anders Thur/ einemOarden gleich/ das harre vier Flügel auf seinen: Rucken/ wie ein Doge! / und es waren vier Löpf dem Thier / und Ikm ward Ge¬ walt gegeben. Nach diesem sähe ich ein Gesicht bev der Nacht/ und siehe/ das vierdte Thier war schrecklich / und wunderbarlich/ und überaus starck/ und hatte grosse eiserne Zähm/ undfraß und zermallet/ und zertratt mir seinen Füssen/ z a d et b> H te C d« ih di jc L N! ai ei <2 v k v si r a si u a 2 d s r r § ( l Ein GOtt/ ein Ober-Hsrrscher. 5L Fü'scn/ was übrig war: Es war aber den andern Lyierm unjgicick / die icü zuvor gesehen harre / und es harre zeden Körner. 4. Diese Meer"Wunder sollen vor- bilden die vier Monarchien und Ober- Hcrrschafften dieser Welt; Wie dann selber der Prophet bekennet: Mein Geist erschrack / und ich Daniel ent, setzte mich darüber / und die Gesicht te meines Haupts machten mir ein Grauen: Und ich trakt zu einem von Lenen / die da stunden / und fragte ihn/ um wahren Bericht / von allen diesen Dingen / der sagt mir / was dre jcnige bedeuten / und berichtete mich: Die vier grosse Thier scynd vier Kö¬ nigreich/welche auf Erden aufstehen sollen. Eben bey Liefern gottseeligen Propheten / erhellet noch klarer das Geheimnuß der vier Monarchien im andern Capitel/ allwo es dem König dlabuclloäonolor traumtte / daß er ein grosses Bild gesehen/ eines Manns: cujus capuc cr3c cx auro oprimo , pe- 6lus sucem Lc brscUia lle arAenro, porro VLnccr Lc temora ex Xre : ribise aurem ferreL. Des Bildes Haupt war von dem allerbesten Gold / aber seme Brusi und Armen waren von Silber / sein Bauch und Lenden waren von Ertz / die Schcnckel aber waren von Eisen. Die¬ sen Traum vergaß d^bucllollonolor, und wollte ihn gleichwohl von seinen Weisen und Chaldäern zu Babylon ausgelegt haben / welche aber um den Traum vorhin wissen / und hernach darüber die Auslegung thun wollten: sagende: Es wäre kein Mensch auf Erden / der dißfalls vollziehen kön¬ ne/ was der König an sie suchte. Ge- riethe also der König in einen Wort- Streit mit seinen Wahrsagern und Chaldäern/ und ergrimmete/tn grossem Zorn befehlend: alle Weise zu Baby¬ lon umzubringen. 5 - Nachdem aber dem König sein Zorn in etwas ausrauchte / kam La¬ ders ^riocb.der Oberste über des Kö- mgs Heer/ und führete eilends den Damel zum König hinein / sprechend: Ich hab einen Menschen gefunden von den Kmdern der Gefangenen aus Im da/ der demKönig die Auslegung an zeigen wird. Und Daniel redete Len hlsbucllollonolor unerschrocken an: Das Geheimnuß / darnach der König fraget / können die Weisen und Ge- lehrten / und Wahrsager/ und Zauber rer/ dem König nicht entdecken; Aber es ist ein GOtt im Himmel/ wie der NabuLllollonosor ein König auf der Erden / der die Geheimnussen offen¬ baret / der dir/ O König dlabuckollo- nolor, angczeigt hat / was in den letz¬ ten Zeiten/ da hernach die Welt ver¬ gehen wird/geschehen soll. Wisse dem¬ nach deinen Traum / und das Gesicht deines Haupts/das du auf deinem La¬ ger gesehen hast / war also gestalt. Du König stengeft auf deinem Lager zu bedencken/ was sich hernach zutrügen würde/und derselbe / der verborgne Dinge offenbaret / hat dir kund ge- than / was künfftig geschehen soll: Du König sähest/ und stehe/ es wäre als wie ein grosses Bild da: DaS Bild war groß/und sehr hoch / und stunde gegen dir über/und seine Ge¬ stalt war schrecklich anzusehen. Die¬ ses Bilds Kopf wäre von dem allerrei- nesten Gold / aber seine Brust und Arin waren von löthigem Silber/ sein Bauch und Lenden waren von Ertz/ die Schenckelen aber von Eisen. Da verwunderte sich der König/ und be¬ sonne sich auf den Traum; und fän¬ de/daß Daniel die lautere Warheit ge¬ redet/ und seme verstellte Gedancken ergründet. Daniel aber führet wei¬ ter. 6. Dieses ist der Traum. Nun wollen wir auch/O König/vor dir sei. ne Bedeutung anzeigen: Du bist ein Ober - Herrscher über alle Herrscher: Und der GOtt des Himmels hat dir das Königreich / und Starčke / und Gewalt / und Ehre gegeben / auch al¬ les deiner Herrschafft unrerworffen. Also bist du das güldene Haupt: Und nach dir wird eine andere Ober Herr¬ schafft aufstehen / die wird geringer seyn / dann die deine / und wird sil¬ berne seyn. Nach dieser wird die drit¬ te Herrschafft/und zwar die ehrine kom¬ men/ die über den gcmtzen Erdboden wird herrschen: Und dann das vierd- te Reich wird wie ein Eisen seyn: Dann gleichwie das Eisen alles zer. G z wallet Neundte Rede 54 mattet und bezwingt / also wird bas alles Zermallen und zerschmetteren. Das ist nun der warhaffte Traum/ und seine Auslegung ist getreu. 7. Nun dieser Prophetische Ent. wurff der vier Monarchien/wer stehet anderst / als daß solcher auf eines all» einige Beherrschung abziehle? Mer- massen ein Griechisches Wort ist / und bedeutet in Lateinischer Sprach l blmu8 krincipsrum, das ist / eines einigen Ober-Herrschafft. 8ue- comm aber verstehet durch das Wort ^0N3rciA3,die jenige Ober-Herrschafft/ lisdcc srbicrium or'ois cerrsrum» die eine eigenmächtige Gewalt hat über die gantze sichtbare Welt; Als zu unser« Zeiten von denen Römischen Päbsten fuglichst gesagt kau werden/ daß sie eine sbloiuce und unbeding¬ te Gewalt haben in Religions - und geistlichen Sachen über die gesummte Christenheit der gantzen Welt. Unus (chriiws kbex in Ooelo, unus ksps Vica- rius Lknsti in rerrs, unus ?rinLep8 Oc>- rninus inllrincipscu: nee plurslics8 die clsrur, nec cluattcas. Ein Aömg im Himmel ist Christus/ sein Smrt- Halter auf dec Erden ist der einige Pabst; Und einLürli ilL der eini¬ ge Herr stmesJurstenrhums: Hie werden weder zwey noch mehrge- ftaeret. Dahero /eionsrLllig, ober die Oders Herrschafft ist zweyerley: Uni- verMs, und karriLuIaris. Die Allgemei¬ ne und Besondere. Die Allgemeine ist vor Zeiten zwar gewesen/ der Zeit fin¬ det inan selbe nicht mehr/ als in den Päbsten / wie gesagt worden. Die Besondere aber ist in einem jeden Kay¬ ser/ König/ oder Fürsten / welcher eine sbloiucs und unbedingte Gewalt und Gebietschafft über seine Vasallen hat. Als König in Franckreich/Königin Spanien/ auch mehr andere Potenta¬ ten in Europa. Ich schreite aber noch, mahlen zu denen vier allgemeinen Monarchien. 8. Die Monarchie oder Ober Herr- schafft der Assyrer/ oder Chaldäer/ ist die erste gewesen/ und den Namen von diesen Ländern erhalten/ weil der Sitz derselben Monarchie Wechsel weiß/ thetls in Babylon/ theils zu Ninive gewesen. Dieser Monarchie Urheber und Ober-Herrscher war allein einer, und zwar Nimrod / nachdem er den Thurn / und die Stadt Babylon i" Chaldäa/aufdem Fluß Lupbrsc« aur gebauet/ und dadurch wohl verdE hat / daß Ihn alle angräntzende verschafften vor ihren Monarchen E eigenmächtigen Ober-Herrn erkaiB haben. Diesen in der H. SchufstA genandten Nimrod/ benahmstn u weltliche Beschicht - Schreiber BeE darunter doch etliche meynen / dav Nimrod der Vatter / und Belus da Sohn wäre/ als welcher die von dB Vatter erst - angehebte Monarh nachgehends recht ausgearbeitct / in die Vollkommenheit gebracht iE Diese Monarchie ist 1500. Jahr K standen / aber allemal unter einB Ober-Herrscher;deren waren gezB let in einer Folge neun und vieriM Etliche vermeynen/ die Assyrische M narchie seye mit dem König SsrägnEo vergangen Anno g i o8. Die? war ein venerischer / und allen GeB sten ergebner Schwelger / und in dB Regiment sehr fahrlässig/und von dff Seinigen wenig geachtet. Also/ daß!^ ner recht redet: uiciml fsmllmnn" d/oxX. daß die Letzte von StammB gemeiniglich nicht viel nutz seynd. E dessen Regierung hat auf BeM GOttes / der Prophet Jonas derB Ninivitern geprediget / und sie Büßfertigkeit bekehret / darunter der König LarägllLpüius hatte seyn s^ len: Aber er geriethe bald wieder seiner alten Liederlichkeit / die eE Fürsten aus Medien/mit Namen lgcez, und den andern aus BabyE Namens Leiiolliö, veranlasset hat/ lB in seiner Stadt Ninive zu bcläger^ Und als er sähe / daß es keine fernB Rettung wäre/ hat er einen Scheits Haussen zurichten/und sich samt und Kinder/50. güldene Tische/ so E gleiche Bettstatt / io. Million^ Golds/ und hundert Millionen TalB ten von Silber/ samt allen GeschmE und Prunck- Tüchern verbrennen sen. Diese so reiche und güldene BrE zeiget wohl güldene Zeiten an/ die 0^ mahlen gewesen seynb. vcre res! s.W' Em GDtt/ ein Ober-Herrscher. 55 I)2NO, und von dem Persischen Prin" tzmoyro-des^ll/^Zes uns seiner Toch' ter Enckelen/ aufgerichtttt Daß aber allein derOan^dasAssyr^ sche Reich geendet/ und dem Medtschm unterworfen / erhellet klar aus den Worten des Propheten Daniel/da er zu Ende des vierdten Capikels seiner Prophezeyhung/ allein den zwey und sechtzig jährigen O^rium, als einen Ob- sicger des letzten Monarchen LLlclla- lars, und seines Assyrischen Reichs/ ein- geführet hat / und nicht den Oyrum. Daß aber die Griechen hingegen allem den Oyrum zum ersten Monarchen und Urheber der Persischen und Medsscdm Ober-Hcrrschafft der Welt gesetzt/ ge¬ schieht aus keinem Verst oß/ sondern oa- rumen / weilen gleich das erste Jahr vzrius gestorben: und nach semem Ab¬ druck/als nach seinen Vatter / und sei¬ nes Groß-Vatters/ des Persischen Kö¬ nigs Ey^is, den der Prophet Daniel auf seine Sprach Everum nennet/ rechter s^ohn / und der Luciane sei¬ ner Mutter/die einen gemeinen / aber frommen Edelmann aus Persien ge> heurathet/und denoyrum von Ihm ge¬ zeigt hatte/ Bruder war. Und dahe- ro oyru8, als alleiniger Erb - Herr der Perser und der Meder / vielmehr zu achten seye ein Monarch/und St Mer der anderen Welt-Beherrschung. 11. Diese jetzt - crhohlte andere Monarchie/ wird die S^berne be- nahmset/ Unmassen Ihr Ober-Herr¬ scher Oyrus. Persien / Medien / Chal- däa/Babylonien/ und alle andere Asia¬ tische / Afrikanische Reiche / auch das Lydische mit dem König Or^lus, wel¬ cher in der Welt der Reichefte war / bezwungen. Der blose Asiatische Sieg trüge ihm an der Beuth drey hundert Millionen ein. Es erhclletc auch das Reichthum dieser Monarchie nicht al¬ lein aus der ^3§w.Kccu2 und Kostbar, keit des jenigen Gaftmahls / so Eve¬ rns seinen Fürsten in unbeschreiblicher Pracht angestellet / und währete ein hundert und achtzig Tag / in aller cr- sinnlichcn Luft und Freuden/ sondern auch / daß die Könige in Persien bey dem Haupt Ihrer Königlichen Bett¬ statt / allezeit fünff tausend Talenten , puren Golds an statt eines Haupt- Pol- 9. Andere glauben aber/ befoderift die HH. Vätter/daß nicht mit ; rnpalo diese Monarchie untergangen / sondern nach Ihm / noch 280. Jahr/ biß auf den gottlosen LallllaLr, desdla- bucllo6onolor Sohn / gestanden seye / ob zwar ^rlaces und Lelolus den 8arä»- nLpaium vertilget/und durch deren et- licheNachfolger die Monarchie beherr¬ schet worden; so har doch der wahre Erb-Monarch und Assyrische Nachfol¬ ger/mit Namen ellui. endlich die cicr vertrieben / und das verstörte Reich der Assyrier wieder an sich ge¬ bracht: Auch 48. Jahr regiert. Sein Nachkömmling war kllM-Eor 4^ Jahr / und nach den 8oiman.Eor 17. Jahr. Darauf folgere E lrrräou.zwey dtulluellocionosor nachein¬ ander/ und LairllasLr, welcher/ nachdem er seinen Obersten/ deren tausend wa¬ ren/ ein herrliches Panquet gehalten/ und sich darbey der H. Geschirren aus dem Tempel Jerusalem gottslästerlich gebrauchet/ ist dieselbe Nacht umbge- bracht/ und Darius aus Meden kam an seine Statt ins Kdnigrich/ da er 62. Jahr alt war. Und solcher Ge¬ stalt ist gefallen die erste güldene Mo¬ narchie/ dero zugleich auch die Heilige Schrifft/ die gantze Welt unterthanig machet: dlinus, diimroä Sohn oder Enckel / bezwange gantz Asiam/ und dreyTheilvonAfriea;SeineHaußfrau LcmirLmis unterwarffe ihr das Übrige in Africa/und eroberte auch etwas in Europa. Hingegen befinden etliche Ge- schicht-Schreiber das Widcrspiel/ und zeigen / daß theils Länder in Europa/ und die meiste in Indien / ihre abson¬ derliche Beherrscher gehabt. Aber diese alle waren so viel/ als ein Haussen/ oder Nichts / gegen der unbeschreibli¬ chen Grösse/ Macht/ nud Gewalt des . Assyrischen und Chaldäischen Reichs: Demnach sich die Heil. Schrifft in der¬ gleichen Sachen/ des 8eullls kyperllollci gebrauchet/ und jenes allgemeinen Recht-Satzes sicherlich betragen hat können, kl^us crallic polk le minus, daß der wenigere muß zu dem grossen Haussen gcworsscn werden. io. Die zweyte Monarchie und Ober-Herrschafft/ist die Persische und Medische/ von dem Medischen König E 6 Lleundte Rede. Polsters/ und bey den Füssen an statt Les Fußschemels andere drey tausend Talenten g. habt haben/indemSchlaff- Z.mincr aber/ wäre ein gantz güldener Reden-Stock/ allwo an statt derWeim beeren allerley Edelgestemen eines un¬ schätzbaren Werths hiengen. Kurtz / 7UÜMU5 schreibet in seinm Beschicht- Buch t Lton immcrico proclicum eK, Kumina cib cxcrcim cju8 exsiccaca, 6rX- ciam^us omvem vix cspcre mulcicu6i- nem pocuille r Oiviciarum auccm in R.eZno rgnca sui^uc cum Kumina mulci- tuKine coniumerencur, opc8 camcn K.e- AlT Kupcressenc. Es Wird Mit GtUNd der Warheit erzehlet/ (seynd die Wort 5uKini) von der Persischen Monarchie: Daß / gleichwie grosse Flüsse und Ströme von dem Perstani, sichen Kriegs-Heer ausgetrucknet wor» den/ und daß Las gantze Griechen¬ land die Menge seines Volcks nicht ha-, be begreiffen können; Also ist auch in demselben Königreich der Überfluß aller erdencklichen Neichthümer so groß gewcsen/daß/wann man auch alleFlüsse damit angefüllet/ noch ein grosser Vor, rath überblieben wäre. Massen auch das erste Capitel in dem Buch Esther ausführlich meldet: daß über viel an, dere Kostbarkeiten/ sogar die lange und weite Obst und Thier-Garten/ wo dem Volek die Mahlzeit ist gehalten wor¬ den/ mit güldenen und seidenen Prunck, Tüchern behcnckt / und viel tausend Leuth aus laucer güldenen und silber- nen Geschirren getruncken haben. Das seynd mir abermahlen silberne Zeiten gewesen: ^cL8 vere ai-ALmea: ir. Diese zweyte Monarchie wur¬ de abermahlen durch einen einigen Monarchen beherrschet/ und niemah- len von zweyen oder mehren / äusser inAnbegin derselben: allwo aber gleich, wohl Darius das Medische/ UNd Lyrus das Persische Reich ^ionarcbicc, oder eigenmächtig ein Jahr lang regieret haben / hernach aber / wie gemeldet ist worden/ nach Abgang desvarü, die Umverläi-Monarchie auf den L/- rum allein gefallen. Deme dreyzehen andere Monarchische Ober: Herrscher nach und nach gefolget/ und diese Mo¬ dische und Perstanische Monarchie in zweyhundett und dreyssig Jahren ge¬ endet haben. Deren der letzte/ iMÄ wie der erste war v^r-ius, des mene8 Sohn/mit dem Zunahmen^ clom3nnu8. Seine Macht/ Neichthulll und Herrlichkeit/ war gleichsam unest messen : Er hatte ohne der WM schen/ Modischen/ Chaldaischen/ Per- Men Reiche / noch andere hundm und zwantzig grosse Länder unter M ner Bottmässigkeit. Aber eben Lust ungeheure Macht wäre vielleicht "st selber zu schwehr. ^uippe pcriL mole luä occumbunc, sägt öom8 Daß die übermächtige Reichs von eigner Bürde fallen: Doch ist es wahr/daß alle diese Macht/und soviel Kriegs-Heer dieses Monarchen/ Ml habe widerstehen können einein klei¬ nen Häufflein/ (verstehe der ?ropo^ rion nach) der Macedonier/ die der junge Alexander ins Feld geführet hak» d/oiMumeru8 vmcic/Lci gnimus milicurv- sagt VeZecrus. Nicht die Zahl/ joM dorn bringt den SiE> i z. Nun also folget die dritte Mo¬ narchie der Welt/nehmlichen die Grie¬ chische oder Makedonische / und sonst nach Weissagung des Göttlichen Pro¬ pheten Daniels / die Ertzene genannt- Der Heil. Hieronymus vermercket die Ursach dieser Benahmsung: LKW vo- caliüimum Lc lormmistimum, cclic sonuco maZnumLc clsrum, cumouc lonZc, re^us, Kiikuncjic: c^uä re acnorarur wa" Orsecorum sama öc Lloris, non so- lum ob porcnciamcheä eciam 82^ienriaw, LL eloc^uenULM^UL 3pu6OrXco8 m3xr- me Koruie. AufTeutsth also: Es ist das Ertz unter denen Metallen das hellklingendeste/ dessen Hall und Rlang erschallet weit und breit; Dadurch wird anMngc/ das durch die gantze Welt erstba!» lende Gericht/nicht allein von dek grossen Macht/Sondern auch von, der Weisheit undwohlredenheic/ die in dieser dritten Monarchie der Griechen angefangen/ und in das nach und nach blühende Wachs» rbum gebracht ist worden. foderist aber klinget und erschallst durch die gelehrteste Zeder der weltli¬ chen Geschicht-Schreiber/ vioäoriSl- cuIi^roAi?ompeji, Justini, Lurcil./^rmiS' m, und anderer mehr/der Ruhm und Ehrer" Z la- D- nl r- i- p ss i- >- e s t i- c « - l Em GOtt/ etn Ober-Henscher 57 den dritten geben : Mit diesem Geitz- und Herrsch - Halß wäre nicht mit Waffen zu fechten/ sondern mit Klug¬ heit umzugehen: Er besitze genug Kö- mgliche Cronen / und unschätzbare Reichrhum/ dadurch des ^lexanäer Herrschsucht zu stopffen / oder den Geld-Geitz zu sättigen: Berathete sich demnach mit seinenGrossen des Reichs/ und fertigte Gesandten ab/ bey dem ^Icxäoäcr umb den lieben Frieden an« haltend: zugleich erbothe sich/mit Ih¬ me die Monarchie zu theilen/und seine älteste Tochter Ihme zu vermählen. Aber ^lexancjer, der nicht eine Welt al¬ lein suchte / sondern daß deren nicht mehr seynd/offt betauerte/wurde mit dieser Gesandtschafft/wiewohl sein lieb¬ ster ?3rmenio diese angcbothnc Gab am zunehmeN/ ihme einrathete/ gar nicht vergnüget / sondern liesse dem varim sagen: So wenig der Himmel möge zwey Sonnen leiden/ so wenig können zwey Monarchen sich auf dem Erdbo¬ den vertragen. Und dieß hatte er ge- lernet aus seinem allerliebsten Buch/ so ttomerus beschrieben / und solches ^le- xancler bey Tag vfft in Händen/ und bey der Nacht Unter seinem Haupt- Polster zu halten pflegte. /Von öonum e/2 OoMnrum: Ä/ Oomrn^ c// ZweverHerrschafft brmgrZanck/ Haoer/ und kein Ehr: Es must nur ein GGlt feyn/cin L5onig/ und ein Herr. i . Uber diese herrsch-süchtige Ant¬ wort / richtete variu» wieder auf ein Kriegs - Heer von z 00200. Mann t Aber er wurde wieder vom ^icxancier geschlagen / und flöhe zum zweyttn- mahl. Nach diesen vortrefflichen Sieg/ wendet sich zUexgn6er in Syrien / er¬ oberte vamascum,63ram,^rurn,und gantz Egypten/ bauete eine Stadt/ und nennete sie nach seinem Nahmen /Ue- xanäria, und nachdem er alle diese Siege verbracht / wagte er sich noch- mahlenüberdenvLrium.um mttJhm/ und seiner Monarchie ein End zu ma¬ chen. Aber er findet ihn todt / be¬ tauerte solchen; Und weil er vernom¬ men/daß er von seinen eignen Leuthen H umb- Ehren-Glantz /Uexanäer des Grossen/ erhalteneSiege/werdenJhm unfehlbar als Urheber und Stiffter dieser dritten l Ober - Herrschaffc der Welt / die er i nach obbesagter Weissagung des Pro- pheten Daniel / über alle seine vorge¬ hende Monarchen/?^ uicra, viel wei¬ ter aüsgebreitet / erzwungen / und un¬ ter sich/als den einigsten Welt-Gebie¬ ter/ gebracht hat. 14. Nachdem dieser aufPhilippen/ seines Vattern Abgang/Makedonien / als sein Erb Gut/und nach und nach/ in gar kurtzer Zeit / alle Königreich/ Städt und Gemeinden in Griechen¬ land/theils mit List/ theils mit Waf¬ fen erobert / trachtete er sodann nach der UmveiM-Monarchie der gantzen Welt/und entschlösse sogleich/üben der damahligen Persischen und Modischen Welt-Monarchen varium sich zu wa¬ gen/ Wohl wissend/ daß/wann er die- sen grossen Stoß aus dem Weeg ge¬ räumt haben würde/ er keinen so groß sen Widerstand mehr haben werde/ die fernere Welt - Herrschafften/ und abseitige Völcker und Länder zu be¬ zwingen/ und unter seine Ober-Gebiet- schafft über den gantzen Erdboden zu bringen. Derenthalben sammlete er ein Kriegs-Heer von ungefehr 30000. zu Fuß/und 4000. zu Pferd/sich Mehr auf den Muth und Kriegs-Kunstseiner wohl-versuchten Soldaten/als auf die Zahl derselben/ ober Menge der Ca- welen und Elephanten verlassend. Nun mit diesem Volck zöge Xicxanäer über die sogenandte veiespoacische See/aus Eurova in Asien/ gerad auf varium zu / welcher / als er von dieser Rüstung Wind bekommen/sandteJhm einen Kriegs-Obriften aufdie Gräntzen entgegen / um Ihm den Paß über den Fluß Qranicum zu äilpüciren. Aber die¬ ser wurde daselbst vom ^lexanäer ge¬ schlagen. varim ob dieser Zeitung sich cntsetzend/machte sich aufmit 600006. Soldaten/ aber diese wurden bald in die Verwirrung gebracht / getrennet/ und samt den varim itt die Flucht ge¬ jagt/ mit grossem Verluft/und Münde- rung der Persischen / obzwar grossen Armee, varim aber / ein kluger Mo¬ narch/sähe wohl/daß er Mehr mit des älexancierGlück/als mit seinenSoldate zu thun habe;doch meinte er/ seine zwest ^8 NeunDte Rede. umbgebracht worden / straffte er die Königs Mörder/ und liesse Ihm eine Königliche Leich - Begängnuß halten» Darauf zöge er durch alle Orientali¬ sche Länder und Königreiche mit höch¬ ster Geschwindigkeit/ und machte Ihm solche unterthanig/ und also innerhalb sechs Jahren hat er den Gipffel er¬ reicht einer wahren Univerzi -Ober¬ Herrschafft der gantzen Welt/ mächti¬ ger als alle verschiedene Monarchen/ und siegreicher als alle Feldherren/ die von Anbegin der Welt Kriege geführct haben. Diese Welt - Monarchie re¬ gierte er noch andere sechs Jahr/ und wollte als ein Gott angebetet werden: Hingegen befände er bald / daß GOtt allein im Himmel ist/und er allein ein GOttes Gewalt-Träger auf der Er¬ den seve. Dann/nachdem Er das Z4. Jahr seines Alters erreicht/ starke er zu Babylon ohne Leibes- Erben / und mit Ihm ist die eintz ige/ mächtigste und Univerüli Monarchie/ so jemahlen eine gewesen / erloschen. Daraus hernach besondere Ober-Herrschafften entstan¬ den unter besonder» Fürsten und Kö¬ nigen/ 6ls lMi'ppen des ^!ex3ncler BtU- derN/ krolomLum, ^nciAonum, 8eleu- cum, und mehr Nachfolger / welche nach rind nach von den Römern über¬ wunden/ der vierdken UnivcrUi- Mo¬ narchie den Platz gemacht haben. 16. Diese hatte einen gar geringen Anfang von zweym Findlingen/ wel¬ che eine Wölffin/oder wie andere ver¬ meinen/ i-upa, eines Hirten Weib er¬ zogen. R.omuius und ll.emu8 waren sie benahmsct; Und diese zwey Brüder Haden nach ihren Namen die Stadt Rom gebauet. ll.omuius hat seinen er¬ sten Purpur mit seines Brudern kemi, den er unter cmemReligions-Vorwand hinrichten lassen/vergossenen Blut an geröthek/und mithin gezeiget/nicht al¬ lein evncorciiä llarrum» daß selten die Brüder eins seynd; sondern auch/ Huocj NLL Uceium ciuos LoIeSt nee cllro- nus 6uos KeZes kerac r Da st weder der Aimwclzwev Sonnen/weder der iL^oniZlicve Stuhl zwey Ao- mge/weder die cHber- HerrscbaM zwey Gebrüder vertragen möcge» Bedeute Römische Monarchie hat an- gefangen vor Christi Geburt 7^2. Jahr: und ist gleich Anfangs von ih¬ rem Urheber n.omuio, sowohl/ daß et die Stadt Rom/allen Völckern/ allM mit Schulden beladenen / allen MW thätern/ Flüchtigen und Knechten ge¬ öffnet/ und zu einer sichern Freystadt gestattet; Als auch durch den Raab der Sabtnischen Weiber / und durch Vereinigung des Sabinischen Volcks/ d ieselbe sehr vermehret hat.Komulus re^ gierte g8. Jahr/ und dluma kompiüus scin'Nachfolger 4g. und nach diesen noch fünff andere Oder-Herrscher/ als lub Iu8 Uollilius, ?ineus Älarcius.Lai^uiniuS priscus, Lervius lullius, ^rc^uinius Lu- pcrbus, allesamt 244. Jahr. 17. Nachdem aber die Königliche Regierung/ welche zu Erhaltung dec Freyheit/und des gemeinen Nutzens Erweiterung / anfänglich geordnet/ sich bcy dem letzten König "Hguimus- in Hoffart/ Weiber-Raub/ und Tyran¬ nei) verkehret / hat das Volek dce Kö¬ nige verjaget / und die eigenmächtige Königliche Ober-Herrschung unket mehr andere vertheilet: Aber mit im¬ merwährender Veränderlichkeit des gemeinen Wesens/ mit Aufblasenheit der Zunfftmeister / offt mit Verach¬ tung des Raths / mit Empörung des Pöfels/ mit Absetzung der Bürgermei¬ ster/und mit mehr dergleichen Unheil/ so endlich in Bürgerliche/ schwehrei blutige und lange Krieg ausgeloffen/ und sich so lang nicht gesetzt / biß daß die Monarchische Regierung eines eini¬ gen Ober-Herrschers/wiederum in den Römischen Staat/ emgeführet/ und dadurch Imperium Uonarcllicum wor¬ den ist: so unter Uajo gulio Urcsgre, 4^ - Jahr vor Christi Geburt angefangen / und durch /ruZullum. und fünff und sie- bentzig andere Kayser/ biß aufLonllan- rinum den Sechsten/ unter dem die Rö¬ mische Monarchie in das Orientalische und Occidentalische Kayserthum ver¬ theilet ist worden / commmret hat. Hingegen An. 1454. hat Sultan Ma^ yomet die Römische Monarchie / mit Hinwegnehmung des Orientalischen Reichs/unterbrochen/daß also nun al¬ lein beharret das Occidentalische oder Teutsche Kayserthum in dem Stand nicht einer Universal- sondern llarcieular- Monarchie, 18. Um ii e- c- !k b h / h S EmGVtt/emDher--Kerrscher. i8. Unglaublich aber ist cs/wie die alte Römische Monarchie/ in gar kur- tzer Zeit/ als 8aluLus bezeuget / durch die heffrige Begierde/ Ruhm zu erlan¬ gen/ vorkommen seye. Sie ist zwar die Eisene Monarchie/ nach dem Gött¬ lichen Text genennet/ nehmlichcn: und alle Seen/ und überwände jenseits des Mecrs/Pontum/Armcnien/Scythien/ Engelland/ Schottland / Jrrland/und die Eilanden Orc2äe8 in dem Teurschen/ und alle die andere in dem Mittellän¬ dischen Meer. Sie hat unter sich ge¬ bracht die entlegenste / allerreicheste von Gold/ Silber/und Honig-fliessende Lander der Juden / der Syrer / der Egyptier/ der Indianer. Ihre Grän- tzen waren gegen Niderganq das At¬ lantische Meer: Gegen Aufgang der Fluß Lupkrarer, der Berg 1>uru8> und Las Armenische Gebirg: Gegen Mit- tag Äthiopien: Gegen Mitternacht der Rhein und die Donau. Kurtz : äp- P13NU8 /Viex3n6rinu8 vermercket in sei¬ nen Lybischen Geschichten: Daß die vorgeyende drey Monarchien dicHelff- te dcssen/was allem die Römische inne gehabt / kaum erreicht haben. Sie har allein von auserlesenen Kriegs? Lcuthen insFeld führen können zooooo. Mann zu Fuß/ und i 00000. zu Pferd/ ohne dem/ Laß sie dreymahl so viel von ihren Bundsgenossenen / und hundert „ mahl so viel von dem Aufboth hat ha- malltt/und dessen Stärcke und Härte ben können. Ihre Einkommnussen wa- ren schrer unzehlich/ der Burger ihre Habschafften Königlich: und die ge- lionen in Gold und Silber. Der Sa- tyrische Tlchter ^arnaiis reimet also: Urrarum Oea Aemiumc>ue Konna: cui par cll nibll, Lc nikil secuo6uw. E) Rom! du Görtin aller Dölctcr der Erdm/deiner Macht ilt nlcbrs gleich/ und kan mehr mchr werden«. So groß aber die Römische Ober- Hcrrschafft immer war/ists dock nach und nach verringert worden / und ist derselben blosser Schatten allein übrig. Sie hat aber gewahret ein tausend / ein hundert/ vier und secktzig Jahr; Und aufgehöret / wie die Gothen / ein Teutsches Volck/ unter Anführung des Königs ^.isriLus. die Stadt Rom ein¬ genommen/ und daselbst das Gothische/ hernachLongobardlsche Reich/(so aber durch der Francken König / Carl den Grossen/ und dadurch wordenen Occi- dentalischcn Kayser/vertllget worden-) eingeführet haben. 19. Aus diesen vier ungezogenen Monarchischen Ober - Herrschafften/ wird lauter und ausgemacht/ daß auf der Welt nichts Göttlichers/als die K ö- nigliche Ober - Herrscher seynd : und auch nichts nutzlichers und warhaff- ters/als die Herrschafft/da einer allrin regieret. Gleichwie wir Christen glau¬ ben nur einen GOtt im Himmel / und nur ein Göttliches Regiment: Also die Recht gesinnte kolicici bekennen nur ei- nenHerren in einem Land. Mehr Län¬ der können wohl unter eincmRegicrer stehen; aber mehr Regierer sollen ein Land nicht beherrschen, kwiri knncl- pes peccaca rerra:, ist das Wort GOt¬ tes : Viel Fürsten in einem Land wer¬ den nur durch die Sünden gezieglet/ und vonGOttverhängt. Dteß lehren uns die oben ausgeführte vier Monar- 6o Neundre Rede. chien/ von deren ersten Anbegin/ die Gewalt / und Die Macht/ die Gesätz/und die Waffen/ der Renk. Kasten/und die gemeine Polizey/ nur bey einem allein gestanden ist. Es ist zwar nicht ohne / daß gemeiniglich bey Endung der Monarchie/ wie sie ent. weder durch Sünden zu sincken ange. fangen / oder schon völlig aus Straff GOttes gesuncken seynd/ dieselbe ver- theiiet/ gctrennet/ hin und daher gezo- gen / und vermischet seynd worden: Aber doch nur so gestalten / daß alle» mahl bey den besondern und^rnLular- Regrerungen durch einen allein ver» blieben ist. Ich beziehe mich allda auf alle Geschicht-Schreiber. So gar die ^rbemcnler und ksceäXmonier in ih» ren Gemeinden/ und kepubliquen/ ha¬ ben ihre Könige / ihre Fürsten des Volcks / ihre Gesetzgeber gehabt / als den I^curAum, ^Aettlaum, Oion^üum, kericlsm , kililkracum öcc. welche theils bedingte / theils unbedingte / theils herrische/ theils gar Tyrannische Ge¬ walt geführec haben. Allein die letzte Römische Monarchie ist nach verjag¬ ten und unterdrückten Königen / und gar in ewige Vergessenheit aus Rach und Zorn gegen den letzten Im-quimm, verbannten Königlichen Nahmen/ un¬ ter mehr als eines Regierung viel und lang gestanden/ auch Wunder-Thaten gewürcket hat. Aber doch dabey so offr mit ihren Bürgermeistern/ Zehen- Herren/ Zunfftmeiftern re. gewechslet/ und mithin viel Gchwührigkeiten/ Meutereyen/ und Aufruhr erlitten/ daß sie endlich einen viägcor, der in der Sach selbsten einOber-Herrscher/ dessen Gewalt unbedingt und Monar¬ chisch war/ erkiesen hat müssen: Mas¬ sen auch unter diesem Vorwand und Namen eines Oi^cors.hatLgjusfulius eLkr die Monarchische Gewalt in Rom bekommen / und eben auf diese Weiß nach ihme ^uZuüus, ilbenus, und mehr andere/ biß endlich der Na¬ men der Römischenkepubiiyuc gar erlo¬ schen rft. 2o. Und in Warhert in allen ke- pubüciuen/ wo das Volck regiert / ent¬ stehen vielmehr Aufruhren/ und tolle Empörungen / als wo einer allein herrschet. Es mangeln daselbst nie gottlose/und zu neuen Händeln gerE re Gemüther/ die durch «LchmeichluM Verstellung/blinde Hoffnung/ Dü'M ferrigkeit/ und süsses Bitten das Vola an sich ziehen/und verleiten wider do- gemeine Wesen/ unter demVorwaB einer Wohlfahrt/ da aber in der Sacv anderst nichts ist/ als ihr eigner Nutz/ oder ihr Ehr-und Herrsch-Geitz: hero sagt ^ero^ocus: klebe lmperance, 6cri non poccll, cjuin malicis 6x0513:0!°. Wo das gemeine Volck das Regiment führet/ kan es anderst nicht ftyn/ E daß daraus die Boßheit entspringen muß. Seine selbst eigne / angebohrM Unbeständigkeit/mag ja anderst nichts fürbringen/ als des Staats Veranden lichkeit/ welche der gemeinen Mb fahrt/die in der Ruhe bestehet / Ertz^ Feindin ist. Die Argiver/ die Theb^ ner / die Römer haben es genug eM- Pfunden: Und dieNach-Welt offthe» nach in denen Jtaliänischen Srädtea zu Capua/zu Florentz/zu Genua/ und m Neapel gesehen. Wie osst geschicht/ daß die Leutseligkeit des Volcks ei¬ nem Ungeschickten und Nachlässigen Die Regierung austrägt/ indeme die Nei¬ gung des gemeinen Manns durch Pa» theylichkeit/durch Neid/durch Muth/ durch Ungestümmigkelt/bald hie/ bald dorthin gerisserl wird ? Unter derglei¬ chen Regierung aber zu was anderst wird man veranlasset / als daß der Ungerechte recht / und der Gerechte unrecht haben wird ? daß einer dem andern den gemeinen Seckel mspielen wird ? daß man das innerliche Feuer nicht loschen/sondern alleweil glimmen lassen wird/ damit sie leichter bey trü¬ ben Wetter ihre Schalckheiten verhül¬ len können? 21. Ebenmässig beziehe ich mich auf diejenige Regierung/ wo die Vornehm¬ ste alles vermögen. So sott dann ein zu¬ sammen geklaubter Rath / oder Ve» samlung/einem Königreich bevorthun/ oder dieses jener nachgesetzt werden? Die Vermehrung/ und die Anzahl Dek Regierer/ vergrößern nicht die Hoheit/ sondern beschwehren die Dienstbarkeit. An statt eines eintzigen Königs/so viel Herren/ als der Rath die Glieder zeh- let / aufzubürden / ist ein schwehres Joch. Mdencke auch niemand / daß unter Ein GOtt/ em Ober-Herrscher. 61 unter vielen die Geschäffte rciffer über- leget werden/ als von einem König al¬ lein. Dann eben die Könige haben ihre Reichs Räche / und zwar die von einem/der aufkemePartheylichkeit ge¬ bunden ist/ angenommen werden/ in Deren doch jene von vielen und krivar- Leuthen/deren jeder auf seinen Nutzen liehet/ oder aus Liebe zu den Seinigcn viel Arges vornimmt / ja aus Neid ge¬ gen die / so der Regierung capsbei und kündig seynd / mit grosser Gefahr des gemeinen Wesens bestellt werden. 22. Etliche zwar schützen die natür- ' liehe Freyheitvor/die durch Königliche Ober-Herrschafft allen benommen wird. Aber/ ach wie so ungereimt / (sagt Larcisjus) dann sogestalten muffe man auf einmal alle Arten des Re¬ giments abschaffen. Sintemahlen bey allen / in viel oder wenig bestehenden Regierungen oder kepubii^uen / hat man sowohl die Gesätze/als bey einem Reich/ und Obrigkeiten/ denen man ge¬ horchen/ nicht weniger auch die Straff- Mittel/ denen man unterliegen muß. Welches alles auf einerley Weiß/ ent¬ weder mit der natürlichen Freyheit einkommet / oder von ihr abweichet. Wann das menschliche Geschlecht von sich sechsten in den Gräntzen der Ge¬ rechtigkeit könnte erhalten werden / so waren bey gleicher Frommheit der Menschen / alle Regierungs- Arten/ nicht nur unnöthig/ sondern gar um Mich. Nachdem aber wegen der Menschen Boßheit/dieses Glück nicht gehoffet kan werden / so ist es Noth/ eine Regierung zu leiden/ und dero den Gehorsam zu leisten. Ach wie schwehr ist aber in einem Hauß/ viel Wirthe zu haben/ oder in einer Lehr viel Lehr¬ meister zu dulden/oder bey einer Herr¬ schafft viel Herren zu leiden Also gleich/ oder vielmehr unerträglich ist es / viel Gebieter zu haben/ vielen zu gehorchen; Die Natur lehret das Wi- Verspiel: Die Bienen auf der Erden / dre Vogel in Lüfften/ das Gestirn im Himmel / deren alle sich mir einem Haupt allein vergnügen. Und ists auch vom höchsten Alterthum der die eingewaltige Regierung die älteste/ und gebräuchlichste / die sittsamste / und die leidentlichste. Von denen Monarchien ist schon gesagt worden: Besuche du sechsten auch die besondere Welt-Regierungen der Chaldäer / der Assyrer/ der Meden/ der Persianer/ der Chineser/ der Indianer / der Bar¬ baren/ der Juden/ der Macedonier/ der Griechen/ der Egyptier. derSyrer/ DerPhönicier/derAraber/derParther/ der Illyrier / Der Latiner/ der Gallier/ der Spanier/ der Britannier/ der Tür- cken/ Der Gothen/ der Wandolen / der Hunnen/ der Scythier/derSchwaben/ der Danen / der Hungarn/ der Böhr men/ der Russen. Und wirst aller Or¬ ten finden / das Monarchische Regi- ment / äusser wo die Aufrührigkeiten/ Schwührigkeiten/ Empörungen / und also das Laster / denen Beherrschern Die Gesätze vorgeschrieben/ und die Um terthanen ihren Herren meineidig worden seynd. WWWWAMWWWM-WWMWlW Dchende Wede. Ncheit dmG Masker erworben. I. )Er Königliche Schmuck durch böse Mittel ero- bert/ ist kein Ehren-Zei- chen auf der Stirne/des- .. sen/ der ihn tragt. Ob- schon keine mächtigere Begierde vor¬ handen/ noch einige empfindlichere An¬ regung/ dann die Ehre/ und daß alle andere Anmuthungen sich unschwehr« lich verbergen können/ den Ehr-Geitz ausgenommen; Trachten doch verstän¬ dige und kluge Fürsten/ ihren Königli¬ chen Schmuck viel lieber mit der Tu¬ gend und Aufrichtigkeit/als Durch an¬ dere gefährliche Mittel zu vermehren/ H z wohl Zehenbe Aehe. temahlen Seprimius Severus wäre M dessen/wiewohl in frembden Landen/ zum Kayser erwählet. Dieser über¬ wände den luimuus in dem Burger- Krieg/ bey der Brucken ^üvius, und als er in den Pallast flöhe / ward er gefangen / und müsse nach Gebrauch der Verdammten seinen Hülß darftre- cken/ und ihn abhauen lassen. M nähme seine Ehrgeitzigkeit mit Mord/ als sie angefangen / hinwieder er» End. 5. Viceillus baute ihm den Weeg zü den Römischen Thron / durch grausa¬ me Hinrichtung vornehmer Römischer Burger/ und pflegte zu sagen: Konus oäor koürs, melior Qvis occik. Daß zwar wohl riechen soll ein todterFeind/ aber noch besser ein entleibter Burger- Philipp der Araber / ein Mann vorn geringen Herkommen: weil aber das Glück seine anaebohrne Tapfferkeik dergestalten begünstiget / daß er bey dem Kriegs-Volck in grossem Ansehen gewesen; Doch aber bey dem lebenden Kayser 6or6mno dein Dritten/zu dell Reichs - Stab nicht gelangen können/ hat nachmahls die Arglistigkeit zü Hülff genommen/indeme auf seine An- stifftung/ der rechtmässige Kayser 6or- 6ignus an den Persischen Gräntzen jämmerlich ermordet/ er aber dadurch zu der obersten Beherrschungs-Wür¬ de des Römischen Kayftrthums erhö¬ het worden. 6. Naximilignus, eiN Ichrzcicr, hak den Kayser Severum umgebracht / und sogestalten sich des Reichs angemast: wollte auch keinen Edlen aus lauter Verdacht um sich leiden / sondern ließ alle umbringen/dann in der Schulder Herrschsucht ist eine alte Lehr / nach Zeugnuß l-ipiii: ^mulos percicre claM vel palzm can^usm clominacioni Huos-- clsm obicLs. Daß diejenigen/ die in dec Hccrscbafft einige Eintrag thun können/ urchedenckiich aufzm reiben seMd. Dann morcui non mor- clenc, ein todter Hund kan weder bel¬ len noch beissen / und zwar dergleichen blutige Unternehmungen sollen mit Vorwendung einer Schein-Ursach be- schönet werden. Lcrnere caulgs, vct chonce odlgras. MüN Muß die UrstUb erdichten (also erzehlet/nicht aber leh¬ ret 62 wohl wissend/daß diejenige Hoheit/ die mir dem Laster vermsscht ist/ nicht Kö¬ niglich/sondern Tyrannisch zu achten/ und eine sothcme Reichs-Crone / die durch böse Mittel erobert worden/ mehr ein Brand-und Schand-Mahl/ wie man Schelmen und Dieben auf die Stieren zu brennen pflegt/ als ein Königliche Zierde/ die allein der Tu¬ gend eigen ist/zu beurtheilen stye. 2. Ein regler-süchtiger Fürst glan- tzet nur mit einem falschen Schein/wel- cher sich gestaltet von dem Gut der korcuO.oder des Glücks/ und ist allein gegründet in der Ehrsucht / die kein Mittel hat zwischen der Höhe und Gahe. Ja gar vomimnL iH6o,wie ksbius in dem dritten Buch seiner Ge¬ schichten ausgesprochen: Omnm llumg- ac äivina ^ura neZliZic. Daß die Negiersucht wenig achtet / sowohl des göttlichen als weltlichen Gese¬ kes / wann sie nur zu der so hoch er- seufftzenden Alleinhcrrschung gelanget. k-LAno iäones, war die Jnn- Schrifft BMlippi, des Römischen Kay¬ sers: Als wollte er andeuten/daß nicht allein die Tugend und Tapfferkert/son¬ dern auch die Boßheit zum Reich sich tüchtigmache. g. Dahero bey alten Zeiten haben auch manchen zum öfftcrn die Laster zu des Römischen ReichsBeherrschung erhoben. Nachdem Occo den recht¬ mässigen Kayser Oaiba mit Verräthe- rey und List/ und noch vorhin seinen angewunscheneu Sohn und Reichsfol¬ ger/ den edlen kilo, erschlagen lassen/ hat er sich auf den Römischen Thron eingedrungen/ ein weibischer unansehn¬ licher Mann / der gar bald/ und zwar in dreyen Monarchen / aus Verzweif¬ lung sich aufdcm Thron zu halten kön¬ nen/sich selbst mit einem Dolch ersto¬ chen/im 87ten Jahr seines Alters. 4. /l uilsnus der Erste/ein berühmter Edelmann/ aber zugleich ein aufrühri- schcr/ verwegener/und des Reichs be¬ gieriger Mensch / als er durch das be, ftocheneKriegs-Volck den lieben alten/ und hernach vom gantzen Rom bewein¬ ten ^liumkercirmLem in prLcorio.oder auf dem Platz zu Rom schändlich er¬ mordet/hat das Regiment angefallen/ hingegen nur 7. Monath regiert: Sin- Hoheit durch Laster erworben Herrsch Geist also geartet/ daß er nicht allein keine Neben - Hoheit leiden will/ sondern daß sie auch mit eaiiAula»dem vierdtcnRömischeKayser/beglerigstan- wünschet/daß alle Herrschafften und Hoheiten der Welt ein einiges Haupt haben möchten/damit man solches mit einem Streich hinrichren und abkühlen konte : Und eben diesem Streich hat mcht entgehen können die unschuldige äcuarm, sondern hat müssen ein Blut» Opffer abgeben / dadurch eine Ver¬ dacht volleKönigin zu versichern; Sin- tcmahlcn mit ihrem Todt hat Maria das lncerellL der Elisabeth befördert: DerStuartcn Beil-Stuhl hat einer unehlichen Tochter aus Engelland dett Königlichen Thron befestiget: das ver¬ gossene Blut/ den Purpur »Mantel einer Tyrannin gefärbct: Die letzte ä- her und Todes - Schmertzcn/ die Cron einer unrechtmässigen Anmasserin ge¬ staltet: Und dann endlich des Hcn- ckers-Streich/ hat dieMemhcrrschung über gantz Britannien einer regiersüch- tigen Königin überlassen. Pfuy mit die* sein Königl. Schmuck / der mit derglei¬ chen bösen Tbaten vermischet / an¬ derst nicht/ als ein Brand und Schand- Mahl auf der Stirne/ der sonsten in allen Königlichen Gaben/ unvergleichli¬ chen Elisabeth eingedruckt hat. Hin¬ weg nut solcher Reichs - Hoheit/die durch Fällung der Bluts-Verwandten gestützt wird. Es ist keine Politische > Ober Herrschung zu nennen/ sondern eine unmenschliche Tyrarmcy/die durch unrechtmässige Mittel gesucht/ aufge¬ bracht/ oder fortgesetzt wird. 9. Wenig Kayserliche / Königliche und Louvrain-Personen seynd von dein Feind erschlagen worden/ aber viel von denen/so geeiffert/ und die selber gern Könige gewesen wären: Viel deren haben sich eingedrungen: Viel unor¬ dentlich erwählet worden: Die Meh- refte fast/seynd bey alten Zeiten durch Laster darzu gelangt. Es werden vom Ojo guiio c^i-e (von dem alle es-sgl-cs oder Kayser benahmset/ er aber nach grossen Blut-Vergiessungen durch Gewalt und Unterdrückung des Vak- terlands/ sich vor einen Ober-Herr¬ scher des Römischen Reichs auffge- worffen/ und gleichsam den Weeg ge¬ zeigt ret 'i gLicus) und wann keine ersonnen . könnenwerden/genug ist einemHerrsch- ' süchtigen / die Gelegenheit zu geben/ sich seiner mit Erster auf eine oder an¬ dere Weiß zu entübrigen. c--u- clelis gmbirio elk, c^uoci in icpuicuiaii au- recellonz, nur Tmuli lapiäe, LuE tlsAlüca-- ris ponac funöamenca, ncc gi acii ie cu- co Irbicrarnl-.nig incalcacis poccnciorum Oiicribus iuaÜAar velliAia. Auf teutsch also: Alst> grausam sit dre Herrsch- lucht/ daßsie ihrer Dorfahreroder Cron ElssererGrabsteine zu einen Fundament/ Grund und Eckstei ne ihres Ehren-Gebäu lege / und nicht glauben wolle / sicher zu ge¬ hen/ so lang/ biß sic nicht die Erden Und Aschen betretten hat derjeni¬ gen/ die mit ihrer Macht ihro eini¬ gen Eintrag zu rhun vermögen würden/ sagt Overim. 7. Einen solchen Einschlag gaben die Stände in Engclland der Königin Elisabeth / wider die unschuldige La¬ riam Sruarcgrn, nehmlichen: Daß die Englische Könige jederzeit ihre Wohl¬ fahrt und Sicherheit durch Füllung ihrer Ncben-Erffercr und Verwandten hätten befestiget/wie Heinrich der Er¬ ste mit seinem ältesten BruderRobert: Eduard der Dritte/oder vielmehr des sen Mutter mit Eduard dem Andern: Heinrich der Vierdte / mit Reichard dem Zweyten: Eduard der Vierdte mit Heinrich dem Sechsten/ und der¬ gleichen mehr Engelländische Tyran¬ nen/ denen allen aber das grausamste Beyspiel zugesetzt / gedachte Königin Elisabeth/ als sie Klanam 8cusrcam, eine würckliche Königin in Schottland/ und rechtmässige Erbin der Cron Engel¬ land/ schmählich auf offemlichemRichr- Platz vom Leben zum Todt richten las¬ sen» O Grausamkeit8acris o. klarise Lineribus omnium lr.eAUM acigue krincipum violararn är^ue prolkracarn Klajellacem Nie jscere, lciro. Zst die Grabschrifft dieser entleibten Königin gewesen: Wisse/ der du vorbey ge¬ hest/ daß mu der >o'-' chsten.Ao- Maria her! »gen Astben/ aller Bonigeund ^ürlLen/ver!etzre/und zu Boden gestützte Majessär all- hier darunter liege- 8. Und in Warheit / es ist der gehen/gantz Europam wider das EE HaußOesterreich aufzuwieglen/u!^ stch mithin in einem frembden Mw zu üäbiiiren. Aber eben diese tel haben dem Pfaltzgraffen kellim Weeg zu den Thron gebahnet / M dern zu einen gähen Sturtzfall verleg tet. Die durch dergleichen BlutsE dige Tyranneyen/ mißgebrauchte Bo' mische Äon/ist ihme zu keinen EM Zeichen auf der Stirne gestanden/sE dern vielmehr ein ewiges Zeichen verübten Treulosigkeit eingedruckt/ decke die Nachwelt ihm nur k-M biliexälcm, das ist/ einen Winter - M nig annoch benahmset. Seine UM gegen sein gesalbtes Hmwt hat M betrogen/ die angemaste Cron hat v Chur - Würde von seiner Seiten nommen: Kurtz / ex omMm monu" mencarum msrnoria revuicks, dgNN ist Anno 1621, in des Heil. Rö^ schen Reichs Acht/ Ober-Acht/ und daraus quellende Schänd / Pön^ Straffen/ Verlust seiner Güter/ Eh^'! und Würden / als ein Verächter lE Verletzer der Kayserlichen Hoheit Majestät/als Verbrecher des gemeiE Land Friedens/ erkennet/ erkläret M verkündet worden. . n. Bleibt demnach unwidersprA lich/daß der König!. Schmuck/wE durch böse Mittel erlangt seye/keinE ren-Zeiche aufderStikne oeffen/der trägt/seyn/sondern gedeuet ihm mc^ mahlen zu seinen endlichen Untergaff, selnesNahlnensewigerBeschimpffuiiN und seiner Gedächtnuß allgemei- ner Vermaledeyung. 6 4 _ Etl ffte zeiget/wie man zudemKayserthum ge¬ langen könne) biß aufunsern allerglor- würdigste JOSEPH/ höchst-seeligste Andencken/ hundert drey und zwantzig Kayser gezehlet/ deren aber kaum der drikteTheil ohneBlutvergiessung/ ohne gewaltthätige Anmassung un Etndran- gung/ ohne Laster und Unthaten/ ihnen denWeeg darzu gebahnet haben. Ich übergehe viel andere Königreiche/ und schliesse allein mit dem H. ^uZuttmo : <)uick enim siiuckll.eAN3 lunc,^uLm M2ANL Iscroeinia S Was seyn dann die König-- reiche anderst/ als grosse Mord-und Räuber Gruben. 10. Durch was Unheil und gottlo¬ se Mittel/hat Pfaltzgraff Friedrich im Anfang des vergangenen s^cuii dem Kayser Ferdinand / die Böhmische Cron hinweg zu reissen gesucht / bezei¬ gen viel glaubwürdige Scribcnten. Er hat alles Las jenige vergeßlich Hindun gesetzt/ wodurch er Ferdinands / als Römischen Kayser und Misten Haupt der Chur - und Reichs Fürsten / durch kürtz vorhin bey dem Kayserlichen Wahl-Tag abgelegten Eyd sich ver¬ pflichtet und verbunden. Er Hat sich nicht gescheuet/die Reichs-Satzungen den ^eiiUon-krofE-und allgemeinen Land - Frieden zu vioiiren/ sich zum Haupt der Böhmischen Rebellen auf- zuwerffen ; Von ihnen mit Hindanse- tzung ihres rechtmässigen und gesalb¬ ten Königs die Cron zu accepciren/ höchst-schädliche / der lieben Christen¬ heit/ und dem gemeinen Wesen sehr nachtheilige Bindnussenmit demTür- ckenund auswendigen Potentzen einzu- Wffte Uede. Membde Kegierung. r. MMS ist ein altes Sprichwort der tzauß-Brod/ und Land-Geld / erbauet/ geziegelt/ gegraben / und präget wird/trägt nicht das LanM, den Landmann ab: da im GegeM, wann man in der Frembde das suchen/ und anderwertig das Geld bringen muß/so ist dessen wenig/ u viel betrügliches/ und jenes wenigs a!st> auch Regiment/ Hat selten m dem Land ein recht gewünschtes End. Die Erfahrenheit giebts/ daß allezeit friedlicher und glückseeliger seynd die« jenige Lander/ in denen man die Regier rer und Herrscher zu Haus; hat/ alswo man sie aus der Frembde nehmen muß. Es würde recht abenteuerlich zu hö¬ ren seyn : Ein Frantzos/ König über Hispanien / oder em Svanier über Franckreich/ ein Griech über Teutsch- land / ein Romaner über Schweden/ ein Moscowiter oder Cossacküber Nea- pel und Siciiien. Dann sie verglei¬ chen sich nicht / weder in den Sitten/ weder in der Sprach / weder in der Kleidung/weder in der Art/ weder in dem Oima, weder in Gesetzen noch im Gehen/noch imTantzen/noch im Reu¬ ten/ noch im Esten/ noch im Trincken. Kurtz/alles/allesist eins dem andern zuwider/ abspenstig/ja unübcrträglich. z. Das ärgste aber ist es / daß frembde Geschlechter selten lang von denen Unterthemen geduldet werden/ oder wann sie ja aus Verhängnuß GOttes gelitten werden / so leiden so wohl die Unterthemen von ihnen schwe¬ re Unterdrückungen / als auch sie von denen Unterthemen unleidentliche Wi- derwartigkeiten. Darob beyderseits der Verdruß und Haß entstehet / wo¬ durch sowohl die Unterthemen seufftzen um eme baldige Erlösung / und zuwei? Finsternuß bedecken wollen. Es seynd za die Teutschen und die Niederländer nicht so gegeneinander zuwider/ als et? wa ein Spanier/und ein Frantzos/ein Moscowiter und ein Jtaliäner: Und nichts desto weniger/was hat nicht ge¬ litten ^Wmiilgaus. einTeutscher Fürst/ eines Teutschen Kaysers Sohn / ein Teutlcher Römischer König/ von denen Burgundern/ Gentern / und Flande« wie rern? bald er die Burgundische Prinzessin zur Ehe bekommen / und durch sie ein Fürst der Burgundischen schönen und grossen Länder ist worden/ so gleich wäre er ihnen nicht genug reich und mächtig/ nicht genug herrlich und prächtig; Seine Hoff- Bediente zu rauh und nicht zärtlich. In Summa/ in der Sprach / in Sitten und Geber¬ den gantz ungleich: Dadurch gienge verlohren alle Hochachtung / das An¬ sehen wurde geschmälert / und endlich der Gehorsam /befoderist nach Ablei¬ ben derPrintzessin/ dem KtsximüiM nus- gegeben/ er aber mit vielen Schwühr- und Aufrichtigkeiten angefochten. 4. Dahero lobet nuillis öomineus, (ein grosser Frantzösischer Staatsman) die Frantzoscn/ und ich mit ihme/ als jene Völcker / welche frembde Herr- schafften vcrwerffen/ und im Merck zei. gen / daß sie auch inheimische Scepter- würdige Printzen haben. Darzu die. nen zwey hauptsijchliche Mittel: das Erste ist/ die Stamm Folge/ allwo der Zutritt für sich sechsten denen fremb« den Geschlechtern gesperret wird / und eigne Printzcn zeiget: Dahingegen in der Wahl-Folge über andere tausend Ungelegenhciten/die sowohl bey einem Haupt - losen Reich / als in der Wahl sechsten herfür brechen./ ein wohl- mässiges Land / noch dieses zu allen Überfluß / daß es gemeiniglich unter ein frembdes Joch gebracht wird/ lei. den muß. I §.DaS Frembde Regierung._65 viel Gelds. So gar pflegen die ver- len suchen auch die Regenten sechsten/ ständige und wirkliche Landes - Für- das Reich zu qwmren / als Hemrrch sten/ denen Untertanen zu verbiethen/ der Dritte/ em Mntzosischer Prmtz / das Königreich Pohlen / welcher ihm nicht so viel Zeit genommen / daß er beym Tag aufgebrochen wäre / und sich von seinen Vasallen beurlaubet sten/ denen Untertanen zu verbieten/ so viel möglich / sich vor frembden Wahren / vor frembden Affereyen / Kleidungen und andern Üppigkeiten zu hüten / alldieweilen dieselbe well zu- . , geführt/ durch viel Zoll und Aufla- hatte; Sondern hat semen Abzug(oder gen deschwehrek/ und m grossen Werth vielmehr seine Flucht) mit nächtlicher als die Inländische verkaufft werden/ und doch öffters geringer/ oder doch unwchrhaffter Art seynd / daß man ihr zu entbähren wohlUrsach hat. 2. Mann das /^conomrsche Dmg und Wesen mit den Politischen und Staats - Angelegenheiten zu verglei¬ chen ist; so kan es wohl füglich hier gesagt werden: H6 Eilffre Rede. 5. Äas andere Mittel ist/daß das weibliche Geschlecht durch unverbrm chige Grund-und Michs^Gesätze von der Cron-und Erb- Folge ausgeschlos¬ sen / damit die Cronen und Fürsten- thumen nicht leicht in frembder Her¬ ren Hände kommen / verhütet werde. Allermassen ein solches verhütet in Franckreich/i-ex 8süca, welche den Reichs-Stab an statt der Spindel zu führen/ oder daher gelangen zu lassen/ nicht gestattet. Oder wann schon die Königliche Prinzessinen Cron - mässig (als etwa die Infantinen in Hispa nien) erkennet und erachtet werden/ wenigift die Loliscerales, oder Selten- Verwandte eines Stammens und Na¬ mens den Vorzug vor denselben haben sollen: als es deydem Glorwürdigsten Ertz-Hauß Oesterreich gcschichnsowol in Deutschland/ als Spanien; Masten zwischen denen noch in Carl des Fünff- ren/ und Ferdinanden seines Bruders Zeiten/ die Erb-Einigung der Stamm- Gegenfolge in allen Erb Königreichen und Landen eingefttzet/ und durch alle kkilippos, Könige in Spanien/in ihren letzten Geschafften amkemiliret istwor- den; Denen Carl der andere/mnqusm jnlkirurus LUN iubsticucione, wann schon noch zehen andere in dem Römi¬ schen Purpur aufgeblassene Frantzdss sehe Geister unter des sterbenden Carls Bettstatt gestanden wären/ und ihme das Widerspiel MZZerirt hätten/ nicht in einem Buchstaben concrsvemren/ oder zuwider handle« hat können: Dann es wäre im Weeg / gleichwie in Franckreich/ das t-ex 8aiics, also in Spanien dasL.exIaun. 6. Die Engeüänöer haben vor we¬ nig hundert Jahren schier gantz Franck¬ reich innen gehabt/aber wie lang? Ihre Gewalt ist eher ab als zugewaLstn. LiaröiLgnurus. der König in Denne- marck/bezwange gantz Engelland/und wurde endlich zumKönig angenommen. Nachdem aber die Dahmfche Regie, rung denen Engelländern zuwider seytt wollte/haben diese stch zusammen ge schworen/ und unversehens alleDähnen m Engelland auf einmal >041. mc,ü3Lnret/ und auch den König über kurtz darauf mit fingcrichrck. DieSchdkkn scykd all.nrahl in engcr Bündnuß mit denen Frantzdsen widek Engelland gestanden. Wie aber ihre Königin Claris Lcuarca dm Dauphin aus Franckreich geheurathet/ und et einen Herren über Schottland hat aZ'ren wollen / schlugen sich so gleich die Schottländer / welche eines frembden Regiments sich nicht haben gewöhnen wollen / zun Engellandern / und bear¬ beiteten sich beyde Völcker so lang zu- sanunen/ biß daß auf einen Frantzosen alle aus dem Reich abgeschafft wor¬ den seyn. DieFrantzosen haben sowohl Neapel/ als Sicilien viel Jahre beherr¬ schet/und doch sagt Lomlnsu8,sie hatten sogar allesverlohren/ daß sie auch von ihnen nichts mehr/als ihrerVor-Eltcrn Gräber in gemeldten Landen weisen mögen. Dann wann schon ein fremb- der Herr einen glücklichen Fortgang hat/und wohl regiert/weil er doch ei¬ nes andern Sinnes und Lebens ist/als die Unterthemen (bewähret abermah- lcn der edle Lommeus) auch seine Gnade nicht so wohl und aufrichtig gegen dem Volek / als wann er da ge- bohren und erzogen / beweisen kan / und mag deßwegen leichte Gelegenheit zur Trennung und Uneinigkeit verur¬ sachen. Will er dann sem Ansehen und Regiment erhalten/so wird er an» derstwö/ um Volck zu werben/ und sich zu bewahren/ gedrungen; muß aber hernach/wann er dieFrembden ehren/ und groß machen will / in der gemei¬ nen Unterthanen Haß und Neid fallen. Darum ist vonnöthen / daß ein Herr/ so em frembdes Regiment annimmt/ sehr tugendhafft/ fürsichtig/ und be¬ hutsam / gerecht und mild/ mehr frey- gebig als anhabig seye; Und nächst GOttes Hülff sich also verhalte/ daß die Unterthanen unter seiner Regie¬ rung ihr korrun, Glück und Wolfahrt gebessert zu haben / erkennen müssen; Sonsten wird er manchen harttn Stoß von Aufruhren und Neuerungen aushalten müssen. 7- Aber lasse uns auch sehen / was das Göttliche Gesatz von der frembden Regierung halte ? Es ist nicht weit/ dasselbe zu grüblen; Diese BZort stund klar / die GOtt dem einaeben/ in dem fünfften Buch / ioÄan"Lr<> wnomium, Mr zweyte Gesatz nennekä e e t i > t i I t l l I > t > > I l r t s » Aembde Regierung. nennet/am 17. Capirel. dlonporeric L'.celius Zcnciis boMinem in KeZem fa- cere , ^ui nnn 1-c f> »rcr cnus. WttNN du nun m das Land kommen bist/ (feynd die Wort GOrtcs) das dir der HErr dein GOtt geben wird / und haft dasselbige im Besitz / und wod neft darinnen / und sprichst: Ich wm einen König über euch setzen / wie alle Völckerringsherum haben. Du sollt nicht Macht haben / einen Menschen zum König zu machen/ der von einem andern Volek/ und nicht dein Bruder ist. Also wollte GOtt nicht MM eines frembden Regierung unter let¬ nem Volek. So gär hat der Allerhoch- sie dißfalls seiner eignen Allmacht und Willkühr ein Bedingnuß setzen wollen/ da er den ersten König zu wählen chme Vorbehalten / und gleichwohl zu dem Moyse sprach : Lum cvutkimes, 9uem Dominus Deus ele§ic 6e meäio trscrum tuorumz s c)uoä noranäum.) So svlst du demselben ansetzen / welchen der HErr dein GOtt aus der Zahl den ner Brüder (welches wohl merckwur- dig ist ) erwählen wird. So in War- Helt zu bewundern ist/ daß GOtt selb- sten keine unbedingte Wahl hat haben/ sondern daß solche bey den mhcum- scben Geschlechtern allein bllebe/ Ihme bedingen wollen. K. In mehr andern Orthen bewah¬ ret Diests das Göttliche Gesätz:^p?re- benclec vir srsrrem luum llomeltieum kacris lui (oder Wie Varablus liefet/ ka- rrum iuorum ) Lc 6icec,vellimcncum ri- dr cti (viclelreec ll.eAium,sggt eben sttzt- gedachter VIrgtzlus) krinceps noller 'eüo. Der MalVt wird greiffen Nach den Jnhcimischen / als einen Bruder seiner Vatter / und wird sagen/, hie ist das Königliche Kleid / Du M un¬ ser Fürst scyn. Allwo der Englische Lehrer vermercket: daß ein icder von der Natur sich lieber befleisset / den Nächsten und Jnhcimischen auf den Königlichen Thron zu bringen/ Nicht aber so leicht einen Frembden und Aus ländischen / wann er auch besser ist. Dahero / wie David zum König ge Met / und vor einen solchen bey dem Israelitischen Volek von dem Prophe¬ ten verkündet worden/sagt dieSchrifft: Kols Lvrem llomus suäu le^uebacur Da- Vi6. Allein das Hauß oder Geschlech t Juda folgte damahlen dem David: sonder Zweiffel aus keiner andern Ur- sach/ als wie die Lehrer vermercken: Duia Dsvill emc 6e clomo lucis, WtlleN David vom Geflecht Juda entspros¬ sen war. Sogestalten wurde ^bime- leck einsmals denen Kindern kbodoam vorgezogen. Conlrllersce, cjuoä 05 vc- llrum , Sc cgro velim sum. GedeNlket/ jprach er / daß ich ein Bern/und ein Fleisch von eurem Fleisch bin: Dahero folgten sie ihme einhellig/sagend: kmcer noller elt. Ec ij! unser Bruder. 9. killllracus, ob zwar ein Tyrann/ nachdem er die freye Athcnicnser über¬ zogen/ wollte er sich nichts destowcni- ger darzu leZmmiren und rechtferti¬ gen/vorgebend :<)ui^pe §enus äLeLl-o- pe^cbenarum 6uco ; cui vos olim jure juranäo strmsllis, Loäro Musyue Zenrr prLbiruros^eZnum. Mein btaMM rühret von demAthemenNentLe- crope daher/ deme ihrEyd bündig versprocken/dem Lodrus und fer¬ nen Nachkömmlingen eu r Kö¬ nigreich zu geben. DieMayländer/ nach Abgang des Viscontischen Ge¬ schlechts/haben ihre Herrschafft weder LemKönig inFranckreich/ noch demKö- nig in Spanien / wiewohl sich diese zwey ausländische Potentzen darum sehr angenommen/ anvertrauen/ son> dem lieber einem inheimiswen Ge- schlecht/den Sforziern/ überlassen. Die Faentiner erachteten ihnen vertragli¬ cher zu seyn/sich einem Lallten/ krclli, als demPäbstlichen Staat/zu un- terwcrffen. Ja in dem ersten Regi¬ ment unter dem Himmel / so da war des Adams über die Evam/ hat GOtt diesem ersten und neuen Regierer aus seiner eignen Rippen den Unterthan gemacht. Nehmlichen / GOTT bauete aus der Rippe / die er von Adam genommen / ein Weib/ zu dero Haupt und Regierer Adam von GOtt verordnet war / dadurch anzeigend/ daß die Unterthancn nicht ferner ihren Herrscher suMen sollen / und daß der nächste an den Letzten/ der Erste zu er¬ wählen seye. 10. Wann 8olon (nach Aussag kin- car ..... ^.>ben ) ftembde Leuche von der Burgerschafft ausgeschlossen / I 2 und H8 Erlffte Rede. und so gar verwiesen. Wann Kayser ^uZuKus das Römische Burger-Recht denen frembden Völckern gantz spar¬ sam und selten crtheilct / auch sich der Vorbitt seiner nicht geachtet/ wie 8ueconius in ftinem Leben beweiset. Wann der Welt-weise ^rillocelc« in dem fünffttn Buch seiner Politischen Abhandlungen dergestalten geurthei- let / daß derjenige Landes-Fürst / wel¬ cher ftembde Leuthe denen Jnheimi- schen verziehet/ sie zur Tafel beruffet/ sich mit ihnen allein berathschlaget/ in die hohe Aembter cinsetzek/ ihnen den Schutz über das Land vertrauet / die Verwaltung der Reichs - Geschafften übergiebt/seine Leibwacht aus jenen be¬ stellet ; der seye kein rechtmäffigerFürst/ sondern ein Tyrann zu halten. Wann des uralten/ weisesten Königs an seinen Sohn Lambos gctyane Lehr und Ermahnung gelten sollte/ nehmli- chen (wie Xenopnon in der c^ropcäiL solche berühmet) 8l äl^uos cu- lloäcs rcnLcs etllcere, nunczusm aliunäc: priüs lncipe, cjuam atz eo.c^ui eoclsm lo¬ co oacus llc. Willi du einige Be- feicbshaber über em Land setzen/ jo fange von keinem andern an/ als von dem/ dec in selben Land g-boren ist. Wann/ sprich ich/ der¬ gleichen wahr seynd/ so macht sich der Schluß vor sich sechsten/ daß diejenige Untcrthanen in einem grossen Aberwitz nicht allein stehen/ sondern auch in au¬ genscheinliches Verderben sich stürtzen/ die ungeacht/ daß sie ftcy seynd / und zwischen ihnen selber Fürsten-massige Geschlechter haben/ ihnen gleichwohl ein fremddes Joch aufbürden/ oder ei¬ nen Unbckandren die Herrschafft über sich gestatten : Sie seynd ihre eigne Verräther/ und Tyrannen ihrer Frey- heit/ indem sie ihnen sechsten einen Ty¬ rannen auf den Halß bringen. Der¬ gleichen übers Meer oder von Mitter¬ nacht herkommendc und angenomme¬ ne Regierer andern Zwar die Lufft/ aber nicht den Sinn/ das Land/ nicht aber das Hertz; Die Untcrthanen/ rucht aber die Geberden und Anmiet¬ tungen. 11. Dannenhero gleichwie dieChur- Fursten im Reich eine steye Wahl Ha¬ ven/ einen Römischen Kayser zu wüh¬ len; also befinden sich dieselbe gebun¬ den/ nicht von einer jeden diauon, wie sie wollten/ sondern allein einen Teut- schen Fürsten auf den Reichs Stuhl zu erheben/und obschon in der Güldenen Bull/Carl des Vierdten/oder in dein Reichs - Freyheits- Brieff ( weilen in diesen allein die neue Satzungen ent¬ halten / und die alten nicht widcrholt seynd) deßwegen nichts ausdrücklich begrieffen/ so ist doch diese nicht allein eine alte Reichs-Gewohnheit/ die alle geschriebne Gesätz übersteiget/sondern auch ein wissentlicher Reichs-Vertrag welchen Kayser occo der Dritte aufge- richt/ wie Irenicus Iib. z.c. zz. bezeuget. Und dieses wäre auch die Ursach/ war¬ um in der Wahl Carl des Jünfften/ dieser den König in Franckreich/Fralll tzen demErsten/welcher um den Reichs- Apffel sehr eyfferte/ vorgezogen ist wor¬ den/ und zwar mit aller Billigkeit; Dann gleichwie Carl dec Grosse ein Teutfchec/ und zu Ingelheim gebohren war/und mit der Teutschen diimon jh§ me die Ehre gesammlet/ daß das ctdentalische Reich ins TeutschlaB übertragen worden ist: Also will M gar nicht gebühren / anderwertig/ als in dem edlen/ Sieg-vollen/ und unüber- wündlichenTeutschland die Kayser zu. suchen: Sintemahlen durch der Teut- schen/ und befodcrist der Francken T"' gend/das Reich Anfangs von Carl dein Grossen erworben / und durch der Teutschen ihre Mittel über 920. Jahr her/ erhalten worden. i2. Und sofern man einen Kayser/ der tüchtig seyn soll/ erwählen will/ wo wird man einen tüchtiger» finden/ als unter den Teutschen Fürsten/ welche versprach kündig/in Guten und Ge¬ bärden gleichstimmig / m der Tapffer- keit unvergleichlich / mit der Person und Hülff gewärtig/ und die in gleichen Glück / in gleicher Gefahr mit dem Reich stehen: Deren Abzielung ist die Teutsche Wolfahrt/ dererArt und Na¬ tur ist dieTeutscheRedlichkeit/ deren Hoffstatt bestehet in dem Teutschen Adel/und das Kriegs - Wesen in Teut- scher Groß-un Starckinüthigkeit; Wer wird dieses suchen/ oder finden bey ei¬ nem ausländischenFürsten? Niemand/ und niemahls: Glaube mir. Vielmehr aber/ Frembde Regierung. _ ^>9 muß aber schreiben mit der Feder des GöttlichenGesätz. Schreibers aus dem dritten Buch der Richter am 7. Ca¬ vite! : Zu der Zeit ( als durch Chur- Fürstliche Wahl-Tage/ frembde und ausländische Fürsten und Potentaten zu der Reichs - Regierung gezogen) wäre kein König in Israel ( sage / kein rechter Kayser un Römischen Reich) und ein jeglicher rhät was ihm dunck- te (und dieses währte von Friedrichen des Andern Zeiten/ biß auf Rudolphen denErsten/einenTeutschenGefürstcten Graffenvon Hadspurg/ in dre 22. Jahr lang)daentzwischendieser Haupttostg- keit/und Ungewißheit des Regenten/ der Ubermuth der Reichs - Stände so zahmloß/der Frevel so unbändig / der Raub / Mord und Unterdrückung der Unschuldigen von den Mächngcn/schon so gewöhnlich/ die Gerechtigkeit / die Warheir/die Tugend/so verfolget und vertilget/ alle Laster-Thaten/so über¬ hand genommen/ die Gewaltthätigkeit aber sich so empor geschwungen / und das Kayserliche Adlers Nest / so zum Raub der ftembden Vögelein worden ist / daß es ein Jammer war/ von die» scr Reichs-Zerrüttung unter solcher ausländischen Regierung nur zu hören oder zu gedencken. 14. Der Erste war ein Holländi¬ scher Graff/ hernach wordener Fürst/ so zum Kayser gesalbet/ und genannt zviikcimus. Es freuete sich zwar Teutschland / wie es ihne aus crncm Graffen zu einen Fürsten des Reichs gemacht / aber betrübte sich nicht we> Niger/wie es ihn vor einen Kayser gcs habt. In seinem krivac-Stand hat Wilhelm Helden mässige Thaten ver- bracht / auf einmal zoooo. Flandcrev geschlagen / und sonsten zu unter¬ schiedlichen mahlen gesteget / auch be¬ wegen MMeimus Viüoi-, Wilhelm der Obsieger benahmset worden. Einer schreibt von JHMtViüorism scepcro cer- Reichluregieren angefange/ habe er zu- aber ist cs gefährlich/ alle ausländische > Macht/ welche manches mahl mit Ab- j helffung der innerlichen Zwistigkeiten zwischen denen krivden, die allgemei¬ ne Freyheit unterdrücken kan. Unge¬ wiß ist die Hülffe/ die von weiten er¬ wartet wird/und selten/oder wenigst/ uicht genugsam oder zu Spott anlan- gct. Verdächtig der Rcichthum/jo die Treulosigkeit ziegelcn/ und das Vatter- land ins Verderben/ und in die Dienst¬ barkeit bringen mag. Es wird allemal verhasset die Regierung/ welche dura) frembde Beftlchshaber gebühret wird. Unbeliebt ist der regierende Herr sclv^ sten / wann man ihn verlanget / und selten stehet: wann man ihn höret / und nicht verstehet: wann man den Hirten - Stab sucht/ und beylhm Len Degen der Grausamkeit findet: wann man Hüter begehret / und wer¬ den die Wölffe geschickt: wann man nicht seyn kan / wo man seyn soll: wann man mit den Unterthanen glei- chenWeeg nicht laufft/des Glucks und der Gefahr. Ein Staats-Haupt/soll dem Staat verwandt seyn / daß es an dessen Auf-und Abnahm Theil habe: Widriges Falls wird es sich um densel¬ ben wenig bekümmern/wohl abermder Gefahr stecken lassen/ nno bey deyen Untergang vielle-nyt gar lachen. Zwi. schein einen in-und ausländischen Für¬ sten ist dieser Unterscheid/als zwischen einer rechten und vermeinten Mutter gegen einem Kind: Diese wird nicht so zartisch das Kind lieben und verscho¬ nen/als jenes. Das viellbekandte Sa¬ lomons- Urtheil bezeuget dieses; und die Erfahrnuß jenes: Nehmlichen/daß ein Frembder sich des Tcutschen Reichs nicht so annehmen wird / als em ge- bohrner Teutscher: Die Natur zwmgt diesen/ jenen die Gelegenheit allem. Glaube mir noch einmahl / daß vieles und noch viel schlimmers unterläufst bey eingeführter fremArReg^ ^'s'Daß/ nachdem er das Römische ^eFedcr vorbcy gehet / und a - ^cich zuregieren angefange/ habe er zu- äNlg erwohnet hat. z. .. obzusiegen aufgehöret; als wann ... d/esesm einem B.ysv ftincmSccpter eine Scheu zu vchaupten/wird llch memcFeder zu- ocr^ v und vE?etlichehunden^^st ^^n-StandalseinKayscraus/und den mühs^?'n 2 ^^^.^rütte^ in dem Kayserthum vergleichte er sich Mt-mmch.-m-mEraffm-A'stwa- un!) ten Ter EiWe Rede. sein Steigen Absteigen. Er hat zwar sein Haust and seine Nachkömmlinge od.e Mehrer deS gebracht; Ader hingegen er . er har es g mündert / und nicht g mch. er. Seme Angelegenheiten zo¬ gen ihn mehr seme Erb-Lande zu ver- rheydigen/ als das zerrüttete Reichs- Wcstn in die Ordnung zu bringen: D nn er war ein Graff in Holland/ Seeland und Frießland. Das Letzte« re wurde ihm auftührisch / so er aber bald bezwange / und den Sieg schon davon trüge/aber zugleich mit Verlust seines Lebens schwerlich ändere: Sin- temahlen die Frieffen Ihm auf dem Weeg m einem Hmterhalt aufgepasst / und wie er mit etlichen wenigen in ver¬ meinter Sicherheit zu Pferd vorbey eücte/fiele er unverfthens über dasEiß/ und in demFall kamen die Frieffen aus dem Hinterhalt welche vor Rach/we- g-nder erlittene Nicderlag/noch rauch, tcn schlugen also unverschont den Kay¬ ser/ und ihren Erb-Herrn zu todt. So gefthehen Jahr nach der durch Her- tzogen von Braband (dann dieser wür¬ de noch eher zu einen Römischen Kay¬ ser erkieset) Ihme übergebnen Regie¬ rung des Römischen Reichs. Auf die¬ sen folgte abcrmahlcn einFrembder/ und zwar übers Meer daher : Dann/ nachdem die Chur-Fürsten wieder zur Kayserlichen Wahl geschrit- ten/baden nach ziemliche Gezanck/ einer den andern wegen des Kaysecthums be- neidend/eine Dritten undAusländer er¬ wählet/ nehmlichen PrintzReicharden/ des Hansen^Königs in Engelland/an¬ dern Sohn. Dieser käme wohl zu statten denen damahlen sehr Geld-geitzi- gen Wahleren / welche sich so gleich durch grosse Geldes-Verheissungen/und Wechsel- Summen haben einnehmen lassen. Dann dem Ertz-Bifthoffvon Maintz (der bey dem Hertzogen von Braunschweig gefangen läge ) ver- spräche er i o. tausend Marck Silbers/ oder einmal hundert und sechtzig tau¬ send Gulden/ wormit er sich ohne Sorg der Simoney / aus der Gcfan- genschafft erlöftt-.Dem Ertz-Bischoffen von Trier i . tausend Marck Silbers/ oder zweyinal hundert und viertziq tausend Gulden; die er aber nicht an¬ genommen: Der Ertz Bischoff zuCöB bekäme vcrmuthlich mehr als alle die andern / weilen er der allererste UrE ber und Beförderer dieser Wahl/ wie auch Abgesandter nacher EngellcM war/den erwählten König abzuholen/ und zu Aachen zum Römischen KcuM krönen/und cinwcyhcn zu lassen. hero brachte Reichard einen fchwelM Beutel ins Teutschlünd/ um gemeldtt grosse Verheissungen abzuführen. Wt es hat bey damahligen Trublen/ um sehr ausgelassenen Reichs-Stands (wann der Beutel auch die SctM von Peru in sich enthalten hatte )niW lang getaurct:Dann/ nachdeme er^ die zweyJahrallein im Unter-TeutE land stinen Hoff gehalten/seine Geltet erschöpfst/und nichts mehr zuverschelb cken hatte/muste er mit dem leerenLilm eines Kaysers nacher Engellüttd wieM um übers Meer fahren: Ward also t>s an seinenTodt/in das LreyzehendeJaht hinaus/ ein Römischer Kayser Mt genennet; Hingegen hat erTcutschlcB nicht regiert/sondern nur gesehen/ dieses kurtze Schauspiel ziemlich theuet bezahlet» Das Römische Reich bliebe indessen unter einem/den NE men nach / Kayser/ in der Sach dE Haupt loß/ in unbeschreiblicher ZereE tung des allgemeinen Wesens. Zlv erwöhne nichts wegen deö jungen raäim Wahl / als eines alt-teutsW Printzens/und Hertzogens in Schw^ bens / auch zu Neapel und Sicilielt Erb-Königen/der schon auf dem LE pet/ Kayser zu werden/ gewestn/ a^ durch den Pabst / welcher des M' sers Friedrichen Stamm-Folge auf^ le Weiß ( aber nicht ohne ürsach) vet' folgere/ hintertriebenworden; sondert' ich schreite . N. Zu den dritten ausländisch^ Kayser. Dieser war -Hpkorüus d^ Zehende/ein König zu Castell und §ion. Welcher den vorgehendcn M ungleich/nicht durch Geld und güld^ Verheissungen/ sondern durch guldE Wort / und seine hohe Weißheit Vernunfft / welche aber bey den mahligen Geitz- und herrsch, füchE' Zeiten gantz wenig ausgabe/ auf Reichs-Thron zu kommen gedack^' Er verstünde sich besser auf den _—- Kembde Regierung» metrischen Meß-Circkcl/ undH^nss" wuschen Taffelen/ deren er ein Urheber gewesen/als auf den Degen und Stel¬ lung eines Kriegs-Heers / wodurch er Key den Martialischen und gantz Krie- gwschen Reichs-Ständen ( dann es war damahlen alles in Harnisch / und ru umerlichen Krieg verfangen) in Ver. achtung gerathen. Nichts desto Mün¬ der wurde er mittels des Chur-Fürsten von Trier (der dem Richarden ums Geld nicht hat wollen anhangen) des Hertzog in Sachsen/ Marggraffcn von Brandenburg / und zwey Bischoffen von Worms und Speyer/ zum Kayser/ wiewohl abwesend / erwählet / und zu der Crönung Ungeladen. Aber er bliebe zuHauß/und käme gar nicht ins Reich/ sich an seinem Vorfahrer spieg- lend / welcher mit einem Beutel voll Golds im Reich angelanget / davon aber mit der leeren Taschen abgezogen. SolcherGestalt bliebe das Reich ohne Haupt / und daher ein todter Cörver/ und ohne Leben der Staats - mässigen Würckungen: zwar ein Haupt wäre /^ipkonsus. aber ein fremddes/ so sich wenig der Reichs-Regierung annahm/ und Ihm an nichts fehlere/ wann schon das Reich zergliedert/und m Fetzen zer¬ rissen seyn würde. Ein FremddUng wird sein Ergenthum nicht aufsetzen/ um frembde Wolfahrt. Frembdc Herrschafft will Müssen / nicht ge¬ nossen werden. Wer bekümmert sich um ftembdes Unheil? wer übernimmt frembde Gefahr? Keiner/glaube mir/ es seye dann/daß seineZu undAbnahme darauf anhängig ist. Dieser ist der Nord-Stern eines jeden Potentaten. l6. Weil nun im Reich kein rechtes Haupt vorhanden war/ (erzehlet der Oesterreichische Geschicht-Schreiber/) st geschahe/was mit einem toll sinnigen Menschen zu geschehen pfleget/der des Gebrauchs seiner Vernunfft beraubet/ die Glieder ihrer Begierde überläst/ und also sich mit ihnen dein Verder- Ä Mopffert / indem er von den A^uden verletzet / und von den Füssen E^Iallsturtz dahin getragen wird. ^Auene (wer/ als wann die Glieder des ^"ttschetEtEEörMs alle wa- ren zu lauterHanden worden (wie Lna- reus ^eucimAnurbeydePoeten)weil ein _ jeder zu ncd nesse/ was er vermochte) die Reichs Gesetze waren verstummet/ deren Harmonischen Klang / von dein überall erthönnenden Waffen Gctöß/ niernand höre re: Incer acmL iilenr Dann es ist ein Altes: daß zwischen den Kriegs Trublen erstummen die Gesetz. Das Recht bestünde in der Faust/und wer Gewalt hatte/ der thate was er wollte: Omma lortium eranc; Die Starcken behaupteten alles. Die Fürsten zogen des Reichs KeZallcn/ Zölle Mid Gefälle an sich / und ein je¬ der juchte seineGebietschaffstbeyHaupt- loser Regierung / mit des Nachbaren Schaden zu erweitern chie Reichs-und Stiffts- Städte müssen das Joch der Dienstbarkeit fühlen / oder fürchten/ und zu deren Vermeidung sich um Schutz - Herren bewerben/ und Bünd- nuffen ausrichten. Die Edle und Rit. ter machten Ihre Schlösser zu Raub« Nestern / nähmen sich aus dem Steg Reiff/ und belaurten die Stras¬ sen / daß fast niemand mehr handeln noch wandeln kunte. Die Waag- Schalen der Gerechtigkeit lagen zer¬ brochen/und ihr Kchwerdt war m die Hände der Ungerechtigkeit gerathen/ wie es EeNiren die Geschieht- Schrei¬ ber der jem'gen Zeiten / bevorab aber der Oesterreichische von Bürcken. 17- Bcy dieser Reichs-Abbildung/ wer wird nur dem Propheten Esaias nicht wehmülhig seufftzen: Huomoäo clb rneremx eivic^s ncleli;, plens ssiäicii? suüicm h^bic^vic in eä,nunc an- lem bomreicise: tuum ver- ' tum ell in 8eorism, vinum cuum mix- rum cll gguä: Und dieses alles an das damahlige zerrüttete Wesen des Rö- mischenReichs ausdeuten? Wie ist die getreue Stadt/ sagt der Prophet / ich aber sage/ wie hast du Teutschlandt der edelste Theil in Europa/dich selbst also vcrlohren/daß/wie du deines ein¬ heimischen Fürsten-Bluts voll wärest/, gleichwohl dich frcmbden Buhlern Preiß ausgessellet hast? Gerechtigkeit wohnetc vorhm in dir/jetzt aber woh¬ nen Todtschläger darinnen. Dein Silber ist in Schaum verwandelt/ dein Wein ist mit Wasser vermischet/ das ist/ deine Macht und Tapfferkeit ist zum Mißbrauch gerathen/ und dein Haupt- ZwöMeRede. sche Adler unbegeistert / und die frembde Fürsten zu der RömiM Reichs-Regierung/als Kayser gezogen seynd worden. Es war ein Haupt/ und keines: Cine/ und keine Regierung Wohl aber eine Schau - Bühne des Frevels/ein allgemeiner Aufstand/B Mißbrauch derFreyheit/ einVorfchuk des EigerEutzeö/einReich ohneRecht/ ein Recht der Gewalt / und ein Sammel-Platz vieler Ty¬ rannen. Mgmenk. ? der Erden/dieses vermerckte: DB' nach schmeichelte sie sich bey Jhro listig ern/ und gab Ihr gleich ein Mittel und Anschlag/ sich von der Oder-Gebiet- schafft des Adams zu entziehen. 2. Fragte also Evam: Warum hat euch GOtt gebotten/daß ihr nicht ei¬ sen sollet von allen Baumen des M radicßes? Diese antwortete: Damit wir vielleicht nicht sterben. Die Schlange aber widersagte: Mit Nich¬ ten würdet ihr des Todes sterbelst Dann GOtt weiß/daß an welche" Tag ihr davon esset/euere Augen wer¬ den aufgethan/und daß ihr seyn wüt/ der / wie die Götter. Lrim licun l)^' Holla l Eva bedachte bey sich das Wort/ ucuc L)ii, wie die Götter / Ulff sagte bey Ihr sechsten: Das wird mei« ne Dienstbarkeit aufheden. Licm GOtt wird im Himmel/und wirwek' den als Götter auf der Erden regi( ren und herrschen. 8ieuc vü. Er" GOtt kan mit dem andern nicht gebie» ten / sonst wäre der eine kein GOtt» Licuc vü. Ich werde dem Adam gleich werden/ und Ihme nimmer zu gehok- samen/ schuldig ftyn. In Vergleicht" von der Schlangen verhetzten Gedam cken / greisst Eva plötzlich nach der" Apffel/ iffet davon / vermeint / siestm schon eine Göttin : und von der Pflicht/ dem Adam mehr zu gehorch^ chelisttgerwaralsEva/undalleThiere entbunden. O armseelige Göttin^^ Mauen-ß I. CH bringe eine Frage auf dieBahn: Welche die äl« testeMonarchie oder Re- U gierung in derWelt ftye? _ Die Göttliche Bibel lö¬ set ba:o den Zweiffel auf/ und sagt durch den Propheten DanielDie Assyrische/welche mit dem gewaltigen Nimroä angefangen / und mir dem fahrlästigen Schwaiger Lakner sich geendet. Aber ich höre von Eva (je¬ ner der gantzen Menschheit Groß- Mutter) das Widerspiel. Drese mit Grund eigner Erfahrnuß bewähret/ Laß das Weiber - Regiment wäre das älteste / weilen solches etliche tausend Jahr vor Nimroä Zeiten/ ursprünglich in demParadieß sechsten / entstanden. Und wer wird nicht beypflichten einer solchen alten und erfahrnen Welt- Frauen ? Befoderist / daß man dre Zeugnuß aus dem Buch Qenelis oder Geburt haben kan. Dann wie Eva geschen/daß der Erschaffer aller Dinge ihrs einen Gebieter vorgesetzet/ nehm- lichcn Len Adam/ ihren Mann / aus dessen Rippen sie erwachsen / kunte so leicht nicht vertragen diese angebohrne Dienstbarkeit: Sie gedachte/ sie er- wegete / sie schämte auf alle Mittel und Weeae/ dieser Unterrhänigkeit sich zu entaustern/ biß die Schlange / well 72 _ Harmlosigkeit ist mit inwendiger Ty- ranney vermischt. Deine Fürsten ( fahret der Prophet fort) seynd un¬ treu/ und Diebs - Gesellen: sie haben alle die Gaben (der Ausländer ) lieb: und gehender Wiedervergeltung nach / (das Kayserthum hingebend)dem Land ist verwüstet: Die Frembden fressen LemLand aus/rn deinem Ansehen/ und es wird verheeret/als wan es der'Feind verwüstet hätte. Und dieses alles ist so langwahrgewesen/ als der Römi- ver du tzet gcr me wo der gef der Ad con Ap Ge tel ass lan ckei der rua wc die de, so< UN ve fo ur sfl ei cli E il A I l' vermaledeyte Herrschsucht / wie hast ) du!oleichr die erste Unschuld gestür- tzet! z» Es Ware aber dieses derEva nicht genug: ^Mpiius: Sie hat wollen noch mehr seyn:Dann/nachdem ste dreErste war/welchc vermittels der Schlangen/ den Weeg zu der einbtldenden Gottheit Munden/ so wollte ste auch die Erste in der Herrschafft seyn / und mit dem Adam zu befehlenversuchen; Anfangs comircr.und höfflich: reichte also den Apffel dem Adam / und wollte ohne Gebieten verstanden seyn; Er gehorch¬ te seiner Göttin/ so gleich willig / und affe davon. O Schand-loser Gehor¬ sam ! Diese ftynd nicht leere Gedan- cken/ sondern mit dem Wort GOttes bewähret: Huia suclllU vocem uxori» ruL, rnaleLÄÄ rerra in opere Mo. Als wollte GOtt sagen: Adam! Ich habe dich zu einen allgemeinen Welt - Be¬ herrscher verordnet; Alles was in Lüfften schwebet / in dem Gewässer schwimet/ auf der Erden sich rühret ist deinerGebottmassigkeit unterworffen; so gar dein Weib Eva ist deinerMacht/ und deiner Gewalt übergeben; und du hast so liederlich dein Regiment ver- schertzet/ und der du das Verbrechen meines Gebots / deinem Weib hättest verheben sollen / hast du vielmehr ge- folget / und ihren Worten gehorchet/ und aus einem allgemeinen Beherr¬ scher und Regierer/ ein Selav und Leib¬ eigner eines Weibs worden: Hum au- clilli vocem Uxoris cun - weil dtt dit Stimm deines Weibs gehöret/ und ihr gehorsamer hast / so seye deßwegen die Erdenverfiucbt in deincmWerck: Mit vieler Arbeit sollst du deine Speise von ihr haben / alle die Tage des Lebens: Also hat Eva das Regiment über den Mann in lhrcr Einbildung behauptet. Also ist mit grossem Mißfallen des Al¬ lerhöchsten / gleich im Anbegin der Welt/die angemaste Geiber-Monar- wie zu Grund gegangen/ und nach stch gezogen das Welt-gemeine Verderben ^menschlichenNatur/ und nichts an. ^dmerlaffen- als den Stachel der .^schlacht ln ihrem Geschlecht. 4; Dermassen noch zu unfern Tä- unh Herrsch - Geitz manche Dame sogestalten eingenom- Frauen-Regiment._-Z men/daß ste stch nicht achten/ ihr Hauß ins Verderben/ ihre Männer dcmBüt- tel oder Hencker in die Hand/ und stch auf die Trauer-Bühne der ewigen Schande zu setzen / um allein eine klen ne Zeit die Kron zu tragen. Meine Augen haben eine gekennct / die offk sagte: Um ein Jahr zu regieren/woll¬ te ste alles verliehren. Das Erste hak ste versucht/ ist aber nicht darzu komm: Das andere hat ste ihr nicht eingebildet/ und ist doch darein gerathen/und dabey alles verlohren/ den Mann und Bru¬ der verführet / daß ste des hohen Ver¬ rates schuldig worden ftynd / ste aber geblieben ist/ rnaZm NOMINI!> umdru, ein Schatten eines gewest-grossen Na¬ mens. . Der Römischen ^gtipplNL s wie ich im r^cico ausführlich finde) einiger Wunsch/ immerwährendes Srufftzen / und eintzige Sorgfalt war/ ihren Sohn auf den Römischen Thron zu bringen/ und mit Ihm einen Theil der Regie¬ rung zu haben. Sie wurde aber von denen Chaldäern und Wahrsagern/ welche ste darum befragte/ernstlich ge¬ wärmt/seine Erhebung auf alle Weiß zu verhindern/dann tore.uc imperarer» macrem -ruccM occiäerec: Er möchte darzu gelangen/ das Kayserthum der gantzen Welt zu regieren/ aber damah¬ len habe ste von ihrem Sohn eines ge- waltigenTodts stch zu befahren. Was ärgers/ was schMerMaffcers/was um billichers/lan eine Mutter erwarten/ als von ihrem eignen Sohn entleibt sollen werden? Aber die herrsch.gierige ^ANPPML entsetzte stch gar nicht vor sothaner Warnung/sondern bekennete rund aus: Occillgc.cluinrnollo impelcr. Ey ich lasse gelten; wann er mich nur als ein Kayser hinrichten wird. Ja ja/ es wird dir laider so geschehen! dicro». der liebe Sohn käme zum Reich: /^rip- pma wollte stch dessen theilhafftig ma« chen/ und schier ohne Maaß. Dann ste regierte Anfangs alles / was das Reich belangte / ste wäre des Kaysers Geferthm/ wohin er Amts oder Lusts¬ wegen gienge/ auf das Rathhauß/ auf den Hoff/ auf den Platz/ bey dem Göt« ter-Dienste/ bey Schau Spielen / bey Gastmahlen/im Lager / ausser-und in¬ ner der Stadt r Sie antwortete denen K Abg^ durch ein Weib mißgebrauchte Reg^ ment erst recht in die Hände gelieffm habe. , 7. Die Mordthat wurde lautbar und Nero erachtete Noth zu scyn/ seiner Entschuldigung die entleibte 7-4 Adgesüudtcn / Sie verhörete die Par- theyen. Kurtz/ Sie ^itte einen Kay¬ ser / und der Kayser einen Zuseher. Und eben deßwegcn wurde an Ihr die Warnung der Chaldäer wahr ge« macht. Dann/ nachdem über diese der Verführung der Reichs- Rath murrece/ Seneca des Kaysers Unterweiser Jhro dieses verhetzte; und der Sohn selber sich von ihr abwendig machte/ ist sie in die äusserste Bestür- tzung/ aus der Bestürtzung in ein gar ruchloses Beginnen gefallen. Sie hiel¬ te zum öfftern mit ihren Freunden ge¬ heimen Rath / und über ihren über- mäffigenEhrgeitz dem ül)ete sie sich sehr / wo sie immer Gcldzu ihren Schutz zu¬ sammen raffen kannte: nahm auch die «ach Hoff kommende Feld - Obristen Md Kriegs ^Bediente mir ungemeiner Freundlichkeit auf: Sie ehrcte und lo¬ ckere auf ihre Seiten die Römische Rit- terschaffr auf alle Weiß / als wann sie sich zu einemHaupt einer anspinnenden Meichs-Spalcung zu machen gedachte. Hingegen d-lero, dreies ersehend/baute Der Mutter vor: Er nahm Ihr die Denen Kayserlichen Müttern und Ge- mahlinen erlaubte Leibwacht / inglei¬ chen die Ihr zur Ehre bestellte teutsche Soldaten hinweg: Und damit sie mit Denen nach Hofe zur Aufwartung an¬ kommenden Edelleutheu und Befehls¬ habern nicht mehr sprechen kunnte/ ent- scheidete er sie vom Hoff in ein anders kn^c-Hauß: Sie wäre gezügen/ daß sie den k-ubeliius klamm, welcher vom Mütterlichen Ursprung her / mit dem Kayser un dem^ro in gleicher Gestpschafft wäre / aufzuwieglen/ sich mir ihme zu vermahlen/und dadurch „ des Römischen Regiments zu bemei- te dlero gantz freudig zu den Beywe- stern trachtete. Die Gefahr wäre senden / daß derselbige Tag ihme das um desto wahrscheinlichcr/weilenman anIhr einen unmässigen Heersch-Geitz von Jugend auf spührtte / und man Ihr so gar zumessete/ daß aus begier- ltcher Hoffnung zur Herrschafft zu ge- _.... langen/sieJhreJungfräulicheEhremit seiner Entschuldigung die entleibte demKayseranässigen kcpiöus verschertz- Mutter zu beschuldigen / und ihre te; Darnach mit dem kalin zu allen fahrliche Eingrieffin die Regierung des seinen Willen gelebet: Endlich mit ih- Römischen Staats an Tag zu bringen rem Vetter vominus in allerley Bü- Dahero erzehlte er nach der Lang dehl berey/bevor er ,re geheyrathet/zugehal- Römischen Reichs - Rath: daß sie m't test- ihm in gleicher Regrmmg leben / von - - pen Zwölffte Aede. 6. Diese nun waren verdächtig Sorgen bey dcm^ro, und hey seinen Staats-Beambten/ Seneca und km- rllus, genügsame Ursachen/ den; Kayset zu rarhen: Daß ( weil in ^Znypina die Herrsch-Flammen/ die sie bißhero auch mit unzulaßlichen Mittelen in ihrem Gemüth glimmen zu lassen gestattet/ nicht erlöschen wollen/ daß auch / be- vorab des grossen Zorns/ den die Mut/ rer zu dem Sohn trüge/ unfehlbare Zei¬ chen einer trachtenden Rach und Grau¬ samkeit genug crhelleten) dre Gefahr augenscheinlich seye / daß / wann der nicht vorgebauet würde/ es bereits mit dem Kayser würde gesche¬ hen seyn. Also entschlösse sich Nero zu der Mutter Untergang/und wurdt zu diesem Mord-Handel erkie¬ set/ welcher sich gantz nicht bedachte/ sondern begehrte / ihme diese greuliche' Lhat gäntzlich zu übergeben. Hier¬ auf gienge Mit einer kleinen Rott seiner vertrauten Soldaten nach der ^ZrippinL Hoff/und gar in ihr Ge¬ mach hinein / umringere mit seinen Mord-GehülffenJhr Bett/ als sie aber mcrcket/ daß sie von dem Sohn Vorkom¬ men seye/enthüllete sie ihren Schooß/ und sprach zu dem Sohn/ ruffend: (der aber etlicher Meinung nach nicht zwar darbcy / aber nahend gewesen fcy) Sohn! stoß hieher. Und also hat der Herrsch-Geistaus demHertzen dieser Kayserlichen Mutter nicht ehet üusfahren können als bis das durch st viel Mord - Stich ausgelassene Blut aus ihremLeib (dend^ro hernach gantz unverschämt / wo er nehmlich daeirv neu den ersten Äthern geschöpffet/ be^ sichtiget) entrunnen ist. Darauf sag^ J Frauen-Regimem. 7 5 dem Kriegs -Volck den Eyd/ als eine Rachs- eonsorcm (da sie aber keine war und der Römische Grdrauch km ne ReichKA-au leiden wollte) haben/ N^amir den Römischen Rath und -kolcr in Unehr zu setzen/ sich anmasse- re/ da ihr aber solches mißlungen/ habe sie das Kriegs-Volck/ den Rath/ und das Volck angefeindet/ Ihn/ Nera zu bereden/ sich bemühet/ daß er weder gegen den Soldaten/ noch Burgern sich mehr freygebig erzeigen/ und den Vornehmsten nach dem Leben trach¬ ten sollte. Wie mit grosser Mühe er sie nicht allein von Besuchung des Raths / sondern auch / daß sie den frembden Gesandten nicht antworten möchte/ habe abgehalten/ seye ihnen selbst bekandt: Befoderist aber / und mrt gantz Angst - spiercnden Worten beklagte er sich/ wie daß ^Zerinus, seiner Mutter vertrautester Bedienter/ mit einem / damit Ihn zu erwürgen/ da« hm gebrachten Schwerdt ergrieffen worden seye; Und daß sie in eben dem verzweiffeltenSinn/ durch welchen sie die Mordthat an Ihm zu vollbringen gedachte/ sich abgelohnet habe. End¬ lich wicderholete er alle bcy des eian- chui. Zeiten vorgegangene böse Hän¬ del und Buben- Stücklein / und legte solche auf seine Mutter / vorgebend : daß sie dem gemeinen Wesen zum gros¬ sen Glück entleibet seye. So alles der Römische Michs'Rath gebilliget/ und darumen Danck-Feste angestellet / daß ein so schändliches Ungeheuer eines herrsch-süchtigen Weibs hinweg gerau- met stye. dlon enim fg-minsrum, sagt kniens , iec! Barium ell ll-omani Im^eni krineip-uus. Dann es gebühret sich nicht / daß ein Meid / Andern ein Mann des Römischen (Araars Beherrscher und Regierer seye. , 8. Dahingegen vermeinen etliche/ baß nichts unbilliges seye / wann die Geschicklichkeit / die Vernunfft / die ^apfferkcit auch eines Weibs Bildes/ ven Thron/vor den Lohn / ihrer Acht- Ekrit und Verdiensten bekomme: chseil der weise lehret r^uill p! LLlusa eck all vircucem via: omnes 3cl- ^iccic: nee cenlum , nec scxum curac. Reinem ist der Zutritt zu der Tm Lmd verleget/ sie erwartet/ sie em¬ pfanget alle : Ihr ist ein Ge¬ schlecht wie das andere / Mann oder Meid / iung oder alt. Die Sithonischen Völcker (anjetzo Norwe¬ ger) crkenneten allezeit eine Frau vor ihre Königin/ wie Helms bezeuget. Die Brittannier haben mehrmahlen unter Anführung eines Weibs/Kriege geführet; Und die Frantzosen haben vor ZOO. Jahren durch eine Jungfrau, von Orleans, die Engeüänder/ welche den grossen Theil des Königreichs schon innen hatten/ etlichmahlenin freyen Feld geschlagen/feste Orthe eingenom¬ men/ und endlich das Reich gäntzlich/ biß auf einen Engelländer/ qmmren ge¬ macht. Die alte Teutschen haben das Frauen Volck vielen Männern vorge¬ zogen/ ins Feld Mit geführet/ in grof, len Ehren gehabt / und so gar sich mit ihnen berathet. lacicuserzehlet: daß etliche bereits wanckende und strickende Feld-Treffen/durch der Weiber in¬ ständiges Anhalten und Zusprechen/ zurecht gebracht seyn worden: Sö feig / schwelgerisch / und hinläsiig die Männer seyn können; So rapffermäs- sig und munter können auch die Wei¬ ber seyn. Die Natur und Art det Weiber ist unterschiedlich/ gut und böß/ forchtsam und behertzt/schwach und starck/ wild und mild/ klug und be- trieglich rc. als immer bey dem Mann- lichenGeschlecht welches sowol gebrech¬ lich/ als das Frauen-Volck tugendsam seyn kan. Dahero/ gleichwie die Man¬ ner dadurch / daß deren viel mangel- hafft und untüchtig zum Guten seynd/ insgemein von der Regierung nicht ausgeschlossen können werden/ also sol¬ len auch die Weiber/ deren Tugend und Geschicklichkeit offt vor jenen erhellet / nicht gäntzlich übergangen/sondern ih¬ nen zuwellen die Ehre des Regiments ' sicher gelassen und vergönnet werden. y. Nichts desto Münder giebts auch viel erhebliche Ursachen bcy denen meh- rern Staats-Kündigern/ wodurch sie den uralten Gebrauch aller Völcker / (äusser etlichen wenigen Mitternächti¬ gen) welche das Weibliche Geschlecht von der Cron und Stepter auMlies- scn / bcyzuvsiichten bewegt werden. Dann der Ertz - weise kllllolnpyus ^n- ckvcelcs in dem ersten Buch seiner Po- K 2 liti- ^6 IwölKe Aede» lltischen Abhandlungen am 8. Capitel vennercket: Daß/cjuiciqw6 msicuium, ngcm'ä M3A8 tsÄUlN 3(1 ilNPC(3N(1u^ tleinineo. Die Habit die Krafft der Herrsckewgdem Mäst- Licken Geschrecht vor dem Weibii- cken be^geiegt. Dieses beweisen al¬ le Geschöpft auf der Erden/ des Luffts / und des Wassers / unter denen das Männlein allemal vor dem Weiblein den Vorzug hat. Ist dem aber also? so lehret ja auch die Vernunfft/ die in der Natur gegründet ist / daß / der da vorziehet / auch regieren solle den an¬ dern/der nachziehec. veb^ cmmssagk kkilo UebrLU8, temper pr^elle melior^ fubelle äererior. DüNN es geziehme sich auf alle Weiß / daß der Mehrere dem Geringer« / der Höhere dem Mündern / der Stärckere dem Schwachen befehlen soll: Es sey dann/ daß eine Ausnahm der Würde/ der Pflicht / des Amts/ der Willkühr/ und dergleichen mit unterliesse. Gleich bey Erschaffung der Welt/hat der Al¬ lerhöchste mit dem Finger seiner ewi¬ gen Vorsichtigkeit/uns gezciget den Unterscheid zwischen den zweyen er¬ sten Menschen / Mann und Männin/ Adam und Eva. Da er die Ober- Herrschung dcm Mann über die Män¬ nin/dem Adam über die Eva ertheilt/ mit fester Einbündung: Evadu sollst unter des Manns Gewalt seyn/ Lc nie äominabicur ribi: Und erfüll über dich herrschen. Ebenmässig hat der all- waltende GOtt die erste Königliche Regierung eingesetzet / und solche mit keines Weibs-sondern mit eines Mans- Bild/ nehmlich mit dem Saul/ verse¬ hen / ob zwar damahlen viel tapffere und gescheidcre als Saul/(der ein ein¬ fältiger Eseltreiber war) Frauen-Bil- der zu finden waren. Als wollte GOtt dadurch anzeigen / daß das Re¬ giment allein dem Mann gebühre. mLtcuIum» nacurä mZAS ia- Äum Jci nnperanllum klrmioeo. Alle!« die Mannheit taugt mehr zum Reich/ als alle Weiber Tugenden / um deren Willen ohne der Mannheit sie darzu nicht gelangen können. Sowohl von der Natur / als Anordnung GOttes/ sollen dre Weiber (wie Petrus in dec ersten Epistel am dritten Capitel da¬ für hält) ihren Männern unterthcp mg seyn / und nicht Königreiche regie¬ ren / nicht Krieg führen / und deum Männern/darzu sie GOTT öcjM- den / in das Regiment greifftn. Mr H. Welt-Apostel schreibt in der ersten Epistel in dem 11. Capitel seinen Co- rinthern / und giebt Lasigem Weiber- Volck genug und klar zu verstehen/ bis Hoheit und den Vorzug des Männli¬ chen Geschlechts : Vir im3Zo Lc Zions vei eit: Der Mann ist ein Bild und Ehre GOrres. Was ist aber, das Weib? 6!orm vin( sagtPaulus: Allein die Ehre des Manns. Aus dem macken alle H. Lehrer den Unterscheid zwischen diesen zweyen Geschlechtern? 1-HoL eit IM3AO Ä Zloria l)ei, in ouü l)i' mirum eluoec Oei mgjeitas Lc Imperium- M enim vir in luprcmo Qmäu colocs- rus in lloe ^innllo. Das Heist / ein Mann ist ein Bildnuß und Ehre GOttes / weilen aus Ihme hervor leuchtet die Majestät GOttes / und die Herrsch - Macht / so der Apostel und die Heilige Schrifft von erneut Weibsbild nirgends sagt / sondern viel¬ mehr : dion vir ex rnulicre, ieci muliet ex viro,neyue Vir proprer muliercm, ieä mulier proprer virum conäics eil. Mann ist nicht von dem Wellst sondern das Weib ist von detll Mann herkomm/dann derManll ist nickt geschaffen umdeswerb^ willen/ sondern das Weib um des Manns willen. Kurtz/der Fluch des Allerhöchsten/ den die Weiber an dc!§ Halß tragen / daß sie sollen umerthaä seyn / und ihren Willen ihres Manm Willen unterwerffen/ schlieft sie au§ von der Ober-Herrschafftlichen Reglet rung. Dann einem andern seinen 2M len unterwerffen müssen/ und dadcy einen Ober - Herrn abgeben / scynd compZcibiiia, unerträgliche und umm'E liche Dinge / die sich nicht wohl lasset zusammen reimen oder fügen. io. Uber diese in der Natur M sten / und an GOttes Anordnung gründte Ursach/seynd noch andere Po¬ litische: Dann/ ob zwar die Well'^ der Listigkeit/ der Rencken/ und W' trugs voll seylld; so mangelt i!E doch viel an der natürlichen SrärS, und Kräfften/solche auszuführen / K oe- hö -m >ie- )er B 5p- er- die ilü ciä nd ^as litt litt eid .nr »l- iM- » ca- citt ^re zor inv stel citt icb )ek ib/ etir ntt chs )cs dc^ »citt )aii gic/ Fib bey k!l)' ge^ nett Frauen-Regiment der 'Trauer - Spieler spielet in feiner bracht/ darunter auch der frommt O^^viä : MUV. I I. Aber k§cm csncum ( bewahret abermahlen Hicus) imb>cci!Ü8 6c läbo- , ribu8 impar Nie lexu8, seä 6 licennu acU Ole<)xEs^e(Lt VÖtlerÄfr/und» 6c, iXvus, Iubricu8, gmkiüolu8; Nicht allein die natürliche Gebrechlichkeit/ und zu den Regiments-Gcfchäfftcn un¬ tüchtige Kräfften/ seynd bey dem Frauen-Vollk/mehr als wahrzusvüh- ren/sondern auch/ wann ihre Beß- heit überhand genonunen/ oder wann von der Männer Trägheit ihnen zu viel gestattet wird / so brechen dieselbe in dergleichen Laster aus/ mit denen bey der Regierung gar nicht auszukom- mcn ist / Lexus 1LVU8, lubrieus, umbicio- lu5: Sic werden grausam/ frech und Leichtfertig/ Ehr - und herrsch - gierig. Ouniu8 schreibet / daß die ^Znppmrr um ihre Gewalt und Besitz des Re¬ giments zu behaupten / sich um den Mittag/ wann ihr leiblicher Sohn/ der Kayser ^ecowomWein wol berauscht/ zu Bett läge/über alle massen schön ge¬ schmückt und aufgeputzt/ und lhme sich vorgeftellt/bereit zu seyn/Blut-Schan¬ de mit ihme zutrerben. UnenDUWeBey- spiel geben öffentlich zu erkennen / daß die Ehr-und herrsch-gierige Wecker sich keines Lasters/ keiner Umbar/keines Meineids/ keiner Gottlosigkeit / keiner Grausamkeit scheuen / um ihre Ge¬ walt und Herrschafft hanLzuhaben. i2. l uüui, eine Römerin/und Toch¬ ter des Römischen Königs Servil um» hat sich nicht geachtet/über den todten Cörper ihres Vattern/ den ihr Mann ^cc;nuttu8 entleibet/in vollem Galopp zu fahren/ um eher ihren VatterMör- der/ den^rciuilE auf dem Römischen Thron / als einen König zu grüssen. eieopcccra, eine Herrsch-und Blut-gieri¬ ge V6NU8, auf daß sie ihren Liebhaber Zwromu8, über die allbereit mit ihme verschwcrckete unmWgeReichthument und erschöpffte gantze Schatze / noch das mehr andern ihren Geschwistrig- ten angehörige Reich Egyptcnland/ zum Heyrath-Gut brmgen/ und ihne zu einen Cron-mässigen Printzen ma¬ chen kunte/ hat ihr kein Gewissen ge¬ macht/ ihre eigne Mutter/ als noch eine Besitzerin des Egyptcnlands/ vondem als Oclaviä: .. . Os/»: kan mit ihren Lücken/ Mre Melr/ eh sie es merckt/ um Zchlichmal berücken: Doch har ihr die Narur die Gtärcke nicht gegeben/ Darum soll sie sich nicht zumRe- girnent erheben. Der Welt-Apostel Paulus hat die Weiber vss trdile, ein schwaches Werckzcug benahmset. Nun aber ge¬ höret gewiß kein schwaches Werckzcug zum Regiment/ sondern ein starcker/ unverdrossener/ standhaffter Atlas/ ein Hercules : Wie wird ein Weib ertragen die Last der Reichs-Geschäff- ren? Gleichwie aber die Natur denen Weibern die Starčke des Leibs entzo¬ gen/ also ist hingegen die Unbeständig¬ keit des Sinnes ihnen angedohrem d^ulls cliü üemins ponäus kabec: Sie seynd (sagtkropLrnu8) nicht löthig/ge¬ ring- wichtig / taugen auf die Capcll der Hoheit nicht: sie verheissen viel/ und halten wenig: heuchele» und vcr- leumbdcn t Ihre Anschlag und Ver, schlagenheiten seynd gleich dem belaub¬ ten Luripus dessen comimnrlichen Zu, und Ablauff der Wasser - Fluten / der weise ^nlkocLies nicht begreiffm rön¬ nen : Und wann sie schon aantze Tag und Nackt ihreAnstaltungeü und^cs- chrcn überlegen/ rathen und erwegen: so kommt heraus/was Drcicus von des Verräthers^iiic'aus Weib in dein iz. Buch der Jahr-Geschichten in dem 4. Capitel bcmercket hat: ^wüedce pie- rumcjueLon6Iinmcleceriu8. Sehr Übel ist Werber-Rüth/bringt nichts anders als Unrath. Gemeiniglich eine Mucken aus den Elcphanten/ oder einen Ele- Phcnmn aus der Mucken: Dann ihr Schluß ist allezeit schlechter und är- üer / als die Berathschlagung. Die Weiber seynd zweiffclhafft/ und ench brustig im Rathen/aber schwätzig und unbekümmert in Verrathen/ gleichwie gedachtes Weib Durch dero ^mrathung viel grosse Römische Her- , - ren verrarhen/ und ins Verderben ge- Thron zu werffen; Ihren Brudern/ K z c." iZ. Es seynd unterschiedliche M gierungen in der Welt/ und auch Zutritt zu Lenenselben ist unterschie¬ den : Nehmllch durch die erbliche Ms wahlmässige Folge. In dem Wülff massigen Regierungen ist die Sach vok sich selbst ausgemacht/ daß die Weidet darzu nicht gelangen: In den Erb' mässigen gelangen theils darzu/ nasy den Stamm-Staffelen; theils nur rrr jenem Fall/ wann der Manns - StaB men erlöschet und adkommt. Da» Königreich Franckreich aber schliB — ..17 nie- schlecht/^Äacht aller abstammendeii schon eine/ oder alle Manns Stamms chen Linien abgehen würden/vvn dem Königlichen Reginient ausund stattet auf keine Weiß/ daß die Cron von der Lannen/ auf die Kunckel kom¬ men solle. Jedoch von Rechts wegen ist diese Ausschliessung zu verstehen al-i lein so weit/als sich der alt SaliM Grund und Boden erstrecket/von dem allein incer Lalios, wie 6reZonus Illoiol- ten /als^bilippm, einPrintz vom Ge¬ blüt / nach erloschener CarvlinischM und Capetingischen Lmien/ die Frantzo- fische Cron angcsuchr/auch darzu gezo¬ gen/ und die Valesische Linie angcfam 7Z __Zwölffte Rede._ __ als Reichs - Erbfolgern/ mit Gisst hin« ihme allein von GOtt/ und dem Volck zurichten: Ihre Schwester/ die Prin- anvertraut ist. zeßin^rlinOcs,unterwährendemGOt» " ' res . Dienst m Epheso jämmerlich er, morden: Ihre zwey Vettern / oder noch unmündige Bruders Söhne aus ihrem Erb - Gut vertreiben zu lassen/ und doch ihren Zweck nicht erreichen können/sondern sothane gott - und treu¬ lose Untharen mit dem unglückfteligsten End eigner Erwürgung beschliessen müssen. Was Gestalten auch der Juden Königin / mit des Königs Salomon Nachkömmlinaschafft geto- bet / bezeuget IuMrms. Wie Luriaices mit Ihrem Gemahl Königin in Macedonien gehausct/ erzehlet jetzt-- erholter Geschieht- Schreiber. Was Ninus, einer unter den allerersten Mo¬ narchen der Welt / von seinem Weib Lemil-Mis ( dero er gantz unbehutsam/ und mit seinem Untergang denRetchs- Scepter/ eine kleine Zeit vertrauet/ ausgestanden? bezeuget ttcrollocus. Was^berius von seiner MutterRivig. die sich in alle Reichs-Geschafften ein- dringen wollen? Was eiauckus von seiner herrsch-süchtigen und frechen Ehe-- Gemahlin /zZnppma? Was der Römische Rath von der KteL des Kay¬ sers ttelioZab-ill Groß-Mutter / welche gedachtem Römischen Rath die Gesetze vorgeschrieben/ aller Reichs-Geschäffre sich unterwunden/ die Blut-Urtheil ausgesprochen/ und alle Raths Stellen verrretten; haben,bitterlich übertra¬ gen müssen? bewähret ^cims, /Ue. xsttller sb ^lexancho, Kebcllrus nicht allein von diesen oberzehlten/ sondern inehr andern / denen die Ver- Hängnuß neben der Beherrschung über andere/ zugleich auch über sich selbsten/ andere unbeliebige und muthwillige Beherrscherinnen beschehret und zuge-, sellet hat» Je mehr man denen Wei¬ bern den Zutritt zum Regiment gestat¬ tet / je nahender stehet man auch bey der Gefahr / entweder die Herrschafft zu verlichren/oder eine Unruhe des ge¬ meinen Wesens anzuschieren; Und wer sein Vermmfft - Urtheil hinter einem Weib so weit verlohren/daß er ihr die Gemeinschafft der Regierung zugelaß sen hat / der macht sich des Herrsch. Scepters unwürdig/ indem solcher den Stamm-Staffelen; theils nur nr jenem Fall/ wann der Manns - StaB men erlöschet und abkommt. Da» Königreich Franckreich aber schltcll auf ewige Zeiten Las weibliche Ge¬ schlecht/ uneracht aller abstammenden Anverwandtschafft/und wann es auff schon eine/ oder alle Manns Stamms chen Linien abgehen würden/vvn dB stattet aufkeineWeiß/ Laß die CrB men solle. l lein so weit/als sichrer alt .'Salische Grund und Boden erstrecket/von dB die so berühmte t-ex 8aiiL3 ursprünglich^ allein incer Lcllios, wie 6reZorius Idolos" sE bezeuget/erwachsen ist. JnZeü ten / als llllillppm, ein^)rmtz vom blüt / nach erloschener Carolinischeä und Capetingischen Lmien/ die Frantzo- fische Cron angesucht/auch darzu gezo¬ gen/ und die Valesische Linie angcfM gen / befanden sich viel deren / welche sich hefftig demSalischenGesatz wider¬ setzt haben/ und das Widerspiel/ nehB lichen/das bey auskauffenden Mannst Stamlniichen Linien / der Zutritt ZÜ der Frantzösischcn Cron/ denen naB sten Princcssmen gebühren solle / er/ fechten wollen. Nach vielem Wort/ Gefecht ist gleichwohl von den Reichs/ Ständen einmüthig auf die Ausschlies¬ sung des Weibs - Saamen erkennet/ und das Fundament oder Grund/ Veste aus dem Wort GOttes genom¬ men worden, I-uc. L. iL. v. 27. Lonll- llerace IRia, Huornollo crescunc: non boranc, neque ncm. Betrachtet Lit Lilien / wie sie so herrlich herwachsen; Aber non iLkorgnr, sie arbeiten nicht/ als die Bauren/ Taglöhner/ und g? meine Leuth : nenc, und sl^ spinnen spmncn nicht/ wie die Weiber und das Fraucn-Volck. Als wollte Christus (lagen die Frantzosen/ nicht ich ) schon m jener Zeit vorbedeutet haben; Daß dle Frantzösische Lilien viel hundert -Mr gewachsen ftvnd/und wachsen annoch zu aller Vollkommenheit; ohne vem/ daß man zu dero Regenten we- ver gemeine Leuth / die zu der Arbeit gebohren/ sondern allein Ur-Edle Für- sten und Herren/ denen dieLantzenund der Degen wohl an-und zustehet: noch me Weiber / die zu der Kunckel/ und nicht zu den Scepter von GOtt und der Natur beruffen seynd/ annehmcn / und zu der Königlichen Regierung zie hen muß. Also ist abermahlen die ur¬ alte bex L^Iica unter kbilippo dtM Vule- üec erneuert / handgehabct / und da¬ durch das Weiber Geschlecht von dem Regiment für und für abgewiesen wor¬ den. 14. Sage mir/O mein edles Frauen- Volck! oder ich sage dirs: wann? zu was Zeiten ? und in was Umstanden haben die Weiber aus besonderer Zu¬ lassung GOttes/ regiert und geherr- schet ? Ich erinnere mich gar wohl/ daß die Heil. Schrifft von dem Weib Debora bezeuget : guMeabac populum, Lc ledebac i'ub ?alma incer Kama öc Le- cbel, in monce Lpbraim, aseenäebanc<^us aä eam 61ü Illacl in onrne ludieium. Debora habe gerichtet das Dolck Iscael/und fasse unter emempalm- Daum zwischen Rama und De» rdel/ auf dem Berg Ephraim/ und cs jiiegen zu ihr hinauf uni das Gerichr/ die Kinder Israel m allen ihren Angelegenheiten. Aber sie wäre zugleich eine Prophetin/mit den: Geist GOttes / und keiner Herrsch- Begierlichkeit angefüllet. Andere mehr waren auch Richter des Volcks/ aber keiner unter ihnen ein Prophet/ wie das Weib Debora: Massen dieses vermercket der uralte Lehrer OriZeues: ^sulci fuillc rekeruncur sicdices in Israel, ue nullo iliorum dicicur, c^uod?ropbe- iueric, nig de Debora mulicre. Dg- "^chGOtt anzeigen wollen/ daß ein chew ohne besonderer und excra or- ^chlientz / und Beystand GOt- kes/ zu den Richter - Amt nicht tüch¬ tig ftye / sintemahlen viel andere Frauen-Regiment. __79 Israelitische Richter vomM'Lmlichen Geschlecht auch wahre Richter gewe¬ sen seynd / und doch keine Propheten. Dann/woGOttdie Propheten schickt/ entstehet gewieß nahend ein Unglück/ und der Zorn GOttes wird durch sie verkündiget/ wie Jsaias der Prophet geglaubet in dem 17. Capitel und 1 r. Vers: Und die Weiber werden kom¬ men / und sie unterrichten/ dann es ist ein Volck / das keinen Verstand hat. Aber ich frage / was werden diese Weiber unterrichten ? Höre weiter den Propheten: daß er sich des Volcks/ so er gemacht hat / nicht erbarmen wird / und der es erschaffen hat / wird desselben nicht verschonen. KiaZna m- telieiras populi, ü ktulienbus lamenca^ rionls LÄlMloa dllccre, sagt abermahlen OriAMes: Ein Theil des grossen Un¬ glücks ist es / wann die Weiber pro- pheceyen/ dann sie propheceyen nichts als lauter Unglück. Dahero schliesset weißlich der Kirchen - Lehrer Dicrony- rnus : 8icuc reprckeutio populi Israel suic, c)U2ndo in manu iVIuberis Deborce secic ürlucem Dominus, Lc cempore vi- ciiiL capcivicaris, cacencibus viris ldolda mulicr propliecavic. Daß GOtt dlL Prophetin Debora zu einer Richte¬ rin Les Volcks bestellete / wäre nur ein Verweiß/ und Anzeigung des be* rrohenden Zorn GOttes: Gleichwie auch das Weck Holda/ bcy annahen¬ der Gefanzenschafft des Israelitischen Volcks vropheceyet / und das tnste- bende Unglück dey allgemeinen Still» schweigen der Männer geweissagek hat. GOtt kan nicht allein durch ein Weib / sondern durch ein jedes Thier seinen Willen und Geheiß anzeigen/ und künfftige Zufälle verkündigen. Wann GOtt Oeborsm hatte tauglich befunden zu des Volcks Regiment./ so hätte er ihr auch/gleichwie dem Josue/ und andern Richtern mehr/ LasKrieLs« Wesen anvertrauet. So aber nichts weniger geschehen / sondern vielmehr durch sie sechsten jenes einen Mann/ nehmlichen den obristen Barae aufge- tragen. , »».»» .. - den Gohn Abinoe/und har zu ihm gesagt: GVtt der HErc in Israel hat dir es befohlen: Gehe und führe das Lriegs-Heer auf den Lerg Tbabor. Woraus erhellet/ daß das Weiber-Regiment mehr zum Unglück als Glück verhänget ist wor¬ den : Und wie eine gelehrte Feder schreibet: "lalis kseminä aims ell>, terens rn^lleria j xrTter Ngrurgm permiüg > uc veluci 6Znum ikN vei formiclinem in- curcrec, öc homo le ä veo concemprum sZnolcerer. Ist so viel gesagt:cmWcib/ so aus Verhängnus GOrtes zu ei- nen Theil des Regiments gewid¬ met wird/iss ein Esel/ der da Ge- heimnussen an den Saum-Garrel trägt/ die GL)tr der Natur zuwi¬ der verhänget/ als ein Zeichen fei¬ nes Zorns/ damit das Volck er¬ kenne/ daß es von GL)rr verachtet wird/ weilen er dasselbe durch ein so baufälliges Geschöpfs/ als ein W eibsvüd iss/ regieren rhur. Ach das ist mir ein sehr verworffenes Re¬ giment! Aber höre noch weiter / was Isaias der grosse Prophet in dem drit¬ ten Capitel/ und 4^ Vers geglaubet: vabo puero8 krincipeg eorum L: cckX- mivaU 6omittgbuntur eis. blttd Ich will ihnen Rinder zu Fürsten ge¬ ben / uNd die dr n Weibern anbän- gen/ sollen über sie herrschen. Das hat GOtt durch seinen Propheten im Horn geredet / und was er geredet/ Kind zwey Straffen / mit welcher er sein Volck Heimzusuchen/ stch entschlos¬ sen/ nehmlichen/ mit unmündigen/ und solchen/die von Weibern regieretwer- dcn/Vorstehern und Regenten. Dann nichts ärgers kan in ein Land/ m emen Staat / oder Reich eingefuhrek wer¬ den/als ein Weibisches Regiment. Da- hero etliche Ausleger besagten Prophe« ten verstehen durch das Wort kueros, die Königliche Pupillen / welche unter der Zucht und Sorg der Königlichen Mutter gelassen werden: Durch das Wort aber ELmmari, deuten ste aus/ das Weibliche Regiment / welches die Königliche Mutter in Zeit der Prin¬ tzen Unvogtbarkeit -wioiurö, iä eck, un¬ bedingt führen / theils durch eigne Gewalt/thells durch Zulassung deren/ dle durchs Geld bestochen / sich dieser Anmassung nicht widersetzen/wie Anfangs der Regierung / Ludwig des Dreyzchenden/ in Franckreich gcW hcn. Oder wann schon die Printzck zu derVogtbarkeit/und durch diese zu Len Scepter gelangen / so beembsige» sich die Königliche Mütter allemal ei¬ nen guten Theil des Regiments in dck Händen zu erhalten; so hernach hart/un schier selten anderst / als durch inhe> mische Empörungen und SchwühE kecken / wormit das Volck ercmmt/ und viel Unwesens in einem Land ge¬ schieht/wegzunehmen ist. i z. Daß aber deme also ssye/be¬ währet abermahlen odangezvger'.ce Prophet in dem zwölfften Vers: l^?u- lum iricum exaLlores lui spolluveruul' öc iVlulieres clominatT lunc cis. wollte er sagen: Mein Volck ist b und des Seinigen völlig heran et- Wer hat ihm aber beraubet'? Lxnüo- res.die Rentmeister/ die Einnehmer r.c /eiuliercs äominarL simc eis. Weiber haben das Regiment M sie geführct. Hie steckt das Verdes ben/ und Rauben der Länder; Da m der Ursprung alles Übels! wo nehnr'icö die Weiber nicht allein selbst regieren/ sondern auch in das Regiment sich ein¬ mischen : Mrt kurtzen: Es sey ein Weib so fromm/als zu wünschen/so wird E doch nicht ermanglen/ auch ihr HaH lein in Regiments - Sachen einzuwcrb fcn / wann sie nur kan: Deßwegc^ mahnet recht der Reimer: Gied keinem Weib das wenr/ . wann dir wobl wilss biß dein End. Gre bringt dick sonst um Gllk und Ehr/ ^Hab ackt/ und folge diestr ZM Die Heydnische Sybil! a prophecey^ ausdrücklich von dem Untergang dck Welt mit diesen bedencklichen ten/ so in dem ersten Buch Orscuioru^ zu lesen: O -vr'^rt/r 4or»m-rt/r e?'// /0/^ t c r r ! r f e s ! ; ! § i 1 e l 1 k l < l c l i 'v e- g ll N i< ii ill it -f ^/ e- et ls 1/ 'l'» >ic ce iß i/ !l- iv ck» ck< eil lß >ec )t- llv Kauen-Regiment Des isi: A/sdann s wann alles unter- ten üppig und ausgelassen/bey Kriegs- gehen soU)wirdgewttßdteWe!tdurch - ore Hande eines Weibs regiert / und von allen solle so geglaubct werden. Und wann eine Klltib beherrfthen wwd die gantze Welt/ so werden die Elementen verwittwen durch den Un¬ tergang der Welt. Es ist zwar diese Ane verborgne und weit ausdeutige Weissagung/ die nicht leicht zu verste¬ hen/ und gleichsam widersinnig vielen andern Weissagungen vom Ende der Welt zu seyn scheinet; Nichts desto we¬ niger erhellet aus derselben / wie er- schröcklich un unordentlich/ auch heßlich seyn muß das Regiment der Wewer m dem Sinn der Hochweisen/daß sie das¬ jenige vergesellschafften mit dem aller-, schrecklichsten Ding / das seyn kan / nehmlichen/ wo die Natur brechen/ und dcr Erden-Kreiß zu Aschen wird; 16. Ich kehre wiederum zu den Rö¬ mischen Geschichten / von denen ich mich etwas entfernet habe. Daselbst finde ich (wiel^cicus beschreibet)daß es einsmals in der Römischen Raths-, Versammlung ein Wort - Streit zwi¬ schen demLeverus OLLinna. und Valerius Vlaüaliüus entstanden. Jener wollte behaubten/ daß in den Regierungen der Landschafften die Weiber nicht allein Darzu Nicht gelassen sollten werden/ son¬ dern auch/ daß denen Landpflegern und Befelchshabrrn/Wann sie sonsten in frembden Landen gesinnet seyn/ein gu¬ tes Regiment anzustellen/nicht konte erlaubet werden / sie mit zu führen / wider das Gutduncken des Valerius Vlallalinuscher jenem Widerpart hielte/ und das Widerspiel zu bewähren sich erbothe. «Unnafienge mit seinem eig¬ nen Beyspiel an / sprechend / daß er auch eine liebe Gemahlin und ü. Kinder habe; Hingegen was er insgemein für gut ansehe/ er auch solches insonderheit von sich in acht genommen/ unangese¬ hen er über viertzigmal äusser Lands m die Landschafften versendet worden/ w. habe er gleichwohl seine Gemahlin Aemahls äusser Italien mit ihm ge- nchret. Sintemahlen die Alten wei¬ land nicht unbillich geschlossen / daß man weder in der Bundgenossene Lan- der/ noch zu ftembden Völckern/ Frauen mit sich ziehen sollte: indeme dieselbe ihreManner in friedlichen Zei- Läuffen aber verzagt und sorgfältig/ mehr um Vie Weiber / als die gemeine Wolfahrt / zu machen pflegen. Die Römische Kriegs-Heere sollen ein an¬ ders Ansehen haben / und sich gantz nicht vergleichen mit denen Barbarn/ deren unförmliche Haussen mit Wei¬ bern angespickt/ deren Fahrzeug zu al¬ ler Fütterung / die im Kriegs - Wesen höchst vonnöthen / beschwchrlich/ und in dem Streit verhinderlich ist. Und dieses g'eschicht nicht um ihrerSchwach- heit willen; dann sie seynd nicht so schwach/ ungeschickt / oder untüchtig zum Krieg/ sondern wann man ihnen ihren Muthwillen verstelltet/seynd sie stoltz genug / hochmüthig/ ehrgeitzig/ und gewaltgierig zu werden. Sie tretten behertzt unter die Soldaten/ und sie mögen bald die Haupt-Leuthk an sich ziehen/mit ihrer Zarkigkeit lo¬ cken/und Mit Liebkosungen verblenden/ daraus entstehen zwcy Übel/ erstlich/ daß sie dem Mann gleichsam im Liecht stehen/und die Ehre/ die er von seinen Untergebnen allein haben solle/ die Weiber zu sich sechsten ableiten; Oder durch überkommene Hochachtung sich selber in den Regimenrs-Satte! schwin¬ gen. Man ist auch nicht weit vott dem Schiffbruch der ehlichen Treue/ und üblen Nachklang/der vermuthlich verletzten Zucht. Lgllra. raro calls. Wer kan ihm einfallen lassen / daß die weibliche Ehrbarkeit und Zucht ver¬ tragen kan; Wann sie sich dergestalteü umrummeln zwischen der Soldaten- Pursch/ wie etwa erst neulich eine Frau gesehen worden / welche der Soldaten Kriegs - Übungen vorgeftanden / auf lincke und rechte Seiten sich zu schwin¬ gen gelehret/und mit ihnen in dieWette gerennct ist: Dieses ist in dem Weib¬ lichen Geschlecht kein Lod/sondern eine Schande/keineTapfferkeit/sonderneine Frechheit/keine Geschicklichkeit / son dern eine Leichtfertigkeit. Was den Männern anständig/ ist an denen Wei. bern ungeziemlich. Ein Herr und Un. tertban haben gantz wiedrige Eigen- schafften / also auch ein Mann und Weib; Jener hat zu gebieten/diese zu gehorchen. Man sollte nur nachsin¬ nen/ ob nicht/wann etwann ein Land- Pfleger/ein Befelchshaber/ ein genier- 8 fietz 82 Zwolffte Rede. ner Bedienter der getriebnen Lands. Schinderey Haider angeklagt./ die Schuld am meisten den Frauen zuge- legt wird / weil sich die schllmmeste im Lände gemeiniglich an sie halten/sie auch alle Geschaffte an sich zu ziehen / und dieselbe zu erörtern sich bemühen; Auf solchem Fall seynd zween Landpfleger/ zween Beambte/ und auch zwey Ge¬ richte vonnöthen. Es würden als. dann der Frauen ohnmächtige und hartnäckige Gebothe/ der Männer ih¬ re Gewalt überschreiten wollen. Die Männer / welche in den wichtigsten Angelegenheiten verschickt werden/ sol¬ len denWeibern nicht anhencke/vonwel- chen sich auch dieWitzigften offtverfüh¬ re lassen/ und dadurch um ihreHöchach- tung/ ja Verstand komem Warum solle man nicht jetzt halten/was ffsr Zeiten durch das /^ppiamsche und ändere Ge ¬ setze in dergleichen Vorhaben eingebun¬ den: Warum will man diese jetzt auf- aelöset haben/ da der Weiber Tück und Art sich nicht geändert; sondern viel¬ mehr sie die Manner/ Gerichte/ und Kriegs-Heere zu regieren sich unter¬ stehen/ und weil man weiß / daß auch die behertzteste Männer von der Zu¬ neigung zu diesem zarten und liebbaren Geschlecht/sich nicht leicht scheiden/ als kan kein nützliches Verhütungs- Mittel gefunden werden / dann dessen fernere Abwesenheit. Mit diesen ver¬ mutlich angeführten Anzeigen / hat c^cinns seinen Rathschlag geschlossen. 17. Worauf Valerius UallalinuS mehr beredt/als gegründet/antworte¬ te : daß man vor Zetten einen stren¬ gen Gebrauch gehalten/ jetzt aber ei¬ nen gelindern und bessern Weeg ge¬ funden habe; daß man nun nicht mehr/ wie weiland / die Stadt Rom so hanf- fig mit Krieg/ und von feindlichen Landschafften umgeben zu seyn / be¬ fürchten dörffte; Dahero die Frauen vormahls mitzunehmen unnöthig war/ damit nicht allein die Landschafften / sondern auch ihre eigne Wirthschafften dadurch nicht möchten beschwehret werden: daß / wann dieses vermieden bliebe/ und die Frauen ihren Ehe - Ge- hülffen beywohneten / es keineswegs den Frieden verhindern würde Es fey zwar wahr/ daß zu Kriegs-Zeiten der Frauen Anhang ungelegen und um bequem schiene (da sich die Manner mit guten Waffen mehr / als mit Frauenzimmer versehen sollten;) ob aber nicht auch dieses die grosse und ehrliche Ergötzlichkeit seye/ die man auf die/ des Tags über/ ausgestandcne Müh und Arbeit/ bey seiner Frauen haben möge? daß sie aber Gewalt- und Geitz-begierig wären/ sey nicht zn loben; Man sehe aber auch nicht weni¬ ger die meisten Manner damit und mt andern Lastern behafftet / also mW man keinem die Landschaffren ver¬ trauen? Gesetzt/daß sich einersderber andere von seiner Frau lmbe verführen laffen/so fragt sichs-ob allein dieEhelw sen dreAufrichtigste hierin wären? Daß man aber weiland die^ppiamscheGescße beliebet/geschahe/weildamahls das ge> meine Wesen es nicht anderst leide wob len/üachgehends habe man gleichwohl dieselbe gemündert / weil es vor ver¬ träglicher erachtet worden. Es sey nur vergebens/ daß wir unsere Trägheit mit frembdcn Namen decken wollen/ und ist nur Les Manns eigne Schuld/ wann das Weib aus den Schrancken trette. Daß man einer oder der an¬ dern übertrettener Ungebühr wegen/ allen Männern ihrcGehülff/undTrost- begierige Ehefrauen entziehen wollte/ sey nicht zu rathen / viel weniger zu billigen / solche schwache Wcrckzeug allein zu Hauß den Wollüsten/ darein sie durch Antrieb und Nachstellung andererLeuthe leichtlich gerathcn tön¬ ten / auszustcllen. Vermöchte mB doch den Ehestand bey beydcrseits Ehe- Genossen Anwesenheit kaum ungebro¬ chen zu erhalten / was dann erst ge¬ schehen würde / wann man auf etliche Jahr lang also gleich geschieden seyn müsse? Man sollte dem an andern then geschehen könnenden Unrecht dergestalten steuren / damit des in- heimischen eignen Übels darbey nicht vergessen werde. Und mehr derglei¬ chen/ so Valerius lViallalinus mit bosoN- dern/ und von seinem Vettern/welches der berühmteste Wohl-Redner seiner Zeit wäre / angeerbten Beredsamkeit vorbrachte. Ich lasse über dieser zweyen vornehmen Römischen Raths- Herren gethanen Wort-Streit dcM aeneigten Leser den Endschech zu ma¬ chen; j r - c / / - / 'S / ll z a g !- n !- >r e n t l i- k? r' p k e n l- Z Zrauen-Regrrnmt. chcn; Ich schliesse aber mit der Sinn¬ reichen Feder des domina, des Izmü.und des LoccMm: Die hohe Be- Edlen / es sey nun in GesandschM / Kriegs-Lxpe6icionen/und ändernder- schickungen/ daran die allgemeine Wob fahrt hanget/sollen wohl zufthen/reN erwägen/ und auf alle Weis verhüten/ daß sic durch den Irr-Weeg mcht waw dcln/und aus Lieb und Gesell,chaff^ub rer Weiber / sich in allgememen Ver, richtungen/ nicht verlallen Een / da sie leichtlich anstossen/ und mcht wen ger in die Schande / als in den Scha¬ ven cinrmnen können. Dergleichen Übel werden nicht besser geflohen/dann sich fern von den Gelegenheiten zu ent¬ halten : Und ist eine grosse Klugheit/ sowohl der Anlassung/ als der Gefahr/ die Schuldem zu kehren/ gleichwie es eine Vermessenheit/ ihr entgegen zu ge¬ hen; indem man nicht besser noch siche¬ rer überwinden kan/ dann nicht mit streiten / und den / der Schaden bringen möcht/ fern halten. E) WEN Meyzehende Uede. Wauen-UerGeidigung. 1. B zwar die Hande des zarten Frauen - Volcks/ Herrsch - Seepter zu führen ( wie vorhin er- wähnet worden) zuweb len stuwaw/ manchesmahl zu viel aus¬ gelassen / offt aber zu Blur-und Rach¬ gierig seynd. ( so zwar eben auch/ und noch mchrmahlcn an derselben Gegen- theilen und Beneideten / nehmltchen denen Männern / die ihnen das Regi¬ ment nicht vekgünnen/ zu tadlen ist ) Nichts -desto weniger bleibt ihnen ihr absonderlicher Ruhm und Hochach¬ tung / die man ihren aufgeraumbten Geist/ ihrer angebohrnen Tugend/ Schönheit und Sittsamkeit schuldig ist / gaNtz unverbrochen. Diejenige/ die es allein/ aus etlichen wahrscheinli¬ chen Beyspielen / daß aus dem weib¬ lichen Geschlecht schier alles Übel auf der Welt entstanden/ bewähren wol¬ len/ übergehen und verschweigen aber zugleich gantz listigltch viel andere Gegen - Beysptele solcher Weiber und Heldmen/ von welchen der Heil. Text vielen Orthen preiß würdig redet/ Oborah Mr der Göttliche Prediger/ ^zesus her Sohn Syrach am 26. Ca- pltel seines Lccieligslicl: Ein heilig und züchtig Weib/ ist Gnad über Gnad/ wie die Sonne/wann sie am allerhöch¬ sten Orth GOttes aufgehet: Also ist die Gestalt eines tugendhafften Weibs. Wie die güldene Säulen auf silbernen Füssen/also stehen die starčke Beine ei¬ nes beständigen Weibs auf ihren Fu߬ sohlen. Aber der weist Mann redet wiederum in seinen Sprichwörtern: Lwlierem forcem, ich sage l !llem,ie stt eme Zierde siines Hausis. So soll dann diesem Aus- bund der Natur/ die Gebrechlichkeit zu dem Fall / so unausnehmlich angebot)- ren seyn/ indeme wir doch wissen / so; wohl in dem Heydenthum von so viel tausend Vettajibus, als auch in dern Zuneigungen gekommen / und von den Lieb-Bezauberungen erhalten worden/ isi er gar schwehrlich aufzuhcbe: Bitten wir demnachJhroMajestät kürtzlich zu verfahren / und dahin zu trachten/wie sie dieselbe wieder kriegen möchte/ nicht um sie zu geniessen / sondern um sie zu straffen/und davon ein denckwürdiges Excmvel den Nachkömmlingen zu las¬ sen/ auf daß entweder die Weiber ler¬ nen ehrlich zu leben (welches wir/das isi/koLcsünus, unmöglich schätzen) oder die Manner/ vielen Unglück zu entge« hen/lernen/ alle der Weiber unehrliche Thaten nicht zu achten / wissend / daß in der Welt keine so starčke Wacht zu finden / selbige zu hüten; Und daß ein Weib / welches von der Natur nicht ehrlich/auch es durch Kunst nicht wer¬ den kan/ so eine unfehlbare Richtschnur seyn soll / und ihr kein Ding zu glau¬ ben/ als daß sie sich mit einem Mann fleischlich vermischet / wann man sie sicher gebühren. z» Das ist mir wohl ein Schreiben/ welches so wenig tauget in die Göttli¬ che Schreib - Cammer ^olüms; Als etwa des ^lopi Fabeln unter die Staats - Gründe des corneiü nein, oder Brioni Lares von Lucius unter die Kirchen-^onLliia. So soll dann das unter denen Menschen-Kindern bold- sccligere Geschlecht / den grossen Theil an dem grossen Übel der Welt haben/ indeme doch dieses Geschlecht die Welt erhält? So soll dann dieses edle Ge- fchöpff von ihren Mannern nicht ge- liebet/ nicht geebret werden/ da mich doch lehret der Allerweisesie unter de: nen Welsen / Lrovcrbiorum e. 26. ktu- Ireu obleAar virum tuum, öc snnos vÜX tlliuä in : mulier in vrnsmLncusi» äomus luX. Christenthum/von so viel Millionen Llaullralium VirAinum^ das iss/ sowohl von denen Götzen verlobten und unde- rührten Weibern / als GOtt-gcweyh- ten Geistlichen Jungfrauen? So so" dann das hoch-ansehnliche Frauen- Volck der Tugend so gar unfähig/ des Helden-Muths so wenig rheilhafftig/ und von aller Regierung oder Beherr¬ schung gleichsam verbannet seyn ? Ach dessen wird mich kein ^?ol!o bereden/ weder der Ssc/rifthe / und gantz stach- lichte LoccaUnus wird in Ewigkeit die¬ ses nicht behaupten/ dann Das Wider- spiel bezeuget das gantze menschliche Wesen/dessen Ursprung und Fortpsiam tzung allein dem zarten Weiber - Volck zu daneben ist: In deren Schoos wir die erste Lebens-Lufft geschöpffet/aus deren Brüsten wir die erste Nahrung gezogen/ und deren mit unserer Kühn¬ heit und Schwachheit/ tragendes Mitt leiden / hat den Grund gesetzt unsers völligen Wachsthums. JnWarheit eine unmenschliche Undanckbarkeit ist es/über dasjenige Geschlecht zu toben/ dessen vielfältige Güte die menschliche Natur vonAnbegin ihres Wesens/ biß in das gestandene Alter geniesset/ und dessen Fruchte unaufhörlich sammlet. 4- Befoderist aber ist nicht zu ver- schmertzen/ daß die reiche Gaben / mit denen die Natur das Frauenzimmer ausgeschmücket/ be» manchen Übel ge¬ sinnten in lauter Laster/ aus frevel- hafften Verdacht / ausgedeutet wer¬ den. Es ist zwar ein alter Streit der Wollust und oer Tugend: Aber dieser wird offt aufgehoben in einer tugcnd- hassten Schönheit / in einer auferbam lichenAnnehmlichkeit. Es verhält sich nicht alles leichtfertig / was da schön ist: es ziehlct nicht allemahl die An¬ nehmlichkeit auf die Frechheit - Einr angebohrne Loldseeligkeit verlichret nicht die erste Unschuld: Auch dre schöne Frauen-Vercheidigung. 85 Herfürbringung der Weiber solle ge- irret haben: Theils aber meineten/daß sie ein unvollkommenes Gcschöpff seyn sollen: Darumen die Mahometaner denen Weibern keine unsterbliche Seel zueignen wollen. Beydes ist unerfind¬ lich : Dann wie hat die Natur sich irren können / in Herfürbringung die¬ ses Wciber-Geschlechks ? Inderm sol¬ ches (wie ^Moreies der allervornehm¬ ste keripgcecicu8, und tM Fürst Mr Welt-Weisen vermerket) »6 Zencra- rionem princip3licer, das ist / zn eiMN so hochwichtigen Werck/als die mensch¬ liche Gebährung geachtet wird / von der Natur befoderist/und absonderlich gewidmet ist worden. Wie kan cs ein unvollkommenes Geschöpfs seyn / da doch die Weiber denen Männern gleich seyn? (Zuosä formam , das ist l in der Menschheit/ und viel vortreffli¬ cher: <^,loaä mareriam, düs ist/ lN dem äusserlichen Wesen/ und eorporo or§a- nico, durch welches dieSeelihreWüe- ckungen verrichtet. Je bester ein Werckzeug ist / je trefflicher würcker durch selbige die Kunst. Eine Trom- peten/ein Orgel-Merck von güldenen oder silbernen Pfeiffen spielet besser/ als die von Bley oder Zinn. Je sub¬ tiler die Saiten / je annehmlicher ist der Klang. Dahero wie vollkommen/ und in allen Gliedmassen proporclomr- ter ist das Oorpus orzan/cum, und menschliche Leib / so vollkommen und vortrefflich seynd auch die Opcrscioncs, oder Würckungcn der vcrnünfftigen Seele/welche sie durch jene verrich¬ ten muß. 6. Sintemahlen aber die allgemei¬ ne Mutter alles Wesens/nehmlich die Natur/ das Weiber-Geschlecht/ weit über das Männliche Geschlecht mit der Leibs - Vollkommenheit und andern äusserlichen Gaben reA-llwet. (dlamr« ouoääam reZale elf pulcbricullo. ) Die Schönheit ist eine absonderliche Gabe oder Regal der Natur/sagt Xenopllon in convivio; Also ist cs nicht mehr zu verwundern/daß viel Weiber denen Männern vorgethan haben/sowohl in der Geschicklichkeit/ als Beredsamkeit: nicht weniger in demKriegs-Wesen/ als in den Nathschlägcn: so wohl in Erobe¬ rung der Vcstungen / als Anstellung _L r der schone Rosen in denen Wangen seynd em Bcweißthum der Schamhafftrg- mt: Auch aus den CrystaU-holdseeli- gen Augen erhellet die Zucht und Ehr- barkeuAuch ein süsser annehmlicher Mund redet die Warheitr Auch ein Schnee - weisses Fell kan bedeuten ein gutes Gewissen: Der Geist in dem Fraum-Volck ist zwar mild / aber da¬ durch nicht lasterhafft und wild/wann er nur nicht allzu weichsinniq ist» Eine unfchuldigeFreyheit ist so hoch zu loben/ als hoch zu tadlen ist eine angenomme¬ ne Frechheit; Kürtzlich davon zu re- hen: Die Schönheit/dieHoldseeligkeit/ die Annehmlichkeit/die Liebs - Reitzung des weiblichen Geschlechts / ist kein Wahrzeichen der Untugend/ der Leicht¬ fertigkeit/ der Schwachheit / oder des Lasters; Sondern vielmehr ein Be- weißthum der Lugend. Dann Qale- nu8, ein Urheber der Artzney- Kunst/ bestättet mit austrücklichen Worten bey dem Griechischen kanM c^iis formg,rsll8 smma. Wie die äusserliche Gestalt/ also ist bestelletdie innerliche/ das ist/ die Seele: Und beursachet die¬ ses weiter. (n ihrem Geschlecht gezeiget / und vielen Helden es bevor gethan haben. 7. Nicht minder in unfern wahres den Jahr Alter/würden viel anzuM renseyn/derenKeuschheitdieltuLrccmM' deren Weißheit die l-ivram deren Beständigkeit die deren Aufrichtigkeit die eorneilLm,oe» ren Helden-Muth die Lamiiiam, deren Regierung die Ibeoäolinclam, eine LoN' gobardlsche Königin / von welcher sagt wird / daß sie bester als zehen a>n dere ihrer Vorfahrer (alleKönige der Longobarder) regiert habe / weit ruck lasten möchte. Sintemahlen aber der koLcaiimsche Apollo in vem 20' Send Schreiben an 8uecomum c;Mum, keine Lob-Schrillten/ so von lebenden Fürsten geschrieben werden/ in dem Parnaß mehr annehmen / soN' dern/ als mit Schmcichlungen uno Falschheiten angefüllet / verwerten will: Als werde ich beursachet/lO meinen Gedancken umzukehrcn und jN dem alten Heydenthum einMustcr/n welchem alleVortrefflichkeiten/GabeN' und Tugenden eingeschlosten seyn len/aufzusuchen/ und dadurch dem e^ lenFrauen-Volck von desLoccgimiuN' gerechten Verleumdung abzuheiffen' Dahero flieget meine Feder in AsiaN" und findet gleich daselbst die unvep gleichltcheZenobiam. 87 lierzehende Uede er chme selber einen allgemeinen Hast m dem gantzen Kayserthum/ bevorab aber bey denen Kriegs-Leuthen ange- spannen: Dessentwegen entpöhreten sich die mehresten von seinen Feld- Obristen in Franckreich/in Hispänien/ in Deutschland. Ehe aber Obclenams Römischer Feldherr in Syrien/ auch wider Kayser oMenum feindlich auf- gestanden / warffe sich ^acriiuis zu ei- nen Kayser in ^csopowmia und äuf: Aber er wärdbald von demob- 6cn3M zertrennet/ geschlagen/ und letz- lich so gar umgebrachk. 2. Um daß aber (-Menus bey dem Volck allenthalben seiner Trägheit und Verschwendung halber/ verhasst; ob- clenscus hingegen sich bey dem gemei¬ nen Wesen so hoch verdient / und bey den Kriegs-Leuthen berühmt gemacht; erwählete das Asiatische Kriegs Heer den Obcienurum zu ihren Kayser und Herrn / darinnen dann der Römische Rath/wo nicht aus Furcht QMM öf¬ fentlich/ doch heimlich willigte. Daß also der oböeiMus Asiam / und qantz Orient/auch alle ProvMtzen und Län¬ der/ so LMmus verabsäumet Und ver- lohren/wieder eroberte/auch alles un¬ bezahlte Kriegs-Volck zufrieden gestel- let hat» Er hatte aber einen Vettern Neonium bey sich/eine gifftige Schlan¬ ge/ und einen schleichenden Nachsteller setnesLebens: dann er war demvbllcnL- co aus purem Neid/ wieCain dem Abel/ feind und gehässig» Dahero haMeomus auf einer Schwein-Jagd diesen seinen tapssern Vettern den obäeuscum ver- rätherisch und meuchelmdrderisch er¬ stochen : Zugleich aber ist er auf fri¬ scher Thät ertappt / und von des ob- cleuLn Jagern mit so großer Rach ge¬ gen den Meuchel-Mörder/ als groß dasLcyd um ihren Herrn gewesen/un¬ verzüglich Eingerichtet worden. Und .' nicht gilldenen Send-Schreiben vmnercker ) ist das allecedleste^und vortrefflichste Frauen-Bild gewest/so lemals gebohrem Dann in ihr war zu finden eine Großmächtigkeit ^lexan- un-cineGeschwindigkeitkyrrKi.eineVor- sichtlgkeir^-li-ceiii.eineunaussetzlichcAr- beitsamteit des^nnibgis; Sie war ein Ausbund der Gerechtigkeit/ gleich Ha- js'«), und in der Kriegs - Erfahrenheit/ gleich fuilo^Tlgn. Diese Zenobia nun heyrathete deNObäenarus. einenRömi- sehen Feldhc'ctn / und erzeugete von ihm zwei) PriNtzeN / I-terociimium und kcoIomLUM. Obllenacus wäre Nicht dabey/wie sein Kayser Vaier-Mus von dem Persischen König dapor so un- glückseelig geschlagen/ daß er von allen seinen Feld-Obristen verlassen/ von dem Feind geschlagen/und in Eisen gefesselt ist worden / nut ewiger Schänd aller Römer: welche über der rapffere ob- üeEus bald gerochen/und in.AstaM die erloschene Hochachtung der Römer hinwieder gebracht.. Dann er fastete durch sothüne grosse Niderlag keine Kleinmüthigkeit / sondern sammlete gleich den zerstreueten Haussen / setzte mit allem Ernst in den übermüthigen Feind / schlüge denselben in die Flucht/ und gewann in zo. Tagen alles / was VMrianus verlohren» Indessen trun> ge sich Oaüienus in das Kayserthum/ welches er so wenig verdienet / als schlecht hernach regirt hat. Dankt er melt sich zu Mayland unter seinen Doff-Schmeichlern auf/ wartete seines ^ews Wollüsten ab / bekümmerte sich wemg um den gemeinen Nutzen/ und verkehrte die Cammer und Kriegs- Gelder m lauter Eitelkeiten / dadurch obwohlenLsiUenus «her drese Zeitung i. H Enobia/Ptolomai desKö- Z nlgs in Egypten Tochter/ 88 VierzehendeRedes nicht geringe Freud empfunde/ so hörtte es hingegen der Römische Rath sehr un¬ gern/ m Erwegen/daß obenan gutes Regiment inAsia/auchAfticam/ un alte umgräntzende Römische Lander m er¬ wünschte Ruhe gesetzt/ und dabey er¬ halten habe. Nach obenan Ableiben ist sein Sohn »eroctignus von dem ge¬ jammten Kriegs-Volck abermahlen auf denThron gefttzet/und als ein Kayser in Orient ausgeruffen worden: Welches ihtne auch der Römische Rath in An- dencken seines hoch-verdienten Vatters gerne gewunschen; Weilen aberttero- ctianus noch unmündig war/ als ist das Regiment in Asta der Königlichen nunmehr verwittibten Mutter / der Zenobia übergeben worden. z. Es ersähe aber Zenobia / daß sich mittler Zeit ein grosser Krieg mit dem Römischen Kayser erheben möch¬ te/ darum erachtete sie bey sich/besser zu scyn/ vorzubiegen/ und vorzukommen / als übereilet/und unbereit gefunden zu werden. Dahero eröffnete sie ihre Schatze/nicht zu eitlenWeiber-Pracht/ sondern zur Aufbringung des Volcks/ und allerley Kriegs-Vorrath/zöge ins Feld/ musterte ihre Völcker/ befestete die Städte/bestellte die Wacht-Hau¬ ser/ und verrichtete gantz ritterliche und höchst-bewunderndeThaten. Fünffunv dreyssig Jahr war sie alt/ als sie sich des Reichs annahm. Sie war stand, hasst in allen Sachen / die sie anfieng: Wahrhafft in ihren Worten / herrlich imGeben/verständigimReden/und ge. heim in ihren Vorhaben: Aber sie war auch Ehr-geitzig/ doch nicht vermes¬ sen: Sie nennte sich eine Königin / als Königs kroiomLi Töchter; sie wollte auch genennt werben eine Kaystrin/ weilen ihr gewesenerGemahl ein solcher inOrient von demKriegs Heer erkieset/ und von dem Römischen Rath colenret worden. Sie ritt auf keinem Maul- Esel/wie andere Weiber/ und ließ sich in keiner Sänfften führen / sondern brauchte nur Roß/ sowohl zum Reuten als zum Streiten. Wann sie ins Feld zöge / stellete sie sich in voller Rüstung em/und begehrte den blosett Nahmen eines Weibs / die Thaten und Werck aber eines Heldens zu zeigen. Jtt dem Heer - Zug oder Lager achtete sie durchaus keinen Pracht / noch te und niedliche Unterhaltung/ käme die gantze Wochen in kein Bett / lainete sich nur an ihre Lantzen/ E" sie die Nacht - Ruhe haben wollte. allen Schlachten/ Stürmen / Scharmützlcn wäre sie allezeit oie Vörderfte/und die Letzte in demStreit. Sie war von starcken / doch schöne" Gliedmassen/ und hoch vomLeib: Le grosse schwartze Augen / eine breite Stirn/ eine Helden müthige erhobene Brust / rothe Wangen / weisse Zähn/ und einett kleinen Münd: Also/M. männiglich sie förchtete wegen ihrct Tapfferkcit / und liebte wegen ihrer' Schönheit. Uneracht aber/daßZen^' biadie allerschönste/ allerrcicheste/ höchst-geachtcstein gantz Asta waE hat Man doch niemahls das geringste Ungebührliches von ihr gehöret / neÄ einige Leichtfertigkeit in ihr gespühret dünn sie war nicht ausgelassen / nicht frech/sondern ernst und rapffer/siehst das Kleinod der Keuschheit so hoch halten/ daß ihr Gemahl / der Odäcna- rus von ihr sagte/ daß / so bald sie D von ihme schwanger befand / sie ilM an ihre Seiten nicht mehr komme" ließ. Dann sie vermeinte / daß ei" ehrliches Weib keines Manns sich braucht/ von wegen der Lust ihrc^ Leibs / sondern allein wegen der burt/ mit der sie den Mann erfreuet' Des Tages ässe sie nur einmal)!/ lich zu Nachts. Ihre liebste SpE war em wilder Schweins-Kopf/ iE HirschemWildpret. Den Wein kmck te sie nicht schmecken; Aber ein Truna Wasser war ihr desto köstlicher- Bald nach des Obclen-rci Todt schickte" alle benachbarte Könige aus Egyptc"/ aus Persien / aus Griechenland ihre Gesandten zu ihr / nicht allein sie z" trösten/und zu besuchen/ sondern aual mit ihr die vorige Alliantzen und F^i dens-Bündnussen abzuhündlen/ und E schliessen. Dann niemand dorffte erzürnen/ aber männiglich begeht^ ihr zu dienen. Sie war aber niE allein Welt berühmt in der RegicruB ihrer Reiche und Länder / nicht alle'" bey ihren Unterthemen beliebt/ und m" einer besonder« Ehr-Furcht gleickE angp Aensbra/ em herrliches Beyspie! des Frauen-Vokcks. 8 9 Egebetet/ nicht allein in den Waffen tapffcr/ in dem Krieg unüberwindlich / m Friedens-Zeiten vorsichtig/ sondern lle wäre auch beynebens Grund-ge« lehrt/ auch aller Orientalischen Spra¬ chen/neben der Griechischen und Latei¬ nischen/ wohl-kündig und erfahren/ und trüge/ wie der Grosse/ llüröem 5omeri, UNd HmLum?l3coni8, allezeit bey ihr. 4. Bey Zenobia Regierung ist den Weeg aller Welt gangen/ oZillcnus, der Nömische Kayser/und bezöge dessen er ledigten Thron ein tapfferer/edler und lugendsamer Ritter/ ^urcir-mus. Die- M' sande das Römische Reich zerrüt¬ tet / den Hoff mit Lastern angefüllet/ den Römischen Rath in bürgerliche Spaltungen zertheilet; Die Armeen gemindert/ die militärische Zucht er¬ loschen/ die Kriegs-Obristen mehr in der Unzucht und Üppigkeit/ als im Krieg abgemüdet/vicleKönigreiche und Länder abtrünnig: Damit also^ure- l'imus bey diesem Unwesen sich mit ei- lier Helden-TlM llZngiiren möchte/ Mt er die Waffen ergrieffen/ und das demRömischen Reich vorhin befoderist lN Asia benommene/ zu den vorigen Stand bringenwollen. Dahero er ferne Kriegs-Panier gleich in Asiam einzu¬ rucken befohlen. Daselbst war unse¬ re unvergleichliche Zenobia der erste Zweck seines martialischen Begin¬ nens : Welche aber ihne als eine un¬ überwindliche Leiions, Mit gleichen: Martialischen Geprang/mit Blut und Muth / mit Schlagen/ Würgen/ und Brennen/ gantz tapffer empfangen. Der junge und tapffere Kayser ist ge¬ gen dieser schönen Königin Zenobia et- uchlMj aufgezogen / sein Glück an ihr Ersuchend / und hielten viel Feld- Schlachten wider einander. Aber weil der Zenobia Kriegs-Leuth des Landes Gegend/ Schlich und Gelegen¬ heit besser kundig und erfahren wa- ren/ so zog des /^l-eiiani Kriegs - Heer MrmMen den Kürtzern/ mit beson¬ nen Schaden des Römischen Volcks: Also/ daß Kayser ^urcilgnu8beurfachet Ware/der Zenobia einen Brieff zu schreiben/nm folgenden Worten: ^u- relikinus, Römischer Kayser und Herr w gantz Asien/ Zenobia der Königin. Ob man schon die Rebellischen Weiber von Rechts - wegen nicht viel bitten/ sondern nur mit ihnen schaffen und gebieten soll/ nichtsdestoweniger/ wofern du dir meine Gutthatigkeit zu Nutzen machen/ und mir unterthanig seyn wilft/ so will ich dich ehren / und den Deinigen ihre Mißhandlung ver, zeihen; Das Silber/ Gold/Kleinodien/ Geld und Gut/ so du anjetzo in deiner Macht hast / solle dir als dein eigen / wie auch dein erbliches Königreich ?si- meria, verbleiben / doch mit dieser Maaß / daß du von den übrigen Kö¬ nigreichen und Landern in Asia abfte- hest/ und die Stadt Rom für deinen Ober Herrn erkennest / denen Palme, nern/deinen Unterthemen/wollen wir gleichwohl nicht zumuthen/ daß sie uns huldigen wie Sclavm/ sondern als Freunde und Bundsgenoffen. Ws, fern du deßwegen das Asiatische Kriegs.Volck ziehen und abdancken las¬ sen wilst/ so lassen wir es uns gefallen/ daß du dessen noch ein Thcil zu deiner Leib-Guardi/ und Versicherung deiner Land Gräntzen erhalten mögest. Ei¬ nen von denen zweyen mit olMnaw erzeigten Söhnen erfordert unsere Si¬ cherheit/ als einenGeiffel mitnachRom zu nehmen. Unsere beyderseits Ge¬ fangene sollen ohne Enrgeld ledig ge¬ lassen/ und gegen einander ausgewech- sclt werden. Damit also deine Ehre unverruckt verbleibe/ und ich in Frie¬ den abziehe. Lebe wohl. 6. Uber dieses Schreiben hat sich Zenobia weder entsetzet/ noch in eini¬ gen Zorn Eiffer ausgcbrochen/ sonderu zahlte aus mit gleicher Müntz/und be¬ gegnete Worten mit Worten / nicht weniger vernünfftig/ als großmüthig: Foderte also des Kaysers Boten vor sich/und überreichte ihnen mit freymü- thigen Geberden/ bey grosser Anzahl ihrer hohen Beambten die Antwort/ des folgenden Jnnhalts. 7. Zenobia / eine Königin der Pal- mener/und eine Herrscherin in gantz Asia/demRömifchen Kayser Kurcimno. Daß du ein solcher bist / ist wahr: Daß du dich aber einen Herrn in Asia nennest/ ist unrecht/ dann ich diejenige bin/theils als eine Erbin/thcils als ei¬ ne Obsiegerin und Beherrscherin: Du " M wilst Vergehende Rede. Nuhm-und Preiß würdigste wäre es/ das ste um der Carholisihen Religion willen/ihr Erd-Königreich qmrcirt/ und das Zeitliche wegen des Ewigen zu verachten gewust. Und was ha¬ ben wir nicht erlebt an der unver¬ gleichlichen Engelländrschen Königin Anna/ einer Monarchin des aantzcn Britannien/ einer siarcken Saul des gantzen Europa / wider die Französi¬ sche Anmassungen ? Diese Heldin mc- rgm 6xic, hat das Ziel ausgesetzct dem nun regierenden König Ludwigen/ daß et wüst von mir die Unterthänigkeit/ und nicht aber unterthänig styn. Meine'ü bietest mir an die Ehre und deine ' Freundschafft/ das wollen die Götter nicht/daß Zenobia/die Herrschen und Obsiegen gewöhnet ist/ solle nun de¬ nen Römern dienen. Du lassest mir mein Silber und Gold/ mein Hab und Gut: Wie dieses aber / daß nie dein ist gewesen? wie magst du geben das/ was du nicht gehabt hast ? Aber ich hoffe zu meinen Göttern/daß ich ehen¬ der das Gut/so du zu Rom hast/aus- theilen werde/ als du/ was ich in Asia besitze. Der Krieg/ welchen du wider mich führest / ist gantz unrechtmässig vor Den Göttern/ und unverantwort¬ lich vor den Menschen. Dann ob ich schon zu denen Waffen greiffe/ geschickt dock solches zu meiner Vertheidigung/ du aber bist mit Gewalt in mein Erb- Gut eingefallen/und suchest mit Krieg und Mord/ was nicht dein ist. Aber wisse/daß der Namen eines Römischen Kaysers mich nicht erschrecket / weder vn deinem grossen Kriegs - Heer mich entsetze. Dann ob schon in deiner Macht stehet / die Schlacht mir zu bessern/ so stehet es doch bey dem Him¬ mel/ wem er den Sieg verleihen wird. Wann ich deiner im Feld warte/ ist es mir rühmlich / wann du aber auf ein Weib schlagest / ist es dir spöttlich. Überwindest du mich / ists dir geringe Ehr: Überwinde ich dich/so wird deine Schänd nicht erlöschen Diesen Unter¬ schied machen ich und du: Du ein Kay» ser/ ich ein Weib/deineMücht istzwar groß und erschrecklich/aber mir stehen auch bey die Persianer/ Meden/ Aga- aber die Götter/ derö Amt ist / die ten Prinzessin/und Erb-Königissder Hoffärtigen/wie du bist/zu stürtzen: Schwedischen Cron gewesen? Das Den Wittbcn aber / wie ich bin / auf- ' zuhclffen. Wofern es aber ja der Göt¬ ter unwandelbarer Witt wäre / daß du mir mein Leben und Gut nehmest/ so wird doch dir die ehrbare Welt und dein Gewissen vorrucken / daß du die arme Königin Zenobia/em Weib und Wittib / und zwey verwaiste Kinder überwunden hast / weilen sie ihr Erb- Land vertheidiget und die Ehre ihres Mannes- und das Leben ihrer Kinder hat erhalten wollen. Sterben / ver¬ derben/ gefangen kanZenobia werden/ Sohn vor eine Geissel dir mit Zu geben/ habe mich so wenig entschlossen/ als von der Beherrschung gantz Asien abzü- weichen. Diesen allen nach begehre ich/ du wollest mir ferner weder schrei¬ ben/ noch etwas zumuthen; dann un¬ ser Handel kan nicht mit Worten/fid dern mit den Waffen erörtert/ und ausgetragcn werden. Lebe wo!)!- Also und recht hat geschrieben Zeno- bia/ gehet nun hin ihr Verläumbder des hochwehrtesten Frauen - Volcks / suchet dergleichen Tugenden auch un¬ ter denen Helden / man wird wenig finden. 7. Saget mir ferner / ob nicht eine Ruhm und Preiß würdige Regierung/ Margaretha/ Hcrtzogin zu Parma/ Carl des Fünffren Tochter / in Nider- land geführct habe / darüber sich die tieff-sinnigste Staats- Manner nickt allein verwundert/ sondern mit Grund der Warheit geurtheilet/ daß/wann Philipp der Andere/ die Jhro cuwer- traute Regierung/ nicht so vielfältig bedmget/ sondern frey gelassen hätte/ die damahiige Empörungen nach rh- renBeduncken zu Vermittler: / so wäre Niederland/ der edleste Theil des Teutschlandes/ annoch gantz unter dec Oesterreichischen Bottmästigkeit ver¬ blieben. Abermahlen ein andere Mar¬ garetha aus Dennemarck ( die man sonftM Lemiramis Danica nennet ) hüt drey Königreich beherrschet/ und Der¬ gleichen Thaten ausgeübct / welche an dem tapfferstcn Könige zu verwundern __ - waren. Was grosses und hohes ist rcner/ Jrener/ und Syrer / befoderist nicht an Christina/der Welt - berühm- _ ZmobLa/ em herrliches Beispiel des FralrenMolcks» y L Keils gebrauchet / und, die Riefen / samt ihren Wercken/zu Äschen uird zu Grund gelegt. Tue Frantzösifche Macht ist allbereit unter jetzt- erhol¬ tem König/ Riesen mastig gewesen: Gantz Europa stunde in billichen Sor, gen / nicht weniger als augenfcheinll- cher Gefahr ihrer Freyhcit verlusti- get zu werden. Ader /^na, vicem §e- ric lila ist diejenige / welche aus ihren dreyen Königreichen/Engel- Schott und Zrrland/ den drey- spitzi¬ gen Donner-Keil ihrer siegenden Waffen schmieden last; um die gerech¬ te Sach vor Carl den Dritten / wi¬ der die Cron Franckreich auszutragen/ und zu verfechten. Sage mir/ wel- und beständige Alliantzen eingegan¬ gen? welcher so tieff-sinnige ävgnca- Zieule Anschläge angegeben? wer so viel Millionen beygetragen ? welcher so viel See-Flotten ausgerüstet? so viel Armeen ins Feld gesctzet? welcher so eiffrig/ so tapffer/ so beständig / so ge- wahrsam / so vorsichtig / so unaussetz- lich dieses Haupt-Merck / daran das Heyl des gantzen Europa Und allge¬ meine Freyheit aller Potentzen beste¬ het/befödert/und erhalten hat/ als Anna? Diese einige bewähret genug/ daß der Weiber - Rock die Königliche Tapfferkeit nicht verhüllet / und die¬ ses edle zarte Geschlecht nicht untüch¬ tig seye/ auf begebenden Fall die Kö¬ nigliche Regierung anzutretten / und würcklich zu führen. Hat solches können führen eine Margaretha in Nieder¬ land/ die andere in Dennemarck/ Chri¬ stina in Schweden/Zenobia in Asien/ Tomiris in Scythien/ Semiramis in Asirien/Mxandra inSyrien/ Isabella in Spanien/warum sollen sich noch an- noch nicht viel hundert andere darzu ca- pabel machen können / wann nehmlich derHimmel es also verhänget/ wann dis Erb-Folge dieses erfodert/ und wann die unumgängliche Noch dieses haben will. Und ist auch nicht unmöglich/ daß das Regiment in pubüco, und die Ehe-Pflicht zu Hauß/ beydes doch in einer Person bestehen könne/ wie es so gar die^cologi bewahren. Und das Mr ''"Khm¬ er die Um vc-M-Monarchie über Euro¬ pa/ auf welche er von Wiegen auf ab- Drehlet/und bey CarldesAndern/Kö- rW in Spanien / unterlegtem Testa¬ ment ziemlich ertappet hat/ nicht hand- baben hat können, dlon plus ulc^: Die har ihm den Weeg mit grossen l^ee-und Feld-Armeen verlegt / daß er peu Krebsgang gehen muß> Man cr- Zlet ( ich lasse es aber in seinem Äerth und Unwerth) von diesem Kö- / daß er zwey sichtbare Zähne üus Mutter-Leib auf die Welt ge- p^acht; üud weil er mit selben seine Daug-Ammen/die lauter Edel-Frauen waren / fthr gebissen / wollte keine Mr ihme die Brust vergünnen. End- . uA käme es auf ein sehr muthiges cher König und Potentat hat es dieser Weib / die ihme vor eine Säug Amme Heldin vorgethan ? welcher so sichere Mgeführct war r diese zwar übertru¬ gt einmal oder zweymal des Kindes derben Biß; Aber zum drittenmal ga- Ire ihm eine solche Maulschellen/ Paß der junge Beisser nimmer dorffte sie Zahne brauchen. König Ludwig hat sich ziemlich im vergangenen 8e- culo uMgebisten Mit dem Römischen Kayser / mit zweyen Spanischen Kö¬ nigen kiviippo IV. UNd Larolo II. mit Holland/ Mit Savoyen/mit dem Hauß Lothringen/ mit Genua/ mit Päpsten innocLlmoXl.SLo. Aber an der Engli- schmLeilonÄ.derunvergleichlichenKöni- 8m Anna/hat Ludwig seine Meisterin bekommen/die ihme schon etliche nach¬ drückliche Maulschellen versetzt hat/ baß ihme der Lust um - und einzubeis- sen/ anfängk zu vergehen / und sich in ble Enge seiner Provintzen ziehen wuß. Höchstätk und Gchellenberg stynd zwey grausame Maulschellen Mvcsen/ die See-Flucht desivloulia die dritte / die Eroberung Gibraltar/ Iüffel / und zehen andere haben das Frantzösifche Beissen mit allem Ernst Eingestellt. Ich fahre weiter fort und sage: Nun wird wahr gemacht/ was auf demAuswurff-Geldvey dieser gros- stn Königin gehaltener Huldigung ge- bräget war. Vicem Zerit illa lougri- rl8. Sic verwettet die Stelle des mit Feuer und Donner - knallenden GOt- tes; Dann wie )upirer von denen Ri» sen-Menschen belägert war/hat erstch .. allein seines drey - spitzigen Donner- vor Augen, schwebende Beyspiei de^ FunffzehendeRede Won der Utamm-llnd Mhl und offt vielen Helden vsrziehendk Tapfferkeit vorgestrichen/llnd dadurch die Hoffnung gewonnen/daß ave Rich¬ ter der Welt / welche diesen schöneß Abriß der Natur / reiss erwegcn wer¬ den/sie so dann allen Verhönern und Weiber-Spöttlern/ das ewige Still¬ schweigen auftragen/ und aus Grund- gerechter Ursach dieses erkennen wer¬ den/ daß Zwischen beyden Manns - und Weibs-Geschlechtern /keine besondere Vorzugs-Bcfreyung von sich sechsten/ auch so eines als das andere gut seye/ wann sie beyde auf die Tugend sich le¬ gen : und ja so unmöglich ist/ daß en - ihr Reich unverbrüchig durch zwcy Häuser der Proclischcn und Eristet- scheu / die ursprünglich von »erccke 8pgrcLN0 entsprossen seynd/ unterstü¬ tzet. Also auch / nachdem Saul von GOtt verworffen / und David aut den Thron Juda erhoben / ist dessen OeiLen6entz und Stamm' Reyhe durch seinen Sohn Salomon / und also von Hand zuHand bey der Ober- Gebiet¬ schafft des Reichs Juda fortgepsiaw tzet worden. Dadurch GOtt/ daß die Stamm-Folge ihme viel über die Wahl - Folge gefällig seye/ klar gezew get / weilen er solche nicht allein bey Königin Anna / von dero klugcsten , und allerlöblichsten Regie¬ rung/ sich alle Potentzen spieglen kön¬ nen' sattchm erweiset. 8. Ich wollte mir endlich wün¬ schen / daß ich durch diese Vertherdi- gung des löblichen Frauen-Volcks/ den berühmten Redner iperille«, der die schöne kenne also vertheidiget hak/ daß die Richter m Griechenland/inde- me diese sie nackend gesehen / von der Klag loß-gesprochen / doch in etwas nachgelassen hätte: Zwar ich habe die¬ ses holdseelige Geschlecht nicht von der Tugend entblösst und nackend / son¬ dern von vielen / allzusehr insgemein nes von beyden jedermann recht ge- zugemutheten Gebrechen / unschuldig than habe/rhue oder thun werde: also dem geneigten Leser vorgestellt/ und ih- ist unmöglich/ daß einiger Mensch aller ren unter dem Weiber - Gchlair ver- Welt untadelbar und gefällig borgnen grossen Muth/ schönen Geist/ ssyn könne. s- terdrochenwurden/ doch allemal bey CH will auf dre alleralte- der natürlichen Erb-SucceNvn. oder > sie Gebrauch der Welt wenigst bey einem Geschlecht verblie- »mich nicht bewerffen/all, benist. Die altenLacedämonier babe» , !V dieweilen es mehr be- ihr Reich unverbrüchig durch rwcn , währet und wabrhafft ' ist/ als es etwanN ein Nachgrübler in den Zweiffcl ziehen kan/ daß von An- degin der Königlichen Würde alle Völ- ckerschafften diese allerbillichste Weiß in Schwung gehalten haben/ ihre Ge¬ bieter und Regierer offt von der Wie¬ gen/ Allemal aus einem Geschlecht (so lang es gewähret) gemeiniglich aber/ nach Art der erblichen SuccL/llon, oder Nähe des Gebtüths zu nehmen/und zu erkiesen. Die obangezogne vier Welt Monarchien zeigen dieses satt¬ sam/bey denen die Stamm und Erb¬ folge so fest bestellet war / daß / wann erster Aufrichtung der Königlichen Ge¬ such dieselbe durch ungerechteAnmasi walt ungeordnet/ sondern auch / daß/ ser s wie in der ersten Monarchie nach so offt er seine wohl-verdiente Glaubsi Lar^napgil die ^rlgc.er waren) oder ge/ als Abraham/Isaac/ Jacob/ Da¬ durch andern feindlichen Eingrieff um vid/ Salomon rc. nut einer zeitlichen Hoheck 93 dar hen/den Besitzer derselben anzutasten. Die Gewißheit der Stamm und Erb- Folge unterdrückt/oder wenigst mässss get alle unmässige Begierden/ derjeni¬ gen/denen zuviel dieZahne nach Sce- pter und Cron wassern. Eines grauen betagten Fürstens / den GOTT mit mehr tapffern Printzen hat geseegnet/ wird seinem Thron nicht so leicht nach« gestellet. Ein neugebohrner Königli¬ cher Printz wirfft über einen Haussen viel tausend Concepten/ Hoffnung und Anschläg/ und löset/ ja reisset so gleich auf/ viel starčke Bündnussen ( als et- wann der tlcrcuics in der Wiegen die Schlangen und Biperen ) die seinem erwartenden Reich nachtheilig haben seyn wollen. Manchen grossen Han¬ sen gehet es imKopff/ ^uiä puc25,puer Me eric ? Was Wird UUs d(M BuhtN werden? Ein zartes Kind mtt seinen ersten Zeichen erweichet entweder ein verstocktes Gemüth / oder lencket ab von seinen Beginnen. Einen grossen Vorschub bey dem Volck hat denen Frantzosen in Spanien zugebracht die unlängst geschehene Geburt des Prin¬ tzen von Asturien. O wie recht redet der junge Ncus zu seinem VatterKay¬ ser VelpaOsnus: Daß die Sicherheit ei¬ nes Reichs mehr bestehe an jungen Reichs oder Erb-Printzen/ als an vie¬ len Legionen und Armeen. Ein alter betagter Ober-Herrscher ohne Prin¬ tzen und Nachkömmlingen / ist ein Spott und Hohn seiner Unterthamn/ eine Gelegenheit aller Nachstellungen seiner Feinden/ und eine nahende Ge¬ fahr seines Staats. Es seyud der Zeit nicht alle so beschaffen/ als der Von der Stamnpund Wahl-Folge._ Hoheit begäbet/ allezeit solche auch auf Veränderung eines Ober-Herrschers / denn Erben und Nachkömmlingen zu i °° Ur m bringen/versvrochm bat. Wie zu le- ungewiß seye der Nachfolger/sich sen in dem Buch der Königen: Wann zeitlich darum umzusehen. Dann du wirst entschlassen mit deinen Vet- der Ehrgeitz grosser Herren / und d:c Urn / so werde ich erwecken deinen Herrschsucht der auswendigen Cron- Bgamen dir /und befestigen sein Eifferer / wird dadurch entwaffnet/ «5 unk Uchm ma»m rcn Lamtt sie nicht in Hoffnung/stlöst da- Thron seines Reichs. Eben diese von die Cron zu tragen/ sich unterste« Itamm- Folge ist von allen andern Jölckern/ als Macedoniern / Turcken/ Eeythen/Arabcrn/Zndianernjederzett beobachtet / und annoch üblich lft/ vey Kn Pvtentzen der Obern und Untern- Welt; Äusser der Schweitzer und Hol- ^uder / deren Regierung nn vielen Kr mehren hanget; Und der freym Gemeinden oder RepubUqum Vene- U und Genua/deren Herzogen nicht Erb-oder Grammssondern Wahl mas- llg seynd. Groß Brittanien/ ob es zwar M ziemlich bedingter Regierung/ da- bcy die Parlaments-Häuser viel zu re- haben/ versehen ist; Nichts desto- weniger äusser der Schwührigkelt/ und MertichenKriegs-Zeiten/ wird die Eron noch der Gramm Reyhe Msge- lheilet. PohlenOder Zeit nach Wahl- Mffig/ aber viel Zett hat es sich auf bas Plastische/ und ZagellomscheGe, schlecht rMeQirt/ und nicht leicht (so fern Erben vorhanden waren ) dar¬ aus gegangen ist. Massen ein gleiches bey den alten Hungarn / wiewohl es Zeiten ein Wahl- mässiges König* ssich war/gepfiogen worden; biß nehm- "ch auf diese Zeit/da es unächuurlich/ lure ljeiii, ein Eigenthum des Ertzt Dauses Oesterreich worden ist. . 2. Bleibt also unverneinttch / was otr berühmte Lörick Hcicus ausgesagt hat » Ninore clilcrimine krinci^em lu> Husm ov)Trl> daß viel leichter sive/ Fürsten zu nennen/als zu suchen: Messer zuHauß zu haben/als anderst- h'o herzubegehren: Und eben der Un- ^rscheid/ welcher zwischen der Gewiß- hort und Ungewißheit ist / erhellet auch rwiscki'n Stamm und Wahl; Ntu-* u«v vol- SSMWKSW« Funffzchende Rede» 94_ Schwägerin und geweste Bruders Ehe Gemahlin hoch schwanger verlas sen fty worden; enthielte er sich auf alle Weiß des Königlichen Tituls/und wie nach einer Zett gemeldte seine Schwägerin kolyclcLte, einen kollku- mum gebohren/ war ^curZus der er¬ ste Verkünder des Cron Erbens/ spre¬ chend zu dem gejammten Volck: o L,a- ceöLmonii Lex aobis nacus. O Zhr Lacedämonier! ein König ist uns gc- bohren / und setzte Ihn gleich auf den Königs-Stuhl / und war der erste/so Ihn erkennete und ehrete. z. Dannenhero bey denen mehrer» Wahl-Königreichen/ Kayser - und Für- stenthumen/ haben stch dero Beherr¬ scher noch bey Zeiten beembsiget/ um ihre Nachfolger zu wissen / und ihnen auf den Thron zu Helffen. Also thate oberholter Kayser indeme er mit eignen Printzen nicht versehen war/ machte er seinen Stiess - Sohn aus seiner Gemahlin Livia/ nehmlichen Den ^bcrius zu seinen Nachfolger im Reich. Der Aerius aber seinen En- ekel Lajum LgliZuIam : LgjiAu- bi benennte seinen Vettern den Oau- 6ium: eiauälus seinen Stiess-Sohn/ Nero aus /^ZnppinL, den sie von dem 6crm3mco, einem Enckel des Kaysers ^.uZulti, gezeugct hat/ welcher aber sich selbsten aus Verzweigung erstochen/ und niemanden zum Reichs - Nachfol¬ ger vorgesehen/weder gelassen/weil er alle hastete / und ihme alle anfeinde¬ ten. So bald aber LerZiug Qsillg, ein Römischer Rathsherr/und berühmter Kriegsmann / auf den Römischen Thron gelanget/ hat er sich so gleich um einen 8uLcessor und angewunschenen Sohn/ weil er keinen natürlichen hat¬ te/ umgesehen / und um den edlen kilo sich beworben. Hcollolius der Gros¬ se setzte noch in Lebs-Zeiten zu seinen Nachfolgern seine 2. Söhne/ ^rcackum nach Konstantinopel/ und ttonorimn nacher Rom: Ebenmässig eonckgncmus der Vierdte/ seinen ältesten Sohn Lon- ttanccrn, I_co Isgurus seinen Sohn ttgncinum v. beo der Vierdte / seinen Sohn Lonikanrinum den Sechsten/ (/sr! der Grosse/ seinen Sohn lllullovi- cum primum: Und sogesialten haben mehr andere Römische Kayser ihre Nachfolger in Lebs - Zeiten zu W" sich bestiessen/ denen es offt wohl zuwtt- len übel ausgeschlagen/ nehmlichen naa) Umständen der Zeiten und VeranM tungen der Sachen. , 4. Aber lasset uns auch ein Aug ms . Teutschland werffen: eonn«/ der M dere / Römischer Kayser ( der nicht mehr von der Stamm-Folge des Kai? secs e^roli war) sonst Sgiicus genannt/ hat >023. seinen Soh" Heinrichen mit eilffJahrcn denen Für¬ sten des Reichs vorgestellt/ und zu ru nen Römischen König / und künffcW Kayser amH.Ostercag crönen lasten wieesMppoindem 2 z.Capitel bezeug ge^ Dieser Heinrich ward genannt der Dritte/ mit dem Zunahmen der Schwarte/welcher abermahlen seine" Sohn Heinrichen den Vierdten noch in der Wiegen vor seinen Nachfolge im Reich/ in Beywesen der versand lecen Reichs - Stände erkläret. A/ gleichen hat Heinrich der Vierdte/ P- nen Sohn Heinrichen den Fünfften? schon einen erwachsenen und Rittes mässigen Printzen/ zürn Römischen Kö¬ nig/ mit Einwilligung des Reichs vet/ ordnet: welcher stch aber hernach w" der den Vattern aufgelähnet / iiM aus dem Feld geschlagen/ überwunden gefangen/ ja in solches Elend gebracht/ daß er von dem Bischoff zu Spelst'r das liebe Brod gebettelt / und in ku^ tzer Zeit vor Leyd und Kummer storben; Ein merckliches Bcyspiel des unbeständigen Volcks. der Dritte / ehe er ins gelobte Land E seinem Kriegs-Heer gezogen/hat seines Sohn dein Heinrichen/ zuFranckfucu die Römische Cron aufgesetzt. He^ rich der Sechste / kurtz vor seinem M druck / bestellte seinem unmündige" Sohn/Friedrichen dem andern/ Reichs - Nachfolgern/ einen VormE und mcei-ims Reichs-Verwalter/ nehch lichen seinen leiblichen Bruder M! lippen/ so hernach die Reichs - StaA zu Hagenau (doch daß Philipp iE dem Titul eines Königs das RömM Reich regierte) gut gesprochen habt"' Friedrich der Vierdte / so nach E gedachten Philippen zum Reich ko>", men/ hat seinen zehen-jährigen SE Heinrichen den älttrn/zum RönM^ Von der Stamm-und v)ah!-§olge. 9^ König / und Hectzogen in Schwaben/ We einiger des Reichs-Fürsten Wi- verred benennet und erkieset. , Ich übergebe viel alte Kayser/ M) Lero bey Leds - Zeiten gehabte Mchs-Nachfolger / und kehre die Fe- zu den nähern Zeiten. Friedrich ^nv. Römische Kayser / nachdem c*r Men ältesten Sohn/ Ertz-Hertzogen Maximilian in allen Fürstlichen Lu- Senden/ Wissenschafften/ und Leibs- jungen / durch bewährte und acht- vare Wtänner genugsam ausüben und unterweisen lasten / begäbe sich mit iungen Ertz - Hertzogen begler- ltt von vielen Reichs Fürsten und ftl- uen eignen Staats-Hoff-und Land- §^'ren/nach der freycn Reichs-Stadt manckfurth/ allwo er den Maximilian aut willfährig und einmüthiges Zuge- den/ aller sechs persöhnlich-beywesigen Festen / und andern Fürsten N Ständen des Reichs / zu einen Komischen König mit ungemeinem Fracht/ hat krönen lasten. Also ge- Me Carl demFünfften noch in seinen Lebs-Zeiten/ seinen Brudern Ferdi¬ nand den Ersten/^nno nicht al¬ lein zu einenRömischen König/ Mit Be¬ willigung derReichEtände zu erwah- len/sondern auch vor einen Reichs-Mlt- Aegeuten anzunehmen. Also hat auch NReichs-Apffel ^erciinsn6u81. seinem ^ohn Maximilian dem andern; Also Weser Maximilian / seinem Sohn Ru- uolphen dem Andern noch inLebs Zei- zugewendet, Ku6o!pllus aber hatte Men Reichs-Ständen seines Brüdern Matthias des Andern grosse Tauglich- W'ü und Erfahrenheit angerühMet/ und so nachdrücklich anbcfohlen/ daß zum Römischen Kayser etliche we- Wste Monath nach seinem Todt von WnChurmnd Reichs-Fürsten erkieset m worden. aber derAn- ^/ wäre durch GOttes absonderli- ?? Vorsichtigkeit/ und (wieSwikard/ Bischoff zu Mayntz/ und des H. Maschen Reichs Cantzler/ bekennet/ ul; durch eine ihme bcschehene Er- ldeinung / von der übergebenedeyte- MMurrcr GOttes besohlen istwor- ^ü/ allein Ferdinanden / Ertz-Hertzo- Kn zu Oesterreich/ dem Chur-Fürsili- 'ueuLoHe^iv vorzustellen) von einhel¬ ligen Wahlen der übrigen Chnr-Für¬ sten/ erwählet: Liesse aber hernach auch seinen Sohn Ferdinanden den Dritten/ r6z6. und dieser seinen ErstgcbohrnenFerdinandenbenVierd- ten/ in der freyen Reichs-Stadt Rcgen- spurg/^no !ä;z. zu einen Römischen König krönen. Also ist es nichts miß- gebräuchlich/ daß man in denen Wahl- mässigen Königreichen und Städten/ sich um einen Reichs-Nachfolger zeit¬ lichen umstehet / auch die Stamm- Folge nicht leicht abkommen lasset: Hingegen sehr erspießlich und erfoder- lich der allgemeinen Wolfahrt: llrm- cipem sumi.^on czuXN, wann man deck Reichs - Nachfolger gleich daher neh¬ men / und nicht lang zu suchen Noth hat. . 6. Ä wie recht ist unffr Kayser Jo¬ seph dem Römischen Reich an der Hand gewesen / wie dessen Stände in Sorgen und Oelibel-Äcion stunden/ bey damaligen verderbten Zeiten denalt- erlebten Glorwürdigsten Kayser Leo¬ pold dermaleinst einen gewissen Reichs- GehÜlffeN/ UNd künfftigcn Luccellor zu erkiesen. Die grosse Grausamkeit der Frantzoftn/ hatte im gantzen Reich ei¬ nen solchen Haß gegen dieses Volck er¬ wecket/ und hingegen die Stande so genau mit ihrem damahligen Haupt dem Kayser Leopold/ gottseeligsten An- denckens/ verbunden/ daß man sich nach nichts anders söhnete/ als daß man bald die SuLccMon im Kayserthum bey dem hoch-löblichsten Ertz - Hauß Oesterreich vest setzen/ und die Hoff¬ nung/ die Frcmckreich ihm cinbilderc/ und' vor sicher hielte / solche hindern zu können/ abschneiden möchte. Diese Umstände gaben Kayserlicher Gerts gute Gelegenheit/ dieses 8ucceiiMn- AZerck auf den Teppich zu legen/ und dahin abzühandlen / daß man König 1olepllum,ob er zwar nur ZwölffIahr alt war/zu emen Römischen König er¬ wählen wollte / worzu dann auch hie gesammte Chur - und cmoere Fürsten einwilligten/ auf den nach Augspurg ausgeschriebnen Wahl - Tag / (allwo auch Kayser Leopold erschienen/in ho¬ her Person sich einstellten/ausser Chur- Sachsin/ und Chur Brandenburg/ die durch Gesandschafft dahin kommen/) deni 96 Funffzchende Rede. den König Joseph zu einen künfftigen Reichs Nachfolger/ und zum würckli- chcn Römischen König/mit allen ge- wöhnlichen Zierlichkeiten ernandten/ kröncten/ zu grosser Vergnügung der Reichs - Ständen / und Friede aller Oesterreichischen Rechts.Gesinnten/ die da sicher setzt reimen: Go gehet (Oesterreich in sei¬ nem Purpur auf: Du Hcanchreich! du wirs? nie verhindern diesen Laufs. 7. Dem Allerhöchsten stye darum gedanckt'» daß diese Vor - Erwählung geschehen/und daß das gemeine Wesen des Römischen Reichs/ grossen Gefahr» lichkeiten dadurch entgangen ist. Dann was Ware zu hoffen ( Wit ein Anony¬ mus cklcurirt) wann die Verhängnuß GOttes sollte gefügt haben/daß Kay¬ ser Leopold / ehe dessen Printzen zu ge¬ nügsamen Jahren gelanget/ aus dieser Zeitlichkeit wäre abgefodert worden? Man wüste Franckreichs Vorhaben/ wie selbiges vonKönigskrancisoZeiten/ nach dem Römischen Reichs Apffel ge- eyfert habe: Man sähe den Thum- Herrn von Fürstenberg mit seinem An¬ hang ( welcher den grösten Theil vom Cöllnischen Capitul machte / ) von Franckreich gantz eingenommen / der Chur Fürst und Ertz-Bischoff sechsten Maximilian Heinrich/ ob er wohl von Natur und eigner inLiiEon der gü¬ tigste und friedliebenste Herr von der Welt war / hatte gleichwohl/ durch Rathschläge besagten Fürstens von Fürstenberg / damahligcn Bischoff zu Straßburg/sich dahin verleiten lassen/ daß er eine Alliantz mit Franckreich eingangen ist: Oder/wann auch dieser ein paar Augen zugedruckt hätte/ so nicht unmöglich gewesen: m cali ch-m- xenn, oder in solchem Fall/ die gantze Welt wird in dieser Meinung stehen/ daß des vncirenden Ertz- Stiffts Cölln Wahl Stimme vor Franckreich schon so viel wäre/als gewiß gewesen. Was aber an einem Orth geschehen kan / ist an dem andern nicht unmöglich. Wäre nun bey einem solcher Gestalt er¬ folgten laccrreZno Franckreich aelum qen / ein paar/ oder nur eme Chur- Fürstliche Stimme vor sich zu erzwin¬ gen/ so würde man die alte GescbicP Ouncücrl bald erneuert / und scchW tausend Mann vor Franckfurth gese¬ hen haben / die sich um die Römische Cron zu schlagen/Ordre gehabt habe» würden. Und wer hätte sich zu wl« Versetzen getrauet/ bevorab/ wann das Hauß Oesterreich ohne eines Reichs Vogtbahren Haupt unter der Vor'' mundschafft gestanden wäre. SclM sich nicht Rathgeber / und bestocM Frantzösische ^äyTrcmen gefunden den/die alsdann die gegenwärtige fahr der zukünfftigen vorgezogen/ und mit Franckreich sich zu acLomMockren gerathen haben würden. Aber setzt/daß das Römische Reich sich M sten dergleichen Unternehmen oppo¬ nier haben möchte; Da wäre allcrent Anlaß demKönrg gegeben worden; eM' weder das Römische Reul; mit deis Krieg in Grund zu verderbe/ die sich versetzende Stände ihrerFreyhnt zu rauben/ und unter die Dienstbarkeit bringen (wie es ehemahlig in Frana' reich mit etlichen Printzen / da derck Länder der Cron m^-poi-irt ftyud pi-süiairt worden ) oder wenigst grosses Stuck des Römischen ReM hinweg zu reissen. Diese seynd zm^ Politische/ aber wahrhafftc ProM reyhungen; Und gebeGOtt/daß es das geliebte Teutschland nicht einmal üb^ sehen möchte. 8. Aber Kayser Occo ist bey de^ offt-berühmten ^3clco einer gantz drigen Meinung / als wir bißhero redet haben: Nehmlichen/ daß die gierende Fürsten und Herren nienM' len diejenige gern sehen und Habers denen das Reich / und die Herrsch^ nach ihrem Abdruck zukommen sE Und dahero seynd dieser viel gcweM welche / nachdeme sie in Lebs-ZE denen regierenden Königen und sten nachzufolgen vergewissert wordc' seynd / sich lieber von jener Geine>a schafft und Beywohnung entzogA als in ihren Augen ein Splitter odc Dorn seyn wollen. Deine stimmet cE bey LZeiyppus, sprechend : ?racleötl nes rsro cicrg pcrnicieln l^eANOi UM ciciäi-6. Daß selten ohne Schaden dt Königreiche abgelossen seye/ wann ma wegen der Nachfolge jemanden ^at- Dann es ist hart anzuwarten/und harter aus den Händen zu gehen. HeyLes macht Mucken imGehirn/und onngt Gefahr in der That. Zn den legierenden würcket sehr der Arg¬ wohn und Verdacht/und in dem Vor- ^'wählten macht grosse Versuchung wwohl die Begierlichkeit/ als die Un- Miilr. Beydes erwecket bald in bey- einen unversöhnlichen Hass / und M diesem eine grausameVerfolgung; ^leesGriechenland geschehen/und mit ^waden erfahren zur Zeit Lommem, den lnäronicum nach aller Schwe- ugkeit verfolgt hatte. x 9. Ich lasse gelten diese Meinung Kuppi-und die Ursach/warum ste be« fahret wird. Aber wir stehen m el- ^grosse« Unterscheid/welcher allem dlesen Zweiflet heben kan. Alldlewei- erstes in der Stamm - Folge / so el dre OEcnäcnren belanget/ von der- Mlchen Mißhelligkeiten nicht zu gedem 7, e» lst. Dann wie wird ein vcrnunff« ?ger Vatter mit seinen leiblichen Er« cn/ )nst am rle- gt- hie- vo- ich- )er^ ge- dic lln- >ur- icN kek ec- >g- K- Ml> rfft reri in ?o Von Urrterscheid der Gtamm-und Wahl-Folge, y 9 der Michael Coributaus dem Geblüt der alten Groß - Hertzogen von Lit- rhauen entsprossen/und ein Gallus, des- senGeschtecht 5 40. IahrvorhinPohlen regiert/ scye; Dahero der gantze Adel rhine zugeschlagen/ und mit allgenrei- Nem l'tsccc, und Viv3c?rinLep8 Msulo- ^-^y.voreinenPohlnischenKönigaus- geruffen. Hierüber waren die Kens. coiLZ eoufunllirt/und sich zllwiderftv tzen/ abgeschreckt: Dann zwey Edel- r-eurhe / die widersprechen wollten / wurden so gleich medergesabelt: Der ?rim38 KeZni, Ertz-Blschoff von Gne- sen/ wiewohl er sich bey der Versamm¬ lung nicht befände / musie doch alles geschehen lassen. Ward also dieser Printz Michael/ als ein Jnheimifcher/ und von einem herrsch - mässigen Ge¬ schlecht Entsprossener /allenvorgezo- bracht. ^leliu8 ell, kriricipern lumi, lerunc, vertragen viel besser das Regst ment eines inlandischenFürstens/ob er schon nicht jenes / was ein Frembdec leisten kan. N' - 4. Es ist zwar nicht ohne/daß dte Neugierigkeit des Pöfels / ihme offt frembdes Brod besser schmecken last/ als das einheimische/ und sich offt söhnet nach frembder und neuer Regierung mehr/ als nach der alten und gewohn¬ ten. Aber ohne Vermmfft/ und mit. schlechtemAusgang baldiger Reue/ und l allemal entweder mit Stürtzung/ oder wenigst Verrückung des gemeinen Wesens. So viel Beschicht und Hahr- Bücher von Anfang der Wcltgeschrie- dieser Warheit scynd darinnen zu fin¬ den. Der H. Geist sechsten ermahnet: Lasst uns auf den alten Meegen blei¬ ben / und auf denselben wandeln. Dann gleichwie gemeiniglich die erste Muster und Anfänge eines Dings/ (wann selbige glücklich zu Merck ge¬ bracht werden) die Nachfolge fol¬ gender Zeiten bey weiten übertreffen: Also übertreffen/ und sollen den Vor¬ zug in Regiments-Sachen allezeit ha¬ ben / die jenige Geschlechter/ in welche N 2 die ffi unc kommen, Hueni l?rmccp8 parum Äicicer illin Aenuic,3L c^uem elizi clacur, wann auch ein Fürst mit Erzeugung seines Nachfolgers nicht allerdings ler¬ ne Umerthanen vergnügen sollte / W werden sie doch einen solchen lieber lei¬ den/ der ihnen gebohren ist/als einen/ der anderwerts her kommen M. , z. Was vor hochansehnliche Prlti- tzen waren nicht vorgeschlagen zu der Pvhlnischcn Cron / 166-. nach¬ dem der König der Letzte lemes Stammes / das Jahr vorhin / bey öf¬ fentlichem Reichs-Tag/die Ker Ablegung seines beschwehrllchcn Aegiments:nit unwiderrufflichmrEnst schluß gcthan/ und die neue Wahl m die Hände der^ubiiL gestellt? Es die zwey unvergleichliche Hertzogen von Neuburg/ Lothringen/ und mehr- andere/ doch unter allen / waren die My letzte/ die vornehmsten., Mears desto weniger wäre nicht möglich/ en neu von diesen durchzudringcn Die Wahl verlängerte sich von Tag zu Tag Lum Zwitrachc/ und mit der Gefahr: Endlich stunde Fürst von ^adziviel/ als eink^noc auf/und ne- the den Reichs-Ständen/ man soll e dann in GOttes Namen sich eines k^ioren vergleichen / wellen denen Frembden von vielen widersprochen würde Die Lenacores, so bestochen wa¬ ren/ und die Parthey der Fremb- den hielten / hatten darzu keme Lust/ wollten aber doch des Radzwiel ge¬ tanem Vortrag nicht öffentlich entge¬ hn seyn / sondern fragten gedachten Fürsten / wo man dann emm taugli- M belaurliche Beyspkle chenkacriocen finden möchte? Da schlug ven lcyno/,o ,- er den MichaelCoribut Wismowlzky vor/und erboth sich/daß er semeWah, len oder 8uN-aAia,die auf ihn gerichtet waren / so gleich genandtem Mchael Eoribut übergeben wollte. Dieser war ein junger verlassener Herr/ aller Mittel entblöset / und mit oberzehlten Cron-Eifferern in keinem Stuck zuver- gleichen. Dessen aber unerachttt/er¬ innerten sich so gleich die Reichs- Stände (äusser der 8eEoren/ die ihr ünderwärtiges Absehen hatten) daß i OO Sechzehende Rede. bre erste Ober Herrschafftliche Hoheit eingeführcr ist worden/ von denen je- nigen/ die allererst darnach trachten/ und sich nicht mit den Unterthanen/ sondern mit der Gebictschaffr derselben zu vermählen suchen. <;. Es erhellet noch ferner der Um terscheid zwischen der Stamm-und Wahl Folge aus dem; daß leichter zu glauben ist/daß ein Printz von vielen/ edlen/ und Fürstlichen Ahnen entspros¬ sen/einen mehrcrn Einfluß/ allerley vortrefflichen Leibs-und Gemüths- Gaben von der Natur überkomme/ nicht allein forces forci- bus, nach Auffag aller Welt-Weisen / daß die Adler keinen Wiedhopff aus- brüthen/ weder die Hasen von den Lö¬ wen herstammen: sondern auch / daß du-selbe von zarter Jugend an / zum Herrschen und Regieren erzogen wer¬ den. Dann das Königliche Ansehen ist ihnen angebohren/die Majestät ge¬ bühret ihnen ; Die Sicherheit des ih¬ nen anfallenden Regiments bringt ih¬ nen die Hochachtung allen bey: Sie sorgen treulich um ihre Unterthanen und Länder/ als ihr Eigenthum/ weil sie versichert seyn / daß es auf ihre Nachkömmlingschafft kommen solle. Sie bearbeiten sich / sie erhalten/ sie vermehren ihren Staat aus natürli¬ chem Antrieb/ der in der Gewißheit der Nachfolge bestehet. Sie gebrau¬ chen sich keines Hoch-und Ubermuths gegen ihre Vasallen / weilen diese oh¬ ne dem jene vor ihre bouvramen er¬ kennen. 6. Aber in allen dem ist das Wider¬ spiel bey der Wahl Folge. Alldiewei- len diejenige / welche durch die Wahl- Stimmen auf diesen Gipffel menschli¬ cher Hoheit gelangen/ ihren vorigen Stand so bald nicht vergessen / indem ihre Erben wiederum fallen/und nicht das seyn können / was sie jetzt seynd. Dahero bereichern sie ihre Familien dermassen/ daß hernach ein jeder sehen kan/ daß seine Nachkommen von demje¬ nigen Hause seynd / dessen einer den Sccpter geführer. Auf gleichmäßige Weiß werden nicht allein grosse Anla¬ gen und Aufbürdungen denen Vasal¬ len/ die verwendete Wahl - Unkosten zu ersetzen / die besiochne Freunde und Helsjcr zu begaben/seine kgLlinn zu er- hallen/den Königlichen Pracht zu strm rcn / unverschont auferlegt/sondern auch die Cron/Kleinodien und Güter/ und aus dem gemeinen Schatz - Kasten/ dre Gelder manchemHauß zm gewendet. (2ui llbi ne^urrm, cm bo- NU8? sagte jener: warum solle einer im me sechsten/ und den Seinigen es entz>^ hen/um dadurch einem andern es sparen und zuzuwenden ? Warum solle ein Wahl-mässiger Regent seinem Nach¬ folger die Flügel/ (will sagen) die Macht, denReichthum/und den Nutzen lassen / welcher -vielleicht des Vorfam rers Erben damit unterdrücken wird- Kurtz: Keiner nimmt sich seines Amts so eiffrig an / als seines Eigenthums- Kein Wahl-mässiger- wird anderst thun/ als sich mit allgemeinen SclM den masten und fett machen, incu» redet von ihnen mit wenigen Worten: b.3Lci-gnc Imperium: Diese zerreissen das Reich. 7- Ich will auf die Bühne dercst nicht viel aufführen: Genug zu einem Beyspicl soll uns dienen der /^n. i erwählte Römische Kayser / Carl dec Vierdte. Dieser/ nachdem er seinem Sohn zVencesiLus, die Prinzessin Jo/ Hannam/Hertzog Albrechts in Bayern und Grafens in Holland Tochter bey- gelegt: Begehrte an denen Chur-Für- sten/ daß sie auch wollten ihne zuM Römischen König erwählen und krö¬ nen. Damit er aber ihre Wahl Stilw men desto eher auf seine Seite neigest möchte/versprach er einem jeden Chur- Fürsten lOOOvo. Ducaten: Und also erkauffre er ziemlich theuer den Römi¬ schen König Stuhl seinem Sohn Wem tzel. Dieser wäre damahlen 16 Jahr alt und wurde durch gemütheke Wahl Stimmen zum Römischen König Zst Franckfurth erwählet / und kurtz her¬ nach zu Aachen gekrönet. Nachdem aber der alte Kayser die vcrsorochne Summa Gelds der 620000. Ducarest nicht zuhaltcn können/ verpfändete er derentwegen dcnChurFürsten die ost fenbahre Reichs-Zölle/ an denen dec Unterhalt des Kaysers ehemahlen be¬ stünde : Diese waren Anfangs nur Pfand Weise eingenommen / hernach aber solche entweder aus Schwachheit/ oder oder Übersehen derer/ so den Reichs- Stuhl bctretten/gantz und gar an sich Mögen/ (wodurch sagt derOesterrei- wtscheGeschicht-Schreiber in dem drit¬ ten Buch am 9. Capitcl) dieser Kay- A dem Reichs - Adler die besten Schwing-Federn gezogen/ also/ daß er letther/ ohne frembdeN Äehuff/ nicht Msiiegen können/ und also ein fast na¬ gender Vogel andern Thieren ver¬ ächtlich worden. Wie dann Kayser «tsxicrüiianus der Erste um dcßwillcn von ihme gesagt haben soll: LermawL k^llilenriorem petkem nun^uam aliss MgissL. Deutschland habe nie keine endlichere Sucht als damahlen ge- men / dero Haupt-Ursach aber war dl°Wchl-Folgc. , 8. Vergeblich ist mir vorzuwerffm/ daß durch die Wahl-Folge «pcimus ex omnibus der allerbeste aus allen/und geschickteste ru der Regierung erkieset werde; Dann es kan auch ein solcher gevohren werden / und durch dle Stamm-Folge/die ihme angebohrne Agend und Geschicklichkeit weisen. Mm König/ der gebohren wird/ giebt «Ott nicht allein die Gewalt/ (wie lonsten allen Stamm-und Wahl-mas- ugen Fürsten ) sondern es zeiget auch TOtt einen solchen mit dem Finger/ der ein Regierer seyn muß / wellen er ihn als einen Erb-Fürsten hat lasten ge¬ boren werden : Hingegen in derWahl- Folge giebt zwarGOtt zu seiner Zeit auch ihme die Gewalt/ aber er zeiget wn nicht mit Fingern / sondern über¬ last die fteye Wahl/ denen sie gebüh¬ rt. Sage mir nun : wer ist gerech¬ ter/ wer fürsichtiger / wer sicherer/ «Ottes oder des Menschen Finger? Ob nicht GOtk auch kan einen so Ge¬ schickten/ als etwann etliche Menschen chnen einbilden/ zu den Reichs-Stab Scbohren zu werden / verordnen? Ob Mt die Erwahler vielmehr unter- sthiedlichen Anmiethungen unterworf¬ en / wodurch sie verblendet können werden / daß sie eher nach einem gläm Anden Kuyffer/als nach dem wahren «old greiffcn ? Wer weiß nicht/ daß vey den Wahl-Tagen/ vornehmlich ent¬ weder die hohe Änkunfft/oder die wist ENtüche Macht gesucht wird an denen/ 'e um die Cron buhlen: Und es kön¬ VonUnterscheid der St-rmin-undwahl-Zolge. ivi nen bey allen denen wohl schlechte Ge- müths-Gaben seyn/ wenig Verstands/ nichts von der Tugend. Also wird es nicht allezeit der Würdigste/ derBeste/ der Geschickteste seyn / welchen der Reichs-Tag auf den Thron erhebet/ sondern der Mächtigste oder Gluckste- ligste/ da bcydes von der Tugend und Regierungs-Kunst / kan weit entfernet seyn. Her Mächtigste vermag wohl die Gemüther der Erwahler corrum- 9-ren und bestechen/und also durch das Laster sich empor schwingen. Der Gluckseeligste wird durch seine ver¬ führte Trägheit / Fahrlässigkeit / Frommheit oder Einfalt/ bey L-men Erwahlern Liebe finden / die ihnen - Hoffnung machen/ unter einem fahr¬ lässigen oder frommen/oder schwachen Fürsten sechsten zu regieren. Aber wie offt sich diese betrügen/zeiget satt¬ sam das Beyspiel 8ixu des Fünfften/ Römischen Pabstens/ von dem Orego- riuLl-eci ein gantzesBttch geschrieben. 9. Nach zeitlichen Abdruck des Pabstens Gregor«/ haben die Herren Cardinäle in der Zahl ihrer 4«. den Wahl-Tag um einen neuen Hirten der Christlichen Kirchen/wiederum zu be¬ stellen angefangen/ und solchen vorsich- tiglich nach altem Gebrauch/ angestellt. Es machten sich gleich herfür etliche Lerer compecenren/ und gedachte nie¬ mand auf den Lsrclingl ktonralrc), als welcher von seinen colieZcn vor eine Einfalt geschätzt/ ja zuweilen in öffent¬ lichen Beratschlagungen bcschimpffet worden/ so er entweder nicht verste¬ hen hat wollen / oder deren nicht geachtet. Andere aber vermeinten/ daß gedachter Cardinal (hernach wor- dener Pabst Lixm«,) feiner schwehren Unpäßlichkeiten halben ( denen er sich stellte unterworffen zu styn) zu schwach wäre/ die so lastbare Bürde der allge¬ meinen Kirchen zu ertragen: wiewohl er in sich selbsten besser gesund / und von Kräfften stärcker war / als einer unter denen Lompecemen / und zwar allein 6o.Jahr alt/da er doch mit sei¬ nem verstelltenVerhalten sich einen 70. jährigen Mann zeigte/und dahero bil¬ dete ihm niemand ein/ daß ein so Bock- spannigcr Kuppler/ wie er sich sonsten auf der Gassen stellete/ zu dem aller- N z Höch- ro2 . Gechzehenöe Rede. höchsten Gipffel des Pabstthums ge¬ langen sollte. Und ist doch durch der¬ gleichen verstellte Gebärden darzu ge¬ kommen/welche sonsten einen andern nachtheilig und verhinderlich wären gewesen. io. Nichts delto weniger wüste er seine heimliche Anschläge zu denPabft- thum/ sowohl subtil und artig anzu» bringen/daß er seinen Ancker der Hoff¬ nung zu denselben zu gelangen / um so viel ticffer und fester in den Grund schon gelegt hatte: wie die andern ih¬ nen das Widerspiel einbildeten: Nehm- liehen/ er flöhe davon mit ausgespan¬ ten Seglen/da er doch den richtigsten Wind gefast / zum Pabstthum zu ge¬ langen; Hui fuAic,pl-«ximu5 clk kouori, sagt Lpi-Iccus. Wer die Ehri flieht/ ist der nechstc daran. Seine Weege und Mittel waren gantz zuwider denen/ deren stch die andern Cardinale ge¬ brauchten. Dann er verachtete stch sechsten/und lobte alle die andere; Je¬ ne aber lobten steh selbst allein / und verachteten die andern. Er hatte noch vor dem fogcnandten Oonciavc, oder Wähl Versammlung/ bey unter¬ schiedlichen Cardinälen seine viMm ab¬ gelegt / befoderist bey dem Cardinal karuelius, welcher stch der armen Car- dinälen(isi eineArt deren/die dcrPabst Llipcuchrt und aushaltet) gar nichts/ -der wenig achtete/ befoderist aber sei¬ ner/das ist/ des Cardinal ^ontaico, als welchen er auchkeMamkoman-äm mehr« mahlen nennetc. Nun bey diesen H. ramclio, als Cardinal Dechanten/ leg¬ te er/ ungeacht seines Widerwillens/ eine gantz untertänige Vistce ab / und entschuldigte sich / demütigst bittend/ Ihme zu erlauben/von der Wahl/we¬ gen seiner wissentlichen Baufälligkeit auszubleiben / dann er glaubte / wann die Wahl stch verziehen sollte / daß er vor Endung derselben / sein Leben en¬ den würde. Und dieses brachte er vor/mit einem grossenHusten/als wann er gleich umfallen wollte/ und wäre doch nur ( wie etliche glauben ) eine Verstellung. DerCaröinal-Deckant hingegen munterte ihn auf/ und gab ihm nicht zu/von der Wahl auszublei¬ ben/ indeme auf derselben / die Wol- fahrt der gantzen Christenheit bestün¬ de. Darauf antwortete Somalcu- hurtig: Die Hoffnung Euer Eminentz mit meiner Wahl-Ekimm zu dienen/ wollte auch so gar in den Look lauffcnl Aber der kor mell, seine Gleißnerey ziem* lich vermerckend / sagte: klonliKnor, wolle nur sein eignes incerclie beobach¬ ten : sonsten seye ec der ungläubige Thomas/und könne nicht glauben/daß der Cardinal Uoncaicus kein Verlangen trage nach der Päbstlichen Würde. Worüber sich dieser erholend wider¬ legte: Es müsten die Herren Cardina¬ le nur blind seyn/ wann sie diese hohe Würde Euer Emincntz als einem Car¬ dinal-Dechanten von unvergleichli¬ chen Verdiensten/und langer Erfah¬ renheit in Kirchen Sachen/abschlagen wollten; Und mir als dem Vcrworffne- sten/der doch anderst nichts hat als den guten Willen seinen Kronen und Gut- thätern zu dienen/verleihen sollten. li. DergleichenGleißnerey brauch- te.er auch gegen den andern Cardma¬ len/ befoderist gegen denen/ die das Haupt waren der k^Mnen / oder Wahl - Partheyen / osst wehemütlM bctaurcnd gege einem und dein andern/ daß er nicht so viel WM - Stimmen habe/als der Cardinäle seynd/ um ih¬ nen allen zu Helffen. Kurtz: Er schmeich* lete emem jeden Cardinalen/ der Pabst- mässig war mit diesen Worten : Der Kirchen GOttes möchte zu grosse" Schaden gerathcn/wann dieser oder iener(mitdcm er redete) zu ihren Vor¬ steher nicht gesetzt sollte werden. Es waren zwar 14. der Cardinälen Pabst-massig/ und die tauglichste z" dlesen hohen Htrten-Amt; Die aber in eine beständige Wahl-Einigkeit Z" bringen/ unmöglich war/ dann einer verhinderte den andern/ und jeder kronist wollte sein Spiel sicher ma¬ chen: Aus diesem scheinte / es würde eine lange Wahl werden / und da- durch die Zeit vielen nüchrheilig ver¬ streichen. Dahero/ an statt/ daß die Wahl sich zu lang verziehen sollte/ er¬ achteten die eoockvisten viel besser zu seyn/ geschwind einen solchen Pabstcn zu wählen/der natürlicher Weiß nicht lang leben / und dadurch etlichen / die bey diesen Umstanden zum Päbstlichen Thron nicht gelangen können / einen baM Von Unterscheid der Stani-n-Und Wahl-Folge. Meldet : karerno, taremo: Wir Worauf ^oncalcus sich noch heutiger ces werdens thun / wir werdens thun. Worauf ^loncaicus sich noch hefftiger vbÜAirte/ sprechend: 8e vor Ml ?Lt- ps.fatecekgpi voi llcE: e cr llivillercmc» rra cli noi ilkapgco» cioe io il cieulo, vor I' eckcci io i! nome L I'sp^LrenrL, e vor !' aurborics, e comrnanäo. Diese Wort waren rechte Lock - Vögel! Wann ihr mich zum Pabsten erwählet/ so machet ihr euch sechsten zu so viel Pabsten/ als ihr drey seyd. Wir wollen so¬ dann das Pabstthum zertheilen/mir bleibt der Titul/ euch der Genuß: mir der Namen Und der Schein/ euch die ^uclwritat und die Gewalt; Das seynd mir wohl güldene Stri¬ cke gewesen / worein sich diese ansehn¬ liche Herren bald verstricket habcm Dann / nachdeme sie von ihme wegge¬ gangen / setzten sie sich an einen einsa¬ men Orth zusammen / und trösteten sich mit dergleichen Unterredungen. i z; Was gröffers Glück können wir uns wünschen / als einen Pabsten nach unsern Willen und Gefallen zu haben. Dieses Glück aus den Händen zu lassen / wäre die gröste Thorhett/ und solches zu verschieben / ein grosser Mangel unsers Geistes, Die Wort Les končalo kommen von einem auf¬ richtigen Gemüth / und seynd keine ComvlimcntcN/ erdicht/ oder lär/wie es andere Lompscencen vordasPabst- thum zu thun pflegen. Er ist untüch¬ tig/wichtige Geschafften abzuhandlen/ und bekennet ohne Scheu seine Untüch- tigkeit / die auch nicht erdicht/ sondern wahr ist, Alldieweilen er nie regiert hat/als eine kleine Zeit seine Religion/ (dann er war vorhin ein convemua- !er) und zwar mit so wenigem Glück/ als geringer Vergnügung seiner Seits. Und ist daran nicht zu zweMen/ daß seine Leibes-Schwachheit so wohl / als seine geringe Erfahrenheit ihme zwin¬ gen wird/ lieber uns/als Urhebern sei¬ ner Erhebung das Regiment anzuver¬ trauen / dessen er nicht gewöhnet ist; Er hat keine Befreunde/die uns im Weeg seyn würden/und ihme in eines SchwüP baldigen Platz machen möchte. Wur» kommenden Geschafften zu leisten / De also nicht lang gedacht; Dann alle dann er seye von sich selbsten zu die- ^meinten / Cardinal seye ser Last nicht mehr fähig noch capabell der Baufälligste/ Schwehrste / Ohm Uber das hat sich der Cardinal wnchtigste / und von keiner Hoffnung Wittes langen Lebens. r2. Drey Cardinalen/ Kwcl-cesMe, lmd ^Iexgnchuiu8, verfügten sich heim- uch in Les Cardinals Romain Zim- ^'r/ (dann wegen seiner vorgebender Und er stellte sich mit eusserlicheN Geberden weiter zu gehen (will sagen) von dem Pabftthum weg/als eine um tüchtige/ und allzu baufällige Person/ innerlich aber sohnete er sich vielleicht mehr/ als alle andere Cardinale / die sich nicht zu verstellen wüsten/ und stü Nt Rancke und tiessvergrabne Listig/ kerten nicht verstunden. Dann er wät bey bessern Kräfften/als viel andere/ allein 6o. Jahr alt / da ihn die and^ re theils 7s. theils 74. urthcileteti- Seine Demuth und Gedulc eine blose Noty eines Armen/von Geburth gaE Niedern und verwogenen / von >0- teMon eines imMönchen-Stand ganß unruhigen/ und hernach durch etlicher Fürbilk gewordenen Cardinals; det ihme selbst schott vorhin in seinen jum gen Jahren offt und Vielmahl das Pabftthum propheceyhet hat; Und nun erwartete er denAusgang zwischen Forcht und Hoffnung. 16. Aber die dreyvorgemeldte Ca^ dittäle/ und seine Gönner/ /Uexanck^ Nus. Mclices, und Lcke, denen sich noch zugesklltederCardinalll.uüiLucm^gieM ger bcr: rtg geu ver fcrl l'3l iür Wi wa Zej unr fall te: Dc Et! sttx Unl Ne der bor Er dre W neh daß hoü chei wie Mg Ab nal die käc Ca sein alle len. diru koir bör saiA hat sich Wo, lvar ö c Ta, Wal Von dem Unterscheid der Stammend Wahl-Folge. 105 gen immer zu vor seinem Zimmer vor- vey/ und gaben ihme hcünliche Nach¬ richt/was sie allbercit vor ihne aus- gewürcket haben: Er aber (mit einem Erstellten gehe rrcg zu mir) ercyst mte sich noch mehr / sprechend: ker l amor 6il)io non penlare sar mi kapa, ie non mi Aiurare cll ^iAÜLrne curco 60- ^'erno soora 6i voi. Durch Gattes Willen machet mich zu keinen Pabst/ wann ihr mir nicht schwöhret / die Mtze Regierung über euch sechsten zu nehmen. Es ist recht zu erbarmen/ daß dieser Bettel-Mönch so vornehme/ hocherleuchte / und theils von Fürst!!- Mn Häusern herstammende Manner/ wle diese vier Cardinäle waren / W gsausam geäffet und hinterführet hat. " me llgmoboM. Dann gestern und vorgestern waren wir kein Pabst/ wie wir heut einer seynd. Und wie der Cardinal ferner etwas an des Pabsts Klewern mit eigner Hand richten und verbessern wollte; sagte Pabst 8ixcus (dann sogcstalten hat et sich nach der Wahl benahmsct) mn Ungedult: t>lon bilvANJ csoco llomesti" c.uii col ?.ipa 8ixco. Man solle D hinfüro nicht so gemein machen mit dem Pabst s-xro. Ehen dieser meldte Cardinal/ und auch der CarM nal lbulliccuci, gaben Befehl / den Camer Bedienten/ wie sie des Pabsten Zimmer einrichten sollten? Lixcus diese,ü hörend/ rcibte ihnen gleich unter Nasen / mit diesen hitzigen Worten» d>Ion piAliace la briZg, noi spremo commanllare i! nollro bisoAno. MtiN' zeiget nicht so viel Geschafftigkeit: nstt werden schon wissen zv befehlen in u^ fern Angelegenheiten. Uber diM schauet ein Cardinal den andern am und der ll-ullicucci sagte zu dem ZUcxaM cirinus : ^tonllZnor, c^uello ll lln/rri Voi. Dieses gehet euch an: Dem abee dieser antwortete: l^e baveremo ciue noüra parcc. Wik haben bcM unst^ unfern guten Theil. Der Pabst hör¬ te, zwar d-M gern/ aber er liesse sich wchrs mercken/daß ers gehört habe/ sondern liesse sie so gleich wohl begossen uvzichen. 9- ^ixcu; hat zwar sogestalten/wie U'tzt gemeldet worden/ ziemlich klar/ denen Urhebern seiner Beförderung/ nwe Meinung/die aber seinen ersten -Emen gantz zuwider war / und ih¬ nen alle Hoffnung zu der Mn - Herr- m)ung (die ihrer grossen und schweb¬ ten Mhe einig-abziehlender Zweck Ur) benahm / zu verstehen gegeben; wäre ihm nichts desto weniger an dem noch mcht genug/sondern er woll¬ te noch mehr und deutlicher / mcht äwey/ sondern allen seinen Wohlrha» tern und procurgroi n / zeitlich / ohne E-schub/ und gleich den ersten Abend derPäbAchen'Regierung/ seine romle , und sbsoluce Gewalt Men. befähle/ ein Königliches ^achtmal)! noch denselben Abend zuzu- richten/ und ersuchte dazu seine vor- Vmfte Helffer und Beförderer: ^lehmlichen/ die Cardinale / ^lexan- arinum, ^ieäicum,Lllc,82nLil 8ixci,k.u- Uuccium, und den V0N ^Iccmps. Es kamen auch alle / äusser ä' Ll>e (der Zu erscheinenBedencken hatte) freu, vig darzu: Sie glaubten / das Nacht- NW würde ihnen eine Grund-Feste ihrer einbildenden künfftigenVerträu- hchkeit mit ihrem neuenSouvrsm seyn r ^iber sie empfanden bald das Wider- spiel/ und vielmehr eine harte l^Kion, ll)ie nehmlich 8ixcu§ in Zeit seines an¬ gehenden Pabstthums / wolle von ih- Uen rrg^wt/ rcchcLlirt/ und säorirt wer¬ ken. Es waren kaum die Eingelade- zu der Tafel gesessen/ als fienge der .fabst sich nicht allein gantz mllvUl-enc ijud frembd gegen ihnen/ als wann sie Wre unbekandt waren/zu zeigen ; son- so gleich die Hoheit der Pabstli- An Majestät / und die Monarchi- lche Gewalt anzuführen / mir mehr- NWiger Widerhohlung jener Evan- Nffchen Worte : u cs ?crrus 6cc. Ku bist Petrus/ und auf diesem Felsen Mde ich aufbauen meine Kirchen, ^lese Wort erklärte er hernach mit Mein solchen Etffer/ der aufeinemPre- Stuhl mehr / als zu einem Gast¬ mahl/mehr gegen einem Schul - Jun¬ gen / als gegen dergleichen vornehme Kirchen-Beamte/ wie diese Cardma¬ len waren/ (nehmlichen der Kern aus dem gantzen Sscro LoUeZio.) taugete. O wie unergründlich / sagte er/ seynd die Urtheil GOttes! Christus hat nicht Gewalt auf der Erden gestattet/ als allein einem Petrus/ allein einem Pab- sten/allein einem Statthalter/ allem eine!» Haupt. Einem allein gäbe er die Gewalt und Macht / seine Schäfflem zu regieren und zu leiten, cs pecrus.- Du bist Petrus : du bist allein der Pabst. Hi clabo clavcs. Dir wer¬ de ich die Schlüssel geben des Himmel¬ reichs. Dir allein gieb ich die Schlüs¬ sel/zu-und aufzumachen eine jede Sach/ nach deinem Belieben. Dbi, nbi» dir/dir schencke ich die Gewalt meiner Kirchen aufzuhalten und zu regieren. Dir/dir/ weil du mein Statthalter bist/nicht denen andern/ die allein deine Mmlkn und Diener seynd. Es manglete diesen vornehmsten Cardi- nälen weder an Witz/ noch an dem Verstand/diesem Geist Eliä in vielen zu begegnen/und die ungezogne Gött¬ liche Zeugnussen auch auf ihren Form auszulegen: Aber er redete mit einem solchen Eiffer/ und so nach einander/ ohne einigen Absatz/daß ihnen das ge¬ ringste emzumengen/nichtmöglich wä¬ re: Und wann schon jemand seine Mei¬ nung mit ein oder zwey Worten dar¬ ein einzuwerffen begunke/ so wurde es gleich unterbrochen / dann er redete in einer Hitz/in einem Thon/ und immer¬ fort/ auch allemal dahin schliessend: Oke nclla cllieta, oon llovers eN'er, chs un solo eomgnllancc. Daß in der Kir¬ chen GOttes mehr nicht ftyn sollte/ als ein einiger Befehlshaber. Da¬ durch die anwesende Cardinale genug seynd verständiget worden / daß sie von dem Cardinal ^oncsiro, der so lang hinter dem Berg gehalten/ gctäuschet worden/biß er durch sie die¬ jenige Gewalt übcrkommen / durch welche er sie anjetzo mit aller seiner Lust morMciren könne- Sie hatten ih, me die Ruthen selbst in die Hand gege¬ ben / mit welcher sie anjetzo gestrichen würden. 2O. Es wäre aber dem redlichen O 2 Car- Von Unterscheid der Stamm-und V)ahl-Fo!ge. 107 r o8 Gechzchende Rede. Cardinal k-EicuccL unmöglich/sich zu enthalten/sondern wie der Pabst ge- rcispert hat/ und ehe/ daß er wider den alten Thon zu widerhohlen angefan¬ gen/ brache eilends aus / sagend: Vo- ttra Laorica, ci 6iüe piü volre oel coNcla- ve > cbe Zli sarcbbe ckaro piu cbc iropos- sivile cli pocer sollener solo jl ?gparo, eä or» non vuo! ne meno, cbell parli 6' ajuro. Darauf war die Antwort bald fertig / und ziemlich bissig:vuo- que voi,ci llavcce sgco kgpa per Vockro InccreÜe? e noi vi sacismo ilipere, olle s llavbiamo ricevuco per il noliro. Das ist mir schön : so habt ihr mich zu ei nen Pabsten gemacht wegen eures Nutzens? Ihr lasset euch aber von uns gesagt seyn/ daß wir das Pabst- thum angenommen haben / nicht vor euren / sondern vor unfern Nutzen. Mit dem war das prächtige aber ziem- lich gesaltzene Nachtmahl geschlossen/ so denen Herren Cardinälen viel scharf- fe Feuchtigkeiten in ihrem Gehirn ver¬ ursachet: Dann der Cardinal ^ecliccs fagte unterweegs: Salva oos, Oomioc perimus. iVti par 6i vcäere piovere uöa Aran ccmpecka sopra 6i noi, e psr6 cke ü puo salvsre, si talvi. HERN ! hiiff uns! wir gehen zu Grund: Dann ich nehme wahr / daß ein grosses Unge¬ witter über uns komme/und wer dem entgehen mag/ der gehe nur bald. Massen es nachgehends wenig geman¬ gelt/ daß erhohlter Cardinal nut allen Cardinalen koretticri, oder den Fremd«' den / die keine Romaner seynd / von Rom entwichen waren / um daß der Pabst jene diesen nicht gleich halten hat wollen / vorgebend / die Cardinäl koreKieri wären zwar Fürsten der Kie- chen/abcr nicht des Staats. (als wann der Römische Staat der Kirchen nicht gehörig wäre.) Mit wenigen: Cardi¬ nal ksrneslus, der erste Cardinäl / und Dechant 8acn LoiieZii; der bey vielen Wahl-Versammlungen vorhin war/ und durch seine Geschicklichkeit schon gewöhnet war/ die Päbst zu machen/ wie er vernommen/ daß die jenige Car- dmäle / welche den Lixmro zum Thron aufgcholffcn/ mit ihme wenig zufrie¬ den seyn(dann gegen keinen weniger/ als gegen dieselbe / zeigte er sich dang- bar) hat billiche Urfach gehabt / sl? wohl auszulachen/ sprechend: äiAnori crccievsoo 6i sar kapa un Lo " per commanllärlo ä loro piaccre» M» veäo, ciis n' tiavbiarno sacco ckc ci cc- oera cucci noi per Lo — Diese Hkt- ren haben geglaubet/ sie machen einen alten Gecken zum Pabsten/ Mit dem he nach Belieben befehlen Und walte" werden; Aber ich fehe vor/ daß w>? einen solchen gemacht haben/ der uns alle vor lauter Gecken und eo — hal¬ ten wird. Hat wohl zugercoffen« Und 2i. Beglaubet ja augenscheinlich diese Beschicht / daß die um eine Cron und Scepter cifrende Fürsten und Prmtzcn ülles leicht versprechen/ u>n ihr Zrel zu erreichen ; Wie es aber hei? nach zu halten/ ist leichter zu gedcnckcn/ als zu schreiben. Das frisch-erlangk? Glück macht sie bald vergessen der Ge¬ rechtigkeit/ die sie allen angelobU Nicht weniger der Freunde/der Hm- fer/ der Wähler / denen sie gülden? Berge/ Reichthümer/ und Ehren Act"' ter versprochen / aber nichts wenigs geben haben. Die Ober HerrschaM tiche Gewalt/so bald sie dieselbe fassen/ macht offt die alte Gesetze zu laute? Trümmer; Die allgemeine Mittel zumUnterhalt der Üppigkeit und Bub" schafften; Das Schwerdt/ das sie fül^ ren wider die Gottlosen/ zur Verses gung der Unschuldige/oder VerderbuB des Staats / mit Unnutzen/und ungc^ rechten Kriegs-Unternehmungen/ die Reliaion / dero sie geschwohren zu ey nen Deck-Mantel ihrer BegtcrllckM ten und Tyranneyem Ich beglaube/ rathe/ und bekenne/als aus einem G?- genfpiel so offt erzeigter Erfahrung/ daß diejenige Völcker/ wann sie E frcy seynd / recht und löblich thun/Id sich einem gewiffenFürstlichen und vor- träglichen Hauß unterthänig lnachen > Indeme daraus eine weit ruhigere und mehr-berühmte Regierung zu er¬ warten ist. SieM Wiebenzehende Uede. WefDrlUkeiten der Mahl- Molge. I. >' S isi zwar nicht ohne/ daß die Stamm-Fol- - ge auch eine ziemliche Schwehrigkeit an sich x.^ trage; Befoderist bcy - Fahrigkeit der Cron - Erben Mer der Bvthmässigkeit der Vor» Zunder /oder Königlichen Wittiben/ Hranckrcich und Spanien im gewichenen Leeulo erfahren. Oder wann die Prmtzcn allzu jung/ zu(frE solchen Anrniethungen des ^,wuths/die nicht allerdings reZuiwt WM ru dem Regiment kommen; Al- d.^^n die Jugend und Üppigkeit/ x b Gesetzlosigkeit / und die Frechheit/ Macht und die Gewalt Geschwi- Wten stynd. Aber gleichwie eine schwalben keinen Sommer macht/ al- g durch einen oder andern jungen/ Mweder ausgelassenen/ oder fahrlas- ugen Printzen/soll die Stamm-Folge Me Nachred leiden/ weder ihren alt» MgebrachttnLreöir und Glauben ver¬ ehren. Ist nicht ein Egyptischer Jo- 7.PH/ ein Jüdischer Daniel/ ein David/ gh Salomon auch jung gewesen/ und M doch ihre Regierung von der H. grifft hoch gepriesen. David be- mnet von seinen ersten Jahren selb¬ en : kucr eram inAcuiolus, öc lorcirus Uln snimsm bonriln. Ich war ein WLeraumter Jüngling/ und GOTT ^ichehrte mir eine gute Seele. Dahe- unter allen seinen Brüdern ( wie- Mlder Jüngste) von demProphe- Samuel ausgeklaubct / und auf ^efehl veg HErrn/ zu einem Nachfol- Nes Königs Saul bestimmt/ auch zu eingcsalbct worden ist. Salo- ^MavidsNachfolger/bekennetebeN' >7 'n hinein Buch der Weißheit im 8.Capitel:Jch bin inWindelein/ ss.o wlt grossen Sorgen aufcrzogen/ ^""Mlchen zu den Thron Juda/) darum hab ich gewünschet/ und es ist mir Verstand gegeben: Ich hab ange- ruffen/und der Geist der Weißheit ist in mich kommen. Ich hab sie lieb ge» habt / von meiner Jugend auf/ nach ihr getrachtet/ ich hab sie gesucht/ ich hab sie den Königreichen und Königli¬ chen Thronen vorgezogen : Ich hab kein Edelgestein mit ihr verglichen; Ich hab mir vorgenommen/sie für ein Liecht zu halten/ dann ihr Glantz ver¬ löschet nimmermehr. Es ist mir aber alles Guth zugleich mit ihr zukommen/ und unzahlvareEhre durch ihreHände. Also kan auch die Jugend-sich auf die Weißheit legen / und zürn Regieren/ Herrschen/und Walten sich tüchtig ma¬ chen. 2. Allermeisten dieser hernach wor- dene allermeistste König abcrmahlcn bezeuget: Lciieäus ell vcncrabiljz, non 6iucurna,rrcc;ue Linno5UM nmnero com- pucacL:(H gucem sswc lclilus lnmmi;, LcTM scneÄuri; vica immsculacg. Düs Alter wird nicht von der Zeit und An¬ zahl der Jahren gerechnet / und vor ehrwürdig geschaßet; Dann e-wi sen- lus, graue Sinn/reiffer Verstand/auf¬ rechter Handel und Wandel / so alles sich auch in jungen Leuchen befindet/ zeiget an das wahre Alter. Heli hat viertzig Jahr so viel Millionen des Israelitischen Volcks regieret / und war em alter / und gar betagter Mann / wie Die H. Schrifft meldet; Nichts desto weniger setzet diesem alten (Dreisten eben die Heil. Schrifft einen Jüngling vor/ sprechend: Aber dec Anab^amm! dienere demHErrn vor <^e!i. Ein Knab wird einem im Regiment ergraueten Mann vorgezo- gen. Dann Samuel / wie in dem er¬ sten Buch der Königen im dritten Ca» pitel zu lesen ist/ nahm zu/ und der HErr ward mit ihm / und keines von allen seinen Worten fiel auf die Erde: O z Und Giebenzehende Rede. HO Und gantz Israel von Dan biß gen Bersaba erkandre/ daß Samuel ein treuer Prophet des HErrn war. Und also mag durch die Jugend / und ein schwaches Mer der Cron-Erben / die Stamm-Folge nicht pEt/ oder schäd¬ licher dem gemeinen Wesen geachtet werden / als die Wahl Folge / indem die Jugend einen so reissen Verstand/ und reZuiirten Herrsch- Geist haben kan/ als etwann schon offt und viel das hohe oder mittlere Alter der erwähl¬ ten Könige/ entweder Schwachheiten/ Fahrlässigkeiten/ oder Tyranneyen er¬ wiesen hat. z. Was hat^lexsncler in seinen jun¬ gen Jahren nicht herrliches/nicht Hel- denmürhiges / nicht Königliches ge- than? klcnus hierum, Hum ViAonsrum Lc eArc§ie 6r6torum obiic , bekennet so gar der heilige Lehrer Die Völle seiner Helden-Thaten/ die so vielfältig eroberte Siege/ so viel über¬ wundene Völcker haben ersetzt den Mangel seiner Jahre. Hingegen des alten Persischen Monarchen v-mi Zag¬ heit/ Unbesonnenheit / ausgelassene Kriegs-Zucht/hat ihn/König vanum, samt seinem Hauß/ allen seinen Schä¬ tzen und Königreichen/ dem jungen xanöer zum Raub gelassen. Was ha¬ ben nicht saion, was ?ompcjus, was Ulercelus, was kapyiius, was Oel-msni- cus, was nicht hundert andere/ Küh¬ nes/ und Großthätiges gewürcket/und dadurch ihre Jugend mit Lorbeer ge- krönet. Hingegen der alte Meißner liberius, der alte/ träge/ und einfältige ciauclius, der alte geitzige Lürzius , der alte Tyrannische stMus ^ximinus. der alte Eutychianische lustmignus, und andere dergleichen / haben mit ihrem hohen Alter bey der Nachwelt wenig Lob eingelegt. Unser Glorwurdigster Kayser 'Leopold/ hat bey i7- Jahren seines Alters/durch seine Kriegs-Heere dem Pohlen die Cron erhalten/dem Dennemärcker das Königreich gege¬ ben : Die Frantzösische Schalckheiten bey der Reichs-Wahl hintergangcn/ und den durch Frankreich / En¬ gelland und Schweden strittig ge¬ machten Reichs-Apffcl ritterlich 'abge¬ wonnen. Beyde letzte Ludwige in Franckreich / der Dreyzehende und Vierzehende / haben mit vierzehn Jahren den Thron bestiegen/ und was Wunder haben sie nicht gemaass- Was Heinrich der Grosse/ihr Valtu und Anherr nur angefangen / das V"' ben sie nicht allein befördert / sondern plus ulcrsweit hinauf gebracht. Fran» reich ist nie in dem Flor gestanden/ M es stunde unter diesen zweyen., . z. Aber was suchen wir in Frembde/ da wir zu Hauß in unM geliebten Oesterreich / in dem waM Adlers Nest/in der Königlichen ZE' und Tugend - Schul / in dem Platz so vieler Kayser und Könige/t nugsame Beysptele finden / daß dur« die Jugend / die Stamm-Folge nE unglücklich wird. Ich ersehe in Oesterreichischen 7o6^co oder mels - Zirckel /wey Glücks Stern brechen: Joseph und Carl / derM Orient oder Aufgang uns gleich wE saget/daß sie keinen oceiclcnt oderN^ dcrgang ihres Glücks-Lauffs/ für siaU und dcro Nachkömmlingschasst had^ werden. Die glückliche Unternehmt gen dieser Printzen und Stamm ßer/ versichern uns schon dessen nt ln ihrer zarten Jugend. Dann M seph wurde ein König in Hungarn t io. ein Römischer König mit 12. e>" Kayser in Europa mit r^. JahA' Der Carl aber in seiner blühenden^ gend/ein Monarch in Spanien u"/. Indien. Beyde haben die ErftliM ihres Alters / so gleich mit Lorbec^ Zweigen gekrönet / und daselbst it)^ Siege und Triumphen angefanger wo ihr Gcgentheile solche zu enda' schlüssig waren. , 4. Joseph wagte zweyk.xpeclm'o^ und Feldzüge ins Reich/ und schet, sich nicht zu stehen unter Landau vollem Feuer der knallenden Cartlt nen/ Hagel und Schwefel - speyenda' Bomben/ und was sonsten grünnE im Feuer/ die Höll erdacht/ ähnlich einein Kriegs-Gott ^rs, als einem genk-rris unter ^oja. Er siegele glE sich / und warst zu einen Stein HtiA, fen alle Frantzölische inZenleur-KuM^ welche sie so wohl in Aufbauung/ t vcfcnclirung Landau angewendet ten/ dadurch anzeigend/ daß seiner t überwindlichen Starck - und GroßU, Toulon bombardirt rc. JchMweige von viel andern / darab sich die Nach- Welt / als über eine gar seltene und schier unglaubare Thatcn bewundern und stutzen wird. So aber dieses all les von mir dahin gemeldt ist worden ; Damit ich zeige / daß die Jugend der Stamm-und ErbPrintzen / welche in den unwahlmassigen Königreichen und Landen offt und zeitlich zu der Regier rung gelanget/nicht so schädlich und so gefährlich der allgemeinen Ruhe seye/ als die Wahl Folge / die sonsten leicht ' die Jugend von dem Thron abhalttn und ausschliessen kan. 6. Dann gesetzt/und nicht allemal gestanden / daß gleichwohl zuweilen die Kühnheit der Erb - Printzen man¬ chem Land und Reich unglücklich ist/ daß theijs der jungen Printzen noch nicht ausgcübter Verstand/manchma- len dem Staats-Angelegenheiten nicht gewachsen ist/und zwar mit Schaden der allgemeinen Wolfahrt: daß ihre Auszieher an ihnen viel/ so es hernach das Reich entgelten/und den Mangel der guten Auferziehung/die Untertha- nen übertragen müssen/verabsäumen: Wie cs vor Zeiten der Frantzösische GeschichdSchreiber ^ugnu8 an etliche Königen/vor den Zeiten Heinrichen des Vierdten/ berauret/ daß ihre Heuchler/ Hoff-Gchräntzen/ Gelegenheitmacher / Tisch Räth/und kavo, uen/ den besten Marek der Unterthanen geniessen und aussaügen. Daß unter der Minder- Jahrigkeic dergleichen Prmtzen/ der gemeine Geld-Kasten denen krivden zu¬ gewendet wird/kan alles offt gesche¬ hen/ und nicht geschehen ftyn. 7. Aber sage mir: Goll dann dieses/ so jetzt erholt worden/ärger und schäd¬ licher dem allgemeinen Wesen, seyn/ als so viele Mißhelligkeiten/lmpoltui-en/ Kriegs-Verfassungen/ und Staats- Gefährlichkeiten/ die sich offt nicht al¬ leine in einem lncerreZno, oder bey Haupt-Losigkcit eines Reichs / aller- massen in dem zwey und zwantzig- jährigen imerreKno, oder Haupt - losen Unwesen des Römischen Reichs / vor der Erwählung der Kaysers Rudol¬ phen geschehen/ sondern auch in denen Wahl Lägen häuffig ereignet haben / untz. DesaMMMLtm oerWayi-Mg^__i thigftit/.bcy.zunehmenVÄAlteWine^eäpel in die Pflicht genommen/ Aestung mehr den Trotz bieten sollte. " ^arl aber / O Wunder! sagte ab fti- nem wehrten Vatrerland/dcmSchooß seiner Allerdurchlcuchtigsten Eltern / zarten Unterhaltung seiner hoch- Webten Geschwissm'gten/ und wagte llch/ aber wohin? in unbekandte Läm der/über gefährliche Seen/durch feind- ucye Kriegs-Heere/ von niemanden be- ßleltet/ als von GOtt und seiner Tu- Wd/als ein ander M-n, nicht in das Vnland Loic:!ios, sondern über den grossen Ocean in Spanien / das gul- Wc Vel'^izssmer Erb-Königreiche/ aus W Rachen der Mißgunst / aus den Klauen der unrechtmässigen Anmasser ttvzufechten. „ Und der Allerhöchste hat dieser sweyen jungen Helden-mässigen Ge- bruder gerechteste Waffen / gleich An- mngs gesegnet / und in einen durch Ae gantze weite Welt erschallenden Kuhm und gebracht / daß sich Potentzcn der Christenheit / nach Melegtcm Leid über den gottseeligsten Dintritt Kaysers Leopold ( der ein rechter Atlas des Europäischen Christ- scheu Staats wäre)sich nun erfreuen ch Hessen zweyen Nachfolgern/ Joseph und Carl/ die sich als zwey Unrerstu- tzer der Christenheit/ und aus dem All terthum erweckte neue Uerculls und so gleich gewusst haben / in die sWapffm ihres GlorwürdigstenOe- mrreichischen ärlN und Vorfahrers zu fetten: Dann was haben sie gerich- A/ daß nicht hoch zu bewundern wür- U/ oder darob das Helden - mässige WMische Merthum nicht erstaunen Müsste? sc Limore nach der Alt- Äübspurgischen Devise R.uclolpben des Asten/ haben ihnen allePotentzcn in Europa bcygcthan / und in ihre Ai- Utz gezogen; Die Mosel mld den Wein mit Kayserlichen und Oester- Achischcn Arnreen besetzt/ die femdll- A,e Linien überstiegen / den Feind bey ^onauwerth/ in Savoyen/ in Italien »u Grund geschlagen / Bayerland ge¬ lungen/ und entwaffnet / Mayland zum Reich gebracht/ Barcellona ein- Uommen/ viel Spanische Länder in Rieder - Tcutschland/ als Braband/ wandern/ Arragomen/ Catalonien/ Giebenzehende Rede. nr und noch heut zu Tage sich ereignen; Dann wo lebhaffte/ kriegerische/ Ehr- geitzige/ herrsch süchtige Völcker ftynd/ wle will ein Wahl- Tag ruhig und friedlich ablauffen? ZumBeyspiel die, nen die Wahl-Täge in Pohlen/wo es so offt blutige Köpffe giebt. Seynd aber matte und friedliche Völcker? Daselbst aber werden den Vorschub haben al- lerley listige kr^ic^uen/ Bestellungen / mceressirte Einschleichungen/die ohne Veränderung des Staats selten ge¬ schehen. Wo bleibt die Gefahr von denen Lanöiägcen/ Lompccencen/Cron- Eiffrcrn / befoderist / wann sie von Reichrhum/ von hoher Ankunfft/ von Muth und Macht gleich ftynd / und keiner dem andern weichen will; Aber doch alle zugleich nichtregiercn können ? Ich höre einen i'oiymc«.-. auf der Trauer-Bühne des Seneca zu schreyen: kroIvCANO VLÜM kacrirrm, kenares.immo conjUZem.üümmis llare: Imperia x>recio c^uolibcc conikrrnr bene. Um em Kö¬ nigreich zu bekommen (sagt erholter kol/niees) will so gleich mein Vatter- land / die Hauß-Götter/ ja das Weib ftlbsten zu Aschen machen. Ein Reich ist nie überzahlt. Ein Reich/ eine Crone und Scepter ist die schöne?enclopc, jene Griechische Königin / die gewöhn¬ lich viel Werber/die sich um ihre selte¬ ne Schönheit / um ihr Ansehen und Reichthum zum eiffrigsten annehmen/ um sich leiden muß / und ihr uiMcs ist gemeiniglich der Trotzigste/ der Mächtigste / und nicht allemal der Liebste und der Nächste: und weil die¬ ser/ (das ist derNächste und Liebste) von Rechts-wegen ihr ftynsollte/ so erreget sich grosse Eiffersucht zwischen ihnen/ und muß so dann nicht gelten was recht/was billich/was dem Reich nützlich ist/sondern diese schöne Braut wird erzwungen / entweder mit bluti- gen Kriegen / oder mit unzuhältigen Versprechen und Schein- Anlobungen abgeschmeichelt/oder mit Bestechung der Erwähler/ mit Gold und Silber abgekaufft. 8. Was ist aber dem Land zu ge- warten / wann sich die Wähler oder die wählende Theile nicht vergleichen oder übereinstimmen / sondern ein Lheil diesem/ der andere dem andern Lomperentcn anhanget/ und nichts weichen will? Ewiger GOtt! Es m schon im Himmel geschlossen:^Znum in le 6ivilum äelolabicur. Ein mässiges/ und in den Wahl-Stimmc» uneiniges Reich wird verheeret/ und Das äusserste Verderben gestürtzck willst du dem Geist GOttcs E glauben? Erwege den MayländM» Staat nach Ableiben des Hertzog M lippen Maria / dessen nicht so viel de» Lebens / als der Kinder-Mangel dcir selben gantzlichen zerrüttet/ und in la» terStückleingetrennethat; Dann Theil der Wählenden hielte es w» Kayser Friedrichen dem Dritten/^r andere mit Alphonftn/König in Art»' gonien/viele init Carln/ Hertzogenvo» Orleans/ etliche mit Frantzen tia/ der eine Tochter des abgelebte» Philippen hatte. Unter diesem M tracht vergassen sich nicht die benaA barten Fürsten/ und nahmen mit Gl walt weg etliche Städt/als die Vei^ digkrkl2ccnci3m, Lremonsm, DerHertzogvon SavoycnValentiai»' Und hatte endlich gedachter FE Sfortia viel Zeit gekrieget/diß er all^ comperentcn zu Boden gcworffch^ und seiner Gemahlin Erb-Theil hauptet. 9. Sage mir ferner/was geschE oder leicht geschehen kan / wann ihr^ mehr / oder zwey sich der Crone M massen/unter dem Vorwand der a»l sie gefallenen Wahl- Stimmen? M wann man zweiffelt / und nicht rea? weiß/ welcher recht oder unrecht ss' wählet worden? Ach Himmel! giebt es so dann vor Zerrüttungen- was vor lange und blutige Kriege- Was vor Verwüstungen der Länder- was Nachstellungen und BlutverO''' sungen/Verräthereyen? Ein sM, betrübter Zustand war damahlen » dem Römischen Reich/wie zwey M ftr auf einmal/ Adolph von Nassaus, und Albrecht von Oesterreich : Lrn- wig aus Bayren / und abermE Friedrich von Oesterreich / mit gn' chen Stimmen erliefet worden ftrM' Dann das liebe Deutschland/gleich^, es zwey Häupter hatte/ also trelE es sich auch in zwey Leiber/und wE durch den inheimischen Krieg von nA Gefährlichkeiten her Wahl-Folge uz unv aufgeneben / und nicht anderst/ '"v mit gäntzlichen Verderben eines N ben strittigen Thcilen zu der er- «unRuhe gebracht. . iv. Ich ex^hle kürtzlich: Nachdem VzuGermersheim aufdemWeegTo» ^^verblichenen Kaysers Rudolphen M'elttr Leichnam nach Speyer ge- und daselbst Anno 1291. mit r^Yserlichem Leyd - Pracht/ neben an» vaeRömischeKayser/seine Vorfahrer/ vchgesetzt und gescncket; haben die sie» b^n Chur. Fürsten drey Monath her» ^ach einen Wahl» Tag nacherFranck» umh bestimmt; bey welchem sich U Albrecht angemeldet / und dre Nur Fürstliche Wähler gantz beschn» ^Mlich / der seinem Vatter / Kayser Adolphen gethanen Zusage wegen sei¬ ner Lu^ssion erinnert / anbey anfuh» ^nd die sonst bey vorigen Kaysern Ungehaltene Gewohnheit/ daß/ wann NhKcwser zur Negierung taugliche ^sben hinterlassen/dieselben andern/ n"e billich/ um des Vatters Verdien¬ te willen vorgezogcn worden. Also wäre es im Schwung/nicht allein bey dein alten Orientalischen und Occiden- ^lischen/sondern auch Tcutschcn Kay- sirthum/ und zwar bey denen Familien der Caroliner/ Ottoncn/ Heinrichen/ Friedrichen rc Zu deine vermeinte Al¬ brecht unter den sieben Chur-Fürsten/ den von Trier / aus den Geistlichen/ und aus den Weltlichen ihrer drey/ den Böhmen/Pfaltz und Sachsin/ als seine Schwager/und folglich diemeh- N" Wahl - Stimmen versicherter zu haben. Es wurde auch ihme von vie^ tn hohen Orthen darzu Glück gewün- 'cher/ und aller Orthen / wo er durch» gereisit/als ein angehender Römischer Kaysir empfangen. . n. Aber diese Gewißheit ist mit Asim gantz listigen Fund von dem Ertz» Bischoffen und Chur »Fürsten von Mintz/ Gerarden von Eppenstein/ hintertrieben worden. Diesen be¬ redete der Chur» Fürst von Cölln / Senfried von Westerburg/ auf daß er auf alle Weik Adolphen/Graffen von Nassau/ dem er wegen des Gülichischen Kriegs sehr obüsirt war / auf den 'v-'»"'- Reichs »Stuhl zu bringen vermöchte; von Mamtz/ gleichwie er von ihren so dem Ertz-Bischoffen ein selbst ge¬ wünschter Handel war. Dann Nas¬ sau wäre nicht allein sein Vetter/ son¬ dern er trüge auch einen heimlichen Grollen wider Hertzog Albrcchten/ aus vorhin gehabtem Haß gegen seinen Vatter / den Kayser Rudolphen. Zu dem ereignete sich noch ein schlimme¬ rer Unfall vor den Hertzog Albrecht; daß sein Schwager Men^igu«, König in Böhmen/sich von ihme entzwcyte/ und gäbe gedachtem Chur - Fürsten zu Maintz durch einen Abgesandten seine Wahl »Stimme/ihme frey stellend zu wählen / wen er wollte / wann er nur nicht Hertzog Atbrechten wählte. Wie nun der Ertz Bischoff zu Maintz allbe- reit drey Wahl-Stimmen hatte / ver¬ suchte er gantz listiglich auch den Bi¬ schoff zu Trier in sein Garn zu brin¬ gen / dann er wüste/ daß er nut semer Wahl demHertzogen Albrecht bcyzu- fallen gcsinnet. Gabe also ihm (al¬ lermassen dieOesterreichisihe Geschich¬ ten dieses ausdrücklich amnercken) zu verstehen / wie daß Reinold/ Graff zu Geldern/ in der Wahl wäre: wiewohl desselben nicht mit einem Wort ge¬ dacht worden. Dieses that er aber/ weil er wüste / daß der Ertz»Bischoff mit Minoldo in grosser Keindschafft stunde: wodurch er zuwegen brachte/ daß er ihm seine Stimm frey Überga¬ be/mit der Bedingnuß/ daß nur nicht Graff Reinold erwählet würde. Eben also schwatzte er Pfaltzgraff Ludwi¬ gen/und HertzogAlbrechten zu Sach¬ sin ihre Wahl-Stimmen ab /indem er jenem den König in Böhmen / die¬ sem aber den Hertzog in Braunschweig ihre Feinde benannte / Lerer ebenfalls keiner in der Wahl gewesen wäre. Als aber der letzte Chur-Fürst/Marggraff Otto von Brandenburg ( sonst mit dem Pfeil benahmsit ) vernähme / daß die andern dem von Maintz ihre Wahl Stimmen überlassen/ Übergabe er ihm auch die Seine. Wie nun die¬ ser die Vollmacht von allen erlanget/ einen Römischen Kayser zu wählen / nenneteer Anfangs erholten Graffen Adolphen von Nassau; an welchen kei¬ ner der fünff andern Chur-Fürsten ge¬ dachthatte: Dann sonsten/wann dec '1 P Zein- Giebenzehende Rede. i i4 Feinden/also auch von diesem Nassau/ daß er in der Wahl seye/ gemeldet/ so hätten ihn alle von der Wahl aus¬ geschlossen/ und so gleich auf den Her¬ zog Albrcchten vourt. Nun sage mir/ seynd dergleichen Wahl-Folge löthiger und redlicher/als die Stamm-Folge? Sollten dann mehr gelten jene/ die ent¬ weder durch Arglist und Betrug/oder wegen Eigen-Nutz/ oder mit verdrehe- ten Gricfflein/ oder aus Groll / Haß/ und andern unlöthigenAnmiethungen erzwungen werden/als diese/ welche durch den Finger GOttes/ durch An¬ ordnung alt-hergebrachten Gewohn¬ heiten bey allen Völckerschafften/ durch natürliche Erb - Bluts - und Stamm - Folge ohne Zwitracht und Gezanck ruhig/und gleichsam unem¬ pfindlich geschehen. 12. Aber erwege auch / was aus diesem sowohl treuloß-als arglistig- prgQicirten und gepflogenen Reichs- Wahl Tag erfolget; In aller Wahr¬ heit schlechteEhre dem erwähltenAdol- phen : Dann er wurde genennt ein Pfaffen-König: Eine Geringachtung der Tcutschcn Marion - Dann er war unbemittelt/ und mehr ein Bettel-als Römischer König zu benennen. Eine Verwirrung der allgemeinen Ruhe: Dann er verfolgte unschuldiger Weiß den Pfaltzgraff Ludwigen; mästete sich Thüringen an / unter dem Vor¬ wand eines Kauffs/ und wollte die rechtmastigen Erben davon Vordrin¬ gen : Verwüstete durchgehends das schöne und fruchtbare Elsaß / durch ruchlose Frevlerey seinerKriegs-Leuthe. Eme ewige Schänd der Kayserlichen Hoheit: Dann er hatte vom König in Engclland Sold angenommen / und ihme im Krieg gedienet/ und ein Kay¬ ser des Königs Soldner worden. Und ein Abfall aller Reichs-Fürsten/ Stadt und Stände : Äann wegen seines unlöblichen Thuns wäre ihm al les abspenstig / und trugen eben seine Beförderer/die Chur-Fürsten Maintz und Cölln / samt den andern Reichs- Wählern/ dem Herzog Albrechten die Cron an / welche er aber nicht anneh¬ men wollen / sie hatten ihn dann ein- müthiglich zum Römischen Kayser er¬ wählet / und theure Versicherung gc- than / daß sie ihme insgesamt wider den^cioipyum treulich beysiehen woll¬ ten. Uber diß ist dieBerathschlagung zu Prag von fünff Chur-Fürsten/ Maintz / Cölln / Böhmen/ Sachse"/ und Brandenburg (dann Trier blieb aus / und Pfaltzgraff Rudolph aber / als des Adolphen Tochter-Mann wa> re ausgeschlossen) gehalten/und dahi" bedinget worden. Auf gekhane Abff- tzung des gewesten Kaysers Adolphen- an dessen Statt Herzog Albrcchten i" Oesterreich zu erhandle«/ und nacM Maintz / wo die Wahl vorgenomme" werden sollte/zu verabscheuen. i z. Indessen entstunden im gantzen Römischen Reich gewaltige Empöh rungen/ Kriegs - Verfassungen/ Lands- Verwüstungen / Mord und Kirchen- Raubereyen/(das seynd mir wohl edle Früchte der Wahl-Folge)dann diese zwey Cron-und Reichs Werber/ und Mit - Eifferer/ hatten jeder seinen Anhang/ seine Gerechtsame / seine Ab ziehlungen/den andern zu verbringen- Es lage alles an einem Streich/ find gälte eines oder des andern sein Leben/ Ehr/ Reich/ Nutz und Stürtzung. Da- hero zogen beyde zu Feld: Adolph ver fehlte den Albrechten/ (der durch Ab- Weeg eilete nacher Maintz) und grieff offt seinen Nach-Tropp an / der aber nicht schlagen wollte/ nicht Zwar aus Zaghaftigkeit/ sondern / daß er sich au dem Kayser/so lang als er nicht abgesetzt seyn würde / nicht vergreisten wollen. Nachdeme aber ^oipdus ^.1298. von der Chur-Fürstlichen Versammlung einmüthiglich / und aus erheblichen Noth Ursachen / und Bcdencken der Kayserlichen Würde entsetzt / und die Reichs Unterthemen ihrer gegen ihme tragenden Eyd - bündigen Pflicht er¬ lassen : Dagegen aber Herzog Albrecht vor seinen Nachfolger im Reich / so es ihm vorhin gebühret/ erwählet/ öffent¬ lich ausgeruffen/ und so gar äusser der Stadt/ in dem Lager von denen Chur- Fürsten sechsten verkündiget / und von ibnen der neue Kayser wegen seiner Erwählung mit allgemeinem Zuruff/ und von viel Millionen Glücks getha- ner Anwünschung compllmennrt wor- den/sodann ist KayserAlbrechtbem ab¬ gesetzten Adolphen/ Grasten von Nasi r l- g / / h / li sl c g s- !l sl / l >- !. Y / i- s c s i c l ; l c e r Gefährlichkeiten der Wahl-Folge, sau/ unter die Augen gerucker/ und zwar so glücklich / daß jener diesen m der Schlacht bcy Thurnberg/ zwischen Worms und Speyer/ mit eigner Hand ^legt / und ihme das Leben / zuiamt dem Reich genommen. Jetzt wub wahr / was der Römische Gesihict)^ Tclnciber Livius sagt: impcnä l^kcz, rnale Aesi», mgle rerentL obruun- °ur. Diejenige Reiche/ zu denen rnan ^rch verdächtige Wahl Listigkeit/ Be- trug und üble Griefflein gelanget; du Ulan mit schlechtem Lob beherrMt/ und die man init Gewalt / Verwu- Üung/ und Unterdrückung erhacken will / die werden eben durch dergsiu chcn üble Mittel wiederum uberfal- len/ und abgethan: so^aber bey ou. Stamm-Folge wenigstens zu bcsor- Mist. r4. Die andere zwicrächtige Kay- ser-Wayl begäbe sich izi4 a b wo an dem Wahl-Tag zu Franctturth/ Hertzog Friedrich von Oesterreich/ cm Sohn Kaysers Albrechtcn/ vier Cour- «ürsiliche Wahlen vor sich hatte/ drcy aber leynd ihm widerwärtig gewesen; Ncmlichcn/ Chur-Maintz/Trler/ und Böhmen. Weilen aber diese gesehen/ daß Friedrich/ wider welchen sie Helm- llch entrüstet waren/mit vur Wahlen Vordringen/ und emRonuscher^Kaysir werden möchte; berarheten sie sich/ und schloffen dahin/ ihme die Wahl zweiffelhafftig/oder wenigst strittig zu wachen/durch einen Mit-Werber und Reichs-Eifferer. Dieser war Ludwig/ Herzog in Bayern/ als ein trefflicher ^ürst/und den sie dem Friedrichen vor andern gewachsen achteten. Dannen- dero bemüheten sie sich diesen auf alle Weiß zu bereden/ auf daß er sich woll¬ te wider jenen zum Römischen Kayser erwählen lassen. Als aber Ludwig / weil er neben seinen Brudern sich zum Friedrichen / als beyder Vettern und Bluts-Verwandrenversprochenhatte/ wrrzu sich Anfangs nicht verstehen wollen / hat ihn der Ertz-Bischoff von Maintz (der von der Kunst em Artzt/ Md zu dieser hohen Würde vom Pabst Llcmens dem Fünfften/ den er Usund^gemacht / erhoben worden/) H5 werde die Person / so da redet/ ausge¬ nommen/weil ein jeder ihme selber die erste Treue schuldig/ und mehr Gutes gönnen solle / als einem andern. Also verwilligte Herzog Ludwig/ und wur¬ de zu Franckfurth den Tag hernach/ als Kayser Friedrich zum Römischen Kayser / jeder in einer absonderlichen Scircn der Vorstatt/würcklich benen¬ net und erwählet,Bekrönet aber wurde der Ludwig zu Aach am rechten Orth/ aber von unrechte» Chur- Fürsten/ ncmlichen/ dem von Maintz: Friedrich hingegen zu Bonn am unrechten Orth/ aber von dem rechten Chur-Fürsten / ncmlichen von Chur Cölln. Aus dem entstünde bas Reich zwey-häuptig/ und die Reichs-Glieder spalteten sich/ und wurden anhängig denen zweycn Kaysern / nachdem einen jeden das eigne Inccreüe, Forcht / Hoffnung/ Verwandschafft/ Haß/ Neid/ und der¬ gleichen/ bey allen Berathschlagungen oder Unternehmungen gantz üble und blinde ^K'eNen oder Anmierhungen verlaitet haben. i^. Diese ungerechte / allzu par- theyische/ aufgewickelte Kayser Wahl/ hat das Römische Reich/ befoderist in Oder- Teutschland/ in den äussersten Noth-Stand und Verderben ge¬ bracht : und wurde durchaus wahr / was unser Erlöser lang vorhin ausge¬ sprochen/ und wir schon oben erwäh¬ net haben: Ein Reich / das mit ihm selbst uneinig lst/ wirb verwüstet/ und ein Hauß fällt über bas andere: Sck alles der Wahl-Folge zuzuschrciben ist/ und sich im Werck sechsten zeiget / baß mit nicht minderer Bcschwchrung die erwählten Könige/ Kayser und Für¬ sten regieren/als sie erwählet worden seynd. Was vor lange blutige Kriege diese zwcy erwählte Kayser hernach ge¬ habt haben / ist erschrecklich zu geben- cken/ und härter zu schreiben. Vier Kriege/als erstlich bcy Speyer/wo gantz Gpeyergau verwüstet worden; Hernach bey Eßlingen/allwo Schwa¬ benland biß in das dritte Jahr mit Feuer und Schwerdt verheeret und verderbet/ auch von einem ungefehren/ / cryoven worvcn/ aber doch harten Scharmitzel der so- Mer Pflicht ledig gesprochen / vor- genannte Mecker-Fluß Blut-roth an wendend : In dergleichen Zusagen beyden Ufern gesarbet ist worben. P 2 Dnt, > 116 Siebenzehmde Rehe. Dritter Krieg im Elsaß. Vierdterund letzter in Bayern/darob Kayser Fried¬ rich sich sehr frcnete/ indeme er ver¬ nahm/ daß Kayser Ludwig sich zu ei¬ ner Feld-Schlacht rüstete / und ihme einmal Stand halten wollte/ dann in vorigen Kriegen ist er ihme allezeit entwichen/und wurden allein die Lan¬ der verheeret/ ihr Awispalt aber / den der Friedrich suchte mit dem Schwerdt zu entscheiden / wurde dadurch nicht aufgehebt. Man sagt/ Ludwig wäre auch jetzt entwischet / aber weil ihm Friedrich aufs Hertz gegriffen / und seine Erb-Lander entweder in Grund zu verderben / oder ihne auf eine Schlacht zu locken / getrachtet hatte/ nicht anderst / als zwischen zweyen Üblen das Mindere wählen/ und lie¬ ber fechten / als alles verliehren wol¬ len. Dahero/ gleichwie den Ludwig dieNoth gebracht zu den Streit/ den Friedrichen aber eine leichtsinnige Kühnheit/ ( dann er war zu schwach/ und sein Bruder/Herzog Leopold/wä¬ re mit seinem Kriegs - Heer im Anzug/ den er hätte erwarten sollen /) also ist KayserFricdrich seiner gerechtenSache selbst im Weeg gewesen/ und allzu frech das Glück versuchen wollen / so ihne aber endlich verlassen/daß er von Lud¬ wigen aufsHaupt geschlagcn/gefangen/ und viel Zeit in dem Gefängnuß erhal¬ ten worden ist. 16. Nicht weniger macht sich die Wahl-Folge verhasst/und kommt dem auch beschwerlich vor / daß offtmals einVolck/ oder dessen geordnete Wäh¬ ler/ welche sonsten mit Recht/ Könige zu machen/ gewöhnet/ sich dieselben aber unrechtmässiger Weiß wieder ab¬ zusetzen unterstehen. Carl/ ein Marg- grafin Mähren / ist wider oberholten Ludwigen zumKayser erwählet/unCarl derVterdte genannt worden.Nach Ab¬ leiben Kaysers Ludwigs aber wurde wiederum von denen Chur Fürsten die Wahl Caroli verworffen. Also er- wähleten sie an dessen statt König Lciuarclen Ul Engelland / der sich aber um diese Ehre bcdanckte/die ihme end¬ lich auch genommen werden möchte. Bald schlugen sie sich zu Friedrichen / Landgraffen in Thünmen / welcher sich ebenmässig entschuldigte. Endlich hat es seyn müssen Günther/ Grüß von Schwartzenburg / aber nicht lang/ dann Carl brachte bald etliche Chuc- Fürsien durch Geld-Verheissungen aut seine Seiten/ und ließ so gar den Kay' ser Günther bereden / daß er sich uni 2OOOO. Marck Silber/ oder 340000, Gulden der Römischen Cron verzerr hen solle/ so er auch getban. Ist das nicht cm leichtsinniges Unwesen/der- gestalten mit demRcichs-Apffcl umzu- gauckelen und zu spielen? Was Unwe¬ sens hat auch nicht leiden müssen BöN' umrund Hungarn/ so lang sie Wahb mässig gewestn. Hungarn zwno iM- in der Wahl-Spaltung der Wences- latschen / und Carl Martellischen Äiouen. zw.no 1440. in Zeit des čislal llollllumi, und UlachblK, Königs 'N Pohlen, /wno 1490. bcy den vier mächtigen Cron-Werbern / Kaysers Friedrichen vor seinen Sohn jkin.und zwar ex Aencilicio, ödes in Krafft der vorhin mit dcnHungach sehen Ständen geschlossenen Erb Eini¬ gung. Königs LÄiimiri in Pohlen vor seinen Printzen Albrechten. Königs ubicbsw in Böhmen vor sich selbst' Joannes Oorvini. Königs Matthiä llN' ehrlicher Sohn. Dann / so viel der IK-Lttnäemen/ so Viel der Spaltungen und Dionen waren in dem König' reich / und allerseits betrohcnden Krst' ge. Gleichfalls auch in Böhmen zwm 14? 8 nach Ableiben Königs Sigmulu den und Anwartung seines Eydams/ Hertzogs Albrechten von Oesterreich' Und zwey Jahr hernach ^nno 1440- nach^bcrri frühezeitigen Absterbcn in der Uneinigkeit der Ständen/durch AN' führung zwcver vornehmen Landes^ Herren ?r»coj)ü und llcalcovis. 147 l. da der Hungarische König Brak/ thias durch seine Gesandten die Böh' mische Königs-Wahl/entweder E Bedrohungen abzuschrecken/ oder nsts Verheissungen abzuschmeichlcn / oder mit Geschencken abzukauffen suchte« Ich geschweige von denen Rebellische'! Wahlen desWintcr-Königs/Friedrichb inBöhmen/und des Bethlehem Gabor in Hungarn / wider Kayser Ferdinan¬ den / welchem sie in zweyen Reichs Tagen / zwey Königreiche gegeben/ kurtz aber darauf wiederum genoM men» 1. j dem zu Ubelen mehr geneigt iff/ sich nicht vergreiffe/und das Gisst an statt der Artzney brauche. Die Sünde vor die Tugend halte. Die Auslassenheit der Begierden vor eine natürliche Freyheit schätze/ oder glaube / daß die Majestät in der Herrschsucht / die Macht in der Blutgierigkeit/ die Kö> ntglicheWürde in der Eigennützigkeit/ die Staats-Kunst in Lügen und Be¬ trug bestehe: oder daß ein Tyrann/ ein wahrer Fürst/ oder die Tyrannei) eine rechtschaffene Regierung seyc? ^u5cr rubiAinem ab cAl-eäie- rur V38 impiccgrem e Welt ist mehr von der Macht / dann von der Federung zertheilet worden; Mehr von der Listigkeit/ als von dem Recht/dieweil/der gebohren wird/ kei- ne grössere Federung zu regieren/dann zu leben haben kan: Und wann die er¬ sten Regenten gewaltsame Besitzer ge- wesen/ mögen die Nachkömmlinge aus das Fürstenthum/ aus Gewohnheit/ eine Anforderung vorwenden / nicht aus Recht : Dann/ indem die Wea durch Boßheit der künstlichen Gerech¬ tigkeit dürffrig gewesen / und ihr die natürliche gemangelt/ wurde sie geno- thiget/das Gericht zu suchen / um den Zanck zu stillen / dahero sie eher denen Richtern / dann denen Fürsten untec- worffen worden : Die Richter dar¬ nach/ wie sie sich über die andere be¬ funden/ vom Ehrgeitz angereitzct/ ha¬ ben sich in die Herrschung verliebet/ sich bestiessen / dieselbe zu behalten/ unter dem Schein / sie vor andern za bewahren ; Und also ist das Richter- Amt in eine Beherrschung / und die willige Uicherthämgkeit in eine noth- wendige Dienstbarkeit verwandelt worden. Gleichwie in dem Römischen Reich die Hertzogthümer/ MarggraH schafften / Landgraffschafften / Graff- schafften/ lauter Reichs - Aembter ge¬ wesen/ die der Kayser vergeben/ zu an¬ dern/wegzunchmen/ berechtiget war! Nun haben sic sich zu freyen Erb Län¬ dern gemacht/ mit grossem Nachtheil der Kayserlichen Hoheit. Wie aber die¬ ses alles geschehen/wäre viel zu schrei¬ ben / so aber ein überaus verdrießliche Materie ist. 4- Diejenige Anmaffer aber/ wann sie allein / und vor sich sechsten / ohne Bewilligung/ und frcyer Anlob ung des Volcks oder Unterthemen sich in das Regiment einer Stadt/ oder eines Lands eingedrungen/ so waren sie Ty¬ rannen benahmset / und ihre Regie¬ rung das vominium kterile, das ist/ ei¬ ne Herrische Regierung / als wie et- wann die Herren mit ihren Dienern und Knechten/nach freyen Willen/oh' ne Maß / und unbedingt umzugehcn pflegen. Wann nun diese Regierung aus den Schrancken der Vernunffti Von derTprannep. 119 der Gebühr und Billigkeit geschritten; dahin allein abztehlende/ nicht das r.and und die Unterthemen zu erhall sondern nach seinem Gefallen und KMühr zu verderben/ keine Verhels ung zu hallen / ohne Gottesforcht zu ^den/ die Gesetze zu zertretten/ zu rau- W/und alles zu verschweigen rc.sodann daraus die von uns derzeit söge- nannte Tyranney entstanden; Nem eine verderbliche/ Gorr-und ^eietz-roseRegierunZ- . Wo aber etliche oder mehr von ^n Reichen und Mächtigen in emcr ^'meindc das Regiment geführct/dlese Wurde^riäocr3cia,oder eine Herrschung der Vornehmen genannt: So bald ader jene sich unterfangen/ die Gesetze ön brechen / eigenmächtig zu weU)cn / Mn Nutzen allein zu beobachten/ N den gemeinen Mann zu unterdru- ^n/ so hat sieverlohren den Nahmen ^nttocrscm, und ist OllKarcllia incicullret Morden / das ist/ eine Tyrannische Re- Mrung etlicher Mächtigen und Rei- Mn. Dergleichen seynd zu Athen in er '^MTagdreyffig umgebracht worden. Ko aber das gesamte Volck die Herr- hbnfft an sich bringet/ und sich durch Me Zunfftmeistcr zu regieren geftat- ^/ jedoch mit Vorbehalt der vor. Linsten Reichs-Hoheiten / als da ll'ynd Krieg anzukündcn/ Bothschaff- ^nabzusenden/dcnFrieden einzugehen/ v ec abzuschlagen/ den zu ver¬ tuen / die Zunfftmeistcr zu erwah- U'N/ abzusetzen re. Ein solches gemer Ues Wesen wird Oemocrana, das ist/ eine Volcks - Herrschafft gehalten. ^sobald aber das Volck in Svaltun- ^.u gerath / der gemeine Pöfel auf- luhrisch wird / der Gesetze nicht ach- , l / sondern wütet und tobet unsin u§ dahm ; so verkehret sich vemoerL- ? >n/fn3i-ckiam, das ist/ ineine frevcll buffte Ausgelassenheit / oder keine Re- N^ung/ ohne Haupt/ ohne Gesetz/ohne Ordnung/und also Nichts. . 0 Nun aus diesen zweyen verdcrb- Regierungs-Gattungen/ (wieder s?^'tgleichliche ScaMreischeWelt Wer- 'i.? dem 4. Buch seiner Politischen Zuweisung vermercket/) erwachsen gc- u"N!gllchdie Tyrannen/ nemlich/ Oemocrarlü. öc OliZarLula cxillic. Aus der verkehrten OLmoclAciä in die ^ngrelliam, oder aus der verwandelten /fl-lllvcl-aciä in die 0!iAgrclri3m, als aus einem schanbbah- ren Nest des Frevels und des Lasters / stammen alle Tyrannen her / mdeme dieselbe entweder als die fürnehmste unter dem zerrütteten Volck sich dessen leicht bemetstert/ und den leeren Thron durch Gunst oder Gewalt bezogen ha¬ ben : Oder aber / daß sie sich in den Oligargischen Stand durch an sich ge¬ zogene Acmter/mächtig und forchtbac gemacht; Und mit Unterdrückung der Neben - Gebieter oder Regierungs- Verwandten sich sechsten nach und nach mir Bcthörung des Volcks zum Ober-Herrscher aufgeworffen haben/ als Julius L-riar, hernach ^.UZUÜUS, end¬ lich ^Kenus 5 welche sogestalten der Erb Folge den Weeg gebahnet haben/ vorgebend : lncer-cli KeipubllLL, peuer UN um OMM3 esse; Es se^e dem gemei¬ nen Wesen ersprießlich/ alles unter einem zu sryn. Dergleichen Verände¬ rungen seynd der Gemeinde/ zu Zeiten wohl/ zu Zeiten übel bekommen/ nach* deme sie vonnöthen gehabt haben ei- nesEinsehers/ oder eines Bezwingers x dann es haben auch die Gemeinde ihre Kranckheiten/sagt kl^ro.und brauchen eines Artzrcns / der ihre Unmässigkeit zurecht zu bringen weiß/wie man von der Florentinischen Gemeinde oder Re- public einsmals geredet/ daß sie wohl vonnöthen gehabt habe eines Schices, (der so vielmals emArtzt heisset/) wel¬ cher ihre msoicnr und Frechheit ziem¬ lich in die Schrancken gebracht / und ihrem unmässigen Hochmuth dieFlügel gestutzt. 7. Aber einen Tyrannen recht ab¬ zubilden/ gebraucht nicht viel Scharti- rung zu machen/ und seine Stellungen aus einander zu bringen. Dann sie zeigen sich gar bald an seiner Person / als in einem zwar verstellten/aber all lenthalben ausgenommenen Meißner Ilkerius; an seinen Wercken und Ver, halten/als des koi-ZE, eines be- kandcen Tyrannens des Römischen Adels / und Anmassers des Kirchen- Guts; an seinen Abziehlungen / und dahin gerichteten Mitteln / als in Lud, wigenSfortia/der das Recht/Billig¬ keit/ vruvtt ^l^ergeoenen einzujagen; aber cs har selten E ausgeschlagen / wann der Herr n förchcen muß vor dcnSeinigen. ists/wann die Unterthancn sich tu gen zu sündigen/aber gefährlich m - wann sie sich besorgen müssen mn ^ Haab und Gut/daß es ihnen nicht weg geraubet wird. Es lstcinhM Merck / daß die Unterthemen förchtcn vor den Louvr^n, um r Üble zu meiden/ und nicht in dieStM zu fallen: Aber ein Teufflisches M wann derLouvi-Lin gefürchtet wm^., den/damit er Übels thunkan. End seine gantze Persohn und Leib m u> ringet von Trabanten und HatE ren / damit er sicherer in allen E Stücken fortfähret. Ein Fürst/ ohne Wacht nicht seyn darff/ rnup wiß übel handeln. Aber ich vm' chere dich/daß die gantze Kriegs-E nichts ausmachen werden/wann wenig einen Louvi-ain nlchr schüE, mögen vor seinen Unterthanen. braucht deren nicht viel vor die wann der Fürst von allen geliebt l!>- Auch viel stynd ihme zu wenig / deren Haß jener Stelle verM Eben der Degen / der schützen m' mag auch verletzen. Wer wohl lW thut nichts mitForcht; UndderrnC' fürchtet/ braucht keine Wacht: wann solche zu den Pracht einer statt tauget. Er misset seine For»', durch seine Gewalt/und mit denen f gewaltthätig verfahret / hat er bl»' chen Argwohn/sie hinwieder m ten: Daraus erwachset dasMißtr»'' en in allen seinen Geberden. Der AA wohn verwickelt ihm den Versta»" und giebt keine Ruhe seinen Ged» cken: Der Willen entzündet sich in b '! ter Grimm/ und die Phantasei) E, let ihn/ daß er init einem Schwer Streich/ und einigen Blur-Opffer verkürtzen könne seinen aUgcmeme Argwohn / und Millionen verdE ge Einbildungen. Kurtz / clc ^onä ^ranni Ioc^mcur,von AÜccr aL IjZre.cleLpllinAe von liominc logui bcr, also redet derHelden-mäM^ NU8 zu den Lateinern wider den 1 .z «zuinium : Wer von der Persohn ern^ 12^ Achtzeh ende Rede. keit/nächste Verwandschafft/und so ne kleine Sache / wißen zu rcM gar ftines jungen Pupillen und Vct- Weil/ denen Untergebenen die FoB tern Unschuld nicht verschonet hat/ .'.' um die Herrschaffc des Hcrtzogthums Mayland zu überkommen. An deren allen Ausgang/und tausend andern ist zu sehen/ daß sich zuweilen die Tyran¬ nen glücklich angefangen/ aber allezeit ungluckseelig ausgeführet worden, kgro lcocm viäi Grannum: sagt der Trauer« Spieler:Icdhabe selten einen alrm Tyrannen geseben. Wann die Für¬ sten wollen / und beginnen Tyrannen zu werden / (sagt v^ierms) verliehrcn sie gleich den Nahmen eines Fürsten / dessen Amt ist/Land und Lcuthe zu er« halten/ und nicht zu verderben. Das Herrschen ist nicht alles zu verthun/ sondern alles zu bewahren und zu ver¬ mehren. Nachdem sie nun diesen Nah¬ men verlohren / seynd sie in Gefahr/ für keine Fürsten mehr erkannt zu seyn/weilen sie auch nicht mehr seynd/ und sich nicht lang bewahren werden können/ es fty dann/ daß GOtt/ wie er zu thun pfleget/ sie gebrauchen wolle/ ein solches Volck zu gerffeln/welches nicht will müd werden / ferner zu sün¬ digen. 8. Ein Tyrann in seiner Persohn ist allen hastig/und von allen verhasst: dann er bauet seinen Staat auf den unbeliebten Grund der Grausamkeit. Seine Sinne und Gedancken seynd da¬ hin abgerichtet / niemanden zu fürch¬ ten/ und sich allen forchtbar zu zeigen. Sein Hertz wird gleichsam in Stucken zerrissen von Mißtrauen / von der Forcht/von Verdacht/ 'Rach und Un¬ versöhnlichkeit. Seine Zunge bricht nicht aus / als wann seine Hand mit Donner und Hagel einschlagcn will. Seine Stirn ist eine Wolcken/ so schwanger ist von aller erdencklichen Ungestummtgkeit des Ungewitters; Sem Geblüt ist allezeit entzündet zum Zorn/ und die Hand voll Bluts. Die Augen blitzen mit grausamen Ve¬ rrohungen ; Die Nasen will nicht ver¬ schmusten vor Rachgier/ und die Brust athmet Furien und Höllen-Geister aus. Sem Angesicht/ wann es schon verstellet ist / so verrathen ihn seine Misterharen/und entblößen die Grim¬ migkeit seiner Seele. Es ist zwar kei- Don det Tyrannei 12! - -—». nicht völlig unter das Joch der äusser¬ sten Dienstbarkeit gebracht wird. <)ui- VI8 1^rgN0U8 608 libi clucic inimicilli- mo8, libcrrari p3croL!N3nrur, sagt koiybiu8. Er hält alle diejenige vor seine Ertz-Feinde/ welche ihm mit der Frcyheit verbiegen ; Und so lange er die Ruhe und Frechheit nicht hinweg nimmt / so kcm er nicht sicher seyn/und gedencket/ das Rach-Schwerdt hange ihm über den Kopf. Zu diesem Ende pfleget ein Tyrann seine Unterthanen lediglich zu entwaffnen/besorgend/ daß dasVolck sein Leben begehren möchte/ gleich als eine Schuld/ welche er dem gemeinen Weheklagcn ablegen solle. Dann der Gottlose fliehet / wann ihn schon niemand verfolget/ist das Work GOttes / krov. 28. 9. DieÄbzichlungen aber eines Ty- tannens (bemerckct ^nltoreic8 in dem 4. Buch koilOLorum ) seynd anderst nichts/ als zu herrschen zu seinen eignen Nutzen / sprechend: Ixr2n»u8 Murn jpllU8 commo6urn ipeÄsc Lc czuEric, 3L Kex Mbclicorum. Ein Tyrann suche allein seinen Vortheil / sein Aufney- men / seine Sicherheit und Vorschub / da es dock ein Fürst von der Natur / von GOrt/und von den Menschen zu keinen andern Ziel und Ende gesetzt ist worden/ als/uc per jpium, ih^ui eleAL- runc bene beacec^ue SAgnc, damit die- jenigen / die ihn zu einem Beherrscher über stch angenommen haben/ durch seine Regierung in bester Wolfahrt/ Ruhe/unSicherheit stehen möchten/als es bewähret XeNoplion aus dem 8oci3ce in dem dritten Buch. Es will aber ein Tyrann nickt verstehen/ daß er der Ge- Memde gegeben / sondern daß die Ge¬ meinde ihme übergeben ist worden. Er setzt die Hoheit seines Amrs nicht in dem / daß er vor seine Untergebne sorgen / wachen / und arbeiten ; son¬ dern stevor ihme dieses alles thun soll« tcn. Er glaubet/ daß er mit seinem Volck zu walten habe/ als mit seinem Eigenthum/ und daß ihm dasselbe zu diesem Ende gegeben worden/ daß er sich dessen bedienen/ und nicht selbst ihm dienen möge. Er will den kimium nicht hören r ^guo Jure vivic cecuni Imperium. Gleichet Nutzen / gleiches Q Recht/ ^-rannen reden will/ der rede von ei- un Lyger-Thier/von einemBasiliscke/ dem Ungeheuer/und Greuel der / so LpKmx genannt wird / und lucht von einem Menschen. Wann M betrachten will/ dlc Merck eines /Mnnens/ so erwäge man zugleich E erschröckliche Macht/ die er über- Mmen hat: Seine Gewalt ist unbe- ^Ht; seine Gottcsforcht ist ein Au- Mein; sein Handel und Wandet Me Gesetz; seine Begierden unmas R' sein Willen zahmloß: Mit diesem ah seine Merck und Thatcn/ so Mst tzn finden/daß solche zu den Un- sc^Mg der Menschen gerichtet seyn. ^Tyrann/der die Macht durch die Achter überkommet / kan solche nicht Äderst bewerckstelligen/als durch die Mer / und so etwann noch was an- ^rs der Muthwille in Lastern erfun- M hat. Sein erstes ist / das Miß- eMn zwischen seine Vasallen auszu- M; Feindschafften zwischen die Ge- dM^'r anzustellen / ste untereinan- schwächen zu lassen / hernach M Hohen oder Reichs-Herren unem- Wwlich Anfangs zu mindern / und Msso überbliebett/zu erniedrigen/ die -achter abzustellen/zu andern/und al- Rechensckafften / deren keine Ge- Mtnuß mehr ist/ davon zu begehren. ihme ist nicht genug zu beherrschen mn FürstenkhuM/ sondern er will ein seyn über seiner Unterthanen <^M-Reichthumen/Güter/ Schätz/ Leiber Kinder; Und verlanget alles/ was er selber nickt hat: Vermeint auch Katzen zu leiden/ wann er nicht al- hinweg rauben kan. Die Gewalt Met ihm hier an statt der Vernunfft. ^bin ist genug vor allen Recht / bas M'.e können sich anzumassen. Diesen beschönet er mit dem Vorwand Mrhand Verbrechen/ dre mit dem j^erdrecher schon langst gestorben M)nd/und straffet keck dieTodten/uM e Lebendige zu berauben oder zu pei- "gen. I'3cicu8 bezeuget / daß zu des Mannischen Hbm-lU8 Zeiten / reich M fromm zu seyn/ genug wäre/ ver¬ kochen zu haben- Ein Tyrann ist ..^Unterthanen Freyheit also gram M häffig/ daß er glaubet/ seine Ma¬ gnat wäre so lang eingefeßlet/ biß sie r22 Achtzchende Rede. Recht/ ist zwischen dir / und deinen Reichs-Genossenen. io. Und dahero ist es kein Wun¬ der/ daß ein Tyrann sich auch derjeni¬ gen Mittel gebrauche / die deme allen zuwider seynd. Dann gleichwie sein Zutritt zu den Thron ist durch das Laster der Anmassung und Uldcpirung geschehen ; also seynd auch die Mittel m demselben sich zu halten/ lauter Un¬ gerechtigkeiten / Gcwaltthätigkeiten / Betrieglichkeiten re. So bald als eine Herrschafft beginnet sich der Gerech¬ tigkeit allein zu betragen/verlichrct sie die Krafft des Ober-Gewalts» Scepcro- rum vis roča peric, 6 pencicre julla inei- pic. Der Reichs-Stab möchte aus den Händen fallen ( sagt l-ucanus) wann man ihn anderst führen soll / als er überkommen ist worden. Es ist ein¬ mal wahr/daß der/so durch Laster des Ubermuths/durch Herrschsucht/ durch Eigen-Gewalt/ durch Betrug/und Eindrängung zu der Hoheit gelanget/ selbige durch wahre Bescheidenheit zu besitzen nie vermag. Er will keine Vormünder des Reichs an denen Magnaten erkennen; sondern macht sich selbst eigenmächtig; sich seines All- gewalts/ und nicht ihrer Rathschlage gebrauchend. Die Gesätze seynd vor die/so gehorchen sollen; nicht vor die/ so befehlen mögen. Einem Tyranni¬ schen Herrscher seynd alle Mittel und Vorschub erlaubet/die zu seinen Zweck dienen / oder ihm gefallen. Er straf¬ fet auch die Gcdancken / wann schon keine Gefahr ist/ daß sie ins Werck kommen möchten. Die Gefahr ist seine Einbildung / die Gcdancken jein Argwohn / und die Straffe entweder sein Nutzen oder Lust. Dergleichen Mittel seynd nicht zu zchlcn. Sum ma: Ich schliesse mit des hochweisen Salomons Spruch : Ein gottloser Fürst über ein armes Volck / ist wie ein brüllender Löw / und wie ein hun- gcriger Bär. Wie haustet aber ein Bär/ den der Hunger antrcibet? wie verfährt ein Löw / der vor lautet Grimm brüllet/die Geissel schwinget/ denRachen aufmachet/dieBratzen aus- spannet/ nach den Raub eilet? DM- ist mehr zu gedencken/als zu beschreiben» i i. Lasset uns endlich erwegenden Ausgang eines Tyrannens. Schritt zur Tyranney zu gehen/ stE alle unsicher/weil der Stuhl nichtvey ist/ darauf die Tyrannen sitzen. ttoceles bealaubet / daß biß auf selA Zeit keine Tyrannische Regierung über hundert Jahr gestanden seye/ und der Sitten weise Seneca giebt die Ursache/ weilen alleWürckungcn in cüe Lc ran, so wohl in dem Wesen/ als in der Weiß!zu würckcn/der Haupt-Ursache gleichlautend seyn müssen: Und sin^ Mahlen nullum violencum eck 6iucur' num,wie Ličečo, LpiAecus, und Scoici, auch die Vernunfft und Erfahr renheir cs bewähren/da st alles/ was mir Gewalt gcstbickc/ nicht lanE daurcn könne. Dahero sowohl der Tyrann / als seine gewaltthätige Ee- hcrrschung/ nicht gcwährhafft ist/ und so bald sie anhebt zu wacklen/ so stU es von eigner Schwehre um / und ist nimmer möglich / sich zu erhalten / wann sie sich unter selbst eignen Trüm* mcrn begraben / oder in eignem Blut vcrstnckcn muß. Das Wort GOtte» bezeuget nachdrücklich in dem Buch Job am 16. Capitel: Der Gotl? lose treibet Ubermmh sein Lebert lang/ und die Zahl der Jahren seines Tyranney ist ungewiß. Ein SciM des Schreckens ist immerdar in seines Ohren / und wann schon Fried ist / hat er doch allezeit Argwohn voll heimlichen Nachstellcn. Er glaubst nicht/ daß er aus der Finfternuß wi^ derum zum Liecht kommen möge/ und sichet sich allenthalben nach deni Schwerdt um: Trübsahl wird schrecken/ und Angst wird ihn umg^ ben. Er wird umkommen/ ehe daN» seine Tage erfüllet wer¬ den. W )o( V Neun- ter rt/ lis' seS m» >en )ie lid est Dr¬ itte )ec )er )e/ )L- >ec he te- lle ch» rs )e- nd lv> »c r's ch n- en ss )N ek le¬ id ni »n c- in I2Z A- i. bey Jorck/ mit Verlust fünff tausend - U dessen allen Bcyspiel die- soKönglicherSeits auf der Wahlstatt netOirverjusLromveli.von geblieben / und völligen Kriegs- Vor- Nahmen in gantz Britannien: Die Soldaten beteten ihn gleichsam vor ihren Gott ^rs an/und erhielte doch Cromwell schöne Kriegs Zucht unter ihnen: beschenckete die Wohlverdien¬ te/ versähe die Dürfftige / und beem- sigte sich aufalle Weiß/um seiner Sol¬ daten Gunst zu bewerben / wohl - wis¬ send/ daß/der die Waffen vor sich ha¬ be/ habe zugleich das Reich in Hän- den. . ... z. Der andere Sieg wäre noch viel herrlicher bey Ochsford Anno 1646^ Dann der König.in seiner hohen Per, ohn hat selbsten sein Kriegs Heer ge- Mrct/ünd nach aller Kriegs Kunst )estellet: Aber der Cromwell erhaschte ihn bey ^mbsi^.und setzte sich stracks über die Königliche Guardi/so in sechs Escadronen bestünde / die kr nach ziemlich langemGefecht zerstreuet/ und mithin die Gegenthtilische gantze Ar¬ mee in die Flucht geschlagen/eine gantz UNgerechtcGache bchauptend/mit allzu grossem Glück seines Degens .Es ist nicht zu beschreiben/was Vox Bestür- tzung Königlicher Seits/ und dagegen was vor Jubel - und Freuden-Fest im gantzem Königreich/befoderist zu Lon¬ don/und unter den Parlaments-Her¬ ren entstanden. Es wurden auf allen Hügeln und Bergen Freuden - Feuer angefteckt/ in allen Städten / Flecken und VestuNgen besondere Ehren Feste zum ewigen Andencken gehalten : Es erschalleten alle Cantzeln/alle Schau- Bühnen/ alle Gast Hauser und Trlnck» Stuben/alleEcken/Steg undWeeg mit allgemeinen Zuruff: Cromwell seye ein Gedeon/ Samson/ Josue/ und so gar ein neuer Erlöser von dem Tyranni¬ schen Joch der Kdinglichen Regierung; Da aber vielmehr derselbe durch die- Q L seii --- ------ Geburt ein Uvalicr/ von rath abgewonnen."Mit diesem Sieä Herkommen ein gemeiner sammlete er ihm einen unsterblichen Edelmann/ von der Reli- alles / oder nichts glaubender < ti, Aff/ von Sitten mehr verstellt und 1 ^ugllch/ als ein krochen, ein Wolff vA Lamms-Haut/ein Fuchs in dem a,,N^.Balg: Von der Natur mehr usrchrisch/ als der Römische Carili- ullen diesen Stucken aber ein ^Merer Tyrann der drey Königli. la,,? ^vnen/ Irr Schott und Engel- Im übrigen war ec von vielen ^Aeinen schönen Qualitäten/ als s^Medt/ behutsam/ behertzt/ eines ^Miinnigen freyen Geistes/ und sehr A erfahren Mik Leuten Umzüge- sÄ/ und sie einzunehmen. Welche Wue Tugenden zwar in sich selber ei- "w liechten Schein machten/ wann sie M der allerärgsten/ die jemahlen die .^httstliche Welt gesehen / Tyrannei) A Schalckheit nicht angeschmiesscn Mttn gewesen. Wann derFtorenti. Me Staats-Weise in seiner Zeit ge- M hätte/ so hatte er in aller War- /ut ihne an statt des Orisr Loi-Ziss ein Muster der ausbündigsten Staats-Klugheit allen Regenten vor- §jffM. Wir aber führen ihn auf ^e Bühne/ als ein Beyspiel der aller- «tausamsten Tyrannei), impium lu- li^e Lc elcvarum Eilten Gott- AU/ der über die massen zum Trotz .."^Tugend und Billigkeit erhebet/ ^unvergleichlich beglückseeliget ist g. 2. Dieser Cromwell nun mit seinem Mam Jreton/ und Schwagern Lam- ^rr/ bey jenem betaurlichen und allge- nelnen Aufstand der Englischen dla- sich zu Feld Anno i64?.wi- natürlichen Herrn und Kö- M/ Carl Stuart/welchem er so gleich «as nachgehende Jahr die Schlacht und voriger Hoheit rellimiret hätten« Mit diesem hat Cromwell ein greu* liches dem ksrismem versetzt t uns gleichwohl dem König nichts weniger/ als sein Wort zu halten/ sondern bey- de zu unterdrücken/ gesinnet war. ,. 5. Auf diesen unverhofften Streik wurde das gantze ksriamevc beftürtzl/ und ordnete stracks ab den Obristen Vsle^ zu beyden Generalen / und Lrom^ell, mit ausdrücklichem fehl / den König wiederum in seine er« steVerhafftung nacher «omvy zu brin¬ gen / und ihre unterhabende TroE pen alle m der Gegend Ouverwalden einzuquartieren. So aber bey denen/ die den freyen Degen / und die völlige Reichs-Macht in ihren Händen hiel¬ ten/ und die papierene Befehle wenig achteten / anderst nichts als viel chens ausgeben hat. Dahero wurde gleich zum Marsch geblasen/ und da¬ hin bestellt/ den König/ als in einem Triumph (in der Sach sechsten aber wäre eine lautereFabel/dann derCroim well hatte schon vorlängst auf des Kö¬ nigs Kopf gelauret) nach London zu führen» Wi; nun die Armee bey den Rasttag hielte / beorderte Cromwell eineLxpi-cüen zunRarigmenK diesem mit allem Ernst fürzuhaltenl wie daß die Armee gar wohl dec I't-cnk^cnrincr gefährliche Anschläge/ durch welche sie die Trouppen abzu« dancken/ und dadurch ein eigen beliebi¬ ges tyrannisches Regiment in das Reich einzuführen/gesinnet siyn/ausge, nomen/ und pcnccnrt hatte; Begunnte zugleich ein oder öffentliche Schrifft an alle Thor und Plätze det Stadt London anschlagen zu lassen/ mit welchem er deskarirrmencs werben¬ den Eigen-Nutz / gefährliche Herrsch« Sucht/ bekandte Treulosigkeit wider den König/ vorhabende Grausamkeit/ und andere verborgene Anschläge wi¬ der das gemeine Wesen/ zur Genügt dargerhan/ und/ auf daß man ehist ein neuesmit Aufhebung des alten/bestellen; Den König/die Köni¬ gin/ die Printzcn zu ihrer Gerechtsame bringen / und fürohin eine gute und- feste l24 Neunzehende Rede. m widerholten Sieg/den Grund legT^mtt /e zu einer bald kommenden und vrel ren/ nicht eher die Waffen abzulegen/ chwehrern Tyrannen. Das Parla- als biß sie ihn wieder zu den Thron ment schenckte rhme grosse Pensionen . " -° " und Geld-Summen / recht vom Him¬ mel berhöret/ dann desCromwells eini¬ ger Zweck war / so bald möglich / das Parlament aufzuheben. Einer / der nach der Ober-Herrschung ziehlet/ lei¬ det nicht viel Parlamentlsten oder Rathgeber/ dann der Abriß ist schon fertig in sirnem Gehirn. 4» Der fromme König aber/der von dem Glück so gar verlassen / flüchtete nach der Schottischen Armee/die noch unparthcyisch sich zcigete/ und erwar¬ tete eines bessern Ausgangs / glau¬ bend/ mit seiner Königlichen Gegen, wart selbe zu der schuldigen Treue zu bewegen / und ihm beyzupflichten. Aber/ O wunderliche Bcrhängnuß des HimmelsDa er meldete den Stru¬ del/ fiele er in den Würbet. Dann eben diese sonst wanckende Armee haben zu den endlichen Fall gebracht/ und der Treue vergeßen gemacht / zweymal hundert tausend Sterling Liver/-6ctt, achtmal hundert tausend Cronen / die von dem kariamenc zu Händen der Schottischen Armee / um Herausge- bungdes Königs Carls/ erfolgt feynd. Diesen in sich sechsten hohen Ver- rath har der verschlagene Cromwell zuwider dem natürlichen Völcker - und Gast-Recht noch ferner aucsicncisirr/ und mithin alle Treue/ Ehrbarkeit/ und Redlichkeit mitFüssen geteerten. Dann nachdeme dasParlament, des Königs Habschafft/ und ihne nach üomoy in Verhasst zu nehmen/beordert; Ent¬ schlösse sich so fort/ aus Anstifftung der Presbyterianer, dit Armeen gbzu- dancken; vorgebend / es wäre nun¬ mehr kein Feind im Reich. Cromwell Mfimuürte zwar tieffsinm'g/ und stell¬ te sich/ als wollte er diesen pariamenrs- Schluß genehm halten : Unter der Hand aber wieglcte er auf alle Kriegs- Befehlhaber/ und so gar die gemeine Knecht zu einem Aufstand: Zu wel¬ chem Ende der Obriste Qiois abge¬ ordnet wurde / des Königs sich zu be¬ mächtigen / den er zu gedachten No- < moy gefunden/und aus dem Arrest ge¬ hoben: Stellte s- dann den König der LmBeyspieK 125 lich aber hägete er lauterGifft) als wsl- re er den König wiederum auf den Thron mit seinen Thränen verhelffen/ redete auch offt das Volck mit diesen ll- sttgen Worten an: Ach ! wie recht; ach! wie vertraglich dem gemeinen Wesen; ach! wie Ruhm- und Preiß- würdig wäre es/im Angesicht der gan- tzen Welt / den flüchtigen Carl Stuart abermahlen vor unfern Monarchen zu haben; Es ist ja ein Leib ohne Haupt allein eine Leiche. Ich unterlasse keinen Tag / und schier keine Stunde/ mein Aechtzen und Seuffzen nach dem Him¬ mel zu schicken / und mit thränenden Augen um die Wohlfahrt des Köni¬ ges/um einen baldigen Landfrieden/ um Vereinigung der Untcrthanen mit ihrem allerhöchsten Haupt / wehemü- thig zu bitten; Aber / sehet Wunder! so offt ich dieses widerhole / so entsetzet sich mein Gewissen / dieZunge stamm¬ let/ die Heisserkeit überfallt mich/ daß ich kein Wort mehr sprechen kan/ wordurch ich urtheile / daß dieses ein unfehlbares Göttliches Anzeigen seyz daß Carl Stuart von GOTT verhas¬ st/ und unwürdig sey / länger dieses fromme Volck zu regieren; Also redete Cromwell. O höllische Gleißnerey! Uber kurtz stellete er sich/als wäre er verzückt/und nachdeme er sich wieder erhöhtet / schrye er auf/ dieser neue Cai- phgs: Lxpcöic, uc cmur moriscur prcr ptrpulo , ne Aens univerlg peresc : ES ist recht/daß einer vor das Volck sterbe / damrr ielbiges lucbtvöUig untergebe. Was er selber nicht tha- te / das würcketen seine Ohrenbläser bey demVolck/ den unschuldigen Kö¬ nig angebende / er wäre an seines Vor¬ fahrers Todt schuldig; er habe denen Papisten beygepfllchtet bey Erober¬ ung Roschcll / (es war aber ein Nest Ketzer / wie nun Genev;) feine Kö¬ nigin wäre Mm lieber/als GOtt und das Königreich / dann wegen ihrer seye Carl ein heimlicher Papist worden/ habe GOtt verlaugnet / und das Kö¬ nigreich verrathen; Das Mut des ss unzählbar / m diesem einheimischen Krieg / entleibten Adels; soviel verlas¬ sene Wittwenund Waißleiu / schreyenl umRach wider diesenTyrannen rc.Mit dergleichen wurde das Volck je mehr Ä z nutz oder Einhelligkeit der Glieder einführcn sollte / be ^llch emgerathen hat. Diese wa- ^'A^r/ dem Schein nach / heilsame des Cromwells / aber es 'M" viel anders darhinter, in csuclä nenum. Bey Austrag der Sache ''llcmvff" aller- A 6- Inmittelst entstünde bey der muce ein Zwytracht / zwischen den uiott^^OenLl-slen ksil-ssx und Crom- Jener verlangte/einMonarchi- "es Regiment in Engelland anzustel- .„V und sich vor einen Reichs - ?ro- aufzuwerffen/ aufsolcheWeise/ deeHertzog vonGlocester/zuZeitcn kljusl-ci des Fünfftcn. Hinge- «.^uiderstrebete Cromwel der Mo- ein und wolte lieber einführen Democratisches Regiment des nuu (wie etwa in Holland/) und I^u)in/als ein neuer Lrucus, das König- , Haus vertilgen / dem König um e, ? Kopffkürtzerzumachen/ sich aber ich proceLlor des vereinigten Volcks vielmehr einen Tyrannen der Cronen) auMusfen zu lassen. ^u>7Streit-Sache war schon an dem/ sie mit dem Degen wäre ausge- ^ten morden / wann die^^mencs- i^^en mit ihrem unzeitigen Anschlag/ sie sich dieses Zwytrachts be- MMn/und die gantze Stadt London die im Mißverstand stehende Mvven/ aufzubieten / solches nicht ^Ändert hatten. Dann / sobald die r? dißvernommen' legten sie ih - streit-Sache bey/und Men mit ^M Furi der Stadt zu / welche sich ve>i ergab/und zogen die Troup- leü Ä"Ulphirend ein ; sie bemächtig- lv-iü x desHofs/ desksclgmcms.und ; 'v da verdächtig war- Nun erwtm tiu^ulles auf des Königs Freyheit lvcli Ä^Uung/von aber derCrom- , Ulchts hören wollen; dahero der uD^slch in der Gefahr sehend - sa^sicher Weil die Flucht nähme/ ^Mlnem eintzigen Bedienten/in die Ä," With/ allwo er aber bald aus- ?u?^sisiafftet/und in gute Verwäh¬ le AVommen war. Indessen stell- UjlM^romwell äusserlich mit desKö- g' Unglück sehr mitleidig / (inner-- Lori ^Nqch md mehr ergrimmet / und suchte Rache wider den König. 7. Es käme zwar die Zeitung nach London / die Schottische Nation wäre im Anzug / den König zu erledigen/ unter Anführung des berühmten Ge¬ nerals ^mücon, aber die Vorsichtig¬ keit des Cromwells wäre ihm eher an dem Fuß / als er vermeynte. Die Schlacht wurde unverzüglich geliefert/ aber zugleich die Schotten in Grund geschlagen / zchentausend mit den meh- risien Obriften gefangen / und das gantze Lager erbeurhet. Dieser Streich zeitigte des Königs Unglück / und des Cromwells Tyrannei). Der König wurde nach London gebracht / und Cromwell liesse zugleich vierzig der vor¬ nehmsten Parlaments-Herren in Ver¬ hasst nehmen / darum der andern viel die Flucht genommen / bis daß aus so. viel hundert allein viertzig / und diese zudervemocracie geneigt/ überblieben. Worüber der unschuldige König/auf Zuthun des Cromwells / schmählich 1649. hingerichtet / und zugleich die Königliche und eigenmächtige Herr« schafft abzuwerffen / an deren Statt aber des Volcks Regierung einzufüh- rcn / einhellig von des Königs Mör¬ dern geschloffen worden. Zu dem warddieKönigliche Cantzley geraubt/ die Königliche Andenck-Bildnuffen her¬ unter gerissen / und an deren Statt diese Inschrifft gelassen : Lxiir e-ti-oMs "i> ranllus: Der Tyrann Carl ist htm 8. Als diß in London vorbey gienge/ hat wiederum Schottland die Par- they des Printzen von eaicü, des Ent¬ leibten Königs erstgebohrnen Sohns/ angenommen / und ihn zu der Cron zu bringen gesucht. Hingegen wurden FairfaxundCromwellvon dem gesam¬ ten Volck beordert / mit ihren Troup, pen dahin zu ziehen / und die Schotti¬ sche käNion zu unterdrücken. Weil aber Fairfax gesehen / daß der Crom¬ well das Volck gäntzlich eingenommen/ und einen mächtigen Anhang zu seiner vorhabenden Tyrannen erworben / wolle er seine llepucacioa nicht gefah¬ ren / sondern danckte von sich sechsten ab / vorwendend / er feye ein gebohr- ner Schottländer / und gebühre ihm Äs' glkiü Ken lasti lliitci M e vor«! ">g a Mr Alan ,.y. dics^ aufrü, AciNki ^erso nasser ^gier Rein L"- d>nlrn Z-L öabt i, gliche zu 1 Neunzehende Rede. nicht / sich an seinem Vatterland zn vergreisten: Mirhm bliebe allein Cronn well der Hahn im Korb. Demnach/ um sich bey dem Volck beliebt zu chen/wagte er es noch einmahl wider die Schottländer / und zwar mit en nemso grossen und beständigen GluM bey seiner so ungerechten Sache/daß a über sie nicht allein das Feld erhalten sondern auch / neben einer unschatzba» renBeuthe/zweyhundert Standarten bekommen / die Haupt. Stadt Eden- bürg eingenommen / und das gE Königreich in eoncriburion gesetzt.Even ein solcher Sieg begegnete chm bey Worchester / darüber die Stadt Lon¬ don grosse Dancksagungcn / Freuden- Mahle/Beleuchtungen / und was U mer zu grösserer Ehre des Cromwen schen Hauses hat gedeyen können/ gestellt. Es wurd ihme ein triuniW,' licher Einzug mit aller erdencklicbff NaZniKLcnr: gehalten: Er ritte Mit st) nen Vornehmsten in die Stadt/ E ae das Königliche Schloß WittW daselbst wurde er von allen Standes auch vornehmen Gesandtschafften willkommet / das Vi vac Lrom^cl eace ein VatEb des Vatterlands/ führete man allenthalben / und E Unterbruch/indemMund; (OG^ wie wunderlich seynd deine VerlM nüsse / und doch gerecht!) Aber dr¬ alles wäre zu wenig / eines TyraE Hertz und Herrsch - Sucht zu beE gen: Es wäre alles nur soviel / als en' che Tropffen gegen einem See. E nenhero wollte Cromwell nicht läng hinter dem Berg halten : Dann ' sähe sein unmässiges und zugleich veränderliches Glück / seine Feinde seinen Füssen liegend ; keinen Ne^ Eifferer/ (denn Fairfax war wcg/nn. wie etliche glaubten / zu dem PrE, von Lalesj,) den König unter der . schen ; das Königliche Haus fiüE den Königlichen Namen ausgclE^ die Armee in seiner alleinigen Mässigkeit; einen grossen Anhang und vor der Stadt; und endlich Zeit zu brechen/ zu sterben oder z"L, winnen / nichts oder alles zu wer^. c Darum zöge Cromwell die Larven bißherigen Gleißnerey ab/ undvcr^ dertt sich aus einem Fuchsin ineu owen / aus einem Unterthan in einen ss^^n; und sintemahlen er wusle / der Zeit nichts übriges und nichts mchrers vonnöthen ein- .?'? tyrannisches Regiment d Orhren/ als alle seine Geister und Ve"uf die Unterdrückung und ktkHUNS des llarlamencs ZU spannen/ g. Ee er sich also gantz unversehens/be- / don seinen pravesten Capitai- lms den ^vaal des grossen Pa Westmünster / allwo die ' Herren von der Obern- und -Kammer versammlet waren/ voi ungemeinen Keckheit / sich iiia Atzend / und sprach ihnen mitwe- ff'hr scharffen Worten zu/ Nss^wle ein Soldat/ als ein Staats- tzL Ich weiß / O ihr Herren! daß in «usl/Mistn Versammlung sich viel ^E§M)e/gefährliche/und dem ge- Wei en gantz unanständige iii.Uncn befinden / die da sich am -liüv / Wit grosser Vermessenheit/ ^Untergang des Vatterlands/ neue msMungs -i Policeyen anzurichten / vzx^üufdenLand verderblichen?ri- putzen absehend / mit Hindansctz« der gemeinen Wohlfahrt / die ste achten mit ihrem ärgerlichen Mghren gantz zu vertilgen / um al: Regiment zu erzwingen: Und ein Raab dem andern die Au- ^^,chcht leicht auskratzet / und ein Kummer dem andern seine Bosheit y^erhebet/ folget endlich / daß dem k'M'n nicht gesteuert kan werden, ^ß flhrnicht inderSchrifft gelesen/ K^^el Fürsten seynd die Sünd der "Nd wann dec Gottlosen viel h. /en vermehren sich die Laster. ^Mgen erkläre ich hiermit meinen bisa "Willen / daß / um dem üblen Ich', x § dorzukommen / nothwendig aufzuheben Auf eigenmächtige Rede/ begmtten hchi-, ^^^encs - Herren ziemlich er- »".antworten / aber sie wurden .gehört/ weilen der Obrist Wor- tz^.uuv seine Cameraden mit einem der Waffen in dem Saal ein, chatten/und allbereit die Stadt voll öeni»,iAattn war / verschwunden '""ach m einem Augenblick alle k^r- Die Tpranney rrn Keyspiel. r 2 7 chmcms -- Herren / daß ihre Stellen gantz lär wurden ; dahero ließ Crom¬ well/ zum ewigen Spott und Hohn des kariümencs/ auf die Thurm Mit gros¬ sen Buchstaben schreiben : Lumern lo^ cancliL: Hier stynd frefe Galt- Stuben. io. Nachdem auf solche tyrannische Weis des Reichs llül-iamenc gehoben / und sich dessen ansehnliche Mit-Glie¬ der verlosten / hat der Cromwell plötz¬ lich einen geheimen Reichs Rath von lauter seinem Anhang/ und von solchen Leuten/die bey der gantzen Armee die kühnste / tapfferste/ und zu aller Boß- Helt die geswicklichsie waren / aufge- richt. Zu dessen unmittelbaremHaüpk setzte sich der Tyrann selber / mit einer König-mässigen Majestät/ und unbe¬ schreiblichen Hochachtung / die er von allen erforderte / die nicht haben todt seyn wollen. Und in Warheit/er wäre damahlen ein allgewaltiger Herr über drey Königreiche Irr- Schott-, und Engclland / und die gantze Reichs- Macht in seiner Hand: Die Armeen/ und die Befehlshbabcr an vesten Or¬ ten / schwuren ihme die Treue: Des gemeinen Wesens hatte er sich inMi-o- mret; die Grossen und Mächtigen ver¬ trieben; das llariamenccnlllrt; den ge¬ meinen Mann gewonnen; nichts war ihm in Weeg. Und solcher Gestalten hat er einen neuen trefflichen Grund zu der Tyrannei) gelegt/ unter dem Vor» wandt der allgemeinen Volcks Regie¬ rung ; zu solchem Ende dann ^nno 1651. nachdem Cromwell mit einem ungemeinen Pracht auf dem Nm-ia- mcms Saal zu Westmünster/mitten zwischen den Französischen / Schwedi¬ schen / Dänischen und Venedischen Gesandten erschienen / haben ihme die gesamte Reichs Stande von Landen/ Mermannen/ Geistlichkeit und Rit- terschasst öffentlich gehuldiget/ und vor einen Schutz Herrn der Britanni¬ schen Monarchie angenommen. Q grosse Blödigkeit der Menschen! Sol¬ cher Gestalten haben die Engelländer / nachdem sie in dem Blut ihres recht¬ massigen Königs Carl des Ersten / die Monarchie / um eine Demoei-aUe oder Völcker-Regierung einzuführen / er, stickt/ einen Tyrannen über sich erho¬ ben/ r 8 Neunzchende Rede. bul/ welcher aber hingegen unter dein Deckmantel eines Beschützers / mit 50 unbedingter und allgewaltiger z^i- rborität / als je ein absoluter König hüt thun können / ein knechtisches Joch dem ?Äri2menc, dem geheimen Rath / denen nachgcsetzten Obrigkei¬ ten / dem gesummten Volck angelegt hat. Sein Einzug / ftin Pracht / seine 'i-cuiarm-. sein Verhalten/seine Ordre/ 51 me Leib » Guarde / seme Hofhaltung war Königlich / und dahero tyran¬ nisch / weilen er sich einer solchen Um Mässigkeit angemasst / die allein einesn Souverän gemäß ist. Er affete nach allen denen vorhin gewöhnlichen Kö¬ niglichen kunüionen / Lustbarkeiten/ und Gebrauchen / sowol zu Hof / als Zu Land / aber mit viel mehrern Pracht und Verschwendung / als die Könige gethan haben. Ist das nicht ein augenscheinliche Straffe GOttes gewesen ? Es hat vorhin das Engli¬ sche ?grlgmenc dörffen dem entleibten König Carl dem Ersten unter das Gesicht sagen : kcx es, major llnAuÜSj omnibus aucemllmul minsr: Du bijb ia in V^önig / und mehr als einer roon uns / aber nicht als wir alle sevnd. Gehe / und sage nun dieses dem Cromwell / der doch die Regie rung des Volcks eingeführt / aber gleich solche in erster Brud durch seine angcmaßrc Tyranney erdrückt. ri. Es geschähe zwar denen Gros¬ sim des Reichs / bevorderist der noch überbliebenen heimlichen Skuartischen Parrhcy / sehr wehe und leyd / daß sic von dem Tyrannen also geäffet/und kein rrbsolucer König vorhin so llespo- risch gesehen worden : Stellten also heimliche Zusammenkunfften und Be- rathschlagungen an. Vielen wäre diese unmässige ^uMorität / auch sein des?roreUors und der Seinigen Hoch¬ muth im Grund zuwider / die Anla¬ gen unerträglich / die LorresponclenL mit frembden Potentaten / ohne bey- thun des ?2llamencs verdächtig / das Regiment zu tyrannisch / seine Hof- Leuth allzu ausgelassen / die Armee mtoienc und Zuchtlos / und dann be: forderist das Amt dieser ?roce coc cLcillic, 2c LTclere fccic juckos» sagt ein Welscher Historicus. Ist also gefallen der Tyrann/ welcher so viel ehrliche Leuth in den Tod zu fallen ge¬ macht hat. . . 14. Dieses jähen Hinscheidens Ur- fach geben die Beschicht - Schreiber meistens der Unvergnügenheit seines Gemüths/ wegen des Todesfalls seiner hertzallerliebsten Tochter eleopole,mlt welchem sich sein Flügel-Geweb mit Franckreich gantz zerriffen/Schuld.Und gäbe dadurch seinerEhrsucht einen greu¬ lichen Stoß. Zweytens/ die Forcht vor den Printzen von eglels. dessen Erb- Königreich er unrechtmässiger Weise usurplrte. Drittens/ die innerliche Lon- spiracioncs, die auf ihn alleweil paffe¬ ren ; Und aus einer zu Boden gefäll¬ ten/ gleich andere zehen sich erreqeten. Vierdtens / die aus wendige kostbare R Kriege/ ZwantzigsteRede 1ZO Kriege/ Bündnussen/ und alleweil drey auf dein Fuß stehende Armeen / darauf em Unglaubliches angewendet worden / und dadurch das Britanni¬ sche Reich gleichsam in Zügen gera¬ ten/ fände auch kein Mittel ohns Oi- sLgpicirung seiner k-epucacion zuruck zu gehen. Endlich der immerwährende Wurm des Gewissens / den ihn die > und viel andere Secti- rische Geistlichen/ von öffentlichen Can- tzeln / mit Vorrückung seiner Laster / und ungerechten Anmassungen erwe¬ cket haben. Dann l^ckigZorgs lehret warhafftig/daß kein Löw so behertzt seyn kan / den das üble Gewissen zu einen forchtsamen Hasen nicht machen könne;Anerwogcn/daß ein böses Gewis¬ sen keine Ruhe habe/ und daß ein un- gewissenhaffter Regent immerdar bey sich trage seinen Richter/seinen Anklcb ger/ seinen Beklagten/und sein Verbre¬ chen :DasRachundStraff Schweröl aber Hienge ober seinem Kopff/ als dem Isr-quimus und alten Tyrannen / mil¬ der Innschrifft: l>lui^u2m cuö. M sicher. Nichts desto weniger dem Lam der Natur zuwider/ und der allgcm^ nen mit viel tausend Geschichten be- währter Erfahrenheit/ ist dieser TM rann / Olivei-lus Ll-omv^n, auf dem Bett / in den Armen seiner Bluts' Verwandten / ohne beygebracktem Gisst/ oder einiger Unordnung/ süß ent' schlaffen/ daß mancher Kopff sich dm'? ob nicht begreiffen hat können / w-e die Urtheile GOttes so wunderlich' doch aber allezeit gerecht seynd. WlcttMb der Uprannep. t. Ber anjetzo entstehet die Frage/ ob man einen soll chen Tyrannen/ohne alle Urtheil und Recht durch den nächsten und besten aufrewen kan oder nicht? Kurtz davon zu reden/vorhin/und bey alten Zeiten ist nicht allein unbedencklich / sondern höchst rühmlich gewesen/ einen wissent¬ lichen Tyrannen vom Brod zu brin, gen; Allermassen der RömischeWohl- Redner Licsro pro rVkilone, rühmet die¬ jenige/welche an desKaysersluln Hin¬ richtung schuldig gewesen: weilen er als ein Burger sich der Beherrschung seines Vatterlands angemasset. Die Griechen haben so gar diejenige unter die Zahl ihrer Gottheiten gerechnet/ die das Vatkerland denen Tyrannen aus den Händen / und das Leben aus dem Leib gerissen haben/wohlwissend/ daß kein schlecht Opffer dem jup-cc-, des ser gefalle / als das Leben eines bösen Königs. Jetziger Zeit aber/ weilen sich viel des Unheils wegen etliche entleibten Könige / so wohl in Franck reich als Engelland befahren: und daß dem unzeitigen Eyfer der Unbesonm'- nen/ oder dem Frevel und der Hinten list der Boßhafftigen nicht viel zuzm lassen ist / hat es einen Absatz/ und ist die Frag dahin gegangen/ daß die ibco- logr vor der Version, oder Erörterung dieser Frag/ einen Unterscheid zwischen der Tyranncy/und den Tyrannen seil" sten machen; und sagen/daß eine Gat¬ tung der Tyrannen seye Uiurpucloi^' oder mit der Anmassung: Die andere aber keZimmc, oder mit der Reg^ rung. Die Tyrannische Anmassu^ wird verstanden/wann ein Herr zu ei¬ nem Reich oder Fürstemhum keM Recht hat / und sich desselben gleich¬ wohl mit Gewalt anmasset / und vot einen König oder Herrn aufwirffet/ wie wir an den: Cromwell in Engel' land gesehen / und mehr andere / die meine Feder verschonet / die sich Knechten zu Herrn aufgeworffcn/ aßs Unterscheid der Tprannest- i zi W Burgern grosse Fürsten worden 'A>w/ und dadurch die natürliche und M-ererbte Freyheit des Vatterlands umgewerffcn Haden. Die Tyrannische Legierung aber ist es/wann einPrintz nun durchErb Folge odcrWahl- ^cht) ein rechtmässiger Herr eines Wes ist/ und selbiges durch Tyranni- MGriMem regiert (will sagen) la- M)M/ unchristlich/ ohne Gewissen/ "ch eignttWtllkühr/nicht zu dem allge- Amr / sondern selbst eignen Nutzen, ^leftr Unterscheid nun erläutert die Wfteltte Frage: nemlichcn/ daß ein unrechtmässiger Anmasser einer fremb« ven Herrsch afft/ wann man ihm sonst Werst nicht beykommen kan / Vogel« seye. hingegen ein Tyrann/ der Wr in dcrSacheselbsten ein recht- ^Gger Herr ist / kan in keinem Fall seinen Untcrthanen weder des ^nchs/ noch des Ledens entsetzet wer- ^'u/ sondern man müsse einen solchen ^tragen/als ein böses Ungewitter: ^lntemahlen auch böse Fürsten von Wtt geordnet seynd / omnis?ocLÜ28 «W, nnd ihr Erb - Recht kan ihnen Mner nehmen/als dcrs ihnen gegeben M. Das lst der aUwaltendc GOtt/ ögc 5c rransterc welcher mit ^onen handlet nach seinem Belieben : Den Valallen aber ists nichts andMt Mndig/ als die Pflicht des Gehör« lUlNs. Dahcro non collcnclg, scä fc- , schiss Hcirus, Idezum in§enia. M grosser Königen und 8ouvei-3men/ Herren / Natur/ Sinn und Gebcrdcn Ertragen / und nicht vertilget sollen werden. An dem Cromwell hab ich Meiget eine anmasserische Tyrannen: Nun Mer stehet mir bevor/ noch zu ^gen/ eine Tyrannische Regierung ei« N sonst rechtmässigen Königs/ in dem ^kyspiel Königs ^enecslrii. ^2. Dieser ist ein Sohn gewesen Kysers Carls des Vicrdten/gebohren . in Lessen Geburt seine Mur- gestorben/ so viel vor ein böses Zci- wen hielten / und hernach noch mehr/ wie der Pfarrhoff zu St. Sebald/ in welchem man das Tauff-Wasser war- Wte/ nicht allein vom Feuer ergrieffen/ und in die Aschen gelegt ist worden/ wndern auch das Kind in das Tauff« -Hasser gehärmt/ wie auch/ da es zu Ende folgenden Jahrs/ noch Nicht zwey-jährig/ zum König in Böhmen/ auf Begehren des Kaysers / gecrönet worden / wurde auch von ihm der Altar verunreiniget. Uber funffze- hen Jahr hernach hat Kayser Carl seinen Sohn tvezel, den Chur-Für¬ sten angetragen vor einen Römischen König: Und damit sich die Wahl- Stimmen desto eher auf feine Seiten neigen möchten/ legte er zll einer jeden hunderttausend Ducaten/und also er¬ hielte er dem Wendel den Römischen Königs-Stuhl/ zuwider den Reichs- Gesetzen / um deswillen der Kayser Carl/(wie schon oben erwöhnet wor¬ den/) eine so grosse Summa aufzubrin¬ gen/ alle Reichs-Zölle / wodurch dem Römischen Adler die besten Schwing- Federn ausgerupfft worden / ver¬ pfändet hat / und nie abledigen kön¬ nen. Uber zwey Jahr nach Abster¬ ben Kaysers Carls/wurd König Wendel zum würcklichen Römischen Kayser zwar Nccianrt/Hat sich aber wenig der Reichs Geschäffcen angenommen / son¬ dern gantz und gar der Schwelgerei) (von welcher die Tyrannei) hernach gczeugct worden) ergeben/ bliebe alle¬ zeit in seinem Königreich Böhmen/ sprechend: Ist jemand im Reich / der meine Persohn zu sehen verlanget/ der mag zu mir in Böhmen kommen: Ware also kein würcklicher Kayser/ sondern trüge des Kaysers Bildnuß oder den Nahmen allein. Hingegen das Königreich Böhmen wurde zu ei¬ ner Zeit von zwey Üblen geplagt/ nem- lich von der leidigen Sucht der Pe- stilentz / so in dem ersten Jahr seines Kayserthums zu Prag dergestalten er- branntc/ daß in einem Tag zu tausend und mehr Menschen gestorben : Das andere Übel war schier nichts weniger gefährlich; nemlich/ die Tyrannische Regierung des Königs. z. Unter andern Staatslepomuck, und zugleich aus sothanen Wunder-Wercken den Wil¬ len GOttes mercketen/der seine Heili¬ ge geheiliget und geehret will haben: R z Daher» . NchmCrL) Wükmy/ U ftn n»d mtt br-nnmdm Kcrtzm zu Unzull)t erwarbe ihm den Nah¬ men/ daß er der andere LaräanspLius werckre/ daß er wegen seines unlovll- chm Lebens seinen Böhmen veracht- üci) worden/verachtete er ste wieder/ äoge ihnen zumVerdruß die Teurschen nach Hoff/ und bestellte mit ihnen du vornehmste Aemter: Woraus zwi¬ lchen beyden diacionen eine Verbitte- ^ng entstünde/ weil sich nun um dew allberelts angehenden ^/llcn etlicheBöhmischeHerrenwid r K?^n al-^ mwe es g ^e Teulsche verbunden / liesst er u Z ug>n>yr u P^g/voN Z2 JahramSambstagm^ Seiten abth ist den rrLAWSPK, Z8L-KW.NL« Ehebruch triebe / sondern auch öffent¬ lich rn gemeinen Frauen-Hausern sich Mreffen liesse. Als ihme seine Ko- Wch^Gemahlin/ Frau Johanna/ Hertzog Albrechten in Bayern und Holland Tochter von diesem Un ebm freundlich / hingegen umsonst abE nete/ Er aber sich nur von -Lag-u ^.ag schlimmem/ und um seiner die Korm ?ch nicht viel leiden kunre / entzöge sie M)/so viel das Ehe-Band gestat u st/zu einen einsamen Leben/und dune' st GOtt von Hertzen/ unter Gesitll- cher LLg eines sortsfdrchtigen Thumcherrns zu Prag/ mit MtMen Johann von >ie^omuck. Gleichwie aber der Argwohn und Verdacht de¬ nen Tyrannen augebohren lst / aso vermeinte Wentzel/ daß leme Königin Wit vorgedachtem gottsiellgcn Mann anders nichts vorhatte / als daß sie chne wegen seiner Unartigkeit rn der seicht verklagen / und etwann seme Btücklcin ( die aber ohne dem aller ^Nhen bekannt waren) aussagen wer- Liesse demnach den frommen Thum-Herrn zu sich beruffen / und Mch Verheissung seiner Königlichen Gnad und Anwartung vornehmen Geistlichen Pfründen / beschwuhr chn/ vittend: er wolle ihm doch offenbar peinigen/ so langer seinem Begehren zu Willen zu seyn/nicht anloben wnr- und Böhmische Ncro hiesse. Als er de. Aber alle Peinigung war um- - - - "" sonst; Sein reiner Mund blleb ver¬ schwiegen: die Zunge unaufiößlich. Endlich liesse ihm der.Tyrann ( zwar nicht öffentlich/sondern bey eitlcrNachtl damit seine Grausamkeit zu verhüllen/ und die Priesterschafft wider sich nicht zu verhetzen) durch etliche Henckers- Buben anpacken / und diesen heiligen _ Unterscheid der T^ranney. _ fürstlichen Wandel halten. Aber ren / was seine Königin beichtete. ... . .... Nachdem aber der Mann GOttes rund aus sich dessen weigerte/ grieff ?Z4 Kwantzig ste Rede. ! ckete/ siele die Leuth an / und warff in die Lufft/ daß sie sich todt/ oder z» Schanden sielen. Er soll auä) A Zeiten einen und andern mit eiM Faust hingerichtet Haden. SeA Mund Koch/ um daß er einen nicht lerdlngswohl-ausgedratenenCappaun auf die Tafel geschickt / hat er besohl^ gleich an den Spieß zu binden / E bey dem Feuer besser/ als den CapE' ausbrate zu lassen.O Unmenschhem hatte weiter aufdie Moldau eine Stuben bauen/ und darinnen etM Bretter also legen lassen / daß sie klappten / und nicht zu einer sondern Menschen - Fall dienetM» Wann er mm die Lands oder RatY- Herren/wie er pflegte/ ins Bad zu M geladen/ setzte er daselbst diejenigen W' die ihm zuwider waren/welche aE blicklich verschwunden. Kurtz / Tyranney war allbercit gestiegen dm dem Gipffel der attererdenckliE Grausamkeit / die kein Stand des nigretchs mehr erdulten hat könnA' Wurden also die Lands-und Rath^ Herren in dem eins/ und setzten uiMl sehens ihren König gefangen auf Rathhaus / wo die arme'Sünder M den Todt warten. Dieses wäre zE zuviel gewagt gegen ihren rechtmE gen König / wiewohl er tyrannisch gieret hat. moles convelli go pocclt, convellcriciurn exciä^l hat lacicus weißlich verniercket. die Königliche Würde ein solches bau scye / so nicht abgcworffen werden/ als mit Unterdrückung dere^ die es abzuwerffcn suchen: Ist aA also geschehen. Dann sonder ZwE aus Verhangnuß GOttcs/ist'der 5 nig aus dem Bad / weil sie ihme zwar wohl verwahret) nach funE hen wöchiger Gefangenichafft dav / erlaubt gehabt/ listigltch LurchHüE nes Bad-Menschen/die er hernach , ne Erlöserin nennte / und zu seine Beyschlaff brauchte / entrannen: nA so gleich nach seiner Vestung / die ihme zu seiner Sicherheit kurtz voro'^ Dahero wurde stracks die Anstalt ge» macht/den H.Cörper mit möglichster Andacht zu erheben/ und in der Thum- Kirchen em ansehnliches Grab-Gebau aufzurichten/ da dieser Heilige/ wie¬ wohl von der allgemeinen Kirchen viel¬ leicht wegen Abgang der Unkosten/ noch nicht heilig gesprochen / annoch mit feinen schier täglichen Wunder- Wercken/ so Gnademfreygebig herfür leuchtet/ daß ihn alles Volck vor einen grossen Heiligen hält / verehret / und seine Wunder - würckende Hand mit grossem Heyl und Nutzen erführet. Vox populi. VOX vei. Die Stimme derMolcks/ ist die Grimme Gat¬ tes- Wer hätte anderst geglaubet/ als daß bey einer solchen / und von GOtt augenscheinlichen entdeckten La¬ ster - Thar / und Entheiligung eines Priesters / den GOtt geliebt/ und der dem Tyrannen die Verzeihung in dem Himmel ausbitten kunte/ der Wurm Les Gewissens aufsteigen / und fein Sinn und Hertz berühren/und zu bes¬ seren Gedancken antreiben würde? Aber GOtt erbarme es/ der Verstand war ihm schon von der Geilheit und Grausamkeit verrücket / das Gehirn von unmässigen Schwälgercyen ver- tummet/ das Hertz von Grimm und Tyranney völlig eingenommen / und aljo alle diese Wunder gaben bey dem König Wentzel nichts aus. Seine Kö¬ nigliche Gemahlin gramete sich in kurtzcn vom Leben. Aus der Nieder¬ ländischen Chronick vermeldet obge¬ dachter ^urllor, sie fey bey der Nacht von seiner grossen Englischen Docken in der Schlaff-Kammer erbissen und zerrissen worden. Dann er hatte ei¬ nen grossen grausamen Hund/ welcher/ und feinHerrGevatter derHencker/mu- sten Tag und Nacht/und überall um ihn scyn. Wann er ausritte / so ritte der Scharff-Richter zu nächst nach ihme/ und der Hund lieff voran. Dieser wäre sein Hoff-Marschall / und jener seinGuardi-Hauptmann: DerGevat- zu ter Hencker muste auf der Strassen aufg< bauet/verfügend: Von dort E offt vom Pferd springen / und sein hat Wentzel allen denen/die er an n'. Amt verrichten/wann dem König je- ner Gefangenschafft schuldig wnsi^ mand verkäme/ Len er todt sehen woll- sehr geschadet / und seine GrtmmiM te: Der Hund aber/wann er nur win- ihme von niemanden stillen lassen/ Unterscheid der Tpranney iZ5 ftn würde/ wollte er ihn / samt Weib und Kind / reich und groß machen. Der Fischer antwortete: Er habe ihm zu helffcn zwar guten Willen / aber kein Vermögen / und wann er schon von der Wacht erhielte / daß sie ihn hinein liessen / würde er doch von ih¬ nen genau besucht werden; Da befäh¬ le ihm König Wentzel/ er solle ein Seil von Seiden machen lassen / solches um seinen blostn Leib winden / und also unter den Kleidern zu ihm hinein bringen. Als nun der Fischer diesem nachgekommen/befähle er ihm ferner/ er sollte unten am Thurm seiner war¬ ten/ sein Schifflein bereit halten / und ihn / wann er um Mitternacht sich würde herab lassen / damit über die Donau Mren. Der Anschlag gieng wohl von statten/ und König Wentzel entranne also über die Donau. Der Fischer auf sein Begehren/ vergrübe ihn in einen Mist . Haussen / damit er von den Nachjagenden nicht verfüh¬ ret werden möchte: Wie dann Her- tzog Albrecht am Morgen / als man den Gefangenen vermisset/viel Reuter auf alle Straffen ausgesendet/ die ihn den gantzen Tag / aber vergebens ge¬ sucht. Die nächste Nacht kam der Fischer wieder zum König Wentzel: brachte ihm Wasser und Brod/ und machte sich folgends mit chm gegen Böhmen aust 7. Also kamen sie bcym Schloß Wischegrad an. Als der König einge¬ ritten / ruffte er: Wer den König lie¬ bet/komme ihm zu Hülffe! Aisobalden liessen ihrer bey zwantzig herfür. Dar¬ auf liesse er den Schloß-Hauptmann inVerhafft nehmen/und schickte Brieffe durch ein betrügliches Schreiben unter desHauptmannsHand undSiegel/dem Nath zu Prag zu/vermeldend / in dem Schloß/von wichtige Sachen mit ihnen zu handle«:Ms sic erschienen / liesse er einem nach dem andern / wie auch dem Hauptmann/ den Kopfvor die Füsse le¬ gen. Nack) diesem setzte er einen neuen Rath ein/ und machte ihm viel Freunde mitGeschenckcn/und gutenWorten/der ihm aber nicht hold hat seyn wollen/ denen ritte er mit strnem Gevatter gebt-' lMycr Mö e^rmngnur; Scharff Richter /und den Schergen / ^ßcht/so er chm aus dem Thurn helst vor das Hcmß/ liesse sie heraus ziehen/ und er deren viel zu gebührender Straff Mögen / dann an Königlichen Per- 'Mn/wann sie auch tyrannisch seynd/ M M biß dato noch niemand unge- MO vergriffen. 6. Aber diesem Tyrannischen König AM es im folgenden Jahr ( wie es ' M obbesagter ^ucllor vermeldet) M besser als in vorigen / weil er es N nicht besser als zuvor machte. Massen/als er noch immerfort ty- Mnisirte/ und die Stände von ihme Mts gesundes zu versehen hatten/ Mrfielen sie ihm einsmals unverse- M^als sie erfahren/ daß er um Zie/ rM auf der Jagd wäre/und auf er- L°D eint halbe Meile von Be- M»Mitta<,inahl hielte / nahmen,M M also von der Tafel hinweg / fuh- Mnnach Prag / und legten ihn Milch in einen Thurn des Schlosses: Mrag läge er z. Wochen/da er/da- M ss nicht ausgeforscht/ und dadurch M dem Römischen Reich diese gegen N König und Kayser ungereimte Erfahrung empfinden würde / müsse N einer Gefängnuß zur andern wam Endlich ward er von strnem Mrn Bruder/ König Sigmunden tt-A^garn (welcher aufder Stanoe Forderung sich um das Königreich ?Mmen wollte / demErtz Hertzog ^Oesterreich/Albrechten mit Nah M/ zu verwahren empfohlen: Der Wien in einen Thurn/ als eine ge- "nd unbekandte Person gefangen x.M- Es gienge hiemtt so heimlich zu/ ^niemand im Reich erfahren konte/ N Kaystr und König Wentzel wäre. M» wcw ein alter frommer Fischer rn ? Vorstadt Wien/ mit Nahmen Muß Grunde! / der hatte m Ge- Nnheit/daß er kleine Fischlein abge- 'Mn/ und solche denen armen Gcfan, Uen ausgetheilct. Es stunde aber M Weeg zu dem Gefängnuß durch den L.Mu/woraufKöntgWenzel lage/dein Mer offen/ der dass mit diesem Fischer M spräche/ und Kundschafft machte, rssdlich als er ihn gsgen die Armen ^Mitleidig und barmhertzig sähe/ Mre/ und sagte er ihm einsmahls: er e ein Böhmischer Herr / den man Mn aus Neid hieher ins Gefängnuß abgeben hat wollen / also würben o Chur-Fürsten unter einander eum und entsetzten vvencesiLum der Kal)E liehen Würde/dessen er so gar n/v übel zufrieden war. O Träghelt«^ unwürdiger Printz seiner HME Wann ein Louveram sich seiner HEs nicht achtet/ist ein unfehlbares AE, gen/ daß er solche bald verliehren weil er ihrer nicht werth ist. 9. Uber dieses ist ein grosserAufflüs zu Präg ausgebrochen : Die HE ren wüteten aller Orthen/deren >n^ viertzig tausend aus der Stadt ennv chen/sich nieder gelagert/und daMs, die Stadt Thabor gestifftet habu Der König Wentzel Ware ninE mächtig/ einen solchen Einbruch zu sM ren / erzürnete sich über feinen schenck/ der um diesen Aufstand bw Tag vorher wüste/ wollte ihn in b" nem Zimmer mit einem Dolchen tE richten; aber vergebens / weilen E re Hoff-Diener darzwischen lieffcnE die Mordthat verhinderten / dahc^ verfiel der König in ein solches Sulu und Grimmen/daß er vom Schlag s rühret/ und derentwegen zu Betd L tragen worden / darinnen er so ,, aller seiner Sinnen beraubt/und als/"' anders Vieh gestorben ist. »Lc E mancnc, fugt der TraE spieler: Dergleichen VcrhängnutE fallen vor sich sechst en über die TEE nen/du aber entlMe dich / und vet' tze sie nicht: Dann res ess Zrsvis/o^ Nirpcm, bezeuget der te »onicnis. Es ist gefährlich/ fiel)/c dem Königlichen Stainm zu vergs/' fen: Der Nachfolger/wann ihm sa/'. der Thron leer ist worden / wird Rache suchen: Dann es kan ihm schehen / wie seinem Vor¬ führer. i z 6 Zwrmtzrgsre Rede. und allda vor ihrer Thür enthaupten: zehlet/ sondern auch die Reichs VoW Zu denen/die über sein Verfahren kla- in Schwaben an Oesterreich verpM geten/ sagte er Spott-weiß: Wann ei- det: und wehr dergleichen mit ME nem etwas will zu schwehr werden/so le- land./ und andern viel/ sich der ge ers nieder; Ist einem Angst/ mag er lichen Macht mißbrauchet / und keilE den Dampf vom Hertzen hinweg reu- Mehrer des Reichs / oder /wZmtum spern/ dadurch hat ihme König Wen- - ' . tzcl abermahlen gezügelt/ nicht allein cmen allgemeinen Haß / sondern auch bey jedcrmanniglich die Verachtung/ beydes genug mächtig / ihne schon zum andernmal von dem Thron zu stüryen. Er hat zwar selber gesucht / oäerwc clum EUE, nemlichcn den Haß/um allein sich forchtbar zu machen. Aber ein Tyrann soll wohl allezeit gedem cken/daß er nur einen Halß habe / um den bald zu thun ist / aber seiner Un- terthanen so viel/ die er sein Lebenlang nicht enthülsen wird können: dann sie wachsen zu/wie die jungen Bäumlein/ wann man die alten stutzet- 8. Hierauf grieffe König Wentzel zur zweyten Ehe / und freyete eine schöne und weise Fürstin / die ihren Nahmen mit der That erwiese/nenn lichen / die Prinzessin Sophiam/ Her- tzog Hansen in Bayern Tochter. Im sechsten Jahr hernach / -6 eil, 1400. wurde Wentzel wegen seines unlöbli¬ chen Lebens/ und durch seine zweymah- lige Gefangenschafft dem gantzen RE mischen Reich angewachsenen Unbilde halber/nicht allein / sondern auch/ daß er keines wegs bey der andermahligcn Ehe/seine Gitten änderte / auch deß damahlen ereigneten Kirchen - Zwi- spalts/un Reichs Unruhe sich gantz nicht annahme/verhaßt;So suhr er auch fort in seiner Tyrannischen Regierung sei- ner Länder; Und pflegte ums Geld Blaquaten mit dem Kayserlichen Im stegul auszugeben/ auf welche die jeni- gen/ so solche von ihm kaufften/ ihres Gefallens schrieben/ und dadurch den geringen Ständen und Städten viel Trangsal anthaten: Zumahlen er nicht allein die Stadt Nürnberg um etliche Fuder Weins ihrer Pflichte ledig ge- )°c M_Ol Win und Uwanßigste Uede. Kas die Majestät in W ist? und die Gewalt/ als den äusserlichen wohl chen / den GOtt über sie herrschend macht/und GOtt/ als Urheber dieser herrsch - massigen Einsetzung/ allezeit demjenigen/welchen er verordnet hat/ die Welt an statt seiner zu verwalten/ beystehet/ unterworffen haben. z. Dahero/ damit ich dieser von dein allwaltenden HErrn eingegossnen Majestät gantze Wesenheit in eine Nußschalen bringe/ (willsagen) kürtz- lich beschreibe/ ist solche eigentlich nichts anderst/ als die allerhöchste Gewalt in einer Gemeinde/ Land und Reich / welche alle die andere ( das ist/ die Inwohner desselben Landes) unter seinem Befehl und Gesetz (es sey solches geschrieben oder ungeschrieben) begreiffet/er aber keinem/als demGött- lichen und Natürlichen unterworffen ist. Demnach gebühret die Majestät allein denen / die eine unbedingte sblolmc Gewalt/kein besonders Ziel/ oder gewisse Emschrenckung Haden/ als allein GOtt und den Degen. Aus deme erfolget/ daß die Majesiät nicht durch viel Lander/ grosse Schatze/ und durch den äusserlichen Schein/sondern und viel mehrers durch die unbeding¬ te Gewalt dargethan/ und bewiesen wird. )ullim3nus der Kayser gleich Anfangs seiner Gesetze bekennet/ daß die Kayserliche Majestät in Gesetzen und in Waffen bestehe/ welche die zwey r. re Ebenbilder in der Welt/ eingesetzt / KEin sichcrers noch be- und eine solche Krafft ihnen einge- 1 wchrters Instrument o- druckt/ wodurch ihre Untergebnen er- ) der Werck Zeug haben kennen müssen / daß sie ssch einem sol- die regierende Potenta- '." H,— ten und Fürsten / ihre ^Zj^ung beständig / ruhig und am ^'chssortzusetzen/als die Majestät/ ihnen den ^cepter in die Hand Att/die Cron aufsctzct/ das Volck Mrwürffer/ das Reich erhalt / und M)vrzug alles ihres Beginnens und -omhls auswürcket. Diese ist eine GOtt emgeofiantzte/ verborgne flacht/ die alles unter sich ziehet/ über Gesetze sich schwinget/ und alle Ge- Mden eines Regierers also begläntzct/ A die Unterthanen aus innerlichem M"leh zu einer Verwunderung des Mn/aus der Verwunderung zu der ^'Forcht/aus der Ehr-Forcht zu Hochachtung / aus der Hochach- Mgzu der Lieb/ aus der Liebe zu der > ^betung ihres Louverain, als eines «Mchen Gotts vermöget werden. Mtz: hie Majestät wirfft ihr zu Füsi was auf der Erden zum höchsten Mvben ist. . 2. Es redet zwar Ouimlürmus: Ua- noüia sublime cjuiciöam Lc , »cc^uc superioris inpaciens. menschliche (Sinn hak etwas A sich / so hoch LU / alle Gewalt Mrsteiger/ und nichts über hch ler- Dann im Eingang des Lebens/ nynd alleMcnschcn gleich gewesen/ wu- vonkcinenUnterscheid des Staats/ . - und waren so freu / daß zwischen ih- herrlichste stuck' der Majestät seynd/ ^n kein Gebieter / kein Unterthan ge- und bestehet nirgends die -wloluce Ge« wesen ist. Nachdcme aber die Natur walt mehr/ als in diesem: ^jeck^ im- surch dm Stachel der Sünde verder- pcr^c orbi, die Majestät muß beseh- N worden / und die Zwistigkeit/ len/straffen/lohnen / schützen / und Faub und Mord zwischen ihnen er- handhaben : so alles mehr die Macht Achsen / hat GOtt erstlich die Pa- und die Gewalt / als den äusserlichen Härchen/darauf die Führer und Her- Pracht und Schern ( wiewohl dieser Men/als Moysen/ hernach die Rich- jenem folgen muß ) bedeutet. Auch der zwölff Geschlechter; Endlich einem kleinen Fürsten / der eine um ^Könige und Fürsten/als seine wah- bedingte Gewalt hat/ gebühret so- Ocum ell'e iolum, m cujus lolius pocc- Ksre sunc.ä c^uo 5ur>c lccunäi, polt gucw primi, amc omnes Deos, super omnek domines. Es wissen die Aa^sik UNS die Rönige/ wer ihnen das Rerw gegeben harr ste versichern Uw/ dass sie von GOtt allein/ und von dem die andere / vnd nach dlew die erste vor allen Göttern/.un, über alle Menschen si^nd-Dre an dere Eigenschafft ist/daß die MajeM niemanden in der Welt / die ReF^ schafft ihres Thuns und Wandels A geben/ schuldig ist. Dann in diesen er windet der Unterscheid zwischen erm» Landes-Fürsten und seinen Vasallen/ daß dessen Verbrechen von demLanvrs Fürsten / jenes allein von GOtt theilet wird. Deswegen sagte oa büssende König David: ^'ibi loir p^' cavi. Dir allein / O HErr! hab gesündiget / nicht dem Priester / rE dem Volck: Dir / dir allein! Und derwärtig: Dominus elt, ^ui juäi^ me. Es ist der HErr allein / mich richtet, ^imonius bezeuget ll» dem fünffren Buck / daß der H. gorius Hirouen6s den König in Francs reich/ Llülpcricum, im Namen der llrp terthanen/also angeredet habe: WaB jemand von uns /O König/die Pfa^ der Gerechtigkeit überschritten / unv sich versündiget hat / so wird er vB dw gezüchtiget: Wann du aber dlg- vergehest / wer wird dich züchtigen- Wir reden dir zwar zu/aber durhM was du wilst: Und wann du riia? thun wilst/ wer wird dich straffen Mt verdammen/ als allem derjenige/der die ewige Gerechtigkeit isi? 8i c>uis oe nobis, O R.ex,juliicis: rramircs rransccN'' 6erc volueric, ü ce corripi pocclk, li ve(O ccr exceü'eris, guis re corripicc? logu'' mur enim ribi , lcö ii volucris, auclis:si Lucem non volucris, c^uis ce clamusb^' nist is, c^ui se prouunciaveric, clse juül' ULM. 6. Die dritte Eigenschafft iss/ jeügs soluc» lcZibus, die Majestät von aller Verbindlichkeit der Gesetzen frei)- Das Gesetz hat keine Krafft und ckung/ wann es solches von einet obern Macht nicht bekommt; KejNt Macht aber ist über die Majestät/ sonst wäre sie keine Majestät. Es m ! z F Lin und Zwanyigste Rcde> wohl die Majestät/ als dem Reichesten und Mächtigsten/ und mehr als die¬ sem/ wann dieser keine solche Gewalt hat- . , 4. Aufdiefen Schlag ist ein Mr un¬ bedingter und sbioluccr Fürst und Kö¬ nigin seinem Staat/Land oder Reich/ so viel / als ein Kayser / oder ein Mo¬ narch in seinem Kayserthum und Mo¬ narchie; Nicht weniger als Darius, der sich einen König aller Königen/ und ei¬ nen Verwandten der Götter/(wie er an den /Ucxanclsr geschrieben ) allzu ruhmräthig unterzeichnet hat. Oder ein König 82poc, welcher gegen Kayser coolkEcn sich einen König der Köni¬ gen/und Brudern der Sonne/und des Monds herfür gestrichen. Weilen die k.xcenlion und Erweiterung der Rei¬ ch e/keinc mehrereGerechtsame derMa jesiät gtebt / als sie sonsten von GOtt jM. Omms psccsias L D L O, Gewalt ijt von GOre. Dadurch die Lehrer die höchste Gewalt verste¬ hen / als solche in Königen und Für¬ sten isi: Und auch/als er in den priva¬ ten und nachgesetzten Obrigkeiten/den diese von den Obersten parcicipiren rmd empfangen/bestehet/ und ist nir¬ gends weder zu lesen/noch mit jeman¬ den zu erweisen / daß GOtt diese Ge¬ walt in einem König oder Fürsten mehr/als in dem andern beschrmcket/ oder erweitert hatte; Genug ist es/ daß einer zum Kayser / zum König/ oder zu einen Landes- Fürsten wird/ oder eine frcye Gemeinde oder Re- yublic ist; so ist ec / oder diese / eben durch dieses allein / keinen ober sich (äusser eines besondcrn Vertrags/ oder Gemeinschafftlichen Rechts) ne¬ ben sich zu erkennen schuldig/als allein GOtt/welcher die Crone und Scepter entweder mittel-oder unmittelbar ver¬ leihet. 5. Dahero scynd drey besondere Eigenschafften der Majestät/ die erste ist / daß die Majestät allein der Gott¬ heit nachgesetzet/ und welcher diese in sich hat / allen andern/ äusser GOtt/ in seinem Gebiet/vorgesetzt wird: So austrücklich der alte Lehrer Hcul- lirmus in der Ablainung wider die Völ¬ ker bewahret. 8ciuuc Impcracores, Huis ülis lleäeric Imperium: Lenrium Mas die Majestät m sich ist^ Regierung/ unter sehr ohnmächtigen/ und mit einer allzu bedingten Gewalt versehenen Könige gewesen. Nicht/ da Franckreich von dem Römischen Reich abgesondert / in sich selbften zwispal- tig/und das Königliche Erb-Gut und Oommn unter viel zertheilet war. Nicht/ wie Ludwig der Eilfftt/ von der Cron Engelland den Reichs-Frieden nm grosse Summen Gelds erkauffen/ und etliche Jahr dahin ein gewisses Dienst-Geld oder Tribut reichen hat müssen. Nicht/ wie eben erholter Kö¬ nig/ von Carl/ Hertzogen' in Burgund/ zu kel-onne in Verhasst genommen/ und sich gegen ihme hart verrevcrü- ren und verschreiben müssen; So gar sich wider seine eigne Bunds-Ver¬ wandte in der Lüttichischen Belage¬ rung vor einen Soldaten gebrauchen zu lassen / und darvon ohne des Carls Erlaubung nicht abzuruckcn versprechen hat müssen. Nicht/wie abermahlen die.Engellander den Kö¬ nig Johann / und seinen Sohn gefan¬ gen / den mehrcstcn Theil von dem Frantzösischen Adel geschlagen / gantz Franckreich verheeret / und darinnen den Meister und König viel Jahr ge¬ spickt haben. Nicht von Zecken der Gefangenschafft Königs Frantzen/ in der Schlacht zu Pavia/ oder von der bey 8.0umcm erschrecklichen Niederlag schier der gantzen Adelichen Ritter- schafft des Königreichs. Kürtzlich gedencke nimmer auf die unglückseeli- ge und verwirrte Zeiten dreyer Brü¬ der eines Vatters/Heinrichen des An¬ dern/ Söhne/ die nach und nach Kö¬ nige worden/ als Frantzen des Andern/ Carln des Neundten/ Heinrichen des Dritten/so alle ohne Männliche Er¬ ben abgestorben seynd / und kehre nie aus das sehr aufsteigende Frantzösische Glück/sowohl unter Heinrichen den Vierdtcn/ als seinen Sohn Ludwigen den Dreyzehcnden/ unter welchen die Königliche Eigen - Gewalt / und die Majestät der Könige in Franckreich ei¬ nen starckcn Fuß gesetzt/ die Jnheimi- sche durch vieler kl ivaren Eigen-Macht/ angehetzte Spaltungen und Unruhen/ sowohl in Religionsals Staats-Sa¬ chen ziemlich gedampffet/ und allbe¬ reit die Frantzösischen Lilien angefan- S 2 gen vcm/^nnttdencs, ocM Haas dem Löwen die Gesetze fürge- 'Mieben hat. Ein grosser und unvcr- Memlicher Frevel ist es/ wann die "Mrthanen mit ihren Ober < Herren J^uiircn wollen: Denen Vasallen führet nichts anders und mehrers Qlonz. Die Ehr zu.ge- Flamen. Die Könige seynd über „Asetzc/und Gesetzgeber / und eher ,, b Regiment gesetzet/ als von diesem N lenem die Welt gewusst hast. Hin -i^eNkrmcc^ecklex animgca: Der Re- M ist em lebendiges Gesetz/und von um ursprünglich alle Gesetze herkom- 28ic wird dann er si krworffen / und von dcnenselben nicht ^emZaum könne gehalten werden/ Zufdcr Welt zu finden ist/ als die einige A Fürsten und Könige/welche nber M Gesetz erhebet / und allein dem Göttlichen Gericht Vorbehalten/ von ^ncn Menschlichen Gesetzen bezwun- Nn können werden. , , __ r.,, 7- Dessen wahres Ebenbild hat sich lösten gemacht Ludwig der Vierze- bende / König in Franckreich. Es ist N Majestät in dem Königreich Franck- M) nie so eigenmächtig gewesen/ nie w hoch gestiegen / als unter diesem Ko- W- Ich will nicht gedencken auf die- kchlge Zeiten/so vor Carl des Grossen 140 unbedingt / unwtderrufflich / als freyes/ und seiner Cron einverleivm Eigenthum/ wie man gesehen hat M Metz/ Thul/ Verdun/ mitdemgaE Elsaß/und einsmahlen mitBurgunM von vielen Zeiten ein Reichs-LclM und mitandernNiederlandischen Pro- vintzen einen gantzen Craiß des RdE schenKayserthums ausmacht. Es hr zwar nicht ohne / daß dieser schon v>a Zeit glückselige König/mit seinem sondern Vortheil ein grosses Stuss Teutschlandes durch den WestptM schen Frieden erhalten / und damalM der Kayserliche Adler ein ziemliches a» seinen Schwing-Federn verlohren hat, Und zwar bekäme er solches aufeine uN' bedingte Weise/ wie cs die zwey Mu¬ cke! 70. und 72. des MünfteriWtt Frtebens von 1648. mit klatM Worten zeigen. Demnach betaute- ten dieses Unheil viel aufrechte Tel¬ sche Hertzen/ gleichwie hingegen ganS ruhmrathig prahleren die Frantzoftn« I^c: K.07 2 clonne la paix ä les enncm>^ Der König hat den Frieden gescheh cket seinen Feinden: Vorgebend nm hem ^unibal, ejus eck, c^ui 62c, non gul peric, con6icioncm pacis 6are. Müll möge mit Fug / als Überwinder / dem Römischen Kayser / und seinem Reich/ nicht dergleichen/ wie diese wollen/som dcrn die dem König belieben/ Friedens- Bedingnuffen vorschreiben. y. Und es ist allzu wahr/ daß durch gemeldte Frieden alle ober? holte Lander / nemlichen die drey Bistühmer/ Metz / Thul/und Ver- dun / mit denen gleichmässig - benahM' sten Haupt- Städten/ allen dahin ge¬ hörigen Gebiet (befoderist Mayen- bürg) mit jenerGerechtsame/ als es biß- hero unter demRömischenReich gestan¬ den/ von nun an aber der Cron Frank¬ reich sollen angehörig seyn/ und dahin auf ewig und unwiderrufflich einver¬ leibt bleiben rc. bekommen. EbenmäM hat das Ertz-Hauß von Oesterreich/ und das Römische Reich sich aller' Rechten und Gerechtigkeiten / allet Herrlichkeit und Eigenthum verziehen dessen _ Ein undsw antzigste Rede. gen haben / durch gantz Europa einensodervielmehr 5urocc^ia6n) untersteh ftarcken Geruch ihres grossen Begin- gebracht/ nicht m 8c-uü ouo fmc, oder nens zu geben. Masten noch unent- als ein Reichs-Lehen/ sondern abloiun fallen ist das weit-aussehende Geweb - - — - -- einer Christlichen Universal-kepublic, die Heinrich der Vierdte in gantz Eu¬ ropa einzuführen traumete/wann vor dero Ausarbeitung jener bekandte Kö¬ nigs Mörder (der Kavalllac mit Nah¬ men) nicht allzu zeitlich sein Blut- Messer gewetzet/und samt dem Le¬ bens Faden des unvergleichlichen Kö¬ nigs Heinrichen/ auch das gantze ma- cllimrte Geweb/ so grosse Staats- Veränderlichkeiten betrohet hat/ nicht auf einmal abgeschnitten hätte. Und obwohlen damahlen ein minder-jähri¬ ger und schwacher Cron Printz/Lud¬ wig der Dreyzehende/ diesem unmässi¬ gen Reichs-Wesen / die Schultern un¬ terlegte/so hat aber sein unvergleichli¬ cher Staats-Kriegs und Hoff-Knicker, der Cardinal und Hertzog von kieke- lleu, als ein anderer Atlas / des jungen Königs Schwachheit unterstützet/ und mit seiner trefflichen Loncluiceein gros¬ ses Ansehen der Frantzöstschen Cron/ sowohl an der Macht / Einkünfften/ und andern Reichs-Behäglichkeiten/ als auch an Lrellic, und Hochachtung bey aussenwärtigen Potentzen geschaf¬ fen Aber es wäre dieses alles nur als eine Blühe gegen einer vollkommenen Frucht (will sagen ) gegen die Zeiten Ludwigen des Vierzehenden/ gleichsam etwas weniges zu rechnen. 8. Dieser König Ludwig der Vier¬ zehende/ nennet sich recht einen 8ouve- rain in Franckreich/ der seine Majestät viel über seinen Vatter/Oheim/und alle seine Königliche Vorfahren empor gebracht/der kein Gesetz erkennet/ frey und unbedingt alles waltet/ und kei¬ nem andern Potentaten/wegen seiner Länder/deren er viel unter dem Römi¬ schen Reichs-Stab hat/ die Huldigung leisten will / als etwann andere auch ablolure Cronen / Spanien / Schwe¬ den/ Dännemarck/ Böhmen/ Hun- garn/Preussen rc. sondern um dieRei- nigkeit der Majestät zu erhalten/ macht ihm König Ludwig ein grosses Bedencken / einen Reichsstand abzu¬ geben; Wohl aber masset er sich an/ alles und jedes / was er Leill, anBreysach^ mir ein ^uon^mus gar wohl gedimet hat. i r. Nun nennet er sichkrimoZem- cum LecletiD, den Erstgedohrnen der Kirchen GOttes/ und wird von jeder, männiglich auch benahmset/ R.exebri- Kianillimus, dadurch er die krXceckcnr, und denVorzug vor allen Potentaten in Europa / jedoch äusser des Römi- schen Kaysers ( darum ihm/ nach des¬ sen Thron die Zähne so sehr wässern) behaupten will. Es haben sich dcß. wegen schon viel Zwistigkeiten unter denen Abgesandten/ in Rom/London/ und andern Orthen ereignet/ daß so» gar der Spanische Bottschaffter die Frantzöstsche Gesellschafft meiden/ und vieler Zusammenkünffte sich äus- ftrn muste. Seine Vasallen vcner-i- ren ihn nicht als einen König/ sondern sie beten ihn recht an: Er verfahret mit ihnen / wie er will: Gut/ Blut/ Ehre/ja viele lassen die Seele fahren/ wegen seiner k.epucacion und Incereüe; Zumahlen sich gar etlicheStands Per¬ sonen / dem König zu Gefallen / zu Mordbrennern/Verräthern/ Spio¬ nen/ haben brauchen lassen/daß von andern klonen gegen ihren Touvermn nicht leicht was solches zu vernehmen ist. Vor unaefehr sechs Jahren wur¬ de er einsmahls von einem ungemein grossen Gefolge von lauter Fürsten/ Marschallen / und Generals: Perso¬ nen/ in und aus der Meß begleitet: Wie er aber nächst an die ^.no-eamer-2 kommen ist / wendete er sich zuruck/ und sagte allein diese Wort: Ich brau¬ che deren Dienst nimmer allda. In einem Augenblick war der Hoff/und in wenig Stunden Pariß leer; Dann sie verstunden ihn gleich / daß ein jeder auf sein kotto gehen sollte. Heist das nicht Souverän seyn? Ist das nicht cTca obecKcncia, ein blinder Gehorsam? Sein gewöhnlicher Titu! in allen Zu- schrifften/OcäicLüonen/so gar in Pre¬ digen ist l-ouis le Oranä, Ludwig der Grosse/ (da doch in Lcbs- Zeiten kei¬ ner so groß ist/daß er nicht könte alle¬ mal)! klein werden / wie es nach und nach diesem König geschicht) und feine in diesem letzten Krieg angenommene vevis ist : pluribus linear. Als er S Z zu -- Mas die Maj estät in sich ist 2 141 Landgraffschafft / am unberührt lassen / zu welchem Ende «tgau/andenzchenReichsStäd- " nt^.AMalr/ Colmar/ Schlettftatt/ RM^urg/Landau / Oberheim / TlA?mb/ Münster in St. Jörgen- M?X?^Merg/ Turingheim/ mit gehörigen /I'erricoriew wie -Ik Pi. ^rs hero gewesen: Dadurch Nias i lIwcMige Majestät des Kö- sen ».Franckreich unmässig gewach. es wäre ihm dieses noch sondern er machte dar- Kk» / Elchen Anhang UNd Oepelläcn. M viel grösser waren / als n,7»Haupt-Merck selbsien. Aller, ^'^kr einen Arrest/ oder eine von Gnptt < sien Majestät ergangene un- Zellablevecloi-M^no 1680. aus- Essenz wormit er viel Reichs- und Graffschafften/ als Bo- Harwerden/ Sarbrücken/ der und alle/so jen-und dißseits schaff?^ Herrsch - und Gebiet- brvL N ^ben / Vor seinen Leneral- rjx.,T'^or, zu der Verantwortung Ll. s^untangehencktemVerbott/daß/sie oder immeämcc dtM Reich j<^,chün / kein anderes Souveräne« uls ihn/ und kein anderes Gericht/ als sein k^menr bey des hohen Verraths / und der te?^irung ihrer Lehen erkennen sol- Gleicher Majestät- Maximen, dra? er gegen das Relch sich ge- ^is^t/hat er sich auch gegen die Spa- ^ie p ^iederland viä tgüi bedienet/ stz^umons. Cammer zu 'rourna/ hierbey meisterlich / und wur- ei>w hen Spanischen Niederlanden , b^offe Anzahl Städte und Dorsi Lliroö ^ast das gantze Hertzogthum berp' Ukg/als vcpcnäenrien/UNd /^p- de^L^rn/ derer Oerter/ die man in Meden an Franckreich überlassen/ ochen / und nach ergangener deralsobalden occupirt / und zu lv.wx oh Franckreich verewiget. Es ^^l anzuführen seyn/ wie dieser h^M auf die?untät und Reinigkeit tzi,. Monarchischen / auch gantz unbe- bilL^u/ und allen Schatten einer ein- iv^udkn Pflicht/ausschliessenden Ge¬ rne^ Derzeit gegangen ist. Doch/ "eine Feder kan Theils dessen nicht Ein und Zwanzigste Rede. kühr/ ist des gantzen Franckrcichs ei^ geRichtschnur/ und seine MajestatM aus allen Augen-Winckern/ Geberde» und Anschlägen herfür blitzet / erlM alles in Lieb/ Ehr / und Forcht M" i z. Er ist derjenige und eirM Ulysses, der da gewust hat/ seine wärtige Unterthanen/dieHugonE welche so viel Kriegs und Bluts gekosi! haben / ohne Zuckung des Schwtt^ zu bezwingen / und aus dem Reich s" vertilgen. Diese Art der VaM" (seynd lauter Ealvinisten) waren veu hin von den benachbarten PotentzE als Engelland und andern/vor Fra^ reichs tödtliche Schwachheit/und den Zunder eines immer - glimmens" inheimischen Kriegs geachtet, kunte füglich sagen/ 'daß sie in Reich ein Reich kormirten: angeW" sie über roo. Städte zu ihrer und Versicherung besaßen / viel dE ben lnit ihren eignen Besatzungs M ckern belegt hatten / und der selbsten muste dieselbe bezahlen HE fen. Diese ungemeine Freyheit gegründet in einem LMi von welches sein Groß-Vatter / Heinr^ der Vierdte / gemeldten Hugenot oder Reformirten/als welchelhm Z" Cron und Thron geholffen/und daM erhalten / mit einer allzu unmäßig^ LxcenNon ihrer Religions-Frcyheic E theilet hat. Dieses natürliche E wäre dem König Ludwig ein SpE ter / den er in den Augen seiner lucen Majestät nicht langer erdulll^ wollte / sondern hat ungeacht des fernem Groß-Vatter aus KönigE Macht crthcilten Freyheits-Brichs solchen ex plemmciine poreÜ2U8 aufglh^ ben/ und mir dem gantzen ttuZonocilMs den Garaus gemacht/ wie cs anders wo mit mehrer» berühret wird. . 14. Was vor eine MajestätiD und 3bsoluce, ja nichts scheuhende walt hat er nicht gezeiget in dem nT tcn Ryßwickischen Frieden? schier was unglaubliches! Er hat ( wohl zu mercken ) selber den Frieds verlangt/(befoderist nach verlustE Namur ) selber solchen begehrt / sucht/ UNd in anceceilüm, LupcnbU^ Straßburg/ und mehr andere 742 zu verstehen geben wollte/ baß er sich allein so gut/mächtig und Kackanä dun- cket / als alle andere Potentaten von Europa mit einander. 12. Er berathet sich selten mit sei¬ nen geheimen Räthen / und seine alt- ergriffene Erfahrenheit in allerley Staats-Angelegenheitenbcdarffremb- der Rathschläge nicht / sondern thut und ordnet lediglich alles/was er will. Dessen Anschläge und Verordnungen/ so hart sie in sich sechsten/manchesmal dem Schein nach/unprgüicirltch/ selten aber ergründlich stund / so werden sie doch als ein heiliges Gesetz / oder ein Oraculum von Oclpkos her/von seinen Vasallen venenret und angenommen. Mit denen i^rlamenren hat sich schon weiland sein Königlicher Vatter/ Lud¬ wig der Dreyzehende / ziemlich abge- worffen/ und ihre Gewalt gebrochen: Dieser aber hat es ihme völlig unrer- worffen/ daß sie sich unersucht / in des Königs Arresten/ oder kcccis und ve- ci2r-2cione8, Schluß undVerordnungen/ in nichts einmischen dörffen: Ja er schreibt ihnen vor/ was/ wann und wie sie urtheilen sollen. Vorhin waren die gemeine Auflagen/^xen/ und der¬ gleichen mit der dreyen Standen vom Königreich Einwilligung angeleget/ nun werden sie nach eignerW illkühr an¬ gesagt. Er weist / wann und wem zu verschonen / wann und wen zu dru¬ cken/ wann und wie zu belegen. Die Printzen vom GcblÜth/alsLonäe, Lon¬ ci, Orleans, seynd nur der Schatten ei¬ nes grossen Rahmens/und haben nim¬ mer die Macht/als unter Ludwig dem Eilfften/ den König von gemeiner Wol- fahrt wegen/ zu bekriegen. Sie bekom¬ men wenig Wind von dem/ so in dem geheimen Rath vorgehet/ oder der Kö¬ nig (auch in Reichs-Sachen)zu thun vorhabens und schlüssig ist: sondern müssen alles verbeissen / und gehen las¬ sen/ wie es gehen will- Sie werden so gar bey den hohen Reichs - Aemtern übersehen / und an statt deren / seine leAicimirte Söhne/ als der aus der clame cie la Valierc, Ouc Vermanciois zum Oranä-^llmiral, und der aus der cle Uoncelhan, Duc cle Uaine zUM LoIonelOeneral lleLiMesLc Luiilons fürgezogen. Kurtz: des Königs Will- Was die Majestät m sich Lst^ 143 ZMleBedingnussen oKcnrr. Wie es üecr die Sach zu der Conleren? geiang- te/wol!keer nicht allein von deren Kc-m- ^runq nichts hören / sondern er Mu- U auch s» gar den Stillstand der Was' M üb / und in währenden Friedens- ^üzren nähme er weg/ Ath/ Barcel- M/zwey von importirlichssen Po- m/und hielte sich so hart/ daß er de- Alliirrcn eille Frist biß auf den Mm Augusst vorschrieb / inner wel- M sie sich erklären sollten / sow N bey deren Verlaufs um keinen TAn wissen wollte. Das Rönw Reich/ und der Kayser/ stunden all- ,übloß/von den andernAlliirten vcr- MM/ und müsse nicht allein alle ^ÜWUNg einiger fuvorsvlcren Lonal- !Men sich verzeihen/ sondern noch dar- eFranckreich also bezwingen las- M baß/ wann man nicht die zu letzt MM des Straßburgischen gegebne Lon6irione8 in 6iÄirter Zeit annchmcn würde/so woll- , 5 Mn das Reich allein denKneg M höchster Gewalt fortsetzen. Nun Mr das Reich selbiger Zerr/ da Jhro Myserliche Majestät noch sehr in dem . Mocken-Krieg verwicklet/ die Stande Mm wegen des neundten Chur-Für- gar nicht in der erwünschten Mr- Mnie waren/bey weiten nicht rü dem ^tg-ch / daß es die schwere Last cl- so schweren Kriegs allein auf sich nehmen können; Musse man de, sohalben aus zweyen Üblen/das erlei- ^üllichste erwählen/und den Frieden/ NIanckreich solchen vorgeschrieben Me/ unterzeichnen. Da wurde aber» Mlenwahr das Prahlen der Frantzo- l-e cionne Is psix 3 lc8 en»e- M- Die Majestät des Königs iss so Wereu8,daß sse den Frieden ihren Fern¬ en geschencket har. - Ebenmässig hat er dem Pabst MM/ daß er sich keines achtet / als MMtt und des Degens. Erssllchwe- Wder tdeAZic, hernach wegen freyen MartierszuRom; Beydes ist indem Mausgelaffcnen Bilder-Saal haupt- Mlich beschrieben; und verhält sich r ^s haben die Könige in Franck- sondern auch / ulü 5,uLtu2rü» oder Frucht-Geniesser/biß ein neuer «ucces- lcrr ernennet / und darzu beftättigek worden/ gewesen ftynd / und dieses Recht hiesse man IskeZ§lc-. Es ward zwar in alten Zeiten dieses Recht von dem clero, welcher eine fteye Wahl be¬ haupten wollte/ widersprochen; gleich¬ wohl aber vom Pabst Ql-egono x. Zmuo 1274. in dem Loncilio Imgciunenli auf diejenige Kirchen/die damahls un¬ ter dem König stunden/ und bey wel¬ chen man dieses Recht hergebracht/ be- ssättiget/und auf diese Weise in den Loncoräam, so König kr-rmcilcus I. mit Pabst lleo demZehcnden/aufgerichtet/ erneuert. Cs wollte aber der Fraw tzösische Hoff bey der kellicucron auf dle Kirchen/ bey denen dieses /runo 1274. im Herdringen gewesen / nicht gern ac^u-Libwen; Doch unterstunden dievorigeKönige sich auch nicht/eigen¬ mächtig solches zu exccnciiren/ sondern liessen es mehrentheils -n llam c>uo be¬ wenden. Der jetzige Ludwig aber/ wie er dann mehr ssin Reich erweitert/ als alle seine Vorfahrern / kunte diese enge Einschliessung/ und daß er dieffr seiner vermeinten Gerechtsame in allen eroberten Landen nicht entbehren soll¬ te/unmöglich vertragen/ sondern be¬ gunce mit Gewalt die Sach auszufüh¬ ren ; brachte es auch so weit/ daß ihme der Pabft Licmem dionus durch ein Apostolisches ki-eve, seinem Ansuchen willfahrete. Dessen Nachfolger aber/ Innocencius Unclecimm, der gewaltig auf die KirchemFreyheit sähe / wollte cs dabey nicht bleiben lassen / sondern das Merck auf den alten Schlag wie¬ der eingerichtet haben: Und als sich ereignete/daß emeAebtissm zu Vsichoa in der Provcntze ( welches Land in Zeit oberholtcn conLiin, nicht dem König in Franckreich / sondern dem Königreich Neapel zugchörete / und dahero der KeZrile mit unterworffen war) mit Todt abgieng/ wollte der König die Nachfolgerin selbst ernennen: Die Nonnen aber widersetzten sich / und wollten nach altem Gebrauch pcr Me¬ ram cieüioncm eine erwählen / und ier ge- weil der König solches nicht gestatten ...siecher hohen Stifften nicht wolle/ kam die Sach nach Rom/ allwo Mm krLlcmarores oder Vorsteller/ gedachter Pabst lnnocenrms Xl. sich der Ein und Zwantzigste Rede. _ Gelegenheit/nemlich wegen der OuM tier-Freyheit zu Rom/ zugesioffen/wo¬ durch der König den äussersten EE seiner Majestät / und unbedingt Macht zeigen wollen. Es hatte ab c diese Bewandnuß: Daß von gc'-d mer Zeit die ausländische BottsclM ter/ auch die Cardinäle und vormld sten Fürsten hergebracht / daß in Hausern/wo ste loZirten/ und m oc nen/die auf demselben Platz am ncd sten herum stunden / keine SchE" oder Sbirri/ noch andere Gerichts' Diener kommen dörffen; Dahero ten die Missethater/vcrdorbneSchwo- ner / und andere / die sich vor A Obrigkeit fürchten müssen/ allda cd sichere Zuflucht / und /VFlum, bcvo' ab wann sie die Gnad des?acron5sd sten zu gewinnen / oder sich mit Bedienten abzukauffen wusien. nun hierdurch viel Unordnung E Übels vorgieng / weil Herrn loic Pursch sich auf solche Freystatt vc'^ wann die Sbirri" zu nahe kommet oder einem l)eiinc^uencen zu weit ncd setzten/ zwiAicn ihnen und der batkaäcuiii Bedienten / cs grosse del / und blutige Köpffe setzte. Pabst Innoccncms nähme ^ihm vo^ gleichwie andere zu RoMd fo auch diesen aus dem Grund zu den/ liesse demnach eine Nuüam au^ßr he'N/ UNd zwar Mb cxcnmmv'^ C3noni8, wo sich jemand vergleich Quartier - Frey heil anmassen würA Franckreich aber wollte sich dict^ Verordnung keines wegs Mbmiccireu/ sondern machte einen /-ckronc seia^ Majestät daraus / so hefftig / dtw Franckreich sich der nmis widcrsE Nach des damahligen vue cle M Gesandtens Todt/ wie der von bLV3lciln zum Gesandten beordc't worden/wollte dieser mit bewehrt^ Hand dieses Recht behaupten/und p diesem Ende liesse er vor seine B-aM 6oo. Mann werben/ mit diesen rw mehrern zöge er öffentlich / als ein^s sandter (und zwar wider das VA both des Pabsts) in Rom em/waut Geld aus / und mehr vergleicht Derenthalben erkandte ihn der PaA vor keinen Abgesandten/ gab 144 Der Nonnen eiffrig angenommen / wel¬ che von dem Bischoffen von /wions, der darüber bcy dem König sehr in Ungna¬ den käme / stattlich gehandhabet wur¬ den. Wie nun derPabstliche und Kö¬ nigliche Hoff über diese Streit - Sache der McHale halber/ gewaltthatig über das Knie gewännet war/ so wollte der König im Jahr i68l. seiner Hoheit Gewalt und Macht/demPabst empfin¬ den machen / und liesse die gantze Cle- risey in Franckreich zusammen kom¬ men/ und über diese Strittigkeit ju6iLi- ren : Da dann acht Ertz-Bischoff/und vier und zwantzigBischöffe/samt vielen Aebbten sich cinfanden/ und das Recht der MeZalc dem König vollkommentlich zusprachen. Es war aber an dem noch nicht genug / sondern/ um dem Pabst noch mehr Angst zu machen / liesse fer¬ ner gewisse/ schon offt vorhin verfoch¬ tene yropoldiones zum endlichenSchluß bringen. Erstlich/daß der Pabst/ja die gantze Kirchen/ in weltlichen Dingen , über die Könige nichts zu befehlen ha- liessen/ auch wohl manches mahl/ be / noch die Unterthemen von ihrer Pflicht Lbloivwen könne. Zweytens/ daß ein Qeneral-Loncüium nicht NUt rempore scbismamm, fpNdetN ZU allen Zeiten über demPabst sey. Drittens/ daß der Pabst wider die Iura Lc?livi- le^ia LLclcliL Q-iUicanN, nichts Vornch- rnen könne. Vierdtcns / daß dessen Ausspruch ohne Lciniens der Universi!- Kirchcn nicht inf^iibll seye. Diese Dccillones, gleichwie sie der Päbstlichen ^uckorität ftht öeroZii lick) styNd / also giengen sie um desto mehr dein fromen Innoccmio zu Hertzen; Der König aber befahl sie / als Londula von einem tFnoäo nacionail, in allen Kirchen des Königreichs/ zu pubii^rcn/und beym karlsmenc sä «Lia koMMen ZU lassen. 16. Wegen dieses 8yno^l - Schlus¬ ses/ oderLonciuli.hat derPabstliche ostuhl nachdrückliche Schreiben oder kl-evia an die Frantzösische Bischöffe ausgefertiget. Es war aber die Ma¬ jestätische ^mmoütät des Königs in Franckreich dieser Zeit / gegen den da- mahls regierenden Pabst lnnoccnnum Un6cLimum noch so starck/ daß er de¬ nen Seinigen was zugelassen haben sollte/von besagtem LonLiuko abzuwei¬ chen. Darzu dann noch eine andere UM wo» rnft gtcc lber -aff' hm- den dc- W gen hts- hat» uld> dec -ine wr- clv- den Vie ind lose >er- eh- cv^ jn> B he' ss' ei' n', cc ec :ß e- iö et u t v e i e 145 jungen. Nichts desto minder derglei« chen eigenmächtige krocelluren / ob¬ zwar sie einige Anzeigungen seynd / seynd doch keinerequisiLL necellaria, oder nothwendige Mittel/ die Majestät zu weisen / oder solche Handzuhaben. Sintemahlen die Majestät / wann ste allzu hoch stch schwinget/und über die Capell ausfähret / so wird sie aus ei¬ nem reinen Gold/ ein lauterer Dampf UNd Rauch. Tempcraca ^iajclla8 Zra- cior cll, c>oam exaäa . sggt kliniu« in Trajana. Die Majestät muß Nicht we- Niger lieb/ als forchtbar/ nicht weniger gerecht als mächtig / nicht weniger friedsam / als tapsser / nicht weniger inästig/ als groß scyn. Die Majestät ist die eigentlichste Tugend der Souve¬ ränen und König-mässigen Personen/ und einfolglich solle sich weit von allen Schatten des Lasters entfernen. Die Tyrannen muß der Majestät keinen Schein oder Glantz geben. Ein jeder Planet hat seinen bcsondertt Himmels- Gezirck: Eine jede Majestät ihr eignes Gebiet: Beyder Laust bedrohet den äussersten Untergang / wann sie sich aus ihrem Gezirck begeben würden. Die Majestät muß sich mit /ZIexanller des Grossen der Gottheit nicht am massen/ sondern vor allen andern reist erwägen jenes / so jener einfältige ramanc jetzt - erhohltem König zugespro- chen : ^wmkieris, re ll^eZem eile Le da¬ minem. Gedenck/ daß du ein Dö- nig/ und zugleich ein Mensch bist- Denn der allwaltende Himmels HErr aus einem grossen Herrn/ bald einen kleinen machen kan. Wie da gesche¬ hen dem dlsbucdollonoior.deM /^ucio- cdus.deM Lalcdalar, dem Gerolles, und hundert andern, dte cjuiä mmiSt Nur nicht zu viel: nicht xt-Xmacure. nicht vor der Zeit: Inrempcraca ^lajeikas lle. geuerat in abomitiacionem. Eine un¬ mässige Majestät macht sich endlich bey allen ver¬ hasst. _ Was die NaMat ist sich Lsi§_ Audientz/gestattete ihm keinen Lda- a- "hat; und weiß eines jeden seine Abzieh- 6ercm, er hielte ihn vor einen excom- l municirten/ und befahl auch der Pabst 1 allen Kirchen/ daß sic den i^varäm, als § einen Verstockten nicht einlassen soll-, ten. Dem ungeachtet / liesse sich vie¬ ler durch seine Frantzöstschc Crcatu» in der Kirchen §. i^uclovici, die von ^antzosen unterhalten wird / das hei- l>Oc Sacrament reichen / und pravir- lc also dem Pabst in seiner eignen -ladt: Befähle deßhalbcn inuoceu- gedachte Kirchen gar zuzufchlics- ltN/incercücirte die daselbstige Thum- Herren/ und beharrete in seiner Ent- Me.ssung fest und unbeweglich. Der ^onig hingegen verfuhr noch schärf¬ er / ließ den Päbstlichcn^unrium in vcm Closter St. Lazari gleichsam in Arrest halten ; und brauchte darüber gar die Waffen/ sich der Stadt und Hraffschafft ^viZnon , welche dem Mbst gehörig war / zu bemächtigen/ W mehr dergleichen/ so auch ander¬ sartig berühret. 17. Dergleichen Majestät / Ernst/ und Gewalt/ hat in vergangenen Se¬ hlis noch kein allerchristlichster Kö- ulg (äusser llkilippi?ulckri) gegen fei- Mn Apostolischen Hirten gebraucht/ als dieser Ludwig der Vstrzehende. Das Heist wohl die Majestät zu zei¬ gen an einem Orth / da er keine hat. Das Heist in einem frembden Staat den Meister und den König zu spie¬ len. Das Heist Gesetze vörzuschrei- den / wo einer solche annchmen soll. Dieser Strich / Rieß / und Griess/ zei¬ gen zwar wohl den innersten Kern/ und Ouinc-Lllentz einer Majestät: Aber des Kaysers Vcspallani sein vevis war: >le c;uicl nimis, nicht allzu viel. Will sagen: Ob dabey der Stoltz/der Hochmuth / die Verachtung/ die uldr- kwung nicht mit unterläufst / und sich hervor gebe/wird meine geringe Feder nicht jucliciren; sondern derjenige/ der der Könige Hertzcn in seinen Händen W )o( W Zwcy 146 Awep und Zwantzigste Rede. Uwey und Mvanßigffc Kede. Mon der bedingten Majestät. I» Je hoch und weit der Kö- DMU'M nig in Franckrerch seine WH HM Majestät aufgebracht/ wie unbedingt er über feine Reichs -- Stande / Fürsten und Vasallen herrschet/ wie herrsch mastig er sich gegen denen aus fern Potentzen verhalt / ist allbereit in der vorhergehenden Rede erwähnet worden. Es ist aber viel anderst in den vorigen Secuiis, ja neulich Hergän¬ gen ; wie es bey den berühmten Ge- schlchdSchreiberQramonöo in dem 5. Buch vermercket wird/ daß nemlichen der krixliäenc Veräunus, und der Reichs- krocuraror Scrvinus dieses Königs Vüt- tern/ Ludwigen demDreyzehenden/un- ter das Gesicht geredet/ und geahndet haben / vorgebend / die Parlamenten/ (befoderift das oberste in Pariß) wä¬ re mit einer solchen Gewalt versehen/ daß sie auch die Königliche Verordnun¬ gen/nach Gestalt der Sachen/verwerf- fen/ oder armehmen tönten ; Al¬ lermassen dergleichen würcklich vorbey gangen seynd unter Ludwiqen DemEilfften/Frantzen demErsten/Carl dem Neundten/Heinrichen dem Drit¬ ten. Es hangete damahlen alles an dem Parlaments Ausspruch/ seine /^u- rkorität wäre über die Gesetze des Kö¬ nigs / und müssen solche vom Parla¬ ment bestätiget und raEcirt wer¬ den. 2. Und dieses geschähe nicht allein in Franckreich / sondern in den mehre- sten und vornehmsten Königreichen in Europa. Die Könige in Engelland werden niemals zu der Königlichen Crönung gelassen / sie geloben dann vorhin durch einen Eyd / nicht allein die Grund-Gesetze des Reichs/und an¬ dere fest-gestellte Landes - Gebrauche mit guten Glauben/und unvcrbrüchig zu halten. Dann das Parlament/ so in der Obern - und Untern- Cammer/ will sagen: in dem hohen Adel/und de¬ nen vepucirtm von unterschiedlichen Gemeinden/bestehet/ omnem äugußk abioIucT^uc porcllaris vim Naber, NM Aussage eamlleni, begreifft in sich Krafft und den Kern der Königlichen und unbedingten Gewalt. Nun M Haupt-Stuck seynd des Englischen M giments. Erstens/ die Reichs- GE zu 6lÄiren/ neue aufzurichten/ alte zuthun: Daher gehören die Religij und Geistlichkeit/das Land Recht/ alle Reichs-Hoheiten / die allgenE Wolfahrt/ die Erb-Folge in demK^ mgreichrc. Zweytens/daslus cis, fc^clerum, oder düs Kriegs-UNd FtN dens Recht. Drittens/ die allgelE ne Auflagen / Zoll/ Mauth/ KoE Steuer / und anvere Erzeugmrß M^ tcl. Vierdtens die Aemter zu ersetzt die Befehlshaber zu bestellen/ Hertz^ gen / Graffen / Herren / Ritter / E Edle zu machen. Fünfftens/ das RE zu urtheilen/ das ist/ diesuMce zu mlnittr-ren. Nun das Erste/ und E Dritte/ nemlichen die Gesetze/und dn Auflagen/stehen principallcer- demPNp lament zu. Das Andere und Viere te/ das ist/die Kriegs-Sachen/und dn Aemter stehen bey dem König. LE Fünffte / die Jutticc zu a^minillnrell i llegt ob / sowohl dem Parlament / als dem König/ doch mehr diesem/als nem/ weildas Parlament nichtallemal beysammen/ und nur in Oallbus pcis,und hochwichtigsten Sachen / sich der guäicamc zu unterwmden pfleget' Uneracht dessen / nennet Cam6cnu§ - Lbmirius, und andere / den EngelläN' dischen König einen Monarchen und Souverän, weilen aus dergleichen rechtsame genugsam die Königlich Macht und Hoheit herfür leuchtet' Es schadet nemlichen nicht/wann au^ in der vollkommnesten Monarchie was von einer Republic gespühr^ wird; Anerwogen / daß dergleichen Fürsten ihr Regiment/ mehr vattM lich als herrisch / und folglich zu der Tyrannei) weniger geneigt/ anzusehen ist. Wann sie einige Freyheit ihre" Von ver bedingten Majestät. 147 vornehmem Vasallen oder Ständen/ in den allgemeinen Versammlungen mittheilen/oder gestatten/ so geschicht solches nur entweder durch gute und heilsame Rathschlage / dem Übel abzu- heissen/ oder dein Guten bcyzulegen/ und der natürlichen Billigkeit dieVer- anMungen gleichförmig zu machen/ und nicht/daß sie dadurch lhre absolu¬ te Macht vergehen / oder den Glcmtz ihrer Majestät verduncklen wollten. z. Der König in Dännemarck/ der Mar heutiges Tags abloluc und unbe- schränckt regieret/ ist doch vorhin auch ein König/und zwar der Allerältesten einer in der gantzen Welt/ (indeme man den ersten/ zu Königs Davids Zei¬ ten gezehlet) gewesen: Nichts desto minder hatte er vorhin / weder in Kriegs - und Friedens - noch in Geist- und weltlichen Sachen / einige freye Hande/ sondern wäre an die Vorbe- haltnuffen des Adels in vieleWeeg ge¬ bunden. Er hatte keine freye Ge¬ walt/ etwas ohne einhelligen Schluß derReichs Räche in und äusser Reichs zu verhandle» und zu bewerckstelligen. Er dorffte denen Unterthemen keine Catzungen auficacn / keinem dgs Leben absprechen / die Reichs- Aemrer nach Belieben nicht ersetzen. Kurtz: die Reichs - Räthe hatten in allen viel zu sprechen; Nun Haden ste nichts / und ss'vnd keine/ als die / welche der König ihine vor seine Geheime und Vertrau¬ te erkiesen will. 4- In Schweden waren auch vor Alters her abloluce Könige: Jedoch ihrEyd/den ste eben den Tag / als ste darzu erwählet wurden/ haben able- gcn müssen / enthält viel in stch/ wie 8oceru8 eapice c^uarco beschreibet/ so ei¬ ner unbefchrencktcn Majestät zuwider seyn scheinet/in der Sach aber nicht ist/ sondern ein ruhmwürdiger Vertrag/ wie die Regierung zu beyderseits des Königs und der Unterthanen Wol- fahrt cmgestcllt möge werden. Nun aber seit^nno i schaben dicSchwcdt- sche Stände ihren König / Carl den Eilfften/bey gehaltenem Reichs- Tag die Souveränität UNd ^rbicrar. Regie¬ rung eingeraumet: Und pr^vaiirte sich so bald ferner neu-erworbnenMacht/ Laer Ltebißherige gewöhnliche Reichs¬ Rache/ die bißweilen dem König ein¬ reden dorfften/allerdings aufhub/und ste in das künfftige nur/ als von ihme äcpenciirende Königliche Räthe craQt- rete. . Pohlen wird geachtet als eine Re¬ publik/und ist doch ein König darinnen/ welcher von vielen ein Souverän cicu- lirt wird. Es ist nicht ohne/ daß die Reichs-Täge daselbst viel zu walten haben / insonderheit aber wegen der Kriegs-Verfassung/ Ankündung dessel¬ ben/ oRenllv-uNd clekeniive ^Ilisntzen/ wegen Belegung der Vasallen mit ^ccistn/ Tributen/ Zöllen / und Kopf- Steurcn; Wegen Aenderung/Abthu- ung und Verfassung der Reichs - Ge¬ setze/ wegen Verheyrathung des Kö¬ nigs/ wegen Erkandtnuß und Beur- therlung über die Verbrechen des Adels/allwo es um Ehr/Gut und Le¬ ben gehet rc. Nichts desto weniger / weilen der König sechsten eben diese Reichs-Täge ankündet/ bestehlet/ und versammlet / auch dabey stch sechsten/ oder durch andere einfindet/wie nicht weniger/daß er ansehnliche Ku-a lkabs, oder König mässige Hoheiten vor sich allein besitzet / als da seynd die Austheilungcn aller Würden/ Tituln/ Ehrcn-Aembter/die Erließ - und Ein¬ setzung aller Bischöffen und Aebb» ten ; die Bestellung der Palatinen / Castellamn/ Marschallen/ Cantzlern/ und andern hohen Diensten für sich sechsten/ (jedoch allein aus dem einge- bohrncn Adel)die freye Hand in Ver¬ leihung der CronGüter/ und Austhei- lung der Starostim/ die Bevollmäch¬ tigung aller Obrigkeiten und Richter/ und mehr dergleichen Hoheiten / wel¬ che wahre Kennzeichen seynd der Ma¬ jestät/ ist dahin mit gutem Grund zu schliessen / daß seine Würde recht Kö¬ niglich und Souverän sey. Die Polni¬ sche Wahl Läpicularion ist nicht vor ei¬ nen Zwang zu achten/nicht allein daß ste eine I>lorm2 reAencli ex leZe 5un6a- mcricail kezni , eine Richtschnur der Regierung aus den Grund-Gesetzen des Reichs gezogen ist: sondern auch / daß ste von dem König gern angenom¬ men wird. Die Reichs-Täge seynd der Souveränität nichts im Weeg/ wei¬ len dero Schluß und Verordnungen T 2 mir i M ver < M' denp vor > NW Omli ilic Use, Mi En oder ^urx stns Ka' Der Chr Kh Vol Sn ^ör ndel star und Nec obe, hvct Uls; . 8 lNd den wo pirv schr Und Uen. Ertzi der wein rsncil Rng died! per Z DU! ^ccprccv zu kncictzcn / uuv '»'7',5. srembdeBündnüsse einzulassen/ (d aber / mehr Frechheit als FreylM. hat Philippus der Andere züinlM)^ dämpffet;) bey allem beme aber / u > wird so vermessen gleichwol sey," //- er die Souveränität einens Spanien adzusprechen suchte ? wer wird sonst ein Souverän Hy wann dieser nicht ist / auf dessen Bou nie ble Sonne untergehet? HeilM l es einem Louvergin, berRichtschiua nes guten / gerechten und abgerA. Regiments zu folgen: Aber wer m ihn zwingen / wann er nicht will ? Nicht die vollen / deren bestehet im Gehorsam / den sie E lobt haben: Nicht die Erwahler/ ) , denen er zum Königreich zwar ernu . aber von ihnen die Königliche uM's nicht überkommen. GOtr / Gl>l s lein kan ihn zwingen / von dem er" le Gewalt hat : ^c3 eil orrmi« st rLilaSj öc perme rcZnrinc: LIL alle Gewalt / und dttrcb iE, gieren die Könige / spricht 7. Dieses veranlasset odervielmE erwecket eine grosse Zwistigkeit pst' schen vielen Staats-kündigen / etliche vermeynen/daß die gantzcM jestat und Gewalt alleinig in dem 4, genten/sobald er auf dcmThron/es d, nun durch die Wahl oder Erb-HUst, düng / gelanget / nicht aber in dr^' Wählern oder Ständen / noch irE, versammleten Volek bestehet. I, massen die wahre Ordnung nicht det / daß man den Wagen hinten ssst. net / oder die Majestätische Gewst, mehr dem Volck und den Ständest als dem Regenten bcymisset : Ost non 6c (bewähren alle die WeltwstM^ niü per rclacioncm sä aüciuicl priw^ policum» Luc incelleQum: Es katt rechte Ordnung geschehen / st^ durch das Ab.chen auf ctwasstst zum erlten geletzt und nerssarstst, wird. Sage mir nun : In was r stehet die reckte und wahre OrdkE in einer Gemeinde ? Warhasstig '' nichts anders / als in reZenäo Sc 60, in der Gewalt und ' in dem Geb^ sam ; in dem Beherrscher und in dm Unterthan; im Befehlen und im^ r 48 Zwey und Zwantzigste Rede. mitZuziehungundBeythuungdcsKö- Sceptcrs zu entsetzen / und sick? nigs/als Urhebers/ausgchen/ auch V0N dem König rLciÜ^irt / UNd ex cou- 6iio Lc jussu KeZls, zu üblicher Folge be¬ schlicht werden. Dann 2906 koma- NO8 jull'us populi , p.egi2M poretkacem in popMo reiccMe, lucuiencer clenocZvir» vermcrcket Ponc3nu8, daß bei) den Rö¬ mern in allen wichtigen Reichs-Sa¬ chen/so entweder durch diepacres con- lcripcog Sc Lontuie8, versammleteVät- ter und Bürgermeister befthlossen wur¬ de/ allezeit beygefügt ist worden/ (jutiü populi, oder juüicpopulu8, düs Volck hat es befohlen / oder aus Be> fehl des Volcks/) bedeutet allezeit klar / daß bey und in dem Volck die Königliche Gewalt /Melk, die Souve¬ ränität wäre. In erster Zeit der Rö¬ mischen k-epublie, Senicu;, Sc Oonlulc8, der Rath und die Bürgermeister eranc lVlinistrl populi p.eAN3nri8 > waren allein als Staats - Bcambte des regierenden Römischen Volcks / sagt tleroclvcu8 : Dahero weilen in Pohlen auch alles sukü K.eAi8 geschicht / ist seine Gewalt mehr Souverän zu achten / als etliche ihnen einbildett. 6. Der König in Spanien/ vormals der mächtigste Potentat/ und vom Besitz so vieler Cronen / Länder und Herrschafften ein Monarch benamset / ist doch nicht gar svloluc m seinen Lan¬ den / wiewohl er von seinen Untertha- ncn so hochgeehret / als ein König in der Welt gcehret seyn mag/ gleichwol muß er in den Reichs-Tägen mit sich/ als einem privaco handlen lassen. Er kan keinem Ausländer ein Reichs- Amt vergeben; Des Königlichen Cron- Printzens Leib - Guardi / muß er aus gebohrncn Asturiern bestellen; den Biscaiern darff der König keine Scha¬ tzung auflegen / noch ohne ihr Einwil- llgung Volck in ihr Land führen; und in güntz Spanien gibt man nicht mehr Schatzung / als man schuldig ist. In Arragonicn ist eine Gerichts-Ord¬ nung/ die mansulkicia nennet/aufwel- che der König kniend und unbedeckt schwören muß / und die Stände seyn befugt / ohne Verbrechen des Hoch- Verraths / oder Verletzung der Ma¬ jestät / dem König / wann er die puu- Liamencgl. Gesetze vernichten will / des Von der bedingten Majestät. r 4c) Mn. Anerwogen auf diese Weise der Ertzweise ^Mordes alle Regierungen der Welt / und alle Bürgerliche Ge¬ meinden beschrieben hat: Oi-cio impe- rsncium Lc obsec^uencium. Eine Otd- mng derer/die da gebieten/ und derer/ Magehorsamen. Wer ist aber der- Mlten von der Vernunfft verlassen/ düß er vermeynen würde / daß die Letz tm/ das ist / die Gehorchenden / das Absehen nicht haben sotten / auf die Er¬ ne/ das ist / die Gebietende ? ist aber ver gebietende Theil der Erste / so ist auch bey demselben die Gewalt. Lasse dem Volck dicMacht über dem König/ und dem König über das Volek / was vor eine Abentheuer wird diese Ord¬ nung seyn? Paulus lehret anderst: Omni; pocettas ä OLO : Von GH)tt A alle Gewalt- Mit diesem hat Mser leidende Erlöser des Landpflegers Ruhmredigkeit hauptsächlich wider¬ legt : 8i non ksberes poccttacem cielü- per kc. Mein Pilate/ du hattest keine Sacht über mich / wann du schon ein Statthalter des Römischen Kaysers W/und mich die Juden dir übergeben baden / wann du die Gewalt von oben vicht hattest. Die Gewaltvon oben/ 'st nicht die Gewalt von dem Volck/ oder von den Ständen, » yuLlumeLüMs: sagt abermahlenChri- stns: Gebet dem Rapsei/ was des Hisers 'ik- Wo bleibtdasVolck? Der Kayser ist im ?i-rr6ic2mcnc bey Christo / und nicht das Volck / weil da- wahlen die Gewalt nicht mehr bey dem Volck / sondern beym Kayser war. Es lst nach der Vernunfft und nach dem Göttlichen Gesetz eine ausgemachte buche / daß keine fernere Macht seye über die Majestät / und daß btt Maje» Ar ftye in der Regierung das Höchste un-Oberste. Das Höchste und Obcr- ne aber kan kein gleiches höchstes und oberstes haben / dann das gleiche und höchste widerstrebet mehr einander/ als das Feuer und Wasser. . 8. Andere aber seynd/die nicht allein m-enWahl-mästiaen / sondern auch in oen Stamm-mässigen Regierungen/ wo die Regenten und Fürsten die piruisuones und Reichs - Gesetze be¬ schwüren müssen / bas widrige halten und handhaben wollen : Nemlichen/ daß die oberste Gewalt (durch welche wir die Majestät verstehen) entweder in den Wähleren (als im Römischen Reich die jetzige neun Chur - Fürsten seynd ) oder m dem Volck / das ist / in den versammleten Reichs - Ständen / von denen ursprünglich alle Könige und Henschafften ihre Ankunfft haben/ oder in denenjenigen / die auf gewisse Maaß/und auf eine bedingte Weise/ih- rcn Regenten huidigen/und den Gehor¬ sam schwören/ bestehet: Dahcro der¬ gleichen erwählte / oder mit bedingter Gewalt zum Regiment eingelassene Fürsten / denenjenigen Gesetzen / auf welche ste treulich und ohngefährde geschworen/ nicht allein nachzukommcn verbunden seynd / sondern auch / wann ste demselben comravcniren/oder solche ckesporisch unterdrücken wollen/ von der Regierung abgethan und beurlau¬ bet können werden / anerwogen / daß gleich wiedergleichen beschränke Für¬ sten durch das Volck erhoben / und in die Herrschafft eingesetzt seynd worden/ also mögen auch ste ebenmässig von dem Volck/ wegen ihres Unzuhaltens abge- setzt werden. Denen Franzosen / wel¬ che sich mit dem Pabst ^scbariä. wcgctt vorhabender vecttromlirung des Kö¬ nigs cbiiclLnctt berarhct haben / hat der Pabst / wie ^vencmus be-, schreibet / in dem dritten Buch seiner Jahrs - Geschichten / geantwortet: knncey8?opu!o, cuiusbcneücioll.eAnurn pottiäec , obnoxius ctt. ()uTcun^ue enim ttabec, pocenciam» Zloriam, clivi- ririL, cliAnicarem , g ^>o^ulü ücLes)ic, plebi accc^ca refemc » neLette ett : plebs U.e- ALM contticuic. ennclem öLcieikruere po- rett: Ein .^ürjt üi dem Voick/ durch dessen Beythun ec das Reich mne har/verpflichtet. Dann was ec har/ die Macht / die Ehre/ den Rercblhum/die Würde/ alles dies ses hak ec von dem Volck empfan¬ gen / und ui dem darum zu dan- Äen schuldig. Das Volck yat den Rönig eingesetzr/undkan ihn auch ahsetznn 9. Der fromme heilige Vatter hak zwar die Frantzosen von der Eyds, Pflicht/ mir der ste dem Lluiäerick ver¬ bunden waren / srey gesprochen / aber nicht aus dieser nichtigen und vermein- Tz ten Fwep und Zwantzrgste Rede T5O tenUrsach/ welche der dem Heiligen Mann beyleget / sondern weil der LNiiclenoK untüchtig / gebrechlich/ mangelhafft/und dem Reich mit ftiner unebenen Regierung schädlich und viel zu überlästig war / massen diese/ und nicht jene / Ursach / alle Französtfche Geschicht-Schreiber anführen. Sl'nte- temahlen / daß die veilen einen Kö¬ nigmachen/dadurch nichtfolget/ daß die Macht und die Gewalt in ihnen verbleibe. Dann viel anderst ist es / die Gewalt zu haben einen König zu wählen / und anderst / die Königliche Gewalt zu üben und zu exerciren. Fest get auch ferner nicht / daß einige Ge¬ walt mehr in ihnenverbleibe/dann die ist mit der Wahl schon übergeben/ wann schon eine in ihnen gewesen ist. Aber meines Behalts wäre keine / und einfolglich vermögend keine zu geben/ sondern zeigen allein denjenigen mit Fingern / welchen GOTT die Gewalt gegeben hat. Es erwählen die Cardi- näle einen Pabst so frey / als immer in einein Königreich der Welt gesche¬ hen kan; aber es beharret nichts weni¬ ger bey ihnen / als die Päbstliche Ge¬ walt. Dahero als luuoceiwuZ der Eiiffte zum Pabst erwählet / und gleich aus dem Wahl-Zimmer geführet hat sollen werden / fragte ein Bottfchaff. ter von einer gewissen Cron einen un¬ ter den wählenden Cardmälen: kcci- stis Habt rhrden OabjE ge¬ macht ? Antwortete der Cardinal mit einer ernstlichen MinedemBott- schaffter/ welchem vielleicht die Wahl nicht gefällig war: dioscl-cavimusDo- minum Ocielcbalcbum ; Lc OLus illum fccir?3pgm nollrum : Mir baden erwählet den Herrn ollcicl^I. cllum ; und G ch) TL bat ihn ge¬ macht zu unfern allerbeiligiten pabjf. Dann die Päbstliche Ge¬ walt kommt nicht von den Cardmälen/ sondern stiesset unmittelbar her von Christo / der da zu dem Heil. Peter spräche: libl cl^bo claves Dir werde ich die ^Hchlüsfel geben: (Zuiciquill liZsveris super ccrram Lce. dtt binden wirsk aufErdcn rc. Eben¬ mässig sagte die ewige Weisheit: ?cr me kezes reZu-mc kc. Durch mich herrschen die Könige rc. nicht durch die Wähler / nicht durch dieStäiA nicht durch das Volck. JnWarhul eine recht Majestätische AntwortwM des Kaysers VaieucimJm, welche 8o!0' mcuus in dem 6ten Buch der Gchll'' chen Geschichten am 6ten Capitel ver merckct: Dann VÄcncmignus, ehe r zum Kayser von den gesummten fchenKriegs - Heeren verkündiget wer den / versprach er ihnen einen Mia^ Mitgehülffen anzunchmen: NachdA er nun als Kayser bestätiget / eine liesse Htngehen/in der er keinen Relü? Gehülffen begehret hat/ und also gethanen Versprechen nicht nactM'' men wollen / wurde er von etliM» Befehlshabern der Soldaten / verheissenen Worts erinnert. Er E aber ihnen hingegen rund aus zu vu' stehen: Ur Imperium vodis c! Aerius,in vellrü licum er-ir porell^cc: vero poÜHusm me jam eleAiiiis , pcciris, in mco eli 3r'nirrio, non vclbf- c;uE t^cieocl^ iunc coAicare. Eine te^ reutsche edle Antwort: Daß ihr mi^ zum Reich erwählet / lrunde lN cU' rer Gewalt: Nachdem ihr ab^k mich darzu erhoben / liebet m mH ner und nicht eurer Milikul)^ was rhr begehret / zu gewähr^ oder abzufchlagen. 'Nun lieget eria als Unterthemen ob / zu gehorsam^ mir aber / was in Sachen zu thun reiffer zu erwägen. i o. Sage mir aber nicht mit lle Llerncnnä: wcmpublicLM mmn eile , leä ce Kcipublic^. Daß Köiss^, und Fürsten wegen der lUpublic odct Gemeinde bestellet seynd / uns nickz die kepubllL oder Gemeinde wegen dck Könige und Fürsten : Sondern E stehe recht den Unterscheid / (und schlE se nicht voraus / daß die Gemein^ oderN-epubilc, so es durch die Stäß^, oder das Volck repr-Uenurt wird/ einck bessern Lonälrioo feye/als die Fürsts und Könige/)dann anderst ist es ciin''' vorzusetzen / anderst einen zu unt^ werffen. Die Könige und Fürsts seynd solcher Gestalten wegen der pubüc bestellet / daß sie ihr vorgesetzt/ und derselben Herrn und Regierer / E nicht ihr unterthänig seyn sollen. dann der Pupill mehr/als sein VG mund? mehr der Patient / als se^ Von der bedingten Majestät. r 51 Artzt? mehr der Lehr-Jung / als fern Master ? da doch diese wegen jener bestellt und angeordnet seynd ? das wirft du nicht sagen; und sage auch das andere nicht. Mitkurtzen: Eine Ge¬ meinde (bestehe nun solche entweder w den Reichs.Rathen / oder Standen/ «wer Volck) kan keiner Gewalt sich Mn ihren Ober«Herrn betragen / Ann er sonsten eine rechtmässige Gewalt hat. Eine rechtmässige ^.ewalt aber hat ein jeder König und Mft von GOTT / wann er zum Re- Ment/ durch die Erb. Stamm oder ^ahl-Folge ordentlich gelanget. Ei- solchen kan niemand urrheilen/ Mmand absetzen / als der ihm die Ge- M gegeben hat. Ja diejenige scyrrd hohen Verraths schuldig / die stch 'Mr von GOTT vorgesetzten Herr- widersetzen: pvceüsci reü- ' Orclinarronl OlvinT relilkic: Gewalt zuwider iit / üL zuwi- der Gütlichen 2tnorönur a- A Summa: Idlemo, niü ü)Ius VLU8 ^ knncipjz eüe porelk, also schliesset V,s,'u»u8aus dein Oione, und ich aus ^WortGottes: Aemer/als Gort kan eines Lands - MrfLens ^^)ter st^n. Die heutige Lripiculariones und ?dbindlichkciten bey denen Wahl- ^gen oder Huldigungen / geben der Feinde oder denen Standen nichts als eine versicherte Hoffnung dcn MkterlichenRegicrunT/ und de- Fürsten eine beständige Richt- f^Mur/ wie sie die allgemeine Wohl- am täglichsten verhandle» mö- M. ^nd diese ist jene beschrenckte L bedingte Majestät / welche sich bewillig beschranckcn last; die von s2" natürlichen und Göttlichen Ge- ch'.Mcht ein Messer Rucken abwei- küii^ bie ihre Gewalt und Will- dj., mit der'Vernunfft ausmesset; I^/dencket / nicht allein/was ihr ge- / sondern was ihr zu thun ob- oder gebühret; die an ihren eig- m , Dietzen sich nicht leicht vergreif- g» / die endlichen nicht ein unmässi- rg^^zu heroisches / und von der Ly- unweit entlegenes Regiment ^dlnd ^ch glaube/ daß diese be¬ säte Majestät / beförderst in Frie¬ dens - Zeiten / mehr löblich ist / als die allzu sbloimc und gar unbe- schranckte. Allermassen der Göttli¬ che bezeuget / daß gemeiniglich die Unmassigkeit der Gewalt die Re, genten in Mißbrauch desselben verlei¬ tet : R.35O M3LN3M ^ocelkacem tirie inlolcnciä Ukraine legi: sagt der alte Hoäorecus: Ich habe selten gele¬ sen von einer allzugrojsen Ge¬ walt / die da nicht vermischet wäre nut der Tollkühnheit und Begier¬ lichkeit. Darum ist es viel sicherer/ daß die menschliche Schwachheit sich einer mässigen Gewalt betrage: An¬ erwogen bey den alten Römern / ehe anderweitig die Könige aufkommen seynd / dieser Unterscheid in der Regie¬ rung gepflogen worden: Daß in gähen Zufällen eines äusseren Kriegs / oder Einheimischen Schwürigkeit/ein viüs- ror mit einer akloluten / unbedingten und recht monarchischen Gewalt be¬ stellt würde; weil gahe Zufälle/ gähe Entschliessungen bedörffcn/ und nicht leiden viel Anschlag und Berathungcn/ sondern cx grenä LolRIium, imBrechen muß gewagt/und der Rath nicht um¬ gesucht/ sondern aus dem Stegreifs ge¬ nommen werden. Diese Gewalt aber wurde bald / und mit erster Ab¬ wendung der Gefahr/gehoben. Eine herrsch - gewaltige Macht / welche von der Vernunfft beschrencket / von der Tugend gemässrget / und von den Ge¬ setzen gelindert wird / widerstrebet auf kerne Weise dcr Louvei aimtat/ sondern versichert und gründet dieselbe ; nicht allein/daß ein solches Regiment bestän¬ dig/sondern allerseits annehmlich seyn wird. Diejenige Regierung ist genug Majestätisch / unter welcher die Va¬ sallen sich freuen / und nicht seuffzen. Ein Louver-ain muß eben nicht allcmahl gedencken / daß er ein Herr / und die Vasallen lauter Leibeigene seynd / son¬ dern vielmehr / daß er ein Regierer/ und die Stände seine Burger ; ein Vatter / und die Unkerthanen seine Kinder flynd. 12. Lasset uns erwägen das Deut¬ sche Kayserthum/ wer wrrd mir so ver¬ messen seyn/und sagen dörffen/ daß der Römische Kayser kein Louveram seye/ welcher so gar von alten Zeiten vomi- nur Zwey und ZwantzLgsteReda. Reichs - Stände nicht beträngenE den Hauß/Hoff/ und seiner MrM me ruhen lassen / und allerseits unv neinliche Kennzeichen eines Eyferß / vor die allgemeine Wolfahrt zeigen / ist allzu deka^ und kan niemand / auch nicht no' , (ein Ertz-Feind des Oesterrelchl^ Aufnehmens ) dieses widersprE. Daß aber die Kayser durch Z Glümpffe Ihre Souverän- Vlail'i. im Reich verfallen sollen / ist ein u ter Aberwitz/ dieses zu gedencken. die Bcscheidenheit/die Milde/dre fährigkcit/die gute »armonie z^'^^ den Regenten und den UntertP verduncklet niemahlen den Glany Majestät. Ich lasse auch die voA^ cimo, und etlichen kubiicilten anzi'V^, de Lapiculariones, welche die Kappt I.; gehen/in seinem Werth und Unw^ Doch meine Feder gründet stw ^ in der Vernunfft / Recht und W §/ keit/ und schreibet ungescheuet: wann vermeldte capiculgciones in enthielten mancherlei) Sachen / der GOtt/ und seinen allein chenden Glauben / wider die allE, ne Reichs-Wolfahrt/ wider die M § des Kaysers streben möchten sie auch hundertmal beschwohrcn so seynd die Kayser so wenig nachzukommen schuldig/ als etwa^ ner unmöglichen oder unrecht g^- nen Verheissung / dann nach gut der Vernunfft ist zu vennmH und zu glauben / daß keiner handl^^ ÜI2M Necem, in sein Verderben / ,^r die Stande können nicht mit Hand den Kayser machen/und mit der andern die Wesenheit/ uli^ Kern seiner Hoheit benehmen. Äe llominia, nach Lehre der Rechts^ M tcn / crgnrferumur cum esscÄu- H Hoch-und Herrlichkeiten werden leer / und auf den Schein/ oder bens/ sondern cum etkeQu, mit und Gebrauch übergeben. Ia/^U man recht erwäget/so ist auch der i tomannische Groß-Herr / ob er s/ die frcyeste/ und gantz unbcsoN bi¬ te Gewalt sonsten hat / unbescha^F ner Hochachtung/ an die OttE'-ß sche Gesetze gebunden ( ob zwar F schmeichlende Lallis oder Rechts^ r52 ,ius 0rbi8, ein Herr der gantzcn Welt benahmset war/ und annoch das einig¬ ste und allerhöchste Haupt des Römi¬ schen Reichs genennt wird- Deme so viel Königliche Hauser huldigen / er aber niemanden. Den der Türckische Kayser sechsten als einen solchen crken- nct/massen diMruiacur desKaysers 80- l^man auf Kay ser ^3crbl3m also lautet: Äus den Porentaren IEstr dec Furnehrnlte / und zwerchen dem Geschlecht IEsü/ erwählter für- nedmjker ch>err aller Chrililicben Völcber. Der stch auch nicht anderst unterschreibet / als tte Imxeriäli8 ?ore- charis pleuiruäine cleccruimus : AllsRö- Mischer Kayserlicher Macht und Voll« ^ommenheir setzen wir rc. wie dann sich ^aximill3nu8 in dem Reichs-checek cie /Xuuo 14^5. von dem Land« Frieden handlend / unterschrieben / und eben¬ mässig die andere Kayser in andern Reichs-checeü'en: So klar beweisetSpci- ciclius, der von Adlern/ und b.3näorpiu8 in 35ki8 puklici8, an mehr Orthcn. Gleichermassen in dem Teeeis 6e/rnno 1566. Und noch gegen Ende redet al¬ so der Kayser: Wie wir dann als Rö¬ mischer Kayser und Ober-Haupt im Römischen Reich rc. Endlichen/daß mir dem Kayser niemand in der Welt / er über mit allen seinen Lehens-Vasallen/ und besondern Standen Les Reichs/ darunter Könige/Hertzogcn/und Für¬ sten/ Ertz-und Bisthöffe/ Graffen und Aebbte/ Herren und Ritter seynd / zu befehlen hat. Ich beziehe mich aä aNa L.onüorpjh und die Neichs-Lontticucio- N68 des von Adlern / bey denen man nicht allein das Wort allzu offt befeh¬ len / sondern auch / das in Acht und Ober Acht zu erklären / verdammen / und so gar cleZra^iren/ und aller Wür¬ de berauben/auch in schwehre Ungnad fallen/ finden wird. r z. Daß aber die Römische Kay¬ ser ( bevorab die von dem Ertz-Hauß Oesterreich/ ihre Ankunfft führen) mit denen Reichs-Gesetzen/ so in der gülde¬ nen Butt / welche Car! der Vierdte aufgebracht / und eapicuiZüonen / so zwischen einem neuen Kayser und dem Chur - Fürstlichen coiieZio, gut - und freywittig abgeredet werden/bestehen/ ihre Regierung anordnen / daß sie die ren Worten vion eaHms in dem Buch/ in dem 5 r - Blat seiner Römfi Den Geschichten beschreibet : Daß nemlichen der Römische Rath / samt dem Volek/ den Kayser ^uZuttus (von dem alle die andere Kayser nach der Reyhe folgen ) omni IcZum neceillmce libemvic, uc revers lui ^uris Lc LbsolucX poccliacis, rsm res^eQu iui ipiiu8> ^usrn leZum, omniL (juarcun^ue vellec, t'gce- rec, ^uLcunque nollcc,nonf3cei-ec VvN aller Bürde des Gesetzes enthebet/ daß er recht sein eigner worden ist/ und eine rwiowce und unbedingte Gewalt in allen und jeden zu schal» ten / zu walten / nach selbst eigner Willkühr überkommen hat. Ist das nicht eine rechte Souveränität / und ei¬ genmächtige Gewalt zu regieren und zu herrschen? Dann alle Staats- Kündiget beschreiben die Souveräni¬ tät so gestalten : ch>8 8uperioric2tt8 sive porellsM sbsoiucT Lc R.eZrss eck, nullum ckiper se, cgm incra, Hugm exrrL luum cer- ricorium: omnes vero inirä ie> incra ckii rerrirorii ckpca coZno5cere, iolumm- cjue IeZrbu8 vivere. Die eigentliche Wesenheit und Ltt'cntz der Souveräni¬ tät ist niemanden ober sich/ in-und äusser seines Reichs; Alle aber unter sich in seinem Reich zu erkennen/ und von allen Gesetzen entbunden zu le¬ ben. Bleibts dadey. Nun frage ich zum drittenmal / wer hat diese Ge¬ walt hernach denen Kaysern benehmen können'? Ich sage/ niemand. Dann geschehen ist geschehen: Es kan mit gu¬ tem Fug sowenig zuruck gefedert wer¬ den/ was man einmal freywillig ver¬ geben hat / als was man freywillig versprochen / hernach nicht zuhalten wollte. Dieses ist keine Spitzfindigkeit und Subnickät/ sondern ein Stuck von dcmnatürllchenRecht/ in welchemdas Trauen und Glauben gegründet ist. Ist dem aber also/ wie es auch ist/ so mache du sechsten den Schluß / und kanst auch nicht anderst schliessen: als/ daß die Souveräne Majestät annoch in den Römischen Kaysern beharre. 16. Aber ich höre dich sagen: Die Von der bedingten Majestät.^__ ten dasWiderspie! behaupten wollen) und emgeraumet hat .^wie es mit dann ich bemercke allein seine erste Em- ützung in das Reich : Gewiß ist es / daß/ so offt ein Teutscher Kayser/ nach Zeugnuß chicanm, gemacht wird / der- ülbrnut grossem Pracht an einem ge- tvGn Orth in der Vorstadt zuCon- Mntinopel/ /^buLcoub genannt/ gefum ttt wird/daselbst halt man erstlich ein gemeines Gebet/ damit GOtt demen - Sen/der einen so herrlichenThron beste ¬ hn solle/mit Vernunfft undWeltzheu füllen wolle. Nach diesem umfangt An der Mahometanische Pachstoder Auffti/und giebt ihm seinen Seegen- ^r/der Sultan aber/ schwohnt öffnd l'ch/daß er den Glauben der «Me, tzrbeschützcn/und nach den Gesetzen vesMahomets regieren wolle. Aoer ebendas Mahometanische Gesetz/ das Wch zu halten verpachtet / erklärec lhn vor den unfehlbaren Ausleger/ nud verstattet demselben eine unbe- Muckte Gewalt! auch die allergewss Mn Gesetze abzurhun/ wann dieselbe in seiner Regierung zuwider/ oder einem wichtigen Vorhaben M Zaats hinderlich seyn sollten. Nk ^lt-Vernunfft bringt mit / daß Ko- Wiche und Fürstliche ^erVerbindüchkeiten m einem gesuw den/ und nach Gestalt der Sachen/ Wbeurendem Verstand genommen Wn werden/ ohne einigem^achtheil der Oder-HcrrschafftlichenGewa . ic ^ch fraae Lollmum, und seinen ssmdseengcn Anhang wider das TM- Kayserthum: Ob nicht wahr/ de ß Ä Zeit der Römischen Republic / vor ^b.sers Juiii und Auguste Mn/du Mige/ adi'owce, unbedmgte/Gesetz-lose Majestät / und Regierung mit allen Majestätischen Herrlichkeiten / und vollkommener Souvcraimtat / allem m Römischen Volck (gesetzt auch m dem Rath und Bürgermeistern ) be¬ standen ist? Daß dieses wahr seye/be¬ rget Oilpus Sgluckiu8, l lvius, .vlON ^EiU8, Iscicu8,und insgemem alle Ra¬ usche Beschicht-Schreiber, ^zch fra- be ferner / ob nicht abermahlen wahr yorc viw lagen: LKe est/ daß die Römische Republik damah- .st Römischen Kayser ist nicht Au ihre völlige Gewalt / Macht und M W ^Zertheilung des Kay- Mgimcnt / dem Kayser ^L,ulku8 voll- - ^^s/ sondern nach Ableben Carls kommentlich übergeben / überlassen/ strryunw/, des Zwep und Zwantzigste Rede. 154 des Grossen / wie auch nach Ottonen und Friedrichen/ und immerfort/ sehr verkürtzet/ und es haben nun dieselbe kaum über ein Oerthlein der Welt zu herrschen/so sie vorhin dieHerrschaffc ü. ber die gantze gehabt haben. Ich wider» spreche dieses nicht: Aber diesouveram- Gewalt ist gleichwol gebliebe/über das/ was sie annoch besitzen. Die Römi¬ sche Monarchie ist auch nicht allemal gleich gewesen. Jetzt grösser / bald minder/ doch aber allezeit Souverän: Daß der jetzige König in Franckreich so viel neue oluščen erobert/ und da¬ durch sein Königreich weit und breit vermehret: Darumen ist er nicht Sou¬ verän, wann er nicht vorhin ein sol¬ cher gewesen ist: Dann die Souveräni¬ tät komt nicht von der Viele undGrösse der Lander / sondern von der Gewalt über dieselbe. Solst du aber ferner sagen / die Souveränität wäre in den Wahl und Reichs- Lägen dem Kayser benommen / und zwar durch die ea. piruiariones: so widerspreche ich aber hingegen diese Benehmung nicht al¬ lein/ sondern auch / daß solche / 6v<- 6e 7ure,6ve cie 5sKo, nicht habe beschehen können: weilen dasjenige / wie oben vermeldt / was einmal rechtmässig übergeben ist worden/nicht solle äusser unrechtmässig repcort/ und zuruck gefodert werden. Die Lapicuiacrones erzwingen keine Benehmung/ weder 6c sure, noch 6e ta Kriegs- Verfassungen/ und dergleichen / daran das E Heil / und die allgemeine Ruhe A Christenheit bestehet/zu berathcu get: Dieses aber hindert nicht / dM absoluc im Römischen Reich seye/dE es haben alle lobwürdige alle Mw sche Kayser / Irajrmus, Xnconinu^ ipalianus.^arolus^t. Occo N. UNd UM andere / mit ihren Ständen und M terthanen/in schwehren und wickE Dingen sich jederzeit berathftblM und seynd doch unbedenckltch rain geblieben. Ich lasse geltenE Chur-Fürstliche LoileZium tisch zu seyn ( so doch nicht ist.) L, lasse die übrige Stände und RE Städte äsmocraliren: Aber sage M ' seynd nicht diese beyderseits der E serlichen ^ucborität unterworff?,' Haben jene einige Gewalt in Reichs - Sachen / etwas zu ME oder Reichs Läge zu bestimmen/ 0^ Einwilligung des Kaysers? Wer M eigenmächtiger / wer Souvcramer, ^uZullus;deme die Republic allE re Gewalt überlasten? Uneracht M! dessen / zeuget Dion eMu« von ih^' ^.uZullus non omnia proprio conlw, cZic. ^uAullus hat Nichts desto tE ger alles mit Rath der BurgerE Zunfftmeister/ und nicht eigenmaaM abgehandlet. Auf diesen Schlag U tet die Lapicnlarion kcrcliuan6i H. wollen in wichtigen Sachen / so E Reich betreffen / bald Ansangs / Chur - Fürsten Rath und BederE uns bedienen : Ist das eine DieO barkeit/sich Raths zu erhöhten?A das der Majestät nachtheilig/ wE sie mit ihren Ständen comicer, w" wann diese frey wären/die?ublica iw handlet? Ich höre vielmehr eapicoiinum; daß er den Kaystr ' cum ^nconium hoch preisset/ well V mit dem Römischen Volck so glimpchff umgangen ist/als wann es noch in^' lerFreyhcit stünde. i8. Nicht weniger hindert die E verainität/ daß der Kayser nichts ol)u das Reich/ und das Reich nichts oM Kayser thun kan: Dieses ist vieliE eine schöne Harmonie zwischen bsl obersten Haupt/ und dem gantzen E als eine Hindernuß der obersten walt. Lx leZc ftynd V0tU^ was die Majestät in sich ist? drrKönige in Franckecich alle von dein karlamcnc zu Paris syn6icirt/ re- L'linrt und bestatttget worden. Der- Michenkarmomsche Verständnus wird bey allen Völckern von Anbegin ^Welt/ auch gar bey etlichen Bar- Mn/finden/ äusser den Türcken und ^'oscowiter / welche aber keine 8ou- MMat/als über freyeVölcker bcst- M/ sondern einen üclpocischen vomi- Uber ihre Leibeigene führen. Ein Mr Unterscheid ist zwischen einem Wlgenen und Unterthanen/zwischen Knecht und einem Vasallen: ein solcher ist zwischen einem Kö- A und einem Tyrann; wiewol bey- Ilsens die Gewalt nicht unterschieden Md in der Sach sechsten / sondern MrMrckung und Gebrauch deM , Die Gewalt von oben ist emer- ^sowohl in einem bösen und unge- Mm/als in einem gerechten und be- Mldenen Regenten: Wie übel aber Me / wann der Mißbrauch in je- Meinen Vorschub zu der 8ouveramr- M gäbe / hingegen der ordentliche Ge- Auch in diesem die Majestät be- UlMpffete? Kurtz: Alle rechtmässige Mierungen von Anbegin der offenen Awalt / seynd nach denen Grund¬ sätzen dieses oder jenes Reichs oder ^nds eingerichtet / und geubet wor-. ven. Ich übergehe die andere (an de: ^kein Zweiffel ist/) und halte mich Mine an Franckreich / und will des ^orcornLlU (der unter denen jüngeren/ M so zu sagen neuen /Okoren einer 'M Zeugnus / in seiner kranco-t-cklm 2s- beybriNgeN. Lex PNM3 tuncia- Kesni Qallici ctt: Uc mc quiä, ^oäLä8r2rum«.eipubIicsc in umvcrlum kerrinezr, ^si line publici conülü au- llgruers Ijceac. (^ujns rci ex- srellilürnurn Sc eviäencillirnum usque aä ^Ne Trsrem nolkrsm veltiAium illucl , c^uoä Zenarus kanlienlis , qm ^eriz ilüu8 karlamenci surorirscem, "bi MLMz ex psrce alcivic, nullas ^eZis ^Eicuciones, nulla eck^la rars eile P2- , rüg le pro Oonlilio ^Lnira. Sc conMisriorum luorum len- Mriiz com^robstL kuerinc. Auf tkUtsch p Das erste Fundamental Ge- letz in Franckrcrch verhütet dieses/ ^^MLt dem König nichts / so das _ ge,neinewcsenbelanget/ohneBey- rhun des Rerchs-Raths/ anzu¬ ordnen oder zu schliessen frey ste¬ hen solle. Dessen haben wir em ausdrückliches / und bis auf unse¬ re Zeiten augenscheinliches Bey- spiel / indeme noch bis 6ato der Rarh zu j)aris (dasist / das karla- menc) welches die ^moricht des a-ten Reichs-Rarhs in viel Sa¬ chen ihme zugeeignet hat / keine Königliche Satz- und Verord¬ nungen in Sraars-Sachen vor richelg halten lasser / als allein die¬ jenige/welche m dcmeldecm Rath zu Daris (das ist Lsrlsmcnc) vorhin genug erwogen / und durch die ?ar!amencs/ Herren mir ibrenMohl- mcynungen bewahret stynd wor¬ den. Locknus in dem 6ten Buch von der kepubiic,an dem 6. Capitelan der 59^ sten Zahl / bezeuget dieses mit dem Beyspiel des Königs Lrancitci, so ge¬ schehen H.nno 152/. krancilcus major in curism ksriliorum venrc, 8enarum bs- buic, Lc uniuscujusque 8cnrenri3M ex- qurlivir, pacis conürciones cum Osrolo Im^eracore racas kabercc, nec ne ? Gk» meldter ^uckor ist ein Franzoß / und umdcstomehr ftmZcugenschafft zu be- mercken. Er schreibt also: Im Jahr I z 27. lst kl-anciicus dec 2leltere ( das ist / der König sechsten) in das karls- menrs-Haus zu Daris kommen/ har Rarv gehalcen/und einen jeden Larlamencs-Herrn um feine Mey- nung erjuchr/ob die eingegangene Friedens- Bedingnusjen mit Kay- Ur Larl sse vor richtig dielten oder mehr. Dergleichen schreibt er von Ludwigen dem Eilfften / und nach er- zehlten Verlauff/ wie es Mlt diesem ab¬ geloffen / schliess er also : Ouo 6c, opi- nor, uc nollris mocibus ecliöls L.eAia non 3nce vim ksbere viüeancur , quam in curia msjore cujuscunqus Lrovincisc, pacenribus porcis promulzacre , iüque roZarione Lrocurscoris ülci: veincle cu- riarum conscnüonc fuerinc comproba- ra. xpormit ich schliesse (sagt Lock- NU8,)undvermeyne/dass zuunsern Zeiten die Königliche Satzungen nicht ehender die Gewalt bekom¬ men/ es sey dann / daß solche in dem Aber-Rath einer jeden Land, U 2 schasst Zwey und ZwantzWeRede. schafft ( das ift/in dem karisme»c) hey offener Chür Verkündiger / und zwar auf Anhalten desCammer- krocurarorZ / hernach aber durch Einwilligung gedachten Ober- Raths gur geheissen werden. Des¬ sen Ucsach gibt der vornehme Französi¬ sche Staats-MmNer, Graf V0N Lorn- rnrnes: t^Lln cum iubciin, iuprimis k.Huellris orcünis komincs sc nobiies Vi¬ ri , non moclo isculcsces omnes, seä Llism vrcgm Lc lsnZuincin in dello pro- funösnc; -^c^uilllmum profeüo eric,uc x>riu8HUsrn iuscipisrur bellum, ejus rei Loncilis cum j^>li8 comunicencur. Sinte¬ malen dieUnterthanenundVasal- len/beforderijL die von der Ritter- schasst und vomAdel/nir allein ihr völligHaad undGut/ jondern auch das Leden und Blur/vor dem Rö- nig im Rcieg aufsetzen müssen; als isss nicht mehr dann billig/dast sie auch zu der Berachschlagung in dergleichen / als dec Rrieg iss/ ge¬ fährlichen/wichtigen und alle sam-- mentlich angehende Ochwehrig- keicen/gezogm sollen werden. Ader ich höre andere sagen: ^miquscs b^c luuc: Diß vergehe mit dem Alterthum der Zeit/ König Ludwig derxiv.thue nicht also: Ader ich antworte: Der Römische Kayser kunte es auch nicht thun/ und hadenseineVorfahrer schon zwey- oder dreymahl gute Gelegenheit darzu gehadt: Ader sie habens nicht thun wollen / weilen sie gerechte Für¬ sten seynd/sonder einigerVerletzung der Louversimtäk. 19. Ebenmässig benimmt dieSou- versine Majestät nicht / daß der Kay¬ ser seinen getreuesten Ständen alle Abalienirungen oder Verwendungen der Reichs-Lander undGerechtigkeiten/ sowohl vor sich / als vor andere/ zu ver¬ hüten/ gutwillig zugesagt: Insonder¬ heit (seynd die Wort der Lspuulsriou) wollen Wir/ von dem Heil. Römischen Reich / und desselben Zugehörungen/ nicht allein ohne Wissen/ Willen und Zulassen gemeldter Chur-Fürsten/ nichts hingeben/verpfänden/ verschrei¬ ben/versetzen/ je. mali more8 isciunc bonss leZe8. Also recht : Üble Sitten/ machen gute Gesetze. Dann/nachdem Kayser Carl der Vierdte das König¬ reich /^relsc, so dem Römischen einverlkibt war / (massen der M Fürst von Trier den Titul eines M Cantzlers daselbst annoch W"/, um ein Gastmahl an Franckreich den vi. übergeben und geschenckt; ß nicht weniger alle Zöll und Mautl)^ dem Rhein / so die beste EinkonA des Kaysers waren/ denen Chur-v" sten verpfändet / und dardurch stß ungerathenen Sohn / dem^enc^ > die Nachfolge an das KayserthuM , kaufft hat: Wie auch in Italien A Fürsten- und Hertzogthümer / Eß und Herrschafften/ Stadt- und HU mannschafften / theilö durch FahrlM keit / theils durch Geld - Geitz ctlß Kayser / von dem Römischen Renb weder verwendet / oder in die oßf heit gesetzt seynd worden. DU . ^isximillsnus der Erste/ gedachten den Vierdten nicht einen ^uZuit" oder Mehrer des Reichs / sondern E' Verschwender unVcrderber desMA zu nennen pflegte. Nun / in AnM dergleichen höchst - schädlichen Aß schwendungen / ist gedachter ?uu<2 > ° non sbsliensnllo, in die Reichs Os rulsnon mit guten Willen der naE henden Kayser selbsten eingefüß worden. Aber dieses benimmt E. der Lonvcrsimtät / sondern erb", und mchretdieselbe: sAicur,cum coronL ^scrimonimn cllcarur vel llilscerscur: Es gehet U mahlen um die MajejLär / wU. dero Erb Eur / jo in Cron - Herr schassten bestehet / entweder rn A Gefahr einer Verwendung , ^, fetzt/oder zergliedert und zerrm^ wird. .. 2o. Kein Königreich hält sich «E vor souvcrsin als Franckreich / U gehet man nirgends in der Welt hä߬ licher mir den Cron-Gütern um/ß" daselbst. Inmassen unter denen GruU Gesetzen dieses Königreichs das FuE te ist die Verhütung aller Ab-slU. rung des Königlichen L>omsm8 , E ches dem König mit gleicher i-ß walt / als einem Mann des MU Heyrath Gut/ übergeben wird. IZ99-hatte das ksrlsmcnc zu PU« csillret und vor ungültig ausgesprE die Übergab eines geringen Stucks Von der bedingten Majestät. tcs K -omgurw/10 emvermeyn- wäre / und solches bey Erlassung seiner Menschaffr / an Kayser Carl den te /abzutretten versprochen hat- n^^3eacht/ daß seine zwey Söhne Printzen als Geissel zuMa- alien. vor nichtig erkennt / von lMf widersprochen / und dem König so ri. §^^ktet einen Fuß breit Erden/ K,Ä.vcr Cron cinverleibt war / dem in abzutretten. Aber mchc allein pLanckreich / sondern in allen Luro- Christlichen Souveränen Kö- N?I.^n/ift die Ab^lkmrung der ^schafften und Landen denen jederzeit eingestellt gewesen/ etwa laiche fürgangen/sie zu der > wieder gebracht worbe sind. Kl wll! vor dißmal allein die Cron Men / und zwar in der neulich- Gegebenheit 6e ^nno 1680. anzie- Es waren die Güter der Cron ^lveden schon von vielen/und zwar- b^Carl des Neundten Zeiten her/also puffert / und aus Mangel anderer h Atel/ an die vornehme von Adel ^Mt/verpachtet / auch theils an die Mers / an stakt der etwa verspro- oder verdienten Gnad und k.e. tz^^ürung/ in solcher Menge über- worden / daß gar wenig in des Händen geblieben; so hatte r^?sdle Freygebigkeit der Königin a^^"^-ihm gleichsam den letztenStoß den, vaß dem König fast nichts von ja'königlichen vomain übrig war/ Vatte es nicht allein bey den besuche" Ländereyen gelassen / son- kriv ""H Vie geistliche Güter denen > ^lniiien zuqeeignet; massen Budvas Haus Öchsenftirn zwey rva^n^r besessen haben soll. Es aro aber schon zu Zeiten Königs in der Berathschlag- wie man diese unmässige Ab-slic- kö wn? bringen möchte; dann Ware mcht genu« / ins künfftige sol; dem ' "?r '"Ng voryln von ches allein zu veryuren / sondern die vem Sechsten an den immerwährende Kriegs.Zeiten / die Paul Schenckungs- Regierung der Königin ebrilkmZ.die^i- w!i^>»^bhenwäre. Gleichmässig norcnmtätdesKönig Carls desEilfften vey öffentlichem Reichs - Tag gestattete keine würckliche kcmeä-rung. vjtuen Frantzösischcn Ständen Endlich/bey allbereit gestandenenJah- "oedingnüsse wegen des Her- ren / hat gedachter Carl der Eilffte / in kci Aws Burgund / so ein vermeyn- öffentlich-gehaltenem Reichs - Tag / ei- nen Anwurffwegm dieses grossenMiß- brauchs/undwie dem abzuhelffenwä¬ re/ denen Reichs-Ständen gethan/ deme stch gleich der geringere Adel / und die niederen Stände (denen ohnedem der grosse Adel verheisset war) ange- hangen/und nicht allein in die künfftige Abstattung per- publicum Kclcriprum LclcZemKeZm, sondern M M die 6u6,on des Verwendtetcn und noch vorhandenen eingewilliget haben. Ist demnach solches nicht allein per msjor a geschlossen / sondern sogleich vor die Hand genommen worden / und wurde alles ohne allen Unterscheid/mir allem Ernst verhandlet: Sic reclir scl Oomi- num.cjuoä fuic snce luum; Also wur¬ den alle Cron - Güter / so von den vor- mahligen Regenten entzogen / und in andere Häuser übertragen / oder auf was Weis es immer/ohne Nutzen des Königreichs / verwendet worden / wie¬ derum anheim gebracht / und dardurch die Schwedische Souveränität in solche Höhe gekommen / daß sie beständig 7OOO0. Mann geworbener Soldaten/ regulirterMannschafft/ohne des Lan¬ des sonderlicher Beschwehrung / auf den Beinen haben könne / aus welchem dann abermahlen bewähret wird/ Laß die Verhütung aller Reichs - Ab¬ slicmrungen nicht zuwider / sondern ein rechtes Mittel seye/sowol den Sou- veminen Herrn/ als dessen Reich bey sei- ner Hoheit zu cchaltcn. ri. Vor Schliessung dessen allen/ entstehet noch eine Frage: Ob einem Fürsten gebühre der Titul eines Sou¬ verän , der durch die Huldigung von einem andern Fürsten clepencürct? Diese Frage kan auf zweyerley Weise verstanden werden: Erstlichen/ wann ein Fürst in einem Land Souverän ist/ darbey aber auch Lehen-mässige Herr¬ schafften und Ländereyen/ darumen er einem andern Fürsten huldigen und verpflicht lenn muß / besitzet. Ander- U z tens Aw ep unö Awantzlgste Red e. _ SouvcrLlnität nichts vergeben/welck^^ in ihrem Reich exerciren. 2 z. Was aber diejenige FuE welche allein Lehen-mässig seynd/(w> wohl sie auch grosse Fürsten- und tzogthümer oder Landschafften besitz^ belanget : Wann sie schon in E vlürj» dem Feld) sich einzufinden / da etw»( wider sein des Kaysers Majestät lh handelt wird / nicht darein willige»/ Helffen / verschweigen / sondern glerZ warnen rc. Endlich / daß sie sich U Kaysers / als ihres attergnädigste» r58 rens / wann ein Fürst wegen eines oder mehrFürstenthümcrn oder Graf¬ schafften einem andern huldigen muß/ doch keHeÄu der Unterthanen gleich- wol alle dcro Majestät / Rechten und Hoheiten exerc-rt/und sie als einSou- vermn beherrschet: Wie es die meh- rcste Reichs - Fürsten sich rühmen / daß sie in ihren besonder» Ländern / wie- wol sie Lehen-mässig seynd/ nicht we¬ niger die souveräne Gewalt haben/ als der Kayser sechsten in dem gejamm¬ ten Reich. 22. Nun / allen vernünfftigen An¬ sehen nach / und wie es auch an sich sech¬ sten ist / wer wird anderst urtheilen/ als daß derjenige Fürst / welcher recht souverän und eigenmächtig ist / solle von niemand als von GOTT und seinem Degen 6epen6iren; anerwogen allein die Huldigung/ welche er einem andern Fürsten / und zwar Knie-fal¬ lend für sich / oder durch seine Gesand¬ ten ablegen muß / und dieTreue/so er ihme schwöret / ist ein unverneinliches Anzeigen / daß ec von demselben clepeu- 6ire/ und ihme verpflicht lebe/ so mit sich / wie theils vermeynen / eine Unter werffungziehet. Nichts destoweniger/ weil wir sehen auch mäch tigste Fürsten/ als die Könige in Spanien / sowol --c- speüu des Pabstlichen Stuhls / wegen Neapel und Sicilien/als auch relpcLtu des Römischen Reichs / wegen May- land und des Burgundischen Craifts: Die Könige in Schweden / reipcüu des Römischen Reichs / wegen Pommern und Bremen rc. Die Könige in Dän- nemarck wegen der Oldenburgischen Grafschafft und Holsteinischen Herr¬ schafften rc. und mehr andere / wegen eines OittriÄs / Guths / oder Landes rc welche/um daß sie Lehen-mässige Sa¬ chen besitzen/obiißjrt seynd / einem an¬ dern die gebührende Pflicht abzulegen/ doch aber in ihren andern Königrei¬ chen und Landen abloiuc seynd / ist von der Souveränität so engbrüstig nicht zu urtheilen / sondern zu glauben / daß dergleichen Ehren-Pflichte und Hul¬ digungen nur die krivac-Herrschafften angehen/und nicht ihre gantze Reiche/ so folget daraus / daß dergleichen Für¬ sten/ welche allein den Münd und die Hand darzu vonnöthen Haden / ihrer er Rudolph von dem Kayser in erlichen Schlachten überwunden/ und dabey die rechte Hand und das Leben einge- büßet; Auch selber/wie er auf Würtz« bürg gebracht worden/ nach der abge- hauencn Hand greiffend / bekennet: Lcce manum, 6clcm clscli Domino meo L^sari Hencico. Diß iß die Hand / mit welcher ich dem Kayser Heinrich meinem Herrn die Treue und Gehorsam geschwohren. Es mö¬ gen es diejenige verantworten / die mich zu solchen Meineyd verführet. Ice öc im^Icce primgm k.cAi Vcliro 6- 6em: NLM eZo VLcio vism kgcrum. Gehet hin / und leget ab die schon vor¬ hin geschworne Treue euerm König/ dann ich sterbe dahin. Also bezeuget lud. 5. LÄP. 7. Aber zu der bedingten Majestät wiederum zu kom¬ men/ sage zum Beschluß dieser Rede abermahlen/ und kürtzlich : Es ist in Warheit der Majestät nichts nach- rheilig oder dero zierlich/ sondern viel¬ mehr höchst ersprießlich/wann ein Kö¬ nigreich oder Fürftenthum / einen so gnädigen als gerechten Herren hat/ der seine Ober-Herrschafftliche Ge¬ walt in gewisse billige Schmücken einschliesset / einen jeden bey den Gel¬ ingen lässt / nicht alles ohne Unter¬ scheid unterdrücket/nicht allein seinen/ sondern mit und neben den allgemei¬ nen Nutzen sucht/und sich so verhal¬ tet/daß seine Güte und Gnade der Ge¬ walt und Eigenmuth allezeit vorschlä- get. Dieses ist mir ein glückseliges Reich/ und dessen Ober-Herrscher sitzt an jenen Thron/den dieWeißheit und Gerechtigkeit unterstützet / nach Aus-; sag der 70. Dollmetscher : kirmamcn- rum ejus Lapicnrig Sc ^sullicia. DüNN ein Printz muß nicht allein einen Mo¬ narchen / sondern auch einen Vatter der Völcker abgebeu ; Deme wohl zu« stehet/ zuweilen die allgemeine Wol« fahrt des Reichs / seinem einbildenden Ansehen/ oder unzeitigen imcr- clle vorzuziehen. , rz. Aber es beglaubet noch mehr MLffeüund die Würckung selbsten/ tvelche kein Lci-emonial, sondern die Gewalt ex parre,des Kaysers/ und die "bngou ex P3l-ce des Vasaüens an- Wn. Dergleichen seynd die ^voc»- aus frembden oder feindlichen Insten: Die ?rovoc2roria entweder »ll den Speyerischen Cammer-Gericht/ Mr Reichs-Hoff Rath / welche beyde "Wungiiz unmittelbar des Kaysers auch alles daselbst in seinem Na- u-cn ausgeferrigct wird: Die collülci- iiNg/ die immUiivn in bong, die Acht MOberMcht/und mehr dergleichen Waffen/ die der Kayser in seine con- ^3ce; Vssüüos, von viel hundert Jah- Mher exercirt/ und sich dieser gros- F Hoheit und Gewalts gebrauchet. Mo ist verfahren Heinrich derVierd- M>uit Hertzog Otten von Bayren/ k/lcder gegen diesen Kayser meiney- v'Sworden/ darüber er aber sein Land/ M seine Leuthe mit dem Rucken anse- M müssen: Also Rudolph der Erste dem König in Böhmen Otto/ und Ak etlichen andern. Also Carl der Zmffte mit dem Chur - Fürsten in ^ä)sen/alsoFerdinandmltPfaltzgraff Mdrichen / und mit mehr andern. Mr eines unter andern / nemlichen N ehemahlig gewesten Hcrtzogs von Nwaben Rudolphi wehemüthrges ^cyspiel leuchtet klar unter die Au- allen denjenigen / die sich an der Kjeftät des Kaysers vergreisten. Moser Rudolph wäre wissentlich mit Men Ländern Kayser Heinrichen dem Merdten verpflichtet/ uneracht dessen/ Mte er sich wlder den Kayser aufgeleh» M/ und zu des Kaysers Feinden unter Men der vornehmste Pabst OreZorius ^ar (welcher den Heinrichen in den Ml-chen Bann gesetzt/ und wider N Zum Römischen König gedachten Rudolphen benennet/ mit jenem be- _ Von der bedingten Majestät._ ^5- Herrn gehorsame Chur-Fürsten / und kandten Vers: kecra cleclic ?erro, ?e- Mreue Lehens-Männer getreulich und rrus ckaclemL Z.uäolpbo. Der Felsen / Kne Arglist erkennen. Diese seynd das ist Christus/ hat gegeben die Ge- diekocmaiig aus dem Lehens - Eyd ge- walt Petro/ Petrus aber dem Ru- Wn/ so keine Souverainität/ sondern dolpho ) geschlagen. Dahingegen^ ist ^lnuhr eine Unterthänigkett deglau- Drey 16O Drey und Zwantzlgste Rede. Mey und Nivanßigste Wede. Mrzüge der Majestät. I. Je Majestät wird erhal¬ ten aufzweyerley Weiß/ innerlich und äusserlich: Innerlich durch die Ge¬ walt/ welche bestehet in gewchen Rechten / die aus der Maje¬ stät eines regierenden Herrn scheinen/ nicht anderst/ als schöne gläntzende Strahlen aus einem vollkommenen Liecht / und welche er mit niemanden theilen kan / es sey dann/ daß er das Liecht der Majestät auslöschcn/ und stch aller Gewalt entblößen wolle. Je grösser die Vereinigung dieser Strahlen ist/desto grösser ist auch die Majestät/in welcher sich ihre Rechten versammle» / dieweil sie nur einen Leib desLiechts (will sagen) der Ma¬ jestät machen. Die Majestät ist so be¬ schaffen/ daß sie nicht zwey leidet auf einem Thron: Die Majestät ist in sich unzertrennlich/ wiewohl sie aus vielen Hoheiten gemacht ist. Diese nennete Qiccro schon vorZeiten )ur2 Und Rvius, )urL Imperij, die Rechten der Majestät/ oder des Reichs; Und verbleibet annoch diese Benahmsung bey allen Staats-Kündigern ungehin dert / die diese Rechte mit der ab- toiucen Macht vermengen. Dahero nach heutigem 8rHo, stila lVlajeÜZcjii, seynd die Kayserliche/ Königliche/ und Lands-Fürstliche Hoheiten/und llc-Za- llen: Werden auch Fürstliche ll-eiervaca, oder Vorbehaltnussdn genannt/ damit ncmlichen der Unterscheid bleibe zwi scheu einen Regenten/ und seinen Un terthanen / weilen sonsten / wann die¬ se Vorbehaltnussen nicht wären/und dergleichen Hoheiten allen gemein seyn sollten / würde kein Unterscheid seyn zwischen jenen und diesen. In erwä¬ gen/ daß gleich mit gleichem nicht be¬ fehlen kau: Ja es folgte darcms/dievon den Griechen sogenanntedas ist/ die allergröste Unordnung einer Ge¬ meinde/nach kurtz und sinnreicher Be¬ schreibung Hin: Omncs prLcipi^ d^emo exls^uicur , es wolle» M fehlen / und niemand will dem MH nachkommen. Ein GOtt im Hllv-H ein Gebieterin einem Land. kan seine Natur/ die in Göttlich^.. genschafften/ober wie die den/ in ^ccrwuuL chvinis bestehet/ communiciren einer Creatur; also H ein König / oder abtolluer Fürst H, Majestät/ die durch gewisse erhalten wird / einnn Vasallen mittheilen. Und wann es sich ereignete / daß ein Fürst seinen U" thanen/ ein oder mehr von solchen H Fallen und Rechten / ohne deren H Majestät nächt bestehen könte / auch die gantze Freyheit verkaE,, jchencket/überlasset / so garmit/H Wort/ vollkommentlich/ so ist doä) lezeit zu verstehen: llüvL Supenor^ ve! salvo furelmperii. Das ist t schädlich der eHcrrstdM' Dann ein Fürst kan von seiner WH ftät nichts vergeben / und der UNH than kan nichts dergleichen annehNH aus seiner ihme angearteten UntHH keit zu der Majestät/ wie es prLd seucl. vers. cxpeclll.a, n. z 2. ciuc3!?ulQux.dehaubtet. Jenen aber H nen lleZIllen und Rechten/ welche znH der Majcstär anhängig/ aber Vergebung nicht schädlich sind/hAH nichts / daß ein Fürst solche nacv.H nem Belieben denen ?rjvacen und H/ terworffencn übergebe/ und gestalH als nemlichen uneheliche Kinder ehstH, unedle edel zu machen: Das MA, l Streit-Sachen ertheilen; Das DH zu richten/ die Müntz zu schlagen/uH dergleichen/so da willkührlich/und H Ober-Herrschafft unschädlich ftvH' Dann diese ist allezeit ausgenottMlH/ llliccr cnim lV-iZjellas iinar inllrriolcs HH clam Yir3 exei'cere, allcer Lonceclere uou clebcc, nili ch 5c Reneücio suo, uc cocum ict, ^ui6 lic- soll uni Uajcllaci accepcukv^^ Buche c>k A- Majeft rdanen versiat ÜS Mx k!» W al MH kenne. . r. ( dein et >apid dein -kN z deinen ije wc lendet NthtN, das Z lvgrl chcs sprech lvvrß soll? !venj Mch durch sodi habe gen lvirl reich llinel leg/ bnd lvirl und den Leu Aul Zü l6i rscur, sagt in seinem Majestät', j Buch am andern Capitel. Obschon - ^tc Ober-Herrschafft gestattete/ etliche Majestats - Freyheiten denen Untere ihanen / so sollen solche anderst nicht Mattet werden/ als durch jener Gnad and Zulasten: Und daß mandie- alles nicht von und aus stch selb- zu haben glaube / sondern einig allein der Majestät des Ober- Herrschers schuldig zu seyn / sich er» kenne. . r. Es kamen (wie zu lesen ist in M ersten Buch der Königen am 8tcn Epitel) alle Eltcsien in Israel vor dein Propheten Samuel/ und lvra» ?en zu ihm : Siehe / du bist mm zu deinem Alter kommen/und deine 'Löh» wandten nicht in deinen Weegen / ivndern lencken sich nach demGeitz/ uehwen Geschencke an / und verkehren das Recht: Dahero wir Anlaß be Mnnen/von dir einen König zu be- Mren: Verordne also einen König/ M er uns richte/ wie es auch alle an» dere Völcker haben. Das Begehren ^arGOtt mißfällig; masten er sol- ?es selber gegen Samuel entdeckte/ Mechend: Sie haben dich nicht ver» Mffen/ sondern mich/ daß ich nicht ^ll über sie herrschen. Nichts de,lo Weniger/weilen stein ihrem Begehren Mandia verharreten/ liesse GOtt durch den Samuel das schwere Recht/ w die Könige über ihre Unterthanen haben sollten / dem Volck vor die Au- stellen. Und wollte auch La- ^uel nicht lang hinter dem Berg hal- ? / sondern erzeblete alle Wort des DErrn/dem Volck/ und sprach: Das burd des Königs Recht seyn/ der über kuch herrschen wird. z. Eure Söhne wird er nehmen / "bd stch auf seinen Wagen feyen/ und bürd sie zu Reutern für sich macken/ uud zu Trabanten/die vor seinen Wa Ui Herlauffen. Und er wird sie zu Befehlshabern und Haupt-Leuthen verordnen / und wird sie zu Ackers- Ruthen machen / die ihm seinen Acker Men / und sein Korn abschneiden: Auch zum Schmieden/die ihm Kriegs» Kstung machen / und was zu seinen Wagen gehörig ist: Wird auch eure Tochter nehmen/daß sie ihme Salben Vorzüge der Majestät zurichten / und seine Kuchen versehen/ und Brod machcn. Zu dem wird er eure allerbeste Aecker und Weinberg/ und Oel-Garten nehmen / und seinen Knechten geben. So wird er auch von euren Früchten auf dem Land/ und von Einkommen aus euren Wein» bergen den Zehcnden nehmen/ und sei¬ nen Kämmerlingen und Knechten ge¬ ben. Er wird auch eure Knechte und Magde/ und eure bcsseZünglinge/ und eure Esel hinweg nehmen / und zu sei¬ nen Werck brauchen. Von euren Hecrden wird er auch den Zehenden nehmen/und ihr werdet seine Knechte seyn. 4» In diesem von GOtt vorgeschla¬ genen Königlichen Recht/ wann man in etwas tieffer nachsinnet/ finden sich schier alle Majestas - Rcckten: Nemli- chen die Herrsckung sechsten / welche nach stch ziehet die Gesetze/ die Straf« fen/ die Acmter rc. cmerwcgen daß der Prophet saget: Das wird des Kö¬ nigs Recht seyn / der über euch herr¬ schen wird. Herrschen begreifst viel in sich. So ist auch weiter in dieser Samuelischcn Vorhaltung mir unvcr- borgencn Worten zu verstehen gege¬ ben/ die Einrichtung/ und Unterhal¬ tung der Königlichen Hoffstatt / das Kriegs-Recht/ das OeconomischeWe¬ sen / die Zehenden / die Steuer und Tributen/ der Bauern» Dienst/ das Zus8'arcilirii, oder das Recht der Leib- Wacht/ das lus in privacorum bona, oder das Reckt zu der Unterthanen eignen Hab und Gut: Und endlich auch der Unterthanen Gehorsam/ und so gar die Knechtsckafft cum ^ure Vic« Lc necis, mit dem Recht an Leib und Leben / so unter der Knechtsckafft ver¬ standen wirb. Und ihr werdet seine Knechte seyn/ schliess Samuel aus Be¬ fehl GOttes. Dieses / ob schon schwere und harte Recht/ bewegte doch die Me¬ ssen vomVolck gar nichts/ und woll¬ ten von ihrem Begehren auf keine Weise aussctzen. Sprachen allo: Es soll ein König über uns seyn: Und wir wollen auch seyn / als alle seme Völ- cker: Unser König soll uns richten/ und vor uns heraus ziehen/ und unse¬ re Kriege vor uns führen. Uber das X sprach Drev und Zwantzigste^ede. erbarme cs) von zwey oder dreiM dert Jahren her/und so gar noch rM tiges Tages geschehen grosse Mern^ Treulosigkeiten/ und Lxccllen wider Gesalbte des HErrn. Aber ich M mich zu meinem krOpos,nehmllchch s' den Majestätischen Rechten. 6. Die Hoheiten und Rechten Majestät scynd mannigfaltig:^ zwar etliche deren seynd die hohe M ren/ etliche die Mindere/ alle aber M den abgemessen nach Gestalt der forderlichen Regierung und der walt: wodurch ihm ein regiere^ Herr mehr oder weniger Hohen vorbehält / und durch keinen / durch sich sechsten / solche entE geniessen/ austheilen/ vergeben/ E ten / befehlen / aufiegen/ bedingen/ ss neuern / vermehren / mindern / Z schliessen kan. Alle diese Majestuti'" Rechten hat Kayser/^uZullus in eins SLSLLLH m emer wohl-gezierten Red-DM sung ( wie Dion bezeuget) wiedei^ abtretten wollte/ sprechend penum omne llcpony: rcllicuo omnia pi-ocinus. Ich mzN üb s, leRcichs Gewalt: üb gebe unverzoA euch alles zuruck. Was war aber ses alles? z^rmg, I,cAe8, ?rovioci35. e Waffen/ die Gesetz/ und die Landes diesen dreyen bestünde gantze Römische Majestät / die v-M Reichs-Gewalt/ die allgemei¬ ne Wolfahrt. »6r sprach Ser HErr zu Samuel: Ver- ordne einen König über sie. Aus die¬ sen können die Vasallen undUntertha- nen sattsam ersehen/ daß die Gewalt/ den ihre Souveränen über sie zu füh¬ ren haben/eine solche Gewalt seye/ die GOtt nicht allein verhänget / son¬ dern durch seinen Propheten Samuel angeordnet hat / die sie von GOtt Bitt-wciß erhalten / und der sie sich/ wie alle andere Völcker gutwillig un- terworffen haben. Wer kan nun so vermessen styn/stch wider seinen Kö¬ nig und Ober-Herrn aufzulähnen? Wer kan/ ohne Verbrechen des hohen Verraths/ seinem Gesalbten die ge- schworne Treue und den Gehorsam absagen / mit andern Fürsten in die Bündnußen sich einlassen / eine ande¬ re Herrschafft suchen/ (wie es anjetzo leider in dem Ragotzischen Unwesen in Ungarn geschieht)Schwührigkeit und Empöhrungcn aufwieglen/ und über Könige und Souveränen gleichsam wal¬ ten wollen? Es ist ausgemacht: Die Haut ift verkaufft: GOtt hat es so nach unser» eignemWunsch verhänget: Das rauhe Recht der Königlichen Herr¬ schafft hat uns GOtt durch den Pro¬ pheten Samuel fürhalten lassen: Wir seynd es cingangcn/ und GOtt bat es geordnet/ daß einer soll über uns herr¬ schen/ und wir thme gehorsamen / und seine Herrsch - Macht über uns leiden müssen: Aus den allen folgeren in Warheit mehr andere eoniequenc-en und Folgerten/ wann es erlaubt wä¬ re/ frey zu schreiben: Dann (GOtt Wier und Nwanßigste Wede. BoWLen der Majestät. I. ' N Warheit/ alle Hohei¬ ten/ und Königliche ke- M/7 Agiien/ werden entweder !v zu der Majestät gezo- f.)gen/ oder entspringen daraus. Die Hoheit/ Krieg zu füh¬ ren/ ist vereinbahret mit der Est stät/sogcstalten/ daß/ gleichwie „ von GOtt allein herfliesset / und v ihm allein aepenckret / alfo auch cin Merck ist der Göttlichen Dow^ tigkeit/welche das Schwerdt unter Könige Hände gelegt/ die Scb"A/ Unbild, Nach u ^mRei dteGch, Ahaber Annen L" -S Mio hx undLel W vo K-° Zapite belli g Princip welche N/ oder § MG Ckk», mckt sicher Hech, N>ne Läuff deren und i Poli sieh gern leten heg' den. Wed tet/ derb puli und Mc Urs den Hoheiten der Majestät. -6z Unbild / Unrecht/ Eigcnthätigkeit/ Raub und Feindseeligkeiren/ welche ih¬ rem Reich zugefügt werden/zu rächen/ vle Gchadloßhaltung ihrer Cron hand- zuhaben/ und die Ruhe ihrer Unter- mnen vor feindlichen Eingrieff zu Men: Und diese feynd auch die Herr- We und billigste Ursachen des Kriegs, I.ex sulis kjajelksris, oder das Gesetz -er Majestät/ so vom Kayser Mio benahmset ist/ bestraffet an Leib un-Leben diejenige/welche demOber^ Herrscher in dieses Recht eingreiffen/ M vor sich entweder den Krieg füh¬ ren/ solchen verkünden/ Völcker wer N /oder auf Befehl desselben / die AEen nicht ablegen wollen. Dann M -er H. ^uZullmus in dem rosten Auch wider denkaullinum in dem 74. Epitel vermeldet. Orcio nacurslig P3- ^commollscur cxizic, m susoipiencli suroricss src^ue conlilium apucl 6c, Die natürliche Ordnung/ welche den Frieden jederzeit verlan- »bt/ erfordert / daß die ^.ucoritat ?oerBxfugnuß Krieg zu führen/ und Gruber sich zu berathen / nicht bcy An Unterthemen und krivacen/ sondern N den Regierenden bestehen solle. Amtemahlen in widrigen gienge alles ^utz weiß: Alle Ecken der Welt wur- An mit den Kriegs - Flammen ange- steckt: Kein Fürst und Regent wurde Uer siyn: Ewiger Zwitracht/ Faust- Recht/und innerliche Kriege wahreren nniner / und würde endlich der freye <üuff gestattet derknvsc-und beson¬ deren Rach/ welche GOtt verbotten/ und keine gute / sowohl natürliche als Politische Ordnung vertragen kan. 2. Aber kein Völck/als die Römer/ eyferte mehr vor diese Hoheit / dann iie haben weder dem Zunfft-oder Bür¬ germeister,Amt/ weder den versamm- leten Rath/ weder einigen andern ho¬ nen Befehlshaber / die Gewalt/ sowol den Krieg anzufangen/ als zu enden/ weder einige Macht zu führen/ gestat¬ tet/ sondern hat müssen durch em son¬ derbares Gesetz / und zwar Jullu . po¬ puli, auf des Volcks Befehl/ öecianrt und beschlichet werden Dann wo die Majestät war / dort allein war auch diese Hoheit. Es ist zu keinem Ruhm dem^-ijuL Julius, da er noch kein Kay¬ ser war / gediehen / wie er bas sonst unüberwindliche Volck der Teut chen/ in Zeit des Stillstands angegriffen/ und deren in die dreymal hundert tau¬ fend erlegt: Dann/ nachdem auf solche herrliche Zeitung etliche Römer em öf¬ fentliches Danck Fest ansnllen woll¬ ten/verhebte solches ihnen der werfe Lsco mir ernstlichen Worten : k^cu- lum lloc oivis clle, HUO nec cives, nec: mbem Oiis obklrinAenclLm ; Es wäre mehr gottslästerlich / als gefällig / d^n Göttern zu dancken/ um eine so ver¬ messene Unthat ihres Mik Burgers. Ein gleiches hat der weise Hanno wi¬ der den Anibal/ wie er von den Rö¬ mern wegen eines ihnen ohne Ursach und Geheiß der Carthagürensir ange- drungenen Kriegs verklagt war / aus¬ gesprochen. Deßwegen hat auch KMr- cuL ^mllius.Burgernreister/ftlnen (/ol- leZam /Vl.kulvium, bey dem Römischen Rath angegeben/daß er dre ncr ohne Ursach/ und habenden Be¬ fehl/bekriegen lassen: Aus gleicher Ur, fach/ ist Amilcar von den Carthaginen- sern/ und Popilius von den Rösnern/ dieser/ daß er die Liguricr/ jener/ daß ec die Gallier mit Krieg angegriffen/ beyde nicht allein von ihrem Amt ab¬ gesetzt/sondern so gar miteonüü irung ihrer Güter ins Elend verschickt wor¬ den. Was Verdruß und Widerwär¬ tigkeiten Marcus )umu8, was beyde Feld - Obristen/ um Laß sie sich eines frembden Kriegs angemasstt/ ausstehen haben müssen/ bezeuget ki- vius in dem 58. und 41. Buch. Es war kilo bey dem Römischen Rath sehr verklagt/ seine Mißhandlungen waren schwer und groß: Doch wäre nichts anders / so ihm mehr den Halß gebro¬ chen/ und den ^becius in Harnisch ge¬ bracht/ daß er wider jenen unversöhn¬ lich worden/ als diejenige vermessene Kühnheit/so er wider dessen Majestät begangen / wie er in Syrien mit flie¬ genden Fahnen / ohne gehabte Ge> walt/eingezogen ist. Das allein hätte ihn des andern Tages in des Hen- ckers Faust bringen sollen / wann er nicht über Nacht sein eigner Hencker worden wäre / dann man fände ihn im Beth mir seinem eignen Schwerdt im Leibe. L 2 z. Gleich- Vier undZivantzjgste Rede. —._i----—-— « ?ax cum LbarcbaAiuerilibus 6erec, Huem eam pacem ckare, Huemque ^srica ^eporcare excrcicus jubcien Ob sie wollten den Frieden mit o. Carthagmensern eingehen ? durch wen sie solchen geben / durch wen aus Africa dre M, Heere abzuführen sie befehleten? ist darüber geschehen ? Alles Ml _^„meister obencuio in W Rath-Schluß. Dann es bezeuge^ ner sivius: Oe pacc uü roZarT o - rribus cranc, juckeruuc pacccn Nachdein man deßwegen alle ten umgefraget/ haben sie befohlen-" y Frieden zu geben. Wann aber siM« sich unterfangen / deine zuwider Y» . len/und mit den Feinden den ohne habenden Befehl/ von vem^ mischen Volck einzugeheu / als es ck gangen ist kollkumius mit den ten / ivi. ttoüilius mit den blucv tiern/ lV4. tülucius mir den Lorccu.s hat man solche aller Ehren entsE und sie nackend mit gebundenen E den den Feinden übergeben. Die " fach enthohlet Valerius: (Zuia rem Imperii lXleranc; ^us pacis cliL, yuvck ipsi ioli cvmpecic, cem^^ auclaciä iujucke ukurpanclo; WeiltN,! dadurch die Majestät des RömE Reichs verletzet/indeme sie siciM^ heit/ und des Rechts / den Frieden? schliessen/ so alleinig deroftlben big ist / mit einer vermessenen TU Kühnheit mißgebraucht haben- 77/ aber die Majestät von dem Volck ü" die Römische Kayser gediehen/so ssL bey denselben vor ein besonderlE Geheimnuß (nicht allein/daß majE xacis sancieuäT, das Recht denFrie^ zu machen / keinen Befehlshaber'' Krafft seines Amts gestattet) ten/und geboten/sondern auch/ daßU Frieden in keinem andern Orth / zuRom/abgehandlet/ und daselbst v,, niemanden/ als vom Kayser gesetM-., solle werden. Dahero^inrius mit>^ Nig kllili'ppv den Frieden so lang gehalten / 6onec, vermercket rcscranrurlircer^^erorus. an paci -: biß die Brieff vom Kayser 164 z. Gleichwie aber der Majestät al¬ lein/ diese unbedingte Macht/die Wast fen zu crgreiffen / den Krieg zu veran¬ stalten/ zu führen/ und zu enden/ zu- ständig isr; Also die Waffen mederzu- legen / den Frieden zu geben / mit den Feinden sich zu vereinigen / und das geliebte Vatterland in den Ruhestand zu bringen / gebühret niemanden an¬ ders/ als dessen Majestät/ welcher in einer Hand das Schwtrdt/ und in der andern den Oel- Zweig führen darff/ Mit der Znfthrifft : )us Lelli öc kacis. Die Hoheit und Gerechtsame des Kriegs und des Friedens. Wohl dem¬ jenigen Potentaten / der so bereit ist zum Krieg/ als geneigt zum Frieden! Dann dieser ist des jenen Zweck und Abzielung. Also hat 8ai!uckius zum Kayser ^uZullus geredet: 8apicncc8 P3- cis causa bellum Aeranr, Lc laborem lpe oäil susiiueanc. Weise Fürsten führen Krieg um des Friedens willen/ und vertragen ihre Mühe und Arbeit aus Hoffnung der Ruhe. Andere sagen : Des Kriegs Anfang ist die Gewalt/ des Kriegs Ende/ist der Sieg/und der Preiß des Siegs / ist der Fried : Alle dteft drey Stuck ziehren auf das herr¬ lichste die Majestät / und kan sich de¬ ren keiner betragen/ als der die Maje¬ stät hat. Der Frieden ist eine Gab vom Himmel / und allein dem / der 8ouver-un in einem Land ist / die Ge¬ walt/ denselben zu handlen/ gege- ben worden, ?apyriu8 war der Rö¬ mische viöiacor, so das oberste/ und zwar ein an die Gewalt unbe- schräncktes Amt war; Nichts desto weniger/ wie die Feinde von ihme den Frieden begehret haben/ er sie nach Rom zu ziehen beschlichet hat. Dann damahlen das )us Kelti Lcpacis, welches merum Imperium, die V0llkommentli- che Gewalt einer Herrschafft ausge- macht/ware bey dem Volck. encus kcn- rulus Konsul, als er durch einen Rath- Schluß vermögen hat wollen / damit die Carthaginenser von dem Frieden ab-und zu den Krieg angewiesen wür¬ den ; Haben die Zünfftmeister seinen Stoltz alsobald niedergelegt/und die rcc: vlß vir ^rrcy vom nayn-r Sach bey dem Volck angebracht/ wie zuruck gebracht ftynd worden/ dara^ Livius zu Ende des zo. Buchs beschrei- zu ersehen wäre / ob er in den KrM" bet: Vcllcur, jubercume öcceruere, uc cinwilllgtk. walt bey dem Volck bestünde / ist die¬ ses Recht/ die Gesetze zu machen / nie recht fest gestellt gewesen/ daselbst wo es har seyn sollen. Zwar die Römer habenAnfangs keineGofetze gehabt/her- nachabergarzu viel; Und eben daheb ist diese Unordnung kommen. Daun es haben Theils an solchen die vrüa- rores.offt iLcrnluIes, öffteks die Hi-bum. auch andere nachgesetzte der/ nach ihren eignen Nutzen und Vvrtheil/ nach ihren Begierden und' Bewegnussen geschmiedet. Dessen ist. stch beyKönigen und Fürsten gar nicht zu befahren / weilen von diesen allein alle Gesetze kommen/ welche um desto willfähriger angenommen werden / weil sie nicht allein zum Nachdruck die Königliche Gewalt haben / son- dern auch/nach Aussag der Göttlichen Schrifft / durch derselben Mund die Göttliche Weißheit redet / und ihnen/ sowohl in der Regierung/ als Aufrich¬ tung der Gesetze/sonderlich bcyftehet/ selbst vor sich sprechend: kroverb. 8. kcr rne regnänc, öc leZum Lon- 6icore» julia cjeccMunc , durch Mich regieren die Könige/und die Gesetzge¬ ber sprechen das Recht. 6. Die dritte Hoheit ist das Recht über die Länder und Herrschafften/ welche/ gleichwie der Majestät unmit¬ telbar unterworssen seynd; Also die Regierung und Verwaltung derselben gebühret keinem andern / als der Ma¬ jestät. Dahero in dem alten Sächsi¬ schen Recht vorgesehen worden r In welche Stadt der König kommt / da seynd ihm alle Gerichte geöffnet/ und müssen die Richter zu richten Inhalten. Dann es war zu Ottonen / Heinri¬ chen / und Friedrichen Zelten sehr -ge¬ bräuchlich und löblich / daß die Kay¬ ser das Reich offt besuchet/ sich in de¬ nen Reichs-Städten ziemlich lang auf- gehalten / offnes Recht ausgeschrie¬ ben / die Partheyen selbst verhöret / Mißgebräuche abgestellet/ Zwistigkei¬ ten unter denen Ständen abgetban / die Lehen vergeben / den Land Frieden eingeführet/ und mehr dergleichen lob- würdiges/ als wahre ^uZulU und A Z kscre« Hoheiten derMa jestüt. _ -6; Hie andrre Hohen seynd dikGe- ne» ZwkMgcz°gen-^So lang in der A - Diese bestehen in Gebieten und Römischen RehubNc die Herrsch,- Gc> ^rrbieteni Dann ein jedes Gesetz N seiner eignen Natur und Eigen- Mfft aus/entweder verbietet etwas/ Untergebne nicht thun/ oder ge- 7"rt/so sie rhun sollen; Dahero auch oas Göttliche Gesetz von denen rneo- UN uj prLcepra gtkirmacivä, und ne- ^getheilet wird/ das ist/ insob ^bieten / andere "vldersp^ und auw anocre nacygeletzte ^iitrgrens Amen/ Le« manch« dem andern zunm Miessen ist: Daß der Gesetzgeber / - ??? er ein Gesetz aufbrmgen will/ Kmdig eine besondere Gewalt M haben muß/wodurck er sie zu den des Gesetzes antreibet. Ho MieGewalt und der Zwang ist/ vbA? Gesetz lang hassten. Es be- a^^ete Cleomcncs in seinemVorgan- daß er über allen ange- ^'"Olen Fleiß / die Gesetze des l^cur- ziemlich abgewürdiget wa« h. nimmer zu der ersten Krafft hat können; Also wollte re sein Nachfolger sich mit meh- Nachdruck der Sachen anneh- NLL-LrL«-, ...^Weeg die Lxkon, die Grossen/ U Gewaltigen von der Gemeinde: >t er vor allen andern unter- A^und gleich das erste Gesetz dar- o^don der Bürgerlichen Gleichheit sAcht; wodurch er ihme einen gros- erworben/ und demVatttr- A^einen doppelten Nutzen geschasst ; h?erwogen/ daß er nicht allein daffel- iei-^ deilsamm Gesetzen unternch- la^vndern auch von der ungleichen Aalt/die in einer Gemeinde mehr/- hat^^est zu beförchten ist/ befreyet h^^asses klucsrcdus in cleomene sekst' Daß aber die Gewalt/ Ge- machen / die in einem gantzen 2°.^blchen Gang haben / und alle s^^iamt binden sollten / ein Recht U / Elches aus der Gewalt herflles die Majestät eines Beherrschers ^mit Cron und Thron geb oh- "/ und vereinbahret ist/ wird in kei- aber ersetzet dieses das Cammer« scheiden rc. die im Recht etwann W ,— >- —.-«.iLail' Rath/ hie offne'Reichs-räge/und die cvnrinuirliche Reichs - Lelliones zu Re« genspurg. Was immer in einem Reich / Land und Herrschet/ einen Namen der Regierung hat / oder zu der Regierung gehöret / dieses alles begreifst die Majestät eines Beherr¬ schers. Omnes äisZillracus, erzehlet yion, ejus pocellacl cciam plebejos pcr- miscl-unc» uc lolu§ milices baberec, lolus- publicgs pecumLS curarec Lcc. Das Rö» mische Volck/ bey welchem vorhin die Majestät war / Übergabe alles dem Kayser ; Die Macht/ alle Aemter und UgAlttraren/ so gar die Geringe zu be¬ stellen/ deren so viel ihm beliebte / an, Lern davon mitzutheilen: Lcenim soius M, cum prTmivrum, rum luppliciorum in K.epublicä porecksrem lorcicu8 elf, c^uibus lotis Lc kocencscus, Lc ?olici3, ac in lummä uuivcrla morralium vica con- rmccur. Immassen er allem/m sol, cder worden ijt / weicher über al¬ le Gaben und Straffen die ober¬ ste Gewalt / in welcher allein / so¬ wohl alle Macht/als Polizep und die gantze menschliche Aufnahm begriffen iti/ überkommen hat. 7, Nun zu diesen dreyen obersten Hoheiten/und Majestäts-Rechten; nemlichen/ zu den Recht der Waffen/ zu den Recht der Gesetze / und zu der Gewalt über die Lander/ als zu ihren ursprünglichen Ursachen, werden gezo¬ gen alle die andere Majestats - keZ^- iien und Vorbehaltnussen/ die dem Landes-Fürsten alleine midund ange« bohren / und ihme von GOtt mit der Königlichen Gewalt übergeben seynd/ welche ex niemanden völlig/vollkom- mentlich / oder unbedingt mittheilen kan/ und falls er auch mittheilet/ alle¬ zeit verstanden wird llrivL lupenonca- r«. unvorgegrieffen der obersten Herr, schafft. Dergleichen fernere Maje- stats Rechten seynd: alle Reichs-Aem- ter/ Kriegs und Friedens-Verwaltun¬ gen/ ^gAistrsren/ und Ober-und Unter- Gerichter zu bestellen / zu versehen rc. Die provocZrion oder Federung von dem untern zu den obersten Gericht/ iä eft, zu den Landes-Fürsten in billi- _ Vier und AwantzWe Rede. k-lcre; kgcnX, geleistet haben. NuHnSachenHizunehmen / zu verck aber ersetzet dieses das Cammer, scheiden rc. die im Recht etwann Gericht zu Speyer / der Reichs-Hoff- ter - oder übergangene und sehr "te/mchZuhait dörRechten/ oder^ plenicuflinc poceKsus , M den etW Stand zu setzen / oder zu der non lasten / die Uneheliche zu ren. Die sehr Verschuldete mir ZE lungs-Fristen/ oder wie man pflegt A reden/mit dem Eisern-Brieff zu ver hen; Die Verschimpffte zu Ehren ? bringen/ OoLlorcs und diocarios ZUM chm; Mindere und hohe Schulen? erlauben/oder aufzurichten rc. ' Ns und Freyheiten auszutheilen/ E Verbrecher/ nach Inhalt der GM an demLeib/ oder Beutel/ an der M oder constsLirung der Güter/ zu straffen / die Straffen zu mindern oder aufzuheben. DasLeben zu E. cken/ oder so es verwürckt/zu nehir.?' DleAbgesandten zu wählen/zu »M richten/zu verschicken .- Die Bund-? sen zu machen / davon abzustehen/ l ' dmgen rc. Stillstand der Waffen? erthellen: In Acht undOber-M; erklären: Die Religion zu schützen/,? schirmen/ ihr beyzustehen / sie fordern / und was ihr widrig ist/ dem Land zu schaffen rc. Dre Tr¬ ten/ Auflagen/ Kopff-Steuer/Vern, gens-Gelder/Mauth und Zölle/?, nenUnterthanen und Händlern aE Lu gemeiner Wolfahrt/ des Lands. Angelegenheiten / des meinen Teckels zu bttraaen / Uuutz-Wesen emzurichten/ und.A prägen / solches abzuwM gen / zu erheben/ abzuschaffen rc. schlagen/ dem Adel WaE? ertheilen; HerE A^n/Fürsten/ wann einer K-A und auch Könige / wann en-t Kaystr l,t/ zu wählen / und mehr U g elchen Gerechtigkeiten / durch mA dck Majestät/ rind die obriste Fürst ' Gewalt erhalten wird. D-ewE nach der Ordnung der Natur/ Könige ihre erste Ankunfft ursp« lich von GOtt / dessen sie gevollE tigteGewaltstrager in der WeltserM haben/ und GOtt gehöret allein auf den Thron zu setzen, id eck porellgz, „jg ä Oco. DüNN E"' keme Gewalt in der Welt/ als A Schutz-Werck der Majestät._ 167 GOtt: Also auch nach der Ordnung Stand letzen der Polizey/ gehören allein denen Ko- GOL- ,lhnui . z nigcn/ und Fürsten dergleichen Rech' wurdlguchzz g ten und Hoheiten/ die sie m den zuaagen. Wünff und Ntvänßlgste Mede. Oder: WWtz-Mecck dcr Wajcskak. c^mtät der Häuser beobachtet. pnmo Uun6i 2. Nun nach gethanerAbhandlung schreiten wir zu denen Schutz-Wer- cken: Unter diesen ist das erste kr-e- 66ium, oder Schutz - Wcrck der Maje ¬ stät/ ^lel rcum ex §encrc: Dadurch wird verstanden das Vllterthnm des Stam- und Herkommens/ die Verdienste der Vorfahrer / und ein löbliches Gericht von einem Fürstlichen Hauß. Was tun natürlicher die Majestät mehr er¬ halten/ was vor ein Kleinod sic besser zieren / als was ihr angcbohren ist? Was schöneren Glantz kan ein regie¬ render Herr von sich wcrffen/ als wann er vor seiner noch zehlcn kan/ eine lange Ordnung der Kayser oder Kö¬ nige/von deren Geblüt er entsprossen? Was kan mächtiger die Ehrerbietung in den Hertzen der Vasallen eindru¬ cken/ als eine solche / von dem Gipssel der Majestät/ herstammende Hoheit eines Fürsten? Diese bahnet den Weeg zu Sceptern und Cronen. korces crcrmcur forcibus: Die Edle/ Starcke / . den. Und zu dieser Gewalt haben sie vMero ange- durch ihre weift und wahre Erk arun- DM Jr habm vtßyero alle die cbvermcidte Hoheiten ? ^LliüÄÄhw und Rcchten bc»gt,e«t/ und dauuc -u MM k-n/Li-derMuKstät an- ncn stsicn Grund der WMcstnt ge> s--dmm^L7K7.'ße u>'-^ dksun und Wesen ümcrllck crhul- der Hoheiten/ uns ^iu,Mu-'Uee>^. i Nun schreiten wir auch »6 kl'Ll'iäiA, auf die äusserli- Ze EchutzrWercke der Majestät/wel- M nicht allemal ihr angeboren leynd/ Mdern sich die Könige und Fürsten selber darum befleissen müssen / und Mancher mehr oder minder/ therlv kel- ue davon hat. Deren ftynd aber vor- ^einlich sechse : ^lcrimm ex Acoerc, ^MigcenriL ex culcu cxccrno ; ^.eve- rencia e loZin^uo ; Vircuris, I^eligioms» jukiciL öL 8apicnciL communis opinio; ^mvr ä populo; ^ucoricas äomi Le ko- Das ist: Die Hoheit des Ger schlecbts; Der äusserliche Oracht; tzie Ehr-Forcbr; Die Lebe des §dlcks; Das gute Gerecht / und die Hochachtung bey den Inbe^ Mschen und Auswärtigen- Von begleichen haben die alten kolinc^als ^rilioceies, mehr geschrieben / als von ^berührten Masestät-Rechten / dann / ihrer Zeit waren Vie Griechische Monarchien noch nicht vollkommene- Durchlauchtigste / Gr^naMMc/ lA aufgerichtct; Hingegen die Rechts- werden nur ged^n von^ - kn/ Gtar. gelehrten/fürnehmlich biekubiiclsten/ cken / Durch laullMgsten /m »do bemercken mehr von jenen/ als diesen / mächtigsten. Diese ist eimallgeme weilen nemlichen zu deren Zeiten / die ne Mcynung und ^egul l ey Zöllige Gewalt allein denen Fürsten ckersUiafften/Rom/ Eatthago/Athen/ ^dKönigen/die vorhin zum Theil auch Sparta / hat seines Orths ole vey andern war / überlassen ist wor- < i^8 Ucmcli aüu usc^ue in koc cempus pcr- 6uxir nos ex iplencliciis ior6l6is^ue al- rernL jenes, sagt Seneca. Von Ande- gm der Weir ist die Wechstl-Rey- he / daß theils unter den Hohen/ rbeüs von Niedern absiarnmen. Ader oprimi ex opcimis, die Allerbe¬ ste aus den AllerbclLen / sagt der Römische Wohl Redner: Und ^Mo- reles der Welt-Weise : Lxcellenres ab Lxceüencibus, dieVortceflichen kom- men von Vortreftichen her. ' bekenne/daß wir alle gleich sterben/ aber nicht gleich gebohren werden. Die Erden ist eine gleiche Grufft/ vor alle die verschieden / aber nicht gleiche Wiegen/vor die/ so auf die Welt ge¬ bracht werden. Es tragen sich em¬ por die Fatscheinen und Windelein der Hochgcbohrnen/ dahin nicht zulangen können deren / die aus dem Pöfel und Niedern gebohren scynd. Also eine hohe Ankunfft/ hat allemal vorbedcu- ret eine grosse Tugend und Geschick¬ lichkeit. Kurtz / torces crcrmcur lorci- bus; Kayser werden von Kaysern/die Könige von Königen / die Fürsten von Fürsten gebohren. Es muß ja ein Un¬ terscheid seyn zwischen denen Ge¬ schlechtern/ die einmal hoch gewesen/ und bald darauf auf nichts kommen seynd/ dann dcnenjenigen/ die allezeit hoch geblieben? Ja freylich ist ein gros¬ ser Unterscheid dazwischen: Aber/der nicht so viel zufällig / oder dem Glück bcyzumessen ist / sondern vielmehr der Tugend und Geschicklichkeit derer und jener Gebrechen und Fahrlässigkeit- Es ist ausgemacht/ und die Sach be¬ weist sich sechsten/ daß ein Fürstliches oder Königliches Hauß / welches lang aetauret hat in der Hoheit/auch unge- andert verbleibet in der Tugend und Geschicklichkeit. z. Eben dieses Stammens Vorzug erhält so lang die Oesterreichische Ma¬ jestät an demRömischen Reichs-Thron. Dann (wie es an Kayser Ferdinand den Andern Qsspar Scioplus geschrie¬ ben) das heutige Ertz-Hauß/als es un¬ ter Kayser Joseph und König Carl ste¬ het / kan wohl von beydcn Seiten zeh- len über 40. Kayser/ über zoo. Kö¬ nige/ und eine unbegreiffliche Menge der Ertz-und Hertzogen / Fürsten/ Fünff und ZwantzjgsteRede.__ Marggraffcn / Landgraffen/GrD und Regenten/ dadurch genug das terthum dieses Glorwürdigsten A schlechts erwiesen wird / welches vc allerersten Anfang daselbst / wo e Fränckische Könige ( mit denen es e Hauß ist) genommen hat / nemlM bcy dem uralten Trojanischen aus dem Geschlechtvm-clavi undec mi: Als weicher diejenige Volcket/!. om- man Cimerter nennete / an der Ich gend/ wo der grosse Donau ME ins Meers stürtzet/ beherrschet W? Durch z8. Stammen/ Staffelns Llociium K.cAem crinicum, oder DkN richten König/ einen Sohn des ZlE schenKönigskb353muri6 oderUcrm , genannt. Qocüus war ein Vatter t ^lervcus, von dem die abstamnM Könige ^icrevinZi, oder l^croveer; denen unverneinlich die MarE Oesterreichische Stamm-Reyhe gl 7 wie von seinem Bruder König rico, die Weibliche / durch dieE Wölffen / und Caroiiner von der.^, mängardiß/die Albrechten denE Graffen von Namur zur Ehe gE! abstammet. Ich will zwar ' QcncaioAum abgeben / doch die M meineste Meinung ist es / daß diev, Habspurg/ und respeüive jetzige v Oesterreich/den geraden und tuE ten Ursprung/von jetzt-gebachtcM^ roveren/ oder Fränckischen Könige/ nicht weniger beweißlich / von ^cenor herabsteigen / genommen, . ben. Vom ersten serove», ist ' 7. Reyhevon 8. Stamm-StaffelenDY LkilaeriLum, Olociovcum den et!',., Christlichen König/ olocanum t, Siegwcrthen der ^uümllen Kön^ Lbilciebercum, ^'beoclobei cum, bck Könige/biß aufSiegwcrthen den Dern/ Hertzogen in Alemanien/ M Christi 6?o. als Ersten Anfänger Habspurgischen Stannn-Reyhe. diesem Siegwerth biß auf imicf-E Graffen zu Habspurg / Anno 902, ^ andern Stamm-Vattern/ seynd a^ mahlen 9. Stamm, Staffelen/ DN', Orcobercum den Ersten/ LaboucM' princum, Occoberrum II. Kembercu^' Occobercum III. Orcobercum DeN ' . Luickriclum. Von diesem biß auf b Dnttten/ und rcspeLiive Oestett^ Gchutz-Wetck der'Najestät. fchen Stamm-Vätrern/ Rudolphen denFünfften/ Graffen von Hablpurg und Kpburg/ Landgraffcn in Elsaß/ ftynd eilff Stamm - Staffelen/ durch Graffen Hunfried/ Guntrau/cunceii. num Ratdoren/ Wernern/Otten den Andern/Wernern den Dritten/Al¬ brechten den Dritten/ Rudolphen den Dritten / Albrechten den Vierdten / und Rudolphen den Ersten dieses Na¬ mens/Römischen Kayser/den wahren Stamm-Urheber so vieler Kaysern/ Könige / Ertz-.Hertzogen/ und deren so wohl in der obern als untern Welt- Runde/nachgehends regierenden Mo¬ narchen. Von diesem Allerdurchläuch- llen Kaysers - Stamm / biß jetzt - regie- wndenAllerglorwürdigstcnRömischen Myser/ Joseph den Ersten/ und Carl Dritten/König in Spanien/seynd ^.Römische Kayser/ 6. Römische Kö- 'M und über hundert andere Könige Manien/ Hungarn/ Böhmen ent- '^wffen. Ist das nicht ein Ertz altes Käß? Ju Has Allerälreste unter allen Mietenden: indem es von bcyden ^Men herftammet/ von dem uralten Uchjschen Könige noch vor tausend fahren / anerwogen Siegbert / als in AUmanien oder Schwaben Mno Christi 6 ro. herrschete. Es hat IL der Allerchristlichste König glei- Ahnen mit dem Hauß Oesterreich/ so hat doch das Habspurgische relpeLitve Oesterreichische Hauß regieret/ als das Carolinische jm Reich/ und eher zu den Regiment ^mnen/als das Valesische und Bur- Ist das nicht em hohes Hauß? das Allerhöchste in der Wclt'.wel- durch so hundert Jahr den Rö¬ schen Reichs - Scepter führet. Es ^l^das Fränckifthe/ das Sächsische/ as SchiVübische/dasBayrischeHauß/ und viel ein Haupt gewesen des ^onuschen Reichs / aber noch viel län- und mehr das ErtzHauß Ocster- kx- beziehe mich in allen dem/ M die Jahr und Beschicht - Bücher/ Muzichen die Zeit nicht leidet. Ä x . nicht rin mächtiges Hauß? E das Allermächtigste! weil ihr die rsi^une nie medergehet: Wird ihrs lacht m dieser Welt/ so taget ihr in der andern/ wo sie gleichmässig herr¬ schet. Diß Hauß wäre vor sich selbst mächtig/ gleichwie in der zweyen Al¬ brechte»/ des Ersten und des Andern Zeiten / da diesen zweyen Erb-Prin¬ tzen die Crone und Königreiche gleich¬ sam in den Schoß fielen / nemlichen/ das Römische/ Hungarische/ Böheimi- sehe / neben denen ansehnlichen Landen im Reich / und König-mastigen Land¬ schafften/ äusser des Reichs / die man anjctzo die Erb Länder nennet. Aber was grosse Macht und Hoheit ist her¬ nach unter iViaximrliun dem Ersten/ die¬ sem Ertz-Hauß zugcfallen? Nemlichen/ der gantze Burgundische Craiß / wel¬ cher mehr als das beste und schöneste Königreich in Europa zu schätzen ist. Was unter Carl dem Fünfften/ wel¬ cher mit seinen Königreichen und Lan¬ den mehr als einen Theil der Welt ausmachte/ und weit dem Ottomanni- schen Reich überläge ? Daß also jener diese Oesterreichische Macht recht be- nahmset hat/da er sie nennte: pocennL comcrrmnL L^io, eine Macht/ die al¬ lein mit dem Himmel kan ausgemcsscn werden; lla sola ne movcoi e- ist leicht zu sagen diesem Hauß: Dann in ihrem NemispkLno leuchtet allemal die Sone. 5. Ist das nicht em edles Hauß? Ja das Alleredlcste aufdcm Erdboden! dann ich sehe an dessen Preiß-würdig- sten Stamm-Baum / und zwar / wie OoZor Schönleben in seiner Pohlnst schm Ausführung mit Grund der Hi¬ storischen und Genealogischen Wahr¬ heit behauptet / viele auserlesene edle Früchte/ zwantztg Päbstliche Hrus, ein hundert/ fünff und sechtzig Kayser- liche/sowohl Römische/als Griechische Scepter/vicl hundert Königliche Cro- nen/und gleichsam unzehliche Ertz» Hertzogliche/Chur-Fürstliche/Hertzog- liche und Fürstliche 8ouveram-Hüt hen- cken/ welche mittels hoher Anverwand- schafft / diesen alleredlestcn Stamm- Baum/ Nicht allein in ccncuplum 6c amplius, hundert und hundertfältig/ auch viel darüber vermehren/ sondern auch dadurch die allervornehmste Häu¬ ser/ so sich in Europa finden/ mit dem wahren/ alten/ reutschen Alterthum/ auf das Herrlichste begläntzen. Dann es ist kein Königliches oder Fürstliches D Hauß Fünff und AwantzLMe Rede. starcken vesten Th»u: und dcmn nigreiche und Lander bedeuten cm un¬ überwindliches Hauß. 7. Ist das nicht endlich ein Kavm liches/ Cron-und herrsch massiges/ der Römischen Monarchie anständig Hauß'? Ja freylich ist es/ und es N schon dieses löblichste Ertz-Hauß.E Römffche Kayser und Könige mit HE 170 Hauß in der Christenheit zu finden/ so es nicht von diesem alleredlcsten Ertz- Hauß Oesterreich einen Glantz und Ruhm entlahnet hatte. 6. Ist das nicht ein starckesHauß? Ja dasMerstärckeste in der Christen heit! rurris forciMma, ein starcker Thurm / cx quä mille pcnäenc L1)'pei, aus welchem tausend Schilde hencken: - „ will sagen/so viel Wappen der König- fter Vergnügung der Reichs - SM reiche und Landschafften; Aus welchen de / und Wolfahrt der Teutschen ' dieser Oesterreichisthe starčke Thurm . - fest zusammen gelegt/mehr als mitEi- sen und Stahl gebunden / und söge- stalten unüberwindlich gemacht ist worden. Zehle/ zehle/ wann du kaust/ alle diese Wappen. Schild; Lasse dich nicht irren / von der Menge deren; Fange bey demUrsprung an/so wirst du gleich finden das abhangende Wap¬ pen-Schild/ von der Burg Feste Hab- spurg / und der uralten Graffschafft in Helvetien; Von Breißgau an Schwartzwald/ von dem Fluß Nim- mag an/ biß zu dessen Einfluß an den Rhein/von Habenburg/von Argau/ von Helvetischen Gebiet / von den vier Waldstattcn/vonKyburg/vonPfürdt/ von Landgraffschafft Elsaß / von Schwaben/von Tyrol/ von Oester¬ reich/von Steyer/von Karnthen/ von Crain/von Jsterreich/von Görtz/von Königreich Hungarn und Croacien/ von Sclavonien/von Dalmatien/von Siebenbürgen / von Königreich Böh¬ men/ von Schlesien/ von Mahren/ von Windischmarck / von Portenau/ von Königreichen Castilien/ Lion/ Arrago- nien/ beyde Sicilien/ Neapel/Jerusa¬ lem/ Lusitanien/ Navarra/ Granada/ Toledo/Valenza/Gallicien/ Majorica/ Sevilien/ Sardinien/ Corduba/ Corsi- ca/ Murcia/Guienna/Algarbe/ Algeze- ra/ Gibraltar/ von Jnsulen Canarien/ von Mexico/ von beyden Indien/von festen Land des grossen Welt Meers/ von Barcellona/ Biscaja/ Molines/ Asturia / Andalusia/ Estramadura/ von Hertzogthum Mayland/ von Bur¬ gund/ von Braband/ von Luchsenburg/ Limburg und Geldern/von Flandern/ Artois/ Hennegau/Holland/ Seeland/ Züphten/ Frießland / Overüssel / Grö¬ ningen/ Mechelen / Antorff/ rc. Diese Wappen - Schilde alle machen einen Vl/ Uliv '.Lovlsuyrr vor cion, als aus einem alten k^iisä-o-» wo inan die Erstlinge nur zu Cre / und Sceprern zieglet / ruhmwure M »erfür gcbrachr. Nun wB ' Wort des allermeiststen Königs aM seirs erfüllet : LgpienuL LcliücLVlc ciornum leprem innixrrm colurnnlS .. verb. z. Die Himmlische und Vorsichtigkeit GOttes/ da ¬ von einem End zu dein andern M versorget und anordnet / hat rm M Hauß aufgcbauct/ und solches am,. den Säulen festgesetzet. Daß der allwaltende HErr eine besonn. Vorsorge vor das Römische Reich ge / ist nicht zu zweifflen/ dann es dasselbe der allervornehmste und sm besteThei! der gantzenChristenhE^ dessen allgemeiner Haupt - und L Stadt Rom / er seinen AposioM § Sitz bestellet/ auch nirgends/um keinem Orth der Christenheit / a>M dem Reich / der geistliche und gewidmete Stand/weder mit bcli^ Pfründen verfthen / weder in gw , rer Ehre und kepur-mon gelB wird / dann theils deren seynd CM Fürsten/ Hertzogen/ Reichs Fürsten mit allen Hoheiten meri impem, m recht Königlichein Gewalt begae;^ Nun in diesen mächtigen Reichs/ zirck hat GOtt das Ertz-Hauß OeM, reich rhine durch so viel ^Lcuia am , kohren / und mit den vormals stem^ der Zeit aber 9. Chur Fürsten/ em § viel Ehren-Säulen unterstützet / u das allgemeine Reichs-Wesen ZM.ß gieren: massen wir alle erfahren / nicht allein aus diesem GlorwurW- Hauß/ die Macht und Herrlichkeit^ Römischen Reichs in die gantze sich ergiesset / sondern auch daß aus diesem Hauß zu dem Kaysern^, Thron gelangte Monarchen / eine Schutz-Werck der Majestät. 171 che liebdare Regierung / wie sich jsnu; selber gerühmet: kacr-ern »Zgm vcstrum, ich werde euch zu einen Vatter ! seyn/führen; und in einer emstimmen- dm guten ttgl-monie Mit allen Gliedern 1 dieses mächtigen Cörpers vereinbaret ! flehen. Dahero weder ich/noch je« mand recht- gesinnter/ der alle p-^ro- xaciven dieses Ertz-Hauseö bcy jtch reiff enveget / wird einigen Zweiffel daran haben können / sondern mit Warycit bestatten: dlon eric Yllis I^cZm bujus ciomüs: Daß sich die vätter- ltche und mildreichcste Regierung die¬ ses Allerdurchlauchttgsicn ErstHauses ^rewigcn wird m demEhrstlarnmcn- ben Stuhl der Römischen Kayser/ aus mderbarer VerordnungGOttes/ zum Egemeinen Hcyl und Wolfahrt des Hest-RömischenReichs: Und eben die- ^vorsichtige GOtt wird dermaleinst ^rch sieghäffte Hand der Oesterrei- Ich aller Feinde/ und Anmasser des Ilchg/Gewehr und Waffen zerren und zerbrechen / urcum comci cc üc grma, öc icucri conbuicciAni, lind deren Schild mit Feuer verbcen- ^>1. Aber meme schwache Feder Mundet unendlich mehr in ihren glichen Bewegnussen / es mir Eten austrucken kan: demnach sie Mer siumpff werden/ als durch vollkommenes Schreiben / alle die Ws uralten und alleredlesten Ertz- AM's Vorzüg/ welche der allerhöch- ^Monarch Himmels und der Erden Mselben mitgethcilet/ und annoch in ver vollkommnesten erhalt/ Mf»r ziehen. Genug ist mir/ daß ich Mch die Aelte des Staminens/ die ^Mehrung der Majestät erwiesen Nun kehre ich mich zu den andern ^chutzWerck der Vraiesiäc: ncmlich oU der ^l2Ani6ccn2!., und äusserlichen Mcht, Dieser bestehet in Aushab Mg einer grossen Hoffstatt/ in Aus- uMrung der Fürstlichen Wohnun- W/ in Verschickung grosser Gesandt- Zafften / in Aufrichtung herrlicher Schauen/Ehren Säulen/ und derglci- In mehr / welche eines Potentaten Mer Würde gemäß sernd/ und an Me sehr die Majestät vermehren, ^vyn-^u^z/ »uv -^es sowohl herrliche als zierst, bauen/ ist ein Kennzeichen der grossen che Hoffstatt/mit welcher er öffentlich zu erscheinen pflegte / hat verursachet/ daß ihm die Persianer gleichsam mit Göttlichen Verehrungen angebetet/ und solche Titul gegeben/ welche sie seinen Vorfahrern zu geben / jederzeit sich verweigert haben. Hingegen un¬ mässig und mehr barbarisch ist die Hoffstatt des Abyssmischen Königs/ Priester Johann genannt/ indem kei¬ ne Stadt so groß ist/ die sie begreiffen kan/ dahero sie sich auf offenem Feld in viel Meil weit und breir lagern muß. Dergleichen Hoffstatt ist mehr eme Last / als eine Zierde der Majestät/ und verursachet mehr Ungelegenheit/ als Hochachtung. y. Es spricht zwar Kayser Severus beym t^mpncho, das Regiment bestehe in der Gewalt / und nicht in denn Schmuck des Leibs; Aber es kan die Gewalt manchesmal durch Verach¬ tung in Schwachheit/ und die Macht in Ohnmacht sincken/wann sie nicht auch durch einen äusserlichen Pracht beym Ansehen erhalten wird. Was Spott und Lachens hat nicht leiden müssen Ludwig der Eilffte/ von dem Spanischen Hoff / wie er daselbst er¬ schienen in schlechten wollenen Klei¬ dern/ in einem unförmlichen Hut/ und denen Pilgramen gleich/mit bleyernen Bildern behenckt. Ein Potentat soll seinen hohen Stand bedenckcn / und sich mit einer prächtigen / nicht aber üppigen (als Heinrich der Dritte/ mit viel tausend Elen guldenenDviM an einem einigen Kleid) sondern Majestä¬ tischen / und keiner gemeinen Pöfels- Kleidung betragen. Kurtz / die Ma¬ jestät solle auch äusserlich das Anse« hm / und ihr Klarheit haben / und gleichwie eine Sonne cm dem Hun- mel/ also ein Potentat in seinem Land mit dem sichtbahren Glantz seiner Strahlen/ alle andere Gestirne und. Sternlein seines Reichs übertreffen; Dann wie einer sagte: Es sehe an et» nem grossen Herrn sowohl das Aug seines'Unterthanens/ als das Ohr eine Vergnügung / daraus die Hol)-oder Verachtung folget. 10. Die Ansstaffirung der Königli¬ chen Wohn-Burg / und anderer Ge- " Y 2 ' Hoheit/ 'M ancn uyr LcjurelluLribus, W0 Nicht vorgehet/^ die Waage halt: woran biß iE' Personen gearbeitet haben, Es» auch nichts prächtigers Europa ü) hen/als des Königs köstliche Pferde/so auf dem Platz ciu ungerneinem Gepräng aufgerlM^ ' worden. Selbige wieget ZwE u § send Pfund Ertz/ und ist in einem M von dem berühmten Künstler 6^ gegossen worden. Die Höhe Han"' Fuß. Der König ist als ein Ronnft LTüir gekleidet/ in feiner rechten Pst einen tzäbel/ einen halben Fuß . haltend/des Pferds Schweiff tB Dicke eines halben Startin/ und e Rest nach derkropoinon. Das E' würdigste/ so bey derselben AnstlA tung/ oder vielmehr Einweyhung^ gefallen / bestehet kürtzlich in E», den:DerHertzog vonGeureß/Sr», Halter zu Parrß/ mit dem gantzcn Zikrgc, Parlaments - Herren / pm) Officiren / alle zu Pferd / in lp,. Staats-Mänteln/ ritten Mittags» ' i2. Uhr/samt allen Gerichts-Gedlu ten/ von dem Rathhauß/nach den M äu ko^, machten eine ^ur, um s, gleichen Gepväng geübet. Dara verfügten ste sich nach den Platz Äorm genannt/ da die Königliche cue zu Fuß ist; und Verehrten Dlesu? eben mit solchen Ceremonien re. schlcht aber eine solche Ehre einer ten 8r3me, ist leicht zu erachten/ diesem König vor eine EhrerbieM^ Ehr-Forcht/ Lubmrliion, gegen sE.^ Person geschehen muß. Alle seines derben / Stellungen / Figuren / gleichsam Leibs - Bcwegnussen nicht sagen von seinen 'Reden / cken und Vorhalten) ziehlen einig L hin ab/ihme beyallen inner undaull^ Lands eine /^uwritat und allgeniem. Ruff von der Unvergletchlichkeit stlm Majestät zu gewinnen. n. Das dritte/ so die MajeM Künss unb ZlVüntzLMe Hoheit/die darmnen ioZiret. DerKö- den alten sehr stattlichen Röm^ mgliche Palast in Spanien/ zu 8eZo- vm, enthält eine Menge der Königli¬ che :?.u6icn2-Taffeln/undCredentz-Ge» wacher / so alle recht zu bewundern ftynd: Dann man stehet darinnen kein Holtz/keine Mauer/kein Pflaster; das Holtz ist mit lauter Ducaten-Gold be¬ legt/ die Wände mit Gold - gcwürckten Prünck-Tüchern behängt / dieCami- nen mit guten Porphirsteln ausge¬ hauen/der Fuß-Boden mit schönen ed¬ len Tuch bedeckt. Der Bau-Pracht macht ebenfalls die Majestät eines Printzen ansehnlich: Man stehet noch hin und her in Europa gewaltige und herrliche Gebäue/die der alten Könige und Regenten Majestät vorbilden; Aber die Nachwelt macht alleweil mehr / wie es dann bezeugen die nach aller Kunst gebaute stattliche Paläste in Italien/ befoderist zu Rom/Florentz/ Venedig/ Mayland; Auch w Franck- reich/ in Spanien. Die Letzten pran¬ gen mit dem Lscurial, als mit dem achten Wunder der Welt: daran König l>ln- llppus seine Freigebigkeit / seine Herr¬ lichkeit/ und Königliche Majestät recht, schaffen leuchten lassen. Dann biß mawren eine rour, w»» -, diß gantze Wunder-Gebäu verfertiget Lcsruen/ nebst einer tieffen RevecG worben/ wurden nicht allein zwantzig und wurde ftlbe durch einen Chor Millionen Golds angewendet/ sondern sicantcn / von allcrley MartialW. auch babey etliche tausend Arbeiter Instrumenten angeölasen/ von 0) (ohne der Künstler und Baumeister) Statthalter mit höchster EHE) durch sieben und zwantzig Jahr un- tung angeredet / Silber und gE', aussetzlich ausgehalten. Und es ist Müntzen ausgeworffen/undwehkv nicht zu viel gegen diesem Wunder- " ' Werck; welches enthält 17. Höffe/ in deren neune so viel springende Brun¬ nen von lauter Marmor aufgericht. Es seynd darinnen 7. stattliche Haupt- Thor/von lauter Marmelstein und ver- guldtenBeschlägen; i4.Tausend gemei¬ ne Thüren/ und zu denselben 2. Cent- ner Schlüssel. Ietzt-regierenderLud; wig/ König in Franckreich/ über alle seine schwere Staats - ^flairen / hat (um dadurch alle Qualitäten der Ma¬ jestät zu zeigen) auch mit köstlichen Gebäuen sich scZngürt/ da er nemlich le kon, über die Leine, gleich dem Louvre über/ sehr prächtig äufgeführet. Er machte auch einen Wunder - schönen ^guXcluLk, oder Wasserleitung von ^taincenon biß Nach Verlmller, welcher . uarrr ven Augen myen/ ov gar wohl oder mit ihnen allzu verträulich um-, ^!mä sublläium, 6 imoe^corc ? Mn / nicht ihre Täntz/Gastmahlen/ und andere Zusammenkünften besu- U/und zwar nicht allein darumen/ M vlelmahlen grosse Lebens-Gefahr- '^llen darbey unterlaussen/sondern M / daß eines Potentaten tägliche/ ^kmahlige / und gleichsam ge- wohnte Beywesigkeit/ die Ehrerbte- ung m denen Vasallen viel oder in et- Änderet / weil man siebet / daß ^ Menschen gemeiniglich diejenige Mm/ die ihnen zum Theil verbor. M scynd/ mehr bewundern/ und ach- n / als aber diejenige/welche sie aüe- U.Hen/ oder mit ihrem Verstand ^cht begreifen. /^^mirario insclUL etr lecl rcvcrcMiT ouooue msccr, die Linderung ist eine Tochter der ü§ ^uheit/ weilen man sich allein unbewuste Sachen verwundert / ?^er doch auch eine Mutter der ^.Achtung/bevorab wann die Ver¬ änderung entstehet ex LguCa koncsta ^Ä>preu2dili,wie die^cklcl odcrSlt« jMhrer reden/ aus einer Ehr-oder Maren Ursach. Dannenhero ha- synoptische Könige elgnesSie ff L N-«irndie Hoffsta>c <;u>-°rt ab und sich in Echem gehalten/ Lurch six cinVerlangcn in denen Un- //M-n erwecket / und so dann vcr- KWASMZz zKSr?«srKS ltz«.Könige zu verwundern» Gleich- Kostbarkeit und Seltenheit s^Mt durch die Gemeinschaft/al- d»?)Mrnt solche zu durch eine bescher- setzte weise Entfernung, ^n dem ^.lbcnu8 seine grosse Staats- KKtt / wie er auf Zumuthcn des j?M)enNaths sich verweigert hat/ M Teutschland zu reisen/ um all- Aufruhr/ so unter seinem Heer entstanden/ zu stillen/ an- ^wogeu/ daß I'lderius, welcher in der Mars-Kunst und Weiß zu regieren / tt^aus erfahren war/ allzu wohl wu- '^aß eine grosse Gefahr feye/dre un- . _ G chutz- WerE der Maje stät»_ 17 z m/ NsbineHochachtung brin- gewaffnete Majestät eines Fürsten/ ei- etwa/ rvverencia, sich in nemgewaffneten/und zugleich schwüh- nenN^s» . "bn/ und nicht allemal de- rigen Kriegs-Herr zu widersetzen: dar« odcr m!> ,1?»de" Augen stehen/ ob gar wohl ^cimsvermercket: (Lmä viüenr? Was hätts geholffen/ wann sie den Kayser verachtet hätten? Em Po¬ tentat/ der seiner Majestät Hochach- tung liebet/ und solche unversehrt er¬ halten will/der soll sich niemahls mehr unterstehen/ als seine Kräfften vermö¬ gen/ rm widrigen Fall ein übler Auss gang zu besorgen / der ihn von dem Thron stürtzet. Die eines Reichs Majestät tragen/müssen nichts wa¬ gen / sondern sicher gehen: Das Wa¬ gen/und in die Gefahr gehen / gebüh¬ ret den Waghälsen und gemeinen Leu- then, Kurtz : Viraro allicluiracis slu¬ tilo, auroriracem abscoriä cuebarur , be¬ zeuget Luecomus von oberholten Kay¬ ser rlbcrio: Daß er in seinem gantzen Leben jederzeit verhütet habe/viel mir seinen Unterthanen umzugehen / und liesse sich gar selten / und zwar nur al¬ lein/ wann solche die Noty des gemei¬ nen Wesens erforderte/ sehen/ dadurch er seine ^ucorltät ins Grab hinein um verletzt getragen. i2. Das vierdteSchutz-Werck der Majestät ist: kellZiouis, Vururl8,srM- riT Lc sirucleuriX opiulo. Em löbliches- und gutes Gericht von des Fürsten Religion/oder Gottesforcht/ Tugend/ Gerechtigkeit und Weißhett. Das erste beursachet ^Moccics in seinem ^ten Politischen Buch am n. Capi- tkl! dilam Lc minus injuilum gli^ui6 ranL ab cokrincipe pari, c;uem R-eliZiosum Oeorurn^ue vctencem cxillimanr, Lc mi¬ nus el lnllciiancur, uc cucorcs Lc a6)urores babenrl eciam Vcos. SiNtemahleN die Unterthanen von einem Fürsten / den sie gottsfürchtig zu seyn verrminen/ nichts Ungerechtes zu erwarten hof¬ fen ; und sie werden ihme schwehrlich aufsässig und treuloß werden / weilen sie gedencken / daß seine Vertheidiger und Schutz-Herrn die Götter seynd. Kein Schutz ist sicherer / als der von wimmel. Der Ruhm der Tugend ist eine Grundfeste der Majestät. Nichts hat den Bestand als jene: Ja die blos¬ se Gedächtnuß der Tugend würcket viel in den Hertzen der Menschen rauch Z) z der Umff und AwantzLgste Aede. A74 der blosse Schein/Den ein Fürst anzu¬ bringen weiß/ als komuius und diums, die in der Sach nur Gleißner waren: LeliZionecrevicLoms, sag^buc^lliöcr, Lc vircure lleric immocs. Durch Die Religion ist die Römische Hoheit ge¬ wachsen/ und durch die Tugend ist sie unverruckt gestanden. Auf die Für¬ sten werden aller Augen geworffen/ dann sie sitzen hoch in dem Thron/und ihre sowohl Tugenden als Laster seynd allzu sichtbar. Ihre gantze Gewalt wird nicht verhindern/ Daß sie um die Laster nicht beschulet sollten wer¬ den/ gleichwie um die Tugend hochge¬ achtet. Es trauret die gantze Natur/ wenn das grosse Himmels-Liecht sicht- darlich verfinstert wird; und es entse¬ tzen sich auch gar leicht die Vasallen/ wann ihre Sonne in den Thron mit dergleichen Gewülck überzogen ist/ da¬ durch der Glantz und Ruhm der Ma¬ jestät verhönct wird / bevorab/ da das blose Volck allemal geneigter ist/ ihrer Fürsten Sitten und Geberden auszusteüen/ als die Tugend anzube¬ ten/ vielleicht jenes erachtend : Lonum ex imcAM causä malum ex Huoliberlle- feLtu. Die Reinigkeit der Majestät leidet keinenFlecken/ sonst ist sie des Na¬ mens nicht wert!): Befoderistaber/ wann dergleichen Mackel entweder von der Ungerechtigkeit oderUnvorsich- tigkeit hcrrühren. Dann eine Maje¬ stät möge so groß seyn/ als sie immer wollc/so wird sie doch endlich ohnmäch¬ tig / wann sie nicht das Band des Rechts und der Billigkeit erhält: Die¬ se/ sagt der Stoische Wohl- Redner/ seynd die zwey Aext/an denen sich die gantze gemeine Wolfahrt wendet/ ent¬ weder zum Auf-oder Abnahm. Es sollen gerechte Bäume seyn / welche die Majestät ertragen. Die Unvor¬ sichtigkeit eines Regenten / sey nun in Vorbiegen oder Äbwenden der Ge¬ fahr/oder in Beytragen der Mittel/ Leschimpffet sehr den Ruhm einer Ma¬ jestät/ dero man darumen gehorsamet/ weil dieselbe vor alle sorget / darum trauet/ weil sie vor alle wachet/darum huldiget / well sie alle schützet. Ent¬ fallet nun in einem Regenten die Sorg/ die Wachsamkeit/ der Schutz/ die Vor¬ sichtigkeit/ so entfallet zugleich in den Unterthemen der GehorfiM/das^ trauen und Anlobung/ so auch stlbfi, erste Welt-Kayser Justus von geheimen ^Znppa gelernet: In gmmicgrem lmpermor-um um. Die durch Unvorsichtigkeit kW Fürsten zustossende Unglücke b ^ men alle Herrlichkeit der MaM'u i z. Nach dem folget das siE Schutz-Werck/ nemlichen die Lieb e Unterrhanen/ais ein fester Grunv Majestät/ der da gelegt ist in der u terthanen Hcrtzen. Ich höre da L den ^3cIcum, welcher einsmals hui v, tc: Lreves Lc populi am« Kurtz und unglückseelig ist die Liebe c, Menschen. Ich sage vielmehr/^ (,i3ucll3nu8 an den Kayser Uono geschrieben: dlon 5ic cxcubiX, cumikancia reis, c^uarn ruc»mr Wann schon die Majestät eines reg renden Herrn umgeben ist nut nw gewaffneten Trabanten und rern/ so ist sie doch nicht so kicher unter Den Annen der UnterttM^ von denen sie geliebt wird. gleichwie eine unbeliebte Gewalt lang tauret / also eine beliebte stät bleibet so viel beständiger rn Gewalt/als viel sie in Den Hertze^ Unterthanen eingewurtzelt hat. kompllius, Marcus Aurelius, ^ncooinus, ^Zesilsus, hatten fisiA bey dem Volck gewonnen / daß A keine Noth war/ einige Leibwaau brauchen. Liebe gehet sicher Daher^ ne Waffen/ und schläfft unbedeckt-.^ Liebe macht süß das Joch der M thanigkeit. 14- Das sechste und höchste bA Merck der Majestät eines Fursith ^ die /^.Moritat und Kepuc^cion? Hochachtung/ sowohl zu Hauß^F beym Frembden. Zu Hauß wirr ' che behauptet durch Aufrichtung ständiger und heilsamer Gesetzt/ gleichwie der Wanckelmuth in / ren/ Befehlen/ und Gesetze zu mAiA gemeiniglich die Verachtung nach .tz ziehet / also die Beharrlichkeit Gleichförmigkeit der Gesetze/ der ten und Geberden erwecket in den^ tzen der Untergebnen eine EhrAA, gegen ihren 8ouvcmmen: Die AU Haltung der Unterthanen in Schutz-Werck der Majestät. 17 5 bung der Reichs - Aemter / in Erthei- . lung des Rechts / in Belohnung der ' Wohl-Verdienten / wann solche die Vasallen an ihren König und Fürsten berspühren/ macht sie sich zu erinnern seiner Majestät/ welche durch beschei¬ dene und billige Verführung an semer Ttirn hervor glantzet. 'Ein mehr forchtbare als fahrlässige Veranstal¬ tung der Regierung versichert einen Regenten seiner Majestät/ alldieweil len alle Hochachtung entstehet aus der W/ und aus der Horcht; gefährlich tst die Lieb / wo zugleich kein Forcht lsi: Knechtisch ist die Forcht/die gantz von der Lieb entäussert ist. Wann die Lubin eine Ausgelassenheit oder Ver- Wenheit ausbrechcn will/so begegnet N die Forcht/und hält sie zuruck/wie ü-uMuz gnmerckct t luiolcucia rneru compnmirur -DieAusgelassenheit wird durch dieForcht bezwungen. Wo kei- Forcht ist/muß solche gemacht wer- Die Tollkühnheit widerstrebet Majestät/ die Vermessenheit ver- Wt dieselbe/ und beyde bezwinget die Mcht. Den grossen Thcil aber der ^Achtung macht ihm der Fürst Usten : Wann er seine großmuthige Aaren sowohl inFriedens-als Kriegs- Mn sehen lässet/ daraus die Unter- thanen erkennen müssen/ daß seine Verdienste der anderen Menschen ch- ve weit übertreffen / und daß ihn der Dimmel mir solchen Gaben geziehrer / Welche denselben über andere Mcn- lchcn erheben/ und von denselben un¬ terscheiden. 1^. Dieser Unterscheid zwischen M-und unachtbaren/ zwischen hohen Und niedern/ zwischen besonder» und Meinen Thaten/ zwischen den Hand¬ lungen eines grossen Königs und einer "lvZc-Person verursachet die Hoch¬ achtung. Die gemeine Tugenden und Akten haben die Krafft nicht/solche ^pursclon zu erwecken/als dieHelden- llWge. Wir verehren ja die Gros- M/wir lieben die uns gleich seyn/ aber lvir beten an / die uns beherrschen/als Irdische Götter. Die inheimische Ru- "r bringet der Majestät nicht allein grosse ^ucontät/ sondern auch die Lie- ve bey dem Volck. Das Königreich vranckreich hat bißhero unter diesem König eine vollkommene innerliche Ruhe genossen. Die Hugenotten/die seinen Vorführern so viel Wesens ge- macht/danckcten GOtt/ daß sie unter seiner Regierung nur ruhig leben/ und ihre Freyheit hätten geniessen können. Da war kein Aufstand mehr als vor¬ hin : Keine Rebellion oder kaüion, so die innerliche Ruhe störete: Und eben diese seynd mit grösier Ruhe / ohne ei¬ niger Zerrüttung des Staats vertilget worden. Also blühete die Ruhe in Franckrcich: Indessen aber verursach¬ te der König anderwärtig- alle Unru¬ he. So viel von der Hochachtung zu Hauß. 16. Bey Auswendigen aber wird diese erworben. Erstlich/ durch eine ungemeine grosse Macht: karum rum imc viribus ^ajeKas, sagt b-ivius: EiM ohnmächtige Majestät'tst nicht sicher. Zweytens/ durch den Nachdruck des Degens/ den ein grosser Sieg/ und ein selbst-beliebiger sicherer Frieden beglei¬ tet. Drittens/durch grosses Geld und Gut. dlervos Impcrü eile pecuniam, sagte Kayser VclpLllanus, daß die Senn- Abern eines Reichs feye das Geld. Vierdtcns/ durch eine Hülff- bietende Hand gegen denen Bctrangten und Vertriebenen. Dann dieses ist das ruhmwürdigste Stuck der Majestät/ wann sie allen / befoderist aber einer gestützten Hoheit hülfflich beyzuste- hen vermag. Fünfftens/ durch AUian- tzcn und viel gute Freund : 8i smicos Lc locios, obcinuiKi cciarn lecuriraris publicse cucclam, sagt Dionysius LaNms. Wann du Freund und Bundsgenosse¬ ne hast/ so hast du auch einen gewissen Schutz der allgemeinen Sicherheit. - Sechstens / durch Erniedrigung der Übel-- gesinnten : Lriarn Aloria Lc vircus ' luos psckur inimicos , vermeldet Hci- rus: Auch die Majestät / Glory und Tugend/leiden ihre Feinde; Und wann schon diese nur als gemeine Hunde ge¬ gen einen mächtigen Löwen zu achten seynd/so wird doch ein Fürst/ um sei¬ ne kepumciou nicht zu vcrliehrcn / ge- nöthigct/ dergleichen^ ißaönnern/ver- stellten Freunden/ verdächtigen Nach¬ baren/ auch den Ernst seiner Majestät/ und das Eisen seines habenden Ge- walts zu zeigen. Siebendens/ durch glück- Sechs und Zwantzigste Rede. 176 s< e glückliche conäuire, und Ausgang aller Unternehmungen. Es ist nicht genug/ wann die Tugend in der Majestät ih¬ re gute und weise Anschläge tormire; Hingegen die kormn, und das Glück nicht zu gleich. Einem Tapffern und Glückseeligcn verpflichten sich alle. Dessen Fahnen das Glück schwinget'/ folgen lauter Siege / und fallen / wie Hoffhaltung/ in Wunder-vollen Et- bauen und Haupt: Wercken / in M richtung der Lommercien / in so E neuen Oonquecen/und der Cron eiiE flochten Landen / der gantzen E oüLncirt / und darmit gepranget lB Es ist ohne dem von einem und nM LXculis, gleich von Ucnnci des Vierdlt? Zeiten/die Frantzösische Cron in grck scnLllim, wegen der so häuffig Jhro^ corporirten Scepter - mässigen LE schafften gewesen; daß auch ZE Maximilian einslnals sagte: WE er ein Gott wäre / und hätte E Söhne/ so möchte er einen KöniE Himmel lassen / und den andern / U nig inZranckreich machen. Was E seirhero/und vornehmlich dieser M Ludwig zu der Cron cinverlcibt; er sein Gebiet und Herrschafft aE breitet / ist nicht zu beschreiben. 7, hatte alle die Schlüssel in EurE Breysach un Lothringen gegenTeE' land/Perpignan gegen Spanien/M nerol gegen Italien überkomen. Königreich ist in allen Orthen cinss schlossen/und mit Vestung an Vesta' L von Schritt zu Schritt/ nicht aE' als mit Pallisadcn umfangen. te in Navarra und Catalonien anhE liche Plätze. Durch gantz BurgA mit der Hoheit des güldenen AuE die beste und herrlichste LandsclstE, in Niederland / Braband/ Alandes Hennegau / Luxenburg/ gantz AE' y Ocmecrio, in sein Garn lauter Etv- nen/Königreiche/Länder und Stäbtc. Locrarcs vermeldet t LäaZna korcuiu, M3AUU8 anrmus: Ein grosses Gemüts muß haben ein grosses Glück : weil mit einem wenigen sich jenes nicht ver¬ gnügen kan. I^nquam iZnis üllvmL xccic : Gleich einem Feuer/ schlägt sich nur in die Höhe. 1. 'M Ann man alle dieseGrieff/ " um die Hochachtung bey WM den Frembden zu gcwin- nen / in einem Beyspiel vorsicllten wollte / so Lörffte man vielleicht sich nicht viel umsehen/ dann in Warheit/ Ludwig der Vierzehende / jetziger König in Franckretch/ ehe das Spanische 8uc- ceMons-Werck sich ereignete/ hatte bey allen Potenyen in Europa eine grosse /mcoritat/ und Hochachtung ihmc er¬ worben / alles folgere seinem Glück nach/ er arbicrii-te über alle Zwistig¬ keiten der uneins wordenenFürsten/ er machte nicht / sondern cliQirte alle Gesetz des Friedens / alles förchtete sich vor seiner / und vielleicht eben die¬ ses Letztere/ neben cigenthariger An¬ massung der Spanischen Landen / hat hernach wider ihme/ und annoch/ ei¬ nen Umverlal-Haß aufgewickelt. Was Gestalten er aber zu diesen Gipffel der Hochachtung (dann er wurde noch in Lebs-Zeiten/ so etwas seltsam ist/i-oms le Oran6, Ludwig der Grosse benahm- set) gelanget/ kan meine Feder unbe¬ rührt nicht lassen / sondern bewähret aus vielen Umständen / daß sein erster Grund dieser unermessenen Majestät und Kcpurarion, Ware seine grosse Macht / die er in eignen übergrossen Cron-Herrschafften/ zu See und Land/ in einer prächtigen und Lehr-reichen weil .man sie mehr zu förchten/ a!6 zu lieben llrsach hat. g. Es haben viel übel vermeinet/ daß einem Ober-Herrscher llü-i-cpucil-- lich ftye / das Genüge mit Recht zu führen: sondern solches mit Gewalt zu behaupten / wäre Königlich und Herrisch. König Ludwig bediente sich also des Rechts/ daß er ihm allezeit mit dem Degen den Nachdruck zu geben wüste. . Wie König in Spanien/Phi- llp der Vierdte/ mit Todt abgangen/ bearbeitete sich die Cron Franckretch unverzogen / wie sie ihren Anspruch auf Niederland setzen möchte: und ge- brauchte sich hierzu des Namens der Königin/ vorwendend / daß dieses bey Braband das Recht wäre / welches Man sonsten nennete t ssus Oevolucio- ws.und allezeit dem ältesten Kind/um angesehen/ob es männlich-oder weibli¬ chen Geschlechts seye / die.Folge oder 8ucc pe. Tournay/ Ryffel/ Armentiers/ Courtray / Wienorbergen/ VeurneL/ mit allen ihren Oepenllemicn. Dieser Rechts-und Waffen-Griess/ wann ee so gerecht wäre / als herrlich / wäre wohl fähig gewesen / die Cron Franck- reich in eine ungemeine corNller-mon und Hochachtung bey aller Welt zu bringen. . .. ck.., 4> Aber das Frantzösische Geld/ Z wel- g ewährtes op^pie! der ^schachtuM und das Hertzogthum Lothringen auf seine vchoimon: Däs völlige Elsaß mit den so weit-üttssehenden Oepcn- ümcien: So vielLonc;u<-cen in Indien und America; so alles zusammen ge- ' nommen/übersteiget vierfach das al¬ te/ undzweyfach des vor einem ^cuio üorireude Francke eich; Dessen allen er sich zu einen so ^llloluren Herrn gemacht hat/ als etwann brr Greß - Türck zu Konstantinopel/ oder Greß-Czar in Moscau seyn mag. / r. Er hat seine Schiffarten in das höchste Aufnehmen gebracht/durch un- Mchiedliche Compagnien/ Kauff- und Dchiff-Gesellschafften. Die (/oinincr- chg und rVlauutckLtustn haben unter sei- Regierung dcrgestalten zugenom- ^li/und so viel Golds und Silbers/ wie ein zwonynms beschreibet/ in das Ah Natur sonst Gold - und Silber- Franckretch. eingeführet / daß es AM die von Natur rcicheste/ und mit Md und Silber begabte Königreiche Attrifft. Seine See-Macht und Er- jssscenheit seines Bott-Dolcks ist brß- No so weit gestiegen / daß es denen A^massigen Cronen die Waag hal- u'n kau. Man rechnet seine Armeen M levovo. Mann / die er auch in Edens-Zeit unterhalten mag: Aber ^chdem Anno 1680. glücklich beygc- Men und erhaltenen Nimwegischen Eden/ hat er eine Armee wohl von Mann starck auf den Bei- "Verhalten/ und dadurch in eine sol- M Kepurarion sich gesetzt/daß nicht al- M m seinem Königreich das gantze ^olck ihn anbetetc / sondern auch in MtzEuropa fast jeder Fürst undKö- vor ihm erzütterte / und ihn auf M mögliche Weise verehrcten: Mas pll dann gleich nach dem Frieden über ssnfftzig Gesandten und /rimiitn von Nmbden Höfen sich zu Pariß einge- ssiiden. Deßwegen hat Socrarcs ein- "lgl gesagt: KI3ANÄ8 Oeicaces plus ve- gmo^icisö^uc vcuerol'. Ich l^rchre mich mehr vor grojstn Gottheiten/ als ich sie liebe / und Aßwegen will ich sie nur ehren und Oberen. Es ist zum besten von den mächtigen Majestäten von wei- M zu stehen/und sie nur zu verehren/ Sechs und Zwanzigste Rede. . weilen seine Unterthemen alles/ er ihnen aufladet/ willig tragen. , Es behauptet aber dreser >eW nicht allein durch das Geld und ^8 llccn/ seine Hochachtung in Elirop' sondern setzet sich nicht weniger m c" geziemende Forcht und allgemeinen^ durch seine Hülff bietende gegen denBetrangten und Vertex nen. Als Anno 1644. der ?2mplliiiu8 unter dem Nahmen so cencii des X. nach Urbani des Vlll- auf den Pabstlichen Stuhl war cA den worden / und die zwey Larbcrini, weilen sie wegen heillli^,^ entspunnener Unruhe/ wider den m erwählten Pabsten zu Rom nicht genug zu seyn vermeinten / ihre v. flucht nach Franckreich nahmen;", darauf der Pabst ihre Güter eliM . auch sie selbst aller Acmter entsE und über dieses sie noch durch eilE tekmiL des Cardinals-Purpur zu blösen drohete/so nahm der KönE ihrer mit grossem Eyffer an/ und iE te es endlich dahin / daß die öE / wieder nach Rom kommen duriE und vom Pabst mit aller M» schaffts Bezeugung/ und EinwE in die abgenommene Ehren - und Güter empfangen wurden. war ein Stuck eines hochgeack aber nicht allzu gerechten Kon^ Dann/ was hat König Ludwig DE chen aufrührige Vasallen wider atterhoch,re Haupt der Christen!)^ den Schutz zu nehmen? Nock 2- aber brachte er sich in die tung/ wie die Engelländer unter Vorwand der Religion/ wider deE nig Jacob einen Aufstand erregte^ M7daß auch einige Verräthereyen'^ der gedachten König inBritannE^ decket wurden. Dann der Königs wig gäbe alsobald Ordre seinem^ bstUcicur in Holland/ dem Grasser^ Abaur/ in seinemNamen den verjan / leten General-Staaten kund zu td^ daß/ im Fall sie sich unterstehen den/ denen Rebellen in Engellcuw zustehen/ er ihnen den Krieg anklE. müste. Ebenmässig hat ec durw ,, nen eignen denoubernacor der fchen Niederlande den Marquis welches man in allen Landen hauffig/ ja theils Orthen so gar allein stehet / dringt Europa in grosse ^llmirauon: Und thells Einfältige glauben / daß König Ludwig alle Cyymssche Geheim- nussen erschdpffr habe / weil er durch diese uuermcssene xiulllpiicirung seines Golds und Silbers in der Welt/ und schier aller Orthen sich einen andern croelum, ( welcher der allergoldrciche- ste König war) Vörstetten will. Und in Warheit( wie eines vornehmen der« zeitigen Scyllen / der ohne Nahmen seyn will / gegebene Bericht / dessen wir uns gebraucht haben/lautet) die Einkünffren/ so bey Lullovici xi. ersten Zeiten/ auf fünff/zu Zeiten krancisci i. auf funffzehen/ zu Zeiten Uenrici iv. auf dreystig/ zu Zeiten Ludwigen des Dreyzehenden/ auf funfftzig Millionen Francken gerechnet wurde / werden nunmehr auf ein hundert und funff- kig (etliche vermeinen noch mehr) Millionen geschattet. Dieser König pflegte in seinen Glücks - Tagen mehr zu vcrschencken/ und auf seine Lust zu wenden/ als fast seine Vorfahrer zu bezahlen hatten : Seine i-ouvre und Hoff-Burg ist mit solcher Herrlichkeit gleichsam von neuen aufgeführet/ und die Stadt Pariß ist mir so vielen Eh¬ ren-Pforten und Triumph - Bögen/ auch theils andern Bebauen geziehret/ daß/wann seine Königliche Vorfahrer wieder kommen sollten / sie solche fast nicht mehr kennen würden. Sein Versailles begreifft in sich / und stellet den Anschauern vor/ alles was Kunst und Pracht nur erdencken kan/ der un¬ vergleichliche Bau/ voll von den al- lerseltesten Sachen/und Wasser-Wer- cken/ der auf etliche Meilen weit ge¬ führte ^quL'lluQus,seynd Werck/ der¬ gleichen auch nach der Römer Zeiten/ äusser Fcanckreich/gantz Europa nicht weisen kan. Und was das Verwun¬ derlichste ist / so seynd diese unglaubli¬ che Geld-Summen/ welche von nichts anderst / als von den Auflagen/ so das Volck tragt/ Herkommen/ btßhero ohne einigen Aufstand / oder Widersetzlich¬ keit erhoben worden. Dahero sagte Kayser Maximilian, der König in Zranckreich/ware ein König der Esel/ Bewahrtes Beispiel de r Hochachtung Annschen/ als Catholischen Fürsten. Von der Cron Schweden ist nicht zu zweiten/massen dieselbe Anno 1671. sich wider Frankreich / worzu sie die damahlige mit Enqcl-und Hol¬ land verbände/ nicht erklären wollte. Der damahlige liebe Chur-Fürst von CöllN/ ^lsximiünnus trieni-icus, einHer- tzog von Bayern / auf Einschwatzung des Fürstenbergs/ käme auch in das Französische Spiel. Es erweckten auch nicht wenigen Argwohn / Chur- Maintz/ Chur-Trier/ ChurPfaltz: Besonders der Chur-Fürst aus Bay¬ ern/ Ferdinand Maria / wie auch der Herhog von Hannover/die von Franck- reich nahmhaffte8uk>66ien zogen: In¬ gleichen der Beschoss von Münster/ der Hauß Oesterreich / seynd eben deßwe- gen die beste und liebste Aliiirte des Z 2 Königs 19 osscnmch erkennt/ und den Jacob ohne Königreich sterben lassen. Es wer¬ den von dem König noch zwey andere Lxuiüncen / und geweste vornehme Reichs-Chur - Fürsten/!der von Cölln und Bayern/ Printz Clemens/ und Printz Emanucl/bcyde Gebrüder/ aus- gchalren/ mit was Vergnügung? ist leicht zu erachten: mit was Ausgang ? stehet zu erwarten. 7. Diese aUerftits zunehmendeHoch- achtung verursachte/ daß dem König in Franckreich die mehresten Potentzen in Europa vorhin anhängeten. Ich will übergehen die Barbaren/ den Groß- Gultan/der sein geschwohrner Freund gleichsam ex leZe seyn muß: den er als einen Hund an der Ketten hat/und ihne wider das HaußOester¬ reich auslassen kan/ wann er will: Ich will schweigen von dem grossen Mo¬ gul/ der jenem eine so kostbare Gcsandr- schafft vorlängst zugeschickt: Ich be¬ rühre nicht die Anno 1682. gethane /Man? mit dem König vonMarocco/ damit sie gesamter Hand die Republik von Algier arra^uiren und erobern möchten: sondern ich kehre mich ins nsZs entbieten lassen. Das ist aber- mahlen ein Stuck von einer übergros¬ sen Hurorität und Kühnheit denen zu befehlen / die vor sich selbst Herren stynd. 6. Wegen der Wahl zu Colm be- schützcte der König den Cardmal von Fürstenberg/ gegen denPrintz Siemens von Bayern / indem dieser den Cano- Nischen Rechten zuwider / wert er die erforderlichen Jahre des Alters noch nicht erreichet/ von dem mehrern Lheil zum Ertz-Bischoffen in Cölln war er¬ wählet worden. Aber sein Schutz war dißfalls unkräfftussweit durch die biipmlirung des Padsten der Stoß- Tlein gehoben/ und den Printzen befoderift auf Ocsterremniche Mcrposmon.zuBecrettmig des Chur- Ärftenthums Cölln / der Weeg ge¬ wacht worden. Als muste der Komg °en Schutz in die Unterhaltung ver- Men/und den in einen Abbtcn vcr- ^andlcten/vormals vermeinten Chur- Msten von Cölln / den Cardinal von Mttnbcrg unterhalten. Sintemal)- ls>l er nicht weniger seine kepucacion 'tl der Aushaltung so vieler vorneh- Mn Lxukmen wecket / als er gezerget Teutschland / da er aueZur dre vejte Im in dkm Schutz d-rstlbe», H-.NN "«chdkm dirKvnigJacobuS in Engel- land von gesamten seinen blntcrthanen/ fast allen Hoff-Bedienten verlas- worden/fiüchrcte er/ ncbjt semer Königlichen Gemahlin / und Sohn / Wintzen von Wallis / nach Franck- M; Der König empfiengc sie mit lästerlicher Gütigkeit/ und hat ste biß Kf ihren Abdruck viel Jahr erhalten: gleichwie vorhin den c^ümir, König '^.Pohlen / welcher Anno 1668. den Königlichen Mantel abgelegt/die Pol- Wie Cron denen Ständen anherm Uellt/ und seine Zuflucht bcy diesem Aonig inFranckreich genommen/ als Welcher dem gemeinen Ruff nach / de- M gekrönten Häuvtcrn/zwar als eine Mystatt (aber mehr zu seiner / als qu'icycn oec wi ^uuuiier/ oer ^eren ke-purZcion) zu seyn pfleget. HertzogvonNeuburg.^n Summa: Dgnnc2ickniristmFranckreichkolnen/ Wer unterhielte mehr die RhemrAe hat den König nie gesehen: Der i^-r, darunter so Ml Reichs-Fürsten ^enig Jacob aber war also pr-owAirt/ und Stände begrieffen waren/ als der M noch in seinen Lcbs - Zeiten dieser KönigLudwig? Alle Ubel-gelinnte dem Avceäor den Printzen Wilhelm von "rsnzes vor einen König in Engeland Sieben und Zwantzrgste Rede i. LSlvr^UAJt was ^urorität aber dieser König denen Ubel- IHMM gesinnten / oder verdach- WMW tigen Fürsten und Nach- baren den Ernst zu wei¬ ten/ rie zu Ern6ciren/^lind die ihme widerwärtige Bündnussen meisterlich aus einander zu bringen / und besser als ui^ücs gewöhnet / bezeigen die fol¬ gende Beysoicle mit mchrern. Der Pabst muß den Vorzug haben. Es .ist ohne dem wissend/ die wider das Völcker« Recht verübte Eigenthatig- kcit der Corsen/ welche von der Insel Corsica / davon sie gebürtig/ also ge¬ trennt/und vorhin zu der Leib -, Wacht des Pabstens gebraucht seynd worden. Diese nun in Zeiten Pabstcn Alexan¬ der des Siebenden/ von dem Hauß «HZ;, hatten sich an desFrantzösischen Abgesandten / Hertzogen von Ocqui Leib-Carossen/darinnen die Hertzogin fasse/ und seine nebemlauffendeBedten- lig dahin ergeben. Kurtz: Es mA- bekandk / zu was vor ^montüt . König in Franckreich durch dreie a. antzen/biß auf den Spanischen^ 6onZ- Streit gestiegen/ und was s tzen seine Cron davon getragen: wie sehr hingegen dadurch des ' schen Reichs /^.ucontat geschwächt/, viel Lander davon gezwackt/ undw Schadens / Verdachts/ Eyftrs/ " Forcht denen Alliirten ftlbsten vttv facher/ und wie viel deren / als in Engelland/ Lslimii- in Pohlen/^ . Fürst von Cölln / Chur- Fürst ü» Bayern/ das Hauß Zweybruck r mehr andere Teutsche Fürsten führet worden seynd; ist mehr tauren / als zu beschreiben. ex ce Isrriel. O Deutschland/ dtlU Verderben ist von dir ftlbsten. UriW funchrt ienciln, ^or gei stlriek« "MV, Segen j ftgle !" / „ lrndS gelegen Mkro paug ttwk solche stiehl dernH Kähsti Zaupt- parile §evell L» dr LZ te/ vergriffen / also / daß verMA davon verwundet / ein Leib-lX^ gar erschossen worden/mit gEÄ fahr der Hertzogin ftlbsten. r^um nähme der Bottschaffre^ einen Eonx, so seinem König As, hen/an; Und obwohlen ihm derP^ alle 82us52Äion geben wollen /A wurcklich etliche von Corsen aEA fen laffen/begabe er sich doch von vermuthend / es stecke was anders Heimes darhinter. Unterwegen erfuhr er von etlichen Corsen/ Rom entflohen waren/ wie daL.^ t)on iViririo LdiAi, ein dviepocc V0W sten/ und der earlljna! Impcnali, ft bernIcor von Rom war / an alftu sen Ursach ftyn/ und die CorftN S^ß tzet haben/ einen gewissen sie vorhin von den Frantzoftn gen/ nicht zu gedulten/ sondern den Waffen zu rächen. Hatten auch Gelegenheit gemacht/ daß Rom jrch Liviren können. P L-H-« Kran '»»er! Sen? N-Ee »abst, anni Muer l Morsen !8o Königs in Franckreich gewesen. Wie es selbst der in fernem rio ohne Scheu bekennet / und daraus eine Staats,Regul machet. Zwischen vorigen König Jacobus in Engelland/ und der Cron Franckreich/war eine so heimliche Verftändnuß / daß auch we¬ nig Scharffsinnige hinter das Geheim¬ nuß recht haben kommen können. Die meisten Jtalianische Fürsten liegen un¬ ter der Becken mit Franckreich. Sa¬ voyen / wanns schon per Saison 6' Lcäc zuweilen was widriges im Werck zei¬ get/ so ist es doch im Hertzen vorhin allezeit gut Frantzösisch gewesen- Die Cron Portugal! ist ehemals mit Franckreich in guter imMZenr gestam den / und so lang geblieben / als lang die vorige Königin lebte: Gleichmässig bleibet Venedig allezeit schier mehr Frantzösisch / als Oesierrcichisch unter der Hand: Genua ist darzu gezwum IN völ- Welp st dcc e» )'uccc5 ls Nll- rMt Rei¬ cht/so ,d S/ lB verur- Jacs i/Lhuo- rst ch/B hiiiccr- r zu bc< ?crä»o /dci« (dergleichen auch der o-ri-clinst lmpe- Il3^ in kcrtonä lhun muste) machen lassen. Vierdteus / die Incamcrariou des Hertzogthums Lsstro wieder auf- zuhebcn / und an statt dessen/ dem Sauß anderthalb Millionen Thaler in gewissen Fristen auszuzah- len. Glcicherweiß den Hertzog von sollens Niit Veld abzufcrtigcn. Diß- falls wäre abermaht eine grosse Kühn¬ heit in dem König/ und nicht mindere Gcdult und Sanfftmuth in dem Pabst ^lexanller. z. Denen Genuesern aber ergienge es noch gröber: da hiesse es/ mit eignem Schaden witzig werden: Da sähe man Qenuam 36 (icnua KeAis QalÜX, die kdlk Republic von Genua an Knien des Königs inFrcmckreich hangen. Dann nachdem sie der König aus verschiede¬ nen Ursachen seines Unwillens mit ei¬ ner nahmhafften Flotte heimgesucht / und durch des Colbert Sohn/ ^gi-quis lle Segnelari, ihnen viel widrig-getha- ms verweisen / und mithin folgende Gesetze/ nemlich/ das Frantzöstsche Saltz durch Lsvona ftey zu paMrcn: Ohne Franckreichs Erlaub/ mit nie, manden keine Alliantz machen: Die 4. von Spanien llcllmirte Galeren an Frankreich auszulieffern: und endlich an Frankreich ihres übel - gesinnten Verfahrens halber/ eine solenne vepre- cacion abzulcgen/ ciiststen lassen: Da aberdieGenürsec sich nicht so gleich dar, zu verstehen wollten/ har er sie mit der Bombardirunq und Einwerffung 14000. Bomben so warm gehalten/ daß sie sich um grösseres Unheil zu ver¬ meiden / nach ausgestandcnen Scha¬ den/ bequemet/ nicht allein 4. Raths. Herren/ sondern nebst ihnen/ den Her¬ tzog sechsten / in seinem Hertzoglichen Mantel/ und andern Fürstlichen Klei¬ nodien / dem König ob den vergange¬ nen vilpuren/ mit 8ubmiliion abzubit- tcn/ nach Pariß abzuschicken. Ist das nicht ein grosser Glantz der Frantzösi- schen Majestät ? und mehr als eine Un¬ bilde einer so berühmten kcpubllc o«- Fernere Fortsetzung._r 8 r Außag/ welche nach erwogenen allen nig eine demülhige Entschuldigung Umranden wahr zu feyn schiene/ < suMrte der Frantzöstsche Hoff sein kci- > temimenc, wollte keine von den 83ns- l krülonen/ die ihme zugeboten wurden/ vor genugsam halten/ sondern drohete/ > seinelleparLcron selbsten mir den Wat¬ fen zu suchen: Und/ um demPabst ei¬ nen Vorgeschmack zu geben/ was man Mn ihme auszurichten gesmnet/ lies¬ se sogleich das l/arlamcnc zu ^ix berus- stn / und durch selbe die Graffschafft vnd Stadt Avignon, so in Franckrelch Mgrn/und demPabst angehdrke/als zurkrovcnce gehörig/und also von dar fle auch mit Recht nicht habe verwen¬ det werden können/ achullE'n/ und solche durch seine Völcker wurcklich ^nehmen: Drange auch daraus/ daß Hertzog von Parma/ wegen des Wogthums Castro/ welches die Päbstltche Cammer ihm vor diestn ^gezogen hatte / wie auch dem Her- N von Modena / wegen gewisser Md-Gummen die Vergütigung ge- '.Men sollte; Und damit er dem Pabst Mander noch weher möchte thun/ '0 ließe er durch die ^lleoloZische sor- zu Pariß etliche derPabstlichen nacktherllge Artickel v>lder den allerheiligften Vatttr 6cci- ^on/rc. Heist das nicht den Ernst zu ^lsen/ und die Ehr - Forcht emzma- Aber mit gantzenschwachen Fug Ad Reckst gar wahr/aber König Lud, suchet dieses nicht / sondern nur M Gerathwohl: Dann cs hat der ^abff alle seine Lonlliclones und Gcse- annehmen müssen / wann er sonst Ks wider seine Hoheit entbrannte Mr hat löschen wollen. Erstlich die Morsen von Rom/ und gantzen Kirchen¬ staat verbannen. Zweyrens zu ewi- Gedächtnuß dieser gestrafftcnFrech- M an dem Orth / wo der Corsen ^aupt-Wacht zu Rom gestanden / ei« V Lippum,oder sogenannte Schand- §aule aufzurichten / und daran den Mvelder Verbrecher/und ihre Straff At der Jahr - Zahl zu vermercken. vuoe einer w vcruymren ^epuvac ris- ^tittens/ den Larllinal karron von ktu- nua aä Oenus R.cZis OalliX. ''M nach Pariß zu schicken/ und durch 4. Wie hat dieser Komg dem Tur- fhn im Namen des Pabsts/ und des cken semem sonst Uebsten gcheunen MmtlichenChigischenHaußesdemKö- Freund gethan? Dle Porten wäre Sieben und ZwantzigsteRede Orleans zum General - Lieutenaltt gantzen Königreich von denen Ausl» gen erkläret; Das eommanao av dcr Trouvpen demPrintz den/und der Hertzog 6e L^uwrc zu Stadthalter in Pariß erwählet: se Troudlcn/ odwohlen sie wett aus hend/und höchst-gefährlich in!»ch sten waren; so wäre aber hingegen' Unternehmung des Königs mit UM Druckung der so mächtigen/ als naau verwandten Gegentheiten um glorreicher und glückseliger. D» . mittlerZeit machte er dieselbe so MA daß ste im Reich keine Figur/ die "e die ordinari Karten gelten soll/ deten: Eie wurden keinen Reichs^, heimnuffen/alswas alle wusten/M. hafftig: Es wurden bey allen M Vergebungen ihnen andere vorgeM , Der ^lvnüeur, des Königs . lebte von des Königs Gnade/gleEz alle andere Groste des Reichs: ?3rlgmenc ist nun nicht ober-sortt^ unter dem König. In Summa-' U nig Ludwig hat seine BlutöverwE, dergestaltcn in eineGletchheitgebraM daß ste ihme dienen müssen/ undNA mit regieren sollen/auch sich nicht e« böhren können: welches ihm kem nig vor ftiner/ auch sein Groß-DM Heinrich der Grosse nicht einmal zuA dcncken getrauet. Das ist ein slA Glück/ so em Fundament ist aller stA andern/theils mit Ruhm und E bißhcr ausgeführten Unternehmung 6. Nach glücklich-gedämpst'lclH heimlscher Unruhe/und allen erdens chen/und vor dieCronFranckreichA igZieusen Vorzug geschlossenen sterischem Frieden/wäre seine erjte o ternehmung wider die Spanier > glücklichem Ausgang/daß er dett ^ . niern etliche Schlachten abgewoM, eine bey Veverne», die andere beyPlu^ mit Eroberung vieler Stadt Mw A stungcn: Endlich nach so vielen D - lüsten erzwange er von den SM' durch den Pyrenäischen Frieden au^ was er wollte / und noch daraus., Königliche Inf-mrin, Isabella s von der er allbereit Ubr-Encklein Heu. Was grösser Glück kan A. Königlichen Hauß widerfahren? mA Philippen des Vierdten Todt/ gew^ 182 von der Cron Franckrelch bisAuckirt/ um daß die Frantzösische Flotte etliche TripolinischeRaub-Schiff indem Tür- ckischen Haven zu 8cio unter dem Ca¬ stet sechsten rwnirt hatte: Dahero sie den Frantzösischen Bottschaffter bey der Audientz des Kaysers / und seines Groß-Veziers/ mit der gewöhnlichen Sopko oder Stuhl nicht mehr beehren wollte. Um diesen estrom ZU rcilenci- ren/ befähle gleich der König der Flot¬ te/so damahlen in dem HrcbipelaZo seg- lete/ unter die Dardanellen die Flaggen zu wenden / und nach unterschiedlich das elbst zugefügter Feindseeligkeit/ hiel¬ te sie Constantinopel etliche Wochen dioguirt / biß die kemeäirung von der Pforten versprochen worden. Die Herrn Dantziger haben auch tantzen müssen nach Pariß / und dm König Ludwig/ wegen des ausgeschlossenen Printz Loncie, eine tieffe k-everenr mit einer l'ubmltten Oeprccacion ihres nicht ungerechten Verbrechens zu machen/ gezwungen worden. Das Heist mir wohl die Hurontat zu mcmucemren. Sein Glück in Kricgs-und allen andern Lxpeämooen / ist biß zu diesen Bruch wegen Spanien / unvergleich¬ lich gewesen/ und dahero ihme eine gros¬ se Hochachtung bey der gantzen Welt gemacht. Keine Unternehmung ist ih¬ me fehl gangen: Alle aber mit bcson« dern Rühm und Glory ( wann das Recht nicht angesehen wird) in Augen der Menschen ausgeführet. Ich will doch etliche / unter hundert andern / kürtzlich berühren. Es ist zwar nicht ohne / daß König Ludwig in Anfang seines Regiments / so er Anno 16^ 2. angctretten/ von seinen Cron und Ge¬ blüts-Fürsten/ denen das Parlament, und viel Grosse des Reichs beypflichte« tcn / unter Anführung des Printzen c/oncle, einen greulichen Ausstoß gelit¬ ten/unter dem erdichten Vorwand ei¬ nes Eifers / den sie gegen die Person des Königs trugen / als welcher unter der Macht des Larcllnals /Vlaxarim, al¬ lenthalben gebundene Hande hatte/ worauf ste schlossen/ diesen Königli¬ chen Knicker von der Seiten des Kö¬ nigs zu heben. Unter solchen allen ge- meimgllch Malcontenten gewöhnlichen krLcexc nun/ ward der Hertzog von Fernere Fortsetzung auch feste Zähne darzu. Nun über diese eingenommene Wercke war noch das innere Caste! übrig/ dessen Bela¬ gerung den Frantzosen noch schwehrer ankam / weilen allda eitel Felsen / und keine Erde zum approckiren war/ son¬ dern biß alles mit Wollen / und Erd- Säcken gerichtet werden mufte:Doch fände Ludwig Mittel/ und hatte das Glück / alle diese Schwierigkeiten zu überwinden/ also/daß das Castel/ nach¬ dem«,' es so viel Stürme abgeschlagen/ und ein Stuck nach den andern davon erobert werden/ endlich sich ergeben müsse, 7. Sonsten muß man nicht alles dem Glück zuschreiben/wann man den König alles thun stehet / was er nur sechsten will. Dann das Glück/ so bey andern wandelbar iss/und bald entwi¬ schet/ erhält dieser König mit seiner grossen Vernunfft/ und reissen Anschlag gen. Er überleget alles auf das ge¬ naueste/ er lästkem einiges Mittel vor- bey/ so seinem Vorhaben dienlich scyn kan. Er kennet das innerste aller sei¬ ner ki'niNcr und Feldherrn/und weist dannenhero gantz eigentlich/ worzu er sie mit Nutzen gebrauchen kan. Er macht ihm eine allgemeine Liebe / und zugleich Ehrforcht bey allen seinen Un- reethanen. Er macht zwischen ihnen keinen andern Unterscheid / als der ge- leisten Dienste/Werken und c/apacität. Er läst sich nicht bereden / als nut der Warheit und Lvillentz/ und glaubet er nichts / als was er flehet/'erfahret/ oder mit seinem Verstand begreifst. Seine Geberden/seine Reden/seine Thaten/seine Verhalten/zeigen lauter Geist und Annehmlichkeit / und bey dem eine solche Majestät/ darüber auch großmüthige Hertzen offc erstau¬ nen. Ec hält alleweil auf dem Fuß starcke Armeen: Manchesmal/ beför¬ derst zu diesen Zeiten 200000. zu Fuß/ looOOO. zu Pferd / die Besatzungen kommen ä psrce, die abermahlen biß auf l oooOo. aufkommen: so gar nach dem Niemwegischen Frieden/ da alte die andere Potcntzen kaum erwarten können/ sich des Volcks zu entübrigen/ hat er/ wie schon oben gedacht/ eine Armee von 170000. auf den Beinen erhalten, Seine Zeug - Häuser/ seine Artil- —..._ der König abermahl in der Hollands schMLxpcäicion einen gewaltigen Vor- lprung gegen Spanien / indeme er ih- ucn Mtz Burgund / samt beyden/ so- Wl Spanischen/ als colifoecicrirten oliederland weggenommen. Kurtz/ ver Lvnquecen Menge ist so groß/daß säum zu beschreiben / das Glück seiner Mfälrig zu See und Feld erhaltenen ^Morien / wird in etlichen hundert fuhren diekoücntät oderNachkömm- uuMaffr schier nicht glauben wollen/ pudern vor des alten Homert, oder ?Kaliänischen /^riolll ^.ollomancäclcn Men. Last uns eine vor alle erwä- MNemlichcn die mehr als gluckfee- BBelggerungNamur(so man sonst Teuffels Etnsiedlercy benahmfet) ?,^Mr ein Merck von sondererWrA- K. Diese Belagerung war die und schwehreste/ so der König Aals (wiewohl viel anderer offc) A allezeit glücklich vorgenommen: Mero wollte selber dieser grossen Mrnehmung ein Urheber /em Be- Verer und Vollzieher scyn. Dcm- N lft zu glauben / daß der König / Mer nicht leicht einen Fehltritt K/ seine Rechnung nicht ohne dem gemacht habe. Er brauchte ^zne>ne Armee von 102000. Mann/ s^. Canonen/ und etliche 40. Visr- A Und obwohlen der König mit Mipperlein behafftct war/ rccoZno. S er doch in eigner hoher Per,on ^cusrion der Stadt und Caftelen: Me sechst alle Ordre aus/ bey Erdss- Ng derirenckcen; Er überlegte al- gufdas genaueste/ gienge selber in k ^auff Gräben re. Der König Wil ^lm/nebst Chur-Fürsten in Bayern/ M ein Theil der Alliirten Trouppen 72000. Mann starck/ gaben mit Mr Gegenwart desjenigen Vergnu- M den vollkommnesten Glantz/west ?^die Ehre bey einem glücklichcnAus- ^g einer so schweren Unternehmung ^grdffern kan. Jmmasien dieAlliir- U mit ihren Augen zugesehen/ wie der eine so unüberwindliche Stadt Mr 14. Tagen eingenommen. Nach /sb Stadt gieng es über dasCastel/ Ulches mit vielen neuen Wercken ver- Mcket war/ und hatte der König all eine harte Nuß aufzubeiffen/ aber r84 Sieben rmd Fmarrtzrgste Aede. Artillerie/ feine See-Flotten/ Hat er in eine solche Vollkommenheit gebracht/ als keines dergleicheFranckreich gehabt/ und etliche Potentzen von Europa kaum eine solche ausmachen können / die er allein erhalt. Er commanclirt allein/ wann/wie/auch wohin er will/ und wartet auf keines seine Gelegen¬ heit/ vit'crcMon oder Gutdüncken/ da¬ durch die Kriegs-Lxvculuoncs, und ho¬ he Unternehmungen / vielmahl den Krebsgang gewinnen. Sein Sold wäre, vorhin richtig/ sowohl im Feld / als in Guarnison / aber zugleich eine scharffe vllcipün. Er macht die Quar¬ tier in des Feindes Landen/ allwo sich die Soldaten aufs künfftige versehen. Er last sengen / brennen / rauben/zer- stöhren/ cliüimuiirt unmenschliche Ver¬ führungen / welche die Seinige aller Orthen begehen / und macht ihm kein Gewissen / dann er sagt/ K-cc Mnc in- commoclg belli, und schiebt die Schuld auf seine Feinde. Es haben vorhin die Gothen und Mohren Spanien ruinirt/ Frankreich war durch Einfall der Francken und Nordmänner / Engel¬ land durch Engel Sachsen/undDänen/ Italien durch Langobarden und Sa- racenen geplagt: Durch ein halbes 8cculum aber/biß diese Zeit/seynd die Frantzosen unserm lieben Teutschland eine rechte Plag-Geisel gewesen / web chc/weilen sie mehrmahlen in des Kö¬ nigs Gegenwart gefochten / oder bela¬ gert haben / seynd dadurch zu lauter Waghalsen worden. Er soahret kein Geld / die feindliche Anschläge zu wis¬ sen/ und hat bey allen Höffen geheime Freunde. Seine Bundsgenossene müs¬ sen ihm beständig verbleiben; dann er hält ihnen gemeiniglich einen ausge- wichsstcn Aufseher aufder Seiten (der auf alle ihre Winck und Merck acht hat/ und die Gedancken gar zu unter¬ suchen weiß ) neben einer solchen Ar¬ mee/ die einen wanckenden Bundsge¬ nossen in der Forcht zu halten / ge¬ nug ist. Er hat öffters ruinirt die Vestungen mit Gold/ als mit Salpe¬ ter und Schweffel; Dann sein Geld- Kasten hatte vorhin allezeit einen Vor¬ dach von etlichen Millionen/ und war¬ tete nicht auf die Gelder / biß sie von den Ständen verwieget worden. Er ist versehen mit Magazinen/und raths-Häusern/und kan allemal' Feld ziehen/ Städt undVestuKN, lägern/ sowohl im Fcbruario/ Mau als Junio und Julio. Er arbci , kriegete/und belägerte zu allen Zua mehrmahlen aber/ wann seine KUiu in Quartircn lagen; Ja das nm hat er durch solche Gelgenhelt gem nen. . 8. Diese nun seynd die Vorzug aus einem hohen Verstand-Gelsi/ r Lxcra - Klugheit erwachsen / und n die Grundfeste geleget haben / u bißher allzu beständigen/und nn^ änderlichcn Glücks / dadurch er A ner so besondcrn ^epurarion geia-u ist: Durch diß anziehende Gluav. stehe aber ich nicht eine leere / § ge/ oder blinde Schickung/ sondern - Königs treffliche Anschläge/ E / men Gebrauch aller GclegenhE^ ^ppiiLacion- Erfahrenheit undGeD' lichkeit/ die durch GOttes lccunäirt werden. Dann GOtt,^ ohne Beythun des Menschen thun/und der Mensch kan ohne U thun GOttes nichts richten, Mensch ziehlet ab/ und GOtt l)Mz daß er das Ziel trifft, vu omnia venllunc. Der, HiMlNtl v alles feil/ denen/die arbeiten. als ein Urheber der Natur/ fülsi'U^ Sachen aus/ nach dein Gang da' tur: Die bewegliche durch Vie L wegnuß/ die unbewegliche durch ges Verbleiben/ die vernünfftige E j, Kren TLillen. Die alte WeltE, sen/obwohlen ste in der Finstern"^, lebet/haben nicht allein gelehret:^, la prima accvmmoclac se caull5 lccvv v daß GOtt/ als die erste und obA^ Ursach / beyfalle denen nachE,^-c Ursachen: Oder klärer: GOtt rns'^ sich nach den Menschen: Sonde^ erkennet auch/daß diekorcun, oder Glück/eine Tochter seve der aller» W stcn Vorsichtigkeit/ und daß "d schwebe/ lebe/ oder wurcke/ ohnr selben Bcystand. Und wiewohl 'W chesmal der obersten und untern fach ( will sagen/ GOttes und. Menschen) Bewegnussen unter''> den / und einander quoaä mora^' wider seyn / so wird doch r lick «!' z-« lern ndM' mal M ngcn be- Narlie/ beirctc/ Zeltt'»/ ! FeOt l mcO gewoü' jügt/di^ ist/B ad ih»! evst^ 'S- -s s L- »? ic N »st-? uuö »!' x.c-»- :«o^ ol-E xseb^ ria- )em- der?x erh^L "° °! M, "K viel andere Umstände. Mdieweilen damahlen die Gloryund Hochachtung genügsame Ursach des Kriegs war/und derSchwächere hat dem Stärckern un¬ terstehen müssen/wann schon jener ge¬ rechter war. Wurde also zu jener Zeit wahr gemacht/ was der Römische Wohl - Redner von der allgemeinen Welt-Königin der Stadt Rom sagte: Omnia virorum iorriukn ell'e, daß der Degen alles behaupten könne/und daß der Weeg der Waffen der kürzeste seye/ die Ehre zu erlangen: Daß DerErdbo- den dem Menschen von Himmel gege¬ ben / und sein eigen ist worden: Daß derselbe mehr von der Macht / dann von der Foderung zertheilt; mehr von der Listigkeit/dann von dem Recht ein¬ genommen ist worden/dahero, der ge- bohren wird / hat so grosse Federung zu regieren/als wie der regiert: Und wann die erste Regenten gewaltsame Beysitzer gewesen / mögen die Nach- kömlinge auf dieselbe ihre Anforderung suchen. Kurtz: dessen ist die Besitzung/ der sie weiß zu erlangen; Dessn ist die Herrschung rechtmässig / der sie ver- theidigen kan/ und zugleich billig/ wann sie mit dem Recht des Degens ge¬ braucht werden mag. io. Diese Staats Grieffe/wannsie schon V0N der korcun secunchret wor, den / seynd allein in dem Heydenthum richtig gangen; nun in der Christen¬ heit seynd sie unzuläßlich und vermale- dcyt: Und daher» leidet dieser mächti¬ ge und gewaltige König/Ludwig der Vierzehcnde/ grosse Ausstellungen/ und höret ungleiche Nachreden : Und gleichwie gar wenig taugte Alerander der Grosse/ in gegenwärtigen Zeiten/ also hingegen / König Ludwig taugte mehr in des Alexander Zeiten / und hätte er nicht wenigerSieg Zweigen in Asien und Indien/ als Alexander ero¬ bert. Nichts desto weniger verbleibt es wahr/ daß jetziger König in Franck- reich mitofft-gcmeldten seinen glücksee- ligen (obzwar nicht allemal zuläßli¬ chen / ja gar offc ungerechten) Unter¬ nehmungen/ Kriegs. Lxpcclicionen und kroZrelleN / biß auf dieses 8uLcclIions- Werck ( wo allgemach die Potentzen in Europa die Augen aufzumachen/ und sich vor einen solchen ihnen auf Aa dm __Fernere Fortsetzung Menschen/wegen seines frcyen Wil¬ lens/die Mitwürckung und den Bey- operacionc nicht ab- Und wer wird verneinen/ M gescheidere Anschlag nicht bessere -ausgange gewinnen / als die einfalti- - Und die Verschlagenheit überlege Ernfalt; Daß die Tapfferkeit / die Mlcscion, die Geschicklichkeit / die Dtarcke/die Erhaschung bequemerer Mlegenheit/ nicht mehr siege / und .T^nen zehle/ als die Schwachheit N Zahrlasiigkeik; Also ist es Noch/ M.d,e.Tugend / der Win und Ver- M/ die Groß-und Starckmüthigkeit ^Mzuvorhabende Unternehmungen/ ^o?vrnomrte Anschläge und Vortheil ^"ure/wann sie von der korcun, das «Mon der Vorsichtigkeit GOttes/ die ^Aung bines glückseeligen Fort- hab^ will. v^Dannenhero hat erholter König/ ^vwlg der Vierzehende/ durch jene ° vH Haupt Stuck/welche er (sey nun pr«cexcu ) sowohl Mit Milcher Vertilgung des »UAONO- M''.oder der Catvinischen Ketzerey/ scharffem Verbott/und völli: ^Mhebung/des allzuviel eingerisse- sj^Duellirens glücklich ausgeführet/ n^A oen Himmel verdient gemacht/ . 'Mesen der so vielfaltigenVictorien/ glückseelig ausgeführten Unter- d!^Men/ belohnet zu werden: Jn- b ^GOttesVorsichtigkeit nichts un- xl^hnet lässet / UNO aliove mollo, auf , oder andere Weise / wie ^uZucki- ärlsicrio ausführlich re- d^ .^ndeme ich nun dieses alles be- ts.^o/ muß noch schließlich über so- .vorhin beständig - glückseelige Ludwigen meine Mei« AA eröffnen/ und sagen: Daß dieser dkr x^udwig/ wann er bey Alexan- rr ves Grossen Zeiten regiert hätte/ z.«.lvare er bey Diesen seinen Groß- Mren nicht weniger ein glorwürdi- Zis ""d glückseeliger Monarch/ als der AAcwder selbften: Und wann der ll>n?"der zu diesen des Ludwigen Zei- a??/ .Mete/ so würde er nicht weni- M als Ludwig bey allen seinem Glück/ vl,,Nn und Unternehmungen / viel leiden. Diesen Unter, M macht die Zeit/ die Religion/ und 186 den Halß bald kommenden Alexander/ deme nicht eine Welt genug/ zu besold gen angefangen ) ihme in Augen aller Welt ein grosses Ansehen / kepumcion und Hochachtung ausgewürcket hat. Und ich sage nochmahlen ( wie dann der Zweck dieser Anmerckung ist ) daß sowohl ein Königreich / als ein König/ mag so groß seyn/ als es immer wolle/ so wird es vor ohnmächtig gehalten/ biß und so lang die kepucricion, und ei¬ ne Universal. Hochachtung ( verstehe durch gerechte Gang und Weeg) bey denen andern Potentzen und Völckern überkommen wird haben. Hast du die ^.ucorität und Ehrforcht bey sowohl Acht und ZwantzigsteRede. Frembden als Jnheimischen / durA dein Glück/ Verstand/ auch kluge M tapffere Unternehmungen gewonnen/ so wirst du deine Feinde allemal^ Forcht haben / und sie darein E auch unüberwindliche Vestungen A. Lösung der Canonen einnehmen; A ne Bundsgenossene allezeit in SA heit und Ruhe erhalten/offr den M» ohne Soldaten enden / ohne Blul^ siegen/deinen Staat in besonder« o', bringen / dessen Grantzen vcrmeM Crone und Königreiche einsamtU Kurtz/ die einmal erworbene rion höret nie auf/ Wunder LW ten zu machen. Wchk und UlvantzigsteMede. Mindere Weeg zu der Majestät. Kaysers Mus, sich unrerworffen/ Beschwehrnussen / die Huldigung , leisten / von sich gethan/ und We crcm?3rriX, einen Vatter des lands/ welchen Titul ftinem VorM v die Römer allezeit widersprochen/ A. willig benahmset haben. Sie keine Ursach sich zu beklagen / E lhre Freyheit gegen einer so lieblE und gluckseeligen Regierung aM wechselt / und denselben unterthA worden seynd/ der zu einem Ziel E gesetzt/ ihren Wohlstand jederzeit befördern. Dieser Monarch nE „ hochgeachtet/daß von allen Tl)L der Welt ihme die Völcker zügel« ihre Schatze angetragen/ und '' gluckseelig geschätzt/ seine Hulde mesten / und unter seiner BottiE kclt zu leben. Die Könige sey«vU ihren Thron herabgestiegen /^^ und Scepter zu ^uZullus Füssen legt/und mehr vergnügt sich gE.j. unter seinem Schutz zu stehen/ als I. Bertipllus redet auch hin- gegen : ^ucoricas eciam micisnkus mcclus compg- racui^ Die ^urvrität Wird auch durch gelindereWeg und Mittel erworben: Nicht allemal LurchMartialischeBewegungen/durch Zerstöhrunq und Verheermmder Lan¬ der / durch Äufmetzlung der Menschen/ durch gewaltige Anmassungen der Cronen: sondern auch durch allgemei¬ ne Ruhe/ und all seitige Frieden-Psian- tzung/ durch wohbanftändige gerechte Regierung / durch eonlervixung und Vermehrung der gemeinen Wolfahrt/ durch kluge Veranstaltungen der Com- mercien/ der Gefällen/ der Waffen/ und alles dessen/ so die Majestät nicht minder lieb-als forchtbar machet. Ich nehme zu dessen Beweiß ein Beyspiel aus dcm Alterthum: nemlichen den al- lerhöchstenMonarchen der Welt/o^a- vium,oder OLiavianum, /^uZuikum, oder sogenannten Vermehrer des Reichs / und ersten Römischen Monarchen, genmächtig zu herrschen r'^oclos^ Dieser käme durch seine Gütigkeit und msnorum eile, režnje fuic, sagt sanfftes Regiment in ein solches Anse- in seinen Geschichten im 5 ten EU hm bey demRömischen Volck/ daß es Mit den Römern/befoderist zu Lindere Veeg zu der Majestät. r 8 ^uAustl.m derGemeinschaffc zu leben/ .wäre nicht weniger / als Königlich zu Kerrschen und zu regieren. Aber wo¬ her käme diese Hochachtung und Lie¬ ke? von nirgends anders/ als daß ^u- ZuNus in seinem Regiment ein gütiger/ friedliebender und glückseeliger Herr gewesen ist. Er verhasste aüerley Ge- zänck/ Haß/ Groll und Feindschafften; Er bestiesse sich/ seine Verwandte nicht zu unterdrücken/oder zu verachten: sondern suchte einen Reichsfolger aus seinem Hauß: massen er sechs Printzen ihme angcwunschen/ und würchltch zu Ker Cron-Folge/ ehe er verschieden/6e- ttimret. Er führete keine Kriege aus Ehr-und Herrschsucht: Er strebte nicht nach frembder Herrschafft: Er versetz le die Grantzen seiner Bottmäffigkeir/ und befähle / nicht darüber zu schrei- len . Seine Leutseeligkeic machte er oh- ne einigen Zug des Degens/ frembder ^vlckerschafftcn/von sich sclbsten ih ^e zuzulauffen: Keiner wäre vor-und W ihm weder glückseeliger noch niachtjger:UnterseinerRegierungistder wghreMessias undHeiland/curripaccm ^erec Orbis, wie der Frieden dic gantze ^elt eingenommen hatte / auf die iN gebohrcn : Er hat nicht ihme ^ksten/sondern dem unbekandten wah- N TOtt und Menschen den ersten Mar im dlipicoijo gebauet/ mit dieser Mlrschnfftt: ttLc sra ell vkimogenici Dieser Altar iti des eritcze^ Mrnen GOtres. Er hat gelebet 76. und regieret 5 6. Jahr glücklich / südlich / und mit sonderbarer Ver¬ gnügung des Römischen Reichs. Seine Meer-Zweige / und Siegs - Trium- M / bestunden in der allgemeinen Mhe seines Staats / in Aufneh- Aen der Wolfahrt der Untertha- ''m/ in Gutwilligkeit der Benachbar- M/ und zu der Römischen Gemein- Mfft angenommenen auswärtigen Klonen / in conscrvirung der Land- Mffren und Vasallen - Dann er sagt .M/es seyc eine Anzeigung eines über- ?knen und frevelhafften Gemüths/ vann man aus Begierde zu triumvhi- «M oker wegen eines Lorbeer-Kräntz: MS/ die Sicherheit / den Land-Frie- sä^und die Ruhe der Burger in Ge- 'M sitze/ und daß einem Regenten nichts weniger gebühre/und übler an- stche/ als Verwegenheit/ Tollkühnheit/ undHcrrschsucht.Dieser/obzwarHeyd- nifche Monarch/ gienge viel einen an¬ dern Weeg / als der allerchristlichste König/ Ludwig der Vierzehende. 2. Einen andern OLlaviauum hak uns der gütige Himmel gantz gnädig beschehret/ auch an weiland unfern ( gottsecligsten Audenckens ) gewesten auergnädigsten Herrn Leopolden/ den ersten Römischen Kayser/ welchen ich mitWarheit anjetzo den Grossen nen¬ nen kan/ dann GOtt wird ihn aufder Welt nicht mehr mindern/ oder weni¬ ger machen; Sintemahlen er allbereik cercsmen cerrsvic, curium Lotliummsvict den Streit abgestritten/ den Lauff vol¬ lendet / und bey der Nachwelt ohne Horcht/ und ohneGefahr einiges Glück- Wechsels/den Nahmen eines Grossen/ mit seinen nicht wenigen Wunder-als Groß Tharen erworben/ zu dienender Warnung jenen/welche in ihren Lebs Zeiten mit einem gantz gefährlichen Vorbruch / sich als Grosse benahmsen lassen / da sie den Lauff der Zerbrech¬ lichkeit noch Nicht geschlossen / und tN hundertWeege ihr G!ück(wie sich dann schon zeiget) gehemmek kan werden. Dieser Glorwürdigste Monarch hat ja durchgehends in seinem gantzen Lebens: Wandel darbey Proben emcs König¬ lichen Gemüths/ einer unvergleichli¬ chen Weiß-und Klugheit inRegierungs- und Staats Sachen/einer reckt Teut- schen Aufrichtigkeit und Redlichkeit/ einer unüberwindlichen Starck - und Großmüthigkeit/ Tapffer-und Stand- hafftigkeit/ einer Erb-Oesterreichisckett Milde/ Fromm und Gottsieligkeit, der gantzen Welt zur Genüge erwiesen/ daß an ihme die Hochachtung des gros¬ sen /^uAulli und Illeoclolii erneuert ist worden. Und wie kan es anders siyn? Der Himmel hat es so versehen: dann seine Geburts-Stunden / nach Aussag der dlacivität-Steller / haben gleichen ttoroldopum, als Carl des Grossen vorgcbildek / und in karaiciio den Carl 6uik3vu8 überwunden. In den ersten Wiegen seiner löblichsten Regierung/ die er mit den 18.Jahr angetretten/hat er einen andern Kiercuics abgebcn/ und mehr als zwey Schlangen bestreiten Aar müssen. Acht rmdZwantzjgste Rede. woseibsten Nicht allein alles m Li viüenlion, sondern auch / daß er öum einige ^3§ngcea sechsten heimlich d^W eingeladen war. Solchem nach lM be sich gleich nach des Schweden kunfft/das gantze Groß-Hertzogt!M Lirhauen unter die Schwedisches ce<2lvn; Das übrige Pohlen aber/wl es ohnedem in sich gantz zertrenerw» wollte sich/ dem aller Orthen objlG den Schwedischen König Carl n w widersetzen / also / daß der damalM König in Pohlen / calllnil-us, sein ntgreich raumen/ und in Scklelien N ter Kaysers ki-oE-on entweichen 'M sen: welche aber ihme viel glückiE gelungen/ als die andermahW M jetzigen König in Franckreich/ anE gen daß Kayser Leopold den o-l-Z, wieder m .sein Reich eingesetzt/ deE Nlg Ludwig aber ihne mit einer 2a tey allein zu 8. Oormain versehen Jngleichen in Dännemarck wäre Gefahr nicht geringer: Dann >2 Schweden dienete so verträglich Wmtermnd EyßWetrer/ daß er dZ glückliche kMrung des Mittel Kala Sunds über das Eyß/ nicht allein >2 ^nsel Fühnen/ sondern nach der r , hin eroberten conliöel-abien Vesi" j Friedrichs Orde gar in Seeland / "" zu der Haupt- Stadt und Re« Coppenhagen kommen / und diel^ mit allem Ernst belagert hat. E« rm schon die Landschaffcen HollaA schonen/ und Plecking/LacM-S' Tronthein/ Rendsburg/ und CriM, bürg hin; das übrige aber alles m a serster Verwirrung und ZaghciN fienge nicht weniger an zu wanckchch. Cron Dännemarck/als/wie obgelE die Cron Pohlen. 4. Nachdem aber beyden E unser Kayser ^opoi6 zu Hülffe men/und ihnen eine ansehnliche AE von zwölff tausend Mann/ unter fuhrung etlicher tapffern Genera- Personen zugeschicket; verließ bald der Schwed nicht allein E / Pohlen/ sondern auch verwandtere Belagerung von Coppenhagen me' Bloquade. Indessen wurde das 2-^ lohrne von den Kayserlichen und ten rccuxirt/ iznd so gar/ nachdem r88 müssen. Dann der Krieg zwischen der Cron Spanien/ und Cron Franck- reich, stunde noch in vollen Flammen/ und hatte sich unser jungerLeopold/von den ^Lckmscionen / Schcllckheiten die¬ ser/ dem Ertz-Hauß Oesterreich / nie holden Cron/nichts als lauter Widri¬ ges zu befahren: massen die Cron Franckreich zwey Gesandten eignes Fleißes zu den Wahl-Tag abgeschrckt/ damit sie Königs lleopolck vorhabende Wahl zu den Kayserthum/ schwehr machen sollten. So wäre auch die Cron Schweden wider Oesterreich über die massen verbittert/ wegen der an Pohlen und Dännemarck verspro¬ chenen Hülff/ und bliesse dißfalls mit Franckreich in ein Horn: Darzu gesell lete sich Cromwell/ der bekannte Ty¬ rann und Königs - Mörder aus Bri¬ tannien. Aber der Allerhöchste/ von dem alles Glück / alle Gewalt und Hochachtung herfliesset/ hat diß drey- fache Band bald aufgelöstt/und die Herren Chur-Fürsten dahin beweget/ daß sie ungeacht der Frantzösischen/ Schwedischen / und Cromwellischen impolluren/ allein das Reichs- incerellc, und Löblichkeit des Oesterreichischen Regiments beobachtet / und lleopol- 6um,diesen jungen David / zum Besi¬ tzer des Römischen Reichs-Stuls einge- salbet haben; dadurch er allein den wi¬ derstrebenden Croncn / Franckreich / Schweden / und Engelland den Trotz acbotten / und sich in ein solches Anse¬ hen gebracht/daran Franckreich einen ewigen Neid und Eiffer annoch heget. Ist also dieser neu-wordene Kayser llcopoiä zu der allerhöchsten Majestät der gantzen Welt / einen friedsamen/ gelinden ( wiewohl durch Widersetz¬ lichkeit seiner Feinde sehr rauhen)Weeg gegangen. z. Seine neue Regierung leZnaki-te Kayser lleopolä durch zwey Zioneusc Lxpecllciones in Pohlen und Dänne- marck wider die Schwedische Invasion. Und in Warheit/der Himmel in Poh¬ len sähe von allen Ecken her sehr trüb aus. Dann der/durch der KöniginChri- stinä Übergab / neugemachre König in Schweden / Lari 6uüavu8 , wohl - wis send/ daß die Schwedische Glory allein in Waffen bestehe/ richtete sein erstes _ 189 saqt Lkryloüomus: Es ist em Göttli¬ ches Merck/der Schutz über die Ver¬ triebene: Ich setze dazu/cum esscüu: Wann der Schutz einen guten Aus¬ gang nimmt. Dec Lckeüu« aber/ oder dieWürckung/ hanget gemeiniglich an der ursprünglichen Ursach/wovon der gereiste Schutz herfiiesset. Ist die am sangliche Ursach in einer Königlichen Großmüthigkert/ oder aufrechten Mit- leiden gegen einen unschuldigen Be- trangten gegründet ; so wrrd der Schutz sicherlich hafften/und durch die Beharrlichkeit/ die alles crönct. entwe¬ der glücklich/ oder wenigst tapffer und aufrecht ausgeführet werden. Wo aber der Schutz wegen eines Staats- Inceielle, oder zum Schein erner An¬ sehnlichkeit oder Lufft-Ehre geleistet wird/ gereichet selten zu den Zweck/ wird Mond-scheinig und veränderlich; dann so bald das lmci-eUe in Abneh¬ men ist / verliehret sich zugleich der Schutz. Dieses haben wir nicht an Kayser i copolcl. sondern an Franck- reich offt gesehen. Lindere weege zu der Majestät rund aus / daß sie anderst nicht kan/ als diesen unüberwindlichen und gros¬ sen Monarchen mit stummer Vereh¬ rung herfür zu streichen. Es weiß ja sonsten vor sich sechsten Europa / was ich von ihm erzehlen oder beloben möchte. Der nach sich gelassene Ruhm vertritt seinen Lobsprecher. Seine Tha- ten hassten noch in aller frischen An- dencken/und werden gleichsam mit der ?« Jedoch zu einen Bcyspiel der Kern der Schwedischen Armee völlig/ äusser zweyen Feld-Marschallen / des Pfaltzgraff Philippen / und Graffen von Steinbock (die sich kaum auf einem gttingcn Schifflein durchgebracht) auf dcr Insel Fühnen entweder geschlagen/ Mr gefangen genommen worden; Mtz guiccirte / und endlich aus dem « entwiche. In Machest/ diese Etliche Hülff des Kaysers l^eopolä vi nicht allein denen Polacken heilsam und JVLmgZieus gewesen/ sondern auch ^ni Königreich Dannemarck/ welches Miche Gefahr und Glück mit Pöhlen Mangen: wodurch dem Kayser eine sondere Hochachtung und ^umrität Gailen benachbarten Potentzen zu- Machftn; indeme er zweyen Köm ihre wanckende / und zu den Fall Mergle Cronen auf dem Haupt erhal- L Kein solches Glück hatte König weder mit dem gewesten Kö- Klu^ngeliand Jacoben/ noch seinem Mtzen 2ballis; weder bißhero mit Chur-Fürsten in Cölln/noch Kern Bruder / Chur-Fürsten zu ^hern. Divinum oxus estkroceLlio, As vor eine Feder wird MMi/O aber dassenige/was dre- ser grosse Kayser m sei- MMH «er allerlöblichften Re- gierung über halb -hun- Jahr/in den rauhesten Zesten/m verwirrtesten Umstanden / ur äus PräLÄLsrs sssssssN. Vz^«r»i8S flrrl wrrvrn: wann noch mehr üblers/ ärgers und n . theiligers von diesem lie'bbaresttnp aussprengen würde/als esausM. get hat durch den kionlieur 6raV I^ione und Oramonc aus dem KtW L chen Wahl" Tag I^copoicil zu M furth; oder m Zeit der TürckA Belagerung derHaupt-und Stadt Wien/ bey allen Höfen/ in E, Landen und Orthen/ die OesterrA sche Ohnmächtigkeit / nut umv«E ten Beschuldigungen/ auch und SchnnpfiReden ausschrcyen^ - beschimpffend. Oest erreich aber ß'", allen diesen nur lliuttnor gl^nß^M hcrfür kommen/ und mit gE Schani Röthe ihrer Feinde/mcht" jemahlen in Äugen aller PotenßU' achtet worden. Dann . gleichwohl zum Kayser erwählet Wien entsetzet und erhalten: v gen das gegentheilische Beging L lauter Wasser worden / auch schrmpff: und verächtliche Nachts nichts ausgeben haben, wanc r^s, sagte der lustige ComödieE^ klaucus, seyn lauter Luffc-Etrelü-.^ Wesen. Austria nelcir oblcurari- reich leidet durch Ehren-DecklE tzungen keine Finstcrnuß. ^cscic c" Vinci. Oesterreich kan ingleichen Überwunden werden: Es beglan dieses nur allzu viel die vielfältiges llche Siegen Kaysers Lcopolcki in Es len/ in Dännemarck/ in Pommes demRerchs-Boden; bevorab aber der die Türcken und Barbaren / A denen meine Feder nachgchendslE ben wird, l^elcir opprimi : reich kan nicht erdrückt werden : Eß schon die Cron Franckreich sich äu! vorhin bearbeitet hat/ nicht Ep Oesterreich/ das Teutsche von sehen / und dieses von jenem abZE- dern/dieLoirimunication zu untes^ chen/ den gemeinschafftlichen Bensih zu verhindern / und sogcstalten versippten Hauses Kräfften treE, und zertheilen/ daß hernach em und der andere gegen der FrE^ schenMacht ohnmächtig/ und lcick 19O Neun und Zwanzigste Rede . _ schier immerwährende/ schwere/ bluti- stert werden: wann schon Francks ge und grimmige Kriege mit den Otto- mamschen Tyrannen / wie nicht weni¬ ger die vielfältigeSchwührigkeiten und Empörungen in Hungarn/ bey unge¬ legnen und Hülff-losen Zeiten/zugezo¬ gen haben: sondern auch/daß die Cron Franckreich durch allerlei) verdrießli¬ che Rancke / Listigkeiten/ Eingrieff/ Unzuhaltung des Trauen und Glau¬ bens/ unversehener ^llarmirung/ und Unterdrückung der Reichs-Ständen/ unaussetzlich zugefahren ist/ und des Kaysers erste Unternehmungen und Opergciones zu verhindern gesucht har; bey welchen allen Umstanden schwer¬ lich eine Potentz in Europa zu finden ist / die sich wenigst in etwas zu den Fall nicht geneigt/ oder sich bey Cron und Sceprer erhalten hat/ als der um übcrwindliche i^eopoickus. Nichts de¬ sto minder in allen diesen Schwärig- keiten bliebe seine Majestät und Hoch¬ achtung gantz unverfthrt/ nicht anderst als die hell-scheinende Sonne an dem Firmament/ wann sie schon durch trü- . be Wolckcn in etwas verhüllet wird / so kommt sie doch wiederum viel glän¬ zender herfür:Also zeigete auch das ent¬ gegen gesetzte Gewülck der mancherlei) Staats Ungelegenheiten/nur mehr und mehr den Glantz und die Warheit der Oesterreichischen Majestät und Ge, rechtftune. Soll ein Stern schimmern/ jo muß er von dem Nachtdunckel um¬ geben werden; Also auch will ein Mo¬ narch den Glantz seiner Majestät excra, oder ausserhalb wunderbar machen / so muß er zugleich den Schatten aller¬ hand schwehren/widrigen und gefähr¬ lichen Zufällen leiden/und daraus sich empor zu schwingen wissen, rcm pi-oyüv. sagt der Welsche ^lLlverius, in Beschreibung eines Fürsten/ m ack- verlis animus > yucm non conle^uirur lapsus, leck lorncucko trene Zelkorum. Die Majestät wird auch behauptet durch widrige Zufälle undSchwärig- keiten / wann das Gemüth sich zu kei¬ nen Fall neigen last/ sondern verharret in Fortsetzung herrlicher Thaten. z. Ich fage rund aus Wt einem . , .. , .. Liebhaber dieses Ertz-Hauses: ^ulkria bezwinglich seyn würde : sondern nescic otrscurari, nescic vinci, nelcic op- sich viä kaLki, eigen-gewaltig gM primi. Oesterreich kan nicht verfin- erpraüicirtes / nichtiges / und pa. Der Siege waren so viel erwor¬ ben/als Schlachten gelieffert/wer kan alle zehlen/ die in Siebenbürgen/Hun- garn / Pommern:c. der Kayser erhal¬ ten ? Ich bemercke allein die Haupt¬ sächliche/ was 166z. der fest - ge¬ stellte Türcken,Krieg/und der so gleich ausgebrochne Einfall der Tartarn/ nicht allein in Kayftrlichen Erb-Lan¬ den / sondern auch weit und breit in dem Römischen Reich/ biß in Fransten und Schwaben/ vor Schrecken/ Horcht und Zagen verursachet/ ist kaum zu be¬ schreiben: Dann die Türckische Armee wurde geschätzt über i vovoo. würck- llche und bewehrte Soldaten / ohne dem Troß ; Und die Kanserllche kaum 40000. Beyde Armeen stunden so nahe an einander / daß sie nicht allein einander im Gesicht hatten / sondern bloß durch die Mur lcpanrt wurden: Ware man also zu beyden Seiten in dem Stand/ einander den Kopf zu bie¬ ten ; Allein die gcmeldte visproporcioa der Zahl/ und darum wissentliche Un¬ gleichheit der Stärcke / machte ciicke- rente Abzielungen. Dann die Türcki¬ sche Armee suchte/wo möglich/mit den Kayftrlichen zu schlagen / und hernach was Merckwürdiges vorzunchmen: Die Kayftrlichen hingegen suchten ih¬ ren Vortheil zu gewinnen/ den Türsten den Angrieff schwer zu machen / die Erb-Lande dabey zu bedecken/ und die Campagne also durchzubringen. Sol- chemnach lagerte sich die Kaysertiche Armee in der Gegend des Ciosters St. Gotthard / an den Fluß Rab/ in einen ziemlich vortheilhaffcen Orth: Aber die Türckische Armee wäre den Unftigcn an den Fersen/und wagte sich gleich über den Fluß zu setzen/ und auf unsere Wachten zu schlagen/welche in lauter neu geworbnen Volck bestünde/ und der Schärfte des Türckischen Sä¬ bels noch nicht gewöhnet waren: Da- hcro begaben sich gleich diese in die Flucht/ tieften in zwey andere Regi¬ menter/ die li-cunäiren hatten sollen/ hinein/ und brachten dadurch auch die- ft in grosse Verwirrung / so / daß sie »"v treffliche Stege: eben nicht Stand halten kunten; son- . n und mächtige Lon^ueccn. Jnbey-, dern sich dem Feind bloß gaben/ dessen ^rn hat es l^copoläuz bevor gethan allen Säbel dann unter diesen zerstreueten Mrn Potentzen seiner Zeit in Euro- und flüchtigen Leuthen erbärmlich hau- sete; Fernere Fortsetzung Sach selbsten ( wann es auch eines wäre) aus Mangel läcukgcis ceckanR, ungerechtes Testament / des besten Theils der Ocfterreichischen Macht/ nemlichen der Spanischen Monarchie unversehen rmpsrronirt hat. Aber dlelcicoppnml: Oesterreich ist dadurch noch nicht erdrückt. z. Sintemahlen/bas Erste ist schon zu Regenspurg /^nno >675. cick>3rclrt/ unddaß der Kayftr und das Reich dein Burgundischen Craiß/ ungeacht alles Frcuitzdstschen Einstreucns/ und sung der Kayftrlichen Lapicuiauon, hülfflich mit Volck und Geld beyzuste- hmmdge und solle/mithin die vordas Spanische Niederland aut gl.en KeWciß/als andernCralsen auf bell an- viges Versprechen / erkennet / und vor kW befunden worden : Das andere über zeiget sich vor sich ftlbsten : Im- Waffen der rechtmässige Spauyche Molger/ Carl der Dritte / allbercit Aw siarckeu und guten Fuß in den spanischen Boden gesetzt/ auch mit göttlichem Beystand seiner Gerecht¬ er (darauf er sich allein verlasset) Wit und neben der Murten Beytrag/ Ach wohl getrauet/seinem Gegentheil An Ruckweeg aus seiner ihme nicht "pgrbohrnen/sondern arigemasten^lo- Archie/dahin/woher er komm ist/nut Aupitz Degens zu weisen. Der Mang ist schon gemacht / und schon Ait gebracht: dlcftir opprirm-. Es ge. Metvieldarzu/das Ertz-Hauß Oester. Ach zu erdrücken. Ein Palm-Baum Met sich zwar/ wann ihne eure 'Mehre Last bedrucket / hernach lm- 6kt er aber wieder in die Höhe: Aljo "hebet sich das Hauß Oesterreich alle- wal mehr/wann es schon mitwidri- W Zufällen angefochten wird. Und Asses ist (wann man dieses Hauß Ur- Mung/ Fortgang/ und gegenwärtigen Zusiand reif erweget) so wahr/ als die ^viäcntz sechsten. 4. Aber lasset uns schreiten auf be¬ sondere Gaben und Vorzug/welche in einem 8ouverain die Hochachtung ver¬ machen/ deren seynd befoderist zwey; Amtlichen: groß und treffliche Siege: - ^ncweccn. ^n vey4 oernvemFcmo vlotz gaben/ dellen ttn hat es l-copviäu8 bevor gethan allen Säbel dann unter dielen zcrltreueten andern....X.... - Neun und Zwantzigste Rede en . . an durchwandere Hüngarn/und das Rö- grosse Empöhrungen / Kriege und llgen Kayser finden; Hingegen aber 8M/Ä Hm°g Schwa rnit em< kr Len Z Feld ge liegende Lie 602 G wur BenM M)ar Crvstc "u!o. lliGet Ü^en slchts lvnien Zaupt A ade Mei, Mko Und dj Maen N hc ^egen ^8ent! Zlaul .^Hvrc ^cg/ L-n» sete: Also/ daß die Kayscriichen zweif- auch aller Orthen Victonen/ selten an einem guten Ausschlag bey so und Triumphen. Nemlich üblen Anfang. Nichts desto weniger allenthalben mitgewürcket: -Z" wurde eilends die Kayserliche Armee recht in die Bataille gestellt/ und mit grosser Furie in die hierüber polwte Türcken ( deren schon über 20000. waren ) gesetzt / welche die Türcken nicht haben ausstehen können/sondern sich zeitlich / weil sie der jenseits des Wassers stehende Groß - Vezier nicht secunä-ren hat können / in die Flucht begeben. Gabe also diesen Tag der Allerhöchste unserm Kayser i.eopoi6 ei¬ nen herrlichen Steg/ durch welchen der Groß-Türck ^Lkmcces genöthiget war/ um den Frieden anzuhalten / welchen der Obsteger gern ercheilte/ aus gantz erheblichen Ursachen : Deren grö- ste war die Ungewißheit der Reichs- Hülffe / und die üble Lonäuire, so die Hungarn bißhero geführt/ auf welche sich der Kayser in diesem Krieg nie voll- kommentlich hat verlassen können/ als welche weder in rechter Zeit / noch in gehöriger Zahl aufgeseffen und erschie¬ nen / weder die Guarnisonen in ihre Vestungen einnehmen wollen/und vor denen sich die Teutschen mehr zu furch, ten hatten/als vor den Türcken selb¬ em / dann sie giengen schon mit der Rebellion schwanger/ die hernach bald ausgebrochen ist. Der Verlust war Lürckischer Seits über 10000. Mann/ ohne der Flüchtigen und Ertruncke- nen/ (deren schier die Helffte der Ar¬ mee war) Kayserlichec Seits aber nicht einmahl 2000. gerechnet / da¬ rinnen dieser Sieg um desto herrlicher repucirt ist worden / nicht allein daß dadurch dem Erbfeind / bey grosser Schwachheit der Christen/ gleichwohl eine greuliche Forcht eingejagt/ sondern auch/daß in damahliqen schweren und gefährlichen LonjunÄuren der Chri¬ stenheit/ das Heilsamste und Nothwen- digste/ nemlichen der allgemeine Frie¬ den/ gewonnen worden. 5. Man erwege nur den Lebens. Lauff unsers l.copo!6i mische Reich: man wird aller Orthen grosse Empöhrungen / Kriege und Femdseeligkeiten wider diesen gottsee- «mnlymorn mugewmu . -i', hat eben darumen aller Orthen^ de und Schwehrigkeiten zuM^ damit er vittonllren/ und seine und Majestät der gantzen Mu) zeigen könmn. Ich glaube/ i674stenJahr auch die CroriW^ reich unsers Kaysers sieghaffteM^^ mit Verlust erfahren bey HoW^r Elsaß/bey Dtnant/bey derBlAs zu Brcysach. --7;. «-'s ' Rheins/um Straßburg da der UM, gleichliche Frantzösische Held/und tzog i urrcne, VON einer Stuck KM ..s fallen / und üäarcstgH Vaubon iN ^Äion geblieben. Ebenmässig LLcaiiic vor Trier / darauf dtk^ß übergangen / und in mehr Kriegs-kenLomren: Item beb bron/ Wimpffen/ Eßlingen//^ Maintz. Deßgleichen hat dtt Schweden des Kaysers ME, Siege gesehen in Jütland/ in M g» bey derVestung Friedrichs-Ord^,, Pommern bey Greiffen-Hagen/^ min/ Ballin/ Demin/ Stettin/ derer Orthen. Ich halte nicht auf bey solchen Siegen ( das Christen-Blut / so ein lEp Schatz im Angesicht GOttes gossen wird. Viel herrlicher jenigen Victorien/wo man den W lichm Namen und Glauben vem get/und über die Türcken undHu'- ren/der Christen einige Erb-und^ Feinde/ triumphiret. An dieses l-eopoicl der Grosse seinen ewW Renn-Platz gehabt: Da hat et '^ Sieg-Zweige abgebrochen/ unv^/ Zweck aller seiner Triumphen nemlichen bey Lsrcgn, wie dec von SriillriL mit Verlust noE cken/ geschlagen: Der TöckelE mal/ erstlich /^nno i68z. und iß Ober - Hungarn/ und ^nno Siebenbürgen / und so gar dassMß lang umgetrieben/ biß ihn der d l-ouü von Baaden gar aus der M, vintz in die Wallachey vertrieben^ Desgleichen seynd die Türcken gen worden bey Waitzen und Und zwar bey Ofen zum arE mit grossem Verlust ihres ganb^/ gers/ Munition/ Proviant/Bagage. Httyog von Lothringen / des Kaysers Schwager / ieZnglirte sich bcy Gran rnit einem ansehnlichen Sieg / indcme er Len Türkischen Seraskier aus dem Feld geschlagen. Die an der Donau liegende Eßccker Münder- Brucken/ die 6ooo.Schritt lang/ und 12. breit ist/ wurde völlig in die Aschen gemacht. BeyMohatzhat adermahlender Kay¬ ser einen grossen Sieg befochten / mit - Waubet : ViLiona ioucilig cli, cjUX nibil Luc parum cribuic. >^uc ^elivrerri ouXsussc , nur bellum non 'Me expcclicbac. Es Lsi tiN UNNÜtzer ^ieg/ welcher den Obsiegenden nichts Ur wenig beytragt: Dann es schocket W besser/ entweder einen äVLnc^icu- N Sieg zu suchen/ oder sich in keinen §Mg einzulassen. Viel schwehrer ist Arbeit/ die keinen Lohn zu erwar- hat. Es ist zwar nicht ohne/ daß die ^on Franckreich in vergangenem 8s. M grosse conquercn (wie oben ver¬ meldet worden ) cingesammlet; viel la Teutschland / mehr in Nicdcrland / aichts in Welschland/ etwas in Cata- lonicn / krLncbc Lomce wäre das ^aupt-Stuck der Lonquecen. Was lst aber dieses alles zu rechnen gegen Mi einigenKönigreichHungarn/so alle Vollkommenheiten/welche die Natur/ and die vier Elementen zu geben ver¬ mögen / in sich reichlich enthalt: und M hat unser grosse L.eopolä mit dem Degen erfochten / und ihme Iure belli eigenthümlich nach allemVölker-Recht ärmacht/ auch berechtiget war / alles ^oubieste grosse/reiche / und König- massige Provintz Siebenbürgen / der Kayscrlichen Masestät untcrwürffig gernacht, und derOttomannischenPforr reu einen völligen Absag-Brieff über¬ schicket / sich simpliciter der Kayserli- chen Devotion ergebend. Das edle Land Scrvien und Albanien verfiele auch unter unsers grossen Leopold Bortmäsiigkeit durch die eroberte Feld-Schlacht bey Nista/ und hcrnach- gehcnde occupirung derselben Haupt- Stadt und Vcstuug Bidin/ auch an¬ derer mehr stattlichen Orthcn biß auf die äussersten Gräntzcn von Servien/ nemllch auf Prisiina/und endlich gar zu der grossen Handel-Stadt Scopia. Karne also hierdurch das gantze Land Servien / welches etlich und sichtzig Meil lang/und viertzig Mei! breit ist/ unter Kayserliche Gewalt / und ward würcklich mit unfern Volck bezogen. Nicht weniger fiengeWallachey an/ die Hände nach des grossen l^copolcls krore-Iion auszustrecken/und derTür- ckischen Tyranney sich zu entziehen; Massen des verstorbnen Hospodars VetterLgncllo^an, eine eigne Gesandt¬ schafft deßwegen abgefertiget/ und sei¬ ne Submission gezeigct: Weil aber die- Bb sm Fernere Fortsetzung 19z Niedcrlegung 1820O. derTürcken; in- gleichcn an dem Fluß Morava: Item unwert Jagodina/ zuNissa/ zu Broth/ zu Zcma/zu Selancament/ unter Pe- rerwardeinrc. Za wo nur des Kaysers DeopolclKricgs-Panier hlnlangeten da¬ selbst hat sie schon der gewisse Ereg er¬ wartet. Kurtz / zwantzigmal hat der grosse i.eopoiä geschlagen / und neunzehenmal das Feld er¬ halten. i. AiA^Uf die vielfältige siegrei- che Waffen/ folgen die Loncjuccen. Daun wie Nullius, ein grosser Rö¬ mischer Staats: Mann ^oc parum cribuic. /Xuc ^ill'L cxpcrüebsc 19 4 _ Dreysstgste Rede semVolck übel zu trauen / hatte sich die Kayserliche Armee allein der Win¬ ter Quartier betragen. 2. Um aber in etwas besonders die fernere eor^uLren ( gleichwie oben an der Cron Franckreich ihrigen gesche¬ hen )anzuzeigcn/ will ich nur die An¬ sehnlichere berühren. Unter sothane eoirquecen ist die Vesiung und der Haupt Paß zu Esseck/ wie auch ande¬ re dort herum liegende Poften Falco- war/Peterwardein/ Ovarizo/ Carlo- witz; Item in Sclavonien/ Bosega und Gradišča: Das Schloß Butschm und Walpo/ und in Summa das gan- tze Sclavonien / als der noch übrige R ft von dem grossen Nieder Ungern/ und also ein Strich Landes von 50. Teutschen Meilen lang/ und 15. breit/ ist in Zeit von 6. Wochen in die Hand unsers Allerglorwürdigften Oesterret- chischen Monarchen gelieffert worden. Der TürckischenHaupt-VeftungGroß- Wardein gäbe den letzten Druck der Kayser iche General Heißler. Aber ei¬ ne grössere Schwährigkeit hatte Chur- Fürst in Bayern / in Eroberung der Haupt-StadtGriechisch Weissenburg/ oder Belgrad / so bißhero jederzeit der Türcken Haupt - Sammelplatz ge¬ wesen. So schwehr aber das Ansehen dieser Unternehmung war / so wenig wollte von solcher dieser Held ablas sen : sondern liesse einen General- Sturm wagen mit 5. Attaquen auf einmal so glückselig/ daß er innerhalb zwey Stunden mit stürmender Hand Den besten Türckischen Schlüssel zu der Christenheit der Ottomannischen Pforten aus Dem Angel gerissen/ und unserm Christlichen Kayser i^eopoiä cingehändigct hat. Das Rebellische Lpenes wurde auch von den Kayseris chen gezwungen / und muste scharffe Züchtigung ausstehen. Eben derglei¬ chen geschähe auch mitMedwisch/und der Ungarischen Neustatt DlgZibama genannt. Mongatsch/ eine Vestung/ die fast vor unüberwindlich gehalten war/ indem sie auf einem schönenFelsen gelegen / ist auch gefallen / und mit Kayserlichem Volck besetzt worden. Der Belagerung Neuhäussel/ haben zwey Frantzösifthe Printzen von Ge¬ blüt/der Prmtz cicLoncl^unD der K.0-' -_—- clle 8ur^on, wie auch der ^urenne zugesehen / und in der E erfahren den Valor der Teutschen/ Deme sie diese rc§uiirte Vesiung . stürmender Hand/ ehe die Türcken n in kollur waren / den Sturm zu pfangen/ ritterlich eingenommen/» Darinnen alles / was man m fand/ und Türckisch war /,ubtt / Klingen springen lassen. Dte Veu wäre dabey groß / aber der DaM. den Türcken abgewonnene Patz Ex ein schöner Strich des Lands nom Ns / merckwürdiger. Die Eroberung^ camcnc wäre noch desto conliacrgo Daß solcher Platz nicht anderst/E Licfferung einer blutigen Schlag bey so gar auf des Obsiegers bu 80O0. Mann/ darunter auch vrel nominirte Officier waren/ und E n scherSeits über 25000. in das E gebissen / übergangen ist. UnbeM' lich scynd alle andere Siegen/ rungen/ und Lonquecen/ so vorbey gen bey Gran / Baracan/ Vr'cE^ Neutra/Leventz- Palota/ Erla,/ L ta/Lita/ Stulweissenburg/ Funffl chen/ Simontorna' Jlloch/BaM^,/ cha/Zwornick/ Wachen / Zickloß/Z/ geth/ Canischa/ Uranogray/ OrsA^ OUasch rc. und dergleichen rnchc. mache die Rechnung / was alle u Lonquecen/ deren jede ein Stuck r-t» des zugebracht/ausgemacht halE z. Nichts destoweniger bleiben zuruck drey unvergleichliche/ E voryin angezogcne weit übertreff^ Operaciones, welche allein genug einem 8ouvergi»en den Namen Grossen bey aller Welt zu gebens kündbar zu machen / auch schnE^ von )uiio her / in allen voE Zeiten was gleiches die GesM^ enthalten. Die erste war die EE rung Philippsburg: Diese ist E rühmte Vesiung / und wurde EH von denKayserlichen bloqmrt/HE.. kam es zu einer formten Belagern^ und war der Anfang gemacht / jenseits gelegnen Schantz / so Z" Wahrung der Brucken angelegt Ec insgemein die Rhein-Schantz gen"' war; welche die Kayserlichen ru Tagen eingenomen haben. Hierauf es der Vesiung selbst: welche/obZ^c EM Haupt-Vestung/ und von grosser Mge ist / nichts destoweniger nicht so N zu achten? oder damit zu prahlen weil solche in ziemlicher Zeit nut Arter Mühe bezwungen/sondern daß derMarschcch von Luxenburg /so wohl ru bcmercken ist ) mit 40000. Mann zum Entsatz kommen/ und gleichwohl «nicht getrauet hat / mir den Be- Wern anzubinden / oder sie hinweg M schlagen; sondern vor der Nasen und Men seiner viel starckern Armee/ als Belagerer ihre war/ einen so rm- ko«en Platz hinweg zu nehmen/ M ewiger Schänd der Frantzosen/ M hingegen unsterblichem Ruhm der Ayserlichen/gestattet. Welches dem Mg Ludwig dermassen schmertzete/ M/wie diese Zeitung zu Parlß ange» und des Hertzogen von Luxen» d?»^Emahlin nach Hoff kommen/ N?dnig sie fragte: Wohlan! umne M / habt ihr nichts Neues? Und Mem sie Nein geantwortet/ ver» N der König mit einer verachtll- N Mine: Philippsburg M verloh- m/und der Herr von Luxenburg mit Mann ist dessen ZuMuer N persöhnlicher Zeuge. .Tue Nach» Klinge werden dieses nicht giaudm U"n/Wlmn sic cinc solche KM'asi "Mlt^hören werden. ,.E)er: Ztemuwen pung und Eroberung der HaupdStadt Oken; / «n dem Groß - Türcken a'äes goeg und er dahin erbietig war / ^erss / was der Kayser unmer w ^nn es auch ein gantzes Land M zu geben/ um allem Ostn d ten. e.puc rcl üve peccrc, bve > üvc llelcrere; maxrmM , Nrrsrn^ue hartem cenlluc Sach sngtko^ms. DasHauptumr^ lM Rom/als Carthago/ aE sldentz»Stadt zu achten tst)enUEr anzugreiffen/ oder zu verllchren / ode^ zu verlassen / ist eme unter de Fernere Fortsetzung von den Oon^uerm. 195 zu verlassen / ist ein gewisser Sturtz» Fall in das insiehende Verderben: Selbiges zu bewahren/und zu erhalte/ macht eine veste Zuversicht/ das Ver» lohrnc wiederum zuruck zu bringen. Also haben geurtheilet die alte Römi¬ sche Statisten/ und hat auf das ge¬ naueste beobachtet der grosse Römische Monarch ^uZullus, und sein Nachfol¬ ger Herius. Beyde diese Kayser hat von Rom / weder die Erheblichkeit ei» nes grossen Kriegs/weder die Abtrün¬ nigkeit der Bundsgenoffenen / weder die Unruhe und Schwührigkeit der i^Zion kc. wkgbringen können / son¬ dern verblieben allemal bey demHaupt des Reichs / und in ihrer Residentz- Gtadt Rom; Vorgebend/ wie viou Lässius bezeuget: Cullum penculum cancl esse, c^uocl ex^^usre c^ueac cspuc rei. Das Haupt des Reichs (so in der Stadt Rom bestünde) kan mit keiner andern Gefahr abgemessen oder ver» glichen werden. Also recht: Und dia- srr Meinung waren auch die Türcken. 5. Aber deren Anerbieten ward von den Kayserlichen nicht angenommen/ sondern in der Belagerung unter tapf- ferer Anführung des KaysersEydams/ Chur-Fürsten in Bayern/ und Schwä¬ gern/ Hertzog Carln von Lothringen/ fortgefahren. Diese Unternehmung ist erstlich Ansehens werth und be- dencklich gewesen/ nicht allein weil sol¬ che vor r. Jahren fehl ausgeschlagen/ mit grossem Ruin der Belagerer/ son¬ dern auch/weilen indessen die Türcken sich nur mehr und besser versehen; und diesen hauptsächlichsten Platz in alle erdenckliche und innigliche Oeten- üon gesetzt haben / anerwogen an Er¬ haltung Ofen ihnen alles gelegen war/ und sich mit der Qusrnsson von auser- lesnesien 10000. Janitscharen / und c ooo. anderer Soldaten/ cieipci-gc. und biß auf den letzten Bluts-Tropffen zu cktenälren entschlossen. Die ande¬ re noch grössere Schwührigkeit/ wa¬ ren die 60000. Türcken / die unser» Belagerern der neue Groß Vezier un¬ ter die Augen geführet hat: Daß also die Unftige mir zweyen Armeen / mit einer in der Stadt / und mit der an¬ dern im Feld auf einmal zu thun ge¬ habt/ohne der Haupt-festen Wercker/ Bb 2 mit in die Dienstbarkeit geMss' Summa / alles war Anfangs m e unbeschreiblichen co^ulion und . ttel-nacion: Und von der Fptcht j,., Zagheit haben die Leuth sich mahl erhalten können. Dann d l böse Gast käme ihnen gantz unvn! hens auf den Halß / und znA " „ Ausgang der Anno 1664. zwM.^ Kayser / und den Groß Turckm _ l-rten Friedens Frist. Ungerlano re gleich hin / dessen JnsaM gleich Hertz/ Muth/ und die Hanse cken: Es huldigte dem Türken alnu so es sich sonsten in diekollrur uno fcnlion hätte setzen sollen man. 5 voo. Ungarn/die kurtz vorhin gesicht des Kaysers bey dem oder Sammel-Platz zu Preßbutg/ ben den Kayserlichen Völckern E ftert waren/seynd zu des Töckelu " des Türcken Parthey hielte / übeE' gen: Auch die Herren Magnaten alle haben sich nicht gescheuet/ zu Groß-Vezier / theils m p-rsonä, t!> durch Abgeordnete zu gehen / und ihre OKcia 8ubmiüiom5 Kc Valsu M oder vielmehr dienstbare KnechtiM y da sie ihrem natürlichen Herrn König vorhin offt den blosen Gu sam/ und schuldigen Beystand weigert haben / mit ewigen SM" Mahl ihrer Treulosigkeit abzM^ Also war Kayser i-copolä von se^, Vasallen allerseits verlassen: Es S ge ihm um Cron und Sceptec /»^ Land und Leuth / ja um die » Christenheit/ welche er aber rittM, verfochten/ und das von seinen digen Vasallen/theils verlassenes/tv^ den Türcken gehuldigtes Köm'gru wiederum von neuen mit seinem gen erfochten hat. ,, .s, 7- Die Belagerung wurde mff lem Ernst und Eyffer von dem schen Groß-Vezier/ icgrMuckZpbrr.m^ cher in perlonä vor Wien comws^ . ren hat wollen / und die BelagF2 mit ZOOOOO. Mann/ mit I O. ncn/ mit^o. Feuer-Mörßnern/vM. nommen/ und die Stadt mit verlA^ denen Minen / und concinuirM Stürmen geängstiget/und so ivers^ bracht / daß der Besatzung in , die ohne dem schier abgenonum y 196 DreMc mit welchen diese Stadt umgeben/ und wegen des fclsigten Grunds/ und mehr andern Vortheilen / uneinnehm- sich war. Aber auch diese/ wiewohl allzu beschwerliche Unternehmung/ hat um desto mehr unsers grossen Leopolds Glory geprustet: Und gleich¬ wie er vor dieser Gefahr sich nicht entsetzet / und auch von seinen ritterli¬ chen Vorhaben nicht aussttzen wol¬ len/ sondern inständig seine hohe An¬ verwandten (als dieser Lxpeämou Be¬ fehlshaber ) zur endlichen Ausfüh¬ rung dieses wichtigen Wercks Änimirr. Also ist auch alles nach seinem eignen Wunsch/ angesehen daß eine rechtmäs¬ sige Kühnheit allemal den Sieg-Krantz davon träger/gefallen/allermassen die Türckische Armee / so zu den Entsatz zeitlich käme/ und in 60000. Mann/ und schier in lauter Cavallerie bestün¬ de / wurde erstlich aus dem Feld ge¬ schlagen / hernach aber hat in Ange¬ sicht des unweit mit dieser Armee ste¬ henden Groß - Veziers / dieser impor- rante/ und bey obbcsagten Schweria« keiten gleichsam unglaublich einzuneh¬ men scheinende Orth/ durch stürmen¬ de Hand (obzwar die Belagerte ihr äusserstes zuwider gewaget/ und 6e- tperac gefochten haben) denen Oester- reichischen Waffen unterliegen müssen. 6. Die drittewelche alle die andere crönct/ ist der Entsatz vor Wien / vor welchen unser Glorwür- digster Kayser i-copoiä die völlige Tür¬ ckische Macht geschlagen/ verjaget/ und dadurch das gantze Deutsche Kayser- thum aus dem Rachen des Türckischen Bluthunds/ dessen alleinige Abzah¬ lung war / selbes mit dem Orientali¬ schen zu vereinigen/ errettet hat. Es hat aller Orthcn ein scheuhes Ausse¬ hen gehabt vor die gantze Christen¬ heit/wann die Oesterreich ische Vor- Mauer über einen Hausten wäre ge- worffen worden. Die mehresten/ (befoderist aber die Frantzosen) hiel¬ ten das Spiel schon für verlohren/ und Wien in Händen des Groß - Ve¬ ziers. Alle offne/ unhaltbare Oerther waren in Brand gesteckt / ausgerau- det / und viel tausend Christen - Men¬ schen von den Tartarn/ die allenthal¬ ben grausam mit dem Sabel hauseten/ Fernere Fortsetzung von denOon^ucten. 197 des Kahlenbergs hätten besetzen / und dadurch den Christen den Durch» bruch / wo nicht gar unmöglich / doch hart und zweiffelhafft machen können/ sie denselben gantz leer liessen / und sich auf ihre grosse Macht verlassend/ und nicht glaubend/daß die Christli¬ che Armee so starck seyn würde / sich allein an den Fuß des Bergs stelleten; Dahero/ nachdem die Kaystrliche Ar¬ mee in so grosser Anzahl an sie setzte/ haben sie sich so gleich nach der ersten und andern ^rmque aufdieFlucht bege¬ ben/ und das Türckische Lager selbst in solche Unordnung gebracht / daß al¬ les sämtlich von den Türcken ertappt/ oder was von der Flucht überbliebcn/ medergemetzlet/ das reiche aber/und in viel Millionen geschätzte Lager Preiß geaeben worden. Dieser unbeschreib¬ liche/ und von vielen Secuü; her nicht gehörte Sieg/wäre ein Fundament al¬ ler nachgehenden vielfältigen VrQoncn und Loncjuectti/die der grosse I^eopoici ferner mit seinem Degen erworben/ und äure belli, zu der Oesterreichischen Ober-Herrschafft glücklich con^umrt und gewonnen. 8. Sage mir nun/ ist eilt Potentat der Zeit tu Europa/ Asia/ oder in der gantzen weiten breiten Welt Runde/ der dergleichen Schwerigkeiten über¬ wunden/ oder fothane vornehme / rei¬ che und grosse Siege an semen Fein¬ den/in dem vergangenen Jahrhundert erhalten ? Und so es auch einer oder mehr wären/seynd aber solche nicht/ vor die Christenheit/ nicht wider die Türcken und Barbaren/ sondern wi¬ der das Christen Blut zwider dieBe- nachbarte/ wider Unschuldige und Ver¬ wandte/ und zwar entweder aus eit¬ lem hohen Muth und Ehrgertz/ oder aus bloser Herrschsucht/ und Nachstel¬ lung frcmbden Guts/ oder aus gefa¬ ster 0mbr3ge,)4lou5ic, (Tcutfch geredt/ aus Neid/ Mißgunst/ und Widerwil¬ len ) gegen einer auswärtigen Macht/ oder aus Haß und Rachgier/und theils nicht mit Eisen/sondern mir Gold und Geld erworben worden. So alles von unfern Glorwürdigsten Kayser so weit/ als das Laster von der Tugend entfer¬ net war. Sein aufrecht - teutsches Hertz machte ihm keine ombrsZe oder B b z Eiffer- und grossen Mangel an dem krovec litte/ der Muth zu sincken anstenge/ also / daß die Herren Wiener sehnlich auf den Entsatz warteten / und ihre höchste Noth durch allerhand Zeichen und Äundschaffren zu erkennen gaben: Ben aller dieser Schwerigkett und äusserster Noth / bearbeitete sich die Bätterliche Vorsichtigkeit des Grossen Leopolds so weit / daß man vor allen den Töckcli von Preßburg hinweg ge¬ schlagen/ und das daselbstige Schloß/ (wo sonst dre Reichs Cron in Ungarn cvnlerviret/ damahlen aber / und noch vor dem Einbruch / weggenommcn/ K Nr° Majestät zu Händen ge- Mt worden ) mit Kaystrlichen Vol- nrn besetzt hat / wie dann auch wah- Kr Zxjt unterschiedliche äuxll.gr- -vMer zusammen gebracht worden / u 7 zwar in solcher Anzahl/ daß sie AIriegs- Heer von 8oOvo.Mann/ Aerreutscher Völcker, äusser,8200. Mlacken/ ausmachren: Und weil er W wüste / als einfromm-und gott- Mer Fürst/ daß alle menschliche Mü- L Sorg und Fleiß / besonders aber ° Unbeständigkeit der Waffen / lo Mn Fäuen untcrworffen waren / ^„Listigkeit/ Untreue / und des Be- lMzugeschweigen)die doch derKm- Wc bißweilen nicht sichetund er bey Mrn vfft erfahren: Darum er fer- Min den Schluß machte/ daß al- ^Sieg von dem käme / der da alles U/ und nach seinem Gutduncken/ 2? und Sieg/ Cron und Sccptcr Mheiltt/ und in seiner Hand liehe/ ?wohl den Feind obzustegen/ oder von Mben überwunden zu werden; M hat er allgemeine Gebetter zu ^tt den Allmächtigen / nicht allein Klemen Landen angcstellt / sondern Fl seinem auferbaulichen Wandel/ Mesforcht/ und Andacht/ den Him iV zu seinen Beystand/ und die Eng- FVe Schaaren zu seinen ^uxlligr- M vermöget: Also mit der Krafft Allerhöchsten gestarcket / befähle A Entsatz der betrangtcn Stadt Mn über das Gebürg des Kahlen- FW zu versuchen. Hier nun hat stMt die Augen der Türcken ver¬ ödet / daß / da sie mir weniger ^annschafft die engen und hohe Passe DreyWsteRede. ry8 Eiffersucht an frembden Glück / seine Frömmigkeit und Gottesforcht liesse ihn vor nichts anders streiten / als pro 6omo Oei.vor dasHauß GOttes/ und der gantzen Christenheit. Seine cicmc-nr und Sanfftmuth cljLiirte ih- me lauter gelinde Weege/ sowohl die Ehrforcht bey seinen Feinden / als die Lieb bey seinen Benachbarten einzu¬ drucken. Der Göttliche Seegen/ so¬ wohl an der Menge seiner Erb König« reichen und Landen; als an überkom¬ mender Hochachtung bey der gantzen Welt/enrübrigrt ihme von allen Miß- Gunst / Neid und Begierlichkeit nach frembden Cronen. Er hat in Zeit sei¬ ner gantzen Hochgeachtesten Regierung keinen offensiven Krieg wider einigen Christlichen Potentaten jemahlen an- gefangen / sondern so weit ihme aus Kayftrlicher Pflichte gegen das Römi¬ sche Reich / und seine Bundsgenossene obgelegcn ist/ stunde er allezeit -n pu- ris cletensionalibus : Hingegen vor die werthe Christenheit / wider den Erb- Feind/lieft er Preiß alle seine Schatze/ karrimonia!- Habfthafften/ sein Blut/ Gut/ und Muth aufgehcn. 9. Dannenhero/nachdeme der Al¬ lerhöchste die Kayftrliche Waffen so weit gescegnet/daß er mittler Zeit/ so gar biß an den Berg gelan¬ get ist / wollte solche der grosse l.co- poiäus, plus ulcra, befördern/ (wie es viele bezeugen ) und über den Berg klXmum kommen; auch daselbst 80. pkiam, samt diicopolim wegnehmen: Dann wann er auf diese Weiß die Llsulffa des Bergs in seinen Händen hatte/ die man auch mit mit¬ telmäßigen Kosten sorciäciren / und gleichsam inpcnecrabcl machen könte/ so hätte man das Ungerland gleich« sam/ als mit einer beständigen Mauer/ obenher/ nemlich durch das Carpati¬ sche Gebürg/ und unten durch den Berg ttTmum, biß an das Ueäiccrr' neum, geschloffen/ und könte solches geringer Mannschafft 6cffnckren/ den Krieg aus Ungarn/ ohne ihm M zu thun/hinaus zu ziehen/wie/ uim lang man wollte. Dahingegen E man des Bergs nicht verlE ist/ so hat man hernach lauter M . Land/ biß fast nach Wien vor sich/^, ches unmöglich anderst/als ftlE mit grossen Armeen zu bedecken. < Summa/ Kayser b.eopol6 gedachte^ les Guts : und unter so vielen hatte er Ursach eines grossen Vortl) . stch ins künfftige zu versichern /L, der Christenheit eine mehrere E vor ihren Erb-Feind zu vecscUz Aber eben diese Glücks- und Sonne/ die denen Kayftrlichen allerQrthen gläntzete/kunte derM. tzöflsche Neid und Mißgunst nicht l, ger vertragen / sondern / wie der I fer in seinen besten kroZrcssen fort'A re / vermeinte die Cron Francks es wäre ihrer Seits alles verlcvt.j was Kayser Leopolci ferner von Türcken gewinnen werde. Wolm rowegcn lieber das auf 20.JE schlossene^rmjüicium brechen/uno^i jeniqe/ was ihr in solchen eingcrE ß worden/mit auf das Spiel fttz^> zugeben / daß Oesterreich dero M schafft noch weiter in das TurEs, erstrecken sollte. Sogestalten ad nicht redlich gefochten: Dieses L» der bißhero weitlaufftig besckE^ Majestät und Hochachtung Glantz/ sondern ein ewiges Mahl: Dahingegen wird des Grossen/ mit seinen GroßAA bey der gantzen Christlichen lerhöchst - mer-urter Name Tempel der Majestät unauslol^ eingeschrieben/ und auf den Altar gen Andenckens gesetzt werden. Wn und Ureysßgste Wede. beleidigte Majestät. I. Jner beleidigten Maje- j stät ist nicht leicht und wohl zu trauen. Ein Löw bleibt allemal ein Löw/deine ohne Gefahr nicht zu trauen ist. An Mm vornehmen Hoff wäre ein Lö- meri-Waner/ der einen Löwen hinter einen eisernen Gitter ro. Jahr lang/ M Tag dreymal gcspeiset; Und doch/ M so langer Zeit / ertappte der Löw 'MnNährer bey der Hand/und zahl- auf einmal seinen Dienst/ mit WenDanck/daß der Löwen-Warter Mmer Lust hatte/ ihme ferner zu spei- und zu warten. Allzu viel trauen "jeneMilde/die mir dem Schwerdt Ä befehlen hat / ist eme gefährliche Mrheit. Die tragende Zuversicht '"Mr beleidigten Majestät/ ist eine Msonnene Vermestenheit. Lernet F meine Hoff- Leuth und Staats- Mmbten/von dem arglistigen Huch- ^"/was euch zu thun: Der Huchs sollte in die Höle des Löwens nicht Bretten/ vorgcbcnd: Vechgi» mc rci-- Dann er sähe viel Thier hinein/ 2 keines heraus gehen. Es haben MvielvermessencHoff-Leuth sich ge- Mt/ unter das Gesicht ihres crzür- Fürstens zu trctten/ glaubend/ .7/ eingebildete Rechtfertigkett wäre M gegründet / daß sie steh dißfalls "Mts zu befürchten hatten. Aber we- U feynd deren / die ohne Schänd / ^pott/Verlust/ oder Straff zuruck ^Mmen feynd. Der Blitz ist ein Am 'j'gen des Donnerschlags / und der 'Emines Königs/ ist ein Vorbott des 2. Es bergen und verstellen zwar ^mahlen die Fürsten ihren Grimm M Zorn/ und vermeinen dadurch den ^neidiger desto balder oder gewisser "'s Netz zu bringen/ einzuwicklen/ und g chme die Rach auszugiessen; Aber s.m desto gefährlicher ist eS/ vor einen 'b verstellten Herrn zu erscheinen/ der lockt und verführt/ der rufft und würgt: Er scheint zwar gleich derjeni¬ gen Wein-Trauben / die Zeuxes so na¬ türlich mit seinem Kunst-reichen Pem- sel entworffen/ daß sich daran die auf¬ fliegenden Wald Vögelein geirret ha¬ ben: Oder noch gleicher dem Fürhang kgrrb-M, den ihrer viel aufzumachen haben gesucht / und ist doch nur eine gewählte Blenderey gewesen/die sich weder zmnoch aufmachen hat wollen. Gleicherweiß verlassen sich ihrer viel auf eines Fürsten Milde/ aber es ver¬ gehet ihnen bald der Lust/ wann die verstellte Milde in Zorn ausftblägr r Es wellen ihrer viel dre Gnaden Pforten aufmachen / aber es wird ihnen dec Riegel vor der Nasen mit Verlust des Kopfs vorgeschoben. In Summa/ ei¬ ner beleidigten Majestät und Herr» schafft ist nicht leicht zu trauen» z. Die Ursach giebt 8enecs: trs ns. rura compsrscum cll, uc slciüs injuria, c;u?.m mcncs ciefcenllsnt: scc;ue ills ci- ro llellusnc illss rensx memoria cullo- cllac. Sintemahlen die Natur selbstm dieses bewähret/(ich sage) die natür¬ liche Gebrechlichkeit des Menschen bringt dieses mit: Daß wir leichtec vergessen auf die empfangene Guttha» ten/ als auf den fertigen Schnee: Hin¬ gegen das Geringste/ so uns beleidiget/ bleibt in unserer Gedächtnuß mehr / als in den Stachel eingegraben. Es feynd einige Stern imHimmel/welche die z^llroriomi kix-Sterne nennen/ die sich nie bewegen/ wie ctwann die Sonnt/ (die durch den Himmels Cir- ckcl auf-und ablaufft) sondern bleiben fest/ und werden von einem bewegli¬ chen und umlauffenden Circkel umge¬ wendet. Dieser bewegliche Circkel feynd der Fürsten Gnade und guter Willen/ der sehr unbeständig und be¬ weglich ; wie es erfahren haben viel tausend der jenigen/ die auf diesen Cir¬ ckel trauen/gefchupfft feynd worden in den Abgrund alles Übels. Die Nx-- Sterne aber feynd der Fürsten ihr Um muth/ 2OO muth/ Widerwillen / Rach / und Uw gnad: Diese stehet vest und unver- ruckt/last stch selten zu der Milde bie¬ gen: sie schläfst/ und gedencket auf die Rach: Ist ein Wund - Tranck/ das aber nicht heilet / sondern macht die Wunden. Ein Beleidiger der Maje, stat hat ein einiges (aber versichertes) Mittel; nemlichen die Flucht. Folge denjenigen / den sein beleidigter Fürst etlich mal vor sich beschlicht zu kom¬ men : Er liesse sich aber abcontrafaien/ und schickte das Contrafai nach Hoff/ deyruckcud: Das habe vor sich allein. 4. Der von vertriebne Larcli- N3i ^ipkonlus wäre dergestalt wider den Pabsten i/eo den Zehenden erbit¬ tert/ daß er endlich begunte mit mein¬ eidigen Gedancken umzugehen: Be¬ stellte einen Wund - Artzt / Namens Lrrpriika Verbellt, zum Werckzeug seines bösen Vorhabens. Dann weilen der Pabst mit einem alten Schaden auf dem linckenFuß behafftetwar/scheinte die sicherste Gelegenheit zu seyn/ mit Aussetzung der Wund-Pflaster/ bas Gtfft beyzubringen. Aber mittler Zeit kommt der übel - gesponnene Handel aus/und der Verdacht wurde auf den Cak-ciinai gelegt. Er wird nach Rom bcruffen / hingegen die Abreiß wurde seiner seits durch verstellte Entschuldi¬ gungen so lang aufgezogen / biß der Pabst des Königs in Hispanien Bott- schaffter versichert/dem carömsi sollte keinLeid wrderfahren.Aufsothane Ver¬ sicherung begiebt er sich auf die Reiß/ obwohlen ihm das Gewissen vorhiel¬ te/ nicht allein die verübte Schuld der beleidigten Hoheit/sondern auch/ daß er mit einem solchen Pabsten / der den Namen eines oder ergrimmctcn Löwen führet / zu thun wird haben. Sein Verbrechen war unlaugbar/ die Straff von dem Gejatz ckLNrt; Allein des Pabsten Lock - Wort/ wegen des sichern Geleits/ bewegten den unbeson¬ nenen Larcimdi IN das Schwerdt der Rachgier zu eilen. Dann gleich bey seiner Ankunfft nach Rom / wurde ge¬ dachter ^pllonius in Verhasst gezo¬ gen/ mit Zeugen und briefflichen Ur¬ kunden überwiesen/ hernach des geist¬ lichen Schmucks beraubet / der weltli- Em und Drepssigste Rede. chen Obrigkeit überhandiget / endl'E bey eitler Nacht mit einer Würg Schnur erdroselt. . Es entgehet selten der die GW der sich in die Gefahr stürtzek. ^ belerdigte Majestät ist von ME zubeten:In dergleichen Fallens das Menschliche Leben an einemE henckt/ ist das Mißtrauen kein LE sondern ein bewahrtes Mittel der fersten Gefahr vorzubiegen. AE 6es, em sonst gantz gerechter ME alsbald er erfahren / daß er bey dE Athenicnsern verklagt sey wort' nähme gleich die Flucht : wie ihm E seine Freund haben erhalten woE vorgebend/er habe eine gerechte V»' könne nrcht unterliegen / solle m 1 , Vatterland kein Mißtrauen /E versetzte gantz weißlich' E traue mein Leben auch meiner ME mcht/aus tragender Fürsorg/A sie nicht etwann ausUnachtsamkeß A schwartzes Kügele/an statt eines A sen in dre Wahl-Büchsen legen ME Leben ist theuer: einmal verlos kan nimmer weder erkaufft nsm fundm werden. , -x 6. Ein Ober-Herrscher/waE auch den blosen Verdacht am E wirfst/und obschon derselbe unDE ist / so wögen ihm seine eigne FE und Bcfreundten nicht ausreden/ E vertheidigen/ es seye dann/ waE „ m gleichen Verdacht gezogen wE werden, ^berlus beschuldigte aE j Lasters der Majestät / die mit E Srurtzung nur ein Mitleiden getrE hatten. Eine beleidigte macht einen kurtzen?rocc5,hebt^ Zierlichkeit des Rechtens auf/ vE ret offt wie ^lex3ncler mit Oslba mit KlgrcolMd koncejo,vl'oN N - ^ergclicle. Was ist dgNN ZU tE- Trauen ist hier keine Tugend / trauen kein Laster / in die GeHE zu begeben/ ein Aberwitz und FE, kuZe, clcclinL limen r^rrmm, sagt k>6e8: Fliehe/entweiche / gehe HME oder beyseits/ daß du nur nicht beE test die Thürschwelle einer erzn^E Herrschafft: ()ui amac?criculurv bic m iiio. Gesuchte Gefahr bringt'',/ Verderben. Leichter ist in der Ft heit sich zu verantworten / als m Beleidigte Majestät. 201 Fesselen. Uber alles aber bringt die gröste Sicherheit allein der Ruhm / und allgemeines Geschrey eines auf- richtigen Wandels : 8ecuric3ns lN3§na pomo cü,nibil mi^ui fixere. Keine bes- sm Sicherheit/ als nichts Unrechtes zn thun/sagt8encca: Und du thue des¬ gleichen/so wirft du allezeit sicher seyn. 7. Lmelzio sco^rirll cjitllcicnce,ist die Aussag des gelehrten Edelmanns von von Venedig/Frantzen Lauredan. per croppg constllenr'.3 caclerc in c^ua!- cke 6Mro gccilleme. Daß Weit besi s^r seye/ den Namen eines mißtrauen- vcn Hoffmanns zu erhalten / als durch Mu grosses Vertrauen in widrige Um M/ Verderben/und Untergang zu gc- Men. Jene Versicherungs-und Ge- mts-Brieff/ die von einer erzürnten Am-Herrschafft erhalten werden/ 'M mehrmahlen auf die Schrauffen Mllt/ und werden durch arglistige Endungen ausgedeutet oder gar ab¬ ,8. Dahero als der Spanische Bott- 'Mfftcr von des gemeldren Cardinals Unglück / Gefangenschaffr/ MTodt die Nachricht überkommen/ Mwehrte er sich im Namen seines Knigs bcy dem Pabst / mit hefftlgcn ^orten/voracbend: Der Pabst hakte weder die gegebne Verheissung gchan- M/ den Glauben gebrochen/ semen Monarchen hinterführet / und mehr ^gleichen: darüber aber kein anderer Mcheid erfolget / als dieser: Es mag Aw sicher Geleit demselben zu Hülff Alnmen/dcr nach den Leben eines Für« 'wn getrachtet / es seye dann/ daß aus- Mlich deßwegen die Bcfrcyung gc- '.wehen ist. Aus dem erhellet/ daß Men Fürsten und Herren die Schein- Mchen nicmahlen crmanglen / ihre Wdtgte Majestät zu rächen; Es ist ungemeiner grosser Aberwitz / sich A bereden / von einem regierenden Jerrn / nachdeme man ihme merckli- wer Weise beleidiget / Vergebung zu Dpfangen/und mit einem schädlichen ^ertrauen ihm unter das Gesicht zu Achen/ ohne Betrachten/ daß die betest Men Fürsten alles vergessen können/ Ausgenommen sich zu rächen. Ja/ wann sie verbrechen/ oder verschwö¬ ren/ die Straff nachzuschen / so ist es lauter Betrug; dann sie werden gleich¬ wohl straffen unter diesen Vorwand/ damit die Laster nicht zunehmcn/ wann sie ungezüchtiget blieben. 9. Dieses hat der Hertzog von Louiiion, sonst der berühmte ^i-cnne genannt/ als ein kluger Staats - Mann bcy sich recff erwogen: Dann nachdeme er des Marschallen von ^ron.m dessen (wie d»e Rede war) gefährliche Han¬ del wider den Staat in Franckreich er sich vorhin auch eingemifchet/unglück- seeliges End und Hinrichtung vernom¬ men/hielte er vor rathsam/ zeitlich ei¬ ne vernünfftige Kerina zu nehmen. Diescmnach begäbe er sich in seine ziemlich entfernete Vice- Graffschafft Lui-ennc, allwo ihme keine Bequemlich¬ keit crmanglen hat können/im Fall der Noth/vor des Königs Rach / sich noch ferner zu Kiviren. Weil aber (erzehlt der Bischoff zu Radetz) der König er¬ fuhr/ daß er noch mir etlichen heimli¬ chen Anschlägen umgieng / ließ er ihn fordern sich zu rechtfertigen. 1 o. An statt selbst zu kommen/ schrie¬ be er einen Bricff von grosser Bered¬ samkeit/worinncn er den König bate/ weil er vernommen / daß siine Feinde sehr boßhafft und listig mit chme ver¬ fahren/ Ihre Majestät möchten ihne erlassen / nach Hoffe zu kommen/ und zu erlauben / daß er Ihrer Majestät/ dem gantzen Reich / und seiner eignen Ehre ein Genügen zu thun/ seine Sa- chevor dem Cammer-Gericht zu okar- rl-es, Krafft des von Ihrer Majestät ertherlten Frcyhcit-Brieffs/vor alle der veränderten Religion zugerhane/ ausführen möchte / wohin inan auch seine Anklag und Ankläger verweisen sollte. Hierauf begab er sich von Stund an nach Ol^rcrez, stellte sich vor dem Cammer Gericht/ und nahm hier¬ über einen gerichtlichen Schein. Der König schöpffte über diese seine Ant¬ wort grosses Mißfallen/ und wurde seine Sach viel ärger. Wie nicht we¬ niger nahm er gar ungnädig auf/ daß ihm das Cammer - Gericht einen Schein ertheilt hat. Jedoch verstell¬ te der König den Zorn/ und ließ wie¬ derum dem Hcrtzogen Unnc zuent¬ bieten/ daß es noch nicht an dem wä¬ re / seine Sache gerichtlich vorzuneh- Cc . men/ 202 Zwep und DrepDgsle Hede. men/sondern er sollte sich nur/ so bald es möglich/ bey Hoff cinftellen/ (der¬ gleichen unempfindliche Fallstricke zu legen / seynd die Fürstlichen Höf allzu gewöhnet) aber der trenne mercket diesen gefährlichen Bossen : Dann fo bald er durch seine Freunde / die er zu Hof hatte/ benachrichtiget wurde/daß der König den?rLliäemen Oommarcin abgeftrtiget/ihme seinen Befehl anzu¬ deuten/ und ins Merck zu setzen/ begab er sich vonLllMl-es weg nach OrrmZes, von dannen über Genff nach Heidel¬ berg zu dem Pfaltzgraffen/ als ein klu¬ ger Staats-Mann / wie er dann auch nicht weniger als ein tapfferer Kriegs- Mann in der That war / wohl wis¬ send / daß man mit seinem König sich in keine Rechts-Handel einlassen/ noch sich ihme nähern sollte/so langer noch gegen ihme erzürnet ist. ir. Ein schönes Lehr - Stuck allen Hoff-Leuthen und Staats Beambtcn: Nemlich nicht leichtsinnig zu trauen jener Hoheit/wider welche fick jcmans entweder wissentlich vergricffen hat, oder wann ein ftarcker Verdacht M einen gemorsten wird: Item/ so einer an der Rechtfertigung zweiffelt: Uno dann letztens/ wann hohe und machte ge Feinde jemanden bey Hof verfolgen- In diesen vier Fällen ist sicherer von fern/ die Zeit und Gnad zu erwarten: Dann die Zeit macumr dergleichen Händel; die Zeit macht vergessen; uns die Zeit allein ist mächtig / zu besann' tlgen hohe Gemüther. die per corco- ne per raZion va6o in prigion, sagt et Welsche: Es ist gefährlich vor einer Obrigkeit / die mich entweder schulN weiß / oder schuldig haben will / zu ch scheinen. Leichter ist aus / als in da Verhafftung zu antworten. Die Ferne allein giebt in solchen Fallen die Sicherheit. WWWW WWl WWWWWMWW!^ NweZ und WeWgffeUede. Mr gewaltige Bertzog. I. Ines kri varen oder Hoff- manns allzu grosseMachr ist denen 8ouverainen ver- dachtig / und denen kri- varen gefährlich. Dieses ist eine Lehre von Anbegin der Welt/ mit viel tausend Geschichten bewäh¬ ret : doch aber so wenig bey der Nach- Welt geglaubet/ als etwann die Mro- r>c>mi dem Oopcrnico glauben kölMkN / daß der Himmels-Lauff fest und unbe¬ weglich bestehe/ und der Erdkreiß be¬ weglich umlauffen sollte. Sintemah- len so viel und mannigfaltig plötzliche StÜrtzUNgeN hoher Ministern und Hoff Leuthen täglich ob Augen schwe¬ ben ; daß billich die?ollerität und Nachkommenschafft ein stets-warnen- des Beyspiei haben sollte / sich bey frembdem Unglück in Obacht zu neh¬ men. 2. Durch eines andern Schaden sich zu hüten/ ist eine Würckung des M stands: mit eignem Unglück zu lernen ist ein Anzeigen der Unbehutsamkat- Woraus man ergreifft/daßjaunbM scye/ sich auf eigne Macht und Glp zu verlassen / da wir noch das Mch hören / der fallenden hohen Säulen/ und das Blut greiffcn derer/ die duru) gar zu grosse Sicherheit des Glücks/ auf die Metzel Banck des Verderbens gerathen. Dessen Beyspiel ist der uN' glückseelige /^lvarus 6e L.UN2 in Ealch lien/ unter dem König soanne; Grafen von Egmontund Horn in M Verland/unter dem König Philippen der Hertzog von Friedland/ unter den! Kayser Ferdinand / deren allen allzu grosse Gewalt/und Glücks-Erp bung/ zu nichts anders/ als zu einer gähen Stürtzung / und Abfall der Elp ren/auch Leibs und Lebens Verderben gedienet hat. Dahero der altekpo/ topllus kllavormus» wie LcobLUS in sch nck Der gewaltigeHertzog. 20z 4- Es geschieht zwar öffters / daß ein Kürst mit seinem und Hoff¬ mann/ oder andern Staats-Beamv- ten viel 6>ü'imu!irct / und last ih- ne eine Zeit in seinen hochmüthigcn Gedanckcn und gefährlichen Beginnen toben/ daß schier scheinet/die Rach wäre gäntzlichen erloschen / die Maje¬ stät entschlaffen / und sollte bald ei¬ ne neue und partheyische Regierung/ mit Nachtheil der alten und recht- mäßigen cingeführet werden. Aber eben diese viMmuisuon ist gefährlich; nicht ungleich einer mit Blitz und Don¬ ner schwängern Wollen/welche zwar eine Weil an dem grossen Himmel sich durch den Wind von Norden biß in Westen treiben läst / aber endlich wird solche ausbrechen in lauter Ha¬ gel/Feuer und Ungewitter. Eine dergleichen OlMmulaciolr und Blindstellung crregete sich in Heinrichen dem Dritten / Königen in Franckrcich/ mitHertzogen vonQNullL, seinem Vasallen. Dieser Hertzog wäre allenthaben in grossen Ansehen/ mäch¬ tig/und ein Haupt der Bündnuß/ die man 8acrsm , oder den heiligen Bund genennek. Dessen Absehen war/ die Keyereyen und Hugenotten aus dem Reich zu verjagen/die wahre Re¬ ligion zu schützen / und zu dessen aller Sicherheit / die Cron Franckrcich mit einem Catholischen Erb-Folger zu ver¬ sehen. In Warheit eine recht Christ¬ liche imcmlon, so nicht etwann dieselbe mit derRcgiersucht und Ehrgeitz(den viel tMoi-ici gedachtem Hertzogen von ollullc,und sememAnhang zumuthen) untermenget war. Dannenhero wie Hartwich von ?cre6xe, Bischoff zu Rodetz/ in der Lebens - Beschreibung Heinrich des Grossen / Königs in Franckrcich/glaubwürdig berichtet/ cr- mangleten die Ghuistschen nicht / den König bey demVolck schwartz zu mache/ über seine Hinlästigkeit in Staats-Sa¬ chen zu schmähten / verwendende/ des Königs Thun und Lassen zeigte anders ner andern Rede vermercket; Recht gesprochen : Romines ^2rcirn,eüi: ocholos,p^rclm miserülii- les: ll,läicuIoL czuillem, czui Lmblcioic sä mHora Lipjem : O6iolos,cjui ea conse- guuvcur: ^liserablles sucem, czui prols- bumur; Dergleichen Menschen scynd theils lachens werth/ theils verhasst/ und theils mühseclig. Lachens werth seynd diejenige/die aus lauter Ehrgeitz nach hoher Gewalt trachten: Vcr- yassr / wann sie solche überkommen haben: Mühseelig / indem sie der- stlben entsetzet/ in den Abgrund der Unehre fallen müssen. Z- Witzige Monarchen/ gleichwie mihrerVasallenTugendundGlucksee- Mit billich lieben sollten / also haben Ub sich in Gegenwurff vor dero Ubcr- Mt und Anhang niemahlcn zu versi- Ja btt Eiffersucht solle denen f/Arenden Herren dergestalten angc- Aren seyn / daß sie neben sich nicht Ml eine gleiche Macht leiden sollten/ M dem Jtaliänischcn Sprichwort: e Ig Zibnoris non penice la Locv- entrüstet sich ein jeder Mliebter/ deme jemand nach seiner Alschafft nachstellen will: Gleich¬ es ist unversöhnlich die Empfindung "einem KöniglichenGemüth/ deme der untergebne nach dem Reichs-Stab Men soll: ^rlluum ell, bekennet n- in dem 4ten Jahr-Buch / eoäem j/o pocenrigm Lc Loncoröigm eile. Es d .hAt zu glauben/ daß an einem Orth ^e Gewalt / und die Einigkeit gefun- N. wird. Wo sich der Haß und einfindet/ daselbst kan die Einig- nicht in die Länge tauren. Ist 8ejanus ein Liebling des Kayfers deru gewesen: Der Ansehnlichste bey der Vertrauteste unter allen Aff-Leuthen: Ein Aug-Apffel des Äsers/ein Mit-Loniorc des Reichs: ..Meden diese allzu grosse Gewalt M Uberhebung des Glücks / dessen allein mißzubrauchen wu- i.. dewegte endlichen i'ibermm zu ei- politischen Eiffersucht/ wurffe auf nichts/ als die Unterdrückung der Ca .liessen Verdacht/ Miß- tholischen Bündnuß/Aufwieglung der ^"ftN/und einen solchen grimmigen Hugenotten/Mehrung der Ketzereycn/ dl8^ M unversöhnlich so lang war/ Erarmung der Vasallen / und Ver- Uud mmahlichen Untergang / schwendung der Reichs Mitteln. Und "owm!» ämmde Vertilgung ver- es haben diese Klagen einen Schern "Men. C c 2 der 2 O4 Zwey und DreyMste Rede. der Warheit gehabt/ indeme aller Or- Ihm wissend war/daß der König Heim rich der Dritte mehr dem Wolleben / und des Hoffs Gelüsten/ als des Reichs Angelegenheiten nachgegangen: Viel Millionen mit seinen kavonren durch- gebracht; auch von der Natur so be¬ stellt/ daß er sich nicht gescheuct hatte/ mit seinen Freunden und Hoff-Lieblin- gen/ wie die jüngsten HiftoriemSchrei- der vermelden/ das Königreich zu Hei¬ len. 6. Seine Aufbürdungen / Zoll- Mauth und Zinß Gelder/ waren fer¬ ner demVolck unerträglich: Er hatte nut den Hugonotten den Frieden ver¬ sucht/ mit Beschimpffung der heiligen Bündnuß/ ihnen längere Frist ver¬ gönnet/ auch etliche Stadte/Sicherhcit halbcr/ihnen inBesttz gelassen. Derglei¬ chen Mängel und Überschreitungen des Königs/machte ihme der Hertzog von OlluilezumVortheil seines Beginnens/ dann wie koitus in seinem sechsten Buch gestattet: Xmul^cur, ex LMU- li clL^relllone iemper creäic iuLmcrcsc^- re Alonam Der mit andern cyffert / und andere übersteigen will/ gedencket allezeit / daß durch Beschimpffung sei« nes Gegentheils / ihme eine mehre¬ re Ehre zuwachse. Und dergestal- ten vermehrte auch der Hertzog von Tag zu Tag seine Macht/ seinen An¬ hang/ und sein Ansehen/ sowohl bcy den in als ausländischen Fürsten / mit denen er mit grossem Nachtheil des Königs / und wider die Gebühr eines Vasallen in absonderlicher Verstände nuß gestanden. Seine Armee bestün¬ de allbereit in vielen Esquadronenund Regimentern: Die reichesten Provin- tzen des Reichs wurden von^ihm be¬ zwungen/ die Stadt Lion verließ den König/und hielt es mit demHertzog von 6lluise:Uber dieses alles verstatcete ihm der König io. vornehme Stadt und Festungen inFranckreich/und wurde ge- nöthiget/ um den Frieden anzulangen bey denjenigen / denen er zu befeh¬ len gehabt. Dergleichen Thctten wür- cketen/ daß der mehreste Adel/ und be foderist Pariß/ die Königliche Haupt- Stadt/und das Hertz des gantzen Kö¬ nigreichs/ihme Hertzogen beygefallen/ daßderPöfel überall ruffete mit gros¬ sem Eyfer: Es lebe der ollwic: Es lck der Beschützer des Glaubenshaß^ Geistlichkeit und alle Prediger aufd^ nen Cantzelen allerhand Lob-Spru^ aufbrachten : 8au1 vicir mille Lc äcccm rniliiri: Saul hat taufend Ül)^ wunden/ und David zehen tauM dergleichen Vicir und Viv^r zeigten es Kohlen der GhutsianlschenHerrschasl je langer je Heller herfür zu glühen- 7. Hierauffienge der König (a'^ viel zu spath) recht zu sorgen/ und lich zu gedencken / ob dieses UmE nicht endlich dörffte ihme den SceM aus der Hand ( massen auch in v Sach selbsten nichts anders reissen. Bcrathete sich also mit M" Lieblingen/ die ohne dem Feinde E Mißgönner des Hertzogen warelE einfolglich allcerdenckliche Werck-Ml« tel zuschühreten / das Rach - Feuer«» des Königs Gemüth wider seinen ve messenen Vasallen in volle Brunst s» bringen/ dahero erwachte endliche« Königliche Rache/ und wollte ninE gcdulten/ daß ein Vasal so weit/»» über den König selbsten erhoben M werden; Entschloß sich demnach/^ mer zuruck zu halten/ sondern despe tzogen Macht mit der Gegen-AM zu begegnen/ zog derobalben -E,- Schweitzer / ohne der FrantzösüE Soldaten / deren auch eine zieinl^. Anzahl war / heimlich in Pariß/ T gäbe Befehl / sich der vornehmsten giften zu bemächtigen / in Meinung durch solches Mittel den Bund trennen/und des Hertzogs von^buu' Ehre/ Ansehen und Gewalt zu säM ch"'- . 8. So bald aber der Hertzog hlE Nachricht bekam/ eilete er nach E, Möglichkeit von Lainssn», wo er M damals enthielte/ nach Pariß/entschn«' fen/ lieber zu sterben/als seine FreM, in derNoth zu verlassen; Mit kurtz^' man verschloß die Gassen biß an e Pforten des Königlichen Hofs/ des Königs Trouppcn wurden Z s. streuet und entwassnet; Die M- und das Narhhauß bemächtiget / König selbsten / aus Forcht nut Spiel zu kommen/ geriethe in groib Schrecken/ und flüchtete nach > Dieses Schmachs ungeachtet/ ery^ Der gewaltige Hertzsg. 205 sich der König / beyseits legend alle hi, tzige Rarhschläge und Kriegs-Gedan« cken / ergrieffe allein die Waffen der iMmukuon oder Blmdsiellung/ in Meinung/durch eine listige Hulde den« renigen aufzuretben/ demc er mit Was- fm benzukommen unmächtig war. 9- Jmmitrels Graff von Scham- berg/ ein General über die Königliche Hülffs-Völcker / aus tragender ver- treulichen Kundschafft mit dem gegen- lheiltschen Hertzog von Lkmle, wollte llch einsmals aus der Sach mir ge- Achtem Hertzogen bereden / bate um sicheres Geleit / und spräche bey seiner Munfft dcn obulse also an: Die vor« W lang«gehabte Bekandschaffr veran- Wt mich/ euch Printzen vor die Äu¬ fn zu stellen/ wie so gefährlich seye/ vch den Königen/ die lange Hände/und lvuun sie entrüstet seynd/ taube Ohren Mn/ sich in einen Haß zu bringen: Er tvAe sich doch in etwas mässigen/ M des Königs Gedult nicht ferner An/damit ste nicht gantzund gar Mlmme/ und endlich sich aller Vor- ryeil/ die sie haben mag/ betrage. Er Me sich seines Glücks ja bescheidene !^Zor gebrauchen / und seine Macht Mt dem König / sondern seinen Fein- fnvor die Nasen reiben: Er solle recht AMen/daß seine Macht in den Au« M des Königs verdächtig/ und von den hoffen des Reichs beneidet würde; Miahlen seine gantze Gewalt an der Sacht des gemeinen Volcks (so alle Mntzostm utid des Königs Untertha« seynd) und der Ausgang seines Aoglnnens/ auf Gunst eines unbeson- und schwührigen Pöfels hasste bestehe. Ein geringes Lüfftlein diese Gunst umwenden/und sein seines Hauses Verderben verursa- b so. Der Hertzog nähme zwar diese >Mnerung an / aber mit gantz uner- Mckenem Gemüth sprach er: Seine des Hauses Wolfahrt hange an 1- Mmeinen desReichs/und derRe- Mn Nutzen / und möge davon sich LNtrennen: GOttwürde Helffen sein eigne Sach auszuführen. Es ist sA wahr / daß der erbitterte König LMt/da mir etwasMenschliches 'vlderfuhre/ mdeme er bey meinem Le¬ ben mir nichts thun kan/ nach meinem Abdruck an meinen Kindern ergiessen möchte. Aber deren Glück und Um glück sollen mein rechtmässiges / und zur Reichs und Religions-Sicherheit adzichlendes Unternehmen / nicht hin¬ dern. Ich befehle sie demselben GOtt/ welcher mich nach dem durch die Ketzer an meinem Vatter sehr verübten Meu¬ chel- Mord/ vorsichtiglich bewahret/ und die Gnad/ mein Hauß hinwieder m denFlor/in dem es stehet/ zu setzen/ gege- ben hat: Die Gefahr von den Königli¬ chen Wüthcn/ und seiner Liebling Li¬ stigkeiten/ seynd mir unverborgen/der Allerhöchste aber wird sich ins Mittel schlagen/ und eines Königs Hertz/so in seiner Hand stehet / nicht dahin verlei¬ ten lassen/ baß er wegen einer kleinen Rach / die er an mir verüben möchte/ das gantze Königreich/ und die Reli¬ gion in die äusserste Gefahr eines nun- mer-erfttzenden Schadens bringen soll¬ te. Man weiß / wie seine und meine Sachen stehen / und daß ich gar nicht gesinnet bin/ mich so bloß dahin/und oh¬ ne genügsamen Schutz begleitet/ in die Gefahr einer besorgenden Rach zu ge¬ ben : Sollte aber aus Verhängnuß GOttes (dessen Urtheile unergründlich seynd ) ein gewaltiger Streich mei¬ nem Leben angebracht werden: so hat mein Vatter an mir Rächers genug ge¬ habt/und ich glaube / daß ich seinen Todt ziemlich hart gerochen habe; Auch mir dergleichen Rächer nickt er¬ mangle« werden / den König sechsten/ etwann in einen unglück'seeligen Todt zu stürtzen. Also hockmüthig redete derHeryog/und ist sonder Zwciffcl al¬ les dem König so gleich hinterbracht worden. 11. Dannenhero widerholete seinen vorigen Schluß der König / und zu solchem Ende schickte er eine ansehnli¬ che Bottschafft zu den Hertzogen ab: Der fürgewandte Zweck dieser Ge- sandtsckafft war/sich mit dem obmie gäntzlichen zu vertragen/neue Armeen wider die Hugenotten aufzurichten; JhmeHerzogen zu seinen/und berCron Franckreich General-Lieutenant zu be¬ nennen/ mit beygefügten/ in Namen des Königs/ Cathegorischen Anerbie¬ ten/ nichts hauptsächliches/ ohne sein Cc z des Zwey und Dreysijgste Rede Königlichen Zorns gestürtzet soll den; ist auch also geschehen. Der^ nig versteckte so viel Meuchel-W»^ als vonnöthen war/ diese GrauE. zu verüben / unter die TappeM,. seiner z^nce-Lamers: läst hieraus' Hertzogen unter dem Vorwand ei" Unterredung zu sich begehren.Dcr^ tzog ist zwar kurtz zuvor / von Hertz.treulich gewarnet worden«'/:, solle dem so offt beleidigten König s viel trauen: Es wurde ihm arE Schreiben unterlegt/ darinnen W Todt angekündet war: IngleiüM« Ende seines Schweiß-Tuchs / fand ) diese Wort: Ssivsst euch/ oder ihr todt. ' H 14. Dessen aber allen ungea^ tritt der Hertzog in die ^nce-?v r des Königs: Aber / O unglückM. Tritt! Es fielen ihn plötzlichen an § gedachte Meuchel Mörder / verE. ihm so viel tödtliche Wunden/ daN - gleich den Geist aufgeben/und Königs Augen geblieben / der eE te Leichnam eines allzu gewaltig, und derentwillen unglückseeligen fallens. Lui-ipläez der Griech/ nna^ rsciöes der SittenLehrer/ vermal) . getreulich: LumsscZibus ne concsno Du sollst mit Königen und dich nicht zu viel Massen: Dessen^ fach giebt der koec: uclcis IonA^ Albus esse MSQUS. Dann die KätNv che Rach hat lange Hande: Diese har manchen in eignem Erstrckr/ und mir samr Geld/ und Gur/ Auch jhme genommen gar r" Much. s. Alle pLfels-Li-be/Ruhm und f „ Ist ein falscher Schein / und Dunst/ . Wo Ronigs Rach gluhr : »st Hier liegt der chenre Lothringers Obusse, bleich / verwunde und au streckt/ , , So gejchichrs: der des Romgs 0 weckt. ./ So lang die Weir steht in der R^/ Die sich gesetzt habn in den Seynd Alle schier geZangen ZU Mu 2OV des Hertzogen Wissen/Rath und Wil¬ len/ jemahlen vorzunehmen. Aber eben die Bezeugungen/wie der Erfolg geben wird/waren anderst nichts/ als so viel Fallstricken / damit den Lllusse nach und nach in das Verderben zu leiten. i r. Deßhalben wurde von dem Kö¬ nig ein Reichs-Tag nach Liois ange- stellt: Dahin kam der Hertzog mit be- sonderm Pracht/und anfthnlicher Ge- sellschafft: Er wurde von dem König auf alle Weiß complimentirt / und ge¬ nehm gehalten: Die gantze Hoffstatt ist ihme gewidmet zu Diensten gestan¬ den : Alle lVUEri und des Königs ks- voriren warteten auf seinen Befehl: Er war der Leith - Stern aller Rath¬ schlage: Auf sein Begehren wurden al¬ le/ vorhin von dem König denen Hugo- notten erthetlte Freyheiten umgestos¬ sen ; Mit kurtzen : Es geschähe alles/ was der Hertzog immer gewolt / oder verlangt hat. Der König selber ver¬ traute ihm seine hohe Person/und die Schlüssel von der Burg Liois: In sei¬ ner Gewalt bestünde alles: Der Kö¬ nig/ die Königin/ seine Freunde und Feinde / ja die Frantzösische Cron sech¬ sten. i z. Nichts über solche Gnaden Be- zeigung! Nichts über diese Aufrichtig- keitlNrchts über sothane Versicherung! Aber/O behutsamer Printz! wie kanst du desjenigen Liebe trauen/ die nicht aus guten Willen gehet/ noch gehen kan. Eine verletzte Majestät dencket lang; wie magst du auf eine solche Wort-Versicherung bauen / wo keine genügsame Unterstützung in der That ist ? Deine Armeen scynd wett und fern / und du unter denen Feinden? Ja ja/ eben diese allzu versicherte Ge¬ walt ist ein Vorbott deines Verder¬ bens : indeme jener theils auf deine eig¬ ne Vermessenheit / volle Einbildung; theils auf des unbesonnenen/und nach allen Wind sich kehrenden Pöfels- Gunft/ gestützet/ zeigen wird/ daß dei¬ ne gewaltige Lcacua und Ehren - Bild/ einen leimigen Grund habe/und solche ehist von einem eintzigen Stein des M) o(ZK -Oy UreZ und Meyffigste Wde. Der vermessene MarfMl. das werthe Pattcrland / durch das Auer seiner Rachgier aufzuzehrm/ und in die Aschen zu legen. Dann in Warheit/wie die knUoiopNi von dem elcvilten und neben natürlichen Feuer vermelden/daß solches zu löschen nicht wohl möglich seye; EbenmäM ist zu gedencken von demjenigen Rach Feuer/ so in keinem pnväcen/ sondern in einem Königlichen Gcmüth erwecket wird. KcZurei NLlura lAnea öc vcbemens cib, omnia.c^uX con-chir, echchmic, sagt Oio. n^tius ^ailL3rn2iiLUL. Daß grosser Herren Zorn also gcarther seye/wie das Feuer / dann er zehret alles auf/ was er ertappet: Er last ihme keine Grantzen setzen / wie weit / und wie lang: Er last sich nicht dämpssen nach der Stoischen Prahlerei). Mit weni¬ gen: Gleichwie der Zorn der mächtig¬ ste McLk und kschou ist unter allen menschlichen Anmuthungm; Also hält sich solcher nirgends lieber auf/als bey hohen und mächtigen Pttsonen. 2. Dannenhero ist aller Sitten- Lehrer einhellige Meinung / und zune- ben heilsamer Rath / daß grosser Her¬ ren Zorn nicht leichtsinnig zu reitzm seye: Und zwar erstlich durch hitzige Reden / oder Verschimpffungcn des Staats - Oouvcr-no: Zweytcns / durch Lucyi-ifchesVorstcllen/Nachrcdcn/oder Hx.ren des Fürstlichen Verhaltens: Drittens / noch weniger durch Mein¬ end und Zusammen-Rottierungen: Vicrdtens/ durch Mißbrauch der Fürstlichen Hulden und Gnaden: Fünfftcns/durch halßstarriges Wider¬ sprechen : Sechstens / durchs öffentliche Prahlerei) / oder Verstossungen der Ucnren: Sicbcndens/ durch freventli¬ che Entschuldigung eines wissentlichen Verbrechens. Das Staats,Wesen zu raxwen/ist eines Fürsten Hertz zu tref¬ fen Sein Verhalten zu ssöttlen / ist so viel / als seine Ehre zu berühren: Sich zusammen rottiren/ ist auf des Fürsten Leben zu trachten : Sich zu mißbrauchen der Fürstlichen Hulden/ > ... ist i. Je Feder der Göttlichen Weißheit bezeuget/ daß zwischen einen: ergrimm ten Löwen/ und einem er- zörnetcn König / oder vielmehr zwischen dessenBetrohungen/ und jenes Zorn kein grosser Unterschied lche: dlibrl jncercst incer minas KsAis Lc lrambeomz, wie wir schon oben gemel¬ kt haben. Em Löw/ nach pb-w Be- Meldung/ soll zu der Rachgier nicht "mt zu bewegen seyn ; wird er aber ^wogen/so ist er unversöhnlich. Glei- sägt buripicles beyM 8cobiL0 : ir« implLCübüms srviunc: M derjenige Zorn / der aus einem NMchmi Geinüth langsa-n hervor Mt/ endlich unmöglich seye zu vcr- 'Men/ oder zu besänffrigen. Därmen, ^ro kbocion. ein vornehmer Burger M Athen/ hörend vcmoüUML-n, daß Mr Griechische Wohl-Redner/ wü V, Alexander den Grossen / in viel ^Hmach-Wort ausgebrochen/ eilends Mselben befohlen hat/ nicht allein die i^bc abzubrechen / sondern auch von r Cancel mir nicht geringer Scham des ttLmoübeniz. als grosser Ver¬ wunderung des versammleten Volcks Msteigeu/ neben Beifügung dieser Amtlichen VerMähNUNg: >loli Jemens I^onem lkimulcir-e; Lc juvenLM, ^lonLöc impergnäi (Iupi6oinccn- Pn ^acriam provocare, ne incenclium nobis conües; als Wollte uocion sagen: O unweiser vcmottbc- , ^-schcuhest du dich nicht/ diesen grim: '"WnLöwen zu reitzen/und jenen Kö- Mchen Printzen/dessen Gemüth vor Att Herrsch.und Ehrsucht/nicht un- ^lch dem Feuer - speyhenden Berg ? seyn scheinet / durch deine UN- .chvnnene Reden nur mehr und mehr Her das Vatterland anzuflainmcn; wird daraus anderst erfolgen/ gw daß Alexander wiederum in Grie- ^mand kehre / deine unbesonnene ^nge abzustraffen / benebens aber/ 2 08 _ ist der Majestät einzugreiffen; Prah¬ len/ aufschneiden/die ^emen vorzu- stoffen / ist so viel/ als einen Potenta¬ ten um seinen creckc zu bringen; Muth- willig zu widersprechen einem Fürsten/ ist anderst nichts/als deffen ke^urgrivn in geringe Acht zu nehmen; Erne fre- vclhaffte That zu entschuldigen/ ist von der Fürstlichen Müdigkeit sich zu ent¬ äußern» Mit kurtzen/ jene/ die ihnen getrauen/ eines gesalbten Ober-Herr¬ schers Hertz/ Ehr / Leben/ Majestät/ Occlic, Ansehen und Müdigkeit feind¬ lich anzugreiffen / müssen wohl auch folglich leiden/daß ein frommes Lamm- lcin die ergrimmte Art eines Löwens anziehe / und die zartest- mildreichefte Regungen eines Königlichen Gemüths/ sich in lauter Zorn / Grimm / Wuth/ Verfolgung/ Rachgier/ und Tyrannen verwechseln. Eine freywillige Be- kandrnuß ist die stärckeste Ableinung des Verbrechens. . z. Viel bescheidene Fürsten verbeis¬ sen den Zorn / damit der Beleidiger Orth und Platz finde/in sich zu gehen/ seinen Frevel zu bekennen/ und dadurch die entzündte Rach abmkühlcn. Ader eben eine sothane Milde/ schlagen etli¬ che allzu geiftische Köpf in den Wind/ und verlassen sich bloß auf thre^ucoi-i- tät/ Anhang/ Macht/ und gelciste Dienste / ihnen ( wiewohl irrsinnig ) einbitdcnde / daß wohl auch eine ge¬ krönte Majestät hinter das Liecht ge¬ führt werden kan: Hingegen irren sie und fehlen weit dergleichen ruhm- rathige Hoff-Leuth/ indeme sie unreiff erwägen/daß bey einem Fürsten velu- stis^mor plerumc^ue 6c turor,die Miss gebrauchte Güt - und Müdigkeit zu mehrmahlen in einen unversöhnlichen Zorn ausbreche / und zwar auf eine solche Weiß / wie in dem er¬ sten Buch von demBurgerlichen Krieg ausleget: ^lou lolec ira ?rinci^um iccia- ri, nisi poü rncericum csrum, czui la-ic- runc. Daß der Zorn eines Fürsten nicht leicht aufzuhören pflege / dann nach endlichen Untergang dessen / der ihn darzu angereitzt hat. 4. Und daß solches in der Erfah¬ rung fest und sicher gegründet feye/ lehret ausführlich nicht allein Seneca in seinen dreyen Büchern von dem Drey und Dr eyssrgste Rede. _ Zorn/sondern auch die neuePoliA Geschieht - Schreiber / unter wA Hartwich von?ere6xc denvermE Hentzogen vonLiron, gleichsam M , ner öffentlichen Schau - Bühne/E. denenjenigen Hoff- Ministern/die , vor ihrer Herrschaffk Z-rn EL scheuhen / sondern immerfort M durch frevelhaffte Thaten auftlal^ und reitzen/ zum warnenden DM vorstellet. 5 L-ron war sonder ZweW/s, tapfferer und wackerer Held / iE sen Ansehen bey Hoff; Ein MarA ein Hertzog/ ein kair oder GlcM Franckretch: Von dem König chen dem Grossen dergestalten E und gcllebet/daß/ als der KöE 1 Pariß triumphirlich eingezogen/K lhne dle Abgeordnete von der Sn» recht herrlich und Königlich enE gen / und einholten/ zu ihnen gM auf düsen Marschall deutend: SA, ldr Herren den Marschall A den ich bey Freunden und L den llebstens um mich babe. A gleichen Bezeugungen hätten hörlich seine Verdienst in der A ernehren und aneifern sollen/ V'A gen würcketen sie bey demölronM. < der Liebe und Treue/ lauter HoE" und eine aufgeblasene Hoffart. nach den Frieden zu Verum i a'^/ nichts mehr im Felde zu thun rühmete er ohne Unterlaß M A sere Thaten: Seinen Reden nE^ te er alles gethan/ war auch ins Lob so ersoffen/ daß er die SeiE K Königs Tapfferkeit weit vorzEA bildete ihm ein / der König seine Cron zu dancken / dahero er ihme nichts abschlaaen/ und ihn nunmehr nach stinem GefE' ten und führen. Diese AusschntlA/ wollte dem König gantz nicht E , M es verdroß ihm/ daß sein DasMj mit ihme an Tapfferkeit veE^, Und neck vielmehr/daß er vernM^ lich wollte ihn nach seinem leiten und führen. SchöMA^ nach der König einen grossen AAl wider des von Liron RuhmratlM^ also/daß wie der Hertzog von voyen einsmals die tapffern Td F und grosse Dienste des von Der vermessene Marschall. der König ihm antwortete: daß es zwar nicht ohne / er hätte ihm gute Dienste geleistet / allein es habe ihm diel gekostet / seinen Ehrgeitz zu ver¬ gnügen. Der Hertzog fasste diese Wort bald auf/und ließ sie dem Liron durch einen geheimen Unterhändler/ r/äHn genannt/ hincerbringen. Der Marschall sich an dem Orth/wo es chm «rn wehesten that / angegriffen füh Md/brach in hundert Thorheiten aus/ und neben dem Verlust der Ehrerbie¬ tung gegen den König / auch alle ihme 'MdigeTrcuevcrgaß;Dann man will ^Hnen/ daß er damahls den Anfang/ ^!c Dinge zu sinnen/ und das Verspre- ?^n gerhan habe/ sich in die 1^3 >mt Aulaffen/ die der Savoyer mit dem König von Spanien abhandlen sollte / ^tdichmBedingchaßderHertzogvon ^gvoycn/ihme feine Tochter geben/ U Ee Hülff/ sich zum Hertzog von Anrgund aufzuwerffen / leisten sollte, ^grosse Vermessenheit! und vlelinehr vermessener Marschall Lu-«» ! Er Mc aus dem Beysprel des grossen wohl lernen können / seine steden- w Tedanckcn/ eines so lasterhaffren schachens zu mäßigen: dann er war Wahlen Abgesandter m Engelland / Uud lodete selber/die an dem Melneidl- ?" Trafen vollzogene Straff / und Äugte ein grosses Abscheuen an der d^^herey/ wie ihme Kourgm Elisa- „A des Lllcx gefährliche Anschläge/ die Notwendigkeit/ solche lhme r dem Kopf zu benehmen / er- sci>,^- Es scheinete/ daß ihm GOtt v ^unfftiges Unheil gleichsam in ci- La? Spiegel vorgestcllct / auf daß er so schauend / feinen Fall ersehen di>^ ; Aber sein vermessenes Vorha- » Much GOtt und Menschen gehässi. N raster des Verraths/ hatte ihme-die /einer Veruunfft also verschloß erstch mit frembden Schaden DiUr witzigen/und vor den schädlichen hüten nicht gewust hat. Es wii^bn kein Ding/das uns witziger "NL bo^ kurtz hernach/ als der Sa- wiederum aus Franckreich ge- diese gefährliche Verrä- ^tey/die den gantzen Staat hätte um¬ kehren können / auf wunderliche Weiß (von der wir anderwartig melden) durch obgenannten gehenncn Unter¬ händler l?/^kin dem König offenbahrt. Nichts desto weniger stellte sich der König / als wann er von den Sachen nichts wüste: Hingegen aber der un¬ vorsichtige Marschall/ wurde von Tag zu Tag ärger; Er redete mir gar schlechter Ehrerbietung vom Kömg/ verkleinerte den Ruhm seiner tapffern Thaten/ Hub die Seinigcn empor/ rühmte sich / daß er Franckreich erret¬ tet; Mlt wenigen/sagt obangezogencr ^ucor: alle seine Reden waren Nichts anderst/als Trotz/Prahlen/und Dro¬ hen/und wie man dieses alles dem Kö¬ nig hinterbrachte/ gab er allein diese Antwort: Er renne des L-wnHertz sehr wohl/er seye ihm getreu/und wohl ge¬ wogen; Er müsse zwar bekennen/daß er die Zunge nicht wohl zäumen tön¬ te: Allein in Ansehen ferner ihme gerei¬ sten guten Dienste/ wollte er ihm sei¬ ne ungleiche Reden gern überhören und verzechen. Es wollte nervlichen dieser weise König durch dergleichen bescheidene Reden/ den unbescheidenen Menschen von fernem boßhafftigen An¬ sinnen weg bringen; Aber cs war al¬ les verhaust: Die Verrätherey und ab- geredte Bündnuß i wie es etliche ver- meynen) mit Spanien und Savoyen / begunnte allbcreit auszubrechcn: Die gär zu grosse Zahl der Freunde/ die der Marschall bey Hoff gehabt / wur¬ den demKönigverdächtig: Die Gunst der Soldaten/wormit der Liron prahl¬ te/ la gar zu bedrohen schiene/ nörhig, te den König/ diesem gefährlichen Werck vorzubiegen / und die Sach biß auf den Grund nachzufuchen. 7. Dannenhero ließ er dem Lü-on be¬ fehlen/ zu ihm nach Hoff zu kommen; Inzwischen aber schrieben des Hertzo- gen Freunde an ihn inständig / daß er ja nicht so närrisch seyn/ und seinen Kopf selbst nach Hoff bringen sollte; es wäre ja viel sicherer/ sich durch ei¬ nen Anwald/ als in eigner Person / zu rechtfertigen: Allein dieses Raths/ und seines bösen Gewissens ungeach¬ tet/nahm er nach kurtzcrBerathschla- gung die Poft/ und stellte sich zu kon- D d «ins- 10. Des andern Tags Arüht^ der König auf seinen Lust Gangen v um wandelte/ beschwuhr er ihn N andernmal/ die Verrätherey zu ru. nen: Allein er konte nichts anoe aus ihm bringen/als Bezeugungen^ ner Unschuld und Droh-Wort ube l ne Ankläger. Der König wurdegr ungedultig über sothane Verjtoä , eines wissentlichen Verbrechers//! begunte allbereit in seinem GemM ^ Rach aufzusteigen über jenen / off' „ nen Fehler bloß mit einer reunm gen Bekandtnuß nicht hat abu»> wollen. i i. Nichts desto minder aber wen der König dieses aufgeblasene HU noch zum drittenmal versuchen; brauchte zu diesem letzten mal a»^ was nur möglich / ihme das pers' rühren r er ließ es an Bitten/an 7. schwöhrungen/ und Versichert. Königlicher Gnad nichts ermaE, Allein er bliebe bey seiner Antwott und fügte noch bey: daß/ wann er' ne Verleumbder nur wüste / er t den Halß brechen wollte. O verdcH' te Toll-Kühnheit! Endlich aber S der König seines Großsprechens § seiner Hartnäckigkeit überdrüM ihm weg/ mit diesen Worten: dann/ so muß man die Warheit ab ¬ wärts vernehmen: Fahrt wohl ost" Herr von Liron! .x 12. Dieses war wie ein Blitz dem Donnerschlag/ der ihm am r. Kopff fallen sollte. Dann dura) L Wort Frcyherr von Ln-on, hatte der König seinen ersten Stand geM.» hingegen aller seiner habenden h^, Ehren-Aembter/ desgleichen desr - des Marschallen / des Herzogen einmal entblöset. 1Wahr ist es zwar / daß der. ron der Cron Franckreich/wieöoc nus.und derCavallier^gcckKi bezeug^ grosse Dienste geleistet habe: AbM ne Dienste allesamt haben ein Endr' y seiner Treue genommen. Taui Dienste kan man nicht mit emerr tzigen Verrätherey vergleichen- auf der Statistischen WaagWst se viel Centner schwchrer/ dann und ist diese Abwegung wolss urt, nach jenem kdiiolopysschen 21 o Drey und Dreyssigste Rede csmcblcau ein/ da solches der König we¬ nigst vermuthete. 8. Man kan sich (also bezeuget der ungezogene ^ucor) über den trotzigen Sinn/ und über die Blindheit dieses Unglückfeeligen nicht genugsam ver¬ wundern / gleichwie man auch die Frommheit und Gütigkeit des Königs/ der sein verstocktes Hertz zu erweichen suchte/ nicht zur Gnüge preisen könne. Der König führte ihn auf die Seiten/ besckwuhr chm inständig/ seine heimli¬ che Verstandnuß/und was er mit dem Hertzog von Savoyen geschloffen / ih¬ me in Vertrauen zu sagen / versprach chm auf sein Königliches Wort / alles in eine ewige Vergessenheit zu vergra¬ ben : Er wüste ohne dem schon alle Umstände auf das genaueste/ er woll¬ te es aber gern aus seinem eignen Munde haben/ darneben höchst betheu- rend/daß/wann auch sein Verbrechen so groß wäre/als es immer ftynkönte/ ihme dannoch eine vollkommene Be¬ gnadigung auf seine Bekandtnuß wi¬ derfahren sollte. Allein kiron, an statt daß er diese Gnad erkennen / oder we¬ nigst mit Bescheidenheit entschuldi¬ gen sollen/ da er mit dem König sech¬ sten/ der sich beleidiget befand / zu re¬ den hatte / antwortete ihm gantz tro¬ tzig : Er wäre unschuldig/ und nicht hieher kommen / stch zu rechtfertigen/ sondern wider seine Verläumbder zu verfahren/und Recht über sie zu ha¬ ben : widriges Falls wollte er ihm selbst Recht schaffen. Ob nun wohl diese hoch-trotzende/ vermessene und toll- sinnige Antwort sein Verbrechen ver¬ größerte ; unterließ der König doch nicht / gantz glimpflich tzierauf zu sa¬ gen/ daß er sich eines bessern bedencken möchte; wie er dann auch die Hoff¬ nung hatte/ daß er einen heilsamen Rath ergreiffen werde. y. Eben selbiges Tags nach der Abend-Mahlzeit/ermahnte ihn der Graf von Sollons, im Namen des Kö¬ nigs nochmahlen/ die Warheit zu be¬ kennen/ und beschloß seine Erinnerung mit diesem Spruch: Mein Herr! be- denckct/ daßdes Königs Zorn ein Both des Todes ist: Allein er antwortet ihm noch viel trotziger/als er dem Kö¬ nig gethan hatte. Rh Aue Catz cx kehre und- Üble Mar . *4 berm dein Laste zeug! aller N/ M theil !k! 5 T N te d k r c t Der vermessene Marschall. 2i r Eütz: konum ex inceZrs causa, malum ex ^uolibec äckeQu. Das Gtttc Vtr- üchret aus jedem Mangel sein Gewicht und Vollkommenheit / gleichwie das Üble eehellet und entstehet aus jedem Mangel oderBoßheit. 14. Dannenhcro wurde dieser gleich- vermessene / als unglückseelige Herr / dem Gericht überlassen / daselbst des Lasters der beleidigten Majestät über¬ zeuget und überwiesen / und folgcnds aller seiner Ehren und Würden entse¬ tzet/aller Güter beraubet/ und dann endlichen vom Leben zum Todt verur¬ teilet/ aus vielen und erheblichen Ur- Men/ ncmlichen wegen geschlossenen Bündnuß wider des Königs Leben: Men des gemachten Anschlags wider mnen Staat: wegen Verratheren und uennlicher Handlung mit den Feinden, ^uso iss gefallen dieser gewaltige, aber ^besonnene Marschall. iz. Was 8cnsca zu seiner Zeit in mein Sitten-Buch getroffen/bas kan 'H ebenfalls bey dieser Begebenheit MN i Ubi cst OonfctUo, ibi Kemillio. Cme Reu und freywillige Bekandk- M/ ziehet nach sich unfehlbar die Vergebung. Sein eignes Verbrechen zu erkennen/ ist das vornehmste Zeü chcn der gefasten Reue; Der Zorn/ die Rach in Fürstlichen Gemüthern wird durch eine reumüthige Dcmuth also- balden abgekühlet; Kein Stachel/ kein Eisen/kein Gegenwehr ist mächtig / ei¬ ne erzürnte Majestät einzuhalten. Al¬ lein die eigne Untcrwerffung ist in ih¬ rer Schwachheit so starck/ auch einen Blnt-fiammcnden Löwen zu bcsänffti-. gen; Zumahlen dieses?imiu8 in seinen Natur-Büchern berheuret: lbcv lubje- Liionc micelcU. Also recht / O ihr meine Hoff-Lcuthc/fallet selber in die Ruthen eurer Herrschafft/wann sie so gütig mit euch verfahren will/ als Kö¬ nig Heinrich mit dem Marschall von kiron: Bekennet und unterwerffcteuch zeitlichen/ dann späte Reu hat keinen Platz mehr vor die Gnade. Em Be¬ schuldigter muß sich entweder von fer¬ ne verantworten ; oder/ wann dieses nimmer in seiner Macht stehet / lieber seinen Frevel reumüthig bekennen/ als in der Hartnäckigkeit verharren / und dadurch seine Schuld d/rgestalten vcr- grössern/ daß die Gnade zu schwach werde / solche aufzu¬ heben. HW WMSNM-WW-MN MM AM W Wer und Ureyssigste Uede. Mlger WaaLs-Mnisler. , I. ^WW)Er sogenannte Göttliche Welt-Weise?lacn hat gc- sagt: Divinum eck Lonli- lio prociecke. Wer einen diensamcnRath mitthei- let/ erweiset ein Göttliches Wcrck. Die Heilsamkeit eines guten Rarhs/ ist die Bcwerckstellung löblicher Thatcn. Es mochte aber allda einer die Frag ein- werffen: Ob selbiger / der den Regen¬ ten liebet / oder den der Regent liebet/ verdienet/ gehöret zu werden? Ich be¬ kenne / daß. ein elender Herr seye/ den cs an treuem Rath mangelt: Elend ist emch der Rath/den der Herr nicht hö- A: Aber noch elender ist derjenige Regent / der keinen höret / als den er liebet: Und der elendeste Rath ist der¬ jenige/der denFürstcn lieber/ und von ihm nicht gehöret wird. Zst demnach das heilsamste / daß der Herr den hö¬ ret/ der ihn liebet: und den liebet/ der ihm wohl rathet. Eine ordentli* che Lieb erwecket das Vertrauen: das Vertrauen macht die Gegen-Lieb: Beyde gebähren einen ^aufrichtigen Rath. Und ob schon dessen Ausgang zweiffelhafftig / clubil enim evciirus re- rum, alles ist ungewiß / was da zufäl¬ lig ist; So ist nichts desto minder die Einrathung in sich feststen aufrichtig und redlich : Dann niemand kan um das Künfftige versprechen/ und esst gu¬ ter Rathschlag/ gewinnet einen schlech¬ ten Ausschlag Dahero nicht weniger Dd 2 als Vier und DreyssigsteRede. mehr Regierungen/ Staaten/unv nigreiche seynd zu Grund gE. durch Ungeschicklichkeit der BeambtM als durch der Regenten Unthun. „ z. Mer es ist nicht genug/„ Regent eine Raths-Versaimnlung Weisen / welche des Staats hauptsächlich kündig ftynd/lhiM gesellet/sondern er soll aus dieser sammlung einen Mann l deren mehr/ aber nicht viel) von einer sen LxrraLtton, will sagen / von M ' Vernunfft/ Erfahrenheit/ GeschAl,^. keit/ Aufrichtigkeit / Lieb und T" gegen den Printzen/ und seinen auserkiesen/ mit dem er allen vorre- menden Geschähen/und gethanen^v rathschlagungen die letzte Hand.« thut/ schliesset/ und solche zu den D zug bringet. Ein solcher war " -Ucxanäer dem Grossen Ll^cu5 M UeptiLstioN: Bey dem ^uZulius P2> ^Leenas : Bey demUcrius 8s iiius: Bey dem dlero kvrrllus UNd NLLL Lcc. und etwas näher zil UN e. Zeiten zu kommen / so hat FerdinS dus der Andere / ohne Rath des tu , chen/ Fürsten von Eggenbergs / Cardinals vonDitrichsiein/und u« , Hoff-Cantzlers/ des voll VerdentM gleichwie Ferdmandus der Dritte/ r / ne des Fürsten von Auersperg/ Tra» MannsdorffundVollmäyr/ in St^ Sachen nichts vorgenommen. se waren , ihre einigste unter vE geheimen Räthen / ihre vcrtrauttu Staats-Diener. Carl der FuEs. und Philipp der Andere/ob zward u zwey Potentaten / Vatter und Sev selbst die zwey klugestc Statisten ihren Zeiten waren/ die um alles > dem gewust/ in allenSachendieHN ' selber angelegt; so harten sie doch ihre Vertrauteste und einigste den LkEures, und den Oomer: KönigH^.^ rich der Siebende in Engelland/ hat ' ne wichtigste Angelegenheiten bwp zweyen aus seinen Ministern/dem ron unkox arwertrauet Heinrichen Vierdten/ König in Franckreich/ anderst hat ihn so groß gemacht / seine drey Staats-Vertraute/ der v Lull/, Vilkro/, UUN Lillerii, glemst^ 212 _ als?l!rco,sagt recht ^nüoccics in seinem Land und Leuth/ wo ^eaugeme!^ sechsten Politischen Buch: viEcile eil Wolfahrt angehet Da.m obgM consalcce, c^uia res kumsnL in concinuo lunc mow. Es seye hart einzurathen/ indem alle menschliche Handel in ste¬ ter Bewegnuß lauffen. 2. In dieser Staats-Schwärigkeit liegt viel an der Wahl/ und erwindet alles in guter Wähl. Ja die äusserste Noty treibet einen Fürsten/gut zu wählen: Ls sey dann/daß er sich/ und das Semlge nicht selbst versäumen und dahin geben will. JMmassenH- cirus die Ursach in dem 12. Buch fei¬ ner Jähr Geschichten beybringet: 6rL- viilimi?rinäpis laboreä, ciueks orbem rerkL Lgpellic! Daß ein Regierer/ gleich¬ wie derselbe mit der schwehresten Ar¬ beit beladen ist/ also eines Beysprungs höchst vonnöthen habe: AnerwogeN alle grosse Geschästten grosse Mit Ge¬ hülsten erfordern. Luripiäcs zeiget mit Fingern/wer ein weiser Fürst ist: ?ri«- cLps 6c sapiens, sgpicntum Lnmmci cic>. Ein Fürst wird weis / wann er mit weisen Leuthen umgehet. Was ist auch der allergröste Herr ohne ge¬ treue und aufrechte Beambten? Er ist zwar eine Sonne/ aber ohne Strah¬ len / und ein Himmel ohne Sterne. Man kan nimmermehr genug einem Printzen zu redlichen Leuthen und Hoff-Dienern räthen / dann er hat ih¬ rer vonnöthen. Nimmermehr kan ein Regent seine Räthe hoch genug Ha¬ tzen/ die es mit ihme aufrecht vermei¬ nen. Kürtzlich: Es ist eine schöne/ und einem Landes-Fürsten höchst nö- thige Sach/um einen guten Rath. Der Welt - kluge llocraees vermahnet seinen König ^icoclem gantz weißlich: Befehle redlichen Leuthen die Sach / so du selbst nicht ausrichten kanst: Mache Unterscheid zwischen den Au¬ gen-Dienern/und denen/so dir mit rechten und guten Willen Dienstbar¬ keit erzeigen: damit die Bösen nicht vor den Frommen Vortheil haben. Man prüfet em Roß/einen Hund/ehe man ihn kaufft: Einen Koch / einen Jäger/ einen Handwcrcker/ ehe man ihn aufnimmt: und soll allein bey Er- kiesung eines Freunds / eines Raths/ eines Staats - Beambten / alle Vor¬ sichtigkeit unterlassen werden / wo faste^Verbitterungen mit seiner Be- redsamkeit dergestalten zu versüssen / daß ihn des Larclinsls Vetter/ Larcli- Lärbarmi zu seinen ^u6iror angenommen. Den Pabsten aber/ der alle des ^aLgrin Verrichtungen/ sowohl in Teutschland/ als bey denen Handlungen zu cinv^ido heimlich gut» heissete/nahme er also ein/daß er ihme in Ansehen seiner ungemeinen Geschick- Kranckreich / als einen Lxcraorcünsri- Bottschaffcer / verschicket hat/ allwo er ersprießliche Dienste demPabstli« chen Stuhl geleistet/ aber in zweyen Jahren wiederum von dem Pabst zuruck beruffen/ und zu der ersten ge¬ heimen Gemeinschafft zugelasscn wor¬ den/ darob dec egrclM3i-?3cr«n in ei¬ nen solchen Eifer gerarhen / daß er ihm allen Zutritt zu dem Pabst ab, geschnitten/und verbotten/ sich ferner in des Pabsts Vor,Saal sehen zu las¬ sen/ zugleich ihme verhebend/ nicht al¬ lein seine vermessene Gemeinschafft mit einemStatthalterGOttes aufder Erden / sondern auch / daß er seinen Vettern /^nconio LsrNai INI mit Ver¬ heissung grosser l'cM'ioncn bethöret ha¬ be / Frantzöstsche krorcLlion anzuneh¬ men. Das war eine üble Glocken über ihn gegossen / aber die mittler Zeit nichts anders / als Ruhm und Glory erschallen wird / daß er war. hafftig mit Ibcmiüocle wird sagen können : ?erier3MU8 , niil perilssüinus. Wir wären zu Grund gangen / wann wir nicht zu Grund wären gerichtet worden / wie es hernach folgen wird. Nun kehre ich mich zu meinem kroxos, und . . .. 6, Ich bekenne/ daß einPotenrat viel Augen/ viel Ohren/ viel Rathgeber haben muß : Aber / säge mir/ warum soll deren einer/ zwcy/oder drey/nicht mehr / als die andere geliebec / Vicht Dd z mehr Aluger Staats-Minister.__2 iz Ludwigen den Dreyzehendcn/derLar- vuch der Pabst Urbanus mißvergnüget ciimUrickeiieu, und seinen Sohn auch wurden. Hingegen wusle oer ver. Ludwigen/eben ein OarclmLl, nemlich schlagene Abbt alle w.^r.chn^e- ber unvergleichliche Staats- xiiMcr? - lulius ^32grinns. 4- Es vermeinen zwar etliche Poli¬ tische Schreiber dieses/ und glauben/ daß cs besser seye / viel HugiMcirte Aaats-Männer in gleich-mässigen Tradder Verträulichkeir zu haben/ als,sich allein eines oder etlicher zu be¬ dienen. Dann wie Xenopkon urkun¬ det in dem achten Buch seiner Unter- ---7 Weisung: lttulri äebenc esse oculi, llchkeltvorfttNetEr-lacumvomett^ rc mukT Lures; Daß ein König "Viel odergeheunen Diener erkuset / auch Augen und viel Ohren haben müsse/ nächgehends Z» emen Vice-^rna- dadurch erseinenRäthen und Staats- eher , über eme kmtze Weü ?eambten vorstehet. Ich möchte die- aber (sonder Zwelffel auf Verhetzung m auch beyssimmen/ wann mich nicht des LsrEl - Marrons, der ihn m^ver uiG/ und zwar Staats - Ursachen / Nähe nicht leiden hat wollen ) , m Wt weniger dieser jetzige / schier Lullen aeift - und weltlichen/ auch Barbarischen Regierungen ^gebrachte Staats - Gebrauch/ da-- abwendig machte. Von den suchen Potentzen habe kurtz voran- Mn ; Was aber bey demPäbstl. ein Lgrämal-kacron vermag/ Mey der Ottomannischcn Pforten N-°ß Vezier/ist Weit kundiz. Es M der Pabst s.>me eonültorm. Es U°Pf°rlen ihrenAber mit vfftt DUercnr oder Unterscheid wer- /^ie LorMonale-. gegen den 5^cron, und die LUvamstcn oder ^^rV^zier gegen den Groß-Vezier Es hchen auch die Päbste neben ^Lräinal- Perrons geheime/, emen/ auch wohl mehr ^mMros auf der ^'tcn/nachdem ste stuaMcirte und ih- tzNuffändigeLeuthe finden: Darum ^'nsl-kacronen 0derd4epc>cen Mit Mielchen kavoricen sehr eiffern. Al ^asscn in ZeitenUrE des Achten/ ^solches mit dcmdamahligen ^b- tVlzrsrini fürgangen. Die- I». / Päbstlicher ^eckacoi- oder Mtt- hatte zu Regenspurg die Zwistig- lijMwMen Oesterreich und Franck- hia ^raLtacen zu Lkievasco wiewohl mit. Schaden der ^z^eicher/ und grossen Nutzen der ^Wsen/ beygelegt/ dadurch der Lar l-kacron (und dem Schein nach) ^ouversi liber etli lvährmr börirnae Ausrott Eeblütg ^gnZce ven V0! da die F niit der stynd. MvnatI Da ma! ^lttscho» mar dielA k«;so Flickr vea 9ie blli. c Aancki M-ü ver^ Anic ^orfM Ruka oder - ftW 214 mehr gebraucht/ oder nach der Maaß deren Verdienste / und Geschicklichkeit nicht mehr werth gehalten werden? Es stund ja nicht alle Finger gleich in riner Hand / weder alle von gleichem Schlag. Wo viel Rathgcber seynd/ stynd viel Meinungen/wo aber viel Meinungen stynd / dort mangelt nie Zwist-und Uneinigkeit: Suchest du denRath bey vielen/so wird eineVer- Wirrung daraus; einer will hie / der andere dort hinaus; und endlich nir¬ gends an. Viel Artzneycn stynd nicht allemal gesund / und viel Aertzt brin¬ gen unselten den Krancken zum ster¬ ben. Der Unterscheid der Anschläge in einer Raths-Versammlung/ wendet viel Verdruß den Printzen/ und grosse Gefahr denGeschäfftcn zu. Zwtspaltige Meinungen stynd lauter kluge Verfin¬ sterungen der Warheit/ oder ausge- künstelte Veränderlichkeiten der Ge¬ schafften; Za so viel Labyrinthen und Zrr - Gange des gemeinen Wesens. Viel Vorschläge zu hören/ nicht allen zu folgen / die beste auszuwahlen/ ist ein Haupt-Stuck der Staats-Klug¬ heit. Dahero die Zahl der Aathge- ber wohl bleiben kan; Aber so sie in Meinungen nicht einhellig stynd / ist einem allein zu folgen. 7. Dieses Zwispalts Mässigung er¬ örtert Ogbricl k>i2u^LU8 in seiner gehei¬ men Anweisung an den Larlliusl NüAM, von einem besondern Staats-Geist an- gereget: Wann ein Printz sich über seine vertraute Rathe / an Verstand und Tüchtigkeit zu styn befindet/ so ist es gut/derer drey oder vier zu haben: Dann/wann sie über eine vorfallende Sach ihre Gedancken eröffnet haben/ so kan der Printz dadurch eine und an¬ dere Anleitung und Liecht bekommen/ und wählen was ihm am nützlichsten ist. Allein / wann er schwach an Ver¬ stand/ nicht sonderbar klug / erfahren/ und untüchtig/ oder darzu zu jung ist/ den besseren Rath zu wählen/ und die Sach auszuführen/ so ist es sonder al¬ len Zweiffel viel besser und nützlicher / daß er sich einem / den er vor den Klügesten und Tüchtigsten hält/ und gewähret hat/ gäntzlich vertraue. Dann wann er sich "vielen ergiebt/ so kan cs geschehen / daß jeder unter ihnen seine Vier und Dreysstgste Rede. > eigne Angelegenheit/ sein sonderbE' Absehen und unterschiedenes VE den darunter habe: Ist dann bt Printz nicht in solchem Stand/daß t, solche Ding ergründen kan/ und kM als sie: so werden allerhand PaE lichkeiten daraus entstehen/ die SE' men vorher gewonnen werden / A Ehrgeitz und dann die EiffersucM^ jenen auf dem Fuß nachfolget) fiE schleichen / die Vernunfft wird niaB und die Gcmüths - Bewegung thun: nichts wird geheim gelE bleiben: der Printz aber wird aufy stltzameArt dabeyverunruhigct leU er wird nicht wissen / worzu er ,1^ entschliessen / noch auf welche SY er sich lencken solle / und wird eE bey seinen Unterthemen eine FE, und bey seinen Ministern ein waM der oder papierener Fürst gehE werden. Ein solcher war der FuE Römische Kayser cisuchus, der KB in Franckreich clliipenLus, und E' cher Zeit der Letzte / calimii-u^KB in Pohlen/ und der jüngst verfiE Carl der andere in Spanien. , gleichen schwachen Fürsten drehen v, Räthe die Nasen; und spielen E einander / wer ihn besser anfay könne. OZni volcu, sagt QuiccaiE, clle un krcncipe isrä in n>ano cli huanllo non llubiL conlilio c 62 le, lurä Pralls cia rucci. So ojft ein Printz / wann er nicht gen« Verstands und Raths von sieb b' / sten Hat/ unter viel Händen vcrtE so wird er ihnen allen zum Raub hin gegeben werden. 8. Hergcaen ( bedeutet ferner gedachter Staats-Lehrer Xauclru wann ein Fürst nur zu einem Sy. Diener/der von aufrechter TreuE guter Geschicklichkeit ist / sein trauen setzet / so werden alle SaE vor den Printzcn besser von M. gehen/stin Ansehen und Gewalt ^ / erhalten/ seine Person wird geliy als gefürchtet / seine Befehl wcy vollzogen/ und sein gcmtzer Staat Y solche Früchte davon empfinden / wir in vergangenem Lcculo an Fey reich gesehen; da die Königliche A walt / die vormals auch bey dem , lament gewesen / hernach allein y vänM n uirt^ derbarel ! Laiui bcr d/dc.ßcl ) nichts >1 g alic» ict lcW parlhcü- ie Sli'-'s cn / .ichc(^ - -r Kö"' id neu! ' sich «c!, rtra^', Und . cli zi-ucic^ IN Ä in cncr n»»«" werdet atw^ m/aj' «' che Kluger Sraats-MinLster. 215 8ouver3m zugewendet worden: da die über etlich und hundert Jahr/ stets - währende inheimische Rellgions- Em¬ pörungen gäntzlichen aufgehebt durch Ausrottung der Aergernuß: da die Geblüts-Fürsten und andere hohe ^Znm'n nicht viel unterschieden wer¬ den von den übrigen Unterthemen: da die Kauffardeyen und Handlungen nut dem gantzen Europa eingcrichet Md. Da neue Armeen schier alle -Mnath aufgebracht können werden. Da man dieGräntzen in frembde Ge- Mtschafften hinein/ soweitausgeseyet/ üls man hat haben wollen: da man so ^el Siege gezehlet hat / als Schlach. M so vielBundsgenossene/als Po- Wn in Europa : da man das state Mck ohne Verwirrung/ die Gewalt AneMaß/die Macht ohne Gleichheit/ N Reichthum ohne Mangel besessen Woher aber diß alles der Cron dch s h »ugewachsen/ werden wir über einen oder zween sich nicht er¬ strecken. Dergleichen Rathschlage pfle¬ gen auch nicht unglücklich zu gerarhen dann benebenst der Heimlichkeit/gehen sie standhaffc fort/ und werden ohne Wtderchrechen gleichsam von einerley Geist regiert. Aber alsdann wird es erst recht und um desto mehr gerathen (sagt kraaciidus kacon in seinen ge- treuen Reden) wann die Fürsten auch selbst vernünfftig / und aus eignem Kopf gewaltig seyn/ zugleich aber scharffsinnige Rathe/und die vor allen Dingen getreulich auf den Zweck/den ihme die Herrschafft verstellet/abzieh- len. Dergleichen Rathe machen denen Fürsten ein Ansehen / und ihre Maje¬ stät wird dadurch nur erhöhet/ und nicht erniedriget/wie gantz uneben die Printzen und -vtgZn^en in Franckrcich mehrmahlen nicht allein unvorsichtig vorgeschwatzt/sondern aufrührisch p--n- rellirt haben/ wider beyde oberholte Cardinale/ den ärmsnfl von kriclle- Dahero soll niemanden frembd ^men/oder äusser dem vorgenom. ^veck duncken zu seyn / wann -Mrft nicht allen alles anvertrauet/ N zugleich entdecket / was er zu Mffen im Sinn habe/ dann es fal- ÄN Zmen Geschähen vor/ deren ^Mnschgfft sou nach dem Regenten/ Neu, und)ulium ^grgrmi. Da doch die¬ se die rechte Stützen und Säulen des Königreichs waren/ und die einige Handhaber der Königlichen ^ucori- rat/J>ero sich die Printzen/und die Grossen des Reichs mißbrauchen/und solche an sich ziehen wollten / ich berühre es mit weni¬ gen. ANWMWMWMWMWWWMW Muff und Ureyffigste Mede. Ues Kardinals KWelieu WtaatsMedienung. I. Rmand V0N Nickielieu, ' einFrantzösischer Marg» graff von hoher An- kunfft/ wäre erstens von wüw " der Königlichen Mutter d s. Agentin/Maria von KteRces, in wi^^br^Jahrigkeit/Königs Lud- Drcyzehenden/ zu den ge- Staats-Seerecariar, so viel die ^wertlge Cronen belanget (welches Amt eines von den Vortrefflichsten der Cron Franckreich / und zugleich von den wichtigsten ist ) erhoben / dabey er einen ungemeinen Eifer und Treue gegen der Cron erwiesen. Aber die¬ ser treffliche Emitter wäre wieder bald darauf/ nach unglückseeligcn Ableiben des Hertzogs ^nLi-e,von dem neu einge¬ drungenen Obersten Staats Vertrau¬ ten/ dem Hertzogen von i^xner., von seh ner Ehren - Stelle/ aus blosernRach- Eiffer nes / stcb des RönlglicdE^ walcs unreck: mässig anmastk'' Manns: Denen sich abermahlM^ Königliche Mutter nicht allein ML,, than/ sondern so gar demKomg Sohn mit hefftigen Worten ZU.E^c den/ und verwiesen/ daß er dey ^doch Mch? > eir ?'ten- ? dei ^/de p.- Mch u Fritze k'Mö Mitcn/ Mi A ?^chti Amiehir liiglichrt l-u^es i ses Big! Mch ftii M Mut ^agte ter/diej rennet seine ve welche^ worden Milt / wnd/l Gechj Mt/' ^ron 8 vnd Mrden Men land/und von allen Ehren Stellen ha» den leiden Müssen. Lulpa ergc, probum fuiüe. Es war eine Schuld und straff» mässig / fromm und gerecht zu seyn: wie es cinsmals Drillich. mit dem Zu¬ nahmen/ dem Gerechten/ widerfahren ist. Also war auch Kickiciieu erstlich in seine Advtey zu Pleß / hernach in sein Bisthum/endlich gar äusser Lands nach ^vemoQ verwiesen; aus keiner andern Ursach/ als weil er der Cron Franckreich wohl gedienec / und der neue Staats - Vertraute allein/ des Königs Hertz/ und Willen zu beschützen gedachte. 2. Jmmittels als kühnes auch die Königliche Mutter/ unter dem Vor¬ wand der zu lang mißgebrauchten Kö¬ niglichen Gewalt/ von Hof gebracht/ entstünde unter der Hand eine inhei¬ mische weit - aussehende Empörung; dero die verwiesene Königin sechsten ein Urheberin war / und der ohne dem übel-gesinnte alte Hertzog vonLher- non ein Anführer unter einer schein¬ baren Ursach / nemlichcn der Königin ihre Freyheit/wiewohl sie sich sechsten aus ihrer Verhafftung durch ein Fem ster nächtlicherWeil/üder alleKühnheit einesWeibs/loß gemacht hatte/zu schaf¬ fen. Diese Empörung/ob sie zwar eini¬ gen Vorwand in sich hatte / wäre doch unrechtmässig wider den Gesalbten des HErrn: in sich sechsten aber sehr gefährlich / weil sich darein viel grosse des Reichs/ aus Haß gegen den einge¬ drungenen Obersten Staats - Kllruckcr, eingeknüpffet hatten/ äusser des kickie- lieu, welcher / wiewohl der Allerver¬ trauteste der Königin gewesen / ver¬ bliebe gleichwohl in seinem Elend still/ und wollte sich auf keine Weiß dem Kö¬ nig zuwider in diese neue Empörung emmischen. Dahero in Ansehen die- 216 zünff und Drey sslgste Rede. _ Eiffer abgesetzt)weil deri-u^ncsglaub- ser beständigen Treue/wurde te / es möchte die besondere Klug - und dem König durch einen LxprcW m Geschicklichkeit des i^kieüeu seinem deutet/wann er (wie er dann der^ neuen ungezwungenen Ehren Glantz/ nigin mächtig gewesen ) sich dB" einigen Schatten verursachen. Mal- werben sollte / gedachte KoniEl so nut ihmc der alte und schon vergeß- ihren schwührigen Gedancken M ne Griechische ollracckmus wieder ein- sereEntschliessungen zu bringen-»^ gkführct/ allda die wackerste Männer würden ihme neben der Königs um ihrer Tapfferkeit und Tugend wil- Gnad/alle vorige Ehren-SteUcn^. len/ das Elend oder sogenannte Lanm- und offen stehen / solche wiederun" llr- - und Verweisung aus dem Vatter- bedienen. Der kifeljcu anNM. " -- - kürtzlich: Des Königs blostr W' Wlncker wäre seine Richtschnur/1 Belohnung/ und alles/ was er W ter den Himmel erwünschen könne. so gelangte er mit cylenderPostL lich dahin / und beembsigte sich. ,, stalten bey der Königin/daß er ^s sie dem König gewonnen/ und de-., neben andern grossen SchwulM,^ keit/ diese die aüerschwchresie/ nc>n' dre Abtrettung der LandschafftE,/ nien (wo der einigste Stoß war-t) gelegt: an welwen vorhin zwei) dlnäte/ der von ll.ockcfoucauc,UUv^ von Lecllune.', lang/ aber umsonlE, beitet. Ist also die Königin nachM^ urunq vbbesagter Landschaffc / Vergessung aller Zwistigkeiten / dem König ihrem Sohn / mittus sehnlichen Bcytrags des von^ ,i lleu, völlig versöhnet / und Die aussehende inheimische Unruhe ^ derum gestillet/ dadurch dem^/ llcu ein grosser Ruhm zugenE^ und zu einem Vorboten gedienet künfftigen Aufkommens. xci ,z. Aber nicht lang hernach/ Königlichen ksvorlren " grosser Gewalt/ erregete neuen eine noch viel grössere «'A rung/ die voraus edel war/ bnn bestünde von lauter Printzen / gen / oder Gleichen/und vornehmsten Herren des ReM) xr sich alle mit verschrieben: chpcrbiam vin injuriä ciomiuLcicl^- unterdrückte durchs schwornen/ und endlich gewann die Königin das Königreich/ und die Mut¬ ter den Sohn. Er verhütete/ daß sie nicht allein nach ^quicgmen / woher das grösie Ungewitter wider den Kö¬ nig zukame/ nicht kchrete/ sondern auch/ daß sie die Bündnuß mit den Hugo- notten/die in diesemKrieg eingefiochten waren/ nicht unterschriebe. Die zu¬ sammen geschworne Fürsten widerrie- then der Königin in der Landschafft /wjou länger zu verharren; KicKcNeu aber gestattete der Königin / auf keine Weiß davon zu rucken/ und zwar mit so scheinbaren Ursachen/daß ihr dunck- te/ sein Vorschlag der beste zu seyn / so aber m der Sach ihr und ihren Bunds- Verwandten nur schädlich / und dem König ersprießlich gewesen. JnWar- heir/ ein rechtschaffner Vasall muß sei¬ ne erste Treue nicht brechen/ wegen der andern. Die erste ist er schuldig dem/ unter wem er gebohren : Die andere nicht anderst / als wann sic der ersten nicht nachtheilig ist. Die erste war dem König schuldig / als sei¬ nem natürlichen Herrn; Die andere der Königin / so viel solche der ersten nicht zuwider war. Keiner kan mit Recht sich verpflichten wider seine an- gebohrne Herrschafft. Dieser verschlag¬ ne ärmster suchte alleweil unter der Hand die Gelegenheit / die Königin von dieser gefährlichen Rottrerung/ entweder völlig abwendig zu machen/ oder die Zusammen-Geschworne in die Strupffen des Königs zu bringen/und mit deren etlicher Gefangenschafft/ oder Blut / der Königin die Zagheit einzujagen/und so dann sie zu emen^c- commoäelvLnc mit ihrem Königlichen Sohn zu vermögen. Seine verschmitz¬ te Vorsichtigkeit hat auch rndlich den Zweck erreichet: Dann bcy konc cis koi, oder des Kaysers Brucken / nächst an der Königin Quartier / ist der Zu¬ sammen - Geschwornen Kriegs- Heer von dem König aufs Haupt geschlagen: dadurch er Anlaß gewonnen / die Kö¬ nigin auf bessere Gedancken zu leiten/ befoderist auf Zähren/ Heulen / und Weinen ihres Hoff - Frau - Zimmers / Des CardinalsRiHielieuStaats-BedienunA Amlchmung dec Ritter/ zu den Kö- W'.chen Orden / semen kavorUcn/ den l-u^nes eine LlwrTL dirmctiA, oder weis¬ ses Blath zugestellt/ auf welches er M seiner Willkühr / die aufnehmen- ve Mutter ungeschrieben haben sollte. Sagte demnach die Könustiche Mut- kr/ dieser instehende grosse Krieg wa tt eine billige Entschliessung wider des unerträglichen Ehrgectz / und mne vermeffentliche Verführungen; Alcher/gleichwie er cinVerachter aller Men ist / also auch von allen ver- M / und vor einen Feind gehalten Ad/ und führete zugleich die Ursach A: Sintemahlen i^nes den König W eingesthlaffcrt/ und fahrlässig ge- AW/daß er inkurtzer Zeit aller oer AA Franckreich Hoheiten / Guter AElnkünfften eigen,nächtiger Herr Atdcn ist/ und naÄ seinen frcvelmch- Belieben die Reichs-Aemtcr je- A allein/die seiner Herrschsucht Lelb- Me seynd/ austheilet / mit HLndanse- Wg des alten Adels / welcher die vo- K Könige bey Cron und Sccptcr cr- Mm/ rc. ^n Summa/ sie begehrte k/n König aus dieser schändlichen A'chtschM/und den Lottes von ftl- ^^eitcn zu heben. . ,.4. Bey dieser grossen Empörung M wiederum der kwMclleu eine MeProbe/ nicht allein gegen semer König tragenden Treue/ sondern »N eine recht abgefaimte Klugheit r? Verschlagenheit. Dann ob er M der geheim vertrauteste Sraats- M bey der Königin war / so wollte lieber des Königs lncercüs bey« Uchtcn/ als einer/ der da wüste/ daß Sohns und der Mutter gleichwol sA eine Angelegenheit seye/ wiewohl Zuweilen aus leichten Ursachen zwi« N werden. Es wäre dem König viel gelegen an diesen Schwührig- c'ttN / einen Verschmitzten kicdielieu der Königlichen Mutter zu haben/ AAer sie mit scheinbaren Anschla- ^n/deren Ausgang denen Zusammen, d Mwohrnen hernach mehr gescha gut ausgeschlagen/ z, ' Wusse. Er handelte so geheim und l- o^nacy meyr geuva» ^^^ßut ausgeschlagen / zu bcthö- Aschlagen/ daß er gantz unvermerckt dessen sie eine Aw und nach zu Boden richtete die habt/und m Forche Mirande . s ^utze LiLsdiue der Zusammen-Ge- nahenden Obsltger zu emem il Er v» M Mr, lind Dni hey/ s A ttin 'klne ^eh ^2v zllH Die ser Adl Helu Aei! lhgj Ni 'lleini eheti Meyj 'm Ki ron r süsser EeH v A! N h, Nnl te / - gen v, iligdie veniE Ane / nnd s Ne l Tehli 6. ehe P lG, Königin Gerechtssrme: Damlt/wü- sie schon von der Regierung M "H fern müße/ doch von des Königs (M und ihres Sohns Liebe nicht mu-il schloffen würde: Dabey ader huNn gleichwohl Len König/ und dee Franckreich vor Schaden und E stigkert. Unschuldiger als i^u^ne«, aber weit verschlüge . jener / als dieser, i^nes belaste u dem König die völlige GenM ' gantzen Königreich: kickiebeu allein Königin/dero alle Gewalt, von i.uvnLL versagt war. Der König us re bloß ein Vorwand aller des , ricen eigenmächtigen AnmallUNg»'' Der Königin schmertzte dieses/und * KiLdiciiLu wurde es in die Lange w kräglich. Alles sähe aus/aufPaktU lichkeit und Zwistigkeit/ auf KE L Unruhe / auf Spaltung der Mm und des Sohns/ dabey sich^^M wohl/KiLhieircu Übel befände. r wurden gleichwohl beyde in ct^ vertragen / durch das Band Frcundschafft. Luvncs hatte ans K ner Schwester einen Vtttcrn / Lonv^Iec V0N ^/lKlon, und K auch aus der Schwester eine ME ^ genannt die von Loncarbc; Die unter den Hoff- Dainen an dem niglichen Hof. Also wurden zwey junge Leuthe gleichsam vo'KL^ mel auserkohren/gegenwärtigen / trauen der zweyen kavoi-iren zu und mit ihrer Ehe - SippschE hochmögende Vettern zu mehr Verstäiidnuß / und dem allgcnssH, Wesen zu besserer Versicherung^ vorab zu des Königlichen Hansis lang gewünsihter Einträchtigkeit Vergnügung zu verbinden, wie aber diese Freundschaffc untt^ ftn zwcyen Ministern nur einen stand der Waffen gemacht/und rechten Frieden; Also bemühe^ F ibuynes anderer Seits mit chem Geblüt sich zu verbinden/ dadurch seiner allgemein - krach". 218 FülssfUNODr werden. Es hatten sonst die Zusam men - Geschwvcne noch eine grosse Macht rn andern weitern Provmtzen und Statthalterschafften/als in ^ui- raniLN, ^imolin,d^orm3nclic, l/gn^uecloc, LtÄi-n, k.odM, LrecaZne, l^c)LbcIIe, Q-r- rone, ^vergne Lcc. UNL hielten Vor ihre Staats-^i3xlm, mit dem Könignicht leicht sich in einiges Gefecht zu lassen/ sondern von weiten mit ihme zu krie¬ gen und nur schwach zu machen; wel¬ ches unfehlbar geschehen wäre/ wann der It-ickiciieu der Königin und ihrer Armeen gestattet hatte/ dahin zu ge¬ hen. Nun aber wäre sie in der Enge zwischen zweyen Übeln: Dann hier war sie geschlagen / und dorthin getrauete sie ihr nicht zu kommen/den siegenden Feind aber hatte sie an den Rucken; Also war kein anders Mittel mehr übrig / als die Gnad / und em repum-- lichcr Friede. <:. Man sagt/ daß die zwey Neben- Eyfferer/und Oberste Staats-^uMri, dec Hertzog von i-u^nes auf des Kö¬ nigs/ und der Bischoff von «.iclliclieu auf der Königin Seiten schon unter der Hand die Friedens - Puncta ge¬ schlossen / und den Ausgang der SHlacht.vor gesehen/ ja gewust hat¬ ten: massen gleich bey dem ersten An¬ griff / ftynd zwey auf der Königin Seiten streitende Generalen/der Her¬ tzog von k.2is, und der Baron loieim, zuwider des General-Lieutenants N2L Ordre/ mit ihren Völckern/ auf ge- thane (sonder Zweiffel durch den Kl- cbrelicu) Nachricht des allbereit ge¬ schlossenen Friedens/ durchgangen/ vor. gebende: Es seye besser/dem König sei¬ ne Vasallen zu erhalten/ die er zu Gna¬ den annehmen wollte / als sie in die Gefahr zu setzen/ wo kein Ernst des Kriegs mehr vorhanden wär. Nichts desto weniger wollte keiner glauben/ daß zwischen der Königlichen Mutter/ und demKönig ihren Sohn/ ein bestän¬ diger Frieden beharren würde/ biß ih¬ re beyderseitige ö^voricen/ der i/u^nes, und der kickieiieu, die einander nicht Gewalt sich um desto mehr zu viel traueren/ in engere Verstandnuß sichern/ dann er traute ihm viel/ gebracht wurden. Dann l-uyncs such, vermochte durch den König alles^ -- te allein des Königs Hertz und Willen zubringen : Massen auf seine -v zu besitzen / und die Königin von fern düng/ und um seinem Liebling Z" zu halten; l^MLiicu eyfferte um der fahren / entschlösse sich der 2 Cantzler-Amt mit einem tauglich n Mann zu ersetzen / selbst den Cankler zu spielen / und dadurch alle Gewalt zu Kriegs-und Friedens-Zeiten an sich zu ziehen/ gesucht hat. 7. Der Todt hat endlich diesen mächtigen kavoricen entzogen allem aus sothanenHaßctwann ferner besorgen¬ den Unhcll. Sein Ende hat die lange Dienstbarkeit des Königs geendet. Mit wenig Morten : Er ist endlich vom Hof verstossen / und bald darauf aus Verbitterung des Gemüths/ eines zwar natürlichen / aber aantz elenden Todts gestorben. Dein Abgang hat der Königlichen Mutter einen leich¬ tern Zugang zu ihrem Sohn gebahnet: und dero Staats- Imster, nemlichcn/ den von lluokieucu dermaleinst / nicht allein zu den Römischen Purpur (wel¬ chen die Königliche Mutter/ bey Lebs- Zeiten des l-uvnn» nur aller ihrer er- dcncklichcn Mühe nicht hat ausdrim gen können) fordern auch zu des Kö¬ nigs Obersten geheimen vertrauten Stell zu gelangen gestattet: dadurch ein grosses Wehe allen Fürsten und Grossen der Cron Franckreich gesche¬ hen/ um daß wiederum einer vor alle geltem und einer alle im Reich vor und vcrtretten sollte. Dieses grosse Amt beschreibet mit wenigen der Graff von Lrammonll: 8uprcmabuic aucorira8 in- cll: cjULLUnhue manclaveric in le§crn cranidunc : st czuis obsticcrir, lloc ipso rcns ell. Ein Oberster Minister der Cron Franckreich / sagt er / hat eine solche Gewalt / daß / was er immer befehle/dieK afft eines Gesetzes haben muß/ und der sich dem widersetzet/ macht sich dadurch für sich selbst gleich schuldig/ und gehet selten ab / ohne Vcrbrechung der Majestät. Fried und Krieg ist in seinen Händen: Er ist das emtzige Orackel des Königs / und dessen innerster CabinetMRath. Ein Ausspender aller Statthaltercyen / Obrigkeiten und Beamten: Ein Vor¬ steher der hohen lustig ein Handhabcr der Reichs-Freyheiten/ein Einseher al» ler Renten und Gefallen : Ein Mitt¬ ler des Königlichen Hauses: Ein Vat¬ ter der Königlichen Pr intzen: Ein Ver>- theidiger der Frantzösischen Geistlich¬ keit : Ein Anweiser aller Staat und E e 2 - Des Cardinals Richietten Staats-Bedienung. MyHeyrathen so gewiß / als sonsten < W Königreich Franckreich solche sehr ^on des Königs Willen 6cpMckren . Assen/einzurichten. Weil nun der , Ee Hertzog von osiulse zwcy von grof- j m Anwartung und stattllche Prin W hatte / nemlichen den Frantzen/ so i An den Fürsten von ssoinvillc ncnm und Carl Ludwigen/ Hertzo- Ull von zoleusc; Also befähle der Kö'. Adie Hertzog-. Bourbonische Tochter venlErsten/und dem Andern desstuvnci 'M / noch Unvogtbare / zu chlichen / und sogesialten käme in dop- Me Gippschgfft mit dem Königlichen Mblüt. 6. Hingegen ist auch das Königli-. s" Blut fliessend / und ergiesict sich Mich / wann es mit der Jugend M gestärckct wird. Des Königs Mde/die Königliche Anverwandt- 'Mt / der unermcsscne Gewalt / der Reichthum/ die König-- !AUge Elnkünfften/ haben den allge- 'ueinen Haß nicht abwenden können 7U diesem geheimen kavorken: Ja diese Vorzüge fteckctcn das Feuer Ader chn an / daß er schier m dem Schoos seines Königs nicht ltcher war/ Asum er genöthigct worden/ vor des xviels Grunin sich nnt Stachel und Misch unter dem Seidenen Rock zu Mhen; Befoderist nach der Unglück-, '^igen Belagerung des ^oncalban, M der Festung Lallel-8arast: Da der Mig mit Schänd und Spott abzie- dch/und die Belagerung aufycben hat !Men / weil sem vertrauter k^onc versiu^das GelddemKriegs Volck Erhalten/ und dasNothwendlge nicht ^geschafft hatte. Welches um desto wahrscheinlicher geglaubet wird / well lla gewisser bewähret / daß ?. in Zeivgedachter Belagerung, mehr mnen Gelegenheiten zugegeben / und U Aufbauung seiner König - mässigen Mbauen/ zu Pariß 220. zu k.e 8iZnr zu (suillebeull'8oo. ZU Lasier OO. Amiens 8vo. Personen besoldet habe. Diesen Haß hatte auch gemehret die« 'kr Zufall; daß er nach gottjeeligen Avleiben des frommen Cantzlers Wil¬ helmen 6u Vair, oder Vara:u8, sich so gleich aller Königlichen Siglllen ange- Raffet/ und unter dem Vorwand/ das 22v Fünff und DreyssrgsteRede. ^3glür3cen: Eine Richtschnur der Po« lizey/und aller Ordnungen: Ein Exem- pel der gesamten Hoffftatt : Ein Er« nehrer der Gelehrten und aller Wissen- schaffren: Ein Schrecken der Feinde: EineFreystatt der Betrangten. Kurtz: allein weniger als der König/ und der erste nach demKönig. Nun diesen Eh" ren-Stul beträte earäimi ärmonä von Kickiclieu,/Vnno i6rz. noch Vor dem viertzigsten Jahr seines Alters/mit so glückseeligen An - und Fortgang / daß Franckreich von Anbegin seiner Crone/ biß in die gegenwärtige Zeiten/ keinen solchen Vorsteher gehabt/ noch ins künfftig haben wird / der sich mit die¬ sem grossen Staats - Mann in einige Gleichheit setzen tönte. Seine Mi߬ gönnte reissen und beissen sich darob/ wie sie wollen: sie müssen doch/was die gantze Welt/ bekennen / daß dieser ein 'Phönix war in Bedienung der Frantzösischen Cron. Der König hat« te schon eine Zeit her / heimlich und von fern dieses vornehmen Manns vortreffliche Qualitäten und Geschick¬ lichkeiten/ seine geheime Grieff/ stand- hafften Geist/hohen Verstand / zeitige Gebärden / und heffrige Beredsamkeit beobachtet/ und in viel Weeg eine un¬ gemeine Treue gegen sein des Königs Imerelie gcspühret/ dahero berathschla« gete er sich nicht viel in Auserwählung dieses geheimen Vertrauten; Dann er trug schon lang unter dem Hertzen die¬ sen kickielieu, und gienge ihm allein die rechteGelegenheit/sich des Ersten zu entübrigen können/ab/ dabey doch des seneLs güldene Lehr tieff zu Hertzen fassend: LoAica.an ribi IN ainiciciam ali- huis recipicnclus 6c? cum auccm placue- ric i6 Kcri» coro illum peLkore aämicce, ram suclaLker cum illo loc^ucrc, czusm cecum. Überlege es wohl/ sagt Seneca, ob du jemand in deine Freundschafft aufnehmen willst: Gefällt er dir? so thetle ihm das gantze Hertz mit/und rede mit ihm so aufrecht und kühn/ als mit dir sechsten. Darumen setzte der König sein gantzes Vertrauen zu diesen kiimtter: Er vertraute ihm alles: Er verhielte ihm nichts: und biß auf seinen letztenAbdruck hatte er kein Mi߬ trauen zu ihme/ und fände auch keine Ursach jemahlen darzu. So warhaff- tig ein grosses Ding ist/m lubnco la-, bey so viel gefährlichen Gange» einer gefährlichen Hoffstatt! Er M ihn in seinem gantzcn Leben vor ein Orackel geschätzt; Vor einen HertzeB Freund / und keinen FuchsschwE gebraucht: Massen auch der Art GB des Kickieiicu von keinem Laster E entfernet war/ als von der Schmers lerey. Wie recht sagte jener auftB te Spanier König Philippen dem sten / wie er in einer Zwistigkeit M Ferdinanden dem Arragonier seine»' Schwähr- Vatter stunde: dion mc limul amico Lc aäulacorc uci. D» kanst mich nicht zugleich als einen Freund/und als deinen FuchssthwB tzer gebrauchen. Wehe einem PB tzcn / den sein Staats - Emitter P schmeichlet! und wehe einem der einen solchen Herrn hat / dO'» Ohren so beschaffen / daß ihnen lautet/was nützlich/und nichts tE können / als was lieblich / und nicht beleidiget. Einem Staats-^ Ker muß die Warheit zu reden allE erlaubt seyn: und den Souverainen.^ Warheit zu hören / nie verdrieße»' Dahero ist sich nicht zu bewundern daß so viel schwehre Unternehmung^ bey ohne dem aantz zerrüttet gefuB- nen Franckreich / gleichwohl unter Regierung des Ludwigen/und »M der Bedienung des Cardinals / so A ausgeschlagen haben. Dann das VU die gute blarmome und Verstandn»^ zwischen dem König/ und seinem trauten gemacht. Ihre GcdanE Wort und Werck/ waren allezeit e»' stimmig: Der Herr war nicht drießlich/ und der Dlener genau u» aufrichtig. 8. Nun dieses Nagel-neuen/ höchsserfahrnen ^umKers, erstes M hen war/ Oesterreich und Spann'' deren Macht und besondere VorM, in Europa/ ihme allezeit nicht andern als ein Splitter in den Augen stea ten / in allweg zu schwächen: Dar» er die schon geschlossene Heyrath 3 schen den Printzen von^ilis, als na^, sten Cron - Printzen von EngelE dann der lnlancm aus Spanien verN'^ dert/ und mithin die zwischen ^ns^ land und Spanien gemachte Bund» f. Des Cardinals Richielteu Staats-Bedienung. 2 2 v Whebt; Hingegen durch seines Kö- W Echweller üenriscram sowohl den Pnntzen Wallis vergnügt/ als Engel- Mo seinen König gewonnen/ wodurch mercklicher Abbruch der Cron Mien geschehen. Mit Absetzung eigennützigen Vieviiie, von der l-rliömcen-Stell/ über die Königliche «Cammer/ hat er nicht allein sol- 7,blns künfftig um viel gebessert/ son- mn vor die Straff der Mitschuldig o ^ N-Millionen Francken in desKö- 'M Caften auf einmal gebracht. Das Vaicelmische Unwesen/so die Mnrer zu ihren grossen Vortheil mit ^FrantzösischenBottschaffterL^on- zu Madrit schon ausgeführet hat dieser weit-vorsehende M- u„5.auf einmal hernach umgestossen/ ven so lang - gesuchten Paß denen PMcrnabgelchnitten/ ungeacht/ daß AuUrbglws der VIII. sich ins Mittel ^ 'Mgen/ und die Valceliner ex ttipu- 6 O'lu seiner Besitzung/ als ein l)epo- K,baden / vorschützete. Was 2Keit brauchte er nicht / das Kö- Hauß in guter Verständnuß 2Lrnhälligkeit/ der sonst heimlich D Mennigen Gcmüther zu erhalten? N» der König kunte schwehr ver- eK seiner Frau Mutter herrsch- i^lgeVerfahrungen/ und wollte an a Lnc nebe Mutter/ aber keine ein- NAndeMit-Negentin haben. Der ^er mäßigte alles / und be- scb^x eyder den König / daß er zwi- K.??kr mütterlichen und auswarti- te/ , ^bitte/ einen Unterscheid zeige- ihr in allweg möglichst will- da« Die Königliche Mutter aber/ hi? x ^lchr herrisch oder gebieterisch hjff^König handele/ und von ge¬ lle Vorzügen und Freyheitcn/ die der Übergab des Regiments zF gleichsam Vorbehalten/ sich ver- H^/Ee : Dadurch gewänne sie ^y dem Kdnig mehr ^urori- vorhin bey ihme/ als ihren »/angefodert hatte. Zu solchem m sich der Cardinal ih- ,mder Beichtvätter: Des k.Sutf- des?. SeZuier: und verhütete die Königliche Mutter sich lvlis .x nner Freyftatt / als sie ' ehe gewesen / denen Aussätzigen/ Schwierigen/ und Malcontenten am zutragen suchte. Des Königs Bru¬ der aber den Oatton, und andere Printzen vom Geblüt/ die in der An¬ wartung der Cron/ zuweilen ungedul- tig seynd/ befoderist bey einem / mit Kmdern noch nicht gesegneten König/ ( wie dieser war;) beembsigte sich der Cardinal auf alle mögliche Weiß zu vergnügen/ und mit dem König zu ver¬ einigen : und wiewohl OaKon von Narur mißtrauend / viel Zeit sich des Königlichen Hofs äusserte / hat doch ihne endlich der Cardinal gewonnen/ nicht allein mit scheinbarer Mitthei¬ lung der Staats-Geheimnussen/ son¬ dern auch mit Gewehrung seiner?o- ttuKcen und Anfoderungen. In War- heit/ es ist ein Haupt-Politischer Streich/diejenige wissen zu gewinnen/ die viel schaden können: denen Cron- Printzcn zu ttamren/ und sie gleichwol von ferne halten: sie mit geringen Sachen zu bethören / damit sie nicht auf die Haupt-Sach greiffen: sie mit Hoffnung speisen / da sie nimmer r-5- lenuren oder empfinden können re. ^cicus vermeldet/daß die Reichs Va¬ sallen allezeit sehr anhangen den an¬ verwandten Printzen / wann sie spüh- ren / daß sie von den Souveränen ver¬ folgt werden. Das Beyspiel ist an dem Römischen 6ermamcu5, den das Volck um desto mehr geehret und ge- liebet / als ihn liberius gehastet hat. So lang das Königliche Hauß verei¬ niget ist / bekommen selten die inhei- mische Empörungen und Schwührig- ketten ein anständiges Haupt/ und seynd um desto weniger zu befürch¬ ten/ wie solches Lsiuttius an des cipiX weiser Rede vermercket. io. So viel aber der Cardinal auf einer Setten die Mühe anlegte / das Königliche Hauß in guten Vertrauen zu erhalten / nm so viel bearbeiteten sich andere / bevorab des Königlichen Bruders Hoff - Emitter, das Wider¬ spiel anzurichten/die gute Harmonie zu unterbrechen / oder bey trüb-gemach¬ ten Wasser der inheimischen Einträch¬ tigkeit / ihre Nutzbarkeiten zu fischen. Unter denen war des Oatton Obrister Hoffmeister/ der Marschall Oman, welcher/weil er gesehen/daß der König E e z noch §ünff und Dreißigste Reve K" d S; >s 5Zcha Kn/bef Acht/ ft vms M, x ehrlich lAiken ti darüb 'LZ» AchhieZ :°Ä lAktts! KL Dbu s^lthg k,»-» 222 noch keinen Leibes-Erben erworben/ Lem Qgüon unfehlbare Hoffnung zu der Cron Franckreich machte/und aus Lieser Ursach ihne ferner beredete/ auf Laß er sich hinfüro in alle Reichs-Ge- schäfften einmtschen / die von dem Kö¬ nig zur Ehe angetragene Prinzessin von rViEpenlier, weil sie eine Vasallin war / ausschlagen / und mit einer aus- wertigen Prinzessin/ auch Lem König zuwider/sich zu verheyrathen/ gar kei¬ nen Scheu tragen sollte. Uber dieses vernähme der Cardinal noch ein viel mehrcrs aus zwcyen Grafen/dem von t/ounignier, und dem von Lllalais, die selbften in der Sach imcreKrt waren/ daß die Printzen und viel andere Gros sen wider den König/ und wider ihn/als seinen geheimenVertrauten/sich zusam¬ men geschwohren/ nicht allein das Re¬ giment zu andern/und nach ihren Be¬ lieben zu führen/ sondern auch die vo¬ rige Ausgelassenheit oder Frechheit im Königreich aller Orthen/ samt der Printzen alleinig geltender ^ucoi-ität in allen Staars-Geschäffren cinzufüh- ren Vorhabens waren / ob es schon gelten sollte Haar und Blut. Es wä¬ re dieses genug dem Cardinal zu ver¬ nehmen/ und hatte keiner Beweißthu- men mehr noth; Dann die incereiilr- ten sechsten haben den Greuel entde¬ cket. Was geschieht? Ornsn und Lkau- «Zcbonr, die zwey vornehmste Ministri des Königs Bruder/ wurden bcy eit¬ ler Nacht gefänglich angehalten: dar¬ über der Oailon in solchen Zorn Wuth gerathen/daß er darum denKönig hart/ und ohneEhr-Forcht besprochen/nicht weniger auch mit seiner Frau Mutter/ der alten Königin sich lang/ als ein Wahnsinniger/ abgeworffen / und schüttete endlich Len völligen Zorn wider den ersten k.icsiicllcu, als geglaubten Urheber alles dieses Un¬ wesens/ aus: Daraus dann die Gewi߬ heit der zusammen geschwornen Rot- tierung nur um desto mehr bewähret wurde. Dahero seynd auch die zwey Hertzogcn von Venäome Gebrüder/ und verschiedene andere Mitgeschwor. ne verhasster: oMon aber suchte auf alle Weeg den Cardinal zu behändi¬ gen/und in ein entlegenes Orth/wohl verwahret / zu verschicken / um da¬ Lurch dm König zu vermögen , Verhasstere wiederum auf den ftE Fuß zu stellen. dieser Anschlag M auch angangen/wann das GeheMM nicht so zeitlich der Cavallier von Icnra, beyden / dem König und Ms MlEcr offenbahret hätte / wodlN die Gefahr abgewendet worden. . sich aber erholete sich der KonM Bruder auf vielfältiges ZuspreE des Königs/und der alten Königin^, kennete sein Übersehen / und entM nicht allein die Mit - Schuldige/ Ms Lcrist leine Verführer / sondern a" ihr Vorhaben / und alle ihme E gebne Anschläge. Worüber noch von denen Hoff Herren verhasste!/" deren etliche zu billicher Straff gen worden. H'«. Dahingegen fiele dem Card" sichwehr vor/ wegen seines klugen Z haltens / indergleichen Todes-Ek- Mellen.länger zu verharren schliesset lich demnach erstlich dnr^ Königliche Mutter / hernach sechsten bey dem König um dll sung seines Amts anzulangen. er aber so wenig gcwehret w^ als viel er der Cron Franckrercv lich / und der Königlichen Hochaa ^c anständig war: sondern/ naelMr l König nur der Königlichen les rerff erwogen: fürnehmlich und zu was Mim und Ansehen kluge ^miüer die CronFranckrctch allen auswärtigen Potentzcn A bracht; w:e er ihre geheime 2b geheilet; wie derselbe die KonE,j Renk-Cammer eingerichtet/ auf doppelte Einkünfften gegZ„hi!i vorigen vermehret; mit was^ und Nutzen er bißhero alle Geschäfften beygelegt; wie cl.MM bindliche Treue und ausbündM dienung er gegen seinen souve^ gezeiget; wie meisterlich bersti"^ inheimische Reichs-Feinde und dir gonotten gezüchtiget; von was fahr/und Geringachtung er nigliche Würde errettet / und u» gehebt; und mehr dergleichen des^ nals Verice« behertziget/ hat er M ^/ nigWorten seine Bitte abgeE^^ Len ansuchenden Abzug gantzllw stellend; und um alle Gefahr lasser- He 'S ke er begleitete/sonder Zweiffel nut gleich¬ mässigen Mittelen/ die ihm keinen/ als den König allein verbunden haben. 12. Also verbliebe bcy semcmSteuer? Ruder der Cardinal/ und gleichwie er in -einer ^uconrat/Macht/ Ehren/ und Reichrhumen / nur mehr befesti¬ get / also wendete er sein Mißlichstes an/hinfüro noch mehr des Königs un¬ bedingter Gewalt beyzupfiichten/ und zugleich der Cron Wolfahrt zu allen hohen Aufnehmen zu befördern. Jm- massen er durch die so vielfältige inne¬ re und äussere Kriege / ?enllone8, Schutz-Vogthcyen/ Bundnussen/ Ge- sandtschaffcen/ rc. erschöpffre Königliche Rent- Cammer/ nicht allein anzufül¬ len / sondern solche um ein grosses zu vermehren/ ein besonderes Erzeugnuß- Mittel ohne einiger Beschwehriam- keir der Unterthemen erdacht: Und die¬ ses war die Aufbringung und Einrich¬ tung der commcrcien/ oder Kaussund . Handclschafften / die er in-und äusser des Königreichs/gegen Oricnc und oc- cilleuc, mit unterschiedlichen/auch ent' legnestcn Völckerschafften angestellt/ dre Kauffardey-Compagnien eingegan¬ gen / solche mir Geld versehen/ die Si¬ cherheit der Schiffarthen wider die Meer - Räuber verschafft / und in kur- tzer Zeit dieses Erzeugnuß - Mittel so Hom angebracht/ daß Franckreich nun nicht viel den Spanischen/ Englischen/ und Holländischen Kauffardeyen nach- giebcr. Und damit dieses ersprießliche Werck einen Nachdruck bekäme / be¬ stellte der König eben den Cardinal zu einen Obersten Aufseher/ und Regierer aller Oommcrcien/ Kauff-und Handel¬ schafften im gantzen Franckreich / und aller Orthen/wo solche geführct wur¬ den. i z. Was vor eine seltsame Klug¬ heit und Erfahrenheit dieser grosse Mann nicht allein in allen Staats- Sachen/ sondern auch in allen Krieas- Schwehrigkeiten/ sowohl imals äusser Reichs gehabt/und solche in der That gezeiget/ ist nicht genug zu beschrei¬ ben ? Jedoch eine unter allen te und machte diesen unter dem geistli¬ chen Purpur geharnischten zu eis , nen beständigen Beyspiel allen Kriegs- Helden: MB en i: urch? vLÄ gen / d en ftev/ ssagwal cheinin»!l 'von/: id seine wodl>eE en. iönig!^ uspreehe" entdeck ge/ def^ ern aM iie a>F «ff B 8 Cardmals ^jchielim Staats-Dedienung 2 2 z Ä/stellte ihme eine starcke Leib- Vertrautesten / welche alle Hoheiten L? / K Franckreich was uner- ll/^ewesen Diese ist in Warheit Belohnung / wann ein L "t lasset nm seines Ver- Mx" ssr^ucn Diensten vergnügen/ .Mruber ein Gefallen träget. Lc- "lloiclem ess, reciäcre Üumgni- Verbg : DllNN es ist M^olthat / wann man von em- M wohl spricht. Auf ALl/?esslmg bleibt nicht leicht aus In^^vreygebigkeit: lllberallcas LOM- VlNLuIum eck, quo be- l>ene6ciocievinKu8 36ckriiiAUN- sAeMn die Freygebigkeit in cui M? wodurch ein wohlryat- PM^rr/ und der Diener/ der die ssstAt empfängt / mit einander Hvi/unden werden / daß dieser die siiesMl durch Leistung seiner Dien- k!??und jener solche ferner/ als AchA würcklichen Erkänntlichkeit ' Ä)eil Oracicuäo eck novi be- lkit°.^ovoL3ckc). Die Erkänntlich. R 'M.get allemal eine neue Wol- ski^ ^ie dann Philipp der Andere Oheimen Staats - Bedienten/ äZe ou Oome? zuzusprechen pflegte: k-'Zo cü3 - Verrichte du ^Gelegenheiten fleissig und ich h ^'ue richten. Es seynd ker- AdAl'e Sporn aufrecht zu dienen/ lllll'n lieget auch einem Poten* oie Armuth von Seiten sei ^"Men Ministers abzuschaffen; ^kiie lst sonst viel in Weeg der ^c>l^0 Aufrichtigkeit. Des Car- MmAAieu letztes Geschäfft oder ^Mtweiset aus/daß er an sei- A einen freygebigen Wohlthä- tzetzssM/ dann er hat verlassen gan- lize / § ??d r 7N >ha H / ^sgei .16. Mvic, ^Ng dtt §omc Ä>cu ^ard ^dänl 'M-/ vc Etz A be dlesemCardinalKi^ie!-cu vorbcE Sie har tn die 200. Zahr die denen Königen mehr gegeben/ aw ihnen genommen; Die letzte . aber hatte sie sich von aller Ober-^. schafft eigenmächtig entrißen/^ sich nur allein geduldet. Sie w« auch schon vor längst an Eng übergangen/ wann sie nicht um nen Gesetzen besser/ als unter Macht zu stehen/ geglaubet hatte. der von R-ickicllcu cilLkitte lht s harte und rauhe Gesetz/ deren M renHochmuth gesturtzet. , 14. Das erste war eine langes sten: Dann (also redete der Car^ in dem Königlichen Ccrbineth) umsonst/mit Bomben und Carcmi mitMinen und Approchen/ nen und Mörsern/einen harten U worinncn die ketzerische HarrnaaM zu lauter Stachel erharret ist/ A zwingen: Dann es liesse die gen^ Nachricht ein/daß klonc 6u-rcvn^ ihne die Kockellcr zum ComlNt^ß ten erkieset/ einen Dolch auf den E Platz aufgehenckt/ und sich theucr schwohrcn habe: Es fi-ye mithin cl jeden Inwohner der Dolch/ dew^ mendanren/ wann er von der gab nur einige Meldung thätc/w Leib zu stofsin/ erlaubt. GleiäE^ ebenmäßig einem jeden/der sich nur hören wird lasten / zu thun.gV Net. kruüra vis omnrs ell, in At» spergcam. Also ist umsonst alle walt / gegen eine verzweiffeltt, walt. Ein verzweifelter äussersten Sachen/ würcket /a» y Wunder. Die vorige Beyspl^n- umsonst gethane Bemühungen/bkg M den die jetzige Unmöglichkeit. uns aber einen andern Weeg sagte der Cardinal: Man lasse sie^ fasten / der Hunger wird sie z"m horsam bringen: Der LuKmZbaM mit der Englischen Hülffs-Flottel^e alles abgezehret und abgefüttert' Quarniton ist groß: der Burger verhaust wird es sinn mit der MM wann man sie zu Land und (/ sperrt. Zu Land ist sie schon zu Wasser sie zu sperren/ erwlNM der Kunst: Dero Mittel derZert unmöglich ist. Der einige CE^ 224 Helden : Und dieses war die Belage¬ rung und Bezwingung der sonst um überwindlich - geschätzten Stadt und Vcstung k.oLkeile,die dieses Cardinals einiger Erfindung / und standhaffter An-und Ausführung die Cron Franck- reich schuldig ist. Es seynd im ver¬ gangnen Jahr - Hundert viel vorneh¬ me Belägerungen von der CronFranck- reich aus geschehen/aber diese vor ko- cbeUc: bietet allen den Trotz: und ist um desto mehr zu beobachten / weilen mit ihr die Ketzerey gefallemDannKoLllelie wäre ein Nest aller Hugonotten/ eine Freystatt aller Ketzereyen / und ein anders Rom der Calvinisten. Es wä¬ re zwar des Cardinals Vorhaben/ dem Schein nach / eine Martial - und Kriegerische Kühnheit / aber die einen geistlichen Zweck hatte/ und muste al¬ lein von diesem grossen Kirchen - krn- lruen/ gleichwie vorhin mltausgegange- mn Büchern wider der Hugonotten Irr-Lehr / also hernach mit dem De¬ gen wider dero Burg und Haupt-Fe« stung kocbeile, bewahret werden. So viel Verhindernussen/ welche von En- gelland / Lothringen / Savoyen / von gesamten procclllrenden Reichs Für¬ sten/ und theils inhermrschen Printzcn und großen Herren sich erregetcn/ hat¬ te keiner so geschwind aus dem Weeg geraumet/ als die besonderllche/ und mit Religions-Eyffer vermengte Klug¬ heit des Unvergleichlichen kickieücu: Dann er hatte ungeacht alles dessen und gantz ungehindert / die Festung auf sieben Meil herum geschlossen/und sich der widersetzenden Macht nicht ge¬ achtet : Endlich auch diese unüberwind¬ liche veste Burg erobert/und gedachte Verhinderer zu lauter Zuseher dieses Kriegerischen Schau - Spiels gehabt. Zwey tausend Stuck knalleten im¬ merdar von der Englischen Flotte auf die Belagerer / und vermochten doch nicht mit allen ihrem grausamen Feuer desCardinalsKtandhafftigkeit in einen einigen Wanckelmuth zu bringen. Es hat sich an diestr Festung schon etlich- mahlen vorhin / befoderist unter Carl dem Neundten / gantz Franckreich ge¬ stossen / aber dabey sich nur entkräff- tet/ und nichts gewonnen; Die Ehre des Siegs wäre biß in diese Zeit allein nach diese ausgehungerte Stadt mit keinem Beding/ sondern auf Gnad und Ungnad angenommen: Die erste hat der König so weit erwiesen/ daß er ih¬ nen das Leben geschenckek/ und den Ab¬ zug mit ihrem Gut gestattet: Hinge¬ gen gleich - stehenden Fuß alle Ketze- reyen abgethan / die?rion eik unr- U8 rancum tiominl8 opus. Duo lunc. L.uclovicu8 kecic. /^rmsnllus invcmc. Vel pocius: I.u6ovicu8 imperavic. Ki- cliLlius conlecic. Auf Te'Utfth also: Bey Ludwigen des Dreschenden Regierung. Bey des Armand Cardinals Verwaltung. Bey zu¬ sammen ^gcschwornen Europäi¬ schen Furssm wider die Cron Frankreich / stynd dem grossen Mcean die Fessel angelegt / die Stadt Roche! eingenommen. Die Retzereygcjiürtzet. Erjtaunesidu vielleicht darov/ und suchest dm Urheber dieses Wunders ? Es ilt aber nicht allein eines Menschen Werck. Es stynd deren zwey. Ludovicus bars gethan/ Arman- Ff dus D es Cardinals Btchielieu Staats-Bedienung. 22^ beiten des Meers/ist fähig/ allen Un- lnllocbelle einzuwerffen/und der Mßgesverrer werden/so zwar Dwcr/ Mr einem unverzagtenMuth ist nichts Möglich. Also rathece der Cardt- . Nun diese Meinung/ als die si¬ eche/beliebte dem König/ und üder- M zugleich den General-Stab unter Namen eines Leaeralillimi, seinem hlen Staats - Xliniller, dem Cardinal W kickielieu. Was Wunder aber At geistliche Feldherr dabey gewür- vch haben viel andere ansehnliche Fe- A ruhmwürdigst schon ^.ehe der schwelt vermercket gelasten: ^zch a «klein dieses: daß dieser unver- Mllche Mann / gleichwie m der Uaars-Kunst/also in der Kriegs-klu- A.Änschickung so weit kommen / daß M keiner biß an diese Zeit bevor ge- 2 noch ins künfftig schwerlich re, A nachthun wird. Dann er hat ? Reer weit glückseeliger/ als ^rn- a2' eingeftsselt: Die Meer-Flutten vAEcn/ als ein anderer diepmE. M Meer- Gott; Die Abgrund der L/usgefüllet / das Element des Mrs m die Enge gesetzt/und dre Mdlge Kookeller m eme rolche Mar- h Kochen gebracht / daß stc Pferd / Katzen/ Mäuß/Leder/ und Pa- L vor die niedlichste Speisen genss- LM ihrebeste Nasch Kuchen unter Mn in denen Tobten-GruMen Mt/ und sogestalten ausgefastet/ a»? veren zwey tausend pur vor Hum verblichen - und dreyzehen rauMd Nm und Soldaten / so in der Ve, N lagen / mehr denen tobten Len - Das andere Gesetz war bex einer ewigen Dienstbarkeit. gnchdenrdie K-oLlleller aus cmem sKveiffelt - kühnen Muth/ in die äus- K/ e Zagheit gefallen / und nut dem um dieAufgab der Vestüng zu Ca'Mn sich entschlossen; hat der ksiMl lle vor den König nicht ge- tz'lvn sondern ihnen höchst verwiesen/ hlM als natürliche Vasallen/ denen Gehorsam zustehet/ mit ihrem c^/Z^tt vorgesetzten Ober-Herrn zu Rubren sich anmaffeten: Ist dem- Füttff und DrepsslgsteRede. Jahr her/ an der Cron Franckreich ü nug gespühret wird. iy. Eines wäre noch übrig/st s. eroberten Vestung Kockeiic nicht v nachgabe/nervlichen die Vestung^ läukon, oder Albansberg; 2L,cv wiewohl in drey Stadt ubgeAu und nut vierzehen Leivsrclen/und W andern Vesten versehen/ auch viel" - len dem König widerspenstig/ W u sucht/ doch nie eingenommen geE spiegleten sich an Koct^ie, und udas , ben sich gleich bey erster AnkunE Cardinals siegenden Waffen: durch er den letzten Drucker allen u K önigs Widersachern gegebenArM malernst die offt-wacklende Cron des Ludwigen Haupt/ samt einer u . deschranckten Gewalt/ die einen sen Schrecken denen auswärtigen rentzen verursachte/(zumahlen logn. der Hcrtzog von Savoyen von König überfallen/ Caffal entsetzt/^.,, der Mantuaner wider die EE-l und das Römische Reich verthM. worden) befestiget hatte: Wann nA ekn anders scheuhes Unwesen E / diestn unüberwindlichen Helden/ sen erste Spinnerinen und Urheb^ . nen lauter Weiber waren/Hersts brochen wäre. Darzu/ wie man g det/ der Cardinal kerullus, bald darnach bey dem Altar Geist aufgeben) und der Reichs/^2 ler /eisriiiaL. ( der des Diensts schlNU'^ lich entsetzet worden) viel geholffen^ den sollen. Aber umsonst waren 5,, Anzerlungen wider denjenigen / ',pi¬ chen seine bekandteRedlichkeit enL digte/und den der König unter Schutz-Mantel genommen hatte. ne unvergleichliche Thaten / nns mehr Weeg den König und.le''/ Staat erzeigte ersprießliche Dioniz haben die Verläumbder überw^ ihres Frevels. Das grosse Gluck/ unbeschreibliche Gnad und Liebe si"' Ober - Herrn/versicherten ihnA len Nachstellungen der alten KolW,,, (die sonsten seine erste Beföro^^ war ) des Königlichen Bruders/ erbitterten Frauenzimmers/ des rührischen Adels: Dann diese^E^, 22ö dus Kats erfunden. Mder viel mehr: Ludovicus hats befohlen: Rich>ie!ius ausgericdr. 18. Jn Warhcit/ mit diesem eintzi- gen so glücklich geführten Streich/ hat seinen Namen verewiget/ und der Cron Franckreich mehr ge- than/ als wann er ihr ein Königreich gewonnen hätte. Dann an dieser Aus¬ richtung crwindete alles / so die Cron Franckreich hat groß machen können. Dadurch wurde die Grunbfefte ge¬ legt aller künfftigen kroZrEn/Erobe¬ rungen / Rerchrhumen / befodenst der unbedingten Königlichen /mcorirät / mit der sonst vorhin offt gefährlich um- gegangeuworden ist: Ja diese bey noch, gehenden Zeiten/ auf so starcken Füssen lang stehende übermäßige Macht der Frantzöstschen Herrschafft/ hat gleich damahlen ihren Anfang genommen. Mermassen mithin die vorhin unent- bährliche Noth stch mit conrmuirlich- inheimtschen Kriegen zu entkräfften verschwunden; Hingegen die Zeit und Gelegenheit/sich an auswärtigen Po¬ tentzen zu reiben / erhaschet worden. O wie weit anderst stehet der Zeit Franckreich aus / als es damahlm ge¬ wesen ! Dahero der General 8pinola die gantze Zeit dieser währenden Be¬ lagerung stunde in Ohren des Königs in Spanien / und so offt er in den ge¬ heimen Rath/ oder zu denKönig beruf¬ nen war/ widerhohlete er allemahlen: /rä OAM mocio 6a ttibersr-r Dupells. Auf alle Weiß ist zu trachten / damit koLkelle entsetzet wird. Welches/ weil es nicht geschehcn/(wiewohl vonSeiten Engelland es ernstlich gesucht worden) leiden von derselben Zeit an/schier alle Europäische Fürsten/ fürnchmlich das Teutsche und Spanische - Oesterreich grosse Ungelcgenheit von der Cron Franckreich/ ob es zwar aus dergleichen Sieg und Glück/ keine gerechte Ursach haben kan/ ihren Muthwillen auszu¬ lassen / und die andere Potentzen 2K0 Lupercilio tieff unter stch anzuschen: Es werden nicht allemal kovici re¬ gieren/und vielleicht nimmer /ttmanck ktlLkielü zuwachsen, Uno momenco bona soi-5 vercicur. In einem Augen¬ blick verkehret stch das Glück/jagt der Lrsrius: Wiedann dieses von I7o^tm Ff 2 Nachdruck zu Mn. Mit dcr Cron Spanien hat er um die klonru-cMe un¬ aufhörlich ciilpuurt und gefochten / auch ihr so grosse Schwehngkelten ent¬ gegen gesetzt / daß Spanien m semer Zeit weder den Erfolg des geringsten Derschlags / viel weniger, aber den hat er die Religion / und den wahren Glauben wider die Frantzosen verfoch¬ ten/als ein Cardinal. In dem andern Krieg hat er die Widerspenstige ge- züchtiget/und das allzu begeisterteKö/ nigliche Geblüt gcmassiget: Dann er war ein Staats-Mann / und wüste wohl / daß der Königs Stuhl nur vor einem gemacht seye. In dem dritten Krieg hat er viel Freund der Cron Spanien abgedrungcn/ und anFraiE- reich gehänget/ als er Spanien abge- mattet hat. Seine Sieg und Lorbeer; Krantz grünen annoch im frischen An¬ drucken der Frantzosen: Seine Griess und Verschlagenheiten kan noch nicht verdauen die Cron Spanien: und das gantzc Europa beneidet an Franckreich einen solchen Staats-Mann / als wel, eher das Frantzöstsche lmercüe.und Wohl-Wesen so gut einzurichten ge- wüst/ daß es fast durch ein halbes 8c- culum in alle Potentzen von Europa gleichsam arbirrirte/ und noch mbicrirt hatte/ wann bey diesen letzten Zeiten die Unmassigkeit des Glücks an sich nicht über die ungerechte Uiurpirungen der Spanischen Lande gestossen hätte. Das Frantzöstsche Glück liesse sich nicht höher spannen/ sondern müsse brechen/ so allein/denn der Cardinal kickiciicu, nicht vorbauen hat können, koi-mna UNO loco fgciALcs, rgnclem fcceclic. Das Glück wird endlich abgemattet an ei¬ nem Orth/und muß entwei¬ chen/wie es Necrgrcka vermercket. Des LardinalsRichtelim Staats-Bedienung. 227 in ihm Verweisung von Hoss/ der Kö- Wiche Bruder in stäts - währender Mcht/ und Unsicherheit/ das Frauen- Zlmmer/als die Fürstin von^onci,die Hertzogin V0N Äbeuk, die Ornsmn u.dg. lu Absonderung von der Königin/ und Verweisung auf ihre Land-Güter/ mb dann der schwülstige Adel / als Zweck der »ach der Frantzöstsche nE^ undviel bildung ansuchenden Ober-Herrschasst andere durch schmähliche Hinrichtung erreicht habe. In seinem ersten Krieg Mtich gebusset haben. 2-2O. Ich sehe aber/daß ich die nur Mrgenommene Kürtze schon zu viel überschreite; will also abbrechen/ und M hundert ansehnliche Tapsserke»tcn W Savoyen / in Italien / in Teutsch- M/ ju der Schweitz/ rc und .kluge Verschlagenheiten gegen der Königli ^Mutter/ gegen denen Prmtzen des Tckms / gegen seine Neben - Eyfferer Md Feinde/ gegen denen Spaniern/ ge¬ lben Hertzogen von Lothringen/und ?Mern auswärtigen Cronen übergc- und allein kürtzlichen dieses mel- M: kicbieiicuhat das Eisen/mit dem n Cron Franckreich in sich selbst ra> M um so viel stumpff gemacht / als 5 cr hernach solches über schier gantz Europa gewetzet hat. Er hat sich E überwunden / um denen Hohem Mchzugeben/ in sich ist er doch allezeit ^oß geblieben. Unter ihm hat me- blgnd zwenmal gefählet / und er schier Mnahf be mit einer unbedingten Maiestat krönet / dero vorhin die Vasallen 'Mrmahlen die Gesetze vorgeschrle- brn. Der Neid wäre seiner Tugend Maussetzlicher Geleitsmann / und die- '5 erhielte ihn vor dem Schwindel. A hat der Alten ihre Weißheit über¬ wunden/ weil er ihr eine neue zugesel- itt: Ob solche allemal recht oder un¬ echt? Der Himmel wirds urtheilen. ^r wüste den Krieg mit der Staats- Augheit zu regieren / und denen Staats-Sachen mit dem Degen den 228 Sechs und DrepWste Rede. Wechs und UreyssigsteWede. Won MaZlung des Meisten Wtaats-Wmsker. _ I. bekandte Welt-weise ^nüorcies, in dem vierd- ten Buch/sagte viel mit wenigen Worten: OM- cilis eit clelcLtus in cliEci- libus. Es ist eine schwehre Wahl in schwehren Dingen. Dieses redete der kkiiosopku« insgemein: Diejenige ?c>- licici aber/die von derKepubüc,älsko- ckinus, Larcklmus, Loccalmus schreiben/ vermercken besonders eine grosse Schwehrigkeit in Erkiesung eines Staats-Beamten: Und isi in Wahr¬ heit eine Sach von grosser Erheblich¬ keit/sich und seinem Staat einen eintzi- gen anzuvertrauen. Ich glaube aber/ daß ein Regent ohne grosser Schweh- rtgkeit / eine gute Wahl vornehmen könne wann er nur diejenige Hof-und Staats-Bediente/die ihm alleweil un¬ ter den Augen seynd / und die Hand in seinen heimlichen Verrichtungen mit haben/ oder zu ungemeinen und erheb¬ lichen Geschafften gebraucht werden / und darinnen sich geschickt und leb- hafft/treu und embsig/redlich und vor¬ sichtig erwiesen haben / wohl beobach¬ tet. Also hat ^uZuckus den Llrrccnas, und Ilbenus den 8a!ultium erkieset. VondemLetzten redet ^cicm: dem 83- lutiius seynd aenugsame Weeg zu gros¬ sen Ehren-Aemtern unverschlossen ge¬ standen / er hat aber viel lieber der Pfade des kirccenss nachgehen wollen/ und ist ihme so weit gelungen/ daß/ ob er schon keine Rarhs-Würde gehabt/ kein Zunfft - oderAm-Meister gewesen/ Dennoch an Gewalt und Ansehen viel andere/ die nicht allein Burgermeister¬ liche Ehre / sondern auch öffentliche Triumphen erhalten hatten / weit vorgczoqen worden; Anerwogen/ daß er zu Ende des ^uZuiti Regierung/ und im Anfang des ilbcrü, ihrer bey- der geheimer Vertrauter war. Dann Die Ehre zu haben eines Kaysers mci- mus, der einig-geheimeste/oder KNmcker. der oberste Staats Raly^, seyn/ ist der Kern aller Ehren/ mw nächste und erste nach den Fürsts 2. iLcrsccs schreibet gar naAbn lick) an seinen König Nicoclem: M nicht an zu Dienern alle die / vu solches begehren/ sondern die da w» dig seynd. Befehle redlichen E die Sach / so du selbst nicht ausE kanst/in Betrachtung/wo dieselbe recht handeln/daß die Schuld aut geleget werde: Gestatte denen/ Wahrheit sagen dörffen / auch/ Vernunfft begäbet seynd/ fteE^ den; Damit sie dir in zweiffelW^ Sachen nicht / das du am liebsten v rest / sondern das dir am ehrNE. e und nützlichsten ist / rathen. seynd lauter weise Reden des ' HoLraris. Aber lasset uns näher Zweck gehen / und sowohl die Beschaffenheiten und EigenstM^ eines Obriften Staats-Raths/als sen Mahlung reiff erwägen. , z. Vor allen gebühret die allein dem Fürsten. Dann der / ^- der Fürst / sich / und alle seine lichkeiten anvertrauet / muß von 's/ manden andern / vor - oder einE^, noch mit?ra<üiquen / oder veri""' nen Rancken eingedrungen / aus eigner Willkuhr des Fürsten/ Eingebung seines Art-Geists/ au» gender Liebe und Hochachtung/ T > benden Vertrauen und ZuvenEM gen ihme erkieset werden. In soll dem Fürsten nichts angczwE^ Nichts angenöthet seyn: Die Llev^^ Hochachtung / das Vertrauen ln ^, gleichen Wahlen muß das beste r / Und weil ein solcher Knicker der Augapffel/ und die rechte Handel Fürsten ist / der zu Erhaltung n Länder und Leuth wachen und ten muß/ so soll dieser aus den Aci denen der Bescheidenste / aus Von wähkmg des Obristen Staats-Minister. 22- Muen der Aufrichtigste/aus den Leut seligen der Freundlichste / aus den Gk- sWten der Lebhaffteste/ aus VenVer- Andigen der Klügeste / aus den Er¬ sehenen der Erfahrncste ge Mahlet werden: Der mcht allein alle Fürstli- chr und Staats-gemäse Tugenden (die ^äcicu? impersrorlss srces nennet ) UN sich hat / sondern dessen Erfahrenheit in Verrichtung grosser Geschafften vermassen geprüfet seye/ daß ihme die Negierung also sicherlich möge anver- trauet werden / gleichwie des Regen¬ ten Leib den erfahrnesten Aertzten an- befohlen wird. Dann des Landes Zm And ist weit besser / ob schon der Re- M bdß »der untüchtig ist; als desst- Wn/wann der Fürst sich eines unge- «en/ eigennützigen/ und unerfahr¬ en ^mikcrL und Rathgebers betraget, ^eses scheinet ein ksrsäoxum; Aber ^iftdieWarheit. . . , 4. Es ist zwar nicht ohne/wie es Wich vermercket dilsull^us, daß / Mchwie alle Staats-Geschafften ein- Aer nicht gleich seyn/ also scynd auch , alle zu allerhand Geschafften A Verrichtungen geschicklich/sowe- K ä s in den alten Zeiten jedes Holtz Aglich war / des ^ercurms Btld- ^.ule daraus zu hauen. Doch gleich- diese Schwchrizk-it zu mtMi- L l° muß man einen Unmsche.v ">»chen unter einem Staats - ».mit« Rathen/ und unter einem Staats- N» w vollziehen / unter einem LZu-Dertrautesten / und unter c,- KNaths - Verwandten. Manches At erfodert die Ansehnlichkeit der LKn / damit die Geschafften nut NArn Ansehen und Gewalt ausge- werden/ wiewohl ihmk ein an» das Liecht angezündet/ und un- d^esen hat: So soll auch ein st-dwe- solchen Verrichtungen gebraucht ^den/worzu seine Gemüths-Arth ^weiften^neigt ist/ dann wohin ^Natürliche Neigung abziehlct/ all- yt, s A leichter und ersprießlicher die MMHrung. Kriegerische Geschaff- N rudern Martialische; DieFried- 'MeMercurialische; Die Statistische wollen Huden/ theils fovislische/ theils k)Mschc/ theils auch 8srui-nische Leuth. seynd in Anordnung trefflich/ und rm Ausführen schwach. Nach der Natur gehet die Kunst und Übung: Und dahin soll einer angchalten wer¬ den/ wo er sich meistens ausgcübet hat. c^uis excrcuic srcem, llsne rencsr, sagte der Poet. Der Kunst fol¬ ger die Erfahrenheit: EinSec-Erfahr- ner bleibe auf der See/ und wage sich nicht leicht ans Land: Gleichwie auch hingegen. Dre Erfahrenheit aber krö¬ net Las Glück; Dann manche scynd zu einer Sach genügt/in derselben ausge- übet/ auch wohl erfahren / aber Vas Glück wolle sie gleichwohl dabcy ver¬ lassen. Die meisten taugen nur zu ksrciculsr-^üHren/ und de sondern Ge¬ schafften.; Als Umiles zum Rathen/ Hercules zum Uberwl'ndkN/ viomeckcs zum Treffen/l'sris zum Lieben / poricles zum Befehlen/ Appius taugte unter den Adel/nicht unter das Volek/ escüms unter die Aufrührer/ Lrurur wider die Königliche Gewalt/ l^ccnss vor die Ober - Herrschafft / Occi-o liebte die Freyheit / 8ulis die Tyrannen. Einen Hat die Natur / die Kunst/ die Erfah¬ renheit gemacht zu einen / die andere zum andern / wenig bat das Glück er¬ hebt zu allen. Dahero ein jeder zu dergleichen Geschafften und Angele¬ genheiten gezogen solle werden / wor- zu ihm entweder die Natur / oder die Kunst / die Erfahrenheit/ oder das Glück am meisten geneigt ist. Viel anders befindet sichs (und soll auch genau beobachtet werden) bey jeder Wahl eines geheimen und vertrauten Staats - ^m/ckers. Die¬ ser soll in der Klugheit umverlsl und allgemein seyn: In dem ^ckc Stand. Dadurch Ff 3 wird 2ZO wird nicht ausgeschlossen der hohe/ sondern der mindere Stand/ zu der¬ gleichen Obersten - Stell auch tüchtig erachtet/wann er den Vorzug in Qua: litäten haben soll vor jenen. Der Weeg zur Tugend ist keinem abge- schnitten/ sie lasset einem jeden freyen Zutritt/und machet weder unter dem Stand noch Geschlecht eintzigen Un¬ terscheid/ sagt der Sitten - Lehrer 8e- nccs: klulli prLcluium ell sci vircucem irer: nec centum, nec texum curac. Aus beyden/Hohen und Niedern/ ohne Un¬ terscheid und Ansehen des Stands/ kan ein Fürst seine Vertraute ihme neh¬ men und wählen. Wann / und wie ist die Römische R-epuiRc gewachsen? Wann hat Rom die Ober,Herrschafft der Welt überkommen? Höre Uvtum den Römischen Beschicht- Schreiber/ dieser sagt frey aus r Oum nuiium ks- Itilln-erur Aenus» in c;uo enicerer Vircu8» crevic Imperium Komanum. So lang man kein Geschlecht / wo nur die Tu¬ gend hervor schiene/verachtete/so lang hat auch das Römische Reich zuge¬ nommen. Es waren Cardinal Qele- iius,oder Klesel in Oesterreich/ Cardi¬ nal Laive in Franckreich/ Cardinal Xi- menes in Spanien / Cardinal keronius in Engelland/ Cardinal Lranveilanus in Niederland / vornehme Staats oillri; Deren aber keiner eine lange Reyhe seiner Ahnen zehlen kunte/ son¬ dern sie hatten keinen andern Adel/ als die Tugend und Geschicklichkeit an sich. Auf dem Louciiio zu Costnitz hat¬ te Kayser NZismunöus einen wohl ver¬ dienten vo«Ior zum Edelmann ge¬ macht. Als nun dieser in den grossen Saal trate / hatte ihn der Kayser vor andern alten Rittern und Edelleuthen den Sitz einnehmen lassen/ sprechend: Die voQores Helffen regieren/die Rit¬ ter fechten: Es ist mehr an einem Re- genten/als einenKriegs-Mann gelegen: Dann ich kan in einem Tag ihrer tau¬ send adelen und zu Rittern schlagen/ aber so mächtig bin ich nicht/ daß ich in tausend Jahren einen Gelehrten machen könte. 7. Ich hab gesagt/ohne Unterscheid oder Beobachtung der dianon und Vatterlands: Dann dieses Amt kan auch einem Frembden zugewendet wer- Gechs und Dreysslgste Rede.__ "den/ wann er dazu taugt. Es A anders / alle Aemter denen und Auswärtigen zuzuspielen/ anders / sich neben eigner MM . Sorg des guten Raths emes Aw- dens zu bedienen. Man muß M Noch eine Tugend machen/und L Frembde suchen/ was man ZUL nicht sindt. Niemand kan es Herrn verdencken/ wann er mm jeden trauet/ sondern nam L then trachtet/ die ihm wohl a»M zu denen er eine Zuversicht tML ihn lieben/ und grosse Proben A. Treue und Redlichkeit erweisen, L sehen den Jnheimischen ist EL der ein grosser Neid/ Eiffer/ ML stand / auch Eigennutz; oder Verwandtschaffr/ Anhang/ rung: und vermögen mchrBE Unheils anzurichten/ und zu als Frembde/ die keinen andern L neu / als ihren Urheber / keinem Glück zumessen/ als dem FÜLL nichts sorgen / als um die desselben / niemanden anhänM Frembdlingen/und dem Regenten keinen Schatten machen können/,L Groß - Hoffmeister in FranckrelL Zeiten ihrem Könige (welche den men/ jene das Regiment gehabtL than haben. Es bezeuget ja von dem Ertz Statisten Kaystt rius,in dem vierdten Jahr-Buch'^' inlle res Idas c^uibus^gm iAnoNS llabac. Er habe seine Geschaffte , ^ weilen Frenibden/ Unbekandtenzu" walten aufgetragen. 8. ^nno 1291. ist in OesterreL ne Empörung von denen Ständen p letzt gemeldrerUrsach wider tzog Albrechten entstanden; JmA- haben war / seine kavoricen und net-Räth/ deren die mehreste den waren/ von der Seiten des Hertzogen zu bringen. DieftrL^ rung Haupt war ein reicher U so Herr/ der von Thüringen / welL,, toll kühn war / daß er von euL Landes-Herren begleitet/ vor dem »ig Hertzog erschienen / und sehe ftiH angehalten/ daß der Albrechts Geld in Schwaben schicken/ uMLK Ausländer mehr weder in R.arm zu andern hohen Aemtern/ zlem''^e A- hin/ beft! ^n/die ttElvp ^elchtl dcnM >r und kc>. MÄ n°°s K 'id§L Cardinals von LwsgnL, und der jetzt» regierende Ludwig der Vierzehende ei¬ nes Römers / des so wohl bekandten Cardinals Klarin gebrauchet. Die¬ ser wäre gleich um die Zeit/ als ohne dem sein Glück zu Rom wegen des Cardinal-kacrons nicht reissen hat wol¬ len/von gedachtem König nacher Pa¬ riß berussen: Ist auch gleich damahlen dahin gelanget / als kaccr lolepll. ein Capuciner/mit dem der erste Staats- Rath/ Cardinal kickieiicu. in gehei¬ men Vertrauen stunde / die Schuld der Natur bezahlet hat. Siefen Ca- puciner hatte kurtz vorhin dec König zu denLsrcimuioc benennet/besten?od- ten-Tuch-aber dem die Purpur gebracht hat/ weil der König zuwider allen d^rio^ien diesen Römer an starr des l^r/oscpk abermahlen zum Cardinalen benahmst ; und den Päbstlichen Lonicn^nno 1641. nicht allein ausgebracht/ sondern so gar ch- ne vor seinen ^Icniporeiiciarium zu den Friedens-Haaren abgeordnet. Es ist nichts neues / daß man zu fremb- den Brod / zu frembder Maar / und (so wir täglich sehen ) zu auswärti¬ gen Sprachen / Moden und Fusionen Lust bekommt. Socrates sagte: Es seye nicht der allerbeste Wachen/ der zu Hauß wachset/sondern der zum be¬ sten ausaiebt/und nähret den Men¬ schen. Es seynd die angewachstne/ oder gciopcivi, auch vor Söhne zu erken¬ nen: Frembde Leuth/wann sie n-icurs- Ulirt werden/ (alseben :n demEardi- nal^srgrinigeschehen)stund die besten Burger. Der bürgerlich lebt/ ist ein rechter Burger: Und der durch Gunst- Bürgerliches Leben sich zu einen Bur¬ ger macht/ ist der allerbeste Burger/ als es in offc - erholten -^?.rm das Königreich Franckreich gesehen. Die alte Römer haben ihre Burger/Räths Befehlshaber/so gar ihre Kayser nicht allemal zu Hauß/ sondern in der krenE i/undtl" egtmcn s Frei^ ß ausr mb zuH^ cs L-'!' nicht ct nach mstchch bat- ben en. 3^ fft tlillv c hauU A11E ;istS «« l "Ä -rn crrt Mill s Ä; abt)Z g 7sc^ Ich:-; cnr«^ Vonwah!ung desDbristen GtaatsMinister. De hingegen mit den Landes-Inwoh¬ nern besetzen/ und sie bey ihren Wür¬ den/die sie unter den vorigen Hertzo- W gehabt/lassen sollte. Der Ertz; Hcrtzog erkennete wobl diese unruhige Kdvffe/ und gedachte bey ihm / wann n ihnen zum ersten mal den Zaum zu lang liesse/ möchten sie ins künffrig w- ^e lMer MM vorschreiben. Nichts dksto weniger berathete er sich mit sei¬ nen Vertrauten/die ihme einhellig zu- Krochen / Er wolle vor allen die Achwichrigen erkundigen / und eignes »Ms sie ihrer Ditte gewehren/doch K Vorbehalt dreyer seiner Vcrtrau- K die dem Herzogen belieben wur- K Nachdem wurden die Schwüh- beruffen vor den Landes Fürsten/ 7t ihnen / dem Schein nach / ihr Be- Ken vcrwilligte/ äusser des Herman ^Landcnburg/ und zwey/ Ederhar' Kind Heinrichen von Waldsee. Als Ae in Oesterreich schon angesessen/ A nm vielen vornehmen Herren be- Kgdet waren. Als sie aber darauf Mbehertzt antworteten: Sw wob Lieber wo. andere / als diese zwey entrüstete sich der Ertz-Hertzog/ N sagte: Er wolle um wres Lro> Mwillen/ nicht den geringsten Stall-- ?aben von sich lassen: Ihme gebuh. ^.)lr gebieten / und nicht zu blttm. aber zu gehorchen / und mehr Ntze Ordnungen zu geben, Sie «Kn ihme nichts mehr davon sagen/ N seiner Ungnade gewärtig seyn. A recht. Sintemahlen das oberste H agts- kein Land oder AM-Dienst/ sondern ein lbcservarum und Vorbehalt des Fürsten sich von einem bedienen zu las N nach seinen eignen Willen,/ nach i^Maaß seines Vertrauens/so er zu Ar trägt / und damit er vor seine Non einen sichern Verhandln sei- ^Gelegenheiten/einen Mittler sen Bchwahrigkeiten/ vor allen aber allemal zu Hauß / fondu n ln d^ Kn Vollzieher seines Willens habe. Frcmbde gesucht/und wolgeunden seinem Wort: Niemand kan es ei- Die Römische Kayser M"» haben Herrn verdenckcn/ der nach Leu- sich prs-valln frembder d-^'oncn/ als rKtrachtet/ auf die er sich verlassen der Gallier/der Spamer/der -^ema- ^Üo hat sich Carl der Fünffte nter und Maccdomer., Du Gitechl- N Eardinal Oranvelign, kranciscu» der sche Kayser der Italianer / Engcllan- Tie des "rrivuicius, Heinrich der An- der/ und Frantzosen / iiberms der rech¬ ne des Scroti, Earl der Neundte des ten Teutschen/ dlcro der Hollander und 2Z2 Sechs undDreyjslgste Rede. und Friesen / Rollos der Teutschen und Spanier. Also ist nemlich ein je» des Vatterland/Der Jugend eine Ge- burts Stadt: Und ist an einem Fürsten nichts auszustellen / wann er nach der Tugend greisst/ es seye chr Ankunfft/ woher es will. y. Aber ich schreite nähender zu de- nenEigenschafften eines klugenStaats- Manns/und berühre solche nach aller Möglichkeit/obzwar nm einer sacom- schen oder kurßen Feder. Das ge- schicklichste Alter eines Staats -Kni¬ tters ist von 40. biß 60. Jahren / und darüber: Also käme auch Cardinal ki^rin mit zy. Jahren darzu: Und bloß durch 20. Jahr/ nenllich von 1641. biß 1661. da er gestorben/ drachte er das Frantzöstschelnrcrette in Den allerbesten Flor / und weit höher/ als alle vorige Zeiten: Wiewohl es sein Vorgänger / der unvergleichliche Cardinal von llickiclleu vor ihm das Eiß schier völlig gebrochen / und dem öi-irLrin nicht viel anderst noch war/ als die Früchte einzusammlen. io. Ich schätze ferner an einem Fürstlichen ^llmtter mehr eine geschick¬ te Klugheit / als einen hitzigen Ver¬ stand : mehr eine bescheidene Ver- nunfft/ als eine spitzfindige Gelehrsam¬ keit / mehr eine Erfahrenheit/ als eine betrachtende Weißheit/ mehr die vrs- Äicam, als die Hormm. Ich hab erstlich geschätzt mehr eine geschickte Klugheit/ als einen hitzigen Verstand: Sintemahlen dieser viel tüchtiger ist/ Neuerungen anzufangen/ als die Sa¬ chen in ihrem Stand zu erhalten, d/o- vsnllis HULM Aerenchs rebus ax)cior, sagt (üurcius in dem vierdten Buch. Die Kühle würcket mehr in der koittic, als die Hitze; Das Nachgebcn / als das Brechen. In dem Nachgeben mag einer mir Vortheil entgehen / in dem Brechen kracht alles / und ist keine Ausflucht mehr. Hitzige Leuth stür- tzen sich selber / weil sie zu spat erken¬ nen ihre Schwachheit; sie entrüsten sich augenblicklich/ wann sie sehen/ daß dasjenige / was sie in der Gähhcit an¬ gefangen / seinen Fortgang gar lang¬ sam bekommet. Nicht also der Car¬ dinal lViWriu: Dann/ so bald er das Wmtterium angerretten / hat seines Vorfahrers des Cardinal hitzige Verfechtung in sich MW verbessern/ und ein kluges/ lledM^ Regiment emzuführcn gesucht: er hat das Königliche Hauß vor andern emträchng gemacht/ dieZss Printzen m ihren Ansuchungcn gnügec/ den Hertzog von LougiMN. der welchen der vorige entrüstet war / bey dem König söhnet/den Obristcn Staats i 8L3VIZM, und den Kriegs-Secrcca Dloiers zu Gnaden gebracht / ssU M dem tticbicbcu abgcfttzte VefehA'^1 wiederum in ihre Stellen geM., Graffen kbiilpp von ^Zlie die FE erhalten / die so lang inVerhaW standene vornehme Herren / miss/ § nen der Welt-berühmte General Marschau Lattgmpiere 12. Jahr, wesen/ aus der L^ttilic heraus und allenthalben eine geschicktes heit ohne Hitz/ ohne Feuer/ ohne av' ohne Unterdrückung gezeiget. ii. Ich habe gesagt/ mehr Ep scheidene Vernunfft/als eine lpEg ge Gelehrsamkeit: kaucis aä menccm, sagt Lenccs, ctt ox>us Zu einen guten Verstand / ist grosser Gelehrsamkeit Noch res diLmral übertrifft alleWisienhM. die ohne jenem ist ein Leib ohne^M, Dann in Staats-Sachen die schafften aus den Büchern/ zwar eine Zierde / aber kein Vss^i ment: Die Wissenschafften am Schuhlen/seynd nur der Weeg Staats - Weißheit/ nicht sie stssM Wann der Cardinal von oM ^Zuciccus) nicht in die Geschahst'' Römischen Hoff gerathen war/ .^i hätte man ihn zu nichts tuE^ seyn geachtet / als zu der Sck'M s serey/ den /^verwes wider derss mus; DielllrironiLvs wider diess'Lflt ras, zu vertheidigm oder zu verHAiß Es muß einer/der ein Staats werden will/ in den Schulest veralten/ sondern das/ so er ergrss^ zur Ausrichtung allerlei) Weiss .s, schäffren appliciren/ und zeigen um er es gelernet habe. Dre Geiem keit solle nicht verblühen in den / tzen Künsten des i-uliu, in der i / D UNd äccnoZrg^bia ysß Von Mahlung des Obristen Staats-Minister men Beredsamkeit/ daß der General- Lieutenant lor^uaro Lonci, solche dem Pabsten Urbano, eignes Mißes zuge- schicket / dieser aber jene mit grosser Vergnügung gelesen / daß er öffentlich in dem Lonüliorio diesen jungen iVla- 23NN angerühmct/ und ihme seiner Gnade und guten Andenckens ver¬ sichern hat lassen. Das Heist nut der Gelehrsamkeit allein/ sich nicht zu ver¬ gnügen/ sondern solche ms Werck zu setzen; nicht unter dem Staub der Schul Bancke verharren/sondern ans Tag Liecht die Früchte der überkom¬ menen Weisheit bringen. Ja m sei¬ nem gantzen Leben und Bedienung der höchsten Ehren- Stellen / zeigte rm seine Wissenschafft nicht anderst/ als wann es sem ^wrei wär/ nichts gezwungen / nichts Schul-fuchserisch/ sondern mit einer angebohrnen Klug¬ heit/ Vorsichtigkeit/ und erstandenen Besitz über aUeStaats-sL-ren. ir. Ich hab gesagt/mehr eine Er¬ fahrenheit / als eine betrachtende Wcißheit/ mehr die ?raZ-s°mkcil dessen, und umsonst ist alle ^'ilklsskvan « Kunst, wann sie ins l m»r N>Ätlt wird, ^pulcju- ir>st> i Ukli« cum vlomcäc Nclz i V-Im, couWum ^uimu, L-6i->ä^WW b^Degen. ^Eswar stüius ^a/arinus ZWKSxLär dtzsAZs«» see drr /lseil Has vrussrn wo, §l-sskn. Es begab iieh aber als - Ak d» Pabst Urbsuus ost»,«. M- '»>vL«.di-« m s-'N-mEäM Dmvahrnnz ha«- / «n-fZ« Kdrachr, bar dnstr wackere Ou M emen Lust bekommen / der Gor> KLW'LUdL Mr dicPäbstll- ^Völcker war: Vergaffe aber gluch- nicht / mitten unter den Was- ^.snne Musen; sondern well da- wegen der Vslceimcr eme groß Mistigkeit zwischen der Cron Spa- ill^ und der Cron Franckrenh end 'chnde/setzte er eine ansehnticheSchrlfft N Mt umständlicher Beschreibung LKtreit-Sach/ mit Anführrmg en Menge der gegründcsten Staats- ^sachen/ und mit einer so angemh- A, -^er bekl ?!ll xtld sein Kd 'chil der xntz veit Ks lvg «ns ^ierr K schic Sechs und Dreyssrgste Rede. _ und befödert/ sondern von dem Apo¬ stolischen Hoff/allwo er schon als laco äomestico gestanden ; UNd M gemeinen Angelegenheiten viel braucht ist worden. Allermassen „ demPäbstlichen Gesandten / KraE Lacckecci, nacher Mayland zugeseu/v mit demPäbstlichen Vettern / Ea^ »al ^.nconio Lsrdsrirli nacherPieM0^ in Savoyen gereiset/ und denen W schen Kayser Ferdinand / und Hertzogen von Mantua/ schwebcnon> Stnttrgkeiten beygewohnet / auM» deren Hinlegung sein bestes bE gen; Er har auch / bevor mit EE nung des gantzen Europa/zweyE einander mit dem Degen in der M» feindlich - anruckende Kriegs - HE Spanier und Frantzoscn mit E beredsamen Klugheit / und klugen^ weißthumen nicht allein aufgehM sondern so gar in offenem Feld/A schen chnen den Frieden geschE dadurch cM wieder an Francks kommen war. Er hat in SavE mit ungemeinem Glück die (von Lkievgsco benahmset)zu Ende 5 bracht; Dadurch wurde abermE durch seineKunst- Griefflein/derHalH veste Orth kiZneroia der Cron Kean reich zugewendet. In diesen len hat den ersten Gen» Stein seiner Geschicklichkeit und »» kommenden Glücks gelegt / auck s' Erfahrenheit bekommen / alle E pälsche Händel und Geschähen ZN?, greiffen/ und dadurch von oberho^ König Ludwigen genug capgbcl mennrt/ ihme seine Person und A0" anzuvertrauen/angesehen worden. 2Z4 Au-- und Rathschläge ergründet / und mehr dergleichen/ die einem Staats- Beamten zu wissen anständig seynd. Dann / wie der Spanische Wmcker, Hertzog von ^lvs, zu sagen pflegte/ die Wlssmschafft/ so aus den Büchern/ und in den Schulen begriffen wird/ seye ein Wasser aus dem Ziehbrunn; Hingegen diejenigen / die aus eigner Erfahrnuß herflicsset/ wäre ein Was¬ ser / so aus der Quelle eines lebendi¬ gen frischen Brunnens genommen wird. l.smpricku8 bezeuget in dem Le» den des Kansers ^lex-Mäer-Impersror ^lcxsncier conMus coZT Lc milici^: lic- vsrscos sälübebsc.teci msxime eos, qui dlüoriLm noranc. Daß der Kayser Hlexanäcr zwar gelehrte Leuthe in Kriegs-und Friedens-Sachen zu Rath gezogen / sonderlich aber dieje¬ nigen/welche in den Geschichten wohl erfahren waren. Löblich ist die Er» fahrenheit in den Geschickten / aber viel löblicher die aus den Thaten und Wercken erhellet. LxperiemiL srcem cikcic. bttheuret abermahlen der vor- angczogene Welt« weise ^.riüocclcs, Lc viclcmus expercos msAis, ici cjuoä in- cenäunc coiKecjui, c^uam illos, c^ui rs- rionem sbs^ue experieoria cencnc. Die Erfahrenheit machet die Kunst: und wir sehen/daß die erfahrne Leuthe ehe zu den Zweck gelangen/als die/ welche zwar der Sachen kündig/ aber uner¬ fahren seynd. iz. Dannenhero hat König Lud¬ wig der Dreyzehende/ den fuiium L^grsrinum nicht aus den Schulen / nicht von den Büchern / noch seinem Königlichen Hoff/und an das Steuer- Ruder der Cron Franckreich gezogen I. JeMrgel/ so v^Lius dem ^oecischen iL3l'U5 ange¬ bunden/haben Liesen nur zu einen Sturtzfali von oberster» Hunmelge- tisch finde auch in dem Poli- Wiesen zwey Flügel: Einer rst Unrein gleich: Der am Ux?^r mit so gerechten Schwing- Mn, der Natur und Kunst ver- daß es wohl vermöge einen T Wtt zu der obersten Bedienung A/ ^Ms/ohne Gefahr zu schwin- tz^d zu erheben. Das eine ist thliMt des Geschlechts/ der Reich- RirniÄd/ das Ansehen bey jeder- eigne und der Vor-Eltern / hohe l^ecommenclanoncs , H^'!chlereyen / und dergleichen KlM aten/ die sämtlich alle äusserlich geborgter Zierrarh / ein lm^-Krah mit fremdden Federn ^ 7 - Dieser Flug ist gefährlich/ U, ? wnsten die innerliche Tugend / UM/g^örige Wissenschafft/ Er- / die Lieb / und tragende selb«; 7 den Fürsten ; In Summa/ aba»i./Hne Geschicklichkeit an ihme so Dahero rst der andere Weeg heriLm Fürsten/als seinem ange- ^d »it!, um viel erträglicher seinem 7er/ mann nemlich dieser von lliid Tugend recommenöirt / schiA dloftm Absehen auf seine Ge- von dem Fürsten darzu be- der dlippegs Lieus trüge Klei- lich X,, smer eignm Hand gemacht; Mn Kleid / daß es nicht von ; das ist / mit geborgten h)grN M krembden Urkunden/ aus- Ei ^bitt- Schrlfften / nicht Ks ^'wie die Schrifft meldet/ Farben / darunter kch ^Falschheit und Treulosig'- ^Utanden wird: Die Lieb und Treue eines Emitters muß allezeit ei» nerley Färb seyn gegen seinen Herrn/ wiewohl die Geschicklichkeit gegen den andern offt unterschiedlich/und viel¬ farbig nach Mannigfaltigkeit der Leut seyn muß. Der sinnreiche will einen kNiMer haben der Sonnen gleich / welche das Liecht/ daß sie von aussen leuchten lasset / innerlich bcy und in sich erzeiget/ aus Forcht/ daß sie dem Mond nicht gleich werde / wel cher seinen Glantz verbergend/sein Ab¬ nehmen gar bald blicken läss t. 2. Nichts Lestoweniger ist auch eben dieser Zutritt fchwehr/ lang und rauch/ gleichwie der Weeg zu der Lugend: Aber um desto mehr sicherer/ bestän¬ diger und herrlicher. Wann du aber nur einmal einen gescheiten Fürsten be¬ kommen wirst/Laßer dich für tüchtig/ und geschickt zu seinen Diensten erken¬ net/wird sich nach und nach seine Gna¬ de über dich vermehren / wann du sonsten um solche dich befleissen wirst. Dann sie sehen nicht allemal den Stand/Reichthum rc. an (so sie selbst geben können) und vergnügen sich offt lieber mit geringen / aber aufrechten/ klugen und getreuen/als mit grossen Hansen / und gewaltigen Herren / an« erwogen sie jene in der Treue leichter erhalten/ sich »hrer freyer gebrauchen/ sie mit wenigen vergnügen und ersät- tigen: Zu dem auch glauben / Laß sie ihnen gehorsamer zu Willen leben/ und ste/ als die einige Ursach ihres Eh¬ renstandes desto unterthäniger lieben/ und bedienen werden. z. Eine andere Beschaffenheit hat es (nach Beschreibung des Polnischen Geschickt: Schreibers foacbimi ril in seinem bulico inculpaco am ersten Capitel) mit denen grossen Herren an Hoff/welche der Geburt/ und dem Stand nach / solcher hohen Staats- Stell fähig seyn. Diese müssen ih¬ res hohen Amts / Geschlechts/ und Gg r Würde 2 Z 6_ Si eben und D reyMste Rede._ Würde halber nothdranglich / ihr um seines Fürstens Dien^A eignes Absehen gültig/ und unversehrt erhalten; auch bißwetlen ihre Mei¬ nung des Fürsten Gutduncken fürzie- hen/auf eigne entweder Freyheit oder Nutzen abzicklend: Dahero sich der Fürst solchen nicht gern vertrauet/ und sich sehr langsam m ihrer Beför¬ derung erzeiget/ theils aus Mißgunst/ theils aus Forchr / damit deroselben Gewalt über den Erhöher nicht zu hoch wachse / und er sie hernach / ohne sein/ und seines Fürstenthums Gefahr/ nicht wieder dampffcn und unterdrü¬ cken möge. Dann grosse Ccderbaum fallen selten allein/ sondern erdrücken neben sich / was das nächste ist; Hin¬ gegen stehet die Absttzung derjenigen/ welche entweder frembd / oder vom Stand geringer / zu dergleichen Ho¬ heit und Fürstlichen Gemcinschafft ge¬ stiegen/ auf desto schwächeren Fuß/ und seynd solche Leuth / wann ihnen der Fürst nur den Rucken zeiget/ oder dm Vortheil der Grossen des Reichs / die ihnen gemeiniglich hastig seynd/ nur eine kleine Weil überlasset/ so seynd sie schon genug erniedriget und abgestrafft. , 4. Aber diese Politische Schwehng- keit/ wie sie nemlich einen bey einem Potentaten hoch anbringen könke/in einen kurtzen Begrieff zu entwerffen/ sage: Daß neben mehr andern zufalli gen/ und karncuisr-Ursachen / der ein- tzigste/ geradeste und hauptsächlichste Weeg scye/ die Geschicklichkeit/sowohl in Veranstaltungen der Fürstlichen Angelegenheiten/ als Ausrichtung der¬ selben : Diese aber so el forderliche Ge¬ schicklichkeit theilet sich ab in viel hun¬ dert unterschiedliche Falle: Die ande¬ re Geschicklichkeit ist es in Obachtung des Potentaten Ehre / andere in Dämpffung der Schwührigkeiten/ an¬ dere in Erzeigung der Mitteln/ ande¬ re in Führung des Kriegs / andere in Abordnung der Gesandtschafften / am dere in Handhabung der Bundsge- nostenen/ andere in Schliessung des Friedens / der Bündnussen rc. In Summa/ als viel der Staats Angele¬ genheiten hervor brechen / so viel ab¬ sonderliche Geschicklichkeiten werden erfordert in dem Obersten L)taats- und der gemeinen Wolfahrr l)G stehen: Dahero solche überhaupt z» erklären/ gar schwehr fallen will- , 5. Nun aber diesen abzukoliM har der tapffereL^cillLabricMauU drey Brunquellen / aus welchen A Staats Geschicklichkeiten Ursprungs stiessen/ eröffnet / und seynd tien > diese drey Tugenden / die Starčke/ . Gerechtigkeit / und die Klugheit/ rv che ein oberster Staats f sich notwendig haben soll, ku" jus ilke crip!ex ciiKcile rumpicur. ses dreyfache Band wird so leicht"^ brechen. Dieses wird ihn machen grosser und vollkommener Gnade A Fürsten leben. Diß wird von m . seme Feinde und Mißgönner MnA Dieses wird ihm ein gutes Gern^ ein allgemeine Hochachtung/ein liches/ vergnügtes Regiment/auch v' Ehr/ und grosses Gut bringen- 6. Durch die Stärcke verstehe/ A ermeldter ^mor eine gewisse und Zubereitung des Geists/ also/ Ä der ihm selbst allezeit M A fest / beständig / großmüthig/ geMA lich/ und fähig ist/ alles zu sehens, hören / und zu thun/ ohne sich ä" F unruhigen / zu verwöhren urM" setzen. Er muß Hertz und MumA sincken lassen / sollte auch der HMA einfallen / oder die Erden erlB Sein Geist soll sich über alle SehA rigkelten und Verhindernussen/M den/ einer großmüthigen Armutv auch nicht schämen/ der Tugend nackig befleissen. Viel scheuen'^ nur des Angrieffs/ zu dessen AustA rung sie sonsten genug KrafftM W ten: Dadurch werden die ansch sten Gelegenheiten verabsäumet/^, die Geschäfften nicht ausgEA, dlsuclLUL erfordert ferner/ daß eile je niücr bey guter Zeit sich berede/^ der Hoff ein Orth seye / wo die' sten Thorheiten geredet und E Wo die Freundschafften nach Sinn/und eignem Nutzen aufge^^.n werden/wo die Leuthe sich am m^^ verstellen / wo die Herren ikE.A/ nern am wenigsten gewogen und wo das Glück am meistes und narrisch ist/ damit er gle^'^ die Lsltilie aufgemacht/ die Gefangne aus der Finsternuß erlediget/ und die liebe Sonne ihren Sternen wider ge¬ geben. Nichts desto weniger wider sothane Leutseligkeit dieses grossen ^Uniüers, brache bald ein UmveriÄ- Haß und Femdseeligkeit aus/die einen jeden Bidermann ( äusser den n») erschreckt hätte: Dann seine Tu¬ gend war erhärtet/ und sein Geist mit Stacheln zubereitet/ alle Streich des widrigen Glücks aufzufangen. Dieser rauhe Anstoß geschähe also: Nachdem Ludwig der Dreyzehende/ schwehr Bett-lagerig worden/ und mit eignem Schaden (dann er war unmündig ge¬ lassen ) erfahren/ was die Cron Franck- reich in der Minder - Zährigkeit der Printzen / vor Gefahr und Verwir¬ rung/ nicht allein von der verwittib- ten Königin/ sondern auch von denen Cron-Printzen und mächtigen Reichs- Herren aussteyen müssen; Hat semen Staats - KNMer, den zu sich beruffen / und ftmen unmündigen Sohn / den jetzt - regierenden König Ludwig ( den der Cardinal ohne dem aus der H. Tauss gehoben hatte) eyf- ngistbefohlen; auch seine gethaneEnt- schliessung / daß er ihn wolle vor das Haupt der Vormundschafft/ mit Aus¬ schliessung der Fürsten von Geblüt/be- stellen/ gantz auf jene Weiß / wie es in Schweden nach Ableiben des Königs Ouckavus, der Reichs-Cantzler Och¬ senstirn/ dem gantzen Königreich vor¬ gesetzt ist worden/ entdecket. Es ist nicht ohne/ das dieses ja ein Kennzei¬ chen der allergrösststen Königlichen Gnad und tragender Hochachtung ge¬ gen seinen Knicker ist; hingegen aber die dem ktararm ein ungeheures Wet¬ ter/viel Haffes / Gefahr/und Unlusts bedrohete. y. Danncnhero bemühete er sich nach aller Möglichkeit / den König ei¬ nes andern zu bereden / vorgebende: Dieses wäre ein Ding/ so allen herge¬ brachten Reichs^Gewohnheiten zuwi¬ der streite: Das Parlament/ die Für¬ sten von Geblüt/ die Königliche Mut¬ ter/ denen / nach den Reichs-Gefttzcn/ die Vormundschasst gebühre / werden keinen andern/ als sich in dieser Hoheit Gg z leiden. ^Weegwetßzu derEhren-Stell eines ObristenMLnisters. 2Z7 gewohlirrHrdeV"sich an allen^sm^^st-ch / Entheuerlichen Dingen nicht zu är- .. San. Dann es ist umsonst/ einem Hoff ^rzuftehen / wann man diesen allen mit unerschrocknen 2Men/oder verstellter Verachtung "W entgegen zu gehen weiß. . 7. Wer nun drese erste / sagt Nau- ^us.und Universal- Zubereitung/ die W zu einer solchen oder 'Ms empfindlichen Leidens? Befrey- K/ und Freymüthigkeic führet / an 'Mat/ an dem wird auch durch glei- N Mittel die Treue zu finden seyn. Mnn die Treue wird selten gefunden W.wanckelmüthigen/ weichen/ kalt- Nnlgen/ sondern bey unverzagten/ Mckmüthigen / und standfesten Leu- M. Dahero dre Treue eines Ober- Staats-Bedienten/nicht muß Ke- rM seyn/noch mit gewissen Umstan- A degräntzet/ weder nach untcrschie- ^Absehen/ auf eignen Nutzen/ auf Nffe Personen / auf der Sachen Dsang/ oder tausend andern Din- ^Werworffen seyn/ sondern emesol- MMemeine Treue/ die einem fteyen M fiarckmürhigen Mann anstehet / N er seinem Fürsten/den er dresel- 7 En / und wider alle verspro- N ^ne Ausnahm eimges Orths/ Am M/ einiger Gefahr/ euuger Mvn/wohl dienen möge. N- Ich will aber dieses alles noch Nemem Beyspicl bewehren : Es M Cardinal , noch unter Ewigen dem Dreyzehenden in die Stelle des Welt-berühmten K'Staats-Raths der Cron Franck- M/und nunmehr abgelebten Cardi- «ls ^iLlücircu. Sein Eintritt war als Nb Fürsten des Friedens / wie wir Ä vor angeregt haben: Dann er ^besserte die Hitzigkeiten seines Vor- Aers/und zeigte / daß der König M allemal einsu?icermit demDon- Aul seyn solle/daß dasjenige König- -Ai wo die Kercker voll seyn mit ^Mn Herren / wo die Blutsver- Mdten nicht nach Hof dörffen/ sehr Kirret seyn muß: Als hat er mit tlNnfftigung der widrigen Gemü- N mit Vereinigung des Haupts/ N semen Gliedern/ die irrende Prin- " auf den rechten Weeg gebracht/ Greben und Drepssigste ^ede. gehen gestattet/den LonZirer aber/u 8L3v-Anr, so gleich von dem Rath ausgeschlossen : Darum si^. de ihre Aemrer der Königin aufg^ und feynd gar leicht erlassen wM Diese erste Schwährigkert Hatto rin zwar schon verkocht: aber ct l pfände bald darauf/oder vletmehto^ pfienge mit grossem Muth eme härtere: indem er gesehen / dab Bischoff äe Loues in die Oberste eines Emitters der Cron ^r'anau von der Königin angenommen wOst Aber dieses ungemeine Amt wlMO zeigen den Mann / was er ist. " s üracus «ttcnciic virum. i r. Jmmittels stunde unser nal schier von allen verlassen /L, von seiner Tugend und Starcke nicht; Großmüthig tend alle Veränderungen und rungcn eines wanckelmüthigen sL ments. Er schickte sich in die Zen ft. einer Liessen Verstellung/sich st W des Glücks achtend/als rundah glück bekümmeren!):und sähe von.^, ten zu/wie der neue Staats der lloucs, auf demGioffel Mß- ungewohnten Glücks/ so waidlM ckelte/ und in den Staats - ^>r. unvorsichtig sich tummelte/daß allen seinen Unklugheiten / E auch den Schwindel des GelMft^ ihm vermerckte. In WarM^ ner gröber« Fehler hatte dec begehen können / als daß er glera)^ fangs seinen NebcnEfferer/den dmal^argnn nicht von Hoff E. M befoderist/ daß er gesehen an d^ß nigin / daß sie ein grosses und Em gegen ihm trugt. Run wäre es zu spat / mit RanckA Staats Griefflein einen solchenM„ßr als Ugrm-in war/ der eine Sam eher auszuführen/ als der vouo . fangen/ zu stürtzen: als hatte ec u . des rVtacNiavellcs unrichtigen Lel)^ lich rollere clsm Tmulas Lc iorcrM^^t ces heimlich / die in Weeg ftv^./ift seyn können/vomBrod zubrlE^L wendet; und mit dem Hertzogc'ft^'ß fort, auf des ^vi^arin Leib gcschwohren. Ein unredlicher gft mer Vorsatz! Daß aber dem allen sich nicht in acht gelE 2Z8 leiden. So bald zwey Augen zuge» druckt/ werden sie die ihre eröffnen/ und keinen Eingrieff gestatten/ denen Reichs-Gesetzen zu thun. 10. Der König liesse sich zwar in etwas bereden / aber nur auf diese Weiß : daß er der Königin die Vor. mundschaffr und Mrerims-Regierung gestattet / aber so hart beschräncket / daß die Gewalt / und die vispolmo» des Reichs allein bey den Knickern er- windete. Darüber benennete er zum Statthalter des unmündigen Prim tzen / den Hertzogen von Or-lcans - Zu die Regierern der Vormundschaffc/ den Fürsten Lo»6e,und den Cardinal LarM. Vor ihre Staats-Rath allein drey r Den Cantzler LeZulcr, den Loc- LlAilel-,und den Scaviglil. Wie aber der König die Schuld der Natur abgezah- let/ hat diese Sache gleich ein anders Aussehen gewonnen: Dann^die Köni¬ gin vergliche sich mit dem Schwager/ dem Hertzogen von Orleans, wie auch mit dem Printzen von LonclL mit Aus¬ schliessung der andern; und liesse des Königs Testament durch das Parla¬ ment umstossen / sich zugleich so wohl in die Vormundschaffc / als in die Re¬ gierung setzend. 11. Mit sothaner Veranstaltung ist Zwar ein harter Streich dem versetzt: indeme er dadurch die Ober¬ ste Stelle/ die er so glücklich unter dem ^verstorbenen König bekleidet / verloh- ren : Aber seine Starcke wäre fester/ als hart sein Unglück: Er verstünde die Eitelkeit des Hoffs/ die Anhabig- keit des Parlaments / der zwey Prim tzen / des Orleans und des Ovncie, ihren Haß/ Neid/und Undanckbarkeit / ob er sie schon bey dem gewesten König ausgesöhnet/ und wieder zu ihrer Ho¬ heit gebracht. Er kennete die Herrsch¬ gierigkeit/ und Schwachheit der Köni¬ gin/ darüber er schon ft men Geist be¬ reitet/ deswegen mit grosser Freymü- thigkeit ( doch aber nur die Königin auszunehmen ) als wann sein Thun nicht mehr da wäre/ bate er bey der König um Verlaub des Abzugs / wel¬ che/ wiewohl schon andere Personen/ in das geheime Raths-Cabincth einge- führet/"jedoch ihme Cardinalen/den sie sonsten viel geachtet/ nicht hinweg zu ^egweiß zu der Ehren-Stell eines Obristm-Mimsters völlig; und wurde so gleich unser starckmüthige Cardinal zu den Steuer-Ruder der Cron Franck? reich/ unangesehen er ein Frembdlmg/ mit nichts angesessen/ von keiner Ver- wandcschafft geftützet/ von der Köni¬ gin bestellet; und zwar mit einer sol¬ chen ^urorität/ zu welcher kaum nach viel Jahren sein Vorgänger der Car¬ dinal KiLkrciicu gelangen können. 14. Die wahre Stärcke des Ge- müths treibet einen Staats MrEc zu zweyen grossen Dingen. Das Eine ist : Seinen Herrn groß zu machen. Das Andere / nicht leicht/ wenig oder gar nichts zu glauben. Beydes erso- dert eine grosse Festigkeit des Ge- müths. Em Wanckelmüthiger wird eher seinen Nutzen suchen/als des Für- sten/ und den zu verkaufen sich nicht scheuen / umb sich zu erheben. Nicht also dessen Thun und Lassen al¬ les auf des Königs Ehr und Nutzen eintzig gerichtet war. So bald er sei¬ ne oberste Bedienung angetretten/ hat er die Cron-Printzen den Oric-mZ, den<^on6e,und den^njou, mit den al- lermöglichstenErkandtnussen und Be- föderungen/ den Ersten mit der Statt- halterey in Flandern / den andern mit grossen Geld-Lubgchen/ den Dritten mit dem General-Stab einer aantzcn Armee gewonnen/ und in die Pflicht ihres Königs gebracht. Es ist hie wohl anzumercken/ daß zu derselben Zeit Franckreich zu Grund gerichtet war. Eine Univerigi- Armntl); Nichts in der Schatz-Kammer: Ein Elend bey den Armeen: Dle Grossen des Reichs ohne ebai-Zcn: Der König noch unmündig re. und also gleichsam keiner fähig/ sich dem Cardinal zu widerse¬ tzen. Kunte er demnach walten/ schaf¬ fen/ sich bereichern/und groß machen/ nach eignen Belieben/ohne Maaß/oh¬ ne Widerred: Nichts desto weniger hielte sich dieser feste Staats - Mann bey diesem vollen Glück so bescheiden/ bey dieser ungemeinen Freyheit so ein- gezogen / bey dieser Armuth so frey- gebig / und bey damahligcn Schweh- rigkeiten dem Reich so anständig / daß sich das gantze Königreich über seine Mäßigkeit bewunderte/ in Ansehung/ daß er ihm anderst nichts zugeeignet / als lß M nicht zu zweifflen. Demnach Ättchwie er diese grausame Gefahr Wievorsichriglich zu entgehen die Verhängnuß GOtteö nicht um Klaffen/daß ein so schadilches^-e nicht sollte entdecket werden. ^iGn die Königin diese Grausam. dttnchmend / har gleich den äe Lou s Whof adgeschaffc/und ihme an Ml Staats, Regiments/ semen geMw ^Bischoffs-Stab zu nehmen /und ^nichtiger seine Heerde /als em K Weuh regieren/ aubefomen. ^ttzog von Lcautorc aber must r t^ uü) m den Verhasst/ hernacv ins Ellas Nervic--nnc8, gleichwie auch summ ?Ln/d«m«°nV^or»^un°st 2Krud!r/dkMvon^«cui-.d-r - l Slam Pariß v-r>-»ttm w-r Nmwirh I-aW crhMncGOtt ! dem^armausgewurcket/ und chn so herrlich belohnet hat. Le? aus dieser quölle sime nnmr- tei? überwunden/ indeme erF . I Nicht Kirnet / sondern standchaM ' dl?Bisch°ffrn «°" Ecks/ KSSÄM L^Nassen wstd / daß es nicht wie- «sinin umtebre / und sich beleuchten IL Ntt/-Uanckt-ich r/E Hz«- ihn Manckruch m dsPhcl: Hakt- cr aus -MiM Prrdiuß siinm Polt» dry tz'SUchm hlff aufg-dmi w.« L^.und 8L3V1N unvorsichtig/ uno Tugend der Stärcke verlas den ^lhan haben / so wäre er nut ih gefallen/ und zu mchre wor- ciiisie. Aber er hielte sich ssst Tugend der Stärcke / wollte dA^trzagen/nicht klemmuthlg wer, ^sondern lieber alle Tucke des ttz Es erfahren/ als weichen. ^ahe- besagter Absetzung des ae W äußerte sich das Staats Wesen Sieben und DreyMste Rede. grossem Geist/ von hohen HerkoiMl und von starckem Anhang. bH dem^arann zu mit allen erdencM Bissigkeiten / wider ihn und sel« ges Herkommen: Sie- bewegt^ gantze Hoffstatt wider dieses Ungs ersessene Hoheit und MM/ so lang zum Nachtheil / wie M vA den/aller Cron-Prmtzen und MW des Reichs gedultet würde. Stt bw-, ten in grossen Eyffer das und VanäomsscheHauß/ und faule diese Ursach vor/durch den und SLgvlANl. Es suchte tMNM Cardinal eine von e Muhmen dem Vanäomischen einzuästen/und dadurch dasselbe/!^ ne dem vorhin mit dem L compccM hat/ aufzuwieglen/uno ov sothane Hcyrath eine grosse ZA zugebcn/ cinfolglich zu einer Mu Macht / und folgbar in VorEx bringen. Dahingegen liesse Cardinal gar nicht von dergl^ heimlichen Räncken in seiner EL Entschliessung abschrecken/ und bey diesem Unwesen anders niau^ was Hcicus sagte : Impoccns iul NL sexus, ein ohnmächtiges Geschlecht: Und hatte so M > und glückseelig / als hochachtM vergnüglich diese SchwähriM^D handlet/ daß eine von seinen derHertzog von^lerLure.und d!^^! dere der Printz von Lonci, Königlichem Hauß geehlichet Dadurch die ^nna von Lourboo gewonnen / daß sie den KöE.^ Hoff meiden: Die Lcroula ab^D Printz Lonci, welcher schon WA/ mit ihrer Tochter versprochen -A der tVlg^i-inin hat überlassen Und in dem bestehet die erste M eines Obersten külMei-s, neml'"!.^ der Stärcke; Dero nichts so DEF sie nicht überstehen; nichts sovE^i/ lich/ das sie nicht zum Stand >U' nichts so forchtbares/ das nicht zu überwinden vermöchte. 240 als allein Sorgen/Mühe und Arbeit/ vor den König und dessen Cron. Es lobet auch die himmlische Weißheit denjenigen/ qui pocuic ccumAl-eäi.k non cll rruohZreüüs. Der was Unziemliches thun können/m.d nicht gethan hat. 15. Auf das andere zu kommen/so hatte er wenig / oder nichts zu glau¬ ben Ursach gehabt; Nicht allein als ein Frembdling/ der zwar viel hören / aber alles sehen und erfahren muß/ was er glauben / oder vielmehr wissen will. Seine hohe Bedienung sechsten ist ein Eckstein / daran sich der Neid/ Mißgunst/ und der Haß / unaussetzlich stosset und wetzet. Dann wer will al¬ len recht thun? (^uis lmccciminL vivic? Wer lebet ohne Verbrechen? Aber wer will auch solchen Leuthen glau¬ ben/die an einem anders nichts suchen/ als was der ^omus an der Sonne? Diese seynd faill fl-arres, die falschen Brüder/ die den unschuldigen Joseph/ den Obersten Staats-^imller in Egy¬ pten/verkaufft haben. Wer solchen leichtlich glaubt/ wird leichtlich betro¬ gen. Die behenden Staats - Grieffe / dieListigkeit derHoff Leuthe; Die heim¬ lichen Anschläge der Fürsten von Ge¬ blüt/die Hoff Damen sechsten hätten gar leicht den Cardinal ^ararm.wann er ihnen getrauet oder geglaubct hät¬ te/übern Tölpel geworffen:Aber seine hohe Vernunfft wäre scharffstnnig ge¬ nug/ ihre heimliche Anschläge / als die Sonne den Nebel durchzudringen. Es hat das Frauenzimmer in Franckreich einen grossen Vorzug; Sie wollen auch in Staats-Sachen viel zu spre¬ chen haben/ und ihr Anhang von Bo¬ rken/die ihre Parthey halten müssen/ ist groß und ftarck/ unter denen war zwna von Lourbon, eine Schwester des Fürsten von Lonclä, und Ehe Gemah» lin des Hertzogen von LonZeviiie, wel¬ che den Mann und den Brudern wi¬ der diesen ehrlichen Staats - Mmlker sehr verhetzet hat. Die andere waren eine Hertzogin von Lerouia, und eine von Uomdäfon: Alle drey Damen von W ) o ( M-4i NK und Meyssigffe Uede. Hon der andern Wugend / so da ist die DtaaLs-Uerechligkeik. entschuldigen: Die Ungleichheit zwi¬ schen denen Personen/ und die Glerch- hert zwischen denen Verdiensten zu halten: Die Gesetze nach der Landes- Art / nach Vermögen derKrafften/ ehe weniger als viel / nicht besondere/ sondern allgemeine / lieber lmde / als harte/ mehr nützliche/als spitzfindige/ vorzuschrciben / und ihnen die Krafft und Würckung zu geben : Das Böse zu straffen / und das Gute zu lohnen/ lieber dieses/ als jenes. In Summa/ die wahre Staats-Gerechtigkeit kan füglich einem gressenBaum verglichen werden/der so viel Neste hat / als der Oberste Staats - bcy seiner Bedienung heilsame Anmerckungen haben soll. Lasser uns dieselbe crwe- gen. 2. Vor allen wird er ihme angele¬ gen ftyn lassen / sich so beschaffen zu machen / daß die andere Hoff-Rathe/ die nachgesetzte hohe und niedere Be¬ amte / ja die gefirmte Hoffstatt / von ihme/als von einem allgemeinen Mo¬ dell/ die Form und Weise ihres Thuns und Lassens nehme, l^co und reies crfodern/ daß der/ welcher an dem Steuer - Ruder des Regiments fitzet/ Opcimus Ovis, der Allerbeste aus dem Volck seyn solle. Er muß alle seine Staatsangelegenheiten / Räncke und Griefflein/ dem Gesetz GOttes unter- werffen/die Religion vor keinen Vor¬ wand brauchen / stch desselben eissrig annehmen/die Zwistigkeiten darinnen verhüten / die Neuerungen unterbre¬ chen/ und wie wir einen GOtt allein glauben/also allein eine Religion Hand, haben/sich verstcherend/daß GOtt be¬ sonders mit seinem reichen Seezen al¬ len denen beypflichtet/ die stch seiner Ehre/ und seines GOttes-Diensts an¬ nehmen : (llorillcames lc, ZIori^LLc. Er macht groß diejenige / die ihn groß machen. Z- Die Treue gegen seinen Fürsten Hh ist I- ! Amit ichs kurtz mache / i diese ist dre Berechtig-- ! keit/welche eine Brunn- sfM/ Quelle ist vieler Geschick- lichkciten / deren ein ^tciM-Mann höchst vonnöthen hat. M verstehe dadurch keine HoloZi- M die in sich alle Tugenden begreiffc: Bürgerliche/die bey den oicacke. Aund Gerichts «Aemtern gepflogen M: sondern die LcauMsche/ die von M Rechtswegen/ eine solche Gerech- Mit seyn soll / welche da in dem na- Mchen/ und Völcker-Recht gegrün- ist/die e-nen aufrichtigen Mann Mildct, die ihr Trauen und Glauben W/ die des Königs Nutzen und Mnehmen zu ihren Zweck fetzet/ und allgemeinen Wohl-und Ruhe- ?Md/ allen andern Dingen vorzie- Diese ist zwar eine lange Be- 'Mbung/ aber noch nicht genug: die Lcacittische Gerechtigkeit ist Mtläufftia / und giebt unzchlbare Hellen herfür. Diese Staats-Tu- W/od sie wohl alles thun kan / ist doch nichts erlaubet / bann was und recht ist. Wann sie auch reu dem Recht in etwas abweichet/so Mß sie doch allezeit das Absehen ha« auf die Gebührnuß und Billich- Sie soll sich vor kcinesHaß/Neid/ meundschafft oder Feindschafft/Arrnut Reichthum/ Gewalt oder Ause- A/ bewegen oder abschrcckcn lassen. muß alles Ernsts verhüten / daß Me Ursach gegeben werde/das Ge- Mey dec Betrangten und Verwai- N zu hören / noch die Thräncn der Ariden und Unschuldigen zu sehen; gestatten / daß die Schwachen von den Starcken unter die Füsse ^tten werden. Die Gerechtigkeit Mß wissen/das etwan zufaUigeUn- rccht zu bemänteln: Das/was nim- M unungeschehen werden kan / zu I Fmger aufdeffenMund geleL /// denen Staats-Rathen und Vesi . hadern sott ihr eignes Gcwlsstlsi u der abgelegte Eyd-Schwur deu§ ger auf den Mund legen/und si'siv binden, ^cccllus, ein ^acebonisu Feldherr/giebt allen eine würdige^ re. Dieser sagte: Er wollte stm Hu- von seinem Leib zu Aschen ma^ wann es sich rühmen würde Wiffcnschafft seiner GeheimnuW i haben. Ebendieses hatsicrrusvon rgZomtN dem Pabst Mrcino, von ihme zu willen verlangte / wev . er mit seiner See Macht/und HE ser Zurüstung Vorhabens seye ? wortct: Dahin/ wohin er nicht will. Äicse Verschwiegenheit O". dem König so wohl/ daß er über.m gantz unvermuthlich/ das KonE Siclllen überfallen und bezwull^ hatte. So bald ein Staats - seine Anschläge offenbahret/ so zE , . zugleich seine Schwachheit/ und E sich seiner hohen Bedienung urE dig/ die meistens von der VeE,. genheit gestützet wird. Der Ms soll das Gcheimnuß entdecken / nichts. Dahero wird sich ein Emitter mit wenigen/ oder gar lU' Ä gemein machen/weil die Gemein!^ mittler Zell viel entheUet/ ulst man nicht sagen will / kennet nE^ neu an. Befodcrist aber mitSch^4 lern und Fuchsschwantzern soll ncn Theil haben / dann sie verg!?l die Lufft/ blenden die Augen/ve^. - bern den Verstand / mit allerlei) gen/Raitzen/ Stellungen / ja sie ers / len selbst dergleichen geheime als der siaciares dem Sabino, uw auszufischen/ oder wenigstens 2^ mercken: Und so bald sie einen kb' Wahn von der Färb bekommen/ ^ setzen sie das Mehrere darzu/ st/ ein Geheimnuß / so auch unbesM von sich sechsten gleichsam wird/ aus grosser Unvorsichtig^^ sen/ der sich mit dergleichen geM^ chen Personen gemein machst /-^-/ wann er sich auch mit einem rigen Stillschweigen befestigen so werden sie doch aus dem Stllllw' _,/ gen sechsten muthmaffen daöjU^ 242 Acht und DreyMste Rede, ist der beste Theil eines gerechten Staats-Manns: Dann die Gerech¬ tigkeit/ und die Untreue/ widerspre¬ chen einander. Der Eigennutz ist der Treue höchst-schädlicher Kuppler/ wo dieser hinkommt / macht er so gleich feil: Bricht Thür und Thor derVer- ratherey/ und dem Eyd-Bruch auf/ damit er zu dem Gewinn gelange. Kein Geheimnuß wird so verborgen/ daß ers nicht enthülle/kein Rath oder Anschlag so wohl gefast/ daß er ihn mit dem Verzug nicht zu Wasser ma¬ che : Keine Mauer so fest/ die er mit Gold und Geld nicht stürtze: Kein Feind so gering/ der durch Miethung dieses Kupplers nicht was erhasche. Ist ein MiMcr von Natur oder von der Dürfftigkeit zu dem Eigennutz ge¬ neigt/ ehe wird ein Raab weiß wer¬ den/ als er treu verbleiben. Er wird zwar trachten / seinen Herren groß zu machen/ aber zu keinem andern Ziel/ als dadurch viel zu gewinnen / oder sich selber hoch zu schwingen: Kan er aber treu-dienend dahin nicht gelan¬ gen/ so wird er ihm kein Gewissen ma¬ chen/ als der Cantzler cle vmeis, Kay¬ ser Friedrichen den Dritten / ihn zu vermassen (will sagen)feinen Staat/ seine Anschläge zu verrathen/damit er feinen unmässigen Ehr und Geld-Hun¬ ger ersattigen möge. 4. Sintemahlen aber auch die Ver¬ schwiegenheit eine Seele und Leben ist alles Raths und Unternehmens / also/ daß auch die alten Persier/ unter an¬ dern ihren Göttern einsmals diese ver¬ ehret haben; so soll ein Oberster Staats-Rath seine Treue/ die er seinem Herren geschwohren / mit der Ver¬ schwiegenheit wohl versichern/und ih¬ me die Tugend recht gemein macken. Es dichten die Poeten/ daß die Göt¬ tin ^Zcnol-g, das ist/die Verschwiegen¬ heit / dem Gott Uercurius, der aller Götter vornehmster Minister und Ab¬ gesandter war/ den Mund aus Befehl allerGottheite versiegelt habe;Also hat auch /Uexancler solchen seinem Lpbeikion versiegelt/dann/wie jener vermerckte/ daß dieser ein grosses Geheimnuß aus seinem ihme unvorsichtig zu lesen über¬ gebenen Schreiben/ erfahren/ hat ihme weiter nichts eingestellt/ als allein den föderungen/verhütet man den Sturtz/ den schon viel hundert andere betau- ren. 7- Dannenhero solle er seinen völli¬ gen Ehrgeitz setzen/allein in treuer Be¬ dienung des Fürsten : Den guten Er¬ folg der Anschläge / und Staats- Ge¬ schafften nie ihm sechsten/ sondern sei¬ nem Souverän zuschreiben: sich nutz- bar/nicht ader norhwendig erweisen: Keinen übermässigen Pracht zeigen/ es sey dann / daß solcher zu des Für¬ sten mehrern Ansehen gedeyhe: Die Reichs-und Landes - Dienste nach der Maaß der senčen vergeben: Die Er- kauffung aber der Aemter desto mehr abschaffen / weil ste verursachet/ daß viel stattliche Leuthe die Tugend nicht mehr lieben/ noch achten / indem sie se¬ hen/daß dieselbe wird feil gebotten/ und ste der Ehre / welche ihre gröste Belohnung seyn sollte/ beraubet wer¬ den. SeinHauß muß gleichsam seyn ein Altar und Hülffe derer/ die zu ihm ihre Zuflucht nehmen. In Aufhel¬ lung feiner Gunsten/wird er so für- sichtig seyn/ als irgend in einer Sach/ und damit er um seiner Creaturm oder Verwandten willen/das unwilli¬ ge Murren abscheide/ soll er die Son¬ ne vorbilden/welche ohne Ungleichheit über alle scheinet. Er soll einen jeden bedencken (sagt der ungenannte in der Politischen Schatz-Cammer) und die Belohnung mit solchem Unterscheid ausrheilen/ daß die Tugendhafften am meisten bedacht werden / damit ihnen nicht billick wehe thue / wann sie se¬ hen/ daß die / so weniger verdienen/ gleich / oder besser gehalten werden. Kürtzltch/ die Gerechtigkeit eines hohen Staats- klimsters bestehet in dem rech» „_ . . . diger Aufrichtigkeit des Gcmüths/ in treuer Bedienung seines Herrns / in Vergnügung des Volcks / in stäter Sorg/vor die allgemeine Wolfahrr. 8. Was vor einen herrlichen Glantz der Cardinal dieser Staats- Gerechtigkeit gegeben / wäre viel aus seinen Lebens - Geschichten zu beschrei¬ ben; Eines kan meine Feder nicht un¬ berührt lassen. Nachdem dieser gros¬ se Nimller so lang und viel der Cron Franckreich gedicnet / das zerrütte H h 2 Hoff- der ande r n Tu gend der Staats-Gerechtigkeit. 24z zu wissen begehren. Es ist !IM M Staats - LäikMcr muß L- Leuthen umgehen/ die Ge- sttn e verlassen / sich keines aus mur2?^?lie gedultig anhören/ >2? Eworten / und !0 viel lW vumand von sich lassen / der »v^^ll'den/ auf das wenigste/ "vchM/mes Unglück nicht abhülffe/ W m ^lE/daß er ja kem Ge- Uöltlil treibe / vielmehr mit M Worten abfertige; Ja ich gchäl^mahicn/ das ist wahr/ und A^n Staats- /vuniiket- dieses dkx M^ber mit grossem Unterscheid chr 'Mn / mit denen er handlen/ er meiden soll/und mit seiner UMch mehrern Behutsamkeit/ da- ^ne Gemüths- Meinung also und gleichwägig halte/ muthmassen kan jenes/ 6 ??Men will. Vli 'E aber auch ein Staats- tcn m/'w weder auf seinen unverzag- / weder auf des Fürsten sveder auf seiner Anhänger EejAafftigkeit / weder auf seinen / weder auf sein oberstes ktitkwxM verlassen / daß er wollte die Gräntzen der Ehrforcht dkÄ?"cnFürsten/oder die Buchen ^tl lk ^ilen denen Landes-Einsaffen/ so 2M/ oder sich von dem Ehrgeitz sktr Anehmen lassen/ daß die Gros sich ^ Reichs Ursach haben könten/ diener die ungemeine Gewalt / über /?Aügkeir seines Prachts/ über liberr?/vmuth seiner Anverwandten / fliiia 2 Partheylichkeit in Verkauf¬ ter A Vergebung der Aemter/und tu ^gleichen mehr ausserordent- unbescheidenen Beginnen . , . zu beschwehren. Ec muß ten Gebrauch der Gewalt / in bestän llt^n/daß die grossen Bäume/ die lvkißg M Zeit gewachsen/nichts desto ^rd^.^Kwind zu Boden gerissen ^lso der Stand eines hohen veßxn. „'^vann man selben zum besten t v2^^U)ert hält/ ist grossen ^orff^7,"ch^n Veränderungen unter- ^an dann stehet/ daß die meisten von dem -^Ht iwWaen werden. Mit Ge- kvherist ln allen Sachen/ be- m Ehren/Reichthumen/Be- gen/ als zum Nacktheit der Francs einige Vergnügung seiner Rack - A gierde gestatten wollen. Daherou» mit desto grösserm Ruhm mckk i hernach in den ersten Stand (My die UMHestvifi'.ltt Pariß als ein Triumphlerer euW. gen / von dem Volck/ und allen sen des Reichs / mit grosser DenuU' und zugleich Freude beehret/ von» König aber/ und der Königlichen ter/ nut solcher zarten Liebe/ und i« sam kindlichem Kelpeü empfangen/ die Zeichen zu Gezeugnuß deifcn/ die ihme von neuen anvertrauteMH und /^ucoritat zu einen SchimM ewigerSchand seinerNeben-EWu und vorigen Widersachern gcon scynd. Dieser schier unmässigen^ ntat gebrauchte stch ^LTarious, du". rige Zeit seines Lebens/also niW^ bescheiden/ daß er von allen irisE^ beliebet wurde: Er nahm keine A über seine Feinde / und Urheber überstandenen Unglücks/sondern deren hatten sich selbst in ein fE-ß liges Elend begeben / theils des-p'^ verziehen / Oonlle zu den SP^ übergangen / L^viZm aus Verä'r.^, lung gestorben/und einen üblen,^ men/als daß er denLon6eangtM F und den König betrogen / nack lassen; Der Ertz.Bischoff von aber / wiewohl er ein Cardinal von demKönig deßwegen insM^e NUß/ aufdas Schloß ViuceoncsM .viWLnnu8 auf alle Weiß ihne ÜU bitten gesucht hat/ gesetzt Kürtzlich/ er hat zum Dorther! ! Ehr und Geld^Geitzes (wiewoh^^n der König viel Gutes von sick zugewcndet) nichtes; sondern a» zum Aufnehmcn der Cron/ durch seine stattliche Oonlluicevm^ der und herrliche Städte einvcrn seinen König aber in einen Glücks-Stand / indem keiner' Vorfahrer gewefiu/gefitzt/ undb" ci- durch den preißwürdigsten Rck'' nes gerechten und bescheidenen ^^llmüers bey aller Welt er* worben. 244 Acht un d DreystigsteRede. Hoff und Staats-Wcstn in gute Old. und Einübens/mit stch ins Grab M' nung gesetzt: nachdem dlt beyde grofi - se Ströme des Teutschlandes / Rhein und Donau seine vielfältige Siege mit lauter Lorbeer eines unsterblichen Na mens gecrönet: nachdem er in Flan¬ dern dem König gewonnen die herr¬ lichsten Städt und Festungen / Mar- dick/ Gravelingen/ Armentiers/Jpern/ Landrest/Dünkercken/ Arras rc. nach¬ dem er in Welschland den Frantzösst schen Staat vermehret / mit Erobe¬ rung Piombino / Porto Longone/Or- bitello/ Valenza/ Mortara rc. und in Catalonicn stattliche ki-o^c/ien ge- than: Nachdem er durch den so glück¬ lich geschlossenen Münsterischen Frie¬ den die Cron Franckreich in einen sol¬ chen Stand gesetzt/ daß sie von allen Potentaten der Christenheit mit einem besonder» Unterscheid beobachtet/und forchtbar ist worden: Nachdem er diß alles / und noch ein viel mehrers ge- than/ so hat sich gleichwohl das Par¬ lament/ als ein trübes Gewölck dieser helstgläntzenden Sonnen / entgegen ge¬ setzt und aufgeworffen: auch so weit diesen so hoch verdienten Minister ver¬ folget/daß er das Königreich hat rau¬ men müssen / immassen auf seinen Kopf wurden funfftzig tausend Cronen mcht allein gebotten/sondern auch alle seine Güter Lon6^irt und eingezogen; darob sich gantz Europa entsetzet/ und nicht wenig geärgert/ anerwogen viel Fürsten ihme hülfflich beyzustehen sich angetragen haben/befoderist die Spa¬ nier / die ihn auf alle erdenckliche Weiß verhctzeten / sothane Undanck- barkeit der Frantzosen wohl empfinden zu machen. y. Es wäre aber hingegen dieser unvergleichliche ^mllker der Gerechtig¬ keit also ergeben/daß er sich wider fist nen Louvcrainen/ und dessen Cron/ wie¬ wohl ihme darzu weder Ursach/ noch Anlaß / weder Hülffe noch Verstand mangelte/ auf keine Weiß vergreisten/ oder stch auf die Cron Franckreich feindseelig-zugethanen Cronen anhän¬ gen/ sondern lieber die Aufrichtigkeit/ und das Lob eines beständigen Traum 245 Keun und Mreyssigste Mede. Fon der dritten Mugend eines Waats-Ministers / iremliZ von dec Maats-Klugheit. ohne eine Richtschnur ober Zirckel: Und kein Politisches Geschafft kan oh¬ ne der Klugheit weder ausgcfühcet/. noch vor die Hand genommen werden. Sie zeiget was schädlich oder nützlich den/und einen Obersten ist: sie stehet vor die Gefahren / ste NZs. Beamten vollkommen und wendet ab die Verhindernumn / sie Mt machen / betrifft; So lst die erwählet die eigcnschafftliche Mittel nemlichen die Rlugheit/ vor zu ihren Ziel und Zweck/ sie ellct und - -- " verziehet/lle lohnet und straffet/lle giebt und nimmt / sie leider und mei¬ det / sie liebet und hastet; alles nach Gestalt der Sachen / nach Maaß der Zeit. Dieser einigen Tugend hatUl^k- bey dem uralten ttomero in allen Fürfallenheiten seine Gelübde gethan und geopffert/ als einer Göttin / wel¬ che er so mächtig und starck schätzte/ daß er sich gerühmet hat/dreihundert zu bestehen / wo sie ihm nur gnädig seyn würde. Kürtzlich: dluilum turnen Lbest,ü sic kruäcnrm, sagt der Lacynsche koec 8rgciu8: Keine GOttheit bleibet aus/wo sich nur die Klugheit findet. z. Ein schönes Gleichnuß giebtblau- llLus in seinen Politischen Bedrucken über die Staats-Streiche am 5. Ca- vitel: Gleichwie zu Zeugung besGelds/ als des Königs unter den Metallen / sehr viel erfoderr wird / nemlichen die Zubereitung des Zeugs/die rechte Be¬ schaffenheit der Erden / die Hitz der Sonnen/die Lange der Zeit: Also die¬ se Klugheit/diese Königin der Politi¬ schen Tugenden um das Gold der Kö¬ nigreiche/ den Schatz der Staats-An¬ gelegenheiten/zu gestalten/und zu kor. miren/ dedarff man grosser Hulffe/und sonderbarer vortheiliger Beschaffen¬ heiten/ nemlichen einen starcken und festen Geist / ein reiffes Unheil/ einen scharffen Verstand / eine leichte Lehr* samkeit / Unterricht von grossen Leu- then oder stattlichen Büchern/ Erkänt- nuß der Welt-Geschichten/ gutes Ge« Hh z dacht- Mchch '^""lchen dle LUugYM/ vor ch nothwendig / daß / wofern stch. Eer derselben entblößet wäre/ Ne?, er Negierung nur zeitlich ent- - uß/ wann er sonsten wie der lW^.llch/und das gemeine Wesen/ will. Dann es sey ein IM?-^imüc:r so starck-und groß- !i^ ? ^als em Hercules, oder gerecht n8sidcn/ als ein^curZus, wann lricl» > ist/als der uiyües, so halt Nma dafür / daß ihm das vor- «b Ae Stuck an der Geschicklichkeit Nrj p sagt Locerus,cü pro- , ^olicicgm, cm rullimcnm äekunc Es ist umsonst die Staats« Klu-i'k Zu üben / der die Gründe der de Wt nicht verstehet. Ihre Grün- die Erfahrung/ die Vor- fLEm/die Entscheidung. Die Er- Ukli/ N Lauert fich des Vergange- Vorsichtigkeit siehet vor das die Entscheidung laitet und s? ?.,das Gegenwärtige. Auf die- ist gcqrütldet das völlige r Staaiö-KIucheik. eine^.Welt-Weisen halten vor PuaArbeit/ daß die Klugheit das heisch.re aller andern VoÜkommen- - gleichwie das Aug das lie 2 )? M und das Vortraglich- denen fünff Sinnen des die Klugheit unter al- Nd fugenden die Vornehmste Kein Gebäu/ oder ^llend?^Baumeisters/ kan jemals ^"/ oder angefangen werden/ 1. MAS die zwey Tugenden/ von denen wcMaufftig in denen vorigen ockwu» sen gehandlet ist wor- Neun und DreyMste Rede. den: Dieser wurde zu einen GasN x gcbetten/ und wie nun die Lelbcr? Gaste von Speiß und Getranck Zl . lich erhitzt wurden / liessen sie sich einer Music und Tantz gelüsten wie das Israelitische Volck/nE cs wohl geessen und gctruncken / die H. Schriffc/ seynd sie vom aufgestanden zu Hupffen und Z» len.) Nun unter gemeldten Galten den sich etliche/dle den ehrlichen M ^l^emiüoc^c5 anzusprechm sich masst; Er solle ihnen eins aufnE, auf der Zitter oder Geigen. üoclez dadurch halb beschämt/ § wvrtete den unnützigen Büttels- thcn mit ernfthafftcn Worten: EN ne nicht geigen/noch auf derZittcri^^ gen: Aber wohl aus einem kleinen ^ cken eine grosse Stadt machen. die Staats - KttiMri sollen nus N Königreich/ ein grosses zu maclM, beemstgen/und nicht allein an dem » , genwartigen hangen und behar^, Sie müssen der alten Kayserlicbeu^ gend nachahmen / und 20 Zenäo ftyn ; Das Reich nicht erhalten / sondern vermehren. weit ist vermehret die SpaniM-M narchie in Zeiten der grossen Habern Lonsalvi, ^c>lec8IÜ,<^c>lncr' ' MLI-Ies öcc. Wie hoch ist Franckreich/untcr Anführung des^, dinals k.icdieiieu, Cardinals und des unlängstigen Staats - üers, des Lol'vcrrs, und hernach gli¬ nen 61 Navoji, ^ch will v^ M dern Potentaten schweigen: Das / melreich sechsten wird keiner Ecv n Ev/ Nuß/ oder demjenigen BaE der ^ü/gAtt in dem Traum gesthch.^ gantz Asien mit seinem Schatten ^ ,„1 cket hat / verglichen; Sondern cj, Senff- Körnlein / ücur Zr^-num!) welches das klcincste unter allen Körnlein ist / und doch dabey "l- einen solchen angeschaffenenGem daß es sich geschwind und wen breiten kan. Dieses ist die arost^^: heit/ mit wenigen viel ausznr^^c Die(/onqucren und Eroberungen zu zehlcn/ sondern gar mit Lana. felcn begretffen: Die Kräffcen m' liantzen und Bündnüssm zu 246 dächtnuß allerlei) vergangenen Han del: Diese Stuck alle zusammen seynd die rechte Zubereitung/die Klugheit zu erlangen. Aber ein reiffesRathschlagen/ Überlegung der Umstände / und des Ausgangs Veranstaltung wider die Hindernussen/geschwinde Verrichtung und Ausführung / zuweilen eine lange Aufschiebung/ Erhaschung der bequeme Zeit und Gelegenheit re. seynd rechte Würckungen / die die Klugheit verur¬ sachet. Endlich das Aufnehmen des Fürstens/ die Ruhe der Unterthemen/ die allgemeine Wolfahrt / seynd die herrliche Früchte/ die man von der Klugheit emzusammlcn hat. 4. Dieses ist noch alles insgemein geredet/ und nicht genug / die wahre Lcacillische Klugheit an einem Hoff - Mi¬ nister zu erkennen/ wann wir ihre Würckungen nicht besonders untersu¬ chen : k.x fruÄibus coA^o/cecis ec>r: Christus hat befohlen/ aus denen Wer- cken einen zu erkennen. Und ich gkau- be gar thunlich zu ftyn/wann wir aus eines Staats - Ministers klugen Wür¬ ckungen und Veranstaltungen schliessen werden; Dieser oder jener habe diesen herrlichen Schatz der wahren Staats- Klugheit eingesammlet und verdienet/ daß ihme ein Potentat das Steuer- Ruder in der Regierung anvertraue/ und sich seiner Rath - und Anschläge/ mit seinem und des gemeinen Wesens Nutzen sicher bediene. Lasset uns dem¬ nach nicht verdrüßlich fürfallen weni- gist die vornehmste Staats Streiche/ als wahre Würckungen der Klugheit/ und begriffliche Kennzeichen eines Staats-Mmllcrs mit möglichster Kür- tze zu berühren. Eines geheim« vertrauten Die¬ ners Amts - Pflicht bestehet nicht in blosser Gunst seines 8ouvcrainen/in des Volcks Ruhm- Gericht / in zuwenden¬ der Vergnügung dem Fürsten / der Fürstin/ den Reichs Grossen/ den Hof- Bedienten re. in Veranstaltung der Hoffhaltung / in gegenwärtiger Ab¬ wartung der Sachen/ in Verpflegung der Ruhe und Müssiggangs: Ein weit mehrers wird erfodert von einem klu¬ gen Staats-Beamten / ncmlichen die Vermehrung des Staats. Er muß einen Griechischen Hiemlüocics abge- Königlichen Mütter. Dann mit die¬ sen sollen sie so umgehen / damit die Majestät ihres Printzens nicht mißge- braucht/ nicht verletzet werde / die all» gemeine Molfahrt nicht leide/ die ein¬ heimische Ruhe nicht geriegelt werde: DesscnGefahr nie augenscheinlicher ist/ als bey der Minder - Jährigkeit der Printzen/ befodcrist wann man den Kö¬ niglichen Müttern den Regiments- Stab überlastet/ den sie gäntznch hart adzulegcn pflegen / weil sie glauben / daß er sich in ihren Händen verjähret harte. Sie acdencken/daß sie mit sol¬ chem zarten Velck/als mit dcmerschrek- liehen Abentheuer umgehen / welches/ wann es rasend wird/ nichts grau sa¬ ni er s scyn kau. l-ivia ist bey den alten Zeiten ein Bcyspicl/^Znppina desglei¬ chen/ i-ßn. Es ist I.!chr aiiiNiai die ^Welligkeit/nicht die Hinterhaltung/ A ^e Behändigkeit/ nicht die Vcr- Awng/ niemahl aber die Wagheic § Toll-Kühnheit / äusser der letzten ^Ahr/ gp,t und sicher. Uiucicnüa niemper elcicm vircuci, iell uccempo- inllllic. Die Klugheit !At nicht allezeit an einer Geschick- -Nt/sondern nachdem es die Zeit gebraucht sich jetzt einer/ bald andern. Ein weiser Kniller soll sich nie Zügen mit dein Glück s. Mecht ein-oder auf das auster- lassen: ( will sagen ) Er die Vermittlungen / und die suchten des Übels/ und der Ge- ^sammen erwarten / sondern A kluge Vorsichtigkeit zeitlich ab- und vorbiegen / und aus dein LI raumen / bevor das Übel herzu sch/I Er muß beym Feuer nicht k2Mn/ sondern auf die erste acht haben: Befoderist in ti^bren und Schwührigkeiten/ de- Theimer vertrauter Diener ly^Men muß/ mit Hinwegnch- Steins des Anstosses; Das "Ach/ darum solche entstanden Mit Stillung der Gemüthec/ Eren.ung der Gelegenheiten / mit Heist/ ß der Zusammen-Geschwor- Untersaung des Mißver- ^.Zwischen die Schwührige und ha,A'dene; Mit heimlich - oder ge- . Unterdrückung des Haupts. hghAk bemercket hauptsächlich: Es Hes»,.ssk Schwührigen Gemüther ei- Angewohnheit/ daß ihrer we- dle grösten Unthatcn zu voll- ^/^.Mkrauen/ ihrer mehr Vertan- Allesamt qedulten. grosse Klugheit bedürffen V ^Staats - Vertraute gegen ll Fürstlichen Gemahlinen / und Neun und Dreysstgste Rede. 248 Solds/ und ein Gewisses/Belohnungs- Weiß/ansuchen. Des Englischen Graf¬ fens von Vcruiam Anmerckung ist er¬ heblich : Die Werb-und Theilungen an unterschiedlichen Orrhen / von unter¬ schiedlichen Feldherren / und ohne Schanckungen/ seynd nützlich/ heilsam und ohne Gefahr. io. Weilen die Rede/ die rechte Bildnuß der Seelen / so auswendig verbildet / was inwendig stecket/ von jedermanniglich geurtheilet wird; Al¬ so soll ein Staats-Mann sich keines La¬ sters so sehr beschämen/ als wann er in Reden ohmTraucn undGlauben/falsch oder treuloß befunden wird/dann der/ der den Glauben vermehret/ vermehret zugleich den Nahmen eines ehrlichen Manns/ sagt Licero: - dem Geprang feine Demutltt äl M den Worten das Klaglied schwehre Sorgen und Arbest? ihn fchwehrlich jemand beneide Ehre/ so des Mikleidcns wert!)' M gehet allem Neid und MißgönM'W wahre Klugheit gestattet einem s ä ten Minister kein Wolgefallen/ wann eindlar-ciüüs-an sich seine Macht öffentlich zuchuhMs^tz Von der dritten Tugend der Staats-RlugheLt. 2 49 Winnen. Dieß ist dasjenige Geheim¬ nuß/ so cicero also beschrieben: Lou- cilisre libi animos dominum, Lc aä uius luos acljunZerc. Die Gemüther der Menschen gewinnen/und sie zu seinem Nutzen gebrauchen ; Deren ich theils bey dem NauäLo gelesen/ nemlichen/ vielfertiger zu geben / was sein eigen/ als zu begehren/was eines andern ist: Die Leuthe nach ihren Verdiensten und Geschicklichkeiten ehren; Seinen Gesel¬ len oder Helffern in dem Amt mehr Lob zumessen / als ihme sechsten / seinen Freunden und allen möglichst dienen und Helffen / und sie in seiner Huld er¬ halten. Niemand/ auch den gering¬ sten verspotten / verachten / vor allen aber die Armen / die Gemeinen/ und seine gute Freund damit verschonen. Von niemand übel reden / eines jeden Fehler und Gebrechen entschuldigen/ und eines jeden guten Nahmen verthei- digen. Äusser des hohen Verraths/ oder andern Staats-Ursachen / nicht leicht zu peinlichen Straffen wider die Edelleuthezu greiffen/den Fürsten wi¬ der niemanden verhetzen/einen leichten Zutritt zu ihm gestatten / das Gehör niemanden versagen/ die Printzen und die Grossen des Lands zu i-ess>c»^F Berg halten/sich verstellen/ E Fl dergleichen/weilen die wahre KM eine Tochter derVernunfft ist. 18. Viel hundert dergleichen s ckungen und Kennzeichen / ZE kn'll würcket dieKlllgheit in einem F Staats-^irMer, deren alle an^ p ren/ gleichsiun nicht möglich: medresten in einen kurtzen ZnEMü zufassen / wird noch meines e^ hjü Orths seyn/ und einen FürstUOF anzulciten/ damit er in der seines geheimen Staats Raths/ F ben allen andern vorziehe / 250 chem Amt sich entweder aus Herrsch- Ehr-und Geld-Geitz gestürtzet/ oder in anderwegen mißgeartet haben/dadurch du dich ermahnen sollest/ mehr Gedult als Gewalt brauchen/lieber etwas fah¬ ren lassen / als mit Zanck und Hader erhalten/ keine Ursach geben zu einiger Unruhe oder Aufstand. 15. In Beratschlagungen soll ein kluger Minister die Sachen wohl unter¬ suchen/ehe er schliesset/mit gutem Be¬ dacht erwägen/ ehe er darob urtheilet/ alle Gefahren vor Augen haben/ ehe er zu der Vollziehung greiffet; Nachdeme er aber geschlossen/und an der Vollz e hung ist/ so muß er die Augen zuthun/ (es sey dann/ daß eine neue/ oder sehr grosse Gefahr sich entdecket) den gefa¬ sten Schluß ohne sonderbare Ursach nicht ändern/und dann mit freudigem und emsigem Gemüth solchen vollzie¬ hen. Die Klugheit ist keck im Vollzie¬ hen/ aber in Berathschlagen sehr be- hutsam. Sie will von ihrem Staats- Minister haben / daß er einen hundert¬ äugigen in der Berathschla- gung abgebe/ und einen hundert Ham digen Lriareum, in Vollziehung der Sa¬ chen/ (will durch den verstehen die Bedachtsamkeit im rathen / und durch den Lnareum die Behändigkeit im bewerckstelligen.) Nie zu lang ist die Berathung / und nie zu geschwind die Vollziehung. Wann die «Staats-Sa¬ chen schon an den Vollzug gebracht werden/ so soll gleiche Geschwindigkeit folgen in der Auswürckung / als vor¬ hin die Heimlichkeit gewesen. 16. Es ist auch ein besonders Kenn¬ zeichen der Klugheit/nicht gar verstän¬ dig seyN wollen. 82pcre gä töbricmcem, sagt kauius: Nichts ohne genügsamer Wiffenschafft reden: Die Wort nicht mit Deutzeichen begleiten/andern nicht in die Red fallen / nicht unterbrechen/ nicht Schein-witzig seyn wollen. Der Scheinwitz zeiget einen Narren an/ und keinen klugen Mann. Die den Verstand zwingen / die Gebärden nö¬ tigen/ sich notwendig machen / wer- den nur ausgelacht und veracht. Man muß niemanden rathen/als der es be¬ gehret: Niemanden mahnen/der nicht ünterworffen ist: Niemanden ausfil- tzen/ sondern übertragen : Und wann Hochachtung an Unterdrückung der an. dern gründet: Oder mit deren Erar- mang seinen Pracht pfleget / oder zu mannigfaltiger Blutvergicssung leicht- llch emrathet. Die Staats-Klugheit lehret einem Staats-Mann die Kunst/ aus Fcmdcn Freunde zu machen / die Hoch und Herrschmüthigezu schrecken/ den Benachbarten in die Karten zu se¬ hen/ damit keiner so viel Augen chme mache/daß er mehr Anlaß dadurch zu Schaden überkomme / als er vorhin gehabt: Sie lehret ferner die inheimi¬ sche Unruhen mit frembden Kriegen zu stillen / aus den Siegen den Nutzen zu schaffen/ in dem Verlust sich zu erho¬ len/in dem Frieden fest zu machen/die Alliantzen zu ihren Vorthell gebrau¬ chen/ niedres (äusser der Noch) mit Gefahr anzugrciffen/die Ehre der Si¬ cherheit nicht vorzuziehen; sondern je¬ ne mit dieser abzumessen - Dann eine unversicherte Ehre / ist offc nur eine Tollkühnheit. Ein geheimer Emitter muß offt ein Meer Kluppen abgeben/ und die Unglücks-Wellen an sich lassen abstossen/auch offt als ein Sand de¬ nen Schwcrigkeiten auswcichcn und nachgeben / und allezeit versehen sepn/ die widrige Unglücks-Streiche zu em- - pfangen/oder fern zu halten/nach Ge- statt der gemeinen Woltahrt: sich kei¬ nes Dings unterfangen/ >0 simem Sou¬ verän zuwider / äusser in denen das allgemeine Wesen (darunter auch des Fürsten Nutzen stehet) belangenden Angelegenheiten. Dieses soll er nicht weniger lieben/als den Fürsten / doch dessen Gnad jenem nicht vorziehen/ sondern solche zu gewinnet) trachten/ mit Bewehrung desjenigen. Es zei¬ gen sich offt Beschwerlichkeiten und Verhindernussen des gemeinen We¬ sens/ eben aus der Fürsten verderbten Neigungen/dann wie incus saget: Der Könige Willen ist gemeiniglich hefftig oder widersinnisch: Aber eben diesen muß ein kluger Staats Minister sanfft und gelind zu massigen wissen/ damit sie sich/ als wie die ungestümme Wind auf dem Meer legen/und nim¬ mer einige Schwerigkeit der gemeinen Wolfahrt anthun. Dergleichen Mäs¬ sigungen aber solle der Staats-Emi¬ tter zeitlich / das ist/ in der Kindheit/ Zi 2 oder _Von der dritten Tugend der Staats Alugheie Kennzeichen meistens an sich hat. solle ein Fürstlicher Gehei- «erVertrauter solche Natur haben/ s,allzu feurig / nicht matt und Mchßg/pudern wohl begeistert ist: "deckt ohne Betrug/ die standhafft Mb Hartnäckigkeit/ die behutsam oh- k.AHeir/die großmüthig ohne Toll- Hnhm/ die verschlagen ohne Falsch- ,freymüthig ohneVermessen- ^ l /die verschwiegen ohne Verdacht/ ^erstellt ohne Gebrauch/die un- k^'offen/ wachsam/warhafft/ gütig/ tÄ?lg/erkenntlich/gerecht/ und gc- Mt m alle Sattel ist. Er muß die Menheit nie verabsäumen / offt A/.^ben/erwarten und annehmen: iw/? Aschen / zuweilen nachgebcn/ ns senibAngelegenheiten selbst verlal- sich luch die Scinige zu erhalten. Dingen/ wo keine Gefahr ist/ ko» ch-r nachtrachten / als sie sich zeigen / damahlen aber den Heiduck geben/ damit sie der gemei- lmAEahrt zum besten gedeyhen/ Kn,'Heinen / daß sie mehr von sich dahin ausschlagcn / als mit KAg darzu gezogen werden. Er u??bas gemeine Wesen allein stützen/ b °. dabey seinen eignen Nutzen nicht pachten/oder wann ^^>en beob- »M/so soll er seinen Nutzen mit dem seinen gemein machen/ nicht aber uMen/oder jenen wegen dessen ver- L^fllgen. Der Englische Ritter ia predet also: Alles an sich ziehen/ Fürstlichen Personen etwas lei» in^er/ dann selbige bestehen nicht b^er Person allein / sondern schwe« gemeiner Gefahr und Glück. ^Meinem geheimenunvertrauten h^'AchenStaats-^inillcr ist es eine verderbliche Sache: Dann alle lune Geschaffte/ die von einem sol- ^eigennützigen Mann gehandelt werden auf feinen eignen a>aselencket / welcher Zweck hin- ?"^ch des Landes-Fürsten/ oder rtl^eincinen Wefens Zweck gantz un- ll ist. Dcprsvric lucri smor omnc§ ^ioncs. Nichts hauptsachli- deri>i ^gehandelt werden/ wo litze an demSteuer Ruder Än>i o^^sbhet die Gefahr nahend / em Fürstlicher Vertrauter seine Neun und DreyMste Rede. mngr an om iLwwmoei zu sich zu neigen/und gar zu wamru wir nun auch an Franckreick ' Lxcrema fclicrraris mglg8ors6o^> . allerhöchste und äusserste Gl«" keit endet stch gemeiniglich '' schlechtem Ausgang. Wesen nützlich / wann es aus rung der Tugend gcjchM: W" dahin trachtet/ redliche Leuche terdrucken / damit er unter ven fern allein eine Zahl mache/deN'^ Seuch und Plag seiner Zelt. eines Geheimen Vertrauten Glück/ist die Gnade des Fursien sonderste Ehre eine gute und Wartung des allgemeinen und sein bestes End ein unblutig^ licher Todt / so alles sämtlich ein gutes Andencken/wanners Nachkömlingschafft gelassen hat- hat meine schwache Feder alM^ einen wahren geheimen Staats- trauten/ und Fürstlichen Obersts Nlüer. Wann also ein Printz (lck. gj mit dem Welschen Lotten st einen solchen Mann angetroW mag er wohl zusehen/ wie er w- § halten/und als einen köstlichen wohl in acht nehmen möge. ihm gleich seine Geburt keine das Haupt gesetzt/so können B W- die Cronen nicht leicht seiner ren. Hat ihn das Glück nickt nen König/ so hat ihn doch schicklichkeit zu der Könige ihr^^.st< ckel gemacht/also/daß alles/Elt/ gen wird/ vor Gesetze/ seine blole^ vor vernünfftige Ursachen / then vor Exempel/und sein gE^» bcn vor ein Wunder^ Werck wird. Dieses hat die Cron FE an denen zweyen in dem 252 oder Jünglingschafft vorkehren / dann diese Zeiten seynd weit bequemer/ als wann der Printz stch des Scepters und Eigen - Gewalts schon gewöhnet hat. Diese Zeit ist den Lehr Gebotten nicht mehr offen: man muß hernach gelinde Mittel brauchen/ und nach und nach nichts mit Zwang / sondern mehr mit Einschwatzung und Heilung eines Re« genten Begierden/ und ungearte Sit¬ ten zu verbessern: Es haben die zwey vornehme Staats-Manner/ Seneca und km-rbus, etwas wider die Erbar- keit dem dlero erlauben müssen / um daß er nicht in volle Dchand-Thaten ausgebrochen ist. Also werden theils Orthcn auch die Huren« Häuser von der Geistlichkeit colerirt/danuc die all¬ gemeine Unzucht nicht überhand neh¬ me. Fcrner/es soll einem klugenStaats- Mann nicht eigner Reichthum / son¬ dern die Ehre der einige Antrieb und die Sporen zu allen löblichen Mür- ckungen scyn. Er soll das Ziel und den Zweck nirgends setzen/ als in des Staats Wolfahrt/ nirgends die Be¬ lohnung suchen / als in des Fürsten Gnad. Seine Verwandten soll er nicht anderst bereichern/als durch Mühe und Arbeit; sie zu solchen Aemtern anhal- ten/ durch welche ste verdienen können/ reich zu werden : Aber es wird schei¬ nen / daß ihre Macht und Habigkeit nicht aus dem gemeinen Säckel / son¬ dern aus den Dienst-Belohnungen ge¬ wachsen ist/daran stch niemand ärgern .. kan. Massen auch der Geheime Ver- Purpur / Hoch ansthnlichen F traute sechsten solle nirgends und nie- Staats den k-uEu ch mahlen seine Schätze sammlen/ als ^ann erfahren/genossen/ aus der Freygebigkeit seines Ober- nach ihren Ableiben herrliche Herrns. Zudcme/ gleichwie der Hoch- aus deren Unterweisung einE^t/ muth einen Staats Diener bey allen Aber alles/ so auf das Höchst^ W verhasst macht; also stürtzet rhn so , gar in den Abgrund alles Unglücks/ der unmässige Herrsch - und Geldgeitz. Derjenige / (sagt der Graff von Veru- Um>)welcher stch bemühet/ unter den Hochgelegnen hervor zu brechen/ un¬ terwindet stch warlich eines Grossen/ aber cs ist solches offt dem gemeinen __ OZ )2( M __ Eicrtzigste Uede. Hvndcr Ueligivns-KMeit/ und ihrem Uorwandt. seyd in einer Hoffnung eures Be- ruffsrc. Mehe/ ein 27eruffeme Hornung/ sagt der Apostel / und in dem bestehet die Religion: Es ist ein HEM ein Glaub/ ein Tauff/ ein GOtt und Vatter unser aller (demnach nicht ftey zu glauben.) Weilen GOtt nur einer ist / und nur einen Glauben be¬ stehlt/und seine Kirch nur einen Leib haben will/ und eines Geists/das ist/ einer Lehr. Ich widechole nochma- len/ Eins ist Eins / eins in der Mei¬ nung/eins inSitten/eins in Gewohn¬ heit/ eins in der Übung/ eins in der Hoffnung / eins in dem Beruff In Summa: Eins ist nicht ftey/was an¬ derst zu seyn oder werden. Ems blei¬ bet Eins. Ein GOtt/eine Religion/ oder Gottesdienst. Hier ist alle Frey- heit benommen/ mehr Götter anzubet¬ ten/ mehr Glauben zu gestatten/ mehr Gottesdienste zu pflegen. z. Es ist zwar nicht ohne / daß ein Religions-Vertrag in dem Römischen Reich unter dem Namen des Religion- Friedens / um daß durch den so lang¬ wierigen Krieg/ und andere schädliche Eingrieff und Mißverstandnussen der Reichs-Ständen gantz zerrütte gemei¬ ne Wesen in Teutschland zu einem bes¬ sern Stand zu helffcn und zu bringen / geschlichtet worden. Nemuchen/ daß von denen in dem Friedens-MsN-n be- grieffemn Lutheraner Augspurgischen coi.scNoa niemanden wegen seiner Religion (ob zwar die gemeine Kay- serliche Rechten anderst versehen) soll geschmahet / niemand an seinem Gut und Leib gestrafft werden / niemand nichtes entgelten/sondern alles in Kam quo, biß die Streit-Sachen in künffti« gem Lpncilio LAZiuüirt und vertragen werden / verbleiben: und sogestalten die Augspurgische ttonfMcms-Ver¬ wandte seynd dieses Politischen Frie¬ dens/ (dann ich halte diesen keinen Re- l ligions - es sey dann abustve, sondern It z Poli, lLeichwievonAnbeginder i Welt die natürliche Frey- heit vor eineuFunckcn der Gottheit / vor eine Lieb- kosung der Natur / vor """»Äwccc aller Seelcn-Regungen/ ja Stuck der allergrösststen Glück- AMir von männiglichen gehalten ist Men/ also / und vielmehr ist es m Mchgehenden (befoderist diesen Wm und verderbten ) Zeiten / ge- Ate/allgemeine / natürliche Frey- ? auf besondere Sachen (und damit MA lang umgehe) auf die Religion sichtet worden. Dahero in vor- Men 8ecuii8,oder Jahr Hundert/ sogenannte Religions-Freyheit/ Z ÄZiMhr zu glauben / von v^e en Mn mir gar unzerttgern EAr/ A hitzigem Zorn-Muth gepredgzet/ N^ninbvmKicn/viLLllenen/Rath- ZA Versammlungen / und auch m A^lichm Bündnuffen und Allram >N'.t ungemeinem Nachdrucr ge, Mhabet / ja so gar m öffentlichen L«»chtkn z!, F-ld / Mik Wut und äusserst vertheidiget worden. ,A- Aber sage mir / wie kan die Re- Ks-Frcyheit so prahlend herfür ge- Mn werden/ da doch nur eine Re- Aon seyn muß ? Eins ist eine Zahl / alle andere ausschlieffct: sie kan sich Kr zu allen fügen/aber nut Vertu h DgchresNamens/und ihres Wesens: ^n Eins ist nur Eins. Dieser hoch- ^ende Namen/ Netigions-Freyheck/ lAlalt m sich eine grosse Menge aller- A^eligionen; Eine grosse Bruth al- ^aud Gecken und Keyercyen; Einen Puntel-Platz aller erdencklichen Irr- Mr. Die Beständigkeit in Üblen jknne Beständigkeit / und die Frey- Mn der Religion ist keine Freyheit/ j,Aen diese nur eine seyn muß. Es eiAÄ Eerb/ (spricht Paulus) und ° Gesti/ wie ihr auch beruffcn 254 PolitischenFrieden) welchen die gesam¬ te Stände so wohl einer als der am dern Catholischer und Augspurgischer Religion eingangen seynd. Daß aber dadurch allen Religionen die Freyheit gestattet/ oder auch die Augspurgische conteMon ihres Inhalts angenom¬ men-und vor Recht erkannt seyn soll/ das wird sich wohl in derselben gan- tzenHand!ung(die ich sonsten reiferwo¬ gen hab) meerördert finden. Aber den Fall gesetzt / daß auch gleich bey Auf¬ richtung diefes Vertrags (so aber nicht ist) etwas solches geschehen; so wäre dieses gar nichts verbündliches / son¬ dern hiesse/ ohne dem Wirth gerechnet, kglcem in sliensrn mellcm miccere, und das Unterst oben gewendet haben. Befoderist daß gedachter Friedens- Vertrag sich auf das gemeine Lonci- liuin beruffet/ welches aber alibcrcit schon vorlängst geschlossen/und diege- gentheilische Neuerung vermaledeyet/ und verbannet worden. 4. Nichts desto weniger unter die- semVorwandcderReltgtons-Freyheit/ massen stch alle andere Setten an des obverstandenen Religions - Frieden theilhaffrig zu machen; und nicht allein ohne Scheu de» Frevel ihrer Lehre/ sondern auch den Greul ihrer Macht/ mit grosser Beschimpffung der Reichs-Gesetzen/ und Schaden der Catholiftben Warheit/ auszubreitcn. Wie? und was Gestalten aber dieses? Warhafftig ohn einigem Grund: son¬ dern gantz vermessen und aussätzig. Sintemahlen der Anno 1 5. zu Aug- spurg gethane Vertrag zeiget das Wi¬ derspiel: indem i8. klar vorgesehen ist/ daß alle diejenige/ so weder Catho- lisch/ noch der Augspurgischen Konfes¬ sion zugethan/ (als da seynd die Cal- vinisten/ Widertauffer/ und andere mehr / welche durch die Augspurgische Oonfeillon ausdrücklich verdamt wer¬ den/) von dem Religions Frieden aus¬ geschlossen styn sollen. Daraus fol¬ get/ daß auch aus weltlicher Zulassung sich die Sectcn und Ketzereyen derRe- ligions Freyheit univcrfalicer nicht rüh¬ men können/ und sie denen von Alters wider ste gesetzten Straffen noch un- terworffen seynd. Abermahlen auf demReichs-Tag zuAugspurg ist bedeu- Viertzigste Rede. ter Fried Anno 1566. erneuert/ in §. 6. diese Erneuerung gesetzt M den/ daß der Secten/ die sich von ' den der alten Römischen undAugM gischen eonfcllion absondern/ oder oew selben zuwider seyn/ vermög ves^ giomFnedens/ keine gelitten/noM duldet/ sondern allenthalben der bühr und dem Religion-Frieden gekM gäntzirch abgcschaftt werden 5. Ob aber auch die Religions« hcit sich auf die Augspurgische ^7 5-°-- bewarffe/ ist viel zu zw-s» weilen/ wie obbesagt/ das all»ercic vorlängst gcschlofflN/unA zu demselben nicht bequemet/ M/ß vielmehr von demselben verbannet' worden/ und beharret annoch ; c scr Verbannung. Nichts desto "L ist meine Feder zu schwach Zweiffels - Knopff aufzulöscn ; kan ich nicht unangenicrckt lässig offt-erholter Religions-Frieden -nL Aomrjchen Reich auf zweycrley H ckungen ausgedeutet kan wer Nemlichen auf die Aeusserliche Weltliche/und auf dieJrmer lick L Geistliche: Aeusserliche würckct . Religions-Frieden / und versichl L wohl eine als die andere R'oE, oder Augspurgische Religion wandte / daß sie sicher leben /Eu/ der Religion halber keines Straff oder Verfolgung / weder Leib / noch an dem Gut zu beM haben: Innerlich aber würckE», versichxt den Mcnfchen/ daß er K warhafften und seeligmachenden M ben wandle/ und vor demGericbt^ tes / wegen feiner Religion steb^t zu beforchten habe. So viel riB ss Frieden innerlich würcken sollte. kan ich mich dahin nicht berE' sen/ daß des Kaysers und derE' Meinung dahin solle abgezieb^^iq ben/ einen dergleichen innerlichen^ den zu geben; Anerwogen/bapWl diese Haupt-Stück der SeeliMl/ weltliche Macht zu urtheilen/ st" das Urtheil von der Kirchen zu r Ol¬ ten hat. Dannenhero ist blefiral gioNs-Vcrtrag kin merum nur moi-aconum und Anstand, .l-,,- dann aus dem Text desselben erhellet: Und solle die so aber gantz gering und schwach in dem Religions-Frieden gegründet ist/ nachdeme die Glaubens-Sachen im all¬ gemeinen conciiio abgchandelt scyn worden. Ist das nicht ein warhaff- terKirchen-Raub? 8cjtsur2Vestis Oo- mmicX, eine Zersetzung der Kleidung unsers HErrn; Wir wissen ja/ daß die Kirchen-Güter GOtt gcheiligct ftynd/ ( wie austrücklich zu Worms Anno 77O. der Reichs-Abschied vom Kayser Carl dem Grossen auswciset.) Wir wissen / daß die (das ist / die Gesnffte Geistlicher Güter) Opffer der Glau- bigen(und Lösung der Sünden) seynd/ derowegen wer dieselbige von der Kir¬ chen hinweg nimmt / einen ungezweif- selten GOttes-Raub begehet. Dann dieselbige opffern die Gläubigen GOtt zum Ablaß ihrer/ auch ihrer Eltern und Kinder/ oder wessen ste sonsten wollen/ Sünden / damit GOtt von densclbi- gen mit den Opffern und Aemtern der Meß / Gebeten/ Liechtern/ Erhaltung der Armen und der Geistlichen / auch zu anderer GOttes-Ehr/ und der Kir¬ chen Nutzen gedienct wird. Wer ste also hinweg nimmt / was begehet er anders/ als einen GOttes Raub? Die¬ ser aber ist verbannet in allen Rechten von Kayser Carl dem Grosseri vor so viel hundert Jahren: und die Räuber aller Ehren entsetzet/ und in Acht und Oberacht bcy allen Völckern erkennet. Die krofsnscion oder Schändung der Kirchen Güter/so anjetzo allerseits ge- schicht/ ist das widerrechtlichste Werck/ so allerseits das Grössere unter der Sonnen nicht seyn kan; Sintcmahlen bedeute krostmirung entsetzet nicht al¬ lein den gerechten Oispensgcorem und p^rronum seines Rechts/ welches ihme von dem Stiffter ertheilet / sondern wirfft auch den Willen und Abzah¬ lung des Stiffters über einen Hauff n/ daß jenes nicht vollzogen wird/was der Zweck einer jeden Stifftung gewe¬ sen. Ist das nicht ein Kirchen oder GOttes Raub? Ist das nicht eine greiffliche Aergernuß / wodurch die Gottseelige und Rechtgläubige abge¬ schreckt werden/hinfüro was gottseeli- ges zu stifften/ bey so greifflich besor¬ gender prokmirung ihrer GOtt gewid- meten Güter? 7. Der — Von der R eligions-Freyheit/ und ihrem Vorwands 255 nickt anderst/ dann durch Mtlicke freundliche Mittel und zum einhelligen Christlichen M stand/ und Vergleichung ge¬ macht werden» s o- Nun scye deme wie es wolle/ die- instand währet über anderthal- ^xcuium.oder ein hundert und ct- U 62. Jahr: Has eonLllium ist auch . ockcy/ und hat zur Genüge das Liecht Mtzen Welt angezündet/ dessen / zu glauben/ oder zu verwerffen 1/und warhafftig in diesem die Kir- MOttes eine grosse Gedult zeiget/ kMlst/ ^ß unter dem Vorwandt ^.Friedens und Religions- Frey- ffattlichste geistliche Güter / ckMmmr/ Abbtenen und Clöster zu- ersten Stifftungen / dahin Mn/ und mißgebraucht werden, hr M unchristlich ist zu hören / und ^rzuduttcn/wann man einer gan- «Mtey Einkünfften/ einer Dame 2^viel Geldt widmetswie es dann Men) oder auf das Erbgut Chri- ck^Heyraths- Handlungen verst- Mie Töchter darvon aussteuret/ und weltlichen Unter- la ?^>net. O wie gehet dadurch zu Fetzen cuniLL Olll-llli, das heiligste Lo ? Christi. ium czuisc^ue KcliAio- llabcc peckcke^uam. Eines jeden ^Sachen werden unter demSchein N Gottesforcht gehandelt/ und die Mion muß eines jeden fenrcr Be- Dienstmagd seyn. Der Staats- s^thollsche ?ol>ucu8 fahret vrel Bey- Mle aus dem bekandten Geschicht¬ schreiber an; welcher von Gothen/ die da gantz Spamen Mhmen/und von den Kriegen/ wo- i^ch sie sich unter einander verjaget Mn/ also redet; daß sie sich der Re- Zon/ als eines Deck Mantels der ^rrschsucht bedienet / wie er dann Miniglich mit diesenWorten schliest: köre iuciiLLvic N.eligioiiis prre- Er hielte das bequemste Mit- Uarzu/den Vorwandt der Religion. A schreibet er von den König 8iii-- also von Luincila, also von Lrvi- ?'?> wie dieser den König ZVsmbL von Reich verjagt hatte, opnmum . ll.etiAiom8 siieciem obrenctcre. Es Arde vor das rathsamste gehalten/ u schein der Religion vorzuschützcn. ^7 ms vle zwey Brüder von dem ^Ullß /^ra^onien Violenco konciü^is s?^ro, iLlliccc konifsLÜ VIII. arssBe- ^l)l eines gebieterischen Pabsts sich ViertzMe Rede. Gec/ wird v! Orlher Blutve k/in M WM! Feld-E wider M h ktzu Echem Wandt M Au ^ffel Mor f k?'Zct k» W Fleiß h Was ne klllrvar var em oder kr! r, )on ih? wer ni Men/ K beftz ^k»her wand aufsuchen: Wie ists rmt der Welk - berühmten KaAu ,w. Stadt ergangen? was hat an >ye , zehen.jährige Belagerung «EM was soviel mächtige Kriegs-AM See und Land ? was so untersw M che Völckerschafften aus der WM Welt/ die sich unter HW cmgstM den ? was so viel tausend HeldmM auf dec Bühne eines ewigen . ihr Leden gelassen? was so viel WM tausend der Soldaten/ die davor > Gras haben beissen müssen ? was v. dieses alles ausgeben ? nichts / ^ojL ist nicht gefallen / sondern geblieben. Es mangelte noä) e'« grieff: aber von wem ? von der gion. Höre Wunder / wie dst gron alle Listigkeit und Vorlhcil M hüllen muß. Die vor Hoja gcklopffte/ und alldereit von der gerung abziehende Griechen/verlOM der Kriegs-Göttin kaiia« (die nr nicht allein hoch geehret war/',WM hatte auch einen Wunder-schöncw^ prächtigen Tempel ) zum MW Denck-Zeichcn dieser BelägerE M Griechisches Roß / aus Metall sen / aufzuopffern. Dieses wssv sich ausgearbcitet / und zu bracht: Der Gottesdienst den Anfang zu nehmen; Aber das war so unermcffcn groß/ W M Stadt-Thor solches ernzufang-'W^ss einzulassen fähig war. Die aliZU M se Andacht zu der Göttin rete dermassen die Burger/ dal) NM stattet haben / um den Gottes W zu vollbringen/die Stadt MaM M undabzubrechcn, und dicsemUng^ j) von einem Roß/Platz zu machen M blinde thörichteTrojaner! wo st,,, Vorsichtigkeit ? Höret ihr nicht WÄ nerliche Klappern oder das der Waffen / die das SchemE/iß aber zugleich Höllen - listige sich enthalt zu euren Verderben -. 12. Der Einzug ist unter W/.,g dert Trompeten-Schall EM ii' Das listige Roß - Opffer ist ^oja: das Fest gehet an: der MW/ des Opffers entlöset sich unEr^c'' und wirfft die kühnesten her/«nit scharffen und geringen Printzen/ nemlichen den von Navarra, und den von eonstst denen/ als näch¬ sten Cron - Erben / mehr hätte gebüh¬ ren sollen/den Reichs-Stab anzuver- rraucu. Der erste Unwillen bestünde zwar nur m Beschwer-Worten/ auf welche aber/ weil der König sich wenig kehrcte/ hat man gleich zu denen Waf¬ fen gegriffen/ und aller Orthcn Lär¬ men geblasen. Hingegen wäre der König mächtig/und der Ghuisische An¬ hang groß/ die zwey unwillige Prin¬ tzen ziemlich schwach / und von nie¬ mand gestützet/ als von demVorwandt der Religion/ welche/ um ihr Mrem zu erlangen/ und dieGhuisier zu stürtzen/ damahlen viel vermochte; Anerwo- gen sich diß Edle / und von dem aller¬ christlichsten/ auch heiligen König bu- clovieo herstammende Blut nicht ge¬ achtet/ zu der Ketzerey der Hugenotten sich zu schlagen / und von deren Par- they die Starčke zu nehmen / um sich über dem König und seinen Ehuisischen Anhang zu rächen können. Und soge- stalten haben sie ihre zwar nicht un¬ gerechte und politische Sach unter dem Vorwandt und der Hugonottischen Religion mit grimmigen Waffen abzu- handlen/ und den lieben Frieden zu stöhren/angefangcn. Ach'.wie augen¬ scheinlich muß hier die Religion be¬ mäntle» das Laster des Neids / der Begierlichkeit / des Hochmuths/ und Eigennutzes. Dahero berichtete der Päbstliche Abgesandte seinen hohen Principalen/ Num den Vierdten/ mrt diesen Worten t Lorbonios ste KLANO M3Ai5, HU2M ste KeliAione lollicicos ex ambicione lolä ast IstuZonoras stelcivillc. Die Bourbonier tragen mehr Sorg zum Reich zu gelangen / als der Reli¬ gion nachtheilig zu seyn / dann allein die Herrschsucht hat sie beweget zu der Hugonottischen Ketzerey sich zu keh¬ ren/und durch dero Hülff-Leistungder Ghuisichen Macht sich zu widersetzen. i i. Was Gestalten sich auch die Hertzogen vonGhuise dieses Vorwands betragen/ bezeuget vonstinus in der Le¬ bens-Beschreibung /Uexanstn karnLlii, und wir anderwärtig sattsam erwöh- net haben. Nun lasset uns in etwas kwkl achten das Alterthum / und auch uci /nit^ iu>ul.sicn unv v" dasselbe dergleichen Rellglons-Vor- fen(sie opffern aber das Blut ic rroja nen?! stichelen/zu caxiren/zu ändern/ zu ver¬ achten/ oder gar abzubringen. Aus den werden sie es leichtltch abnehmen mögen/was die Neuerung in ihrem Schild führet, kriocipus oblls. Das einigste ist es/und zwar das beste Mit¬ tel/ das Trojanische Roß Anfangs nicht einzulassen/ nicht die Mauer einzubre¬ chen : Denen Frembden nicht zu trau¬ en. Hatten unsere liebe Eltern dieses Trojanische Roß/welches in sich ent¬ halten hat / Lucllerum, (Älvinum, und hundert andere Ketzer/nicht in das H. Römische Reich eingelassen/ nicht an gehört / nicht coicnrt/ach wie langst wäre dieses ungezaumte Thier schon ausgemustert. Lernet/ O ihr meine Christliche Fürsten/von eiuemHeyden: Was sagt vio eMus in seiner Grie¬ chischen Histori? Dieses: Diejenige aber/ welche in Göttlichen Dingen wol¬ len was neues einführen / hasse und verhindere/nicht wegen der Götter al¬ lein/(so wohl zu mercken ist/) welche/ so sie es verachten/ nicht viel ausrich¬ ten mögen / sondern weil diese wollen neue Götter eindringen/ so treiben ih¬ rer viel zur Aenderung der Sachen/ Aufruhr/ Meutherey/ und Rottirun¬ gen / welche der Herrschafft nicht er¬ sprießlich feynd. O Heydnische/ aber unfehlbare Warheit! Dieser Uber« gang hat so viel Übels verursachet/ daß wir es nimmer bessern/ oder in den ersten Stand brin¬ gen können. sgchen- Heer HM inM dm/k K- 1/ vasi' - »W' rd» ZS K L 7 ma erstatteten Bericht/ daß ein Jahr Nualische vor seiner Ankunfft dahin/ sich etwas in aen. Es yarre nemucy UN Burgers- Brit°nni°>s'n^ 4hr Mann zu nmn M-N^w^ als mrborgene Sachen errakhen / »nd so ^chen^rchlttin seinem demKd- gar knnffkige wahrsagen können. D,e- ^Vol^der R eligions-Freyheit/ und ihrem Vorwandt. 259 2^Ns5^jane^ ist ge^ M ble Griechen setzen nach; alles MvmFemd voll/ die Stadt aller An m Feuer / des Metzeln und Mmgussens kein Ende/des Raubs saljWH/ in Summa/ was vorhin ^.xAween/ so viel Helden / so viel ^,Ochlachten / so viel Stürmungen M,^.^ese unüberwindliche Stadt il^.Hben ausrichten mögen / das Ccsw.v» die Listigkeit unter dem aeN eines Gottesdienst zuwegen ist der Schein des LNlenst das bequemste Mittel zu dm M / also verblendet der Vor- ^ Religion alle Vorsichtigkeit rcN^tigkeit. Also täuschet der . Gestalt eines Engels / die Vr^Mrge und Einfältige. Also der Betrug unter dem Purpur ,Darum sollen die Fürsten und tu> .WAliche Gemeinen / Obrigkel- M 1 ^^bietschafften / mit reiffem dm »,y sich erwägen / wann man kitt ,?bues einführen will: Ob solches lina ^basster Gottesdienst seye/ oder vdei' v ^orwandt/ ein Deck-Mantel/ Lani' cxc, dadurch die Unruhe im V erwecken / die Untcrlhanen sAer Pflicht abzuleiten/ der Hcrr- UH Obrigkeit zu widerstehen/ M«,"? «rcyheit sich anzu- Ii Eigennützen und EhrgcH Werdern / absonderlich aber die ^gebrachte Catholische Lehr zu Ein und Viertzigste Rede. dem Affen sein Usedomer nicht he s gezogen worden/ bate den Kon g / sicherer Prüfung des Affen Z" nach seinem Gefallen die Probe stellen. Darauf er allein eilff ö" in den Sack gethan/ und Christus. men ausgelassen / und bey sich gen gehalten. Z. Ais nun der Aff wiederu! Befehl des Königs die Zettul dut^ chet/ har er keinen aus deniSiM ' x men wollen / sondern alle dieW' Zahnen zerrissen / und mit trettcn. Darüber der König HN fen hefftiger angehalten/ er den rechten Gesetzgeber mckNE^ zeigen. Der Aff aber nicht MH grieff den Hof-Herrn/ klappa. A Zahnen/ halt ihn bey der Hand/ A nicht nach / biß er den Zettul au gebracht/ welchen er so dann deut nig zum drittenmal dargereicht / .h, augenscheinlicher Darthuung der ren Christlichen Religion/ dadum^ che tausend zugegen stehende nen ziemlich in ihren Hertzen gss/D/ seynd worden. GOttist wunder',^ nicht allein in feinen Heiligen ffu in allen ftinen Geschöpffen/ dural ' che er die 2Larhe:r seines heiligen u mens darchun und bewahren w'Hl 4. Der Allerhöchste ist zwar H zu versuchen: wann doch der FH laubr würde/ einen solchen/ wff' mcldt / nicht zwar Glücks - UH Glaubens-Sack oder Topff ; runL ollam, ie6 66ei Lxamcn UNH? len/und befoderist der jetzigen EA nen/fo viel deren BenahmsungM H alsderLutheraner/Calvinisten/FH lianer/ Puritaner/ WickLeftsieNl,^/ baptistcn / Quackern / Arnnnla^ Ienfenianer/Chartesianer/MollNL.^ und auch der Catholischen RöU Christen/ auf so viel Zettuln velH/ net/ und in einen Sack oder PH wie der grosse König Mogul//H men werffen: ich zweiffle nicvH^ auch der höllische Aff sechsten/He¬ er durch LxorLillnos, und geisill^M- schwörungen zur Aussage der ÄB heit angetrieben würde / unbeo^' jenen Zettul/ allwo die Catholl 7^5 zeichnet seynd/greiffen/ und auc Bf- re alt-und neue Religiones bkia/ 260 sen Affen verlangte der König zu ft- hen/ und wurde lhme auch bald zuge- führet Dieweil nun der König durch solchen eine Probe von der Religion zu nehmen gesinnet/ als hat er den Affen vorhin prüferi wollen / und nahm der König ftinen Ring/ welchen er an dem Finger getragen/un gab ihn einemKna- ben/ so unter andern zwö!ffen/so eben¬ mäßig jeder einen Rmg in der Hand gehalten/ vermischet gesessen/ und dem Affen/ solchen heraus zu suchen befoh¬ len; welcher dann alsovald/ und ohne einiges Suchen/ den rechten Kömglt- chen Ring von dem Knaben abgenom- men/welches eine ungemeineBewunde- rung unter allen Zuschern verursachet hak. 2. Nachmals hat der König/ um sein Vorhaben wegen der Religion die Gewißheit zu haben / ebenmässig die Nahmen zwölff unterschiedlicher Ge¬ setzgeber / als rVlZcllamec, Lolon, L/eur- AUS, Lcleucus, Uleleus, ?laco, Uo/les, OkriKus, ll.omi.llu8, OrsLO, Uinos, K.363- nEkuL auf zwölff unterschiedlichen Zettlen in Persischer Sprach aufzeich¬ nen/und in einen Sack unter einander werffen lassen/ nachmals dem Affen be¬ fohlen/daß er/welches unter diesen die rechte fteligmachende Religion/ und der rechte Gesetzgeber ftye/ änzeigen/ und dessen Namen aufdem Zettel lhme König überantworten solle: welcher dann hurtig umgesprungen / den Sack ergrieffen/und so gleich dem König den Zettul mit Christus Namen bezeich¬ net/dargereicht. Aber der König wur¬ de damit noch nicht vollkommentlich vergnüget. Anerwogen/daß er Sorg trüge/ ob sollte des Affen Herr / dem derselbe zugehörig/vielleicht die Persi¬ sche Sprach verstehen/ und einen Be¬ trug dabey gebrauchen; Als hat er seinen Hof-Leuthen befohlen/ die Nah¬ men zum andernmal mit denen Buch¬ staben/ und in solcher Sprach/ welche des Affen Herr nicht verstanden/ sonst aber allein bey Hof gebräuchlich war/ aufzuzeichnen/ und dadurch die andere Prob der Religion zu versuchen. Ist alles sorglich geschehen: Aber der Aff brachte wiederum dem König/wie be¬ vor/den Nahmen Christus. Dieß ver¬ drösse einem Hoffschräntzen / daß von g hcrftr Nlg/llNl i haben/ be anzu' sZ,W> stusN«' veil'D 'UM nul durchs»' -ackck' elheB Ursprüng liche Urfach der Aetzerey I^und zu Schanden machen möchte. > ""o dieses ist aus keinem lären Grund l Mmien worden. Dann wie r-fft M der höllische Geist/vonCathollschen M exorcismos beschworen / aus be» Mieu Pennen geredet / und bekem müssen die Gewißheit der Römi- W Catholischcn Religion vor allen Mn/ als es mehrmahlen in dem ^p^gell kxemplorum, und bei) dem in Ikesri-o Vic«: kum ina ZU IM ist. Wie offt hat eben dieser gVtist auf vielfältige Beschwörern- L^'U'roccliirenden Geistlichen/ seine MVerhängnuß in Besitz gmomme- tt^ohuung eines oder des andern LachenMenschens nicht vertanen ^.Mwcichen wollen / biß die Ca> Mche Geistlichkeit die Hand ange- »L'und aus habender Priesterlichen . M den Saran so gleich v erd an- üwiederuin zu der Hölle ge- k.,"l/ als und andere öM. Anno 1627. ( wie cs be» ^nconius Lolingli in L^lencl.) A M Königreich Pohlen / in der » ostrog eine Adcliche Person/ hMalvinisten dcygcthair / von dem L^eist besessen/die aber nicht von a "^alvinifchen?rL6icgncen/ wiewohl iMey Wochen daran gearbeitet / Mn von einem CathoMen Prre- 5 cllls der GesellMfft ICsu rm An- M vieler tausend Personen / von ^bösenGast erlediget und befreyct Am. Wie hat der Teuffel cin- Luther/ als er an einem besesi ^Menschen seinen Helden-Muth le ° Apostolischen Geist zeigen wob il^foppet/ und von einem zu den Mn Orth des Zimmers (dann es Mn dieThüren verschlossen) getrie- ^MtrÜllt/ biß dem Lxorclümcen ln Hosen worden; und so dann t°" Luther mit seinen Papagey Wor» ^oann also nennete der Satan die dM'laws Lutheri) ausgelacht/ und Mstalten verhöhnet/daß der Luther/ tzMus der Sack lang nichts hatwer- woste^/ aus Unwillen gesagt: Last rz ^chen/dieMahlzeit wird kalt/dann Was Spott und Hohn hat Cal- M davon getragen/wie er zu Genff u unem Burger / der von ihme ge- 261 miedet war / daß er stch todt stellen sollte/ er ihne aber durch seinen See- gen zum Leben wieder bringen wollte / eingestellt: dann er hatte aus gerech- terVerhangnußGOttes/aus dem sonst Lebendigen einen Todten gemacht/maf- sen der lebendige Burger ist fürwahr todt worden / mit grossen Wehklagen seines Weibs und Kinder/ mit denen der falschePropher stch hat vergleichen müssen. GOtt last die Warheit nicht stecken / befoderist in Religions-Sa¬ chen ; GOtt entdecket bald die Wdlff unter denen Lamms Fellen. Christus stehet allezeit bcy seiner liebsten Braut/ und lasst sie nicht verführen von Gleiß- nern/ Schein heiligen/ Ketzern und der¬ gleichen Höllen-Gesindlein. 6. Und wann man recht zu Hcrtzcn fasset/ und mff erwäget / den Anfang/ das Mittel / und den Ausgang aller Kctzereyen / so wird nicht allein bald ihre ursprüngliche Boßheit und Leicht¬ fertigkeit/ sondern auch Sonnen klar derselben Ungewißheit erhellen. Ihr Anfang ist das Laster/ und des Lasters Geburt kan anderst ja nicht seyn/ als abscheulich. Dann alle Sccren scynd entweder von der Hoffart und Hoch¬ muth/oder von Geilheit des Fleisches/ oder / und schier allemal / von beyden entsprungen. Der Heil ^uZullmus sagt: UnL macci- luperbia omner IiLre- scs Aenuic. Die einige Frau Mutter Hoffart hat alle Kctzerey gezeuget. Die erste war im Himmel mit b-uci- tcr: LirniÜs ei o glciMmo. Ich will dtM Allerhöchsten gleich scyn. Sein Fall aber hat genug erwiesen die Unge¬ wißheit seines Änstnnens. Die ande¬ re UN Paradeiß: Oiis llmilcs eiicis ; Es wird euch dcr ApffellBiß den Göttern gleich macken. Simon der Zauberer/ > der erste Ketzer in der Christenheit/ und Haupt-Führer aller seiner nach¬ kommenden ketzerischen Rott Gesellen/ hat stch angcmassr/ von denen Apo¬ steln den Heil. Geist ums Geld zu er- kauffen/ um stch bcy dem Volck durch Wunder-Merck groß und ansehnlich zu machen: Er ist auch geflogen als ein Icarus, aber schmertzlich gefallen/ durch Gebet der Gläubigen. Der ur¬ alte UNd hochgelehrte IcrcuIIiLnus ist zu denen Montanisten gefallen / um Kk z daß rcn vielen/ welche ihrem GOlr m cydig worden seynd/ um daß denenKetzereyen ihre ungezaunuc gierden auslaffen mögen/ vereng und geistliche Habit annoch rn schicdlichen Reichs - Städten zu seynd. Ungemeldt kan ich adel wohl nicht lassen / was lch in Frantzöstschen ^ncore, so » wird: t.er> Leerer, 6es kinanccs ae ' an dem Z7yten/ und 4v9ten lesen/ daß in Franckreich von Ketzern oder Hugenotten ( " Zweiffel unter dem VorwanU ^imoclLischtn und Ketzerisch^,: gion) zwölff tausend dreyduE lehnliche Matronen und Iungss^ii geschändet seynd wordenrUndwu genauer nachgeschlagen/ defE'^ hernach viermahl sovielderGE^, ten. Ebenmässig ein solches Z" einzuführen / ist einsmals ooäw linos Vorhabens geweftn/ NM sowohl seine verdächtige/ und a» Geilheit abziehlende SchriMU^ auch das (/onclemnaclons- blid,^^- nugsam ausweiftn/wann desA^ ligsten Vatters innoccmü Soc^, Vorstchtigkeit nicht vorgebögen^. j,i 8. Heinrich der Achte / Engeland / wäre ein hochgel^M und zugleich ein Apostolischer^ daß er gar wider den damahU sten Feind/der Catholischen den Luther / Bücher geschrieben ß ausgchen lassen / dadurch ec At» hoch verdient bey dem PaUffxci Stuhl gemacht hat/ daß er liculacur Oetcnsoris66ei, oder esU Catholiftden Glaubens BeschlLtzl und andächtigsten Königs wurde. Scher aber Wunder -d Kirchen-Säul ist bald gefallen r ser Beschirmer des Glaubens M zu einen Verfolger undStürM^F Kirchen in Engeland worden l treue Sohn des Pabsts hat ü,. zu einen Pabsten aufgcworffen- ser des Luthers Wort-Feind/iss sein bester Hertzens- Freund >vv und ihme nicht weniger M und der Lehr nachgcahmet /"' H Aposteln Christo ihrem HerM^' i!k 262 _ Ein u nd Viertzigste Rede. _ , daß er dasBistthum zu egrci^o nicht wohl in unfern Neu- Testaments überkommen, ^nus, weil er zu der Urhebern der Ketzereyen/als auch Insul nicht gelangen können/hat gleich ' " ' umgesattelt / und angefangen zu leh¬ ren / daß die Priester gleiche Macht/ als die Bischöffe haben. Novacs hat sich in den Bischofflichen Thron einge¬ drungen/ und hernach solchen durch ketzerischen Anhang gehandhabet. 7. Der H. /rnlelmus über das erste Sendschreiben zu den Römern des H. ksuii bezeuget unter andern / daß der Ketzerey allemal anhängig seye die Be¬ gierlichkeit des Fleisches. ^erceöem re- cipiences in lemeciplls, dM Lohn / oder vielmehr die Straff/ ihres Irrthums empfinden ste in ihrem eignen Fleisch und Gliedern. Allermassen der all- waltcndeHimmels-HErr in dem ersten Welt-Alterthum/ nachdeme die Men¬ schen die Glory des unverwescnden GOttes / mit Anbettung der verwe¬ senden Götter / vertauschet/ ste habe gleich fallen lassen / in die abscheulich¬ ste/ und vorhin urchekandte Laster des Fleisches. Adam/H bald er von GOt¬ tes Gebot abtrünnig ist worden / hat sich nackend befunden/ und geschämet. Warum jetzt/und nicht vor? Ouiunon lolum iiicencrvum (schreibet eine ge¬ lehrte Feder ) lcc! cciam poena eK corum, ^ui?2r36ilum llelerunc Ver°e kt.eli§lonis, A in 5enrcs cribuloL^ueriXrcüum 6eeli- nanc, nirnirum Iibi6o Lc non cokibira Lc carnis recglcicrscio. AdgM hat düs Kleid der Unschuld verlohren/ und daruinen der fleischlichen Bewegun¬ gen/ deren er stch billich geschämet/ aus Straff GOttes unterworffen worden. Dann es ist nicht allein die Unzucht die Haupt-Ursach/ sondern zugleich die Straff GOttes aller der¬ jenigen/ die mit dem Paradiß des wahren Glaubens nicht zufrieden/ sich aus demselben unter die Distel und Doren der Ketzereyen begeben. All- dieweilen juika, wie der H. OreZonus bewähret/ Oei 01610200 ell: uc clum M2ri5 ipii lub6i non vulc, cnarn corpus tibi rebelle senciar. Es ist eine gerech- teAnordnung GOttes/daß derjenige/ der feinen Verstand GOtt nicht un- terwerffen will / auch den Leib ihme selbst widerspenstig und rebellijch lei¬ den müsse. Wir sehen ebenmässig/ so Ursprüngliche Ursach der Ketzerep. 26z tzungen machten gleich den Heinrrchen munter/ oder vielmehr die kühlende Liede / bewegte bald des Heinrichen Sinn/ zu gedencken auf die Ehe-Schei¬ dung. Befoderift/ daß der vornehm¬ ste Staats - Rath und Minister der Cardinal Volsey aus Verdruß gegen Carl den Mussten / daß er rhrne in Schreiben/ wie vorhin/nicht 63cm te/ der Königin Catharina (die eine eini¬ ge Base gedachten Kaysers Carls war) bißhero mit König Hcmnch^n gepfiog- ne Ehe / vor null und nichtig erklärte. Catharina hingegen berusste sich auf den Päpstlichen Stul/ auf dessen Gut¬ heissung sie diese Ehe emgangen / der Pabst / wiewohl ihm schwer schiene/ sowohl dem König in Engeland / der sich gegen der Kirchen sehr verdient ge¬ macht hatte/als auch den mächtigsten Herrn in Europa/ Carl den Fünffren / zu erzürnen; sprach endlich gleichwohl das Urtheil vor Catharina ; und ein- folglich auf die Handhabung der mit conlem des Päbstlichen Stuls einge- gangncn/ und durch 20. Jahr / so gar mit Erzeugung der Kinder bestatteten und gepflogenen Ehe. Ein billiges und gerechtes Urtheil! Aber Heinrich kehrete sich nicht daran/ und wiewohl jein Staats-Rath/ Cardinal Volsey/ oder Volia-us vermeinte/daß der König eme Frantzöstsche Prmzeßin / um die Spanische Bindnuß Zu hintertrei¬ ben/und eine mue nur Franckreich/ zu Trotz dem Kay'er aufzurichten/ heyrathen würde/ hat dagegen der Kö¬ nig wider alle des Cardinals Hoff¬ nung UNd Meinung/Lolemm , weil der wachsende Leib keinen langem Aufschub gestattete / öffentlich geeh- licht / und seine vorige Gemahlin / zu¬ wider den geist-und weltlichen Recht verstossen. Diese der gantzcn Welt kundt gethane Aergernuß/kunte end¬ lich die Sanfftmuth der Kirchen nicht länger erdulten / sondern der Pabst hat aus habender geistlichen Macht/ doch aber auf vorhin beschehene/ viel¬ fältige/vatterliche und ernstliche Ver¬ mahnungen/ (die aber nichts ansge- würcket haben/) Ihne König Heinri- ' chen in Acht und Oberacht ewiger Vermaledeyung gcfttzct. Dagegen der König schon von der Liebe verblendet war/ >ß in Warheit dieser ein grosser Stoß der Kirchen GOttes gewesen / eine 1 greuliche Stürtzung einer so vorneh- 1 Mn Unterstützung des Apostolischen < Auls/ eine unersägliche Aergernuß von einem gesalbten und jogenandten Christlichsten König. Aber es ist ver¬ tust! Dec Fall ist geschehen/und kan allbereit dec Catholische Glaube / in einhundert acht und siebentzigJahren vicht mehr aufgebracht werden. Was M aber (sage mir mein Leser) vor Me Ucsach dieses so zähen Falls / und sehr bedeneklichen Unwesens? Nichts anders (dann m dem vergleichen sich E Beschicht Schreiber ) als eine Ne- schiche Unzucht/ eine verbotene Liebe. ja/dicse war es: Vernehme kürtzllch Gegebenheit. . , Heinrich der Achte / König m Maud / verheyrathcte sich noch in ^«-Zeiten seines Vattern/Heinrt- des Siebenden / nut seines ver- Wvucn Bruders/ des /Vi cyur; verlaj» N'achtzehen-iahrigcnjungenWittib/ >Mrina/ einer Tochter des Königs Manien/mit leichter Bewilligung ^Pabsts suln des Andern ( weil 'n dem fünffren Monath ohne Er- ^erschicdm/ und man gar glaube-. N er niemahlen mit ehr oas Ehe- ÄIvflogeu. Hcmrrch lebte zwar LZatharina viel Jahr / hingegen N er in geheim des Graffen von Tochter/^nnsm Lolemm. Jn- feuerte der Statistische Teuffels- " nicht/ bey dieser anregenden Gc- saNeit/ durch den Frantzölijchen Ge- ^7^n/ dem König Heinrichen/ um lh - Dadurch desto leichter von der Machen Bindnuß / die der Cron tia ^reich zu nichtig und verdach¬ te? x Z" bringen/ nach und nach un- Vorwandt des Gewissens eiu- rinM daß die Ehe mit der Catha- ^jbNnzuläßlich/ und wider GOtt/ und das Gesetz streikte/(non liccc i uxorem fkanis rur) UNd^ob- k2 ^al)e von dem Pabst zugelassen/ doch wiederum von dem Pabst gE^set und zertrennet werden/vor. M?d/die gar zu nahende Sippschafft den Knopff des Ehe-Bands bald Dergleichen verfluchte Anrei- 2 64 war/ liesse nunmehro nicht ab von sei aem unzüchtigenVorhaben/ pflegte sich weiter Raths mit etlichenRechtsgelehr- ten in der Lorbona zu Pariß/die er mit Gew an sich brachte/so dann auch mit andern Höfen / welche ihme alle gern nach dem Munde sprachen / um einen Verdruß zwischen dem König und Kay¬ ser zu erwecken/ daran der Cron Franckrcich viel gelegen war/ dahero er nicht allein in der Hartnäckigkeit seiner schändlichen Gelüsten beharre- te / sondern verstieß/samt der Königin Catharina / auch des Pabsts Ansehen aus Engeland/und warffe sich selbsten auf zum Obersten Haupt des geistli¬ chen Regiments. Darauf er zehen raufend der Kirchen ausgeplündert/ dreyhundert zu Stein-Haussen ge¬ macht/ alle Rendten der Geistlichen seiner Rent-Cammer zugeeignet / seine Widersacher vertilget/so gar des gott- seeligen Thomas/ Ertz-Blschoffen von Cantelberg / um daß er die Päbstli- che /rucontat in Lebs-Zeiten wider Heinrichen den Andern gehandhabet/ seine heilige Beiner ausgraben / und als einen der Majestät Verbrecher/ durch den Büttel verbrennen lassen. Kurtz: Er ist GOtt und der Religion meyneydig: und aus einem Verfechter der Kirchen GOttes / ein Ketzer und neuer vlociecianus worden. Und mit¬ hin ist der Anfang gemacht/ und der Grund gefttzet/ gleichwie aller andern Secren/ also auch der Engelandischen Ketzerey/ nemlichen in dem Wust der unziemlichen / fleischlichen Gelüsten/ Heinrichen des Achten. O wehe / ein schlechter / sandiger/ schleimiger/ unge¬ wisser Grund! ii. Zu dessen mehrerer Beweh¬ rung / lasset uns zuruck gehen in die verflossene Zeiten. In dem ersten Jahr-Hundert'wie es weitlausstig be¬ schrieben ist in der Trauer-Bühne des Menschlichen Lebens / in dem Buchsta¬ ben u. hat sich erreget der Schand-lose Ketzer dllcolaus UiaLonus, (wiewohl aber von etlichen verneinet wird / daß dieser dllcoi-E aus den ersten sieben vjgconen einer war /) welcher nach dem Beysoiel der Aposteln eine Weil Das Ehe Veth (dann er hatte ein schö¬ nes Weibsbild) gemeldet; Hernach Ein und VrertzLgste Rede. sei- aber der Apostel Lehre vergessens derum seiner Ehefrauen So aber ihme von den Apolls, F. Unbeständigkeit verhebt/und on coE nicht weiter verstatter Worüber er also rasete und daß er den Aposteln Zsi W. Ketzerey erdachte; Nemsichen. ne und möge niemahl einer stuJ - den/der sich nicht alle Tag nnl J^/ Weibsbild fleischlich vermisch^ M- und viel Venus- Gesellen zu den fall gebracht. . F 12. In dem andern Jahr^M hat /Znno Larpocraces am bung Lälliichs und seines SolM F ri, em recht leichtfertiges / Ketzerisches Buben - Stück e^ W Nemlichen/ daß der Ehestand M hasst / und die gemeine VerE^ des Fleisches / ein verborgnes nuß des neuen Gesetzes seye/ st v rnixcioncin neNNtte» GOtt! wer entsetzet sich nicht .Hi¬ das; noch in dem ersten Eyffer stenhcit/ die Unzucht und nen solchen Vorschub gehabk/u D möchc har/ dergleichen adstHn- Keyercyen anzusinnen und E cken. Ja freylich/ sagt der VF/ill ter OrcAonus.von demFallAr^, d«e Begierlichkeit allerKetzerE^ weder der Ursprung/ oder die E?' Obg^dachten Lsr^ocrsces hat F pflichtet der Ertz-Ketzer F Lcverus Oiollorus (wie kraceolu^ get) welcher letztere mit einer-HF rin klliiumeuä gelebet/ und das.,^l bethöret/ daß des Menschen V B Theil des Leibs/ GOttes: untere/wo der Nabel ist/des^Mi seye. Als wollte er sagenD'V.F gehöre GOtt/ wiewohl sich d/Äzil? versündiget. Das seynd rechts Griefflein / womit die KetzercpMß in die Hertzen der gebrechliche" sch en gar leicht einschmeichlen* Fl i z. In dem dritten Jahr har l^soecus Lpdellus ebenlnaiN^B Ehestand verworffen / und entm.^-e daraus Anno 261. die NeapE.,F und Samaritaner/die auf die heit wenig gehalten haben. E Fl Hunderte Jahr hat herfürg^J,. K' Ursprüngliche Ursach der Actzrrep. Minschafft gantz ergebne Euphemiten und Patricianer. In dem fünffren M Hundert haben einen grossen Theil der Christenheit die Marciorst- sicn/die Montanisten re. mit Vielfalt t- MKetzereyen bethöret/und unter an¬ dern/um einen mehrer» Anhang ihnen Machen/gelchret/daß die fleischliche Begierden un Bewegungen von GOtt scyn sollen. Kurtz: Es hat allzu wahr ge- redeijener^nvn^mus:8l.ipcrbia öc Iidillo cMiz jca vbcLcanc ünlmos.uclcelus vir- 265 terscheid ins Merck gesetzt haben? Ist nicht zu beschreiben / dann der Greuel ist so groß / daß die Nachkömmling- schafft hart glauben möchte. i>. Von dem i^ten und i6ten8c- culo zu schreiben / ist meine Feder zu stumpf/ und will anderst nichts mel¬ den/ als: In z^ucores 1 cipicire. Erwä¬ get allein die zwey Urheber aller jetzi- gen Ketzereyen / ^urder-um und (/3lvl- i,um: deren sich ihre selbst eigne Glau¬ bens-Genossen schämen / und wollen Mem Li-eäiwc. Die Hoffart und Be¬ gierlichkeit des Fleisches verblenden dre Eemülher so/ daß sie das Laster als M Tugend glauben. >4- Was Liederlichkeiten/und sinn- 'M Ausgelassenheiten in den Gebo- "U GOttes/ haben nicht gestattet in ^gehenden 8eculis die Marnchäer/ Minoräer/^nckropomoi-pllicen?was ^01120. ?ecru5 cle llruis, ein FraN- M was in den nachgehcnden 8^LU- ° isuckclinus, ein Niederländer? was Ouicinuz I ; 1 l. mit seiner Mar¬ ita? was eben hernach die klarer, ^'-welche nächtliche Teuffets Dienste Mstellct/ und bcy ausgeloschenen ^'^tcrn das bekandre cpcld-.ce öc mui- ohne Scheu/und ohne Un- nicht mehr Lutheraner oder Calvini- sten / sondern Evangelische/ oder Lon- fechonilkcn : R.e5ormn te oder llrocelll. rende benahmset werden. Von wel¬ chen etwas Arges zu behaupten / ich mich gar nichts unternehme / massen ihr Lebens-Wandel mehrentheils ex¬ emplarisch/ und mehr in den Gesetzen der Vernunfft/ Klugheit und Erbar- keit / als an des ducken und Oglvini Ketzereyen gegründet ist. Der Er¬ leuchtet aller Menschen erleuchte sie / und gebe ihnen das theure llnnum 6. clei, die Gab eines wahren Glaubens. Indessen seynd zur Genüge die ur¬ sprüngliche Ursachen aller Ketzereyen hiemit/ wo nicht ausgeführet/ doch berühret. sentlich neu. Es ist aber nach aller Völckcr hergebrachten Urtheil / und nach aller Statisten Meinung/ das al¬ les/ so neulich aufkommen/ ü-ipect und verdächtig/ auch m einer wohl-geord¬ neten Gemeinde oder Republlc nicht leicht zuläßlich. Also hat es gethan 8parca, Lopincllus, und auch RoiN. Dann in den Jahr-Geschichten chneici im zwcyten Buch wird gemeldet: daß die Römer weder frembde Scctcn/ noch frembde Kirchen-Gebräuch in der Stadt Rom leiden wollten, dlovi omma suchüÄa: Alles so neu und UN- gebrüchig ist/ bringet eineiEerdacht mit» Was nicht allgemein und sittlich Ll ist/ l. Kj^/UBer lasset uns nach der ursprünglichen Uriach auch das Mittel der /HWW Ketzereyen betrachten. Dieses bestehet in der Ute / in der Fortpsiantzung / und .^achsthum derselben / in den Mit- "'M wormit ste aufkoimnen/ und zu- glommen/ auch in andern Begeben- ^iten/ die entweder für sich sechsten/ ,scr zufälliger Weiß geschehen seynd: .Md aus diesen ist die Gewißheit oder Gewißheit einer Religion abzufas- 2. Die Lehre belangend/ diese ist wis¬ 2 66 Zwey und Viertzigste Rede. ist / befrembdet jedermann. Warum soll das / was neu und unüblich ist / mehr hoffen und würcken / als das/ was bey allen vorhin angenommen ist ? Also har der uralte Christliche Lehrer il-enLus in seinem dritten Buch wider die Ketzerey/ den ^srcioncm, Valenci - Qum,ecrincNum,alle dreyKetzer seiner Zeit angcpackt/ sprechend: Wer ihnen erlaubt hat / die alte Richtschnur der Warheit zu verfälschen/ und neue Leh¬ ren anzufangen? Also hatRuleb-usden kaulum 8amoüiceQum geschlagen; Also 8oLrM8 Xciroi'ium; Also wir Römische Catholische die?rc>ceMrende: 0üen6,cs OriZinem Lackeäl-ce Vellrrc. Zeiget den Ursprung eurer Cantzel: ^mequoc 8e- cul3, vel 3NNO5 ? Vor wie viel hundert Zähren hat sich euer Glauben ange¬ sponnen? z. Aber sie werden sagen: Ob schon die Urheber jung und neu; so ist aber gleichwohl ihre Lehre alt un Apostolisch. Ich sage aber jederzeit/ ketzerisch. Dann ihreLehre ist nicht gegründet in denen alten/ Christlichen / heiligen Vättcrn/ sondern m der Lehre der alten Ketzer/ wider welche die Heil. Vatter so lang gefochten biß ihreLehre untergangen/ oder wenigstens nicht allgemein / son¬ dern von dec Kirchen verworffen ist worden. Der Römisch - Catholische Glaube aber beharret annoch allge¬ mein durch die gantze Welt, calvinus lehret/ daß der menschliche Willen nicht frey / sondern von dem Verhangnuß GOttcs gebunden scye; Diß aber ha¬ ben gelehret drey Ertz alte Ketzer / 8l- mon iVaAUS, Valencinus, und ^lamebceus. Luther verwirffet die gute Merck/vor¬ gebend: Der Glaube seye genug zu der Seeligkeit; Dieses haben auch gehal¬ ten die Eunomianer zur Zeit der ersten Kirchen/ im Jahr Christ: z6o. Beyde/ l^uckei-us UNdLalvinus wollen behaupte/ GOtt seye der Beweger zum Bösen / und daß alles/ so böß in sich ist/ gesche¬ he aus Göttlichem Antrieb und Ber- hangnuß. In dem haben auch beyde gefolget den Zauberer 8imo»em, und den Ketzer klorinum. Beyde beharrm an dem / daß die Sünden / wann sie auch gro^eynd/ dem Glauben nicht in Weeg seyn/ dann deren Boßheit wird Nicht zugemuthet den Rechrglauben- den: Aber eben dieses war eme-E rey LMiclrs und Larpocracis, wu . »Lus bezeuget: eaivinu8 widersprechen die wesmt , Gegenwart in dem HockwurW Gut/ aber dieses hat auch . - los I. gelehret / und ist IN s» Lonciiien vcrmaledeyet worden. de/I-urdcrus UN LalvinusverwersiUi Apostolische und Kirchen - und halten sich allein an die Sa)". (doch allein nach ihrer GelegeW^ Aber eben dieseKetzerey ist aufMA V0M^no.>ielioric), vioteoro> LmV . Die?ioccMrende widersprecht Sacrament der Buß / und ArE Aber in diesem Jrrthum stundens mässig diediov3cl3»erund bekancl tzer. 6uchel-u5 und Laivinus lehrt/ Kirchen seye unsichtbar/ sie besitz lein aus Frommen/ sie wäre Zeiten untergangen; Also lehret die Donatisten / wider geschrieben hat ^.uZuMnus. wollen nicht glauben auf das vor die abgestorbne ChristgluuA/ nicht auf die viertzig- tägige nicht auf die Kirchen-Gebot; se war eine Ketzerey der inanen de verhaffen die H. Bilder/achkt^ neReliquien; Und diese ist die te Ketzerey der iconomacKaruM-lr welche vor viel hundert Jahren tcn haben diekacres und viele Beyde verwerffen den Jungst Stand/wie der wissentliche Keßu^ vinianus. Beyde widerstrebt^ Pabstllchen Gewalt; Und das gethan alle Ketzer von Anbeg",^/ Kirchen/ und gleichwohl nicht richtet. Aus welchen allen et daß bey dergleichen Lehre/die urst'' lich von lauter Ketzcreycn Hersts' W/ keine Gewißheit der Religion seh'! ne. Oder soll jemand vor gEi^i warhafft halten die Lehre des^ und ducken, welche beyde ^ble 5 Vätrer der Unwissenheit gezteht.«^ achte so gar die ökumenische uns meine Oonciiien/und nur ihrer.e"/^ (/entur und Unheil unterwarfst'pei!i lermassen dieses wucherns selbst Buch cie iecvo 31-blccio : LKvlNv in dem vierdten Buch der t sungen und llllticucionen gela/' Ungewißheit der Religion» k!ct, B oürbiP renLZkl^ m >H>I :n. Nk EZ W»°°' L-»x r iE c°°> gst-F iebcl, bet ! A erzwingen wollen. O vermessene Eh'. O elende Finsternuß / die so pochen magst gegen denen / wel¬ che/nach Aussag des Worts GOttes/ 'UHebunc cjugll ckellL in IdcAi^o Ooelo- ^;sie leuchten in dem Himmel/als >oviel Hangende Sterne an dem Firma- Anr. Was soll ein Hand voll etli¬ cher daher geloffenen ketzerischen Leh¬ rer ausgeben/ gegen so viel tausend derH Välter und Bischöffen/ die sich in so vielfältigen allgemeinen Lo-Mien Er Kirchen-Versammlungen einge- Mven haben: Oder was soll l-u^r Men einen Jungfräulichen Lemsräo, öcc. oder ein eigenstnnigerLui- . geglM einen Englischen Vo>ch Bernhard Rathmann von Mucker Waltet/und die Widertäuffer aufge- Mt. IKOMLS xiünllel- hat die Bü¬ cher des ducllers gelesen, ve cApnvicL- ^Lb^ioniLa, oder von der Babyloni¬ schen Gefangcnschafft; Aber nicht At verstanden / und gleich darauf M Bauern - Bund/ unter dem Vor¬ hand der Evangelischen Freyheit/ in Atz Schwaben und Franckcn erwe- Eet/ und sich denAlt-Testamentischen gebni^ Lurfcb^ chen M iirmME t>en el'^' UM? nd-s 267 Helden 6ecleon benahmsi't. Aus denen Wldcrtäuffern seynd andere eiiffgantz widrige Ketzereyen entstanden. Ncm- lichen die ^llamicen/ welche in den Wal¬ dern und Einöden die Unschuld xroäcirt / aber mit abscheulichen La, stern beflecket. Die Steppler / wel¬ che den I.ucllerum nur in etlichen Ar- tickeln gefolget/ und von der hohen Schul zu Pariß verdammt worden. Sabbarhiner/ die nut denen Juden den /Ladbar!) gefcyret. die sich verborgen gehalten/ und ihren Glauben vor keiner Obrigkeit beken¬ nen wollen. lVllinitcüiMl, hie denen vo¬ rigen zuwider gethan/ und ihren Glau¬ ben öffentlich bekennet. OLmon-Li. welche geglaubct haben/ daß nach Vern Untergang der Welt / die Teusftl wie¬ derum ihre Chör im Himmel einneh¬ men und besitzen werden. conLubMs- rü, sonsten auch ki-Lrcr-culi genannt: de¬ ren viel in Westphalen und Böhmen gewesen/welche (wie schon oben ge¬ meldet ) in ihren nächtlichen Zusam- menkünfftcn die Fechter ausgeröscht/ und den Beyschlaff getrieben / allemal darzu sprechend: Lrclbice Lc rnuicipilLL- rnilst. Wachset und vermehret euch: eiacomci, denen alles gemein/ und nichts eigen war / so gar die Weiber / zu welchen sie pflegen zu sagen: Lon- cupllbic 8^iricu; meus csrncm cu3m, Veni icuHue täciamus miräbiü-r. Mein Geist verlanget dein Fleisch; Komme also / und laß uns Wunder machen. Ocoi-Ai^cr, welche die Auferstehung des Fleisches/die Höll/und die Teuffel widersprochen. Kjuianres - die ihren völligen Gottesdienst und Andacht/ in Schreyen/ Weinen/ und Aechtzen zuge- brachr haben. welche de¬ nen Türcken gleich / mehr Mecker in der Ehe gepflogen. Ist das nicht eine Brut / die zu theil aus der Lehr Lu¬ theri entsprossen/ und doch so wohl ih- me/als sich untereinander grimmig zu¬ wider ftyn. . ?Iilüppu8 UeMcllchon, Ware des Zuckert Lcnjamin, hat aber doch leinen Patriarchen in vielen überwiesen/ von ihme sich entrüstet/ und gleichsam eine dritte Religion zwischen der Cal- vinist-und Lutherischen imJahr zo. gestifftet/ nemlichen der cvickeckomiken. Ll r Das Zwey und VLertztzste Rede welche allen Ketzern rächen zu halten mit der ZwistM das Crerensische Volck/ und M 2^ den allgemeinen Feind die Catholische Kirche zu fttzen- s nü 7. Dle dritte conseckomäen/ die ^eiormil-ten der reinen Aug'p"A scheu Bekandtnuß: Vielmehr ade § caivim und LcrL seiner Vekandl" h Dann in denen HauptEtucken sie ihnen schier gantz anhängig: net ihnen nur zumVorwanol therische und Augspurgische Diese Lonselllonitien bestehen in der Pfaltz/ in Holl und in Hessen/ Brandenburg/ Unters sen / Westphalen / Franckfurth Oder re. Wie diese unter.eu-^ theils auch zwistig seynd/wäre schreiben/ und ist meines Orths sondern melde allein dieses: L^lvinus und Lcr», Mucker UNd rdon in ihrer Lehr theils sich haben / also bleibet bey ihren gern theils auch die ZwistM" 8piricu!> LorurZcli<Üioni8 erblich. 8. DievierdteLonkessionilien/ die Lxci3V2§3nres, oder Umfahrer/ so genannt/ dann sie bekennen Worten zu der Augspurgiscken fcMoli, und halten nichts weE^k dieselbe: Ja sie stund derjelderu zuwider / und vertheilen llck Schwenckfclder/ Osiandriner un der - Osiandriner / EtancarrtU^F Wider-Srancarianer/ neue ner/und neueManichäer/derenr r in der Sach sechsten pro6ciren/w"HS sie sich pur contcllloiMen nennen^ diesen LxcravaZgncen ist entM!' ler Wust der Ketzerencn in Engst Allermassen sie sich die lautere ne Reformieren nennen: Als oa > die Puritaner / Hugenotten/ M rcnde/ Calvinisten/ Statisten/ vielmehr Antistatisten / wAst^c Geistlichkeit der weltlichen nicht unterwerffen wollen. lische Papisten/ welche theils geistliche Satzungen halten/^st^ß sie von der Römischen Kirchen" nig stund. ^der^! y. Hinter den Vorwandt 1» spuraischen Lonfession, sthN^ Holland eingeschliechen/ die 1^ sil 268 Das ist der Augsvurgisthen LonkelHon- Verwandten/ darzu sich viel und mäch¬ tige Länder/ Könige und Fürsten be¬ kennen/aber meineFeder entsetzet sich/ wann sie von so vielfältigen Entzwey- ungen dieser Bekandtnuß schreiben soll. Ich ehre und rcvcnre zwar die¬ se Glaubens-Genossen/ unter denen so viel gekrönte Häupter / so viel Souve¬ ränen / so viel uralte Fürstliche Häu¬ ser / so viel Hochgelehrte / so viel Tu- gendsame/ in Handel und Wandel ge¬ reckte/ auch auferbauliche Männer seynd: Aber ich erschrecke mich ob de¬ ren Glaubens-Widersinnigkeit/ dann ihr Unterscheid und Zwistigkeit nicht in kleinen Sachen / sondern in Haupt- Stücken/die da der Seelen Seeltgkeit und Ewigkeit betreffen/ bestehet. Die ersten Bekenner oder coos-Mo-Men/ werden genennet die kiZilli und SroiL-, das ist/ die Stoischen und Scharffen: welche in allen und jeden das pure und lautere Wert des Luthers schierst» viel als das Evangelium bekennen/un¬ ter denen abermahlen mehr andere Secten derUbi^uicilleo, Anci-Lslvinia- ner, ^nci-8Lb^cnlifeI6i3ner, Olmn^ro- , ^rninoml, sogkNaNNt V0N Luthers /monomischen l)-st>ucgcionen/ deren sie folgen/ und mehr andere/ de: ren in allen erzehlet werden in der Zahl funffzchcn Secten.- 6. Die andere LonfeMonillen wer¬ den benahmset/ volles, oder die Wei¬ chen ; Diese werden unterschieden in die bucbero-tüLivinmnos, aus beyden vermischte Bekenner. Majoristen/ die sich bekennen zu guten Wercken / 6c nececkcace meckii, koeniccncmrii: wider welche schreibet niyrim in seinem Be¬ richt von etlichenArtickeln. ^clmpllo- ricken / welche die Loncilia und Lere- monien der Kirchen gestatten/nach ei¬ nes jeden Willkühr zu halten/oder zu brechen. Iri- und - 83cr3meoca- les. Deren eine drey/ die andere vier Sacramenta allein annehmen. Die neue Pelagianer/ welche glauben / der Mensch könne sich zu Uberkommung der Gnad GOttes/ bloß aus natürli¬ chen Krafften cliipomren. Die Bibli¬ sten halten sich an den puren Tert. Die Semi Osiandriner seynd die Tübingi« sche Theologen. Die Syncretizanten / 26y inUdrc. ^eücon. ausgesprochen: 8r:ä ulcra non ampliur proüLicnc. Nachdem der Apostel die Ketzer ziemlich beschrieben / sagte er endlich: Gleichwie I-mnes und ^smbre widerstunden / also widerstehen auch diese derWarhcit: ^eync lMcn- schcn (sagt Paulus ) eines verkehr- teriSinns vomGlaubcnverrrorf- fen/ nver sie werden hmfnro riebt mebr zunchmen. Der H. ^nZuül- nus vergleichet sie denen ü'mgen gahcn Strömen/ die von den Regen anlauf, sen / und scheinen / alles wegzureisscn/ über ein kleines aber werden sie sich sechsten so abgiessen/daß man darüber mit ti offnem Fuß kommen möge. 17. Eines noch/ und zwar zum Be¬ schluß dieses Capitels / kan weder mei¬ ne Feder/ noch mein Sinn begreiffen: wie etwan theils geistliche Potenta¬ ten diesen Wust dcr Ketzereyen/ diese Spaltungen der Kirchen/diese Unbän¬ dige/ Zahmlose/ und alles/ was einer will/zu glauben / angenommene Frey« heit gestatten / übersehen / und ver¬ dauen können? Indeme sie wissen / daß die Einigkeit in Glaubens-Sachen Ll z eines Ungewißheit der Religion. daß tue Kirchen GOttes/ nach Befehl Christi :/^crco6ice vobis a tHüspnopke- cis, nehmet euch in Acht vor falschen Propheten/allezeit wachsam ist/ auf dergleichen Einschleichungen/ damit sie nicht zu der Wurtzel greiffen. Sie halt den Donner. Keul der geistlichen c^nldr allezeit in Hunden: Sie legt dergleichen Ungehorsame in Acht und Oderacht / samt ihren Helffern und Helffers-.Helffern. Und wann sie sich schon in einen Winffel der Welt zurück ziehen/ so werden sie bald spaltig un¬ ter einander/sie zerreissen / sie verban¬ nen / sie reiben sich auf: und werden nicht ungleich denen Samsonischen Füchsen/ welche/ als deren Schweiff zusammen gebunden waren / vcrheere- ren undverbrcnneten alle derPhilister Feld-Früchte / da sie aber aufgelö- set/und frey gelassen wurden/ sodann zerbissen sie sich unter einander so lang/ biß sie sich stlbsten aufzehreten. Ein klares und schönes Bepspiel meines Vorhabens/ so dem Leser weiter auszuführen nicht nöthig ist. Nun übel bezeichnete Reformieren: Dann sie habe» den rechten Geist des /7^ aber nur in Sachen/ die ihnen Men/und dahero reissen sie sich tag' Uln unzehliche neue Setten/ daß sie M ungleich denen Cadnreischen Bru- g/"/welche zwar mit Eisen und De- diese mit der Feder wider einaw a füglich / ja stündlich fechten; und Mwohl alle Augenblick mehr und Mr herfür wachsen / daß Engeland daMlland/ weilen sie so viel glauben/ i.>»/,^chts glauben möchte/wie dann gesagte: ker non üillar, crcäo wico- .,,^nüt ich nicht fehle/ will ich nichts N?' Dann eben so viel W'dcr- s»,.!.^lten und Spaltungen der^ug- iWchen/ krorttbrenden und Retor- Lonfelüon, weiset mit gutem Tug und Recht die Ungewiß- L ^"r Religion / welche kropok- tx? u>id Grund - Satz mit den Wor- gegentheilischen Urhebers / l^Oen des Oo6tor Carrin bucbLl'S Uffi . semel mcncicur, bic cer- , Veo non cll , Lc in ..-o---- -''' . Ap vstcl bsbecur. Der nur emmahl lsr gumg/ dem Timothco Warheit nicht recht umsprm- von denen Ketzern.zu, lagt l). furdor ui ^"^^'7^^777, der ist gewiß nicht aus GOtt/ h^^ltd in allen vor verdächtig g^ tzn. Wie sich die Ketzer unter ein- E^^^ren/seyndbeymbuchcro^g- üeueero.OLLolL-ripLclio (.nrl- fügsame LpickerL zu finden: aber/und einander wr 3k Aeden des bucberi, lese bey dem civ 7^' und des c^lvini bey dem Loc- deis/ ??lelbsi wirst du schier wahr, fim ltt ein sinnreicher Schertz-Kunsi- ^n Bücher - c^ioßum cmer lisch?V Bibliothec gesetzt- Flora» rv?FpSprüngr / und Gnucbel- Hetzer. ,, b)ä?' Dannenhero bey dieser Unge- diM?? und zugleich Widersmmgkcit te jl ^rmeinten Religionen/bctrach- »uleselbe unter einem Sinnbild ??^lwuschen Bestia : Oporcec biklk' ol^l Moclico cemoore- Dieses k»/Thi-r kan nicht lang I>aff- kincn Bestand. Sintcmch-. Er Zeiten Ketzereycn und ein- l/^ttc frembde Kirchen - Dienst / nie '3 verharret haben/ in Erwägen/ Zwey und Viertzigste Rede man nicht mit der Bibel angefaM was mir den Alt-Christlichen^ nonen ? was mit der Lehr der M Alt-Vatter ? was mit guten CM chen Wercken? Und ihr schauet H, müssig darzu. Haben euereUr-und^ Eltern nicht gefastet? seynd M in die Meß gangen ? haben ste das L Abendmahl nicht nach den CE schen Gebrauch empfangen? hat Engeland heilige / ja JungE Konrge gezeiget in Eduarden/ „ chen / Edmunden/ rc. Schottlands ersten / frommen/ keuschen/ stesE König David / den büssenden buni rc. Dennemarck den gotts^L, König Lanucum, Schweden den Lricum, Teutfchland die heillge fromme Kayser: Otto / HM^ Conraden rc. welche alle nicht des l-ukers oder c^ivinus, sondern der Lehr der Römischen Kirchen E Haden. Ach Schändwas ste » viel hundert Jahren gottfeeliE löbliches gethan/das verachtet th" nach. Nickt dec Glaub: dec Glaub macht stetig eUss/ § Vor neuer Lehr / vor Scheine hader Scheu«)' Höret?3ulum den Heyden» So irgend ein Ungläubiger oder gelehrter in euere Gemeine träte/ euch mit allerhand Zungen redEj. te / wird er euch nicht vor uE^ ausschreyen? Mit wie vielerley L gen falscher/erdichter/und gottE llcher Lehre/ redet man in theils dischen Landern unter so viel des - cker-s und Lalvinus Anhängern/ obbesagten/ vielfältigen SpaMv der Religion leicht zu erachten« In Gottesdienst der muß styn; Ist nicht zu glauben le Schein. Ich halte zwar/ und bin einer nung mit dem gelehrten Sitten-^ti rer/ den Graffen von Veruiam m bl Hauß Reden am zten Capitel/^^'S Fürsten und Könige nicht so ^acllomecs Schwerdt M Sachen ergreiffen/ und den 270 eines unter den vornehmsten Standen der Staats - Wolfahrt seye. Wie schwach haben geblühet die Frantzöst- sche Lilien in den nächsten zweyen Jahr-Hundert; da die Hugonotten in dem Königreich viel zu reden und zu walten gehabt haben? Aber wie herr¬ lich/wie Majestätisch blüheten ste her¬ nach/wo kein Denckmahl mehr einiges Hugonotten zu verspühren war. Die alte ungläubige Heyden haben alle neue Lehren verworffen / nicht ange¬ nommen/vertilget/und aus ihren Lan¬ den verbannet; Allermasscn Nocr-sc^ ein Heydnifcher Welt Weise/ unter an¬ dern Staats Gesetzen diicocli, einem König aus Cypern/ vorgeschrieben: In Göttllchen Dingen halte dich nach der Lehr deiner Eltern. Die Regierer des Römischen Reichs/ ^berius und ^ärianus, nachdem ste alle frembde Gottesdienst verbotten/ haben eintzig und allein dahin getrachtet / daß ste ihren eignen unversehrt erhielten: wie dann auch Illeocioiius und Lonckami- «u8 gethan / welche durch öffentliche Gesetze diejenige/ die sich von der Ca- tholischen Lehr abtrünnig machen/ zu straffen anbefohlen. Dieser Eyffer har gewahrer / befoderist in Teutsch- land / von Zeiten Carl des Grossen/ durch viel hundert Jahr/ biß auf die unglückfeclige/ ruchlose Zeiten / da i.u- cller-us UNd Lslvinus V0N GOtt UNd dcv Kirchen abgefallen seynd. Nun frage ich / was Glaubens seynd dann euere Ur - und Vor- Eltern / O ihr meine Christliche Könige und Fürsten! vor einen halben Jahr-Hundert gewesen? Ach GOtt l widersprechet mir nicht: Es seynd ja alle Römisch-Catholische gewesen? Ach wehe! und leidet ihr ge¬ genwärtigen Greuel? Sehet ihr nicht/ wie l-ucker und Lalvmus, Le^L und Ue- lanLkcllon.LeucerusundOccolampgclius, und deren Anhang/den Rock Christi/ (verstehe seine Lehre/) welcher keinen Schnitt oder Nath gehabt / ci-sc in conlucilis, er war ungenähet / ist de¬ nen Schneidern nie in die Händ kom¬ men : Allezeit von biß Oine§3. Unzertheilt und einig : Von Anfang biß an das End allezeit unversehrt ge¬ wesen/ also grausam und unverschont zerfetzt/und zerrissen haben? was hat Ungewißheit der Religion. brauchlich war / geehret sollten wer¬ den. Dreß vermercket Dion c/sMus: weilen die Neuerung verursachet die Aendcrung des Staats / und treibet ihrer viel zurMeuterey und Nottirum gen/und Sachen/ welche derHerrschafft nicht ersprießlich seynd. Darum dec Kayser Llaullius ( wie ^cicus in dem andern Jahr-Buch schreibet) sich hart und hoch über den Römischen Rath beklaget/ daß frembder Aberglauben eingeführet würde. Aber mit viel mehrermFug und Recht beklaget sich annoch unser Oberste Römische Hirt/ wider viel Christliche Potentaten/wel¬ che in ihre Länder und Reiche des L.u- rlleri und Lsivmi frembde/neue/ wider¬ sinnige Lehre Anfangs einzuführen ge¬ stattet/ ihnen allzuviel durch die Fin¬ ger gesehen/ angehöret öffentliche Un¬ terredungen / und Ooiioqma in Reli¬ gions-Sachen/ die allein dem Obersten Hirten belangen/zugelaffen / so gar theits das Lxcrcirium ihres Jrrthums erlaubt; Dadurch sich die Ketzerei) ein- genistet / und so fruchtbar sich vermeh¬ ret/ daß aus einer und andern viel hun¬ dert Ketzerische Spaltungen worden seynd. Diests war in Warheit ein Haupt und höchst-schädlicher Fehler; Dann obzwar die regierende Herren in ihren Landen die Religion zu schü¬ tzen schuldig seynd / so mögen sie doch in zweiffelhafftigen / neu erfundenen/ und strittigen Glaubens Sacken keine Richter feyn/weil allein dem Obersten Hirten der Christenheit/ deme die Schafflein in der Person des H. Petri befohlen worden/ pulce Oves megs, zu entscheiden stehet. Dann ihme allein ist diese Macht in Religions- Sachen zu erkennen von Christo gegeben / den Königen aber nur/das/ was er dißfalls anordnen wird/zu vollziehen. Das Rauchfaß des Opffers gebühret dem Hohenpriester / nicht der weltll? chen Gewalt. rund eden W- Wk' Wei B- libcll Nillv recht* ch/ , ?thkf' er ll? e/ lii^ last*' es^ stgli uriB 'fangcn? !N IrB- >er HP ChriD ret gaH indVec» sie nitbl !daöp Latholl- at -räulW HeiUi- and dc» areW lsM igk"" st rraj rn .W Unfrieden und schädlichen Krieg Mntzm/ oder denen Gewissen durch mige Verfolgungen Gewalt anrhun K-,'A: damit nemlich dadurch die Wnerey unter den Glaubens - Ge- verhütet/und das Reich unsres ^Machers/ der sich einen Fürsten licn x dens durch die Propheten nen> de ourch gelinde Mittel erhalten wür¬ ben doch ein grosses ist da- di s.pM zu beobachten; Dann eben l»^ Fürst des Friedens hat gesagt: d°. A veni, micnrc. Er seye kommen / anzulegen. Eben dieser hat ten Ä Nachfolger?er, o nach dem letz- schänd,nahl/ und kurtz vor seinem tcr "pichenHintritt zweySchwerd- "^'rtrauet und erlaubet. Lcce. . Siche! der Schwerdtcr LgL'Reinlichen/wie die H. Lehrer I^?werdtdeSWorlsÄOttes aus- lüiV /z Und das Schwerdt der Rach »Gp?^gs. Verfängt das erste KhM?o/oll das andere gantz unver- G» .^er die Abtrünnige/ Hartna- ^p^ineydige gezucket werden; öffentlichen Fällen / und ^pMllgen Aergernuß/ Gottslaste- Wein>r böser Anschläge/ wider das ? Wesen. Dann durch vegung Religions - Zwistigkeiten »dd Z^chwührigkeiten/Puntereyen/ b-ir Zögerliche Empörungen / wle IchÄÄ^angenen zweyen Secui.s ^dd.'ö^am gesehen / angefrischct/ Pdfel das Schwerdt in die M wird. Welches alles/ ^t)g?achter von Verulam, klärlich Jieinerung der Obrigkeitlichen Ä^let; da doch alle recht- ff Gewalt von GOtt geordnet W dw rse war die eintzige Urfach/ ^Ä^mer/ wie schon obgemeldt/ llch dermassen beembsiget ii,keine Götter/ als die Römi- w!??olche auf keine andere Weiß/ don Alters hero zu Rom ge- 272 Drey und Viertzigste Rede. Mey und Wierßigste Mde. KwißMit der Keligion. I. Ber es wird jemand fra- gen: Wo wird dann die Gewißheit der Religion finden seyn? Um die- hMsWsd ses zu beantworten / ge¬ he e nur an die Hand OamLiiiei: Dieser war ein vornehmer Pharisäer/ein Ge¬ setz-Lehrer/ ein heimlicher Christ/ und in grossen Ansehen zu Jerusalem. Wie nun die Hohepriester und Jüdische Obrigkeit im Rathschlag waren/ auf was Weiß sie die Versammlung der Aposteln (welche damahlen unwider- sprechlich die Kirchen GOttes war) auszurotten und zu vertilgen wäre ? stunde gedachter Qsmgiici auf/ und sagte: 8i est ex kominibus (/oncilium doc, Luc opus: OiÜoIvecur'. 8i vero ex Oeo eii.non pocericisäiNolvere. WüNN diese Versammlung/oder dieses Merck aus den Menschen ist / so wirds ver¬ schwinden: Jsts aber aus GOtt? so könnet ihrs nicht zertrennen. Also wäre schon damahlen in Anbcgin des Christlichen Glaubens das rechte und unfehlbare Kennzeichen der Gewi߬ heit / daß diefe Versammlung aus GOtt/das ist/ die wahre Kirchen Got¬ tes seye/wann solche unverruckt behar¬ ren wird. Die Sicherheit einer Reli¬ gion hanget an der Beständigkeit der¬ selben. Auf einen guten Grund ist ein gewisses und sicheres Gebäu. Chri¬ stus hat sein herrliches Mystisches Ge- däu an einen Felsen gebauet. Luper kgnc kccrurn Lciistcgbo Lcclcliam megm, Lc porc^ Inicri uou prLvglebunc aävcr- ius eam Auf diesen Felsen werde ich aufbauen meine Kirchen/ und die Pfor ten der Höllen sollen wider sie nichts vermögen. Das ist mir ein recht standhafftes Gebäu unstrer Religion / so durch l7oy- Jahr/biß auf den Au¬ genblick dieses Buchstabens unbewegt in unverruckter Beharrlichkeit und er¬ ster Wesenheit geblieben; wiewohl sie erstlich von den Juden / hernach von denen Heyden / und dann letztens von so viel tausend Ketzern / verhasst/ 8 drucket / und verfolgt worden/ ewiger ihrer Bewegung imGlaE' (^uasipalmg cxalcacu lum. Sie ist du ttige schöne Palmbaum/ welcher/ E er gedrucket wird / sich um desto ner empor hebet. Sie ist die Ar« Noe/ NON mer-Aicur-. Unter denen o"'/ ten der Ketzereyen ist sie allezeit er- auf geschwummen. Dann durch gleichen Ketzerlschen Anstoß / durch dieTyranneyen derHeydeE. nicht gemindert die Catholische M gion/ als etwan andere vermeintes ligiones oder Secten. Sie ist dw ntge fruchtbare Acker / an welche". mehr Körner in die Erden fallen verscharret werden / je reichere HrB bringt sie herfür. Sie ist inEngck" durch anderthalb hundert Jahr gedruckt / aber nicht unterdrückt A den/ sondern bleibt annoch daM( und wird bleiben? Bey deme glclE anderer Orthen gewachsen ist / als Äthiopien/Brasilien re. um sechs, so viel. Sie ist ziemlich in den iE, schm Landen / als Sachsen/ Da"^, Preussen/rc. überwachsen und s. mengt worden/mit allerhand aber sie beharret gleichwohl E aller Orthen / und hat sich vernick,, in China/Japponicn/um hundert soviel. 2. Da hingegen die Ketzereyen bald sie einen Anstoß in einem Land den/ nehmen gleich das Haasen-P^ zu Hürff; Kein Ketzer will glaG'N und liechter werden durch dasU Keiner will ins Schwerdt und lausten r Keiner eyffert um den M ter-Krantz ; Kein Ketzer verlangt dcmBlutzu bezeugen dieWarhen^ ner Religion. Besser ist ihnen/ seyn von der Gefahr. , z. Ehe daß t-ucherus und ihre neue Lehr aufgebracht haben keine andere beharrende Religio" ,lvmus bestreiten alle diese öMen; Also muß allein die Römische MMsche Kirch die Gewißheit ha- Ai weil keine andere mehr / dero die Me kroreltirende nicht wtderspre- Mthäten/ damahlen gewesen ist. beaäorecus zehlet zu seiner Zelt 76. ?Myen/ welche/ wie der H. AuZu- Kus bereuaet/alle nach und nach stch ^klehrenTe^ Kirche GOttes ist geblieben. Zur Zeit des Hell, ^riglu und Lvriili.war die Manische M durch die gantze Welt zerstreuet: Krst sie nun? wie schwach / wie 7?? Unsere concrovelMen zehlen biß M l-uckers und ^alvinus Zeiten 2oo. Dreyen/ aber bey deren Zeiten wa- ^allein ein kleines Häufflein von hin M Im zerstreueten Arianern/ und die ^stitten in Böhmen befindlich / die Kern alle seynd zu Grund gegangen/ "s der Schnee vor der Sonne der Ca- Mischen Warheit: Diese aber ist je- s^zeit unversehrt geblteben/nach Weis¬ sung des Propheten Danielis: che- Mrn, in recernum non chchpädi- Diese Kirchen ist ein Reich/so da geltet biß ans Ende der Welt/ und Mnohiret in Himmel und in alle Ewigkeit; Daher» / gleichwie dieses Auchs kein Ende ist / also ist dessen Gewißheit allezeit. Die Kirchen GOt- 27Z tes/ wie etliche Ketzer vermeinen/hat auch nicht können verborgen gewesen seon / weilen dero Glory von so vielen Propheten geweissaget ist worden. Ihr Alterthum bringet auch die Ge, wißheit ihres Glaubens: Dann ich frage nn Alten Testament / welcher Glaub war der richtigste? Derjeni¬ gen (wirds keiner widersprechen) die da an einen GOtt geglaubet haben. Dergleichen Gläubigen waren von Adams biß Moysts/ und von Moysis biß Christi Zeiten. Ey so soll in dem Neuen Testament auch derjenige Glau¬ be der richtigste seyn/ welcher mit dem Neuen Testament angefangen / wel¬ chen Christus mit seinem Blut bezeich¬ net/ dessen Gewalt von Christo dem Petro gegeben / und der unverbrüch¬ lich durch 17. hundert Jahr her/ ge¬ standen ist/ und stehen wird / biß ans Ende der Welt. Rühme sich dessen eine andere Religion/ wann sie kan: Ich halte mich an die Wort des ural¬ ten H. Kirchen-Lehrers »icronymi, der da sagt in dem letzten Gespräch wider die Liciferianer: In illa eit Lccleim pcr- msnenllum, HUS? ab ^poilolis funäar» us^ue Nunc ciicm pcrciumc. In jener Kirchen ist zu bleiben/welche von Apo» sielen gestifftet/ biß auf den heutigen Tag beharret. 4. Dannenhero die Gewißheit der Römischen Catholischen Religion gar fest gegründet wird/ daß sie ihren Ur¬ sprung/ woher sie kommen ist/ nemli- chen von Christi und Apostel-Zeiten/ Sonnen-klar durch die ordentliche und unterbrochene Reyhe der Pabst und Bischöffe/ aus den Jahr-Geschich¬ ten und Hallicionen erweisen kan / so kein andere Sect bißhero erwiesen hat. Der Heil.^uZuttinus bekennet sechsten V0N sich! Loncm Lpiikolam funclamcn- ri. Lgp. 4. lenec me in Lcclcim 2b ipls icäe kccri Hpolloli, cni pachenäas Mas oves Dominus commcnäavie, usc^ue 26 pr^sencem konriücacum succellio 8acer- äorum. Es hält mich in der Kirchen die vom Heil. Pecro her / deme Chri¬ stus den Hirten-Stab übergeben/ und befohlen / seine Schafflein zu weiden / biß auf gegenwärtiges Pabstthum or¬ dentliche und nie unterbrochene Fol- Mm gung sprossen: So viel Millionen dec-^r tyrer/ welche durch ihr BlutU/K haben die Warheit und GewE^c- res Glaubens, ubi velln Ubi exempla piemcrs ? fragt ein liger Lehrer / die Urheber der Lehr: Wo seynd euere He'E E euere Tugend-Werck; wo dleE?^l der Frommheit/und GOttes-U Der H. kecms beschreibt solä-e andern Send - Schreiben/ alvA Satz : Sie haben verlE^F rechten Weeg: sie haben A/ die voll Ehebruchs ievtzd ^li« nunmehr aufhören zu EM sie locken an sich die leiclE^^k' Seelen (wollte GOtt/daß.M^ Unschuldige) sie reden nnk^ 274 gung der Priester und Vorsteher der Kirchen. z. Nicht weniger erhellet die Ge¬ wißheit der Römischen Catholischen Religion aus der Apostolischen Lehr und n^icion: dann alle ihre Alt« Vätter und H. Lehrer haben alles das jenige gelehret/ was Christus und die Apostel in demEvangelio/indenApo- stolischenGeschichten/Send-Schreiben un heimlichenOffenbahrungen gelehret: und verwerffen kein soca davon/als et- wan andere vermeinte n-eüZioncs. Ich beweise dieses aus desLoxomcni seinen Geschicht-Büchern im siebenden Buch/ mit des grossen KaysersHeoäogi Bey- spiel. Es seynd seiner Zeit viel Secten und Spaltungen/ welche in der Kirchen GOttes ziemlich zu thun gaben / ent¬ standen ; Ihme aber viel daran gele¬ gen war / solche entweder zu vereini¬ gen / oder aus tragendem Amt eines Kaysers / die Unrichtige auszurotten/ wohl-wissend/daß einerley Religion das allernöthigste und Haupt- Stuck seye/zu Beglückseeligung eines Lands/ und desselben gewissestes Mittel zum Aufnehmen sey. Dann gleichwie wir durch dieselbe mit GOtt einig seynd / also wir durch die Ergäntzung des Zwispalts/unsere Gemüther fast zu¬ sammenfügen/ und verknüpffen/ zur Erhaltung und Vermehrung des ge¬ meinen Wesens und Nutzens. Dahe- ro berusste Kayser ikeoäolms hie neue Lehrer zusammen / und befragte diesel¬ be: ob sie gestehen / daß die Alt-Vat¬ ter und Lehrer / welche biß auf den ge¬ genwärtigen Zwispalt die Kirchen re¬ giert haben / warhaffte und Apostoli¬ sche Lehrer gewesen/ oder nicht? Dar¬ über antworteten sie alle ja. Dann sie waren sonsten gleich gestrafft / und nicht gehöret worden / als vermessene Leuth / wider so viel heilige und from¬ me Alt-Vatter. Darüber sprach der Kayser also gleich das End - Urtheil aus t Lxaminernus ergo cloKrinam vc- siram acl illorum icripm, Lc 6 cum illis -conleulcric, reciueacur; 8in minus, abji- cmcur. Wir wollen also durchsuchen euere Schrifften/ wann solche überein stimmen mit der Lehr der Alten; so sol¬ len sie in ihrem Werth verbleiben: wo Mcht? so sollen sie so gleich verworffen Drrp lmd DrepMste Rede» werden. Und mithin war der ZwE gehoben. Daß aber die Römisches lische Religion sich steiffe und auf die Lehre Christi und dcrAM nach der Hacimon und VersiM HH. Vatter / ist mehr dannM^ und also eines unfehlbaren und gu . ftn Glaubens: welcher in caiviuo folglich nicht hat sey» weilen sie allen HH. Vattern gelehret/ gethan/und so gar la hönet haben. 6. Ich übergehe viel andere Zeichen der Gewißheit einer MM als da ist die Einhelligkeit der welche bey keiner andern / als vev Römischen Catholischen KirFM finden/welche allezeit einen NM D führet / weil sie einhellig ist: nicht benahmset nach ihren EF die sie allein vor ihre Kinder/ Urheber der Religion halt / als den Luther die Lutheraner/den die Calvinisien rc. Ich überB M Heiligkeit ihrer Gesetze/ durchs sie ihre Glaubensgenossen nM' Frommheit/ zur Liebe GOttes n" M Menschen/ zur Abtödtung^dev sches / zur Meidung der Buß UNd koeuicentz/ ZU gute» samen Wercken/ zur EhrfoE^ß Leistung des Gehorsams gegen weltlichen Herrschaffcen und M angesetzte Obrigkeiten mit allein Hl» anhalten. Ich übergehe so Gewißheit der Religion. prächtigen Sorten/da nichts hrm nt (dann sie sagen viel / und ?ro- ) und locken durch Luit ^o.lkisihes und Geilheit/diejem- die kaum ein wenig entflohen ^aren von jenen/ so in Irrthmn MNdlen. Gie verkeisjen ihnen Freyhnt (des Gewissens ) da sie xoch selbtLAneckte desDerderbens Wd. Der Heil, kauius beschreibet ^Massig/ 2^ ^mvck. 1.2. Sc z. daß sie Mnschen seynd / die sich sechsten lie- hitzig/ruhmsichtig/ hoffärtig/ La-- wll Lastern behafft/ unbarmber- M unfriedsam/ Schmäher / unzüch- ug Verrather/ muthwillig/ aufgebla- Mwelchc die Wollust mehr lieben als ; die wohl einen Schein haben U I'ottseeligkeit / aber derselben verlaugnen sie. Lx truLtwus Aosceris cos. Aus dergleichen Früch- ^ kan man wohl erkennen / daß in en ^'^chen Religion keine Gewißheit a?' Es kan aber keine grässlichere ^lßheit menschliche Verstand Mn iind begretffen/ als wann er sie» ? Ser glaubwürdig vernimmt/ daß .^Religion neben der Einhelligkeit/ ""0 Heiligkeit der Lehr / noch durch W Wunder-Werck/ und übernatur» K Thaten geprüffet wird. Die Wellten hatten nie Moysi geglau- wann sie seine Wunder »Ruthen - Mehen/nicht ihre Wunder . Krafft Mren hatten. Dann er sagte sel- " jndem HErrN: dlon cre6cnc lTTiki, suäicnc voccm mcam. Eie wer» ^7, Wir nicht glauben / nicht hören K M,Stimme. Ist allzu wahr/ wann Kvaltende GOtt nicht die Krafft l^Mlnder-Werck ihme mitgethellet V. Unser Heyland sandte seine Mn Boten/ und gebot ihnen: Ge- hm/prediget und saget: DasHim- Metch ist nahend herbey kommen. E wird aber glauben den Worten - .warhafftig ihrer wenig / wann ein anderer Nachdruck kommt. Mnnach unser allwissende Heyland seinen Jüngern zugesprochcn: Met dre Krancken gesund/erwecket t "imget die Aussätzigen/ ibttdieTeuffelauörc. Diese waren a rechte ^Zumem-r. und unfehlbare 275 Beweg - Ursachen / denen Aposteln zu glauben/ das Evangelium zu predigen/ die Götzen-Bilder abzuwerffen/ die Synagogen zu verlassen : Blosse Wort bey wissentlicher menschlicher Blödigkeit hätten nicht so viel ausge- gebcn : dahero sie auszogen/ und pre¬ digten allenthalben: Aber wie? und der HErr würcket mit ihnen / und be- kräffrigte das Wort mit folgenden Zeichen. Dann sie seynd in allen Sprachen verständig worden: sie ha. ben Christum gepredlgct als einen Mann/der von GOtt/ durch krüfftige Thatm/ Wunder/ und Zeichen beweh, ret ist. Petrus ergrieff einen gebohr- nen lahmen Mann bey der Hand/ und macht ihn gesund: Auf Perri Bedro¬ hung fallt nieder / und stnbt gahen Todts: Petrus und Johannes werden mit Wunder aus demKercker erlöset: Machen darüber viel Zeichen unter dem Volck: Stephanus beglei¬ chen/ derohalben er von denen Juden verfolget war: Petrus macht einen Gichrbrüchigen gesund: Erwecket zu Joppen die Tabithin von Tobten. Liima« der Zauberer/daß er den Apo¬ steln widerstund/wird mit der Blind¬ heit gestrafft, kauius kommt gen Lpvc- lum, prediget allda/ thut Wunder- Werck/Heilet mit seinemSchweiß Tuch die Krancken/und treibet Teuffel aus: Erwecket Lu^ckum, einen zu rodt ge¬ fallenen Jüngling/ und mehr andere unzehlichc Wunder/ welche die Heil. zwölffBoten in der gcmtzenWelt aus der Gnad GOttcs gewürcket/ und bar¬ mst bewiesen haben/ baß ihr Evange¬ lium warhafft/recht/ und gewiß ist. 8. Aber nicht allein diese im ersten 8cculo oder Jahr-Hundert übernatür¬ liche Werck/ bezeugen die Gewißheit der Römischen Catholischen Religion/ sondern alle nachgchende 8ccuig: Dann in dem andern Lceuio haben die Christ, liche Soldaten unter ^nconino nicht allein den gähen Regen / sondern auch den durch Donner und Hagel erhal¬ tenen Sieg von GOtt erbctten. In dem dritten Lcculo würckte grosse Wunder der H. , darum er HumscKurAus bknahmset worden/ dieser hat mit einem Wort einen gros¬ sen Berg von seinem alten Platz hm- Mm 2 weg Drey und Viertzigste Rede. Aauff-^anvt^-^ vomBisthum ab gesetzt/ der Pt chen Weyhung beraubt: Und er also llcArg^irt worden/ hat W- fangen öffentlich und deutlich ov-^^ stoß das völlige 6!<» w kam 8piricul 8an<5to mit jederN^-' Verwunderung zu singen. . 27ö weg geschafft. In dem vierdten 8-cu- io beschreibt der Heil, ^cllanallus, »ic- ron/mus,8ulpicius; Die Wunder-Volle Thaten des H.^-nronü Einsiedlers/ tti- larioms, ^arcini, dlicolai, §cc. Zn dkM fünffcenLecuio vermercket unterschied¬ liche Wunder-Merck durch die v-eii- c^uien des H. Ertz-Martyrers 8ce^>k2- nl.der Heil ^uZuüinus. Indem sech¬ sten 8ccu!o bat der Heil. Pabst ^Zape- rus einen Lahmen gerad/ und einen Stummen redend gemacht: Des H. Pabsis8>iveniWunder beschreibet auch OreZorius in OialoAis. In dem sieben¬ den 8eculc> ist der Heil. Lorinus rnit trockenen Füssen übers Meer ganaen/ und das am Ufer vergessene Lorporal zuruck ins Schiff gebracht/ wodurch viel Heyden an Christum geglaubet haben. In dem achten 8ecuio ftynd wissentlich oie Wunder-Werck des H. cllucbcrri,nach Beschreibung des Ehr¬ würdigen LcciL: Les Crucisir zu Lcri- ro: des Bluts Christi zu Mantua: des Heil. Lomilu, Ertz Bischoffen zu Moritz: Das Wunder an dem Pabst Leo dem dritten/ dcme die heraus ge¬ stochene Augen / und abgeschnittene Zungen vom Heil, ksulo, und auch dem Heil, foanne vLMLiLeno abgehack¬ ter Arm von der Mutter GOttes er¬ setzt ftynd worden / und mehr derglei¬ chen. IM neUNdten 8cculc> ftynd in Kranckreich berühmt gewesen die Wun¬ der des Heil. 8cb2iimm, des Heil. 8ui- bcrci in Teutschland/ des damahligen Pabsts Leonis des Vierdten in Ita¬ lien/ desgleichen ^clriruu des Andern/ auch Statthalters Christi in Rom/ welcher einen Drachen mit seinem Ge¬ bet hingelegt/ und eine gefährliche Feuers - Brunst mit Zeichen des Heil. Creutzes in einem Augenblick gestillet und aufgehebt. In dem zehenden 8c- culo hat Lie Wunder-Werck des Heil. R-omualäi beschrieben ^ecrus Damiani, des H. zVcnLcslsi, OunllcMl, und U6al- rici.der bekandte Geschicht-Schreiber 8urius. Das eilffte 8eculum hat ans Liecht gegeben eine Menge der Wun- derthaten/die GOtt durch den Jung¬ fräulichen König Läusi-ctum, und Heil, ^nlelmum gewürcker. Eben in diesem 8ccuio ist der Heil. Pabst l-co der Neundte verschieden / bey dessen Leich 9. Die nachfolgende Lecu^ 500. Jahr/ ftynd mit so vlcs') chen Wunder - Wercken und türlichen Zufällen erleuchtet daß es allein ein Buch erfordere jenigen Nahmen aufzuzeiWu' selbe gewürcket haben;welches e ^^1 fehlbarc Gewißheit unserer Catholischen Religion machet/ M ger Beschämung aller anders meinten Religionen/ denen M F erllcye Wvnoer ge,cycyen», seines Pabstthums wäre ein srcn sischer Bischoff angeben/ daß er geistlichen Sachen uud Ptrunb.!^ Handelschafft triebe/ so vor em Laster in der Kirchen GOttes g ten/ und von dem ersten Veuu / 8imone> die 8imonie genannt Dieser seinem Gebrauch nach/O-M mit Geld/und machte stumm ftme , geber/den Tag vor der Verhör. Der Bischoff crschcmr dem Pabstlichen Gejandten mit besondern Keckheit; Laugnete ao Verbrechen/ keine Kläger / um Zeichen waren da; Der BlsaM/A also gerechtfertlget zu werec«^ stunde auch an dem/daß ihim'im brcchung von der Inzucht um sprechung von der Straff hatte ertheilet werden. GOtt abeu e alles wissend ist/gäbe demPabM ,^ Gesandten ein/ daß er vor derbm^ Sprechung den Bischoffen SMc ob er an den Heil. Geist glaube - Bischoff antwortete: Ich glam B Gesandte befahl weiter/ er ihme dasoioria l?2ci-i bedacht!am/^o- chen: spricht aber nicht weiter/ a Ä ris?3NI Lc kilio, den Überrest/ 8anüo, wäre ihme unmöglich/ rere Widerhohlung des Ver^-c nicht einmal auszusprechev. nun die Straff GOttes auMM lich gefthen/wirfft er sichzudeuW des Abgesandten/ bekennet dre)A des geistlichen Kauff.Handels/^' bcy dcm Evangelischen Adler: 8i opcra non fccillem in eis, nemo 3ÜU8 fa- cic, pcccscum non ksberenr. WüNN ich die Wercke unter ihnen nicht ge- than hätte/ die niemand anderer ge- than hat / so hatten sie keine Sünde; Nun aber haben sie es gesehen / und Haffen doch beyde mich und mei¬ nen Vatter. Gewißheit der Religion. -- ---baden / und nicht hören. Mn und Widcrsachenncn der ewigen h^roher mit Nachdruck Warheit/ GOtt diese Gnad nicht er. AderChristusverrvy^^„ . theilm wollen / sondern sie vielmehr Mranlassen dcy so täglichen und äugen- schnnlichcn Wunder GOttes / die er durch seme Heiligen würckct/in jtch zu Ocn / und dermaleins zu bekenmu/ daß dieSchlüssel der Göttlichen Macht Ein in der Schatz-Kammer der Ro- Uchcn Kirchen aufbchalten werden. Heist Augen haben/ und nicht le- Gier und Mrtzigste Uede. 8m dcr MaEoltUm Ueligion. I. S ist üderflüffig und gar zu weitläuffcig/ Stucks weiß zu schreiben von ab len denen zu diesen Zeiten annoch schwanden Rech¬ en : Viel schwehrer aber derensel- A Unterscheid zu entwerffcn; son- A/ damit ichs kurtz mache / bm ich Anschlüsse / alle jetzige Religionen A-vey Haupt-Glauben abzuthe: en/ Alicheu in den Römisch - Eatholi- R^/und in den kroceMrenden/ unter feilen dieser Zeit sich schämen wol- ALutherische/ oder Calviiiische ge- ?Mt zu werden/ nicht allein/ um daß a,?vhl die Lutheraner unter einander/ UM / daß die Calvinisten in der A sich sehr entzweyen / sondern auch/ lE nicht mögen dergleichen Urhe- lhrcr Religion haben / denen be- Kte Beschicht-Schreiber so grosse y^ltellungcn an ihren Sitten- wid Ans.Verhalten / vorrucken. Die >Mnisten entsetzen sich nicht allem Er den schändlichen Hintritt ihres Mn Lehrers/daü er/wie der gottlose ZMes/ von denen vielfüssigen Bet- f.Nierlcin hingefrcssen ist worden / 'Mcrn auch / daß er sich angcmasiet M zu lehren: GOtt habe von Ewig- her etliche Menschen aus eignen ^lleu zu der ewigen Verdammnuß öellimrt/wider die klare und Apostoli¬ sche Lehr des H. Welt Apostels kaull, der da aller Crearur geprediget/ daß GOtt wolle/ daß alle Menschen ftelig seyn/ und zu der wahrem Erkanntnuß Christi kommen sollten. Befodeust aber gestatten die krocesiirende sich kei¬ ne Calvinisten oder Lutheraner mehr zu benahmsen/ aus zwcym Ursachen: Erstlichcn daß ihr Ui Heber / sowohl I.ucllel-08 als L3IVINU8 die Llaves oder Apostolische Schlüssel / weder von Christo/ weder von ftinemStatthaltcr kecro, weder von denen andern HH. Aposteln enipfangen haben; damit man sie nicht um ihren Ursprung (wse der Heil. ^uZusimus die Ooo^Men) fragen sollte/wollcn sic lieber ihreOsves UNd geistliche Macht in Ver'do Oei, in dem Wort GOttes / so in dcr Heil. Schrifft bestehet / suchen/ als auf die besondere Lehr eines oder des andern sich vollkomlnentlich binden zu lassen. Also MltHindansetzUNg ihres llmocular- Ursvrungs/ ulurpwen sie lieber den Na« men der Reformirten/ Evangelischen/ Catholischen/ und zwar unter dec Oe- neräl-und Haupt-Benahmsung dec rrorclllrendm LLcchm oder Stän¬ den- 2. Zu welcher Benahmsung sie aber- mahlen vielleicht aus der andern Ur- fach veranlasset seynd worden/(wie in kubllLis Imperü beym l-gnclorpio zu lesen) nemlichen / weilen die Calvini- Mm 3 sten O"- — »"»/ »"V 1»^ ^sämon unvollkommen sey/.u^.,,^ alle Lehren vollkommenem in N.^11 greiffe / die zur Seeligkeic vontn „/ seynd. Siebendcns/ daß die welche in denen eonL-lien und P" bestehet / allein eine Richterin HP ler Zwistigkeiten des Glaubens , Schrifft / und dessen allen/was Seeligkeit vonnöthen. Achtens die Kirchen nicht fehlen könne/m ihr beyzustehen versprochen Bräutigam Christus/ und ste zu ren durch den H. Geist. NeA, / daß ihr Regiment Monarchs auf die Person des Heil. Pekri/^F Nachfolger die Päbste seynd/ üw xä Km Mju ich ve "G sei L"«/ d«! K K ^Ntl ivMn x 7-Leh 7,Zi Agei ^aucl tziski «5« Srr 278 Vier und Viertztzste Rede. _ sten in dem Religions-Frieden nicht be> sich jeder sicher kehren solle / bedeut griffen/ und also in offnem Bann/und und darthun. einfolglich jedermannVogel-frey seynd/ auch mau gut Fug/ Recht und Macht habe / ste ohne Verdacht/ oder Nach- red einiges Frieden - Bruchs zu über¬ fallen/und auszurotten: vermeinen sie also / ob schon nicht wegen des Unter- scheids ihrer Lehr/ doch wenigstens pro- pcer iäeuucacem caulT, UNd Vornehm¬ lich damit nicht wider sie ex cenorc, oder Inhalt des Passauischen Ver¬ trags verfahren würde / lieber zusam¬ men zu halten/ und mir besserm Nach¬ druck denen Römischen Catholischen zu widerstehen/ unter dem oberholteNah- men der ?rocestirenden Ständen/ wel¬ cher vielleicht auch aus andern dreyen Ursachen mag angenommen seyn wor¬ den/ nemlichen entweder/ daß sie Anns 15 21. in dem Reichs-Tag zu Wormbs wider die und Handlungen des Costnitzer eonLiiü,(so ohne dem in al- len auch bey den Catholischen nicht an¬ genommen ist) oder in der Schmalkal- bischen Bündnuß wider das couciüum zuTrimt(so vor eine wahre Norma des Glaubens bey denen Catholischen ge¬ halten wird) vorgebende/ selbiges wäre kein freyerLynoöus gewesen: öder/ daß ste wider das ^limäacum oder Oecrec, 152-. so in dem Kayserlichen Cammer - Gericht zu Speyer ergan¬ gen/ und in sich enthalten ( daß ferner keine Aendcrung in der Religion gesche¬ hen solle / biß zu Eröffnung künfftigen conciiü) mit aller Rechtens- Zierde procettirt haben / weilen sie dadurch verletzet zu seyn sich erachteten: Und daheroist der Nahmen der?roccüiren- -en geblieben. z. Nun zu der Sach zu schreiten / damit ich den vorhabendeu Unter¬ scheid der Religion in diesem und fol- gendemCapitel mit keiner hitzigen oder partheyischen Feder entwerffe/ will so wohl der Römischen Catholischen/ als der procellirenden Religion voZmaca Haupt-und Lehr-Stuck auffrecht an¬ zeigen/ und darüber die Urtheils-Spre- chung einem seiner Zeit mächtigsten Potentaten in Europa überlassen/ gleichwohl aber dabey mein Häckel nicht verhalten / sondern die wahre und genügsame Merck-Zeichen/wohin 4. Dahero nimmt dieRonuM^ tholtsche Kirche erstlich an die Schrifft/ und bekennet/ daß M cher/welchedreZuden vor ^cr/? gehalten/unsermGlaubcn und^ zur Nachricht und Unterweisung^, nen/und daß eben parale vci-um das Wort GOttes zum Thert ßv als die andere Lanomsche. Zweu.' ste gestattet nicht denen LayenM^ rist die nicht gelehrt seynd / ohne., laubnuß die Heilige Schrifft zu m Drittens verbietet in einer leow Sprach/ das H. Meß Opffer »L richten : Doch in der Glogom'.^, und Griechischen Sprach Vierdtens/ daß die Meinung und legung der Schrifft / nach geM. ß Bewilligung der Kirchen gerMtt . gehalten soll werden. Fünffrcn^ die Schrifft limpliciccr seye/ Nietn bum vei, oder gäntzliche RcgU'^ Richtschnur des Glaubens/wE .^ Richterin der Strittigkeiten ini m § ben/ sondern sie solle/ ucl-crevc/ Oei, öc Ke§ula ticlci, erkläret^vo^ per craclirloner, nach den gesitN'^^ und ungeschriebnen Satzungen/ dem Gebrauch der Kirchen / gemeinen Meinung der HH- und nach Erklärung der Et¬ welche von dem Pabst bestättigu den. Sechstens/ daß die Schliffs sich selbsten nicht gäntzlich vorE^ seye/ stntemahl dieKirchen 2200-^^ von Adam biß aufMoysen/E^c selbe geblieben/ und daß sie Dsu der Catholrschen Religion : ve»v '.PLLPYkr zeyhung: die Gnad der 2Lunder-Lha- kein wormit die Gewißheit und War- heit dieser Kirchen vor allen andern bewähret wird. Funffzehmdens/ sie glaubt / daß die Bilder der Helligm ohne Abgötterey können verehret wer¬ den ; Dann sie wirfft ihre Ehrerbie¬ tung nicht auf die Bilder/ sondern auf den ?rococ/pum, lä E, sin.n den die Bildnuß entwirfst: Und diß aus dec Lr^llicion oderErb-Lehre vonZeiten dec Aposteln her/wie der uralte o^ice- nus m dem 4ten Buch bezeuget. Sech» zehendens/ daß der Mensch nicht nur durch den Glauben gerecht werde/son¬ dern durch die innerliche Krafft seiner Freyheit/ sich eben zu derselben Recht« fertigung durch Hülff des H. Geistes cliisioniren kam Siebenzehmdens/ daß die Rechtfertigung zwey Staffeln ha¬ be ; Erstlich/ wann der Sünder fromm worden/welches durch Vergebung der Sünden geschicht/ und durch lnkullon einer solchen Gerechtigkeit/ die daran gebunden ist: Zum andern/ wann em gerechtfertigter Mensch durch gute Merck/als durch micwürckerwe Sa¬ chen gerechter wird. Acvtzehcndens/ der Mensch werde gerecht durch oie gute Merck/ nicht in dem ersten/son¬ dern in dem andern Grad der Recht¬ fertigung / und durch die Hülff der Gnaden. Neunzehendens/ daß ein Mensch das Gesetz mit der Gnad GOttes erfüllen kan / und daß der Mensch / der nicht widergebohren ist / ex conZruo-durch seine gute Merck die Gnad der Rechtfertigung verdienen kau/ wann seine Merck dem Gesetz GOttes gleichförmig seynd/ aber daß derjenige/ welcher durch die erste Recht¬ fertigung gerechtfertiget ist/ durch sei- neWerck dasewigeLeben exeonlliZncr verdiene. Tli mcrccs operi cuo, Lic Do¬ minus, dem werck wird stme Be¬ lohnung haben/ spricht der HErc durch den Propheten Jeremias ; wie nicht weniger durch Jsaiam: Seine Belohnung ist bev rkm/und sein Werck M vor ihm. Zwantzigstens/ was dieHH. Sacramenten belanget/ so lehret die Römische Cathollsche x vle Dercum Kirch / daß sie nicht allein 8iANL oder ^^-Schafflein mit ihrem Siegel seynd/ die Verheissungen der Gnaden .. ^Mnoens/ daß der Pabst das Haupt der Kirchen / und ewiger Kmhalrer Christi ftye / deme dm Überzug oderkrimscum, Christus eri^ liü) versprochen / hernach wura w vch seinem Urstand übergeben. EUN' Zs / daß sein Urtheil m Glaubens fachen gewiß/ unfehlbar und gonua) lAe/ und daß er nicht menkomu/ lvAn er mit demOonccko schnell^/ er schon irren könne m ' einkrivac-Mensch/ oder 5'^hrer in einer Sach / welche bo SiWWLSKK- tzSs-WSAL KSLÄMSSL ^Mung; zuwellen auch o^ ^ rKsssZLK KZÄWtW-L ÄMen möge / aus der Verhustu eso vodiicurn om 36 consuwmauon , Siehe/ ich bin alle Tag nut Eatans Ende der Welt. Und die rechte Kirchen stye / babe NG Merck Zeichen/ nemlichen die f^^lltätin der gantzenWett/ dann m allen Enden des Erdbodens ^Abreitet: Die /^mic;mtat oder All vor allen andern Kirchen/ Ä und mehr Jahr: Dtt Luo- Statthalter und Bischdff ^2 rechtmäßige Pabst : die LN^eit in der Lehr: die Vereint wo vlk von auem E fegt/und wie G^ld im Feuer EFe!' und probrret werden. der Heil, kaulus bekennet: m clcclarsbic, r;um in iZne Lc unius cujusque opus^u^Ic b2bir IZM8. Der Tag des wird erklären : dann durchs Feuer offenbar 2 80 Gnaden zu conttrmiren / sondern die Gnade sey in denen Sacramenten ein¬ geschloffen/ welche dieselbe mitthcilen/ ex opere operaco. Daß die Sacramem ten / befoderist deßwegen eingesetzet seyn/daß sie inttrumenc2,und gleichsam Werckzeug seyn sollen zu der Gerecht¬ fertigung ; Und daß die Sacramenta eigentlicher den Menschen gerechtferti¬ gt»/ als der Glaube. Wie nicht weni¬ ger/ daß die Sacramenta ohne imen- rion und Gedancken desjenigen / wel¬ cher sie attmimttriret / nicht L0ll6cirt/ oder vollbracht werden/ sondern blei ben Krafft-loß. Ein und Zwantzigftens/ daß der Sacramenten sieben seynd: Daß die junge Kinder ohne der Tauff nicht das Himmlische Angesicht erlan¬ gen/daß im Fall der Noch die Layen/ und so gar die Weiber tauffen können. Und äusser der Noth neben des Was¬ sers/auch das H.Oel/Saltz/des tauf- fenden Speichel Beschwerung / das H. Creutz-Zeichen/ ein weisses Kleid/ Kertzen/ Paten/ und andere Ceremo- nien oder Kirchen-Zierlichkeiten seyn sollen. Zwey und Zwantzigftens/we¬ gen des Hochwürdigften lehret die Römische Catholische Kirchedaß es nicht vonnöthen seye unter denzweyen Gestalten des Brods und Weins zu communiciren/ weilen in einer Gestalt ist der gantze Christus. Wie der Völ- cker Apostel in seinem ersten Schreiben zu denen Corinthern begtaubet/ das wir brechen/ ist das Nicht die Kommu¬ nion oder Gemeinschafft des Leibs des HErrn? Dahero lehret sie/daß es keine Figur oder Sinn- Bildliche Redens- Art seye in den Worten Christi. Die¬ ses ist mein Leib. Der Leib Christi seye nicht nur thatlich / sondern wesendlich in dem Sacrament/ so wohl des Brods als des Weins; dann in beyden Ge¬ stalten wird genossen der gantze Chri¬ stus/omnis 8pincu8,qui ^Llum lolvic.cx Oeo nonett, bestattet der Liebling JE- su Joannes in seinem Send-Schreiben am 4ten. Ein jeglicher Geist/ der JE- sum trennet oder ausiöset/ist nicht aus GOtt. Er könne auf eine Zeit in un¬ terschiedlichen Orthen gegenwärtig seyn/ gleichwie er gewesen ist im Him¬ mel/ und ist gleichwohl (wie die Apo- Vier und Viertzigste Rede. > stolische Geschichten bezeugen) effA ncn dem kauio in den Wollten/^ dem^nsmN indem Hauß: uno - M nige Seele würcket in unter, Gliedern des Leibs/im Kops/ in Händen undimHertzen. Zwantzigftens/die Messe laE söhn-Opffer vor die LebenolgUf^ die Todten/ dessen Figur, AldTestamentische vielfältige Masten Paulus klar redet zu tz bräern am fünfften Satz: jeglicher Hoherpriefter wird K Menschen angenommen/ und M die Menschen bestellet (en« sich oder durch andere) m denE-P dieGOttangehen; damit,er opffere/undOpffer für dieSund^^t und Zwantzigftens / daß die LA is Firmung/ und die Weyhe dE ff die Seele einen solchen Buust" pff den man nicht auslöschen kan-u8 . Dein Brod und Wein flelle auf Mrab des Gerechten: Damit nem- 'H dadurch die Armen gelabet/ bitten ?5das Heyl desAbgeflorbenen. Letz M glaubet die Römische Catholische Dgion/ daß in der Kirchen GOttes Schatz der unendlichen Verdien- mnJEsu Christi seye: weilen dieser ^alle Menschen gestorben/ doch aber ? r mehrere Theil zur Hölle führet. enim VOL3N, P3uci clcÄi, dann Mynd beruffen/ aber wenig auser- Wtt; Folget also / daß dieser uner- Mene Schatz andern GOtt-liebem MSeelen zum guten kommen solle/ dahero wird der Ablaß oder ia- ^g-ntzen / welche sonsten durch das Mer-Jahr schon in dem Alten Testa¬ ment pr-ekzurirc und vorbedeutet wor- ^en/ gegründet. ,6» Ich schliesse kürtzlich mit der er- Achten Feder des grossen Christen- Urers ^uFullim, welcher an den Bi- Ikyoffen Isnuvsriub in dem ll 8. Send- Schreiben also geschrieben: <^uiäqmä in Leclelia Lacbolica, coro Orbe clilkul3. ccnecur; uuc ell 3uroric38 scripcurarum, aur rraclicio univerlslis : Alles/ alles / so ich oben von der Catholischen Reli¬ gion angezogen/ hat seinen Grund ent¬ weder in der ^uconsät und Hochach¬ tung der Göttlichen Schrifft/ oder in der allgemeinen Hacknon und alten Herkommen/ so von Anbegin des Chri- stenthums/ in der Kirchen ( welche in der Gemeinde der Rechtgläubigen be¬ stehet / und von ihrem Urheber JEsu Christo / durch den Heil. Geist regtrer wird ) gewesen / und von Hand zu Hand genommen / auch also in dersel¬ ben geblieben ist/ und annoch verharret. Dann wo uns die Schrifft nicht ge¬ nugsam oder nicht klar unterweiset/ dasselbe ersetzet der alt - hergebrachte Gebrauch der Kirchen GOttes; Al¬ lermassen der Heil, ^uguttmus zu den Laluianus schreibend/ dieses abermahlen mehr dann klar bewähret: in kus rc- dus, cie Huibu8 mkil cerri lkamic clivin» lcriprura, mc>8 populi l)ei, Lc mlkrrurs mgjorum pro leZe cerrcricla lunc. In allen Sachen/ wo die Heil. Schrifft nichts gewisses vorgeschrieben hat; ist der Gebrauch der Kirchen GOttes/ und die Erb-Lehr unserer Vorfahrer vor ein Gesetz zu halten. Dahero der Welt Apostel ?aulu8 ernstlich vermah¬ net seine Thessalonicher in der andern Epistel: kr3rre8 lkare, cenece rraciiriones nollra8, HU38 cliciicilkk, live per Lpilko- Ism, live per 8ermouem: Lieben Brü¬ der! liehet/haltet unstre Gebrauch und Satzungen/ die ihr entweder durck unsere Wort/ oder durch unfern Send-Briefs geler, ner habt. N n züuff Z 82 I. N diesen nun (wie indem vorhergehenden Capitul nach möglichster Kürtze !V vermercket worden) be- stehet die wahre seelig machende Römische Catholische Reli¬ gion/ so weit solche denen krocelliren- den widerstrebet / dann wann man sie insgesamt nimmt / so stehen sie schier in allen obgedeuten Stucken im Streit mit denen Catholischen. Erstlichen halten sie die Römische Kirchen vor ei¬ ne verderbte Kirchen/ von welcher man sich nothwendig solle absondern/wann man in der Warheit nicht irr gehen will. Zweytens / daß der Pabst bey weiten das allgemeine Haupt der Kir¬ chen und Statthalter Christi nicht seye; Dann sonsten hatte Christus sel¬ ber/ wie die Apostel / um den Vorzug gefragt: ()ui8 major ell? öcc. die Occl- llon öder Entschluß gemacht/und aus¬ gesagt: kecrus ist euer Haupt und mein Statthalter. Drittens/ daß der Pabst einem Statthalter Christi in allen zu¬ wider seye/in der Macht/Pracht/und Verhalten / rc. Vierdtens / die Heil. 9 Schrifft seye die einige Regul des Glaubens/und des Lebens/und daß die 5i-gchcion, oder übernommener Be¬ richt/eine erdichte Sache seye: Sinte- mahlen viel Hachciones vor Apostolisch ausgeruffen werden; die hingegen nur nach und nach von denen Päbsten er¬ funden und auferlegt scynd worden/ als die Fasten rc. Es seye nichtsMfehl- bar / als was in dem Gesetz der Pro¬ pheten / und Apostolischen Schrifften begrieffen ist. (Aber ich muß den eai- vinum incMemer, oder zufälliger Weiß mit den Worten Lcclellallici am 8tcn Capitul besprechen: Lasse dir die Red drr Alten nicht unbekandt seyn: Dann sie habens von ihren Värtern gelernet. Die Apostel ha- . den Fasten gelerntt von Christo / und Lufft - Streich / und schier all? Füllst und VLertzigste Rede. ligion. die Heil. Vättcr von denen und das ist die ^ackcion, und n viel hundert Jahren hergefloM Qic der Kirchen. Aber gesetzt/eM. Glaube in der Schrifft allem wie ist er dann bestanden in rechten / von Adams-Zeiten/ - den Esdram / so viel tausend Zu dessen Zeiten hat allerer Schrifft angefangen aufzukoE^, und bekandt zu werden. Ja ^uZullinus plobrret den Adam' zu seyn/ nicht aus der Schrifft/ aus der ^aUiciou.) FünffteM' Messe seye kein Opffer / es sev/^O Fegfeuer/ noch Ablaß / keine EA che Genugthuung / keine AntU^A noch Vorbitt der Heiligen / kE^s, betung und Verehrung dec (Aber es ist nichts leichter/ zu widersprechen / was den M F ungelegen ist. Ich glaubemem'F Heil, ^uguüino, der vor vrel Jahren dieses alles gelehret/ EF gantzen Welt dargethan; als 7 und Million deren / die darüber Fc ceMren / und nichts probiren? wann die ^c§acivL oder VerneEP eine vollkommene Probe mackes, der den klaren Buchstaben d-r^ Schrrfft/ der ^aciicion, und drt genschafft so vieler Kirchen Leffr/ .F Alt-Vatter.) Sechstens/haN/ ner die?roccüirende: Es seye derer Mittler als Christus / dere Verdienste als dessen keit / kein anderer SchöpM E Creutz/ kein anders Fegftuer a> Blut / keine andere Vorditt Seinige/kein anders Haupt EM dament der Kirchen/als er. schen werden vor GOTT E F den Glauben gerecht / ohne der Werck/ und daß der Verdienst M rum couöixm nur ein Gedlwe 'M (warhaffrig das seynd mir Von der protestrrenden Religion Weißheit GOttes rm dritten Capitcl. Gute Arbeit giebt herrliche Frucht» Siebendens/ die krocellwende glauben ferner .- Es wären keine andere Sakra¬ menten/ als das Abendmahl / und die Tauffe. Warumen gleich zwey? Die Heil. Schriffc/ ihre Glaubens-Regul/ sagt von dieser Zahl nichts: Hingegen die ^r3ciirione5, und die H. Vätter re¬ den das Widerspiel. Warum die Tauff und die Firmung nicht? Dann ich lese von beyden in den Geschichten der Aposteln in dem 8ten Satz : Die Apostel/ welche zu Jerusalem waren/ als sie höreten / dan Šamana GOttes Wort angenommen hatte/ sandten ste kecrum und soannem zu ilMN. Was zu thun? dann ste waren schon getauft fet: da legten (sagen die Apostel-Ge¬ schichten) sie die Hände auf ste/ und ste emvfiengen den H. Geist / sagt die Schrifft. Die Legung der Hände auf sie/ ist nach der Tauff ihnen abgangcn; Und das ist die Firmung in der Kir¬ chen GOttes: nemlichen/ iiZnum senll- bile» als wie in der Tauff per ablucio- ncm, sogestalten in der Firmung / per impoiicionem manuum. Warum soll die Priesterliche Weyhe nicht ein Sa¬ krament seyn? Ich lese abermahlen bey dem Evangelischen Adler Joanne am 2o. wie Christus bey verschlosse¬ nen Thüren zu seinen Jüngern kam. Hat alle hoch erfreuet/ befoderist daß er sie zu wahren Priestern und Evan¬ gelisten / Abgesandten in der gantzen Welt gemacht/ sprechend: Der Friede sey mit euch: wie mich der Vatter ge¬ sandt hat/ also sende ich euch. Da er dieses gesagt hatte (stehe abermahlen liZnum vltibile, ein greiffliches Zei¬ chen )bließ er ste an/und sprach zu ih¬ nen: Nehmet hin den Heil. Geist/wel¬ chen ihr die Sünde vergebet / denen sind ste vergeben : und welchen ihr ste behaltet/denen seynd ste behalten. Und dessen hat vermahnet Paulus / auch den Timotheum in dem ersten Send- Schreiben gantz nachdrücklich: Ver¬ säume die Gnade nicht / die in dir ist: welche dir durch die Prophezeyhung mit Auflegung der Händen des Prie- sterthums gegeben ist. Warum soll nicht ein Sakrament seyn der Ehe- Stand ? da doch der Völcker Apostel Nn r Pau- lende Worte. Es ist zwar meines Orths der Zeit nicht/ die Religion zu verfechten/ und dieses alles insonders/ so wett es in isno äcnl'ü anzunehmen ist/ zu erläutern/ oder gar abzuleinen / dann mein Vorhaben ist allem zu zei¬ gen denUnterschetd. Nichts destowe- Wrentfället dieses meiner Feder/und Aar obenhin. Ich finde nichts von dergleichen/ wie setzt angezogen ist / in d0t Echrtfft/ c1grc,pv6clve,vorsttzlich / k>ar und so deutlich verschrieben / daß ko NW so wohl in die Catholifthe/ als klvceltirende Krämm taugen möchte: M dahero stvnd der krorcMrenden sticket mcra sücrra, und nicht proba- ?; Dahingegen die Cathollschen ha- ^N posiUvos cexrus, und klarweistude ^rifft-Stcllen/ als bey demH.^c- M ten sagt Christus: Ich sage M: Es sey dann / daß euer Gercch- Ueir vollkommener sey / dann der ^rifftgelchrten und Pharisäer (die Mer Zweiffel Gleißner waren/ und !"e gute Merck geübet haben/als at- A.aufden Schein) so werdet ihr zum ^erreich nicht eingehen: Also durch Me Werck gehet man zum Himmel- A ein; Weil die Evangelische Ge- Mtigkeit ist eineUnivcrLi-Tugend/ die Ao andere Tugenden/ als Keuschheit / kMmuth/ Lcmuth/Zucht/Erbar- «msi» enthält/ na» Memung al- l't Selchrien Und diese Gerechtigkeit M Christus in vollkommenem Grad Men wollen/ in demjenigen/der nach Mimmel seufftzet.- Und damit ich Mer Echrrfft nicht weiter fortfahre/ Iwe ich an vorgemcldtem Ort des Evangelisten / allwo JEsus auf dem j?krg abermahlen seinen Mund auft Me/und seine Jünger lehrete Was ? ^oelig ftynd die Armen / stetig die ^nfftmüthigen / stetig die Gedulti- N / stetig die Gerechten / stetig die Nsthen und Reinen/ stetig die Fried- Kkr -^Was grosser Haussen guter l^ck tst dieser? und diese machen see- e enMcnschen/ sagt Christus. Ver- uun dieses die krocellirende wie X kV ollen / ex conAruo ve! conölAno, kZ ist/entweder aus Wohlgeziemlich- tw/ erforderender Gebühr/ n»? ßleich. »v??«/» Z/o- /tts ein Ausspruch der Sünden denen/welchen die vergeben werden/so anderst rMAa die Gerechtfertigung ist. Nla?^c Niger ist die ^ansubckznciLciott', ^jß Verwandlung desBrods un den Leib undBlutChristi/in den,ä GOttes gegründet. Dahero w recht zu bewundern / daß die nuyigeacyrcr/ ais emeDau-/».^ - 'M Vorgeben nach/ zur Messung des" heiligsten Abendmahls nicht cu> lich seyn solle: Dahero werde M - und das andere gar kurtz bM'^» Nun das letzte belangend / nelE das Sacrament der Buß / wW gleich betrachten des gegenthe"' Haupt-Lehrers Lutheri seiner Bekandnuß/ als pro suppoüco, 00^: angefochtenen Vorsatz meines Et sagt -n lib. cle c-rpcivir. kropne eL vocari Sseramenm czuX LNllLxis llZnis promiÜL iunc. A jenige seynd eigentlich SacraM^A nennen / die mit greifflichen serlichen Zeichen versprochen Al worden. Nun betrachte die des Heil. Evangelist wo dieses ment von Christo nach ZeugnAA ms am 2O. Capitel eingericht u.r Ac runa rcmiiericis peccsra, eis Lce. welchen ihr die Sünde P bet/ denen seynd sie vergebenes welchen ihr sie behaltet/'denen Aß ste behalten. Aus diesem urssE Text erhellet sattsam des Luthel^ch zwey zu dem Sacrament erstes chen Bedmgnussen: nemlichen/ äusserliche Zeichen/ so die^blowc des Priesters/ welche durch d/e Av» bendeWort/abiolvo cc^ exprimirl Zweytens/ die versprochene Gn^ 2 84 Kmff und^PiertzWe Rede. _ Paulus zu denen Ephesern also ge- sehr stosset. Dann dadurch wird schrieben: Diß ist ein grosses Sacra- allein demHochwürdigstm (wlcw ment; Ich sag aber in Christo/ und in menschlich - hart begreiffliwen der Kirchen ; Dann es ist ein greiffli- Heimnuß der SacramentalMn ches Zeichen derjenigen Lieb/ die Chrst subttgnriacion, oder wesentlichen^ stus traget zu semer Kirchen / wie der Wandlung des Brods und 2ven> , Apostel gleich hernach meldet: Ein den wahren Leib mit Fleisch/^, jeglicher habe sein Weib lieb / als sich und Gottheit unsers Hcylands i-l selbst: das Weib aber förchte ihren angethan die grosse Unehr unv Mann. Aus was Ursach? weilen der recht; sondern wird auch dadum^ Mann des Weibes Haupt ist / wie das Sacrament der Buß von Christus das Haupt ist der Kirchen: rrocsillrenden gleichsam vergessn ^ Er ist der Heyland seines Leibs: Lie» nicht geachtet/als eineSachM^A bet euere Weiber/ wie Christus auch die Kirche geliebet hat. Warum soll auch die letzte Oelung kein Sacrament seyn ? Es ist ja auch ein sichtbares Zei¬ chen der Gnade GOttes/welche durch dieEinölungdemMenschen eingedruckt wird; Die Heiligen Apostel haben die¬ ses prgQlLirt nach Zeugnuß Matthäi am 6.Cap. ohneZweiffel ausEinsetzung Christi; so hernach die Kirchen cx irL. ckcione ^pockolica angenominm / mas¬ sen ^uZustinus dieses in dern andern cle Viilmcione, und M dein Bull) VON der Richtigkeit des Catholischen Wan¬ dels allzu klar beschreibet/ sprechend: Der kranck wird / vertraue in GOt¬ tes Barmhertzigkeit: versehe sich mit dem Hochwürdigen Gut in rechtem Glauben und Andacht/ und begehre von der Kirchen das geweyhte Oel/ darmit er seinen Leib salbe. So aber die UsMion nicht genug? lese das Wort GOttes den dem Apostel Jacob am fünfften. Ist jemand kranck unter euch/ der beruffe die Priester der Kir¬ chen zu sich / und die sollen über ihm beten/und ihn mit Oel salben im Nah¬ men des HErrn. Und das Gebet des Glaubens wird dein Gerechten Helffen/ und der HErr wird ihn erleichtern / und so er in Sünden ist; so werden sie ihme vergeben werden. Was kan deutlicher seyn? 2. Achtens/beglauben diekroreKi- rende/ es geschehe keine Verwandlung in dem Abendmahl/ das Brod bliebe Brod: Item/daß dieoommumon un¬ ter beyderley Gestalt geschehen solle. Und daß keine Anbetung des Sacra- ments erlaubt seye. Dieses ist ein HauytPunct/ in welchem sich die Ca- tholische und krocellixende Religion Von der protestirenden Aeligiorr. bac, non cckrZie, ckll nacurs mucllcus ommpocenna verbi, eit cZro. Jenes Brod / welches Chrlsttts denen Jüngern gereicht hat / ist nicht Sym. dorisch als eine Figur oder Gleichnuß/ sondern natürlich durch die Allmacht des Worts GOttes zum Fleisch wor¬ den. Gehe nun hin/und versuche aus¬ zukratzen/ was die Finger der Göttli¬ chen Warheit geschrieben: »oc eck cvr- pus meum: das ist mein Leib: Vertil¬ ge/ wann du dich nicht scheuest/diese von so viel hundert Jahren herge¬ brachte ^gälcion in der Kirchen: oder vermesse dich und übersteige mit dei¬ nem Witz so viel tausend heilige Vät- ter und Lehrer/welche zwar dieses Ge¬ heimnuß unbegreifflich bekennet/ doch aus dem Work GOttes geglaubt ha¬ ben/ als ein Merck der'allmögenden Liebe GOttes. Das Heist recht glau¬ ben: was dieNatur verborgen/GOtt aber offenbahret. Dort ist der Ver¬ dienst des Glaubens/ wo der Verstand sich nicht begreifft. z. Wann aber an deck nicht zu zweifflen / daß der wahre GOtt und Mensch unter den Gestalten des con- lccrilken Brods und des Weins ftye / so folget daraus aller Vernunfft gc- mäß/daß/gleichwie Christus/als GOtt in der Menschheit/ also auch indem Sacrament des H. Abendmahls anzu- betcn ftye. Allermassen der H. brolius aus uralter Il-uchcion dieses be¬ währet/sprechend: Ornem ckriitl bo¬ cke cjuocgoeinrn^ckerus älloramus, c^uam Hpockoli in Domine Msu. Wir bete'N an in den Geheimnussen (verstehe des H.Abendmahls) das Fleisch Christi/ welches angebetet haben die Apostel w demHErrnJEsu. Und gleichwie sie den gantzen JEsum allemahlen ange- beteshaben / also betet an die Kirchen GOttes den unzertheilten gantzen JE¬ sum / wahren GOtt und Menschen/ unter beyden Gestalten des Brods und Weins. , 4. Dannenhero hat der Catheli- scheu Kirchen Vorsichtigkeit nichts un¬ ebnes/oder wie die krorcüirenden ver¬ meinen/ nichts wider den Befehl GOt¬ tes begangen/Indtme sie denen Layen das H. Abendmahl nur unter einer Ge¬ stalt/ nemlichen/des Brods gestattet.° Mn Z Dann Wen/ welche sonsten aufdie Schlifft/ M Ausnahm oder Gestattung eini¬ ger ^ckrion, so fest glauben / aä licce- oder lcnium licccralem , auf dkN Ar lautern Buchstaben gleichsam gc- 'Mohren haben; sie doch allein in Mlra^ubsigmigcions-Werck sich Nicht Meissen/ andere Abweeq nehmen/ schichtige Ausdeutungen fachen/ und Ar in einem solchem Orth der wo keiner Lombimrung aus Org oder Forcht einer Loncr-Lck.Mn/ Jrrthumen/ und Ketzereyen Wo die Einigkeit der Leh' l>Mmt ist/ dort ist keine Gerechtigkeit j^Mmubens. Dann gleichwie wir A den Glauben mit GOLT eines Sensinn/ also sollen die Glaubt- ML, eins unter ihnen seyn/ eins "er Meinung/ Sinn/ und Lehre/eins _ 287 in Sitten und Ceremonien / eines m der Gewohnheit und ^cl/cion, eins in dem Gesetz / und in dessen Übung: Und gleichwie ein Seeligmacher/ und ein seeligmachender Glaub ist / also ist auch nur eine Pforten im Himmel. Das ist ein Glaub/ und nicht mehr/ indem nach Ausspruch des Apostels/ der Glaube stetig macht / der aber nur einer ist/ und nicht mehr. Der nicht recht glaubt / der glaubt nicht. ulss sgn2 Äes non eil, non pocess esse /niti- rm, ( also chlcui-iret und schliesset /eu- Auilinus comra kecilianum Lc babecur 24-HUTss. i. llbi isna;) d/cc^ue 8clMM3cici slic^ui6 ilbi ex illä merccäc ^romirrJnt, czuia ilmüiccl-, ubi cariras non eil, non porcss elle/ussicia. OilecIio enim ^>ro- ximi malum non o^eramr, c^uam ss bT- recici ksberenc, non llilsnisrevc eor^us Lllnssl, <^uo6 ess ^.LclcliL Lackolieg. Als wollte ^uZussinus sagen: Wo kein gesunder oder wahrer Glaube ist/ da- stlbft kan nicht seyn die Gerechtigkeit. Ist aber die Gerechtigkeit nicht/ so ist auch keine Hoffnung der Seeligkeit: Dann der vor GOtt nicht gerecht ist/ kan nicht stetig werden: sonsten müste wahr werden; Die vor GOtt unge« recht seyn/können stetig werden/ da doch nillil coinyuingcum incrabirsseAnum vci; Nichtes/so unrein oder ungerecht ist/kan eingehen m das Reich GOt- tes. Ebenmäßig haben nichts zu hof¬ fen von dem ewigen Lohn diejenigen/ welche sich von dem wahren/ einigen Glauben abgesondert haben/dann wo die Liebe nicht ist / kan die Gerechtig¬ keit nicht seyn. Die Liebe aber des Nächsten würcket nichts übles / wel¬ che/wann die Ketzer in sich hätten^ so möchten sie nicht zu Stucken reissen den Leib Christi/welcher da ist die Ca- tholische Kirchen. <)ui mecum no» conZi-oZsc, clispcr§ir. Wer M Und Mit dieser Kirchen nicht sammlet/ der zer- sträuet/ und seine Arbeit ist eitel nichts um das Himmel¬ reich, Sechs und Viertzigste Rede 288 fanden M)cn KlW "/ als kMvtt kochen: ? ülier "len < Mlaiii -L -Zi xtz b K K- che Bedienung/ die nothwendiß/ , sie davor hielten/ von dem wird/ der ein Nachfolger des Carls/ und des H. Ludwigs Dieser Verwandt wäre um scheinbarer / weilen sie von da gion den Ursprung hatte. Es dazumahlen sechs Printzen vB Hauß Bourbon: Nemlich Cardinal von Bourbon/der Cga von Vendome / der Graff von sons / der Hertzog von MontM'^ und der Printz von Dombes/ Ml Sohn / welche / an statt / daß W zu den Thron geheissen hatten / nicht wenig Verhindernuß vet» ten; Sintemahlen keiner unter war / der nicht seine absondeE forderung an das Königreich wodurch sie ihme in seinem Dorv^/ König zu werden / keinen DM sondern Hindernuß gaben. M ?. Jmmittelst hat der FraEF vornehme Adel eine ZusamE Ml beym Hertzogen von Piney daselbst nach geschehenen unters sichen Vorschlägen/ wüsten M tzog von Montpcnsier / und M M/ Piney lnit dem Adel also umMF daß sie endlich auch die HartnE M gewonnen/daß sie insgessunt' wurden/ den Heinrich von M» M ! damahlcn Königen von NavE^i folgenden Bedingnussen Franckreich anzunehmen. Er sollte sich inner sechs Monathen^s Catholischen.Religion unterrE, M sen / dann man glaubte festig' seine Bekehrung unfehlbar anl^eij Unterrichtung folgen werde. AR tens/ keiner andern Religion / MU Catholischen/ freyen GOttes'AF verstauen. Drittens/ kem AN' vornehmen Dienst imReichde^M gonotten geben. Vierdtens/M' M Nk"? V«' s?d-^ Mi Ä«« Entschliessung von derUwtestirendenzu der OathottWen Ueligion I. l N dessen allen/ so obge- meldet / reiffer Erwe- gung/ ist Heinrich der Vierdte/ sonst derGros se genandt/vorhin allein König in Navarra/ aus dem Bourbo- Nischen Hauß / zu gar heilsamen Ge¬ dankten/ und folglicher Entschliessung/ seine Religion zu ändern/gelanget/da¬ durch er Cron und Scepter des aller- Christlichsten Königreichs in Franck- reich erworben. Dessen Verlaust er- zehlet Hartwich von Perefixe/ Bischoff von Rodetz/in den Lebens-Geschichten gedachten Heinrichs des Grossen schier also: 2. Nach unglückseeligem Hmtritt Heinrichs des Dritten ( dann er war von einem jungen Zacobiner- Mönch mit einem Messer ermordet) hat sich der Frantzösische Thron erlediget: dar- zu die Erb - Folge zwar dem König von Navarra / Heinrichen von Bourbon gebührte / deme aber im Weeg stun¬ de seine Religion/dann er war ein Hu. gonott/ und ehemahlig von dem Rö- mischen Catholischen Glauben abtrün¬ nig. Demnach nicht allein die in der so gemeldten Heiligen / und auf die Austilgung der Hugonotten absehen- denBündnuß begrieffene Eifferer/nem- lichen Der Pabst/ der König in Spa¬ nien / der Hertzog von Maine / als das Haupt/ und viel andere Catholi- sche Magnaten/und Städte; Auch die Geistliche/ und die vom Adel/trugen wider ihne einen unversöhnlichen Haß/ sondern auch die jcnigen Catholischen/ die in der Bündnuß nicht waren/glau- beten / in ihrem Gewissen verbunden zu seyn / sich dem König Heinrich zu widersetzen / wenigsten so lang / biß er sich in den Schooß der wahreu Kir¬ chen wieder eingefunden; Als eine sol- "A. «M c>! E» L'? zu der Beständigkeit des Glaubens t Oie Catholischen feyerten auch nicht/ ihn anzuhalten / und seines Verspre- chens zu erinnern: Jrn widrigen wur- de die durch den Adel geschehene Anlo- bung krafftloß. Das Mißtrauen der Ersten muste er besanfftigen/UNd in .. ' ' ls' " " "" lichkeiren tucht von ihnen _" nuttg/stch unterrichten zu lassen/erhalt rem Wie viel Gedult/ wie viel Vor» sichtigkeit / was Verstands und Ge¬ schicklichkeit er in diesen Umständen zu brauchen gehabt/ ist leicht zu erach- rem Zn aller dieser Sckwehrmüthig- keit liesse sich Heinrich gleichwohl mit seinem wiewohl klelnessHauffen/ alle¬ weil tapffer zu Felde sehen: Er brauche te m.hr Kunst als Stärcke: Er suchte sich mehr zu erhalten / als seine liebe Soldaten m die Gefahr zu setzen; Und gäbe dübey der Catholischen Armee / der Stadt Pariß / dem Hertzog von Parma/ der dahin aus Niederland be« ruffen war/ gleichwohl nicht wenig zu thun. 6. Mittler Zestader/wiedieGächk nur ärger/und mit äusserstem Verder¬ ben des Königreichs verzogen wurde/ haben stch etliche Recht-Gesinnte da¬ hin entschlossen / einen rechten Herrn und König auf alle Weiß zu suchen» Darzu gäbe grossen Anlaß der Cardi- »n« IN ,r B ; lvülc" on vc,! scr« trunge auf Vie Bekehrung des Heinri¬ chen in Gcdanckett / daß der König Heinrich gewissens halber/und weilen ...... richtet waren/ kein Gehör geben wür- ?h>u auch fast beschweht- liche Anhänger zu einen yarlmuruzcii sollte. Und inWärheit/ek Ketzer macken / und die Catholischen ^erdi>..a ^cwlwch einen greulichen dadurch nöthigen könnte/ ihne zu er- ste er die Cron kützelteihm; lassen/und sich an ihn Cardinülen zu ^NuimstAenderung der Reli- Hencke«. Diese Bündnuß wäre wohl ^ne unter den schwehresten Dingen/ wlaubenS-Genossen lagen ihme die den König Heinrichen ünfockte/ O o «bet Äömgs Heinrichen von Lsurbon Entschliessung rc. 280 des Adels je alleweil m Ohren/mit Ernmhnungen 0--> Ore Catholischen feyerten auch nicht / ihn anzuhalten / und seines Verspre¬ chens zu errnnern: Im widrigen wur¬ de die durch den Adel geschehene Anlo- dung krafftloß. Das Mißtrauen der Ersten muste ek besansstigen/und in acht nehmen/daß er in diesen Gefähr¬ lichkeiten nicht von ihnen verlassen wurde: Und die andere in stäter Hoff¬ nung/sich unterrichten zu lassen/erhal¬ ten» Wie viel Gedult/ wie viel Vor¬ sichtigkeit / was Verstands und Ge¬ schicklichkeit er in diesen Umstanden zu wanden an den Pabst absenden mock- j tti ihme die Ursachen und Bcdmgnus- sm zu erkennen zu geben / warum der AdeleinemPrintzenzu gehorsamen sick kMmer/der sich von der Nomischen Archen abgesondert hat. . Hennnch sGe gnädigsten Danck um des Adels .Willfährigkeit; gleng auch alle Pun um ein/ auffer des andern/ wegen Ab- Wung des Hugonottlschen GOttcs- Dienst / um sich bcy denen Hngonot- lm/ als semen Glaubens-Genossen/ verdächtig/ oder gar verhasst z» Achen: Versprach aber an statt de, M Mr Örthen/ wo er vorhin auch ge- Nen/drn Catholischen Gottesdienst Zufuhren. Worüber drese Hand M zu Papier aefttzt / von dem ge¬ lten Adel unterzeichnet / und VeM Mlament zu Tours eiNgehundiget- aber nickt vrel ausgegeben/weu ZMe Heinrichen die H. ^Za odec tzS4«LS»ö!x; 8SRLNNSS« KWSMW« KSLSSSÄ-Mc u-ff- r.'in tzchttLm an dir i-r°-°airc»de M-n m R-iL "dg-hm i darmncn Erbrecht zu der Cron / srme ^arzu Engere / vor- Ä»ch-Mikttl,ric angcsctztc 'Scdmg- ml g°mnnt/ (dann dcr Ad A? wegen dekRcligwm und d^ schon lodk l welcher sonsten A brUche Übermacht venachuchw w n. ^.^ude« Königreich harre.) .A bgvcy verstchrrend/daß mchtS ^n r,°rM, eine Beständigkeit brechen/noch chne d"//xmlich Mik etlichen / und derkroreMrcndenReligion abwem BuNdnutz^^^ fachen sollte/ (er redete ftmem Ge- tzW «ÄSS: LLiL-NL/ «s- 290 aber zu seinen Guten: Dann sie stiff- tete doch so viel/ daß sie den König da¬ hin brachte/ sich mit Ernst in den Ca- tholischen Glaubens-Stücken unter¬ richten zu lassen / und zu einer so an¬ sehnlichen Cron den Weeg zu bahnen. 7. Was die Hugenotten betrifft/ als sie sahen/daß Heinrich den Catho- lischen Geistlichen auch ein Ohr zu ge¬ ben begunte/ beschlossen sie ihme also zu fassen/daß er ihnen gewiß nicht ent¬ weichen sollte; Demnach fiengen bey der Königin in Engeland/ die eine Feindin der Catholischen war/und Her¬ den krocewrenden Fürsten im Reich/ um schleinige Hülff anzuhalten: Wo¬ durch sie dann Hoffeten / bald mit der Catholischen uZa zum Ende zu kom¬ men/ wann dann derselben der Gar¬ aus gemacht / würde der König nicht mehr nöthig haben/ seine Religion zu andern: Entzwischen kunnten sie ihme doch durch diese ausländische Hülffe und Kriegs-Macht allezeit gleichsam belöchert haben- Sie bekamen zwar auch die Hülffe/ und ansehnliche Troup- pen aus Teutschland und Engeland/ aber die vorhabende Listigkeit gegen den Heinrich hat ihnen gefehlet. 8. Sintemahlen die Zeit schon da¬ hin kommen war/ daß König Heinrich sich rundaus erklären müsse/ ob er be¬ ständig bey seiner Religion zu verhar¬ ren gessnnet seye? auf welchen Fall er nichts anders/ als einen Krieg/ dessen Endschafft er schwehrlich erleben wür¬ de/ zu erwarten; oder aber sich zu der Catholischen Kirchen/womit er GOtt seine Seele/und ihm eine so mächtige Cron erwerben möge/kehren wollte? Und es arbeiteten an diesem wichtigen Wcrck dreyerley Sorten der Leuth; Die Hugenotten vor allen bemüheten sich / ihme alle Gutthaten/ die er so¬ wohl von ihnen/ als von denen kroce- Menden Fürsten erhalten/ vorzuftel- len/ und ihnle eines grossen Undancks zu beschuldigen. Sie droheten ihme mit den: Göttlichen Gericht: sie rucke- ten ihme vor seinen Wanckelmuth/ sei¬ ne Gcringachtung der Evangelischen Warheit: und mehr dergleichen. Die Machiavellisten und Statisten riethen ihme/ nicht länger mit der Bekehrung auszuwarten; Cron und Scepter seye «sechs und Vrertzigste-Rede. _ . nicht zu verschätzen / einer Mß«Ä werth. Es ist genug der SA " Religion/ wann einem dieVarhu^x selben zuwider ist. Sie baten E GOtt und der Welt/semE^ nachzusetzen / nicht seine VasE, verlassen/und nicht dasKomgrE seiner Hartnäckigkeit und AuffA^/ das äusserste Verderben zu drm befoderist aber die Wahl eines E Königs / darauf so sehr der Köm „ Spanien/und viele andere drE I verhüten. Die aufrichtigen schen befleisseten sich / dem KA S' derum zu der Catholischen von welcher er sich vor etlichen sert/ als ein irrendes Schaffen K Schaffstau Christi zu bringen-^ wäre einmahl schon EatholM suche ihm zuruck / und zwar Cron und Scepter / da er do». wahren Glauben um schlechter chen Willen verlassen. M 9» Nächst diesen menschliche" reden/ erleuchtet auch GOtt / mahlen fern ist von denen/ die müthig suchen / des Königs durch sein heiliges Liecbt/ und n» ihm tüchtig die heilsamen Le!E.A Catholischen Geistlichen anzum"' Dieses wurde bald kündbar im EA Königreich; Theils freueten liAAt trugen Leid. Die Recht-GesinE erachteten/nun seye esZeit/da^M- tzösische Unwesen wiederum duH ^ salbung eines nunmehr zu den lischen Glauben bekehrten natnr"^ Reichs-Erben undPrintzensz"M ren und zurecht zu bringe«. nig machte auch so bald denen Li¬ beri seine Entschliessung kund "A send. Sie waren aber ebenfalls HD unter einander schliessig/aufaA ^ die Grund Gesetze des Staats s^jl theidigen und zu verhindern die Cron (welche die Spanier ff demHertzogen vonekuiie, sE^F krinrin ilabciiL meineten) aufkeA deines gebühret/gebrachtwürv,' wurde also allein der GcwtM'^l- Heinrichs seiner Bekehrung erwf.,^ io. Zu dem aber gäbe unve^ ^t einen grossen Vorschub ( dan'/ F Vorsichtigkeit GOttes viel zu v' Hugonottische Lehrer und Prediger gestanden haben denen Catholischen/ daß man in deren Religion gar wohl seelig werden könte: so er ziemlich zu Hcrtzen faffete / und wie das Ge¬ fecht und Wort-Streitt zu einem En¬ de gediehen / machte sich der König selber zu einen Schiedsmann. Fragte also dre?rocelkrende: Ob sie dann ge- stehen/ wie sie dann vorhin gestanden haben / daß man gar wohl in den ge- gentheilischen Glauben dieser Herren (und zeigte auf die Catholische Geist¬ lichen) seelig werden kan: Und als er das Ja-Wort von ihnen erhalten/ doch mit dem Beding/ daß man in derselben fromm lebete. Uber dieses hat sich der König auf die andere Sei¬ ten der Catholischen gekehret / und fragte abermahlen dieselben: Ob sie dafür halten / daß in der?roceittren- den Kirchen ein Glaubens - Genoß zu der ewigen Seeligkeit gelangen möge? Der König erhielte aber die Antwort von Nein! Dann zwey Kirchen/ zwey Glauben können nicht seyn / weilen nur ein GOtt ist/ ein Christus: und folgends nur ein seeligmachender GOt- tes-Dienst oder Religion. Nach die¬ ser Red und Gegen-Red urthcilte der kluge König: Wohlan / so ist es dann der Vernunfft gemäß/ daß ich der Ca¬ tholischen/ und nicht der krocellwenden Religion seye. Dann bin ich derjeni¬ gen / so werde ich nach beyder Reli¬ gionen Meinung seelig: Bin ich aber meiner vorigen/ so werde ich nicht der Catholischen Meinung nach fähig der Seeligkeit. Nun gicbt mir ja die Vernunfft/ daß ich mich an das ge¬ wisseste halten solle. Demnach/ weil er schon ohne dem unterrichtet war/ erkennete seinen bißherigen Fehler / be¬ kehrte sich zu den Catholischen Glau¬ ben / und empfieng den Ablaß in der Abbtey der Kirchen zu 8. vcm8 durch denErtz-Bischoff von kourZcs mit all¬ gemeinem Jubel der recht- gesinnten Frantzosen / mit Abschwöhrung des Kayserthums/mit Abthuung derGhuu fischen Bündnuß/ mit Einsalbung des Königs / mit Besteigung des Königli¬ chen Throns/mit Zuruckbringung des Friedens / mit Einrichtung einer er- Oo 2 wünsch- ss Honigs Heinrichen von Bourbon Entschliessung rc. 2 9 r Elffersucht^entstandene Verdruß des der König/ daß die ?l-occiHrende oder Hertzogen von , als Obristcn Haupts/ der so mächtigen Catholischen Bündnuß/und Ertzfemds des Königs Heinrichs / wider seinen Vättern den Hertzogen vvn^okmse, welcher / ihme ^Me-> zu grossen krLjuöltz (als wel¬ cher glaubte / die Cron mcnurt zu ha den/ weilen er so weit das Catholische lmcrcllc gebracht) sollte von denen Spaniern zum Königlichen Thron ?oe. m und gezogen werden. Es käme M ftembd vor/ daß er/ als welcher biß anhero in Franckreich mir zu gebie¬ ten hatte/ nun aber sollte seinem jun- M Vettern huldigen und gehorchen? jOeis wäre ihm unlcidentlich/ und um zu hintertreiben/ machte m Ge- Venn dieser Hertzog von in "Men der Kriegs-Flammen mit sei- Feind dem König Heinrich einen Mjtand der Waffen / zu wider den Spaniern/ denen Päbstlichen und viel "^-gesinnten Ligisten. Dannenhero wurde recht die Luhne eröffnet denen zweifflenden mantzosen/ die Gewißheit der Bekeh- zu sehen: Dann Heinrich / als ? kluger und vorsichtiger Prmtz/ Mte bcy dieser erhaschten guten Ge- Meit -es Stillstands nimmer hm- d?MBerg stehen/sondern der gan- Z!" Welt bezeugen/wer er sey? was /?^ube? und mit was Grund er sei- Nekehrung gethan? Zu solchem Me verfügte er sich nach 8. Oems: nun sich viel von denen Stän- /N und Adel / Prälaten und Geistli- Mbefoderist derer sich zu seiner Be- v^nng bedienet hat/ (unter welchen aus der Gesellschafft JEsu mehrefte gcthan/ auch der König mach dieser Religion jederzeit mit eien Gnaden und Gutthaten beyge- sÄ war ) cingefunden haben / da- ^u.hat der König öffentlich eine Un- zwischen denen Gelehrten reuenden Religionen / der l'rQrelli- d^woder Hugonottischen/und dann >'wüschen Catholischen / ange- / um die rechte und gründliche Ortzeit des Glaubens zck verneh- der»"diesem geistlichenKampf/ ^chr Tag gewährcte / verstünde 2 92 Greben und V iertzigste Rede» , wünschten glückseeligen Regierung. dann?attsan^lMMsöwöhl der M Und mithin seynd die bißhero verwü- terscheid/ als die Gewiß - und UE siete / und gantz verdorrte Frantzösi- wißheit der Religion/ so bißhero sche Lilien zu der vorigen Blühe ge-- möglichster Kürtze mehr angezel' bracht / und haben nm ihrem geistli- get/ als verfochten ist chen Geruch das gestimmte Christen- worden thum erquicket. Aus welchen allen . chen ein Vorwandt ist zu der Boßheit: oder eine H Politische Erfindung und Fabtercy/ um dadurch den Pöfel in Zaun: zu halten; Oder eine abergläu¬ bische Gleißnerey/ die Unwissenden zu hinterführen / oder eine angenommene Verstellung / sich in einen jeden Glau¬ ben listig zu schicken. Weit Hindun mit dieser Mißgeburt/ mit diesem heyd- nischen Irrthum/ mit diesem Machia- vellischen Abentheuer. Meiner Feder abziehlender Zweck ist jene reine/ zar¬ te/ ja Göttliche Krafft/welche in einem jedwedern Geschöpff / so bald es die Vernunfft gewinnet / von der ewigen Vorsichtigkeit /- und zugleich natürli¬ chen Einpflanzung / eingedruckt / und eiNgegoffeN Wird. Omnibus innLcum eil: in gnimo Hugli iniculpcum, eile Deos, «guales llnc, varium eit noü'e, nemo ncA3c. Es ist allen angebohren/ ja in aller Menschen Hertzen eingegraben/ diß zu glauben/ daß eine GOttheit/ und einfolglich/ daß diese zu ehren / zu lieben/und zu förchten seye; Was aber diese GOttheit in sich/ und was von die¬ ser zu glauben/ wie sie anzubetten/ und wie in ihren Diensten zu verfahren seye/ noüe V3NUM eil; Das zu wissen/ ist bey so grossen Unterscheid der Muthmassungen unterschiedlicher Völ- cker/zwciffelffafft: Ich aber sage/non omnibus cisrum eil, dieses zu ergrün¬ den/ ist nicht jedem zugelassen/ dann Die Religion / welche in emem wahren i» Glauben bestehet/ gleich wie CH schreibe nicht vo^ je- so jene; eil 6onum Oer ( ncrReligion/ die bey man- ibcoloZi dafür halten) eine -und Gabe GOtces. „Gt!> 2. Wie viel Millionen M.^e"' haben diese Gnade nicht gehabt Gesetz der Natur; wie viel nA ^/ selben in dem Testament des MM biß auf die Ankunfft des wahren. stas / oder Emfleischung des GOttes; Es feynd zwar/wie NUS in seiner Auslegung loannls v angelisten in der 4z. Rede vcrn^ auch vor der Ankunfft des JEsu Christi einige Gerechte g ^uce ^6vcncum Obriili pr^c juili Lre6enccr, ilc cum vencuru^-^c. mocio nos crecllmus in cum, ^mxiors vgrigca iuur, non üöes- crcäimus Obrillum ex VirAine i«i in csrne xail'um fuiile, rclurre^U Ooelum aiLeucliile; Uli Luccm.cu^ rum, pLÜurum.relurreLiuruw, lU 2fceniurum,crecieb2nr. Vok^t kunfft Christi befanden Gerechte und Glaubende/ ten in jenem/ daß er kommenden als wir glauben / daß er ist; Die Zeiten haben si^M^ derr/ nicht der Glaube: den aus einer Iungfraucn stum gebohren zu siyn / uns in dem Fleisch gelitten auferltanden von den is den dritten Tag / und den Himmel gefahren ist- HE aber haben geglaubet/daß er zno y in werden / leiden / auferftehen / . yM den Himmel fahren soll. Nrcht^i O. 'VL I-°s' der W d UGs' ero lint >gezN' kaZ' UK dcrL hat/^s »ren^ ^naLe -4 'inerL .nl -ccücr^, aln- > :x>ile' ÄA sten Lnechc se^nd des Verderb bens; Dann von welchem jemand überwunden ist/ dessen Knecht ist er worden. Es ist zwar nicht ohne/ daß alle Ketzer das Sacrament der ?auff erkennen/ und an Christum glauben/ aber es wäre ihnen besser/ vermeldet der Heil. ?ecr-u8, daß sie den Weeg der Gerechtigkeit nicht erkandt hätten/ als daß sie sich nach der Erkandrnuß wiederum zuruck wenden/von dem H. Gebot / das ihnen gegeben ist. Nem- lich/ Hui nou gu6icric Lcolellam.Vian em, lic ribi uc Lrbmcus Lc kublicgnus. Der die Kirchen seine Mutter nicht höret / seye dir als ein ungläubiger Heyd und offener Sünder. Diese ist eine uralte ziLxim bey den Gläubigen gewesen/ und ist gegründet in dem Wort GOt- tks. Omrn8, c^ui guciivic verba meabrec, Lc facic ea, allimulabicur v:ro tspicoci, hui rellibcavic Oomum lliam super ?e- rrsm:Lc 6eiceu6ic pluvia» Lc venerunc Kumina, Lc Kaverunc venri Lc irrucrunc in vomum illsm, Lc nun ceciciir. kun- «Zac» enim crsc luper kerrsm. Also hat Christus geredet bey dem H.^accbLo, und bezeuget dieses auch der Heil. L.u- cs8. Jener in dcm7ten Satz/dieser in demLren. AufTeutsch also: Em jegu> cher/der diese meine Wort Hörer / und thut sie / der wird nut einem weisen Mann verglichen werden / der sein Hauß auf einem Felsen gebauet hat: Da fiel ein Platz - Regen / (der ersten Verfolgung der Kirchen ) und kamen Wasser-Fluchen/(allerley Kctzereym und Spaltungen) auch bliessen dir Winde/ (/^nu8,d>leKoriu8, Iburbel-u8. LÄ- vinu8, Lcucerus.OeeoIgmpaciius, ÜU8, ^Vicl Lc luper bane keriam Läikicabo Lcelellam meam: ör porrrx inkeri non prLvalcbmic a^verchs enm. Du bist Petrus/und auf diesem Felsen will ich meine Kirchen erbauen/und diePfor* O o z tcn - T riumph der wahren Religion» Aer ftynd wenig / die diese Gnad" Ammen haben / und die sie t-.!? "Ammen / und unsern gecreu- N" ,^Esum erkandt haben; Ach sen A»?.?» aber haben sich an die- HM, Ancker nicht recht ge- ändern ftynd gleichsam an tiae stehende in vielfäl- Mi-Abe Klippen / Strudel und verstehe Spaltungen und ZAm)gerathen. Der Heil, sc- ili andern Send-Schreiben Es2x^ern Satz bezeuget dieses. Kd falsche Propheten unter dem sM.Iwesen/ wie auch unter euch dLAr seyn werden/welche ver- Ketzereyen einführen/ und den "ane?/A"2nen/(als die Nova- inaner/ Eucychianer rc.) Schach dem Fleisch in Lust der schqMkklt wandten / und die Herr- buchten/ ( als Sie Ärminia- ^iA^cder/und Anabaptisten) N?.Mmdlich ftynd / und viel von auch Lön-ge und Zuc« rchA ihre Geistliche Obrigkeit M^en/ als die Lalvinijten/) die R N wollen das/ was sie glauben/ Hkn/Men nicht das/ was sie verste- ^ ^doch des Glaubens Belohnung KüNand ist / und des allzu witzi- EIands ist die Straff des Un- «5 ^Sie werden (meldetder E/n Fürst in oberhohlten Send- wtzA") „ur hoch - prächtigen da nichts hüider iti / re- lochen durch Lust des /? 'Md Geilheit. Dann alle ^-wMubendem geistlichen Stand ^tu^er/und demLaymdas Fleisch Hindansetzung der Fasten/ Christlichen durch so viel >kn ys^ahr von Anbegin der Kir- M ^ktes in der gantzen Christen- andächtigen und guten xke ^"(?^urch ste die üppige / und Vr ^Meit unterworffene Men, pikld ^Vrt an sich gezogen / bGeistliche Ordens-Leuth zu SZie verheilsen e^t^M"ten / sagt angezogner ^Mbw^A^rlstiPetru^ 'A tz^mden ihren Anhang von al- Statthalters maus Erden) da sie doch selb- Sieben und Viertztgste Rede der wahre Triumph der Kirchens tes/ welchen sie über so viel Angrieff/ über so mannigfaltig reyen / über so offtmahlige SMl gen und Trennungen/ja über viu! samsie Verfolgungen.der TBL allezeit unverruckt / ihr ftlber und glorwürdig bißhero erhalte"'^ annoch erhält/ und bißAE^ Erden brechen werden/erhalten iv e/6tr/o, /r/ Ott / ms-re/. Scarckee brstu ais dccHimMeb^ uns Erocnl doch vergehe"/ Aber O BraucGOrces/verno End wrrd k-rner sth^' Wie viel haben sich auf das legt / um die Kirchen GOttes in Jrrthum zu bringen / oder E beweglich zu machen/um an Eeß wißheit und Unfehlbarkeit z» len? Also der dlovaru« über den nciium, Statthalter JEsn auf der Erden Anno von »Er¬ lösung 252. kelix wider den rium in Jahr Z5Z. Urircinus den H. Domachm im Jahr Z 7^ ß lüllus über Lonifgcium den 4loten Jahr. Laurenrius EssF H. 8immaclium. Anno 499» Wider Lonifaeium den Andern /^Zilins wider den H. 6. Jahr hernach: ^kcoäorus n^ leiben /osnnis desFünfften im 6^' z-r- das Jahr darauf V'" Zium: Övnll3ncinu5 wider den 6ten Anno 767. ^inrinusw^ xenium den Andern im -3EÄ ^.nallaiius wider NcnelllüuM dk" ten iin8zz ften Jahr. kormallum im 8y l.Jahr. Na^/Fl 6tkN JahrLbrillopkoru; widtt M den Fünfften/beo wider ZwölffteN/ UNd LenecliKum ^N 0 ^5 ten im y64ten Jahr, llom'iac-ub / LenclliÄum den Sechsien/und/^ den Vierzehenden; fognncs E Zrorium den Fünfften im 6rcZorius wider LcneöiLlum vr den imi o rz. Jahr. L/lvecker nelliüum den Achten/ im ZiE LeneciiLtus Wider d^icolsuM ^t' 294 ten der Höllen sollen sie nicht überwäl¬ tigen. z. Kommet nun hieher ihr alle ver¬ dammte Ketzer-GMr! kommet alle Mißgeburten der Warheit! kommet ihr Abentheuer der falschen Lehre! Rennet an die Kirchen GOttes : stos¬ set darauf mit euren gespitzten Federn/ schlaget zu mit der Zungen der Unge¬ rechtigkeit : Nehmet zu Hülff alle Ty¬ rannen und Peiniger! Euer Beginnen aber ist umsonst: Krafft - loß ist euer Macht: Zu schwach euer Feuer/ Mar¬ ter und Pein. Dann die Kirchen Got¬ tes (sagt oberholte ewige Wahrheit) ist auf einem Felsen gegründet: Eure Feder muß daran stumpf/ eure Lehr zu schänden/und euere Zungen stamm- lend werden. Diese Klippen / darauf sie stehet/ eil Oolumng Lc kirmamencum Veriracis, betheuret Paulus/ (das edle Gefäß GOttes. ) Eine Saul und Grundfeste der Warheit/ so Diamant¬ hart/und unbeweglich ist: Stachel un Eisen euererHartnäckigkeit/obzwar daran nichts erweichen will/muß doch zu Trümmern gehen. Euer Kercker / Folter/Gifft/ Marter / und Pein glit¬ schen ab an diesen Felsen/ohne Verrü¬ ckung des Grunds/ den Christus gele, get hat/nach Zeugnuß Pauli zu den Ephesern: 8uperTc!l6egci iupcr funch- mencum ^postolorum kropkecarum, ipso inrnmo kMAuli lapicle gkiu Lbriiio, in czuo omnis XcllÜLgcio conUl-uÄÄ cre- lcic in 8anÄum lemplum in Domino. Ihr (das ist / die Rechtgläubige/) stz?d erbauet auf dem Grund dec Aposteln und Propheten/ daLbri- stus JEms fetbj! der oberste Eckstein ist/in welchem dasgam tzeGebäu zusiam »wn gefügt wird/ und wächst zu einer heiligen Air- chen im HErrn : Und diese Kirchen ist Unüberwindlich / porcX mken non pr^valebunc aävcrsus «am. Sie Über¬ windet alle höllische Macht/ sie schlies¬ set und entschliesset die Hölle/Himmel und Erden. Christus hat ihr den Sieg versprochen : L§o rozavi pro ce, uc non äcücisc ücles cua: Ich hab dich ausgedekten / daß dein Glauben nie ab rebmön soll. a. Dieser versprochne/ und biß ans Ende der Welt beharrende Sieg / ist dttn/inH kruach. MlM elft'nK lltigeA e SB er die M Lyra» LH LS- h-"- tsSl^ ÄÄ n lhr 2 >en H'^ßß )lNUS V »'L ""si "'V LccLx^ i5lvlk^ 3Ls-» n del^ LAil «-Ä- >--Ä de» A d- HL s.'. 5T daß nach meinem Abschied restscn- de Wöiffe unrcr euch komn/cn werden/die der Heerde nicht ver¬ schonen werden. Und aus euch Selbsten werden Manner aufettte» den/ die verkehrte Lehr reden / das mit sie euch an sich eichen. So- thane/ und vorsorgende dieses Welt- Apostels/ recht göttliche Warsagung undProphezeyhung/hak sich rm 2Lerck allzu augenscheinlich gezeiger / und in allen SiLLch-8 oderIahr-Hunderten/von Christi Zeiten/ biß in dieses sicdenze- hende Hunderte Jahr sehen lassen/ all- dieweilen gleich in dem ersten Jahr- Hundert vierzehen unterschiedliche Ke, tzereyen entstanden. In dem andern Hundert 42. in dem dritten Hundert zi. in dem vierdtm Hundert yt. in dem fünfften Jahr-Hundert 4>. in dein sechsten io. und in dem siedenden 11. Im Jahr 800. und 900. wäre ein Stillstand von allen neuen Ketzereyen: Dann nach etlichen Muthmaffungen Lamahien / s^Luls ruöis, oder unge¬ lehrte Zeiten sich ereignet haben/ in- deme gantz Europa von frembden Barbarischen Völckern überzogen/ und in vollen Kriegs-Flammen begrasten war/ biß das Griechische und'Römst sche Reich abgetheilet ' und ein Thcil auf die Teutsche dlauon, unter Gior- würdigster Beherrschung/ cawd des Grossen/ gediehen ist. "Hernach er¬ weckte hinwieder LerenZgrius seine neue Sect/ und wurden in dem zehen Hun¬ derten/ andere 1 z. Ketzereyen aus dem Abgrund der Hölle/in die Christenheit ausgeworffen: In dem eilff Hunder- ten-Jahr 8. in dem zwöiff Hunderten 16. mdemdreyzehenHunderten 17. in dem vierzehen/ funffzchen und ftchzehm Hunderten-Jahr/ hatten den Vorzug die Lutheraner / die Calvinianer / die Bezaniten/ die Servatianer/ die irim- rAnij die Huqonotten/ die Anabavti- sten/ dieHusilten/die Epicurer/ die Ar- minianer/ die Gehen/ und endlich die Quietisten und Molinisten. Dlß alles beglaubet Saüanus in den Kirchen - Ge¬ schichten: LayerlmZin Haearl-vVrMku- m3NX,UNd korcsiu8 in /Cgppg lVlonüo. 6. Nun über so viel Drachen-Köpf hat die Christliche Kirchen durch sie/ benzehen hundert Jahr her / so viel Lorbeer- -—__Triumph der wahren Religion II8^. bjonorius wider Kach Andern/ drey Jahr OreZorius wider Oe!a- lN1118. Jahr. /^»ä- den Dritten/ (mjT/S Victor' R.OM3NUS tVe,. lViden - UNd Lelillu8 ^nAariu8 tt/a den Dritten / Anno 'colam wider loannsm den kch," Zwantzigsten/imJahr^Z7 dlW/u»^^vyen / Fürstlichen Ge- em Eremit / wider LuZe- ^ierdten: Und also in 27. Ekao? W Wh Aufleinunqen der khe§LKb,t/ ist allemahlen die Kir- ^sen e? als die Argen Noe/ ober A^!5'"den Meer - Fluthen sicher fk^U!Mn/ und sich durch die Enst tztM c Beneider des Apostolischen Äerer/, ihrem rechten Schiff-Re- ZK ^wahrenNachfolger in dem ^crn nie verleiten lasten. h«liv? Weil ihr dieses ihr erstes Urheber JEsus verspro» dieses weißgesaget !? dein.^^Wtäuliche Prophet Jsaias DieLstrge werden ^ rn?Mfj/und die Hügel wer- Veit aber mcme Barmdcr- ^/u»?Erd nicht von dir wer- ?tls der Bund meines ^rre- M. ^»rd nicht aufgelöste w-c- M/)^u arme/ (verstehe die Kir- ^isn-/5 durch Ungcwitter vec- n^K'lchwie in ragen Noe/) Än«Eoff / liehe/ ich will der- W/unx x ?ach dec Ordnung les Q^?^ur^apbieeengrÜw Mgrs(L^ise VerheissungO um O^A'^beir! ^P/cI^ar die Auflcinung der Ge- M der Kirchen viel zu thun ge- aber noch vielmehr die ^ttes ^welche die Vorsichtigkeit ?lietKat/^bewundern ist/) ver- k-ZüN/baßsieseyn müssen/ um ö'' Und Archen Standhafftig- Mstel aklAd schon vor Zeiten der LZL d, werden seyn biß M;Lurch F^er geläutert ^24. UNdloan- ^'mcrcken. Der ^^chten !" Apostolischen redet lauter: Ich weiß lo. § Mit ich meinem GOtt zu eiM" , Brod werde. Ej, 9« Die vierdte VerfolgE^ . ^nconil^o kio, und ^urcüo - g» «tz. L°bi tz. ZE l-Na/I M eir Zenten Zion js Mr > Äünrft NterK sM^ ^8Ej lind s.'j l>Nd 8gk Aitken ung Lj N ^l'n NZM Mnv^ Kens ?ennic lllän tz>! gelegt/ um diesen Frevel von iW § zuthun/ warffe er die Schuld A Mordbrennerey auf die unD.^ Christen-Schaar. DaheroE^ nen graufamlich umgangen/ tye" ren seynd in unterschiedlichen Hauten eingenahet und von zerrissen worden. Andere beW^ auf dasCreutz zu hencken/oder l« ) Feuer (deren unzählich viel werffen/daß sie ihme dey cinbE Nacht/an statt derWind-L-eW dienet haben. O Grausainkcll'^ um desto grösserer TriumphK chcn GOttes! Eben unter dieW,.^ geheuer der Grausamkeit/war der Erste Statthalter Chrlstr lich gecreutziget/ Paulus aber/' er ein Römischer Burger war/ mit demSchwerdt Hingericht. . Verfolgung währete biß in Jahr von der Geburt CiM^F fienge sich gleich eine nrue an/",^ dem Kayser OommLno, weicht' nen Christen unmenschlich und den Heil, /osnnem in Oel/ jedoch unverletzt seiner tert/ endlich in die Insul wiesen. , 8. Die dritte Verfolgung sich im Jahr unsers HeylE., unter dem Kayser "rrsjano, wela/ M ^upiccr zuEhren/weilett diesen M sten GQrc entgegen war/ sten Blur aller Orthen vergEct E Unter Qcmens, Pabst dtt wesen / dessen heiliger Leib/b^^ cher nicht von denen Chrlß^,/N verehret können werden/ har , F rann ins Meer werffen laffrn/ p' umsonst: Dann das Meer a E Meil zuruck gewichen / und b Leib entdeckt. Der Heil. l§^ -O! Simeon, sonsten Bruder des genannt/ seynd unter diesem A der Marter-Cron gelanget / dem Creutz/ der andere unter wen: Massen seine letzte krumencum Lbricki iuM > 298_Sieben und Viertzigste Rede Lorbeer-Kräntze überkommen/ und da¬ mit ihr heiliges Haupt geziehrct/ als viel sie der betrüglichen ketzerischen Glaubens-Stück mir dem WortGOt¬ tes gefället/ und ihre unbeständige/ und zugleich hergeloffene Lehre / nur einhelliger/ durch so viel hundert Jahr/ von denen H. Vättern hergebrachten Auslegung des H. Evangelii zu schäm den gemacht. Vicic in Vcn»reLLLleliL, ^uig noviraci l)o ter der Straff der allererdencklichsten Pein und Marter verboten: Hinge, gen aber befohlen/ alles / so menschlich isi/ und nur lebet/ohne Ausnahm am zuhalten zu dem Heydnifchen Götzen- Opffer. Vahero stunden allenthalben aufgerichte Götzen - Brldnußrn / und Altäre / dahin wurden alle Menschen von Mann zu Mann beschlicht / und jede Person / klein und groß/ jung und alt/ gezwungen/ die Götter anzurau- chcn / anzubetten / und dadurch die Heydmsche Religion öffentlich zu be¬ kennen : Aber gleich damahlen hatte man gesehen/ daß die Kirchen GOttes um vielmehr/ als des Tyrarmens Elut- dürsttgkeit vermögen har können / da- hero zu prangen/ und triumphirend aufzuziehm in dem Purpur Les Chri¬ sten-Bluts/ welches ihre hewenmüthi- ge Glaub/ns Zungen mit unbegreifflst cher Standhaffligkeit/lieber vergoßen/ als des Tyranncns Ungcstümmigkkit gehorchen/ oder sich mit frembder Göt¬ ter Anbcttung verunreinigen haben wollen. Viel deren scheueten sich nicht/ der GötzenTcuffltsche Abentheuer mit eignen Händen zu ergreiffen/ und in Angesicht der Götzen - Pfaffen abzu- werffen / viel ins Feuer zu Muffen/ Halß und Brust denen Henckern dar- zubieten/ so gar denen Richtern ihren Aberglauben zu verheben / mitten im Feuer / mitten im siedenden Vlcy/un¬ ter unmenschlichen Peinen/Reckungen/ Folterungen/ Ausdehnungen / Zerglie¬ derungen/ mit beweglichsten Worten Christi Lehre zu predigen. In die¬ ser Verfolgung stürben in der Marter allein zu Rom/und in einem Monarch siebenzehen tausend Christen. In Egy¬ pten feynd wegen des Christlichen Glaubens unterschiedliche gepeiniget worden/ und in Christi Bekandtnuß Pp verhay —. _ Triumph der wahren Religion. Me^^^eidnen und guten Rc- W in' der Christlichen Reli-. Mrungütigen/ oder viel' AlN's^^'blen von ihren Staats. Utlt?r^"r lünffte Verfolgung ^nter denen der Pabst ^.^uchtLt hat. Dre ^ns^^^ lguug beschreibet der Hell. wUcyc die Kirchen GOt- lind d'tz-Tyrannen^Lximino, W Befehlshabern VlcL!i-mo gelten/"o/lhier in der gantzen Welt r^?/i^och'N!t solcher Dermeh- Ehristenheic/ daß gleichsam Tropffen des durch die Hell. Ergossenen Bluts/ Chri- Msen/ und viel tausend Men- lich/?A deiu Heydcnthum zur Christ-. A'ait^Mon bewegt feynd worden. Vv i! - unter dein grausamen W wre der Heilleyprisnus -o badenden Verfolgung, die argeste in Gegenhab Mo,', vorgehenden wäre die achte H unter Kayser bicmio, Va- v 6Ji!rLtto, auf Angeben ei- ^Mberers/ welcher die H. Leiber Augen GOttes / demHölli- Mra2?^Ub zum Brand-Opffer M^^khat. nachdem er 8iil P.^Ruhe gebracht/und die Koni überwunden/hat seinen Kd r^Wren eine grosseVerfolgung/ -V? vie Neundte/ wider die Chru kchM uller Orthen der Welt/be- llch j»Zu Asia/ Palästina/ Ponto/ Kt hee^Eeich aufgebvtten / aber An uM/rer Ausnehmung der Kir- sowohl an denen Heil. bur/ als unabläßlicher Bekeh- M^^Deyden zu denChristenthum/ Ke Köw'^^bgemeldte Heldenmäs- Ä- dA^Zenobia begriffen war: Mua 'vl^^rfolgung nähme ihren unsers Seeliamachers KChrijUZ. Nachdeme erholte sich ?.eiti die ÄÜ^ne Zeit/und sammle- dk/ und rhrer Standhafftig- ?l u:gch.,^^bnen Siegs / wider so VerfÄ^ Tyrannen / und grausa- ^ns. ^Mng des Christlichen Na- ^»Kkkm/!!"?°^cn Jal,r mit dem Mit dxz grmmigcn Vwcl-M. Greben und Vtertzjgste Rede. "ir. Dic eilffttDcrMlM^A' ihrm Ursprung im Jal>r von denen Ketzerischen CdrAn w' .. die Rechtgläubige/ denen W tanew der die Catholischen/ unter NO, /ulluno, Vulence, alle drey u nige Kayser/von der Kirchen G?^ Diese Verfolgung hat gewahrer viertzigIahr/ und zwar drc lAU ter allen vorgehenden/auch der die allergrausamsie / anD / was die Boßheit tnimer >rderu» oder kllalans und Lullris, die eri^ lichften Tyrannen immer den können / das haben dme meineydige Kayser an armen und Rechtgläubigen versuchet / cket/und noch ein mehrers vE Kurtz davon zu reden / sie wäre" § te höllische Abentheuer und LM gebohren zu der Christen (wann Allerhöchste nicht verhütet chen Untergang : Sie seynd wu. stliscken gewesen/also geartet /A, durch ihren ArianischenAthema»^ mal suchten die gantzeHeerde dcr^..^ gläubigen anzustecken / und zu ten/ oder dem LaliZula gleich vee ten/ daß die wahre Christen aue Halß harten / um selbe nut Schwerdt Fällung hinzurichten- hi' glaubten mit ViccHio, daß viel U h t'i' fern Geruch von sich gebe der ^ st nes Christlichen Unterthans/a F nes ärgsten Feinds: Und was stA zu bctauren ist: sie bcemik^F nicht allein / das Leben denen ^stö' gläubigen durch unmenschliche Wt ltchePein zu benehmen/ sondern^,st ihre Seelen durch abscheulich^ gk und Unzucht (so die Heyden Al» than) vor der Marter zu vouw^' 2 98_ verharret einmal hundert und stellen und viertzig tausend Seelen: Ins Elend vmagt stebenmal hundert tau¬ fend Menschen. Aus welchem sattsam zu schliessen/wie viel es der Christglau- Ligen in andern Königreichen und Län¬ dern / unter so viel Tyrannen / als Land-Vögten und Richtern grausam- lich (jedoch ritterlich und zu besondern Triumph der Kirchen GOttes) um¬ kommen seynd: Anerwogm/ daß man keines Geschlechts / keines Alters / kei¬ nes Herkommens/keines Standes/kei¬ ner llrofeMon.so gar denen Soldaten/ welchen bevor die Religions- Freyheit gestattet worden / verschonet Has. Massen die ^cKeischellleZiones in Gal¬ lien mit ihrem Feldherrn dem heiligen Moritz / um daß ste der Abgötterei) nicht beylegen wollen / alle durch das Schwcrdt hingerichtet/ und aus Irr- dischen Soldaten/zu wahren Himmli¬ schen Rittern durch die Marter ge¬ schlagen seynd worden. Was mehr? so gar wider das stumme Gemäuer/ wider Bet-Hauser/Capellen und Kir¬ chen der Christen/ Hai der Tyrann sei¬ nen Grimm und Wuth ausgeaossen / solche abgeworffen / und der Erden gleich gerecht/aber bald hernach wur¬ den selbe von denen Christen viel herr¬ licher aufgebauet/ viel zierlicher ausge- schmücket / dann je mehr die Verfol¬ gung wüthete/ je mehr wüchse hinge¬ gen auch die Christliche Schaar mit augenscheinltch-spicglenderAbnehmung des Heydenthums. Und diese wäre die letzte Kirchen-Verfolgung von de¬ nen heydnifchen Tyrannen/ welche durch zu. Jahr unter dem zzsten Pabst klciclliLlle aufgehört/ und in der Sach sechsten warhafftig gezeiget: vvr E daß es umsonst seye/mit der Kirchen und dem Fürsten der Finsternuß.V GOttes zu streikten/ rndeme ste als ein opffern. O verdanunter Glut" anderer ^nrTus sich von dem Fall alle- Seelen - Durst' mahl erhöhtet / und mit ertragender i Die zwölffte VerfolsMii' zeitlicher Hinrichtung ihrer Glaubens- stunde in der Stürmung der Genossen auf dieser Erden/ so viel ent- der/ Abthuung der Gotresdicn!'"^ gegen triumphirende Ritter nicht al- Gebrauch / aller eercmon.cn iM ol¬ lem gewinnet m Himmel / sondern chen-Andachten; so gcstütze't^ vermchretjich auch auf der Welt Mil- nenSinn- verwirrten Kaysers lionen-fältig/mit einem stäts fallenden issurico.eonllsnuno, eoprony^ '^xsl heiligen Wucher/und uneinbringlichem Hcopkiio. Anno 740. gewaun^s Verlust des Heidenthums/ und aller Verfolgung den Anfang/ und Ketzereven. die Kirchen GOttes durch ein Triumph der wahren Religion. i vE "L»' -VS Pp 2 'M L A°- biicbe der S ea Endlichen Augen/ hje,7^ .?iel tausend Brut N ritterlich en^?^vdachtem -vran- Klüts-A'^tgegen gesetzt/ deren ^?stliche^H - Nlchr auet-i den ver. ?b rerchllch der Archen GOt- j^c lemeu (. Indern auch . ^^llLgns LcLlellLrn (" Mit ein frucht- Z^bUii der Christ- steineund hernach/ ?5°ber/2 ?^tolgung in etwas ab- entstand^ren statt die Ketze- st ^elt /alle vier TM durch N,A"lgang biß Nieder- N Bra6r^?ien und Acthiopien; N-ülUn IM ^und Iaponien/ durch Americam unzeh- i^cir ^oc k^cciciiL pro- i?BuchAubet der H. «ii-rm! m DrerMttgkeik; das ist anA-bohrcn der uc iu°c vinc-c, cum ,?«« stc uni^/ damahlcn obstege/ AK./^»nter,iegm muß: ^uuc m- § ^gNb^^^Zu-cur, damahlen die s?^llchen c>> bheimnussen/ mit ihrem d,.,, ^land ausgründct/ wan 2tzldersacher angefochten U-gßst», v ^lnogc, cum ^clericur: Al- Mehrer/? Sieg erzwinget/ und sich Al. Al^vann ^vr verlassen r dieV Sieg - prangend gehet dm L^-b L« GOttes r Sie trium- c nl'? Mnen Blut; Und kan lü'es LLbre^u,ui^, eine Meh- Anvh,i.„olcks betitelt werben. Sie tz^ter^ c über alle aufgeworffne ^beus ?K''neldcr des Christlichen ' bann ste ist allezeit bey ei- r 8 tfti E en wlllk new abtN!»' so?-: ret «st°- 2Y9 nem und dem rechten geblieben. Sie triumphiret über alle aufgeworffene Ketzer und Ketzereyen/dann ste hat die¬ se alle in demWortGOttes zu schäm den gemacht: Sie triumphiret über alle ihre Verfolger und Tyrannen/ in- deme ste ihnen so viel ritterliche Blut- Zeugen adgewonmn/ und durch ihre Tyrannei) groß worden. Ey so tri« umphire du allein seeligmachende Re¬ ligion / du Anfang und Ausgang uw fers Hcyls! Du Öbstegerm aller Se¬ kten ! Du Königin der Evangelischen Warheit! Du Pem der Tyrannischen Peiniger! Du Triumph und Glori al¬ ler Statthalter Christi! Deinen Tri¬ umph zieret die Ritterfchafft so vieler tausend Blut: Zeugen; Deine Herol¬ den seynd die zwölff Boten und Evangelisten unserö HErrn. Dein Leib-Ouar6i seynd alle Kayser/ Kö¬ nig/und Potentaten/ die den Glau¬ ben GOttes beschützen: Dein geheim- meftcr Ertz-Cantzler ist Verbum On- rrnm, das Wort des HErrn / und des¬ sen Ausleger seynd alle Heilige Vat¬ ter. Dein Obrister Statthalter ist Petrus / em Fürst der Aposteln / dein Marschall und Schwerdt-Träger ist der groffePaulus mit feimw.Gchwerdt des Evangelist Buchs: DE geheime Räthe seynd alle Patriarchen/ Ertz- Bischoffen und Kirchen-Lehrer/deine innere Hoffstatt seynd alle Beichtiger GOttes / die äussere aber die unzehli- che Menge der Christen aller Orthen. Deine Restdentz die Stadt Rom. Dein Reich die gantze Welt: Dein Ehren und Sieg-Crantz die ewi¬ ge Seeltgkeit. ZOO Acht mrd Viertzigste Rede. K I. Je Religion P eines jeden Staats wahre Grunde ' Feste. Wan diese weicht/ so stürtzetsich daraufder gantze ^>taat. Nach vie¬ ler Meinung wäre der andere Römi¬ sche König/ und Oberste Priester Nu- ma kompiii us, gar keines Glaubens/und cin Atheist; wäre aber doch der aller- eifferigste in dem GOttes Dienst. All- dieweilen er noch in Zeiten seines Vor¬ führers «.omuii genugsam erfahren/ wie nöthig solcher ist / in einem jeden Reich. Dann kein Ding ist unter der Sonne / so der Menschen Gemüther mehr reitzet/beweget/und beherrschet/ als derReligions Eiffer. Kein Band ist stärcker/ eine Gemeine beysammen zu erhalten / oder ein Volck mit dem andern zu verknoten/als die Einhellig¬ keit des Glaubens. Kein Staats- Geheimmiß ist so kräfftig/die Vasallen mit ihressi Ober-Herrscher einträchtig zu machen/ als die Religion. Der er¬ ste Sammel Platz der Menschen/ nach¬ dem sie die Wildheit/ Unbändigkeit/ und Rauheit der Secten abgelegt ha¬ ben/wäre eben jener Orth/ wo sie zu den GOttes-Dienst gangen/ und sich geseelet haben. Durch die Religion hat viel verbessert den Staat der ceäLmonier l^curZus. OeuLsIlou hat die Griechische Städte und Gemeinden in eine Ordnung gebracht durch die GOttes-Forcht. kohbms, seiner ZejK der vornehmste Staats - Mann/ bezeu¬ get von denen Römern/ daß ihr erster Ursprung / ihre folgliche Erhaltung/ ihre übergrosse Erweiterung durch die gantze Wett/ alle ihre Groß-Thaten/ zu Kriegs - und Friedens Zeiten/ allein der Religion zuzuschreiben seynd. Es mahnete recht Leenas den Kayser ^uAullus : /^cioi^L lempsr clivinum dlu- men,, Lc impers, uc aäorenc cceum omnes. Bete allemahjen an das gött- guilg der Kugonotten aus Mranckreich. liche Wesen / und befehle/ damit samt dir selbiges jederzeit anvm Eines Ober-Herrschers VorE^ gen alle nach: Eines Fürsten W stehet bey GOttrAllerPolitrB gen ist vom Himmel. vronM- die Götter ausgespöttelt / aus vr Verhangnuß ihme ^^oleoo Reich hinweg genommen. äonosor hat den Tempel G6MS geraubet / und er ist in einen Ochsen verwandelt worden. gleichen GOttes-Schänder un^ achter waren auch ^nnocuuS' 6es, ^ilLglior, ^uli-inus, 6unc>M Wenden König / und mehr Ao- Normanische/ Gottische/ und ^ Eottische Fürsten/welche augEj, lich varumen/weil sie GOtt tet/ das Leben frühzeitig/ oder W hasst/ aufgeben / oder ihres entsetzt worden/ oder beydes» men vermehren haben. Aus derbaren Göttlichen VorsichEM der Allerhöchste auch die R.eiiAiONLs, obzwar sie im deA und Jrrthum waren/ zeitlich Ü W und deren Verächter straffen nicht darumen/ daß GOtt an Sil¬ ben einen Gefallen hätte / son^M mit mittler Zeit/biß zur AnkiE sti/ nicht die gantze Welt in deu F losen /^.rbeismum, das ist / in glauben/oder vielmehr in den ben nichts zu glauben/ vcrfau^^F 2. Daß es dahero einem chcnFürsten obliege/den wE^. tes - Dienst in seinem Land reust stellen/ mit gewissen und unnE ass ren Gründen zu befestigen/ thümerzuverbannen/keineMM einschleichen zu lassen, Und allein zu Ehren desjenigen^ ! er sein Reich hat/ und der ihm derum nehmen / und einem ben kan: Wie er selber M cuum ä re, öc clabo lU » von di M/ l lohnen i Nffrn -- ttf, sienthumrc.) sich gantz inniglich ver¬ gliche mrt einem menschlichen Leib/ welcher aus unterschiedlichen oberen/ unteren / und Seiten-Gliedern beste¬ het / und von der vernünfftigen Seele beweget / und belebet wird : also auch der Politische Leib/ nemlichen ern Land bestehet aus unterschiedlichen Gliedern der Ober-Herrschafft der Geistlichkeit/ des Adels / des Burger-und Bauten- Stands: Aus denen etliche befehlen/ viel gehorchen/ vielmehr dienen als herrschen.- Theils mit der Feber/rheils mit dem Degen zu thun haben; Andere zu der Arbeit gewidmet/andere zu der Handelschafft: Alle diese Glieder wer¬ den bewegt / befodmst von der Reli, glon : Aue Mühe und Arbeit / alle Dienst - und Amts» Geschafften dieses Politischen Leibs seynd gerichtet auf GOtt und die Seeligkeit/ in welchem dieNeligion bestehet. Dann wir kön¬ nen dem Wort GOttes nicht wider¬ sprechen. Omnia proprer iemccipiUrn tecic. Omnis poceikss ä Oeo, per ms rezes reZnLnc. Lor KeZis in mgnu Der. Daß alles GOtt seinethalben gemacht: Datz alle Gewalt von ihme seye. Durch GOtt herrschen die König/ und der Könige Hertz ist in der Hand GOt- ; Omnes KeÜAione movcmur. sagt Läüroäorui,, Lc quoä üunud. KellZions Wie werden alle von der Re¬ ligion gerühret und bewegt / und was wir s.yn / das seynd wir wegen der Religion. Nun wann die Religion und diese Ertz-Bewegerin eines jedwe- deren Staats sich ändert/ wie wird der Leib beständig/ und das Land un« verändert verbleiben? Wann die Re¬ ligion in die Fmsiernuß fället/ wie kan der Politische Leib in dem Liecht wand- len? WanndieNeligion irr gehet/ wie wird der Leib gcrad gehen? Wann die Religion erkrancket/ wie mag der Leid gesund seyn? 4. In Warheit eine schwere Kranck, heit wäre die allgemeine von dem er¬ sten Fall des Adams herstammende Seelen-Kranckheit! Es hat müssen der Himmlische Artzt auf die Welt herab steigen / und solche mit feinem allerheiligsten Blut curiren. Nicht viel minder schwer und gefährlich ist die Religions-Kranckheit/ welche wie der Pp z Krebs -8rantzösiHe Diät/ oder Austilgung der Hugorrotten rc. zo 1 2Ä7' werde dein Reich dcrn > 7 n/Whinen / und einem am lvh7,.7/ ^/ lrls du / damit be- auch wegen des über 11« aus der Gleichheit der NM?»" Wogen wird / Politischen tur A-. Dann wie man in der Na rlckn daß oppolim sü invicem Ding mit seinem Ent- zernichten pflege: also seye reyen/durch die Kctze- dre wahre Religion/ weilen ^vider seynd / gleichmäs W ÄN^enhelt unterworffen: Und die Einigkeit und gute dtnz/Ä^uß/fast der Anfang des Le- LG^^der Zwitrachr / unfehlbar Mrd? K^Mung zu seyn/erachtet pftege gemeiniglich die K Ms der Gemeinschafft des Nutzens entstehen/ und NliA^cht/ die Würckung derselben »u seyn. Je starcker al- tzkn s.^ ?uudlichcr der gemeine Nu- Gesinde / je kräffriqer und un- a r mache er das Band der iti re llud zwar dergestalten/ nichts so starck und tieff in MMchen Hertzen / als d»c Reli- N^PNung eingewurtzelt ist/auch einige Sach der Welt / als Ne Seeligkeit/ dieselben so na. Uuwidersprechl:ch dar- EeittzM/d-ß die Mllgrsns-Einig¬ te LAUgste Kalch/ und das stär- ?kll wodurch der Uutertha- kest zusammen gefügt/ !^fo<.,uupffet zu werden vermögen/ das nothwendigste Stuck/ Me^PSung und Versicherung der eines Staats Ende hat derRömi- Staats-Rath //lLcenas, dies? unter andern vorgehalten: Lcico, " ^-eliAionis neceilario con- APnem lkarus, llcur umbram ^der Ä^-^ auf dieAende- nothwendig folget Staats/ als der ^>ne ^NL^be nach. Ich halte Warheit/ daß ein Kayserthum/ oder '^"ch/oder emLouvermnZür; Acht und ViertzHste Rede. D- tvii neuen Scct/ dabey viel PfarrnM geistliche Pfründen/ und so Frey-Städte/ mit diestn naEW chen Worten / daß allbereit llM tausend Mann zu Gewehr die diese Freyheit haben wE.^ wurde aber auf dieses unmall'» gehren der Bescheid biß auf ds" kommenden Reicks-Tag vcrlegM^ mittels ereigneten stch zweyttE dige Zufälle/nicht allein Printz eon6e schon zum andMM fangen/ und wieder dahin verm' worden: daß er auf einem osstn' 5' Gerüst vor dem gantzen Adel ben lassen solle/ welches Urw'M Fürsten und Staats-Ratheunre'^B dm r Sein Bruder aber/ N^gku ^Ulglich ?ram Mreyd ^chew ?Wi iS W L?°i zor Krebs oder Schwindsucht/ nach und nach diesen schweren Politischen Leib durchstreichet/ die wahren Lebens- Geister aussaugct/ ihr Gisst aber ein- giesset/ und mit der falschen Lehr alle Glieder anftecket / daß end¬ lich kein Mittel zu finden ist / diesen überhand genommenen Krebs zu er¬ drücken/und die so greulich angesteck- te schöne Königreich und Lander zu ei¬ niger Genesung zu bringen. Also sehen wir in Engeland/ in Schweden/ in Dennemarck/ in Niederlanden / in vie¬ len teutfthen Orthen/ wo immer hin¬ ein die Ketzersucht gelanget / daß da¬ selbst ste so gleich alle Glieder ange¬ steckt/ die Warheit der Catholischen Kirchen verschwartzet / und die Über¬ hand bekommet mit ihrer verderbten Lehr/ wie wir leider noch in den Nor¬ dischen Landen unsers Europa allzu viel erfahren. Alles/alles ist daselbst Protestantisch/nichts recht Catholisch; daß wohl zu erbarmen ist / und noch mehr zu schelten seynd diejenige/wel¬ che im Anfang ex publico munere, aus Staats - Pflichten keinen Widerstand gethan/ und mit dieser leidigen Sucht allzu mitleidig verfahren stynd. Nun ists verhaust/wann stch öcxrraLxcelli, die Hand Les Allerhöchsten nicht unter¬ legt. §. Ich lese bey dem edlen Geschicht- Sckreckcr leQrammonchin denen Fran- tzöstscken Jahr - Büchern in dem sech- sten Buck/daß die Calvinijche Ketzcrey dem König eine Bittschrifft eiu/M-c noch unter Heinrichen dem Andern in müthig begehrend die freye dieses allerchristlichste Königreich ein- '".»»n ^xf/n-rkiU^ geschlichen: Und weilen neue Sachen dem Pöfel zu gefallen pflegen/ von etli¬ chen nicht ungern angehöret worden. Sie hat doch in der Brut nicht so viel ausgeben können/sondern stch meistens bey heimlichen und nächtlichen Zusam- menkünfften aufgehalten. Dann was unredlich ist/ fliehet das Liecht. Da- hero diese Ketzer Rott die Hugenotten benahmset worden. Hernach in Zei¬ ten krancitci des Andern/haben stch be¬ deute Hugenotten eines weit mehrer»/ und sckler ungehörten Wagstücks an, gemästet / aus welchem man die Ketze¬ rische Blutgierigkeit leicht ersehen hat können; Dann wie der König Frantz der Andere zu ^mboils le Loire den Winter über seinenHof gehalten/hE jene/unter dem Vorwand ein^^ plicirens/den König mit seinen Ga Lern/ die Königliche Mutter / um) > anwesenden Hertzogen von einer grossen Mcmnschafft/ die M Geheim aufgebracht hatten/Mn len wollen: Und wann die G A nicht zeitlich dem Hertzogen von ou . wäre hintcrbracht worden/ so wm § um ste alle geschehen. Dich wM saubere Anfang der CalvinM»^ Hugonottischen Raserey in s^' reich/Anno r^6v. 6. Sintemahlen aber der von Loncie stch zu diesem Volck gekehret/ist er/ unangeM^/ nes Königlichen Bluts / fest verheeret/ und zum Todt verum.» worden: und wäre die Sack Hy " der Vollziehung des Urthells / der König mchr so plötzlich da»M che gesecgnet hätte. Diesem llE.,,, Reich Carl der Neundte / und PrintzLonäe wurde fi'ine vorige dß, heit unbedachtlich/ und ohne EA mer Lsucion gestattet: welche Ml er einfolglich ihme zu keiner ausgedeutet/sondern der erM'N folgung ingedenck/ stch wiedE ß einen neuen Aufstand/ mit Eins»^ vielen Teutschen Volcks / so er neu proceltirendenReichö-Fürchn kommen/gelegt hat. Zu dersell^^ legte der Hugonottischc Admusl^ ükiB L« -r->2„ dc" >x m/h^eü neö 8uf iGclM und B luite, N1^ . PlÄ q°»s' W"L Scrr!U3M, oder Oemocraciam vieler Regierung aufzurtchfen: Aber seine unverhoffte Ankunsst zernichtete ihrcn Anschlag so gleich/als er sich un¬ verzogen auf den ihme durch Erbfolge gebührenden Frantzösischen Thron ge- setzer / stellte mithin die blutige Ader¬ laß ein/durch Aufrichtung eines benö- thigten Friedens mit dem Hugenotti¬ schen Anhang: Uber dieses bescdenckte er mit noch mehrern Freyheitcn die un¬ bändige Ketzer/daß dadurch denen Ca- tholischen die Augen aufgethan/und in billichen Sorgen gestanden seynd / daß nicht etwan die Ällerckristlichste Cron auf eines Ketzers Kopf gefallen wäre; Dann diese Gunst-Erweisung machte zc-4 Acht undViertzigste Rede. — metzelt worden / und sonsten hin und den König Hemnch verdächtig bev' . - -len Catholilchcn/da es doch Blödigkeit seines Geistes war. 9. Dahero wurde allersE.^ Feld geblasen : Ob aber der Heinrich rnehr unter der Ma , » denen Hugenotten / als CE stunde/ ist der Zweiffel-Knopff len erbrochen / wie er das M Catholischen ^§3, den unverglE^, Hertzogen vonoiE, und Ms rl der denCardinal/unter demVE einer Berathschlagung/ MeuAH derisch hinrichten hat lassen» die Rach GOttes diese MordMk , ner Jahr und Tag an Heinrichen mastig vollbracht / indcme er mm frisch - wordenen vom-n Priester/ mit einem Messer er worden : Und käme also dls^, abermahlen auf einen HeinrrK"' schon ehe ein König zu Dreser ist ohne dem ein treßE^/ licbter/ und grosser Printz S^^ ist aber noch viel grösser woro^ er samt einem Königreich / rechten Catholischen Glauben ehe war er ein Hugonorr)E-F men / und dadurch in der Welt eine Crone verdienet. hatte sonder Zweiffel/ als eiul gewester Glaubens - Genoß/ wegen der so treuen Hülffe/ 7^' die Hugenotten jederzeit io lEss derlichen Begebenheiten goisE.Os fach gehabt/ noch mehr / als ssE ganger unbehutsam gertzan/L wen: massen ee ihnen das ° > ttanccs nicht allein bestattlgek/ ' ib M sehr vermehret / nicht allein/ hero/ ihre Religions-Übung 'M? tzen/ sondern auch fle zu allE' Aemtern/ Diensten/ und genommen zu werden / ssE M und viel andere Dinge mchU, sich bißhero durch ihre AE?E ten/ und wider das Königl^F mchrmahlen gefastes böses H A men zicntllch verlustig EL-H, durch zwar Heinrich den ZU Land / biß auf sein unglücksswg de / erhalten/ abcr mit gcrM^ theilderCatholischenRcligwN' /L ° 10. Dieses Heinrichen So) . F wig der Dreyzehende / ist Vi ckÄÄ^r Cron kommen/aber ßcdÄ! ? blühenden Jugend L K cMn trefflichen ili Io Tew Sf?^go"Elschen Sect lM'» 5^chlachten viel Bluts ge- UÄ so gar als A gantz Heldenmüthrg zirck?,',?^" ssmer Königlichen unde- sii^n.^ewatt gewaget wider die- ncriM? brachen/ welcher mit sei- F^MOlrcn Macht allbereit die Lilien zu zertretten/ und älL^kcn getrachtet/und sich dem M dem König ftlbsten NM^^n wollen/zu streiten. Aller - AffM, Hugvnotten Macht in in M tausend Calvinisten/ hu^U) hmidert Städten / in zwey dttt ar-I"lluigen/in funffzehcn hun- Hä.,Nw'n Stucken/ in viele!! Zeug^ Anmassung einer Königli¬ de. ^ouvMinen Gewalt bestun- in'^L^n sie hielten die Land-Tage thcl ak'^lichenProvintzen/zuRo- LA r die General - Reichs Der- ItzcrMs/ ungeacht des Königlichen legten den Krieg an so zhM'u natürlichen Erb-Konig/ und tzla,.^t ungemeinen Bedrohungen: dM^stcllten ihre Armeen/ sie ver- sleniie? unter einander / und mit E? Potentzen: Sie legten die nn : In Summa/ sie ge- AyMn M einer ungemessenen All- allein dem König/ und de- ^llti i^^knvonGOtt ertheilet ist. Mia-,, Eler Lernäischen oder len d^?^urm(von welchem diePoe- ^lez ^n/ daß/ so offt ihme der ttcr- Kopf abgeschlagen/ allezeit dcsLMm anderer erwachsen/daß k»in Ende hat seyn kön- ar Ludwig der Dreyzehende ^cr .Mterlichen Streich gewaget/ Ketzer, sMt er an einem Orth diesen vder^sUeuel verjagt / unterdrückt/ andern v>cWn/hat er so gleich an einem KvpfeinMk) des Königreichs den ?^rjffen.?5MEiget/und zu Gewehr Zeit war nicht an dem/und die dieser immer wach- Staats-Klugheit gestattete ihm nicht/ ^WösischeDLät/oderAustilgungderHugonottenrc. 905 dere/ weder Carl der Neundte/weder Heinrich der Dritte/ weder Ludwig der Dreyzehende/ dieses Calvtnischcn Abentheuers hochmüthige/ eigenmäch¬ tige/allgewaltige/ unchristllche/ und Tyrannische Raserey/ weder durch die starcke Aderlaß an St. Bartholomäi- Abend/weder durch so viele Blutstür- tzungen in denen Schlachten und Be¬ lagerungen abdemüthigen / oder der schon gleichsam in Zügen-liegenden Religion aufhelffen hat können/ 11. Danncnhero Ludwig dcrVier- zchende/ seiner VorfahrerBeyspiele er¬ wägend/ hat sich der Aderlaß und der Blutstürtzungen nicht mehr gebrau¬ chen wollen/ sondern hebte eine ande¬ re Cur an / und bestieße sich äusserst/ dieses aufgeblastne Hugenottische Uw geheuer durch eine langwührige Diät und Fasten geschmeidiger zu machen/ und ihren Schmeer und dicken Wanst dadurch abzuziehen/ihre Kräfften zu schwächen/und endlich ohne Furer und Eisen/mit glimpfflichen/ aber zugleich Hertz-brechenden Mitteln in die Ver¬ zweigung/ und darauf unfehlbar fol¬ gendes endliche Verderben zu stürtzew Ist also auch geschehen; Aber wie? Höre Wunder! 12. Es hatte ihme schon vorlängst dieser jetzt-regierende König Ludwig durch sonderbare Eingebung von dem Allerhöchsten / die dem Königreich höchst - schädliche / aber treff darinnen eingewurtzelte Ketzerey der Hugonot- ten/ so zu Heinrich des Vierdtew seines Groß-Vattern Zeiten / zu grosser Ge¬ walt gebracht worden/ und gleichsam «zivilum Imperium, ein gleich, vertheil« tes Reich mit dem Allerchristlichsten König hatte/ gäntzlich auszurotten/ vorgenommen. Ach wie schwehr wäre ihm zu hören/daß in seinemAllerchrist- lichsten Königreich der eslvmilmus dem Ockoiicilmo gleich an der Seiten ge¬ hen sollte! Er behertzigte dieses offt mit einem Apostolischen Eiffer/ aber die Zeit war nicht an dem/ und die ^urM zunehmende Hugenottische daß er bey auswendrgen/ grossen und chen Krmonsl - 8y»ollis (dic.noi''.^ nach gewissen Jahren/ und m wart des Königlichen Lomm-"ar' ohne dem nur ein CatholisM geschehen durffcen) weiter -n^/ gions-Sachen zusammen zu kon>' oder auch nur mit einander zu sponcliren/ austrücklich verbotrcn- Gerichts Cammer/ die durch tische LcilLtum angeordnet wordi^ nemlich in Klagen der HugoE Geeichter von Catholischen uno M gonottischen in gleicher Zahl M sollen werden/wurden gantz und alle Hugenottische Mchts-ZL- allein vor die Catholische ZM Aeintcr gezogen. Von allen Diensten / und Hoff / auch Aemtern/wurden sie völlig schlossen/denen jenigen aber/die »^/ Catholischen Religion ssch bea^' ,ß wurde der frcye Zutritt geftan gar wurden Eisen Brieffe am oder mehr Jahr ertheilet/daß ' und so viel Zeit ihre Gläubiger^'F Hugenottischen Religion ni^ len durfften/und was dergle'.ch^,Ft war/dadurch ziemlich die auMW Hugonottische Ketzerey abgede^c get/ auegefastet/ und gesch^ , worden ist. F l4- Im folgenden Jahr rosM die gescheidere Hugonottcn dergleichen ernsthaffte Minen a>' .F König/ und sich keine Hoffnung^ te einer Milderung/vielmehr avs F der Beängstigung und der Hugonotren fortgefchrrtstm. jn de / haben das icmpo deren o acht genommen / angesehen / sie nichts Gutes mehr zu Hom^-M machten sich lieber aus deM^M den Blitz/was minders erachtu, den Donner und Hagel/ nahn M-l ssch/ so viel sse an bahrcm Geld M bringen kuntcn/un haben sich 'viel )aß Ä hat von Grund aus Heden/ und über einen Haussen werffen: ungeacht/ daß nicht allein sein Groß-Vatter / Hein¬ rich der Vierdte/ Anno iz 98, solches zu desonderm Danck/ daß sie ihme zu der Cron geheissen / ihnen zu guten er- thcilct/ sondern auch / daß er dedeutcs Lcii<2 fest zu halten/bey der Huldigung geschworen. 16. Es möchte allda jemand diesen Allerchrisilichen König eines Mein- eyds/ und nicht zugehaltner Ver¬ heissung/ etwa» beschuldigen: Aber wann man reiss betrachtet / daß die Hugenotten so offt ihre gcschwohrne Treue denen Königen in Franckreich ge¬ brochen/ ihnen nach dem Leden gestel- let/aUerley Meutereyen angesponnen/ sich allzu sehr chrer vorgedenden Froh¬ heit des Nautischen LciiLks, welches der König Heinrich zu keinem Nachtheil de¬ nen Erbfolgern ertheilen hat können/ mißgcbraucht Haden/ und in offene Kriege/ wider den Gesalbten des HErrn / nut gröften Verderben des Lands / und der Leuth / ausgebrochen seynd: Wer wird anders schliessen/ daß denen Verbrechern des Glaubens und Trauens / auch kein Trauen und Glauben zu halten/jemand schuldig scye. Bcvorab daß dergleichen Reli- gions Frcyhcit nach der unlogischen Lehr perpccuu'lich und ewig-wahrend nicht seyn könne/ und wann die Urfach der Verleihung aufhören / solche auch von sich sechsten aufhören solle: oder wenigst dem Fürsten darob zuseyn/ob- liegct / dergleichen Freyheit bcy erlo¬ schenen Ursachen alles Ernsts zu unter¬ brechen. Alldicweilen zu gestatten die Freyheit einer Ketzerei)/ ist so viel/ als zu gestatten / GOLt zu schelten / das Heiligthum zutretten/das Wort GOt- tes zu verachten / den GOttes Dienst zu verlaiten/ und denen Gläubigen den Weegweiß zu geben / in allerley Irr, thum zu gerathen/ anerwogen dieses alles cine lede freygestellrc Ketzerey in sich enthält. Es ist zwar nicht ohne/ daß kein Potentat über die Gewissen herrsche/sondern GOtt allein: Ich ge¬ stehe/daß Christi Reich bestehe in der Lehre/und sanfftmüthiger Unterwei- >er M g dcB crlohre" h ihn?'' r so vlk> nnötW teinW )rdentl>' cher Gege>; Urii- :r iE in )innlc^ U cottt' deii/^ ttt"? nd A ien L -dlE neid'S^ S- 'L- 8rantzösische Di ät/ oder Austilgung der Hugonottcn rc. Z07 Ägklmd funfftzig tausend Personen / ! frcywillige Lxulsocen/ begeben; was in Preussen/ Hessen/ und anderer N kommen / ist die Zahl ungewiß: -Men nemlichen dieser Zeit die Wach- >n Franckreich so scharff noch nicht/ wie hernach bestellet/ und durch gctha- «Mrehrung leichtlich zu gestattender Ny> auslegen / wie bevor / sondern sel- sung. Ich sage sechsten/daß ein freyes M/alseinenTrund-Satz/ihrcrFrey- Gewissen von einer menschlichen Ge- Qq 2 walt walt nie zu zwingen ftye. Ich weiß/ daß der Höntg- süsseste Heil. Valter Lemsrclus, lusclencttm nvn cogenäsm stclem . gesagt habe / daß der Glaube eingerathen / nicht Ungezwungen soll seyn. Aber dergleichen ^ximen bc- greiffen nur diejenige freye Gewissen/ die noch niemahlen der wahren Reli gion anhängig seynd gewesen; Die äusser des Schaffstalls stch befinden/ die noch nie der Catholischen Kirchen einverleibt waren: nicht aber diejenige/ die von der wahren Religion abgetret- ten / und von der alten Mutter der Kirchen sich abgesondert/ den Schass Stall Christi verlassen/und sich in die Irr-Gange begeben/ die mit grosser Religions - und Staats - Veränderung neue Ketzereyen ( dann was ist eine Ke- tzerey anders/als eine wldrigeMeinung der alten Christlichen Lehr) schmieden/ das Volck verführen / die einige auser¬ wählte wahre Braut Christi/ die alte Apostolische Kirchen zu beschimpffen / und auf den Felsen der Göttlichen Warheit sich reiben. Dergleichen sol len sie nicht frey schätzen: Sie seynd meineydige/ irr - gehende Schafflein / welche mit dem Hirten-Stab wieder¬ um zu den Schaffstall / woselbst sie Christo gebohren seynd / getrieben werden müssen. In welchem Fall die weltliche Herrschafft allzu berechtiget ist / solche entweder verführt-oder ab; trünnig wordene/ wofern Menschen möglich ist / wann sie gutwillig nicht zuruck kehren/ wiederum mit Gewalt/ und durch Zwang auf den rechten Weeg zu bringen / und dem gegen GOtt recht-gesinnten Leib einzuver¬ leiben. 17. Ich habe gesagt/ diese seye eine iKcoloZssche Lehre: Aber ich zeige de¬ nen Hugenotten zur Schande / und dem Allerchristlichsten König zur Eh¬ re / daß diese Lehr auch Hugenottisch seye/ und folglich dieser König Ludwig mit ihnen nach ihrer Lehr verfahren seye. aller Hugenotten Ertz «.ab- bl, und des Laivim erster Apostel/ auch erster Ketzerischer Lehrer in Franck- reich ; denn er schreibet in Lpill. Hieoi. p2Z.2O.Lc2l. austrücklich: bibercsccm cvnlLienrus xermiccere, lmere unum- HuemHue, ll velic xerire» mere Oisboli- Acht und VierMste R ede. _- LUM civZMä ctt. Lc kTL i!U cK lies Irbcrrss, c^UL?oIonism öc l n nism Ko6ie coc xellibus ch nuÜL räio^uin 5ub iolc R-cZiones rsnc. Hier redet recht CathoM E ser Ertz Hugonott aus, also : Dem Gewissen eue frey zu stellen/ emen jeden wlll/verderben lassen/ ist erm tereTeussiiscbeLehre. Und lll Tcufftlsche Freiheit / welwe^ len und (Siebenbürgen mn iv pestiientzischen LetzereyeN ler har / die sonsten kein Lana rer der (Sonne gedulren Also redet Le^, und ich halte es mit ihm / aber dieses noch beiß" Ist nicht wahr / daß ein M rsm bey seiner Huldigung anlovu schwehren muß/ daß er wolle o re Religion in seinem antrettenou'« handhaben/ und die Ehre lerseits befördern? Ist aber so muß auch wahr seyn/ daß bchM Louversin einenMeineyd gegen begehe/der da gern gestatte M viel Soldaten von dem Fändlem fti weglauffcn/und sich zu Haussen begeben. Deßwege>U.^ dasLciiLl V0N d/snces demAllettyt'! sten König nicht in Weeg/ EchD gleichen Versprechungen seynd L und laftcrhafft gewesen; Mch' esuüt?oiicics, aus cinerStaals^' denen Unterthanen zu verspreche, ihnen die Ketzerey fortuitrE des Teuffels Lehr zu halten / ohne Nachrhcil ihrer Güter/Leiv Ehren seyn solle; Ist ein E / Versprechen / unhaitiger lasterhaffres Beginrten; Nesta^ alles was Zeitlich ist/gegen dU^F gen nichts zu achten. Alle P§! Ursachen müssen der Religion äusser der Unmöglichkeit / einen mehren Verlust an dec , Religion zu verhüten. aber Politisch anmerckcn ,'Fck derKönig in seinem hocherleueht '^ ge¬ stand dieses unfehlbar und schloffen/ oder doch MeM" D daß/wo die Einigkeit derRellga' W dann auch grössere Einigkeit >n^ gierung/ und mehrere ^ucol-rar ^ Regenten / und behaglicher MM u "Wch Lmns hüt gegt Ven/ g eigne ^üNlkre, Nonot gion dulten. Dahero liesse er ein scharffcs Verbott ausgehcn/ daß irum alle diejenige/ die sich heimlich in einer Versammlung nach ihrer alten Reli¬ gion betrctten lassen / oder dergleichen GOttes-Dienst anderwärtig/ bevor aber in demFürstenthum or^nZes, ( als welches man dem König Wilhelm mit der 8ouvcr3,mtät zuruck geben hat) besuchten/ ohne Barmhertzigkeit auf die Galeeren/die Prediger aber und ih¬ re Geistlichen zur Lebens - Straff ver¬ dammet sollen werden. Dergleichen Vollführung man Anno 1698. an ei¬ nem berühmten HugonottischenPredi- ger/ ^onsteur Lruüou mit Nainen/ zu Marstlien gesehen hat: welcher aus dem/daß er wider das Königliche Ver- bott heimlich predigte/ auch zugleich beschuldiget wurde / als ob er mir den Feinden des Königs in Vcrständnus wäre / deßhalben er lebendig gerad- brecht zu werben / zwar verurtheiler / hernach aber mit der Strangulierung allein in etwas begnadet worden. 20. Es kamen die übrige Hugenot¬ ten mit einer beweglichen Schriffr ein bey dem König/ und bathen ihnen ein Land in America cinzuraumen/ das sie unter des Königs Gedottmästigkeit de- völckcrn wollten : Es wurde ihnen aber auch dieses abgeschlagen / sondern mit kurtzen Worten alle die / so nicht bißhero in frembde Lander entwischet/ entweder die Messe oder die Galeeren/ und so es Weibs personen waren/ das Closter erwählen müssen. 21. Sintemahlen aber viel derHu- gonottcn in das nächste Savoyen durchgangen / und denen Königlichen Geboten listig entwichen seynd. Die¬ ser Frantzösischen Flüchtlinge wäre eine fthr grosse Zahl / welche wehrenden Kriegs in denen Piemontischen Tha- lern sich niedergelassen / und ihre Zu¬ flucht dahin genommen: Nachdeme aber der Fried zwischen Franckreich und Savoyen geschlossen/ ist in dem¬ selben dahin abgeredet worden / daß der Savoyer keinen Frantzösischen Hu- gonotten/ welcher wegen der Religion dahin flüchtig worden / unter seiner dulten dörffte; Darzu der Hertzog nicht allein sich willfährig gezeigt/son¬ dern selbsten des Königs gutem Exem- Qq z pel Kantzösische Diät/ oder Austilgurrg der Hugorrotten rc. W gegen seinen äusser« Feinden zu VM/ gefunden wird; Auch dabeo MMecErfahrenheitgelernet/ daß MMretch vorhin / und so lang tue Wonotten darinnen gewesen / sehr Wmachtig und entkrafftet war / was MW und wichtiges äusser dem Kö- AU zu unternehmen; sondern Mich selbsien genug zu thun gehabt W, Aus dergleichen Ursachen har Mr ersigebohrne Sohn des Aposto- sWl^tuhls nicht allem mit Politi- NIug und Recht / mitsseiner gros- Mry und Wolfahrc seines König' >Ai sondern auch mit hohem Ver- Mit bey GOtt das Nautische Lcli^ Mhedt/ cM-et/ und sich öffentlich «./M/ daß er hmfüro seine andere Mr/ W eine und zwar Catholische 4^'"' Staaten leiden zM-Es ist nicht zu beschreiben/wie AMmgllche Erklärung/ die sogleich j^M LxeLucion begleitet war / die tknMLand noch befindlicheHugonot- MMellet habe. Alle ihre Kirchen MA nunmehr völlig nicdergcrissen/ h»Mre Geistliche vertrieben / alle MAe Zusainmenkünffteu und Reli- Mbälbungcn bey Straff der Galee^ Ala Leibs und Lebens verbotken: Al- bAäänge und Mittel zu entrinnen/ h-rrct: Man lteßMinen mehr von A äusser Land rechen: Mangestad Zl Mine Hebammen mehr von ihrer IjAen zu. Man brauchte alle ersinn- ^^valt (ausgenommen der Le U.« Ttraff) die Hugenotten zu der hM / und Eatholischen Religion zu -» Mn. Die Dragoner müssen hier- beste Werckzeug seyn / als wel- ienigen/ die sich zu der Meß di.Uen nicht verstehen wollten / in z. Däuser einioZiret wurden/ und all- yl. ro lang auf o-scretion lebten/ und ^Soldatische Freyheiten gegen sie/ ° Ile ilch bequemet haben/ ausübeten. My. Es änderten zwar dem Schein lMKer viel die Religion/aber hcim- MMuhrten sie so wohl m Hertzen/als j, Mercken die erste. Auf diese aber ^^u eine absonderliche Absicht/ M bey Berrettung derselben verfuh- ^Man mit ihnen scharff: Dann der 'Mg wollte keine gleißnerische Reli- ZlO Acht und Viertzigste Rede. pelgefolget/ und samt denen Frantzo- sen/ auch seine Unterthanen/ die söge, nannte Waldenser dergessalten verfol- gct/ daß/ die sich zu der Catholischen Religion nicht bequemen wollten/das ihrige verkauften/ oder verlassen / und das Land raumen müssen/deren Men- ge sich nach Genf/ und in die Schweitz/ und von dar weiter in unterschiedliche Länder/ wo die Religion frey geftellet wird/ begaben. Zu Zürich allein sol¬ len über 24. tausend Personen ange¬ langet seyn/ und weil sie alldort keinen übrigen Platz fanden/ so entschlossen sie sich / allemal zu tausend in Ameri- cam zu überschiften/ und in Virginie» neue Kolonien aufzurichten. 22. Und also lss mithin die mehr unerträgliche und muthwillige der CronFranckrcich sehr nachtheiligeHu- gonottische Ketzerey/die sich so gar an- gemass hat / ihre Könige zu bekriegen/ und ihnen Gesetze vorzuschreiben/ gäntzlich/ und biß auf ein Haar/aus al¬ len der FrantzösischenCron/ Staaten und Landen/und allen deren Gräntzen mit einer ungehärten/ ausserordentli¬ chen/und zugleich Tugend-vollen Klug¬ heit ausgetilget/ und Wurtz-Weeg aus¬ gerottet worden/ von diesem letzt-regie¬ renden Merchrisslichsien König Lud: wigen dem Vierzehenden / welcher in diesem preißwürdigssen und nicht we¬ niger gottsceligen Wagssuck / alle sei¬ ne Königliche Vorführer weit über¬ stiegen/ und handgreiflich gczeiget/ das/ was sie mit Feuer und Eisen nicht ha¬ ben thun können / er mit blosen Wor¬ ten ausgewürcket habe. Indeme er laut einer Lista/ die ein gewisser ^no- nymus anführet / gegen eine Million Seelen/ thcils gezwungner/ theils frey- williger Weiß/ zu den wahren seeltg- machenden Glauben/und über einer halben Million deßwegen exuliren las¬ sen / und zwar mit keinen besonder» Leibes-Straffen/ oder Blutvergiessun¬ gen/wie esEngeland gethan/ durch viel grlinoere Mittel und VA Dann er hat / wie noch keiner >e Entschliessung merckte/ 200000.M lauter in Calvinische Quartieren e> gelegt / und sogessalten sie übera daß er sie hernach ohne MderU Mühe / mit Benehmung der E brauchten Gewalt/mir EntsetzlE Ehren-Aemter/so die Hugenotten v bevor mit den Catholischen E' zu verwalten hatten / mit AbrE,. ihrer Kirchen / mit BanMrung Ketzerischen Diener / mit EntzE der faisten Pfründen / und nE. träglichen ellarZen/mit Abbruch L Freyheitcn / mit conüsclrung Stadt und Festungen / wohl E. müthiger: Endlich mitMortOE Verfolgung / Verachtung / Hal ren Stoltz und Aufblasenheit M schineidig gemacht/ daß der ten keine mehr in Franckreich Z" deren Namen nimmer zu hören/ GOtres-Dienss erloschen/und an nichts iss/als daß sie geweft/n^' mer seynd. und daraus verursachte Besserung und Reformirung a» nem so guten Sinn und (daran ich nichrzweiffle)hergM als sie glückseelig ohne ErregtA eintzigen Übels oder AufssE.^ allein/ daß denen Hugenotten schehen) ausgeführet iss worden^tzl König Ludwig der Vierzehn O verdienet / und mehret einen und unsterblichen Namen. der aber unterwürffet sieh^^Wl^ gutem Rath: Man sollte hohen A « taten keine gemeine Namen / ov nahinen beylegen; weilen ihre r und Verdienste gantz ringe und unbeschreiblich seh^' Bleibs dabey. HZ Zi - Weun und WcrMste Wede. Blut - giel ige Keltgwn. dieKetzcrcy auszurotten/und den wah¬ ren Glauben fortzupflantzcn/von man¬ chen Verständigen gebilliget; Aber nachdeme er stch eben unler diesen Friedens-Gedancken andere bequerue- re/in der Sache aber/so viel schlimme¬ re/ und boßhafftere Mittel / darinnen zu gebrauchen/ entschlossen/ ist sein un- christliches Vorhaben von der gantzen Welt ausgescholren worden. Dann er sienge an denen Hugonotten zu lieb¬ kosen / und sich anzustellen / als wollte er ihnen alle Huld und Gnade erwei¬ sen : er suchte ihnen in den meisten / was sie begehrten/zu willfahren / und sie durch gemachte Hoffnung zum Kriege wider Spanien/in den Nieder¬ landen/ allgemach emzusckläffern: Ver¬ sprach auch endlich / sie desto besser an- zukürnen/ seine Schwester die Prin¬ zessin Margareta gleichsam zum Pfände seines Wohlmeinens/ dem Kö¬ nig von , Heinrichen von Bourbon, der dazumahl ein Haupt al¬ ler Hugonotten war / zu vermählen/ wohl cmmerckend/ daß er durch sotha- ne Vermählung den gantzen Kern des Hugonoi tischen Adels nach Pariß brim gen / und fogestalten sein Gegentheil ihme ins Schwerdt lausten würde. Dann cs erschiene gedachter Printz von diavarrg zu Pariß mit denen für- nehmsten Häuptern der Hugenotti¬ schen Parthen: wurde auch daselbst die unglückseelige Hochzeit höchst-fcyer, lich angestellet/ und verrichtete der Cardinal Lourbon die Trauung auf ei¬ ner vor unser lieben Frauen Kirchen aufgerichten Bühne. z. SechsTage hernach/am H. Bar- tholomäiFest/ wurden alle Hugonot- ren/ so viel deren bey diesem Beylagee erschienen/jämmerlich erivürget. ilm ter andern der Admiral eolvZm, zwan- tzig andere grosse Herren / zwölff Huri- dert Edelleute/ deren biß vier taufend Burger und Soldaten/ und dann folg¬ lich nach dem Pariser Beyspiel in allen Städten des Königreichs bey hundert tausend i. Je Religion oder den Glauben mit ungerecht ten Mitteln zu beför- dern/ist nicht löblich. Es ullht genug / daß der . mvündre Zweck/ ncinlichen die Re¬ li befördern/ in stch sechsten hei- W IU'cht seye / sondern sollen 2,M darzu gewidmete Mitte! eben- >g der Tugend und Gerechtigkeit h^Iwrder seyn. Ist die Religion ^tt.Tlaub nach derLehre der ibeo- ein vonum Oki, das ist/ eine N x ^Ottes; So folget unlaugbar/ iE Verfechtend B ewahrung d ie- Gabe/mit GOtt- gefälli- ^Mitteln geschehen soll. Es wird f^lveck durch grade Streich getrost und die Warheit der Religion L durch rechtmässigen Weeg ge- iMerden. Viel bilden ihnen ein/ ^eligions-Eiffer zu haben; Aber/ ^uncium scienciam, wie der Welt- «l kaulu8 vermercket/ nickt nach d-Mas der Weißheit/und Beschei- lliz ll. ()ui vei ißnorances gx cvlMcuere volunc. Dann sie stci- linM den gebahnten und gerechten D/ den GOtt bcsihlr/ sondern neh- "Mime und Ranckcn - volle Ab- har Boßheit er- Cars der Neundte / König in tzAckreich/ hatte durch eine öffentliche die Hugonotten/ entweder zu Efoder gänzlich auszurotten ge- !?boch mit geringem Vortheil/ tz^Mro/weilen er mit ihnen durch >iv, "ud Zwangs - Mittel mm- i^Mecht kommen kunte/hielte er vor einen Religions-Frieden de- tz^?ugonotten anzubieten; Dessen E^lung auch / als eben beede ^er gar nahe gegen einander ^n/ vorgenommen / und endlich ^/V^ugust-Monath in der Stadt Biß^ wurde dieser des Königs Eiffer/ Neun und Viertzigste Rede Lern/ist rühmlich/weilen es m E heiliges Merck; Ader diejenige^ zu diesem Zweck seynd zu MEß, lasterhaffc seynd. Nichts ' der (damit ich die Warheik nE hülle) hat PabstOreZonu« deE, zehende wegen Dieses oder Hinrichtung der vornehE ^ gonotten/ ein öffentliches zu Rom gehalten: und von tU v schicht'. Schreibern wird diese E, Vollziehung merimm conjurslL nis supplicium , eine wohl Straff deren/ die sich wider du>^ nig rottiret/und verschwohren benahmset: Ich überlasse es rechten Himmel/ demc alles wW und dessen Urtheile/ wiewM^/ gründlich / jedoch allezeit geE anheim. ,, 6. Aber eben Der HlMmel i scheinet an diesem Blut-Bad/ nigst an der vorhin denen HE gerhaner allzu grossen Zugebung vieler unzulaßlicheu -iü- chen/ einen Eckel gehabt zu lE.D deme sogleich/und an jenem wo dieses Blut-Bad ges«Lp den/ die Göttliche Nach sich le W lassen. Dann dem Haupt dave M dem Neundten/ ist zur äugen,K Straff (wann es erlaubet iss/ gck theilGOttes zu erwägen) sen Fahrlässigkeit mit den HE-Mß und darauf folgenden unmeM^O und gleichsam unerhörten ' sens/ sein eigen Blut zumMEF sen und Ohren so viel MM jF MN/ daß er also in MAJ? Blut sein End genommen. bW der und Gehülff/ Heinrich M M hat auch des gewesten KöE^ helffer/Heinrichen den 6Nui5e, zu Llois, eben in wo der erste Rathschlag von vu» Ä Bad gehalten / hinrichten: F nrg Heinrich der Dritte m dem Gemach/wo Das BlupMB schloffen worden / von eMEE mit einem vergifften MM werden müssen. Was aum EF dinal Lourbon, Cardinal o Hertzog von ^umalie, der N» tzogvon Obulsc.dieauch Thel^ sl Blut-Bad gehabt haben/vor ZI2 tausend Menschen. Eine grausame Lhat! Eine unerhörte Tyrannen! 4. Von diesem Blut-Bad schreibet Kayser Maximilian der Andere / wie ^clckiorOolclalius im andern Theil der Reichs- Satzung am 524. Blat vcr- mercket/ an Herrn Lazarum von Schwend/ seinen Kriegs Obristen fol¬ gende nachdrückliche Wort: So viel Die redliche That/so Die Frantzosen mit Dem Admiral/ und den Seinigen Ty¬ rannischer Weiß erzeigt haben/die kan ich gar nicht loben / und habe es mit hertzlichem Leid vernommen/ daß sich mein Tochter-Mann zu einem solchen schändlichen Blut- Bad hat bereden lassen. Wollte GOtt/ er hatte mich zu Rath gefragt/ wollte ihm treulich/ als ein Vatter gerathen haben. Dann er dieses gewißlich nimmermehr mit meinem Rath gethan hätte. Er hat ihme dadurch einen Flecken angehenckt/ Den er Wcht leicht ablegen wird. In Summa/mir gefällt es gar nicht/und werde es auch nimmermehr loben / es wäre dann Sach / daß GOtt über mich verhängte/daß ich toll und unsin¬ nig würde. Also urrheilre Dieser Glorwürdigste Kayser Maximilian über die angezognegrausa- me Tyrannen seines Tochter-Manns/ Carl des Neundten/zum erspieglenden Beyspiel undAnmerckung dieser gründ» liehen Lehre: Daß/ obwohlen die Für¬ sten und Monarchen schuldig seyn/ ih¬ re Länder von der Ketzerey rein und nnverwesen zu erhalten; sie gleichwohl nicht berechtiget seyn/ ein solches mit Betrug/ Falschheit/ simuiacion, oder verbottener Verstellung des Gemüths vorzukehren. Sintemahlen nach des al¬ lerweisesten KönigsGöttlichemSprich- Wort krov. 17. dlon cicccc krincipem labium mennens. Es gebühre einem Fürsten nicht / sich jemahlen einiger Ünwarheit oder dergleichen gefährli- chen Räncken/die in der Sach anderst nicht seyn/als Betrug und Lug/ zu ge¬ brauchen. Dann es beglaubet der ur¬ alte Lehrer ^uZuMnus m seinem achten Send - Schreiben : Nemiri non licec, nec pro Oei laucle. Es stye UNZUläß- lich / auch UM Erhaltung der Ehre GOttes / lügen oder betrügen. Die Religion / die Ehre GOttes zu beför- pac. Dieser Übergabe sich sechsten oh¬ ne einigen Vorbehalt oder Bedingnus/ aus gutem Vertrauen in der Spanier Gewalt und Bescheidenheit. Diese Übergabe wäre den Spaniern eine ge¬ mähte Wiesen / ihr so hoch erseufftzen- des Vorhaben / ncmlichen mit Vertil¬ gung dieses unglückseeligen letzten/ und einig verbliebnenKömgs zuPerucharim nen vorhin viele Könige herrscheten/ und schon alle biß auf diesen aufgcrie- ben waren) das reicheste und grösse- ste Königreich in America der Spant, schen Monarchie einzuverleiben. Da- hero nahmen sie dcnJngar mit seinen Weibern/Kindern/ und allen vom Kö¬ niglichen Geblüt/ nicht unter den Spa¬ nischen Schutz/ sondern in Verhasst zu cllulco,mit Bestürtzung und höchstem Leid der Peruaner. Daselbst wurde nicht lang gefeyret: Der Spanische Vice-König/ oder Statthalter / maste¬ re sich gleich an / über diesen rechtmäs stgen/und von so viel Königlichen Ah¬ nen herstammenden einigen Erb-Her¬ ren der Peruanischen Crone/ das Blut - Urtheil zu fallen / mit dieser/ durch einen Herolden aller Orthen ver¬ kündenden Ucsach r daß der zum Todt Verurrhertte ein Tyrann und Verrä- thcr der Catholischen Majestät scye. Dieses verstünde Ingar nicht: Wie aber ihme der Dollmetscher die Wort erklahrre / schriebe er überlaut: Ich din kem Tyrann gewesen 'und ihr mei- nePcruaner zeigt mir dieses ? Wie habe ich ein Verrather eines so entlegnen Kö¬ nigs seyn könnm ? Ich hab mein eig¬ nes Reich / und das habe ich geschützet wider frcmbde Gewalt. Wilst du Herold die Warheit ausruffen/ so ruf¬ st/ daß ich sterben muß/ weilen ich Kö¬ nig zu Peru bin. Diese allzu warhaff- te Ablemung und kroccüirunq des zum Todt verurtheilten Königs Ingar/ha. ben alle anwesende Peruaner / ja gar theils Spanier selbsten/ befodcrist der zugegen stehende Bischoff von Pap, penheim/ Lorunns genannt/ samt vie¬ len andern Geistlichen / mit Hertz- und schmertzlichen Mitteiden cmgehö- ret/und das ungerechte Blut - Urthei! im Hcrtzen verfluchet/ äusserlich aber alle sammentlich vor dem Vice-König niedersielen/und umGnade/oder so viel Rr Zeit/ B lut - gierige Religion Ekeligen Todt genommen/ ist be- haben auch vielUbel-Gesinm ^^bittals der Spanischen Cron LLne Grund der Warheit) sehr TMtt/ daß dieselbe ihre Monar-. M?«? äusserste Gräntzen der neuen ^/merica/ unter und durch den der Religion/ oder Christin tzd unmäßig erweitert / tzS'sUm Einführung dieser/ gantze ^^Iche und Länder eingenom- lsgu .^Nige und Fürsten adgesctzt/ theils ermordet/ GOtt verkauffet/ die M-Zion ge> tzdS^elrgion cingetaufcher/ auch ihU^H^rangnussen inehr und un- istTyranneyen verübet. Es nicht ohne/ daß ein Ordens- / "äichoIomLUS 6e I38 Lsüis, so ^sschoff worden / eine gute lz ,O.nng an Kayser Carl den Fünff. «F^und wchmüthig vorstellete/ V^^oste Unrecht / so denen In- !^t>! die Spanische Benin- gLrossem Schaden derEvange- MG^^kiindigung geschehe/ indeme Golssen irrenden Schafflein das HaffMsti allzu schwehr / und den KtzMl! der wahren Kirchen allzu X? wachten/ mit unablaßlichen UZ. ^ancherlen Beschwehrnuffen/ .^Wgen/ gefährlichen Arbeiten/ W^Mgen der Güter/und mehrer, Miick. H diese Völcker einen unver- flMjw Haß und Abscheu vor der N) "My Religion bekommen/ als sie nur erarrnen / in M'j^B'lt gerathen/ und hundert Uic,, " 'Tyranneyen ausstehen Gleichwie aber um sothane / und seiner Beamten ?Re; fromme Kayser nichts vat er ihme solches um desto Mcheu A'Aen genoinmen/ mit ost Mtt! den Mißbrauch ein- b! unnÄ^tten/ und die blbertret- "'wachWichen Straffen ver- M-Lsss: bew lekten' u ist kein Regent dec Welt» 4- Nachdem König Ludwig Eilffte in Franckreich/das HertzogtjM Mayland (als an welches er einW Zuspruch zu haben vermeinte) W! ziehen und angreiffen wollte / undW' über eines Tages Rathschlag tE fragte er einen vornehmen MarM der / mit Namen lacobum Hivuic-u/-' (der sonst ohne dem ein Welt beE ter Kriegs - Obrister war ) was dolp für Bereitschafft und FürsehM K solchen wichtigen Vorhaben und A zug nöthig wäre? Darauf anttE te ^ivulcius gantz behend: Drey Gnädigster Herr und König: E Geld/ und aber Geld. Womit er E verstehen geben wollen/ daß das W die Senn-Adern in allen Dingen D und daß man vermittelst desselben nug Kriegs-Volck/ Waffen/ Pro« und alles anders in einem genieß AnlitM schaffen könne. , Dannenhero und in ErM" daß das völlige Politische MsA gleichsam erstens auf den oeco-^ scheu oder Haußwirthlichen Gruno^ legt werden muß/ allermassen an nen Einkunfften eines Landes das w § ste erwindet/ durch welche man au thut/ ohne welchen man nichts kan/ und an welchen die Erleichtern'// oder Beschwehrung der UnterthE'^ der gute oder böse Ausgang alles sen hanget / was man vvrnimmr- werde ich in diesem viicurs merne der dahin anlegen / und keinen an^. Zweck suchen/als mit möglichster tze zu weisen/ was die Ober-Nerim- Schatz-Kammer eines wohl-gear ten Reichs oderFürstenthunis E wie solche verwaltet/wie stlblE'§ let/ wie in zunehmendem Mch^h^ be- A den vic M nit gc' ist )el dec ;en ec' ec- te/ in- ri> NI' >cö te' e/ -n i' e- e- i- -s n l/ / s t' n d d l- N i' Von gemeinen Geld-Rasten. Aalten / und vor allen besorglichen Ungemach verwahret werden solle. 6. Der gemeine Geld-Kasten (so ko Branum commune sonst genennt wird) bestehet aus gemeinen Gefäl- tkn/Anlagen/ und Einkommnussen. Ar gemeine Geld-Kasten ist wie das Acer/ darinnen alle grosse und kleine Momens/wte die Bäche und Ström Miessen / und daraus wider sich um ar die Leuthe ergiessen/ und aller Or- Mn und Enden/wo es vonnöthen/ den Schutz und Beyhülff bringen. Nun Ar diese Einkünfften seynd entweder Warrllche/bestehend in gewissen be¬ endigen Steuren/ Zöllen und der- Mchen Auflagen / so die Unterthanen A Zeit zu Zeit geben müssen: oder veränderliche und ungewiste / so stch Zehren oder mindern/ mehr oder we- M einlauffen/ als heimgefallene Le- M Lg^ucitaten/ re. Ke§güen/ Straff- Leider/ Lou65cirungen / und was son- W durch Schiff-und andere Unglücks- Me herrühret. Dann ^clcus (der M angezogne gröste StaatsMann Wer allen Geschieht Schreibern ) be- Wnet/ daß ein Staat / Reich und M/ohne des Regenten/ ohne des Mats. Beamten / ohne der Kriegs. Äcker nicht bestehen könne; Der Wgent aber/ seine Mmstn, seine Sol- Wen/nicht ohne Zahlung/ und die Alung nicht ohne Auflagen seynmö- Z Demnach/so wenig möglich / daß Meich ohne des Regenten/ohne der cMrscen/ und ohne der Soldaten 2 Ui erhalten vermag/ so wenig mö- Z u Wn Unterthanen von Auflagen Steuren befreyet werden. Der n,Wag ist nothwendig/ und ist auch unbillich/ daß ein jeder etwas zu d-VWaben des Staats beytrage / il^KMttglied er ist/und dessen Schutz 'v Schirm er geniest. hg?' >rn jenen Zeiten/so alles in Krieg müssen / waren keine 3^ düng und Auflagen das gemeine We» sen zu steuren und zu erhalten. Und damit ich viel andere übergehe/ so war in Franckreich Ludwig der Heilige gr- nandt/ der Erste/ welcher mit Bewil¬ ligung der dreyeu Stande des Reichs/ dem dritten Stand/das ist/den Bur¬ gern undInnwohnern der Stadt/ und dem gememenMann (dannder Adel/ Geistlichkeit/ Hoffstatt / die Parla¬ menten/Schulen/ mit allen ihren An¬ gehörigen und Bedienten seynd ausge¬ nommen) eine gewisse Steuer/welche man ^ilcs nennet / auferlegt hat. Diese wäre Anfangs nur auf eineZeit gewiüiget/ hernach machte dieselbe Kö¬ nig Osri der vn. des Namens / in den inheimischen Zwistigkeiten/und schwe. ren Kriegen mit Engeland / zu Unter¬ haltung des Kriegs/gewöhnlich/ im¬ merwährend/ ja ste wurde mit der Zeit gesteigert / und gedoppelt. Diesen Hilles wurde beygesetzt bey Regierung Königs loannis, als er in Engeland ge¬ fangen gelegen/ eine Beyhülff Steuer/ les ^iöes genannt. Uber diese noch fünff andere grosse/gewisse und bestän¬ dige Auflagen / les c-iiq Arolles fermer cie krance. Nach derZeit ist der grosse/ sogenannte r^lon zu Verpflegung dec Soldaten/ in die Winter-Quartier ein¬ geführt/und mehr dergleichen/die un¬ ter unterschiedlichen Regierungen er¬ wachsen/daß einem inWarheit etwas unmässiges gegen Haltung der alten Gefallen scheinen thut. Bey gegen¬ wärtig-aber regierendem König seynd so viel Hxen und imstn erfunden/und ausgestudirt/ auch mit so vielen und mannigfältigen Benahmsungen mncu. lirt worden/ daß es ein gute Gedächt- nuß bedarff/ alle zu begreiffen und zu behalten. Dahero seine Rent- Cam- mer so hoch gestiegen / daß offc in ei¬ nem Jahr so viel darein eingebracht und collcÄirt wird/als es bey den vo- AMen müssen / waren keine grosse rigen Königen in einem halben s^culo nachdem aber der alte Muth kaum eingegangen ist. /Merkest vergangen / und die 8. Gleichwie aber alle Sachen aus M ÄMgkeit der Wohlhabigen / etwas abziehlen müssen/ und zu einem fvlauI ^^^^Een wollen/ein- endlichen Zweck gerichtet werden; M deren statt die Kriegs-Völ- Also und ebenmässig alle Gefällen / ko bat-A geworben werden müssen; Auflagen/ Oabellen/ und was da denen M . ^lle Billigkeit erfordert / Ländern und Unterthanen aufgebürdet en zur Ruhe sttzenden Bela- wird/ ftynd zu des Fürsten gemeinen Rr Z und FunfftzigsreRede Zi8 und seines Staats Unkosten gewid¬ met. Die Unkosten aber zu Ehren/ zumAufmhmen/und zur Bestreit-und Ausführung aller gemeiner Angele» genheiten versehen; Dahero alle Un¬ kosten nach der Noch/ Gelegenheit/ undWürde der Sache abgemessen wer¬ den sollen. Und man muß sich zuweilen in äussersten Dingen / der äussersten Mittel mit Ansetzung der gemeinen Aufschläge betragen. Dahingegen sollen dannoch dergleichen Bürden und Anlagen massig / und nach dem Vermögen der Lander und Vasallen eingerichtet werden. Dahero wird ein Landes-Fürst zu wissen sich befleissen/ welches Land vermögender/ und wel¬ ches Volck-.reicher scy. Was Gattun¬ gen der Völcker und Unterthanen un¬ ter ihme wohnen; Was ihr Handel/ was ihr Vermögen seye; Was die ausländische und inheimische Maaren eintragen; was die Maaren abwerf- fen/ die ins Land / und die aus ihren Land verführet werden; was auf die Land Güter/ was aufdieKauffmanns- Wahren/ was auf die Personen selb- ften/ohne grosser Beschwerde aufzu¬ legen seye. So dann solle männiglich seinen Theil beytragen/ nicht allein die Armen/ mit Verschonung der Reichen und Wohlhabigen: Bevorab aber seynd bey dergleichen Auflagen mehr zu verschonen die arbeitsamen Unter- thanen/als dieMissiggänger undWohl- habige. Wer seiner Üppigkeit conrri- bmrenkan/der mages auch dem gemei¬ nen Anliegen thun.Welchen leicht komt das Seinige zu verschwenden/dem soll auch nicht schwer fallen/ seinen Lands- Fürsten unter die Armen zu greiffen. Die Auflagen sotten hernach leicht zu erheben / und die Unkosten selbige ein¬ zubringen/ nicht höher steigen / als der Haupt-Stuhl: Sie sollen auf solche Dinge angeschlagen werden/die keinen Haß auf sich laden / wie etwann solche Waaren seynd / ohne deren der gemei¬ ne Mann nicht leben kan. Endlich sollen sie aus dem Blut in den Adern/ und nicht aus dem Marck in den Kno¬ chen gezogen werden: Nicht aus schänd¬ lichen und unerbaren Sachen / als et¬ wann Vesp3üanu8 aus der Menschen Urin: nicht auf die schon vermautete Waaren / die io. oder 12. mal kaufft/und soviel oder noch mchcH. schlag bezahlt haben / als fle i» werth seyn: nicht dadurch dre AM , ten und die Wucherer zu bereM sondern die schwehre Last der »e i gen Staats - Ausgaben zu erleich^ Nicht so gleich der Unterthemen^ tel zu begehren / sondern von M fangen/und das Seinige zum erm" „ greiffen. Diese sollen die ./ eines gerechten Fürsten/ und Mw welche der feinem einrathct/ oder der lasterhaM cu« seinem Hoffmann anweiset. . y. Es ist zwar unlaugbac/ gemeinen Steuren und Auflaff'h/ dem Völcker - Recht gegründet lw'- aber wann sie übermässig aE^ gen werden / so widerstreben M natürlichen Freyheit. Die aue«- ohne Zahl erdichte teilen und / . verschlagen sogestalten den nes Regenten/ daß die Vasallen den frömmesten und tugendsaw.^ Fürsten vor den boßhafftigften. D lasterhafften ansehen; Massen an« Fürst seine Laster nicht leicW M hüllen kan/ als mit HinwegneyM oder Verringerung der allzu seM'^ Anlagen. Die Gräntz-Lander aber gar keine andere Bürde m als daß sie eine Vormauer Feind feyn müssen / so noch alten Rom die Friessen / und,^ mit Schaden der Römer gewE'^ betriegen sich sehr/die da glaube^ von ungewöhnlichen und unMM Anlagen der Geld: Casten verw^c- werbe. Dann saget mir: wann selbe einmal unmässig gemehrt^ A nach und nach wieder erschöpf worden; wer wirds hernach ben abermahlen verhüllen rom jß vielleicht diejenigen / die deßww Schulden und Ärmuth gerathM^F Haupt-Stuhl verlohren/ und mer gewinnen können? Oder sm leicht mit Vermehrung des den Ihrigen gantz und gar a/w' seynd ? Ein Armer kan nichts ben/einAusgeprester hat keinen und die Unmöglichkeit kan am Vollzug nicht gebunden werou'' Armuth geräth in die Verzwem' _ Von den, gemeinen Geld Rastcn._z 19 V die UnmözlWcit in die tzarrnä- rröstungcn/ und Erlassung cnuqcr Slüf- lagen zeitlich zu besäufftigen/ und da die arme Vivarctser keine weitere Hülffe hatten / musten sie auch zum Creutz kriechen. Es crregete sich auch die Rebellion in Bretagne und Nor¬ mandie Anno 167;. wegen allzu schwe¬ ren Auflagen/ also/ daß verschiedene Königliche Einnehmer darüber todt geschlagen wurden. In Catalonim Anno 1688. liesse sich alles an zu einem allgemeinen Aufstand wegen der über¬ mäßigen eo^cribuüonen/ und hatte der Vice-König cieI.eA2ne5 genug zu thun/ daß er auch durch gelinde Mittel/ und einen Gcneral-Gnaden-Brieff demsel» ben noch in 1 empöre gestillet. Ader das Jahr darauf glimmete viel heffri- ger aus der Aschen auf/ bedeuten Auf¬ stand/ und hatte schon so weit gegrif¬ fen/ daß sich biß in zehen tausend Mann zusammen gesellet/ welche alle Zugänge nach Barcelloria besetzten / öffentliche Feindseeligkeiten verübten / und allein auf den Frantzösischen Succurs warte¬ ten / um ihren Anschlag völlig ins Merck zu setzen. Hingegen die Spa¬ nische Armee/ wiewohl sie davon keinen Wind hatte/ käme unversclsi ns darzu/ welche dann diese Rebellen / die so gar das Hertz hatten/die Armee anzugreif- fen/ aus einander gejagt / und also zer¬ streuet/daß endlich von ihnen etliche um eine Summa von Ivovo. Thaler/ welche auf den Kopf des Haupt Rebel¬ len gesetzt war/zu verdienen/denselben an den Ouc cie Villa blermols ausgellkf- fert haben. Ebenmäßig entstünde Anno 1680. ein grosser Tumult zu Brüssel / wegen einiger Auflagen vom zwantzigsten Pfennig / die man ohne conlens der Gemeine / bloß auf Ver- willigung der Stände einführcn wol¬ len. Dieser Aufstand erneuerte sich abermahlen Anno 1699. daselbst/ in- deme der damahlige Oubcmaroc, Chur- Fürst in Bayern / einige ungewöhnli¬ che Geld - Steuren der Burgerschafft auflegen wollte. Viel ärger aber war des Pöfels Aufstand zu Amsterdam Anno 1696. wegen einer gewissen Auf¬ lage/die man das Jahr vorher auf die Hochzeiten und Leichen gesetzt / und darüber noch ein sonderbares KeZle- menc desselben gemacht hatte/ welches dem .Im/ diese in den Ungehorsam/ und M in eine öffentliche Empörung Z Echwührigkeit. AchGOttlJch °Mre rechr/wann ich mir alle von der ^ Aufrichtung der Steuer-Aufia- ci a Unsere Zeiten/ so mannigfaltig- ..Mndene Trauer-Spiele zuGemüth Meine Feder enthält sich zwar «n solche anzuztehen; Hmge- t" lchser ein jedes Land und Reich / r^Hauß genug Bcyspiels/daß da- tz." W spieglrn mag. Kein Unglück . ^lmmel/keine Niederlage von dem beweget sogcstalren den Pöfcl/ unmässige Aufbürdung der yMen/ befoderist wann solche mit E^Zwang/ oder gar peinlich abge- werden. In Niederland/ in ^ugall / in Neapel / und auch in reich unter denen letzten dreyen liAm/ Heinrichen dem Vterdten/ »^ryen Ludwigcn/demDreyzehen- Vieczehenden haben wir gc- z^pfghren/ was die Aufladung un- sKrSteuren und Zöllen/vor grau- , Empörungen heraus gebrütet. Der Pöfcl ist in diesem straff- h ^>gen Jrrthum/ daß / wann man LA sehr beladet/ er sich darüber lKhret; Und so man ihme gleich- die Gerechtigkeit versaget / er s-h? unrecht zu thun / chme selbst »Melt/ wann er sich darzu ver- tzUnd zum Waffen greisst. Diese E die,neuste Ursach aller Schwü- ltz^M/wie es dann auch eine Ursach k^^aßAnno 1670. in Vivarets/ so Mn uintz ist in Languedoc/an der Noss, gelegen / und mit vielen und Bergen versetzet / sich die Un- ssiAuen m 1 roso. Mann starck zu- geschlagen haben / und den MschcnAuflagen sich widersetzte. ^Neichen thatenauch dieBau- hchA Rouffilon / und kurtz hernach L auch die Leuthe in Languedoc >iitd?Ulenne die Köpffe m die Höhe / i» Eliten sehen/wie die Empörung auslauffen würde / nach tvoA^olg sie auch ihres Orths die ElMren zu nehmen gedach- E? Anfangs gefährlich aus. wüste die Languedo- und Guienner durch gute Ver-- FunfftzWeRede. Z2O dem gemeinen Volck also wehe thate/ daß eine grosse Anzahl von demPöftl sich zusammen rorcirte/ unterschiedli¬ che Bürgermeister/ und der Beamten Häuser ausplünderte/die Stadtwacht verjagte/ und so lang nicht aufhörte/ biß sie erfahren hatte / daß etliche Kriegs Trouppen nacher Amsterdam/ um sie zu bändigen/anruckcten. Der¬ gleichen Erfolg und Ausgang haben allemal diejenige Regenten, welche mit unmässigen und schwehren Auflagen die Unterthemen beladen/ befodenst/ wo keine Noch ist / oder solche in lau- ter Mißbrauch verwendet werden/ zu erwarten. Es ist freylich nicht recht/ der höchsten Obrigkeit sich zu wider¬ setzen; Es fahret aber doch der gemei¬ ne Mann in dergleichen Jrrthümern fort / die er nicht zu verantworten/ sondern der Schwehngkeit allein sich zu entladen/gedencket. " Alldicweilen/ die ihre unumgängliche Noch sehen/ nachdeme sie so arm / und um alles kommen seynd / fragen kein Harlem / weder um die Vermessenheit gegen ih¬ rer Herrschafft/ weder um einige Ge¬ fahr/noch um den Todt selbstcn. t^li- bilium rcrnbilichmum cit turor populi. Em schwühriges Volck ist ein grausa¬ mes Thier. n. Es ist in Warheit keine Kunst/ den gemeinen Geld - Kasten reichlich auszuführen/wann der Landes-Fürst seinen Vasallen alles benimmt / und darmit denselben anhäuffet: wann er die Gewalt vors Recht halten will/ wann er alle erdenckliche Mittel braucht/aus denen Unterrhanen das Blut/ den Marek/ ja den Geist sechsten zu erpressen / oder auszusaugen. Hin¬ gegen bestehet dort vielmehr die Kunst und wahre Klugheit/ wann man ohne der Unterthanen sondere Beschwehrde den gemeinen Kasten im guten Stand zu erhalten / und zu vermehren weiß. Diese Kunst wird ein Fürst nicht eher begreiffen / als wann er an sich selbst den Anfang machet / und ihm in et¬ was hart geschehen last. Sincemah- lcn die allerbeste Weiß und Manier die Rent - Cammer in guter Blühe zu erhalten / die Sparsamkeit des Re¬ genten/ gute Verwaltung der Cron- Guter/Abthuung des eitlen Prachts/ Freyheir der Handelschaffttn/Gliff rung der kl-m^Lluren / MundcA und Abstellung des unmässigen chers und Wucherer/ Einrichtung Müntz-Ordnung / und endlich » Pflegung des gemeinen Land FE- und Ruhestands ist. Diese Mc anstaltung wird mehr vermehren . Geld-Kasten / als alle äusseres liehe Auflagen. Es wird de^ meinen Wesen nie an ReichtlM > manglen / wann dessen RegE H dem König Salomon mehr dre Helt/als die Geitzigkeit/ mehr den als unnöthige Kriege / nE / Sparsamkeit/als die Verschwend^ mehr um sich gerechte Männer / Heuchler und Hoff-Narren liebens den. Ach wie hart ist dieses zu tragen: allen cs weg zu nehmen; ck allein/oder etlichen zu geben! schallet ein allgemeinerFluch uud>^ wann die Unterrhanen sehen fahren / daß ihre schwehre Als st Schweiß und Blut auf eitle / uns,^ und offt lasterhaffte Dinge verE^/ wird. Es ist eine ausgemachte wann der Geld - Kasten mit v' Thaten erschövffet wird/daß ssM der durch die Laster-Tbaten alM^j, werden muß/wie sich bann der7,^ sche Geschieht - Schreiber beklag'^,,,! lcelcrs repieri ^rsrig. Nemliü)/' das unnutz und vergebens cmE te / durch ungewöhnliche ulw Auflagen ersetzt werden soll., Ein weiser und wll M-ß Fürst soll seine Ausgaben dergE^ anfchicken/ daß/ wann er in Mr ÜION oder äusserlichem Stuck/hM> m derOrdinariTaffel/CredelE^c. stall/Jagereyen/Gebäuen/CaEst,^ oder anderen Hoff-Wesen sich,,, / B und äusser - prächtig zeigen win M aber in einem andern Stuck eingezogen/ ulrd genau Dann genug ist einem Fürsten Naimn eines freygebigen lind^/O achten Potentaten zu gewmtnn^liv in einem oder andern Stuck über das gewöhnliche koM^ i» prächtig zu zeigen / und nicht s hstit allen und jeden auf die SpHt s"a)els gen / sonst wird alles Gold m nicht zureichen/ seiner DerM" F und gleichsam vorhin durch so lange Kriege und inhcimische Spaltungen vcrwüftes Königreich angerretten/ nichts desto weniger hat er durch seine gute Wirthschafft/ Veranstaltungen/ nach seinem unglückseeligen Todt einen unglaublichen Schatz am baaren Geld verlassen: Also hat auch gehamet 8ix- cus v. nach dessen Hintritt viel Millio- nen gefunden worden. Also hauset annoch mit besonderm Lob das Mcdi- ceische Hauß zu Florentz; und werden dergleichen kostbare Fruchte alle dieje¬ nige Fürsten/die nach gemeldtem KeZic- mcnc oder Richtschnur ihr Hoffwesen einrichten/ gewißlich und reichlich ein- sammlen; Allein bey manchen hatdaS Unwesen sehr eingerissen / auch Zeit und Gelegenheit entgangen/mehr der¬ gleichen wirrhschafftliche Anschläge ins Merck setzen zu können. Zn Summa/ der gcmeme Geld-Kasten soll nie mehr als zwey Schlüssel haben. Einer ist der Geltz und der andere ist die Noth. Mir dem ersten soll der Landes-Fürst den Kasten zuschlieffen/ mit dem ande¬ ren aufmachen. Mit jenem wird das Geld erhalten; mit diesem wohl ange« wendet. Beyde werden vor das Land und die Unterthemen wohl ausschlagen. Von gemeinem Geld-Rasten. A Vergnügen zu thun/viel weniger Ker auch alle erdenckliche Auflagen mcr Länder darzu erschrecklich seyn Werden. Wann ein Printz seine vor- babende Ausgaben nicht gegen dem/ Ps er vermag/ genau abmtsset/ so llurtzet er seinen Staat unfehlbar m W äusserste Verderben; Gleichwie ^Men ch/ der etwas thcuerer erkauf- k» will/als sein Beutel zulangt / end- "ch sein Hauß und Hoff verkauffen/ ßch in Schulden biß über die Oh- A berticffen muß. Dannenhero ein M / der allezeit wohl bestehen/ und W leüht in eine Noth fallen will/ A vor allen andern seine Unkosten M Ausgaben dergestalten reguliren Wdahin einrichten/ daß er nur die Mte seiner Einkünfften verzehre/ ?! andere Helffce aber zuruck lege. M er aber das Seinige verinehren/ k M er allein den dritten Tbeil in ^Ausgaben verwenden / die andere Thcil aber als ein 8-icrum vepo- ?w> oder ein geheiligt-und anver- Mtes frembdes Gut ansehen/und in N Geld-Kasten einlegen/ mit der In- d^oll me cal'gcre: Rühre dieses 5^nd an: Also hat gcthan Hein- KerVierdte/ König mFranckreich/ Mer/ ob er zwar etn erschöpffres/ W W W W W kW W ZS M M M VN. GK Win und Uunffßigste Uede. Dittel/dengemeinenMew-Msken zu vermehren. .. .vn.^mweyrlgreit over ^euer- fühlen mögen. Das letztere ist !wgr eine schwehre Sache / Mittel zu Mden / die in der Noth i. Un lasset uns in etwas von dergleichen Mitteln handeln/ durch welche ein Fürst sich von seinen Aus¬ gaben erledigen/ und sei- ren. Aber ein Fürst/der die Sachen wohl bedenckt/ kan auch viel erkennen/ wann er nur folgen will : Und zwar ein Fürst soll an ihm selbst den An¬ fang machen / und die Hoffhaltung/ so lle m »irvMm unv ir»- weit der Stand/ und die Hochachtung/ teu und Einkommen vermeh- auch die Verwaltung der Land und llkn s > "e /mnd dabey die Untertha- Lcuthe zugiebt und erleiden mag/ cin- Lna c?^^^bhrigkeic oder Steuer- ziehen und mindern. Dieses schlaget 'ff- an den jährlichen Ausgaben viel ab. > - v - --Es scynd viel Fürsten bey grosser über- litid Noth zurerchen/ flüssiger Hoffhaltung in schwehre on Unterrhanen mcht beschweh- Schulden Last gerathen/ und offt mit S s > ' ihren in Gold-und Silber-Spitzen / geisi^ Röck/ Libercyen/ und prächtige PM verwandteren. Wann sie sich solcher massen mit Schulden übA den hatten/fielen sie entweder aus Z Königs Beutel / und suchten jahrM Unterhalts Gelder; Oder auf den men Pöfel/ den sie biß auf den KnoG durch taustnderlcy Beraubungen Z schunden. Gleichwie nun sein MA folger/ Heinrich der Vierdte/M Unordnung abzuhelffen begierig E also gab er seinen Hoff- Herren Z Edelleuthen klärlich und rund zuvZ stehen/ daß ein jeder von ftinen M Mitteln ins künfftige leben sollte/B ches / da nunmehr der Frieden 9 macht/gar leicht sich thun liesse/E em jeder auf seine Güter zöge / Z. nach seiner Haußhaltung/ wie m der anzubringcnseye/sich umseheuZ ge. Solcher massen nun / enthud der König der grossen Unkosten A Hot/ und lchrete sie/ daß dasE hausen der beste Schatz seye/ den Bz sammlen könne. Nächst diesen/L er wohl wüste/ daß der FrantzE Adel eine Ehre in diesem Stuck sA, deut König in allen Dingen naEZ men / also wiese er durch sein eE^ Beyspiel / daß man den UbeM den Kleidern abschneiden sollte. AZ./ er gieng gemeiniglich in grauen und m einem seidenen Wammes/N genau/ohne Gold und Silber gckJ / Er lobte/ die sich solcher masiÄ E kleideten / und spottete derer / , Land-Höfe/ Mühlen/und WäldekA er zu reden pflegte/auf der Schults trugen: Uber das verbothe er beyL her Straff/ einer grossen Geld-^Z zum erstenmahl/ und bey GefaEZ zum andernmal/ weder Gold noA belauf den Kleidern zu trage«/2 dasselbe zu Verguldung einiges HA Geraths/ sey Taffelwerck/ Cam-K oder was anders/anzuwenden. A,./ str Befehl wurde scharff beobaM, weil niemand davon ausgenomB, sich auch selbst der König' diesenA lhme gegebnen Verbott unrerworB von Geblüt e-n A res Gestcht gab/daß er diesem KE- chcn Befehl sich nicht gemäß hatte. Er untersuchte/und erwog^' Z22 EMUNo^M ihrem Hoff-Pracht nicht so grosse An¬ sehnlichkeit gewonnen/ als manche/ die mrt einer massigen/ aber gut verordne- ten Hoffhaltung sich vergnügt haben. Der Überfluß m Spielen undPanque- tiren entziehet jährlich ein grosses aus der Rent-Cammer. Unzehliche Man¬ ge der Hunde und Vögel zerreissen so leicht des Fürsten seinen Schatz/ als sie bey den Fabel Dichtern einsmals den ihren eignen Jager und Ernäh¬ rer zerrissen haben. Die Maaß in Scheusten und Bauen/wann sie über¬ schritten wird/^nacht grosse Löcher in den gemeinen Säckel: und eine unbe- schränckte Freygebigkeit von sich sech¬ sten/ schliesset manchesmal denen Für¬ sten ihre Hande/ daß sie nicht wohl zu nehmen haben/wann sie geben sollten. Kurtz : kariimonm eck mgAlluc» VeÄl- Eine massige Sparsamkeit ist der beste Zoll eines Fürsten/ ja die Haupt- Ader aller Quellen und Einkünfftcn / die sich ohne Beschwehrde der Land und Leuthe reichlich ergiesset in die Fürstliche Reut Cammer. Dann es ist m keiner bequemeren und besseren Sach das jährliche Einkommen zu vermehren / als wann man an tägli¬ chen Unkosten das überflüssige abbricht. Diese eingezogene Hoffhaltung soll der Fürst eben vcy seinen Vasallen einfüh¬ ren/ und ihre Haußhaltung/ Kleidung/ Mahl-und Hochzeiten/durch gute Po- liccy/Ordnung und scharffe Gesetze ein- schräncken/ mocleriren/ bevorab aber ihnen mit eignem guten Exempel vor¬ spielen. Ein löblicher Regent/ was er mit Worten lehret / muß auch solches mit der That und Recht bewähren.Ich erkläre dieses noch mehr mit einem Beyspiel/ so beschreibet Hartwich von Percfix. . 2. Heinrich der Dritte / Komg m Franckreich/ hatte durch sein eignes/ und seiner Lieblinge oder Favoriten Beyspiel eine kostbare LebenS-Art / so weit und hoch getrieben/daß die Hoff- Beamte/ als Printzen/ und die gemei¬ ne Edelleuthe/ als Hoff Beamte und Vornehme des Reichs leben wollten. Wodurch es endlich dahin kam / daß sie die Güter ihrer Vorfahren ver¬ schleuderten/ und ihre alte Schlösser/ die herrlichen Zeichen ihres alten Adels , vurcy eme auzu ro,r- Kuchen abzehren möchten. Es er- We auch in der That/ daß in kurtzer M durch des Königs Beyspiel/ das Mm mehr Gewalt hat/ als alle Gc- Wdie Verschwendung in eine häuß- M Sparsamkeit zum grossen Nutzen Staats sich verwandelt harte. Kr Hoff des Regenten/ ist das klare ^ndild des gantzen Landes. Gutes ? Böses in einer Gemeinde kommt AdenGrossen: Am besten wird ssyn/ Mn kein Böses / sondern ein Gutes ihnen kommt. In den Gedancken 2? die Unterrhanen allezeit/cs seye ^/was die Obern thun. Das andere Mittel/ den Geld- N m Wachstum zu br>nM/ ist c^ursorge / und vorsichngc Kcstcl- daß ücr «cin-und AckerEau m A Antzcn Sraat auf Las bcstcgc- Mn, auch alle Eckcn und Waickcl/ N»uffew und der rauhe Grund und Kn ausaeraitec/ und zur fruchtda- ?Ztkraqnuß«cmachr werde. Dre. ^.Aein-ünd Ä-kcr-Bau har die Ge- „ Masst mit dem vierdten Element/ r.M mit der Erden / welche jeder-. Menschen unterthänig ist/ und ltzLOls ohne Wucher wieder giebt/ empfangen hat/ wiewohl em- a»!!Mer / als das andermal / doch inniglich löset sich aus mit mehrerm Nii?Ä: Gleichen Verstand hat es U »ursehung der Fisch-Weyher/ tAeMen/ Schäffereyen/ Stntte« tp^/Vreh-und Bienen Zucht: Dann besondere Wirthschafft wohl sxg^rlchtet ist/ daselbst ist allemal gross schA^ögen undWohlhabigkeitzwi- Q denen Leuthen; Wo aber das ist/ fallen hefftrg gemehret/ und die Fürst, leibst hat der Landes-Fürst/ als wie lrche Rent Cammer einen grossen Vor» beinri '1'' - Kustcn/ aucmai seme lchuv! se und im Fall der Noth/ gewiss Fürst Schatze und Retchthümer. schet/l 4. Das dritte Mittel / seynd die Kauffmannsschafften. Der Handel und Wandel muß «m Land styn: wo kei¬ ner ist / bleibt arm der Fürst und sein Land. Die Handlung und Kauffmann- schafft ist eine tägliche/ der Feld-- und Wein-Bau eine jährliche Erndte. Die¬ jenige Länder/ die beydes Haven/ seynd die allerglückseeligste und relcheste/ als Franckrelch und Italien; Dre das er¬ ste haben/ seynd glückseeliger und rei¬ cher / als die das letztere allein genies¬ sen. Die Handthlerung brmgc von allen Orthen Herzu / und macht das Land mächtig: sie führet auch,alles aus dcmLand/ so dannen überflüssig ist/ und macht das Land dadurch vermög» lich. Die Unterthemen haben davon wegen ihres Misses den Nutzen / und der Landes-Fürst wegen semes Schli¬ tzes den Gewinn/ ohne jener/ oder die¬ ses grossen Bcschwehrde. Dann ein Unterthan kan sich nicht beschwehren/ wann er ohne Minderung des Haubt- Stulö einen proporcronirlichen Theil von seinem Gewinn/und Nutzen seinem Fürsten und Schutz-Herrn überlässet; Und der Fürst kan sich sattsam mir dem vergnügen/ wann er em Herrli¬ ches davon nimmt/ und dem Unterthan so viel und genug läst / daß er darmit wieder handlen und gewinnen kan. Macht ein Fürst weniger Anlagen/ so macht ec meh-Kauffleuthe. Mit Ver¬ mehrung der Kauffleuthe werden ver¬ mehret die Waami; Wo aber die Waaren seynd/ giebts auch viel Geld / und grossen Rcichthum. Durch über¬ grosse Auflagen werden die Kauffleuthe ruinirt; und die Auflagen werden durch dre Kauffleuthe aufgehoben und entzogen. Also auf alle Weiß zu sehen ist / daß ein Landes-Fürst viel Kauff¬ leuthe habe / die da ihme geben; Und er wird dadurch viel haben / weil chm viel gegeben wird. Hierzu gehöret die Einrichtung der Jahr - Messen / der Wochen Märcktc/ der Schifffahrten / Handels-Gesellschäfften re. davon die Mauth/ Jöll/ Umgeld/ und andere Gc- - ........ V.- ein?,^^"" -^""^v-gurn/ ms nm nevernem Kammer emen gl onrn -oor» /kinul^ ' Kasten / allemal seine schub bekommet. Ohne daß ein Landes- ' in die dommercien sich einmi- schtt/bekomt er schon genügsamen Vor- Ss r theil/ Mittel/den gemcinenGeld-Rasten zu vermehren, z 2 z Dochen-und Tag Zettul der Ausga- N und aufkommenden Unkostens/ mitte ab/was sich leiden wollte/und Welte/was nöthig war. Unter an- mn zog er den Überfluß/ der auf Un- Mitung seiner Taffel gienge/ nicht »sehr seinem Mund/dadurch was ab» Waren/als seine Vasallen und Hoff- Mn von der Schläckercy abzuge- schickllchkett seines Staats - MmW des Cardlnai kicllielleu, solche m o grossen Flor und Ansehen bey allen' und auswärtigen Dionen E dracht/und die Königliche RenE mer jährlichen mit etlichen ME» mehr als vorhin erfüllet hat. ist noch beyzuruckcn/nemlichenM geist- und weltlichen Recht veüM Nonoxolia, oder nach jetziger ivpl die ^p?oicen oder Verpachtungen^ allgemeinen Gefälle belangend: ger GOtt; Man giebt dadurch " die Macht/ viel andere zu verdcrv / Der allgemeine Nutzen wird emes V3cen Geitz und Geldsucht verkE Und den Gewinn / den der g^n' Kasten Haden soll/entziehet em eM . vor allen den andern. Eine Reglers die dieses gestattet / beschimpff" ' seldften/ und macht offenbar Schwachheit. Ich beschreibe,^ rVionopoiium mit wenig Worten-^, ^. gen Vortheil. Kan aber das re^ seyn? Erwege du selbsten. . 5. Das vierdte Mittel/ UanuigÄuren/ Künstler und E wercks-Leuthe. DerBauer schafft^ erzeuget Brod und Wein/ die KuE und Handwercker kauffen ab/»E, geln das Geld im Land. Wo dj/ nufsQuren seynd / giebts allezeu Geld /und die beste Nahrung/ schon das Land nicht darnach liE/ sterdam/ Hamburg / Lübeck /A.s Nürnberg/ Franckfurth/Ulm und spurg/haben grosse ReichthümM manchen ungemeinen Künstler. Haupt-und RestdentzStädte EM viel Handwercks-Zunfften/ welE^/ Landes-Fürst mitFreyheiten vcE und in seinem Schutz erhält: Gem'^ Zunfften haben nicht allein besohl, Ordnungen/ sondern auch ihrlU^ ches Einkommen/ unterschiedliche trag/theils auch unbewegliche A" s.) oder gewisse Zinsen und GefE alle in ihre besondere Lade oder Kasten gelegt werden. Warw eine jede Zunfft/ in jeder Stadt/ul' dem Marckt ihrem Landes/ entweder allezeit/ oder wenigst m z 24 Ein unO Für theil/ von dem grossen Reichrhumen/ die dadurch in seinen Staat eingefüh- ret werden. Die Handelschafft/ bevor- ab mit frembden Völckern/ ist nicht ungleich gewissen Quellen/ mir denen aller Aufnahm einesLandes aufschwül- let / oder wann man ihren Lauff ab- wendet/daß/ gleichwie dieselbe versie¬ gen/ also verschwindet unempfindlich dahin aller Aufnahm. Zwcy Sachen ziehen in ein Land die frembde Han- delschafften. Erstens die Bequemlich¬ keit des Orths/der Zufuhr rc. Entzie¬ het man diefe; fo ziehet sich unver- merckr der Handel wieder ab/ in die andere Lander / die dergleichen Be¬ quemlichkeiten haben. Dahero einen groffen Vortheil hat ein Land; Dessen Lage oder8icuscion also bestellt ist/ daß es sich selbe allen Völckern dienlich/ und bequem zeigen/und so versehen ist/ Laß sie unter einander leicht / und si¬ cher handlen mögen. Vor Zeiten wa¬ ren es die Phönicier/ itzo die Spa¬ nier/Frantzosen/ Engellander/ Hollän¬ der/und theils Jtaliäner/ so den Vor¬ zug in Europa/ die sich auf die Ko* sten aller anderen Völcker bereichern können. Zweytens/der Nutzen: Dann Lieser ist der Zweck aller Kauffmanm schafft/ und ein Landes Fürst muß sol¬ chen durch eignen Nutzen nicht unter¬ brechen / oder gar verhindern. Ein kleiner Gewinn ziehet den Handel weg. Ein weiser Fürst soll seinen Geld-Geitz mässigen / und damit er alleweil was zu ziehen habe/ auch einen Theil Les Nutzens denen andern/ die sich darum bemühen / überlassen. Bevorab aber muß er dieFrembden freundlich und wol aufnehme/ das freye Bewerb gestatten/ mit theils Frechheiten begaben / sie ver¬ schonen/ und ihre Verbrechen zuweilen übersehen; Ja etwas zuZeiten von ihne leiden/ die Handels Gewohnheiten un¬ verbrüchlich halten/ den Betrug und Hintergang an den Einheimischen mit Ernst abstraffen / und niemahls den völligen Nutzen und Gewinn auf sich oder die Seinige ziehen. Sogestalten hat Heinrich der Vierdte dieöommcr- cicn in Franckreich angefangcn / und gleichsam Len Grund gelegt/ auf dem hernach fein Sohn/ Ludwig der Drey- zehende / Lurch unvergleichliche Ge- Mittel/den gemeinen Geld-Rasten zu vernrehren. z r 5 liche Jahr/ oder allein in einer unver- Fürsten bleiben/dieses Mittel^iebU lezeir Geld in die Cammer / es bedro net sich damit der Landes - Fürst ohne grossen Enrgeld des Eigenthümcrs/ und kan sich auch wohl fügen/daß ihm gar das Geld bleibet. So ist auch den Eltern und den Kindern das Geld gleichsam in einer Spar - Büchsen / wanndieKinder ihreZahre erreichen/ daß sie bey dem Fürsten ein gewisses/ so der Vatter weder verthan / noch verthun können/finden/und baarerhe ben mögen/ ob schon unterdessen der Vatter boms ceckren/ oder sich seines Vermögens begeben thäre. JnMar- heit beyderftitö ist ein Vortheil/ und doch keinerseits eine grosse Beschwerde- Dann die Gabe bestehet in Willkühr des Vattern / viel oder wenig einzul» gen' Ferner / man könne auf Leib- Geding hingcliehenes Geld annehmen^ wie offc die Venetianer und Genuesen gepflegt haben. Verstehe: wann deo Fürst eine Summa Gelds von einem Vasallen/oder auch Auswärtigen ent-« leihet / und solche jährlich mit schwel)-/ reu Wucher/ ir. von loo.auch 20. und mehr / nachdem des Leibgedingten Kräfften/ ein Kurtz oder langes Leben zeigen/verzinset. Sogestalten ist der Lechgedingte eines grossen und ergebt- gen Genusses versichert; und dem Lan¬ des-Fürsten kan dermaleinst doch das Opiral, nach Ablciben des Darleihers Heimfallen und zuruck bleiben. Zn- gleichen kan ein Fürst/ der in gutem (Zrcälc ist/ von denen k^ivacen/ die sonst auszuleihcn pflegen / die espicaiien auf em geringes Inrcrcüc (aber gegen rich¬ tiger Zuhaltuny) auftreiben/ und sol¬ che wiederum weiter denen benachbar¬ ten Fürsten / oder ansehnlichen Kauff- Leuchen / die übers Meer grosse Han¬ delschafften mit einem unmässigen Ge¬ winn führen/gegen einen grossen Wu¬ cher ausleihen/ wie es dann auf Heuti- gemTag mit grossemRuhm und Nutzew im Gebrauch hat das LoiieZium 8. QreZoni zu Genua/ welches allezeit in Vorrath unermessenc Gelder hat. Dann es treibt auf einem kleinen Zinß von wohlhadigen Personen grosse Gel¬ der/ und verlegt damit Fürstliche Höfe/ vornehme Herren/ Kauffleuthe/rc. mir grossemWucher; Mso/daß dieRepublic S s z selb- sehens zustossenden Noch / oder biß er Mit seine Schulden abzahlct/ sollte Mr Abzug der unentbährlichen Aus- Ben / ihre Gefall und Einkommen M halben Theil darstrecken; so möch- e es doch ein ziemliches / und rheils Mhen bin unmässiges austragen/ W verblieben doch die Zunfften in Mm guten Wesen / und würde hicr- Mch keine Person bcschwehret: weil staus dem gemeinen Spar-Kasten ge- Mmen/und an keinem insonders ab- Nodert würde. Eben dieses kan pr-i- «'cirt werden mit denen Landschaff- W/ reichen Städten und Marckren/ alle ihre ordentliche Rent , Cam- /st haben/ jedoch mit dem Absatz/ daß M etwas daraus geben könne. Mn es ist nichts neues/ daß die Ein- Men mit den Ausgaben bey man- T^irthschafft gleich aufgehen/ oder st diese jene übersteigen. Dieß .Mt die Bescheidenheit / wann cs N'UderWarheit ist:und auch das Mhen/ wann man eigennützig/ und BsKeisses unwirthlich handlet. Das fünffte Mittel ist gewisse/ Mordentliche Erzeignussen aller- 'N Gefällen/womit der Landmann ? nicht / oder kaum empfindlich be¬ kehret wird / zu erkennen / und zu Mck zu senen. Ais Exempel weiß: Ann einemVasaüen oderUntcrthan/ Gulden in Vermögen hat/ ^Tvhn oder Tochter auf die Welt Mren würde / daß der Vatter in pursten Cammer eine Summa M nach seinem eignen Belieben viel i^Mig anzulegen schuldig seye/ daß solches Geld so lang in der Muner gelegt bleiben soll / biß der M ri. und die Tochter 16. Jahr t°!Horden : Alsdann solle dem Vat- s^ann er noch bey Leben/oder dem yr^Sohn und Tochter das angeleg- ^1^/ samt pro Cenco Incereise, ge- i^uud richtig ( dann den Glauben Ader Fürst erhalten und haben) werden. Im Fall aber der t^T.^rr die Tochter vor ausgesetz- den/Ä? des zeitlichen Todts fürwor- sr»lle das angelegte Gut / ub keine Geschwistrigten oder Erben verliessen/ dem Landes- sechsten an diesem coiieZio, in allem Nothfall einen starcken Rucken har. Eines noch kcm nicht übergehen / so die neu-eröffnete OttomannischePfor» ten zu Ende des siebenden Buchs ver- mercket. Nachdem Anno 1^72. die Republic von Venedig mit Xmodem Andern Türckischen Kayser den Frie¬ den geschloffen / liesse der hohe Rath sich sehr angelegen seyn die sehr nahm, hasste Schulden / mit welchen das ge- meine Wesen belästiget war / und sich auf i2. Millionen beloffen/ vor allen abzutragen/ und die jährliche Ausga, den des Geld-Kastens / die wegen die¬ ser Schulden viel hinweg nahmen / zu erleichtern. Unter denen Rathsherren wäre krancsscus kriuli, einer von den altern und erfahrnesten Edelleuthen/ welcher einen Überschlag machte / und dem gesamten Rath einrathete / daß sie zweymal hundert tausend Du- raten baar/ um zu Abtragung der Schulden einen Anfang zu machen/ in ein gewiß vepoiicum legen sollten . Fer¬ ner sollte man denen crecllcoribus auf Abschlag ihrer Lappen/ von Zeiten zu Zeiten/die incercssen/ so von solchem Oepoiico fielm/und mit der Zeit im¬ mer grösser würden/ bezahlen; so mü¬ sse folgen/ daß/ je mehr von den Lapi- cAlien abgetragen würde/ je mehr auch das jährliche Einkommen vermehret/ und grösser werden würde. Wann sie nun diesen Uberschuß wieder zu Ab¬ tilgung der Schulden oder Lspiraiien anwendeten/würden in ro. Zähren die gemeine Einkünfften wieder gantz frey/ und die Schulden völlig bezahlt seyn. Diese spitzfindige Berechnung/ so der Rath Anfangs nicht gleich ver¬ stehen kunte/ wäre lang nicht vor warhafft und richtig gehalten / bevor- ab/ daß einige dabey auch ihr eignes Absehen hatten, krwii aber beharrete an seiner Meinung festiglich / hatte auch ihnen die Lvi6entz / oder Unfehl¬ barkeit seiner Rechnung gezeigt/ und solche mit unterschiedlichen Staats- Erfahrnen bewahret/ daß endlich die Rarhshcrrn sich besser begreiffen/ und dem kriuii seinen Vorschlag ins Merck zu richten/ gestattet haben. Demnach setzte er sich zu der Sach/und machte ei¬ nen Anfang/die capi^en mit 14. pro ncvc. _—— ceuco abzulesen/da fände stch slA I Sache viel leichter/ als man vorP » glaubet hat/ daß auch die/so amulm hefftlgsten darwider gewesen/es L heissen musten. Allermaffen e . kluge Rathsherr/ cher vorhin allen Haß auf siHE^ hatte / sonderlich derjenigen/ ^ .^ Wucher durch diesen DorfiM.^ hemmet wordm/ endlich duttv '^ augenscheinlichen grossen Nutzem böse OlMLcpc, so man von lytm macht/ gantzlich zernichtet/ Belohnung solcher Erfindung M curacore V0N 8. Marcus, so UNte^ vornehmsten Würden eine lst/ macht worden. 7. Das sechste aber/und aue^ lichfte Mittel ist / eine gereM M waltung derRendCammer. uwi ist/ein Meer aller Schätze und thümer darein zu leiten / waw' M Ausgang dem eignen Nutzen uuo^^ Vortheilhasstigkeiten offen stei)^^ ist denen Königen/ Fürsten uno nehmenHerren gar keine Schaue Ausstellung/wann sie dieRe^M des gemeinen Geld-Kastens st'lost^ sehen: Wiewohl ihrer nicht so Fahrlässigkeit/als vielmehr auss^/ sie möchten sich etwann emiAz, theils über so grosse und unerM F liehe / theils über so viel unnow'^ß ge/ üppige Ausgaben / theils a u a' F ihreBeamten die gemeine Gefam angreiffen/und zu ihren eignen-N F anwenden/solches unterlassen VF die Wunden heilen will/ muß E Fe Hinsehen und4vohl erkennen, ^^e- mir/je weniger/ oder je bedingt^ gierende Herren denGeld-Kasteu § hss besonder» Leuthen anvertraueu/^ ser wird derselbe bestehen. eine allzu pechige Sache; sie musste offt berühret werde/ sonsten den guten Nahmen/ und verletzt dem Gewissen/auch das getneU/F sen. Es ist kein anders gemeinen Geld-Kasten besser zu ten/ als die Wachsamkeit / uno^- naue Aufsicht des Fürsten Er muß das Band zu seinem A GlS selbst in Händen halten/stets e'NW darauf haben/ aufs genaueste ' F was darein gelegt/ und daraus g m M' l dieser uiuvel' gcl^rrr / dere» )laz tz ds en/^ Mie S und um^ ter einigen/ ncmlichen den Maxen Bethu¬ ne/ weilen derKönigvon Jugend auf ihnc kennete/ daß er ein guter Harrß- halter war / nicht prächtig / nicht zu verschwenderisch / weder mit grossen Spielen/ weder mit Lieb des Frauen¬ zimmers überflüssig verfangen; son¬ dern emsig/ sorgfältig/ fürsichtig/ nüch¬ tern und aufrichtig: und weil er gar nach des Königs ttumeur war/ befähle er ihm das gantze völlige k-nsntz Wesen Anno 159^ -und begehrte zugleich von ihm/ er sollte gantz kein Geschenck/ auch nicht ein MaaßWein (so etwas lächerlich ist/ jedoch erhohlter Hart- wich von?ere6xe meldet austrücklich davon) ohne sein Wissen annchmen/ wenn ers ihm aber zuwissen rhate/ liesse er ihm alles zu/ er gäbe ihm auch von sechsten grosse Schäncknussen/ um ihne in der Treue zu erhalten. Die¬ ser Ober-Aufseher thate gleich An¬ fangs eine stattlicheProbe/und brachte allein bey einer villlirung der Acmtec anderthalb Millionen in kurtzer Zeic ein/die sonsten wären/als vorhin / ne¬ ben hin gangen. Äie anderen Beam¬ te waren zwar mit ihme nicht zufrie¬ den / tbatcn ihm allerhand Verdruß und Widerwillen an / er aber brachte sie in kleiner Zeit zu Recht und zur Bil¬ ligkeit. Dann er ließ ihm höchst ange. legen seyn/ den König aus der Schul¬ den Last zu bringen / und was billich und recht,/bald zu entrichten. Im übrigen seine untergebne Nn-mtzer und Pachter/ hat er mittler Zeit so gezau- met/daß sie nicht mehr/wie zuvor/ so grosse Bissen verschlucken kunren. Al« lein es war noch nicht genug : sie hat¬ ten sich so bereichert/ ehe der von Be¬ thune Ober - Aufseher worden. Da« hero der König (wie gemeldterLebens- Beschrciber vermercket) billich-mässi¬ ge Ursache bekam/ein gewisses Gericht anzuordnen / worzu er eine gewisse Zahl aus den Ober - Hoff-^Gcrichten nigliche Gerichts-Cammer) derer Ver¬ richtung war / daß sie in die Untreu derer / die die Königliche Gelder unter den Händen gehabt/ genaue Forschung thun sollten. DieseCammer machte/ daß ihrer viel wieder auswerffen müs¬ sen/ was sie zu viel zu sich genommen hat- _Nittel/den gemeinen Geld-Aasten ZU vermehren. Z27 mcn wird. Durch was Weeg und Mittel das Geld kommt/ wohin cs ver¬ endet wird / und wer es unter Han- den hat? Fürnchmlich aber soll er ihm von allen Cammer-Beamten genaue M jährliche Rechnung thun lasten/ Mit sie / wann sie ehrliche Lenthe M nicht Betrüger werden: mas s'' ne der gemeine Mann ohne dem v diesem Verdacht hat / und so sie ja Mou wären / keine Gelegenheit be- Luien möchten/ ihre Untreue ferner Reiben. j 8- Wann in vielen hundert Jahren König gewesen / der sich seiner ^t-Cammcr eistrig angenommen/ so 'Mos M Warheit der allerelffrigste Mich der Vierdte/ offt-erhohltc Kö- AFranckreich. Solche vermeinte AM durch allerhand Proben der §?-Klugheit/ wohl-bekandten Phi- A von kiLrnÄy, anzuvertrauen: Nr Meegen widersagte dißfalls L König/ sich von dieser schwehren ssMrwaltung (welches fast was Lines jft) gäntzlich entschuldigend: 2 Nthe dem König/ dieses Amt Leiner Person allein / sondern ch- Khrern zu verleihen/so der König gehalten / und ihrer sieben/ öMch »berste Aufsicht mu g en k Jacht und Schuldigkeit verlrc- Mtzlich einbildcnd / daß er durch viel / als durch einen be- Irden könte / und daß / wo Lloyn/ einer auf den andern cm VMes Ang haben / und gleichsam Is andern Gegen-Schreiber seyn Allein dasGegensvielvermer- bald der kluge König: Sintc- öik M ein jeder unter diesen / wollte k^nd in den Kasten halten / und -IlM alle / wie ein jeder sich seiner >tz Dulden zufoderist vergnügen/ t-jM Zeit dieser fteycn Erndte sich be-. li?"N möchte: Dahero diese kleine ^/I^scheRepublik nicht langweh- Zayi aus vrn ^-ver - ^)on- Wrrlu-u.» ^^unnes erfuhr der König mit sei- erwählcte (man nennete sie die Ko- ^Mnen Schaden/daß soviel Gcld- ! EB Gesellen in der Rechen Cam- in einem Jahr verschluckten/ allein in vielen Jahren thun W r? änderte sie demnach/und be- Ober-Aufsicht aller seiner ki- »on oder Einkünfften wider einen ZL8 Ein und Funsttzigstc Rede. hatren: wiewohl auch ihrer viele (wie es vermercket gedachter Lebens- Be¬ schreibet) durchmischten/ theils wegen ihrer grossen Freundschafft/cheils durch ihr Geld/womit sie diejenigen/die um den König stets waren/fürnemlich sei¬ ne Buhlschafften / oder wohl gar die Richter sechsten bestochen / dann viele Königliche Räthe hielten ihnen den Rucken / und vertuschten die Klag- Schrifften über ihre Untreu: So gar bleibt es war/ daß das Gold überall durchdringe/und daß diesem starcken Metall nichts Widerstand thun kön¬ ne. Man muß sich derohalben nicht wundern / wann diese Leuthe ihre Kü¬ sten und Kästen so hoch anfüllen/ als ihnen möglich / weil / je mehr Geld sie haben/ je leichter können sie in der Um treu durchkommen / und sich gerecht machen. Kurtz / hie sey gesagt: Wer einen Traid-Kasten hat/ der har Mäuß zu allen Zeiten; Und wer eine Geld- Cassa hat/wird ohne Dieb und Maus- ser nicht seyn. 9- Jetziger König in Franckreich / Ludwig der Vierzehende / ist aus der Art seines Königlichen Groß-Vatters/ gedachten Heinrichen des Vierdten/ nicht um einen Span geschritten: Sin- temahlen/ nachdem er nach Ableiben seines unbedingten GroMüMers, des Cardinal die Regierung seines Königreichs vollkommentlich angetret- ten/ wäre sein allererstes / das kingntz- Wesen/das ist/ die Rent-Cammer/ und was derselben anhängig/ in einen guten Stand zu bringen: wohl- wis¬ send/ daß alle Staats-Unternehmun¬ gen und Geschäfften keinen Fortgang haben können / ohne Bcyhülff des Gelds und der Wirthschafft. Es wä¬ re aber damahlen 8urinccncl3nc cies ki- nances, oder Oberste Aufseher und Verwalter aller Königlichen Ränten/ dlicoiaus kouguec, der sich währender Minder-Jährigkeit des Königs un¬ säglich bereicherte. Als nun der Kö¬ nig eine Reise in Kretas gethan/ um daselbst von den Land - Ständen das «lonurri ArLcuicum, oder frcye Dargab einzunehmen / zeigte der kouquec (der allda grosse Güter hatte) dem König jo vlu Prachts/ und bewürthete ihn gryavr yaorn/ so herrlich / daß eine einige Mahlzeit jährlich-fallende Besoldung/"" sF auf i^OOOo. Francken kostete/ daß darüber der König/ den Ursprung eines so unmässig-gemachten Guts reiffer bey sich erwegend / einen nicht E gründtcn Verdacht wider diesen sei¬ nen allzu reich-wordenen Rentmeister genommen: Liesse also ihne zu in Verhasst nehmen / und seine Nen¬ nungen untersuchen/da dann ungeE ret seiner Entschuldigungen/indem er in allen seinen Verantwortungen"^ auf den verstorbnen Cardinal sich beworffen / so viel heraus kB daß manUrsach fände / ihme alle A Güter / Baarschafften/ und viel e bers und Golds/ die in viel MilllB" und einem halben Königlichen SM bestunden/ einzuziehen/ und ihne s ewigen Gefängnuß nach verurtheilen. Uber das har der nig den Titul und das Amt des § ccnäsnc. oder Obersten Aufsehers , ) gehebt / und selber dessen StclU oberst an der Rent-Taffel in dem0^ kmLotz- Hauß eingenommen; einen?rXÜclcnren cbcss clekmanccs.e einen Haupt-Rentmeister/ feinens sten Hoffmeister den v-Neroy nebenBeygesellung dreyer des ^IlcZi-c, des ^bcuf, und des schen Collberth/ zwey conrroiic^^ Gegenhandler des Lreccvil, Teutschen Herwarth. Diestn bLcl Rath hat der König offt bem"^ mit seiner hohen Gegenwart/ u" „F cm slchso gefunden/daß man F konre um hundert Cronen NfA hen. Das Heist dem gemeinenS^m Wesen bey dem Grund hEFv« Beschluß setze ich die FrageA) ek meine Feder nicht auflösen nicht ein Landes-Fürst cF Rentmeister oder Verwalter/ Land-Gefälle/ oder auch EM deren/ wann sie sich ben Amt unmässig bereichert i)A dieses Vorthens; nemlich / M nen ihr gantzes Vermögen ' bott nehme / hernach ihnen dav .F Capital/ samt dem lnrcrelle MU' als sie wissentlich von ihrer § k' dicnung gehabt haben / nennt Mitte!/ den gemeinen Geld-Lasten zu vermehren» 929 sonst in gerechten keZAiien einlauffet/ M mache / das übrige aber alles sä kiicum m den gemeinen Geld-Kasten nnziche/gebrauchen kan? Ich überlas¬ se diese Frage denen jenigen zur Erör¬ terung/die keiner cenlur unterworffen seynd/ und mit ihrer Feder frey hand- len können. Indessen melde ich mit M Politischen L-scoa allein dieses: "bi cnmen pcculsrus iAnoranir, 3uc ni- bene, nm pellime llrbllllic kr.e8- kAica. AZ» man um das Verbre¬ nn des Eingrieffs in den gemeinen Md-Kasten nichts weiß/ daselbst muß gemeine Wesen entweder gar zu M / oder allzu schlecht verwaltet M. Du fragest aber was Oiimen kccuiLrus seye? Ich antworte: nicht Kin ein jeder eigennütziger Eingrieff Um gemeinen Geld-Kasten (den die Mischen ImLLllo äella Laüb nennen) Adern auch ex cspire neZIccki Lc male Mnillrari oKeü: iä ell : die Üble MSaltung/ oder Vernachlässigung A Cammer-Amts/ mit geschehener ^achtheilung des gemeinen Guts: MNter auch zu verstehen / wann M denen Unter-Beamten durch die Mer stehet / und ihnen heimlich ge- Mttt/ untreu zu Hausen / und bas Miner-Gut zu schwachen. oKcia. L publici rencacur äe äelicco Ecislium, c;uos ipll dadenc in e. ex ka daß dieWolfahrt eines Reichs Niger an weisen / erfahrnen A B und Bedienten / als an den RE M selbsten bestanden feye; 3Z?,Wd/ ein Fürst mit feinem reissen Vern A- langer Erfahrenheit/ und klug^M schlicklichkeit den Mangel seiner siernwohl ersetzen zuHauß/unu nem Reich: Aber äusser Landes füglich nicht seyn ; Und wird gen ein solcher Fürst gezwungeAM hohe Person jemand andern n'Ayerst trauen/ durch einen andern z" ^ zu hören/ und seine Reichs-AE Heiken gleichsam aus den Han ^ni geben / so es osst mit grossem, und Ersprießlichkeit des gememe»'^; ten sich aufyalten/ welche theils aus Mißgunst (dann jedeParthey wollte sowohl in dem Gepräng/als Hochach¬ tung ihres Fürstens / den Vorzug ha¬ ben) theils aus zufälligem Haß und Unvergnügung ( die gantz leicht unter widrigen Dacronen entstehet) verursa¬ chen grosse Verbitterungen/ Trennun¬ gen/ Verachtungen / und langwierige Feindseeligkeiten. Daß also der sicher- ste Weeg ist/ daß ein regierender Herr sitne Staats-Angelegenheiten durch Abgesandte richte und hinlegc: so alle¬ mal/ und bey allen Völckerschafften/ ein gar üblicher / nützlicher/ und löbli¬ cher Gebrauch war. z. Der edle Philipp von Lommincs, in dem andern Buch der seiner Zeit fürgangenen Frantzösischen/und Bur¬ gundischen Geschichten/ erzehlet eine zu unser» Vorhaben dienliche Begeben¬ heit : Als zwischen König Ludwigen den Eilfften aus Franckreich/ und Her- tzog Carln von Burgund/ (den Küh¬ nen genandt) der so lang erwünschte Frieden dermaleinst geschloffen wor¬ den/gab der König dem Herzogen das Gelest biß gen vniers le bei, vier Mei¬ len von Pariß gelegen/ da ste über Nacht blieben / erzeigte stch auch der König gegen den Hertzogen überaus freundlich / und nennece jener diesen feinen Bruder. Er hatte sehr wenig Hoffleuthe bey sich/ aber doch darne¬ ben 2OO. Pferd bestellet/ welche ihm sollten nachfolgen; sonder Zweiffel aus keiner andern Meinung / als um daß sie ihn hinwieder nach Hauß begleiten möchten. Solches ward demHertzog angezeigt / eben als er stch Abends wollte zur Ruhe begeben: darnmen er dann einen sehr bösen Verdacht wider denKönig geschöpfft/ und sein Volck heimlich zu rüsten/ befohlen hat. Da- bey dann/ sagte eommmc«, zu sehen ist/ wie schwehr zween Fürsten / mit und bey einander wegen so vieler Zeitun- _Von Gesandtschaften, scns; Offt aber auch mit grosser Ge¬ fahr üusgeschlagen hat. Dann es er¬ eignen sich in Staats-Sachen solche Geschafften / die man mit frembden Potentzen/durch Schrifft-Wechseln/ Wer anfangen/ noch fortsetzen/ weni¬ ger ausführen mag; sondern müssen dieselbe von Mund zu Mund/Mittels der Abgesandten ( weilen die Fürsten unweißlich thäten / wann sie sechsten darum frembde Lander besuchen / und lich in deren Gewalt vertrauen möch¬ ten ) verhandlet und geschlichtet wer- den. Die Fürsten können ihre Staats- ^iren viel besser durch Abgeordnete Mlnittlen und hinlegen/ als durch ih- k. eigne Zusammenkunfft/ die nicht al- iilli verdrüßliche Reisen/ und daraus Wachsenden grossen Unkosten / son¬ ach auch unterschiedliche Gefährlich¬ en/ Nachstellungen / Feindseeligkei- e/und viel anders Übel nach sich zie¬ le Die zwcy grosse Römische Fcld- verren/ 0erm undFreyheit handhaben/ schützens denen bey erster l-Nantz etwann ten Partheyen/ mit Vernehmung^ Verabscheidung desselben/beykom sollten. 6. Sintemahlen aber/ die G^/ ten und Gesandtschafften abzE^ zu der Majestät gehörig / "" yjc- Strahl davon ist; Also kan l w ses Rechts/die Gesandten abzuol" keiner betragen / der nicht die^chr ftät/ und eine eigen-gewaltige hat: Will sagen: der nicht em - " rer Herr / und vor sich sechsten aE mittelbarer Fürst ist. Dlcste b,- hat die Macht / und ist befugt ° nes gleichen / oder auch zu erm Von Gesandtschafften. ZZZ Vers? 8. Die erste Frag wird gleichsam durch vielfältigen Gebrauch aufgelö- set: Dann Anno 1^42. ist eine Ge¬ sandtschafft von den gesamten Stän¬ den in die Schweiß abgeordnet und angenommen worden: Gleichermaßen Anno 1576. zu den Moscowiter/ und Anno i <; 94. in das Spanische Nieder¬ land : Nicht weniger nach dem Nim- wegischen Frieden / wie die Cron Franckreich allzu muthwillig das Reich mit unaussprechlichen Trangsahlen be- schwehrte/ haben die Reichs-Stande ihre Gesandten (quoll nor-mllum) ab¬ sonderlich neben den Kayserlichen/ na- cherFranckfurth abgeordnet/und seynd auch solche angenommen worden. So redet ebenmässig die e^imiNiou un- sers Kaysers L^opollli in dem Satz: Die Churfürstliche Gesandte vor alter anderer auswärtigen Republiquen Ge¬ sandten/ ohne Unterscheid immellizcs folgen sollten/re» daß aber Carl der v. der proceiiirenden Ständen ihre Ge¬ sandte auf seiner Reiß durch Italien nicht angenommen / sondern gar in Verhafft gesetzt / ist darum geschehen/ daß er sie als Rebellen rrsLllret hat. Hernach aber ist dieses Recht gar de¬ nen Lgpimiacionen einverleibet wor¬ den/ als wir von der Leopoldmischen itzt gemeldet/ und vorhin in des Kay¬ sers UärcKiL auch Kayserliche Opkuia- cion eingeruckt ist worden / mit diesen kormalien: Allen des H. Reichs Chur- Fürsten und Ständen ihrer Bott- schafften und Gesandten jederzeit schleu¬ nige /^.uckcntz und Lxpcckcion ertheilen. Und also an vorbesagter Frage ist gar kein Zweiffel: Befoderist daß viel glauben / dieses Recht wäre von dem Kayser / als ein Stuck von der Maje¬ stät / denen Reichs-Ständen insge» samt verliehen worden. 9. Auf die andere Frage/ob ein je¬ der Stand besonders das Recht der Gesandschafft habe? ist schier gleich¬ mässig zu antworten: Dann gleichwie die Stände sämtlich genommen/ berech? tiget seynd / Gesandten abzuschicken r Warum sollen nicht befugt seyn die Stände besonders / conlillcriret/ inde- me ste auch andere Majeftäts-Hoher- Lt z rm Wc und Gemein / die unmittelbar zweytens / ob ein jeder Stand besom lsk/ die i.e§2cen zu verschicken/und auch solche hinwieder anzunehmen. Son- mn andere mindere Fürsten / haben Wer aLllvc noch pallive das Recht der Gesandtschafft: und ihre Abgeord- haben keinen elliu-gLtcrcm eines «esandtens/ sondern allein eines ^a,ki-ocur2cor5, Versprechers / oder ^Melters. Wann ein Fürst zu sei« Lehens-Mann (der nicht etwann ^ccndereWeeg avloiuc ist) oder auch ^oin gantzes Land/ so thme untertha- P ist/ auch zu einen mindern Fürsten/ keine unmittelbare Gewalt hat/ Wanden abordnet / wird solcher nur MLommisssrius: Und wann auch ein Anderer zu den Obristen jemanden ^schickt/wird solcher allein Vereinen Kurten / Abgeordneten / oder Ge¬ nächtigten gehalten: Also daß der .MLüer einesÄbgesandten oderBott- Mers bloß von der Majestät llc- ^^'re oder herrühre. Dannenhero dann 2lnno 1676. ?Hertzog von Neuburg den König r Engelland gebetten / Der Cron ?Mreich den Scrupel zu benehmen/ ob er nicht befugt seye/ sememGe- ?bten den ckLrsüer eines /Vlnb-M- geben/ und dessen abgeordnete Mchaffter dahin zu vermögen/ sti- / Scsa dten qedachten Titul zu er-, Dann,-Higer Zett haben die ^NelbareReichs Stände entweder ^lvilesium, oder cousucculliuem.dle AMame/ Bottschaffter/und Ab« Mte/in und äusser des Reichs ab« t7?ben/und werden ihre Abgeordne¬ ter rechtmässige Gesandte erkannt s^Eiret/ wiewohl ste den Römr- DKayser/vor ihren Ober-Herren v>Aen. Allermassen die kciscion ^rkrococoll.indem 8^omo^Llorum ;7ucorum ausweisset / wie Anno des Churfürftlichen collcZii zu KNckfurth Abgesandte an Chur« tüAdenburg angenommen/ gehöret / ^wieder abgefertiget worden. Damit U.^er/ diese des H. Reichs Gesandt- Nttn in etwas berühre / so ist zu a'M/daß allhier zwey Fragen ent« d ben. Erstlich: ObdteReichs-Stän« srk,.'Mtlich das Recht / die Gesandt- Men zu verschicken / haben? Und zz4 Drey und Funfftzigste Rede. ten iwAiiiacim, oder besonders/ die sie umvei-iim, ober insgemein haben / ge, niesten und poireckren/ als da seynd/ das Recht die Bündnusten einzuge¬ hen/ Gold und Silber zu Geld schla- gen rc. Daher» ists eine allgemeine Re- gul: daß ein jeder Reichs, Stand be- sondern/ welcher seine 8uperioncgccm rerricol-ialem, das ist / die Obriste Ho¬ heit eines Landes besitzet / proprio vel rucorio nomine , könne UNd Möge die Gesandten abordnen / welches aber vielmehr in conluecuciinc: öc concelliio- nelmpemcoris, in dem Gebrauch / und in der Verleihung des Kaysers/gegrüm det ist / der Gebrauch ist bewahret viel hundert mal: Die Verleihung er- hellet/weilen der Kayser dazu schweigt/ und mit Schweigen gestattet / was von unerdencklichen Jähren die Reichs» Stande in Städten gebraucht haben. Zumahlen da viele ?ubiiciften lehren / baß ein ^bioiucer Stand des Reichs so viel in seinem Land vermöge/als der Kayser im gantzen Reich. I O. Es mögen auch Souveräne Für¬ sten/Könige/und Kayser nicht allemal Bottschaffter verschicken/ oder an ftembden Höfen halten; sondern nach Belieben an deren Stadt die ^Zemen und Keliäemen/ uNgeacht/ daß diese Ca- valier seyn würden / und die wichtig¬ ste Staats»/^ikairen zu cra/ eigne Brieffe/ welche König Ed»", und Hertzog Carl herfür gegeben/ wiesen/und nach kurtzen kroMS 5 Todt/ neben conülcirung sMst.Mc- und Herrschafften verurtheuec den. Der Welsche sagt: menco, mä non il ogäicoro. ^^11 hasst allezeit den Verrather / man schon dieVerratherey bE >^1 4- Ein Abgesandter soll auEHii Achselen seinen Glauben und Kc« nicht tragen / und zugleich eiAM sandten dessen / woher er WM er und einen Rathgeber dessen/ kommt/ abgeben; wie etwann vMe treue Uccroäorus gethan. Dieiee von ^irbriäaces, der einen KslesMi) die Römer vorhatte/ sich aber.Mr zu schwach befände/als ein zu den ii§r2ne8, einen König Ml' menten abgeordnet/und dahln^K wiesen/ damit er diesen machW nig in seine vorhabende BüEM der die Römer bereden und ten möchte; so dann aber v»u jp Rath iund Hülff begehren solltr-^M' croäorus Hatseine GesandtschEMk rend abgelegt/ und auf die E7' sung/ die sich aber lang verzE^-s lich ausgewartet: Dann dachte/ vor sein Reich und SE, ersprießlicher zu seyn/ die damahlen gewaltigesVolck/vM^ ve¬ de/ als Feinde zu haben. EA gehrte den Abgesang, sich / und nach langer UbecleSd^ ser Sache/fragte er ihn: was MV - the? ^lccroäorus seiner PffE gessend/ oder anderst viellelckr gend/ erkühnete sich gleich km: Ich rathe darzu/als M< simdker/ widerrathe cs aber clorm. Aber das letzte gantz stell' Dieser Graff wäre vom König Ludwi¬ gen mehrmahlen zu den König in En- gelland Eduarden / der mit grosser Kriegs-Macht übers Meer daher kom¬ men/und wie ein Feind inFranckreich gestanden/ als ein Abgesandter/ und zugleich Mittler/geschickt/und dahin/ Laßer den Engellander aus dem Reich zu bringen/ und auf alle Weiß zu ver¬ gnügen trachten sollte/mttruirt. Glei¬ chermassen wäre er etliche Jahr der eintzige Mittler und Versöhner zwi¬ schen demBurgundischen HertzogCarl/ und seinem König: welche zwey unauf¬ hörlich gegen einander invollemKrieg/ und beständiger Feindseeligkeit stun¬ den. Er liesse sich zwar darzu brau¬ chen/ aber mit seinemVortheil/ und mit schlechten Nutzen / wohl aber grossen Schaden der Cron Franckreich/ auch mit des Königs mehrmaliger Gefahr und Entgeld / sowohl seiner Hochach¬ tung/ als seiner Schatz-Cammer. Al- lermaffen dieser verschlagne Abgesand¬ te und Mittler/an statt daß er dieEn- gelländische und Burgundische Kriegs- Flammen löschen und abwenden hat sollen/ hat vielmehr solche wider das Königreich und seinen Herren erhal¬ ten und aufgeblasen / und so gar vor Len Engellander/ der schon abzuziehen gesinnet war/die Winter-Quartier zu geben/ dem König eingcrathen; Damit er in solcher Zeit abermahlen zwischen ihnen Ursachen zu einen neuen Krieg anzuzettlen/ Lufft hätte / dann bey de¬ ren Uneinigkeit hat er sein Zunehmen und Wachsen gesucht: wie dann auch rhme gar leicht war zwischen diesen Potentaten den Ludwig/ Eduard/ und Carl/weil sie ohne dem ungleicher Na¬ tur waren/ die Uneinigkeit zu ftifften/ und sie nach Belieben/ und mit gerin¬ ger Mühe an einander ins Haar zu bringen. Endlich gleichwie die Herren in ihren gantzen Leben einer widerwär¬ tigen Meinung/und allezeit zwistig ge¬ wesen/ also waren alle drey eines Sinns/ in Abstraffung dieses ver¬ schmitzten Friedenstöhrers/ und seynd zu dessen völligen Untergang alle drey ubereins kommen. Eduard hat des Lonnellsbeis wider seinen eignen Kö¬ nig so lang praLlicirte Untreue / mit seinen eigenhändigen Brieffen entde- .... yul. rcmen yearyge- l'sr2licz zugeschlckt/ sondern ^" Abgesandten / der eine Person üAum demAbsendendcn. Dieser 2 H) in sich seldsien tödlich oder Üblich / war doch dem ^icliriciaces schädlich/ und wider alle Pflich- angenommenen Gesandtschafft. ^'Nichts unanständigers aber ist d^ein verhaster Abgesandte/ oder M bey dem/ wo er hingeschickt ist/ sMhr und unbeliebt machet: Die- ^l"ige verderbt das gantze Merck/ Ahleibt dadurch die Gesandtschafft ^'n ohne Frucht/und einiger Mür- Es hatte der Römische Rath NMchwührigen Volck/ so sich nach Berg^venrmus gezogen/ drei) vor- /De Rathgherren / den L. fullum, .'^picium.und Lp.^rpejum.UM selbi» ? desanfftigen/ und zu der Ruhe zu Mgen/abgesendet: deren aber / so das Volck nur ansichtig wurde/ überlaut : sie sollen sich fort- .^en/ und wollte allein e. v-ü^um, ttor-lcium anhören / weil diese A Volck so angenehm/ als die erste W waren; haben auch so gleich R Zwistigkeit verglichen / und die Nwührige in den Ruhestand gc- '2t. Demnach ist es viel gelegen seinem Beliebten / und viel verloh- N an einem verhassten und verdneß- >Abgeiandtcn. Es bedienen sich Kr doch zuweilen die Fürsten dieses Matsftreichs/ indeme sie eignes Fleis- verhasste/ und unangenehme Abge- Mten dahin verschicken / wo sie die Nngerung suchen / und die Zeit zu Minnen trachten: wohlwissend/ daß ^gleichen Personen einen gantz weni- An Vorschub denen Geschäften zu »ven vermögen/ oder so gar nicht an- ^oninien werden möchten. 2» Es machen sich aber dieGesand- so wohl durch eine gezwungene ^M3msche Oravität verhasst / als M durch eine Comödiantische oder ^m,amcl. cm wuvrs Mubische Liederlichkeit verachtet Thier / oder ein Geist: Beydcs un- s"bverhöhnet. Allerniassen einemGe. menschlich. Dann die Menschen mei- Mn (ich verschweige den Orth den die wilden Thier/und scheuen sich Mo den Namen ) vor wenig Jahren vor den Geistern, Das häßlichste Mgner/ daß er bey der Nacht in ei- aber ist cs / Feindseeligkeiten zwischen suchen Gescllschafft ertappt/ beydcn Fürsten zu stifften / das Hoff- "b sich Anfangs nicht zu erkennen ge- Gesinde aufzuwicklen/ die Unterthanen U u sch'wüh- Gefährliche Gesandten. z Z7 keinen Rathge- ben / in den Narren-Kercker gefüh- ret worden: Endlich gegen anbrechcn- den Tag bckennete er der Wacht / wer er seye / und bathe um die Erlösung. Die Wacht aber wollte eine solche Leichtfertigkeit von e ..aff- ter nicht glauben / sondern verhebte ihm um desto mehr sein Bubenstuck/ so er einer so heiligen Person leichtsin¬ nig beymessen wollte / bliebe also der gute incoZnicus in demKeffig gantz ra¬ send/ biß auf den liechten Tag: Die Sache käme gar nach Hoff/ und dem Fürsten zu Ohren / welcher aber eben¬ mässig nicht glauben wollte / biß die Stadt mit diesem Schimpff voll wor¬ den/und des Gesandten Bediente sech¬ sten dem Fürsten die Nachricht gethan; so dann allererst ist Ordre gegeben/ nicht den Bottschaffter / sondern den Herrn Inco§mcu8 aus demNarren Kcr- cker frey zu lassen. verliehrest du gleich alle Ding: So acht dein Ehr doch nicht gering. Dann kommst du einmal um dein Ehr/ So gilst und taugst du gar nichts mehr. 7. Rauhe Sitten/ polderische Zun¬ gen/die Viel-und Geh-Zornigkeit/ die Unbeständigkeit / und leichte Verges- sung des bcwusten/ die Schwatz - und Waschhafftigkeit / die Schwelgerey und Trunkenheit seynd lauter sichtba¬ re Laster/welche einen Bottschaffter so gar verstellen/ daß er bey frembden Dacronen/ allwo er sich aufhält/ zu kei¬ ner Ehre seinem Fürsten / sondern zur offenbahren Schande seyn muß. Kei¬ nen vor sich lassen / alleweil der Ein¬ samkeit pflegen / ist keines Menschen/ sondern eines Wildfangs Art. Nicht mein/ sondern des Welt weisen ^.rMo- relis ist diese Meinung: ttomo lolicarius auc Lellia eck, suc 8piricus. Ein allzu Einsamer ist entweder ein wildes Drey und Fünfzigste Rede. ZZ8 schwührigzu machen / dieses so viel/ als die Vögel fangen wollen / und mit Prügeln darein werffen. Dann eines Gesandten erster Grieffist/ die Lieb und Gunst / so wohl bey dem Fürsten / als seinen Hoff-Herren/wohin er abgeord- nct ist / zu gewinnen/ und sich nicht zu entrüsten wissen. Bevorab aber unge- dührliche/hitzige/frevelhaffteSchmach- Spott- und Rach-Reden gegen einen Fürsten/haben manchem Abgesandten seinen Halß gekostet. Dann ob er schon seines hohen Principalen Ehr/ Majestät / und lobwürdiges Gericht handhaben muß / so ist es aber doch nicht zuläßlich / dadurch andere Für¬ sten / wohin er Amts halber geschickt wird/ zu beschimpften/ grob zu bedro¬ hen/ zu lästern / und dergleichen mehr Ungelegenheiten in der Frembde anzu- schühren. Aus sothaner Ursach hat diePerstsche; icucs eineJl« lyrische Königin/ die Römische; Ste¬ phan/ ein Fürst aus der Wallachey/ die Tartarische Abgesandten hingerich- tet/ und unlängst der Groß Sultan den Venetianischen Bottschaffter / Hein¬ richen vgnclLlus die Augen ausstechen lassen. Mit fcembdem Schaden lasset uns witzig werden. 8. Vor ungewohnten Oompecemen/ gen numeurs, nnyr zwar weuvr" vorvorsetzlichenundanmassendenVor- dern von demeonZrcssunddergleE. ten/ sollen sich die Abgeschickte Bott¬ schaffter hüten/ nichts ungereimtes anfangen/ oder pEenciiren / verdrie߬ liche oder gefährliche Zusammenkunff- ten vermeiden/auch auf alle Weiß kei¬ ne Ursach zu einiger Feindseeligkeit wi¬ der seinen hohen Principalen geben: Wie dann in dergleichen befahrenden Fällen die Fürsten selbst / wo sich die Zwistigkeit wegen des Vorzugs ereig¬ nen / die beste Mittler und Verhüter alles besorgenden Unheils seyn mögen. Es ist noch zu London im guten Anden- cken/ das blutige Gefecht / wegen des Vorzugs / in Begleitung eines ankom¬ menden Gesandtens / zwischen dem Spanisch - und Frantzösischen Bott¬ schaffter : wodurch der König in En- geland bewogen worden / zu verbie- then/ daß bey Einholung eines fremb- den Herrn oder Gesandten / keiner an seinemHoffliegenderBottschaffter hin- füro mehr selbigem entgegen M,. sondern seine des Königs eignerem und Beamten solches thun sollen. . 9. Gleichwie im Gegensatz/W A ein Abgesandter seinem Fürsten M vergeben:Des alten Rechts mau, äusserlichen Gepräng/ sey im JA Reden/Bedecken/rc. sich alles haltM/die Keourgrion und Ehre Herrn handhaben/ und auf keme xi-otticuiren lassen: befoderlst/ derjenige/zu dem er geschickt m/eA andern mehr/als ihme beylegen M - te; so dann wird derBottschaM fiissen seyn / auf das zierlichste reüiren / wie übel und unverWA würde es ausgenommen/ im Fall cA nem hohen Principalen etwas "h, theiltges an seiner ersessnen GeE' me widerfahren sollte. Und so es, § Haupt-Sache seyn würde/könne w gar bedrohen/daß es zum Degen A men dörffte. Jedoch diß letztes', nicht so leicht fürzuwenden / es sp dann/ daß er es in Befehl hätte von nem Ober-Herrn: Dahero in Wj chen Zwistigkeiten ist die VorWA keit das beste im Spiel / und wiro § Bottschaffter gar weißlich thun/iA er im Fall eines besorgenden E" genllumeurs, nicht zwarweicheMA dvlN von dem^onZreisundde^v^; Gelegenheiten sich zeitlich enNM indessen aber von allen gege^IA schen Beginnen / seinem Ober - die Nachricht erthcilen/ und den-^ fehl darüber erwarten wird, iv. Sonsten kommen die MA koiiuci alle übereins in dem: krLceclcntz-Sachen ein jeder Abgci^ ter auf diese zwey Mittel sich kAe- soll: Vel prTvenire, vel ribeckc: EN der vorzukommen / oder auszuban Durch das Ausbleiben verhütet verschmitzter Bottschaffter niem/^ ein hitziger durch alle versuchens -x walt. Aber das Ausbeiben mup dem LonZress geschehen / sonst wKsA vor ein Nachgeben ausgedeutcd^ das Vorkommen gestatten sie Platz/der ihme gebühret/ungehem^ einzunehmen / und keiner Compm'^t ten erwarten. Gleichen VerstEA es in allen andern BortschE'A„ kunLkionen. Diese Regul wlva ^li> Gefährliche Gesandten.zZ 9 etlichen gar dahin ausgelegt/ daß man Meilen kan gewaltthätig den Platz Wrmgen/ dann der sich seines Rechts vttragt/ thut keinen Unrecht: Man M aber dabey eine Bescheidenheit orauchen/und zu keinem Faust-Recht Mr blutigen ^<üion gelangen lassen. En es wäre ja ungereimt / daß Aei-curwz, dessen Copey und Figur die ^ottschaffter machen / solle seinen cs- Meum und Friedens-Zeichen mit des Kriegs-Gotts ^rs seinem Schwerdt Manschen. Das Ende aber der Ge- M/ und die Grösse der Rache/ sagt ^rszieer ilel.c§3co, stehet gemeiniglich MvemBeleidigten/ nicht bey deisiAn- Ager. AieGewalt/ sobald acrcn- ^vird/ift schon einkxcels, und der^x- wird weiter nicht ausgemessen. Vul. , non 6rincur 36 menturam, beglau- die Rechts-Gelehrten: Die Streich Men weder gezehlt/ weder nach der Maß versetzt. Gewalt zu gebrau- Mft schier allezeit gefährlich wegen ? Ungewißheit desÄusgangs. Der M/ der vielleicht nicht so unmässig Mizet hat / noch zu beleidigen ge- war/kan geschehen/ daß erdop- A/o viel nach Hauß trägt / als er klotzt hat. . tt. Etwas denckwücdiges erzehlt Ngeineldter Ritter ^LrlLieer. In der MMeinen Kirchen-Versammlung zu Auitz/entstunde ein Vorzugs-Streck UAen dem Spanischen und Engli- AnAbgesandten. Dieser wollte vor Abderi Vorsitz haben/und ehe sich ^Spanische Bottschaffter/ der ein M-Bischoff zu vMsolec war/recht aUlet hat / machte der Engeländer M behänd etliche Vorsprünge/setzte a>?den obristen Stuhl / und be- Wke durch eine weise Rede von dem herunter rechtlich auszuführen/ k- k daß seinem König der Vorsitz vor bAiien gebühre. DerErtz-Bischoff f., Uo sich kaum indessen vor Zorn-Ei- u^cht erhöhten können: Endlich / uIbeme er gesehen / daß dem Engcl- j wder die Füsse so wohl gedienet/und 'E dem Vorsprung seinen recht- vi?Mkn Sitz abgedrungen haben/ dev ö aber an statt der Hurtigkeit se^Mcke; und an statt der Füsse "kr Hande gebrauchen. Ergrieffe al¬ so gantz kühnmüthig mit beyden Hän¬ den den Engelländer/ ( der etwann schmeidig und Ue mbu i-evi war) Hub ihn von dem Stuhl empor / und trug den Engcllander als ein Schab Stroh dahin/in eine Ecke der Kirchen/zu einen neulich geöffneten Grab / allwo er ihn darein gelegt / eilte so gleich zuruck/ bestieg den lären Sitz / und sprach zu denen Umsitzenden: Man muß Ge¬ walt brauchen/ wo das Recht nichts verfangt: Er liegt im Grab/ich sitz im Stuhl: Ich hab als ein L.eZacus den Platz meines Königs abgcwonnen/ und als ein Lursms den Anmasser zu Grab bestattet: Beydes hat gebühret meinem Stand. 12. Es ist einem l-cZgren nichts an- ständigers/ als ein kluger Muth: be- vorab aber in gefährlichen Umstän¬ den/ und allen andern Schwehrigkei- ten/ die sich offt unversehens ereignen. Ich lobe an ihm nicht die Toll-Kühn¬ heit / sondern erfordere bey ihm ein großmüthiges Verhalten/ unerfckrock- nes Gesicht / rsloluren Mund/ stand- hasste Brust / und ein zwar willfähri¬ ges/aber nicht geringes Hertz/ vor sei¬ nen Ober-Herrn/vor das Vatterland/ vor die Billigkeit/ auszustehen. Er muß keine Schreck-Schuß achten / und sich in seinem Vorhaben nichts hindern lassen. Er soll eine Meer-Klüppen ab¬ geben/ daran sich die Meer-Flutten nur zerschlagen: als die Sonne den Weeg seiner Geschähen lauffen / und das Gewölck unter sich halten: stehen als ein Cederbaum/ und vor den Har gel der Bedrohungen sich nicht biegen. Kurtz: Ein öffentlicher Abgesandter hat zu dencken/daß ein Glück seye/vor die allgemeine Wolfahrt etn Opffer zu werden. Wann einmal muß gestor¬ ben seyn/ so ist ja löblicher zu sterben auf der Ehren - Bühne / als auf dem Todt-Bette/ lieber vor alle/ als vor sich selbsten. Höre drey Wunder- Geschichten : ein Longobardi- scher Edelmann/wäre von seinem Kö¬ nig 6NMO3I6 zu den Beneventinern / die mit harter Belagerung der Kay¬ ser eonikancinus druckte/verschickt/um ihnen anzuzeigen / daß der König mir dem Entsatz gantz nahend scye: Aber es glückte ihm nicht / daß er dahin Uu 2 kom» nussen der angenommenen Ober-E schafft aufgesetzet / darüber bE schlaget/ und dadurch ein bestanW. Grund der neuen Regierung möchte werden. Jmmittelst hat> Bürgerliche Gemeine den kcccr pom.als einen Abgesandten zu den> nig ( der sonsten schon in der war) abgeordnet/ und dahin bevo mächtiget/aufdaß er mit ihren U- meinten Regenten / alle / so wB Friedens / als der einfolgenden M rung Bedingnussen abhandlen/ u" den Schluß machen sollte. Dec pom wird von dem König anM" men/ und des Königs Cantzler belE chet/ dieBedingnussen abzulesen. wahrender Lesung derselben / wen che der Florentinischen FreyheitM zuwider und hart waren / entE, sich über diese Unbilligkeit dec sandte so starck / daß er die SehEg aus des Cantzlers Hand gerissen/ solche zu lauter Stucken zerfetzt/ a.U dem König ins Gesteht gesagtÄÄ! nicht anderst seyn kan / ey so Euer Majestät zu Feld blasen / wir werden die Glocken anschlagen Waffen: und mit dem hat er siclE dem Zimmer gemacht. Uber M Groß-Muth/ oder vielmehr TollkE heit des Gesandten/ wurde der KM gleich mürbiger/ und liesse die HE spannte Saiten nach/ ruffte den^ sandten zuruck / und gäbe einen niedern Klang aus / als vorhin /M zwar dergestalten/ daß er den AE tinern dieFreyheit gantz unverletzt L lassen/und in solche Bedingnussen gewllliget/ als die Florentiner selbR ihnen haben wünschen können. G. seynd die Gesandtschafften nicht iven' qer gefährlich / als dem allgemeine Wesen ersprießlich. ,, 14. Es ist noch ein frischeres /' sich zu Constantinopel mit dem 8^' tzöstschen Lnvo^e keriol veg ben: Dieser käme nach ConstantlN s pelzuAnfangs dieses s^cuii: ward a» das prächtigste empfangen / ,vo>, Groß-Vezier stattlich gastirt/ m Oiv3N8 Saal eingeführet; die schäncknussen abgelegt/ das KöniE 6cnci3l-Schreiben überreicht/denGcop Vezier/ welcher aber selbiges dm Z40 Drey und Zzu kommen wäre/sondern wurde von dem Kayser unterwegs gefangen genom¬ men/ erkandt/ und die mehrere Kund¬ schafft von seinem Vorhaben eingeho- let. Dannenhero gäbe er ihme die Wahl / entweder den schmählichsten und schmertzhafftesten Todt auszuste¬ hen/ oder denen Belagerten vor ge¬ wiß anzudeuten/daß König Grimoald in keinem Stand wäre / ihnen einigen Entsatz zuzuführen. Auf diese Grau¬ samkeit des Kaysers bliebe Jesuald in¬ nerlich unerschrocken; äusserlich aber/ um den Kayser zu bethören / zeigte sei¬ ne Blödigkeit/und bequemere stch mit Worten zu den andern Übel/ um dem ersten zu entgehen/ da er doch nichts weniger als dieses gedachte. Demnach ist er unter sicherem Geleit auf die Basteyen der Belagerten geführet/ daselbst/ nicht was der Kayser eonl^v- ünus gewollt/ sondern seine Bottschafft abgeleget/ lauter eouraZe, Muth/und alles Gutes von ihrem König ihnen zu¬ sprechend / und sie versicheren!) / daß die Königliche Armee ihnen zu Hülff eile/unGrimoald mit dem Entsatz inner Drcy Tagen unter der Stadt-Pforten seyn werde: sie sollen diese kleine Zeit mit der Übergabe auswartemIhre bal¬ dige Erlösung scye gewiß: Wurde al¬ so der Kayser betrogen / und Jesuald erwarbe ihm den Ruhm eines uner¬ schrockenen redlichen Gesandtens / so ihm aber fein Leben gekostet: Dann es war ihm nach vielen überstandenen Tormenten dcr Kopff abgeschlagen/ und in die Stadt geworffen; wodurch die Beneventincr noch mehr in der Beständigkeit gestarcket / biß Grimo¬ ald mit dem Entsatz kommen/und der Kayser die Belagerung raumen müs¬ sen. Nichts als die Unsterblichkeit kan eine solche großmüthige Redlichkeit crönen: Aber höre noch eins. 1 ?. Die Florcntinische Schwierig¬ keiten/ und des Pöfels Unordnungen/ hatten die Republik dahin gebracht/ daß sie Carl den Neundten/ einen Kö¬ nig in Franckreich/ in die Stadt Flo- rentz eingenommen/und ihme vor ihren Ober-Herrn in so weit erkläret/ daß es nunmehr allein an der Huldigung erwmdete/ die sie auf eine kurtze Zeit verschoben/damit indessen dre Beding- Uu Z Gefährliche Gesandten llvch Lerernoni - Meister dem Groß- Eulran eingehandiget/ und von diesen Mwleder die Antwort / wegen Em- uchtung der ^u6ic»tz erhalten/ die der Troß-Vezier küste/ an die Stirn drucke ke/und sich in den Hoff begab/ die 40. zu holen/ die der Sultan dem ^mbässacicur und dessen Gefolg über- IM. Aber nach diesem Sonnenschein ^Ae ein trübes Wetter. Sie lassen Mich in grosser Kälte den Lnvo^e ei- gantze Stunde stehen/ ohne daß er grifft/ warum? Uber lang kommt m ObristeDollmetscher bey der Pfor- 'kll/ Läsurus Lcrr6gcus zu ihm/ bedkU- M: wie daß er zuder^uäicntz mit veinDegen auf der Seiten nicht gelam MAnne: Dann der Sultan harte ei- "Abscheuvor denDegen. DerLnvoye Müftete sich in etwas / daß man ihn ? Mg stehen lassen/und diese Schwe- Mir nicht vorhin/ als schon in pro- der ^uäientz geantet/ und zwar Mider alles alten Gebrauchs seiner Mährer bey der Pforten / könnte T zu dem nicht ungehalten werden/ M wollte auch lieber nicht sehen den ^ltari ohne Degen / der bißhero die Ähnliche Zierde eines Frantzösi- ?? Gesandten wäre. Dieses redete n«/und IN Latemischcr Sprach/ ? Ihm alle/ sowohl die Scnme/ als IMbde^orioncs verstehen haben kon- DemDollmctscher wäre hart da- U/ als welcher so wohl dieEmpfind- Mit und Gähheit/ als dieHartna- Mit und Grausamkeit der Türcken W kannte / und beredete mit gantz M Stimm den Lnvoye: welcher aber allemal mit uncrschrocknen und Men Worten begegnete / daß alle Mff-Officier deutlich verstehen Ha- Zu können/ und dabcy dem cor- Angst geschehe. Die Türcken ant- Mteten zwar: sie hätten nicht ver- Mt / daß seine Vorfahrer bey der . uuicntz sich des Degens betragen ha- Nun aber ist ein unvermeidentli- Schluß dieses hinfüran nimmer üestatten : Der Lavore aber gestat- —Z4l tete auf keine Weiß / bey ihm den An¬ fang zu machen/ sondern wollte das¬ jenige handhaben / was seine Vorfah¬ rer gehabt / und den Nachkommendm kein übles Spiel lassen. Darauf aber versicherten ihm die Türcken / ja der Sultan sechsten / daß sie dem König schreiben/ und bey den ihme entschuldi¬ gen wollten / ja die unumgängliche Roth zeigen/ daß der anderst nicht hat thun können. Es antworte¬ te aber freymüthig der Bottschaffter / daß es nicht nöthig seye/ wegen eines Fehlers/ den er nimmermehr zu begeh¬ ren gewillet/ etwas zu schreiben / öder selbiges zu entschuldigen. Worüber er von dem Groß-Vezier abermahlen ver¬ mahnet worden: Er solle den Degen abthun ; sonst würde er den Sultan nicht sehen / und seines Herrn Dienst nicht befördern. So aber bey denLn- nicht vermöchte / sondern liesse dem Groß-Vezier zu entbieten mit ei¬ nem gantz bescheidenen Muth : daß es ihm sehr leid ftye/ den Sultan nicht se¬ hen zu können / er will sich aber dieses Glücks berauben / um seines Königs kepucAlion zu erhalten. Endlich sagte ihm der Dottmetscher: Der Vezier würde ihm den Degen mit Gewalt wegnehmcn lassen / und ihn gleichwohl zu der äuckentz zwingen: Darauf schriebe laut der Lnvoye, und fragte den Dollmetscher/ ob sie denn Feinde wären? Ein espickistellte sich schon in die kollcur, ihm den Degen hin¬ weg zu reissen ; Hingegen der Lnvo^e stosste ihn etliche Schritt zuruck: und setzte sich vor seine Officier/ mit dem Degen in der Faust proreüirend ; er werde sich und feines Königs Ehre wehren / wider die Gewalt/ die sie wider das Völcker-Recht/ ihme und seinem König anthäten. Der Sultan/ welcher das Getümmel hörete/ befäh¬ le/dem Gesandten keine Gewalt anzu- thun. Womit dieser Gesandte mit sei¬ ner Großmüthigkeit ihme einen unsterblichen Nahmen gemacht. z 4r Vier und Funfftzigste Rede I. MN'S war bey den alten Teut- W-N schen ein brauchbares Sprich- wort: Ein jedes Amt will einen Man: Vorstehen nicht ein jeder kan. Ich sage: Ein jedes Amt erfodert ei¬ nen Mann/ aber das Gesandten-Amt muß den besten und geschicktesten ha¬ ben. In dem Alterthum werden sechs/ kol^crmes, Larne^äes^opilius, ^.nalirnenes, und Qemimus, V0N denen Beschicht - Schreibern absonderlich herfür gestrichen: und zwarkoiycrgccs wegen seiner Klugheit/ kabi-icius wegen seiner Getreue/Orncaäcs wegen seiner Beredsamkeit / koprüus wegen der Großmüthigkett/^ngümenes wegen der Geschicklichkeit und Lebhafftigkeit/6e- mimus wegen seines freyen Munds. Diese sechs Tugenden/die in sonderba¬ ren Personen gefunden werden / soll heutiges Tags ein Regent in einem ein- tzigen suchen: Dann alle diese und noch mehr feynd einem Bottschaffter nicht weniger nothwendig / als anständig. Die Ursachen dessen seynd theils in der vorigen Rede/ oder Staats-Abhand¬ lung erwähnet. Theils sollen noch er- wöhnet werden : Aber unter allen seynd zwey Haupt Ursachen/die erste/ daß man pflege den Fürsten in die Schuh zu schütten/was seine Gesand¬ ten verderben. Die andere: daß ei¬ nes Gesandten Amt und kunKion oder Verrichtung gleich seynd einer Schif¬ fahrt / durch welche man entweder köstliche und nützliche Güter nach Hauß bringet/ oder zwischen den Wasser- Fluthen verdirbt und unter¬ gehet. Dannenhero hat der andere Welt-Monarch Lyrus von Jugend auf zu diesen hohen Amt diejenige auf- nes/ auf den Abgesandten. erziehen lassen/die er vermeinte/ künff- wärtigen di-mones sehen nicht tiger Zeit zu denen Gesandtschafften zu einen Potentaten an / als A '„F brauchen / und erforderte an ihnen Bottschaffter: Sie achten tm zu bedmcken? nicht allein Königliche und FürE Tugenden/ weilen sie Könige um) v sten vorbilden/ und solche in der de vertretten/ sondern auch / mm den inheimischen Lands-AngelM^ ten sich versucht / und dazu den gezeigt haben ; oder in gleicher und Mitleiben mir dem gememenL^ sen gestanden seynd. Gebe daß alle Potentaten lauter den; und offt reiffer beobacht^ weme sie ihre eigne Person / un" allgemeine Landes - Wolfahrt E trauen? Also schreibet in seinen Römischen Geschichten Lacclio, einen König in MaurltNN^ welcher aus dem Mittel seiner S mestenScaats-Bedienten/dererr^, und guter Verstand ihme iE A dig/ fünff ausgesehen/und dieM^. lich zu den Römischen Feldhecrn j num.und wann es dem gefalM Rom zu reisen/ anbefohlen/mit samer Vollmacht/ das Merck fallender Gelegenheit / klug und M abzuhandlen / und auf alle tMO Weeg den Frieden zu schliessen« dieweilen das Gesandten Amt Ohne klugen Verstand/ Und ohne wahre Treu/ Hat gar keinenBstand/ Sonst kommt bald die 2. Dannenhero weilen die regW/ de Fürsten von manniglich denenL-^k die ihre Stell vertretten / werden / so sollen in keinem Then^ Königlichen Geschafften / soAÄ p- Hutsamer seyn/ als in der jenigen/welche sie an auswarMU nlgen und Fürsten/als Gesandten schicken / das allgemeine Hetzl sck an den Fürsten / und des Furch' und nicht überwachst'« gewesen/ bedie¬ net. Eben Uackmvelius hat solche ver- worssen: und eben die heutige Stati¬ sten wollen mehr mit einer schlauen Kaltsinnigkeit / als mit einem hitzigen Eifferer/ mehr mit der Kunst/ als mit der Gewalt / mehr mit Ausreden / als Bedrohen/ mehr mit Klugheit/ als Tollkühnheit/ mehr mit Nachgeben/ als mit Verbrechen zu ihrem Zweck ge¬ langen. Wie dann dieses Geheimnuß in Zeiten Luäovici des Eilfften/ denen Frantzosen wider die Engelländcr jeder¬ zeit wohl gelungen: Dann wiewohl zene der verlustigte/ diese der obsiegen¬ de Theil im Kriegs-Wesen ; Gleichwol diese den Verlust / jene den Gewinn/ bey Friedens-Traktaten davon getra¬ gen: Allermassen sich dessen Beding in seinen Büchern 6« kcpubllcs mehrmah¬ len anrühmet. 4- LbenmäM würcken auch die allzu Danfftmüthigen und Leichtgläu¬ bigen wenig / wann die Lebhaffrigkeit des Verstands nicht dazu kommt/ und daß sie so verschlagen seynd/ damit sie gleich dieArglistigkelt mercken/ welche man gegen sie schneidet / sonsten wer¬ den Uc nicht allein die Anschläge des jenigen Volcks / zu dem sie geschickt seynd nicht mercken/ sondern auch da¬ zu durch unterschiedliche Vorwändt- und Beschönungen verführet/ auch ih¬ re Fürsten und Principalen mit aller¬ hand unrichtigen und ungewissen Be¬ richten dermassen betrügen/ daß ihnen ihre Einfalt nicht wenig schädlich scyn wird. , 5. Es ist nicht ohne / daß in der Welt unter denen Leuthen keine so grosse Vollkommenheit zu finden ist/ die nicht mit gewissen Gebrechen be« hasst wäre: Nichts desto weniger seynd die Gesandtschafften ein so hochwichti¬ ges Werck/ daß ein regierender Fürst solches mit grosser Sorgfältigkeit und Bedachtsamkeit vergeben/nicht Gunst und Freundschafft / nicht Stand und Reichthum/ so gar nicht die 'Religion/ ( wann es nicht anderst seyn kan) nicht seiner vertrautesten kecommenöarion, sondern allein die Geschicklichkeit anse- hen/befoderist aber mancherley Leurhe/ nicht mit einer solchen Last / die ihren Krafften ungleich wäre/ beschwehren soll, —D) as in der Wah l eines Gesandten zu bedencken Ä^A als wie sie diesen rühmen kön- A: Dessen Verhalten entwrrffet des AWalen seine Beschaffenheit: Ie- L seinen Verstand und Weißheit/ M und Bescheidenheit/ Pracht und ^ennogen/ erhellet aus allen Geber- Mnd Stellungen dessen / den jener yAMnet/als einen Vormund seiner Achlage/ als ein Ebenbild seiner NWlichkeit/ als einen Vertretter Geschafften und Handlungen. Neeses eines Theils. Andern Theils unterlaufft das allgemeine Anlie- g-?: Sintemahlen die Fürstliche Ab- Ndten nicht ungleich seynd denen in dem menschlichen Cörper; aAe nach ihrer Beschaffenheit eine N«ne Krafft der Gesundheit oder Mckheit dem menschlichen Leben zu- Wli: Also mögen die Gesandten aus Niedlichen Handlungen / die sie kkUlnbden Landen vornehmen/ nach m M ies Verstands / ihrer Treue ^Geschicklichkeit / oder was diesem Mer ist / viel gutes und böses/ viel Mes/oder der gemeinen Wolfarth 1,Mudiges / in das geliebte Vatter- 2 bringen und einführen. Ist Mach eines Gesandten Wahl nicht Mer gefährlich/als eines Regenten; N wie diese / also jene erfodert eme Müdere Achtsamkeit und Klugheit. schreite gleich zu der Sache. Eine nicht geringe Gefahr ist es/ gantz nahend/wann man zu Ehren - und Staats-Amr tltien chM gelehrten und erfahrnen/dabey ecMruhigen und vermessenen Kopf 'si. Ein solcher wird eher zei- aiseM hochmüthige Unwissenheit/ ein Ruhiger/ wiewohl Erfahr- tzc.sssine Einfalt. Ein unruhiger Kopf dArret seine eigne Wissenschafft/ IK^ese nichts würcken kan; und ver- E/Mter sich anderst nichts/als die hMasenheit / und den Hochmuth/ dAr aber verblendet den Menschen/ th^r nicht weiß zu thun/ was er zu hat. Dahero haben biki^r die allzu scharffe und i>iT und Naturen/ nicht leicht EN^Sachen gebraucht/ sondern theM Mittelmässigen/ wann nur sol- siVocus, non suprä. denen vor- Mden Staats - Geschäften gleich / Z44 Vier und Frmfftztgste ^ede. soll. Es kan ein König oder Landes» Fürst in einem Tag viel Edelleuthe ma¬ chen/viel Ritter schlagen / viel Graffen (als etwann Carl der Fünffte eins- mals alle Vicentinische kacriuos) in ei¬ ner Stunde/publloren; Aber er wird nicht so leicht einen Mann finden/dem er seine Person / und des Landes-An¬ gelegenheit anvertrauen könte. Es ge¬ höret mehr darzu/einem den Verstand und die Klugheit einzugiessen. Die Er¬ fahrenheit in einem Huy anzuhefften / die Verschwiegenheit aufzutragen/ des¬ sen Treue sich versichern / und ihme in allen Staats Grieffen zu unterweisen. Ich will doch kurtz sagen: Gleich wie -Uexsncier der Grosse vor seinem End/ seinen Königlichen Ring befohlen hat / demAUergeschickteften zu überantwor¬ ten: Also sott ein Fürst das Gesandten- Amt keinem andern/ als dem allertaug- lichsten(^pcilttmo,wie der erfahrne Rit¬ ter/ Friedrich von sagt) an¬ vertrauen: Ist er aber darneben auch der Vornehmste/ oder Geheimeste/oder Liebste seinem Fürsten/ so ist es desto besser / wann er nur an der Treue an¬ kehret/ und baß er keiner Gnade/wer es auch immer seye / des absendenden Fürsten seiner/vorziehet. 6. Der AUertauglichste aber ist der¬ jenige/welcher von der Natur/von der Erfahrenheit / und von der Wissen¬ schafft das Geschäffte/ zu dessen Schlich¬ tung er gebraucht / und abgeordnet wird/ mit allen Umstanden und Ange¬ legenheiten gründlich verstehet / und auszuführen capabel ist. Dann es seynd viel deren / die da einer Staats; Angelegenheit wohl vorstehen; seynd aber doch zu schwach oder ungeschickt/ solche auszuführen. Andere hingegen seynd genug geschickt und tüchtig dar¬ zu/ so viel die /Mivität belanget/ aber nicht genug erreichtet/ nicht erfahren: wissender Sache nicht vorzukommen/ das Werck nicht zu der Vollkommen¬ heit zu bringen/nicht im Fall der Noth mit einemGold Färblein/wann es schon Kupffer ist/ das Geschaffte anstreichen/ nicht in vorbrechenden Schwehrigkei- ten sich begreiffen re. aus welchen dann abermahlen klar scheinet/wie schwehr/ wie gefährlich/wie verantwortlich das Gesandten Amt seye; und wie schwehr dergleichen Männer zu finden / dleci- ne solche Bürde zu tragen/ genuO' meKräfften und Tüchtigkeit haben. 7- Wiewohl aber die TauglE vor die rechte und wahre GrundM einer jeden Gesandtschafft oder E lrchen Bottschafft gehalten / undl> Anstellung derselben herfür geM und damit solche gegründet soll wn den / so ist doch sie allein zu dieM? hen und herrlichen Politischen GG nicht genug/ sondern es müssen an A ser Grundfeste die übrigen Theil e. Bau aufgeführet / und mit allerW Zierlichkeiten der Gesimsen/LaE gen/Tieffungen/Säulen/Bildern/ andere Horn-und Blumwerck aW, macht werden; dadurch ich die vie tige/ herrliche/und schöne OualE' die ein Abgesandter mit und neben Tauglichkeit haben soll/verstanden v den will. Es ist ja an der Ta»E kert/ als einer Grundfeste / alleEi gen; Hingegen diese erfodert nE' andere äusserliche und innerliche ben/die einen Abgesandten anW"^ würdig und vollkommen machen- 8. Unter allen ist die erste/ ein E,./ Gerücht und ehrlicher Namen. ALs- der ihme selber lebt/hat genug das^ se Gewissen zu der Zeugenschafft aber demFürsten/ dem Vatterland m und auswärtigen lebt/braucht/^ Zeugen / nicht allein sein eignes wissen/ sondern den allgemeinen AL der Menschen / daß er ein stattM qualrficlrter Mann sey ohne Mahl/ ohne Verdacht / ohne A Nachklang. Es war lullus Rede gestellt/warum er seine EL UN kompejgm verstossen ? Er stn den Ehebruch vorhin beweisen- aber antwortete: Der Ehebruch zu viel : Der Verdacht an einer smn ist mehr/ als ein Laster an e' ch krivacen. Dabey es der Römischeste gleich bewenden hat lassen. DH F Augen sehen/ werden von allen gerichtet; Unter denen viel aus licher Blödigkeit die Brillen brande und kennen an ihnen kleine grobe Laster. Also muß ein AbKx ter nch dahin befleissen / daß er allein in seinem Gewissen sich Wen er richtig überführet mit schlechtem Glück seiner Verrichtung. i i. Die Fürstchtigketr aber soll an ihme abbilden den alten Heydnischcn/ zwey köpfftgen lanum: Allermassen die Römer den ersten Tag des Jahrs/ in einemGötzen-Bild/welches zwey Köpft ft hatte / mit deren einen war dasselbe in das verflossene/und mit dem andern in das künfftige und angehende Jahr gewendet / gantz Sinn - reich entworft fen. Ein kluger Abgesandter muß ei¬ nen solchenlanum abgeben/und zuruck schauen/ damit er voran stehet. Die vergangne Zeit ist sein Nordstern/ nach welchem er seine Segel ausspannet/ um ins künfftig seinen Geschafften in den Port zu Helffen. Dann es ist nichts/daß da nicht gewesen ist; Und was gegen¬ wärtig ist/soll mit demKünfftigen ab¬ gemessen werden: Einen solchen Theil derKlugheit erreichet derjenige Gesand¬ te/ welcher weiß die vergangene und gegenwärtige Zeiten gegen einander zu halten/ und zu erwegen; Die Künfftige aber aus diesen zweyen weissagen. 12. Die Gedächtnuß ist an einemi-e- Zacen so nothwendig/als eine gute Be¬ haltnuß vor schätzbare und seltene Sa¬ chen/ oder e n gerechtes Geschirr vor köstliche Säfft und Wasser. Will sa¬ gen: Eines Botrschaffters Gedachtnuß und ktemori muß alles wohl behalten/ begreiffen und verstehen: Nichts/was ihine sein hoher Principal aufgetra¬ gen / unterwiesen oder vorzubringen befohlen / in die Vergessenheit stellen: Und weil die Gedächtnuß offt entwe¬ der vor sich selbst schwach und blöd / oder zufälliger Weiß gebrechlich ist/ so kan der Mangel die Feder ersetzen/ alles fleissig und genau beschreiben/ wohl aufbehalten / offt überlesen/ und sogestalten der Gedächtnuß nach und nach eindrucken. Ebenmässigen Ver- stand hat es mit denjenigen Dingen/ welche ein i-eZgc hey auswärtigen ge¬ sehen/gehöret/oder ausgewürcket hat. In beyden Stucken soll er kein gebro¬ chenes Geschirr abgeben/ durch welches der beste Safft der Geschäfften ab- tropffen möcht. Unhaltendes gebro¬ chenes Geschirr taugt in keinen Kram/ zu keiner Behaltnuß: Und ein schwa¬ ches Gedächtnuß/ oder unfleissige Fe- Xx der ^—was inderwahl eines Gesandten zu bedenckene Z45 Mnckegb^ / von ihm zu a,-?' Aweytens / treu und verschwie- U/Dlese zwey Tugenden seynd rechte AHvlstngte / und selten mag eine der andern scyn. Sie seynd die Mchnd einige Seele/gleichwie aller .Mgen Geschäfften / also vornehm- dec Gesandtschafften/ anerwogen .Ands mehr und leichter sie beyde Mchen können werden. Ein Ge- W.er muß zwar vor allen wohl und wUch beredt seyn; Aber dabey gleich- L^derschwiegen / und in geheimen Red - loß. Deßwegen sagte zu seinem Widersacher ^eceiio: 6äei ell, clo^uclirire. S kühme mich mehr von der Treue/ 0° bon der Beredsamkeit; wiewohl 0^0 der allertrcfflichsie Römische und Wohlredner war: Einem t!??Mund wird viel vergundt. Aber , "Mrft soll eines Gesandten Treue ^ Verschwiegenheit nicht erst in r! Gefahr oder Gelegenheit bewäh- ^sondern vorhin/ und mehrmahlen: L/ben auch von der Prob der Taug¬ et zu verstehen ist. Drittens: Die Treue und Ver¬ legenheit eines öffentlichen Bott- Mers wird von vier Geferthmen Wendig begleitet:Nemlichen von Medgchtsamkeit/Fürsichtigkeit/Ge- Mnuß/ und Warhafftigkeit: An die- si^ler Tugend-Rädern kan ein i^c M fortfahren/ mit guter Hoffnung glückseligen Ausgangs. Die Be- Mt- und Behutsamkeit muß aus M einen hundert Augen habenden ^Äeth Hew von welchem der Poet cr'ttZttm czrM ^r§us harre hundert Augen sein zu bewahren: ^mer Bottscbasst so viel tau- (r m dec Treu verharren- BMschaffter kommt unter viel ' wird von vielen Augen be¬ er ""d ausgenommen: Und wan sv und besser/ oder wenigst flehet/als alle dieselben/so wird der vor keine Gesandtschafft. Ein ver- geffiger Bott ist kein Bort / und ein Stummer so viel/als eine Glocken oh¬ ne Klöppel / als ein Schieß-Rohr ohne Gefüder. iz. Der Ruhm der Warhafftigkeit beföoert alle Geschafften/ allen Handel und Wandel zu den Fortgang und end¬ lichen Zweck: befoderist bey den Aus¬ wärtigen / die an eines Frembdlings Redlichkeit gern zweifflen/ und nicht leicht Glauben geben/es fty dann/daß man wisse/daß einer ein wahrhaffter/ aufrichtiger Mann ist/ und nicht mit fauler Waar umgehet. Ein Lügner/ wann er auch die Warheit reder / so wird man ihme nicht glauben. Die Gesandten seynd ohne dem verdäch¬ tig/ daß sie konelki Lxploracores, oder ehrliche Aussprecher/ meucicucium mrtli tuX L3ulä: oder incer- cMrteMaulmacher/ oder so gar ver¬ borgne Lügner seynd: Allermasten es Lcllioppius dieses 8gcro 83ll walts-Trager/und zugleich etnem z ner seines Herrn / ohne Veruy GOttcs/ der Natur/ und des Rechts gebühret/ ist derWarhE keit nichts entgegen. i . Dahero soll ein Abgesandte^ alle Sättel wohl gericht seyn/M'^ sen stellen und verstellen / hinter M Berg halten/mir Thoren und umgehen / Schimpff und ErM scheu / die Sache zuweilen mehr streichen/ und K^pcrboliliren/offt thun / und anderst gedencken/ o^ nes gedencken / und das andere dann eben dieses hat er in der (/ de von denen / mit denen er MMM zu erwarten/ die wahre Klugheu das Hertz nicht in dem Mund. rum meurn Milli, sagt der weise Mein Geheimnuß ist vor mich« Avest dem Loris, ein Tyrann/ Groß-Fürsten in Moscau seinesA >c entsetzet/ und vertrieben/ hat die dromo ihren Noth- Stand / äusserst belagert/und zu neigt/ demGroß Fürsten bcrichleu MN Hülff angcsuchc: Well cr W in einem solchen Stand befände/ er ihm selber nicht mehr ausE vermochte: Kehrete er siäEÄBl stlgkeit/ und schriebe einen Brn^hl grosser Aufblasenheit; dann er' cir wüste/daß der Loris solchen anstn D würde/ des Inhalts: Er wäre M Anzugmit4Oooo.Mann(soav der Sach nichts war) die sel¬ bem Bluthund Loris zu nehmen. I" jeli was/und wie es ihm aufgetragenmichts auslassen / nichts versaurnen / da. zu ihn »ein Amt verbindet. Der Mund rem und verschwiegen / das Hertz be¬ deckt und verborgen. Das Gesicht hei¬ ter und freymüthig/ und doch ernst- haffc: Die Augen und Ohren wacht- sam und fürwitzlg/ in allen Angelegen¬ heiten seiner Verrichtung: D.r Gang (Eltatisch. Die Hande nicht ausge¬ lassen und fuchtlerisch: Der Leib nach Landes Art erbar und aufgcbutzt. Die Rede kurtz geschliffen / nicht feurig / nicht pedantisch/ zuweilen nut Scdertz und Ernst vermischet: Die Materie den Hörenden angenehm / und nicht schmeichlerisch/auch so bestellet/daß man von andern zufälligen / doch be¬ liebten Materien anfängec / um das Gespräch von Verrichtungs-Sachen zu enden. Das Versprechen so geartet/ Laß man allemal was zusetzcn ooer ab¬ nehmen / auch seinen Prmcrpalen be¬ vor stehen kan/ etwas zu movinn kön¬ nen ohne Verletzung des Ge andren Trauen und Glaubens: das Schreiben gantz rar / und damahlen nicht ver¬ fänglich/ äusser bey dem Schluß/und allbereit verglichener Abhandlung des Geschäffts: Die Hoffhaltung/ Hauß- wesen/ und Bedienung nach Maß/ Stand/ Vermögen, und Willen dess n/ der ihn schickt / doch mehr prächtig/ frcygebig und ansehnlich / als geitz- wirthlich oder niederträchtig: Der Zu¬ tritt frey und offen / äusser denen die dem Fürsten verhasst/ oder ihme ver¬ dächtig/ oder gar seine Feinde feynd: Das Ausgehen und Erscheinen/Besu¬ chen/ und sich öffentlich sehen lassen/ Miss bey Hoff/ und andern hohen kunMnkn/ auch bey Staats - Mini, stern/und des Fürsten Favoritten/be- vorab bey dem An und Abzug; sonsten gar selten/ oder allein dort / wo er seir ner kcpuracion und Ansehens versichere ist/ auch keiner Nachreden sich zu be¬ fahren hat. Aber es ist genug von dem: ich ziehe meine Feder zurück/ und schliesse mit der sonst gewöhnlichen Clausul/ welche die abordnende Für¬ sten ohne dem in Unterrichtung ihrer: Abgesandten pflegen einzurucken: Le- rcra rure prustenriL csmmicrimus. Das Fernere überlassen wir deiner Ver- Xx 2 nunfft _Mas in der Mahl eines Gesandt en zu bedencken^ z 47 len indessen gutes Muths seyn : und Weich/wann sie ihm zuzuzcehen(we- Mst innerdrey Tagen) sehen werden/ venFeind aus derVcstung in LenRu- »en fallen/ und das Fernere seinen ge- rechten Waffen überlassen. Der An- fllag ist hauptsächlich ohne einigen ^chwerdt-Streich angangen: Der bekäme Len Brieff / crschracke Müder/Hub die Belagerung auf/und primete das Land. Kurtz: und wider- Vohle nochmahlen: Es solle nicht alle- das Hertz auf der Zungen oder M der Feder liegen / wann ein Abge- Mer mit frembden (befoderist ver- Mtigen/feindseeligcn/ und partheyi- Personen zu thun har. Damit ich aber in einem kurtzcn ^grieff alles/ was einem öffentlichen . Ncen/theils nothwendig/ thcils wol ständig ist bringe: Do solle an lhme U die Ansehnlichkeit zwar in allen Men/bevorab aber imHcrkommen/ » Leids-Gestalt/ in LerFreygebig- Mn dem Pracht und Einrichtung/ !Bedienung und Hoffhaltung.heesüc ?Men: Dann ein verständiger kan sich ohne grossem Nachtheil Hoheit durch geringe/ schlechte/ Artige und unansehnliche Personen M vertretten lassen: wie dann auch A schlechte Anzeigung der tragenden Pachtung gegen einen auswärts- s Potentaten ist / wann man mit Me durch gemeine und unansehnliche Mhe sprechen und handlen will. Ur nicht allein seye er ansehnlich in ob- Mldren Stucken/sondern auch Höss rn Geberden/ mannhafft in Wor- r^^ündig dcr Sprachen/ und erfah- ii?. ^r Hoff- Gebräuch und Sitten / Arschrocken in der Widerwärtigkeit/ Mtsam im Verhalten: Kein Gauf- d-ANn Zanckcr/ kein Lügner/kein Lu- Enn Prahler/ kein Flucher. Er sich beliebt und nicht verhasst. iiAobe mehr alles/als tadle. Er thue was ein Fürst nicht thun sdll. ^Verstand muß verschlagen/ tzMttig und geschwind seyn. Das d^chtnuß so bestellet / als wann er tj^Mntze Bewandtnuß seiner Ver- här^^ülleweil in seinem Angesicht bAj' Der Willen munter und eiffrig/ rlt und willig/ alles zu vollziehen/ Fünff und Funfftzigste Rede. Z48 nunfft und Klugheit. Eben dieses sa¬ ge ich. 17. Hier sehet nun / O ihr meine Fürsten/ euer wahres Contrafait/ und natürliche Abbildung mit gantz leben¬ digen Farben entworffen. Diese leb- hasste Beschaffenheit erforschet: Diese Gaben und Qualitäten fodert an einem jeden/ den ihr abordnen wollt. Euer hohe Person bey auswärtigen d/a- rionen zu vertrerten: Und nachdem ihr eine solche gefunden/ und würcklich mit dieser nicht viel weniger» als Kö¬ niglichen Würde belegt/ so habet ihr gleichwohl ein gutes Aug aufihr Hand- len/Stellen/ Beginnen: und lasset euch durch vorgefasste gute Einbildung noch nicht gäntzlich versichern: Lx 6-uÄibus coAnolcicis LOS: Mit den Wercken / und nicht fchmeichlenden Worten und Schreiben lasset euch überweisen: viel versuchen euch einzuschläffern/ und ih¬ nen selbst gute Weil lassen / damit sie des eitlen Prachts und Lusts länger aus euren Robsich/uns emr stem Nachthcil des Vatterlands E stn mögen: Sie schreiben vrel/und w nichts: Versprechen viel/ und das 0 halten schieben sie auf andere: DE soll ein sorgfältiger Printz alle dckV sandten Bericht und Schreiben bewahren/offt überlegen/gegen A der halten / die Wort mit den MF cken abwägen / untersuchen / und m Befinden der Sachen ermähnens lösen / straffen / und sich gar nlä)t _ ihrer Verschlagenheit einwiegen lai'F Dann eine allzu lange Erfahr^ F es mitgebracht / daß die allgeE Ruin oder Staats- Verderben M, mahlen / entweder aus FahrlamE oder Unredlichkeit der hohen BE ten/ als durch die Fürsten selber /L fachet ist worden. Dann emes öF sten Unwe-ßheir und UnvorsiclEF kan durch seine Beamte ersetzet tv den/deren aber von keincnr mehr. Münff undWunfftzigste Kde. W M ver «mLeit der M I. angethane Unbilde an einem Bottschaffcer ist M selten ungerochen vorder) gangen. Alexander/ dem die Ehre mehr gekützelt/ als alles in der Welt/ hat tausend In¬ wohner zu Tyro über die Klingen sprin¬ gen/ und zwey tausend creutzigen las¬ sen/ um daß die Stadt seinem Abge¬ sandten nicht genügsame Ehren-Bezeu- gung angethan. Was schönes/ liebes/ und Ehren - werthcs man einem Bott- schaffter anthut / das wird angethan demjenigen/ der ihn abgesandt hat: und im widrigen/wer sich an jenem/den das Völcker - Recht vor heilig ausge sprechen hat/ sich in Argen vergreistet/ der vergreistet sich an dem Gesalbten des HErrn/dessen Person jener tragt/ und siuelt. Die ehrliche alten Er¬ haben der Tarquinier ihre AbEß ten verschonet / obwohlen sie HF haben/daß sic zu dem Ende das - F schwührig zu machen/und das KZ che Regiment wiederum einEM nacher Rom kommen feynd. bey ihnen mehr gegolten daED Recht handzuhaben/als ihr lW Fn abzukühlen/ und die Rach MÄ E zu verüben/ die noch in Ma B Schwührigkeit erwecket / wse^F solche zu erwecken/ gesinnet wE 2. Ich sage noch ein mehHMff Feinde selbsten / und bey Feindseeligkeit/seynd denen ihrer wissentlichen Feinde/ den ge zu geben / schuldig/ wann ano^B nichts feindseeliaes beginnen. was das Völcker-Recht geftE' pce ückki--- der Feindseeligkeit ge. htt di??en/sondern derselbe hege, Feindschafft / und der gantzen erbarn Welt ckceRN schuldig/ der da dem Vöi- ziiw!dh^?^^letzung derLegaten äsEttm /e»- ä'-ecuZ-r nomm. Völcker-Recht giebt den zv.» Gesandten ^rexheir von alten Zeiten. Qr? har niemand zu anden: macht sich feind allen Unik' Leuchen- ^8^?er Welt zu bezeigen/ stim- M?-. geistliche und weltliche UcNerein: Dieses vefihlet/cjui l-c- voliKunc, iLcris inceräican- G/ U setzet in den geistlichen Bann denen Gesandtschassten vcr- ^"ch leynd. Jenes bewähret: <2ul kktzx ^^cum.leAcfuüääe vi pubücä wer sich an einem Gesandten MM/ der ist des hohen Vercaths Alldieweilen/ gleichwie ein g « sicher / den man nicht bedandi- oder abwesig ist/wird offt an tz^Slldnuß gestrafft/und bleibt der l-rM-Flecken so gut ihme emge, E als wann er an seinem Selb ge- M wäre worden: nicht weniger pf^'n Gesalbter des HErrn / em- sejZk alle Schmach und Unbiide an ^ertretter und Gesandten / als kn gvMme seidsten an seiner geheilig, ^Zon angethan wäre worden. Arhenienser hatten stch al- ^A?es Königs Philippen Ehren- ^in i>?^Uieffen/und dieselbe mir dem h? hoffen: Aber seine Rach ergies- auch scher ihre Stadt und In- solchem Grimm/ daß er sie V h^Zen gelegt/mitBmtderBur- Sen -rMn/ und mit Saltz zum ewi- 5 bann dieser war der Ge- .lirecrx! Heydnischen Banns) be- Der Mensch hat vor al- / / noch vielmehr vor dein Z-k:u7"M und Mchkr-Werck den Kilhüber durch ein stummes ben es vorstellt/ ein solcher Rrd A ^'kurjachet werden : Was 2 nrr tyun durch sein lebendiges? Von der Freiheit der Gesandten. Z4Y Werkst so unbelesen in der H. Schrifft/ der da nicht vernommen har/ daß gar offt dieKindcrZsrael/so wohl mir dem Moyfts/alö Samuel / freventlich und sehr vermessen verfahren ftynd: Aber der allwalrende GOtt und HErr hat jederzeit ihren Frevel ihme selber zuge¬ messen. Mkl fecerunc, sie haben NMS gelhan: dann Moyses und Samuel waren diejenige / deren Mund sich EOtt gebraucht / und durch ste/ als seme Verkünder und Abgesandten/ mit dem Volck geredet hat. Summa: al¬ le Völcker/alie Gemeinde/ alle Könige und Potenraten von Anfang der Welt/ haben das verübte Unrecht an ihren ^cZLLkn hoch empfunden / grausam ge¬ rochen : Gchwerdt und Feuer warm das geringste. 4- Ich gebe zum Beyspiel den nach Zeugnuß Göttlicher Schrifft allein Sanfftmüthigsten unter allen Fürsten der Welt / nemlichen den Kenig Da¬ vid : Aber ich erschrecke darob/ wie doch dieser Ausbund aller Sanfftmuth hat mögen in eine so grimmige / erschreckli¬ che/ und gleichsam unerhörte Wütte- rey wider den Ammonitischm König/ und dessen Stadt und Voick / wegen angethaner Schmach/ und Verhönüng seiner Gesandten/ ausbrechen/ ohne daß ihme solche weder von GOtt verhebt worden / weder er dieselbe jemahlen bereuet hat: und ist doch eine solche Rache gewesen / dero gleich bey den wildesten Barbaren nicht gefunden worden. Höre: wie das sanffrmüthi- ge Lämmlein einen grimmigen Löwen angezogcn hat. 5. Der alte Komg Ammon / von welchem David in Zeit seiner Verfol¬ gung viel Gutes und Liebes empfangen/ hatte bey hohen Alter die Welt geseg¬ net/ und den Syrischen Thron seinem Sohn Hanon überlassen/ dessen sich David ermnerend/ sprach zu den Sei- niaen: (wie das io. Capitel der Köni¬ gen enthält) Ich willBarmhertzigkeit thun an Hanon / wie sein Vatter an mirBarmhertzigkeit gethan hat. Da- hero bestimmte er eine ansehnliche Ge¬ sandtschafft / und schickte solche ab / in die Königliche Haupt-Stadt Rabbath/ den neu-eingerrettenen König Hanon nicht allein tröstend über den rddrü- Up 3 chen z 50 Fünff und F unfftzigste Rede._ chen Abgang seines Vatters Ammon: Schriffc bezeuget im gemeinen sondern auch sich wegen seiner inckro- der Königen am '"N"' Cavite!: Eung mit ihme erfreuend. Die Ge- ° sandten nahmen den Weeg dahin/und kamen in das Land der Kinder Am¬ mon : Sie wollten die Gesandtfchafft ablegen/aber aus argen Unterricht der Kinder Ammon/ seynd von deren Für¬ sten die Israelitische Gesandten in Verdacht gebracht/ als wären sie aus- spaher des Lands / und dahero seynd ste nicht allein nicht ausgenommen/ sondern der neue König liesse denensel- ben sowohl den Barth halb abschee« ren/als auch ihre Kleider halb ab/ biß auf die Lenden abschneiden / und sie so spöttlich hin und zuruck zu kehren ver¬ schafft. Es ist wahr/ daß diese Bott- schaffter sehr schmählich geschändet waren / und dadurch dem König Da¬ vid ein greuliches vor die Nasen gerie¬ ben worden. 6. So bald dieses David erfahren/ erbrannte er in einen solchen Zorn/daß er erftlichen durch den Joab -einen Feldherrn alle des Hanons Syrische Hülffs- Völckcr ruinirt/ hernach des Königs sein besonderes Kriegs-Heer in die Flucht geschlagen: und wie Adare- zer der Syrische Printz über den Fluß gefttzet/ und durch Sobach den Feld- Hauptmann abermahlen dem David eine Schlacht zu lieffern getrachtet/ hat der kühne David gantz Israel auf- gcbotten/ mit demFeind so grimmig ge¬ schlagen/ daß er deren vierzig tausend an Reutern/ sieben hundert gesenkte Wägen/ samt ihren Feld-Obristen So¬ bach zu todt geschlagen. Das ist mir eine grosse Rach! aber an dem hat es noch kein End. Dann Äavtd erober¬ te über das/noch die Stadt Robbath; und er nahm (sagt der H. Text) die Cron von des Hannens Haupt / die an Gewicht einen Ccntner Golds hielt/ und waren sehr köstliche Edelge¬ stein daran / und er führete einen sehr grossen Raub aus der Stadt. Ich ver¬ meine ja/ der König David habe schon an dem genug. Ein so grosser Raub/ ein so erschröckliches Blutvergiessen habe wohl an einen sonst sanfftmüthi- gen Herrn den Zorn und die Rach ab¬ kühlen können. Mit Nichten: das Grau¬ samste folget hernach; wie die Heil. orr peomgen um Volek/ das darinnen war/ heraus/und zersägete sie (O Ei¬ tzen) und ließ eisserne Wägen M herum fahren/ und zerschnitte ß" Messern/ und zöge ne h-rdM§ man dieZiegclsteiniormiret: AlM te er En Städten der Kinde A mon., Wer möchte glauben an vtd/eme so grosse Grausamkeit/E sonst das Wort GOtces eine W mcht beglaubte ? Es bezeuget E die Grausamkeit der Straff/ scheulichkeit der Schuld / n>cM „ Verletzung der Gesandten begaK ist worden. Die Rachgier kan E, ft Weiß keine gerechtere Ursack gen/ als die Verteidigung der M" tenFreyheit. ...W 7. Wahr ists zwar/daß dasiA simdten-Freyheit/vielerMeinurig^/ unbedingt und uncingeschrencket aber ich sage/ allein so lang H Schrancken der Gesandtschaft Nicht als billich und gerecht beharret: So bald aber sie " schädliches Beginnen wider den S' wo sie sich befindt/ausschläget/ v/ ret sich zugleich ihr immumtät/ry^, cbiZi, und sogenandte Quarcietd^ heit. Der Himmel wolle nicht sen/ daß dieses geheiligte Amt wandt des Lasters/ ein DcckEr- des Frieden -Bruchs/ oder eiN'iF thell zu einiger Untreue/zur tlgkert/zur Schwührigk-lt/und »M WA Muthwillen seyn solle. A- Mißbrauch ist vor sich selbsten A Kommen. Dahero/ wann LchÄa' sandter wider dasVölcker-MLl- bricht/ oder des hohen VerrathAe dlg wird; Schwührigkeiten Unterthanen wider ihren aufwicklet / freventliche Mordt^r- begehet/ oder begehen lässt/ «n gleichen mehr rc. soll zwar vorE,^ wegen als ein Abgesandter achtet werden. Dann derglerck gliche Wercke / lassen durch Schein derFreyheit sich entM^V Nichts desto weniger halten Ä M vor / um die Reinigkeit des Von der Freyheit der Gesandten »L c» Bulb ttl:Das Meer EchiB testen" MB Also tbln ldcr Ann ! an A" it/ BZ »e V? t «»A /MM »clchk - -K e>n 7-^ zu geben / daß ein Fürst / bey Men sich ein solcher Verbrecher be> met / stue ihme seinen hohen Princi- Mn/wohec er gekommen / wohl ver- Mret/ und mit ausführlichem Be- 2 ^wes murhwilligen Verhaltens WNeffern / oder so lang in Verhasst galten/ biß des Verbrechers sein 8ou- ersin dus behdrige Einsehen darüber Mu / und die Vergütung oder Ge- "Wuung dem Beleidigten geleistet 7? haben. Sonsten von Rechts« M/ wie ich oben gemeldet/das La« Man daselbst gestrafft werden / wo ° "gangen ist. Licuc crimen priva- ^-sagt Lesoiäus.wie sonst ein anders straffmässiges Verbrechen. AndasVölcker-Recht hat die Frey- Menen Gesandtschafften nicht zum Khwillenund vorsetzlichen Lastern/ 7^rn zum Behuff ihrer Verricht»»- Metheilt. Die Heiligkeit des Ge- Men:Amts solle nicht mißgebraucht ^dcu/ und vor einen Deck-Mantel Noßheir dienen. Es kan lick der Leerheit des Völcker- Rechts nicht Mgen/der wider das Völcker-Recht Mr verbricht, lamäiu (vermerckct L'dle Ritter / Friedrich ^-rüt-cr in Ladern Buch in der i z. Red- MaffllNg ) Zu- n°» vioknöum Mrum scrvgnclorum , c^uogä lpü )us iKüonis,konett3cemque lervgrunc. So K ist man schuldig die Gesandten Mtzonen/ und an ihnen sich nicht Knffcn/ als lang sie sich nachdem ^mdtewRecht und Gebühr verhal- ^lipp der Andere / König in L^leu/ hat m einem gleichen Fall ei- «offen Verstand gezeiget/und al- dxMffen zumBeyspiel gedienet. Es sKe stch/ daß der an seinem Hoff re- ^ude Vcnedische Bottschaffter zu hMit/die Stadt-Wacht durch seine Bediente anpacken hat lassen/ L käme zu einem Gefecht / dabey ^Fachter / weil sie sich dessen nicht hAen/ ziemlich eingebüsset/ daß sie ^vlutigen Köpffen abziehen haben LZ ch/so etwas gar seltzames zu Ma« E war. Der König liesse diesen tzs.M in seiner Königlichen Residentz« tzMt durch Rechts - Gelehrte erken- welche nach reiffer Erwegung der Sache/ dahin einhelliglich geschlossen; daß der Bedienten Theils das Lebe» verwürckt haben / Theils verwiesen/ Theils öffentlich durch den Büttel aus¬ gepeitscht werden sollten. Hingegen aber der König mehr die Heiligkeit der Gesandtschafft erwägend/ als sich wi¬ der des Gesandten Frevel entrüstend / hat alle die Lonöcrnmrte Mräonmret / anbey aber auf alle Potentaten/wo er seine Bottschaffter gehabt/ geschrieben/ und sich erkläret: daß er vor seine Bottschaffter keine solche Freyheit be¬ gehre / die grösser seyn solle / als die Gerechtigkeit sechsten. 9» An den Bottschafftern darff sich niemand vergreisten / und gleichmässig die Bottschaffter an keinem Und die¬ ser sott seyn ein heimlicher Vertrag und Verstandnuß zwischen allen Cronen/ die fähig seynd / Gesandten abzuord- nen/und anzunehmen Ich sage und hal¬ te es nochmahlen mit dem Gotthischen König ikeoönus, welcher denen Ge¬ sandten des Kaysers Mmiam die gcm- tze c^Tüion von der Gesandten Frey¬ heit trefflich ausgelegt hat: 8gn<2um gpuci komines I^e§2rorum nomen ple- numque konoris: 8ccl boc ^us , ramörü lervanc, c^uamöiu Mä moäcikis ^.eZgrrOnis älAnicgcem ruencur: Icg cnim cxiüimLnc bomincssas ellc, vcl incerkice- rebeZ3rum,ü 18 m ?nncipcm> gcl czuem mirmur injuriosu8, 3uc slicnum macri- monium violec Lcc. Kein alter L3!6u8, kein neuer 6roriu8 hat diese (LuLÜlon zierlicher und kürtzer erörtern können. Auf Teutsch also : Heilig ist bey al¬ len Völchern der Gesandten Na¬ men/ und insgemein allezeit hoch¬ geachtet: Aber diese Heiligkeit und Hochachtung bleibet dene Gesand¬ ten so lang/ als lang sie durch ihre Bescheidenheit die würde der Ge¬ sandtschaft selb sten erhalten. Dan aller Völcker Meinung ist diese: daß man befugt seve/ einen Abge¬ sandten auch umzubringen/ wann derselbe an dem Fürsten / zu dem ec geschickt ist / sich auf eine oder andere Weiß schwehr vergreifet/ oder frembdes Ehe Bett beste¬ cket rc. Wann schon dieses wegen des letztem bey diesen freyern Zeiten sich schwehrlich praNiciren ließ / so bleibet doch VW -kss^' Z 952 doch das erste wahr / daß ein Gesand¬ ter/der wider das Völcker - Recht sich vergreifst/ wider den Landes Fürsten cvllipirirt / oder das gemeine Wesen verrathet/ vor keinen Gesandten mehr zu achten / sondern als ein überwiese¬ ner Verbrecher zu bestraffen seye/ wann sonsten die Bescheidenheit und Sanfftmuth eines Fürsten das Ver¬ gangne nicht beylegt / oder den Ver¬ brecher seinem Herrn überlast. So viel¬ mehr einzurathen/ als das erste zu ge- gestatten. io. Keine Cron aber in Europa eifferte mehr um sothane Gesandten- Freyheit/ als Franckreich jetziger Zeit. Zu Ende des nächsten Lecuir hat l-uä- viZ der Vierzehende sehr empfunden/ daß Papst innoLencius der Eilffte/ (gleichwie schon vorhin Mus her Dritte/ kius der Vierdte/ 6re§vrius der Zwölffte/ 8ixm8 der Fünffte) der Gesandten Immunität beschrencket/ und in lpecie die Quartier-Freyheit/so weit diese der Gerechtigkeit zuwider/ und der gemeinen Ruhe schädlich ist/ aufzuheben versucht hat. Es bestehet aber der Gesandten Immunität nicht allein in der Quartier-Freyheit/ son¬ dern in Befteyung von allen die Ge¬ sandtschafft anlangenden Auflagen/ Zollen und Mauthen: in sichern Ge¬ leit : in freyer inll-mtz über die Seini- ge/ und mehr dergleichen. Die Quar- tier-Freyheit aber enthält in ipccie zu Rom dieses: daß von langer Zeit die Königliche Gesandten/die Freyheit ge¬ nossen / nicht allein in ihrem eignen Quartier/(darum keine Frag ist) son¬ dern noch in einem ziemlichen OillnÄ selbiger Nachbarschafft/daß die Ge¬ richts,Diener sich daselbst nicht haben einfinden dörffen/ und also die Misse- thäter/ oder sonst flüchtige Personen/ allda eine Frey-Stadt gefunden / und sicher gewesen: weil vermeinte Frey- heit aber wegen vielfältig dabey un- terlauffender Miß-Gebrauch sowohl wider die /^urontät des Ober-Gebie¬ ters zu Rom / so allein der Pabst ist/ als auch wegen gestatteter Gelegenheit zu allen unfittlichenUbel ist; Als hat ge¬ dachter Pabst i»noccunu8, als ein Lieb¬ haber guterOrdnung/ und als einFürst seinesGebiets/solchezuFolgeverschiede- Fünff und Fu nfftzigste Rede . __ ner aller Verordnungen abstelim/"^ gantzlich aufheben wollen. Erinm also die alten Bullen/und Zwani'a dem geistlichen Bann/wo flH dergleichen Quartier - Freyheit anmassen würde. Die CarduM» Römischen Magnaten / welche gleiche Freyheit gKcLllrten/ mufte" bald zum Gehorsam bequemen denen andern Gesandten Hütte fangs eine mehrere SchwehE^ aber endlich/wie die SacheamW Maß vom Pabst eingerichk worv und zwar so löblich / daß den sandtschassren ihre Würde und W mtat gelassen / und allem, die bräuche derselben/ so auch ein Fürss(allermassen der König den vor nicht gar vielen Jahren > nem Königreich auch abgestem in seinem Land nicht leiden wureu « gebracht worden; Haben die nn^.j, Potentien/ als Kayftr/ SpanleN^,„/ len / Portugall / Venedig D All- in Ansehung der guten incemioo gemeinen Vatters/ und HE^n Kirchen / erkläret: daß nur nur M Gesandten/ die gegenwärtig liehen Hof waren / keine vorgenommen/sondern in so lang dieselbe avocirt würden / i" gelassen werde / so sollten bleknit nachfolgende/ der Quartiers in so weit solche der gemeinen F- fchädlich/ und der Päbstlichen tät zuwider ist / sich begeben/ V dann der Pabst zufrieden Franckreich allein wollte sith mck ^mperameuc keines Wegs fen/ und widersetzte sich den rB starck / als streng der Pabst e Lxccucion gedrungen/ allerman den nach dem Todt des ck M ankommenden / und schier emMii Gewalt brauchenden Frantz^^ Abgesandten / den Cardinal^ jhB in den geistlichen Bann gestk/ keine ^ucllentz ertheilet: VE allen Eardinälen/daß keiner als excommumcirtM einige schafft haben sollte. .. n. Und in Warheit/dufi tier-Freyheit ist ein Eckstem^ siA gernuß gewesen; Zwar wwe M ftlbsten / weil sie nach dem Abgesandten in ihren Personen/ A deren Bedienten keiner andern -bottmässigkeit/ als allein des Herrn / m welchem sie geschickt werden/ un- stworffen ftynd / btllich und gerecht- Miget; Ader die Erweiterung dersel- A nicht allein auf ihre Hauser und Dienten (so zulaßlich/) sondern auf st gantze Gegend und Nachbarschafft sts Onartiers / ist der Ober-Herr- Mt nachtheilig/ und zu vielen Un Ostungen und Lastern ein gar ge¬ ahnter Weeg, Allermassen die Mt-Obrigkeit / ja der Pabst selb- hätte in selbiger Gegend nicht sthr zu befehlen / keine Gerechtigkeit A MHeilen/ jemanden zu straffen / ei¬ ste Macht oder Fug / welches doch ^Vdlcker-Recht in sich nicht ent- Mund weder in dem Heydenthum/ Mo die Gesandten sonst in grossem Mhen waren / weder hernach bey ersten und nachgehenden Christli- ^n Potentaten mit dieser Lxcenüon A Ausbreitung/ als es Franckreich haben wollen / jemahlen execcirt st worden. Ich übergehe andere hun- U Unqelegeuheiten/dic/wann sie auch Nt geschehen waren / doch geschehen Men. Dann so bald einer in Rom Mn Totschlag / Raub/ oder Dieb- Al und dergleichen verbracht haben Ade/so würde er sich dahin reunren/ N sicher und frey zu verbleiben. Ist M nicht eine Frey-Stadt allen gefahr¬ en Personen abzugeben / und ein Maß undGelegenheit vorzuwenden zu A Lastern? O Schänd! Und in ei- D solchen schändlichen und abscheuli- stst Grund wird die Würde und Hei« Mng einer Gesandtschafft gelegt? Unmässig alle kallirten UNdNancol-oc- ^nachdem sie ihren Beutel heimlich Dicket / und grosse Summen zusam- m gebracht / würden eignes Freistes Ak zwar konis ceäiren/sondern ihre Ma unter die Quartier-Freyheit ver- ^Mkn / und dadurch andere redliche "lthe/dic ihnen treulich vorgestreäet/ Vor: der Freiheit der Gesandten. z 5 z ^cht/ welches so viel gestattet/"daß "an den Bettel Stab bringenlIst das k» - --- abermahlen eine augenscheinliche Gelegenheit / den Schutz und das?a- crimomum dergleichen Betrügern/und so gar auch den Uglckc-mten/Dieben und Todtschlagern/auch denen -^po- stgcen ums Geld zu verkauffen/ oder durch unzulässige Mittel und l^Ki- quen der Bottschafftlichen Bedienten und Officiren/ die Bottschaffter selb- sten zu bethören und zu gewinnen/daß sie ihr geheiligtes Amt zur Handha¬ bung der Laster-Thaten prcMcuiren? Ich sage unverholt: Kein vorschützen- des Völcker - Recht kan wider GOtt und sein Gcbott gelten: Keine Immu¬ nität ist so unbedingt/daß sie der Ober¬ Herrschafft iniuiciren/ oder dieselbe tro¬ tzen soll: KeineFreyheit ist zu nennen/ die den Land Frieden austebt: Keine Ausnahm / in Trauen und Glauben: Keine Gewonheit in demMißgebraucb/ und keine Freystatt der verletzlichen Boßheit. 12. Nichts desto weniger verharre- te Franckreich in der Handhabung der Quartier-Freyheit nach seiner Ernbil- duug/und fände in viel Weege den al, lerheiligsten Vatter deßwrgcn/so wohl mit Bedrohung des Louciiü, als ^eatlu- nvrung der Pisanischen Traktaten we¬ gen des vorenthaltendcn Hertzog- thUMs Lsllro und KonciAlionL- nicht weniger mit Lxequirung der Graff- schaffc ^viZnou. die Gelegenheit^ zu morrikciren. Ob es sich aber last in frembden Landen Gesetze vorschrei- ben? Ob der Pabst zu Rom weniger ein Herr seyn soll / als ein anderer in seiner Resident; Stadt? Ob ein Fran- tzöstschcr Abgesandter zum Nachtheil der Pabstlichen Hoheit in der Stadt Rom eine mehrere Freyheit prserenlli- ren / als an allen andern Potentaten Höfen? Das lasse ich andere urthcilen: meine Feder ist zu schwach darzu/ und sucht nicht jemanden zu erbittern/son¬ dern stä) des graden Gangs der Warheir zu halten. z 54 Sechs und FrmfftzMe Rede. i. JnemGesandten daselbst/ ssLM^ wohin er geschickt wird/ soll von Rechts - wegen diejenige Ehre gebühren/ als demjenigen / den er " vorbildete. Ich erwöh- ne nicht den allgemeinen Gebrauch der Völcker/ sondern halte davor/ daß Ko- nor in llonorance, ( wie ^rilloreles in dem ersten Buch der Sitten uns an¬ weiset ) daß die Ehre in demEhrenden/ und nicht in dem Geehrten. Es fty dann dieser hinwieder den Ehrenden Ehre / bestehe und sage / daß / sowohl dem Fürsten / als den frembden Abge- ordneten eine vergnügliche sittliche Eh¬ re bezeuget wird / wann dieser jenen im Nahmen seines hohen Principalen heimsuchet / als wann jener diesen dem allgemeinen Gebrauch nach / bey An- kunfft und Empfangung desselben / ab le Ehr-weißliche Ehre anthut/und iss me vor sich durch solche Ehren - Wcege und Hoff Geprange/die ein ungemeines Ansehen beydcn machen/ kommen last. 2. Sintemahlen erfodert dieses der QkargQei-, das ist/ die gleichsam einge¬ druckte Bildnuß dessen / den er ent¬ wirfst. Dahero muß ein Gesandter empfangen werden nach der Qualität und Würde seines OnZmgis, mehr ei¬ nes Kaysers/ als eines Königs / mehr ei¬ nes Königs / als eines Fürsten/ mehr einer gekrönten Republik / als eines frcyen Volcks / mehr eines mächtigen Potentattn/als eines schwächere Je¬ doch alle und jede/nach aller Möglich¬ keit und Anständigkeit/lieber mit meh- rern/ als wenigern Ehren. Bey alten Römers-Zeiten ftynd die Gesandten also hock gehalten worden / daß der gesamte Rath sie in dem Tempel em¬ pfangen ; Im Feldlager aber mit flie¬ genden Fahnen / in zierlichster Kriegs- Ordnung/und im Beyseyn aller Feld- Marschallen/ Generalen / und Feld- Obrisien. Jetziger Zeit stynd d-cA züg viel prächtiger / und du an mende gar kostbare auswärtig - sandtschafften bringen zuwege» man sie noch viel herrlicher cmpM als vorhin. z. Aber bey allen dem ist am Gebrauch mehr zu sehen/ als wav ankommende Gesandte Haden B Es ist zwar nicht ohne / Daß 'm' Ehrerbietung gebühre/als sten/ aber nicht in allen gleich'm'Mß nach dein Maß des alt - hergcbr» Herkommens/ aus welchem M»' -st leicht zu setzen. Und wer wird a>'^ glauben/daß wann derFürst / Bottschaffter vorbildet/ zugegen^' mehr geachtet/ geehret/ und im ' rerm Pracht eingeholet möchte' den / als seine Bottschaffrer? wann es schon dieser jenem vE so ist doch nicht der / den er vorr» Massen man auch klar aus de» .s nehmen kan / daß sie weder werden / weder den Rang bade»,.. ihre Fürsten. Es ist noch im N' Andencken / der etliche Monat» dem vorigen Reichs: LonZretUveo de Vorzugs Streit zwischen dem^, rischen Gesandten / und dem C § stt sten von Heidelberg. Jener woll^tt- Gewalt diesen vorziehen / als schaffter seii>es Churfürstens / als eher vor Heidelberg den Sitz hat-/.^ durch einhelligen Schluß der ss Versammlung / ist das WidcE' kennt/ und hat der Gesandte dem Fürsten weichen müssen. A!!o M dem Spanischen Hoff der TrE^e mel demCardinal Larbgnm, wiew^^ I.e§gru5 von desPab!>eN^ ter-, abgesendet worden / und vicu' als ein d!u»cius ^poüolicus oder stolischcr Bottschaffterzu achten abgeschlagen worden; den ma' sten seinem allerhciligsten Ptln/I^tet dem Pabst unbedencklich Unmerckungen in W hatte. Ebenmässig hat Cardinal es- M3NU8, ein gleicher I-eZgrus ä Irrere zu ver heiligen Bündnuß in Franckreich/ von dem obersten Stadthalter Christi ^geordnet/ gesucht/ in des Königlichen Kaths Versammlung den Königlichen ^dtuhl in Abwesenheit des Königs ein- Zunehmen; Aber er wurde von dem r-Äli6enten Lntlon abgetrieben / und Me gezeigt/ daß er nur ein Bild des Mbsien/ nicht aber der Pabst selber M. Hundert dergleichen Beyspiele Unglen nicht zu bewehren/ daß ein »Ml seinem Gesandten keinen solchen der vollständig die Würde Mner Person vorbildete/ geben könne, ^ann dergleichen bleiben bey derPer- M/ und können keinem Amt bcygelegt/ Indern allein seiner persönlichen Ge- Mvart vergunt werden. Es kan Wr Fürst den andern binden / baß er kinem dritten die Ehre gebe/ die er ih- W ZU geben schuldig ist. Sothane ^vren-Bezeugungen/ wiewohl man ^Fürstlichen Person zu thun schuh W ist/ seynd in sich sechsten hart/und Wuchern allzu verdrüßlich. Demnach Wnen sie so wenig auf eine dritte Per- U überlassen werden / als wenig ein Esc den andern seines gleichen zu ^ren vermag* . 4. Nächst dem erfodert das Vol- ^r-Recht / daß ein Fürst die zu ihme Achickte Abgesandten annehmen / ho- und nicht verstossen solle. Deßwe- MatAnnibal nicht recht gethan/ wie der Römer ihre Gesandten nicht vor 7 Atlassen: Dahero Hanno/ein vor- 'chinerWohl Redner/ gedachtenAnni- Mbey öffentlichem Rath zuLarcba.^c». 7kl grossemEiffer verklagte/ spreche! .d: ^ZLcos 3b locus, 5c pro locüs vcnienccs o»U8 Impcracor nocker, i» calira non gu8 Ocncium lullulic. Also er- Ulet L-lVlus: Unser gute Feldherr Tmmbal hat die Römische Gesandten nicht ins Lager gelassen / und da- Völcker-Recht gebrochen. ^Werfflen doch viele kubliciüen: ob sAdnndes Fürft des andern seineBott» a n" oaruln er nicht vorhin begrüst .,.'!?drden / oder wann er schon be- N// ikth aber darzu nicht bequemet .?^"^bmen schuldig seye? Erli¬ st halten dafür/er solle zwar solche Nützliche Amnerckuuden in Sachen der Gesandten rc. Z5 5 annehmen / aber er dörffre sie bey ha^ benden erheblichen Ursachen wiederurn abschaffen. Andere sagen gantz das Widerspiel: Das Völcker-Recht ge¬ statte zwar den abtoluren und unmit¬ telbaren Fürsten dasGesandten-Recht/ aber hingegen dasselbe bindet keinen die Gesandten wider seinen Willen an¬ zunehmen: Allcrmaffen dieses aus dem allgemeinen Gebrauch genugsam erhel¬ let/ indem in jeder Bottschaffter verse¬ hen muß werden/ nicht allein mit dem OeclLnciLl, oder Glaubens-Schreiben / sondern auch mit den Gelcits-Brieffen von allen durch deren Bottmästigkcit/ und zu dem sie reisen soll; Und wo die¬ se beyde nicht seynd/kan eineGesandc- schafft nicht sicher durchremmen. >8 6cnuum - sagen die Rechrsgclehrten/ l.cA3cis aliü racione non prosiiieic, <^u3ln incervemcoccm pa6lo Lc conscnsu» co- rum, Ljui in nexu eile 6ebcnc. Das Völcker-Recht stehet denen Gesandten anderst nicht bey / als mittels eines Pacts/ oder Einwilligung derjenigen/ zwischen denen die Gesandtschaffc be¬ lobt ist. Also har Carl der Fünffte/ die Hinrichtung n^coois, eines Krantzösi- schcn Gesandten nacher Constantino- pel/wider alle i'l occilnungen der Cron Franckreich / allein mit den: gerecht- fertiget/daß er keine Geleits-Bricffe gehabt/uud durch sein Land heimlich/ und seiner unwissend gereiset/ als ein Ausspeher / und kein Königlicher Ge¬ sandter. Es hat auch Ferdinand von Arragonien einen Gesandten nach Franckreich zu Car! den Achten ab¬ geschickt/welchen aber der König nicht hören/ weder als einen Gesandten an- sehcnwollen/ die Sache ist aufprorcüi- ren/ und Völcker-Recht einzuwcnden/ ja so gar auf die Bedrohungen kom¬ men : Hingegen widerlegte Carl/ er er- kennete keinen Gesandten / den er nicht angenommen hat: Er möge keinen an¬ nehmen / der ihm vorhin nicht ange¬ kündet ist: Er wollte keinen hören/als einenGesandten/wovor er einen solchen nicht erkennet. Dann wer wissen will/ daß er angenommen ist/ muß ehe zeigen / daß er angezeigt ist: Von die¬ ser Zeit hebt sich die Verbindlichkeit an / als einer die Gesandtschafft ange¬ zeigt/ und der andere darein gewilli- Yy r - get Sechs und Kmsstzjgste Rede. get hat. Sonsten ist keine Verfäng¬ lichkeit zu achten / und das Völcker- Recht hat allda nichts zu thun. Sitt¬ lich und üblich ist es/ eine jede Bott- schafft mit Geleits-Miessen zu verse¬ hen / und sich dadurch des Schutzes und der Annehmung zu versichern: Sonsten möchte geschehen / was der Poet weissaget: Wer ein Gast seyn will/ Und nicht wissen lält: Der leid Schande viel/ Und wird schier verhasst. Dieses jeynd zu thun schuldig die ge¬ krönte Häupter sichst; Allermassen Carl der Künffte/ wie er die Rebellen zu Gent in Flandern wieder zum Ge¬ horsam bringen wollen/hat den freyen Paß durch Franckretch vom König Frantzen/mit welchem er sonst damals Len den Frieden hatte begehret / und auch erhalten mit jo grosser Hässlich¬ keit und Frcygebrgkert des Königs/ daß er vier Millionen darauf verwendet hat; Welches Compliment doch den Kayser nicht so vollkommen vergnü¬ gen können / daß er nicht mit hundert Sorgen / argen und verdächtigen Be¬ daueren wider seinen alten Feind/ (denn er einmal in der Gefangnuß zu Madrit hatte) geängstiget wurde; sich nicht ohneUrsach beförchtend:Es möchte ihm endlich mit gleichen Gast- Recht begegnet werden: So aber bey dem König zu derselben Zeit mehr der durch die Geleits-Briess gegebne Glau¬ ben gewürcket/als die Rache und Ehr- geitz. Wir haben in der vorgehenden Abhandlung die Immunität und Hei¬ ligkeit des Gesandten-Amts zwar her- für gestrichen/und ziemlich genug von der Karbe geschrieben: Aber allein was die Person des Gesandten / und deren zu der Gesandtschafft gehörigen / und was auch sein Oomicilium und Quar¬ tier belanget/ berühret. Es überblei¬ ben aber noch zwey Immunitäten und Haupt-Freiheiten / worinnen ein ab¬ geordneter rechtmässiger Bottschaff- ter vondemFürstcn/zu den er geschickt/ und von dem er angenommen ist / sott gehandhabet/ und allerdings verMt seyn; Als im widrigen er das Vola^ Recht anruffen / und sich wegen A entheiligten Gesandten-Amts zu dem gen/billicheUrsach hat. 6. Unter diesen zwey überbl-eb« ist die erste/ ncmlichen die Freyhell s reden/der Inhalt der obhandenen G schafften vorzutragen / seines Ar Angelegenheit nach aller Mogli«) und bestem Fleiß abzuhandlen/ mehr dergleichen. Dann zu dies Ende werden die Bottschaffter" schickt: in dem bestehet der Kern res Amts; zu dem seynd sie verMA tet / und in dem kan ihnen keiner und Ordnung geben / als rhr E Herr/ aus dessen Mund sie rE non porca ls pens; Bottschaffter soll nichts in unM ausgenommen werden / so fern . den Schrancken seiner intwuLi-on l« anbefohlencr Anweisung / was er ve zudringen hat/verbleibet. 7- Forchtsame Reden/ führen n" geringe Lenthe / oder die mäst trauen ihrer Gerechtsame / oder nicht genug fteiffen auf die ihres Kürstens. Dahingegen üdE thig / tollkühnig / und v'erächlll^ prahlen/ ist eines tummen und rNs ständigen Kopffs. Behertzt/austu^ und mit einem anständigen Gem Sache vorzutragen / wird von^ großmüthigen Hertzem / so Barbaren vielmehr gelobt und . nommen / als was man forcE, ahrlastq / oder schmeichlrris-d ,L bringt. Gleichwie auch cine a»"^. A g'/ bescheidene/ warhaffee/ ttare"^ M -ffige Rcde alle vergnüget. . zwar "ZUcus von dem regieren^ Herrn Mein gesagt: d^mo m-rß« ; koceucigm cü lii^c eloouenris silec" Es ist noch keiner / der eine Macht / ohne der WohlttE^ bekommen hätte; Ich sage: Es ist kern Gesandter gewesen/ der selnens^ liegenden Amt recht wäre vorgew - den/ ohne einer behutsamen und nehmen Beredsamkeit. Ein E schaffter muß keinen LgMllencw ben/sondern gedencken/ daß er voe nem Alexander stehet. Ein grosiE / terschred ist es zwischen einer si n Nützliche Anmerkungen in Sachen der Gesandten rc. 957 unerschrockenen / und hingegen einer Wgen/ verläumderisihen Rede / zwi¬ schen einer gerechten Beschwöhr-und vrohlichm Vorrupffung. Die Hitzig- Mtaugt zu der Sache nichts/sondern Warheit mit ihren natürlichen Mben/ die Aufrichtigkeit ohne prsvi- ^n/ auch zuweilen die Drohllchkeit/ M'r nicht mit Schunpff und Verach¬ tung. Anmuthige/ wiewohl in sich Wffte Worte/ greiffen mehr zum Ditzen / als hitzige und rauhe: und 'uvgen doch jene nicht/ sondern diese Wochen werden. Allermassen auch einem hohen Mntaten gar üdcl anstehec das MwGrfecht/ ( als ctwann zwischen ^aciscum, und Carl den Fünfftcn/an An sich gnnoch die^ottenrät bewun- M) oder sich an seinem Gegentheil einen dritten abzukühlen/und so schimpffliches/ auch ehrenrühriges Anträgen / daß ein Gesandter alle finden/ wann er dergleichen ausrich- in der Gefahr stünde/ ein Mär- M wegen seines Zorn-müthigen werden. In Warheit sol- L «esandtschafften werden niemah- ? e>Nkn guten Ausgang haben: Dann Mrnen sich zu sehr von ihrem Ziel ?Zweck Ein Gesandter muß we¬ hleidigen/ noch bcleldlget werden. Wgedachrer König in Franckrerch/ h^unte einsmals emen von K nacher Engeland abgeordncten Mchaffter mir dergleichen Schänd- D^pff'Und gar Pöfel-mässigen li- dxAen/die er dem König Heinrichen 2 Achten / unter das Gesicht aus- lail? sollte/ ru inttruiren/ daß der Ge. sich rewx -grob entsetzte / und st»Algerte/ ja lieber im Vatterland ß^bnwollte/als desGcsandten-Amts LaA unterwinden/ und in frembden /AnAu;odt suchen. Sagte also Handlich König / das Völcker- lva? s^sio sein Schutz-Mann : Und dieses an ihm der Engelän- sein« Sechen sich a-unassete / so sollte lrAopf mit dreyssig tausend andern quAündischen Köpffen tbeuer genug te Mahlet werden. Aber der Gesand- fertig mit der Antwort/ spre- kejA Es würde aber von diesen an meinem Leib rangen. Darüber sich der König besser begrief- fen/ und von dieser gantz unbescheide¬ nen Unterrichtung abgestanden. 9. Rom/ ob es zwar die gantze Welt bezwungen/hat doch einmal trotzige und gebieterische Worte hören müssen/ von des mächtigsten ^rcaxcrxes seinen Gesandten / die er zum ^icxgncler, da- mahligen Römischen Kayser/unter dem Beynahmen/ Severus der Scharffe/ ab¬ gesendet. Diese ohne Bezeigung eini¬ ger Ehrforcht/ tratten vor den Kay¬ ser/ und sprachen mit wenig/aber har¬ ten Worten: UgZnus TZrwxerxes jubec Romanos sblkinere universä L^riä, Aliä, eoc^ue rr-iLtu, t^ui elk usc>ue ^vnigm.Ls- rism^uc,6cniciueqmclc;ui6 ^.enriuru müri üirirrucur, Nel irs eonceäere. gros¬ se ^rcaxerxcs bestehlet denRönrern/ gantz Syrien und Asien/sizmc dem Land-Strich/ der zwilchen somam und Oarism liegt/ adzrMetten: Und nnt einem lUorl/alle die Völcker/ die jenseits des Meers woknen / nach Persien zu überlaGn: Dieses war keine Rede einiger Gesandten/ sondern deren / so zu gebieten hatten.- Die aber Rom wenig achtete / und -Uexsncicr in der That feinen Namen zu weism / liesse sie an statt der Be- schenckung und Abfertigung mit eiser¬ nen Ketten belegen / und lnkbr/Amm verbannen. ro. Dahero / gleichwie eines Ge¬ sandten Vortrag keine Tollkühnheit/ sondern eine aufrichtige und behertzte Bescheidenheit erfodert; Also muß hingegen ein Fürst alte Sicherheit er« theilen/ einen Abgesandten seines Prin- cipalen Angelegenheit mir allen Um¬ standen/ Ursachen/und Beweißthumen in Krafft seiner habenden Ordre zu hinterbringen/solche unverdrüßlich an¬ zuhören/ auch nach Bewandtnuß der Sache mit gleichem Eister oder Be. scheidenheit zu beantworten / und sich an dem Überbringer / vor dem das Völcker-Recht(biß er ausdenSchran- cken seiner Amts« Pflichte sich nicht aussert) allemal stehet; weder zu ver¬ greisten/noch der allgemeinen Sicher¬ heit ihme entgelten zu lassen. Wie etwann sixrus der Funffte / ein ohne dem scharffer Pabst/wider Marggraf- ftn Vivon. einen FrantzösischenGesand- Ay z ten/ ten / Königs Heinrichen des Dritten / verfahren: Dann wie jener die Bott- schafft im Namen des Königs abge¬ legt/ und die damahlig in Streit ge- zogne keZgiü der Frantzösischen Kirchen herfür gestrichen/ auch mit allerhand kriviieZien/ und einem undencklich - übli¬ chen Gebrarrch bewähret hat / ist ge- meldter Pabst zornmüthig wider den Gesandten ausgebrochen/ und ihme/ wann er ferner nicht schweigt/mit der Keichen betrohet hat. Das wäre in Warheit von der Sanfftmuth eines allcrheiligsten Vatters / ein allzu rau¬ hes Lompllmcnciren: Befoderstt gegen einen Bottschaffter der allerchristltch- sten Crone. Dahingegen nähme ihm der Gesandte gar kein Blat vors Maul/ sprechend: Er wüste allemal zu tragen den u-LlpeQ, und Gehorsam gegen den Obristen Statthalter der Christen« Helt / als ein ^arellüs, UNd einkrivac- Cavallicr; Aber er trüge nun zugleich die Person des allerchristlichsten Kö¬ nigs/ und Erstgebohrnen der Kirchen GOttes / welcher durch tausend und mehr Jahr in dem Besitz derjenigen Frechheiten sich befindet / die ihmc die vorige Päbste niemchlen in einen Streit gezogen / und wann er König selbst in seiner allerhöchsten Person an diesemOrth zugegen stünde/ so schwiege er sowenig/ als er nun schweigenwill/ als abgeordneter Fürbrmgcr seines Kö¬ niglichen Befehls. Und mithin wie« derhohlete der Abgesandte abermahlcn seinen Vortrag mit allen Beweißthu- men und Behelffen gantz behertzt und unerschrocken/dadurch legte sich 8ixru§ (dieser sonst feurige Elias) zu Ruhe/ und hörete die Gesandtschafft mit un¬ gewöhnlicher Gedult biß ans Ende. Ein jeder/ der einen Gesandten vorge¬ lassen hat / giebt ihm die Sicherheit/ den Inhalt der Gesandtschafft / als sie in sich selbsten ist/ vorzutragen / um solche angenehm oder verdrüßlich/ nützlich oder schädlich / repmirlich oder clisrepucn-lich / dann in widrigen neh¬ me er ihme weg mit einer Hand / was er ihm mit der andern gegeben hat. Er hielte ihn vor einen Gesandten/ und stellte aber ihme ein / was er im Befehl hat/vorzubringen; so ein gantz widersinniges Verfahren zu seyn schei¬ net. In dergleichen Fallen aka/, man verstehet widerwärtige/ D cilstche und verdrüßliche eines Gesandten/ist viel rathE / Gesandtschafft gar nicht anMM oder durch andere Staats-^« ' anzuhörcn: so auch viel Fürsten und sehr löblich ist. , ,.. ^hü- ii. Sogestalten wäre lcrA tet worden / jene ärgerliche M rung/ die zwischen Kayser dcmErstcn/und dcrVenetianllchU'^ sandtschaffc erwecket ist worden- Venediger kündeten demKE^A- Krieg an / mit sehr vermessenen Az ten / und ohne einige EM^ und kespeÄ der allerhöchst^ Alk ftät in der Christenheit / ungemeiner Beschlmpffung st'lN^^ st- durchläuchtigsten Namens/ wn lllnus Lie8^ecL lle gurc 174. Blat bezeuget. Der Dl hingegen nennte sie uMvM> schlechte Fischer an dem Adr>^ See-Pfützen; und ungerechte B ser so vieler frcmbden StE" gi- sie durch ungerechte Grieffe »no F c^ucn aus frembdcm Besitz annoch ulurpirten: Sie wären^D/ ohne Gewissen / ohne ohne Glauben; rechte Athe Dl verdanunte venellci oder Eilst" AB wodurch sie klum n. und in Cypern/ samt seinem SoU i, richtet; Die Königliche Mu zur U-ciiAnirung und ihnen Übergab des Königreichs b"" B an statt dessen sie in ein >5 den Land gesteckt haben. 6es haben sonder Zweiffel el^Atl Verbitterung / und aus der rung einen langen blutigen A -D welchem die Vcnctianer in diAiD ste Aengsten/ und schlcrw!^- maccriam?rim3w, oder lhr,v' sen und ursprüngliche gerathen seynd/verursachet- M2NU5, in Anhörung eines chu gen Gefimdten/ist in solchen^,, gefahren / daß das Geblüt Di Kopf in den Halß so starck S und es chne stehenden FuU,^> A/ hat. ^Isxencius ist in dlö Achtung bey den Scinigen daß er des Kaysers ll- Nützliche Anmerkungen in Sachen der G esandten rc. Z56 tm/ die ihm sihr an die Ehre getreu Beamten/dem ^m-o, Ordre gegeben/ ten / öffentlich hat reden lassen. Viel sie anzuhören; welcher aber ihnen auf behutsamer hat ^nciockus mit den ihre Zumuthungen so viel cingcschen» Römischen Abgesandten gehandlet/ die cket/ und hingegen vorgerucket/ daß die er wüste/daß sie aus dem ihnen ange- Gesandten hernach bekennet haben: bohrncn Hochmuth/ viel trotziges und klimo gienge dergleichen hin / so man frevelhafftes/ so vielleicht seine Gedult an dem^nriocko sehr empfunden nicht übertragen könte / Vorbringen haben würde. möchten / als hat er seinem Staats- 8WWWWWW-MWWWWWWW Wieben undWmWgste Uede. Won der andern und noD meh- I. Je andere Sicherheit be¬ langet des Gesandten sei¬ ne Cantzley / die Post, E Beförderung/ sinne eigne k.- Bothcn und Courier: / die gaNtze Lorrcchon^entz / mn oblieget/ und ohne genau und ununterbrochen von M Post / auch bißweilcn durch Mekten/Fuß oder Reit Bothen mit L"n Fürsten oder geheimen Mmi- führen sibuldig ist. Nun aber N der ?ubiiciüen / und auch der Msgelehrten / ist diese einhellige ci^ung/ daß/weilen die eon-elpon- »Aein Theil von den erheblichsten öjAn einer Gesandtschafft seye/auch geniessen solle alle die immvm- dci- ^reyheiten / und Sicherheiten sandtschafft/ als der Gesand- i^?son selbsten. Dahero wer die eines l-cAaren (sey nun oder sinne Leuthe) erbricht/ hindert/ aufhält/ oder die Brieffe / und verhält/ oder die Ütt/M Zieffer auszuleqen ihme zwin- L^vergrcifft sich an demVölcker- üch!weniger/ als wann er Vie ykj, "Ale Person eines Gesandten ent- cliz Flund violirt hatte. Zur Zeit / ^i^Al Stuart/ König in Engeland/ Parlament zu London in vol- ?rvi,/M-8lammen stunde / hielte die ö?!,, ^lanckreich einen Gesandten bey '^Wlglichen Hof/ und einen Resi¬ denten bey dem Parlament in der Stadt London: Darumen liessen ih¬ nen die Königlich-Englische cim fallen/ als wann Franckrcich in bessern Vertrauen nut dem Parlament/ dann mit dem König stünde/ und vielleicht gar diesem zuwider handlete. Dieses nun zu erforschen/ haben einige des Ge¬ sandten cxn-2 »rckmar-i Briefs- Trager nacher London/ zu Rochester vorwar¬ ten / und ihme einen verdächtigen Brieff hinweg nehmen lasser,. Dar¬ über der Gesandte sich sehr ereifferte / und begab sich zu den Graffen von Northumerland/ der Len Brieff gleich damahlen eröffnen/ und über die Zieffer siudiren wollte/derGesandte aber rieste ihm solchen gleich aus den Händen/mit dicsemBeyscrtz: Wann auch der König selbsten den Brieff in Händen Här¬ te/ so wolle er ihm ein gleiches thun. Müssender Abgesandte über dieses al¬ les / noch eine schwchrere Klag wegen des entheiligten Völcker-Rechts gefuh- ret/ und mit Ehren - nachtheiligen Schimpffen so wohl den König als sei¬ ne ^limllros angetastet / ohne daß je¬ mand was darwidcr gcantet hätte. 2. Ein gleiches ist ohnlängst an dem Türckischen Hof ( so aber an einem Barbarischen Volek nicht zu bewun¬ dern ist) fürgangen. Es wurde un¬ versehens ein geheimer Brieff/den der Frantzösische Gesandte cle l-laye. durch seinen 8cci-erunum aufsctzen las¬ sen / voy den Türcken aufgefangen/ und z6o und zugleich der ^ucor dessen in Ver¬ dacht gezogen/daß er eine Hinterlist begangen habe müssen/ weilen er im Namen seines Königs ein Uecliscor zwischen der Pforten und der Re: public von Venedig gewesen. Darum schickte man gleich von Adrianopel aus/nach Constanrinopcl/wo damah¬ len der Abgesandte relikte/ um ihm mit Ernst zu befehlen/ sich gleich nach Hof zu begeben. Dieser wäre gleich damahlen schwehr Lagerhaffc/ und kunte nicht kommen / sondern schickte seinen Söhn dahin; welcher auch er¬ schienen/ und gleich zu der /^uckcntz beruffen: Da redete man ihm hart zu/ und fragte um die Eröffnung des ge- Heimen Brieffs: Er wandte aber vor/ daß sie keine Gewalt über ihn hatten/ und daß er versichert wäre/ daß fein König die geringste Verschimpffung/ fo ihm widerfahren foüte/ genug em¬ pfinden würde. Darüber ergrimme- te der Groß-Vezier sehr/ und befahl/ ihm durch einen dabey stehenden/ eine solche Maulschellen zu geben / daß der junge 6s la llaye davon zwey Zahne vermehren müssen / und ward noch darauf in ein finsteres Loch geworffen. An dein allein wäre noch nicht genug/ sondern sie holeten auch den Vatter und rechtcnGefandten/ un liessen ihn zu den Sohn zwey gantzerMonathe lang einsperren. Aber diß ist an Barbari¬ sches Stuck bey einem solchen Vclck/ wo cs nicht weniger/ als das Völcker- Recht/ es sey dann/ daß ihnen zu ei¬ nem Vorwandt ihres Nutzens dienet/ beobachtet wird. Ihr /^cors» ent¬ hält der Gesandten Freyheit mit diesen Worten: Thue einem Gesandten kein Leyd. Diese Regul halten zwar die Türcken vor ein Göttliches Gebot/ und bekennen also/daß sie Krafft ihres Gesetzes verbunden seyn/ einen Bott¬ schaffcer höfflich zu ciaLkiren/ und ihm vor aller Gewaltthätigkeit und Unbil¬ de/ so ihm widerfahren sollte/ zu schü¬ tzen/ aber in der That erweisen sie sol¬ ches manchesmal gar schlecht / so es durch Fahrlästigkeit der Europäischen Cronen geschieht/ indem sie dergleichen Keckcncimencs-würdige LxLelleN/ welche die Türcken an ihren Gesandten verü¬ ben/ ungestrafft lassen/ daß dadurch ihr Greben und Funfftzigste Rede. _ Hochmuth je mehr und mehr waM. Dahero dieselbe/ wiewohl sie vrel 3M mens machen/daß sie dieAbgesanm als geherligtePersonen halte/dlesenvo, trefft. nicht violuen/ sW . ren sie solchen doch/wann sie mir eulv ki-Lrexc darzu finden. Allermaffcna von dem gemeldet/ unlm gleiches gegen dem ecü. gegen dem ü.alle drey Frcmtzösische BottsM ter geschehen ist: womit dre U Franckreich sehr betroffen wurde/ zu sie doch geschwiegen. Sollte v ein Christlicher Potentat an cnn Frantzösischen Gesandten vcrM was möchte man aus der Saafi .. chen? Und in Warheit/ wie und verächtlich die OttomanM , Pforten mit geistlichen Abgesang ohne einiger Empfindung der W, chen Potentaten/ handle und vmA köntenwohl etliche dutzend neuer spiele angeführcr werden. Das § § leidet nicht/und bewahret genE^ obgemcldter Frantzösischer Gesa^^, 6e lal^c mehrmahlen erfahren, fer ließ auf eine Zeit dem Groß/ ^^c rcmperü anzeigen / daß fein Stadt Arras von denen Dpaum''^ obert/a-.ich in vielen Schlachten be obgcsieget habe / glaubend / da^/ Vezier mugeFreude darüber erzus oder wenigst dem Groß-TüraM^ von einige Nachricht geben wer^> he¬ rein er antwortete / wie zeuget / dc-n Abgeschickten mir UA stumm: Er bekümmere sichni^B darum/ob ein Hund ein Schtv^^ se / oder ein Schwein einen pM. wann nur sein Herr sich wohl Womit er genug zu verstehen W B daß die Geistliche Potentaten Türcken dem unvernünfftigen Ai- gleich gelten/ und mit gar raulm^hss/ berden der geistlichen Gesandten > lichkeit begegnen. g. Aber wegen obgedacM sponcieotz soll ein BottschaG, /F noch andere / und nichts wenlL.^ die vergangene / nothwendige F heit haben/ und zwar von nen Fürsten/ tnit dem er Amts corrcsponäiren/ und Schnffc K// muß. Es haben in dem Ftjll? sandten eine grosse/gefahrlm)^ sF ''k schreiben entweder geheime und 'wpomrltche / und offt an der bloscn ck'it oder Gelegenheit Hangende Sa- allein und unmittelbar den Für- Moder dessen vornehmsten Staats Mlsier? Schreiben sie dieftn: so ste- des Gesandten in jenes Händen .,-Lerhangnuß / entweder daß cs ") andern beygesttzten anvertrauet uro / oder so gleich den Fürsten nicht oder von dem Minister ver- yMOget: blnd wann dadurch ein d Minmuß sich entdecket/ ober ein an- übler Ausschlag erfolget/ so fal- d/!Me desselben r^aiitäten nur über sx^ssandten. Er muß die Ursach A/ und ist doch keine/ und ob schon Nicht orckngrie geschicht/ so ist es kAe genug/ daß es geschehen könne. ttzIAen sie aber allein dem Fürsten/ L^Verdrüßlichkeit/ Haß / und Ver- haKkcm wohl daraus entstehen/ vex Staats-Minister übergan- fv^lte werden? als wann man auf Miß entweder an seiner Treue imMn/Dder seinem habenden Amr/ >vvi,/Aufrichtigkeit etwas entziehen E) Dieser ist ein schwehrer E- und ein jeder Fürst hat billiche slr N-seinen Gesandten dißfallswohl /ulchern. Wie aber deme abzuhelffen/ V^orzukommen? Ich sage: beydes ^Mehen mit des Fürsten eigner ^t Treulosigkeit werden müssen. alles aber muß gantz gemächlich/ Zwang / und nach und nach emE ret werden/ damit es die zuimim innen werden / daß ihrentwAN § Karten gemischet worden. die Brieffe soll der Fürst niemE L nen / oder andern zeigen / dM mehr in einem Zwetffel / als iE. Argwohn gegen den Gesandten / Mißtrauen gegen den Fürsten E werden. Auf diesen Schlag we^ die Gesandten ihrer Freyheit vm chert/ und niemand wird ergr^'^ können/ ob ste etwas ernsthaftes^ gewöhnliche Complimenten an Herrn schrieben / und also wE, > mit aller Behutsamkeit Redlichkeit ihrer Pflichte nackE^ men trachten/und der Fürst be^n> haben/ seinen Angelegenheiten na^, dencken/ und alles genau zu ubern^ Also hat den König kwleMr treuer unterwiesen / ner diesem die Gesandtschaft Africam angetragen. Staats-Minister/ sondern halte ihm zuweilen bevor die wichtigere Staats- Affairen/ als Gesandten anzuhören/ mit Gesandten wrreHonöiren/ sonsten wird er dieser Schwehrigkeit nicht leicht entgehen. . Nun komme ich auf den andern Weeg/ nemlichen auf das Abhelffen: Und ich setze / daß der Fürst ohne Ver¬ wirrung nicht mehr so leicht vermöch¬ te/ von seinem Staats - der¬ gleichen Gesandten - Geschafften / und deßwegen haltende Lorretponllentz ent¬ ziehen ; Oder/ daß er dessen Aufrichtig, keit allerdings / und ohne Ausnahm trauen möchte / oder wollte: so kan doch auch in diesem Fall aller Unsicher¬ heit/ und besorgenden Mißtrauen ab- geholffen werden / und zwar auf diese Weise: Der Fürst solle bcy des Abge¬ sandten Abfertigung/und imBeyftyn des StaalMinutem, oder aber in der inüruZlon, ihme fest embinden / daß der Gesandte allemal/wann er wegen der Gesandtschaft an das iviimüerium schreiben würbe / ihme auch ä parce was schreiben^ oder so was merckwür- diges seyn wird / berichten sollte: Auf diese Art wird der Minister/weil er nicht weiß / was darinnen an den Fürsten geschrieben / aufrichtig/ auch dasjenige hinterbringen / was ihm der Gesandte geschrieben / und was seine Meinung wäre. So kan auch der Gesandte auf solche Weiß / ohne daß er in eine Feindschafft bey dem Mini¬ ster einrenne / über sein Vermuthen Wcht und WunWgste Wede. ,. Won der Beantwortung auf d" Mesandlschafftm. , i. und die letzte in der BeweE^M letzte und das erste Alles ziehlet ab auf eine reMi einer Gesandtschafft/ Antwort/ und diese endet und^ M ist die Beantwortung die gantze Gefandtschaffc. ^rN, WM// und Entschliessung des- sandter muß solche erwarcen/^ fthlll sen / zu dem jene gericht men und zuruck brmgen. Ee pl ist^SrMdie erstem der Abziehlung/ dtg/ ste zu solicinren/ wohl ve D« Von der Beantwortung auf die Gesandtschaften, z 6 z und ohne der/ keine Abreise nehmen. Es setzet schon bey grossen Höfen viel Ausfiüchte: Man verspricht alleweil/ W verschiebt babey: man versucht / Mn entschuldiget/man willZeit gewin- nen: Beföderist wo eine unangenehme/ vadrüßliche/abschlägige/ oder feind- Mige Antwort folgen sollte. Diese Meine geringe Schwehrigkeit bey ei- brau- und Jagd/oder bey einem Freu- ^§est/ oder bey dem Gottesdienst Mallen / sondern Gelegenheit er- nMn/oder eine Ursach/ oder listigen vorwenden / daß er selber dar- .Mestaget/ oder die Antwort ange- Mn wird. Etwas artiges erzehlen k ^cnucser-Geschichten: OaiegLius, K von Mayland/ nachdem er die rnueser unter seine Obhut genom- ^"/ und derselben Freyheit erstlich !i?i?Eigen / und nach und nach in sp . M zu mindern begunte/ so ein Ms Volck nicht leicht verdauen hat Aen; Daher» schickten ste aus ihrem rMel kranciscum ^srcllcllum, einen r Mund wohl abgeschliffenen Mann/ .Machen Hertzogen/ bey ihme Abende/ er sollte ste als eine rMRepublic/ bey ihren alt-ersessenen Meiten unangefochten lassen/ solche viel lieber vermehren/ und stch in d^Kat nicht weniger/als im Namen/ chGHerrn eines freyen Volcks IqMn. DerGesandte langte in May- M/ begehrte vorgelassen zu wer- ^^ver alles vergeblich und umsonst: ^Me vor ihm niemahlen eine Zeit: ch wird der Gesandte verdrossen/ ^verschlagen/ und wagt ein Stuck/ tzAge ablauffen wie es wolle. N Me also dem Hertzogen zu einer thÄrun.g einen Mayen - Krug voll Ee^anllc/eine Art von einem schme- tr N Kraut. Der Hertzog aber hat. so 2 Wind und gute Wissenschafft/ k^M vvn wegen des Gesandten An- /lis auch seiner Spitzfindigkeit; also / das llrTlenc müsse eine der baben/ und kein Stuck ei- ^mfalt seyn: Darum berusste er ihn zu sich / und begehrte das Geheim¬ nuß der Beschenckung ausgelegt zu ha¬ ben. Da bekam derBottschafftcr die Gelegenheit/ seine aufgetragene Ver¬ richtung abzulegen/ und sprach : Ich erscheine als ein Abgesandter eines freyen Volcks zu Genua. Sintemah- len aber mir die Natur und Sitten meiner Lands-Leuthe und Mit-Burger genug bekandt ist/ habe ich dieselbe durch dieses Kraut / als ein Sinnbild ihrer Beschaffenheit zu erkennen ge¬ ben: Damit du auch/ wann ich gleich vor dich nicht wäre gelassen worden/ den Inhalt meiner Gesandtschafft er- rathen töntest. Dann die Genue¬ ser feynd eben also geartet / wie die¬ ses Bastlicken Kraut: welches zwar durch gelinde Berührung einen uebli- chen Geruch von stch gicbt/so mans aber zu hart angreifft oder druckct/so erwach¬ sen daraus gifftige Scorpionen. Die¬ ser /^poIoZus machte Qaleaoium in stch gehend/und wurde sein Hertz viel mür¬ ber zu den Genuesern; also / daß er ste nachgehends bey ihren Freyheiten al¬ lerdings gelassen / auf ein neues ste be- kräfftiget/ und nimmer angefochten har. Das ist ein Stuck von einer Lx- rrasrämsri-Gesandten - Klugheit / dero Abziehlung gerecht / die Anmassung subtil/ und der Erfolg ersprießlich ge¬ wesen. 2. Es seynd der Fürsten Antworten auch unterschiedlich; nachdem so wohl das Geschähst und Angelegenheit / als eines jeden sein incei-eike ist. Etliche antworten bctrüglich/ andere hochmü- thig: theils spitzfindig / theils bedingt oder unbedingt: Zuweilen Hönisch und verächtlich/offt redlich und warhafft/ manche nicht von der Sach und Zweck der Gesandtschafft; Theils halten stch mit lauter Fragen auf. Unter derglei¬ chen Antworten stecken viele Versu¬ chungen/dabey der Gesandte viel Hirn im Kopf/ viel Farben im Gestcht/ viel Listigkeiten in dem Busen / und viel Muths unter dem Hertzen haben muß. Was weiß einBottschaffter/was und wie man ihm antworten/ was an ihm begehren / fragen/ oder suchen wird? Und wann er schon etwas wüste / so ist doch das wenigste/ was ererra- then/ und wie er begegnen kam Er muß Z z r aus aus demSteigReiffwissen abzuleinen/ zu antworten: nachzugeben / oder die Saiten höher zu spannen: Lift mit Lift zu begegnen / Ernst mit Schertz/ Schertz mit Ernft beyzulegen: Aller¬ seits aber die Gelegenheit/hie Zeit/die kepumrion und Wolfahrt seinesHerrn/ und den Zweck seiner Verrichtung be¬ obachten. Er MUß einen UlMem, ei¬ nen viomcöem, einen QorZonem, wel¬ che die allerverschlagnefte Könige in der Welt waren/abgeben. z- Die Fürsten wollen offt/ ohne viel Reden und Antworten verftanben seyn. Engeland hatte einmals den Frieden gebrochen/ und Franckreich rüstete sich zum Krieg. Der Friedens- Brecher schickte einen Abgesandten zu den Frantzosen/um zu fragen/was die Rüstung bedeute? Ob er vermeine / wider Engeland zu kriegen/ da kaum der Frieden geschlossen worden? Der Frantzoß aber antwortete: wann euer König weiß/ wohin ich mich rü¬ ste/ warumen fragt er dann? wann er aber nicht weiß/ warum will er diß von mir wissen? und mithin schickte er den Gesandten fort. 4. Wie Darius der Persische Mo¬ narch seinen Gesandten zu den wilden Scythiern abgeordnet/ und wann sie sich nicht ergeben/ihnen gedrohet hat¬ te / sie mit einer Menge unzehlichen Volcks zu überfallen ; Gaben sie dem Gesandten keine Antwort / sondern an deren statt liefferten sie ihme einen Vogel/eine Scheer - oder Erd-Mauß/ eineFrosch/und . Fitsche Pfeil. Nichts desto weniger diese seltene Antwort legte der leichtgläubige Abgesandte dem König tzu seinem Besten aus: und verstünde durch die Scheer - oder Erd- Mauß der Scythier angebotne gantze Erden: Durch den Frosch die sche Pfützen / ^een/ Ströme und an¬ dere Wässer; Durch den Vogel die Scythische schnelle Roß ; Durch die Fitsche-Pfeil den willigen Gehorsam. Also schmeichelte er dem Darius zu sei¬ ner Schänd/und künfftigen Schaden. Dann der Gegentheil verstünde gantz das Widerspiel/ ncmlichen: wann Da- rius mit seinen drohenden Persern nicht davon eile/ als ein Vogel/ oder sich unter die Erden nicht verkröche/ Acht und Funfftzigste Rede . leim Schee/-Mauß/ oder Wasser nicht versencke als ein FrM so selten von allen 5. Ecken des " tischen Lands so viel Pfeilen am fallen / als ein dicker Nebel E Tropffen in sich har. Nichts licherist es/als wann emGesanom seiner Verrichtung ihm allzu schmeichlet / und mithin auch Principalen bethöret/ dann dersum verdeckte und Barbarische AntE- können nicht viel guts in M emA ten/ sonsten würden solche ohne entdecket. Es hat jener FrantzösischeD^ schaffter/ welchen König A Kayser Carl denFünfften zu dAA Zeit/ als das Hertzogthum NU A dem Römischen Reich / als ein MA Lchen anheim gefallen / und p. weiter zu verleihen/ dem KarM/... ge/ abgeordnet/ und umVeEA den Kayser Carl ansprechen und hat lassen / vorgebende / daß dEA thane Verleihung dem JtaliaM^ Krieg ein Ende gemacht würde darauf gegebne Antwort gany A und unrecht verstanden. Kayser auf des Gesandtens antwortete allein diese wenige AA Oes Rönigs Will / ist mein «AK Massen der Gesandte/ so gleiKLl Pariß diese unerwartete/ aber Post gebracht: der Kayser UM Willen/ das zu vollziehen/ was dsv nigs ist. Aber O Unbesonnener-^ Kayser verstünde viel anderst/s chen/ was der König haben ivmM will er selbst haben / verstehe d§^ tzogthum Mayland vor sich. , 6. Vor Zeiten hat man die M ce, hochmüthige / und gelE Antworten der Römer / dre auswärtigen Gesandten zu geb^ ^zo¬ ten / allen andern Völckern gen / gleichwie sie auch aller den y: Ober, Herrn schier gewesen Doch so finde ich Alexander des MU sen Antwort/die er denen Gesandten also rcioim, herrsch^ gleich heldenmüthig abqestatter ich keine gleiche weder in ^cico lese. Nach der ersten welche Alexander denen PrestAmi^ Wonnen / und das Königliche A. fast nicht genug ein Theil von Persien zu haben/weil es schonvöllig sein wäre; die vermeinte Prinzesiin wäre aller Ehren werth/aber sememVerhängnuß noch nicht anständig. Kurtz/ er ver¬ lange keine andere Freundschafft mit Oariu8 zu pflegen/ als allein / die mit dem Recht des Degens erfochten wird. Also hochmüthig hat die Persische Abgesandten abgefertiget. 7. Aber viel der Abgesandten hal¬ ten vor ihren grossen Vorschutz dieses/ daß sie die Antworten von auswärti¬ gen Fürsten/dahin sie abgeorönet wer¬ den/ nicht allein mündlich empfangen/ sondern solche ihnen auch schrifftlich ertheilen lassen: Gleichwie auch viele im Gebrauch haben/die frembdcn Ge¬ sandten nicht allein von Mund aus anzuhören / sondern auch von ihnen ihr Anbringen schrifftlich zu begehren. Beyderseits wird wohl und recht ge¬ handelt. Es ist ja schön und löblich / eine Sache mündlich vorzustellen/ oder eines Potentaten Sinn und Meinung aus eignemMund zu vernehmen. Aber viel sicherer ist es mit einer treuen Fe« der / so wohl das aufgetragene Ge¬ schähe auszuführen / als die behörige Entschliessung darüber mit gleicher Feder aufzufassen. Wann schon je. nes lobwürdig/ so ist doch dieses mehr nützlich/ weniger verantwortlich / und der Treue mehr ähnlich: Aller Ver¬ dacht und Mißtrauen wird gehoben durch die Schrifft/ die in den Wind nicht so leicht Verblasen kan werden. /c-^r/>/rr Die Wort seynd Wetter - wen¬ dig/ Doch bleibt die Schrifft bestän¬ dig. Von der Beantwortung auf die Gesandtschafften._z6; ÄmnerUnbckommen/ Hat o»" gmagenm MMonm/ und wäre ihm rws eine stattliche Gesandtschafft an diesen murhigen Obsieger abgesendet / Ad mittels derselben die alte Königin 'M Mutter / und zwey Königliche Uinzessinen seine Töchter mir drey Mionen Golds auslösen wollen: über das harre er ihm seine erftgebohrne Achter zu einer Gemahlin mit einem -orcmt- Schatz aller der Königreiche AdLänder/ die zwischen den grossen WßEuphrat/und denHcllesponrischen Mr liegen/dargebotten. Dieses war ? allem Ernst ein in sich sechsten sehr Mnehme / ersprießliche und reiche Uandtschafft/deren keine gleiche viel- Wt die Welt gesehen: karmcmo der Me Feldherr / einigster Staats- Kth/undAlerandersHertzens-Freund MMtte den / seinem König vorhal- Ad : Es wäre mit der ersten schlacht nicht alles gewonnen: Der Mlg der andern seye ungewiß : so Ae Erbietungen wären nicht zu ver- NiM: man könne zur Eroberung Mn mittler Zeit gelangen/ mehr Bezeugungen / als mit so UmBlutvergiessungen/die noch Dep¬ ots bevor stünde. Man habe noch Ades Gebürg zu übersteigen/grosse KAKSrSLtzS. KL'SS« Wann k-rm-mo Ll-x-n-i-r wa- Lthäte crs. I»/antwortete lL^wann erkarmemo wäre; Aber Lare es nicht/ undeßwegen thäte ers S. Dahcro wendete er sich zu den Mwkn Gesandten/und sagte zu ih- >dzs Dirß alles / was sie angebotten/ keine frcye Eaabc/sondern emc ^uid: Er hade keine Noch der an> Neun Z 66 Neun und Funfftzjgste Rede. Weun und Wunffßigske Ueve. 3r haben nun genug von den Gesandtschafften ge- redet: Allein die Ge¬ schenke UNd ?relcnren/ 5 welche die Gesandten ge¬ ben und empfangen/ seynd noch zu¬ ruck geblieben. Es seynd aber zweyer- ley Geschencke: Eine/ die cin Poten tat dem andern verehret: Die andere aber seynd / die ein Gesandter im Na¬ men seines hohen Principalen / denen jenigen und Staats,Beamten zuwendct/ an deren Gutachten und Beförderung die obhandene Geschäff- ten beruhen / und zu deren glücklichen Fortgang viel thun können und mögen. Dann einmal ist es wahr: Schcncken kan viel machen/ Geld hilfst zu allen Sachen» 2. Die Geschenkte-von der ersten Art seynd unter denen Christlichen Potentaten nicht viel üblich und ge¬ bräuchlich : Hingegen um desto mehr bey denen Barbaren und Wilden/be- fodcrist aber bey den Türcken. Anno 1699. seynd die an Gold-und Silber- Arbeit/ sehr köstliche / rare / und von der Invencion über die Masten künstli¬ che krelcmen/ die der Kayftrliche Hoff nach getroffenen Friedens-Schluß zu Carlowitz/dem Groß-Sultan / der er¬ sten Sultanin/ der zweyten Sultanin Voiiäe, demGroß Vezier/dem Muffti/ denen sieben Vezieren/und denen bey- den zu den Frieden-Schluß gevollmäch« tigten Ministern / durch den Kayserli- chen Gesandten geschickt und verehret/ geschätzt und betheuret auf eine Mil¬ lion Gulden. Der Groß-Türck begeg¬ nete mit schier gleichmäßigen Lemen dem Römischen Kayser. Aber nur als Königen in Ungarn; weil sie nicht allein die nächste Nachbaren/son¬ dern auch gegen einander mit Absen¬ dungen der Gesandtschafften wegen beyderseits vielfältig habendenStaats- rmd Kriegs-Angelegenheiten offt ver« fangen seynd. Der Großtürck^ pfanget zwar auch von andern Pom . taten ansehnliche Geschenkte/ adel widerlegt solche nicht: Dann die r»' cken verharren in ihrer unzweiffleno - Einbildung / daß dergleichen ihnen" ein inkuc wegen der freygesinE Oommei-cien gebühren soll. M"5n/ aber auf ein Staats-inccrcüebE" oder was erhebliches bev eE Christlichen Potentaten anzuW^ haben/so greiffen sich die Türcken ck. massig hoch an / und verschonen . Gold und Silber/ um ihr vcckcm >. Vorhaben zu empornrcn / und s» ncn glücklichen Ausgang zu bringen-^ «SMSKLK worden/die Christliche Religion "A nomen hatte; sandte er eine anWU/ Bottschafft andenKönig inSP^Mo um eine Heurath zwischen den Ioan ä' Gulina, und dann der Christlichen Glauben bekehrten nin zu stifften und abzlrhandlen, A- rumen schickte er ( dem sonsten mannischen Geld-Geitz zuwider) KöniglAe und köstliche ?rcicac^ jk König PHUippo/ als vier chren Ketten und Halßbandern^ lautern ftmem Gold/ worauf dcsA- mschen Königs Wappen zierl-ck L Aon. Zwölff Einhörner/jedes Hand breit/hoch mit Gold beü^A' deren Dicke gleichfalls das SPÄF Wappen-Schild stunde. Enu statt von Gold und Crystall / F Form einer Galleren gemacklf bordirten Umhangen: woE Spanischen Victorien künstl^F stickt waren / zwölff Säbel nut legten güldenen Gefässen/ Gold genen Schaiden/und an gKZ' gi! tcn. Vier Kästlein voll NE güldenen Hefften/ und Sckarden ch. LLAKSNSK E! v>e »M ree luc¬ iden >als eten iißc B/ igen chcn beu- ftiii ilU^ ucl- ^c M v»n igcl "L O i^ )oU eht )e? Iii>l F - M Gold und Seiden gewebt. Dar¬ auf viel Spanische schlachten und Ar- zierlich gewirckt. Zwcy kleine Mene Kästlein voller Feder-Büsche/ W hohen Preiß. Ein Crystallenes Mlein mit köstlichen Perlen versetzt/ ^cinn 40. Stuck Bezoar/ jedes za 4-Untzen wegend. Eine Decken mit jo.güldenen Sternen/ und 6. weisse W schwartze der schöncsten Türcki- M Roß mit köstlichen Sattem und "verdecken. Aber alle die Schanck- Mn haben nicht verfangen können/ j u König Philipp zu bewegen/zu Ge- Einhaltung des Türckischcn Vorha- M dann er/ als ein Spanier / trau- , kcinem Ungläubigen: Und mithin sichle auch diese kostbare Gesandt-' Mt ihren Zweck nicht. . 4, Die andere Art der Geschäncken/ M)e mehrinahlen nur heimlich/ nicht N Arsten/sondern seinen Beamten Mrbrachr werden/würcken und ge¬ meinem Gesandten viel Vortheils/ canfgetragene Sacken nach Verlan- ? !schlichten / krumme Handel ge- N machen/ Schuldige und Straff- Aige ausrusöhnen/einen avancgZieu- Mieden auszubringen rc. DasGeld/ ?ld und Silber / seynd nicht allein Menn-Adern in allen Dmgen /som Mch das Blut/ja d'e Sec e selbst Menschen. Ums Geld ist alles feil/ Marff nicht fern gehen/ oder recht- UM klrsachen suchen/ die Billigkeit/ Anständigkeit: das Geld ersetzet al- L, Die Römer selbst ( sonsten die L ' Troyer benahmset) haben sich lindem kotzen lassen. Höre / 8glustiu8 crilvus in den Jugurti- ^n Geschichten schreibet: Nachdem Murtha den Hiemsal meuchelmörde- 2^dem Weeg geraumet/ und Utz Numidien in seinem Besitz: bey Mber sein lastechafftes Verbringen sMch erwogen / und vor den Römi- Völck sich zu fürchten angefan- LU / auch kein anders Mittel / dessen U" Zu entgehen / als vielleicht den Adels/ und sein eignes Geld ^Mcn können / fertiget er alsobald Gesandten nach Rom ab / mit kMen Geld-Summen / und befihlet Mch/nach aller Möglichkeit / die al- ^'kandte Freunde zu grüssen / und Vorr Geschenckm. z6/ benebenst mit Gelb dieselbe zu sättigen/ mgleichen neue damit zu machen / und bäbey fleissig zu mercken/ wo / wann/ und was sie durch Geld crtauffen kön¬ nen. 5. Es erschalleten des Jugurthcn Missethatcn und Anmassungen den dem Römischen Rath zwar sehr hefftig/ befoderist weil sein Neben-Eiferer/ der , Aderbal / sich daselbst als Klager ein- fande: Nichts desto weniger/ so bald oberholte Jugurtische Gesandten die grossen Geld-Summen und köstliche Geschämte daselbst zeigeren / hat sich augenblicklich das Blat umgckehret/ der Haß in lauter Hochachtung und Freundschafft verändert / und ist Iu- gurtha an statt des hefftigen Hasses wieder in Gunst und Gnade des Adels kommen. Als nun die Gesandten mit demGeld ihnen eine sichere Brucken ge- bauet / haben selbe an statt des be¬ klagten Iugurtha um einen Tag zur Abhörung der Klag ungehalten/ und solchen erworben: Adrebal klagte auf seinErbrccht über Numidien/so er von seinem Vatter KUcipla erworben; Hin» gegen von Zugurtha dessen entsetzt: Dahero suchte er den Schutz bey dem Römischen Rath/als deine ^llciptk sein Reich/ und seine Erben freywillig über¬ lassen/ nun aber ftye Iugurtha ein Anmasser des Reichs / und ein Meu¬ chelmörder der Erben / deren einen nemlicken den tticmplsi schon hingerich- tet/ so fty nun er der nächste daran/ dem er nachstellte rc. Die Gesandten aber sich auf ihre Geschäncke verlassend/ ga¬ ben die Antwort auf dieKlag mit we¬ nigen : Aderbal habe selbst den An¬ fang gemacht zu den Krieg: wemxM aber wegen seiner Grausamkeit / von den Numidiern umgebracht. Das natürliche Recht gäbe dem Iugurtha dieNothwehr an die Hand; Und das Völcker-Recht gestatte den Numidiern nicht fern einen Tyrannen ob sich zu haben. Er suche den Frieden / wann ihn Aderball nur haben wolle/rc. Hier¬ auf/ als beyde Theil den Abtritt aus den Rath genommen/war die Sache alsobald erwogen. Da dann der Ge¬ sandten mit Geld und Schancknussen bestochne Gönner / ja fast der gantze Rath diesen meisten Theil partheyisch und Neun und Funfftzmsic Rede Gefahr/ so bcy Annehmung d>e^^ zuckerten Giffts verbergen Weilen nemlich/sagt Moysts/e^ schenckungen auch verblenden M sichtige und kluge Leuthe/ ll Werre derGerechten verdorren in, Mund / daß sie anderst lauten / das gute Gewissen an die DMW legt har. Der EvangeliM ftiner heimlichen Offenbahrung dieUrsache/warum Babylon oder vielmehr Rom/ wie es via Vatter verstehen: (2ma cranc rui krincipes cerrre, ^uirr cüs ruis crraverunc omnes Zencc^ len die hohe Römische Beamlu' E Meister undRathsherren laustr^ leuthe worden seynd/und dlel!^ rechtigkeic(wie wir kurtz vor ",,,/ meldet haben) feil ausgesetzt '^i plus oK^rcnri, dem/ der lnehk^dE gicbt / wie es der NumidM M Aderbal mit Verlust seiner Est,. gar wohl erfahren hat: Welche " mische Herren dem Iugurtha/ einein ungercchtcnAnmasser/ nn / undGeids-werth zuerkandt 7. Die Venetianer/ wie M Friaulische Karscht- und Platze cv3LUirten/ und dem Kay'^hcii ximilign zuruck geben müsseu./ bevorab dieses betauret/ da!l Platze / welche sie erkaufft »ne let harren / ohne Geld abzutttl^p zwungen würden; Allermachjitt ver bckcnneten/ daß sie solche Kt" Anfang des Kriegs um E^tt< von denHauptleuthen erkauW M Wie nun die Untersuchung befanden sich noch bey den gen Hauptleuthen ic>ooo- vorhanden/ welche aber dcrK^M nen Venetianern nicht zuruck WF sondern sowohl die Platze/ als ea vor sich behalten. Meine verschonet die Verräther elnz^^B deren doch etliche zur billig gezogen worden. Was die g Tincrur der Cron Franckrerch gangenen Jahr Hundert bcy E, denen Europäischen Höstn der - Opci-gcioncs gewürckct / .^ E durch um wie viel seine St^.M mcucirt und vermehret wotd B sehen laider allzu viel / und Z68 und Iugurthifch gewesen / Aderbals Vorbringen gering zu achten/dagegen dieThatm des Iugurtha zu loben am fiengen / biß dre Schancknuffen das Recht verkehrt haben/ und des Raths Gunst und l^veur der Billigkeit vorge¬ zogen ist worden. Wurden also die Jugurrhische Abgesandte mit selbst-er¬ wünschter Verrichtung nach Hauß ab- gefertlget: Das Königreich Numidien aber/ so anMauritanien gräntzet un von Land und Leuthen das beste war/wur¬ de dem Iugurtha zugewendt/ das übri¬ ge kriegte aber Aderbal/dessen es gantz/ und des ersten nichts darbey war. Silberne und güldene Gesandtfchaff- ten verkehren Ehre und Treu / aber sie gelangen auch zu ihren Zweck ohne Zwang rns Reu. 6. Einen aufrechten Staats Beam¬ ten aber/ sollen die Teschäncke/ so von Frembden kommen/ allezeit verdäch¬ tig seyn. Dann alles (ob sich schon zu¬ schmeichelt / und in den Augen ange¬ nehm ist) so von dem Gegentheil zuge- bothen wird/ ist in sich sechsten feind- feelig: ist ein Gisst unter dem Honig: ist eine Vipern/ die in den Busen ein- kricchen will. Die Hand ist nicht we¬ niger feiudseclig und schädlich/ als das Hertz eines Feinds. UeLtoi- und z^Hx, von ihren an einander gelicfferten ?re- semeri/ bekamen einen schlechten Danck. Wann die KUmlkri von auswärtigen Potenlzen Beschänckungen kriegen/ ehe daß sie' darum wissen / und öb sichs vor GOtt und der ehrbaren Welt thun lässt / sollen allemal wohl bedencken das alteGeboth/ so GOtt durch den Moyses aufgesetzt: d-lon accipics rnu- ncra: Du sollst keine Gaben und Be- fchenckungen annehmen. Woher die¬ ses? GOtt selber will haben/daß wir nicht mit leeren Händen vor ihm tret- ten sollen. Ist wahr: Dann GOtt bekommt / was so sein ist. GOtt ist unveränderlich: GOtt ist kein Anneh¬ mer der Personen: GOtt stehet mehr den Willen an / als die Gab. Hinge¬ gen alles anders ist bey einem Men¬ schen: Dahero fetzt Moyses die Ursach dieses Geboths hinzu: Non sccipies mu- ner-g, HUL excLcsnc criam pruäences Lc lubvercunc vcrba gulkorum. Diese ist die wahreUrsach: nemlichendie grosse Von Geschencken. 969 viel stattliche Helden seynd durch die Frantzösische güldene Pistolen nicder- gclegt? Wie vieMimüri von demGlantz der Homser geblendet? WievielStabte und Haupt - Vestungen von einem mit Geld beladenen Esel eingenommen worden ? Ach viel! ach viel! viel/viel. Der Teutsche LimpUciMmus sagt mit wenigen: Die Treue ist ums Geld zur Huren worden. Nd machen muffen rc. ^urum, sagt ^neca, cunLla movec. Das Gold die MeWelt bewegt/ich sage / es ist Mg/ sie aus ihren Angeln zu heben. Der Welsche Ertz-Dichter und Rei- Ar führet an eine Frantzö- Ne Prinzessin/ mit Nahmen krT^L- Msme,des Rinaldo Schwester/die da eine güldene Lantzen hatte/ mit welcher m viel der pravesten Ritter aus den Sattel gehebt haben sollte. Ach! wie WMWMWMWWWWWWWWlW WeWgste Uede. Won Ulliantzen und Wündnus- ftn/ bevorab die verdächtig find. I. B man zwar sagen will/ es scye gar ein seltzames Oing/daß die Fürsten in Sie Lange grosse Freund- schafft halten/so ist doch mr eigne Wolfahrt/Nutz/ Sicherheit manchesmahl/ wo nicht k einer wahren / doch verstellten Mndschaffr sie zwinget: wre nicht Kruger offt widerwärtige Gemuther ? Noth verbindet / sich wider eine Me Macht zu setzen. Dann es ist N der Staats-Klugheit ein bewehrter Matz/daß die mindere Fürsten sich Wissen sollen / auf alle mögliche Heiß zu verhindern/ damit die grosse- er und gewaltigere Potentaten zu kei «er forchtbarer Macht gelangen / als ue seynd. Sintcmahlen aber dieses einer oder der andere vor sich selbst zu An nicht vermag/ als ist das einige Mtel übrig/ sich deren mehr zusam- M zu verbinden/ und mit gesamter Mnd den mächtiger» entgegen zu ge- ykN. Umuus mecus vinculurn ell vpci- ^Um8ociecgci8. Eine allerseits besor- ächde Gefahr/ ist das beste Band der Megangnen Bündnussen/sagt ^Kuc^- ^8 in dem ersten Buch seiner Ge. Mchten. Anno 16^6. nachdem Kay« N i.copoiä den Römischen Thron be- Men / haben etliche Fürsten des Reichs die Oesterreichische Macht/ (dann er wäre ein einiger Erb aller Oesterreichische« Königreiche und Län¬ der) vielleicht aus eitlem Wahn; Ec möchte der Wahl-eäpicuiacion, welche ohne dem mit schweren Bedingnussen/ mittels Frantzösiftbenpr^riquen bela¬ den wäre / nicht allerdings Nachkom¬ men/ in einigen Verdacht gezogen; und deßwegen die sogenanndre kbenanam, oder Rhemische Bündnuß ersonnen/darein sich die drey/ Rheini¬ sche/Niedersächsische und Westphali- sche Craiße/und deren einige Stände/ Chur-Maintz/ Chur Tner/ Chur- Cölln/ der Bischoff zu Münster/ Schweden/ Pfaltz Neuburg/ Braun¬ schweig/ Hannover/ Hessen - Cassel ein¬ vermengt und verglichen / eme cur oder Waffen - Rüstung von O. zu Pferd/und ioo. zu Fuß/ samt ei¬ nem beständigen Kriegs Rath/ und die- ses auf drey Jahr lang zu halten / in welche sich endlich die Cron Franck- reich / wegen ihrer Länder in Teutsch« land / mit eingeschlossen / aber diese Bündnuß wäre mehr eine Frantzöst- sche ^mukrion gegen dem Ertz-Hauß Oesterreich/ als einerecht-gesinnte Union den Land-Frieden zu ecgbiiiren. 2. Es ist doch unverneinlich / daß ein Potentat seinen Scepter ftarcker in Händen hält/ welcher von viel gu¬ ten Freunden gestützet ist. Darum er dann billich verursachet / mit ihm Aaa ange- mit gottlosen Völckern von schwehr heimgesucht werden/ solche nicht ausgebcn / Ephraim waider dm wwss unnutzers kan immer seyn / ars Wind ivaiden) den gantzen überhauffet er die Lügen/ ( anstandigers kaneinem ehrlichenss»' seyn?) Aber höre die Ursach» A hat mit den Assyriern ( losen Volck ) einen Bund ge'E Aber mit was Erfolg? Darum der HErr Gerichthalten über da / und eine Heimsuchung M über Jacob. Es werden Eh- die Potentaten von GOtt ren Plagen heimgesucht/ und nicht warum? Sie sollen aber Propheten Oseas fragen / «no suchen zugleich ihreVerträgund^>" § nuffen/ wie / mit wem / und Zss Ziel sie solche eingangcn? JeE^/ sonst ein frommer König von verbände sich zweymal mit E' Fürsten. Das erstemal ward ly'» Schuld nachgesehen; Zum anderes ist die Heimsuchung GOttes ll)A den Fuß gefolget. Dann wie esd Sohn Ioram zur Gemahlin dn ^y ter des gottlosen Achabs gegeben/ mit ihme wider die Syrer warnete ihn Jehu/ein Sohn d^M pheten Hanani mit folgenden ten:Du teiltesiHülssedenG^ sen/ und befreundest dich ncn/ die den HErrn Hasser'./ hattest du zwar den et HErrn wohl verdienet re- F^l/ aber mit Ochozia/ demKönig inL Ol¬ desten Werck / wie die SchE^ det / sehr gottlos waren/ nuß geschloffen/und versprochen/ zu machen/ und solche zu AssionM- auszurüsten wieder rkarüs; zer ihm weißgesaget: Dieven F mit Ockozia einen Bund ZÄAcke halt/ so hat derHErr deincU^/ x,eN zerschlagen / und Gebisse zerbrochen / daß sie nicht 'Ae Tharstis fahren kuncen. . ygs schwehr der allwaltende GOh Verbrechen des Volcks Jsca^ es dif selbiges wider das Geboth Chananiter an vielen Orthcn . gc- det/ ste nicht ausgctrieben/ bu/' Z7Q _Sechtzlk angelegen seyn zu lassen/ dasselbe zu su¬ chen / und wo er ste findet / mit ihnen eine starčke Bündnuß anzulegen / auf daß er zur Noch alle Hüiff und Bey- stand von ihnen haben möge. Der¬ gleichen Beyspiel seynd in der Göttli¬ chen Schrifft gar viel. Also hat stch Lscal verbunden mit Abraham / Abra¬ ham mit Abimelech/Jacob mitLabon/ Josua mitdenGaboanitern/ Salomon mit Hiram/ Asa und Achab mit Bena dab/Josaphat mttOhozias/mitAchab/ Ephraim / mit Assyrien: Demetrius mit den Hieropolitanern / die Römer mit den Juden, koeclers üinLlg iunc, ( bewähret l-ivlus in des ersten Zehe- mrs neundtem Buch seiner Römischen Geschichten ) spucl LOS Kolmes, 3puä czuos juxc» clivlnas N_cIlAiones^ 66«8 Ku- mgna Lolirur. Heilig seynd die Bund r nuffen bey allen Völckern / welche ne¬ ben dem Göttlichen Gottesdienst/ auch den menschlichen Glauben in Acht neh¬ men Die Bündnussen seynd neben dem Göttlichen Gesetz / befoderist in dem Völcker-Recht gegründet/ dieses aber in den Menschlichen Trauen und Glauben: Nimme diesen hinweg / so entfället gleich alle menschliche Gemein¬ schafft. Lyrus verbände sich mit den Griechen wider die Perser; Die Mee- der mit den Arabern/ die Athenienser mit den Peloponnesern / die Archiver mit den Phocensern: Die Römer mit der qantzen Welt; und seynd die Bünd¬ nussen von Anbegin der Erschaffung/ auch bey denen Barbaren so löblich als gebräuchlich gewesen / offt mit weni¬ ger» Wucher als bey jetzigen Christen/ deren Bündnussen nicht so viel in Trauen und Glauben/als in demEigen- Nutz gegründet seynd. Was möchte nunXcnopbon einHeyde sagen/ da er doch seiner Zeit sagte: NM f«6crum paLlorum ac promiüorum omnium Ke- liZione smiczuius kabcncium. Man solle in keiner Sache mit so zarten Ge¬ wissen umgehen / als in Handhabung der Bündnussen/ und in Haltung des Trauen und Glaubens. z. Nun lasset uns sehen / welche Bündnussen GOtt mißfällig seynd / und in dem Göttlichem Gesetz verworf- ftn ? Oseas der Prophet bezeuget in dem i r.Capitel/ daß die Bündnussen GOtt / uB 'chcnd- ls de» asu»' vr^n : rLr ,gorc' >acbt- lvud selre wev' >itcc- ÜB' ,vas )B/ ha/ die naj Ali! cin ck B -s- o> >e< ii' !S l'k l/ l- c - i » > ^Von Alkantzen und Bmrdnussen/ dre verdächtig sind, z71 erhalten/und so gar sich mitih- 1 A verglichen / verglichet / in dem ^uch der Richter am ersten Capitel ^Pfunden/ bezeuget der scharffe Ver- veiß/ den ihnen GOtt durch seinen Agel gegeben. Ich hab euch aus ^ypten geführet (sprach der HErr Mch den Engel) und indasChanaan Win gebracht / darüber ich euren Mtern geschwohren habe: Auch ver- Visen / meinen Bund mit euch in Ewigkeit nicht zu brechen: Gleichwol ^gestalt/ daß ihr mit denJnwohnern Ms Lands keine Bündnuß nrachen/ Adern ihre Altäre aus dein Grund Mverffen sollet / und ihr habt meine Minime nicht hören wollen. Warum M ihr dieses gethan? darum hab ich m von euren Angesicht nicht vertilgen wollen/damit ihr Heinde an ihnen ha» U/und Götter . 4» Ach wie wahr wird dieses auch 7» unsern Zeiten! VielFürsten haben Woch inheimische Feinde / von denen geplagt werden / und ihnen zum M/ das ist/ zu der Unruhe/ oder gar ^Verderben im Lande ftynd. War- A dieses^ weilen man sie Anfangs zu s>cl geduldet / sich mit ihnen gar ver- Wden/lhre Hülffe gesucht/und ange- ?olumen/ andern zum Schaven/ ihnen WzumVerdcrdcn. 0 reiScs/ 0 Mnes/ O streirbaresBulgarien'.wo Men dich Deine Bündnuffen mit dem gottlosen Türcken gebracht? Du bist Mi Raub worden der Gottlostgkeit: VheHelfferhaben dich gestürtzet/und Vn Erbgut ist ihnen zu Theil wor- O edles / O heldenmüthiges/ O Meiches Teutschland! wie bist du so 'Handlich hintergangen worden durch ocme unndthige Glaubens - Loiioquis, MUnterredungeii/durchdeinelncerims- ^rträge/ durch den unzeitigcn Reli- Dns-Frieden / welche samentlich/die ^lese immerwahrende Unruhe / Die» A annoch unaufgchebren Religions- Streit/ diese nunmehr unheilbare -Wunden versetzt / die weder die Cor- voliv-Pflaster der geistlichen cenluren/ weder das Eisen/ noch Feuer / weder der Krieg noch Frieden wieder zurecht bringen mögen ; Dann das Übel ist lyrsvl- verbanntt und hcfftiger/als Die Artz- let dermaleinst ein Ende machen/ ney worden. Oco pocna cik, sb Ka¬ rell opprimi, cjU3M repreMilencAleLlurn fuic. Die vielfältige / und nie aufhö¬ rende Religions-Unruhen seynd die Straffe GOttes / die wir uns selbst durch unsere Fahrlastigkeit/und unvor¬ sichtige Gedult an den Halß gezogen haben. Mit Entsetzung lest ich jene har¬ te Straff-Worre/die der Bischoff von Rhemis/kuico genannt/zu den König in Franckreich/ Carl den Dritten/wie er mitdenNordmannern (so ein Barba¬ risches mitternächtiges Volck war) wi¬ der Occo den Großen zu Pariß / der um die Cron sich bewarbt/die Bünd- n»ß geschloffen / mit emcm recht Apo¬ stolischen Geist ins Gesicht gespro¬ chen. Wer ist derjenige / sagte dieser Bischoff/der euch sonst getreu ist/ und sich nicht entsetzet ob dem daß ihr mit den Feinden GOttes die Freundschafft eingchct/ und zum Verderben des Christlichen Namens mit einem Heyd- nischen Volck euch verbindet ? Es ist nichts mehr im Weeg/ als daß ein sol¬ cher/der sich nicht scheuet/ eine so enge Verträulichkeit mit denen Barbaren und Abgöttern zu pflegen/ auch GOtt ablaugne/ und die Götzen - Bilder an¬ bette. Dann wann es wahr ist / wie es auch ist/ was der Apostel sagt/ daß unverschämte Reden auch fromme Seelen verführen; Wie vielmehr wird dieReinigkeit des Gewissens hin- tcrgangen / durch deren Gesellschafft und Rathschlägc/ die Dem lieben GOtt verhasste. Warhafftig euere Königli, che Vorfahrer haben vielmehr das Heydenthum abgelegt/ und Den wah¬ ren Gottesdienst angetretten/ und da- hero glücklich regieret / und scynD mit Königlichen Erb-Printzen gesegnet worden. Nun aber ihr verlasset GOtt euren HErrn ( und kan anderst nicht sagen/ wann ichs schon nicht gern sage) Der sich GOttesFeinden zugesellet/dec vertäflet GOtt. Dahero hat der Pro¬ phet Mich/und auf euch geredet: wei¬ len du den Gottlosen Die Hülffe gelei¬ stet/ und Denen / Die GOtt hassen/ mit Freundschafft zugethan bist / da¬ rinnen verdienest du Den Zorn GOt- tes. Und in Warheit/ nachdem ihr sol- Aaa 2 -enm GechtzitjsteRede, priL cic5enlic> cle ^urc nmcurL, üa vlsta 60 pudlici bockis ^cr cjualiacunguc lirumcnra cle ^urc Levium ircics searur: Daß/ gleichwie sich selbst^ wchren/ die Natur von sich seldstK stattet; also gestatte auch das cker-Recht mit selbst beliebenden lichemGewehr/einm öffentlichen E zu verfolgen. Es ist unverborcciu sich eines wilden Thiers in offentlM Schlachten wider den Feind zu gelb chen/ warum nicht eines BarbarE Menschen/ Türeken/ Heyden/oder tzers? bewehren auch solches mit v^ schiedencnBeyspielen. Salomons sich mit dem abgöttischen König HE verbunden: David mit Hanon/ andern ungläubigen Fürsten/LortE dem König von Sodoma und morrha: Abraham mit Abnerb' Mamre / ingleichen mit dem M" lech. Und wer wird diesen BüridlT sen eine Ausstellung machen? WE Christliche Kayser verbanden U theils mit denen Barbaren und lns gläubigen/theils mit denen undAbtrünnigen/alsGothen/HuE. Alanen / Wenden / Skythen?,7^ dessen seynd die Geschieht- Aurelius, der König in Spanien/ de in dem Bund mit den SarattE und gäbe jährlich zu einer ErkanVtM iso. Christliche Jungfrauen/ (E doch dieses zu glauben ist einem E tzösischm Statisten / und soacnannsu Staats Catholischen/oder äiSr^co.) k.2mieus,der König in Ab gonien / gebrauchte sich der MoE Hülff wider seinen Bruder einen König zu Navarra: DeßgleM' Zancius, König in Castilien/wider eck König von Ärragonien / wie es oc Spanische Geschickt Schreiber oa, in dem sechsten und neundten BM bezeuget. Daß aber/wie oben geE. worden / GOtt dem HErrn mikstE waren / etliche Verbündnussen/bevo ab mit denen gottlosen Assyriern/n darumcn geschehen, weil GOtt E trücklich denen Israeliten befohlen, dieß Volck auszurotten / so sie E nickt gethan/ sondern /olckcs geb^ ' habet/und zwischen Israel zu woM gestattet/ re. welche allzu grom meinschafft endlich die Israeliten Z72 denen so langen Verwüstungen und Raubereyen/ Heber ihr wiederum von neuen solche an / durch diejenige/ die GOtt nickt erkennen / und allein auf ihre wilde Art trauen. Glaubet mir/ durch diesen Gang werdet ihr nie ge¬ langen zu dem Königreich / sondern GOtt wird euch zernichten/den ihr so leichtsinnig zum gerechten Zorn rei- tzet. 6. Ewiger GOtt! was möchte erst dieser fromme Bischoff heutiges Tags sagen/ wann er wüste/ wie daß in ver¬ gangnen mehr als einem hundert-jäh¬ rigen Welt Alter der Allerchristlichste König kl-anciicus der Erste/aus keiner so erheblichen Ursack / als Carl der Dritte/ nemlichcn nicht wegen des Verlusts seines Königreichs / sondern aus einem angebohrnenNeid und Eyf- fer gegen dem Glück und Aufnehmen Carl des Fünfften/ sich in ein so ver, bindliches Vertrauen mir dem Ertz- Feind des Christlichen Namens den Türcken eingelassen: Oder / wie sich noch frischer Ludwig der Dreyzehende mit dem Türckischen Sultan Osman, vor sich und seine Nachfolger verbun¬ den: davon ihme die zwey grosse Staats-und Kirchen-Säulen der Car¬ dinal kickielieu und /Ugrarin, nicht als etwan gedachter Bischoff von Rheims/ Carl den Dritten/ abgehalten/ sondern unzweifflich an dieser Bündnuß selbst als Staats ^imlkri geschmiedet haben. Massen die Ursache der Graff 6rsm- moncl mit austrücklichen Worten ver- merckkt : dlcm gliust in prrklens cst 6c>- minacionis ^usiriacL frenum, qusmsi Oalli cum Occomgnnis foeclus dabegnc. Es sey der Zeit kein anderes Mittel/ das Hauß Oesterreich zuruck zu hal¬ ten / als die zwischen den Frantzosen und Ottomannern fest-geschlossene Bündnüsse. 7. Es befindet sich der Zeit bey al¬ len Statisten / und so gar bey etwel- ckcn Theologen dieser Lehr - Satz: daß cs weder dem geistlichen noch weltli¬ chen Recht widerstrebe/wann ein Lan¬ des Fürst sich in die Bündnussen und Alliantzen mit den Ungläubigen/ Ke¬ tzern/ und Gottlosen einlasse. Ja sie gründen dieses in dem natürlichen und Völcker-Recht/ Krafft deren sicuc pro- rcns/ daß es die äusserste Noch dabey scheine. Drittens/ daß der Krieg m sich sechsten gang gerecht sich befinde. Also bewähret der H. : Ich sage aber kürtzlich: Diese seye die war- haffte Theologische/ auch nach reiffer Erwegung/ Politische und Statistische Lehre / ncmllchen: Man könne sich der Ungläubigen ihrer Mannschafft/ und aller ihrer Kriegs-Geräthschafft/auch wider einen Christlichen Fürsten/ in ei¬ nem gerechten Krieg/ und ohne Gefahr der Religion / und dreser zu keinem Nachthcil/ unbedencklich gebrauchen: Nicht aber gegen ihnen sich dahin pfltchrlich verbinden / bey erergender Gelegenheit wider die Christen / ihnen beyzustehcn / weder nm Christlichen Soldaten/Gewehr/Munition/Unter¬ haltung/oder Ertheilung eines freyen Paffes / noch einigen andern Vortheil der zu Schaden denen Christen/ mir Vorschub der Ungläubigen / gereichen möchte. Diese so gefitzte Warhert ist gegründet in der natürlichen Billig» km / Krafft welcher in einem (wie die Christenheltlst)unzertrennlichenLeibe/ ein Glied dem andern nicht schaden/ oder eingrerffen kan. Das Völcker- Rccht gestattet auch nicht / daß ein Volek in sich sechsten / sich trennen/ spalten/ oder wider sich handlen soll. Das geistliche Recht verbannet m der Bull (/«02 Oowini, oder Nachtmahl des HErrn/ welcherAchts-Crklärungs- BneffalleJahr am Greß Donnerstag zu Rom erneuert und v» kündet wird/ alle diejenige/welche in, Lcennllia- ni nominis lloRbus ( seynd die Work der geistlichen Verbannung) urma bcl- lies, coosilium. suxiÜum vcl savorem, quomollo liber, prLllsnc. Denen Tür- ckcn/ und allen des Christlichen Na¬ mms Feinden/ einige Waffen/ Rath / und Hülff/ oder Gunst auf einigerley Weiß mit würcklicher Leistung erwei- sen. Wie viel mehr diese/ welche steh mit ihnen gar verbinden/oder verpflicht ten? Dann diese Verpflichtung ent¬ halt in stch alles / was obgenandtt geistliche Bull bey ewiger Straff ver¬ bietet. Es ist in Warheit eine unver¬ antwortliche Gottlosigkeit / stch ohne äusserster Noth/ und mit NaÄtheil dek Chrtstenthums des Türckrschen Sm Aaa z bels ^Von Alliantzen und Bündnuffsn/ die verdächtig sind, z 7z ^Abgötterey verführet/ und GOt Zorn über sein Volck erwecket L^'.Iber langsam/ O ihr meine /Asten! Ihr beruffet euch zwar die Theologen rund ich auch. Aber wir ihrer Lehre nachgehen/ und sehr bedingte Auslegungen bcob- F ^/so wird euer angeführter / und A universal oder allgemeiner Lehr- !chr morcillciret / wenig ausge- und selten zum Schluß kommen. W in dergleichenVerbündnuffen AMrsteNoth mit unterlauffen/und oe allein auf eignen Schutz und kn, A'/ nicht aber auf eines dnc- L A zwar Christen / auch offc um oigen / und zu mehrmahlen aus und eitlen Ursachen abzulew ^"Untergang/geschlossen werden. 1t ist es (glaubet mir) mit Len «Sitzen/ Turcken/ und Heyden/ bZrleden zu halten/ in der Nach- ^Afft zu leben/ wegen der Landes- ?tn oderGräntzen stch vergleichen/ LZNen werben / oder von ihnen !>. M/krovianr, Geschütz zu nehmen/ Lv Men rc. und anderst ei,re Oefen- N T vsscnüv- AUiantz oder Schutz, n - Bündnuß mit dergleichen ist Nen Leuthen einzugehen. Jenes g-Aubt in gewisser Maaß; Dieses Ä^rbotten. Die Ursach ist Son- ' Audikweilen die vetenliv. sk^Menliv-Bündnussen mit gottlo- Packern in sich einen Zwang/oder enthalten/ und vermögen/ die Ernstlichen Fürsten/ auch wider dh /Men/ denen Türcken und Hey- beev-M denen sie sich verbunden und rlisfkAet haben/ beyzustehm/ und ver^nn: sp unzuläßlich / und wi- Dernunfft/ Christliche Liebe/ ^e2 kanonische Gesetz/ welchem in AA?s-Sachen allein zu folgen ist/ ^Atgegen streitet. ^dkil H. ^ncomnus indem dritten ,tys»Mer Summa im vierdten Ti- drey Ursachen/oder vielmehr i" welchen ein Fürst sich vere?Aoien Völckern verbinden/ und 78 riN? brauchen 'kan. Erstlich / ^tegA^ben Zeit kein Christlicher ^e,n M ben Ungläubigen in ei- nncg verfangen sey. Zwey- 374 ^echtzWe Rede. bels zu gebrauchen/ wider die Glieoer Christi; Aber noch eine viel gottlosere Raserey ist es / den Türckcn und Un¬ gläubigen zumBehuff/das Christliche Schwerdt zu entblöscn wider das Christen-Blut. Kein Staats-Streich kan diesen unchristlichen Streich ent¬ schuldigen. Keine Noth ist so verbind¬ lich/unrecht zu thun. Keine Beyspiele und Practiquen vermögen die natür¬ liche Billigkeit/ das Völcker-Recht und Kirchen - Gebot!) aufzuhcben. Es wird annoch denen Genuesern sehr übel ausgelegt/ daß ste aufzwey Caravellen/ die allererste 60000. der Türcken übers Meer in Europa gesetzt / und darum vor jeden Kopf einen Ducaccn genommen. Muste also dem Geitz die Religion/ und dem Eigen-Nutz das ge- meine Beste weichen; auch den ersten Paß der Türckischen Wütterey in die Christenheit eröffnen- io. Die alten Vätter/ Abraham mit Abimelech/Salomon mit Hiram/ und deren mehr; seynd in keine Bünd- nussen eingangen / sondern stch allein wegen der Grantzen/ und Haltung gu¬ ter Nachbarschafft / verglichen / so auch den Christlichen Potentaten um verwehret ist. Und sollten stch diese Alt-Vatter etwann in einige Alliantz oder Verbindnuß schon mit ihnen ein¬ gelassen haben/ so ist doch solche nicht wider die Gläubigen/ sondern allein wider die Ungläubigen geschehen: Al¬ lermassen auch die Christliche Poten¬ taten gar wohl befugt seynd / stch mit denen Ungläubigen wider die Ungläu¬ bigen in gerechten Sachen zu verbin¬ den; Gestalten Anno i zy8. die Christ¬ liche Fürsten stch mit Tamerlan dem Tartarischen Kayser vereiniget haben wider den Türckischen Sultan Laja- 2erb; den jener etlichmahlen besieget/ mit grossem Nutzen der Christenheit/ und endlich in einem eisernen Vogel- Hauß oder Keffich gefangen gehalten. Also haben stch die Macchabäer/ und Judas ein Fürst des Volcks / mit den abgöttischen Römern verbunden; nicht aber wider die Juden/ sondern wider die benachbarte Araber. Also Jona¬ thas mit dem König vcmecno. Und werden nirgends in der Schrifft der¬ gleichen Verbündnussen verworffen/ sondern allein diejenige/die dem Gött¬ lichen Befehl zuwider / oder wider die Gläubigen eingangen seynd worden: Wie es dann kdace.ein Sohn komci- r-X'UNd Königs Israels in Jerusalein/ mit dem Lalim, einem ungläubigen^ nig in Syrien/wider Achatz/einens ntg der Gläubigen in Juda vermejM lich gethan.Da sagte freylich wolMl der HErr ! ( Oicic Oominus Ocus:) dloN llabic, Lc non eric foeclus illucl: Es nicht halten : Und dieser Bund rvico kein Bund seyn. Und ich sage Mastig! dion licere?rinLPibus Llu"^' ni8 toeclers lsncire cum inüclelibus o tcnllvL Lc ciefcniiva concra 66cles. l» ist unerlaubt denen Christlichen U tenraten/ einige Verbündnussen nun solche zur Nothwchr/oder gung eines andern)wider die gen einzugehen. 1 r. Dessen Ursach habe ich iE wehnet: weil aber diß in dem und in der Tugend mehr / als in A/ Politischen Griefflein gegründet' § erwehne die andere aus der Klugheit. Diese aber lehret b", § in dein Buch von der ReM^ Capitel/ sprechend: Lx lleribus nullum eck, c^uoci cliEciln-b vsll 2uc minus perllursre ubi fcx^cmcorum lliversa iunc V2NX cupiclicaccs, Lc lonZe cllvcu' Aus allen Lündnussen wird Harrer gehalten / oder rauren/ als wann die Bundes nojsene nicht Deiches AbsEs^ ven / sondern stch von ihren vM dem Begierlichkeiten ziehen und nach andern geheimen^ zieblungen trachten. DE M, wahrer Lehrsatz der Staats^KMii- Dann das Wort/ Bündnuß/^M det die Bunds-Genossene zu Zweck / und wo diese EinhellE' D- nicht findet/ist es vielmehr eme^M sung/ als eine Bündnuß/ ll^. zweyung/ als eine Vereinigung - ^l- dahero kan nichts gutes ftuchttnm ge lang hassten / und nichts aufrE fF halten werden. Nun aber dE nuß ( auf welche die Statu ' G' bauen ) bringet mit / daß gläubigen/bevorab denen tanern/niemahl ein rechter Et" ßiv mäßig die Christliche Lehrer dieses in ihren Lehr-Schrifften öffentlich beken- NeN : Neminem ceneri krerocicis lerv?re 66em: Man seye nicht schuldig/ denen Abtrünnigen den Glauben zu halten. Bey sothaner Bewandtnuß/ wie kön¬ ne sich dann ein Christlicher Potentat auf eine Türckische Bündnuß viel ver- sichern oder fteiffen? Anno i z zo. lies¬ se sich Joannes?LiIs!oIoAU8 mit8ol/m3N dem Ersten in eine Bündnuß ein / und weilen er die Bulgaren / die ihm viel zu schaffen gaben / bezwingen wollte/ ruffte er ihn um Hülffe an/ worinne 80- lymrmnus mit so grosser Höffllchkeit ihm zu Willen gienge/ als grosse Un¬ achtsamkeit es war/ solchen Beystand zu begehren. Er schickte alsobalden 800O. Türcken/ welche / nachdeme sie übers Meer geschiffet / sich rmt den Griechen vereinigten / und in Bul¬ garien einruckten. Allein / nachdeme diese Völcker einen alücklichcn Sieg erhalten/ konte der Griechische Kayser weiter nichts vor dißmal vornehmen. Die Türcken aber kehreten zusoi/man- nus wieder heim; und brachten demsel¬ ben gar genaue Nachricht von derAn- muthigkeit des Griechen-Landes mit/ auch zugleich kein geringes Verlangen nach solchem. Dahero grieff derselbe bald kkiilppopolis mit aller Macht an/ und obwohlen die Bulgaren diese Be¬ lagerung abzutreiben sich bcmüheten / wurde doch der Entsatz geschlagen/ und diese herrliche Stadt bezwungen. An diesem Sieg wäre er nicht vergnü¬ get/ sondern ruckte mit noch von Sieg- rauchenden Waffen vor Adrianoves/ so eine herrliche Handelntadt wegen Gelegenheit der vorbey fliessenden Strömen geachtet wird. Jndeme nun die Türcken wahrgenommen/daß ein Bauersmann über eine gewisse Oeffnung der Mauren heraus gesprun¬ gen/schlossen sie / daß der Platz an sol¬ chem Ort schlecht versehen wäre / und bemusterten sich daselbst dieser Haupt- Stadt gar leicht. Also wäre der Weeg den Türcken in die Christenheit durch eine unvorsichtige Bündnuß ge« bahnet; dessen sich der Nachfolger/ Sultan Amurath gehalten/den Reichs- Sitz so gleich in die Christliche Stadt i- Adrianopel fest gestellet / das Meer mit —Von Miantzen und Bürrdmrjsen/ die verdächtig sind, z 57 mit denen Christen in ein aufrich- M Vertrauen etnzulaffen / oder sich Mn aus Lieb oder Mitleiden ver¬ achten/sondern aus verborgnen und Wichen Ursachen gegen der Rcligicn; solcher entweder einen Abbruch zu M/odcr sie verschleichen/die Christ- M Arth und Gelegenheiten auszu- Schenz Christen - Kinder wegzurau- 7" /und endlich die Rechtgläubigen "nen blutigen Ovffer ihrem »u schlachten. Deren etwann lei- Me Hülffe ist nur ein Vorwandt: M Verderben der Christenheit ist rechter Zweck: Die Haupt Abzie- W aber ist den / deine sie heissen / A) mit ihm verbinden / erstlich Wenden/und einzuschtäffcrn/ nechst M entweder gah/ oder nach und nach Wrundzu richten. ÄerGriechische s'^kboru8 hat schon vor Zeiten bre- z aas dein ckkucygiciü vermerckrt / S er in dem dritten Buch seiner Schichten also redet: 8oLiec2ce8 Lc 5« f^cum imflÜ8 KeAibus, auc 1yr3nni8 W'Nec cliucurna, ncc ünLcra lunc,no- s^Ue ll.sik»ud!icrr. quarr» pro ^confoeckergn?, ss- plcrumque vel perpcil'o exuAie llamno ckuu- s> Sich zu gottlosen Königen ge¬ lber sich mit ihnen zu verbm- hat selten einen guten Ausschlag Knnen; Angesehen daß dergleichen Nutzen weder warhafft/ noch auf- s^seynd: und schaden mehr dem KnenWesen/ als daß sie heissen köm serenenjeniaen/ die solche eingangen t)ann sie werden entweder mit ^.Hoffnungen hintergangcn/ oder t^vgen Un-und Verlust be- keä?' Ausmassen ein vornehmer be: dKrTürck/ Namens oZKa, ( mit tzx? lch vor 26. Jahren offt umgan- iv ) hat mit seiner grossen Ver- M?Mung ( hie Christen sich so G^n den Türcken anführen / und Mi- "lssen / denen doch im geringsten th^r W trauen ist) erzehlet/ und aus be^ Mahometischen Staats - Lehren siebet. Dann sie halten davor/ aber V gleichwie die Christen (nicht ) daß aus Ursach gemeiner krj^ruhrt man könne unbedencklich m Glauben halten / weilen eben- Ein und Sechtzigste Rede. nicht / daß / so offt die UngaA Magnaten den Schutz der, den-^ ckischen Tyrannen gesucht/sie alE. len an ihren Staat/HohcitenM, und Freyheiten eing/büsset h^(, Der Königliche Haupt-Stuhl (an welchem denen Turcken w '- » letzten Krieg so viel gelegen en sie alle vorige Lonquccen ln UM darum geben haben wollen) ist den vorgewendten Schutz / und bar eingenommene Besatzung des ckens eine Seiten-Mauer von der tomannischen Pforten worden/M . welche man hernach die rechtM K Königin Isabellam/ samt ihm^^ hinaus vertrieben hat. NE^. ferner die Ungarn meineydiger Len 8°lvM-n in Stuhl-Wchl«'^ eingelassen/ und er daselbst vier^ ausgerastet; auch die Königliche her besuchet / hat allen Inwov' - der Stadt befohlen / un Feld zu erscheinen / und dascEch Huldigung/ den, Türckischen GE / nach/ ( wie er Vorgabe) abzE,: so sie auch mit grossem Jubel §e" Aber deren keiner zuruck mehr iM ist; Dann der grausame TyrE^c alle samentlich biß auf den leM den Säbel springen / und stD ihme die Huldigung mit ihrer ' fallen lassen. Gehe nun/ traue einem Gottlo¬ sen. Z76 mit 6ovOo. Mann überscglet/ die Stadt Galiopolim erobert/ die Bull garen in offnem Feld geschlagen/des Hellesponts sichbemächrrget/und söge- statten den ersten Fuß in demChristli; chen Europa gesetzt / mit gantzlicher Unterdrückung des unglückseelig-AUiir« ten kaiXoioZi. Was schlechten Glau« ben hat Löjareck dem blinden ^lläroni- co und seinem Bruder Emanuel gehal¬ ten ? Za er hat beyde recht verblen¬ det : dann er hat aufzuschüren des Emanuels / dieBündnuß dem ^.nclro- nico abgesagt/ ihne von dem Thron gestürtzet / und nachdem er diesen un¬ terdrückt/ sich wiederum über den Emanuel gesetzt/ seine völlige Gegend bey Constantinovel verwüstet/und io. Jahr lang daselbst btoquirt gehalten. Also haben die Griecdisck-e Fürsten durch lauter Türckische Verbündnuffen ihnen die Fesseln der Sclaverey selber geschmiedet, dlon ^occlk llumL- NA illi 6äcs, cui nulla cll clivins. Wie kan man jenem trauen / der GOTT meineydig ist. Kürtzlich: die nachge¬ hende kals-oloKi, und Kayserliche Prin¬ tzen/haben nach und nach/durch unbe¬ sonnene AUiantzen nut der Ortoman¬ nischen Pforten sich dergeftalten ge- schwächet / daß sie endlich gar das Griechische Kayserthum selbst verscher» tzet/und einen so edlen Theil der Chri¬ stenheit dem Türckischen zu- gewendet. Ein schier gleiches zeigen Win undWeWgste Mde. Aon Uannigfaltigkeit der Wndnussen. " lchm vor ein Monarch/ und ein Eje /t^V^Leichwle in allen Wissen- eine Republik oder Gemeinde. Ap Ichafftcn/also auch in der Benachbarte haben allenrahlen" «AA E Staats-Klugheit/ist das reAbziehlungen/alsdie cntleKe^/ Ziel bevorab zu beobach- tzen. Anders zichlen ab die schw >^ ren. Die Bündnussen anders die mächtige Regenten^' umcrschiedliche Abziehlungen/ dieSchull Herren/anders die gleichwie auch unterschiedliche Regie- Halten. Nach eines jedein cStE ^ rungen seynd. Ein anders Ziel setzt Wesen/Noth und Wolfahrt/^-^/ t 377 Oliverio ewm^cll , ungeachtet dieser der Krantzöstftben Cron so viel entge¬ gen gethan / eine ftarcke Miantz ge^ troffen. Diese Bündnuß wareöctcnüv und oL:l)5iv,auch dahin gerichtet / daß beyde Potentzen wider alle die/so dem einen oder andern Theil entgegen seyn würden / besonders aber wider das Hauß Oesterreich/wie auch Holland/ vor einen Mann zu stehen/und was ste gesamter Hand einnehmen würden/ mit einander theilen wollten / derge- statten / daß die Encima, so an dem Meer liegen / Engeland / die ^c6i- rerranea aber/ so an dem festen Land stch befänden/Franckreich bleiben sollen» Insonderheit aber solle der Cromwell stch dahin bearbeiten/ daß keiner vom Hauß Oesterreich auf den Kayserli- chen Thron/ der damahlen gleich durch gottseeliges Hinscheiden/kerllinanäi des Dritten / ledig war / vor dieses mahl gelangen möchte / und mehr andere dergleichen Alliantzen/ so im verwiche- nen SLcuio frey und ungezwungen ein¬ gangen seynd worden» Z. Die gezwungene Bündnusten werden genennet/ wann der Nachbar gezwungen ist/ mit seinen Nachbaren stch zu verbinden / und ihn za schützen wegen seiner eignen Erhaltung. Dann es seynd theils Lander anderwärtig hingehörig / und doch einem dritten Fürsten/so impomrlich/ daß/wann ste einen Mächtiger»/ als der es hat / in die Hände kommen möchten / jener al¬ lezeit in Sorgen leben und siisrmirt stehen müste: Das Beyspiel ist vor Jahren an dem König in Spanien/ und dem Hertzog von Savoyen gewesen» Jener wäre diesen wider Franckreich zu schützen / aus einer Staats-Ursach verpflichtet / ob ste schon mit einander deßwegen nichts gehandlet/ noch gere¬ det / oder versprochen hätten. Die Staats-Ursach ist aber diese: weil es seinen Landen in Italien nichts nutzer/ den König in Franckreich zu einen Nachbaren zu haben/dann weil er em mächtigerKönig ist/könte er nach seinem Belieben ihn anareiffen / und ihm zu thun machen: dessen er stch von dem Hertzogen von Savoyen nicht besor¬ get / weil dieser den Spaniern zu schwach ist. Eben aus dieser UrsaH Bdd veh _ _VotEannigfaltigkeLt der Brmd uujfen Wngt/das Ziel und Ende/ wohin man trachtet/ und stch verbindet. Ich will M sagen / was heutiges Tags ge- schicht / wo schier nichts anders / als Ein der Nutzen / oder Furcht des Schadens beobachtet wird / sondern As geschehen soll: Dann ein jeder Nutzen ist nicht ehrlich/ eine jede Ver¬ ehrung ist nicht gerecht/ einem jeden beyspiel ist nicht zu folgen. Alles W der Vernunfft/alles der Ehr und Miemlichkeit/ alles dem Trauen und tauben nachgesetzt werden. k.eüs 6 Karis re rexcric. Du wirst recht Mschen/ wann dich die Vernunfft be¬ herrschen wird. dlunHuam cleceäsc Meä rlccoro ; Der Eigen-Nutz soll h'e die Erbarkeit ausschlieffen; Mui, Ü 56cm nomcnque bom Vm Riccas? Was wird dir überbleiben/ Mn du den Glauben / und den Na- Kn eines ehrlichen Manns verlieh¬ en. . r. Di-Mannigfaltigkeit Lcr Bund- Mn rühret theils L moäo pucucenäl M der Weiß stch zu verbinden/theils Mder Ursach/ warum man sich ver¬ ödet. Alle diese Weiß und Ursachen ^führen ist unmöglich / die erhebli- lhtte wird meine Feder unberührt M lasten / und erweget allererstens fccve und ungezwungene ?ünönusten Die freye Bundnuf s-Nd / wann sich viel oder etliche Mtige Fürsten zusammen frey ver- Men/ und öffentlich mit ?n rmd gewissen Gesetzen stch ver- Mn/ entweder zu gemeiner/ oder A jeden besonderer Nothwehr/oder D?rieg und Uberfallung eines oder lamentlichen Feinde. Also Ha¬ tz^ ,llch Anno i66o. die drey Poten- D Engeland / Schweden/und Hol- ^/ unter einander verbunden / so Al die iripi«- ^liiantz benahmset/ d^^ahin angesehen war / den Laust l i^antzöstschen Siegen und Erobe¬ ren in Spanischen Niederlanden L^nimen/ welches auch so viel AEte/ das Franckreich deshalben zu ^.Frieden stch behandlen ließ. Vor- LV.er/das ist/ Anno 16^7. hatte König in Franckreich/ mit den LMchm und sogenandten der drey "lannischenCronen Schutz-Herren/ 27b Ein un d ^echtzigste Rede. verhindert man gar die Freunde / und will langwürige und nützliche Bü>^ nicht allein die Feinde / die geringere " und nicht allein die mächtigere; wie die Frantzofen gethan; welche die Ge¬ nueser an Eroberung der Stadt Pisa verhinderten/ob sie schon ihre Freunde waren/damit sie nicht mächtiger/ und dadurch ungezäumter würden. Un¬ terweilen ist auch ein Fürst (wie es vermercket loaones Lkg!6ermus in sei- nen Politischen viscurlen über die Staats Reguln Loceri) verpflichtet/ seinen Nachbaren nicht in allen seinen Orthen zu schützen / sondern nur einen Theil. Zum Beyspiel: Wie der Türck die Venetianer inCandia angegriffen/ stunde in des Königs von Spanien Be¬ lieben ihnen zu Helffen oder nicht: Dann dec Verlust Candia hat seinen Sachen wenig schaden können / weil es weit von Neapolis und Sicilien entlegen: Ein anders ist es/ wann er corfu angesprenget hatte / damahlen war der Spanier genöthiget / ihnen beyzuspringen / weilen Lorku seinem Reich gar nahend ist / und er daraus lcichtlich kan angegriffen werden/da- hero wird er niemahlen zugeben / daß der Türck eortu denen Venetianern abnehme. Ja sie rühmeten sich in dem Candianischen Krieg / wann der Catholische König schon nicht mit uns seyn will in dem Krieg beyCandien/ so muß er doch mit uns in dem Krieg vor eorfu mirhalten. 4. Es seynd die Bündnussen aber- mahlen nach zweyer Gattungen: Ei¬ ne Gattung ist: Gleicher Bündnust sen/ die andere ungleicher. Gleiche Bündnussen geschehen zwischen glei¬ chen Potentzen und Herrschafften/ als es ist zwischen Carl dem Fünfften/und Heinrichen dem Achten/König in En¬ gland wider Frantzen den Ersten/Kö¬ nig in Franckreich: oder zwischen jenen beyden/ wider Carl den Fünfften/ oder zwischen diesen und König Frantzen/ wider Heinrich den Achten, ^uabi- Ks ex ommdus Lorcncm tirmiora reclclic koeciera. Eine gleiche Macht der Bunds - Genossenen macht die Bünd- nusse beständig/weil einer den andern förchtet / und einer dem andern kein mehrere Anmassung gestattet/ als ers hat. Lorerus sagt kürtzlich: wann man iviu mugivuvmc unv nussen haben / so müsse das lncer der Bunds-Genossenen/ oder was zu suchen haben/ gantz gleich ches aber eine schwehre Sawe entweder wegen der Weite der v der / oder ungleichen Zuschuß/oda Noth/ oder andern Ursachen/ d>e . Incerelle mit sich bringet. Die Bündnussen werden abermahlca ' getheilec in Vollkommene und vollkommene/dieVollkommenE diejenige / wo unterschiedliche s reich und Lander sich mit einander . gestalten vereinigen / daß sie dE zu einen unzertrennlichen Leib wer als die Schweitzerisihe Cantons / 7. Batavische Provintzen: U» vergangenen Zelten und BöWi^ Trübten / hatten die Schleher Mährer/ sich mit Böhmen also bunden/ daß sie auch der Rebellen sich theilhafftig gemack .h- deme man sie auf offtmahlige EA nungen Kayserliche «.escr-pc^ la Bedrohungen / EinquartirunE dem Böhmischen Bund nicht dig hat machen können / vorM' A ste hatten dieBündnusse befthweZ,^ Also gefährlich werden dergl W Land-Versippschafften/ und nussen denen Souveränen / wE.D solche gleichAnfangs nicht unterdtv sondern in die Länge fässeln law- M werden nicht allein ihre nat» Herren/ sondern auch die benagt Potentzen/ die sich demselben^ widersetzt / mit ihnen genug M Zelt zu thun haben. Wir habens greiffliche Beyspiele in Europa: M sten freyen Völckern/ freyen E und Königreichen / kan niemMMii wehren/ sich in einen unzertrew'^B Leib zu verbinden : Dann sie ' zik sui 5uris: hat niemanden Mit w MiE walten; Die Römer und seynd in unicsm Levcem, lN sM E erwachsen; auch mithin v/l M Völckerschafften der Welt/ dow Oberhand bey denen Römern S den. Schottland/Jrrland/u^v^ geland/vorhin zerthcilet/nun iE bunden/machen aus die HrltM E Potentz. Wie viel frcye LaE?Z der Cron Franckreich emverlew M Z 79 spräche ihnen eine jährliche?enllon von 2ooOO.8rancken/ wann sie aber Krieg im Land haben würden/ tzoovO. Teuc- sche Gulden / so 160000. Francken ausmachre: Dann er Hoffete / und zwar nicht vergeblich/durch sie seinen ^gesagten Feind/ gedachten Hertzog Carlen von Burgund zu unterdrücken. Und dieses wäre der erste Bund der Cron Franckrelch mit den Eydgenos- senen/ und ist geschehen 1474 daraus zu sehen / daß diese Bündnuß nicht auf ewig geschloffen/ dann sie wird mit jedem neu-wordenen König erneuert / allein mit diesem Absatz: daß diese Bündnuß mit Ablciben eines Königs nicht ersterbe / sondern verharre hin- füro auf 5. Jahr lang: so dann solche wieder von neuen bestättiget/ vermehr ret / oder sonst auf eine andere WeG abgehandelt werden muß. 6. Die andere Gattung der unglel> chen Bündnuß seynd/ die da zwischen solchen Fürsten geschloffen werden/die weder an der Macht / noch an der Hochachtung gleich seynd. Eine sol¬ che ist gewesen vor Jahren zwischen den Venerianern und der Cron Franck- reich / auch schier allen Italienischen Fürsten wider das Ertz-Haus Oester« reich/ mit dem die Veneriancr ziemlich umzingelt seynd. Diese vermeinten entweder Görr; und Gradischka einzu- nehmen / oder durch einen Kauff an sich zu bringen/vorwendende: Es seye vor gantz Italien eine sehr gefährliche Sache/daß man diese Frontlren unbe- festiget laste: weil dadurch die Tür» cken in Italien leicht einbrechen tön¬ ten. Es ist zwar nicht ohne - daß die OesterreichischeFürsten damahlen sehr/ und zwar wie Lksiäerius vermercket/ auf Anregung der Venetmncr n kt den Türcken/ im Krieg verfangen wa¬ ren: so ist doch denen'Venetiancrn ihr Vorwandt mit Görtz und Gradischka nicht gelungen / wohl aber daß sie die Veftung krstmg Nova unterdessen/ ohne Scheu einiges Menschens/ aufgebauet haben/ welches die Oesterreichcr ge¬ wiß nicht gelitten hatten / wann sie mit dem Türcken-Krieg nicht beschaffest get wären gewesen: Es wäre auch Von Mannigfaltigkeit der Bündnußen /0 zersträcket war/ undnachge- /Avvsichvereiniget/ bekommt Krafft ^Macht. Diese VerbünLnuß wird ''W genandt toecius perpecuum, oder AgeVereinigung/ welche die Römer M diesen Worten zu schliessen pfleg- roeclus elko, cionec Lvelum Lc'I'er- eunclem hghesnr llacum. Es beharr Mse Verbündnuß/ biß Himmel und ^veniti ihrem Stand verbleiben. Die aber nenneten es/toe6u8 lk- einen Bund des Saltzes. Dann "Ales/ so aus denen Elementen sich dasSaltz" - Zu dieser Gattung einer voll- Muierien und ewig-wehrendcn Ver- Anuß / kan mit gutem Fug der ^Mväbische Bund / welchen Kayser Mrich Anno 148 7- zu Nürnberg be- Mger/ gezogen werden. Gleicher- das ^occius /^nlescicum, so vor ^»Jahren zwischen denen vornehm- N^ee-und Handelsstädten aufge- At worden. Aber es ziehet auch Xlit). s. cle k-spub. daherv Menige AUiantz / welche die Cron Mrickxeich mir den Schweitzern vor M hundert und funfftz^g Jahren AAngen. Dann wieErtz-Hertzog Mlnuno von Oesterreich/ wider den ?Fog Carl von Burgund / um daß sein Elsaß durch einen Burgun- Land - Vögten / den Peter von Knbach mit grausamen Wütte- G?» und Unterdrückungen des ar- Sandmanns usurpirte / und solche gegen paar ausgezahlter Satz- ^a^una/ so auf 80OOO. Gulden sich »1 packte / und durch zwey Herolden itzMundet wäre / nicht abtretten s°.^ke/ die Waffen zu ergreiffen / und 5s,Ngeldste Städre/Graff undHerr- Mten wieder in seine Pflicht mit d^alt Zu nehmen / gezwungen wor- tj. /hat er sich zuvor wider diesen mäch- s^Begenthcil/mit denen Eydgenos- Eine Bündnuß eingelassen/ d'solche auf io. Jahr lang abgere- lii,/blnander/wider einen jeden Feind/ und That bcyhülfflich zu ?un bey dieser Gelegenheit ver- sich auch Ludwig der Eilffte / ^ ^d^^^^^eich/ mit gedachten hernach unfehlbar desselben Demolst »Enosten auf io. Jahr/und ver- rung und Umwerffung angangen? Bbb 2 wann Z 8 o EM uno ^secytzlgste ^eoe. —_- wann sie nicht in Sorgen gestanden ten der Römische König wären / dadurch alle Jtallänische Po- samt dem Königlichen Hauß ANU tentzen über sich zu rechen / weil die " Venetianer beständig Vorgaben / die Veftungwäre wegen gemeiner Gefahr aufgericht/ anerwogen ihr Untergang wäre auch das Verderben der Italia: Nischen Fürsten / weil diese Vestung/ wenn sie zusammen hielten/und der¬ selben zu Hülff üünen/ alle Türckische Macht aufhatten/ und gantz Italien wehren könne. Es seynd noch mehr andere Gattungen der Bündnussen/die aber der Mühe nicht werth seynd/an- zuführen/ dann es können alle zu die¬ sen vier angeregten Gattungen gezo¬ gen werden. 7. Bevorab aber ich diese Rede schliesse/kan ich unangeregt nicht lassen diejenige Haupt-Bündnuß/ wider Carl den Achten/ welche beschreibet chnus, kiaring, und mehr andere. Nach- dcme gedachter König m Franckreich gleichsam in einem Laüff inner 1 z. Ta¬ gen / sonder ein Zelt aufzuschlagen/ oder ein Schwerdt zu zucken/das gan- tze Königreich Neapel erobert / und zwey Könige/ den ^ipllonlum und ker- cilQüNLlum,Len Vatter und den Sohn/ samt der ganßen Königlichen Familie aus dem Königreich vertrieben / kisa, und z. Florenrinische Schlösser/ samt dcmHaupt-Port Livorno; Drey veste Oerter in dem Kirchen - Sraat/etliche Städte in Toscana eingenommen/ und solche nach dem Krieg/wie er ver¬ sprochen hatte / nicht zuruck geben wollen/ sondern von dem Glück ange¬ blasen/ begunke vielmehr in den neu¬ erworbenen (Zonouecen zu tyrannisi- ren/ und allen Muthwillen auszulas- scn: Als vermutheten (und zwar nicht ohne Ursache)dcr Pabst die Herrschafft Venedig / der Hertzog Ludwig von Mayland/ und andere Welsche Für¬ sten / daß dieser Siegreiche Anmasser etwas mehrers in Sinn hatte / uNd vielleicht gantz Welschland ihm zu un- terwerffen/auch mittler Zeit die Fürst¬ liche Eigenthümer von ihren Staaten wegzutreibcn / trachtete. In reiffer Erwegung dessen / ward zu Venedig eine Versammlung angestellet/ und all¬ da zwischen dem Pabst / Venedig / Mayland/ darzu auch durch Gesand- nien / als gewester NcapoliramM. Herrschafft erschienen / eine Bund» aufgerichtct/und dahin beschloßen- , Frantzosen aus Ztalun zu verE den König dann wäre schon vor Leid gestorben pel wieder erobern zu Helffen / M samter Hand bemühen / auch von Bundsgenossen ein ziemliches Gelds zusamen zu schiessen/und m n! chem dem Römischen König/ ilM^ dem König m Arragonien eine D ^ Macht damit zu werben / und io wider Franckreich zu führen / unv' den des Bundsverwandten bey Recht handzuhaben/zugestellt wett Als König Carl von bkE Bündnuß durch seinen zu Venedig hcnden Bottschaffter den edlen tippen vone/ommincs vernomen/ws^ ihm nicht allerdings zu Muth/E,^ rarhete sich mit den Seinigen: es wäre nicht Noch viel zu wo man der instehenden Gefahr A gewachsen war. Dann bey Mänge der Feinde/ ln einem eums^ und gleichsam feindlichen Land- abgenommcner Macht/ war nichts zu thun/ als aus dem Lan^^ lich zu weichen / damit sie von Feinden nicht umzingelt/ S^.hc- Haar lasten müssen r Dannenhett setzte der König die Stadt NeapÜF ziemlichen Volek/ er aber nahlEck Abzug von dort nacher Rom/a» M den Pabst nicht fände / als we^ nach keruZia entwichen watt' ^ck Rom reifete er nach Lieaa, dcM^ zur Unzeit sich langer / als es l Annäherung so vieler Feinde E hat/ aufgchalten. Dann er durch (wie der ^mor des Oejt^v,^) schen Ehren - Spiegels verwett» den Bundsgenossenen Zeit und ein Heer ins Feld zu stellen/ u» cs den Ruckweeg zu verlegen/ dann auch geschehen; massenvon Carl von Licina nach kisa gereib > cil" dar er über den^oennmum,geri des Bunds-Heer unwissend ZUMff B Beyde Kriegs-Heere/nachvenu ' ^cN einander unversehens gestossen/ Vsn Mannigfaltigkeit derBündmrssen. '"ts d^r Greg IN Zweiffel geblie- A. räumten gleichwohl die Mosen gantz Welschländ/ und Nea- " ^ wiederum an König Ferdinan- ^^dlLser Bündnuß einiger Zweck Darbey jenes von Frantzosen ü»)e worden t d/eiciunc cueri: Älkm das Erworbne gleiche Bündnuß ist acht M' nach der vorigen/nemlichen/ l^o8. zu Camerich wider die MNaner/ welche/ so bald als klLxi- ü!,^ Kayser worden, ihne mit Krieg gi§Mn haben/ sowohl in Etschland/ n°Maul und Isterrcich Vorgängen: sH, weil der Kayser mit dcmGeldri- N Krieg/ mit den Schwührigen in Herland / mit den Eydgenossencn/ dem König in Franckreich selb- thun hatte/ spielcten die Vene- schier den Meister/ und erober- tz. Aemona/ Gradischa/ Cividal/ Triest/ Pvrtenau/ Tibrm,-Adel- tzZ/rc. zusammen bey 4>- Stadt/ Elser und Flecken m Friaul/an inund Österreich / und zwar den j>Mn Theil durch Bestechung der Kptleuthe/wie die Venetianer sel- ^^kandtcn. Uber das eroberten sie 2 das Feld in der Schlacht bey Ca- MnThal/allwo die Odsieger mit ^ Unterliegenden grausam verfahr Md kememQuartier gegeben/ wer- Venetianer ihnen vor einen je- h,, A einen ^sLkin versprochen hat- lick Die andere Ursache war: daß sie .u dem König in Franckreich/ in mit vorgedachtem Kayser eingegangencn Anstand der / getrcnnet / seiner Antwort erwartet/ und dadurch einen s^wuth gezeiget haben; Dahero U? der Kayser/hernach den König/ d^i,i "usten wider die Venetianer zu / und den Feind mit dem Magen. Die dritte Ursach oaß die Venetianer dem König klitk^and zuNeapel etlicheStädte vor- und solche nach dem Krieg te nZruck gegeben haben. Die vierd- wäre gleichmäßig: indem Hkn"Irschafft Venedig etliche demKir- '^taat gehörige Städte entzogen/ Z8r und den Pabst lulwm in vielen Stu¬ cken beleidiget Haden. Nun diese wa¬ ren die Haupt-Ursachen des Bunds wider die Venetianer/welchen dieOb- erzehlte beleidigte / als Pabst Julius, der Römische Kayser / der König Lud¬ wig in Franckreich / der König Ferdi¬ nand in Spanien / durch ihre Abge¬ sandten zu Cammerich erstlich aufs ge- heimeste geschlossen/ hernach durch schrifftliche Verträge allerseits ange¬ nommen / und öffentlich verkünden haben lassen. Die Gesetze dieser Bündnuß wurden eben aus obbedeu- ten Ursachen gezogen: nemlichen / biß man Mit gemeinen Waffen den Vene- tianern/ was sie besagten Bundsver¬ wandten mit Gewalt entzogen / und seither vorenthalten / namentlich vor den Pabst/ die zum Kirchen-Staat ge¬ hörige Stadt k.3venng,Orvig, ksenra, kimim: vor den Römischen Kayser Aovercäo» Verong, ks6u3, Viccnrg, vis, und gantz Friaul: Vor den König in Franckreich/ die zum Hertzogthmn Mayland gehörige Städte / Lrelcia, Nürgamo, (Äema, Oiercrcjg6g, UNd Lre- M0N3: und vor den König in Spanien/ die im Neapolitanischen Krieg ver- pfandte See-Stadt Uno-L-ionopoü, 8l-inälll, OLiiopoIl-und OccrgQM in Apu¬ lien / erobern / und jedem Herrn das Semige cimaumen wird. Es wäre m Warheit eine grosse Toll-Kühnheit und Hochmuth der Venetianer/ dreien vieren so grossen Potennen entgegen ZU stehen/ vielmehr aber sich anzumas- ftn in ihrem grossen Kriegs Panier ih¬ ren Löwen / und unter diesem den Reichs-Adler/den jener mit Klauen zerrisse / und ihm den Kopff abbisse / mit Gold gestickt zu führen. Ein warhafftig unerträglicher Übermurh/ den die stoltze Venetianer hernach wohl gebusset haben. Dann dey der Schlacht kipela yerlohren sie neben gedachter Spott - Fahne/ ihr völliges Volck/ Stuck / Munition und Lager/ mit solcher Bestürtzung/ daß sie den Kayser/Pabst/ und denen zweyen Kö¬ nigen/ alles/ was sie am vesten Land be¬ fassen/einraumen haben wollen/ um allein der Stadt Venedig / und ihres Gebiets zu Meer die Freyheit zu er¬ halten : Diese Kriegerische Bündnuß Bbb r der z 82 ZweyttndGechtzigsteRe^^_-7-- der vier Potentaten gewehrte etliche / hcwach eM Jahr/ und brachte die Vcnetiancr um durch Vorbm oe» pur,, «lies das Ihrige / biß sic vom Kayser cudbch n t Am v ctung^ Mm Uaximiiime um den Frieden erstlich nen erhalten yave Utvey und Wechßigske Uede. Kon Unbeständigkeit der Wndnussen. I. Jr Huben sthon oben er- MMR /A wehnet von demgeschlos- M I HE senen Bündnuß zu Ca- §)WeN^ merich/von welcher aber Padstluüus zeitlich gewi. chen/ und sich mit dem König Ludwi¬ gen inFranckreich vertragen/ und zwar Entstünde aus einer leichten Ursach die Verbitterung des Pabsts gegen Kö¬ nig Ludwigen (wie zu lesen ist in dem Ocsterreichischen Ehren-Spiegel) nem- lichen/weil der Pabst nach zeitlichen Hinscheiden / Cardinals von Roan/ Lessen hinterlassenen grossen Schatz/ weil er von einem geistlichen Herrn / aus geistlichen Gütern ersammlet wor¬ den/ zu der Kirchen Kammer ziehen/ aber der König denselben nicht abfol¬ gen lassen wollen/vergebend; daß sob chen der Verstorbne nicht von den Kirchen-Gütern erschöpffet/ sondern von dem geistlichen Stand/zur Zeit sei¬ nes Rentmeister-Amts erworben hat¬ te. Diese Ursach/ und vielleicht mehr andere geheime/(dann er wollte kei¬ nen so mächtigen König in Italien lei¬ den ) bewegeten den Pabst umzusat- reln/ und den Bund zu verlassen. Dar¬ ob sich der Kayser sehr entsetzte / und mit denSeinigenbey dieser unverhofft entstandenen Schwehrigkeit viel be- rathete: Bey wahrender Raths-Ver¬ sammlung tratte des Kaysers lustiger Tisch-Rath/ Cuntz von der Rosen her¬ ein/ und fragte die Anwesenden / wie alt sie wohl meinten/ daß er wäre? Nachdem unterschiedliche Antworten fielen / und alle den Ausgang dieser artlichen Frag erwarteten sagte der Cuntz endlich: Er seye nunmehr über 2OO. Zahr alt / weil er die beyde Hagenau und Camerich geWE Bündnuffcn überlebt habe» WarM tig in puren Schertz hat Lieser luD Mann eine ernstliche Warheit emc> cket/ nemlichen/ daß unter den M schcn Dingen schier nichts unbestaM gers/und weniger gewahrhaffters M als die Bündnussen. Und wann W solche zuweilen einen guten AnfaE den; so wird doch der Ausgang selben selten gleich. Ein Fürst/8, sich allein auf die Bündnussen vesi' s ist nicht ungleich einem KariW' der seine schätzbare Maaren lN zerbrochenes Schiff einlädet. Warhett alle Alliantzen und sollen vor ihr Sinnbild habenden^ crocosmum, oder rnenschlichen da zusammen gefüget und ged"'' jft/cx snimgli Sc raciongli. aus 0^ nünfftigen und natürlichen BcE-s gen der Seele und des Fleisches/'' der Überschrift: Lochunüum viv-c. junölum moricur. Die Verbündung gicbt den: Den Tsdt bringt die Trenn eben. . st Dann gleichwie der ^-crvcoiM lang er in besagten Haupt-Thein zertrennet ist/ bleibt beym Lebe'/ bringt herfür die herrlichste 2v"/ st gen: Entzweyet sich aber deN ^ bleibt eine todte Leich ohne lichkeit und Bewegung / allen , . Al¬ den zum Grausen und Absehens so und gantz gleichen k-lkc^ Unbeständigkeit der Alliantzen/ chen / an statt des Siegs dle^g/ lag; Vor den Gewinn / Len B Z8Z so grosse Dienste erwiesen. Gas war vor Franckreich ein Haupt e Streich/ welcher aber viel der Cron gekostet. Dann der König gäbe dem Hertzogm wegen dieses Umtrttts alsobalden zwey Millionen Francken/nach dem Schluß des Friedens wieder andere r. Millio¬ nen ; Auch sollte des Königs Enckel/ der Ouc LourZoZrie, des Hertzogm seine Tochter heyrarhen/ und dieses oh- ne Foderung einiges Heyrath - Guts. Gantz Europa entsetzte stch über diese Veränderung/und geschehenen Bruch in die grosse Alliantz des Kaysers. Die scharffsichtige Statisten aber bewun¬ derten sich nicht darwider/ weil ihnen bewuft ist / was der Cardinal kictuc- licu der Cron Franckreich gelernet: dLi- llil prorüus acl soecleracos se^gr3n6o5, c^usm commo6um oblscum.cum iä lo- lum krincipum toecleribus iubllcmacur, Lc lubrraÄum aclfcrac 6nem. Nichts bequemers ist es / die Bundsgenosse¬ ne von einander zu trennen/ als das eigne laccrelle, welches jetziger Zeit die einige Grundfeste aller Alliantzen ist/ darauf diese gebauet werden: Und wann man solches entziehet / so fallt über den Haussen der gantze Bau ei¬ nes jeden gemachten Bunds / er sey so starck als er immer will. Es ist zwar nicht ohne / daß im verrückten LXcuio Ludwig der Vierzehende/fast fo offt es ihme gefällig gewesen/ die wider ihme aufgerichte Alliantzen zertrennet/ und einen oder den andern / auch mehr Al. liirten zu Schliessung eines karcicular- Frkedens überredet habe. Anitzo aber ist das Frantzösische s^cuium vorbey/ und mit ihm feine Vortheile; Und glau. be gewiß / daß weder der Kayser / und das Röm. Reich/ noch Holland/ viel we¬ niger Engeland / Portugal! und Sa¬ voyen ihnen sechsten so feind seyn sol¬ len/ daß sie stch ehe von einander tren¬ nen liessen / es sey dann / daß zuvor Franckreich wiederum in seine recht¬ mässige Gräntzen eingeschräncket wer¬ de. Niemand hat so blöde Augen/ welcher nicht sehen sollte / daß gantz Eurova in die Frantzösische Sclaverey gerathen würde/ wann die beyde mäch¬ tigste Cronen/Franckreich und Spa¬ nienunter einem Reichs-Stab vereini¬ get bleiben sollten. Dieses erkennen so gar Von Unbeständigkeit der Bündnussen statt der guten Verstandnuß / ein ' riviges Mißtrauen. .2. Dessen Ursach istzweyerlcy/eme Wlich/die andere äusserlich. Die Mrliche ist der Gegenrheil/ oder der vMsechsten/wider welchen die Al- M getroffen; Dessen äusserste Be¬ ratung seyn muß / die Murten zu Men/ den Mißverstand zwischen Mn zu erwecken/ re. so vorhin die Ve¬ rlier hauptsächlich zu thun wü¬ rz aber nicht allemal chnen ange- ist. Dann es wäre ihnen kein A"st nach der verlohrnen Ripaltt- M Schlacht dem Kayser gantze Icrrsm fcrmsm, oder das .Vene Land einzuraumen / sondern den Kayser von des Königs Lud- tz'n Bündnuß zu bringen, und A die zu Cannncnch »ctroffne zu schwachen / bann wie es p würcklichen Einräumung hatte /Ann sollen/ so haben die Vencna- ^Mema, nur das Geld/ an statt des i! i^Eogkstchttn hat Anno r 67t tt>ie iirunchreich getrennet die Hol» ^Ae Mian« / >nb-m dieselbe der ik?ln besten Miirten/ den AWrst-nÄBra^ L«nAche D-rhEEM^^^^^ ^d2s aar die Waffen niederge« 1»' °L n LjULM cum bäc llicione.uc, c^uoci rebus lub semper gmpleLtanc, Lc tjuoä pericstb cauce clevicenr. Die Könige anderst dieAlliantzen cin/ als inn verstandenen Beding / daß ihn^F zeit frey stehe/ von dem B"Nv st-hr weichen / wann ihnen soWst ,^ schädlich/als nützlich ist. So vn der äusserlichen Ursach 5. Die innerliche Ursach so offt entstehenden VerandA^sii schier aller Alliantzen/ist der O Bundsgcnossenen eigner muth/Mißtrauen/Neid/ HetkiL^B fer/ und was deine mehr iss gleichwie dergleichen innerlich A M müth zerrütten/und dieLieb/Lst» Haltung/den Trauen und Gla"^ drucken; also verursachen ders^ Anmuthungen äusserlich dss tät/den Abfall/die Hinterscb^jA listige Grieffe rc.; so alles einer tigenBündnuß entgegen nach ist eine rechte Staats^ pi diese: Daß/ wann ein Fürst Macht hat/ daß er den erstes derjenigen/ so einen Bund ss . cr^ getroffen/ widerstehen kan/ wn E lezeit die Oberhand in bemss^Mp behalten / oder wenigst des pB nicht viel verliehren: Und Zw allein darum / daß der erssLstch^ stand viel Muths den EL H den / und dem Feind vrel Ars ^orge bringe; Sondern vielmehr da M / daß nach dem ersten Wider, Wo die Bundsgenossene leicht in Mtigkeit gerathen / entweder aus Mr / aus Unerkändlichkeit/ und aus AangeldesBeytragsrc. sie sich auch B verlausten/ und der Bündnuß ab- Un. Es feyret auch der Feind sel- ^Wcht/ sondern beginnet nach und M/ entweder die Feldherren ihme zu Mthen/ den Feind über den Feind zu Metzen / nützlichere Gedingnuffen Murragen. Dieses haben die Vene- Wcr selbften in der Bündnuß/so wi- Mie vier in Europa gröstenPo- Mren (als Kayser/ König in Franck- ^^Kdnig in Spanien/ der Römische Mst) zu Cammerich gemacht/ ec- N^n; Dann ob sie wohl weit an A Macht / nicht nur der gantzen MNdnuß/ sondern einem jeden von N Bundsgenossenen insonderheit/ gleich gewesen / haben sie doch 2 ^r Zeit ihre Städte wieder er- Dann so bald der Pabst (er- Mram Insten Blat) M Städte und Herrschaffcen den Arianern abgedrungcn/ und der Mg in Spanien/ Ferdinand/ seine Städte überkommen/ haben sich K zwey um den andern Theil nicht Ne bekümert/sondern der Pabst war 2 Erste / wie schon oben vermeldet Men/ welcher von gedachtem Cam- Nffchen Bund ausgesetzt/ und das M des Kaysers/ und die Macht des l§Mgs Ludwigen in Italien so wenig können / daß er sie daraus zu hMlben/sich wit ihren Gegentheilcn ^tianern / und mit dein ersten Bunds / dem König in r^Mten, verbunden: Dadurch sie Ein ein greuliches Loch in die gemacht/sondern allekroKrcüen s^^vsers und des Königs zuruck ge- lis ^n/ihren Feinden hingegen/ nem- Venetianern/ die schon in q^ussersten Noth waren / ziemlich Ursa» gicbt cs so Bl!,I^^elsivehrllchkeiten unter den ivelii?sFtioffenen / daß man darum M är. von den Bündnuffen zu ^ick?/: Dann wann es ge- E/ baß einer aus den Bundsge- Von Unbeständigkeit der Bündmrsten. 2^5 »offenen etwas erschnappen kan / Las ihm dienlich ist / wird er den andern nicht viel achten / wie dessen die Flo¬ rentiner Zeugnuß geben können / wel¬ che/ da sie mit Ludwigen von Mou, wider den König Naäisisum von Neapel in der Alliantz waren / haben sie / so bald er ihnen Cordona abgctretten/ die Alliantz verlassen/ und nemrsl ge¬ blieben/und nachdem diese Sache in ih¬ rem Lcnac ist verfochten worden/haben sie selbst bekennet/ sie hatten keinen grös¬ ser» Nutzen von der Victorte haben können/ als die Stadt Cordona/ dann alles das andere Land des Königs r-a- chsisi war so weit von ihnen entfernet/ daß alles/was sie sonst gewonnen hät¬ ten/ ihnen mehr schädlich als nützlich gewesen wäre. Solcher Gestalt war auch nach dem Pyrenatschcn Frieden Anno 16^9. die Cron Portugal von der Cron Franckreich/ mit dero sie ver¬ bunden war / verlassen: Dann in be¬ sagten Friedens ^Ltacen wäre abson¬ derlich abgercdet / daß / wann man Portugal innerhalb z. Monathen nicht unter die Pflicht der Cron Spa¬ nien bringen könte; Franckreich dessel¬ ben nicht weiter annehmen / noch bey- stchen/auch nicht gestatten wolle / daß weder von Portugal einige Werbun¬ gen inFranckreich angestellt/noch auch einige Völcker/ Portugal zu Hülffe/ durch Franckreich frey pslUrct werden sollten. Warum dieses? Wo bleibt die Bündnuß? Ist eine leichte Ant¬ wort: Weil so viel e«nqu6cen in Nie¬ derland / samt der höchst ansehnlichen Heyrath der Cron Franckreich durch den Pyrenäiftvcn Frieden zu guten kommen: Also haben die Bündnuffen keine andereGrundfcstc/als die ander Bundsgenossenen Eigen-Nutz bestehet. 7. Schier ein solches ist Anno 1679. bcy dem Niemmagischcn Frieden gesche¬ hen/ wo die Nordische Bundsgenossene von denen andern Alliirten verlassen/ und so gar von den Frieden ausgeschlos¬ sen seynd worden. Dannenhero exck- mirten/ ja schmählctcn ungescheucht/ Dännemarck / Brandenburg / Mün¬ ster/ das Hauß Lüneburg wider alle ihre Mit-Alliirten/daß man sie also in Stich gelassen/ und gleichsam der Fran- tzösischen Rache zu einen Opffer ge- Ccc macht Zwey und SechtzigsteRede. macht hatte/ da man doch/ wann man den Krieg nur noch eme kurtze Zeit ge- führet hätte / man nunmehr / da sie mit der Cron Schweden fertig wür¬ den/so an einem kleinen bestünde/ sich hernach ihrer Waffen nützlich gegen Franckreich hatten gebrauchen/ und da¬ durch von dieser Cron einen selbst ge¬ wünschten Frieden abzwingen können/ um so viel ehender/ daß auch Spanien die Sachen in Sicilien zur Richtigkeit gebracht / und ihre alldortige Macht nunmehr anderwärtig gebrauchen kon¬ te: Wie auch/daß der König inEnge- land sich erkläret hätte/denen Mur¬ ten zu Guten mit Franckreich zu bre- chen. Aber dieses gantz billige Lxa- mimren der Nordischen Mimen/ hat er/ der König in Franckreich/ mit seiner listigen Darbietung/ allerlei) avauca- Zisulen OKercen der gestalten stumm ge¬ macht / daß er damahlen Das Ertz- Hauß Oesterreich/nemlich das Spani¬ sche von dem Teutschen gleichsam ge- trennet/ indem die Spanierin beson- dere^Lkaren sich mit Franckreich ein¬ gelassen ; Holland aber / weilen es die grosse Bürde des Kriegs nimer tragen können/und andere Nutzbarkeiten und Vortheile darben ersehen / auch das Verlohrne überkommen/ sich gar leicht darzu pcrluacliren lassen. Durch die Trennung dieser Bündnuß/Hat König Ludwig mehr als das halbe piel sei¬ ner weit-aussehenden Abziehlungen ge¬ wonnen. Lc klLc nolirä iAnavi-ä acci- clerunc. Und dieses hat ihm unsere Fahrlässigkeit zugespielt. 8. WasListigkeiten mancherBunds- genossen brauchet / eine abgeredte Bündnuß zu schwächen / oder seinen Mit-Alliirten zu hinterführen/ bewäh¬ ret die vom Philipps Maria / Heryo- gen zu Mayiand gethane Hülffslei- stung/der freyen Stadt Lucca, wider die Florentiner / welche sonsten seine würckliche Mit-Alliirten waren; Und beschreibet solche Joannes ellalcicnnus indem ersten StaatsD-scurs. Nach¬ dem im Jahr 1428. der Friede zwi¬ schen denVenetianernundFkorentinern eines/ und dem Hertzog Philipp Maria andern Theils geschlossen/und ( wie in den Friedens-Abhandlungen üblich ist) viel andere BundLgenossene eingefüh- ret zu werden pflegen ; ist der von der Stadt Lucca, mit Quinlü,weder von einem/noch and^ Theil/der Friedens-Abred/ eingeM. ftn worden / entweder/daß man vergessen/welches nicht wohl zu E. ben/oder/daß es mit allem Fleiß E hen/wie etliche schreiben. Als nE Florentiner gesehen/daß der6uw>/> demFrieden nicht begriffcn/bekainen. eine Lust/ bedeute Stadt Lucca M ihre Gewalt zu bringen / und ihr biet mit einem schönen Stuck LE zu vermehren. Hingegen umdcnff fer der benachbarten Fürsten zu/ , gehen / beredeten sie einen siacclE Kriegs-Mann / so Lorce bl-accio E Starck-Arm) genandt war/ daG, das LucccNsche Gebiet anzikgrcE, und dessen Regenten gedachten Quimii davon zu vertreiben suE welches erholter Starck-Arm olE- rebraccio ziemlich geleistet / einer sich der Lucceuier angenonuU/> Dahero haben die Florentiner L zu fl'yn erachtet/sich öffentlich ffL den Ouiuiü zu erklären / welcher -ff. seine Zuflucht zu vielen FurDE nommen/ und dieHülffe von ihliff., dieser äussersten Noch / und grE/ nen so ttiächtigen Feind / voraeE- daß die Florentiner noch forchtff^ sich machen würden/wann miff Stadt Lucca nicht beystehende d M hat Umsonst aber wE' § Men und Vergeben: Dann «n stursten waren mit den FlorentE, m der Bundnuß/und es Atra^A keiner / solche zu brechen. UE nahm er seme Zuflucht zu den Uß fern / welche wegen Nachbai ff des Gebiets / und weil sie davor E ten / daß der Verlust der Staff, ^/hr Untergang wäre/haben ff.,/so Hulffe dahin gesendet / aber nE viel/daß sie denen Florentinern ff stehen kunten / unterdessen abE^ forchteten sich diele/ daß nicht etff M der Hertzog vonMayland die unter seinen Schutz nehmen E Demnach/ dem vorzukommen/bff^^ ten sie durch etlicheGesandten -^ii tzogen/ und warneten ihn / Vundsgenosscnen/ sich in ihre Mit Lucca nicht einzumischetr/ der Von Unbeständigkeit der Bündnussen. Oulnisi, und sein? ll.uccenll.-r in dein ^lind Nicht begriffen seynd. Der Her- Uhome die Gesandten: und ob er 2 ^^ioffen wäre/ denen Floren- ,W dre Eroberung dieser Sradt zu Andern/ nichts desto weniger/ da- M er der Bündnuß etwas nachthei- ,3 l» ftyn/ nicht angesehen wurde/ ga- s2Anen zur Antwort/ daß fie des- Mts befahren sollen / erver- seinen Bundsverwandten den Mrentlnern in nichts veränderlich t/^n/und damit sie seine Aufrichtig- ^,Aen / so wollte er sein Kriegs- E abdancken / und sich in einen fsiN sitzen / daß sie seiner sich zu Ä x» nicht Ursach haben würden. Meine die Gesandten weg / ver- . Am dieselben das beste/ so sie ver- fk, / ausgericht zu haben/ und er- y,Mn damit die Florentmische Re- tzAt. Indessen aber foderc der Her¬ ren Kriegs - Obristen / Frau- i'j' vforzia vor sich / entdecket ihm i^Mtzes Vorhaben / und sagte/ ükn? sich verhalten sollte. Deröwe- -jg/vknint auf einen Morgen Sfor- mehr andern Klie^s-Eeam- »L?r öffentlichen Audierch/ und be- M Urlaub von dein Hertzog / aus Men/ daß er mit seinen Feinden „Wieden geschlossen/ und nun ken ^?olcks mehr vonnörhen hatte/ ? wollte er gern seines Diensts «kZM werden/weil es sich ihme nicht soAe/in dem Müßiggang zu leben/ iliK? hachdem zwischen dem König hMWeti/und König in Fcanckrcich/ E" Neapel ein Krieg ausbrechen sich daselbst einem oder dem tzeli^Mutragen / und seinen Nu- simMA Zu suchen. Der Hertzoq vcr- liliss.. M darüber/ und zeigte sich dem i„AMen Schein nach gantz bestürtzt/ schwache aber wäre cs seine eigneÄm Demnach nach vieler Wort- dtj^ung liesse er ihm vermelden/ da- durch diese Abdanckung die tregMekung seiner Aufrichtigkeit/ sen ii^iMdsgenosscnen/ und denen Jta- ^tiea / ? Staaten / daß er keinen leg ändern den Frieden zu erbat- Ntbittx/ augenscheinlich zeige. Und das übrige Kriegs- Z87 9. Entzwischen/ als der Befehl in allen Mar-ländischen Städten ruch¬ bar worden/verfügte sich Sforzia na cher Parma: daselbst nahm er / als von sich sechsten / alles abgedanckte Volck an / liesse ein Geschrey ausge¬ hen/ als wollte er auf Neapel zuzie¬ hen / hingegen begäbe er sich cylcnds nach L.ULL3, besserte eine Schlacht gantz unversehens den Florentinern/ mit Er¬ oberung des Felds/dadurch entsetzte er die Stadt/ nahm als einen ungerech¬ ten Anmasser den Quimli in Verhasst/ sandte ihn nach Mayland/ und söge- stellten brachte er die alte Freyheit de¬ nen Luccensern/ die von dem OmM ge- waltthätig beherrschet waren: Der Stadt t-uoca die Sicherheit/die schon nahend an der Übergab stunde; Und denen Florentinern eine gute c»rre- ttion oder Züchtigung/die sie gar wol empfunden haben: dann er belagerte sie hernach/ und damit sie sich aus der fernem Gefahr erretten möchten / ga- ben sie dem Sforzia eine grosse Sum¬ ma Gelds wodurch sie ihren Staat von allen Kriegs - Ungelegenheiten be- ftcyet hatten. 10. Ouiccarllious UNd Noceruz belo¬ ben diesen Staats - Streich über die Massen / aber noch mehr -oanne-r Lksickermus, welcher mit nachdrückli¬ chen Worten einem jeden Statisten zu betrachten giebt / wie leicht der Her¬ zog Philipp der Stadt l-uccs zu Hülffe kommen ist/ und sie von der unrecht¬ mäßigen Gewalt der Florentiner/ ohne einiger Verletzung seinerEhre/ und Ge¬ fahr seines Staats / entrissen hat. Dann wann der Hertzog frey und öf¬ fentlich diebroreLkiooder Stadt t.ucc°l auf sich genommen / hätten sich ohne Zweiffel solche Beschwerlichkeiten er¬ eignet/daß nicht nur schwehr/sondern gar unmöglich gewesen wäre / sie zu übersteigen/weilen es nicht glaublich ist / daß die Venetianer diese den Flo¬ rentinern/ als ihren Bundsgenossencn/ angethancUnbilligkeit/so hin ertragen hätten / wie man dann hernach gese¬ hen/ daß sie es nicht gelitten haben/ zwar mit grosser Ursach / dieweil sie die erste gewesen/ die den Florentinern die Aussprengung der Stadt lbucca gc- rathen: Dann nachdem die Friedens- Ccc 2 Arti- Zwey und SechtzMeRede Z88 Artickel mit dem Hertzogen Philipp geschloffen / ist der Herzog von Vene¬ dig der Erste geweftn/ der zu den Flo« rentinischen Gesandten gesagt/ daß sie gedencken sollten / den Qmnili ihren Nachbarn zu züchtigen / weilen er sei« nen Sohn/dem Hertzog von Mayland zu Dienst / in den Krieg zugcschickt hätte / dannenhero/ wann die Vene« rianer damals ihrs Waffen wider Mayland gewendet hätten/ wäre we¬ der Sforzia/ noch das Kriegs - Volek entlassen worden/ und hätten die Flo¬ rentiner unterdessen die Stadt t.uLca mit grösserer Macht angreiffen kön¬ nen/ also/ daß sie alles Schutzes / und hoffenden Entsatzes beraubet / noth- wendig den Florentinern in die Hän¬ de hätte kommen mästen. i i. Uber diese Verführung des Her- tzogs (sagt ferner elrsiä^ri» us) komm die Florentiner mit Recht nicht kla¬ gen. Massen wann die Soldaten aus dem Dienst eines Fürsten entlassen werden / können sie sich in eines an¬ dern Fürsten Dienste begeben / ohne Argwohn oder Schaden der Ehre des¬ selben Herrn / dem sie vorhin gedienet: Dieses bewehret er mit einem Bcy- spiel des Frantzen von knverc, Her¬ tzogen von Urbino/welcher zur Zeit/ da der Friede zwischen Kayser Maximi¬ lian, und der Herrschafft Venedig ge¬ schlichtet wurde zu Mantua/als ein Vertriebener aus seinem Staat sich be¬ funden/ und vernommen/ daß die Sol¬ daten/so in Brescia und Verona gele¬ gen/von dem Kayser adgedanckt wor¬ den / ist er ihnen entgegen gegangen/ und mit allem Fleiß gebetten/daß sie ihm wollten behülfflich seyn / seinen Staat wieder zu erobern. Die Sol¬ daten/ sonst auf den Raub und Plün¬ derung der Städt begierig/vrrhofften sich dadurch zu bereichern / demnach sie ohne Geld-Foderung sich willig in seine Dienste begeben/ und nach lan¬ ger Mühe / haben sie endlich den von kovei-e wieder in sein Hertzog- thum gesetzt / also / daß deßwegcn der Pabst / noch ein anderer Fürst sich über den Kayser/als der Soldaten vo¬ rigen Herrn/zu beklagen hatte. 12. So hätten (vermercket offt - er- meldter LKMermus) die Florentiner w.'yl vermumm lvueu . sie auch selbst gebraucht / lndemsie Oumiti angefangen zu kriegen; »ne kennen / wie sie die Stadt unta Schein des korcebraccio angesiui A indeme sie sich gestellt / als harrcni denselben erlassen / aber in der E ihn in ihren Kriegs-Diensten ten/ und ihme befohlen den 6u>v'^ zugrciffen; Daß ebenmastig Hertzog von Mayland nut M. äusserlichen Schein verfahren/ doch in Warheit andere gctM^s dancken haben können/wiehernaW'^ offenbahr worden. Dahero E die Florentiner einen groben / mum oder Staats-Fehler beM / daß sie so leicht dieser listigen ckunq geglaubt haben; DannE tcn sollen selber dasVolckvon mE den^old begehren/ oder aupE^ sie dieHaupt-Leute desselben so lE unterhalten / biß die Soldaten y waffnet und getrennet wären mit diesem Anbringen hatten m A leicht des Hertzogs Gemürh/wo gäntzlich / jedoch zum Theil / können / ob er sich wahrhaM Ak schlossen / sein Volek abzudanckcNM ob solches zum Betrug wäre gewesen. i;. Bevorab hätten sie bella^l sollen / daß einem weisen FürstE^ zustehct / seinen Staat des SE lichen Schutzes / so mehrentyu Waffen bestehet / zu berauben derlich/wann die andern EtNAAs' tcn / oder Bundsgenossene / EM rentiner/ damahlcn mit KriegsEr derseyen waren. Wann .EM Hertzog auch von ihnen begehtl^.ß ße ihre Völcker abzudancken / am beederseits ohne Forcht leben,.^/ ten / hätten sie wohl glauben m Ms daß unter solchem Gegen-ME so kein Betrug wäre. Aber schlechthin sich entwaffnete Gefahr / von jedermann aE^ cl^ zu werden / sich setzete / warsE ne Sache / die so weit von em^ ^il sten Schuldigkeit und weE^ Mli entfernet / daß sie es nicht Z hätten sollen. Diese ftynd llcrini Anmerckungen: Ick) tt noch zu zwcyen andern Von Unbeständigkeit der Bündnussen 389 cher oder unbeständiger / als die so zwi¬ schen dem Herrn und seinem Unrcr- than/ zwischen dem Lands Fürsten und seinem Vasallen angenothiget wird; dann wie kan solche lang hass¬ ten / weilen keine ist : Und wann sie eine ist/ so ist doch solche unlöblich / un¬ gerecht./ erzwungen/ oder dem Herrn allezeit schmertzhafft. sequc?rm- cipum mcnccs exulcerac, sagt der poli¬ tische I^con, cum lub6uis, ä c^ui- bus courumciiiim acccperuuc, pacilci Lc 26 kaüa lcrvgn6g compeHi: Es be¬ trübet die FürjLcn im Grnnd ih¬ res Gemürhs nichts mchrcrs/als wann sie nuc ihren Umerthanen/ die ihnen abtrünnig worden/ eini¬ ge Bündnust emzugchen/oder zur Handhabung derselben angerrre- bcn werden sollen. !Und es hars doch Spanien mir Holland / Oesterreich mit Schweitz osst cingehen müssen. 16. Die Ungleichheit des Regi¬ ments verursachet grosse Aenderung m den Miantzen. ?oi>bius vermcr- chet: K.CZUM 6c Üverarum Qvrcacum rcs inccr le luäpce nacurs puZnsuc: Die Könige kommen nie übercins mit den freyen Kepubii^uen / oder jenen Vöb ckerschafften / die von mehr als einem regiert werden; Ihr Ziel und Ende/ ihre Mittel und Anstaltungen / selbiges zu erlangen / seynd einander gantz nuß- hellig und unterfchieden/und können sie sich zugleich nicht leicht gedulten. Die Gleichheit steiffet gute Verstandnus/ und die Ungleichheit gebühret lauter Mißhelligkcit: Wo es aber Mißhellig- keit giebr / da ist kein Bestand zu hoffen. Dahero viel Politische Schrei¬ ber widerrathen denen kcpubücjuen und Gemeinden / sich mit sblowren Königen und Fürsten zu verbinden/ und auch diesen mit jenen: Sintema¬ len ihre Staats-Maximen in allen und jeden einander zuwider knuffen. Mas¬ sen die meisten kepubüquen aufkom¬ men seynd durchUnterdruckungderKö- nige / und alle die Könige trachten hinwieder solche zu unterdrücken. Der Venerische Staat ist gewachsen durch Abnehmen der benachbarten Fürsten; Die Florentinische Freyheit ist gesun- cken durch Erhebung der ^cciiccischeri kamiiie; Rom ist ein Beyspicl eines und Ccc z des begiebt sich auch in den „»Mussen/daß etliche der Bundsge- mit grossen Unkosten / ohne Nutzen / beschwehrct werden; ^/,^^uchen liegt die gantze Kriegs- ' Eine andere leldec an Land nss ^uttn; Jener muß grosse Sum- vd,"/chlragen/ ohne einigen Nutzen/ er einigen Nutzen hat/ d n^^lde so gering seyn / daß ihn "Sofien weit übertreffen. Alle ^chwehrigkeiten machen den mA wancken / und offc aus blosser < Mgllchkeit können sie das Veripro- Lai? zuhalten / sondern müssen W entweder weichen / oder dicu- stellim / oder Frieden niachen; Et nus einem Alliirten ein Feind wird: Als wie ä-nno der Hertzog von Savoyen von hass, glichen AUiantz gemeldter abgetretten/ und sogar dasQe- wider den Kayser/ h' ver Cron Franckreich angenom- . Dergleichen Schwehrigkeit ha« Hollander gegen denen andern W» genossenen 1678. vorge- vA daß nemlich sie unmöglich den mkß / der mehrentheils auf ihre ^Men geführt wurde / weil sie den festen Alliirten die Unterhaltung a^ubüäien geben müssen / länger k Dauern konten / und weil dochkei- wäre / daß man Franck- geil bessern eonäicionen solte zwin- N.können / wann man auch den TZ langer fortführte / wol aber in lli!A.ffunde/die Niederlande völlig Fluren/ so blieben stedabey/daß Wan nicht anderst wolte zu der lteZ khun / sie aus der Bündnus / und ihren Frieden besonders würden; Wie wohl aber die tzt'Meriossene wegen der Herren iaMu (sowohl zubemercken ist) slhwehren Krieg sich eingelas- Es ist zwar darwider zwi- Statisten viel Redens und der gewesen / aber der Holläm ^ste§?Etaats-Klugheit hat die äusi und die allzu greiffiiche Un- daß ^bst dergestalten vorgcschützet/ der s .dte Mäuler stumm / und die Fe- i'^vffgemacht hat. Es ist kein Verbindnus schwä¬ z 9 o Drey und GechtzWe Rede. des andern: Lrumshat/ mitVerlrei schafft wieder in den Thron gesetzt- bungderffarqwnier/ die Bürgerliche Kurtz: Ungleiche Bündnussen M Regierung aufgebracht ; Muüur schm widersinnigen Regierungen lM und ffibcnu; haben diese nach und nach bcn einen schwachen Grund und Methan / und die Königliche Herr, sündigten Boden. WWWM-WWWMW WW WWWS Mey undUechßigste Uede. Uon der UnpatthepligkeiL. I. Jnem Beherrscher lieget ob / also die Zügel des Reichs zu führen / und den Wagen zu lcncken/ wie vor Zeiten in den Römischen Schauspie¬ len gebräuchlich war / damit er nicht mit. den Radern an das gesetzte Ziel anfahre/ und mit dem gantzen Wagen scheitere. Der Grieff aber dieser Staats-Klugheit bestehet / sagt vicla- cus SLvcäl L, in dem / daß man w iste d ie Weite also abzusehen / damit die Aexe/ darum die Räder lauffen / durch das Ziel kommen mögen / und auf kei¬ ne Seiten anrenncn. Vornemlich aber gebühret einem Potentaten / einen sol ¬ chen Fleiß damalen anzuwenden/wann man thne um einige verbindlicheAllian- tzen zur Ausführung eines Kriegs er¬ suchet. Dahero dieser vffcui-s allein wird von der Unparthcyligkeit oder ^eucralität handle»/ und den Fürsten dahin anwetsen / ob / wie und wann er sich derselben mit seinem und der allge¬ meinen Wohlfahrt besten Aufnehmen gebrauchen soll. 2. Die Unpartheyligkeit ist die von denen Statisten sogenannte Neu¬ tralität: Wordurch ein Fürst zwischen zweyen/oder mehr Kriegenden sich kei¬ nen von ihnen anhängt: Keiner Par- they beypflichtet/ so viel einer/als der andern/ gestattet. Die partheylick- keit aber ist eine würckliche Alliantz oder Verbündnuß / durch welche sich ein Fürst mit einem oder mehr seines gleichen / mindern/oder mächtiger»/ auch mit k^epubüquen und freyen Ge¬ meinden iN einen äetcnllv-und offen¬ siven Krieg/ wider einen dritten / M mehr derselben/einlässet. Beyde/ob zwar in bloser Willkühr des Louver^ liehen / nichts desto weniger/ ehe E sich zu einer oder der andern entsctM sen will/sollen beyde in reiffe BerW' schlagung gezogen werden. Weil an hanget das gemeine Wesen/erE der zum Glück oder Unglück/zumA winn oder Verlust. Diejenige M sten aber / die jemanden schon pflichtet seynd/ oder mit Lehen E' worffcn / haben keinen Theil an s. k>ieucralität / sondern sie müßen ih^ Pflicht nachgehen. Non, quoll alios convercanc, lolum soco^ ffanZunc; le6 illi eriam, qui fcruncüs, quibus jurarunc , beNlck^ der Griechische Geschieht - KchE. in seinem . Buch. AH, allem denen/welche sich zu andern^ gen/ wird der Bunds-Bruch zugeU thet/ sondern auch jenen / welche oc» Bundsgenoffenen keineHülffe/darE sich verschwohren haben/le'stenwoW' z. Es ist zwar nicht ohne / daß gemein geredet wird: daß die , lltät weder die Freunde vergtE, noch die Feinde versöhnet; Doch geln keine unerhebliche Ursachen / zuweilen derselben zu bedienen. von diesen wollen wir so viel beru^ ren/als zu diesem Werck genug zu erachten werde. DieHaupt-Bew^ Ursach giebt mir an die Hand KW. ^arcianus. indem er zu sagen Oum in pace liccr vivcre, non arma affumere. So lang klN H Fried haben kan / soll er sich Lt Krieg nicht reitzen lassen. EM b . Sürst hat mit ihm selbst S^u^ weil sie allem vom gantzen Sepcenmo- nsiisiHm Europa war/ die sich Lamah» len neucrui hielt / sie ward dadurch nicht nur von allen kriegenden Par- thcycn über die Massen hoch geachtet/ jede von ihnen suchte bey ihr wohl da¬ ran zu seyn / und alle trugen ihr die iViecliaclon an/ sondern es zöge auch die gantze Handelschafft von allen Orthen sich dorthin / weil sie überall frcy und sicher hmschGn/ und handeln kanten / welches eine unsäglichen Reichthum ins Land brachte; Dahero zeigte der Kö» nig in dem seine grosse Weißheit/weil er lieber beharrcte in der wemrslität/ versichert seines grossen Aufnehmens/ als geführt zu werden mir einem hof¬ fenden Gewinn. 4- Es seynd noch andere zwey Staats Ursachen. Die Erste / daß man dickriegendeParrheyen selbst un¬ ter sich schwächen / unbvonKräfftm kommen lassen will/damit man sie als¬ dann selbst unterdrücken könne. Das war die Ursach/ das Pabst Alexander der Sechste / weder denen Columnem fern/ noch Ursinern/ die mrt einander in Zwistigkeit stunden/Hülsse leisten wollte / damit er sie hernacher alle beyde selbst so viel besser unterdrücken möchte / wie es OulLcarcllnus bezeuget im 4- Buch. Ebnermassen/wie Kay¬ ser Friedrich mit Hertzog Carlen von Burgund einen Krieg führte / ver¬ sprach zwar Ludwig der Eilffte/König in Franckreich/ dem Kaystr Hülffe/ hielte es aber nicht; sondern fasse still/ einen spaten Ausgang erwartend: Dann er wollte lieber / daß sich der Krieg verweilen / und dadurch beyde Theil abgemattet werden möchten. Die andere Staats-Ursache ist/ daß man eines/oder des andern Ttzeils grossen Gewalt fürchtet / bevorab/ wann einer von ihrer mehren in die Miantz begehrt wird. In solchem Fall ist gefährlich/um einen zu Gefal¬ len/ deren viel anzufeinden: Ist dem¬ nach besser bey der bleucrEät zu ver¬ bleiben. Dessen Beyspiel wäre vor Zeiten die Republik von Florentz/ Anna/ eine gebohrne Königin zu Nea¬ pel/ nähme an Kindes-Statt / und zumNachfolger im Königreich an/einen 7 Fran- Vsir der Urrparrheyüchkert. Z 9 r ADn/ »oarff sich in frembde und darbey über die Massen wohl: handel/ die ohne sein Entgeld geerie- können werden / nicht einmischen : M warum soll ein Printz einem zu Mallen/ Len andern wider sich ver- Wn/und vielleicht gar die Waffen M seinen Halß laden. Die Kepubn- Mn/ und freye Gemeinden/sollen ih xndlefts wohl gesagt seyn lassen/damit "^Spaltungen der grossen Poten- M>n/ sich m dcr Ruhe halten/ und von een Streitenden niemanden bey- So offt dieses die Venetianer AM/ haben sie weißlich gehandelt/ W sich erhallen ; So bald aber sie '7 ( als in dem Krieg zwischen Ludwi- !? ^u Zwölfften/ und Kayser kwxi- tS? dem Ersten geschehen) der Par: Mtchkeit ergeben/seynd sie allzu em-. Mich geklopffet worden. Tue Uivcitzer in dem Teutfchen Krieg/ Wo 1^6. ftynd gar recht denen Wapffen der alten Spartaner nach- Mgen / welche sich nie haben mit Aeleponnesischen Krieg verwirren/ Awie die Gallier zwischen den Rö- kWen und Carthaginnesischen Krieg ?Wen wollen/als und ibu- sWz, in demri. und dieser m Werstm ihrer Jahr-Bucher/ >er yon den Schweitzern in dem ^begründen. Das Itallanlsche Schwort ist dißfalls dienlich:ebi ti muove; Der wohl ste- Noll sich nicht rucken. Es ist ohne Sekandt/ in wasKriegs- Flammen nach dem Jahr 1677. Ober- tz.,LUieder»Teutschland begriffen war; dxW der Cron Engeland; welche in ^WLur^litäk beharrete. Es hat S dgs Parlament/ weil es sähe/ Franckreich in seinen Lonquecen weiter und weiter gieng/ starck gedrungen / daß König Carl/ U? der Andere/ welcher nach ssiMen des Cromwells wiederum »Königreich üngetretten/ zu tS Alliirken tretten/ mit Franck- dys Brechen/ und dadurch ein Stuck tzMuderlanden bekommen möchte: lveA ^e ihme grosse Lubliäwn ver- ^Men/ aber nie zu einem würcklichen ^^t Franckreich bereden kön- bci> dicstm Krieg befände die Cron Engeland m Frieden/ uuencscylsyaver oer sollte / weil der Mangel an und andern vorsiele / nut VE M fortrucken/ und einen bessern suchen / aber der Feld-Obrlsie wollte nicht/ sondern sagte, nunmehr so weit kommen/ vas. M erwinbe: Wer fortrucken wa, ss überlasse den Sieg dem muß gefochten seyn; wen." Drey und Sechtzigste Rede. _-- herc eine grosse Entschliessung/l>Ä einen Krieg/ dessen Ausgang Zw hasst/ und die Fortführung «M "'s/ trägiichenSchwehngkeiten belaoc zu verbinden. s. ES stynd mehr d-rglc>»« heblichkeiten/ welche alle die tat und Unpartheylichkeit emra Als nemlichen die Entladung W Kriegs über sich selbsten: A Wendung der Feindschafft: fahr / verlassen zu werden: l-ve den man wenigst einem/wo den dadurch erweiset: D>e nung eines baldigen Vertrags / man keinem bcysiehct: ZweW a Gerechtigkeit des Kriegs / r"iv dergleichen / rc. welche alle ausz ren ein grosses bedörffen. noch eine Staats-Ursache zu*^r- cken/ ncmlich den Ausgang ten / oder wenigst eines oder r, dern kriegenden Glück und ba des Siegs zu beobachten; UM sie sich mit dem zu verbinden / Ae Oberhand behalten möchke.-M^ Staats-Klugheit lehret in zwE^: ten Dingen / das Sichere zu w , „esi nicht solche Bundsgenoffen men / mit denen man fallen NM'O- nie an eine wanckende Wano^M nen: Allemal glückselige leit zu suchen/ die uns kM Äset de / sondern Hülffe seynd- Ursach hatte Pabst Mu-- , fl»/ Krieg zwischen Heinrichen den König in Franckreich / und Groß-Hertzogen von Florenz gl- der Stadt Liens sich unpartheMjchl halten: Massen dieses der arE^ Geschichte Schreiber 14. Buch beglaubet/ spreckss^hE beyder Theile Kriegs-Heer neK' sammen lagen/und mit einanv^M ZY2 Frantzösischcn Printzcn/dcn Hcrtzogcn von ^njou, welcher Anno iz 28. (wie es /^rLtinus in dem 9. Buch der Floren¬ tinischen Geschichten beschreibet) wi¬ der den Carl von Our-no, damaligen Besitzer des Königreichs / mit einem grossen Kriegs-Heer in Italien einge¬ fallen / und anbey die Florentiner 'er¬ sucht/ sie wollten neben ihren Alliirten kits, Liens, t.uccs,keruZia UNd Lononis jhme in diesem Krieg beystehen. Im¬ mittels kamen auch die Gesandten ob¬ besagten Carls/ mit glcichmäsiigemBe- gehren eines Nachbarlichen Bey- stands/ wider die ankommende Fran- tzosen. Endlich meldeten sich auch die Hungarn/ samt dem Pabst Urbsno, und barhen/ sich mit ihnen zu verbin¬ den wider die auswärtige Feinde. Sothane Werbungen gaben viel Den- ckens denen Florentinern/ und nach ge¬ meiner Berathschlagung befände der Lcosc, daß es viel thunlicher seye/ die Alliantz allen abzuschlagen / und die dieurrsütat anzunehinen. Dann ob sie Zwar geneigter waren dem Carl/ alsHrcklicheü Besitzer / und dem Pabst/ als obersten Lehens-Herrn/ besorgten sie sich doch vor der Fran- tzoftn grossen Gewalt. Es wäre Anno 15 46. der König in Dennemarck sehr gelobet/daß er denen ?rocclliren- den Fürsten/wie sie den Krieg wider ihr allerhöchstes Haupt den Römi¬ schen Kayser führetcn / keine Hülffe / ob er wohl auch mit ihnen in der Bündnuß wäre/leisten wollen. Dann einem sehr machtißcn Potentaten sich zu vermessen/ist ein grösserer Verlust/ als der Gewinn / den man hoffet an der Freundschafft etlicher mindern Fürsten zu haben. Dahero bey Aus¬ gang des Teutschen Kriegs/ muste sich der Churfürft zu Sachsen / und der Landgraff zu Hessen / gegen den Kay¬ ser verpflichten / daß sie wider den König deßwegen nichts feindseeliges fürnehtyen Men: Also hat die klcu- ri-sütat den König in Dennemarck nicht allein die Gnade bey dem Kay¬ ser/ sondern auch die Sicherheit seines Lands/ neben Erfahrung grossen Un¬ kostens/ und Verhütung des in derglei¬ chen Fällen unausbleibenden Scha¬ dens/ erhalten. Es bedarff in War- Von derUnparcheylichkeit zyz cken zerreissen / mit diesen Worten: Uc pau!o ance snimum iucer rerrx^ue Komunam sncipicem Zcllilli: ics )2m corpus palUm 6illr3bcn6um cla- bis Gleichwie du deine Treue zwischen die Adener und Römer kurtz vorhin listigltch gespalten haft / also solle auch dein Leib in Stucken zerrissen werden. Wie es auch geschehen / und damit diese li¬ stige NcucrMät Übel ausgezahlt wor¬ den. 7. Dannenhero ist es nicht genug/ ncucr3i seyn wollen: Es ist noch viel in acht zu nehmen/damit man darbey keine Gefahr leide / sondern in guter Sicherheit verbleibe. Zwischen der Gewalt und Macht zweyer gegen ein» ander reissenden Strömen / kan ein Damm/ oder Arm des Landes viel thun: Aber wo sich die Wellen eines Stroms allzu viel erhebeten/ und den Damm untertreiben möchten / so wird das Stuck Landes bald gehoben/ und von dem Wasser hinweg getragen; Ebenmässig geschichts offt denen Neu¬ ralen / wann sie sich nicht wohl für, sehen / und von denen kriegenden Par- theyen sich nicht genug versichern las¬ sen. Dannenhero das erste seyn soll/ daß ein Neuner sich beyderseirs ent¬ schuldige/ die Ursach der NeucrMat / und zwar solche / die keiner Parthey nachtheilig ftynd/ anzeige: Mit dieser Aufrichtigkeit gewinnet er entweder von beyden die Sicherheit/ oder we¬ nigst das Liecht/ auf den er sich her, nach bey etwaun geschehenen Bruch zu verlassen hat. 8. Das andere ist die Gleichheit/ dero sich ein Neutraler befleissen muß: Er soll sich auf keine Seiten zu weit herfür thun; Incra Neutrales, sagt Hau- c^6itles lib.2. erenim ccnleri non ciebenc, hui lcle 3lcerucri parci -ickclixerunc, uni- Hue cluncaxac parci kavcnc: Neucralicaris enim fu8 bvc iplo violacur. Eö M0§ gen unter die Neutralen diejenige nicht gezehlct werden / welche ei¬ ner parthey allein zum Vorschub dienen: dann dadurch wird das Recht der Neutralität gebrochen. Man sehe sich also wohl für/daß man weder mit Worten/noch in der That/ viel weniger mit einer Bezeigungmer- Ddd cken die den Ausgang erwarten / um W hernach mit dem Obsieger zu ver- Mm: wodurch er auf den Pabst Mlete / welcher aus Haß gegen den M>er / heimlich denen Frantzosen Müe/und allein auf den Ausgang „ schlacht wartete/ um hernach sei- Bemüths-Bewegungen desto stche- , ? zu eröffnen. Zu dieser Ursach ge- ^uch derjenigen Arglist / welche .^ues Fleißes sich darumen neucral er- damit bey Verlust einer Par- vo" dieser um desto theurec tzMt werden / welches meisterlich ^Arreu Schweitzer wissen und kön- ^'.Allermassen dieses lovim von ih- l>MSeUget/hib. ;8- Uilloriarum. In Krieg zwischen Carl demFünfften/ Frantzen dem Ersten: Uc au6ä OZIIoz lulbncnlli belli neLelbrace luzm carius venäicarenc; Damit König / wann er die hM-Last nimmer allein mit seinen h-,Mn ertragen könte / sie theuer Ahlen sollte. Es begegnet aber der- kMen listigen Neutralen und Aus- Aten offt viel übles / bevorab All sie keine eigne grosse Macht ha- edann bey Ausgang des Kriegs/ Äsen sie keinerseits die Gnade/fon- D werden zu einem Raub desUber- Aders/ als die / welche auf den Er- D'lkiglich gewartet/ damit sie ihre NMe nach dem Glück/ und nicht der Freundschafft oder Schuldig, M.N^n/und den Mantel nach den ksN hencken könten. Die seynd kei- ^ vreunde/ sondern Nachsteller/keine / sondern Gleißner und cchMcke. Livius erzehlet ein altes / werckwürdiges Beyspiel: Als die wider die Fidsner und Vejer wollte Aerius 8uckeciu8, ein lia^der Albaner / den Mantel auch M ss.-?-Wind hencken / dann wie er u^^Macht käme/ ruckte er mit sel¬ be auf eine Seiten / und bega- AL??^bine Höhe/zu sehen / ob die die^/ oder die Vejer und Fidoner llUin^^ud behalten möchten. Weil Wit n? ^omer obsiegeten / wollte ers « halten: Aber luilm, der wen/ verwiese ihm seine Un¬ rund nesse ihn mit Rossen in Stu- Drey und ^echtzigste Rede thun hatte/beklagten sich dieselben htB Pabst OreZorio XIII. und wann sie nur eine ^Mentz Hal- wollten sie die gantze Insul ven v Königin Gehorsam loß machen. Pabst liesse dieses dem Könlg M bringen/ ermahnend/ weil der KN- . Religion beträff/sollte er aufall/s liche Weiß der Insul zu Hulff koK Vereinigten sich also mit emano „ geheim / aber damit es die Ke- :^ nicht merckte/ daß der Spamer w> sie handele/ wurde geschlossen A./ Krieg sollte unter des Pabsts aber auf des Königs Unkosten/ hen/ der Pabst brachte eine Mannschafft in dem Kirchen-O- auf/welche auch nacherJrrlanv '' Z schiffet / unterwegen aber waren Portugal/ von dem König v-'.r^'M- und in Africam wider den Konl^- leczu dienen/ angenöthek. Der>M in Spanien durffte sich darwi^A setzen / und muste solches gesW^c- sen / damit man ihn nicht vor W theyisch halten sollte. Was TEM Volck hat nicht die Cron in diesem letzten Krieg unter der ^l- bekommen; und seynd doch al-e M sche Fürsten mit Oesterreich'^' Franckreich entweder verbunden neucr^l? Sogestalken wird ernch/Miii unsern Zeiten/was in dem M' Al: Livius von denen Aetoliern s--^ .Air Diese waren allemal neucr-gl A denen benachbarten Völckern/rr^A bcn nichts destowcniger ihnen sie in einigen feindlichen Kneß then seynd/ so viel Volcks/ daß tzeKriegs Heer ausgemacht/uno ,^ lier wider Aetolier gestritten iß io. Vierdtens/ der nie so gar zu trauen / daß einer die Waffen ablegen / oder die tende aus der Acht lassen soll-/- cicus bewahret dieses: M Lc bello inrcr ie ccrranribus, loc ,^s valillo pgrscoc^ue lubllclio ViÄoriL vicinus elacus , noM-- . rem wiiar: Wann die streiten / so müssen wir damit nicbr etwa nach ew/f Victorie jich jemand geluste^E auch nach unferm The»! /^ß fen. Es gehet nie leer ab / ^94 cken lasse: Oder / wann ja einem ein Freund-Stuck zu erweisen wäre/ daß cs zu beyden Theilen gleich gesche¬ he. Kurtz: Man soll allen möglichen Argwohn verhüten / daß man einem Theil mehr / als dem andern zugethan seye / sonst wird hieraus ein grosser Schade und Gefahr den dUmralen ge¬ wiß widerfahren/ deßwegen haben die Römer dieAlbanenser gezüchtiget/wie jene mit dem König ^miocko im vol¬ len Krieg stunden/ und diese ihme bloß die Gesandten zugeschickt. Aus der¬ gleichen Vorwandt hat Anno 1674. die Cron Franckreich kranclle eomcs erobert/ wiewohl die Schweitzer sich incerponirt/ und gern die d/eurmlitat vermittelt hatten / die aber Franck- reich/ nachdem es gespühret/ wie leicht die Eroberung dieses Landes fallen werde/ nunmehr nicht anderst/ als ge- genjahrlicher Bezahlungen 4OOOQO. Francken vergleichen wollte. 9. Drittens erfodert die dlemrZii- tat/daß man einem Theil vor dem an¬ dern kein Quartier gestatte / oder die Soldaten annehme / verpflege / son¬ dern entweder keines Theils/odcr beys derseits. villcmr, sagt ferner illuL^- clillesAeri llolbis nollcr, c^ui iuscipic do¬ lbeš noüros: öc paria lunc, immicus ell'e, Lc inimici Lmicus. DaNN eiNS tli/ unser Freund zu seyn / oder unsere Feinde anzunehmen: nicht weni¬ ger eines ist / Feind zu sevn/ oder Freund des Feinds. Ebenmässig soll ein nsucraler Fürst keinem Theil seine Unterthanen zuzuziehen gestat¬ ten/ oder darzu heimlichen Vorschub geben / weder frembden Völckern den Paß eröffnen. Dergleichen verstellte Fürsten seynd ärger als die Feinde. Also erwiese sich die Königin Elisabeth« in Engeland/ gegen die Cron Spanien: Dann sie stellte sich gantz uemrai in dem Niederländischen Krieg/und eine Freundin gegen Philippen den An¬ dern/ König in Spanien/ unter der Hand aber liefferte sie alle mögliche Hülffe dem Printzen von Nassau/ oder orsnZes, welcher ein Haupt war der Zusammengeschwohrnen wider ihren König. Aber kkilippus begegnete ihr mit gleicher Maaß / dann wie sie mit den Zrrländern wegen der Religion zu Von Der UnpartheMchkeit. Z95 Engeland und Holland sich in damali¬ gen sehr scharffen Krieg zwischen dem König inDännemarck und demKönrg in Schweden / welche beyde in ihrer hohen Person stlbftmit gefochten/sich nicht allein als wcucrsle ins Mittel geschlagen / sondern suchten sogar die Hollander auf ihrer Seiten ihren zu- lürten/ den König in Dännemarck/ darzu zu obi-Z-ren / und thaten auch deßgleichen auf der andern Seiten die Engelander mit ihrem Bundsgenoffe¬ nen dem Könige in Schweden / als deme zu iceunckrtN der ^ämiral klon- »Zs mit einer Potte geschicktwar / der aber darmit nicht ^.ren/ sondern die deede streitende Partheyen nur zum Frieden zwingen sollte / welcher auch bald hernach in dem Lager vor Cop- penhagen durch obbesagte zwey rr^le Potentzen geschloffen ist wor¬ den. 12. Es geschieht eine besondere Eh¬ re demjenigen / welcher wegen seiner NeurEat / zu einem Schiedsmann von denen streitenden Partheyen an¬ genommen wird ; und nehmen diese gemeiniglich ihre Zuflucht zu einem mächtigen Potentaten / der sie ent¬ weder zu guter Einträchtigkeit anzu¬ leiten / oder bey Verweigerung oder Unzuhaltung derselben / darzu vermö¬ gen könne. Also ward zwischen Hein¬ richen demAchten/ König in Engeland/ und denen Schottländern / krsnLiiLs i. dem König in Franckreich/als einem Freund beeder Partheyen / die Ab¬ handlung des Friedens übergebcm Also ist Rudolphen/dem Andern Rö¬ mischen Kayser / die Streit - Sach zwi¬ schen Philippum König in Spanten/ und seinen Niederländischen Untertha- nen/zur Erörterung gäntzlichen an¬ heim gestellt worden. Also haben ?Ki- liopus öonus, Hertzog zu Burgund/ und Johannes von Luxenburg ihre Zwistigkeit Carl dem Siebenden/Kö- nig in Franckreich / anvertraut. Also erböte sich zu einem Mittler Sigis¬ mund der Erste / König in Pohlen / in dem benachbarten Krieg/ welchen die kroceMrende Reichs-Fürsten wider Carl denFünfften geführt haben/und wollte sich/auf deren gethane Bitte/ mit ihnen nicht allein nicht verbinden/ Sdd 2 und —... Lander nicht leiden sotten/ 2k)^^^^arschaffc der Krieg weiser Fürst cntblöffet Waffen niemahlen / sondern WT Ü/h mit genügsamer Macht len / auf allen Fall einem Kopff zu bieten. Und die riia?bezeiget / daß derje- S Arsi/der die Waffen und Sol- K- der Hand hat / allezeit Ünder/ und nicht leicht ange- w'^- Gleichwie im Wider- dieucrLlütät/ denen Bünd- auch dem Frieden sechsten all- l^"Muen/ werden offc unverse- ^aberfaUen und niedergerichtet. ^Mtneichelte sich Teutschland ^.nno 3).,?'nach erhaltenem Frieden zu / schier zu viel / bevorab/ Mck, wan Philippsburg in Kay- Gewalt bekommen / und also UaAor auf derselben Seiten vor zugesperrt. Man lebte li^Mben aller Orten ohne Furcht George/ mandanckte die Völcker ZkMN legte die Waffen nieder/ das set Weschütz wurde in dieZeughäu- geliefert / die Magazinen aus- / "wessen aber hat die Kron Mttich alle Völcker auf den Bei- galten / die abgedanckte Teut- skiiKenommen/ neues Geschütz gtes- VKrc. und was ist erfolgt? Ehe Hauchs versähe / so gteng mitten im N/w nem's Feuer auf/ nemlich chkiri »^ang der keumonen / mit wel- hg/,^/ NM keine Gegen-Verfassung l>!^^n Reich mehr entrisse / als der Ällyk 8ünffrens/ denen Neutralen lie- U zwischen die kriegende Theile ^ilrrd «i "H darein zu legen/den An- Mi, zurathen / Friedens - Beding- !Äon?!'oje che von jenen zweyen ihme nickt schlagen wird; sintemahlen je^M, denen zwer-en Potentaten gutt Je tung geben wird / damit der nicht von den andern unterdE^ dec an sich gezogen werde / E durch deren Eifer erhält dritte in guter Sicherheit. hero ftynd die Spanier dem p^/zi! ^wanucl aus Savoyen alleztu Kuiffe kommen/ und mir Wab^ B der dasjenige eingenommen / Frantzostn ihme abgezwungen V Wann die Spanier von denen tzosen aus Welschland getrieben den/ so ist Savoyen m der D» Dienstdarkcit / dann die WAie hatten keine Gegen-Waag/ "E Spanier so weit entfernet in Spanier aber / wann sie B Welschland bleiben/so könne» ', D/ so gro sses machen/nicht allem baß sie viel entlegen ftynd / A,. siliNs daß die Cron Franckreich ihu^Ml mermehr dieses gestatten /um u" F das ne quiä nimis, oder Nicht an ihnen beobachten / und eM'M, verwehren wird. So lang vu blck nische Macht in ihren GraE Von der Nnparthepkichkeit Z97 eben derselben Nation zum Raub nicht geben sollen ? Die Schweitzer haben sich viel verständiger erwiesen/als sie: Dann sobald sie gesehen / daß fremb- de Hülff zu eines Theils Behuff hat kommen sollen / haben sie Frieden ge¬ macht/ und den Haß und die Waffen niedergelegt / ob schon solcher Krieg wegen der Religion entstanden war. 14. Siebendens / die mindere und schwächere Fünfen / wann die mäch¬ tigen miteinander kriegen / haben un- partheyisch oder nemrK zu seyn selten ei¬ ne gegründeteUrsache. Wann sie es mit keinem halten / so werden sie gewiß dem Obstegerzum Raub: Halten sie cs aber mit einer Parthcy/ ob sie zwar unterliegen können/ so können sie doch auch obsiegen/ und wenigst eines Hüiffe und Gnade versichert seyn/als im Wi¬ derspiel beyder kriegenden Haß aufsich zu laden. Allermeisten ein schwacher Fürst / der zweyer mächtigen Poten¬ taten denBeystand ausschläget/Ma¬ chet hiechurch bey allen beyden in Verdacht/als habe er mit einem unter ihnen einen heimlichen Verstand/ oder/ daß er sich beyder nicht achte. Eines oder das andere erwecket in großmüthigen Hertzen einen Verdruß/ und eine nichtlang ausblelbcndeRache. Von dergleichen d/eucralen giebt ^l- pkonius,König von dleapei, ein schönes Gleichnuß: Daß nemlichen solchem ge¬ schehe / was dem Mittlern Inwohner zwischen dreyen/ so ein Hauß bewoh¬ nen/ zu begegnen pflegt: Dann der den untersten Theil bewohnet / der füllet den Mittlern mit Rauch an/der aber oberhalb wohnet/ ist auch dem Mittlern überlästig mit Staub ma¬ chen/ Rumpelen / Schlagen/ Hauen/ und dergleichen Hauß - kumor, der sel¬ ten ausbleibet. Die Florentiner ha¬ ben sich mit dem König in Franckreich/ um den Pabst sich nicht ftindseelig zu machen/aufkcineWeiß verbinden wol¬ len/ dergleichen auch mit dem Pabst nicht/ weil sie sich vor den König be- forchttn haben: Hingegen haben sie dadurch weder den Pabst zu ihren Freund gemacht/ weder bey dem König vielen Ungelegenheiten entgehen kön¬ nen / biß Carl der Fünffte ihre Frey, heit gar gehoben/ die niemand nützlich/ Ddd z und und Lehen'.Ländern vergnüget / '-Mm sich hje Jraliänische Fürsten bekümmern/ dann sie har ih- n Mderpart / nemlich den König LMnckreich allezeit in der Gegen. UM» Solle aber dieser jene aus AMand vertreiben / und sich ihrer Um bemächtigen / so haben wohl sittliche Fürsten zu zittern / und kn,V dienstbaren Jochs zu besah- er wird keinen solchen Wi- an Spanien haben / als dieses nAln/ und dieses ist jene Staats- astU / warmn sowol die Venetianer/ Ä7^bst / den König in Franck» ^^vrhin so offt in Welschland wt- Spanier beruffen: Nachdcme ^viese von ihme gezüchtiget wor- über allzu groß sich daselbst wolre/so haben sie gleich neue iNKnusten wider ihne gemacht/ so lang sich bearbeitet / biß «wir Waffen dm Weeg umM ktt woher er kommen ist / gezei. Ny Mso geschähe Carl dem Achten; M^wigen demZwölfften: Dann in Küntzoftn begehren nicht einen Fuß faMieu zu setzen deroselben Wohl- WU suchen / sondern solche unter Gewalt zu bringen / wie sie dann mjt dleapel, MitLi-liieN/Mit Wa' Wit Morens Mitklia, bevor- de Ker mit Mayland / gesucht ha- itz^Mie/ und ob dieses die Herren lnZuaner und die mindere Fürsten W?An wohl betrachtet haben / er- r^I KKcjermus.und rupffet ihnen iihk/Klich vor / in seinen Oisculsen s Loreri Staats-Lehren am tz^Blat/ sprechend: Um zwey w der Lombardie zu gewinnen/ Venediger den König in tel zum Herrn über zwey drit- Italien damahlen gemacht/ kil / Fürst / noch Lepubiie gewe- A^^lcher sich in seine Arm nicht Hätten sich die Jtaliam- Me5Kmn nicht vielmehr vereinigen v ünd verwehren / daß kein darein komme? und die ^öj^"etlaner (ftynd die Wort welche mit so grossem der ""d Gewinn Welschland von Achten Earls des Achten / hatten dasselbe so schändlich 298 und vielen verdrüßlich war. In dem Schwedischen / Dänischen/und Pol¬ nischen Krieg / so ^nno 1658. und ^9. sehr eifferig allerseits geführt ward/ hielte sich der Hertzog von Curland/ wiewohl er der Cron Pohlen Lehens- Mann war / unpartheyisch und ne»- rrai; wie aber die Schweben in Liess« Land stunden / faßten sie ein Ang auf ihn / und wollen ihme seine Ncucrgii- tat empfinden lassen / derenthalben schickte der General-Feld-Marschall OuZlas in der Nacht eine genügsame Mannschafft nach des Hertzogs Resi¬ denz -Stadt Mietau / ließ dieselbe/ weilen sie sich dessen nicht versähe/er> Zeigen/ einnehmen/ und den Hertzog verarrestiren; hernach/weil erzuder Schwedischen Parthey sich nicht er« klären wollen / mit seinem gantzen Haus nach Riga gefangen führen/ und das gantze Hertzogthum Curland mit Schwedischem Volck besetzen. Die alten hatten schier ein eben« mässiges erfahren / wann sie den al¬ ten König Phtlippum aus Ugceäonien/ der ihnen durch den cleomcüoo die Drey und Gechtzigste Rede. _ . die ^eucl-aürär eingeratheu / hätten: Aber sie nahmen lieber Warnung des ^.nstbenes an / ihnen nm kurtzen sagte: cli3,Lc »uÜ3 via cll, 3uc accipisna 2ipe! N3n62 nobis K.OM3N2 Sociecs^ sliss prsecia vriIoriscrimus.ucrumgu clic nodis licec , non licebir Die r^urrgjitgt ist kein Mittels kein gerader Weeg / nur mm! die Rötmsche Freundschaft^/ weder annehmen oder adlel)t"u^ sonsten werden wir ein RsslM ctk Überwinders / was jetzt M wülkühr stehet / wirdsichA/ alle Tag begeben. Kurtz/ich daß di'^heimliche Offenbahruns^. dergleichen schwache oder listW cralillen redet: UUU3M friKiäus a li leä exluo Lommollo amicirias ini- mcciuncur 3L mucanc: Mn regierenden Herren gilt gleich Mnd oder Feind / indem sie keiner ^M)afft oder Feindschafft sich M/ weder solche anderstadmeffen/ ^°ant dem Meß-Stab des eigenen s» Ms/ und nach dessen befinden sie P,? Angehen / andern oder absagcn. Feder hat sich in der vorherge- ^oenRede von der d^eucralitat ziem» ^/Mchalten / nun schreitet sie zu EAiderspiel / nemlich zu der j A oder Parthcylichkeit / welche nichts anderst ist / als souvel-aincr Herr und Lands- 2 zwischen zweyen oder mehr krie- N rheilcn sich entschliesset / emen Uferen mehr / den Beysiandzu Mind das Glück mit zu wagen. und in Warheit/wann wir die M'uck schlagen / so werden wir Umsehen / daß bey allem Welt- W'w den: Schwung gewesen / ru- ih^^igen der alten Zeiten. Ich be- .nit denen nechsten / und ^'Ult dem unlängst vecwichenen h>itaAundert / da gantz wenig Po. ln LuropÄ mit der^Lucr2iität Hk^Alheylichkeit sich beschlagen/ hWMler alle (äusseretlichen sehr ) entweder selbst gekrieget/ N zuin Krieg gesellet / und lie- Gesellschafft derangenoiw Garthe,) / als allein vor sich / obsiegen haben wollen. .Hqz welM Mein die sonst bekandte: Jahr brachte mit sich her Cron Schweden wider 8,»giss den König in Pohlen / und hle Schwedische Parthey Alq^, andenburg an/ die mehrimn N/ der Fürst alis Siebenbür- A th.Ä^agotzy/ mitviertzigtau- ^osackrn / Siebenbürgern der i'ogar mit ihnen Hoffnung / wie chm versprochen / zu der "" Un^r?n zu gelangen / gczo- ^eachttr er sowol von dem Von der partheyüchkelt. Kayserlichen als Türckischen Hof von diesem Zug ernstlich abgemahnet / da. rum er hernach / mit Verlust seines Fürstenthums / und gar seines Lebens/ von der Pforten ziemlich gezüchciget ist worden. Vor dem König Casimir aber hielte Anfangs niemand den Stand / sogar seine Vasallen nicht/ äusser der einigen Stadt Dantzig/ die auch das Glück hatte/ denen Schwe¬ den viel Trübes zu machen / mit der ansehnlichen und unvcrsehenen Gcfam genschafft des General . Feldmarschall Königmarcks / und den Schottischen Völckern/ die von Wißmar in Preus¬ sen seglen wollten. Mittler Zeit aber alliirte sich auch der Römische Kayser und der König in Dännemarck mit dein allerseits verlassenen König Casinuro/ dadurch ihm die Pohlnssche Cron / die schon sehr gcwanckec har/ wieder auf sein Haupt fest gesetzt rst worden. z. Anno 1670 nachdem die Cron Franckreich gantzLotharingen erobert/ (so anderst nichts als eine Vorberei¬ tung des schon so lang im Buren ge¬ führten/ und bald hernach gegen Hol¬ land / ausgebrochnen viel hcfftigern Kriegs war) haben so gleich des Kö¬ nigs Ludwigen Parthey angenommen/ die Cron Engeland/ der Churfürst von Cölln/ und der Martialische Bischoff von Münster/der im vergangenen 8^- cuio schier allezeit mit dem Degen in der Faust / und mit ansehnlichen Ar, meen zu Feld gestanden. Diese drey haben öffentlich Frantzösische Alliantz genommen: Es waren aber in geheim viel mit Franckreich unter der Decken/ wider die Holländische Staaten/als Chur - Maintz / Chur - Trier / Chur- Pfaltz/ bevorab aber Churfürst Fer¬ dinand Maria von Bayern/wie auch der Hertzog von Hannover/dce von Franckreich nahmhaffre SubllLen zo¬ gen. Hingegen verspräche das gesam¬ te Ertzhauß Oesterreich / so wol Teut« scher/ als Spanischer Seits/deneu Hol¬ ländern eine besondere kArciLuiirr-^lli- llcntz und Beystand / obwohlcn der Frantzösische Lnvoye Qramoville am Kayserlichen Hoff das äusserste vor- kehrete/Oesterreich von der Holländi¬ schen Parthey abzuwenden/ oder we¬ nigst zu der Neutralität zu bringen/ so aber Vier mrd Gechtzigste Rede. 4OO aber Oesterreich auf keine Weiß woll¬ te gestatten / aus besonderer Staats- Urftich/ daß diese ansehnliche kepubllc unter die Frantzösische Bottmästigkeit kommen/ und dadurch die allbereit ohne dem zu mächtig wordene Cron Franckreich/zu Schaden der Europäi¬ schen Potentzen/ noch starcker und forchtbarer seyn würde. Dahero dränge Kayser i^opoiä mit ungemei- nerSorgfalt/daß bey diesem so benach¬ barten und gefährlichen Krieg / auch von Reichs wegen das kunckum 8ccuri- racis publicL zu einen sichern Schluß kommen möchte / zumahlen eine ge¬ wisse Kriegs Verfassung deßwegen be¬ stellet/ und darzu verschiedene Kriegs- Beamten öenominirt worden. Der Churfürst von Brandenburg aber mit noch etlichen andern Reichs- Craissen/ ist in eine 8pecigi-^iiigntz mit dem Römischen Kayser wider Franck- reich getretten. 4. Im Jahr 168z. wie die Tür- cken den auf 20. Jahr mit dem Römi¬ schen Kayser getroffenen Frieden ge¬ brochen / UNd neben occupirten und verwüsteten Ungerland / so gar die Stadt Wien zu belagern/ sich ange- masset/haben die mehreste Reichs-und andere Fürsten/ des Christlichen Kay¬ sers Parthey angenommen. Unter de¬ nen wäre der Vornehmste/Jonnes der Dritte / König in Pohlen / vorher 83- bieski genandt: Unangesehen aber/ daß diese Partheylichkeit den König in Franckreich sehr mißvergnügte / wel¬ cher sonst biß dieselbe Zeit amPohlni- schen Hoff grosse /^ucorität hatte/ und die Königin selbst / eine Frantzösische Dame, aus dem Hauß öells 6rgn§e wä¬ re/ auch der Cron-Schatzmeister von Morstein/ einer von den verpflichte¬ ten Franhösischen Creaturen/an Hin¬ tertreibung dieser Alliantz stch so sehr unbescheiden bearbeitete/ daß ihm dar¬ über der Hoff verbotten wurde; So gar auch der Frantzösische Gesandte deßwegen den Hoff qmccirte; Nichts desto weniger verbliebe der König standhafft in der Alliantz / und zeigte dadurch der gantzen Christenheit die Aufrichtigkeit seines Königlichen Ge- MÜths/ und Christlichen Eiffers. Und es gäbe auch der gütigste GOtt diesem König die besondere Gnade/und sterbliche Ehre/ daß unter stwer führung (als dem man das Gemu der Christlichen aufgetragen) die belagerte/ und B sam in Zügen liegende KayserM sidcns- Stadt Wien g>u-M L tzet/ und die Türcken mit DerlM^ ihres gantzen Lagers völlig Aß Flucht geschlagen wurden, x diese Partheylichkeit dieses KbE gantzen Christenheit (wiewM „ Verdruß der Cron Franckreich^ grossem Nutzen kommen/ und 0 r ry seines Königlichen Namens Buch der Ewigkeit eingeschrlevr"' 5. Eben in diesem Jahr W die großmächtige Republic stch zu des Kaysers Parthey ettA, und sich in die Alliantz wider de>>^ ckifthen Erb-Fttnd eingelassen , W allein mit austrücklichem BeNP- kem Theil ohne des andern b" Haltung einigen karcicuigr-FrieB'M der OttomannischenPforteneE^/ sollte/ sondern auch/ daß die MA so wohl in Dalmatien den Ath kräfftige Diversion zu machen/chA' dieselbe mit hundert Segeln l" „W peisZo zu verfolgen sich verbuu^M be. Deßgleichen verbände Innocencius zur Kayserlichen mit vielen Jtaliänischen Fü.l schickte von Zeit zur Zeit vre! Golds / am paren Geld / zul^MB der Allnrten Kayserlichen MB Widmete auch zu diesen B vex Merck einen grossen Theil AB Einkunfften der erledigten Stellen / und cgwrten vielen K,, E und geistlichen Lcncücicn. ge Partheylichkeit/und von deu M ten gethane Ellentz/ dem Kayser / hat mehr gcwürcket/Ac wider den Türcken eingeganSu^hB bündnussen von sechshundert AB her. Und was hätte sie uAAtÄ cket/ wann ihr nicht von Waffen der Weeg non rve"' weiter hinfür) verlegt wäre 6. Im Jahr 1686. waren dB tzosen noch nicht vergnügt nach eignen Witten erlang/ ' no. wo ihnen alle E Jahr verblieben/ sondern st st ser verhindert m seinem Christlichen Vorhaben wider den allgemeinen Ertz- Feind / als gewürcket haben alle sei¬ ne im Reich Alliirte Potentzen und Helffer wider Franckreich. 7- Ich übergehe mehr andere Par- theylichkeiten/und verbindliche ttcntzen des vorgehenden s^cuii, als zwischen Franckreich und Portugal/ Schweden und Lüneburg/ Engeland und Portugal/ Holstein und Schwe¬ den/Pohlen und Tartaren/ Pohlen undMoscau/Moscau und Oesterreich/ Savoyen und Franckreich / Savoyen und Oesterreich / Holland und Franck- reich/ Lothringen und Spanien/ Spa¬ nien und Engeland rc. und bewahre al¬ lein dieses / daß die Parthcylichkeit oder z^lMentz-Leistung vielmehr als die Unpartheylichkeit oder^curralltat/ die sich im vorigen Jahr Hundert sel¬ ten hat sehen lassen / üblicher seye. Nun aber lasset uns auch die Ursachen erwegen. toll! Wehe dem / der allein bleibt: Ist eine Warheit aus dem Wort GOttes. Dann cercium coiMum nullum eck, sagt Ilacims: Es ist kein Wunder/ daß verständige Leuthe den dritten Weeg/den einer zwi¬ schen zwcyen allein gehen / und etwas besonders seyn will/verhassten: indeme es auch die Göttliche Weißheit zwi¬ schen der Hitz und Kalt die Lauligkeit / so gar aus dem Mund ausspeyet/ wie schon gemeldet ist worden. Die Son¬ derlichkeit ist allemal in der Gesell- schafft ein Splitter in Augen. Die Unpartheylichkeit bringt keine Sicher¬ heit/ keinen Gewinn/gleichwie das sich stellen und verstellen wissen / ist nach Aussag des Verulam und des lUpcki, der wenigste Theil der Klugheit; und das ^euckeln ein gewisses Merckzeichm eines feigen und verzagten Hertzens; Also ist im Gegenspiel dieses / wann man sich öffentlich und aufrecht vor emen Parthey-Feind/oder Beystand erkläret/ die gewisseste Anzeig eines ed¬ len und Ehremmächtigen Manns. Ich sage was eMckUcnes den Athenien- Eee fern: Von der parcheyiigkrit.-- —.__ .—-— ,^7", lana / biß Franckreich sich Mer/bevorabmitAufbauungneuer ^undw ia g Ostungen und Schantzm / so woh E x^^n geschlosien. denen ihnen zugebnen Landen w . denFrantzofendenen ^urckur mir der Vestung bey mehr den Kay- Erbach thaten/ als auch auf dm.. A«yan .. . Ms strittig / Theils unstrittigen Hchsbodenrwie sie ingleichen mach' mit Aufrichtung der Vestung Urt-Louis/ auf einer Insel mitten un Hein/ und einer Schantzen We Humngen über/ welches allcv an V ten des Reichs vor eineFemdsteligkelr ^genommen ward. Ja die Frantzo ^wollten das ^rrnitiicium in cueN beständigen Frieden verändern / no Kn so qroffm Th-il d-s T-uv-h-und Z'-dttlanL«/ soihnen nur auf g-w'st' Studer,affen, ms «»b 7--V eingeantwort haben. Kriichen N-l-ddattn zu bE^ Bete sich der Kayser/-nd st ie >hm i die Cron Svamcn d>e Cron Äweden, Lhur-Bay-rn /bas VA ^7'haM M? BZE !«E das «E ClMliche ^Ni Kanter in einem so Harken ein stob Vilm Wen / da er ang-noth-t mtweder alle »er M diUrarnR'-sSL. tz-nI °d-7zua-ben/ daß^°ANA N.and-rs^ware hark zu «ertragen/ Aw aber dcyzutommen/ unnMUch. hatte in Warheit Franckreich da- ^htch Christlichen Parthey einen KVn Dienst/ den ErtzHmdaber N Christenheit emen grossen Vor Uthan? Sinkcmahlcn/ m Fall X Franzosen diese viverckon Nicht er V hAkcn/ wären b>e Türcken ze- tzSKWSÄSLS n^olglich der gantzen Christenheit er Lxoffen Zuwachs ( den aber die kL?? Franckreick nicht verdauen hat Auen/ noch wollen ) zugebracht hätte. KKaffen die Türcken so dann von ZFneden/nach dem sie vorhin so cif- Leleufftzet haben/ nichts hören woll Vier und Gechtzigste Rede 402 fern: ^uc lcrvicuccm>3ur inimicitlgm: Entweder die Dienstbarkeit/oder die Feindschafft. Eines aus diesen zweyen haben die dlcucraien gewiß zu erwar¬ ten: Entweder die Dienstbarkeit von dcnObenliegenden/oderdieFeindschafft von den Unterliegenden: Und vielleicht gar die Vertilgung von beyden. Aus zweyen Üblen das geringste zu wäh¬ len / ist ein Lehr-Satz der Vernunfft: Nun aber ist eine geringere Gefahr dabcy/ wann man einem Theil beste¬ het/ als daß man gantz und gar unter¬ lasset / und allein vor sich ftyn wrll. Sintemahlen wann jener/ dem du be¬ stehest/ gewinnet oder obsieget / so bist du auch des Siegs theilhafftig/und ge¬ winnest Ehr und Gut dabey. Ist es aber / daß er verliehret/ und du kom¬ mest in die Gefahr / so hast du zum wenigsten einen Freund / mit dem du aufstehen/und ein beffers Glück / so es allemal nach eriittenemUnglück zu hof¬ fen ist / erwarten kanst: Bist du aber allein / und fällst/ so hat dir keiner zu Helffen / cum ccciclenc, non kabebic le- vanccm le: sagt abermahlen das Wort GOttes. Vre soll.' wehe! der allein ist/ dann wann er zu Boden fallet / wird er keinen Haden / der ihn aufheben wird. Hertzog Carl von Savoyen wollte auch in demKricg zwischen Carl dem Fünfften/ und Frantzen dem Er¬ sten / König in Franckreich / unpar- theyisch ftyn/ damit er keinen von ih. nen beleidigen möchte / aber er kam darüber um sein Land / so seinen Nachfolgern auch schon mehrmahlen geschehen. Also bat auch das Bist- thum und Land Lüttich in währenden Niderlandischen Kriegen mit Schaden erfahren / was ihm seine Unparthey- lichkeit zwischen dem König von Hi- fvanien/und den Holländischen Staa¬ ten geholffen hat. Eben die Herren Venetianer/ wie die Frantzoftn in Welschland den Krieg sichreren/fassen allein in der Ruhe / und wollten ssch keiner Parthey annehmen / sondern trachteten bcy sich/ als gute Fischer in trüben Wasser einen guten Fang zu thun/ und den Nutzen auf sich zu wen¬ den; glaubende/ es würde ssch keiner/ sie anzugreiffen/ anmasscn. Aber ihre Meinung war eitel/vergeblich: Dann es kamen die Frantzoftn endlich überfielen alle ihre Staaten /.uno zwangen gleichsam in einem Puy gantze^rramscrmam.wassse^ll rrucknen Land gehabt haben Es v het schier allezeit also her / wann A ein Ungemach nicht leiden will / so b' man in ein anders / und viellE ein grössers / oder wann jemand n List umgehet/ so wird er überN^ gleichwie dieses mal den Venem» . geschehen / und auch offt den M nern / wie es Quiccarclinus lN Jraliänischen Geschichten bezeuget. rst ausgemacht / daß desUberwE - Haß sich allemal ergiesset über dem gen/der nicht mit ihme das Glua^, wagen wollen. Hingegen Die ten/ machen ihnen FreundschM/u „ ihnen getrauet und geglaubet / ' „ zu erwarten gleiche Hulffe; Land und Leuthe gewinnen. M - sm letzten Schlag hat König L« der Ellffte/ die Graffschafft bekommen/ und damit versichertem^ Königreich gegen Spanien. wie der König in Arragonien in u Rebellen zu Barcellona/ und chen / König in Casttlien/ un KraL griffen war / versetzte er obgeA § König Ludwigen bcmeldte Graft!^ vor dreymal hundert tausend Cto die ihme dieser erlegt/ und zuEA grosses Kriegs Volck zu Hülff König Heinrich beschwehrte fiw x/ie- wider durch seinen Gesandten / bend : Es seye eine alt-beständiges^ nuß zwischen Franckreich und lien;Und gebührte nun dem^ED entweder dem Castilianer zu leisten/ oder wenigst in der lität zu bleiben. Dessen aber sich nichtes der König in Manam und wollte lieber sich zu den niern legen / mit UberkommM^ Graffschafft/ als neurrsl zu bletvem' Castilianer zu gefallen. Zss nach ll.oulkiion bey der Cron v reich geblieben. .«ldtt 8. Ehe aber ein Fürst ssw s Parthcylichkeit entschliesset / ^ieS vorhin sehen ersslich / ob 0^ rechtmässig seye: Dann einer lichcn Ungerechtigkeit soll beypflichten. Andertens / 00 Von dcrpartheylichkeit. 40; eitlen Namen/als vonderThat/ sagt ^Isckizveiius. Aus diesen allen ist dec Schluß zu fassen/und dahin sich zu len- cken / wo die wenigsie Gefahr ist: k.it)2äenc/l-2 in dem ^2. 1. y. 1 97. hat Klulgy Urchomcc aus eine Gesandschafft in Por¬ tugal zu den jungen und sehr klgrcmii- schen König Sebastian abgeschickt/ mittelst derselben ihn dahin beredet / daß er sich wider seinen Vetter Uvius, welcher sonst der rechte Erb- Eee 2 König onkxöerirten darbey verfangen ' M? was sie auszurichten vermo- M/ und mit was Beding sie sichern- Mm haben? In dergleichen Fällen ! nicht rathsam andern vorzugreif- oder sich anderst zu erklären /als Uweiß/ was andere zu thun gesin- 1 )ll)nd: enim US, c^ui NOS all bel- ? 'ceucri Lc suam cauliun sulcipienllam voluncstacile crellcnänm , Vtt- Huc^clilles in dem ersten Es soll ein Fürst nicht stracks Mhen / was etwa eine oder die an- LIarthey zu Beschönung ihres Mhabens oder sonsten einwendet/ Mrn vor allen Dingen der Sachen Mufften Grund flerstig erforschen W r dion lemper prXlkanc llomincs, plunrnL spnuclenc. Die viel ver- sg^chen halten wenig zu. Dnttens/ Aol dcs Geaenthells/ als desien/den N hülfflich zufället/ Macht und M-Anstalt betrachten; ob der/ Krden man kriegen soll/ nicht etwa a dliger ist / oder von einem machtl- L^den Schutz habe / als der / wel- unfern Beystand suchet. Vierd- vor allen andern aber versuchen/ Ü Krieg entweder durch Abwendung U schwerem von seinem gefährlichen Maden / oder durch Vergnügung Mächtigem zu verhindern / oder >,?ch ihnen beyderseits tbuende ver- »Mlge Vorschläge M »öU>g,u »er- Nchm/ oder wenigst emen Anstand Käthen / dann die Zeit mastiger sZ Unwillen / brütet heilsame Nach- »/ ändert und endet alle Sa, Fünffcens / soll er sehen / ob der K / zu dem er sich schlagen will / 2 2" drall derNoth leckren und d.Men.wird können: Ob er dar- nicht etwa andere / denen er te.Widerstand nicht zu rhun vermog- Mer sich verhetzen soll Was vMen er aus dem Steg zu hoffen / sKas Schadens bey einem ungluck- Ausgang zu besorgen hat? sK Man mit solchen Fürsten Freund- dec ^macht/ welchen es entweder an n^achr manglet / oder um andere iisM willen uns zu Hülff nicht kom- können/ solche Frcundschaffcen M / plu8 cxilkimacionis Lc nominis, količili , und seynd mehr von Vier und GechtzigsteRede 404 König zu ^nrocco war / ( nicht zwar nach dem Recht der Erst-Geburt / so. - dern nach den Reichs-Gesetzen / wel¬ che vermögen / baß bey vielen Erben von unterschiedlichen Brüdern / der Aelteste allein dieErb-Folge im Reich haben solle) mit ihne ^luig^ ^ialiomec verbunben/undzur vecllronu'irung des Vettern / mit Kriegs - Volck und an¬ dern Nothwendigkeiten zu verhelffen/ versprochen habe; Dann er gab für/ er könte durch dieses Mittel sich zum König über solches Land machen. Der König in Hispamen kkiii^pus warne- te den König Sebastian mit aller Glimpffe; Die Reichs-und Hof-Her¬ ren widerriethen ihm diesen Zug/ den er in seiner eigenen hohen Person hat thun wollen. Der ^lucsechsten trüge ihm ansehnliche Mittel vor/ alle 8sri8fgQion zu geben rc. aber alles umsonst. Er folgte niemand als sei¬ nem Fürsatz / und die daraus entste¬ hende Vei Hängnus seines Unglücks/ so er sich selbst mit dieser unnorhwen- digen und gefährlichen Verbmdnus geschmiedet hat. Zöge also mit seinem Kriegs Volck aus Portugal/und segel > te in über; Aber dieser Zug gieng übe! aus / dann er ward in der Schlacht erbärmlich erschlagen / sein Bundsgenoß .^lallomec auf der Flucht in dem Fluß KiuK^ou ersoffen/ und der König .violuc in wäh« rcnber Schlacht/in einer Senfften si¬ tzend/ natürlichen Tods gestorben; Und also blieben drey Könige bey einer Schlacht auf einmahl tobt / so nicht offt in alten und neuen Geschichten ge¬ lesen wird. Der König Philipp aber/ bekäme über kurtz hernach durch Macht / List und Recht das König¬ reich Portugal/ dann er oLcupute sol¬ ches mit der Macht seines Kriegs- Volcks. Mit List hat er den Pabstli- chen irrsten so lang aufgchalten/ daß der König ehe in Portugal kommen / als er mit ihm zu reden ist kommen / und dardurch den allerhciligsten Vatter hintergangen/ welcher darbey einen Schiedsmann zwischen denen ?rLcen- llcnten hat abgeben wollen. Endlich mit Recht har er gezeiget die Stamm- Folge seines Hauses; Und nachdem der letzte König erloschen / fcye er/ gleichwie der nechste an Land u Bluc / also auch an der Erb-MA' und setzte sich mit diesem drcyM . Band die Portugiesische Cron- a sein Haupt« " .. io. Uber alles erwähnte m dieses zu erinnern / daß / nachdun . Fürst sich zu erner Parthcy wuttl l. geschlagen / derselbe keinen 2E, , den Krieg fahrlästig hi^re.chE sen solle/ (will sagen ) Er mS gechane Zusage nicht allein londern auch unaufzüglich handhB von der Gefahr sich nicht abMäA von dem Gegentheil nicht von keiner Kriegs. Schwehrigieil ' halten lassen. Dann gleichwie UA Fürsten frey stehet/wann Zwcy theyen miteinander streiten/ stw . ein nicht zu mischen/ oder aber einer ober der andern zu MB Also/wann er dieses gethan/ lte»k . nimmer in seiner Wlllkühr / angenommenen Parthcy abZuwe^.^ sie zu verlassen / oder sich zu de-n gentheil zu schlagen; sondern Stand halten / vor einem NM W hen / keine Gelegenheiten men / und sich so verhalten / dB Niger Unbeständigkeit oder M nicht beschuldiget werden mögc-^ bi lolum, 36 olios le eonvercuo - stera k^nZunc, leä eüarn, M non ferunc locüs, c^uibus curn sagt H^ucyäl6es^icht allein jenige/die von dein Bund r^_ .^li cden / brechen die Treue / auch diejenige / welche Huisfe/dlelre zugesagt haben/' bleiben. i i. Es beschreibet dem Krieg zu^vZrramit wenigs- ten ein grosses Beyspicl: rscur: ^Lrclinanllus neZociurn? : incclligens namyue Lclli DerFrantzoss verweilet sichM zll dlnandus thut indessen/ thun ilt / wob! wijstnd / manchmal grosse Dingea, Augenblick erwinden. Dls >onquecen/die sie in Zeit des gantzen Kriegs gemacht hat. Kein Geding setzt einen Staat in so grosse Gefahr/ als der Wanckelmuth oder Untreue der Bundsgenoffenen/aufwelche man getraut und gebauet hat; Und hinge¬ gen nichts vorträglichers kan einem Fürsten begegnen / als wann er ver> mag seine Feinde mit ihren Freunden/ schwachen/ und unterdrücken; Oder- Ece z weist keräimnä König aus Spanien / und Mnrich der Ächte Kömg in Enge- M/ denen sich auch beypfiichtete Jo- An König von dlavarra, weilen er M von Ludwigen nichts guts cinbil- A indeme seiner Schwester Sohn , Eo, Hertzog von Nemours, mit ih- wegen des Königreichs dlavLl-rs, '^llig war / und die Sach langte all- 5A ^um Entscheid vor dem König A Franckreich. Wie nun der von sich wider die Frantzosen MM rüstete / wurde ihm die Zci- .Ahinterbracht/ daß 6sllo sein Ge- Mheil in Italien umkommen seye: Mber änderte er alsobalden seinen Mtz/ und tratt von obigem Bünd- 5 ab / sendete eine Botschaffc zum 5Atzosen / um seine Huld zu gewin- 17 llch zugleich erbietend/seine Par- A anzimehmen / und hinführo mir Ae zu halten; bekäme also denFric- König Ludwigen / und die AMheic seines Königreichs; wüste Deicht was vor Entschuldigung er Re einwenden bey seinen Mit-Al- r?": nemlich bey dem Pabst/ und a? Spanischen König. Indessen Aals diese schändliche Umsattlung Ag kei-ciM-wä ln Spanien vcrnom- A wolle er seinem Nachbaren nicht M trauen / sondern forderte Geist k?on ihm/uud unter denselben semen K Printzm : So ihm aber König LAn abgeschlagen/ doch aber gantz ^Allchtrg dem Spanischen Kriegs- Wk burch Navarra den Paß Vtt- ^?t; HmgegenFerdinand / weiter klk 7 seinen Nachbaren nunmehr vor W^Feind gehalten / machte sich ^^^'legcnheir zu Nutzen / und «c- kjA durch den Hertzogen von ^3 ^.^atzes Königreich. Der König liAnn aber begäbe sich mit Weib schind in die Flucht/ zu dem V?."' franckreich / viel (wicwol zu bedaurend seinen Wanckelmuth/ 8^'ue so viel Feinde auf den Hals / bevorab die Ungnade des / der ihn endlich auch in den Ham* erkennt hat. Es ist M""fürstlich/ wegen eignes Nu- UrAllen seine Alliirten zu hinter- und denenselben keinen Glau¬ bt halten: Ein solcher macht sich/ Fünff und GechtzLgste Rede. 406 weiß seine wider sich verbundene Ge- gentheil/ durch besondere Anerbietun¬ gen und Listigkeiten / voneinander zu dringen/zu trennen/ und auch endlich nach und nach zu dcmüthigen. Wie dann im vergangenen Jahr Hundert jedermannigllch begreiffen hat können/ daß so vielfältige und mächtige Al- liantzen hätten gar leicht die Cron Franckreich an ihres Königs Haupt wancken machen können / wann sie be- ständig in der abgeredten Verbünde nus verblieben waren. Nun aber KlNL i.3cr^mL: Daher ist alles bin. glück / so annoch die mehresteLul-opLi- sche Potentzen nicht wenig plaget. iz. Die Beharrlichkeit krönet das Werck: Sie ist die letzte und gröste Tugend / dann sie machet alle Tugen¬ den vollkommen / die Bündmisten aber unauflöslich / und die Bundsge¬ nossene glückseelig: Dann durch diese werden sie endlich den gewissen Siegs- Krantz davon tragen/ ihre Feinde über¬ winden / und den Frieden zuwegen bringen. GOttes Wort fehlet nicht: (hfl amern perle vera vcrr c kie lslvus erir: Die BündmMn^voll von Worten^ Wercken/ seynd M IsEhells falsche Müntzen / welche att .^Elantz zwar nicht erkennt/ M dcr Capel des Widerstands/ oder an dem Strich des Probiersteins prüfet werden: V« perö-^ lulimenciam, Lc cicreliqucrunc 7^.' v^^ohet der weise PredO't am andern Satz: n>cbe jenen/ Beharrlichkeit verlos s"'/ dw rechte Weege vcriaj^ ?le Ursach gibt die EvM ' lssche Parabel ^lgcch. 10. d/onb-ibcc. e -Lölccm, lccl eK remporal»: rnbulacione, coocinuö cur. Dann dergleichen Bun ME MSS/SLS Mame, ».ich dcm Wind/wd Augen den Nord - Stern MreM^ »,^'^'en/ nehmen sie sogleich krH? Abweege / und vertanen ihre E'^e in der Gefahr undVerE^ Ach das thuc wehe l und nre^ wer da beharret / dec wird stetig. als wehe! M! 'Ä /JA W 8T W WW W WIA i. ßN.Jer dienet vor einen Grund: Satz/was der Jtaliänische Statist Lo- cervs in seinen Staats- Regeln angemerckct: Das Inrerelle der Für¬ sten / ist das einige/ welches in der Par- theylichkeit oder Unpartheylichkcit al¬ les andere Bedencken übertrifft: Es hilfst auch nichts aufTrauen und Glau¬ ben llch steiffen / allwo jenes unter¬ läufst : Und ob zwar dieses wider die ^Fortsetzung und Unnhalt etlicher politischen Unmerckungen^' denen Zzündnussen aus bewährten Ntaäls- Lehrern. Billigkeit streitet / noch in gegründet ist/ so überkomint zeit dieser Abgott sein erstes Es vermag jetziger Zeit nichM ^/ wandtnus / nichts die Verbu^^ii noch ein anders Ding/ einen a auf eine oder die andere Seiten s p wegen / als allein der NutzE^ E Furcht des Schadens. D-el Hä seynd nachdencklich / und «n schier aller Orten der Zeit ulM/ wohl offt unbillig. ^usten^ r. DieRechPgestnnte Stät'^tkii Don politische Ammrckmlgen derer Bündnu^en rc. 407 Bremen / Pommern rc. so alles von dem H.Röm. Reich unter frcmbdeCro- mn gezogen worden. Die Fürsichtigkeit der Um und Partheylichkeit bestehet in dem / daß man die Beschaffenheit des Unge¬ machs zu erkennen / und unter dem gröffern das kleinere mit Maaß und Zeit zu nehmen wisse. Dahero ist es bißweilen / nachdem die Zeit und Ge¬ legenheit beschaffen/ besser / man halte sich ncucral, mische sich nicht in den Krieg/ und helffe keinem / damit man seine Macht nicht schwächen börffe/ wie mans dann thun müsse / wann man dem einen Theil Beystand leisten wolte; und weiß jedcrman / daß die allzu grosse Hoheit und Macht eines Fürsten/seines Nachbaren Verderben und Untergang ist. Dieses ist eine Staats''Lehr UaclÜLvelli glaubet: «1.bey allen Bündnuffen / diese/ d^^Mt allemal ausdrückliche/ lun,A selbst verstandene Abzie- reinlichen / daß die benachbarte Litzen/wann sie sich verbinden/ Aderist auf die Erhaltung der ^"Mlt zwischen denen kriegenden 5- §. absehen / und niemanden / daß grosse Schwing-Federn (wie Ak ein Zeit her die Cron Franck- Di^oekomme / gestatten sollen. Bündnussen zwischen denen dj Archen Fürsten werden von AK ?rgen / aus keiner Tollkühnheit/ Än l Nach eingegangen / sondern Ahr/dardurch das politische kk ' ^e Waag und Gegen - Waag .^schafften zu erhalten. W'k .Mmalen wann wir diesen zu- lAEn / und lassen die andere skihM werden / so veranlassen wir j^en mächtigem / daß er an der kjAzunehme/ und einfolglich seine ten < ffer sico lupel-cilio mit erha- V^rgbraunen ansehe; sie auch ß^?laven mittler Zett zu werden tzbseynd: Dann wer mächtig/ ^Affen/welches wir gar wohl im E'genen Lecuio, sowol bey des AMahl/ als bey dreycn Frie- ^Zandlungen zu Münster / zu Mgen/zu Rißwick/ und andern mit unierm Scha- 4 Al)renhaben. deme so sollen die benachbar¬ ten allezeit auf der benachbar- uud allerseitigen Frieden ab- M, M zeitlich den Stoß der Un- ssch unter ihnen ereignet / : Sonsten kommt der Un- a>,-^kseits zwischen sie / und b einem kleinen Feuer ein sehr Blich uud verderbliches / welches M Aue ihre Staaten / theils mehr/ / crgreiffen wird: So 3-z „°sBkysxjci der langetcutsche ^"^esen / welcher von p^riLu- MtzAugkhetzet / hernach UmvcM tlffAA.und alle Reichs-Craiffe/ M^p yumer und Lande äusserst ab- d.^Mlich denen frembdenCro- / r.'?kh darinnen wohl begraset Raub ausgesetzt/ und t-ls 3??tlst grosser Gebietschaff-- ^Toul/ Mtz/Verdun/Elsaß/ Fünff und GechtzHste Rede 408 glaubet: Ein Fürst soll nimmermehr einem/ der mächtiger als er ist / wider dem andern beystehen / es sey dann/ daß ihn die Noth darzu treibe. Gleich wie im Widerspiel des Schwachem (bevorab bey gerechter Sach )sich an- zunehmen / bringt die Billigkeit mit / und verursachet Ruhm und kepuca- cion. Der grosse Monarch Lyrus sagt bchM Xenopbon: d/ibil elle jullius, c^uam pro^ullare iujuriam, pulcbrius camcn a6buc, periclicancibus luccurrere: Es kan nichts gercchters feyn/ als der feindlichen Gewalt zu wider¬ streben ; aber noch viel repmierli» cher ist es/ denen m dec Gefahr ste¬ henden zu Hülff zu kommen. y. Also haben sich angenommen im vergangenen 8ecuio der Kayser / und verschiedene Nordische Potentzen / der Holländer wider Frankreich. Auch kleine Potentzen / wann sie von andern gestützet werden/können mehr richten als grosse; dann manche grosse ist ihr selbst zur Bürde und Schaden ; wie es dem vsrius begegnet wider ^.lexan- clci-; dem ^icbriäaces wider den 8^IIa. io. Wann die Benachbarten nur zusehen / und lasten ihre Nachbaren/ bevorab / die gegen einer grossen Po- tentz zu schwach seynd; so seynd sie ver¬ sichert/daß sie gleichen Gang des Ver¬ derbens gehen werden. Die alten Rö¬ mer haben allezeit mit Beystand eines Volcks/ das andere überwunden/ und endlich sich der gantzen Welt bemäch¬ tiget/ so leicht verhütet worden wä¬ re/wann die benachbarte Völcker/ und nachgehends andere mächtige Po¬ tentzen/ sich wider das Römische/An¬ fangs wenige Völcker/ vereiniget hät¬ ten. i i. Kein weiser Fürst läst sich zu der^cmralität oderkarcialität mit blo- sen Worten / sondern mit Vorstellung gegründter Ursachen bereden: Grosses Anerbieten würcket Wunder der Ver¬ änderlichkeit / und giebt zu der Par« theylichkeit einen starcken Vorschub. Heinrich der Vierdte/ König in En- geland/ leistete Anfangs einen grossen Beyftand den Hertzog von Burgund/ wider dem Hertzogen von Orlens, wie ihm aber dieser das Hertzogthum ^mcanien angebotten / und viel Gu> - - tes zugesagt / tratte er gleich Burgunders Seiten/ da dow > Volck/so er demBurgunder zuE» hatte/noch nicht zuruck in«M kommen war. . «n 12. Wann ein Fürst über Nachbarem ein Herr werden verfahren allezeit aus des geheimen Lehr: Satz: / obcineri aliena ciorninm» ldgkiN daß er mit Anschierung inhel^'d Spaltungen der Burger Volcks wider ihren Ober-Her^/ de Anfechter/ bald mit einem/ ba^.«l dem andern Theil sich verbünde/^ einem/setzt dem andern heG /c beyde erdrücke / so ein Stuam, Tyranney/ und nicht der Staats-Klugheit ist. Auf Dttlc^ haben sich die Venetianer na bestiessen; und auch umMU^- nach Absterben des Philippenso n: Das Erste ist ihnen angegalU gar mit Verweisung des Hau,! M lencana, nacher Lancken/damit cv mermehr Hoffnung hätte/ Herrschafft zu gelangen. Das re ist ihnen nicht gerathen/ra^F berühmte krancilcus 8/01-212, dul^/ chen sie zwar das Unwesen veri hernach aber sehr cksZuibrt/ n» im Weeg gewesen/ und hat M selber bestiessen/ auch erworben^ i z. Wann eine ParthF die dleurralität begehret / dre M aber deine Hülffe und Beysta^E solchen Fall erkläre dick Dann glaube/ derjenige/so gehrt/du sollst neurral verblelb net nichts Gutes mit dir /u.M Feind/ und sucht dein Verderbs Äer deinen Beystand haben ver dein Freund / und will dl") Gefahr retten. Also muthmai' lus-^millus 6e rebus Oall'E ^^B 14. Ein Fürst/der an EMt Würde die kriegende Parthlpc trifft/und mächtig genug lUhel^c ihnen / der obsiegen soll/Ee« zu thun/ der kan wohl Herr bleiben / und sich ' z s verbinden/ dann jede V-rE^Ml het nach sich eine Pflicht"»° digkeit/bewähret somru-«" num. Von politischen Anmerkungen derer Bündnussen rc. 409 k Der Welsche/ aber 83n5ovinur. , L^4. giedt einen schönen Lehr- M i Eine wohlgeordnete kepubiic ")mt ihre «.epucarion hierdurch/ wann s^urrs! bleibet/sich mit keinem Für> Z verbindet/ mit allen Freundschafft Met / und allen Vertröstung giebt/ - ly alle Gelegenheit meldet/ dadurch von einem/wer er auch fty/Scha- lA oder Unbilligkeit leiden möge, ^bynd die klare Wort valovim aus Welschen übersetzt. Wer aber strm will/ soll sich also verhal- er sich auf keine Seiten zu M herHr rhue/ sonst wird er geken- und vor einen Feind angesehen/ II,/6 abermahlen bewehret koccrus > seinen Staats-Ursachen. Wird ^mnach von einem Fürsten begehret/ lolle ncurra! verbleiben / so kan er ^.dahin erklären / er wollte es seyn / Mrn sein Land von einer oder der Mrn Parthey keine Gefahr zu ge- Men hatte. Hierdurch erhält er ?^Theile in Forcht/und bringt ihm Aschen. Zu jdlchem Ende muß Waffen nicht ablegen / sondern M siiarmirt verbleiben: Dann ein Mr Fürst soll nie sein Land des ge- Mnlichen Schutzes berauben / und N gutes Vertrauen entwaffnen/ son- Mich m Kriegs-Zeiten / wann seine Kchbaren am hitzigsten streikten/ Mn mit leeren Händen/wann das Ner um und um reisset / zusehen / ist U grosse Fahrlässigkeit. Wann der M um und um in Flammen aufge- und dabey ein Fürst unbewassnet ,^ver wird unfehlbar zu einem Raub linden denen Benachbarten / und de- zehlet drey Gattungen vondenen^u- rraijsten. Etliche erhalten sich unpar. theyisch / weil sie wegen eigner Macht der andern Partheyen nicht viel ach¬ ten/ und haben nichts zu sorgen / daß sie ihnen in allen widrigen Fall nicht gewachsen seyn sollten; Die andere bleiben in der ^cucrMät aus lauter Forcht und Zagheit / und damit sie in ihrem Land nicht angefochten werden/ wollen sich keinen von den kriegenden Fürsten / bevorab wann sie mächtig seynd/ vermessen / sondern beyde ver¬ gnügen; Die Dritte nehmen keine Parthey an/aus purer Listigkeit / und eignes Fleißes / damit sie sehen/wie eS mit den Kriegenden auslauffen möch¬ te/ und sie sich so dann auf des Glücks Seiten lencken mögen. Die Erste müssen wegen eigner Macht in der Neucrsütät geduldet werden. Mit den andern ist Mitleiden zu tragen/ so lang sie allerseits unpartheyisch verharren; Denen Dritten ist nichts zu trauen/ und nicht viel anderst als Feinde sie anzusehen / anerwogen sie durch ihr StWtzev sich verstärkten./ und bey Kräfften erhalten/ bloß zum künfftigen Schaden eines oder des andern Krie¬ genden. 18. Lcipio /^mrrüracus in seinen Po¬ litischen Red,Verfassungen indem iS. Buch bewehret/daß derjenige/ der sich ncmrsl und unpartheyisch verhält/ ok- fcnäirc, und beyde Theil beleidige/und machet sie ihm heimlich zu Feinden: Den Stärckern / weil demselben be- dunckt / er solle billig seine Parthey annehmen; Den Schwächer» aber/ weil er ihn verkäst / und nicht beschü¬ tzen will/ da er es sonst thun kan. Die Einwohner zu seynd auch gewesen / und nicht gewollt mit den Kindern Israel wider die Benjamit- ten streikten/ wurden demnach von den Jsraelitten mit Weib und Kindern um¬ gebracht. 19. Ein Neutraler geräth bey bey- Sff den Fünff und Sechtzjgste Rede. 24. Ein geringer Fürst,hat MMl zwar ^benach barten / oder mehr dM gleichen zu verbinden: Jndeme va viel eher zu Hülff kommen / als e weit entfernet seynd; Also haben m Venetianer das KönigreichEyp verlohren/ alldieweilen ste wert davu entlegen waren/ und niemahlen zu rew' ter Zeit demselben beyspringen havu können. , . 2z. Derjenige/ dec stch zu Nachbaren schlägt/vecstchert ihm M stch : dann er benimmt ihm die genheit/ seines Schadens zu be^M - Bevorab daß die allgemeine SsW Regul dieses enthalt: Daß ein M eines ihme benachbarten Orths E de/vor seine eigne halten solle. . die Herrschsucht ist ein solches FE welches um u»d unr alles ergreu.l Lkaläcrinus hat dieser Materie nachgedacht/und etliche erheblich« merckungen in seinen ItaliaE" Staats-Gründen/die ich beyftitsE. gehen kan / angefühket / spre«,' Weil die Herrschafften unterschied und eine anderst / als die andere g gen ist / derowegen wann man da«/ reden will / muß man die Gelegen^ des Orths/und die Beschaffend^ Nachbaren ansel)en. Dann warM« schwacher Fürst also gelegen ist / er eine gute Hülffe Haden/und n>« gar gering gegen seinen Nachbaren daß er alsobald von ihnen könnte^ mrt werden / so sage ich / daß es « vor lhm sey/ wann er deren keinen« hänget/ als einem Schutz Herrn: dern vor stch selbst lebe/ jedo/d §M daß er äusserlich und in der Thal . allen Freundschafft halte. So vor Zeiten Mantua qethan / schon an zwey mächtige HertschE.^ nemlich Mayland und Venedig tzete 26. Alle Schwehrigkeik ettE stch in denjenigen Herrschten/ che gäntzlich zwischen zwey Fürsten gelegen stund / und st Nachbaren Haden/ der ihnen e>j, Hülffe leisten könte/ gleichwie oasA ntgreich Navarra gewesen/ und a ist das Hertzogthum SavoM / ches/weiles mitten zwischen Spa^y 410 Den Streitenden in einen Verdacht/ 24. —/„«s als habe er mir einem unter ihnen ei- Ursach stch mit einem mächtigen/ u-'v nen heimlichen Verstand / und hält ihn ein jeder vor seinen Feind. Dahe- ro/wer von ihnen einer obstegen wird/ dessen wird er zum Raub seyn : oder vergleichen stch beyde wider den l^eu- craien / wie wir offt in denen kleinern Jtaliämschen Herrschafften gesehen haben/so ists mit ihme verlohren. 20. Bevorab wann die Kriegende grosse Herren seynd / dann mit ihnen ists also bewandt/daß ste meinen/man beleidige ste gar hoch / wann man ih¬ nen ihr Begehren abschlägt. Ja ste werffcn vielmehr wider alle diejenige einen grossen Haß/welche stch nach ih¬ ren Willen nicht bequemen / und das Glück nicht mit ihnen wagen wollen. Was Unwesens / Spott und Scha¬ dens haben die Florentinische Kauff- leuthe in Franckreich leiden müssen/ wie die Florentiner Carl dem Achten wi¬ der /Upkonlen / König in Oespel, den Bcystand abgeschlagen / und stch zu der Neucrsiitat erkläret haben/vermer, cket gar wohl QuiccarLnus in seinem zehenden Buch. 21. Es ist aber wohl in acht zu neh¬ men/ daß derjenige/dem wir zu Hülffe kommen wollen / uns nicht zu weit entlegen seyn solle / damit wir auch seines Beystands dermaleinst genies¬ sen können / oder uns der Krieg nicht allein auf den Halß gewältzelt werden möge. 22. Nothwendig ist auch diese Vor¬ sichtigkeit/ daß man wohl begreiffe/ welche Feinde uns derjenige / wi¬ der welchen wir einem andern bey- stehen / auf den Halß Hetzen möchte/ und deßwegen zeitliche Vorsorge thun/ und wohl sehe/ ob unserer Bundsge¬ nossener uns vor jenen schützen möge. Dann grosse Potentaten lassen offt ihre schwehre Bundsgenossene im Stich. 2 z. Es findet aber eine grosse Um weißheit Lantovinus Ulpom. 6z. wann man auf einen Grund / der nicht ewig und immerwehrend ist / stch zu ewiger Gefahr verbinden/und um einer gantz ungewissenHoffnung willen/ mit mäch¬ tigen Feinden / einen gewissen Krieg Anfängen wolle. F n c» B cst >ie >je lli entzünden / so ist zwar erstens noch- wendig/ solches bey dem ersten vee- führenden Funcken zu löschen/ und abzukühlen; Verfanget aber dieses nicht; so ist sich weder neural zu hal¬ ten / noch einer oder der andern Ge¬ rechtsame ansehen / sondern vor allen Dmgen vorhin die Ruhe verschaffen / dann diese ist vor allen vonnöthm/ und wann diese erhalten wird / so kan das fernere bald geschlichtet werden. 29. Solonis Meinung war diese: Wann in einem Königreich unter de¬ nen Unterthanen eine Unruhe entste¬ het / und der König solche durch kein Mittel in der Güte stillen kan / so sol! er der stärckern Parthey sich zum Haupt aufwerffen / und die andere zwingen/daß sie sich weisen lasse / oder solche gar unterdrücken. ZO. Die k>!eurr3!>tät in den Heimi¬ schen Kriegen/ hebt solchen nicht auf: Durch den Beystand aber/ den man der stärckern Parthey leistet / kan man die schwächere überwinden / und damit bekommt der Krieg sein Ender also ist viel besser die Partheylichkeit j als die Unparteilichkeit in solchen Fallen/ wo man anderst nicht Helffen kan. ?i. Schließlich sage ich: Nichts ge- fahrlichers/ nichts unbeständigers ist/ als die Bündnussen und AUiantz: Die Erfahrnuß bringet mit / daß sie mit Einigkeit und grossen Eiffer an¬ fangen/aber selten ohne Untreu/ohne Streit/aufs wenigst / daß einer / oder der andere Bundsgenosscne nicht übel zufrieden wäre/ aus» schlagen. vieler Vwweyrlgkcu yarr eme lMRegul zu Pbcn: Also urkheil- M-erhohlter Cllaläermus. Wo innerliche Trennungen um dm Volck oder Burgerschafft stch politischen Anmerkungen deren Bündnussen rc Franckreich liegt/ allezeit den ^wmder offen stehen wird / es a A'.lch auf eine Seiten lencken/ oder Me andere: undhilffrs nicht einzm o/Mn/ sagt cllgillermus, daß wann s^?n dem einen (wie es schon ge- Mm) beraubt werde / der andere wo ^Niruclon vechchaffen konte; ),/?.llch offtermals das widrige ereig- r/.E. Daß / obschon der König in vMckreich beym Eyd versprochen/ König in Spanien ohne ge- Keckicucion keinen Frieden ein- Men/ nichts destoweniger ist das ^verspiel endlich geschehen. Nun / wann der Hertzog von li^Aen stch auf eine Seiten öffent- ßrl/chlagt/so wird er seinen Staat in hr setzen / die Kriegs - Ungelegen win sem Hauß ziehen/ dann er ist Mitten/und beyden Kriegenden LZaub aufgesetzt: wie ihm schon ^Uahren / welcher / da er einen ^hangen/ und die Waffen wi- fe oranckreich den Spaniern zu Hülst jrWommen/ist er um sein völliges kommen / das beste ist / daß er heutiges Tags mit denen Schwei- AM verbunden hat/ weil eines Theils ZAoyen ar: die Schweitz flösset. W?? wann Savoyen die gute Ver- hMnuß und Schutz dieser Völckcr Man es stch von selbsten regieren/ vd/Ft nicht vonnöthen/an Spanien Sechs und Sechtzigste Rede. 412 MN l ren wider ^mursc den Andern / ( die Bündnus aber wäre leyder durch Un¬ beständigkeit 6eor§n velpocL zu Was¬ serworden.) Ulacksisu, König tnHun- garn verbände fich mit Franckreich / Römischen Pabsten / Venedig / und Hertzogen von Burgund wider jetzt- gedachten ^mursc 1444. Ve¬ nedig mit Scanderbeg oder Fürsten Alexander von kpjro wider l^astomec dem Andern ^nnc>, 4s r. Pabst dlr- cvlsui v. mit allen Christlichen Potem wider die Wecken. taten/der Venedischen kepublic- n» dem Römischen Kayser kius der Andere beorderte eine ciacam oder Creutz Zug MU v , Hertzogen von Burgund / uno nen Venetianern wider geoaw Mskvmcc -en Andern '4 Venedig mir dem Pabsten / mu„ § König in Arragonien Ferdinanocr Neapel / Hertzogen zu Maylanv" kcpublic von Florentz Item Hertzog von Burgund wu tum Osstsm -em König in Perjje nachgehenden Jahr. Unter ^0 Zehenden ist abermahlen auM' bieeruLiLrg in Ungarn/ durch -es Osrckinsl UsomN. I.u6ovlcu( Andere König in Ungarn giE^ Alliantz ein mit dem Kayser chen / und seinem Sohn dem Römischen König der Soliman dem Andern. len erregte sich ein Bündnuß^i- 1540- zwischen Venedig / dem schen Pabsten / Kayser Car! venE^r ten / so zu Rom pudert / aber von dem /^ckmirs! Doris secui^lN' ^^ de/ wider obbesagtenSultanSo'M'ii Ferner ein ander BündnußA . ill Pabsten kio -em Fünssren / Spanien/Römischen Kayser / n^vst kepubüLVenedig^n. 1571-Rud^^on andere vereinigte sich mit dem^F letzten 8ccu!o Kayser.LeorM^'li/ 1. Achdem Ottomann / ge¬ wester Statthalter äls- clim, (welcherKinderlos gestorben) nach dessen AbletbeN Lickynism und dasLand gegen denBerg Olympus überkommen / hat die erste Grundveste des Türckischen Kayser- rhums / oder vielmehr Dominos/^nao izo2. -er erste gelegt/ und durch sei¬ ne an dem Ottomannischen Reichs- Stuhl bis auf diese Zeit lckcccäirende 26. Nachfolger/ und Türckische Kay¬ ser/durch vier Lccuia unmäßig erwei¬ tert / bevestiget / und einen grossen Lheil des Cyriftenthums unter sein Joch gebracht / darüber sich die ge¬ samte Christenheit reg gemacht / viel Mittel und Weege / bevorab durch Christlicher Potentaten Bündnüffe/ gesuchet/ diesem Ertz-Feind der Recht¬ gläubigen einen Abbruch zu thun/und seinen Glücks-Lauss zu verlegen. 2. Und dahero machte kcncckiüus der Zwölffte einen Bund mit denen Venedigern ^uno iz z4. oiemens-er Sechste änno 1 zz8. beyde wider den dlutigen Tyrann orcsncs. Sigis¬ mund König in Hungarn / wie er zu Rom war / mit viel Lui-opXrschen Po¬ tentaten /^nno i zy6. wider den Baja' reth. AufAnhalten Pabsts LuZcmi, ,»u- um verbanden sich die Pohlen/Ungarn/ Fürsten in Siebürgen wider f Siebenbürger / Servier und Bulga- den Dritten/^nuo i syz. Uno letzten dccuio Kayser Lropy/'MN Pabst lnnoccmio, König in Czaaren von Moscau / VeneolS verschiedenen Reichs - Fürsten / Bayern und Sachsen rc. A Ast diese Alliantzen und Christie M bündnuffen wider die Ottoman Porten / seynd lauter, schwAttN Wolcken gewesen / die kernen Regen-Guß gegeben/mehr ernH ein Knall : deren auch die meist weder übel ausgeschlagm / ov^ pjst getaus dcrUnbesiändigkeit dcrBunds- genossenen / aus dieser aber die E-.t- zweyung LerGemüther und der ftn; aus der Entzweyung die Gefahr/ und zugleich die Forchr vor der Lürckü scheu Macht; und end! chcn aus die¬ sen allen / entweder die Annehmung des Otkomanmschcn Schutzes/ (ver-. stehe dardurch vielmehr da' Lew Elgrn- fchasst / oder wenigst einen ci. ului- odcr desondeen Frieden / der anderst nicht als schädlich scyn kan; ) Lase seynd lauter Staffeln / nach welch n der Türckssche Hochmuth steiaer zu dem Gipffel der Oder perrschaffk über die Christenheit. Dessen BeiMel ist jenes Bündnus/so ^nno i44^von vie¬ len Christlichen Potentaten wider den ä murgch geschloffen ist worden : Dann es wäre nunmehr der gröste Thcuven Caramanien/ die eine Vormauer der Christenheit gegen Ungarn und Poh¬ len ist/in Len Lürelischen Klauen: Darum der Caramamsche Fürst eine baldige Hülffe dey allen Christlichen Potentzen anfiehete / um diesen ent. setzlichen Wachsthum der Ottrman- nischen Tyranney zu steuern : Und es wacheren auch auf die benachbarte Fürsten / als von Ungarn/ Pollen/ Siebenbürgen / Bulgarien / Scr- vien rc. welche allerseits Anstalt zu ei¬ ner grossen und erschröcklichen Ver¬ fassung/ gegen einen so siarcken Feind machten / und (welches der Christen¬ heit das Vertraglichste war ) wur¬ den insgcsambt schlüssig/ daß man des Türcken Anfall nicht erst erwarten/ sondern denselben in seinem eigenen Land angreiffen / und damit die Ver¬ heerung der Christlichen Länder ver¬ hütet würde/ das Rack-Feuer unter das Hertz des Ottomannischen Wuchs anbringcn wolle. Der halb-vertrie¬ bene Fürst von Caramanien gedachte auch / diese herrliche Gelegenheit des geschlossenen allgemeinen Einfalls in dte Türckey/ nicht zu versäumen / als hatte er eine starcke Armee zusammen gebracht / willens mit solcher sich auch zu deck Bündnus zu schlügen/ und den Türckcu allerseits Angst zu machen. Diese Sache wäre also Hauptsächlich ungeordnet / aber es manalete an der Beständigkeit: sinkemahlett einer von Äff 1 den -_Christlichen Bündnussen wider dieCürckm / oder doch nicht vollkorm s-?'. Biests grossen Unheils Ursachen M NM- Zu bedauren/ als zu crwe- kin^ Doch wann man die Sach mit . Aunpartheylschen Aug ansichet/ so ali^ handgreDich befinden daß lr?w??b!)r ein besonderes/ als ein allge- sai/? mit unterlauffet. Ich h' ./"; besonderes Übel: Dann selten grosse Herren und Fürsten ei- ^'^OicheAdzielung haben / wann ichon miteinander verbünden. L age ein allgemeines Übel: Well E trachtet nach der allgemeinen »iwUaim / sondern ein jeder sucht selbst und seinen Nutzen: ldlemo ar kommunem gAil:, suis HursHUL ^upistirütidus, sagt der Spa? Mschjchk-, Schreiber ^ari^ns, dritten Buch : Das/was alle Än ,/wird selten geachtet: Eigene E'hchkeic allein/ seynd alles We- .sKeck und Ende. Dahero/wel- der Gefahr oder weit von sch^ühr seynd / welche denTürcki- Aühn nicht täglich hören / kom- kiMt daran/und lassen sich nicht M einem Türckischen Einfall Iltt^kriegung bereden : Und wann U«? darzu beredet werden / so hal- nicht zu / lassen die nächst an Stz-Feindangräntzende Fürsten s«Dch"; und weil sie allein der gram Atz.", Kürcken Macht nicht genug Avla) leynd / karna anderst nichts als grosse Niederlagen/ Mn N Verwüstungen der Christ- MM^nder. Viel Millionen der M> M werden in die ewige Dienst- ^schleppt; viel tausend un- ' ^'Eklen dem Teuffiischen Ma- Atiü^^ssert / und das werthe dr ssZum von Tag zu Tag/st R mehr abgcschwächt. W e ^t^^dies- unchriftliche Scklaff- / diese sehr unverant- Fahrlässigkeit / und ^banclo- M'g i.. aussen er Noth erfahren < tauige in Hungarn / die Venedig / bevorab in A^^ve^en der Königreiche Ly- ^Escs),.aadcre Ursach dergleichen '""gen Bündnussen encsprin- 4!4_ den vornehmsten Bundsaenoffenen/ nemlLch der Bulgarische Fürst Oeor- Zius Oespora, machte einen besondern Frieden und Vertrag mit den Türchen/ und durch seine Unbcharclichkeit ent- zwcyete er sich von den andern Christ¬ lichen Fürsten ab : Dardurch wurde diese schöne dämonische Vereinigung verstimmt/ und die Einhelligkeit des Bündnuffes zerbrochen; indeme/ da¬ mit keiner dem sieghafften Tyrann in die Hand fiele / ein jeder aufs schleunig¬ ste auch absonderlich mit demselben zu ri-3Liiren suchte / welches endlich auch der König in Hungarn dachsi^u-,, mehr zwar nach anderer Murten Vorgang/ als seinem eignen Willen und Antrieb thate. Dieser unzeitige und unvor¬ sichtige Friede hat hernach den Fürsten von Caramanien in die äusserste Noch gebracht / daß er allein / als unge- wachscn einer so grausamen Macht/ Caramanien verlohren/ und dem /^mu- rard Hoffnung gemacht seine Oonque- ten in Landen der unbeständigen Al- liirten bald zu suchen : so auch gesche¬ hen ; und erkannten hernach die Christ¬ lichen Fürsten / aber zu spat / ihre Feh¬ ler/ daß sie die obgemcidte weit-aus¬ sehende Bündnuß Haden lassen zu Wasser werden / oder vielmehr solche zu ihrem eigenen Untergang entbun¬ den. Es scynd in Warheit mit bluti¬ gen Zähern dergleichen Unvorsichtig¬ keiten Christlicher Potentaten zu be¬ weinen ! Lero la^>iunc klli^Aes : Aber sie erfahren endlich mit eignem Scha¬ den ihre Leichtsinnigkeit. 5. Die dritte Ursach ist / das ver¬ ruchte Gemüth/ Sinn/ und theilsdie vielen Christen angebohrne Falschheit und Leichtfertigkeit des Willens / wel¬ che um Guts und Gelds wegen die Christliche Oerter / der Christen ihre Anstaltungen/ Schwachheiten / Unei¬ nigkeiten re. den Türchen verrathen / ihnen allen Vorschub gegeben mitWaf- ftn und anderer Kriegs-Geräthschafft/ mit Jnginieuern / Kunststablern / Few erwerckern rc. und sogar mit Verhetz¬ ung und Anleitung wider das Chri- stenthum: O wohl verfluchte Seelen! an denen der Heil. Chrysam verloh¬ ren / und die den Juden und Maho- rmtanern gleicher / als den Christen/ Sechs und Sechtzigste Rede. — ja ärger seynd! dann sic tharms und thun auch nicht einen Dienst denen Christen / wann st schon darum belohnt wurden. will da nicht anziehen die alst U > stantinopolitanische Trauer - Verräthereyen und BrüderlrAst- tzungen: Nicht auch/daß dlewu> die er;re gewesen / welche um MU tausend Ducaten / auch km . Türcken in Luropam überfuhrt U r Nicht den ^oiio kiZn-rccUl,einen ling von dieapel, welcher dkn Ltil gewiesen/ wie das Land Ocr^w aus leicht emzunehmen wäre hetzte also die Ungläubigen derben seines eignen VatterlaNst,Uhe loser Weis sehr hefftig an. vielmehr bey dem nechst-abgr^/ Lcculo, in welchem wir gcnugFst ^ was die Wallachlsche und mb sche Woywoden vor einen ? dem Türkischen Inrereste Wie nrchr die SiebcnbürgißM U- sttN/ttls Rädey / k.emeor ickal Lrc. mit denen Türcken Ist dann nicht jedermannigM daß der Larciinal Läccon sich wohl erinnert habe / d.aUUsl/ ' Fürst/ aber nicht/ baß er ein UUs und ein Kirchen-Prälat er sich in des Türchen Schad seinem natürlichen Herrn dsst-E fchen Kayler Ferdinand begehe viel Christliche Frantz osen sE.M gesehen worden bey den jünü'Us chlschcn Feldzügen ? Wer HUF Feuers-Kunst die Türchen MU ich die Christen? Wer schadet Christen Angelegenheiten ast UZ F OLZgren / deren soviel hundeu P lcy Nationen in der TüraU) den; hingegen schier keiner UD chen in der Christenheit ?WE/ E Kern der TÜrchischen SoE' / F ursprünglich von den ChnMAF'' von Jugend auf in dem fchen LcrrZßiio geübek / Unternehmungen ausgemach Also klug / also vorsichG »7 KeE ist derTürck/ daß erschlaaMZ E mit dem Feind/ und d/e CmUtb 4 den Christen/ und bethdret darbey/ dann er liebt die Veti nicht aber den Verräther. Von Christlichen Bündnussm wider die Türcken. ___4^ 6. ^nno 1540- haben die Innwoh- Aron Pohlen / mit der Herrschaft der Venedischen Insul ScMaccl ih- ^ommenclanteN 6ici?oi3mo ^äekni Lücken zerhauen / und zogen die Men mit Stricken hinauf in die Mmg / zabeli sie also treuloser ^"s über: Aber der Türckische^a- .L-der die Verratherey licbte/nicht § ^e Vcrräther / liesse alle / die Ls Scheunen - Stücklein gespielt/ lNaueii. Gerecht: Uncer rau« ^Christlichen Verrätern werden ^drey gefunden / denen das aus ??ätherey hoffende Glück gelum ?Are. Der Türck ist der andere ssM in der Welt; gleich wie dreser Seelen/ also jener verführt N?eue der Christen; und wie jener Höll / also lohnt dieftr mrt Strang und schmähliger Entler- Kkrselben/ die ihm das Christen- sA^rrgthen haben. Million Bey« k^ürden anzuführcn seyn / aber Vk 8 es / daß selten einer wohl A ,Kr mit dem Türcken handlet/ MmTeuffei. . V.' DievierdteUrsach ist/ die vlver-- ^?der Abwendung und Zerstreu« S.Waffen. Dann es stynd schon thLllndnuffen/ seithero stch die Ot- fische Macht dem Christlichen M^orchtbar gemacht / von un- EMchrn Europäischen Potentzen dm Türcken vorgenommen/ fähig waren das Mahoma «Zeich zu erdrücken / und es ^Lllchmalen an dem stunde/ daß er L Men Unterwerfung em klen ^Mgelte / gah aber erhübe sich ^L^oder der andern Seiten em VoAes Ungewitter / welches -'He Bundsgenossenen ? f , !A / teils aber wider andere letzte/ daß also das gut« Kundnuß gehoben/ und den s gelassen wurde / dem A Iahenden Übel zu entgehen. Unzucht lang mich um ein be- Ä schsKchlviel dessen umsehcn/ som ! M'"eine Gedancken zuruck ^ewesne 8ecuium, und zwar Jahr/ da des Kay- höchst, ersprießliche vor ^dKenheit aufgerichte Alliantz " östlichen Stuhl/mit der Venedig / und andern/ Ihreglorwür- dige krvKrcllen / donl^ue-ten/ und herr¬ liche Viäiorien zu Land und Wasser/ in Ungarn und Morea wider die Octo- manntsche Porten der gantzen Welt frucht und ruchtbar zu machen ange¬ fangen/ und allerhöchstgedachte Kay- serliche Majestät / das Welt bekandte allzuhart bedingte ^rmrllinum mit der Kron Franckreich eigenes Fleisses ein, gegangen/wellen sie in dem besten und grösten Glück des Türcken«Kriegs mit ihren Alliirten stunden/ welches man durch Frantzösische viverllon und Zer¬ streuung der Waffen (indeme man ge¬ gen zwey so grosse Machten nicht ge¬ nug war) nicht woltc rllcenren lassen/ sondern lieber in einen sauren ApffeL beissen wollen: Darum man vor die» sesmal/ und zwar auf zwantzig Jahr lang / mit aller Ober Herychafftlichen Hoheit oder LouvcrLinitat alle erwor¬ bene Lonyueten / bevorab alle im El¬ saß gelegene Reichs Städte / mit samt Straßburg / wie auch den gantzen Hundsrücken und das Wesierreich vder^uürgllen an Franckreich gelassen/ und solcher Gestalten die wider den Ertz-Feind so glücklich angefangene Bündnusse versichert hat;Maffen auch solche der Allerhöchste also beglücket/ daß der Türck aller Orten im Grund geschlagen / auch alle Haupt« und kesi -Vestungen/ Städte / Passe und vesteOertererobert/derErtz-RebcllTe- ckely zernichtet / die unvergleichlich lan¬ ge Essecker-Brucken eingeäschcrt / gantz Siebenbürgen behauptet/Doncm und Sau frey gemacht/ und diese mit siegenden Fahnen pastirt/ den Schlüs¬ sel von dem TeutschenLuropa.nenllich Griechisch-Weissenburg/ mit derTür¬ cken grossen Niederlag eingenommen/ 8cIavomeN rccuperirt/ Loinien verwü¬ stet/ gantz Lcrvien occu^irt/und mehr dergleichen Heldenmütige Thaten vor das werthe Christentum / daß die Nach - Welt schier nicht glauben wird wollen / ausgcwürckct. In Summa/ der gründ gütige GOTT hat so weit dieChristlicheBündnuffe und derselben glorreiche Waffen gesegnet / daß man damit biß an den Berg klTmum ge< kommen / und man an diesem vesten Entschluß 4'6 Entschluß wäre/über gedachten Berg den Kayserlichen Adler mit seinen viüoneuftn Waffen fliegen zu lassen / Loplusm und dlicopolim weg- zunchmen / und den Groß, Sultan in feinem eignenReichs-Stuhl von dreyen Orten / über Servien und Bulgarien Kayscrlicher Seirs/ übern »eiicixon- rum von Venedig aus/ und über das schwartzc Meer durch Pohlen und Moscau Heimzusuchen. Dieses war dasZiel und Zweck obgedachterChrist- lichenVerbündnuß. 8. Hingegen / O Unglückeben auch diese so weit hinaus gebrachte Alliantz/ hat durch die Frantzösische Diversion ein greuliches Loch bekommen / aller- massen die Cron Franckreich/ wie die Christliche Bundsgenossene in vollem Glücks, und Siegs > Lauff waren / das auf 20. Jahr geschlossene ^rmittirium mit dem Kayser / als allerhöchstem Haupt gedachter Christlichen Bünd- nussen/ gebrochen/ dasRömischeReich/ ohne vorher den Krieg anzukünden/ feindlich angefallen / Philippsburg er¬ obert/ Maintz occupirt / den gantzen Rhemstrom bezwungen / Speyer und Worms zu «Steinhauffcn gemacht/ und mehr dergleichen Tyranneien ver- übet / daß darvon ein gantzes Büch¬ lein ausgegangen. In «Summa/ die Cron Franckreich glaubte/ an ihrer Seiten wäre soviel verlohren/ als der Kayser und die Alliirtcn ferner von dem Ertz-Feind der Christenheit ge- gewinnen würden. Dannenhero be¬ käme das gantze Wesen sogleich ein am dere Gestalt. Der Kayser wurde ge¬ zwungen feine Macht zu theilen ; die des Bergs ttTMl war umsonst zu versuchen mit einer kleinen Armee: NM und biccin war zu gleicher Zeit hin: Belgrad und gantz Servien wur¬ de V0N den TÜrcken rccupcrirt / und also machte die Frantzösische Diversion die Christliche Bündnusse zu Schan- dcn/mit grossem Verlust der gesambten Christenheit. y. Die fünffte und Haupt-Ursach der soofft ungerathenenAlliantzen der Christlichen Potentaten / wider das unaussetzlich zunehmende Wachsthum des Türckischen Dominars/ ist zum Theil der oberzehlten anhängig/ nem- Sechs und SechtzWe Rede. lich die verdamnite oA Nach^Eiffer/ Unvergunnenhcit/M! Verdacht / Haß rc. so dieses alles/ einem verderbten bösen Willen/E frembden Glück und Tugend A sprünglich herfliesset / und solcher / wol bey den Bundsgenossenen E als demselben Feld-Obcisten und fehlshabern sich offt befunden hat. E bestehet der Zweck alles Unheils; ft- ist der Zunder aller UnernE welche die heilsamste Unternehm»^ verkehret/ oder zu Wasser nE es lst der Teuffel selbsten / we K der Nacht kommt / und dasstA,- des Mißtrauens unter den lediges tzcn guter Verssandnus säet/ guten Dingen zum Nachtheil tIt' Mi lang die drey Potentaten / Kayiss^ der Funffte / König in SrE SN'LWSH gewesen/daß keiner aus ihnen V nur eine Spann Lands eroke^n mögen / da haben die andern die Sach alsobald zu derGlei^it gebracht / und dm Frieden Wucher zu erkauffen gestattet- dreie drey Christliche Poten«V sie dann schuldig waren ) EgF* Machten wider den Türaen lMt gen /wo wäre nun der Reichs-Stuhl? EheviellEK ln dem letzten Winckel von Asi^ t gegen dieser dem Solymann/M' kandte Zwietracht / hat d>e A-F sche Herrschgierigkeit um destÄ F geeiffcrt / ihren blutigen pe § das Hertz und in dje Zngerv^ Christenthums zu stossen /,5^^ Sieg-Pannieren in Mittens ss zu pflantzen / dann es rst V kandt / wie weit ncmlich seine Herrschafft hinaus gebAtt wie leicht Kayser Carl der ZLZ wol die Rcligions - Neuerns kt Römischen Reich gedamM Mahomctanischen Greuel hätte/ wann er nicht von dt^N-^ zweyen verhindert wäre gtw Reich har sich die Cron der?roccttjrenden angenoA der Solymann hat mit KtN' gleichen zwischen ihnen ( aber ohne des Wirths ) zertheilct / und hatte diese Christliche Alliantz ein grosss Ansehen/ nicht allein von der Hoheit der Bundsgenossenen / sondern auch von der grossen Macht an Kriegs, Volck/ sowohl zu Land als See/ bevor- ab aber von gesamter Einmüthigkcit der Bundsgenossenen/ dermaleinst der Türckischcn Grausamkeit den Kopff zrl bieten / und sich der Beschirmung der Christenheit vollkommemllch anzuneh¬ men. So wäre auch diese Alliantz zu Rom/ in Beyseyn des Obersten Hirten der Christenheit/aller Cardinalen/ al¬ ler auswcrtigen Bortschgffkern/ und viel tausend desVolcks in ders?eccr- Kirchen höchst feyerlich publ.cirt/ wer hatte nicht alles Gutes von diesem Christlichen Bund gehoffet? Aber das Hoffen war ohne be¬ harren/ Und machte den 25rrnd zu lau¬ ter Narren. ii. Dann wie es zu dem Merck kommen sollte/ und man den Kaystrli- chen ^cimirai Oons ersuchte/ sich mit der andern Bunds Flotta zu co»)un- Nren/wollte er nur Anstalt machen/um etwas dem Unwesen zu Lorfü zu Hülffe zu thun. Entschuldigte sich auch der¬ selbe stets nut allerhand unerheblichen Dingen / ja als endlich der klare Be¬ fehl von Spanien tarn / wollte die Sache dennoch nicht fort/ und wäre aus gedachtem/vllknirsi nichts anders/ als Entschuldigungen heraus zu brin¬ gen. Nemlichen / Er müfte vorhero nach Genua/ um daselbst dieGalleren und die ScMe in bessern Stand zu richten/wollte aber immittels in Spa¬ nien schreiben / um genauere Ordre einzuholen. Der Pabst/welcher wohl wüste / daß dieser Verzug nichts an¬ ders / als einen schlechten Ausschlag der Alliantz auswürcken würde/ schrie¬ be mit eigner Hand an den vorig, wel¬ chen Bncff selbst der Kayserliche batigllcur dahin/wo er in Ancker läge/ zu Stell brachte: Aber er sande ihn > nimmer daselbst / weil er / damit man > ihn nicht hatte ttöthigen können/ vor, hero abgesegletwar. Die übrige Flot- lgen Loayuecen wurden m- ta nähme sich in Acht/und wollte we- Ggg gen -—Von Christlichen Bündmrsfen wider die Tunken. E fernen Bundsgenossenen / den Carl > ^stlts verhindert: allermassen be- ^irgte sich Solyman allezeit das !w ?^chuec des Zwietrachts unter de- § Christlichen Potentaten/ (des Ab- ^ms/ damit er sich bey inheimischer ' Brunst der Christen/ wie8a- ' schreibt / wärmen / und vor dem Mlgenden Rauch die Christen ih- "MenSchaden/und denVorthel/ die Ungläubigen davon hat- fthen könten/) stets zuunter- So auch geschehen: Dann Carl der Aünffte kaum denen Marn den rechten Christlichen iUzll gewiesen / die reiche Stadt ru- Menommen / den Larbaroüam I^hchen /^cimiral geschlagen / Lalle- li;,chccupirt / und ferner mit stegrei- L Waffen in die Barbaren emzu- nAn gedachte / ist er von feinem W^nstigen Eiferer / Frantzen dem M^/ König in Franckreich imbe, uortgang seiner Victorien feind- Mgesprengt und anderwärtig hin Mrt worden. Also ist cmvca ' das werthe Kleid unscrs Hei: das ist / die Christenheit/nicht UM durch die ^mulaclon der yrOulicheil Potentaten / als durch die ?Zsainkeit" des Türckischen Säbels Lücken zerrissen worden. ^^Nun alle diese fünffgemeldte/ D. denen Christlichen Bundnussen ch? gssah^-stche und schädliche Ursa- d^.^ill ich ohne fernere Erleiterung oen nur llilloncö in zweyen Alli- E entwerffen. Die Erste war zwischen dem Römischen Vr/Mter/ kauldem Dritten/ Lari l^Dufften/ und der Vcnctianischen abgeredet / und unter andern lU MMlsten dahin/ daß der Kayser HMaltheser-Rittern/ zwey und V-? Klieren/eben so viel die Vene- lech/,,/, und der allerheiligste Vatter Aichs?? dreystig mit Volck/ ^umüon, liegund aller Nothdurffc ausrü- verglichen worden. Der ^'^"Aen Isotta Adiniral wurde ,orig, derVenetianischen/Vin- o.der Päbstlichen/der Pa- Aglern bestellt. Zu Land Hj? ka ^.ch^llirte ker6manä 6on^a§a. "llfftigen Lonouecen wurden m- 4l8 Sechs und E gen Abgang des Doria nicht so leicht wagen/ nur dem Feind/welcher indes- sen versuchte/ (aber gantz vergebens) Loi'sü.A/isIvsllÄ, 6i Komgnis öcc. einzunchmen. Mithin gienge die Zeit weg/ und mit der die beste Gelegenhei¬ ten/ daß also diese so grosse und herrli¬ che Bündnuß vor dißmal nichts aus- gerichtet/ als allein Neu-Castell / so mehr einer solchen Armee zu Schan¬ de als zu Ehren/und zu einigen Nutzen gar nickt gerathen/ erobert. Wiewol aber dieses Orth die gesamte Bunds¬ genossene hinweg genommen / so ha¬ ben doch die Spanier allein sich dessen impacroniret/ mit grosser Unlust der Vcnetiamr/ welche deßwegm der Bündnuß so gleich abgesagt / und mit den Türcken lieber um den Frieden ge- handlet/ vorgebende/ daß sie von einer solchen Bündnuß / dabey der Pabst wenig / und der Kayser / der mit den Frantzoseu zu schaffen hatte/nicht viel tyiln kan / da der Kayserllche /tllmjr-si von Dons, wie cs Zeit war / sich mit seiner Flotta zu der andern nicht ge¬ schlagen/und aus lauter?Mon und zu¬ wider/ als cs von dem Kayser anbefoh¬ len/ die Stadt und Insel cottü nicht entsetzt/keinen Nutzen hoffen können. Ohne den Frieden unter den Christen könne man mit dem Türcken nicht Krieg führen. Die kepubiic wurde von den Miirten mit Hoffnung gespeiset/ aber des würcklieben Beyssands hal¬ ber müssen ste fasten und Hunger lei¬ den. Kenne diek-epubiiL von der Chri¬ stenheit keine Hülffe haben/ so wolle sie auch den schneidenden Türckischen Sabel nicht mehr reitzen. DieDiZs ist noch nicht zeitig / darum wolle die ke- pubiic indessen den Frieden annehmen/ der durch so viel von den Türcken er¬ littenen Niederlagen und Naubercyen/ durch Vergiessung so viel Christen- Bluts / und durch Erschöpffuna deS gemeinen Kastens/mehr als zu nöthig iss. l2. Uneracht aber dieser erhebli¬ chen Ursachen/ liesse stch wiederum die Kepubilc, wiewohl sie grossen Scha¬ den dabey gelitten / zur fernerer Fort¬ setzung gedachter / aber schier zu Was- führiiche/und sehr verbindliches iarion angehenckt/ nemlichen:Dtt-M/' ser solle drey Sechstel/ der Pabst 2 und die kevubllL zwei) an allen KM' Unkosten bezahlen. 200. Ea« i OO.andereSchiffe/und 5 0000..M sollten darzu angewendet werden > ' aller darzu gehörig - und benötiE Artillerie/ ^wnicion und Rüssustß/ grosse Schiffe sollte der Kayser/E mit Beytrag der auf die treffende Unkosten hergeben/ den mginFranckreich/ und andern0'. sten und Potentaten in Italien /» sich auch in diese Bündnuß gebens» den / scllten durch den Pabst riones des Bcytrags gemacht "uv , Zulirt werden. ^n6i-eas von Fürst von stlie General F und der Hertzog von Ul-bmo, zu Land ftynAuch sollte der über alle zwischen denen Mi-rtt"^ wann entstehende Strittigkeite" einigste und Obriste Richter dem / was man erobern würde/ ein vornehmes Stuck dem Pabsts übrige alles denjenigen / denen vor zugehöret hätte/zukommen-W ser wäre ein ansehnlicher zwW 'M Miirten abgefasser Verstand/ er hatte durch ^mulsciou destst^M-ü mächtigsten Potentaten des Rost" Kaystrs / und des SrantzöstsH^M nrgs keinen Bestand; Und E gen die OpersrioneL dieser EN", hiß fthr kaltsinnig und langsam auf das zwischen Oesterreren^, Franckreich aufVernnttlttNg des sten/ welcher eine persöhnliches redung zwischen gemeldcen zudllrra ausbrachte/geschloffenes jährige ^rmlliicium. Gienge a" Krieg wiederum an/dieChnstl^ mee wurde ziemlich verstärk er die Türcken liessen in etwas von'stM Stoltz ab / und vermeinten zw",M ge von ihnen / mit dem bu-st Glück sich vergnügen zu lasten den Christen den Frieden anE^ darmit aber wäre der TürcklsastMla Admiral/und sehr bekandte^^ M gantz unvergnügt/undum fe'ne^he ser wordenen Alliantz/ beredet; Hinge- tt sich h?r^ gen wurde zwischen ihnen eme aus- viel andern Fussen aus dem H^ sci'd theilet worden. Einen solchen un- glückltchenAusgang hatte dieseMiantz/ die zwar einen herrlichen Schein/hohe und weit - aussehende Gcdancken/aber in der That nichts als Lufft- Streiche hinter sich hatte. 14. Lasset uns aber noch die andere oder Christliche Bündnuß erwä¬ gen : Diese war noch ansehnlicher als die vorige/und /^o - 571. mit langer und harter Mühe/auf bewegliches des allerheiligsten Vatters ?ü des Fünff- ten Zusprechen und eifrige Vorhal¬ tung der allgemeinen äusserlichen Noch der gesamten Christenheit (dann es wäre von denOrcomanniern neben vielen Jnsulen/ auch allbereit der gros¬ se Lheil von Königreich in Cypern ein¬ genommen ) zu Rom geschlossen wor¬ den. Das Haupt Werst dieser Bünd¬ nuß bestünde schier an dem/ so viel die Macht anlanget/ als in der vorigen; mirsls, Fürsten von ^ialü/oder cle Oorjg, wurde Oon /O3N cle mit voll¬ kommener Gewalt/ ( doch allein den Worten nach/ dann in der That wur¬ den ihm zwey Spanische zu seiner oircLUon zugegeben) der gan- tzen Ligistischen Armee vorgesteüet. Unter allen andern Dingen wäre vor- sichtiglich abgeredet / zeitlich mit der Alotta in die See zu lauffen; aber es käme ihr bevor die Türckische: und ehe die Christliche aus den Haven vor Dilina ausgerüstet / hat jene die Haupt-Stadt kamaZokL,welche die Alliirten leicht entscyet hatten / nach langer und vgigrolerOckenlion der Be¬ lagerten/ hinweg genommen / und da¬ rinnen grausame Tyranney wider das gegebne Wort begangen/ aus lauter Ggg r NM Dahero sie nicht allein der AUiantz mit grosser Klugheit abgesagt/ und ch gleich eine Gesandtschafft an die Otto- mannijchePforten abgesandt/ um den lieben Frieden bittende / der ihnen aber theuer genug vorgelegt wurde; Dann über die allbereir von den Türsten de¬ nen Venetianern in diesem und vori¬ gen Krieg abqezwagte herrliche Znsu- - . .... len /Städte und Vestungen/ ist der ^geschlossen hatte. Allein/wie die- Frieden nicht anderst/ als gegen Ab- nahend an den Feind käme/ ließ er rrettung^glvaliL.und^poii ai k.oma- Mermuthet zum Abzug blasen / und der Kepublic von der Pforten er- öle andere Loistoscierirte SchiffeOr- . ^e ergehen/ dergleichen zu thun/ und ^nge zu männiglichs Verwunderung Mr zuruck/ die herrlichste und ge- Weste Gelegenheit/ den Türsten völ- A schlagen/ htndanlassend. Zeder- M,Murrete und fluchte hierüber zum Migsten: darum der Umiral aber N nichts bekümmerte / und wollte MKrieg kein Ende machen / weder A allgemeine Wolfahrt beobachten / Mn er sich nur bey dem in die Länge ^ziehenden Krieg bereichern könne. Flan hätte zwar die Fehler zu bede¬ la von neuen an den Feind setzen Men / worzu aber der von vona we- M Lust zu haben / mit allen seinen Mlichen Wesen/ genugsam an Tag Me. und unangesehen manlhme zu M Treffen zu bringen sich bemuhe- Nwollte er sich doch darzu nicht bere- lassen / welche Fahrlässigkeit her- «w u» vr«. vo^tgm; Meine Ursache wäre / das etliche allein/daß an statt des geweßnen MAliche Galleren denen Türsten in ^Klauen/ hingegen die unfehlbare »i'"orie,und viel andere kroZresse^de- Christen aus den Händen kom- Es hatte also das Ansehen/ D tn dieser Bündnuß nicht alle lö- L'g waren/und die Last des Kriegs etliche tragen musten: befode s/, ^ver befände sich die Venetiani- 7-^ubilL über der confoesterir en Bezeugungen sehr be- eAbt/ lndeme sie von ihnen so offt/ ü^ver verlassen / oder nicht beyge- 2 1 Morden ist / so viel in den /^r. avLs^verliehren/und gleichwohl so vlwI^G^ Summen zur Handha- hU^.er Bündnuß/die nicht mehr ^wmgen kunte/ verwenden müssen. Von Christlichen Bündnuffen wider den Türcken. 419 liü? Md halb-verzweiffelt die Christ- We Flotta anfallend: welchen aber e Venetianische unter Wuhrung des General Lspelio, mit MvergleichlichemMuth empfienge/und ^lt gleicher Kühnheit repoustüte / ja vle c/ollfulion brachte / auch allein Adem stunde / daß ihm den Zurust- weg hex Fürst von vona, als Kayser- Btt verlegt / und folgends geseh.n /-wohin der Finger GOm-- ihre Waffen abzurichten / zeigte; hingegen ennnüthrg die Augen ZM !6,>loi?en hallen. Aber ich kehre dernm zu den c/ootchcl^-i-ttn: zeigten sich Anfangs gcmtz deglE dem Glück e nachzusttzen/ und dlkFrB' re einer so herllrchen VlUoncvoltkM >nentlieh einzusammlen: Hingegen verdammte ^Lmuigüon und Eifers säete bald unter diese edle Früchte M rer Uu/raut des Neids/der UnvE ncnhcit / des Mißtrauens / iE daß dieser grosse Christen - Sieg M verblendteren Verstand mehr E rheilig als nützlich Vorkommen Dann es waren viel in Spanien /L 8->Z,c6o in der Ottomannischen schrerbung bezeiget/ welche deE° der Christlichen Flotts großmuthigen los» von kultna den tlget hatten / als hätte er gar zE, wegen sich m das Gefecht eingeE lnvcme ihres Königs imerecks E sehr/ als der ihres/ E/ oen Turcken einzulassen erforvc und man mit den Waffen vorBL umgehen müsse; Man solteb-e^ nedigcr nur so weit /daß ste nichtNL lccuncl-ren / nicht aber daß stE> wurden / zum Schaden andern Z'.,k paischen Potentzen. Und in 2En noch heutiges Tags seynd bei) L AUrantzen dergleichen drecken mn , 5 HLnd zu greiffen / und daß keine nchtlgkelt rnder Welt seye / unb>E lrch zu schliessen. Ich lasse aber >n . ncmWctthundLeN°.kB5s r-Kmrkc?E-MN/Sachen/ 2,- diel^-Z-onnicht betrifft/ wo zum Nachtheil der Christenheit/Ms. zumBehuffder Ungläubigen geA'L Dann wo dergleichen unterlauflE, muhen alle Staats-Ursachen btt vE-Wohlfahrt der ChrtsteE^ und alle l'rivac -Bedencken deE'^ uen Anliegen ausweichen. rbanen politischen ldcüexionen M.n gehends zwischen obernanntc genossene einet^leKaltsinnrgstu geschlichen / alles menge aus au Verzug / auf Zeit zu gewinnen / - EnNchuldrgungen / daß man Ordre aus Spanien haben musst' Uneinigkeiten / daß man mit ben 42O Sechs und Sechtzigste ^ede. Rach / daß in dieser Belagerung 60000. Türcken zu Grund gangen seynd. Nachdem nun alles in die Ord¬ nung gebracht/ brache eine grosse Miß- Helligkeit in der Christlichen Flolta herfür. Dann etliche von den Be¬ fehlshabern wollten eine Haupt-Ve- ssung belagern/ etliche vor t^moZotta, oder >UcosiL zu rucken: Die Gescheide- sten darvon riechen / die Türckische Flolta aufzusuchen / und mithin das Hauptwerck anzugreiffen. Endlichen bey diesen Mißhelligkciten zeigte GOtt mit seinem Göttlichen Kinger was zu thun seye; dann es schickte sich wider alles Vermuthen / daß die zwey Ar¬ meen/ die Feindliche und die Christli¬ che/ sich an einander stiessen/ und zu Gesicht kamen/ also/daß ohne Schänd und Spott keine Ausweichung mehr übrig war / sondern müsse geschla¬ gen werden. Einige Rathgeber des Qencrglichmi Zoan cko /pustna , wh derriechen zwar / sich in eine Schlacht ctnzulassen/ vorstellende/ was vor Un¬ heil erfelg.n könte / wann das Spiel mißlingen sollte: Darauf gäbe er ih¬ nen eine großnulthige Antwort/ und zeigte/ daß er des Grossen Carls Sohn wäre: Es sey nicht / sprach er / zu re¬ den/ sondern zu fechten die Zeit. Machte also die Ejcadron in die Ord¬ nung / und gienge ein grausames Ge¬ fecht darüber an/ mit gäntzlichem Un¬ tergang der Türckischen Flotta / und wäre diese vlUonc noch herrlicher ge¬ wesen/ wann alle cowoeclci-irteN mit gleichem Valor gestritten/ und bey Aus- theilung der unschatzlichen Beute sich nicht entzweyet hätten. i«i. Uber dieses erhaltene Glück von der Christlichen Bündnus/ erfreueten sich alle Euroväisthe Fürsten / aber doch keiner wolte sich mit einmengen/ oder seine Gräntzen gegen dem Erb- Feind erweitern / oder ihme ferner von seinem abhalren- Der allerheiligssc Vatter bespräche mit ungemeinem Ei¬ fer alle Christliche Potentaten / die LonLeckLi^re sechsten baten um ferne¬ re Hülffe/ durch Abschickung vieler Ge¬ sandten an verschiedene Höfe / aber mit gantz eitlem Erfolg / und augen¬ scheinlicher Verblendung der Chrissli chen Fürsten / indeme sie mir Augen Wj Mo ves' l>er Nit lhkr j M Die A'ks bpl . Df uni) endlich der Todesfall de? s W gäbe den letzten Kracher a„^Menrlrchen Liga; zu welcher ^dlenete die instehende spate Jahrs- Z 'V und noch mehr die verlängerte K. ',^rung der Spanier; und sob . ^Mftulten bekäme wiederum Lufft Dtz der Türck/ stch zu erholen : ^.^yrlstliche Flotta aber liesse um iPter Sachen in den Haven/ die gliche auf^clUna, dieVenedtsche die Türckijche aber entrisse l^"Us so vielcrley an dem Hals hass ^',^n Gefährlichkeiten nacher eon- ^opüi, ohne einigen andern ferne» Schaden. Nun dieses war die tz^der so berühmten v-Äone, der l,.Aung eines so kostbaren Kriegs/ ^/us Ende der so wohl-gemeynten dAiichen Bündnuß. Welcher aber ^UweyBnndnussen becht erwäget/ iattsain befinden / daß ober» tzsD fünff Ursachen der eintzige tz-.v oder Verhack seynd / daran alle dAHm der Christlichen Potentaten i den Türcken sich abstossen/und HZ dadurch aller Fortgang und gm Uschlag verlegt werde. dx/LAber das allcrgröste Unglück lie geistlichen Potentaten ist / daß Sügtr ihren besondern Eäien und s wollen nicht sehen / noch dieser allgenreine Scha- M Zeit auch sie treffen möge Me»,, ue/ und theils sck-on getroffen gt'sn , baß eine so übergrosse Macht gd-'. IM den Krebsgang gehen er bevestiger ff nie Mo- Mit Schwachheit der Chri- Von Christlichen Bündnussen wider die Türcken. 421 Befehlshabern nicht ver- sten; seine Staats-Regel ist gcgrün- - - - - det m der ihm wolwisseiwm heit und Zwietracht der Christlichen Potentaten ; und diese bleibt so lange unfehlbar / biß die Fürsten die Au¬ gen aufrhun / und sich eines bessern besinnen / Neid und Eifer / Haß und Rach fallerr/daß allgememeWesen aber dem knvac Nutzen vorziehen lassen. Es beneidet ein Christlicher Printz des andern sein Aufnehmen / und keiner eiffert/ daß der Türck/ mir aller sam- mcntlichen Schaden/täglich zunimmr/ und empor wüchset / auch nunmchro den äussersten Schatten machet dem vorherigen Glantz des gesambten Chri- stcnthums. 17. Ich erinnere mich hier des schö- nenl)ilcom-,.den ich einsmahls bey dem scharffsinnigen Locc^ino über den Verlust des Königreichs Cypern gele¬ sen. Wann ein Glied in Gefahr ist/ sich vom Leib zu scheiden / so müssen sich die andern über dieser Scheidung nicht erfreuen / sondern sich erheben/ es zu beschützen und zu retten / wei¬ len solcher Schaden nicht mehr eigen/ sondern gemein ist. Darum/wann die Christlichen Fürsten sehen / daß eines Christlichen Potentaten sein Land von dem Türcken eingenommen / und von dem allgemeinen Christlichen Leib geschieden ist worden / ob schon der überwundene Christliche Fürst einem oder allen den andern Christlichen Fürsten gehässig und verdrüßlich wä¬ re / so sollen sie doch nicht über des¬ selben Unterdrückung / um eigner Ur¬ sachwillen/ sich erfreuen / weilen der Verlust gemein ist worden / und daran das gantze Chrisienthum den Abbruch leidet: sondern seynd schuldig unter ih¬ nen Frieden zu machen / und densel¬ ben erretten / um keinen heimlichen Schaden davon zu empfangen. Die¬ ses ist nicht allein in guter Vcrnunfft und dem natürlichen Recht / son¬ dern in der wahren Staats-Klug¬ heit gegründet; Dann nach dem Ge¬ brauch auch der Barbarn wird die allgemeine Wohlfahrt der beson¬ dern vorgezogen / gleichwie der be¬ sondere Verlust dem allgemeinen nachgefttzet. Aber leider! sagt noL- G g g Z cslmus, 422_ Grebe n und Gechtzigste cglmus, weit und fern ist dieses von GOTT / welcher das Christs den Hertzen der Christlichen Für. Volek mit dieser Verblendung sten / und auch vielleicht fern von straffen will. Weben und Kchtzigste Wede. W ßürsken-82uk oder Urotectio^ S solle zwar die ?ioce- oderFürsten-Schutz in stch ein Theil der Gott- heit enthalten (weilgött- lieh ist zu geben / und ' menschlich zunehmen) wann der Eigen Nutz und eines jeden besonders Staats - worein das Ge¬ ben nicht verderbet/und das Nehmen die Freyheit nicht eingeftßlet hätte. Zwey Dinge erheben sehr des Fürsten Schutz: Erstens/ daß die hohe Regen¬ ten dardurch ihrer engten oder Schutzholden rechte z^blcri, und über ihr Thun und Lassen eigenmächtige Ur- theiler werden: Zweytens / daß ste mit deren Geleitschafft stch unüber¬ windlich machen / anerwogen/ soviel ein Potentat von Fürst-mastigen Scbutzholden oder cüenten hat/ soviel feste Bollwerck umgeben seine Maje¬ stät ; Er zuckt nie einen / sondern mehr Degen über seine Feinde: Und in War- heit / es ist ein grosses Geheimnus in der Staats-Klugheit / zu wissen die Schutzholden ihme zu machen / deren sich gebrauchen / und dieselben zu hand¬ haben. Die Stadt Rom hat uns vor- geleuchtet/ und ihr erste kleine Gebiet¬ schafft durch lauter Schutz und Freund¬ schafft so weit ausgebreitet / daß ste ihre Gräntzen mir der gantzen Erd- Runde ausgemcssen hat. Sie hat ein Volck mit dem andern bezwungen/ und nachdem es bezwungen / in ihrem Schutz angenommen; mit Fürsten rind Königen sich vereiniget / und ste so weit verhöret / daß ste ihre Freund¬ schafft nicht weniger werth/ als ihre eigene Freyheit gehalten. Nachdem aber durch sothanen scheinbarenSchutz/ sie sich in der Macht gestarcket / hin¬ gegen ihr Bundsgenossene und n holden durch Krieg und ZwiftE hie sich abgeschwächer / als hat au^ Römische Freundschafft sichlE W- massung / und der Schutz rn eu walt zu verkehren angefanM wurden die Könige ab- und El Lo¬ denen Printzen die Gerhaben^ W net / Länder und Königreiche let/ die Kriege eingestellet / v; den aufgetragen/ biß endlich^' este Königreiche / als da EF das Reich der^rlscier (wie lacicus selbsten gleichsam Nlch^ schmertzen kan) mcer ir.ow^ vincias lolium ^.rlaci^um c;ue viäerecur, unter de» jsl Staat gezogen / und eingew^F worden. Wieschimpfflich dres' ßlk Mit ?olcmon , mit ^nciocdu '^r- ^Zrancs, mit^rebelgus gehUN^^' zehlen zur Gnüge Livius und Kurtz : Der Schutz ist nunEMi^ den ein Vorwand des chens; ein Hintergang der § M/ eine Verhüllung der Herrsch^ .DU und kein Eiffer des Mitleides Ancker der Bedrängten;^kelne 2 yck Stadt der Verfolgten: Du wahre Fürsten-Schutz (uaa) des Larclingls Kiclielieu Staats -Mmlleno) solledle te mitleidig aufnehmen ; ^en yE drängten eilfertig beysteheu / M deren Land und ll-epur^-on' ihme verpflichtet haben und Leute aufsctzen/ als sie un^' cken lassen; Ein Ding /em ^ Fel eine Gefahr/ keine Ausnahch/,,^HeA behalt soll zwischen dem und seinem cucnten ftyu- sich angenommen Ludwrg schütz oder proteAion 42z 'pielen. Alsy ist denen Herrschaff- Wercken: Imbecrlllcas?rocetrr^Hvldcn seynd dreyfachen Übel Erstlich/daß sie offt den >>i ^m^en/ und finden solchen bloß orten / und erfahren selten in 424 mm nrlyr icmer guuy^' lassen beraubt werden? Und M nicht des Pabsts guten Willen langen/ den LenrivoZlio, damüylv^ Herrn zu LoIoZna dle krore6lvnt gesagt? Lasset uns auch erwägens heutigeFranckreich/hat esnich ^ König Zacob aus Groß-BrE die kroceiIron versprochen/ und nicht hinwieder dessen Widers den Printz Wilhelm / vor ernen L schaffnen König des BrrtanE^ Reichs erkennet? Wie hat es dU^ nigegNm-r in Pohlen bey sern^ de gehandhabet / eder hernM^ ret? Hat es nicht bey AbhandlE^., k^renLischen Friedens die Eron k § tugal ausgeschlossen / verlassen/ Spanischen Rache frcy und M ausgesetzt? Aus diesen BeMu..jgt nun klärlich zu ersehen / was die ^ir zu verheffen haben / die einein Schutz Herrn anvertrauet si'E^i- 5. -Das dritte Übel ist die UA rung oder ungerechte AnmasiüE Schutz-Herrns über die StaA.^ nes Anvcrtrautens. Dann du Völcker/ oder 8ouversme Füllss^^:/ schwach sie stynd/ kan ihr Schuß aus Ursach des Schutzes / rssE^y drucken/ als in widrigen dieser^ xie wäre / wie des Wolffen Schäfflein/ oder des Fuchsins Hünlein/ oder des Habichts lck^/ Vögelein. Es ist keine reclM"^ sondern verdammte Staats heit/welche sich anmasset/die schafft in die Herrschafft / , bundnuß in die Dienstbarkeu / Schutz in die Tyrannen zu Einen solchen Schutz hielten mer über die Aetolier/ denen lse ihren Bürgermeister funWSE jährlichen Tributs - AusiagA ln ßä) funfftzig nach Belieben Geist ^-e- nehmen/ im übrigen / wie mercket/ lbibercsre rclervaca > ssiiiDtU die Freyheit mit Worten NDicE und mit derThat die auffersse^M barkeit auftrugen. Jene wed'^^es ge Seufftzer kicoLlis und zwar wegen des Ahaischen/dul wegen des Lotimischen wohl in aller derjenigen yes Sieben und Gechtzigste Rede. ihnre zu Gemüth / daß sie chme auch ihm nicht seiner gantzen einen Dienst erweisen/ und von dem " " ' - ' Schutz ihrer Clienten / der Herren lu-irien abgestanden. Wer aus Unver¬ mögen seinem Schutz - Holden nicht beystehet/ ist ihme zwar eine Schande/ aber nichts mißheüichcs: Der aber beystchen kan / und nicht beystehet/ist eine handgreiffliche Ungerechtigkeit/ und Unzuhaltung der gerhanen Ver¬ heissung/ so eine grosse Ausstellung ist bey einem Christlichen Fürsten. Ein schwacher Schutz-Herr ist ihm selbst zu Schanden / und dem Schutz-Hol¬ den zum Schaden : Ein Treu - loser kroccLtor ist werth/ daß seine Clien¬ ten stch mit stinen Feinden vereinigen/ und wider ihme zu Waffen greissen. kroceQionis 6uo excrcma lunr bonos Lc onus; Der Fürsten Schutz hat zwey äusserste Ding/die Ehre und die Bür¬ de ; Will er die erste haben/ so muß er die andere tragen. 4. Das andere Übel ist der Be¬ trug/ wann der Schutz-Herr den Glauben nicht hält / den cingegange- nen Vertrag bricht/ zu rechter Weil den Beytrag nicht thut / die Völcker zu bestimmter Zeit nicht abführet/ Vestungen abgeredter Massen nicht evacuiret: Das betrüglichste aber ist/ wann die Schutz-Herren mit ihren Anvertrautcn eine offenbahre Kauff- manschafft treiben. Wie cs Ludwig der Eilffte/ König in Franckreich/ und der König von Arragonien mit der Stadtibl'ä gcthan:Dann/als sie gesehen/ daß sie von den Florentinern/die nach kN gehandelt haben/eine grosse Sum¬ ma Gelds bekommen konten/ haben sie dieselbe verlassen: und / das noch das schlimmefte ist (seynd die Wort cbsl- Nnm in den Ztalianischen Staats- Gründen) haben sich also diese zwey Königliche Schutz-Herren übereinan¬ der creiffert/ daß deren jeder ihm ein- bildete/ der andere würde den gantzen Gewinn wegen der verkaufften Stadt allein ziehen. Und was hat gemeld: ter König in Franckreich / da er Schiedsmann in Italien war / den Hcrtzogen von Urbino, seinen Clienten geachtet? Wie hat er sich gegen /^p- xisno. den Fürsten von krombino, sei¬ nen Schutz - Holden gehalten ? Hat er 42 5 den Schutz begiebt/ und seiner Unter¬ nehmung ftch anvertrauet/ daß derje¬ nige/der den weit-entlegnen erwählet/ besser thue/ als der sich einem benach¬ barten ergiebt. Gleichwie in Wider- spiel derjenige / der sich in Krieg mit seinem Nachbaren verbindet/ besser thue / als der sich mit dem weit-ent¬ legnen verbindet/ wofern derselbe nicht ein solcher Lsi/der ein Absehen auf des andernHerrschaffthat. DiePisaner ha¬ ben dißfalls sehr gefehlet/wie sie sich unter den Schutz der Venedischen kc- pubiiL begeben hatten; Dann sie ha> ben dessen nachgehends wenig genös¬ sen / weil die Venetianer nicht allein ihnen zu weit entlegen waren/sondern auch/weilen wegen Schwchrigkeit der Paß mit einem viel mehrer« Unkosten/ als sie Nutzen hofften/ ihnen deysprin- aen müssen. Dann kein Fürst wird lang den Schutz über eine Stadt oder Land halten / von dem er mehr Schaden als Nutzen be¬ kommt. Kürsten-GAutz ober proteLion. ßchutzes/ die Fesselschmieden / unauf- Mlich klingen. Lcüuus beklagte sich e luk> foeäcris serx'icucem paci Ucmoz also (erbarme es den Himmel) 'Mer dem Schatten einer verbunde- ^Lreundschaffc leiden die Latiner ^Beraubung ihrer Freyheit? ^0- aber seufftzete: kroll! kmäus specie ^luicjern L<^uum re prscariLM liberrL- csnclem ä N.om3nis Imperium. Es zwischen unser und den Römern Bund nach aller Billigkeit aufge- M: Aber ach leider! Unsere Freyheit ? von ihnen nur erbetet/ und die Ge- Nlk der Römer stehet uns auf dem Dieß haben zu gewarten al- v tar E» tzrr mk rrrctz Srrz Etk denZnnwohnernder Stadt weda Gut noch Leben im geringsten gAA det hat. Worauf er stlnen / Weeg über Teutschland genoE und alle Völcker am Rhein / ÄM, und Elbe unterdrückt; endlich m ringen zu Eisenach in etwas E her / und seine GrausamkeitErAe abgelegt / daß es schiene/ GOL-W,, diese schwere Geissöl/ damit die - sten zur Buß greiffen möchten / wenig beyselts gelegt. Werl . Christen sich daran fast nichts ret/ als muste dieselbe wiedeculn v. für/und hinter dem Rucken der sten grausamlich wüten/ stntemavl /^nno 4s s. bezöge Dalmatien / nien/Hisirien / Arioul rc. veNM' alle um das Adriatische Meer lE- Städte / darunter du nehmftc war: Hernach risse eineZorn-Fluth GOtres weiterIM y in das Hertz des Welschlands /^ verheerete die ansehnlichste Stadls, 6uam, Vincenrsm, Veronsm > lVIsncuam, Lremonsm, die ggNtz^ bardie/ biß auf die Haupt Burg gantzen Christenheit/ Stadt Rom/ allwodie... . keit GOttes/mittels des Aposts!' p Stadthalters und Pabsten ner unmenschlichen Wüterey .F Grausamkeit das Ziel gesetzt/ un^,, gleich durch vielfältig in der Chriften-Welt gethane Buß den Wc GOttes alsoabgekühlet/ daß dA^ diese Straff. Ruthen ferners vsN-^r Christen abaewendet/ und werter Rom den Mord - Zug nicht gE allermassen sich dieser grausam^k- rann / auf sonderbare Bewegung . tes/ von dem Pabst i-co dayru den lassen / daß er Rom verschone gantz Italien geräumt habe. -. ftp 7. Wann aber auch der A.A/ ss ne Straffe GOttes ftyn wL bringt doch jener von sich iE grosses Ungemach dem gemerne' sen/ grosse Gefahr denen KrE'.^f grosse Ruchlosigkeit den Slttem^ sen Abbruch der Gerechtigkeck/ nen allgemeinen äussersten wohin er nur gelanget. DlM- / einen kurtzen Jnnhalt abzuM . yes wege allem den grimmigen 428 über / und zöge sich zuruck hinter seine Wagenburg / allwo er einen Berg von lauter Roß-Sattel gemacht/und den Seinigen befohlen: Wann die Christen sein Lager einnehmen möch¬ ten/sodann sotten sie das Feuer unter die Sättel legen/ ihne entleiben/ und aufbedeut- angerichtem Sattel r Berg verbrennen / damit die Christen / seine Feinde / kein Bein von ihm haben tön¬ ten. Des Dietrichen Sohn Turis- Mund wolte sich zwar / aus Begierd/ seines Vatters Todt zu rächen/ nach¬ malen wider ^ccüLm wagen / wurde aber von dem allzu verschlagenen Feld« Herrn^clo eines andern beredet / aus vorgebender Schein-Ursache / daß er vielmehr nach Haus ziehen / und sich der Cron versichern solte/ in der That aber besorgte sich vielmehr ^cms, daß die Göthen / wann die Hunnen völlig ausgerottet möchten werben / ihnen nicht gelüsten würde / alsdann das Römische Reich ftlbsten anzufal¬ len : Dahero aus einer frühzeitigen politischen Staats-Klugheit seynddie obsiegende Gothen unzeitig abgezogen/ hingegen die allgemeine Peitschen der Christen frey und sicher verblieben. Demnach ^ccila einen mehrern Muth gewannen / ferners sein Rach- Schwerdt unter bicChristen zu schwin gen Allermassen er nach Abzug des Turismunds / ihme selber den Sieg beymessend / das übrige Franckreich mit Schwerdt undFeuer aufdas grau¬ samste / daß es ein Elend aller Orten/ und endlicherUntergang zu scyn scheine: te/ verwüstet hat. 6. Aber zu Ho^es hat sich etwas Wunderwürdiges begeben: l^upusein Bischoff daselbst wagte sich mit der gantzen Clerisey / im geistlichen Omac, dem Blut-gierigen ärrila entgegen zu geben/ und fragte den Tyrann: Wer bist du / der du so grausam wider die Christen wütest? ^ciis antwortet: Ich bin der Hunnen König/eine Geissel GOttes: Darauf liesse sich der Bü schoss gantz freundlich hören: Ey so seye mir Willkomm/du Geissel meines GOttes'. hat ihn darauf durch die Mitren der Stadt begleitet / und wur¬ de der Tyrann innerlich also (sonder Zwetffcl vonGOtk) bewegt / daß er -- Von U ngemach des Kriegs Sultans Tsm-rlsn, mit va??^1belthäter und Waghalsen/ Kaspische Meer umgefahren über gezogen/ Jberien/Col und Albanien ausgeplündert/ kh.,,Pölich gelangte er in Persien/als Lebigem König sein Bruder das He/Meich ansprüchig machte. Da- s^, "in den Könitz zu unterdrücken/ lh? llch zu des Brudern Par- tza^Wie nun dieser sich der Cron E^ssec / und seinen Helffer den ßa. An mit dem Stab eines Ober- tzz ^chhlhabers aller seiner Kriegs- . .'""i L^önig/ samt dem gantzenKdnigli- ersten, te ihn L',Mehlhabers aller ferner Kriegs- belehnet / erwürgte er den «önig/ samt dem gantzenKöntgli- »kif Aeschlecht/und machte sich zu er- Ts?ber, Herrscher ich-- liol? Glücks - Streich . Eegleriger/ sich des übrigen Asiens Kayserthums in vnenc zu be- "eAcn. Demnach begunte er sei- ltzki-N^Zeichen noch viel weiter aus- vüraAN/biß er alle Völcker vom Ge- lEA'. und (bučali, biß in das Mit- h leuche und rothe Meer unter fei- Kü^Abottmüssigkeit gebracht hat: Arrreckcs, der Türcken Kayser / H, ^uhm er nicht leiden/ und ihne "Ar Seiten seiner Ober-Herr« daden wollte / war ihm in !^r^^ahero zöge er über ihn mit von zehcnmal hundert ^?^nn/ darunter viermal hum ^chh'And Reuter gewesen; Und ne er unterwegs alles mit Älck»«"^ Schwerdt verwüstet/ viel unterwürffig gemacht/ ' b X kesse Platze eingenommen/ Nucken sicher gemacht/ >, ^'lch über den grossen Lupllra- ' -ppadocren/ und belagerte die 4? y sonst gar feste Stadt Sebasten/ die des Lsjöreck Sohn Orrobul- samt der dass, gen Burgerschafft ritterlich verföchte. Aber t smerig» untergrübe die Stadt von weiten / und brachte dadurch un¬ versehens ein unmässiges Volck hinein/ worüber er auch die Stadt gewänne. Orcokul aber wurde gefangen / und bald gctödtet. Die Burger seinen Grimm zu lindern / schickten ihm ent¬ gegen etliche tausend Kinder mit weis¬ sen Gewandlein und Palm Zweiglein in Händen/er aber liesse diewohlberei- teste von seinem Kriegs Heer unter die¬ sen unschuldigen Haussen sprengen/und alle jämmerlich zcrtretten/ hernach be¬ fähle er / keines Menschen zu verscho¬ nen/ daß also zwischen Mann/Meid/ und Kinder / auf einmal hundert und zwantzig tausend Seelen hingericht seyn worden. Nigrern (der sonst dem Nahmen nach ein Blitz bedeutet) ver¬ liesse Griechenland / und zöge plötzlich in Asien / seinem grausamen Widersa¬ cher entgegen / mit dreymal hundert tausend zu Fuß/ und zweymal hundert tausend zu Pferd / und einfolglich be¬ stunden diese zwey Feindliche Armeen in funffzchenmal hundert tausend Mann / so von Anbegin der Welt/ dieser Macht nichts gleich gewesen/ und überstiege des vam unzehltche Mannschasst/und alle des Xcrxis Wun¬ der-Macht/ob zwar dieser dem tteiie- sponcischen Meer die Fessel mit seiner See Flotta einsmals angelegt haben sE.e Ehe aber das Gefecht anaienge/ wurden hin und her die Gesandten ge¬ schickt/ und versucht / zwischen diesen zweuen Grund Säulen/ an denen die Mahumetanische Secte ihre sichere Veste hatte/den Zanck Apffel/den der Hochmuth und Herrschsucht zwischen sie gemorsten / hinweg zu nehmen: Aber alles war umsonst: Dann H- werlgn federte an Lsjsreck, daß er die vertriebene Sultanen wieder einsctzen/ ihme so viel Butter als 2000 Cames len tragen kunten/ und 2 Ovo. plan¬ sche Zelten übersenden / ihne in allen seinen eroberten Landen vor einen Kö¬ nig erkennen/ und seiner Söhne einen/ ihm in Krieg zu dienen lassen sollte. Sothanes hochmüthige Begehren er- Hhh Z hitztt 4ZS Acht UNO ^secytzWte rveoe. hitzte noch mehr den kaj^erd, der an ter Schlacht (zugeschweigen m M demBerg Sceiis, woselbst ihre zwei) un- sten/ zu Sebasten/ und andern ono geheuerste Armeen stunden / einen neuen kompejum wider deNMchriöatcs (dann daselbst war bey den Römer- Zeiten dieser von jenem überwunden) wider den isrnerisn, den jener den hinckenden Temier, (weil er in etwas hinckend gewesen) gantz verächtlich nennete/abzugeben. Grieffen demnach Leyde Kriegs-Heere zu einen blutigen und grausamen Haupt-Treffen/allwo beyder kriegenden Glück und Unglück auf der Spitze stunde. io. Nach langem Gefecht schlug Lgmcrian die Türcken in die Flucht: LsjEk aber / nachdem er alle mögli¬ che Mittel/die Flüchtige aufzuhalten/ und die Schlacht zu erneuern/eifrigst/ doch vergebens/ gesucht/ verfluchte fein Unglück / daß er nach allen seinen vielfältigen eroberten Siegen/ anjetzo von einem hinckenden icmiei-, und ein Kayser von einem Tartarischen Schaff- Hirten so fpöttlich überwunden wer¬ den müste: Gabe also auch die Flucht: Hingegen wurde er von den schnell- jagenden Tartarn/ nachdem er mit ei¬ nem Pfeil verwundet/ unter das Roß gefallen / ertappt / und des ^merlan Gefangener worden. Also hat der Hinckende den Blitzgeschwinden über¬ eilet : Also hat die Rache GOttes diese Barbarn an einander gebracht / zu besondern Nutzen der Christenheit: Also hat dieser blutige Krieg so viel Unglücks und Unheils in gantz Asien/ und in allen Türckischen Landen ver¬ ursachet : Also ist der Mahometani- schen Macht ein grosser und unersetzli¬ cher Abbruch / indeme allein in besag- hitzte noch mehr den der an ter Schlacht (zugeschweigcn in M sten/ zu «vevamn/ uno einmal hundert und vtertzm kam der Türcken / und zweymal lM tausend der Tartern erschlagen m den/ widerführen. . ii. Es wäre doch ün allen v nicht genug / sondern es hat nm. Lsj^ecbes, dieser Welt- MonarE ^ die andere Straff, Ruthen der^ stenheit / in einen eissernett KestlM geschlossen / und nicht wie em v Glück gestärkter Fürst / sonders der allerverachtlichste LeckelE halten werden. Er ward durm Länder zu einem ewigen HE Spott herum geführet / und r-m-rl-n zu Pf-rL Mn « Lk« gebrauchte er sich deskajarcrds M § Vortheils oder Schamels: Il)M^^ kein anders Essen vergundt/ ms dem Tisch mit auf demRuckeE^ Lenen Händen / damit er sichAF Hunden um die Bein/ und E' zß ne Brocken reissen müssen.^ seinem allerärgesten Schimpff/^» ze- seine Groß - Sultanin/ die auch^B fangen war/ des Velpvvn Tochter/ gezwungen / dem^^n/ nackend vor dem Lisch aufE und den Trünck zu reichen» kruLlus kczii. Dergleichen bringt der Krieg, lnteiix itt c;uc» urer slccrum vincsc, EmtelN Lcr Viölcrtiä in exrremaln LrU » abmimr. Es muß UNglückft-Iig sexn / m Wer da den andern über^A zil gemeiniglich sich des EAei? lauter ausiersien Graust ten mißbraucht M ali lil r, Nwben. Ä^?ben / 1 und 4Zk e») O ert L- kB lS Sl' B re Ueyspiele. der Beuth/ theils verloffen/ (Heils da¬ mit so schwehr beladen / daß sie zum fernem Streit untüchtig wurden; Hingegen des conr^m Feind / und Anmasser des Königreichs d/egpei, es- roius diese Unordnung ersehend/ruckte unversehens aus den Hinterhalt mir einem frischen und grossen Haussen: Erneuerte mithin den Streit/ und in einer kleinen Stund zerftreuete gar leicht die schon zerftreuete Teutschen/ und lagerte sich / der vorhin vor über¬ wunden geschätzt war / auf die Wahl- ftatt / als ein Obsieger: ^onrallmus aber/ mit einem Hertzogm von Oester- reich/gienae irrend in der Flucht herum/ war doch endlich durch einen köstlichen Ring verrathen/ gefangen/ und so¬ gleich spöttlich hingerichtet. Dessen Blut hernach eine grosse Rache nach sich gezogen: Dann 1282. wur¬ den in der Sicilianischen Vesper alle Frantzosen in Sicilien auf eine Stunde erwürget/und zweyIahr nach diesem Trauer Spiel/ist eben des obigen An- massers Laroli Königlicher Printz und Sohn/ von des eonrLckm Schwagern/ König Peter von Arragonien/geschla¬ gen/ gefangen/ alle Frantzosen aus Ita¬ lien verjaget / und beyde Königreiche/ Sicilien und Neapel/ an gedachten Peter / welchen eom^-nus zu einen Erben seiner Landen öffentlich aufdem peinlichen Gerüst ernanbte / gefallen seynd. Dergleichen TraueEegebnus, sen spielt der Krieg. z. Carl der Kühne/ein hochmögen¬ der Hertzog zu Burgund/ hatte in sei¬ nem gantzen Leben nichts anders ge- than/ als unausfttzlich gekrieget: seine Regierung fienge mit Krieg an / und der Krieg brachte ihm ein unzeitiges Ende seines Lebens. Es empfände sein Muth und Kühnheit Ludwig der Eilff- te / König in Franckreich/ mit seinem grossen Schimpf zu mehrmahlen: Bevorab in dem Printzen-Krieg wegen gemei. r. F^Ber ich wende mich von denHeydnischenundMa- M hometanischen zu den M Christlich eKriegen. Was " Unwesen hat Occocarus der Cron Böhmen/ den tzt^'rn/ Schlesiern / Mäcckern/ tzMn und Oesterreichern/ja ihme W ,? durch jenen unnöthigen / und ^Asew Hochmuth seiner boßhaffti- ^nigin Kunigunda/ wider Kayser Men angezettelten Krieg auf AW geladen/ dabey doch Occoca- öffentlicher Huldigung zuschan- lG'^rden/ Leuth und Länder ver- G? / und sein eignes Leben einge- Dann neben einen unsäglichen seiner Habschafften und Lan- N'u Otcocarus neben vierzehen tau- Mern in der Schlacht umkom l lind mit dieser Niederlage all hjMdenmuth/ den er in anderen wohl ausgeübet/ begraben, k'c/^lira beüa äsmuanc ?rmclpem, Sagt der Po- : Die Fürsten werden Heuiger gestürtzet durch die auf- ^Kriege/ als durch die angenö- Nwben. M^onrJclini, eines Hertzogen aus / und wahren Erben von M,," Wd Sicilien / unvorsichtiger NM ln Italien/hat ^nnoi^?. die- Teutschen Fürsten/ aus einen M,,. ,"der den Überwundenen ge- Kz ^lndem die Teutschen allzu ei- der Beute gestrebet / und Streit verderbet haben. a ?'n wie die Teutschen die Fran- AreAlchAnfangs/und ihren (aber König) wiewohl unter Kö- Kleidern/ die eignes Fleisses anÄ Ä wahrenden Streit zu A de?2^ohlen waren / geschlagen/ Briten» erhalten zu haben ver- Haben sich hin und her nach 4Z2 gemeiner WolfahrtinFranckreich: Zu kei-onns, wo er ihn eng/und in gröfter Forcht gehalten: Unter Lüttich)allwo der König/ als ein anderer Soldner/ dem Hertzogen gehorchen müssen/ auch ohne seinem guten Willen nicht abru¬ cken hat dörffcn. Ich schweige von dem Engeländischen Krieg / in den er Franckreich so offt eingewickelt/ als er gewollt / und so offt geplagt/ als sein Nutzen war. Er grieff an das Römi¬ sche Reich vor Miß/ und hatte den Kayser Friedrichen viel zu thun gege¬ ben/ wann ihm die .Hoffnungs-Mittel desselben/einsmalsKönig in Burgund zu werden / von seiner Toll Kühnheit nicht abgewendet hatte. Er überfiele nicht allein Reinharten / Hertzogen in Lothringen / nach dessen Hertzogthum ihme die Zähne wasserten/ weil es zwi¬ schen Burgund und seinen Erb-Nieder¬ landen gelegen war; sondern nähme auch ihm in kurher Zeit das gantze Land weg / äusser unter dem Vorwandt / weil selbiger mit seinen Feinden sich verbunden / er auch eine grosse Geld. Summa/ so seine Vor- Ettern dessen Vorfahrern vorgeliehen/ anzufodern hatte. Jin Stadtlein Brey sande er 250. Schweitzer / die ließ er alle aufhencken/ wiewohl er ih¬ nen Sicherheit Leibes und Lebens ver¬ sprochen hatte. Endlich eroberte er auch die Haupt-Stadt w Loth¬ ringen / und wurde durch alle diese coi^uecen sehr mächtig / und ein Kö- nig-mässigerPotentat. 4. Bey diesem Glücks-Streich be- rathete er sich sechsten/wie nemlich ers anschicken kunte / daß er cmeHcrffchafft vom Teutschen Meer biß an die Wel sehe Alpen aufrichten/ und sogeffalten zwischen Franckreich und Teutschland herrschend / beyden Völckern ein Schrecken seyn möchte. Zu diesem hoch-und großmüthigen Vorsatz sande er das Vorträalichste / mit Savoyen undMayland sich zu verbinden / und die in Mitten liegende Schweitzer/ beforderist die Rheinische Städte/ und zwar unter dem Vorwand / daß kurtz vorhin die Eidgenossene seinen Haupt¬ mann von Hagenbach hingcrichtet hätten / anzugrciffen und unter sein Joch zu bringen / auch dergestalten Neun und Gechtztzste Rede. W sein gross,-s VorhäbmH- E« ten vommkic undOderher/ß'lMl M den mächtigsten Theil des TmE des einzurichten. Der Mensch der"^ ^HÄGdg-no^n- -r-r E tzer merckten gar bald/daß düs M w-tter sie treffen solle; ME nach ihre Gesandten zu demM.,, gm / und suchten ihn mehr nn L, Worten zu besänffrigen / als Mil rulmng der Waffen zu reihen ; A boten sich / dem Savoyer alles Z" M geben / was sie ihm genoM--^ ben: Den Grafen Lcmanc und -- re seine Bunds-Verwandten den ersten Stand zu setzen: gen ihm an ihre eigene BündE der alle seine Feinde/ und wellm^ len andern Bündnusscn absaß^Mß ihm zuwider waren: Sie vertz- »am sogar um eine geringe BmAr nut 6000. Mann im Kriegs' Franckrcrch und alle seine rMA d-encn: Sie Meten ihm vor/ - bey ihnen/als in einem fthroE unwandelbahren Lande / M, Haschen habe / ihr völliges 2^' bestehe allein in einer taM sparsamen Nahrung / und thum in der Freyheit: D-e seiner Ritter siyen eines Schatzes werth/ als ihr gaE M Es wäre aber alles vergeblich AB mr cenen solchen Fürsten / Lff- Glory m den Waffen / MeA e kett m der Tollkühitt-eit/ML-; m dem Harnisch / seine VttgnKB dem Krieg/ und dem dieM^AB bald ein anders Ziel gesetzt nach gienge die GesandtschE eB loß ab / und die EidgenollHgM schlossen sich zur Schutz- uno wehr. 6- Hertzog Carl führte währte Soldaten von und Nicdcrländcrn/ und noch Wclschc von undMayländcrn. >, lichen Armee ruckte er ms zugleich/ihme ein Ansehen FH nähme er mit ins Feld seine Hl nodien / Silber-Geschirr/ undAE Sein erstes war / nachdem e ^r veste Orte in Savoyen denen ßB wahret hätten; sondern haben sogleich sammentlich das Haasen Panier auf- geworffen / und auch das Lager den Feinden überlassen : Welches die Schweitzer ohne allen Widerstand ein¬ genommen/ beraubt/ und solcher Ge¬ stalten die erste Schlacht dem mächtig¬ sten Printzen Ln Teurftbland / ohne Vergiessung des Bluts ( dann deydec- seits seynd gar wenig umkommen) hingegen mit Eroberung eines unmäs¬ sigen Guts / von Kleinodien / Sslber und Gold/ vom grossen und kleinen Geschütz/von allerley köstlichemKriegs- und Hausrath / so alles auf^Millro, ne» geschätzt worden / abgewonnen. Dieses hat die sonst arme Schweitzer ziemlich reich / den Hertzog Earl / der sonst der Kühne genannt / noch viel kühner gemacht / allermassen er in dre äusserste Rachgier entbrannte / und/ des Verlusts wenig achtend musterte von neuem sein Kriegs-Velck/ so¬ dann lieferte er die andere Schlacht denen Schweitzern / unweitMurthen/ aber mit seinem eigenen Unglück und viel grösserer Niederlag / als die bey GramSeegewesen:AllermasseNzoc)oc>. Burgundier / unter denen loeoo. in den See gesprengt worden / darunter auch ein grosser Adel gewesen / um¬ kommen seynd. Der Hertzog Carl flöhe mehr rasend als bcstürtzt auf Genf/ und von dar nach Bmgund/ allwo er von seinen Bundsverwand¬ ten / sowol von den Savoyern/ als Maylandern/gleich wievondemGlück/ verlassen worden. 7. An diesem s on zweyten unalück- seeligen Zug / erfreuece sich sehr Lud¬ wig der Eilffte/König in Fränckreich/ als welcher allezeit des Carls vorheri¬ ges Glück / Muth/ Ma-vt und Anse¬ hen beneidete: Streckc. allo dem Her- tzogen von Lothringen grosse Gelder vor / zu wieder Eroberung seines Her- tzogttstlms / so rhme Hertzog Carl vor diesem letzten Krieg abgezwungen hat¬ te. Der Streich menge hauptsächlich an/ weil der Carl mit Aufbringung eines andern Kriegs Heers sich ver¬ spätete/ und die Burgundische Stande mit ihm ferner ins Feld zu gehen/oder Geld vorzuschiessen / sich mit ihrer Ver¬ armung entschuldigten. Dahero wur- Jii de ß-s n abgewonnen / sich vor die Stadt See zu lagern. Diese Stadtver- s^ten t)ie Schweitzer zwar zu ent- kamen aber zu spat dahin/ und . Uhmcn schon die Zeitung / daß v^E'^ogGramSeedurchAufgab er- üzss,/ und den Belagerten keinen gehalten habe / indeme er a^Inen 80. Schweitzer an Bäume ün?Een/ und zweyhundert andere ^ll binden / und im See er- die übrige gefänglich hin- K« fuhren lassen. Nun wollte Her- rj,>^>arl denen Schweitzern / die eine Armee ausmachten / und im "M Grimm und Wut/ ihre schmäh- ^.HileibteFreunde zu rächen/auf ihn wider ftiner Kriegs-Räche hAuung / biß in die Clausen des Ge- qM/ allwo sie sich befanden / end lai? Hetzen; so ein gäntz unbedachd Anschlag gewesen / weil er in tzA so trefflichen Ork sich gelagert / .da er seinen Vortheil wider ^ ssrind gar gut haben/ und sich Wi¬ tz. Men Anlauff/ zum Theil mit dem k.Mtz / so er um das Lager gepflan- zum Tbeil auch von der See/ er auf der Seiten hatte / be- Mn mögen. Nichtsdestoweniger Abe sich Hertzog Carl aus diesem d 'N hauptsächlichen Vortheil gegen sausen / allwo er aber seine Reu- Nr nicht brauchen konte r ff^Ero zöge er sich zuruck mitdem er- Haussen / und suchte die Schweü ly»Ms der Clausen in die Ebene zu lims,7 daselbst ur mir der Reuterey zu / und aufzumetzlen / die Mtzer mit dem schweren Geschütz tzs^Mren/ und also mit dem ersten tzss. M den letzten Stoß der Eidge- >va^?^Ezuversetzen» Der Vorsatz Ank. trefflich / aber der Ausgang M trüglich; dann die Bukgundst hernach - Trsuvpen / welche um des Vorhaben nichts wüsten / gesckMten / ihr Vortrab wäre schott solG^bn / indeme sie ersahen / daß ap trch zurück zog / dahero fiem vie s^uch an zu stützen / und ist also lvi^N^dnung je länger je grösser tle sich alle dem Lager zu- sytzie, 7 begaben ; haben aber nicht Dertz Arhabt / daß sie es ver¬ Fernere Fortsetzung durch andere Beispiele. 4 z z Neun und GechtzLgsie Rede. nem äussersten Verderben abzM Der gröste TheiL der BurgundW Staats- und Kriegs-Beamten m/ ten ihrem Hertzog / die B«« gedachter Stadt dlaocy bei) so Winters-Zeit aufzuheden /auf ^mousvn zu ziehen / darneben und veste Paß um nut Kt'L: Volck zu besetzen/ inErwegung/ unterdessen der Winter vorbei)/ er Zeit haben würde / sich nicht lnrhr biß auf den Frühling M veM. cken; massen ihm zu solchem möglichste seine Burgundische Niederländische Stande / auch E^ in Engeland / und andere Fürsten/ zuschaffen versprochen. Aber der , rätherische Graf erkannte besser e» § Hertzogen Art und Natur / die G)/ allzu feuerig / kriegerisch / waghN''" und ob aller Zeit:Verschiebung^ drüßlich war / dahero riethe er das Widerspiel/und köderte W durch mit seinem guten Willen /n zubereitete Netz seines amia!)/' Untergangs; stntemahlen dieser^/ rätherische Graf eben an selbigen, /uk um sein angefangcnes BubeE^ vollenden / mit seinem unterU W Kriegs-Volck / so in lauter bestünde / zu dem Feind übeE^ Und als er zu dem Hertzog Re / doch in diesem Un- das allgemeine Wesen zerrüttet / und «lic« vorzuziehen das soviel Ungemachs aller Orten zugezo- dkU ^nuium, odcr siebenzehenhun- gen ist. Mhr - Alter / in welchem des "" lljo ^Bottes ^arrisWürg-Schwerdt d^Myert Hat / die Christenheit nie war/ auch nie mehr Prob- öeii Grausamkeit gesehen wor- die^ «s ftynd in Warheit die in §rieag Bluts und Ungemach ist mehr zu betauren/ als zu zehlen. Das iSeyste^abr warben ruhigetvon denen st/ nachdem das SpanischeJoch KEn/nahmen sie sich gleich der LA schafft Braltllen an/ welche dre -pel lander wahrender Zeit/da MtE noch unter Spanim stund / erol^ hatten. Es wurden aber die glesen vielmals geschlagen mit« der^nsul St. Thomas/ und der E? M Lcc. .» I6e8. sttzteKönisÄ in Schweden dasWüra-SchwÄL gar an das Hertz des KömgiMSÄ ncmlichcn auf die Kdn>S § Rejidentz- Stadt Coppenhagen/ ware^zu befürchten / Schweden ^4 ADannemarck gantz llwiusren/^ Aiirch^ie Ober-Herrschung W zu überkommen/ welches K Ukn ^-^lindcrn viel Mucken und fanden M näck> Er Sc^. Schweden aus der Insel Funeu schlagen/ und dadurch der Sck^e? sche Glücks 7 Lauff ziemlich geheE^ Horden. Daraus folgte anders »s-sssM: K-Ek«SA und breit / in dem Römischen Reich vor Schrecken und Klemmüthigkeit verursachet / ist kaum zu beschreiben. Man fliehete schon in Schwaben und Francken; Es rüstete sich gar Italien zu Verhütung eines besorgenden Ein, bruchs: Was Schaden denen ksrricu- laren bey Wien zugewendet/durch un¬ verzügliche Abreissung aller Vorstäd¬ te/ der schönesten Palast?» und Lust- Hauser biß auf 200. Schritt vom Graben / ist nicht leicht zu ermessen. Die blutige Schlacht/und der (wie¬ wohl mit grossem Verlust der Kayser- lichen Armee / dann es waren zwey gantze Regimenter / wie sie gestanden seynd/ von den Türcken capunrt) ab¬ gezwungene Sieg bey St. Gotthard/ hatte zwar das Unwesen in etwas ge¬ ändert / aber den erlittenen Schaden nie ersetzt / ja der aus besagtem Sieg folgende Frieden / ward auch gantz leichtsinnig aller Orthen gcschmahet/ getadelt/und vor einen grossen Kriegs- Kehler gehalten/ und gleichwie alles Arges leicht geglaubet wird/ also hat¬ te dieses üble Gericht die Oesterreichi- sche Regierung in eine visrepurarion oder Ehr-Verminderung bringen kön- nen/wo nicht derKayserliche Hoff viel unumgängliche Ursachen/ deren meiste die Kaltsinnigkeit und Schwührigkeit der Ungarn / als vor denen das Teut- sche Kriegs Volck sich mehr zu fürchten hatte / als vor den Türcken sechsten: Wie auch die Unsicherheit der Reichs- Hülffe/ welche allein vor einem Feld¬ zug verstauet wäre; Und nicht weni¬ ger der Zwispalr unter der Teutschen Qenerailtat betroffen / der erbarcn Wcltremonllnret/ und dargethan hät¬ te. Dergleichen Ungemach bringt al¬ lezeit der Krieg mit. 7. Nach geschlossenen Pyrenäischen paaren hat sich abermahlen zwt- schen Spanien und Portugal ein schwchrer Krieg ereignet: und gewah¬ ret von 1660. biß auf den Todesfall kkiiixpl des Vierdten/ durch Jahr lang. Die Spanier stunden mit fünff Armeen in Portugal / und erschöpffe. tcn schier das gantze Land. So viele Belagerungen und Eroberungen ha¬ ben viel Drangsal denen Portugiesen zugewendet. Alles wurd geplündert/ Zii z ver- ^^Nrlegs-Ungemach im siebenzchendm Seculo. 4Z7 d-A^Travelingen/Ypern/ und am mehr. t^'16s-. Has das Kürstem M Siebenbürgen ein unglückseeliges W-Ikegcrum abgeben müssen/auf 2«? äwey Jahren fünff Fürsten der k.2goM,der Kc6ei,der her kremeni ^ONOL, der ^We/ äusser des Letzten / der sich hMurckischenvommgc Mig unter- / v»» der Ottomannischen W erten unterdrückt seynd worden/ grossem Entgeld aller haltbaren die?!/ als Zatmar/Groß-Wardein rc. M^ürck eingenommen / darinnen MMch gehauset/und viel tausend «rAen hinweg geführet. Dieser dAA Oesoiirung einige Ursache wäre kirrsten unzcitiger Kriegs- aj!,^/ und Unbeständigkeit in der Re- tzAug/ als welcher das Kürstenthum litiU abgetretten/ hernach aber durch grsMiedliche kraÄi^en wiederum tzM/ und allzu ünzettig wider des Ub- Türcken Verbott/ um die Cron ( aber mit Verlust aller dec ) gestritten/ und endlich so U,.ßch wider die Ottomannifthe hM gewaget/ aber darbey sein Le- ?'lugebüsset hat. Aus dem entsprösse so gleich der Kn-Krieg ^6r- welcher zwar lauge gewähret / doch gantz Un- Mahren/ Oesterreich/ und theils leAthen in grossen Schaden/ Unge- HAeu/ und Konfusion gebracht. un Anfang dessen ward der tz^ffche General korZgrscli aufs geschlagen / Neuhäusel / und E^dere feste Platze / als i^ven^, , Freystadtletn / ^ovi- von den Türcken erobert/ Ober-Ungarn mit Schwerdt N^veuer verheeret worden. Die d^nAerige Tartarn strafften über BKEnberg in Mahren/ biß nach Olmütz/ und verübeten da- KtaubM. w den Oesterreichischen überall ihr angeartete Grau- ^iele^wassen sie dann nebst andern M 7?ub/ biß in die 20000. Mem Kaz hinweg schleppten, fcrrta^ser unversehene Einfall der Nlcht allein in denen Kayser- blanden/ fondern auch weit verbrennt und verwüstet. Der Kö¬ nig in Spanien verhiesse ihnen den k^äon, aber die Portugiesen waren allzu erbittert/und wollten lieber alle Lxcrcmitäten leiden/ als sich mehr dem Spanischen Joch unterwerffen. Es käme endlich aus einer Ver¬ zweigung/ und der andern Hochmuth zu einer Haupt-Schlacht / welche aber denSpantekn mißlingete; deren vier lausend todt/ und sechs tausend gefan¬ gen gemacht worden. Die andere Schlacht beiMoncccigros, ist noch viel grimmiger und merckwürdiger gewe¬ sen / weilen dadurch dem allgemeinen Elend in Portugal gesteuret worden/ und die Spanier das Land biß einen Mann raumen müssen. 8. Ich übergehe den in ^nno 1665. angezettelten Krieg in der Pfaltz/ we¬ gen des Wildfang Rechts/wodurch die Stiffter/ Worms/Speyer und Straßburg / die Herren Ringgauer/ -che Ritter,cyanr,cyroe,cywcyrerwur- - vevauernmen aerrrg zwischen den :Jn diesen Krieg wurde auch Chur- reich und Spanien / dessen vor^ Mayntz/ Trier / Cölln / und Lothrtn- stes Absehen war auf die M eingemischet: Wurde auch zu der würcklichen Thätlichkeit gegriffen/ und hatte diese Kriegs - Entzündung ein schlimmes Ansehen/wo es nicht zeitlich gelöschet wäre worden. Hingegen gienge ein schärfferer Kriegänno 1666. von Engeland und Münster aus/wider die Herren Staaten: Die Erste süh- reten wider diese ein und achtzigCapital- Schiffe/ und darinnen ein und zwan- tzig tausend / und fünff und achtzig Mann/ mit einem Kriegs-Geschütz von vier tausend / vier hundert und sechtzig Canonen: Diese begegneten jener mit ein und neuntzig Last-Schiffen / zwey und zwantzig tausend Mann/und vier tausend/sieben hundert/und vierzehen Stucken. y. Die erste See - Schlacht war grausam / und währete vier Tage lang / der Sieg blieb zweiffelhaffrig/ weil die Engländer zwar weit mehr eingebüsset/ als die Hollander; Jedoch diese eher als jene / die See geraumet haben. Die andere Schlacht wäre noch grausamer / mit beyderseits gros¬ sem Verlust an Schiffen und Leuthen. Zn diesem Krieg vcrlohren die ver- GrebentzWe Rede. einigte Staaten eine ansehnlicheMfi farthey-Flotta von hundert Segeln/ welche die Engelander in Grund ve^ derbten / und über das nach der sul Schevelingen den Haupt- Branderiß beraubten / und in MM steckten. So aber ihnen wiedE die Hollander wohl abgekehret/wll! die grosse Ketten in der Thems L sprenget/ die darinnen stehende SE feindlich angegriffen/deren siebenM ter welchen drey Admiral-Schiffe U ren/verbrennt/ zwey erobert/ und v> sen zum andernmal widtt verbracht hatten. Dieser Kr-egE, wohl in die Lange nicht gezogen/ beyderseits viel Millionen Gelds/v' Bluts - und Lands - Verderbungen s kostet/ und doch keinen andern Gew>, gehabt/als eine kleine AbkühlE. priona! - Eiffers. Ach gar gerlNS Gewlnn/g^egm so grossen Ruin die Rheinische/ Schwäbische / Francki- nemlich ^m^o^Ä^erm^ scheRitterschafftsehrbeschwehretwur- bedauerlichen Krieg zwischen jE Niederlanden gerichtet/und zwne gantz ungegründeter Ursach eines^ blldendeil guris OevoIurionis, 0db fallens-Recht/ vorgebend/M Braband dieses Recht ware/dE^ zeit auf das älteste Kind / unang W ob es weiblichen oder männlichen Mechts feye/ die Länder fielen/ Eolglich er sich im Namen ^i- Könlgm / als erstgebohrner SMst- schen Infantin / des Rechts dtt gebürt zu bedienen habe / ledE^e Uwetgend seine Eyd - bündig SZA Begebung / auf die ganße Spal piß Lucceillon. Dieser Krieg wE/ x hck 1669. und gäbe nicht wE ß ee Spanischen Cron zu thun / al^ auch viel Beschwersames demn derlandischen Provintzen zufE. init welche schlecht besetzt / hmEyeefi' sechtzig tauffnd Frantzosen nn ^e hens überfallen waren. schmertzlich zu sehen / soMl eds^gen/ cke und reiche Städte und Msiu als Oucienarcje, klüssel, und v^l ^N deren fast jede eine Armee autzu^ / vermochte / so liederlich hlNZU' lich jetziger König in Franckreich mit diesem Printzen umgangen/ ist Welt- kündig. Nun aber dieses Jahr ver¬ suchte er nicht allein das Land zu occu p>ren / sondern sogar den Printzen zu verhassten/und mit ihme nach seinem Gefallen zu handle». Die Frantzöst- sche Armee übereilte , daraus aber das Eewild / verstehe der Hertzos von Lothringen / auf erhaltene Kund¬ schafft / schon entwichen war: Das gantze Hrckiv, alle und schrifftli- che Zeugnussen dieses uralten Hauses Lothringen / wurden hinweg gerafft / die auserlesenste Artillerie abgeführt/ und in kurtzerZeit alle Städte/Plätz und Paß hin und wieder bezwungen/ besetzt die Jnnwohner gedruckt/und gut Französisch rraKirt. Er wollte zwar die Reichs Versammlung zu Re¬ gensburg / durch seinen Gesandten / den orsnvcllgnchereden/er thäte dieses nicht animo vckcnclencli, sondern stch vor ei¬ nen gefährlichen und ungetreuen Mach¬ baren zu hüten; Hingegen zeigten al¬ le Umstände das Widerspiel / inmas- sen der König stch im gantzen Lande/ als alleinigem und rcchtmästiaemHerm huldiaen / und bemächtigte stch nicht allein der Plätze darinnen mir Gewalt/ sondern auch / wie der KayftrLcvpol- durch seinen Abgesandten stch ins Mittel schlüge / wollte der König von der ketticurion des Lands weder wissen noch hören. 12. Bedeute eigen-gewaltige An¬ massung des Hertzvgthums Lothrin- gen/ware eine Staffel zu dem Hollan- dischenKricg/ in welchem sich hernach das halbe Europa eingefiochten / weil das allgemeine lnrereüc darbey vcrsir- .^^Ärregs-UnIemach sin sieber^nhenden 8eculo. 4z 8,,^/uen Französin zu einer freyen ü!A werden. Gleiche Verhängnus K^vnen Französin zu einer freyen Beschwerilchcs dem allgemeinen We> ükAwerden. Gleiche Verhängnus sen angerhan wäre. Im r Kosten die sonst mächtige Graf- Jahr/nach dem dort und da geschlos- Burgund / oder sogenannte senen vielfältigen Frieden / wobte Oomce, die einmal unter ihren Franckreich nicht rasten / noch Ruhe Ersten mächtig war / die haben / sondern grieffe alles Ernstes Sg,,"MstscheHerrschgierigkeit in gutem an das benachbarte Hertzogthum Lo- N galten. Die Nachkömm- thringen / nachdeme er auf dasselbe sgwird hart glauben / daß in schon langst mit allen erdencklichen Li- Zeit ( dann cs waren nicht stigkeiten getrachtet hatte. Wie spökt- o^zwey Jahr) soviel Eroberum ' " Gösser Haupt-Städte / Festun- Ü Länder haben geschehen kön- siynd doch geschehen; wie- Ar "re mehriste nicht soviel von der ^'ÄolischenKriegs-Macht/ als von h..! Grelle der Befehlshaber / die alle ükkin!? von der Cron Franckreich ein- Ä>s??on waren/ zuzuschreiben siynd. >0 mantzöstsche Übereilung machte t^Achdenckeus denen denachbar- gßMentzen bevorad der Cron Em und denen Herren Staaten/ eines noch übler« sich besor- sDauf alle Weise den Aachi- E^eden beschleunigten; und liessen h Kiach mitSchweden in eine nahe- Eiantz / die insgemein die 'rriple- genannt war / mit diesem em- E Vorsatz / wider alle erste oder fernere Kriegs. Urheber H WMter Hand zu aZsten/ und lre zu «Labung des Friedens in Luroxs ..owalt zu vermögen. W'Unaeacht aberdessen/brachso- HG indem eingehenden i668sten Mb vor Krieg mit Lothringen und aus/da gienge ein hartesTreffen wurde von dem Lothringer die ^ra^Ikaltz hin und wieder zur AMng genöthiget / und die belagert: Es wäre aber Mv^?nd mit einem einigen Feldzug wen- aussihende Handel / der an ^apnAug einiger von dem Hertzog ^Mvingen besitzenden Plätzen er- / beygelegt. Dergleichen ^ls wider Münster / Magde- hrL^furr / Maintz / Pfaltz / Lo- / siyuh w Teucschland hin und K «^669. vorgegangen / und hat- . -v Kech?^nsehen das ehemalige Faust- te/ nemlichen mcht zuzulassen / daß /Lufzubringen / und alles mit durch Unrerwerffung einer so vorträg- s^Uen auszutragen / wordurch lichen «.epubiic die FraGöstfthe Ober- Mo-Freden gebrochen / und viel Macht mehr forchtbarer und denen benach- Gtebentzigste Rede und Mord - Begierde / welche dl/ gottöläfterlichen Frantz osen der teGOtt durch Aufthauung des O! gehemmet/ daß sie in ihrem Ml nicht weiter haben können 15. Wie scharff man aber krieget / erhellet allein aus dem / unter Mastricht allein der FrE> über zehentausend seynd verlogen gen: In der Schlacht bey 6c» , über die fünff tausend geblü'ben W dem Treffen bey 8c. Omer allem ländischer Seits in die sieben ta»'' Mann in das Gras gebissen- Agz. ro wurde beursacht der RönuM quinus, dem König in Franckre! ses vor die Nasen zu reiben / / Hatte ich soviel Muscateller- als Euer Majestät haben El^ ^>r giessen lassen/ so wolte ichderA^D Teutschen Nation einen dicken zutrinckcn. Wieviel schöne »Lil/ Dörffer aber in die Aschen» wieviel (so eine Gnade war) schätzt worden/ bejammern sche Federn / die von der FrEMet Tyrannen geschrieben haben. grimmige Krieg verrauchte v'LMll als mit dem NimtnägischenL^W 1679. Ich habe eigeneAB gesagt / verrauchte: Dann vee. Me des Kriegs uud die FraE^ili Herrschsucht hat sich zwar daA. etwas verzogen/ das Feuer mete noch einen Weeg als den"' unter der Aschen / biß es das Ir/ tauf / nemlich ^nno 1680- gebrochen / und unter dem einiger Reunionen die StB reich sich angemasstt/ die Straßburg und Basel / und Nieder-Elsaß dem Reich unmittelbar unterworm' durch das IniirumerUUM Mglls NcX ausgenommene Reichs qrillch im Elsaß; die gantze Elsass^ schafft / uud die zehen ReA^rK das« ; das gantz- FWÄ Zweybrückcn; dä-GrafchE,^; dentz / Sponheim / Mümpel-" Wald- und Rhein-GraflE DtM brück / und Saarwerdcn; Wort / den gantzen Hundsrn^ das Westcrreich/vor seme ne» 440 benachbarten Fürsten gefährlicher ge¬ macht würde. DerHollättder nähme sich der Kayser an / samt dem Römi¬ schen Reich; die Cron Franckreich al liirte sich mit Schweden/ Cöln / Man ster/ und etlichen andern unter der Hand Französisch-gesinnetkn im Rö¬ mischen Reich: Weil aber nachgehends die Franzosen dergleichen Feindseclig- keiten und Tyranneyen in dem Römi¬ schen Reich verübet haben / daß da¬ rum auch die Neuralen im Reich sehr eifferten und sich ärgerten / als haben alle dieselbe dero d/eucraiität aufgeho¬ ben / den Frantzösischen Abgesandten von dem Reichs-Tag abgeschafft/ und den König vor einen Reichs-Feind öffentlich erkläret. In diesem Krieg wurden viel Städte belägert/ bloquirt/ abgebrennt / geplündert / rasirt und geschleifft/viel blutigeSchlachten gelief- fert/ vi-el tausend Menschen umkom¬ men / gefangen / und was sonst ein Krieg übles mitbringen kan. Aber die Barbarische nicht weniger Grausam¬ keit als Gottlosigkeit / welche die Fran¬ zosen zu Zweybrück begangen/ ist nicht vorbey zu gehen r Daselbst haben sie die Grufft/ in welcher die alte Pfaltz- Grafen und HertzogenvonZweybrück begraben waren / aufgebrochen / die Fürstlichen Leichname aus ihren zin¬ nernen oder kupffernen Särgen her¬ aus gerissen / denen Leichen die Ringe abgezwickt / aller Kostbarkeiten be¬ raubet / die Fürstliche Gebeinen zer¬ streuet / auch sonst allen erdencklichen Muthwillen an GOtt geweihten Per- sohnen/ an Kirchen und Gottes-Ae- ckern/ viel ärger als die wilden in In¬ dien getrieben. Was Grimm uud Wut haben sie nicht an denen zwey schönen Dörffern Schwammerdam/ und Bo- dergrave ausgelassen ? Sie haben an den armen Innwohnern / sowohl Manns- als Weibs-Persohnett un¬ menschliche und sonst nie erhörte Grau¬ samkeiten ausgeübet / Lcucalitäten be¬ gangen/und so weit in ihrer Tollkühn¬ heit gestiegen / daß sie ihre blosse De¬ gen gegen dem Himmel gekehret / und mit Gottslästerungen zu GOrt geflu- chet/ GOTT, heraus gefodert/ und mehr andere Unsinnigkeiten begangen. Dessen allem Ursach war ihre Raub¬ dem unumgänglichen Türcken-Krieg. Das ^rnMicium wäre zwar geschlos» sen/ aber sobald sich der Kayser nur in etwas erholet / so wenig von Franck- reich gehalten / als jemalen vorhin der Weftphälisch- oder Nimmagische Frie¬ den gehalten worden. Jnmassen er auf dem unstrittigen Reichs-Boden/ Schantz und Vestungen in Zeit des Stillstands nicht allein angelegt/ son¬ dern auch darzu das Reich nöthigen wollen / damit selbiges den excorquir- ten Stillstand in einen beständigen Frieden verändern und soviel Reichs- UricoriL, die man ihme durch den Stillstand auf gewisse Zeit allem über¬ lassen / auf ewig deren sich begeben sollte / im widrigen drohete er mit dem Krieg; und ist solcher auch unver, zogen angegangen. Nun wäre auf ein neues das liebe Teutschland so sich von den vorigen Drangsalen kaum ver- schnaufft hatte / wiederum von den Franzosen / und die Christenheit von den Türcken geplagt / und wüste sich hauptsächlich Franckreich zu seinem Vorthetl des Türcken - Kriegs betra¬ gen/ und dem Kayser wurden viel Weege undMtttel gehemmer/stine sieg¬ reiche Waffen der gesamten Christen¬ heit zum Besten weiter auszuführen. Also coüuckrte Franckreich mir dec Porten / und der Allercdristlichsie mit dem Ertz-Feind der Christen/ heit i - Ich übergehe dcnTürckewKrieg/ welcher/ obzwar viel Ung machs mit- gebracht/so ist doch alles leicht verges¬ sen worden / wegen der herrlichen und grossen Lonquecen/ die daraus erfol¬ get/ und schreite zudenFrantzösischen/ welcher mehr eine Raserey/als ein or¬ dentlicher Krieg zu nennen war. An Philippsburg ist dem Reich viel gele¬ gen gewesen/ und dieses wäre des Fran- tzösischen Würg - Schwerdts erstes ^^-NrieZs-Nngemach Lm siebenzehenden Leculo. 441 r^te Cammer auf des QMmsi-kro- hat beissen müssen / angenöthet von > 3cors Klag und Angeben fürzula- „ und zu befehlen/ dem König we- " ihrer angesprochenen Lande Huldi- i,A D leisten / oder der Länder ver- tz A zu seyn ; Jnmaffen/sobald ein "Mied bey gedachter Cammer cr- m,?n/ so ward er auch alsobalden mir . 'UUneter Hand vollzogen; mithin E cm grosses Stuck vom Reich Wahlen weg / so die Reichs- HjsAde und deren allerhöchstes Haupt ff^Utehr verdauen kunten / sondern l^nen Französischen Anmassungen 2ueu dieselbe bey dem Reichs-Tag L m biß boooo. Mann ins Feld süssem Ende zu stellen sich entschlos- sxbMten) mit allem VlZcur entgegen wüsten. Gleichmässig verfuhr Spanien/ erpr^cenckrte/ bom- und nähme sogar mit Gewalt bv!.rg weg/gleichwie auch Straß- Ad Casal / also/ daß keinSchat- i» des Nimmägischen Friedms Euren / sondern allerseits alles / und auf das endliche Ver- j^wdes Teutschlandes / Niederlan- M Spanien gerichtet war. V- Bey allem diesen Unwesen 2 zu besonderm Vorthell der Mn / die Rebellion in Hungarn/ A Anführung des hernach die K grausaine Türcken - Krieg / Elagerung Wien / des Kaysers -E? der gesambten Christenheit Gefahr / und tausend andere ^eMs.FM^ aus/daß derKayser/und Spanien / den Stillstand der /.^der sogenannte ^l-mitticium, Franckreich mit denen al- N^reston Bedüngnussen anzu Murn? gezwungen wurden. Die N M alle diese Schwerigkeiten ^yUen / Umstände des am Hals Hangenden schwe- ^Kriegs bey sich ermessew- ^^ennurmuthwilliger / und Oefterreichische Opffer. Darauf folgere Heidelberg/ A -Laß sie gar eineSand - Uhr auf Pfortzherm / Heilbronn / Wumpffen/ >?U/VMeten/ und hoch betheu- Eßlingen/rc. Ja der Chur-Fürst von wann die Stunde ausge- Maintzwurde beredet/ihm seme Resi- Wit x anderstnicht als ihre Sa- dentz-Stadt zu überlassen. Schwa- N Degen in der Faust su» den und Francken seufftzeten unter ^ere ».em Das seynd mir wohl schwehren eonmbuuonen : Am Rhein- «^uchte / m die man doch ström gehorchete alles denen Frantzo- Kkk sm. 442 _ Slebentzlgst e Rede. _ - fen. Was unmenschlicheGrausamkei- zu Brüssel ruiMi-te Franckreich ten sie durch einen gantzen Winter in Hauser/viel Palläste/iz.Kirchen/u^ der Pfaltz tollsinnig verbracht haben/ beschreibet mit mehrern em^non^mus m einem Tractätlein von der Frantzösi- schen Tyrannen. Und damit sie denen Murten am Rhein keinen Unterhalt verliessen/haben sie alle daselbstige halt¬ bare Oerter zerstreuet/oder in Brand gelegt: Als Heidelberg/ Offenburg/ Manheim/und dergleichen mehr: Un¬ geachtet sie__Satzung bezah¬ let/ und man ihnen unter des D^pums Hand / der daselbst bey der Übergabe Commanckrte/vor all dergleichenFeind- fteligkeitendieVersicherung gethan-S e plünderten alles sauber aus/das grosse und kostbare Geschütz schleppten sie mit/ das krovignc aber und ktumnon steck¬ ten sie entweder an/oder wurffens ins Wasser. Eben dieses irg^Dmenc über¬ käme die Stadt Worms/Oppenheim/ bevorab aber der uralte Sitz der Ge- rechtigkeit/die herrliche Stadt Speyer/ die zu einen Stein Haussen oder ewi¬ gen Uonumenc und Bcweißthum der Krantzösischen Naserey worden ist. Es hausere nicht also der Kayser gegen den Türcken/ weder der Türck gegen den Kayser/als der Allerchristlichste gegen Len Christen. Nicht anderst als "grau¬ sam hausete auch der König in Nieder¬ land: Dann die Haupt - Stadt Ber¬ gen in Hennegau/ hat allein von einem Hornwerck zwantzig Stürme dem König abgeschlagen / und auf die äus¬ serste Lxcremitaten kommen lassen/biß sie gefallen ist. Was Bluts/ was Feuers hat dieses nicht gekostet? In Ler Bombardirung der Stadt Lüttich hat er mit seinen Bomben in die zwölff Tonnen Golds an Häusern und an¬ dern Gütern Schaden gethan. Bey klcrou der Teutschen ^OOO. geschla¬ gen / und soviel gefangen genommen. Namur mit 100000. Mann in Ange¬ sicht der Murten erobert / und gantz ruhmräthig sich hören lassen: ViKoria celles. Dem Sieg belieben die Zeugen. Die^Lllon bey Steinkirchen hat über 7000. Mann beyderseits ins Graß beissend gemacht / die viel nützli¬ cher und Zlorieuler über die Türcken und Barbaren hätten angeführet wer¬ den können. Zn der Bombardtrung Hamer/ vret Pauaire/i das schöne Rathhauß:Deren allE Verlust über zo. Millionen ML war. Diß war schier wieder vcr^ ten mitBombardirung desHavem» 8r. her Stadt Läigls. Ader t . empfindet allen diesen Verlusts am wenigsten schuldig ist ? Me schröcklich wäre ebenfalls die Vierung der Stadt Genua/ zu M ,. Franckreich keineUrsach/als willen gehabt. Innerhalb zehC^, gen wurden vierzehen tauseno den hinein geworffen / dadurch '^ tausend Häuser/ unter welchen em / dert/sechsund viertzig Palläfte w? zu Grund gerichtet/ viel MeM schlagen / und über zehen Schaden zugefügt ist worden. . 16. Zu was ärgerlicher Untl)^ verdammte Kriegs-und HerrD^ die allerchriftlrchste Cron feen^kxi» bracht/hat sich nicht weniger^ ftenheit daran zu ärgern/ als s F wundern. Dann man schickb^li/ dem Kayser eine Divers,00 zu n einen eignen Abgesandten naw^ie stantinopel: dessen inttruQronA Pforten auf alle Weiß zu d vek und ein Hertz zu geben / dE E Krieg in Hungarn nicht aus^ fortgefttzet würde. Man ^Mel¬ den Türcken güldene Berge / Feuerwercker/ Officier/ :c. "Lvck alles M zu LkN UNttEF ChristenIst das recht? N V erbothe man sich gleichest/yB den Päbsilichen Hoff/ dB " A Kayser/ und der Cron SM' allein alles durch das überkommene zuruck geben /' E noch darzu die kranckc das gantze Hertzogthum kau/hE abtretten wolle/ wann man A v könne/ daß man Holland Printzcn von Oranien^ und verlassen möchte. H^pal A eine verdeckte Speise auf.L sudelt wäre / überlasse emA§ Sa des gegenwärtigen Ziffer, L ropa kündigen Statisten ruminiren/und den Schluß all^ machen. Und in Warhe^ k dergleichen greiffliche betens 44Z pfinden gemacht hat. Dann er sagte in^popbcbcAM3cibus,oder iM Buch 5tt aussrleftnen Grund Sprüchen : d/un- cjuam opes lunc ram proiicuX, rzuam in bello, Lc nibil ramen maZis inopiam csusac, c^uam bellum. Als Wollte er sagen: Geld ist des Kriegs einige Lose: Nervus rerum Aeren^arum: Geld WÜt- cket grosse Sachen/ und es halt cme Armee nichts besser beysammen / als die richtige Bezahlung; Hümeacn/ gleichwie das Geld ein vertragliches Mittel ist im Feld / und so nethmen- digindemKrieg/daßohne jenem nichts geschieht / was da immer geschehen sollt (^übus eck opus, lme ^uibus nibil 6c,uu»ci Opus. Also bringt Nichts (her den Geld-Mangel in ein Land, als der Krieg/nichts erarmet mehr die Unter- thanen/ als der Krieg. Krieg n acht eine allgemeine Noch. Es harte Ftanckreich obzwar cklhigcs w.k Mil¬ lionen in Vorrath / und nicht wimmer in jährlichen Einkünften hatte / auch auf srcmbdem Boden den Krieg führe- te / nicht weniger bey so schwearen dourribucionen undBrandschatzungtn/ welche vielen Reichs-Craissen und Für¬ sten in Teutschland angelegt wurden/ stch wohl befände / endlich bey so vielen kriegerischen Unternehmungen gleichwohl nicht erschwingen können/ sondern die Königliche Reut Cammer in allen Winckeln sauber aus, ehr en müssen. Es lassen sich endlich gcu-tze Ströme erschöpften/daß man bcnfti- tiae Quellen suchen muß. Affo hat auch Franckreich nach erschörftter Reut-Cammer der kai-neueren/ «hre Güter angegriffen / vornehme Fami¬ lien erarmet/ Geistliche Schäye wn Gold und Silber in denen Kirchen hinweg genommen / unerschwingliche Beytraqe der Geistlichkeit aufgebür- det/ alle Müntzen erhöhet/ die eba^m verkauffct/und mit unerhörten Vufla» aen/ die Unterthancn dcrgestalten ae- schwächet / daß hierdurch nicht allein der König keine l-oucker mehr hatte / - um damit frembde Vasallen zu bethö- ren/oder die Kriegs Knechte zu bezahl len / und sich des Papiers an statt der Müntz gebrauchen müssen; Sondern auch ben diesem Abgang ist eine allge¬ meine Theurung und Hungers Notll/ Kkk 2 besom» Nriegs-Ullgernach im siebenzehenden Secuio. und krs5liquen der Frantzosen/ "oern auch andere vielfältige schänd- M verrätherische Anschläge / die es ckMiedener Orthcn/ als zu Wien/ ^orit/ London/ Brüssel/ (wiewohl a^.GOttes Schickung selten was ^wurckct haben) ihnen als Anstiffter seynd worden/ nehmen hin- ezZ den völligen Glantz ihres in viele erworbenen Ruhms. Es ist ja hsM^einlich/daß ^nno 16-- r. einige jAohnieJnwohner derStadk Brugg s„^undern/m>t den Frantzosen corre- haben / daß sie jetzt-bedeute yMiche Stadt an drey Orthen in ssecken / das Magazin in die sprengen / die Thore öffnen / und die Stadt zur Plünderung und in die Hände lieffern wollten. kräftig war ein Wagen - oder Knecht von der Artillerie/ von ^kantzosen bestochen/die l^unicion ^Ntzen Kayserlichen Armee in die E zu schicken; Damit alsdann der ^kuxcmbourZ dieselbe/wenn sie ^" Pulver zu schiessen hätte/angreiff kz's lind ohne einige Mühe schlagen d hechte es auch schon so weit/ er zwey Wagen mit Bomben in b.M steckte/aber durch grosse Hertz- lZWcit der Wacht/wurden siezm- da M die Seiten gebracht / und also Übrige gerettet. Der Thäter wäre kleine Pulver- Flaschen/die er bey M Wagen hatte liegen lassen/ver- tkrA ; und hernach auf die Anstiff- Vvri > ^llet. Dean weiß gewiß nicht die .^Mordbrennern/ oder la Krücke, sch^'L Deutschland ausFranckreich ge- MnV.und stch darzu gar Officirer/ iUM'gadierlewlac Habel' gebrauchen ' Dessen Mord - Fackeln auf dem bllr Aoden entsetzlich geleuchtet ha- Aber du sagest mir: lunc chxKä lncommoäa belli. ZDerglei- ^'t! und Ungclcgenheiten "ch-ÄckOer R.riecz mir. Ja frey- Meben dieses grausame Recht U ^s/'^agliches Ungemach/solle bil- Fürsten abschrecken von dem ziehet noch ein Un- lo auch Franckreich em- da^rmi Fürstliche Häuser/ äesamte Teutschland sehr em- SiebentzLgste Rede. §c//o : ^ckm /e om-re/: Laß ab / Gotters, von so scb^ remRrüge; Laß ab / Vulcane, VOM buNil schmieden / , . Wir wollen keine blutige Der Himmel gönn uns den uco Frieden! 18. ZumBeschluß: AlleguE' nunfft weiset uns an / daß der G nicht geringer seyn soll / als die M . nicht die Mühe grösser/ als dre Z nung ; einfolglich nicht der schwehrer / als dessen Ursack - dessen Ungemach arger / als elw»„ daraus erfolgende Nutzen. ne Feder ist zu schwach diß zu den / sondern ich lasse und stelle ^: Himmel anheim / der solle utt^ rccIa wnc juclicia rus, M weil dem Gericht/ OHErr! ifiA gerecht; Ob alle obangeführt^e- in dem stebenzehcnden äeculo i^ji gangene so grausame / und zum sogar unmenschliche Lclli oder des Kriegs Ungemach undA.^ salen mit denen verbiegenden^^ Ursachen / darum so entstanden / und so grimnng MM setzt seynd worden / in gleiM/.^ und Gewicht gemessen und gen können werden? Aber ichsie das Widerspiel / dann ich Stimme des Prophetens: ^fpie cum in Ltgrcrä : Er hat ihn elk minus Kabcn5,"tjntz er ist gerecht; Ob alle obangeführ^/,^- in dem siebenzehenden äecuio gangene so grausame / und zusti sogar unmenschliche Leiü mco-^ oder des Kriegs Ungemach undA^ salen mit denen verbiegenden^ Ursachen / darum so vleMM^ge- entstanden / und so grimnng MM setzt seynd worden / in gleick^^ und Gewicht gemessen und/UD gen können werden? Aber ich^ B das Widerspiel / dann ich b^>c Stimme des Prophetens: ^fpie cum in Lcgccrä : Er hat ihN Maag< Schal gelegt / A elk minus dabcns, tk lst wichtig erfunden wordeM,, rum? Hilff ewiger GOtt / den diejenige Potentaten GOttes gerecht befunden wC ^ie nen/ die das Blut vergE^n- Wasser! Wieviel Millionen Men seynd nicht in dem vcrga stebenzehendenSccuioimRelch/ land/ Pohlen/ Dänncmarck / Hungarn / OesterreichM« Italien / Catalonien/ und an so elendiglich umkommen - ME doch die wilden Thiereelnes^ci a> nicht so grausam gegeneman^ rvie 444 besonders in den mittägigen Landern von Franckreich/entstanden/die etliche tausend Menschen hingeraffet hat. Darumen unter den: gemeinen Volck viel Fluchens zu hören/ und viel Aufstands zu vernehmen/und unter- schiedlichen L-mcKromren zu hören war. Za der König sechsten erholcte sich / wie er die Kopff-Steuer denen Unter- thanen auferlegt / und bekennete/daß Lurch währenden Krieg / die Anzahl der Leuthe biß auf die Helffte avge- nommcn habe / so gar wohl zu glauben ist / dann die Mannschafft in Franck- reich wird mit Gewalt ins Feld genom¬ men/ jedes Dorff muß gleichwol eine gewisse Zahl verschaffen / ein Haus- Vatter/der dreySöbnehat/ muß einen darvon in Kriegs Dienste geben / oder 8. Thaler / um einen andern darum zu werben/zu deme so ist der Krieg scharff/ und man waget das Volck gern. Zn soviel See- und Feld-Schlachten / in soviel Belagerungen und andern bluti¬ gen Dionen / was geht nicht vor ein Volck drauf? Die einheimische Drang¬ salen/ Armuth/ Kummer und Sorgen/ Die ein kriegerischer Fürst seinen Unter¬ themen verursachet / bringen zu/oder Loch befördern/ einen unzeitigen Tod. Zn Summa : ^lullaSalus Lelio: Nichts gutes ist an dem Krieg: Ein lauteres Unwesen / Ungemach / Noth und Ge¬ fahr. Ein Land/ das keinen Krieg er¬ fahren/weiß wenig vom Übel und Un¬ glück zu sagen. Der Krieg/wann er schon schön blühet / so bringet er doch böse Früchte. Der Krieg ist wie ein güldenes Netz/ wer damit fischet/ leidet mehr Schaden als Nutzen. Frage Larumb das stebenzehende Lecuium, welches von /^nno i6oo.bis auf den Rißwickischen Frieden / und hernach wegen des Spanischen LucccMoos; Werck/bis 1700. und annoch darüber in das achtzehende Lecuium, mit un- aussctzlichen grausamen / zu Wasser und Land anhaltenden Kriegen be- hafftet ist. Frage (ich sprich nochma- len) alle Potentaten / Fürsten / die Geistlichkeit / den Land- Burger- Han¬ dels- und Ackers Mann / Freund und Feind? du wirst allenthalben von al¬ len diese einhellige Stimme hören. § aber ist ein unrechtmässig kriegender Fürst selbst Urheber / Beförderer/ei¬ nige Ursach / und einfolglich ommum reus, aller derftlbigen schuldig: kropccr quoll unum quollque mle, Lc ipsum M3§i8 cll cale, sagt derWelt-weise^- ttoceles : Um wkßweZen was ge¬ schieht / geschieht mehr von deswe¬ gen / als von wem es geschieht. Die aus ungerechten Beginnen entstandene Kriege seynd lauter Mör- dereyen/ ja aller Mördereyen die grau¬ samste Mörderey: und also grausam/ daß derselben Grausamkeit die Wol- cken durchdringet / in dem Himmel um die Rach schreyet/ nicht allein um soviel tausend Menschen / die in einem ungerechten Krieg unschuldig hingerich¬ tet / und der Ungerechtigkeit eines herrschsüchtigen Prmtzens aufgeopffert werden / sondern auch um soviel Mil¬ lionen Sünden und Lastern / die aus dessen Gelegenheit verübet; und um soviel Unbilligkeiten / Schaden und Verheerungen / die gegen dem unschul¬ dig «leidenden nie ersetzt können wer, den. Ach GOtt! alle / alle Seelen / die in einem ungerechten Krieg verder¬ ben / werden von der Seele eines ein- tzigen Königs / der solchen angespon¬ nen / gefedert werden. Da wird viel ärger heissen als was der Kayser ^u- Zuüu8 nach einer grossen Nicderlag der Römer von seinem Kriegs-Obersten V3ro nachdrücklich gefedert : Vare, rcllllel.c§ioues: Vare, grd ZUruck die verlobrne Legionen und Regimen, ter. Du/ du ungerechter Kriegs-Füh¬ rer (wird GOtt sagen) durch dessen Herrsch- und Ehr - Gertz soviel Seelen untergangen/ relllle i-LAioues, gieb / gieb zuruck die unzehlige Menge / der ver¬ dorbenen / der entleibten / der zer- Kkk z quetsch. i. Je Kriege hören nie auf/ sondern werden nur ver¬ schoben ; einer wird er- MA wecket aus dem andern/ nicht ungleich einer Ket- ' ten/ an der ein Ring den ?Snach sich ziehet. DerMachti- g^ffet oder beneidet den Machti- der Mächtigere verachtet den Lachern; der dienen soll/verlan¬ de u herrschen ; wer zum Joch ge- W, "/ masset sich an das Joch aus- zuv Mn; und wem über die andern dritten gegeben ist / will seine Ga- Hi Zerdrücken; Kurtz/ es mangelt dem Saamen zum Krieg; me tzAVorwand; nieandenSchem- ßMen. Me Potentaten / wann «die Macht oder Gelegenheit ha- hätten/bekommen gleich den «.zum Krieg. Jeder will mehr d^uchtiger als der andere seyn. Je- //cken die Pfeile in den Wunden/ "^lnem andern nicht versetzen tzier / Zochmuth / Herrschsucht/ Rach- hx^ meid / Eifer und Eigen-Nutz/ tilch^A Fürst solche Anmuthungen überwindet / schmieden das Hrj^'Echwerdt eines ungerechten tige^as kan aber mehr lasterhaff- iDc^Munen werden/ als anrichten Kex /I» dren einen ungerechten Krieg? Aeves frucht / duß der Krieg allen Greuel / alle Gott« und Laster mit stch ziehet? b- .ist ein Altes: dlullü hlles pie- ?^eaä^'^Ul caül-a iequuncur: Im Miš»,- '^Lesen ist von keiner Tugend/ M Recht zu gedenckcn: Alles nach der Boßheit und ^llgkelt lencken. Aller deren ungerechten Arieg. _ 44^ K die Menschen? Aber nun ist ein erkennt soll werden Wehe Henll Mich hem andern ein grimmiges gen / die zu diesem Greuel worden/ da doch er bey der Liebe Helffen! Ern und Siebentzigfle Rede. quetschten / und untüchtig wordenen / dec unterdrückten und crarmten / der ausgeplünderten und zu Grund gerich¬ teten / der entheiligten / der unschul¬ digen schuldig - wordenen Christen- Menschen. Diese ist mir die aller-- schwerste Rechenschafft / als eine seyn kan: V3rs,re66e I.eZione5: Mein Hirt/ wo seynd meine Schaflein / die ich dir mit dem Hirten-Stad anvertraut. Mein König / wo die Unterthanen und Vasallen / die ich dir samt dem Scepter auf keine Schlacht-Banck/ sondern jene zu weiden / und diese zu regieren unter, geben habe/rellcie, gib zuruck. 4. Dergleichen Gedancken haben den unüberwindlichen Kayser Carl den Fünffren/ diese veste Säule der Groß/ und Starckmüthigkeit / so mürb ge¬ macht/ und gleichsam gestürtzet / daß er mit der Zeit nach der ^bcUcarion oder Begebung seiner Kayserlichen Würde / und Abtrettung aller sei¬ ner in der obern und untern Welt- Runde gehabten Kayserthumen / Kö¬ nigreichen und Landen nachgedacht/ und endlich auch gethan. Er befände sich einsmals in dem Wunder-grossen und schönen Lusthaus Llcuris!, und sähe vom Fenster ungcfehr einen geistlichen Ordens-Mann / mit sehr tieffstnnigen Gedancken behafft/in einem Lust Gang des Gartens / lang auf- und abgehen. Der Kayser von dem Fürwitz (es wäre aber vielmehr eine Schickung GOttes) angestochen / begäbe sich in höchster Stille durch eine geheime Stiegen in den Garten / stellte sich gantz unver- merckt hinter dem Geistlichen/ ertappte ihn unversehens hey der Hand / und beschwur ihm hoch und theuer / er wolle ihm aufrecht seine Gedancken sagen / was er so tieff-sinnig gedacht habe? Der Geistliche also überfallen/ sagte keck heraus: Euer Majestät / ich habe nachgedacht/ ob bey jetzigen Zei¬ ten/ und bey diesen gegenwärtigen Läufften / ein König oder Ober - Herr¬ scher könne seelig werden? So zweif- felt ihr Varan ? sagte hingegen der Kay¬ ser. Der Mönch aber antwortete darauf: Ich zwelffle nimmer / dann ich halte darfür/ daß cs (äusser beson¬ derer Gewalt GOttes / deme nichts uMÜglich seyn kan) sonsten nicht mög¬ lich feye / und gäbe zugleich dern erheblichen Ursachen auci) l i und die Nachdrücklichste: , Me¬ dic vielfältige / unnolhwenZrgk/ rechte/und aus puren eikelenu^ erfundene Kriege/ unter denen lichen Potentaten / dadurch 'Lz Unwesens / der Christenheit zu M''y Schaden / stifften ; soviel uM gottloses mit sich ziehen/ nen der Seelen zu Grund S") M chen; darum dergleichen Kriegs-Anfänger / vor dem stuhl GOttes/ nie genügsame schafft erstatten werden komm« st zwar gesuchte / aber mehr vA' verhängte kleinei/cQ-on, HM str Carl viel gewürcket / mw ^blllLÄNoa seiner -oioii^rckre, u» Welt sechsten / viel geholM^Lc auch zu wünschen / daß alle Potentaten solche tieffzuDertztN' °' möchten. 5» Ich frage einen KrieMLG Fürsten / ob nicht eine höck^ liche Sache / auch ein unvernc"' F Bewcißthum der Schuld haML Vie Ob nicht in peynlichen VerbrE^ne Straff-Ursach soklar/als an dem Himmel ist / kund gemM^ den solle? Wird aber dieses genau beobachtet bey ciner/^-,M und besonder» Person / wle im Verbrechen einer Gemein^ gantzcn Königreichs / eines ALM ttn? daß man nemlich zu st ML gl Mittlen des Mord - Sckwe N der Verheerung Land und Lemv Einäscherung / Zerstörung/ schatzung ansehnlicher Städte/^ tigen grimmigen Schlachten, metzlung so grosser Wenge d yct lichen Volcks / zu BeraE^ GOtt- geweihten Oerter/ M »illrunq rechtmässiger KoE muß. Alles dieses bringt mit / und dahero« soll deMN,^^M mit jetzt - erholtem höchst - stem und äusserstem Ungcinam > y- cioniret / und nach der lubu Mst Waag abgemessen werden. Ao der einen Krieg sich vounM 'K.-gM richtet und urthcilet/daß theil des allerschärffesten werth ist/ daß er/ rmd stlne^ pä Von ungerechtem Arieg. 447 Maxime ist eine Grund Ursache aller ungerechten Kriege / wann sie univer¬ zi und insgemein ohne einige Beding¬ ung verstanden wird. Dann nichts oder und unter der Sonne ist unbe¬ dingt / als G O T T allein. Dahero muß besagte Maxime, wann sie eine Krafft haben will / auch bedingt wer¬ den mit der Vernunfft / mit dem Ge¬ setz/ mit der Nothwehr / und mit all¬ gemeiner Wohlfahrt; im widrigen ist sie keine Staats-Lehre / sondern em Geist des Satans ; ein Würg- Schwerdt in der Hand der Rachgier; und eine Mord - Fackel des stäts wah¬ renden Zwietrachts. Der Allerhöch¬ ste hat denen Gewaltigen zwar dm Degen gegeben / aber allein in vmck- msiorum, oder zur Rache wider die Gottlosen/ wie Paulus sagt: Und Oefenlioncrn bonorum , zum Schutz der Gerechten/ wie^uZulbnus an die¬ sem Ort erkläret. Wann cs sich schon begeben hat / und annock sich begeben sollte/daß GOTT eine Weile dem un¬ gerecht - tobenden Würg - SchwcrDt zusehete;und gesetzt/daß die Ungerech¬ tigkeit die Oberhand behielte / so wird man dochletzlich erfahren/ daß einso- thaner Sieg bald einen Krebsgang gewinnen wird ; wie es mir Pfaltz- Graf Friedrichen in Böhmen gesche¬ hen : Es hatte ihm schon alles gehul¬ digt ; er wäre ein König/aber nur ei¬ nen Winter hindurch; seine l-roAi-cssm gereicheten ihm hernach zu einen meh- rern Schimvff und Schande / dann sie vergangen durch den Winter/wie der Schnee. Aber ich lasse seyn / daß ein Fürst alles auf die Faust setzet / und durch Krafft der Waffen alles über ei¬ nen Haussen werffe / und dahero eine allgemeine Hochachtung und gar dm Triumph erlanget / so wird doch sein Gewissen ihme mitten in dieser Herr¬ lichkeit verweißlich fürhalten / daß ec die Gerechtigkeit verletzet / daß er zu¬ ruck geben muß/was er mit ungerech¬ ten Waffen gewonnen ; daß er allen zugefügten Schaden abzutretten ver¬ bunden ; ja es wird das unschuldige Blut des Unrecht leidenden mit ihm auf den Triumph - Wagen steigen/ und um Rache zu GOTT im Himmel fchreyen. In Summa / ein Fürst/ _ der Mas Leben verwürckt / seine Lan- ^erfallen / Mord und Feuer ver- ??'oen' Dann dieses alles unter- . M bey einem offenen Krieg. Wo- /Mer/ O mein Christlicher Fürst ! du mit diesem RichterAmt beleh- K. Morden ? wie ist die Ursache so AA/ und das Einsehen so groß? "" das Aufnehmen deines be- »Arten Fürstens in deinen allzu ar- AAen so gottloß / daß solches mit jMverdt und Feuer verhindert muß A och? Ist dann ein pomc 6' bonneur Memer Ehren-Schimpff einer all- lAnm Blut-Vergiessung / so vie- Muserid unschuldigen Christen/wol b A? Ist dann etlicher kahlen Re- M Zuflucht bey dir so erheblich/ on den Frieden brechen / und ei- fAchtmässigen Herrn an Bestraf- iiA/Mer rebellischen Unterthanen/ hMdrohung des Kriegs und andern L, schädlichen und ungerechten iAn ahhalten sollest? Ist dann G^'ilaton in so geringer Mime oder Schätzung bey dir / daß du wc- einer zeitlichen / offt nichtigen/ N,Wehr einbildenden Staats-Ur- Wattest/ in jener (so umcs vivi- ^>li pupiiis, oder GOttes einiger A'^lpffel ist) cine Aenderung/ «aswalerung / Verachtung rc. oder ^Machtest deroslben Feinden tia Widersachern/ darum hernach blu- HZiKiege und Verwüstungen des lie- iilir Herlands erfolgen? Ey das ist ^r>i ?? gerechte Gold - Waage/ son wehr eine falsche Beurtheilungl kein K/daß du in deiner eigcnemSach ^^Mtsprecher seyn kanst: Dec NMUtz blendet dick / dieHerrsch- jltzAleitet dich/Haß und Neid die HM ^ich in lauter widersinnige M"? Rathschläge r^emo in causa Wie kaust du in deiner SvM ^ache/die du dir schon voran A?echt urtheilen / und zwar bs UEem lafterhafften ^llessorio / Herrschsucht/ Haß ^ßs^ber ich höre sogleich einen Fran- wtzttiü. Statisten / der da hervor . Ms Wort des Cardinals kicbe- ?ouvei-3in erkenne keinen / als seinen Degen» Diese I. B zwar der Krieg grau- sam/ und ungemächlich/ ÄH auch vielen Schwehrig- /eiten unterworffen ist/ so st doch solcher von dem ruumuHM/ göttlichen und Völcker- Recht eingeführet worden. Von dem Natürlichen: weil die Natur die selbst eigne Vertheidigung gestattet. Von dem Göttlichen: in Ansehen / daß dem Moysi/ Davrd/ Gedeon/ Barach/auch andern Propheten und Obersten Rich¬ tern des Israelitischen Volcks befohlen worden/ den Krieg zu führen. Von dem Völcker Recht: indeme von Anbe- gin der Welt bey aller Völckerschaff- ten solcher in beharrlichem Gebrauch gewesen. So gar die HoioZen glau¬ ben/und die Gewissens-Lehrer bewäh¬ ren ausdrücklich: Lk-IIs incer CkricklL- QO8 Lc acivcrius Lckrickignos susceprs, ck csulis leAirimisnicgncur.L^ juckirmm vin- ckicarivam speÄarc. ZDle Briefe der Lhritten wider die Limiten/wann diestlbige aus rechtmässigen Ursa¬ chen vorgendmmen werden/ se^nd nicht verbotten / sondern werden zu der brraff, Gerechtigkeit ge¬ zogen. Allcrmassen / wie GOtt die Herrsch Gewalt/und zugleich den De¬ gen (wie k^utus bezeuget) in die Faust der Fürsten und Regenten gegeben/ist die Religion gar nicht ausgenommen/ oder bedingt worden/sondern es hat geheissen/ IN Vin6i rst dre Hochachtung eines MsiM B lauterer Dunst/ und die MELiri eitel Nichts. Die Waffen L/B Land / die Waffen auf der GAF Waffen auf der Seiten/die DM in dem Hirn / der Muth in tzen/und das Geld in dem Peu^ chen und schmücken aus die und vollkommene Majestät» - M 2. Aber alles mit der ME , löblicher Brauch ist der M schädlicher Mißbrauch deE^ M les bestehet in gerechten löblicher Abziehlung. Abziehlung mit ungerechten^ ^et ist ein Politisches gle schalckhaffter Schluß. Etwas ° chen verhebte einsmals Tyrannen libeno, sprechend. M vollkommene Gerechtigkeit- Dan- nenhero lasset uns untersuchen / was etwann Ursachen seyn mögen/ die ei- neu Krieg unrechtmässig/ ungültig/ und unzulaßlich machen. Z. Ich sage aber vor allen Dingen/ daß ich in dieser Meinung nicht seye/ als wollte ich denen Kaysern / Köni¬ gen / und regierenden Herren (denen allein die Hoheit Krieg zu führen/von Majestar wegen gebühret ) das Schwerdt aus den Händen zu reissen: Vielleicht liegt einem guten Printzen ob / daß er zuweilen mit Nutzen Krieg führe / sondern ich läge allein mit dem hocherleuchkesten ^ugullmo , welcher wider die Manichäer / als die den Krieg gäntzlich abstellen wollten / mit diesen nachdrücklichen Worten ausge¬ fahren ist : ()ui6 culpacur in Lello? was iÜ dann mistthätlick in dem Ariers Und antwortet ihm selber: dlocenlli nemye Lupillicas, ulcisceulli Lrullcliras, iuplscarus acquo uipIZcabiliz Lnimus, tenras rchellnulli, libillo llorni- nLnlli, Lc ll chiL llmilia, liTL enim iunc; c^uoll in bellis jure culp^nrur. mil¬ chen dieBWerlichkrit stinenlNäch- sten am Leben/Land und Leuchen zu schaden/die Grimmigkeit sich zu räcbmn/ die wild - Mr oder Grausamkeit der Gegenwehr / die Herrschsucht / sich groß und weit zu machen/und dergleichen mehr/ sagt ^uZullinus.seynd iene lasierhaff- re Anmuthungen/welche die sonsk manchesmal gerechte Waffen mit iers ansrecken / Lc in _ /ure Lulpgiur; und in allen RriegsMerfaFungm billich zu schelten seynd. Als wollte er sa¬ gen: Der Krieg ist vor sich selbst/ und in gewisser Maaß zuläßlich/ aber als¬ dann erst/ wäNn Män bedeute Anmu- thungen ablegt / alle gelinde Weege vorhero versucht / und endlich durch die äusserste Noch sich darzu andrän- gen läst: Also hat Kayser t.eopo!ll Xnno 1662. und /^nno 168^. mit der Ottomannischcn Pforten: Also 1684-und i68^- mit der Cron Franck- reich gantz löblich gerhan/ und vorhin L ll gegen ._V on ungerechten Ursachen des Äriegs. 44^ wohl zusammen / den un- von dengröjfern / und den Fries Gottern/ bevorab dem ver- den emführer in das Bürgerliche ^uZullo Opffer zu thuN/ Leben / plerm fullicig eck , ich eine M hmgegen des/^uAulli Kmder und "" . " AWinder zu verfolgen. Die aller- Wchste Abzahlung kan lasterhaffte D^el ylcht ehrlich machen / und die I^'ste Mittel mögen ein lasterhaff- ^b^ornehmen nicht zurück bringen. >/Md gber doch viel Ding/ welche .7'ich selbst nicht güt / sondern mehr und schädlich scheinen / wann ste uuf gewisse Maaß abgemessen / ^,0 'N gewissen Umständen betrachtet / so gerathen sie entweder in- oder gleichgültig/offt gut Und AM. Das Schwöhren ist an sich Pulten nicht gut/.weil unserer des sAkn Testaments Urheber/ Christus/ Ms klar eingestcllet : Ihr sollt gar M schwöbren- Wann aber die /anders nicht erhellen. kan/ ii?cinn ist einEhd Nützlich/ zuläßlich / F "othweNdig. Also/ bin Glied am s^'WemCörper abbrennen oder ab- 7'iden / ist verbotten / dann, der yAsch ist nicht Herr seiner Glieder; Ain zu gewisser Zeit/bey dieser oder L5 Letbs Gefahr/ ist solcher Schnitt . Min/ und unverbotteN. Es ist all- k^ghr / daß der Krieg an sich selbst Ats Gutes bringe: Er ist die letzte Luchste Staffel zu den Untergang: L'ü Würg - Schwerdt ist heßltch/ L^nd ungewiß / er achtet sich des Aschen - Bluts nichts / er verheert hkAnder/.verwüstet die Städte / er däs Unterste zum Obersten: dVa x desto weniger / wann man an- tzlü'^en Frieden nicht erkauffen kan/ .. dem Blut/ nicht anderst dem Giffc des Lasi Wesen Viö liebe Ruhe schaf- omawus L-il.s 1 M M durch unfriedliche Erregungen W« ^dsceligkeiten/ sodann ist zuge- Wir Uuch durch den Krieg/ Mord V/^r/ dem allgemeinen Frieden zu die Ä und fest zu setzen. ANetwogen tvegM. Vättet sclbsten dieses aüsge- haben: Lellum, quoll mecur L , vel llorni llefenllic im- ä Ucrouibus iocios, plena E. Der Krieg/dec da stdü- Äz Varrerland wider aus- hickse Feinde / oder zu Haust M betrüben lastet die Mindere -^nno 1702. von den Sä)w^"f^ Unternehmungen in Pohlen a»W^ len / da einige sagten/es wäre sah¬ nig in Schweden mit etlichen^ men von den Herren Polackc" .-ll und dahin schlüssig / so bald er ft Warschau würde angelangetb' ^11 werden viel tausend Polackenzu stossen/ und via faLti, einen neuu „cli nig wählen/ und den neulich^ rechtmässigen verstossen: hernach geschehen / und die h^cli. fallene tuöicis wahr seynd Aber dieß Blendwerck wirdv^F nen reissen Statisten wunderuw gelegt/ wiewohl noch nicht M 6. Zweytens/ jeneUrsache Fürst chme selber schmeichelt / bildet / daß er alles/so wohl anstehet/gelegen oder uE vermischet mit seinen LandenM nechst daran ist / mit KE"? ft^/ walt hinweg zu nehmen / bef"^ M hat keinen Grund einer way^ ^gsie rechtfame. Dann sogeftaltt"^har" einem solchen Fürstlichen der gesamte Erden Kreiß n"rt ^.M zu Theil werden / aus loti)?" heit- fache derAngräntzung undGGS Und möchte wahr werden dre^ Zwep und GLebentzigste Rede. _ sich an der Majestät/ will E'" renden Herrn abgeben / und Les:Fürsrlichen Gewalt sich chen; so bey den Rechtsgclchrtt" Lrimcn excLprum, oder ausgeNvki nes schwchres Verbrechen M . h 2Lo aber eln Krieg halßbruM " j, iasterhafft ist / kan dessen Ursack^. gerecht seyn. Dannenhero ka" keinem Fug und Recht ein auswaw^ Potentat in eines rechtmässige"^ sten sein Land eingreisscn/ und W" Abstraffung seiner Rebellische" thanen abhalten / wie es schon Cron Franckrcich wider Ocfterrb sowohl in Niederlanden / als wärts gesucht/ und leider unser» Zetten in Ungarn/denen len mit Rath und That bcyzuvß^.^ suchet. Was hat ein fremder einem andern absoluren und n. Fürsten dre Gesetze vorzuMsA oder dahin zu zwingen/ wie er r"> „ nen schwührigen Vasallen vE' ^50 gegen deyden alle mögliche Gelindig¬ keit gebraucht / biß er zu der würckli- chen Nothwehr gegriffen. 4. Aber nahender zu der Sach zu schreiten/will sogleich von denen Un¬ terthemen/ und mit Eyd ihren Ober- Herrn verpflichten Vasallen/ den An¬ fang machen / und sage erstlich: daß die Unterthemen wider den Landes- Fürsten die Waffen feindlich zu er- greiffen / oder wider denselben den Krieg zu führen/ nie eine gerechte Ur¬ sache haben können, sunc?rmci- pum, ist ein Altes: das Recht der öf¬ fentlichen Waffen gehöret allein zu de¬ nen absoluten Fürsten : Subcliris oble- czuii Oloria relija, denen UnterthaNkN gebühret allein zu gehorchen / und ih¬ ren Souveränen zu dienen: jogestalten ist von Anbegin der Welt / so bald (. auch bey den wilden Barbarn ) die Königliche Gewalt auffommen / oder solcher nachgehends der Allerhöchste bey seinem auserwählten Volck zuge¬ lassen/ ununterbrüchig gehalten wor¬ den. Die Ursache giebt das Völcker- Recht/ und alle Staats-Klugheit: sus Kelli paeiscjue ac! lolam ^lajcstarem stre- ^are. weil dre Hoheit oder keZale des Rrregs und Friedens ein An¬ hang allein der Majestät/ und den Unterthanen nickt gemein ist. In widrigen / welcher Fürst und Kö- mg würde sonsten in seinem Reichs- Stuhl sicher seyn? Ja ein Regent muß glauben / und ihme festiglich ein- dilden/ daß er neben seinen in Waffen stehenden Unrerthanen nur die halbe Gewalt habe; Dahero die weise Rö¬ mer mit keinem Volck / welches / wie¬ wohl es von ihnen geschlagen wäre/ jo lang sich selbiges in Waffen befun¬ den/einigen Frieden schliessen wollten/ glaubende/daß keinem Volck mit dem Degen in der Faust zu trauen seye. Das Gesetz/ so man nennet lex Zuld, verdammet einen jeden des ho¬ hen Verraths/c)ui injustu principis bel¬ lum Lclieric, clele2^ Printzen denen Mächtigen d.',Abart/von ihnen verschluckt wer- d^Alht anderst/ als die kleine Fische Gebell Grossen. Die Begierde/ die in .Mere zu unterwerffen/ ist zwar lzAen Menschen schwehrlich auszu- 'N den mächtigen und Fürstli- N^personen aber fast unmöglich. Mer mit der Macht/und mit dem Awerdt zugleich einen Schrecken sx,,Magen weiß/der unterläßt nicht/ derhassten / oder ungelegnen jliMaren so lang zu verfolgen / und tb/Mächen/ biß er ihn zu Nichte ma¬ li^ Ich suche dessen Beweißthum jveit/ die Cron Franckreich/ und ULauß Lotharingen / dienet zum Miel. Ludwig der Dreyzehende/ nach- A er das Nest aller Aufruhr und Nwürigkeiten in Franckreich / nem- die Hauptr Stadt und Vestung mit Gewalt bezwungen/hatte nicht lang darauf über seinen Men Nachbaren den damahligen Trogen von Lotharingen/ Carl den ^Men/ gewagt/ zu dessen schönen / und an Franckreich nechst« ti!^ gelegensten Landen die vorige Kö- schon vor längst eine grosse Zeugen / und wünscheten dieses feg / leinod von Deutschland abzureis- Nieni Ä ^eich wie mit den Hertzogthü- VurgNNd /dlormanclie, KrecsAne, ihA ^ehr ändern bevor geschehen / in hissMönigliche Crone einzuflechten/ M auch dieses Vorhaben vor ein oder Staats Ursach / rgjsAberzeit einen freyenPaß ins Rö- Reich / und zu andern ihren Die?^en in Teutschland zu haben, der empor zu bringen / erhaschte erichl^geno Lgrllinsl kickielieu die hla Mheit aus der Flucht des Kö- bvgBruders Qallon, Hertzogen dgrai7x - / als ob der Lotharinger d,e Wiffcnschaffk gehabt hätte/ Zwey und SLebentzigste Rede. chen bliebe das gantze ubnge gen der Cron Franckrelch zum und Besitz. Von dem LothanE^ Unwesen haben viel gelehrte S '" geschrieben / aber keine dem Ko« s ß Franckreich in dem recht ds er aus blosser Gelegenheit des rc> § berechtiget ftye gewesen/ eine unmittelbare Her:,Hasst nM anzugreiffen / vielwenigcr slw den zu bemächtigen. Hlugs^^ die Macht in der Faust hat / lass oc Ungestümmigkeiten der BeglerA"vor les zu / und begehret seine dem Richterftuhl der VernuMw" zu rechtfertigen. 9. Dannenhero diedritteuE^ te Ursach aller derjenigen ist/ Oč¬ rnit dem Trauer-Spieler :1u» el mis , opprimic IeZe8 cimor , das h in die Macht und Stärcke sE. sich forchtbar machen: Oder alte Teutsche sagten: Der SM^ce schiebt denSchwächern in Sack',An- wie ^gcllmvciiuslehret/ daß alh. ^hl ge / um sich grösser zu machen / ec F ftynd. Diese ist rine veE' xl Staats-Regul / welche docb '^Ly¬ der Monarchen / oder vielmehr^ rannen / eigen zu seyn. Es Ansehen/ daß diese Ursach des von niemanden/als von sich herrühret / und daß der DE 'vic Faust / nicht das Recht in Besitzung der Cronen grussde M rechtfertige. Aber weit gefehlt Besitz bestehet in dem Recht/ das v nicht in der Gewalt (sonsten der / Brenner / und Mörder w" die Gerechtesten seyn) und oa- walt leidet die Vernunfft «lcm dem Recht. Die Gewalt ist von der Wildnus/und ein UM in der Menschheit. Die GcE M durch Gewalt gehoben. wattiger ist ein Beyspiel des a> und zeiget den Weeg / wie mm mit ihm verfahren könne seynd die Herrschafften bcy dEyelss gen Völckern / wo die Gewalt Recht zu sprechen hatte / ss'iss ss"Mern / und jäh wendet er seine nU«istKönige/ Königreiche/ mit ^Hdruck sprechend: gimä iuuc ilne juNicia, guäm M3AU2 lacro- Man läffet kleine Diebe und Frder hencken: Aber was seynd die j/Dge und Königreiche ohne Recht A Gerechtigkeit anders / als grosse Mder und Mörders-Gruben? So Ms gleichmässig der Welt-weise Om- dem grossen kkuüppn > seinem aber dem ^lexuocjer der bekund- x,/^mLuc oder Indianer / wie eur- sFbezeuget / unter das Gesicht ge- Ken / und ziemlich verhebt. An ei- andern Oet redet ^uZulbnus aber- Mlch nachdenckiich: Lriucipes per Sequilica reääccc äebeccm; 2ci t^^rurn caüis Lc mappalisrevercercu- ü Wann alle .?emcht/ damit wir uns fer- ^tn^Hrieg gefass machen/son- llber ^rieg soll gefass und ge. werden / damit wir den Zwey und Siebmtzigste Rede 454 aus dem Himerhalr zu rauben ver- meynm. An einem andern des ob¬ angezogenen t-ibro 7. csp. i s. redet er noch klarer: lulcipiLcllum, ubi mccu5 periculi rimccur : ramerlr s^erco starce ille non 6c I^lus: Es itt ein gantz gerechter Rrieg / st» man sich nur vor dec Gefahr/ et¬ wa angegriffen zu werden/besor¬ gen wann schon einer nicht belei¬ digt oder angegriffen wird. 12. Und diest ist die vierdte unge¬ rechte Ursache eines Kriegs/die aus blos¬ sem Schein/einer besorgenden Gefahr/ Den Ernst machet / und zu dem Mord, Gchwerdt unzeitig greiffet / den Krieg weder ankündet/ noch erwartet / son¬ dern sogleich feindlich ausführet/ wann er schon weder beleidiget / noch in der That verletzet wird. Diese Ursach ist mir vielmehr ein Deck-Mantel des im Busen tragenden Hinterlists/ Falsch¬ heit/Rachgier/ und Herrschsucht/ die aus einer Mucken einen Elephanten macht / oder unter diesem eitlen Vor¬ wand das Recht suchen will / weil die Gewalt unrechtmässig ist. OSchalck- heit und verruchter Sinn! Der Krieg ist ja unter allen Üblen das ärgste/ das schädlichste / das äusserste; Also sollen zu dessen Führung auch nur die äusserste / die unumgängliche / und mit der Gefahr des Übels gleich abge¬ wogene und nicht Schein - oder ge¬ ringe Ursachen angezogen werden/ wie oberholter earclinai mit Motten und Wercken / mit Feder und Degen gelehrt hat. Wer wird stch dann mehr verwundern / daß die zwey letzte Kö¬ nige in Franckreich/ weil sie in solcher Schul gewesen / ohne einigen Scheu oder Drucker des Gewissens/auf eine jede Einbildung der Gefahr (die doch sie selbsten vielmehr denen Europäi¬ schen Fürsten machen ) gleich mit dem Mord-Schwerdt heraus brechen/und sogar ohne Ankündung des Kriegs/ mit grossen Armeen / unversehens/ wider gantz unbereite Städte und Län¬ der / anrucken/ und dorten ohne Wi¬ derstand hausen/wie etwa dieWölffe in einem gesperrten Schaaf- Stall. i g. Es ist zwar nicht ohne/ daß der Geist GOttes gesprochen: amsc xcriculum, xcribic in illo. A?ev die Gcfadc liebet/ bleibt g-mcmLÄ darinnen stecken. J» M? E die Gefahr soll zeitlich gemeldet / un nicht über die Hand zu nehmen M' sen werden/ wann es auch gelten M einen frischen Krieg. Ick W cu hingegen auch: Der eine Schern fahr in Vernehmung eines Krregsvo^ wendet/ derselbe liebet sechsten drew fahr/ und stürtzet sich würckllch^ ein/ und nach bestrgter Aussage des V Geistes: keribic in illo, wird darin . verderben. Ich frage in was vor ner (auch einbilbend em Gefahr) lsir Cron Franckreich ^nno,685- geil - den/ wie dieselbe den Spanischen Ob¬ rnit einem neuen Krieg bedrohere/' gen eines Weibs-Bild der FreylN egcins, wider welche der König m - men/ weitste beschuldiget wäre/ sie den König mit Gisst nach denf den geftellet / und die Königin e» / gleiche Mittel unfruchtbar zu getrachtet/ rechtlich verfahren Hanget dann die allgemeine der Cron Franckreich an einer,x Person? Oder sollen deren tausend durch einen Krieg in d>e fahr gewagt werden/wegen einer holdin? Das ist mir wohl e'E. fache wegen einer Nichtigkeit / die äusserste Gefahr zu stürtzen»M finde gleichmässig keine einige der Cron Franckreich / wie 1688. abermahlen mit dem^ sti- in Spanien gebrochen/ und so 6^ der ihn einen öffentlichen KrEM daß dreser die d/euci-aiität/ nicht o« Dinge/nach dem FrantzS»« Lsi. schreiben / eingehcn wollte / Wir Stehet dann damahlen die Franckreich in der Gefahr / wA' König mit andern Cronen verfahret/ oder unter währE jgl den sie fast eben so übel/als E Krieg cmLiiret? Ich kan nM .o- nicht bereden lassen / daß dre §r sen wegen einiger Gefahr / va zwantzigJahr geschlossene mit dem Römischen Reich Uvr haben / äusser/daß sie nlcht d^ ^cc/ geben wollen / daß der Kaysir w als ste ihnen eingebildet haben Herrschafft in das Türckrsthe D cken sollte: und vermeinten / Von ungerechten Ursachen des Kriegs X ^bite so viel verlohren wäre/ xb bas Hauß Oesterrerch ferner von Ottomannern gewinnen würde. Mlbichen einbildende Gefahren M nuchtig/ und im blosen Herrsch- Neid und Hochmuth gegrün- sgV und mögen keine genügsame Ur- ki'»»u bin en formalen Krieg ausma- fbn. Allermassen nach aller 5iico- , uud Rechtsgelehrren Meinung/ dem Liecht der Dernunfft/und ^bleker Rechts/ causa Lelli res ralis Kell c^uL mercucur, uc pro lila ^tcjpiacur. Die Ursache ei- j^^rtegs muß also beschaffen es dec Mühe werrh jeyc/ b>erst!ben sich in einen jchwe- ; ^weitttlhaffren und verant- s, pichen Arieg eirnulaffen. Die- "ver würde ausckem erhellen.-wann alle Ungelegenheiten/ Gefahren/ ^Agsglen / und andere Folgercpen Kriegs in eine Waagschale / in »«ix ändere.aber alle Erheblichkeiten ^ Ersprießlichkeiten einer Ursache/ d» ."s zum Krieg bewegen/legen wür-- ' Und man darüber nach rciffer L^hschlagung' mit guter Vermmfft A Nache/Eigen-Nutz/ Herrsch - und kO-Geitz finden und schliessen wird t/ daß sothane Ursach bey Un- s,, Uung des Kriegs/so schwehr feye/ v ° ber Krieg sechsten / und daß solche ^7, Krieg nicht ausgeft'chret könne ihZen; So dann haft du eine rechte 1 Ursache gesunden / und der . vor die Hand genommene K^N/ft gerecht/ und vor GOtt und Oij^'barn Welt gültig und zuläßlich/ Uch aller deistn Fluch / Unge- RL^Hefahr/ Unglück und Straff- allein denucnigen zugeschrie» beg ^d/ der hierzu die Ursach gege- r^'Die fünffte Ursache eines unge- MÄ Kriegs / ist die Herrschsucht U)e,t^gierlichkeit/ den Staat zu er- ^r^^ftch groß zu machen / oder Utzer» Ä.eit kein Ziel noch Maaß zu 8311 Römische Kepubiic, schrei¬ bt,, "ultluz, jst unmässig gewachsen/ lechAhoffen Fleiß / Arbeit und Ge. Am: Sie hat Anfangs mit km selbstNebunden/als wann sie an stch m / oder an ihren Bunds - Ver- 455 wandten angegriffen ist worden. Mitt¬ ler Zeit aber (wie es erzehlet ^mmia- r>us^l3rceUMus) ift die Herrsch Begier¬ de in ihr zu viel gewachsen; daß sie sich vieler unrechtmässigen Kriegen/ dadurch sie fast unendlich ihren Staat erweitert/ angemasset habe:Letztens/ wre sie so groß worden/daß ihre eigne Macht / Hoheit und habende Gewalt über den gantzen Erdboden / Zhw sechsten überlästrg und schwer ist wor¬ den ; seye aus Verhangnuß der Göt¬ ter / weil kein anderer in der Welt sie bezwingen kunte/von dem EGr/Rach/ und Eigen - Nutz ihrer eignen Burger bezwungen/und ihre solang und glück¬ lich herrschende Freyheit/ von der an- gemaften Ober-Herrsckafftlickm Ge¬ walt/zwcycr ersten Monarchen / dem Julius L^iar, UNd OÄ3viänu8 /^ugullus eingefcsselt worden. So recht: des Hochmuths Absteigen geschicht in ei- nenAugenblick. Emer GOtt gehäm- gen / und den Menschen schädlichen Herrschsucht/ ist kein fester Grund ge¬ nug/ eine stets-wehrende Wolfahrt da¬ ran zu bauen. 15. crcelus, der reicheste und glück- seeligste König unter der Sonne/ ver¬ gnügte sich doch nicht mit seinen un. mässigen Reichthumen / und allerseits blühendem Glück / sondern liesse sich auch von dem Kriegerischen Geist ein¬ nehmen/ und um sich greiffen/ vor allen andern begunke er wider Persien sich zu rüsten. Loion, der Welt bekandte und berühmte weise Mann / verheb- te ihm seine Unvergnüglichkeit: Er beemsigte sich auf alle Weiß/ ihn von seinem vorhabenden PcrsischenZug ab¬ zuhalten/er beredete ihn hefftig/ e--«- suz solle sich doch nicht wagen mit sei¬ nem Volck/welches von Gold und Sil¬ ber schimmerte / und eines wollüsti¬ gen Lebens gewöhnet wäre/ wider die Dersier / die in der wilden Thiere Häuten aufzögen / die lauter Feld- Hirten wären / und täglich sich Mie¬ ten/mit Wölffen und Bären/ mit Tieger und Löwen/die an einem öden und harten Land - Strich wohneten/ die nm keine niedlichere Speisen wü¬ sten/ als um Käß und Milch. WaS wirft du ihnen nehmen / sprach er/ wann du sie überwindest? Und was him wann du von ihnen überwunden wirst? Das Letztere ist auch gesche¬ hen: Oocsusware überwunden/gefan¬ gen/ und auf Befehl des Königs Lyrus auf einen Scheiter-Haussen gemorsten/ daran schriebe er wehcmürhig/aber zn statt und umsonst: 08olon! 08o!or>' wie hast du mir so recht geweissager! Es ist kcm Dmq / das uns witziger mehr witzigen können. Die Herrsch¬ sucht hat nicht an allen gefruchtet / wie etwann an den zweyen Macedo- niern/ den König Philippen/ und seiüeü Sohn/ den Welt-Monarchen Alexan¬ der/die von nichts groß worden seynd: Mehr aber durch Kühnheit als Klug¬ heit/mehr durch den Raub/ als durch Las Recht/mehr durch die Gewalt/ als durch die Gerechtigkeit/ mehr durch Len Krieg/ als durch dessen Gerechtsa¬ me allen andern bevor gethan habem Aber eben diesen beyden ist in mitten ihrer beseeligten Zeiten/von dem Him¬ mel ihr Ziel und Maaß gesetzt wor¬ den. Der Vatter wäre von einem sonst seinen Vertrauten ermordet/ der Sohn mit zv. Jahren / und eher von Gisst/als von Schuld der Natur/eher von der Herrschsucht/weil er keine än¬ dert Welt mehr zu bezwingen hatte/ als vomMüngcl der Kräfften aufgezeh- ret wordem Gleichen Weeg ist gan¬ gen der Russen-König/ welchen der Tartar-Cham / wie dreser von jenem mit einem starcken Krieg überzogen worden / gesanglich bekommen / Und nachgehends hinrichtett lassen. Zum ewigen Denck-Zeichen aber liesse er aus seinem Kopff ein verguldtes Trinck - Ge¬ schirr zurichen/mit dieser merckwürdi- gen Jnnschrifft: ttic gppeccnäo alienL , Lmitic propnL. Dieser wollte nach srembden Gut streben / und verlohr sein Land und sein Leben- Umsonst klagen dergleichen herrschstchtige An- masser/wider die Strengigkeit ihrer Verhangnuß: Es geschickt ihnen kein Unrecht/ sondern das gerechteste Zahl- üus. Dann es ist von der ewigen Vorsichtigkeit also geschloffen/ und mit hem Finger GOttes in den Stachel ge» H 5 Z Zw ey und SiebentzLgste Hede. _-- hingegen wirst du ihnen lassen müssen/ schrieben: ker Io; evcrcuncur N.LAN3. ^"1- eher mit Betrug oder unrcchtwaW Gewalt und Zwang eroberter allezeit in Gefahr stehet / aus d Hand/ der ihn geraubet / zu Ein allzu Martialischer Fürst! darzu gebohren zu ftyn/allen schen zu schaden / und die kehren/nicht aber weder sich/ machet/dann eigner Schaden. 'Das nen Staat von dem Untergangs ärgeste aber ist es/wann der Schaden ten/ oder, durch eine weißliche am Letzten kommt/ da wir uns nicht rung sein Volck gluckseelig Z" A',. B - Was nutzet einen srembden sich zu reissen/und den Seinlgn^^ wissen zu bauen. Was dH y Fürsten alles unter sich zu rauben/ unter seine Gewalt zu bringen weder diesen / noch seinen gen Ruhestand zu verschaffeU' mals hat eine einen allzu gerischen Fürsten zum Ober-HE W habt/ohne daß solcher nicht von Herrschend Ehr-Geltz sehr v!^/ ten habe. Ein Martialischer der von seinem Ruhm und truncken wird / verderbet eben ss seine siegende Unterthemen / ÄMs Völcker/ die er überwunden- haben allzu viel erfahren mum". Zeiten dte Burgunder und Flam an ihren allzu kühnen HertzE unfern letzten Zeiten aber dieo^ sen/ an ihren allzu Kriegs-giertg^B nig Ludwigen. Ach wie schE/Ä' kommen sie an alle ihre voriges v? die haben einen schlechten AusEhB Wonnen: Das Frantzösisthe . undTrUtzen ist vergangen. t6. Die sechste Ursache/FLcl- viel ein besondere Ursache/a^ ^B' ein Jnnhalt Mehrer uNgereM chen/ Nemlichen wann man ou ^sg- mtt uuterschiedlichen Farben ^sa¬ gen / verwendenden Smem Mt/ chen) anstreichct/ und aussam^M die Haupt-Ursach aber E vc get. Ein anders ist der O") Et Rechten ; ein anders aber da ß selbsten; und ist wol kerne ^inÄ abscheulich / welcher man Mw ehrbaren Mantel unihangen ka ist ausgemacht / daß ein sE a/ gemeiniglich ungerecht ffyn m j- an man anderst gedencket/als rev^ _ Von ungerechtenUrsachen des Kriegs .^sl schreibet / als glaubet; anderst , Miet / als zuhält. Die verbor- M Urfach / die entweder aufdem Ei- .r/oder Rach / oder Geitz gegründet ^lasset nicht zu / daß der Verstand «r Richtigkeit anschauen / oder der Men die Ehre begleiten solle. Da man ins Garn des Kriegs / und M weiß nicht warum? die Ursach ^verhüllet / weil sie ungerecht ist. De Falschheit flieht das Liecht / und M Unrecht wird bemäntlet mit vie- л Schein - Ursachen / die doch bei) Men Leuten / die auf den Grund der schell gehe»/ UNd sich in ^cciclencien ^er. Schein Fällen nicht aufhalten/ Anlg oder nichts ausgeben.. Ein Avcck/ der seinem Ursprung entgegen м / der Menschen Sinnen einzudru- ist eine Unklugheit / oder vielmehr Krrheit. Die Kriegs - Ursachen mit Farben anzustreichen / da man ?A daß ein grosses Ungemach ohne Ursache nicht vorgenommen §d/ ist ein Aberwitz/und eine greiff- A Uberthörung. Auch ein kleiner Keg ist ein grosses Ding / welches M aus schlechten Ursachen nicht an- Men lässt / sondern stecken darhm- haupt-verborgene Ursachen / die Krünglich herrühren von solchen ?Mhungen die aus dem Hell, ^u- oberwehnet worden / nemllch ^vlvin3n6i kbilline, sb ulcisccnäi cu- gb Tmulsnöi üucko , ab gva- Lc 3licnL- rci äcliöerio : VON der ZMrlichkeLt über alle zu Herr¬ en; von der Rackgier/ sieb an fev, m abzukühlen; von dem Ei/ / keinem ihme gleich zu leiden; aMcm Geitz / frembde Staaten "uch zu bringen rc. Dergleichen Haupt-Ursachen Erborgen Qullavus ^äolpbus, f^Tchweden König/ wie er den Teut- ^ieg angefangen / und wendete ^iel andere / in einer öffentlichen LNsst wider Kayser Ferdinand/ die ^mal nicht des Drucks und Papiers/ q^uf sie verzeichnet waren / werth ch^len / will geschweigen eines sol- "and - und Leut - verderblichen / der so lang gewähret / so gehauset / und das werthe ^stchland fast zu Grund gerichtet 457 hat: Er gab vor / daß der Kayser/zu- wider dem alten Gebrauch / das Bal¬ tische Meer durchseglere; dein König in Pohlen Hülff leistete; seine Brieffe an den Bestem Gabor auffienge: Und diese kahle Ursachen wurden vorge¬ wendet zu dem so grausamen dreystig- jahrigen Schwedischen Krieg. Wer wird das glauben? oder wer wird ei¬ nem Kayser verwehren / das Balti¬ sche Meer zu durchkreuzen / welches von dem natürlichen Recht allen Men¬ schen nutz und wandelbar worden ist? oder warum soll dieses mehr dem Schweden / als dem Kayser/ verstärket seyn ? oder soll der Kayser mit der Hand im Busen zugesehen haben / das allzu verdächtig geweste Beginnen des Königs in Schweden wider die an dem Baltischen Meer liegende Reichs- Städte? Oder warum soll der Kayser nicht dem Pohlnischcn König/ seinem Nachbaren / durch den General von Arnheim hülfflich bcygesprungen seyn/ da der Schwed deßglcichen denen Oesterreichischen Feinden alle möglich¬ ste Hülff geleistet / sogar Stralsund/ eine Reichs Stadt/angegriffen/ und occupirt habe? Oder warum soll ein Lands - Fürst seines Vasallen eorrc- chonäcnr mit frembden Cronen nicht in Verdacht nehmen/nicht solche auf¬ fangen ? Ist nicht damahlen Bestem Gabor ein erklärter Rebell gewesen? Hat er sich nichtin das Böhmische Un¬ wesen eingemischet? Wer sieht nicht/ daß dieses lauter kahle/ einfältige und zum blossen Schein verwendende Ur¬ sachen / auch mehr eines Ausblasens/ als eines öffentlichen ^nikeus werth gewesen. Es wäre aber dieses Kriegs- Spiels ein viel anderer Zweck: Es locketen vielmehr den Schweden aus seinem rauhen und schroffigkcn Land / die Annehmlichkeiten und Rcichrhu- men des alleredlestcn / frucht und kostbahresten Theils von gantz Europa/ nemlichen des liebwerthcn Teutsch- lands: Es stachen ihm in die Augen die herrlichste Reichs - Städte / die er hernach verwüstet / ausgesauget / und seine Kriegs-Obristen sich genug dar- von bereichert: Er suchte in dem trü¬ ben Wasser der zwistig-wordenen Reichs-Stände seine Vortheile/ sich ' Mmm groß/ Zwey und Siedentzigfte Rede. deren Bewilligung er in Durcht-^ ung seines listigen Fürnehmens u) Ursach zu zweifflen hatte. BcE Versammlung klagte er den HA.^ hessrig an / mit Vorgehen / er ha wider die Cron Franckreich / unv selben Wohlfahrt/ viel unbillige chen biß daher fürgenommen / Staaten eingegriffen rc. und was sen mehr gewesen ; wurde demna^ nach des Königs Begehren/ emist -l lich geschloffen / daß der das Parlament zu Paris auf emsi'S wissen benannten Tag zur Dera wortung sollte fürgefordert werden ' Dann es gedachte der König bey sechsten/ weil er wüste/ daß er em u mittelbarer Reichs Fürst und HU zu Burgund /und einfolglicv dem lament nicht unterworffen wäre würde derHertzog diese Füriorder» vor eine Schmach und BcschmE y seines hohen Stands annehmen / entweder eine hochmürhige und ge Antwort geben / oder aber M y etwas begehen/ das dem König dem Parlament zurVerkleinerung^ reichen möchte / dadurch der w ihme anqestellte Krieg dessen^ Scheins und Ansehens gewinnen de. Also war derHertzog duE.^ Parlaments-Boten ciurt in der^i Gent / als er eben zur Meß hat M- wollen: darum er sich sehr enU' te / und liesse auch den Boten gell' lich einziehen / und etliche Läge am ^ ten / darüber seynd unterWvn Feindseeligkeiten entstanden / bw ste- nig Ludwig aus sothaner Schem. fach (da aber der Ernst nurwegU A oberzehlten Städte war / und er ohnedem solche mit bösen wie eomminTus vermercket/anlsiv,^ bringen gesucht) mit einem siv^t/ Krieg/ der über rz. Jahr gewann» wider den Hertzogen ausgebrr Dieser befände sich zwar nicht darzu gefast / weil er unv. hens / nachdem er kurtz vorhm ' Volcker abgedanckt harte/ ub^'^ik war. Doch erholete sich nut der Hertzog Carl / und gäbe dem^y nig viel zu thun / biß ein StM' der Waffen zwischen ihnen fürgeschlagen / hernach auch "zD 458 groß/forchtbar/ nothwendig/ ja end¬ lich einen Oberherrscher darüber zu machen/ wann ihm sein Verhängnus vor Lützen nicht zeitlich das End - Ziel gesetzt hätte. Diese waren die eigent- liche Ursachen / nicht jene: Diese /als die auf die pure Gewalt gegründet waren/ und keinen Schein des Rechts gehabt hatten / wurden verhüllet; Jene aber/ die einen Schein/ aber keine Wesenheit hatten / wurden vorgewen¬ det. Hingegen die Vernunfft (die sich zwar betretten / aber nicht vergraben lasst) hat endlich offenbahret die Un¬ gerechtigkeit seiner Waffen. Ja die sonst einfältige oder vielmehr verblen¬ dete Welt / wann sie sich schon last eine Zeitlang betrügen / hat doch genug bey Ausgang dieses unglückseligen Kriegs/ und bey dem Westphalischen Frieden gesehen und erfahren / was Schweden und Franckreich darbey vor ein Abse¬ hen gehabt/ und was vor einen fetten Rogen sie gezogen haben. Dann auf das wenigste seynd beyde durch das Vorwenden ihrer Hülffe / im Besitz vieler Teutschen ansehnlichen Staaten des Reichs eingeschlichen / und wann schon der Schwed einen Reichs Stand machet / so wird doch / was Franck¬ reich vom Reich zu der Cron eingezo¬ gen/nie mehr ans Reich zuruck fallen/ darbey ein grosses übersehen ist wor¬ den. i8. Der Ritter vlliiipp von vcs bezeuget in seiner Frantzösischen Historie in dem 4ten Buch / am 2ten Capitel / daß grosse Herren/ besonders die Welt- Klugen/ mehrentheils wissen ihren unbefugten Handlungen einen Schein der Billigkeit zu geben. Und beweiset dieses mit Ludwig dem EiG ten / König in Franckreich : Diesem käme eine grosse Begierde mit Her¬ tzog Carlen von Burgund zu brechen/ dann er wolte die Städte an der So¬ me / 8. (Z,uinrin, Amiens, /cheville Lcc. die sein Vatter dem Hertzog Philippen von Burgund in Lebens-Zeiten über¬ geben / zuruck haben. Damit er aber diesen Krieg mit grossem Fug und Schein fürnehmen möchte/weil er sonst ketnRecht darzuhatte/ berusste er sei¬ ne Reichs-Stände nach ^ours: Er hat aber allein diejenigen beschrieben / an W chl hee i0g cte co en es- ig» or K 'S c- :S g ) k k - r ! - » .^^^Von ungerechte»; Ursachen des Ariegs. (der aber gantz betrüblich und König listiglich hintcrgangen AO geschloffen worden; Dann der NA / nachdeme er seines Bruders Hertzogen von Ouienne zeitlichen stritt verstanden / hielte den Bur Wüischen Gesandten lang auf mit NIriedens Handlung / ließ ihn Ach mit einem schlechten Bescheid . A Haus abziehen / und wollte kei; . A Eyd inehr / wie der Hcrtzog vor- erstatten/ so demHertzogen sehr L.Hertzcn gangen ist / als der so Milch von dem König betrogen A hinterführt ist worden; wurde M der Krieg abermahlen erneuert/ ''och heffrigec darinnen fortgefah- N Der gemeine Mann überredete ij? König über die Massen schänd- A nach; Dann welcher weiser Mann nicht ein sothane betrügliche ?. gleißnerische Verfahrung desKö- As Ludwigs schelten? Und wer wird ^heissen / daß aus leichten Schein- fachen so grausame Kriege / und M unter Christlichen auch ver¬ wandten Potentaten / wie diese zwcy Uren/ erwecket sollen werden. Die- N alles ist gut Frantzöstsch / aber Mcht Christlich. e°Ay. Nun diese oberzehlte Ursachen/ M die sechs Haupt Quellen / dar- N noch mehr andere ungerechte Ur- herfliessen. Ich berühre es tonisch und kürtzlich: Die unver- Ms überfallen ein Land / ohneAn- hMz des Kriegs / ist ein unfehl- Zeichen einer Ungerechtigkeit. Hri- ?^ein auf den Ausgang des dringen / und nicht auf dessen 459 Ursache achten / die haben selten eine Gerechtsame darzu. Bey jeder Ge¬ legenheit / auch allemal die Ursachen . des Kriegs aufzusuchen / und fürzu- wenden / ist ein Ansehen / daß / dec ein solches rhut/den andern zu unter¬ drücken vcrmeyne. Kein gerechter Krieg kan wider jenen geführt wer¬ den / der bereit und willig ist genug zu thun. Es ist ein ungerechter Vor¬ wand des Kriegs / wann man unter dem Schein und kr^rcxc , die Bunds¬ genossene zu schützen / sein eigenes Inccressc sucht / und sich dardurch frembder Herrsthaffr anmaffen will; bevorab wann die Schutzholdcn Re¬ bellen seynd/ oder sonsten keine gerech¬ te Sache haben. Der den mit Ernst antragenden Frieden nicht annimmt/ kan aus dem gerechten einen ungerech¬ ten Krieg machen. Gleichfalls/ wann man einen rechtmässigen Krieg un¬ rechtmässig / das ist / ohne Kriegs- Regul/ oder auf solche Weise/ die das Vdlcker - Recht nicht dultet / füh¬ ret / ein solcher Krieg ist in der Sache gerecht / und in der That un¬ gerecht. Dann GOTT verbietet in dem Veuceronvmio am 2o. Capitel: l)u2n6o obleäens Ovicacem Lcc.U)t,chnc/.°a^ splel eines unrechtmässig gen Kriegs/giebr mir an die Hand/Das vergange» neLcoulum imJahr 1624. in welchem sich der aller- christlichste König/ Ludwig der Drey- zeheude/desPfaltzgraffen Friedrichen/ eines Anmassers der Böhmischen Cron / eines Ertz-Rebellen des Römi¬ schen Kaysers / eines verstossenen und abgeschwornen Winter - Königs/ eines Ertz-kroreLtors nnd Schutz', Herrns / der von dem Päpstlichen Stuhl ver- dammten/und sogenannten Reformir- ten Religion / mit allem Eiffer ange¬ nommen/demnach mit Spanien und dem Hauß Oesterreich gebrochen/ und dem Krieg gesamter Hand mir Enge» land / Dannemarck / Savoyen und Venedig geführet/ nicht allein wider den Kayser / und der Cron Spanien/ sondern auch wider die gesamte Ca- tholische/ Geist und Weltliche Reichs- Fürsten m Teutschland. Dieses Kriegs eintziger Zweck und Abziehlung ist ge¬ wesen/ die kcllirurion oder Zuruckge- bung der Pfaltz den Pfaltzgraffen; und des VLkcllmr, denen von derCarholi- schen Kirchen abtrünnigen Grisoneren. Die Valteliner / wellen die Spanier ihnen Hülffe geleistet / und die Cron Franckreich/ was anders darhinter zu feyn argrvohnere/ waren auf Veran¬ lassung bcyder Cronen/dem Pabst in vcpoiiro gelassen / und darüber sein End Urtheil zu fühlen/gestattet. Die lnwr 1 Pfaltz aber/ und der Pfaltzgraff/ wa- Weh nichts natürlicher/nichts -A' ren in Acht erkläret/und von der Chur- licher seye / als das Mitleides Würde abgewürdiget / wegen der ist auch allezeit wahr/daß dre^M- Böhmischen Rebellion/ und Anmas und Glor»eines Königs / in.g;t- sung des Königlichen Tituls / wider bung der Unglückseeligen oder Kayser Ferdinanden/ der Böhmen leidenden/und in der AushE»^ rechtmässigen König. Unterdrückten/ einen grossen TA vie^ 2. Nun (wer sieht nicht/) daß dre be. Aber sage mir / solle dan" M Unrechtmässigkeit dieses Kriegs aus ses mit Blut vergiessen / mn ^Gewalt gesuchet/ oder das ver- mir handgreifflichemUn- erpresset werden ? Das will h,.^T nicht: Dieses leider weder ivkk, Weit/ noch die Vernunffr/ kg,,x.' die Königliche Hochachmng/ j,°^^ch dergleichen ungercchreWeege . »mdhahet werden. Oder jage mir Ist dann der König in Franck- Ludwig der Dreyzehende / ein s.>„,7^r des Kaysers Ferdinands und E widersetzlichen Lehens «Fürsten/ des Pfaltz-Grafen gewesen? scheinen solchen über den Römt- tzs^Aabsten / als veposicolium und t^gssten Schiedsmann der Vast oder der Catholischen Reichs- Sn / welche des Pfaltz-Grafen ^Willige Anmassungen in Rcligl- vSd Staats- Sachen nicht ferner tz. ,^gen Haden können / adgeben b^N ? Uncic- vodiš. O MUNe Ftgll dieses Richter »Amts: Habet >vi?Dfaltz-Grafen und dec Gr iso- n^orc Klag gehöret ? warum nicht ^le Antwort des Kaysers und ^Mteliner erwartet / sondern so- N LU dem Mord - Schwerdr mit wichen Tollsinnigkeic gegriffen? Glicht dardurch ein Vorgriff dec st s^tigkeit geschehen / da man über L und auswärtige Potentaten/ Äderen Untecthanen/und zwar m jx n fcembdcn Land / und auch vor sich wnst veranlaßten End-Urtheil/ L^on Franckceich aus der aller- Neuesten lixccucion des Kriegs be- hat ? Da hat O-U'älNäl chicbie- h^^lt seiner gantzen Staats-Klug- !s"lt geirret / und seinem nicht geringen Schandfle- ^c Nach-Welt angehencket. Us-, wir ferner: Was ist dann der Graf vor ein Muster der Tu- kt i^Wld Redlichkeit gewesen ? Hat M- Mt in frcmbdcs Reich einge- Üsn er nicht seinem allerhöch- ÄnsÄMk/ Kayser Ferdinanden/, die ÄAcheCron gcraubet/ Böhmen/ Mahren mit der Rebellion aste , Religion angcsteckt? de- ^jjAnbten Oesterreichischen Ertz- (wie ein gewisses LonWKum ill nnd in 2<^rs publicis zu le- nach dem Leben oder Gefan- Beyspiel des unrechtlnäffigen Anegs. 46 r genschafft nachgestcllet ? Hat er nicht bey denen Türchen Hülffe gesuchet/die Tartarn heraus gebracht / die Hun- garn wider ihren Gesalbten verhetzet? Ist er nicht m die Acht und Ober- Acht erkläret / von der Chur-Würde abgefttzt / und seine Lander / wann deren noch soviel waren / durch so grosse Lxccüen / und wegen verübten hohen Verraths/ verfallen? Ja/ es bezeuget ein Frantzöstsches Schreiben/ Laß dem Pfaltz- Grafen die meiste kroreMrende Fürsten / unter denen auch der König in Dännemarck war / öffentlich unrecht gegeben ; Sein Schwehr Vatter / der König in Enge- land / hat ihn auch offt vermahnet/ ja gebelten/ er solle des Kriegs müssig gehen / und den Kayser um Verzeih¬ ung anlangen / nnd ist fast niemand in der gantzen Christenheit / der ihm still frevelhafftes Beginnen hätte ge¬ fallen lassen: Auch diejenigen selbst/so ihm darzu gerathen und geholffm/ hat gereuet / daß sie einmahl das Un¬ wesen angefangen. Mann aber die¬ sem also ? wie es auch ex ip>L lheciL tüüi, und soviel greifflichen Uttthaten bewiesen kan werden / daßdcsPfaltz- Grafen Friedrichs Verbrechen höchst- vermessen/ ftrafflich / und unrechtmäs¬ sig gewesen; wie kan dann seine Ver- theidigung / oder der von König Lud, wig dem Dreyzehenden deßwegen wi¬ der den Kayser geführte blutige Krie¬ ge/ im Angesicht des gantzen Christli¬ chen Luropa gerechtfertiger werden ? 5. Die andere Ursache ist nicht weniger unrechtmässig / als die jetzt ec- zehlte/ und um destomehr bedauerlich/ weilen sie grad die Religion angreifft/ unter dem Vorwand einer politischen Staats-Ursach. Ich erwäge allem dieses : Der allerchriftlichste König verbindet sich im Krieg mit denen Ertz-Feinden der Catholischen Kir¬ chen / nemlich mit denen Calviniffhen Grisonern/ wider die alt Cacholische Valteliner / die sich derjenigen Ty¬ rannen entzogen wegen der Religion/ in welcher diese von jenem schmertzlich viel Zeit bedränget feyn gewesen. Dann man kennet wohl den Calvini- schen Geist / daß derselbe keinen an¬ dern Glauben neben sich leidet; daß er M m m z unter Drep und Siebentzigste Rede. Ertz - Kegern wider die RechtM^ gen dey, tehen / undgantz^E Harnisch bringen ? Oder / lst dient gewesen dein König mi reich einen Reichs - geachteten und Schutz - Herrn der Ketzcruno L, bellen/ den Pfaltz-Grafen FriedriK wider das allerhöchste HE, § Christenheit / Kayser Ferdmandc/ Die kroceÄion zu nehmen/ UNdN»' : Catholischen zu brechen / warum soll dem König m SM' § eingestellt feyn gewesen / die beoNW Catholische Valteliner / wider E tzerische Grisonier zu proc-Z-ren . mir / wer hat aus diesen dre lische LcnechÄion oder e^calur ve net? Wem gehet es mehr an Arantzöstschen oder Spanischen^tt Jene durch den Propheten vonA^ geschickte Verhetzung an den^ ^olspkar, 2. ?al2li^>. cap. dualsö / sitgt der Prophet/ ^je Gorrlostn Helffen / und liebe xD den HErrn hassen - Undw^v mit dem gottlosen König die Bündnuß eingelassen hatte /hct: wiese ihms atzermahlen der Darum/daß du dich mitjl/M vereiniget Kass / hat der ^)ie dein Merck zerrissen rc. A"/ hart klinget in die Ohren/ nEMii höret / daß durch der CaE/^ Fürsten Hülff und Vorschub btt viniünus ützer dm Oarkolicilm^ schcn/ und Die öffentliche GcEjM Winnen sollte! Es wäre Teull^, ßA annoch Nicht krorellantisch / die Cron Franckreich in den ten - Krieg nicht eingemMt Kurtz: Es kan kein gerechtet seyn/ durch welchen die Mb v 5e> der ihr gesalbtes Haupt/ oder v tzer wider die Rechtgläubige einem Catholischen Fürsten ve get werden, 7. Es seynd in dem stebA/ja iA Seculo auch noch mehr andere /'M aussetzliche scharffe Kriege//"" ^24^ allein dieser oberholte in^^ch"^ 462 unter dem Religions-kre- poliranus der Valteliner / das veran¬ lasste Urtheil/ vor diese ausspreche» möchte? Aber solle dann diese Sorge/ daß der allerheiligfte Vatter seine ge¬ rechte und wahrglaubige Schäflein die Valteliner / aus dem Rachen der Cal- vinischen Wölffe / und der Grisonier Raserey / die sie manigfaltig gegen je¬ nen erwiesen / befreyen sollte / einen so blutigen / auch Land und Leuth ver¬ derblichen Krieg verdienet haben? Oder ist vielleicht der Cron Franckreich zuwider des Königs in Spanien denen Valtelinern/ wider die Grisonier/ bcygethane Hülff / oder vorgehabte . kroceÄion? Ach GOTT! und soll von denen wir kurtz vorhm krimoZenicus LccieliX Der erftgebohrne haben / und deren die mehttts' König der Kirchen GOttes / wegen ei- keqwlicg, oder erforderliche EUs ner so kahle» Ursach/ die der Pabst Ursachen eines rechtmässigen unfehlbar vermittelt hätte / denen ihnen gehabt haben/fürgE"'^' Beispiel des unrechtmassrgen MLegs 46z sten durch die Christen / und die Fein¬ de mit des Feindes Waffen; Entweder um der Sünde willen / oder um desto mehr und bester/ seine Auserwahlte zu prüffen. Aus seiner allerhöchsten Vor« sichtigkeit schicket er uns dergleichen Kriege/ obzwar die in sich sechsten un¬ gerecht/doch gegen unsern Verbrechen gerechte Straff- Rüchen seynd / und macht/daß denen Gottlosen zum Ver- derben / denen aber/ die GOtt lieben/ (wie der Apostel zu den Römern spricht ) zum besten dienen. Sie ge¬ dachten böses wider mich / aber GOtt hars zum guten gewendet/ daß ec mich erhöhece: Also sprach der Alt-Egyptische Joseph: Und mit ihme hat wohl sprechen können der Glorwürdigste Kayser/ Ferdinand der Dritte: Dann gedachte Frantzöstsche Kriegs - Verbündnus / die auf seinen Untergang abziehlete/ hat ihn nicht allein erhöhet / und bey Cron und Scepter erhalten / sondern auch das Glück gegeben/ seinen Sohn/ Ferdinan¬ den den Vierdten/ als einen Römischen König/und Reichsfolger noch in Lebs- Zeiten zu sehen: Wiewohl stch die Cron Franckreich in Zeit erholtee Kriegs-Verbündnuß/ bey dem Päbstli- chen Hof mit allem Nachdruck bearbei¬ tete/um denen drey Geistlichen Chur- Fürsten aufzutragen/keinem von Hauß Oesterreich bey nechsterKaysers-Wahk die Wahl-Stimme zu geben: Und der PfaltzgraffFriedrich verspräche so gar/ dem Hertzogen von Savoyen die Kay- serliche Cron auf sein Haupt zu setzen: Wit^mo l'ercio in aÄis publicis I.gn- clorpii angereget wird. Aber sie ma¬ chen die Rechnung ohne dem Wirth: Dann GOtt allein ist der Wirth/ der die Cronen austheilet/ und verstehet die Königreiche und Völckerschafftm mit ihren rechtmastigen Herrschafften/ wie ers auch mit Oesterreich gethant Von dem ich mit Worten desKönigli, chen Psalters in dem^en Psalm mit Grund der Warheit/ und lang herge¬ brachter Erfahrnuß reden kan: Es mögen andere krregen: Du aber / O Oesterreich / mit ihnen schlaffen/ und ruhen/dann du / H HErr/ hast dieses Ertz-Hauß/ sonderlich in Hoffnung gesetzt. wirff dero- wegen c^uiclem reprellen6i ^oilunc» muc^ri non pollunc. Sagen kan W wohl von den vergangenen Krie- daß unrecht darinnen / als mit Mringen/ Niederlanden/ Pohlen/ Ä?d/Spanien/Römischen Reich re. /Mren seye worden / aber zu recht d7^lis nicht wieder bringen / son- /Weher allein GOtt dem Allerhöch- /Mes zu vermittle» anheim; Lc sthe- pl-mas, alles was unordentlich in lauter cbneWeege und gu- ^^ffändnuß cinzurichten. Dahero iie e! '^wache Feder / über das/was tn/Aon hch and wieder aus keiner sviX^tllchen Hitzigkeit oder?Mon, h».? kn aus blosem Eiffer der War- N von dergleichen geschrieben/ er- A bester zü seyn/ daß ste sich wei- ü-L ble besondere Geheimnuffen der E-vergangenen Kriege nicht aus- / weilen man gar offt darinnen k kan werden/und zugleich an- kriegen könne: Genüg hat sie Illeben/was/ llilloricä vencace, al- W sleden schier bekandt/und gleich- G, och vor den Augen schwebet. In rAn / em jeder Potentat hat seine , seine Gewissens - und lh ts Räthe/ und gemeiniglich ver- V/ geheime/und einfolglich unbe- Ursachen: Allermassen nach re- V?jten Politischen Lehr-Spruch! Ucer in bellis xr-erexcus anceke- 8z. VLN8 caulls, Lc exoZZerLncur ms- LguiL premumur.suc vix 1e- In allen Arie- den fair durch und durch llts^Dein- Gründe den rechten vorgezogen/ und zum Äux Lespanner : Die Recht- ^"^igen aber Hinterhalten/ Hx schlecht und oben hin be- l» Dieses ist aber dabey wohl HAercken: daß die Menschen/ N^rheit hohe Potentaten offt- ^e^^Weeg anschlagen/und ver- warum? und ist doch nicht ßs^vhl aber ein höhers Aug Ackerer Arm/ so von den Him- alles irehet/verstehet/ ord- M (A, wurcket/ offt und vielmahlen/ und Beschaffenheit der Kt h ^-Kinder/ beweget und erre- ^tlege/ und schlaget die Chri- 4-^--_ vier undGiebentz tzstL Rede. HErcn/dann er grschen an Kayser Leopold in fei'« - l--°r. L^^Errfem!/- santzen Leben/ und wir anno« on ß" und dir E^Lrg^nLL Stammfolgcrn Joseph md E Diß haben wir erfahren und verspuhren. WW WMWM WK Mer und Mebentzigste M^de. nen Reichs-R.ccet8 zum Tsseil abge¬ bracht hat. Dann alle insgemein/ auch Rechtsgelehrten/erfordern zu der Ge¬ rechtsame eines Kriegs dieses beförde¬ rst / daß der Krieg von einem solchen geführt werde / der keinen Obern we¬ der erkennet noch hat: Dann wer ei¬ nen Obern erkennet/ soll ehe vor dem- In jeder gerechter Krieg ; erfordert vier Bedünge. . Das erste ist : Das Reckt / und ossentli- cke Gewalt den Rriecz ' zu führen; so in keinen Vasallen / oder mit Pflicht und Dienst Untergebenen / vielwentger bey denen gemeinen Burgern und Unterthanen (seyn dieselbe besonders/oder auch ins¬ gemein betrachtet) sondern allein bey hohen Potentaten / Königen/ und un¬ mittelbaren oder louvcrmnen Fürsten und Gemeinden bestehet. AlleStaats- kündige und kubiicisten seynd dieser einhelligen Entschliessung / daß das Recht und Gewalt/ Krieg zu führen/ allein denen gehöre / in denen die Ma¬ jestät und Oberherffchafftltche Macht sich befindet: Dann wann dieser Ge¬ walt denen mehrer» in einer Gemein¬ de zugctheilt wäre / würde darinnen niemählen einiger Frieden oder bestän¬ dige Ruhe gepflogen werden: Aller- massen in vorigen Zeiten uns genug das liebe zerrüttete Teutschland vor- gespielet hat / wie das Faust-Recht noch im Schwung und Gang wäre: Dessen Mißbrauch ^aximilianus der selben seine Noth verhandle« / den Waffen greiffm. Das Volck (wiewol es besonders Obrigkeit hatte) kunte doch/ Ep/ allein / den Krieg anfangen / be ^n und befehlen / wie Livius in de>« Buch bezeuget: Lella vel von kopu!i conlenib lunc ä Scmcu ^li sullbus äecernsncla, ve! ex »pilili/ icicu lunc incliLencis , c>uo majori animo Zerancur : §)ek und die Römische BurgckMs sollen entweder ohne des Einwilligung auf keincnLchiie sich entschliessen/oder folEM des Volcks wissen nickt L ^r in dem Buch von den Layen am ^-Capirel/ dieser in den Buchstaben l^'Foo. zulassen ) jedoch nach Inn- deZ^ngspurgischenReichs u.ecelies so anfangt: sollen ^aystrliche Majektät lhres schabens / und was sie darzu >^ursacher / in rZchrstften unver- Illach verständigen / und nichts- ^iLowenigec mir der vocgmom- ^enen Gegenwehr^doch diestc Mnung gemäß fmäcdreiren rc. Ae nun diejenigen Reichs,Stande Weden Land-Frieden brechen /arosi ^^meen aufdemFuß halten/sich ge> d^ledermänniglich forchtbar undkor- erzeigen / einen und andern Ws-Stand anpacken / sich in ari!, uüffen und frembde Kriege mit K^Etigen Potentzen/ ohne des Kay- jk? Dutheissen / ja sogar offt wider -gesalbtes Haupt einlassen/ sich an fen Allerhöchsten Majestät vergreif- leicht aus jetzt - bedeuten ^eis und unzahlbaren Rechts, ^ü^^/ auch aus vielen Staats, / die den Schmalkaldischen tzeiw?L?^er cari den v. durch offene c>N Men verworffen haben / bevorab des weitberühmten / in ^ve^yserlichen Cammer-Gericht zu lWi a^westen ^.lleNoris, Andreas " / welcher ausdrücklich in dem Buch ciekace kublicä, capice 4.0.4.6c f. denjenigen Reichs Stand / der sich ohne Vorwissen des Kaysers emsigen Krieg zu führen anmasset / in die Achc und Ober - Acht erkläret/zu erachten r und wäre zu wünschen/ daß dieunfried-. same Reichs- Stande ihre Pflichten noch reiffer erachteten. z. Das andere Geding ist / die Noch zu kriegen: Sintemahlen dec wsckmveilus selbsten / aus dem Römi¬ schen Wohlredner eicero zwey Arten und Gattungen zu kriegen hcrfür streu chet: Eine perKArionem 6c per 8ugllo- nem, durch die Vernunffc und kluge Beredungen : Die andere perVlm. durch die Macht und Gewalt: Und weilen die erste denen Menschen/ die andere denen wilden Thieren an- ständiger ist ; So ist ja auch aller Vermmfft gleichförmiger/ wann man von der ersten anfänget / und wann diese nicht verfängt / alsdann zu der andern schreitet: Aliermaffm Larnpa- neiig, von der Spanischen Ober-Herr» schafft schreibend/ bewahret: Kellum racione 6c cnl^mo, pcius exgerice: Oeio- cle ferro. Daß der Krieg vorher mit der Vernunfft und mit der Feder ver, sucht / sodann erst soll zu dem Eisen ge¬ griffen werden. Des erstens Unmög¬ lichkeit / ist des andern Nothwendig, keit. Derjenige will unter des Kriegs- Gottes Eisen verderben / der die Waagschale der Gerechtigkeit verach¬ tet: Dervorhin das Recke angeruffen und nichts verfangen hat wollen / kan sicher hernach die Gewalt gebrau¬ chen. Wer will um eines andern Schuld leiden? Die Noth - Wehr ist mehr eine Versicherung / als ein Krieg. Wider den/ der von der Gewalt an¬ fänget/ schreyen um Rache die Unter¬ drückten / klagen die vortreffliche in der Aschen liegende Städte/und ver¬ fluchen beyde dessen Grausamkeit und Wüterey / der sich mir genügsamen Friedens-Vorschlägen nicht hat zur Ruhe stellen lassen. 4. Um dieser Ursache willen / hat Kayser i^copoillus /runo 1686. mit der Cron Franckreich / um derostlben so tieff indas Herkdes Römischen Reich¬ end zwar in Zeit des Stillstands) einreiffende Kriegs--Flammen abzulö- Nnn schm/ -M schm / und die Keltabibrung^des ^rmi- liicu auszubringen / das äusserste ver¬ sucht und gethan. Er hat ihm Stra߬ burg und alle die veste/ als auch andere schöne Orte / Graf- Herrschafft- und Fürstenthumen / die der König unter dem nichtigen Vorwandt der gantz un¬ gereimten Keumonen vor der ersten ^uZuM i68l. durch unebene Erretten oder Urtheil der Cammern Metz/ Breysach und Lesg^oa eingenom¬ men/ auf zwantzig Jahr mit aller Louvergjnität gelassen / und müssen also vor dißmal alle im Elsaß gelegene Reichs-Stände / Städte und Land- fchafften dem Frantzösifchen Oommsc zufallen ; So gewiß ein grosses ist / und nicht leicht gehöret worden. Nach¬ dem aber die unmäßliche Regier-, und Herrschsucht der Frantzosen / stch mit dergleichen hohen obrten nicht ver¬ gnügen / sondern wie vorhin zur Frie¬ dens- also hernach zur Stillstands- Zeit/ nur muthwilliger stchgeberden/ UNd das cem^ormieum ^rcrüstitium in (lN perpecuum Lonclulum verändern/ auch das ewige Eigenthum eines so grossen Stuhls des Römischen Reichs prLrcnäiren hak wollen; als ist der Römische Kayser Noth gezwungen ge¬ wesen / stch wider diesen gefährlichen Nachdaren in einKnegs-Verbündnus mit der Cron Spanien / Schweden/ Bayern / Haus Sachsen / und ver¬ schiedenen Reichs Craisscn/ mittels ei¬ nes zu Augspurg eingegangenen Reichs- kccesses, einzulassen. Und wäre auch diese Alliantz zu niemands ockenlion, sondern bloß zur Handhabung des Frier Dens im Reich angesehen. 5. Das dritte Beding eines Kriegs/ ist eine genügsame/ bewährte und gerechte Sache/ darum der Arieg Geführt werden muß. Diese ist der richtige Leit-und Glücks-Stern / der den Krieg vor- und zuversichtlich auch glücklich leitet und leuchtet zu einem ersprießlichen Ausgang. Dann eine ge¬ rechte Sache verursacht ein grosses Vertrauen und Zuversicht gegen GOtt / muntert auf die Befehlsha¬ ber/ macht freudig das Kriegs-Volck/ und unerschrocken vor aller Gefahr: lanäem bong causa cnurnpkac : blnd har den gewissen Sieg in Händen. 6. Das vmdte MdingerwmdekÄ dem / daß es nicht genug stye / eine Sacke gerecht ist an siw ?t' sten / tondern muß mit Mitteln ausgefsthrt werden» E gerechte Sache sucht nicht den EM nutz / sondern den allgemeinen A Den. Weil Les Kriegs endliche AW lung ist allein die Einführung und harrlichkeit des Friedens. An ur gerechten Sacke soll nicht hasste?, Rache: Das Blutvergiessen muli v- Hütetwerden / soviel die Umstande l Kriegs vermögen / bevorab unter v nen Christen. Raub / Mord / L, Wüstung / wiewohl in Feindes unverboten seynd/ so ist dock nichts- nig zu bedauren/ daß man jetziger o zwischen Freund und Feind keinenL terscheid findet. Die Kriegs - ist das bewährteste Kennzeichen ew gerechten Sache: Weil wir aber diesen zweyen Gedungen schon L und anderwärtig viel gemeldet / schreite ich nach und nach zu d.eM neun gerechten Ursachen eines KNL deren die meiste in dem Wort gegründet/und darum um desto ben.^ ohne meiner ferneren Anzüge / belv" ret seynd. , 7. Erstlichen/ gleich wie ein lssL cher Zweck bey den altenRömern durch ausgefuhrte vornehme L den Ruhm bey den Lebenden Lö¬ winnen / und bey denen NackA.^ lingen einen guten Namen zu verlang also gereichet zu besonderer Ehr^,x Allerhöchsten / und der Nacken zu einem Beysiml und Folge -Ls- dre Christliche Potentaten ihrr^M Fahnen dahin schwingen / und M' Zeit fest setzen / wo nicht allein wahre GOTT durch die Abgot^^ gefluchet / und die VerküNdlguW Heil. Evangelii darein nicht elns^ ftn wird / sondern auck / wo sLy, Verkünder und Apostolische Abgu ten grausatnlich verfolget / "no Ae- gottslästerlicken Zufahren uns schnnpffung des Worts ihrem Predig - Amt gehindert Also hat GOTT befohlen r» d w no- Buch Moysis / genannt oeu y mium. am i2.Capitel: DlMLfiek die Gebo-t und Rechte re. verrv»^ 467 ten/ durch seine Waffen die Religion/ entweder befestiget / oder vermehret; mit der Christlichen Kirchen eine Fein¬ de gehabt/ gleiche Gefahr mit ihr über- standen/ nirgends den Fuß gesetzet/alr mit der Religion / nirgends hin feiner Degen geschwungen/ als wohin GOtt befohlen. Und dieser glorreiche Ehren- Spruch kan vom Kayser Leopold mit allem Grund der Warheit gesagt wer¬ den: Wer weiß wie von anderen? Deren Degen sich nur in den Christli¬ chen Blut gekühlet/deren Kriege nicht kellAionem, sondern ke§ionem gesuchet haben. Ach was schöne Sieg-Palmen reissen die Mahometaner denen Christ¬ lichen Potentaten ab / in Zeit / als sie sich an einander mir grausamen Kriege verderben! In einem Winckcl der Welt wollen alle Monarchen seyn/ und überlassen hingegen dem Türcken die Ober-Herrschafft über die halbe Welt/ und über den besten Theil von dem Christlichen Europa: Was will ich sagen von andern Welt-Theilen/ an denen Christus keinen Theil hat/ durch Fahrlässigkeit seiner gläubigen Fürsten. Hieher / hicher/ O ihr mei¬ ne Potentaten mit euren Degen / und allen Kriegerischen Geistern! In Grie¬ chenland/ in kaiMina.m Asien/und in Africam/ ergiesset sich ein weiterer Renn-Platz vor euer Herrsch-und Re- giersuchr/ als indem blossen Teuksch- land/ Franckretchund Spanien. Scho¬ net doch einmal eures eignen Bluts/ streitet gesamter Hand um das Vak- terland Christi/ und Erb Recht seiner Gläubigen: Bringet zuruck der Chri¬ sten Lander/ die schon so viel hundert Jahr seufftzcn und leiden unter dem schwehren Joch der ungläubigen An- masser/und Tyrannen des Christlichen Namens. Versichert euch: Euren Eif- fer wird gewiß begleiten GOttes Hülffe/ gewisser Sieg/langes Glück: Und die Erweiterung der wahren Re¬ ligion/wird erweitern und fcegnen Euer Staaten. Aber zubetauren lsts: ^urcs bmbenr, Lc noa auciiunc. Sie ha¬ ben Ohren/UNd hören nicht. io. Zweytens / nicht weniger ge¬ recht ist derjenige Krieg / ex iäencicsce cauiL, oder Gleichhaltung der Ursache/ welcher wider diejenige Könige / und Nnn 2 König» ._Von gerechten Urjachen des Rriegs Re Oerter / da die Heyden ihren Ottern gedienet / auf hohen Bergen M auf Büheln / und unter allen Mb-reichen Bäumen. Werffet ihre ^tare um / und zerbrechet ihre Bil- /verbrennet ihre dunckle Wälder "Ut Feuer / und schlaget ihre Abgötter U kleinen Stücken; vertilget von den¬ ken Orten ihre Namen. 8' Die Könige von Castilien und Etugal/ haben ihre Großmüthigkeit M GOttes-Eiffer vergesellet/ und Mwahr nichts herrlichers thun kön- Mals wie sie vor unlängsten Zeiten M Christliche Paniere über den gross ^li Oce3num geschwungen/ und in de- N weit-entlegenen Indien so viel mit N» siegreichen Waffen ausgcwur- r." daß sie den Grund haben legen Um/zur Aufrichtung der Kirchen GOttes/ und fernerer Fortpflantzung F Christlichen Glaubens. Dieser Mck wäre zwar der heiligste und FMchste/ ob aber alle/ die Mittel zu Memzu gelangen/so herlig und Perr¬ is gewesen / stehe sehr an / wann Ulle die Berichten / die viel heilige Füuuer dem Kayser Carl Glsrwür- Men Nahmens dein Fünfftcn/ wider 'uae daselbstige^inillro5 und Befehls- ^ber zugeschrieben/rciffer durchlese. Sonsten sind keine Kriege glor- Miger und gerechter / als die von Mttes wegen / und seiner wahren Mgion/ oder GOttes-Dienst halber/ ^genommen werden. GOtt beglei- ^Fbsonderlich solche Waffen/mit sei- lijK Himmlischen Heerschaaren / und FUre nicht zu Schanden werden/ oL inner Ehre und Nahmens willen. «Aird zehlen alle Siege des ersten b»Wlichen Kaysers eonllamim> Carl ^ Brossen/ Ludwigen des Heiligen/ indes Starckmüthigen / welcher d'FMi Treffen 7v. tausend der Ara- A,.^"lhlagen; Oder Ferdinanden des lg/e??oniers mit seiner Königin Jiabel- reF?Mde etliche Millionen der Moh- biid viel gottscelige Kriegs Züge/ Weege aus den Spani- d^ff^vnigreichen vertrieben. Es be« ^kuntz keiner mehrer» Lob- wann man von ihme mit HÄ^lt sagen kan : Er habe vor und das Volck allemal gestxit- Vier und GiebentzLgste Rede. Königreiche/ Fürsten / u:.o deren Lan¬ de/die von der Kirchen GOttes abge- fallcn/ und abtrünnig seynd worden/ bevorab mit gewaltthatiger Verfüh¬ rung der vorhin Rechtglaubenden/und Preißgebung / oder Anmassung der Geistlichen und GOtt geheiligten Gü¬ tern und Pfrümbden / vorgenommen wird. Gleichen Verstand hat es wi¬ der diejenige/ die unter einem Ober- Herrn als unter Carl dem Fünfften / viel Reichs - Stande L Unter denen dreyen Ferdinanden allen Römischen Kaysern / die Oesterreichische Erb-Kö¬ nigreiche und Lande: Unter Philippen den Andern die Oonfocöeni te Staaten/ ihre wahre Religißn cKanZjxt/ und in wissentliche Ketzereyen verfallen seynd. Die Gerechtsame aber eines solchen Kriegs ist sowohl gegründet in oban- gezogenem Text des veurercmomü, all- wo GOtt nicht gestattet/als eine Re¬ ligion/ nemlichen/ die Mosaische seines geliebten Volcks/und nicht leiden/son¬ dern vertilget hat haben wollen die riurajitat oder Menge der Religionen oder GOttes Dienstes/ nach dem Alt- Teutschen Spruch: Ein GOtt / ein Tauff/ ein Glaub / wer dieses nicht glaubt ist taub. Nicht weniger auch ist gegründet in dem alt - hergebrachten Gebrauch / aller der vorigen/ recht-ge¬ sinnten Christlichen Potentaten: Und in Iplä rgcione ltscu«, in einer besonde¬ ren Staats-Ursach. Dann c^uk Idioms ics elk conssinÄa cum rariouE iiacus, uc illa wrbscä, vel mucarä.kane occeste stc curbsri vel mucari: Die Re¬ ligion ist also mit der Staats-Angele¬ genheit vereinbahret / daß nicht an¬ derst seyn könne / als wann jene ver¬ ändert/ oder verwirret wird/auch die¬ se nothwendig einige Verwirrung oder Veränderung leiden müsse. i i. Dannenhero nicht allein über¬ natürliche/ sondern auch Politische und Staats Ursachen verbinden einen Für¬ sten/ die Ketzereyen vor die allerschwe- refte Laster / und die Ketzer als Feinde des Vatterlands zu halten. Ist viel¬ leicht nicht so schwehr / GOtt ver- laugncn / die Religion verrathen / als dem Fürsten meineydig / und dem Staat treuloß zu werden? oder viel¬ leicht ein Müntz-Verderber/ Mord¬ brenner/Anmasser und Tyrann ver¬ schuldet weniger/als einKetzer/ dcrm le Gesetze über einen Haussen wirst/ das Wort GOttes verfälschet/ das M lerkostbarcste/ so in einem MenMn im nemlichen/die Seele tyrannisiret/ uno auch den Leib/wann er nur kari/ rE verschonet? Seynd nicht im ftM" Andencken so viel Wüthereyen M Kriegs-Empörungen / die unter dm Schein der Religion entstanden seiM - Allein Franckreich in dem vergangen Jahr-Hundert hat mehr als den dm. ten Theil des Königreichs von dm Hugonotten/ das ist/ den Ertz-CM nisten occupirt gesehen / die durch derthalb hundert Jahr mehr iE die Könige gelobet/ als alle ausiE tige Feinde der Cron Franckreich» »E also wahr / Lsula I^ellAiolliL / ctt cum ratione Lcarus, daß die gions - Sach mit der Staats - genhert verknüpffet ist: Und daß/^ bald eine leidet/ der andern wehe schicht. 12. Des Kaysers kriclcrici RE lbecels (ob schon in denen Reichs ^ vertuscht zu seyn/geglaubet wird/)»" det man solchen doch bey etliche»/^ wahrten Geschicht-Schreibern / Z derselben Zeit geschrieben / von zu Wort vermercket / in dem schen Hrcbiv aber gar wohl reZ'l^ Dessen Wort verhalten sich alsoA dem k-tiaciv in Beschreibung bes^ mischen Adlers: LiOominus rempM rcquillcus Lc acimonirus ab Lcclclia rsm iu3m purALre neZIexeric sb cä prgvicgce, poli 3nnum ä ccmporc monirioms elg^sum,rerrgm ipisrn rumu; Ogcyolicis occup3nclam> excermmacis liLrecicis, Lb§c;uc rr3cliöiic>rie m 6ciei puricace cou-^ Auf Teutsch also: wann ein cbec Herr in Sacken der von der Aircken erstickt uno mahnet ist worden/ stck tnE-§ mcht geackrer har/ sein Land der hetzerischen ^Zuckt Z" gen; so soU von Zeit der EkE nung über/ ein "salic hernaM' nen Larholiscken erlaubt Land einzunchmen/ daraus zu vertilgen/ und AU 0 § Hhne jedermanniglichm M als wann sie würckliche Feinde waren! Ihre Wort waren so trotzig / und ihre Bedrohungen so hefftig/ Daß es sich an- sehen liesse / als wann sie den Krieg schon führeten / und nicht anbieteten. Hat man nicht zu Heidelberg / kurtz hernach / eine Gestlischafft und Bund aufgericht / auch denen Catholischen Fürsten das äusserste Verderben ge- drohet/ indem sie der Catholischen ih¬ re Lander/Stadre undLeuthc/ Schatz und Haabschafften untereinander zu ei¬ ner Kriegs - Beuche ausgestellt / und mit aufgereckten Fahnen in Böhmen gezogen / in Meynung/ den Kayser von dem Reich / und das Reich von dem Kayser zu heben. Wo haben die Ca- tholischcn was dergleichen mit Rath und That begangen? Wann haben sie eines Ketzers Land für eine Beuche auf- geworffen? Wen haben sie ms Ver> derben zu stürtzen begehrt? In War- Helt / grma provocgncur grmis: Die Uncatholische haben eher die Catholi¬ schen mit Krieg aufgefodert / angerast und beschweret/ dahingegen diese nup das Ihrige gehandhabet. 14. Es ist zwar gefährlich dem um bändigen Volck die Ursach zu geben/ zu den Waffen zu greiffen / bcverab in Religions-Sachen / die vor allen andern Anmuthungen das Gemüth des Menschen / zu aller verzweifflesten Tollkühnheit beweget. Nichts desto- weniger / wann der allgemeinen Ruhe nicht anderst gesteuert kan werden; wann die Nothwehr vor das Haus Gottes es also erfodert; wann die Ke- tzereyen von Tag zu Tag mehr und mehr zuwachsen / sodann ist man von Amrs und Majestät wegen / die Ober. Herrschafft schuldig / das Recht GOt- tes/nemlichcn seine wahre Religion/ Handzuhaben / und die Widersacher mit Schwerdt / Feuer und Krieg zu verfolgen : Dann ohne absonderliche Ursach ist der Degen einem Fürsten und Oberherrn von GOTT nicht ge¬ geben / sagt?2Ulus: vci enim Wmttec eck: Er ist em Vertret er und Der- walter GCsttes/vwäcx m irsm, yui male LAit, ein Bestrast» t derjeni¬ gen/ die Übels tbun. Also hat der grosse QrcZorius, ein alter Kirchenleh¬ rer / im 27sten Sendschreiben des er- Nnn Z stm Vori gerechten Ursachen hes Kriegs. ^einigkstr des Glauvms zu ^halten- Alis dem wird nun wahr ge- M)t/daß ein Krieg wider die Ketzer/ w/, wegen der Ketzerey mit gutem x ^kühret kan werden / und zwar ä Uomchr / ^bil die Ketzer selber lchon offt reg gemacht / ihre eige- ^Abrigkeiten und Herrschafften nicht st Mont / stch wider sie ins Feld ge- / mit auswärtigen Potentzen M / uuch sogar den Gehorsam/ k v^reue ihren natürlichen Prin- ^gesagt/ und sich in die Freyheit dem Degen in der Faust gesetzt. U unterlasse / darvon besonders zu 2^ri/ dann die Sache ist / leyder! allen bekandt / und sage allein r dieses denen Ketzern / wegen neuen und unbewährten Lehr; dieses denen Unterthemen gegen E Herrschafften und Gesalbten des lj^?n / in ihrer Einbildung zuläß- W Av solle / s das doch nicht ist ) ^ wieviel mehr wird einer Fürstli- Obrigkeit gegen ihren Untergeb- Sildas Einsehen zu thun / und die tzl'Cgtholische in der Tauff be¬ diene Warheit wider eine neue er- Atte/lmd von der Kirchen GOttes lass Zrnmte Lehr gestattet und zuge- auch mitScharffe des Elsens/ K die Güte und andere gelinde dgi» l uicht verfangen / handzuha- r^' omni sure provoesmur sr- ^Aach allem Recht ist man befugt illstN mit Gewalt/ die Waffen l>kkti?sEen / den Krieg mit Krieg zu stst Mn. Die Calvtnisten haben zu MxMWaffen ergriffen /^nno 1610. m mit einem starckcn Heer im ^gefallen/ daraus demselbigen »^Schaden / denBenachbar- grosse Gefahr zugestanden; e gewiß zum schädlichen Ver- ^tl^iS?eicht / wann nicht auch die presche Gewalt mit Gewalt, ab- ,v härten. Was hat man vMe« Zu Nürnberg bey der Cal- M/ ^Versammlung anders gehan- ./daß man die Catholischen mit >g,Erichen solle ? Sie haben deß- /;>-k g?" dcn Hertzogcn in Bayern Ät ak vvdten geschickt / deren An- "ver dergleichen Mienen zeigte/ 47o Vier und Giebentzigste Rede. sten Buchs / den Qennacüum , einen Fürsten in ^lnca hochgerühmet / daß er die Ketzerey/ vermittelst des Kriegs/ verfolgt habe/ und ermahnet ihn fer¬ ner / auf daß er von einem so heiligen Merck nicht aussetzen sollte. Lcllu- 6us ein Staats - kündiger Mann / de- kennet in dem Buch 6e kepub. am 28sten Capitel'(wiewol er ein krorc- üanc, und uncatholisch war) Daß die Verachtung oder Ablaugnung der wahren Religion möge mit Gewalt und Waffen abgethan / und zu besse¬ ren Gedancken gebracht werden, gu- üinus ein heydnischer Geschichtschrei« der bewähret t Lacriücium Düs eüe ^rarilllmum, ubi Deorum injuriL acie Zigllü vmäicgnrur. daß dem Himmel das allerangenehmste Opffer seye/ wann die denen Göttern angethane Unbilligkeiten mit der Scharffe des Schwerdts gerochen werden; be- vorab aber / wie es der Engelandische Graf von Veruiam bemercket/ in call- bus scMöLli 2Peru > im Fall einer öf¬ fentlichen Aergernuß / inlolcocis blas- xbemiD^ eines ungeheuren Fluchs/ uur macbinarionis aäverlus krineipcm, oder einer Aufruhr wider den Lands- Fürsten oder seinen Staat: welche drey Stuck gemeiniglich beysammen/ und der Ketzerey angcbohren seynd. i . Das Heist aber nicht / wie etliche vorwenden/ Domingi conicierl- rüs, über das Gewissen zu herrschen. CoZere 2cl 6ciem, zu den Glauben zu zwingen; Dann dieses thun auch selbst die Ketzer / und widersetzen sich noch neben dem/ ihrer von GOtt vorge¬ setzten Hcrrschafft und Obrigkeit / da- bey ja ein doppeltes schwehres Ver¬ brechen ist. Hingegen die Obrigkeiten und Herrschafften widersetzen sich da. durch niemanden: sie straffen nur ihre Untergebne wegen der Ketzerey / die das allergröste wissentliche Laster ist: sie treiben allein die abtrünnige und irrgchendeSchäfflein ein/in den wah¬ ren Schaafstall Christi/den sie mein- eydig verlassen haben. Also haMo- 6ovLU8 die Visigothen und Arrianer aus Franckreich / also Hacoäolms die Nestorianer aus dem Reich. Also Va- Icorinlgnus die Manichcler aus Con- stantinopel/ also Carl der Grosse die NordischeSachsen von dem Rlsi-w ström / also haben die Spanisch-u Portugesische Könige aus ihren r« den/also das Hauß Oesterreich aus ren Staaten / mit Krieg urw anoe Mitteln / fast alle Ketzer und, Ma facher der Catholischen Religion a» getrieben. Und sollen dann solches ge ungerecht seyn / daß sie dre Ev GOttes schützen / den wahrens tes-Dienst erhalten/ und demallE nen Wesen eine wahre beständige ^ he schaffen ? Bevorab daß nach sag Kaysers gullmmm, alles und h was erwann wider die Religion stifftet wird/ein so heilloses DwBsi welches da alle Menschen inE^ verletzet. <)uoä enim ia 6ivi»am comicricur, in omoiuM . injuriam. So auch 1.2<^3ncius ret. birerells bolie publico noce ctt. Daß die Ketzerey mehr sch"7 mV einem Land / als ein wissentlicher ... öffentlicher Feind. Sage mir Wer leidet einen solchen? 16. Drittens / gerecht iftdcr, Krieg / und leidet keine AussE^, den ein Ober- Herr über seine und Lehen mastige Fürsten/ nM M weder den Schuldigen gehorM p andere Pflichten und Gaben nl^M sten wollen / auf vorgehende nung/ vornimmt. Desten BeiM zehlet das 4te Buch der KöE. jsi gten Capitel: Achab/ ein EM Israel/ hatte zu seinen BundEM nen den^csa, einen König der M ter/ welcher viel Viehes hielte/ gch schuldig war / dem König in -EM nen Dnbuc von hundert rausens.Mli mern / und hundert tausend mit ihren Fellen auszufolgen. starbe aber Achab der Israel.'M nig/ und folgte ihme in der sein Sohn fomm, den aber da eg/ birische König ^cik nicht sondern auch die 200. taufend und Lämmer nach Inhalt d Verbündnuß nicht reichen h^ M len. Dannenhero verbände Nlg goram in Israel Mlt ätE'delnM Königen/ dem von Edom/ und n Zuda/ wider den E' L von Moabiter König/ weil dies^ arel nemabgefallenwar, So dE M Von gerechten Ursachen des Kriegs. 47r wie dieSchrifft zeuget/ mit mit Krieg angegriffen / Regenspurg in AM Ciffer wider den und der dle Enge gebracht/ nach Nürnberg ge» trachtet / und den Schwäbischen ReichsCraiß zu feiner Parthey ge- zwangen? Oder / warum hat er das Reichs-Lonciulum zu Regenspurg nicht erwartet: So dann hatte er gesehen/ ob der Frantzösische Krieg allein das Hauß Oesterreich/ und nicht das Reich zugleich angehe? Ach GOtt! es gehet ja wohl nur allzu viel an/ so wohl das Reich / als alle Europäische Potenta¬ ten / wann ste sonsten louverajn ver¬ bleiben / und das Frantzösische Joch nicht ziehen wollen. 18. Vierdtens / in dem Göttlichen Gesetz wird auch gerechtfertiget der Krieg / weichendem Herr wider seine aufrührische UnMthanen und Vasal¬ len führen muß. David/wiewohl ein König nach dem Hertzcn GOttes/ wollte doch ungerochen nicht lassen die Treulosigkeit des Leba, seines Rebelli¬ schen Vasallen/ allermassen die Heil. Schnfft iü dem andern Buch der Kö¬ nige am rc>. Capttel also vwmrcket: Es trug sich zu/ daß em Mann/ mit Nahmen 8eg heimgesucht: Kayser Heim Lver Vierdte/ hat Hertzog Rudol- Schwaben/ der ihm den Ge- V Mgre/ in zwey Schlachten ^ Mnden/ darbey dieser die Hand/ Ä^zügleich^s Leven "eiMbus dessen willen hüt Hertzog K^Mtua/ im vergangenen 8ecuio ^«gehorsam gegen Kayser Fer- / wir Verwüstung seiner an- Residentz-Stadt/ und seines Staats genug zahlen müssen. 'Mo?.unlängst den gewesten Chur- A m Bayern begegnet / welcher EW/Elne Widersetzlichkeit damit ent- Bk??? und anstreichen wollen / als Mich, llch nicht dem Kayser/ und dem ändern allein dem Hauß Mch.,ch widersetzet/ in so weit e Mu dem Bourbonischen Hauß kciten abgeben/ und fast durchgehends/ Äa?^r Spanischen Erbschafft ver- auch ununttrbruchlg : Als in Hun- ?^öer solche krLciljoncs und garn / ln Moskau ' Ebenmässig in k^Koewürffe/ seynd seinen um Franckreich hm und wieder / zu ^1, Anmassungen gantz ent- csZne und dlormsnä.e, durch den Cava- RZkeN^en: Dann warum hat er lier von ll-osn, Groß - Jagermeister/ MMähte/Ulm und Augspurg zu öelk^vn durch die Bnrgerschafft? Vier und Siebentzigste Rede. unter euch gefunden worden/ fert nun die Leuthe aus dieses Laster begangen Haden / sie sterben / und das Böse aus hinweg gethan werde. ... M , 20. Hingegen aber gaben lamittr ihren Brüdern / den Israel/kein Gehör/ sondern die Ubelthäter zu Gaboa unter Schutz / und rüsteten sich s"" massen sie fünff und zwantzrg r» Mann / die das Schwerbt au^^F aufbrachten / ohne die zu Gav^/ neteten / deren siebenhundert ÄF sehr tapffere Männer / als die meldet / welche sowol mit der u' F als rechten Hand stritten/ den Schlingen die Stein 10.MH wurffen / daß sie auch ein HE Mp kunren. Damit aber die vEF te Zsraeliter wegen der Ger^B dieses Kriegs sich versicherten / ^Ae/ sie vorhin zum HausGOttMMii: und fragten GOTT / und Wer soll in unserem Kriegs'^5^ Führer seyn im Streit wideE Wil¬ der Benjamin? Und der E^ wertete ihnen r Judas soll en^O Führer ftyn. Dahero macblu^stt die Kinder Israel alsbald a'UyM gen auf/ und siengen an die Vl^Br boa zu bestürmen; und sMgen Benjamin fielen aus / und an dem Tag von den Kindern^, zwey und zwantzig tausend Uber dieseNtederlage bekumnt^E die Jsraeliter / und fiengen anp M len an der Gerechtsame lhres^AlN,/ giengen also hinauf zu dem A B und / wie der Heil. Tert müd^ cht/ neten vor dein HErrn biß m fragten ihm auch/ und Sollen wir ferner ausziehen w^/z> Kinder Benjamin unsere streiten/oder nicht? Und er a» ..... Doch yarrm'7 7 Chtliasten: Zn Catalonien/zu Jockei!, Boten an das gantze GeschlE^ zu Barcellona/ re. Und mehr anderer Benjamiter abgesendet / ihnen Orthen/die alle mit Waffen gestillet/ mastig verhebend / und zugleiw odergarmitschwehremKrieg/alsin lindes und billiches Mittel Hungarn und Mofcau ausgeführt gend: Warum ist ein so seyndwordm. 19« Fünfftens / ist gleichermassen / nach klarem Beyspiel des Göttlichen Gesetzes / der Krieg wider alle Schutz- Herrn / Verhetzer und Helffer der auft rührigen und rebellischen Vasallen/ gerecht und zuläßlich: Ich lese in der Göttlichen Chronic von einem schwe¬ ren Krieg/ als derM sich in gleichem Fall ereignet hat )u6icum am 20. Ca- pitel: Es schändeten etliche zaumlose Gaboaniter ein Weib/eines durch die Stadt Gaboa (welche un Land Ben» jamm läge) reisenden Levitens von Ephrata / zu todt: Ihr Mann ent¬ brannte über sothane unmenschliche Missethat in einen gantz billigen und rechtmästigen Rach-Eifer/ und nach langem Nachsinnen / wie er sich an de» nen wilden Schändern (welche die Heil. Schrifft Kinder Nellis scheltet) abkühlen könte / zertheilet er den tob¬ ten Leib in zwölff Stücke / und schickte herum dieselbe in alle Gräntzen Israe¬ lis / zeigte die schändliche That an/ und ruffte die andere Geschlechter zusam¬ men / solche zu rächen. Und wie nun vielmal hundert tausend Mann / alle streitbar / beysammen waren / spräche der beleidigte Levit zu ihnen : Nun seyd ihr Kinder Israel alle miteinan¬ der hie / gebet ein Urtheil / was euch zu thun gebühre. Da stund das gan¬ tze Volck (sagt die Schrifft) und ant¬ wortete / als wann es eines Menschen Wort gewesen wäre: Wir wollen zu unfern Hütten nicht wiederkehren/ und niemand soll in sein Haus kommen; sondern biß wollen wir insgemein wi¬ der Gaboa thun : Man soll in allen Stämmen Israels zehen Männer aus hundert erwählen / und hundert aus tausend/und tausend aus zehentausend/ daß sie Spieß vor das Kriegs-Heer zu¬ sammen bringen / damit wir streiten 4/"2 Savoyen/ änno können wider Gaboa des ^urch die Montferiner/und ^.1697. Benjamin/( dann Gaboa war M durch bre Mandovmerr In Engeland dem Schutz der Benjamiter) un^ durch die Quacker/ und mehr andere für das Laster vergelten/was sre A Secten/ m Schottland durch die dienet hat. Doch hatten sie vE entkommen seynd. 21. Ist jemahlen ein sckärfferör Krieg gewesen / oder mehr Ernheimi- sches und VerbrüdertesBlut vergossen worden/als wegen dieser unrechtmäfli, gen Schutzhaltung/ welche ohne einige erhebliche Ursache die Benjamiter denen ungezäumten Gaboanitern ge- leistet haben? Der Leichtfertigkeit/ und der Boßheit ist gar kein Schutz zu geben / bevorab mit Gefahr eines Kriegs / oder eines andern befahren¬ den Verlusts des allgemeinen Wesens. Was hat ^nno i6;8- und 1659. die Pyrenäischen Friedens - Traktaten so lang zuruck gehalten / als die ki-OceNiva oder Schutzhaltung / welche die Cron Spanien dem concie, einem Königli¬ chen Printzen aus Franckreich / der sich von seinesKöniLsPflichten entrisse/ allzu eifferig vcrgunnt hatte? Es hat Philipp der Vierdte sich lieber Land und Lenthe kosten lassen / als daß deni Printzen vott die völlige Begna¬ digung (darob sich Franckreich hart/ Und unversöhnlich zeigte) und die Zu¬ rückstellung aller seiner vorigen Chren- Aembter Und Henschüfftcn nicht llipu. brt und verschafft worden wäre. Was vor Widerspenstigkeiten und feindli¬ ches Ansinnen hüt immerdar der Bur¬ gundische Hertzog Philipp / wie der Dauphin aus Franckreich s hernach ge¬ wordene König Ludwig der Eilffte) von seinem Königlichen Herrn Vatter flüchtig worden / und sich in Burgund unter dem Schutz gedachten HertzogS Philippen viel Jahr aufgehalten/ nicht leiden müssen? Kurtz : Gleich wie man unrechtmässig sich der Rebellen und dergleichen freventlichen frembden VafaUen annimmt / oder über deren Aufwickler und Urheber Schutz halt/ ülso rechtmäßig (wann das Gute nicht verfangen will)mögen dergleichen ge¬ fährliche und aufsässige Authe an de¬ ren unrechtmässigen Vorcnthaltern durch die Gewalt der Waffen gefedert werden. 22. Sechstens/ein öffentliches Un¬ recht / so einem unmittelbaren PriN-i tzen/an seiner Hoheit und kepurgcioU j vorsätzlich und schimpfflich geschickt/ Ooo LmS Von gerechten Ursachen des Kriegs. 47 z Eete ihnen : Ziehet hinauf zu ihnen/ ren zwey tausend / also daß von den T thut ein Treffen. Als nun die Kindern Benjamin allein 600. Mann §Mer des folgenden Tags wider Henjamiten heran tratten / und M in die Schlücht-Ordnung setzten/ Weich die feindliche Benjami- aus den Thoren Gaboä / Und wü- /A W mit Mörden unter ihnen/ l»? ue achtzehen tausend Mann nieder FM / die das Schwerdt auszogem M wäre wiederum eine grosse Nie- Me / bey einer gerechten Sache. Mwegen kamen abermahl die ge- Mene Jsraeliter zum Haus GOt- aantz verzweiffelt/ fasst u düselbst sto weineten vor dem HErrn / und Kneten den Tag biß auf den Abend/ AM M auch BrandDpffer Und L^Mpffer. Endlichen.fragten M TT um ihren Stand : Sollen 2auch wider die Kinder.Benjamin/ AeBrüder/ ferner zu streiten aus- nA / oder sollen wir still halten? L.M HErr sprach zu Tuen: Ziehet G^f/ dann morgen will ick sie in I^)Lände geben. Auf diese Gött- 2 Verheissung / und zurecht-gesp.ro- 2? Krieg / führeten die Israeliten Mrittenmahl das Kriegs-Heer M- / Benjamiter heraus / aber sie Aten auch einen Hinterhalt wider tz.Aadt Gaboa rings unr sie her: D-len auch (wie das Buch d-r Kr bkjeugck) die Kinder Bcn>a- f, ,Mnlich aus der Stadt/ und ver- die Israeliten / die sich eigenes hDs auf die Flucht begaben / fast W / daß sie etliche von ihnefl Sudeten / wie sie den ersten und Sen Mag gethan hatten / und schlu- sie üufzweyen Weegen die nahmen: Sodann Mächten ÜA Kinder Israel auf aus ihrer WAt / und stellten sich in dre «Wt-Ordnung: Auch thate sich MÄ?^er Hinterhalt hervor / der Stadt verborgen war / wur- N^Anach mit List umfangen/ ^eliten erschlugen von den M .'Aren fünffund zwantzig tau- d?<^undert Mann ; sie erober- Mi^^tadt Gaboa/ und schlugen M Awtzehen tausend Mann / wie LA dcr Wüsten fünff tausend Und da sie in der Flucht wa- H7 4 Visr und Siebentzigste Rede» und darum die Genugthuung nicht ge¬ leistet werden will / ist eine unrecht-, mastige Ursache / das Unrecht mit dem Degen auszutragcn. Der König Da¬ vid/der sagen dörffte: kleinem«, vo- rnins, Oavill öc omnis manluerucimis ejus: Gedencke/C) HErc/aufDcr- r>id/ und auf alle semeFrommkei / Hat es gleichwohl gethan. Die Kö¬ nigliche Geschichten bezeugen im an¬ dern Buch am io. und 12. Capitel/ daß er etliche Abgesandte an den jun¬ gen König Hanön / der Ammomter König/ ihn über seines Vatters Todt zu trösten / abgcschickt hatte. Hin¬ gegen Hanon nähme diese Gesandt¬ schafft mit grosser Beschimpffung an / er liesse denen Gesandten ihre Barte abschneiden / die Kleider verkürtzen/ und so verhöhnet und verspottet dem David zuruck schicken; über das so zog er auch nut den Syrern wider rhne zu Feld. Da aber dieses der König David hörete/ befähle er seinem Feld-Obristen Joab gleich dahin mit dem gantzen Heer der Kriegs Leuthe zu gehen. Dieser überwände sie in dem er- stenTreffen/daß dieSyrer imAngesicht der Israeliten die Flucht nahmen: David aber selbst schlüge sie zum an- dernmat in dein Grimm seines gerech¬ ten Zorns gäntzlich und in Grund/ samt deren Kriegs-Fürsten Sobach; eroberte sodann die Königliche Stadt Rabbath / nähme die Cron Hanons hinweg / und den Königlichen Schatz/ deraubte und zerstörete alle Städte der.Ammoniter; und soviel Volcks er darinnen sande/ liesse er zum spieglen- den Exempel aller deren - die sich an Königlichen Boten vergrieffcn / mit eisernen Wagen zertretten / zersägen/ und mit Messern zu Stücken zerfetzen/ hiß er sich abgekühlet und wiederum gen Jerusalem mit seinem gantzen Kriegs-Heersiegreich und Raub-voll/ gezogen. 2z. Es ereignete sich^nno 166z. dem wahren Oesterreichischen David/ nemlichen Dem Kayser Leopolden / glorwürdigften Andenckens / ein glei¬ ches mit der Stadt Erfurt / welche/ wiewol sie fast nicht weniger als die Ammomter verbrochen / wäre doch nicht also grimmig gezüchtiger: Die Sache aber verhalt sich also. W die¬ se Stadt verschiedenen Kayserllchea Verordnungen und commilllonen kein Genügen leisten / noch denen M gefasten Urtheilen nachkommen wollte kam es endlich dahin / baß sie m Acht erkläret / und ein eigner Kapp' lrcher Herold mit einem Kayseri-W Katschler abgeschickt wurde / wE die Achts-Erklärung ihnen orderM kund und offen machen sollte. Z gemeine Volck aber allda / wE vorhin schon den Rath und die BE ten abgesetzt hatte / und ohned-E der Tollkühnheit erhitzt war / iE hierüber noch wilder/ grieffe den M serlichen Herolden mit UngestA an / rissen ihn und den Kaysers Hatschter vorn Pferd / rra l / ! ) ) il l' st c s >> e e s st t s »» >- s -- st Von gerechten Ursachen des Ariegs. 475 ?A/mer Bcschimpffung / die seinem AWaffter zu London in Engeland/ m ^orbey-Fahren der Spanische an- Man solte haben / verfahren seye? M annech allerseits iin frischen An- Men/ und an einem andern Ort ge- "llg erwähnet worden. ^4. Siebendens / der allergcrechte- ^/neg ist derselbe / mit dem man " .unrechtmässig genommene zuruck Dringen Vorhabens ist. Also Mte (wie das andere Buch der Kö- Elchen Chronic ausweiset ) König Ad um sein Weib Michal / die ih- LEsein Schwehr-Vatter der König ,."Ul (ob zwar diestr ste jenem umb Itt k Vorhaut der Philister vermäh- ^.^tte) genommen/ unddcmPha- r! x übergeben. Dieser Verlust wa- David viel zu schwehr / auch M Land und Leuth verdrüßlich / und so lang keinen Frieden eingehen/ Wiederum / vermittelst des Is> / sein liebes Weib bekommen M Aus gleicher Ursach/ nemlichen Men der Entführung der schönen ?Ma / ist entstanden der sehr bluti- ? Md lange Trojanische Krieg/ dar- > don Griechen und Trojaneren an- »Aalb Million streitbarer Manner/ Mr welchen vornehme Fürsten und LMu gewesen / umkommen stund. MW ebenmässigen Verstand hat es M allen denjenigen / ste stynd nun Länder/ Städte/ und andere MMn / so einem Lands-Fürsten/ eM dessen Vasallen unrechtmässig werden: Cullum enimeüLel- zieht zu diesem Zweck ^lckulius gn) c^uoc! proprer res nobis lej kM' ^epeciras, Lc non rcüicucg8,lu- Uin Gerecht iji der Arieg/ der Ni-^as unrechtmässig -genom- uE / "«d zuruck begehrte / aber wA krfolgre / vorgenommen Welche ihre Gedancken und die Age über ihre Gräntzen gesetzt / z^^Men das genommene nicht leicht Indern müssen gemeiniglich ,Mitte darzu gebracht Dahero schliesset hingegen Echtz 'M' auch aus dem t.ivic>, vermer- contrario aperciilimö vi- , c^ui Lc res repecicas relii- ruit» ac cls üamno claco csvcc, ichuKis« ümum bellum inlerri: Daßmanden- jrmgen / der das genommene und abgxfsderte zuruck gibt/ sich auch zu der Schadloshaltung beque¬ met / und den Beleidigten genug- jame Vergütung lerftet/nm Rrieg nrcht überziehen könne» Erwäge nun alle die ostenüv- Kriege / welche in dem stebenzehenden Leculo von de¬ nen Europäischen Potentaten geführt stynd worden / so wirst du ohne langes Nachstnnen finden/ daß wenig derer/ nach dem Omcnc erzehlter Ursach/ ge¬ rechtfertiget können werden. Was vor Recht hat der Schwed im Reich gehabt? was der Pfaltz-Graf Frie¬ drich in Böhmen? was Bctlem Ga¬ bor in Hungarn? was abermahlen hernach der Schwed und Ragozy in Pohlen? was jüngsthin wiederum der Schwed bey der vccbionMrung ^u- Zutki ? was König in Franckreich in Lotharingen/ in Holland / in Nieder¬ land/in Spanien/ im Reich re. Aber ich höre schon die Herren Frantzosm mir kurtzhin antworten : lVlacer-L 6« R.o^aume,oe le 6oic juZcr parctispucc, mais par Zuerrc : Dass die Reichs- und Staats Sachen sollen niche durch viel öi/pursten/ sondern durch den Degen und Rriegs - Waffen ausgeführt werden. Eben äes hat denen ll.ko6ilern in einer öf¬ fentlichen Rede nicht recht vorgetra-- gen/ sprechend: I^ex elt oacuiL, ä po- rcnciorrbus plane clarior iaüa , uc mi- nores majoi-ibus pareanc : Es iss das Gesetz der Natur r>on dem Mäch¬ tigen herrlich gemacht / daß die Wenigere den Grössern gehorchen soUen. Da hat in Warheit sehr ge- irret (der sonst Gerechte ge¬ nannt) wann er diesen Lehr - Satz der Natur beymtffet. Sie lehret viel¬ mehr das Widerspiel / nemlichen / daß sich keinem gebühre / seinem Nächsten zu Schaden zu leben / vemiricm „; sich nicht mit eines andern Ver¬ lust reich zu machen/ cum aliena r-L locuplccari ; jedem hüs StiNige ZN lassen / zu geben / luum cuicjue rribue- re. Diese stynd / O mein ^rikiüesdie Gesetz der Natur / dein Lehr - Satz ist nur ein Wagstuck der verdammten Ooo r SM 47 6 Vier und Giebentzigste Rede. Welt-Klugheit. Aber ich schreite zu der 25. AchtenUrsache/ die der Heilige A.uZustlnu8 conrrA kaullum berühret/ mit gantz wenig Worten: Uc repeiis- rur liottis. Als wollte er sagen: Der Krieg ist darum ursprünglich von GOtt gestattet / und von der Men¬ schen-Polizey vor nothwendig erfun¬ den worden / ur repellacur lloitis, da¬ mit der gemeine Feind ferner gehalten/ und so gar Hintertrieben würde. Der allwaltende Himmlische HErr har al¬ len Völckern in der Welt/allen Gemei¬ nen und kepubüquen/ allen Königen und Potentaten / ihre besondere Fein¬ de erwecket/ daran sie sich zu recken/ zu hüten/ und vorzusehen haben. Un¬ ter allen denen aufmercklichsten Feh¬ lern ist der Greifflichste/seinem Wider¬ sacher zu glauben oder zu trauen. UnsereGegentheile wissen dasEmpfind- lichstein unfern Hertzen zu rühren/wo¬ durch wir unsere Kühnheit prüffen / und unfern Ehren und Tugend - Eiffer zeigen können. Aus den Feinden er¬ wachsen uns unsere Sieg - und Ruhm- Zweige / nicht weniger auch die Ge¬ fahren/ wann wir mit ihnen unvor¬ sichtig umgehen. LoLcsiinuL sagt recht: Man foll sich nicht bey den Feinden sehen lassen / man habe dann ihnen die Hände und Füsse gebunden: noch sich an ihre Seiten begeben/ dann bey dem Todt-Bett: noch neben chnen schlaf¬ fen/dann aufdem Deckel ihres Grads. Recht wissen denen öffentlichen Fein¬ den vorzukommen / die Widersacher ferne zu halten / sie mit List Krieg und Waffen zu verfolgen / und abzu¬ treiben/ ist ein Haupt-Stuck der Fürstlichen Gerechtigkeit. keZes lunc cregri: Zu diesem Ende stynd sieKönige worden/ deßhalben sie die Ge¬ walt und den Degen von oben herab erhalten / ur Yolles repellanc,pgcemHUL krmenc in Kepudlicä, sagt Xlciarus in karsäox. damit sie die Feinde abtrei¬ ben/und den Frieden fest setzen in dem gemeinen Wesen. Ein Krieg wider die Feinde / ist von GOtt angeordnet: Zst gerecht/ und stimmet ein mit der Ursache/ aus welcher ursprünglich her- siiessct die Königliche Gewalt. Nicht ohne sonderbare Vorsichtigkeit hat A Allerhöchste seinem auserwahltcn Volck entgegen gesetzt die Madiam- ten/dle Mvabiten/die Philistäer/ und mehr dergleichen Völckerschafften: Zn- gleichen denen Christen die Heyden/ dle Saracenen/die Tartaren/die Tl5- cken/ und mehr dergleichen Gelichtet Urbaren: Aber nicht ohne Gehens siE, Well es Nemlich proprer irgtcMliem, wegen des feurigen Shells Natur/ bey so grosser ME des Volcks/ als es die Israeliten E ren/ und nun das Christenthuw ^/ chne widerwärtigen Regungen / ^ÄA'^kand/ ohne Krieg und Streik/ nrcht leicht ablauffen kunte/ dann der MenschL Menschen Feind / als hat uns d Allerhöchste unsere Feinde erweU und glerchiam mit seinem GöttE KMr/gleichwie denen Israelis stäer die Moabittn/ die M Z"" / ze. Also uns Cyrillen die As KMsssK DMLSMS ist / ausgkessen sollten. Uc nolliL, sagt ^UAullinus: Damit wlt/ .mk; «Maten Feinden zu ßÄ UKÄLLTW» Vorfahrer so viel ewigen RnW L Glory / mit ihren siegenden klngesammlet haben: wo Ludwig Heilige dre vesteHaubt-StadtDnEe An eingenommen / und dastlbst A Saracenen ritterlich geschlagen - ' kulcvn V0N , W0 ^?^lte/ wo /^lmericus alle drei) Usche Printzen so heldenmüM Wehten/ daß sie die Egyptische S.M GA-eg-ro den Christlichen unterthanlg gemacht haben. HU- Koller der Sechste Carl den f „ ten / König in Franckreich/ Z"/vc- Eonstantinopolitanischen Kaysi:..^ nennet/ und dadurch seine Nachl^- Von gerechten Ursachen des Anegs ^kilasset/ solches mit Waffen zu be- sangen und einzunehmen. Hat nicht t^Aon Spanien mit bestem Grund Es ihr Erbgut in Griechen- 1 zu suchen/ indeme /^ncir-eLskalLO- Spanischen KönigFerdinand/ L^Nroß Vatter/ Kaysers Carln des Wfften/ in allen seinen Staaten lllb- . Rer dat? Wo bleibt das König- Cv? ^uniZi, ft» Carl der Fünffte der ^^Spanien zinßbar gemacht? wo mimische Reich / wo Algier/ «and Königreich Jerusalem / und ° M gelobte ^and / welches eonmck- sgl/^r Sultan zu Oamaico und Jeru- ti, ^dem König in Sicilien/Friedri- N.d/M Andern / dessen die Spanier »Molger ftynd/ völlig übergeben/ die Cron zu Jerusalem empfan- Em Fürst / der dergleichen Fein- k-MKriegverfolget/ist allezeit ge¬ sund seine Waffen löblich. Hier- ^ÜMetman kinhoch-rühmliches Mch der Gerechtigkeit. ^7' Neundtens ist kein ungerechter wider diejenige/ die in gerechten UMn denen Kriegenden verhindere »^^seyn/sich anmaffen/es sey nun jeA^mlicher oder öffentlicherGewaltl solist / Sperrung der Pässe/Auf- vd ^Sdes Geschützes und Proviants/ anderer Vortheile und Nächste!» liAbN/ die in dem Völcker-Recht/ z^.der menschlichen Gemeinschafft hMer lausten. Die Gerechtigkeit dex^Ursache erhellet abermahlen aus M^ottlichen Schrifft/ dlum. 2,. Es M., ^s Volck Israel Gesandten V?^Sechon dem König derAmo- M^und Og dem König zu Basan/ V? um Vergönnung durch ihr !vt^°u ziehen / hoch und theuer ver- M^de: Sie wollten zur Seiten Ausweichen / und auf der gemei- K/N Strassen unschädlich fortzie- durch ihre Land > Marck vee yss würden. Dieß aber wollten Ü.^t al^u^er und Basaner Könige Mr ^ .statten / sondern brachten viel- ^qer.'^ ^^egs-Heer zusammen/ und m der Wüsten ein Treffen M Hingegen die unumgängli- Absl N triebe die Israeliten / ihnen zu bahnen/ mit der Re chres Schwerdts. Sie 477 schlugen beyde Könige / den Sechon und Og/ und nahmen alle ihre Städ¬ te ein/und wohneten hernach darinnen/ als in ihrem Eigenthum. Aus gleicher Ursache ist der Krieg gerecht / wider alle der Feinde Helffer/ und der Helf- fers-Helffer: Wie dann der gerechte König David den Adarazer/als einen seines Feinds des 8eba Heiffern / mit GOttes besonderm Beystandx/ in Grund geschlagen / wie es bezeuget das andere Buch der Könige. 28. Schließlich / und kurtz davon zu reden: Die völlige Kriegs Gerecht¬ same hanget an zweyen Angeln: Der Erste ist die Nothwehr / wo man der Gewalt mit Gewalt begegnen muß/ so einer anderst der Gefahr und dem Schaden entgehen will. Der an¬ dere Angel ist: Nachdem man den Frieden auf alle Weife gesucht / und nicht hat haben können / so dann sol¬ chen mit Krieg und Waffen zu schützen/ und Handzuhaben. Dannenhero sagt Pabst Leo m einem Sendschreiben: Lemper bellum jullum eit, c^uibus ne- ceLi-mm: Der Arieg rii allzeit ge¬ reckt / wann er aus Noch getrie¬ ben werden must. Die Nothwehr last zu das natürliche Recht: Lempcr pia 2rM2 , cjuibus nulla, mii in ^rmis, lpes VrrL polr» clt, vmmbus Msrcbus jullis ccircacis Lc vblarll: hei¬ lig ftynd diejenige Waffen / wel¬ che / nachdem sie alles / so billich und recht war / in der Gute ver¬ sucht haben / endlich ihre Hoff¬ nung allein in deren S^ckarfse se¬ tzen müffn. In Unterlassung des¬ sen / kan kein Krieg billich / ehrlich oder nützlich seyn; und wo ein Krieg diese (Elitären nicht hat / so ist es em pur lautere ollckllon und Verletzung des Nächsten / dabey wenig Glück / und keine Beyhülff von oben herab zu hof¬ fen ist: Za/ kein Krieg solle jemahlm angefangen werden / es seyen dann alle Friedens-Mittel vergebentlich und unftuchtbarlich vorher abgangen: Dann der Krieg ist allein der äusser» sten und unumgänglichen Noch eini¬ ges Mittel ; sonsten ist derselbe unzu¬ läßlich/ bey GOTT verhasst / als de» me allein die Rach gebühret/ und vor sich selbst ein solches Ding / welches Ooo z d^r Fünff und Siebentzigste Rede. Besitz alles Eroberten/neben woW' lichen 400O. Reichsthalern aus ou' Berg-Städten / durch ein /^wistmun überlassen/ und/ um den Frieden M der Pforten zu erlangen/wann es am Millionen gekostet hätte / nichts sehen wollte / als wohl wissende,/^ der Krieg / neben der Verwüst^ und Verderbung Land undLeuthe//'^ weit mehr Gelds aufzehren nE Demnach gleich wie ein weiser Christlicher Potentat / bevorav feindlichen Spaltungen und TttE gen der Christlichen Fürsten / E ,. mal Gehör- loß machen soll / aus thuende Anbietung des Friedens E ist es wider seine Hoheit im FF, sten nicht / wann er auch dum H kauffung desselben / das VakttA vor dem allgemeinen Unheil des M H Es ist kein Geld U preißbar der Schatz des Frie¬ dens ist. 478 der Natur / der Menschheit / der Christlichen Liebe zuwider ist; in Be¬ trachtung/ daß des Kriegs Folgerten unerträglich / und alle andere ersinn- liche Drangsalen / wie schwehr und er¬ schrecklich zu seyn sie scheinen/ sie weit übertreffen; und mit aller Warheic gesagt wird : Frieden über Nacdt/ wird bester ms Gold geacht. Wie dann alle fürsichtige Fürsten / aus wohlgegründter Staats - Ursach/ kein Geld / noch Kosten erspahren / auf daß sie nur den Frieden erhalten/ und ih¬ nen ihre Feinde nicht zu nahe kommen. Ludwig der Eilffte hat sich nichts ge¬ achtet / Eduarden / dem König in En¬ gland/ durch 9.Jahr lang/ funfftzig tausend Gold-Ducaten jährlich zu ge¬ ben / allein um des Englischen Kriegs entübriget zu seyn. Wie sorgfältig hat Kayser i.eopoi61682. durch bewahret. " Es ist kein Gelv den Grafen , bey der Otto- Preiß so hoch / als groß / hock" mannischenPforten/die fernere Fort- setzung des Friedens gesucht / erhellet aus dem / daß er dem i'eckciy den WmffuudWebenßigste Wde. Ueyspiel gereMr UoGweN^ I. 5AWMCH nehme dieses aus dem funffzehenden8eculc»,und cntwerffe es an Friedri- chen / einen Römischen Kayser aus dem Ertz- Haus Oesterreich/ der in der Sache/ und dem Namen nach/den Frieden in¬ niglich geliebet/und nie anderst gekrie- get / als solchen zu schützen und Hand: zuhaben / wohl wissende / was oben offt angezogener Heil. ^uZullinus con- rrakauckum sagte: Vella Zerimus- uc in xace vivamus : Wir führen den Lrieg / damit wir im Frieden le¬ ben. Er pflegte von den ^rnai- und kriegerischen Fürsten zu sagen / deren seiner Zeit viel waren / als nemlichen sein selbst, eigener Bruder Ertz- Her- tzog Albrecht / Matthias evrvmus, König in Hungarn/ ChMPE^j nch / Hertzog Ludwig in EL-c- Carl derKuhne/Hertzog zuBnA F- dle nut den benachbarten Airw Foi zeit in Zwietracht stunden / unb'^ zu Haus als im Krieg ungnE^ leten ; daß nemlich solche nie ten / und den Todt über die förchten müsten. Dann sich in ihrer Lebens - Zeit gegen " gehalten / also würden sie in ge¬ wissen fühlen / daß sie an gang vielleicht solche Ra^../hiF möchten / wordurch ihr AN hE Leben mit einem unzeitigen - xck wieder vergolten werben kE- , sen hingegen Kayser I"ebuch »sei welcher der allerfriedsamste ner Zeit gewesen / und nur zl xick Fried und Einigkeit Lust 47K Oesterreichern und Wienern; von er- lichenStayersscheu Herren; vonChur« Pfaktz Friedrichen ( dessen drey Bunds-Verwandte Fürsten er auf emmah! gefangen genommen;) vom Ertz-Stiffr Galtzburg; vom König Matthia c^orvino; vom König in Böhmen i-gäisiao Lcc. Er war bela- gerc in der Oesterreichifthm Neustadt/ auch zu Wien in der Burg ; inglei¬ chen zu OF VoN/osn VicoviT Ac. und mehr dergleichen / davon ein Buch Zu beschreiben wäre. Indessen aber muß das gemeine Sprüchwort (so lang hast du den Frieden / als dem Nachbar- iE) wahr verbleiben: Dann jefried- samer dieser Herr gewesen / je mehr Kriege stosseten ihme zu: Sein Sce- pter wäre stets mit dein Degen/ seine Cron mit dem Helm vereinbahret/und seine Friedens-Gedancken mit Streik und Waffen vermischet. Bey allem dcme aber gewann er gleichwol den Milchen Namen eines friedfamen Kay¬ sers; weil er nicht den Krieg/sondern durch den Krieg den Frieden suchte/ sich keines Kriegs jemahlen ohne vor¬ hergehender Versuchung aller möglich¬ sten Gelindigkeit gebrauchte; keine Vermittlung oder gütlichen Vertrag abschluge; sich mehr der unentbährlt- chen Rothwchr / als der feindseeligen Waffen bedienere. Und damit wir dessen einen Augenschein nehmen/lasst uns wenigst mit den Gedancken nacher Donauwerrhzu fahren. z. Diese wäre eine frcye Reichs- Stadt; dero Frechheit aber demPfaltz» grasten/Ludwigen aus Bayern/so viel in die Augen stäche/ als viel er solche ihme zu seinen Staat gelegen zu seyn/ erachtete. Darzu ihme aber das Hertz machten / sein Ansehen und grossen Neichthum / so er von seinem Herrn Vatter Heinrichen/neben dem Zunah¬ men des Reichen / erbete: Bevorab daß das Hauß Bayern / an dieser Reichs Stadt Donauwerth / einen al¬ ten Anspruch hatte: Entschlösse sich demnach bemeldte Stadt von dem Reich abzureiffen/ und solche ihme zu- rueignen. Zu solchem Ende warbe er in aller Eil Ritter und Knechte/ ehe solches Kayser Friedrich/der damahlen zu Grätz den Hoff hielte/ erfahren möchte. Beispiel gerechter Nsthwchr. ümMn/ auch allerley Krieg / Bür svE, Spaltungen und Auftuhren/ a/l hwgkch/gestillet und hingelegt/ zu befürchten hatte- Die bkn. und ^lärriallsche Fürsten ha- ^stMt so lang gelebt / auch nicht so siiE Agiert/ weise und ftied- 2 a ^le lang hat der ftiedsame Aurelius, /rnwninus gehet!- ' ,^le wenig aber Julius c^üir, der Grosse / Qullsvus ^cloi- P..,, s und mehr andere kriegerische 2^ten? Dahero hat höchst-ge- ter/, -Kayser Friedrich ein hohes Al- zwar ein gleiches dem ersten y Mschen Welt - Monarchen oLavia- HigMullo, mmlich acht und sieben- erreichet/ und meines Be¬ re« vb zwar andere anderst vermcy- besagten /^uZullum in der tE^ng mit etlichen Jahren über- talldieweilen^.uZullus, nach tz^Meynung/ unter allen Römi- am längsten regierte/ er M stchs und funfftzigJahr; aber N^Mrte neben dem^nconio 12. und U^or M selbst nur 44. Jahr: HLn- bricäenLUL beherrschte allein das ^Zmhum -14. Jahr / und also io. Mehr als ^-UAuttus : k-rÄum rum es tust VicX Lc kscis, sagt tkl'Aophet am 2ten Capi- riett'S^TTHat mit ihme gemacht ei. Ug^und / gleichwie des Friedens/ Alters / als wann dieses an angehängt wäre/ undderfried- langleben sollte. Nlchrs destoweniger bey diesem stledsamen Geist harte der .Kayser vielfältige Kriege und ^nd zwar gleich Anfangs kMi-L Ässung brach herfür der Erb- Streit wegen Oesterreich/ Bruder dem Hertzogen ! Hernach wider die Eydge- «er K,, ader Schweitzer: Ferner wi- ^E^'Pfaltz; wider das König- hülte^^Urn / wegen dessen vorent- Sei, ^"n; wider Burgund we- ""d Cöln : wider die Flan- angetyaner Gefangen¬ er F.' mes Sohns ^!3ximiliam ; wi- Albrechten aus Bayern/ einigen abgefreyten Toch- wurde bekrieget von den That bchulffllch zu Herr setzte er des Heil. Römischen Re Erb -Matschallen / Heinrichen I Pappenheim zum Kaiserlichen mann und Reichs - Vogtess tp - Stadt; welcher aberüiahlen iM "men des Kaysers den Hertzog gen ersuchte/sich vor des Landes dens-Bruch zu hüten/, und dre Sll Sache dem Kayser und den ClMo sten zu Rechtlicher Entscheides überlassen; weil aber der HetW^, den nicht zu vermögen wäre/ U verliesse sich vielmehr auf seine R und Bunds-Verwandte der Reichs-Erb-Marschall ab/,^ setzte sich alles Ernsts zur wehr. Vor allen aber ruffte Burgerschafft zusammen / n^in dieselbe gantz beweglich/wie davu.h jeden obliege/ auf Ehr undEv^d hen/ auch vor das VatterlEWk Freyheit/ in allen Nöthen/ EÄ und Blut treulich aufzusetzen: sie nun auch ein solches zu thun/^j nen waren / so gelobe er hiE-/ Kaysirlicher Majestät und des Reichs wegen / biß auf den . M Tropffen Bluts/als ein ehrE ter redlich bey ihnen zu halten / W dem stoltzen Hertzogen in BE' M ritterliches Hertz zu zeigen t M solches zu thun nicht Muth habe / und neben ihm les zu wagen begehre/dem sollte alle Schmach und Nachrede Me Stadt zu ziehen erlaubt ftyn/Lhj- aber sollten es so gut/ als ben. Auf diese Rede nähme der Marschall vondem^ZM^c.^. Hv und der Besatzung den Eyd NM»- wurde die Stadt mit allen Mw He- digkeiten/mik groben und klem^ Kütz / mit Pulver und Büchsenmeistern und mit Ein und Abteilung der F schafft/ und auswärtigen Km chg^r dleBollwercke/Thürm undR» 9 wohl versehen. ^pecAiA Jmmittels näherte siEftlF und dessen Vortrouppcn bercnn^ t Stadt unter Anführung Wßtv^ 48« Fünst uno l^reoentztMe -rveoe. _ möchte. Hingegen grosse^Ding^nd^tädtt^ Staats - Unternehmungen / so bald sie der Stadt Donauwerth mit Raty u nur Lufft spühren / seynd auch so- Nm. Jnjono^ gleich von dem Wind vertragen / und werden aller Orten lautmährig. Dem Kayser befrembvete diese Zeitung/ und wollte dein Rom. Reich nicht das ge¬ ringste entwenden lassen / jedoch vor¬ hin/ als er ausbrache / erholte er sich Raths zu Auglpurg wegen dieses Bay¬ rischen Anspruchs an besagte freye Reichs - Stadt.. Von diesem Bericht schreibet Herr Johann Jacob Fugger/ Urheber des Oesterreichlschen Ebren- Spiegels weitläufftig: Diese Stadt hatte anfänglich ilsre eigne Grassen/ nach deren Ableben verfiele sie ans Reich / und an die Hertzogen von Schwaben/ als Schutz,Herren. Ooü- r-lLnus der Letzte von den Hertzogen in Schwaben / verpfändete sie an den Hertzog Ludwigen den Ersten inBay- ren. Nach 82. Jahren/ in^nno r ist sie vom Kayser Carln demVierdteN zu einer Reichs-Stadt erkläret / wäre aber z 2. Jahr hernach an Kayser Lud¬ wigs Sohn um 6oOOo. Ducaten ver¬ setzt;, Uber eine Zeit von 22. Jahren hat bedeute Stadt Hertzog Ludwig in Bayren ( dek Bartigte genandt) ein¬ genommen/ und sehr übel gehalten; Hingegen von Kayser Sigmunden da¬ hin gezwungen worden / daß er davon hat abstehen/den Pfand-Brieff/(ver- muthlich an statt der Straffe) zuruck geben / und sich der Stadt gäntzlich verzeihen müssen. Dieser Kayser / als die Donauwerther nachmahls -4nno l 4?4- beym Loncilio zu Basil sei¬ ne unter die Juden daselbst vor 14000° Cronen versetzte Crcdentz ihme wieder cingclösit / habe die Stadt mit meh¬ rer» Frcyhetten dermassen versehen/ daß sie zu ewigen Zeiten beym Reich verbleiben / und aus keine Weise mehr davon sollte versetzet werden. 4° Dieser Bericht verständigte den Kayser Friedrichen so weit / daß er Hertzogen Ludwig erstlichen abgemah¬ net/hernach bey Straff looo.Marck Golds vcrbotten/ sich der Stadt fer¬ nes anzumassen/ sondern seinen An¬ spruch Rechtlichen auszuführen: So dann befähle er Marggraff Albrcchterr Von Brandenburg/auch denen Reichs- Beispiel gerechter Nothwehr. alle verlegten um und um lM/ii' Vverwüsteten das leg ue Bayrische Reuter mach- i» de Darauf zog- hm- M Ludwlg mit t rovov, zu , ^ooo. zu Pferd: Seine zwey Hertzogen von Ulwggraff von Branden- Blschöffe/ der von Würtz- lplira,? ^^/ 'Augspurg und Regem ^eme Wagenburg wäre 2; 0. ZlisM?/ nut Eisen-Ketten/ und Hacken les gebunden: Zn Summa/ al- chen^ veranstaltet zu einer ernstli- ^)§b>agerung. Worüber/ gleichwie ^em?.8rledrich die Belagerte zur ^mahnet / also verwiese de- Aerern ihren Ungehorsam und ße ein/?^vderift denen Helffern/ daß »hu/ s/reye Stadt des Röm. Reichs/ illif^-khei! und Recht/ wider den HeliAMen/ verbriefften / geschwor- dez - Frieden / und wider alle KcihsMs Satzungen/ auch seinem Mn Verbotrzuwider/zu über- khle 'angemaffet haben: und be- bey ^Mnahlen besagten Helffern/ Lch^^lio^ung aller ihrer Reichs¬ te d^Mrden/ und Freyheiten/fer- de^M stoltzen Anmasser/ nemlichen ^ied?^ogcn Ludwigen/ als einem thun/f Brecher/ keinen BeyMcd zu litid sondern von ihme abzutrettcn/ den Ab Lager zu raumen. Darbey zn^v"uds-Verwandten nicht wohl den gewesen/ auch deren Theils ltz^ertzogen Ludwig von fernerer 6 Wwg abzureden sucheren. tnna ^'ugegen es wäre die Belage- seine^e Zum Schein/ und vielmehr clNaxF geht und Reichthum zu zeigen/ s« Ä? - I" dcr Sache aber wäre richtig / und unter der tcn Ael zuvor mit etlichen vornehm tscbk^"egern abgehandelt. Diese d^ ,',Me er reichlich / und verspräche heü '^genBurgerjchafft grosse Frey- ker/„ und bessere Vortheil unter sei« ttn7-Fes Kaysers und des Reichs jo b^^gdeit zu stehen. Dahero/ 481 ein weisses Fähnlein/ (so ein Zeichen ihrer Verständnuß war) La dann auch die von der Stadt / wie dieses ge- shcn/ ein gleiches ohne Vorwissen ih¬ res Kayserlichen Oboisten Hauptmans des von Pappenheim vorgekehret/ daeunien dieser aus gerechtem Eiffer/ mit dein Bürgermeister/ und andern in der Verständnuß begriffenen Bur¬ gern/viel und lang zanckete/daß ste stch dergleichen amnassen / die eine Verratherey/ und Ubergab-Handlung vielmehr weisen/als eine Treue und Aufrichtigkeit gegen dem Kayser/dem Röm. Reich und ihrem eignen gemei¬ nen Wesen/ Frommen und Nutzen. So alles aber bey ihnen wenig ausgab/ und liessen den Hauptmann nicht ein¬ mal einen Schuß aus der Stadt thun/ sondern dieser des Hauptmanns ge¬ tanen Warnung / und Bedrohung in Kaysers und des Reichs Nahmen ungeachtet/ gierigen sie hinaus/ und nach kurtzerUnterred gaben sie demHer- tzogen die Stadt über/ öffneten rhme auch sogleich ein Thor. Wie aber die¬ sen Eydbruch und Übergab der Reichs- Marschall vernommen/ ritte er mit den Seinigen bey dem andern Thor hin¬ aus. Sogestalten verlohren die Do- nauwerther ihre Freyheit/ und wur¬ den bey aller Welt schelt mässig we¬ gen ihrer an ihrem Kayser verübten Treulosigkeit / und zwar auf Verhe¬ tzung ihres Bürgermeisters / der kein gebohrner Donauwerther/ sondern ein Untersaß desHertzog Ludwigen wäre. Also Hat ein räudiges Schaaff den gan- tzen Schaaffstall angestecket/(sagt die¬ ser Geschieht Beschreibcr.) 7. Nachdeme nun besten allen Kay¬ ser Friedrich von dem Reichs - Mar¬ schallen berichtet worden / und daß er durch die gelinde Weege diesen Frevel vorzukommen sich vergeblich bemühet habe/ als entschlösse sich der Kayser/ die Friedens-Gedancken abzulegen/ und um diesen allzu vermessenen Un¬ gehorsam abzustraffen / so gar zum '0 zu iteyen. Vayero/ Krieg sich auszurüsten. Vorhin aber tzlrL Hertzog Ludwig seiner beschriebe er einen Reichs-Tag zu Eß- Verwandten Wanckelmuth singen: daselbst wäre geschloffen/wl- tst/ ek."Ysers Abmahnung/ gespüh- der den Land-Frieden bruchigen Her- vderUe ""H ein Schuß in die Stadt/ tzogen mit Feuer und Eisen / als einem veraus geschehen/steckte er insFeld Feind des Reichs zu verfahren / und Ppp wur- ^-echs und SiebentzMeRede. 482 wurden so gleich 20000. Mann/ lau- ter Reichs-Völcker/ denen der Marg- graff von Brandenburg / als Feld- Obrifter vorgefetzet war/aufgebracht. Da verfiele der Muth dem Hertzog Ludwigen: Er schriebe / er schickte / er demüthigte sich vor dem Kayser / und überliesse den Endscheid über sich de? nen Chur-und Fürsten des Reichs. Wurde demnach der Ausspruch ge¬ macht: der Bischoff zu Aichstätt solite im Nahmen des Kaysers/ und von dem Röm. Reichs wegen/ die Stadt Do- nauwerth biß Michaelis innen haben/ und die Straffe/daß der Hertzog Lud¬ wig einen so freventlichen Ungehorsam begangen/ und etliche Fürsten mit Un gründ der Warheit zum gleichen bere¬ det/ dem Kayftr Vorbehalten bleiben. Weßwegen er sich schrifftlich verbun¬ den/ und also die Stadt wieder rau¬ men müssen. 8. Uber das / wie die biß Michaeli ausgesetzte Frist verflossen/verordnete der Kayser oberwehnten Heinrich von Pappenheim / die Stadt von Reichs¬ wegen/ wieder einzunehmen: Dieser also in Gegenwart eines von Bayern Abgeordneten / bemächtigte sich der Stadt/ sprach ledig die Burgerschafft von dem / dem Hertzog Ludwigen schwornen Eyd/ und nähme sie huK gen in des Kaysers / und des RMS Pflichte. Der Bürgermeister / A Nahmen Eundelwein/mit andern M ncs Anhangs/ war des Raths und ler Ehren entsetzt / rngleichen vo» Rathhauß/Thürm/und Thoren A Bayrische Wappen / in Angesicht Gesandten / abgerissen / und an dW Stadt der Reichs-Adler emgednW- Es lernet die Noth auch den friedM sten Fürsten zum Gewehr zu greM und die Sanfftmuth abzulegen/lvo diese nichts verfangen mag. Gold des allgemeinen Friedens/nE offt durch Stachel und Eisen berE ret werden. Ein Fürst solle den M den so lieben/daß er auch denen MA willigen und Boßhafftigen zeige/ er kriegen und siegen könne. E" p2x, quL grmis nonilrmrimr-. Es ßt B schwacher Frieden/der durch dieW^ fen nicht gehandhabt kan weE Einem regierenden Herrn soll einE den Frieden zu geben/ oder so E nicht angehet / den Degen zulE Ein gewaffneter Fürst trägt merdar den Frieden im Kriegs - Volck / so man aus RE vic Feld führte / eben so züchtigeres Weltweisen zu Athen gewest^ MB selbst der Kayser ^ul-ei/ur M MB Sendschreiben an seinen 'M Freund Oomeimm beweiset» die Stadt Rom diese guteKE 0 hielte bey ihren Kriegs sie auch herrlich geblüht und D Men / miraculum orbis ^„.„/iglsek' Wunder der Erd-Runde bcn"^^ Aber sobald ihr Kriegs - Keien mißgearteten Feld-Obnstcn » vel und Muthwillen ger^ Rom den ersten und statt Glantz verlohren/ und angE^^^g. 1. Je hoch diese im Kriegs- f/-P Wesen vonnöthen / ist dahero zu beurtheilen/ daß die allgemeine Wol- fahrt nicht weniger han¬ get an der Kriegs-Zucht/ als dessen guten Fortgang. Dann was nutzet über frembde Lander zu tri- umphiren/ und darneben zulassen sein eigenes Vaterland zu verwüsten / und abzutragen ? Vor alten Zeiten / als Rom noch mit rechtschaffenenRömern/ und nicht/ wie hernach geschehen/mit Kriegs gierigen und herrsch; geitzigen Bürgern bevölckert war / ist das Von der RrLegs-Zucht.48 z ter allen seinen Hauptleuten war auch keiner unter 62. Jahren alt; niemand gedachte in wahrender Schlacht auf die Flucht / sondern auf den Sieg/ und niemand setzte eine Hoffnung in die Füsse / sondern in die Arme; nie¬ mand in die Fluch, Worte / sondern in die Helden-Lhatcn ; niemand von ihnen wollte im Wirths-Haus einen gefräßigen Wolffen oder grimmigen Löwen spielen / in dem Stnck hin¬ gegen einen forchtsamen Haasen ab¬ geben; niemand suchte ehe das Gut an seinem Feind / als das Blut; niemand rasete unter die todte Cörper / son¬ dern jeder suchte semen Widersacher zu einer Leich zu machen ; Mit solchem Volck hat ^lexsacier den Stegen sei¬ ner Waffen überkommen / den offt die Christliche Potentaten mir lieder¬ lichen und muthwLUlgen Gesindel schändlich verschätzen. z. Wie sehr hernach die Kriegs- Zucht noch bey der Römer-Zeiten ver¬ fallen / erzehlet ferner wehemurhig der Käufer Aurelius. im obvermeldten Sendschreiben: Meine eigene und un¬ serer Zeiten Erfahrung bringt mit / daß die allervermessenstr Prahler und muthwiliigste Kriegs-Knechte / die bey dem Krug und offenem Tische lauter Waghalse scheinen / in der Sache aber/ und wann es zum Treffen kommt, die allerverzagteste und kleinmüthlgste Haasen seynd. Und was sott ich sagen von dem grossen Schaden / Beschwer¬ den und Mermuth / den die Haupt- Leuthe und Obristen allenthalben stiff- ten in ihren Durchzügen. Fürwahr kein Wurm ist so schädlich dem Holtz / und keine Schaben durchs^ ssrn so sehr die Kleider / und keine Heuschrecken verderben so sehr das Korn/alsschäd¬ lich da seynd die Kriegs-Leuthe denen Land - Insassen. Dann kein Thier las¬ sen sie ungetodt / keinen Garten un¬ bestohlen / keinen Wein unausgetrum cken / keinen Tempel unberaubt / kei¬ ne Frau ungeschändet/ kein Dorffum gebrandschatzt / keinen Land-Mann ungeplündert/ und kein Laster/so nur müglich / unversibt. Sie wollen al¬ lenthalben hoch zehren (sagt «derma¬ len dieser kluge Kayser) und zehren ohne Bezahlung; sie selbst aber wol- PPP r len ülh'n. Dann (also sagt erwehnter Mer) wann die Kriegs - Leuthe einen Mgleich treffen / mit den Lastern / so Men die Uncerthanen keinen Frieden Wen mit den Tugenden. Ein um uMinirtes / ausgelassenes und muth- wllllges Kriegs - Volck verderbet nicht Win das Land / sondern auch die gu- vitten; wirfft nicht allein die Ge- W um / sondern führet die üble und Urliche Gewonheiten ein; Entsee- ch nicht allein die Leiber / sondern Met und ermordet auch die unsterb- M Seelen. klndppuz König in Ma- Mnien ist darum so berühmt in de- .Melt-Geschichten / und sein Sohn eMüer ist darum so glücklich wor- Mln dem Kriegswesen / alldieweilen 'Me Kriegs Heere in so guter Zucht Mlten / daß es mehrers das Ansehen M eines regierenden Staats- Ms/ als eines ausgelassenen Kriegs- ^olcks. r. Insonderheit aber den grossen Msncicr zu melden / wer wird ver- sAn / was von ihme bewahrte Ge- 8. - Schreiber wohlvermerckliches Mrlassen. Cr nähme zu stch nur Mann zu Fuß / und 45OO. M / wie er fast die gantze Welt be- iMtt / und den vLnum, welcher N üOOOoo. Mann starck war / et- Malen zu Schanden geschlagen/ N endlich gantz und gar überwun- habe. Die Ursach dessen legen als Mschicht-Schreiber einmüthig sei- 6,^srossen und ausbündigen Kriegs- dAk bey / alldieweilen ^lexsnäer zu kj^ .gefährlichen Krieg und Austrag so wichtigen Anschlags / als die -Beherrschung war / nicht ^.Hllgen / liederlichen / und zu allen Muthwrllen ausgelassenen gM'ä) gebrauchte / sondern der u wohl versuchten / auserlesenen ler ^euthe/welchc bey seinem Vat- Feldzüge verrichtet / und Hü,«reuiger graue Haar auf den dM)^als Maasen und Wunden an He d,?Fy/ die sie aufder Ehren Büh- M'M^Gottes erworben/ für- liG?Mben können; also/ daß ein jeg- Kriegs - Leuthe / nicht das Kriegs-Knechts / son- cmes Feld Obristen hatte. Um 484 Sechs und SiebeutzWe Rede. len bey einem Heller und Pfenning de zahlt seyn; zahlt man sie alsodald aus/ so verspielen sie das Geld; zahlet man sie nicht also gleich und zu rechter Zeit aus / so werden sie schwürig / und heben Mcuthereyen an ; also/daß sie in der Armuth mehr sich einhalren / und imReichthum lasterhaffter seynd. Es ist nunmehr so weit kommen/ daß ein Hauptmann nicht mehr das Ansehen hat eines ehrlichen Kriegs- Manns/ sondern eines Obristen über Die Mörder; eines Haupts der frey- beuther ; eines Schiff-k^crons der See-Räuber; und sie haben nicht al¬ lein das Ansehen solcher Leuthe/ son¬ dern sie seynd inWarheit rechte Hen- cker der Frommen und Unschuldigen/ und Beschirmer der Gottlosen und Boßhafftigen; und das Allerärgste ist/ daß sie gleichwol unsere Freunde und Landsleuthe / und bcnebens unsere Aergste Feinde seynd: Dann es ist kein Fürst zu finden/der sie bezwinge/ keine Gerechtigkeit / die sie straffe / keine Furcht und Sorge/ die sie zähme / kei¬ ne Gesetze/ die an ihnen was vermögen/ keinFreund/der sie berede/keineScraffe/ die La helffe/kein Todt/der sie hinrich¬ te; sondern wir (also bekennet höchst¬ gedachter Kayser / und ich rede von mir selbst nichts) thun ein Auge zu / und befehlen diese verruchte und verzweiff- lete Leuthe der Rache der unsterblichen Götter. 4. Wann schon der Krieg den aller¬ besten und heilsamsten Zweck hat; wann schon solcher mit aller Behut¬ samkeit und Gottesfurcht angefangen wird / so schlägt er doch offt sogleich aus in ordentliche Abzielungen / und allerhand lasterhaffte Regungen / als wann dem Krieg lauter Ünthaten und Laster angebohren wären; auch das heilsamste Absehen / und die allerehr- lichfte Unternehmungen müssen durch Boßheit verrückt / und der Anfangs rn der Abzielung gerechteste Krieg mit den allererdencklichsten Ungerechtig¬ keiten beflecket und ausgeführet wer¬ den. Obgedachter Kayfer ^urcims zeiget und lehret dieses in demBeyspiel der alten Römer / und aus eigener Er¬ fahrnus/ sprechend: Wann ein Krieg soll geführt werden / alsdann halt man nachfolgende Ordnung: Erstlich'" ruffer man die Priester / damrtstt^ unsterbliche Götter bitten: DanrE Römer pflegen niemahlen das D'" unsererer Feinde zu vergiessen / es h dann/daß diePriester zuvor die ZcM' zu den Göttern vergiessen in den D"' peln und Gotteshäusern. Zum dern verfüget sich der gantzeRömM Lcnac in die Kirchen des Gottes fu? reo, und daselbst geloben und verheO,. die Rathsherren einander / verimtm eines geschwornen Lyds / daß / 7,/ fern ihre Feinde/ wider die sie kriegu sich begehren mit ihnen aufs nem s verbinden / oder sie um Gnade l> Verzeyhung zu bitten / sie alsdann U Rache beyseits fetzen / und ihnens. Barmhertzigkeit ntchtverweigcrnl^ len. Zum dritten verfüget sim zum Krieg erwählte Feldherr "U eapicolium , und thut ein Gelübde/ er zu seiner glücklichen AnheüriklE § einem aus den Göttern wolle el" verehren/ daß auch solches EU köstlich seyn / und vom gantzen solle bezahlt werden. Zum vistD setzet man im csmpo das/,^ mische Panier / darinnen ein AdleA mahlen oder geschnitzet ist / zuM 0^ chen und Anzeigung/daß keines 1 Spiele oder Freuden-Feste ßEp gehalten werden sollen/ von den-7 gern zu Rom / als lang ihre BrE^ Krieg wären. Zum fünfftcn get sich der Trompeter auf das 7'^- ^riX, daselbst stösst er in LieA^, peten / Las Kriegs - Volck zu werbU,^ Folgends mustert man das ne Volck / und überantwortet 'M LenHauptleuthen die Fandlem, schreibt Kayser Aurelius. ErwE ein jeder / was vor eine AnstM Kriegs kan ehrlicher oder tagens seyn? werden nicht dardnrm.^ Christen von denen Heyden den gemacht / die dieses mast A Aber ich schreite weiter / ""7, Mv" offt-ermeldten Sendschreiben/^,W der Kayser sich nachgehends aN get: Die Unternehmung des Ku gut und heilsam / aber das ist in dem Fortgang anzM " mahlen derHaupti^im^^min^^ Fähnlein in seine, Macht beke^xsi reg s-su ch t. 485 men rc. Im Parthischen Krieg habe ich 6ooo. Mann zu Pferd / und 8OOQO. zu Fuß gehabt / unter denen- selben waren nicht mehr als ?ooOO. Weiber; und dergleichen Mißbrauch mehr ziehet an dieser kluge Kayser/ und bedauert wehemüthig die gantz zu Boden liegende Kriegs-Zucht sei¬ ner Zeiten. 5. Es wendet sich aber meine Fe¬ der weiter/und zwar von jctzt-gemeld- ter Heidnischen Kriegs-Zucht und Fahrlässigkeit zu der TürclMen. Dann wann wahr ist / nach Aussag aller alten Welt-Weisen/daß ein jedes Ding in der Natur / durch diejenige Mittel / durch welche selbiges seine er¬ ste Wesenheit bekommen/und zum fer¬ ner» Wachsthum gediehen ist / erhal¬ ten wird: also einfolglich kan es in keine Abred gesiellet werden/daß eben¬ mässig ein Politischer Leib ( will sagen/ eine Ober-Herrschafftliche Regierung ) durch jene Maximen und Staats- Klugheiten nicht allein in gutem We¬ sen erhalten / sondern zum täglichen Aufnehmen gebracht würde/ durch welche sie ursprünglich aufgerichtet und fest bestellet ist worden. Nun wer weiß nicht/daß die Türckische Monar¬ chie zu einer unermeffenen Macht und Wetcschafft ihrer Städten/bloß durch Krieg und Waffen gelanget seye? Wann aber der Krieg von sich sech¬ sten/ und sonsten alle Waffen wenig ausgeben können / wo ihnen an der Ollcipiin und Zucht mangelt / dannen- hero wird ein jeder Rechtgesinnter aus dem unbetrüglich schliessen / daß des Türckischen Reichs kein anderer Grund seye/ als eine gute und ausbün- dige Kriegs-Zucht und v-lc-pim: Ver¬ mittels der ihnen die Ottomanner zu so viel herrlichen Siegen den Weeg geöffnet / und ihren Oommsc und Herrschafftliche Gewalt in alle Theile der Welt ausgebreitet haben / ja alle ihre Gesetze/ Gebrauche/ und Lebens- Art / ja ihr /Ucvrao und Aberglauben ist verletzlich eingerichtet auf eine sol¬ che Kriegs-Dilcipim, die einen blinden Gehorsam erfodern/ und durch unum¬ gängliche Straffen gegen denen Zaum- losen erhalten wird. Kurtz: Die Kriegs- Verfaß- und Ordnung ist das vor- Ppp § nehmste Äderst nicht vcrmeyut / als daß nun Erlaubt und fcey seye/ allerhand Maten und Boßheiten zu begehen/ / daß ers vor einen Ruhm hält/ Mn er die Länder / dardurch er rei- M rauben / und die Leuche / mit Mn er handlet/mag ansetzen und be- x Was vor einen Muthwillen Obrisien und Befehlshaber im Mgswesen schöpffen / das erscheint/ ^oieser Kayser / an denen Perloh- Mie sie rmt sich führen. Dann die Ane verlassen ihre Eltern / die MUe ihre Herren/die Lehr-Jünger ^.Meister / die Handwerker ihr Mvwerck / die Priester ihre Kirchen; Gunter dem Schein der Freyheit/ die ^uüitz in dem Krieg sie nicht s2 Waffen. Za was mehr ist/ unser Kriegs,Volck ist gewichen a ^rr Stadt Rom/ so fetzten sie hind- Forcht der Götter / alle Ehr furchen / alle Neverentz der Prie- tkku ?en Gehorsam gegen ihren El« Gw En Scheu gegen dec Quilitz / t^Mrmhertzigkeit gegen ihrem Vat- / sie lieben den schändlichen liÄMang / und fliehen alle crchrieß- Arbeit. Es bleibet auch bey die- b Men nicht / sondern der eine rau- ck Gotteshäuser / der andere ma- QBttümmel und Aufruhr / der Lttpielt/flucht und brennt rc. Es di.? nicht weniger auch mit ihnen ih^Mertigsten Weiber / und mit die n Unzucht / und mithin auch Dämlichkeit der Kriegs-Zucht. ^Moste pes Asien ist bczwun beherrschet worden von den LieAnlschen Weibern / denen ihre diel ober vielmehr Leibeigene zu- Weil der gewaltige riee Mstche König korus der Man- tzeh^lvenig / und der Weiber zu viel lMw/ so ist er überwunden worden ?hlg /^lexLnäer. Sv lang Weib bey seinem Kriegs- Mli^.'^^et/ war er ein Herr über le in V^bem er sich aber verlieb- Capuanische Dirn / so hat noch Stern mehr gehabt. Alber- ^kricanus die unkeusche ?Ser /vertrieben aus seinem er die unüberwindli- Niemahlen überkom, Sechs und Siebentztgske Rede. _ Zucht bestehet. Go dann werden ft allererst in den Ianitscharcn - Orden mit Besoldung und guter tägftft't Unterhaltung / auch Kleidung e-M schrieben / und vor die vornehmft rapfferste Soldaten bey einer Anruc gehalten. Zu Friedens - Zeiten den ste offt aus ihren Quartieren wechselt / damit man ihnen was thun gebe/und der Groß- Tura A braucht stch derselben zu seiner aftrl sten Leibwacht/ hingegen auch Z« 7 nen allerliederlichsten und knechlucu' Diensten / um ihnen dadurch Hochmuth zu nehmen/ und in der u terrhanigkeic zu erhalten: So »E / ste auch / wo es nur gefährlich und hergehet/hingesetzt/ damit ft fahren zu verachten wissen / und ' tapffer biß auf die VerzweW" wehren müssen. 6. Insonderheit aber ist der E Kern der Kriegs-Zucht und L piM, meistens in emem Turä- Lager zu sehen/ wo das StillML nicht weniger/als in einem Clost^ Gehorsam auf jeden Wincker de 2 sicrers/ und aller Unter-Officie^,eii eigenmächtigen Befehl eines K Obersten Feldherrns/ und diE'^ Lager gestattet)fest und unvE«, gehalten wird. Es wird Lebens - Straff verbotten/ ( ein Engelander / E r¬ ster l.c8grion8-8Lcrcc3r-us ZU nnopcl unter Carl dem Andern//.yn/ mEngeIand)s°,angsteiwffeM- kcinen Wein zu trinckcn: stgkcit von Wein/erh-Iit ste Echt» wacht,ain/ und gehorsam/ und" hrl daß man nicht die geringste ""M- Zanck/oderGepolter in demLaBftrcl Marschiret dann die Armee/'^ft- man keine Klagen von den .?'Mi¬ nern/daß sie bestohlen/ oder M ber und Töchter geschändet/ 0^' ewiger Überlast angethan wv ft Der Soldat kaufst was ,er E Zahlet alles/ als ein Resiend ^^i^ werth ist. Es seynd die Lö¬ sche Unterthanen so Mer m L-ft als Friedens Zeiten/und wc ft gen Soldaten / der von kM" 486 nehmste Stuck der TürckischenStaats- Klugheit. Ein jeder Staats-Minister/ ist zugleich ein Kriegs - Mann. Die Kinder werden in Körben zu Feld ge¬ tragen / damit ste also von Wiegen an / zur Arbeit/ Gefahr / und Kriegs- viscipim gewöhnet werden. Die Zaims und Timariotten ( ist eine Art/ die nach kropvrnon ihres besitzenden Le, Hen-Guts mehr oder weniger Degen / das ist/bewehrte Soldaten stellen »Nüs¬ sen ) seynd insgemein rechte Waghälß/ und lassen sich brauchen zu den aller- ärgestcn Gefahren/wann ste nur Hoff¬ nung haben/entweder wohl belohnt zu werden/ oder in dem Abergläubischen Wahn seyn/ daß ste in dem Christen- Krieg ihres ^Kölners Märtyrer seyn können Kein Bauer darffmit seinem Pferd in den Krieg kommen/wedec ei¬ nen Degen umgürten/ wann er -nicht vorhero eine Zeitlang in eines Latlk, oder sonst eines vornehmen Herrn Dienst gewesen. Das Türckilche Kriegs-Volck bestehet erstlich irr Ti- mariotten oder Türckischen Kehen-Sol- daten/in auswärtigen/ als Tartarn/ Wallachen/ Moldauer / Aldaner.fer/ und andern Christlichen Völckern. Zwcytens/ in Sp-wi, welche Theils be- soldte Reuter seynd/und scheinen mehr edel als andere ( wiewohl bey den Türcken kein Adel ist) zu seyn. Drit¬ tens/in Janitscharen/ die gemeiniglich aus den Europäischen/ in der Maho- mctanischen Religion unterrichteten Christen-Kindern genommen werden. Diese seynd der wahre Kern des gan- tzen Türckischen Kriegs - Volcks. ES müssen aber alle diese / zuvor ste zu Janitscharen geschlagen werden / ihre Lehr-Jahr/ gleich denen Römischen neuen Soldaten / die man ^>oues nennete / überstehen. In währender Lehr Zeit werden sie angehalten nicht allein zu allen iVMirgnschen Lxercmcn/ und Kriegs Übungen/ sondern auch zu allerhand beschwerlich - und harten Arbeiten / als Holtz - hauen / schwehre Last tragen / Hitz und Frost ausste¬ hen: Uoer das / man gewöhnet sie zu der Mässigkeit/Wachtsamkeit/ bevor- ab zu einen gewärtigen/ und gleichsam bimden Gehorsam/ und zu allen der¬ gleichen Tugenden/ woraus die Kriegs- Von derRriegsZucht. getreue Dienste mehr belohnen / noch die Militz/ so wohl die Reuterey/ als das Fuß Volck bey dem vorigen guten Stand erhalten. Das Oorpo der Reu¬ ter oder äpM, lst im Feld mchts anders als ein Haussen zusammen geloffenen Gestndlems / ohne einige Ordre oder Regiment. Sie seynd in Regimenter und Compagnien nicht abgetheilet/ sondern marschieren Trouppen-weiß/ fechten ohneOrdnung/und achten stch wenig / wann sie auch von der Armee gar ausbleiben. Wie dann 165-7. geschehen: Es sandte der Groß-Vezier Aägbomcc Kiupcrl/ denen Asiatischen Spgki Befehl zu/sich in Ungarn auf dem bestimmten Sammel Platz einzu- sinden: An statt aber den Befehl ih¬ res Generals zu gehorsamen / wurffen ste ihnen ein neues Ober - Haupt aus ihren Mittlen auf/ Rahmens bl-Mam ^§3. Die Janitscharen werden nicht mehr so viel von den Christen-Kin¬ dern erzogen/ weil der Türcken schon vor sich genug sepnd / und so viel Lcuthe aus ihnen leicht schaffen kön¬ nen: Sie seynd von den letzten Kay¬ sern ziemlich unterdrückt; und man last ste auch jetzt heyrathen/ und stch hierdurch von ihren Cammeren/allwo ste wohl clilcipimirt / und in der Zucht gehalten werden/ frey zu macken. Sie eiffern nickt mehr nach den Krieg/son¬ dern sie förchten sich recht vor jedem Feldzug/ und kauffen sich aus mit gros¬ sen Summen Gelds. Eben so wenig wird das Kriegs-Volck in ihren Feld¬ zügen in Zaum gehalten/ indem stch zu 20. und ^0. Parthcyen zujammen thun/und m das Land straffen / plün¬ dern/ rauben / so gar die Kinder von ihren Eltern / und verkauffen solche so gut als die Sclaven: Und damit ste nicht erkennet werden/reden ste fremd- deSprachen/und sogestalten bethören siedle Leuthe. Die meiste Officier seynd so nachlässig und unbändig/ daß alle Disciplin durch sie verderbt und zer¬ fallen ist. Gegen ein wenig Geld ver¬ schonen die Soldaten/ daß ste nicht in Krieg gehen / und wissen so gut blinde Platze zu vertuschen/ als die Christen. Zn Summa / es ist weder Freund¬ schafft/ Einigkeit/ Tapfferkeit/ Zucht/ Treue / noch einige Tugend mehr bey diesem k nigen Frevels/ oder in Zeit des Feld- Ws angethanen Unfugs/ beklagt wm- Die Straffe ist unausbleibend. Um geringen Sachen gleich die FWl/und zwar denen Spglv, auf die Alen. Denen Janitscharen auf das M: sonsten aber in grösser« Ver- der Würg-Strick/ oder Ver- ^Eung ms Meer. Viel andere Mckwürdigkelten würden von der Amanner Kriegs- Zucht anzufüh- A lcyn/ wann meme vorgenommene Me es zulieffe: Allein dieses kan nm- Ä?er unberührtnicht lassen: daßdie dWEen durch diese Kriegs - viMplin, W Geschicklichkeit/gleich in denen er- s." vreyen Sccuüs ihres Aufkommens y.Wcktig gewachsen / daß sie zwey !F^'thümer/ nemlichen das Babylo- samt der Haupt-Stadt der Mschen Monarchie: Das Orien- mit Constantinopel und Lra- At/viertzig Königreiche/ unzehliche Wver/ Jnsulen und Gemeinden un- .^hren eigenwaltigen Oominsc ge- HgDk haben. Was aber in denen iaWchenden Seculis sie erobert haben/ / Ms besonder/ und fast unermessen/ Ässt der Alt-Römischen Macht « A- Es ist zwar nicht ohne / daß Adie Türckische Kriegs «Zucht und schon von Zeiten Lolymanm und nach/ mercklich abgenom- sck^wie es dann obgemeldter Engli- ^ecrecgrius in seinem Reiß - Buch decket / und in dem dritten Theil ^stvlnannischen Staats angefüh- H.^ud/ schier mit diesen Worten: ^/udet bey den letzten Türckischen bey weiten die Majestät und j^Kockne Hertzhafftigkeit ihrer er- sie Monarchen nicht: Zu Land seynd dc» M geschwächt/ und zur See fin- Aas wegen unglücklichen Fort- lhrer Anschläge und Unerfah- ! ^^kr Leuthe in einem sehr Zustand. Die Kriegs- zur Friedens - Zert zerfal- ven Gesetze und Religion wer- Wh/M Mcht. Der Wein ist nun- ihnen fast nicht weniger ge- ^iküä E bey den Christen. Das lck hat gantz aus der Art WrUeti/und ist weich und weibisch Bey Hof will man weder 488_ Sechs und Siebentzigste Rede . _ . diesem Staat; wie es aus eigner Er- er habe jederzeit seinen Kriegs-LcuW fahrnus obernandter Engelander ki- allen Muthwillen verftartec / c^ucius bewahret. Allein / ob gleich Kirchen und Klöster beraubten das Türckische Reich so mangelhaffc ist; Dörffer und Flecken in Brand M. ob gleich das Volck so faul und weich; ob gleich die Milrtz von der ersten Kriegs - Zuckt undEifer sehr gewichen/ so erhalten sie doch alle alte und neue collyuerm / was sie einmal erworben haben; und wann sie schon auf einer Seiten was verlieren / so bekommen sie es doch aufder andern wieder: Und warum dieses ? Es ist ausgemacht/so lang die Christliche Potentaten anein ander in Zwietracht und stäts-wäh rendem Krieg verfangen stund / soviel und lang herrschet der Türck sicher/ und besitzet die Christliche Lander ftey: dloiirs inreckinL bells lac excubanc pro lurcs: Unsere innerliche Christli¬ che Kriege wachen genug vor der Türcken -rZicherheir. 7. Wie sehr auch die Teutsche Kriegs oiscipim verfallen / und hinge¬ gen die Ruchlosigkeit/ Frevel und Muthwill / wie ein unheilbarer Krebs/ zuviel überhand genommen / hat ge¬ nugsam dargethan jene treffliche Ge- sandschafft im Jahr 16z o. welche der Chur Fürst in Sachsen an Kayser Ferdinanden abgeordnet hat. Bey dieser war zu grossem Sckimpff der Teutschen Nation geredet: Es werde von dem Feind auf des Reichs und der Teutschen eigenen Boden bessere Zucht gehalten / auch den armen Untertha nen mehrers / als von dem Freund und eigener Teutschen Loiclacelcs, verscho net/ wordurch der Feind eine mehrere Liebe und Vortheilin seinem Beginnen gewinnete. Ach wie unordentlich/ unanständig und Land-verderblich ge¬ het es zu / wann die Soldaten ihnen sechsten die Unterhaltungs-Mittel su chen müssen! wann die Obristen/ Hauptleuthe und eommill'grien die Kriegs Gelder verhalten / oder gar in ihre Beutel jchieben / und die Sold- Völcker von Spieß und Stegreiff sich zu nähren gestatten! Ach wie hart ist zu hören/daß man sich mehr vor dem Freund als vor dem Feind zu befah¬ ren hat! In dem Thüringischen Krieg H.nno 1294. wird erwehnet vom Kay¬ ser ^äoipben/ aus dem Haus Nassau/ uiiv «1 . ten/ die Leuthe grausamlich hinrncE ten / Frauen / Jungfrauen und NE nen schändeten/ und/ kurtz zu sagen viel arger als Türcken und TartM - haustten. Zu Raspenburg wurvs' viel von seinem Adel gefangen / U'u cken allen des Ertz- Hertzog ÄlbrE'', Sohn / Friedrich/ wegen verE Boßheit an den Weibs -. Personen/ re männliche Glieder / wormit sn'g. sündiget / abschneiden liesse / und L also nackend und blutig zum KalE cken Lager schickte. Worüber ^.äolpk beschämt / begäbe D dem Feld nach Mühlhausen / E aber daselbst von den Bürgern auE Stadt gejagt / weil sie den MuA M len seiner Hof- und Kriegs-LA nrcht vertragen kunren. Unterau ergriffen die Kaystrlichezweyfluß s de Weiber / welche sie gantz EL ausgezogen / mit Pech und UnsEL schmiert / und in Pflaumen- gewaltzet / und also wie zwei) ^r-Thier ausgelassen / zu selbst^ Beschimpffuna und Darthuung Buben-Stücklein. Es Henckes lene Fahne zu Appenzell / welsvLn Hertzogs Friedrichs Soldaten «Eie Appenzeller-Krieg führeten Eydgenossene in Torgau: Mc dem Hertzogen Friedrichs Nhm. und ännthal einfielen/beAn te ihnen bey Ymbst eine oder Kriegs-Haussen allerlei), vL gener Soldaten / die hatten-n Haupt-Fahne eindrucken lE,M Wort: Hundert tausend TeM E unser walten / wann wie diese Bauern / das ist/ dicEYE^ stne/todr schlagen: Aber sie ma M die Rechnung ohne dem Wrrld' Kii^ sie wurden von den EydS^LiB geschlagen/und seynd demMigk' Theil worden / dem sie sin Bidcrmann ist / wird man ja zueffe» geben. Als er dieses gefprochen/ narM er herfür aus einem zu neben liegen^ den Acker etliche Ruben / schabte uB ässe sie vor ihren Augen / abermE len gegen denen Seinigen vermeldend: So lang wir diese und Vergleiche» Speisen haben / sterben wir nicht gers / und können des Brods wohl erwarten. Ruben haben die M»' schen ehe gespeiset / als ste um das gewust. Des Kaysers Beyspiel M alle zur Nachfolge gezogen / mit so A tem Ausgang / daß ste des ander» Tags die Burgundier geschlagen / M se Beuthe gemacht/ reichen VorE an Lebens - Mitteln gefunden/ aua^ Gestalten von ihres Kaysers GeE lrchkeit in guter Kriegs-Zucht tE allem erhalten/sondern auch,zu ei»^ stattlichen Sieg angeführt seynd < den. Und in Warheit zur Erhalts der Kriegs-vjtc>p!m ist nichts kM gers/nichts bewährters/ als dieM! stgkeit / wann solche von denen fehlshabern sechsten vorgespielet iE Unmäßige Hauptleuthe seynd dopp des Einsehens würdig / dann ßeU schwenden nicht allein alles das M, ge / und auch was denen Soldate» A kommen soll / sondern machen a»7 mit chrer Unmässigkeit / daß die AA Zucht m lauter Rauberey und Dich reyverfalle. DieBeambten/wK dre Gewalt solches zu straffen seynd offt selbst mltbeg'jffcn l ben mit den Raubenden / well A * verstatten / und an dem Raub es , Theil haben; und wann schon endM zur Absiraffung dergleichen Udeith- ter/ einen Officier die Zwang des Ober-Befehlshabers bet / kommt dieses heraus (so F.ch- barmen ist) daß der Hehler deE - lers^ Richter und Verdammer i r. Die andere Ursach einer schiech ten Kriegs - Oiicipiin, ist der Mi l gang der Soldaten: Dann was ' em müssiger Kriegsmann anderst/ unmässiges Schwemmer und Von der Kriegs-Zucht. 49 t liesse / sondern bey seinem Fähnlein bleiben müsse. Die Kriegs-Übungen/ sobald das Lager fest gesetzet ward / giengen gleich an / und wurden die Soldaten mit allem Ernss zu aller Ge¬ fahr/ Streit und Kriegs - Lass/ ange¬ wiesen/angeftischet/ und zu der rech¬ ten Kriegs-Art angehalten. Er ge¬ stattete nicht viel Troß und unnützes Gesindlein in dem Lager / und ein je¬ der Soldat müsse sem Gewehr und Essen selber tragen ; hat also mehr durch Abmahnung und embsige Ob- stcht das Volckin kurtzem von Lastern/ und aller Unordnung / als durch würckliche Bestraffung / wiederum auf den rechten Fuß gebracht / und dar- durch verdienet / daß ihme Saiulliur (dieser vornehme Römische Staats- Mann ) als einen Verbesserer der Ent¬ fallenen Kriegs - Zücht / allen Feld-und Kriegs Obrissen zu einen bemercklichen Beyspiel vorzustellen würdig geachtet Die dritte Ursache / iss das Übersehen/ allzu grosses vissimuliren/ und durch die Finger schauen/der Sol¬ daten ihre Leichtfertigkeiten / Fahrläs¬ sigkeiten/Ungehorsam/ Rauberey/ und wehr dergleichen Verbrechen / womit die Kriegs-Sittlichkeit und Zucht biß in Grund gestürtzet/und umgeworffen wird. Es wird die Kriegs - Elp in, oder die etwann nach der Zeit und Umständen neu-eingeführte Ordnung niemahl lang währe»» / wann man zu den ersten Verbrechen gleich die Augen zudrucken/ und nicht abstraffen wird: lbic in Lxemplum: Versichere dich: das erste nachgesehene Verbre¬ chen wird andere zehen / und diese ze¬ hen andere hundert/ und diese hundert andere tausend / und also hinführo mehr und mehr nach ziehen / biß man sich der viicipiin zwar mit Gedancken erinnern / aber in der That keinen Schatten mehr derselben sehen wird. ^anUus hat eine kleine Ubertrettung derKnegs-Orcim-Mtz? unangesehen jene Mehr dem gemeinen Wesen 3V3ma§ieu8 als schädlich war/seinen einigen Sohn mit Verlust des Lebens / abbüssen las¬ sen. Und in Warheit / eine sehr ver¬ fallene Kriegs-Zucht / oder verachtete orämzntz/ ist offt werth eines Manlia- Oqq 2 krischest / oder ein schwüriger Bundler 8 Aufwickler. Dahero entstehen A Aufrühren / Murren und Auft Woe/ die der wahren Kriegs-Zucht N Zuwider ftynd. Bieß weisen alle Ä.Geschichten / und die allgemeine ^fahrenheit. Nach den» Punischen Aeg legte sich das Römische Kriegs- auf den Leidigen Müssiggang/ M NM es nichts zu thun hatte / so Mchte es ihm zuläßlich zu sehn / sich in myrere Frechheit / als der Kriegs- NM gemäß war / auszulassen : An- Mlichfieügen sie an ihre Feld - Obri- chenig zuachken/ sodann ihreGe- ! und Ordinantzen gar zu verachten/ Mach denen Benachbarte»» / denen Fit-Bürgern / denen Freunden selb- A ungelegen zu seyn; endlich stellte gantz unbändig wider den Römi- Flw Reichs-Rath / setzte ab die AMmeisser / wurffe auf neue Be- FShabcr rc. biß in das Plat- ^?es Welschlandes kommen/ und dem Mischen Kriegs-Volck den ange- Mnenesi Müssiggang mit einen» Wrffen Krieg ausgestaubet hat. In Arhcit/ die Kriegsleüthe/ wann sie Als zu thun haben / so thun sie viel ^oses und Übles. .. . lr. Dannenhero alle weise Kriegs- ^the gestatten denen Soldaten kei- k? Mffiggang: Wann sie micht Ken in» Ernst / so kriegen sie im > chimvff: Wann sie nicht schlagest Fl dem Feind/so werden sie geübet wie Klagen / wie sie Sturm lauf- ^ie sie sich wenden oder lencken Der Römische katzius wäre ein Spiegel aller Feld-Herren. ^.Mattete seine»» Legionen keinen inÄ^gang / sondern hielte dieselbe K>M'r stets-währenden Übung der eM'Künst: Er sorgte vor sie als D .Fatter / und züchtigte sie wie ein Herr: Er besichtigte selbst die ih?En und Beschädigten/und liesse warten gantz genau und fleissig: ri^Mdesich auch in derZüg-Ord- dev^uld forn/ bald hinden/ bald in ^!na"^u/ und solches darum (sagt ) daß er destomehr Lieb bey Fur^x^bten gewänne/ und mehr ^enen Schwürigen einjagte/ Niemand aus seiner Ordnung Sechs und Siebentzigste Rede __._- Ichm dem Rhein undMoscl hakc-^ einenSchiffbarenGrabenvondre.hu! zwantzig taufend Schritt/ bey n/ui! gen Stunden/ durch sein Kriegs Mi gemacht. Was hat nicht Drususg^ than in Friedens Zeiten an dem Mu« - Was krobus der Kayser in der StU Rom? Was ^uZuüus in Egypten sey genug gesagt: Ein müssiges/trag, Kriegs-Heer/ ist eine schwehreLass^ gemeinen Wesens. Alle Blödigku der Kriegs - Kunst / alle Meutern) unter denen Soldaten / entlprE entweder aus dem Müssiggang «' Trägheit/ oder Vorenthältung Kriegs-Solds/oder gestatteter UM keit denen Soldaten. , I . Klcrcllus, V0N dem wir iN kM , schon oben berühret/ dienet zu euu wahrenBeyspiel/wie in einem zernu - temKriegs Volck die abgelegteZua)^ Disciplin wiederum eingeführet ko'', werden. Lajus 83i!uckiu8 Oispus lU', ner Römischen Geschicht-BeschreE meldet also: Als ^eceiiu8 inAftica ^ gelanget/ ist ihme von dem WiM meister ^illinus dasVolck angenM.^ welches er gantz trag/ müssig zagt/ohne Ordnung/ ohne Zuckt ner Arbeit oder Unternehmung/ Gefahr gewachsen / geschwinder dem Maul/ als mit der Faust/ Ejssl net die Feinde zu berauben/ und dem Feind ein Raub zu werden/ ohne Gehorsam und einiger EE ./ keit befunden / daß derowegen alsFeld-Obriften/aus der Kriegs-Volcks/ mehr beschwehruAp besorge wegen deroselben bösen ten/ als hoffender Hülffe zugeuE vie Hatte demnach / unangesehen Sommers Zeit schier vorbei). guMt ihme fürgenommen / den Fem" eher zu verfolgen / er hätte dann aller Römer löblicher Gewov' dasVolck durch scharffe W " ygs Haltung wiederbracht. / kM' Volck neben den bösen SstttN/ gäntzlich auch aus der Kriegs nung: Es wurden die hackten Kriegs- Gebrauch nicht auMMn Ein jeder blieb nack stincin^. An von Fähnlein ab: Viel unnutzu sindlein liesse bey Tag ter den Soldaten hm und wl^ 492 Nischen Einsthens. Der Hertzog von ist mit seinem Kriegs-Heer einen grossen Theil von Europa (nemlichen aus Spanien / biß ins Niederland) durchgezogen/ und ist doch keinemMen- sehen einiger Schaden meinem solang- währenden Marsch von seinen Unter¬ gebnen zugefügt worden / äusser daß neckst an Lothringen drey ^rLkibull- rer/ drey Schöpsen oder Widder von einer Vieh-Heerde abgejagt hatten/ welche aber doch so gleich zurück gege¬ ben / die Thäter aber stehenden Fuß mit dem Strang hingerichtet wor¬ den. Es halffe da keine Bitte/ weil das Verbrechen frisch / neu/ und das Erste war. Die Straffe dieser dreyen hat viel tausend andere gewär¬ mt. 14. Lornclius ü-tepos schreibt V0M ipllicrLce schier mir diesen Worten: Ipkicraces von Achen / wäre nicht so sehr wegen seiner herrlichen und gros¬ sen Thaten/ als wegen seiner gehalte¬ nen Kriegs-Zucht berühmt: Wiewohl er ein solcher Kriegs- Obrister gewe¬ sen / daß er nicht allein mit den Vor« nehmften seines Alters verglichen/ sondern auch nicht ein einiger / von den mehr alten ihme mögen vorgezo¬ gen werden. Er hat grosse Kriege ge¬ führt / und allezeit durch gute An¬ schläge und gehaltene Ordnung obge- sieget. Er hat neue Kriegs-Satz-und Ordnungen aufgericht/ neue Waffen erfunden/ die Art derPantzer/ und das alte schwehre Gewehr geändert re. Bey Corintho hat er sein Krieg-Heer in so gute Ordnung/ Zucht / und Ge¬ wärtigtest gebracht/ daß keine Völcker in Griechenland weder hehertzter/ we¬ der tapfferer/ weder mässiger / weder geübter zu finden waren/dann/ wann sie nicht schlugen mit scharffen Eisen/ so schlugen ste doch mit stumpffen Ge¬ wehr : Wann ste nichts zu belagern hatten / so befestigten ste aber solche Plätze und Orthe / die__ rung sollen ausstehen können: Und al¬ so mit stäter Arbeit und Übung/ wann ste auch vom Krieg mässig seyn/ so er¬ zwange den Sieg über den Müssig¬ gang/ sagt Lornclius d/epos. Um den Müssiggang zustürtzen/stehen annoch > _ Von der Rriegs - Zucht Ueereten die Früchte auf dem Feld/ Milderten die Mayerhöff: brachten vorn Vieh und leibeignen Knechten Nie Beuten ein/ verhandlet».'» auch mit den Sudlern/ Marquaten M gegen zugeführten Wein rc. End- M kan nichts fo schlimm / sagt Saiiu- und Schand-loß gesagt oder er- At werden/ daß an Leichtfertigkeit Trägheit fürfallen möchte / wel- ^s rn diesem Lager nicht im Schwung Mngen. .. l6. Aus sothanem Hochbeschwehr- >cyen Werck hat sich iViecellus nicht oeriiger/ dann gegen seinen Feind/ als rÄ tapfferer und verständiger Feld- siMer erwiesen; indem er das rech» Alltel (ftynd die Wort Laiwan) Mhen den Ehr-Geitz/und der über- Migen Strenge / so wohl zu treffen Me/ daß er ohne Meuterer)/ und ei- Fw Aufstand des Volcks/dcmUuwe, !^ntzlich abgeholffen. Dann erst, am Gelegenheit und Ver- hMlung zu solcher Unordnung aus M Weeg geräumt/ und ernstlich ver- Mten / Laß niemand kein gebachnes ^vd / oder gekochte Speisen im 2a- Mauffen/ baß dem Lager keine MdebKöch nachziehen / und daß kein Meiner Knecht/ weder im Lager/ noch Nadem Zug einen Leibeignen oder M-Thier haben sollte/ und hat söge- Aen gantz gemächlich die erste Zer- Min der Kriegs-Zucht/ nemlichm sg/.Zartigkeit und Sinnlichkeit abge- Neben dem hat er sich über ÜAüstiggang und daraus erfolgter dcr^rmg gesetzt: Er liesse täglich mlchUger aufbrechen / und jederzeit HM anderst/ als wann der Feind in rMu/vder nechst an der Seiten wa» ^r.^orschantzen und umgraben / die Mten ordentlich und starck aufzie- W Ablösen/wechseln/und alle Augen- dem Gefecht bereit und fertig Ken ,'^ud an dem allein wäre nicht lägt 83iiuskiu8, sondern über das/ Leiuk sEm mit den andern Haupt, Ma« si^stig besichtiget/ alle Unord- lstäa^äestellet / die Verbrecher ge- eia^.^ die Unter-Befehlshaber mit keni?LBeyspiel so angefrischet / daß //komische l.eZione8 bester geübt/ wren Obristen gehorsamer gewe- -.49? sen/ auch sie dahin gewöhnet / daß/ wann von dem Feldherrn zürn Gefecht die Losung gegeben / sie ohne ihrer Haupt-Leüthe Mühe und Stellung al¬ so in ihren Ordnungen stunden / baß es schiene/ ob wäre ein jeder von ih¬ nen ein Befehlshaber/ oder grosser Officier gewesen. Mit diesem Kriegs- Heer hac er das berühmteste Volek in Griechenland / nemllchcn die Sparta¬ ner/ zweymal geschlagen/ und m die Flucht gebracht / mir gar keinem Ver¬ lust seines Kriegs Heers, ^rcaxcrx^, ehe er Egypten bekriegen wollte / bate von den Athenieuscrn den Iphicraten zu sich/ und erwarbe ihn auch mit sei¬ nem grossen Nutzen: Dann er hat des ^rcsxcl-xes Volck also in der Kriegs- Zucht unterrichtet/daß/gleichwie vor¬ mahlen Fabianische Soldaten die Rö¬ mischen genandt wurden / also auch dle Iphicratenser bey den Griechen un höchsten Ruhm gewesen. Kurtz: Die Rriegs Zuckt begleitet das Glück/ Und dieses bringe ihr den gewis¬ sen Sßieg. i7- Höre/ was GOTT durch dm weisen Lcclelialln redet : Disciplinam, qui abpcir intclix eck, Lc vacua spcs il- lorum, öc labore8 sine sruLku, öc inurili» opem eorum. weiche die Zucht ooerDisciplin von sich wecffen/derer Hoffnung ist lär/ und ihre Arbeit oyneFruEt/ und ihrewercke wer¬ den nrchrs ausgeben. Ist nun die¬ ses wahr ? so muß das Widerspiel in seinem Sinn auch wahr styn: nemli- chen / welche die Zucht und Disciplin erhalten/seynd glückseelig; Ihre Hoff¬ nung wird nicht lar seyn / ihre Arbeit wird Frucht bringen/und ihre Wercke werden wohl ausschlagen. siiim8 sar hat allein mit vier tausend wohl« geübten / gehorsamen Soldaten/dm grossen kompejum, seinen Ehren - Nei¬ der/ m Grund geschlagen; den Römi¬ schen Reichs - Rath unterdrücket; die Römische Ober-Herrschafft zu Boden gestürtzet / gantz Italien aus ihrem Sitz und Stand gebracht / und stch zum ersten Kayser der Welt aufge- worffen. klucarcbu5 vermeldet die üc- fach. DiscipIinL öc üclei sui Mici8 laoa O g g Z rocul» s und Giebentzigste Rede. Lorum äcduic. ^iie dlL?e Groß/ Toatsn/ und daraus erfolgte um begrchlrche Glückseeligkeiten seynd bloß der Zucl/t und Creue selner HZoldaren beyzumejstn. i8. Aber em frischers / vor ioo. und schier §o. Jahren/hat Europa an der unvergleichlichen LonlluicL des ^lexanäer karneiius, eines HertzogM zu ?3rmL, und Königlichen Stadthal¬ ters in Niederlanden gesehen. Dieser wäre von seinem König / Philipp dem Andern/ beordert / mit etlichen weni¬ gen theils Spanischen / theils Jtaliä- Nischen Legionen oder Regimentern in Franckreich einzurucken / und der Catholischen Liga daselbst beyzupflich- ten / so er mit ungemeinem Glück ver¬ richtet/ und daselbst mit seinem weni¬ gen ( aber wohl UilLipiimrten und ab» gerichteten) Volck so viel ausgewür- cket/ daß die Nach-Welt darob entwe¬ der zu zweifflen / oder hoch sich zu be¬ wundern haben wird. Sein Gegen« theil wäre Heinrich von dlavarra, her¬ nach gewordener allerchristlichste Kö¬ nig/ der klügste/ erfahrneste und tapst ferste Kriegs Held seiner Zeit. Dieser wäre in seinem eigenen Land / er hatte eine Armee von vierzig tausend Mann/ und drüber: Alle Städte und Paste stunden ihme offen / die Einquartie¬ rungen frey nach seiner Wlllkühr/ al¬ ler Kriegs-Vorrath sicher/ gewiß und beywcsig. Hingegen aber in allem deme empfände kamellus das Wider- sptel: Dann seine Armee wäre über die Helffte schwacher / in einem frembdell Land / und unter allseitigen Feinden/ kem Paß/kein Quartier war ihme of¬ fen /.als den er mit dem Degen in der Faust erbrochen: Er fände keinen Kriegs - Vorrath / kein Proviant / kei¬ nen Kriegs-Sold / als den er mirge- bracht: In Summa/ein großer Un¬ terscheid wäre zwischen diesen zweyen vornehmen Kriegern / gleich wie in der Macht / also auch in der Kriegs-Zucht/ welche bey dem Hertzogen allen Man¬ gel ersetzen hat müssen. Dann ob zwar Heinrich um viel mächtiger und starcker gewesen/ so wäre aber karne- lius mit einem mehr abgerichteten/ standfesten/in vielen Gefährlichkeiten Versuchten UNd wohl - öiscixlimrten Volck versehen : Und eben dieses die Ursache/warum es E Heinrich bevor gethan / und Mn Kriegs-Ruhm weiter hinaus und enp vor gebracht hat. Höre Wunder - kärnellus hat im Angesicht seines Gil gentheils des Königs zu deavürrg (der dreymal flarcker war / dann er/) zwey grosse /weite und reissende Sleo- nie/die 8cme undll.llott^mitdemE tzen Kriegs - Heer / Troß und DE rem Geschütz/ohnedaßihm dergME ste Abbruch geschehen wäre / über¬ setzt / und alle Gefahr/ sowol von E Feind / als von denen aufstci'E, Wasser-Fluthen/als ein anderer^ sieghafft getretten. Erv« gemeldten König Heinrichen D gantzen Frantzösischen Macht von Stadt Paris / die schon in Zügen ckisrepucirlichen Übergabe lage/Ef ragt; in sein des Königs GegssfL belagert / und / ungeacb, angelangten Königlichen Entsag2 obert: corveii in einem BH mmmen/und zugleich detnKön-ß l Schlacht geliefert: Rehis zwE entsetzet ; Bey ^um^-err dcnÄ,-- schier gefangen / und in allen mutzeln denen Frantzosen obgEr) Bey allem deme (so zu bewundssE wäre kamelius von der Cathsb?^ Liga (zu deren Hülffe erabgeE^ wesen) mehr angefeindet / als chrt; allerseits von der FraE'U Navarresern / lind ?roccü-E^ Reichs-Fürsten ihren Armeen »L züngelt/und,/dem äusserlichen nach/gleichsamaufdie gewisseSEh / Banck/und nie hoffmde ZurufLet dahm geschickt. Nichts dcstolvKt gleichwie er auf seines Königs , mit wenigem Volck / gantz uncu^st cken / in Franckreich gerucket / Ruhm - würdig / und nut Elen Palmen prangend / aus des , Landen / in bester Ordnung gen / allen guten Ausschlag d^ W- Zugs / nechst GOTT/allem derKr Zucht undStandhafftigkeitselnU^ baten beymessend: Wie es dann Lebens Beschicht> Schreiber ausdrücklich bezeuget. AH Ej-D wahr / daß die Kriegs - Zucht M beZleitet das Glück / und wo d^.M Von der Kriegs-Zucht. Kriegs selbst ist zur Hand der Sieg. Es ist Merlich zu erhalten/ sagt iKemiKo- vey dem Cornelius l>lepos, daß man V einem dem Feind nahe gelegenen iÄ!lcher gehen und leben könne: M Ist doch kgraellus sogar in des MesLand/zwischen mannigfaltigen weit stärckeren Feinden / als er Ar/und Zugleich unter verdächtigen Munden/ nicht allein sicher / sondern M Steg - reich / vermittelst der blos Zucht / ?ur*kommcm ,affcn ihnen alle Feld -Obrn ' aus diesem wahrhafften und de¬ ins Feld lausten lassen. Wie solches die Römische Soldaten dey der Armee ins Gesicht bekommen / ist ihnen ein. so grosser Schrecken eingejagt worden/ daß keiner ausserhalb des Lagers her¬ vor zu gehen sich unterstehen mögens dardurch er Lufft bekommen / mitkc- pucatlon der Haupt-Schlacht zu ent¬ gehen / zu welcher er sonsten sich zu schwach befände / und suchte die gegen- theilische Armee mehr zu zerrheilen/ als mit der völligen zu schlagen. Da- hero nicht gar viel Tage hernach hat Dlannibsl den l^inucium U.uturn, so Übtv die Reuterey Obrister war / mit List zum Streik herfür gelocket / und in die Flucht geschlagen. Scmpl-oniun^ Qracckum.daerzum andernmal Bür¬ germeister war / hat er in der l-ucs- nischen Gegend / als wäre er Abwe¬ send / ins List-Garn und vom Lebm gebracht. Den OlLuclium Uarcellum, da er zum fünfftenmal Bürgermeister gewesen/ hat er bey der Stadt VcnuK auf gleiche Art geschlagen und das Le- ben benommen. Also listig hat ttan- nibsl seine Schlachten angebracht/ daß endlich keiner von den Römischen Feld, Herren / so lang er in Italien gewesen/ sich wider ihn in die Schlacht zu se-. tzrn getrauet hat. ^nnc> 1684. haben die tzürcken getrachtet bey der BeU- seruns 1. Gist offt geschehen / daß j die Feinde mehr durch . einen listigen Kriegs- Fund/ als durch Wehr und Waffen überwum denseyndworden.Durch 2 Manns Klugheit / kan offc eine WArmee erhalten / und ein in der FK stehendes Land befreyct/ ja U andere steghaffc gemacht werden, kj. Amitzrer Leuthe Anschläge/ haben anders Absehen/weder sie es ?^^rn mercken lassen / und erzwin- den Sieg dadurch / als mit der Vp ^lnen neuen KriegsFund er, wann man dem Feind nicht Wachsen ist / wird für gut und löb- ^rkennt l wiewol darhinter die ßx steckt, ttgnnibsi hat die mesi ^?lachten mit List angefangen/ 8en Ehre den Sieg darvon getra. hat er e. riammium den srgg^chen Bürgermeister beym See ßia>,^o mit seinem KriegsHeer li- Ken Arben und geschlagen; Deßglei- chiNjM"' (ob zwar dieser ein ver- I? Dnnscher Feld Herr war) M bey tunckter Nacht die Misev un die Hörner gebundene LlM ungezündet / und deren einen "^Hausten hin und her zerstreuet 495 währten Beyspiel eines so grossen und klugen Kriegs Manns / die Kriegs- Zucht und Disciplin , durch welche mit wenigen viel ausgericht kan werden/ anbefohlen/und abermahlen von dem Geist GOttes durch die Feder des weisen Manns gesagt seyn: uneck- iciplinsm, ne climiccss cam > cuikoöi il- lam , ^uis illa uc Vim cu2 : ?5ovcrb. 4. Halte die Kriegs, Zucht / lasse solche nicht abkommen/ bewahre fest dieselbe/ dann sie ist dein Leben / dein Glück und Sieg. 2 l c A iv 2 then / so daselbst versteckt ltM § dessen schickte er einen Reit- Kn^ 'kl! Z er¬ li¬ eg K l/ -e u i k i 49B Serien Feinden ( denen indessen das Mnere Sprengen und der Muth ent¬ öle) und ließ denselben andeuten / sie Men in die Gnade ihres Fürsten sich Mben / oder es würde keiner mit °kni Leben darvon kommen. Weil sie A.glaubeten / was sie höreten / be- Mligten sie gerne alles / und legten die Affen nieder: Worauf er zu ihnen ritte / dcn Eyd von ihnen nähme / daß lre m der Stadt Hulst sich ihme gefam stellen sollten/ und sie folgends ih- Weegs reiten liesse. Also hat er sollest der Beschreider dieser gefähr» Mn^hat) den Feind überlistend/ Wund die Semigc vom gewissen Tod vver Gefangnus erlediget. . lo. Eine frischere Kriegs-List hak i6^8. die Stadt Stralsund mit Mn Schaden erfahren müssen. Die. L.Dtadt / als sie gesehen / daß der Mcks-Stern die Schwedische Macht fassen / und nunmehro viel heller ,7'lkn Brandenburgischen Waffen Uten wolle/ hatte schlechte Luft die Mwedische Parthey ferner zu halten/ um dieser willen sich von Bran. Murg belagern und verderben last M bevorab/da man von dieser Sei- ihr viel verhiesse / sogar sie zu Mer fteyen Reichs - Stadt zu machen: Lannenhero wurde dieses alles in dem M in reiffe Erwegung genommen/ dahin geschloffen / daß sie sich vor in die Zreyheit setzen wollten. Be- Uten also den darinnen liegenden schwedischen Lommenäsoten / lhne . Mendez sie ferner mit der Besatzung Unschönen / mit solcher ehest auszu- ^?En/ und sie inderFreyheit/wie sie diesem gewesen/ leben zu lassen. Der aber / ehe lhm dieses zu- tiAthet wurde / bedachte sich auf ei- / wordurch er der Stadt sich ^versichern getrauete. Erstellte Ui.^E ob er gar gern aus der Stadt te!, ?m Kriegs - Volck abziehen wob. teu ,. derohülben die Raths-Her, m L? ^le vornehmste Beambte / uin sich von ihnen zu be- cihM^u/ auf ein Gastmahl. Wie sie h ' M lustigsten waren/liesse er ih. lvai ^?^s^lossenes Schreiben / als ter eoen von der Post käme/un- fahrender Mahlzeit überliefern; stellte/ nachdemeer solches überlesen/ sich über die Massen mißvergnügt/ und übergäbe solches seinen Gästen nacheinander zu vernehmen. Dec Jnnhalt desSchreibens wäre ein Or¬ dre von dem Schwedischen Feldherr» Wrangel / nemlichen / der Lommen- clanc solle sich der Schlüssel und Thor versichern / es möchte auch kosten was es immer wolle. Diesen guten Leu¬ ten vergienge bald der Lust zum Essen/ und erblassen durchgehends alle. Der eommencisnc aber sprach ihnen viel Gutes zu / sie sotten dem Befehl gut¬ willig Nachkommen / und ihme die Schlüssel und Stabt-Thore zu Hän¬ den stellen : Als sie aber dessen sich weigerten / liesse er etliche Soldaten/ die eigenes Fleistes in der Bereitschafft stunden / ins Zimmer eimretttn / die da des Feld-Herrn Ordre ms Merck bringen sollten. Mei! nun alle Rarhs- Herren und Stabt-Beambtm bey- sammen waren / und sich vor Ersen und Banden besorgcten/ also/um sich von dem Unheil zu retten / übergaben endlich die Schlüssel dem eoMmen^n- ten/und raumeten ihme die Gewalt über die Stadt lediglich ein. Der. gleichen Rancke und Listigkeiten seynd ünverbotten / wann sonsten die Haupt-Sache an sich sechsten nur ge¬ recht ist. l i. Vor ungefehr wenig Jahren / vemlich i6-o. ist Esseck durch ein ScrareAema und Kriegs List V0N dc'N Kayferlichen erhalten worden. Dann nachdeme Kci§r2cl wieder in der Tür- cken Hände kommen / fasteten dieselbe wiederum einen mehrer« Muth und Hoffnung / ihre kroZreüm weiter hin¬ aus zu führen: Dahero weil sie wü¬ sten/ daß Esseck ein impoi-camer Platz/ und noch gar schlecht / von der vorigen Belagerung her / repgnret / berenne- ten sie denselben erstlich / und sttztm sich hernach darunter mit einer recht¬ schaffenen Belagerung: Ungefehr aber warffe sich darein der unerschrockene Hertzog Oo^mit Mann / die aber nicht genug waren / die ohnedem ruimrte Vestung vor einer so grossen Gewalt der Türcken Handzuhaben. Es stunde allbereit dieVestung ander äussersten Spitze der Übergab/da der Rrr r Hertzog Sieben und Giebentzigste Rede. _ von Lpil-O und /^bam'en / nach dem un^ glückseeligen Fall des Griechischen KE serthums / von Türcklschen WE'" bezwungen / dem Kayser ^murarb hui- digen müssen / welcher ihme darum noch seine vierjunge Printzen/als Wer¬ feln/ von der Seiten genommen / lre bald darauf beschneiden / und nach m Hand in dem Mahumetamschen thum unterweisen lassen : Unter E sen wäre der letzt-gebohrne der Lievr chefte und munterste Printz/ sonst l» der Heil. Tauff ^corZms, hernach vo» dem Groß -SultanLLZnclerbeA, st M den Türcken soviel als Herr^ex^ heisset/benamset. , i Z. Nach dem zeitlichenHintnE alten Fürsten esünocren / an E daß der Sultan einen von gedaE» Printzen / die allbereit Mannbar ren / mit dem Fürstenthum von^„/ und Albanien belehnen hatte stuI zöge er solche vielmehr ein / un-nff,. alle Printzen / äusser den jünE LcgnäcrbeZ, dessen Tapfferkeit gleichlich war / und sich seiner rn^ Feld-Zügen/ darinnen er sich dE, stalten verhalten / daß man M „ der Groß-Türck habe noch nicmav. einigeSchlacht unter seiner AnfüE verlohrcn/ gebrauchet/ mitG-G' richten. Darum fienge Loanäcrv s der sonst im Hertzen ein verborg Christ wäre / einen Grausen un/ scheu an der Türcken TreulosM'",, empfinden; und von derselben stellte er sich von Mund aus als ctffrlgste Muselmann / im M,, aber hegete er einen unvergleichE y Haß wider alle Mahumetaner / grenge alleweil mit den Gedanken»' wie er sein Fürstenthum und Chrrstllche Vasallen von der schen Tyranney befreyen/ und ? .l Herrn seiner Erb-Lander / er allein von seinen Brüdern dem Tü¬ ckischen Grimm überblieben/am fen möchte. , r4- Es ereignete sich aber wuM^ llch die Gelegenheit/ welcher der . clcrbcZaucheiffrignachgesetzt/ lange nichtaus denHandcn gelastu'^,« er zu seinen Zweck gelanget rst» llchen die Schlacht bey ^or?.va, a ^^ der Groß-Türck 500 Heryog gantz unvermuther von einem Gefangenen erfahren / wie daß die Türcken in dieser vesten Einbildung waren / daß gewiß ein Entsatz von 2OOOO. Mann alle Stundenankomen sollte / dessen sie sich sehr besorgeten/ und weilen sie an -er Mannschafft schon vorhin grossen Verlust gelitten hätten/ sich schwerlich mit den Chri¬ sten/um Esseck willen / in ein Gefecht einlaffen möchten. Diese Furcht machte ihme der Hertzog zu Nutzen/ durch ein kluges LcrsceZema oder Kriegs - List. Schickte derohalben in der Nacht alles / was immer in dec Vestung von Trommeln/ Trompeten und andern Kriegs-Spiel zu finden wäre / samt vielen Pferden zugleich/ auf die andere Seiten der Vestung/ wo sie von den Türcken nicht umgeben wäre: Daselbst liesse er die Ausge- fchickte einen Lermen und greulichen Tumult machen / so gut es seyn hat können. Diese kluge Kriegs List bat stattlich ausgeschlagen: Dann die Türcken vermeynten / daß der Entsatz würcklich kommen seye/ gegen welchen sie sich nicht zu wagen getrauten. Als machten sie sich bald auf / packten al¬ les bey der Nacht zusammen / und Hu¬ ben dieBelagerungauf/ also/daß des andern Morgens kein Türck mehr vor der Vestung zu sehen wäre; bliebe also dieser Haupt - Paß durch diese Kriegs - List des klugen und zugleich großmüthigen Herzogenvon dem Ottomannischen Joch errettet / und in der Christen Gewalt. 12. Von dergleichen Kriegs-Listig¬ keiten wäre wol ein gantzes Buch zu schreiben / so meines Vorhabens nicht isi / allein eine mag ich nicht umge¬ hen / wordurch -er aller Welt sowol dekandte als berühmte äcgncicrbeZ sein Fürstenthum Lpirus aus den Händen einem des Türcklschen /^.murscks gerissen: Ich schreibe von dieses Helden Groß- Thaten (diesogar in des^ercuiis Zei¬ ten taugen) und gethanen Wunder- Streichen an seinen Feinden gar nichts; sondern von einer eintzigen Kriegs- List/die er glücklich an dem Kayser ^muracll angebracht / und verhalt sich also: Im Anfang des funffzehenden LccuU hat Fürst Johann Lsttriocra, Kriegs - Llp. 501 Nisöi den Sieg hat lassen müssen / ver- dem Regiment von dem vorMigen fasste den 8c3näerbeZ, sich seines Mtheils zu gebrauchen/bevorab/ 7^ er ein Ursache und Beförderer Mre des Christen-Siegs / und daß Vezier , welcher die Mtze Türckische Armee commanckirte/ M dem ttunmscie, neben vielen andern ^Eischen Befehlshabern/ gefänglich gehalten worden ist. Nun bey Nr Verwirrung/ und daß die Tür- 'Me Armee insgemein das Haasen, Mier ergriffen/und seine eigene Ret; Mledem erlaubt ist gewesen/ hielte stets der 8c3näerbeZ mit etlichen Mauren Lpiroten (die als Gehuldig- s vem ^.muracb, in diesem Krieg ha» Dvienen müssen/) beydem Staats- Munen Schreiber des gefangenen / und gienge ihm mit den Mlugen/ als wann er ihn von dem Msttzenden Feind bedecken wollte/ ^we,l auf der Seiten/ bis sie nechst vas Land Lpiru8, und zwar an ei- N engen Paß gelanget ftyn : Da "Mbe er mir seinen vertrauten Lpi- den geheimen Schreiber / kne» M ihn auf Türckisch / und schleppte NZrades Weegs nach Lp-ru» - Da- Nst nähme er ihm das Turckrsche ^ars-Petschafft hinweg / und be- k«nge denselben mit allerhand Be» Nhungen / daß er im Namen seines ^GHeziers eUsrambcZ ein Schrei- N un den Türckischen Lommenäan- ^"dcr Fürstlichen Residentz. Stadt stt^ausfertigen sollte; wormit dein. aus Befehl des Groß- Sultans aufgetragcn würde / daß ec kMzüglich gegenwärtigen 8L2»6er. als von der Pforten neu crküsten Schaltern über Lpirus, das Regi» lamt der Besatzung / einraumen Nachdem aber dieses gesche- sch"/wurde gemeldter Groß-Vezieri- ^Mecrecariug und seine beywesende n^^kn von dem 8can6erbeZ und sei- tiiedMeimen Christlichen Helffern ltzMesäbelt / er aber gienge mit dem kr aN hach der Stadt Ooia, allwo kin TürckischerkZy und Kriegs- dia,,wter sogleich eingelassen / freu- tznliMangen/ und ward ihme/nach halt des Brieffs/ die Stadt samt eommen^snten übergeben. Nach dessen Abzug fertigte er ftine geheime Freunde in alle Städte und veste Orte von Lpirus und Albanien / zeigte ihnen seine glücklich-angebrachte List an / er- mahnete alle die Waffen zu ergreiffen/ ihre alteKreyheit zu verrheidigen/ und ihrem natürlichen Fürsten zu huldi¬ gen. Auf diese kundgethane Erinne- rung rüstete sich alles / wasimmerdie Waffen hat tragen können / und in kurtzerZeit muste alles/ was Türckisch war / unter den Säbel kommen / oder das Land raumen : Ihme aber hul¬ digten nicht allein alle Eroten und Albanier / sondern richteten nachge- hends mit ihrem neuen tapffern Für¬ sten die herrlichsten Victorien wider ^murark aus / biß dieser unter der Stadt Ooia, nachdem er sie mit lüOvoo. Mann umsonst belagerte/ und ihme der 8cgnäerbeZ soviel Tür- cken/ als Belagerer waren / in unter¬ schiedlichen Schlachten vorhin nicder- gelegt/ er auch selber mit eigener Hand in die Z OOv.Türcken in mehr klonen niedergesabelt / vor Grimm / Wut/ und Zorn seinen tyrannischen Geist aufgeben hat müssen. 8can6erbeA wie- wol er der streitbarste und tapfferste Ritter war/deme in vielen Meulis keiner gleich gefunden worden / nichtsdesto¬ weniger hat er in allen seinen Kriegen nicht soviel auf seine Stärcke/ als auf sein Vortheil und listige Anschläge sich verlassen; dann in der Macht und Stärcke übertraffe ihme weit mehr der ^murgck; aber mit der Kriegs-Klug¬ heit machte jener diesen so zu Schan- den/daß er sich auf jenes 160000. allein mit 2O0OO. mehrmalen setzte / und die¬ selben aus dem Feld schlüge. Dahero bleibt wahr / daß zuweilen ein Feld- Obrister seine Sache im Krieg glücklich ausführet/ nicht eben durch die Tapf- ferkeit seines Kriegs-Heers / sondern durch die Klugheit seines Verstands. Lylknäcr hat emen grossen Namen hin¬ ter sich mehr durch List als durch Tu¬ gend gelassen. Gar selten fehlen die¬ jenige Anschläge/ die von der Tugend entsprossen/ wann solche durch verschlag gene Weege ausgeführt werden. Rrr z Acht z 02 Acht undGiebentzigste Rede. Wcht und Webenhigste Uede. e e Ein Fürst soll unbehutsam ; bey einem grössern / we¬ der er selbst ist / Hülste suchen. Dreß ist äusser __allen Zweiffel/daß sehr ge¬ fährlich fcye/ um eine solche hülffliche Macht/ die stärcker ist/dann die eigne/ oder dich nicht weniger/den die feind¬ liche beschwehrcn kan / anzulangen. Allzu mächtige Beyhülffe eines fremb- den Potentaten gräntzet gemeiniglich mit inländischer Gefahr des Staats. Wer ist unter denen krivacen/der ihm gerne Unruhe macht ohne Nutzen; Und soll ein Fürst so unbehutsam seyn/ daß er seine Insassen und Völcker in die Gefahr setzen wird / ohne Gewinn? Der die Hülste suchet/wird nie genug¬ sam versichert / sie würcke dann von ferne / und geringer seye/ dann dessen Macht/ der sie suchet. 2. Ist nicht dasKönigreichHungarn Das Mächtigste in Europa gewesen/ Das weiteste an Land/das reichcste an Gut / das streitbarste an Volek und Kriegs - Macht? Es wollte sich aber nicht vergnügen mit eigner Freyheit/ sondern suchte bey dem Groß-Türken (dessen listiges Absehen ist/ jederzeit mit der anderen grösten Schaden/ sein Reich zu erweitern) mehrmahlen den Schutz / und brachte in sein eignes Land den Feind/ wider seine von GOtt gegebne Herrschafft und Könige. 8ce- xkan Lo^gj. hat den Türcken zu Hülff genommen wider Rudolphen den An» Dern. Ebenfalls der Graf von Zyps/ Lcepkgn lopoly, führte den Lol/msn an wider den König Ferdinand. Un¬ längst bey unfern Andencken/ im l 662. und 1667. Jahr/ist unter denen Hun- garischen zu-Ncusoll versainmleten Ständen / die annock glühende Auf¬ ruhr und meineydige Verbündnuß ge¬ schlossen/ und zu dero Grund und Eck- Stein die Türckische Macht gelegt worden. Neulichst / unter dem toll- sinmgelHeKeii, haben so gar die Stän¬ de den Ottomannischen SüMo nommen/ das Königreich verpslE der rVt2Zn3cen viel persönlich dem Vezier vor Wien gehuldiget/unr Knechtlichen Zinß angelobet. z. Aber wie offt und viel chen unbehutsame VerbündnuAU „ diesem allzu mächtigen GastAck^ sevn; so offt und viel hat Diese ständigedlacion Stadt und LandrA lohren ; Gut und Muth aufE^ auch mit ihren Augen gesehen M stes ( verstehe Weib und Kinder / die ewige Knechtschafft zu sWA Also schadet die Hülste eines MA gen / wann sie allzu viel in die ' gelassen wird. ,. .„.F 4- gosnnes?aIreoioZU8 hat gltistl >^j sig geirret/ indem er mit/^mursck- Türckischcn Sultan/ die BündMAjn gegangen. Dann er hat nickt j,i mit seinem Schaden gesehen / die sechtzig tausend der Türcken ropa über geseglet: daß AdriaEoff- Thracien zu einer Residcntz oder statt der Türckischen Monarchen A den ist: sondern auch/daß er/^'.F samt dem Orientalischen^.,,^ thum / seinen allzu mächtigen genossen den jährlichen Zinß versprechen müssen. vit 8. Die Chineser rufften^ arijci' Tartarn um Hülste an/wider Kayser l/icunZ^am: die auch ,Aßch seynd: in vielen Schlachten obAt^n- und endlichen den Kayser vcu Aber sie wollten so lang nicht weg / biß sie ihren junE^M rischen / sechs - jährigen KoW Printzen zum Kayser übero^ 'M^ net hatten. Dadurch stynD ser in die Hände einer ssew^Mlccs ckerschafft gerathen / und . MH.kcit bey ihren Helffern die Frlud. gefunden. „ yewäbtf 6. Lrgjgnu; Loccslmus fei' dieses alles/und giebt zun^u. B-eu gende Lehre/mit gantz nackdru cck Worten: Die Hülste suchen ' -HUM.50Z Gewinn» Fallet nun dieser/ so ist die Hülffe hin. Sothane Hülffe ist ein Cörper von gantz leichter Verwesen- heit: zergehet/und relolviret sich gleich in das ursprüngliche Wesen / oder wie die kluloloplli reden : in marerigm pri¬ mem, und verb ) dann ein blo- ser larer Klumpen oder Glotz/ein We¬ sen ohne Gestalt / eine Macht ohne Krafft/ eine Noch ohne Hülffe/ ein Vo¬ gel ohne Federn/ein Spott und Hohn der Feinde. Die Hülffe / wann sie ei¬ nen viel avanciren / ftarck und mächtig macht / wird gebrochen durch den Herrsch-Eiffer: Wann aber sie in den Verlust gelegt wird/stehet gleich ab/aus Furcht eines weitern Unglücks. Kurtz: frembde Hülffe / wann sie nicht gleich hilfft / hilfft selten. Dann die regie¬ rende Herrschafften haben in ihren Staats-Sachen unterschiedliche Ab- ziehlungen/ nach Gestalt der Umstän¬ den und Zeiten / und je langer sie ver¬ ziehen mit der Hülffe/ bekommen und erfinden mehr Ursachen/solche zu m-n- dern / oder gar abzuschlügcn/ offt auch demFeind beyzulegen;Angesehen/daß ei¬ ne jedwedere Potcntz/ bcfoderist ihr eig¬ nes Imcl-esse beobachtet. Masten auch alleBündnussen und Alliantzen/wann sie nicht gleich/so lang das Esten warm ift/geschmiedet oder geschlossen werden/ pflegen Mittler Zeit abzukühlen / um so viel/als lang ihnen Lufft gelassen wird/ darüber zuberathschlagen/und nachzu- dencke. 8Limu8,wir wissen/sagtder statt¬ liche Geschicht-Schreibee sskucyäicies in dem z ten Buch/ nee iocer llomines llabi- jem Zmicicism, nec incsr Qves iocieca- rem, ncc incer iummvs lonZam esse pz- Qorum 6äem. Daß weder unter denen privac-und gemeinen Lcurhen die ^reundschaffr/ noch zwischen denDurgerndie Sippstkafftlang bestehet; Viel weniger aber behar¬ ret unter denenGrosien undMäch- tigc betiändig/dieVesthalcung des aegebnen Trauen Und Glaubens/ oder versprochenerHülstsleistung. Es sehe dann/daß solche geschehe/ ent¬ weder aus Antrieb der Noch/oder aus Gleichheit des Vorhabens / selten aus Lieb derTugend uü Freundschafft. viss- Nutzen'/oder gwNm ric corum sxus Dann/so bald sich ent- ^Mohl nothwenbig / als natürlich Mg/ in allen Zetten gebraucht/unter ^Gleichen mit Gefahr/von Grossen MW und Falschheit» Darm aufs 'Mgsie seynd sie durch das Vorwen- A ihrer grossen Mühe ln den Besitz Milchen: und sinder inan darnach Strassen mehr/ sie aus derHerr- Mt Zu ziehen: Dann die Fürsten kernen stärckern Grund / als die ^Mng. Es ist wahr / daß / wann x3^taäc mit eigner Macht nicht kan selten werden / man norhwendig M Zuflucht bey den Freindden sm ff"' muß: Ist sie aber grösser / so lst " M desto mehr verdächtig / nicht Mger zu schaden / dann die Feindli- L Darum soll sie erstens nrchc ge- M werden / darin in der äussersten N: Andernfalls solche gesucht d^v/dergestalten einzurichten / wie der Römische. ZunfftMeistek tz M Uvio in dem 9. Buch ausgesagt pocenres, smocere velim, non daß die Mächtigen / wann sie ^.schaden wollten / ein solches nicht Mn thun können» . b?- Wie aber dieses LnsGerck zu fe- k!? zeigen die Staats-Kündiger drey- Ä Mittel: Erstlich/ daß in dem ab» Mteri Vertrag die sura die Fürstliche Hoheiten/ befo- Uber die ^.uxilmr-Völcker/m be- Ut-Form ausgenommen/ und dem 2,Mer Mn, vorbehalten werden. N andern/daß die würckliche Hülst WÄ" solche in derMannschafft beste- Hag Mm zu verstehen seye/ biß zu Aus- ^r Sache/ oder doch auf gewisse Gsp.Zum Dritten/daß die ^uxiiwr- tia s^ulffs-Völcker/ wann sie zu mäch- vdff ^suen/ nicht in die eigne Vsscem ^mü.Mgewaide geführet werden; (L.sib nicht/wann sie die vornehm- ^e,?,skder (verstehe die Städte und iibrssWn) eingenommen / auch die unter ihre Bottmässigkeit lcd^u. Diese Mittel seyn erheblich/ stew M jenem Fall allein / wann Hülffe uncntbahrlich ist. Trusten ist glückseelig derjenige frembder Hülffe nickt be- ^m^ann unsere verderbte Zeiten , ° , s u nicht einige Hülffs - Leistung llencibus op.moncku8 Sc vo!unc-ic-bu8 pe- Mcuresss. rocum S0U8 Dann/so bock Acht mrd SLebentzigste Rede. und chmedas inrenmsR^^' traut; welchen aber die p^r v st Frembde Hülffe ist eben ein Anzeigen mheimischer Schwachheit. io. Die Tangellaner haben rE die Mexieaner den Spanischen OM- sten - Kriegs-Befehlshaber ker6>^ cium Lorcclium zu Hülff gebeten: Dlk Hülffe wäre gleich da. Die ^-xicaM welche allein den Spaniern Ms" Trotz bieten können / seynd mit hülffe der ^nZcijsner glücklich u^/ wunden. Aber die ^2NA(.-IImer / E che nicht mächtig genug waren / den Spaniern zu widersetzen / tE weder den Sieg/ (der ihnen soM Amc^kn gebührete) weder " Beuche darvon/ sondern seynd bU dem Spanischen König zum worden. n. Also wenig ist auf fre^A Hülffe zu bauen / die so groß / M aleichso nahend ist/daß sie leichtB^ „ schaden könne. Die Römer durch Bündnuffen / HülffleistuH LNsrsstz überkommen / wie offt gerneldcl ' worden. Gleichfalls ist die manmfche Pforten durch unM/ me Annehmung der TürckischenSL von denen Griechischen Fürsten vA lasset worden / aus Alien in zu überscglen / unddendoppExsf serlichen Adler um einen Kopff zu machen. Ein unbegreiffEW Hängnus war es / daß die dE z, Griechische Fürsten sonsten nie thlg waren/ als allein in Anne V der Turcktschen Hülffe: m/t sie sich untereinander geschwachel^ii/ endlich des mächtigeren / nemb^,- chresGroß-Helffers des OtwKst schenTyrannenszuLeibeigenenwf seynd. Die Sache verhältsiEF 12. 'ttievciorus L.alcÄli's tlN w scher Kayser / bevor als er dab gesegnet / hatte seinen Zww unmündigen Söhnen einen G.u^st 504 cntzweyet das Vorhaben/und die An- sihläge zwistig werden/ enrzweyet sich das gantze Merck der Bündnuß/ und die versprochene Hülffe wird entzo¬ gen. 9. O verdammte Hülffe.' sagt?!u- lancler, wie viel hast du schon mit dei¬ ner eigennützigen Gleißnerey/ gerechte Fürsten bethöret? Jsaias der Prophet warnet im ztenCapitel: ?opule meus, qui ce begrum ciicunc (diö7O. ToÜMc't- scher lesen:) HUI ce juvanc, 4li ce cieei- piunc, Lc icam Zrellffm ruorum 6iill^3nc. Mein Volck l die dir Helffen / bc- trügen dich / und zerlköbren den Meeg deiner Gänge. Wie und warum dieses? Darum: weilen sie nicht suchen dir zu Helffen/ sondern ih¬ nen sechsten: Entweder/ daß sie da¬ durch ihrem sechst eignen Feind schwö¬ ren/ oder ihr mWges Volck mit frembden Beuteln unterhalten / oder auf deine Unkosten den Krieg führen; oder dein Land ausspehen/ oder inhei¬ mische Unruhe anspinnen / oder darin¬ nen sich gar setzen / oder wenigst nicht ohn ein Stuck Landes/ als einer Beloh¬ nung ihres Beystandes/ mit ihrem Volck abziehen wollen. Hundert Ur¬ sachen wenden vor diejenigen Für¬ sten/die das eigne Inrcrcll'e in allen Ge¬ legenheiten und Winckeln aufsuchen. Heist aber das nicht/ wie Jsaias sagt: <)ui ce juvsnc, re cieci^iunc. (^re betrügen dich mit ihrer gleistncri- stben Hülffe. Bekennet dieses / O ihr redliche Teutschcn! was hat in dem verflossenen Jahr-Hundert das Römi¬ sche Reich geholffen die Schwedische und Frantzösische Hülffe? Ach so viel.' daß es ihme hat gczüglct einen fchwch- rcn dreyflig-jährigen Krieg: So viel / daß es ein frembdes Volck eingefüh- ret/und sich von demselben so lang be¬ herrschen / ja in Grund verderben hat lassen : So viel: daß über alle verüb¬ te Verwüstung gleichwohl Schweden .. und Franckreich etliche edle fette Län- und Reichs-Vertretter / y'',scht/ der/als Elsaß/Pommern/Bremen rc. den ?aiToio§um > elW „„v dem Reich abgezwungen hat. cc und ihme das imerims-MgsiM" iuv-,nr,ipll rc clecipiunc: Ist allzu wahr die Verpflegung feiner die obvermeldte Weissagung: Die dir traut; welchen aber die Helffen/ die betrügen dich rc. Es ge- so weit eingenommen / her übel mit einem krancken Menschen/ zweycn jungen Printzen gas^, der ihm sechsten nicht Helffen mag: aller Hoffnung zum Regrmun n^ ihnen doch die erste schon sauer genug ankommen. Als wurde ein Spani¬ scher Fürst / der Welt - berühmte ko¬ dier, mit einer Armee von lauter Spa¬ niern / in die Griechische Dienste ge¬ nommen. Dieser nahm stch mit Eifer der Sache an / schlug die gefährliche Türcken-Hülffe zurucke/erwarb dasAb- gedrungene wieder / und erschcrllete sein Ruhm aller Arten / daß der Kayser dardurch bewogen worden / ihn no 1Z04. zum Reichsgenosten anzu« nehmen; so aber der Erb Printz sich darob dergeftalten entrüstet / daß er den tapffern koZicr zu sich eingeladen / vorwendend / ihme seine Freundschafft anzubietcn / und seine Tapfferkeit zu beehren; hingegen aber liesse er ihn meuchelmörderisch niederrichten / so die Spanier hoch empfunden / und machten stch aus Freunden zu Feinden; aus Helffern zu Räubern; bekamen das Fürstenthum ein; wüteten r2» gantzer Jahr durch / biß sie das völlige Griechenland ausgebeuthcc/ und zugleich mit Feuer und Elsen ver¬ berget und verwüstet hatten. Also ist den Griechen schon die andereHülffe zum Verderben und Untergang ge- dyen. 14. Aber die dritte wäre die fchwe« reste / und der entstandene Zwie¬ tracht zwischen den zweyen cis, nemlich zwischen dem Groß-Vat¬ tern und seinem Enckel / gäbe einen grossen Vorschub darzu. Der Jün¬ gere flöhe vor dem Groß-Vatter na- chcr zu dem Luitän, aber seine Flucht bahnete ihm den Weeg zu dem Sieg : Dann der 8uican machte ihm bald unterrhanig gantz ^racien und ^Lceclomen / und käme mit 50000. Mann nach Locittancinoxei demGroß- Vattcr unter die Augen / setzte dar¬ durch den Kayser in grosse Sorge und Furchten: Es mangelten auch beyder- stits keine Anhetzer und Zuträger / die dasHauß - Feuer nur anzündeten/und keiner löschen wollte. Nichtsdesto¬ weniger auf Zuthun eines beyderseiks Verwandten / und trefflichen Für- ftens / mit Nahmen kkiies - wurde zwischen dem Groß Vattern und sei¬ nem obsiegenden Enckel der Frieden Sss geschlich- _^sc yaoucye pu lste. 505 und Leben abgeholffen/ und das mahlen frembde Hülffe zu suchen / da Mdrgte Griechische Kayserchum sel- ' ' ° / angetretten. Welche grosse Mord- yat der gerechte Himmel ungerochen !eyn nicht gestattet : Dann^nöro sein Sohn / um zum Regiment Mnder zu kommen / oder (wie etliche Meiben) daß der Vatter die Griechi- M Religion geändert / und zu der Müschen Kirchen sich bekennt haben M/ har mit gleicher Müntz denun- d^uen Gerhabcn / gedachten ^oioAum, seinen leiblichen Vatter/ ^gezahlt / und sogar ihn nicht eü ^.gemeinen Begradnus gewürdiget/ Mvern nur im Lager mit der Erden Mcken lasten. Nun dieser neueAn- !Mr machte den Ausgang des Grie- M)cn Kayserthums:Dann/an statt/ er die herzu-seglende Saracenische M des Christlichen Namens feindste- M Ggsie / nemlichen die Türcken/ Me abhalten sollen / hat vielmehr d M eingebetten / und / damit er in ^,7 angemaßten Reich sicherer hcrr- kunte / zu seiner Hülffe / wider Mre Griechische Fürsten / welche ei- Molchen ungerechten Zutritt zu dem Mtthischen Kayserthum nicht über- M wollen / beruffen. Ach wie recht Nnec der All-Testamentische Sit- A'Lehrer Syrach am 12. Capitel: Am / nimm einen Fcembden zu bnx wird ec dir Unruhe machen/ t^ojch aus deinem Eigenthum Dannenhero von derselben Zeit sessl.^llge bedeutes Oricnrsiische Kay- alleweil / nach und nach durch lambde Hülffe zu Grunde, nachdem? ^ncironicus, auf des dixMaHülffe trauend/ sich gantzauf ivoMwelgerey begeben/ alles in der den Ä"gen Üppigkeit aufgezehret/ und ^a^stckischen Helffern / welche in lvka'^n Ort nach dem andern hin» jvG^dmen / alle Freyheit und Muth- ^icdck ^stattet / haben die übrige 8eg'Fürsten in besondern Erwä¬ hlt Saracenische Hülffe zu / auch kein Kriegs- weder an Volck noch an » Allsten / zu Haus zu finden ""d zwar mitVorwisten bkrs / dahin entschlossen / aber- Ächt und Siebmtzjgste Rede. geschlichtet/ dergestalten / daß der Al¬ te dem Jungen das reiche und lustige Land ^rgcien überliesse / und ihn zu einen Reichsgenoffcn annahme/ (dann Reichsgenoffen anzunehmen wäre in dem Orientalischen Kaystr- thum sehr üblich / aber selten ersprie߬ lich;) Der Frieden beharrete nicht lang / dann inner 6.Jahren überzöge der jungeKayser den altenwiederum; käme durch die Verrätherey in die Stadt / nahm den Groß - Vatter ge fangen / setzte ihn von dem Kayscrli- chen Thron ab / und sich hinein; warffe ihn in die Gefangnus/ aüwo er vor viel¬ fältiger Vergiessung der Zähren erst¬ lich erblindet / und hernach in dem 72. Jahr seines Alters z 2. im grossen Elend gestorben ist. 1^» Nach diesem hat der junge chvnicus nicht gar 9. Jahr gelebt / und verliesse einen Sohn soannem, mit dem Beynahmcn den Frommen / un ter obsichtlicher Vormundschafft Oan- racureni, eines Griechischen Fürstens/ welcher nach zwey Jahren sich vor ei¬ nen Kayser und Reichsgenossen seines kupMen ausruffen lassen. Diese Reichsgenossenschafft wurde bald ver¬ kehrt in eine grosse Feindseligkeit/daß der fromme foannes vor strnem herrsch¬ süchtigen Vormund nach Uckslomcli entweichen müssen. Bey diesem Ein¬ heimischen Zwiespalt trugen sich gleich die benachbarten Türcken an / sich er¬ bietende/ ihre Hülffe beyzutragen/ die aber vielmehr ein verborgenes Feuer in der Sache war / um der beyden Reichsgenossenen gegeneinander tra¬ gende Rachgier mehr und mehr anzu¬ flammen : Sie hängeten sich bald an diese/bald an die andere Partbey/ biß sie durch ihre gleißnerische Hülffe beyde Kayser zu Grund richteten, oncacu- 2LNU8 gab dem Türckiftben Sulcan o,- ckancs seine Tochter zum Weibe / und gebrauchte sich seiner Hülffe. Rbcoclo- rus des Kaysers Sohn dienete dem Sultan als Geissel zum Krieg / und der Vatter selber halffe ihme theils Oerter in Asien einnehmen. 16. Bey sothanen unchristlichen Verfahrungen des OamaLurem, war Kayser foannn der fromme überma¬ len gezwungen anderwättige HM uuv zivu«. ltl vci/ . und anderen Christlichen Fürsten aut zusuchcn: Aber er fände eine / die E unerklecklich und zu schwach war/ nen Reichs-Eifferer / der von der iE tzen Türckischen Macht gestützet E geAutzet war/zuruck zu halten. E dessen erhübe sich noch ein grösseres E Herl / nemlichen mit seinem alre^ Sohn ^nclronico, welchen er dem E geren/Namens Lmanuel, in der ME 8uccEon nachgesetzt; jener aber sE Zuflucht bey dem Lajarecb genomme^ und um Hülffe angelanget / weläE auch erhalten / und vermittelst dcrsäs den dem Vatter zu OonckLmwE überfallen / und ihn samt dem nuei gefangen genommen / aber nicht / wie ihm der Laj^cch einE then / hinzurichten gestattet. AlE k^men sie bald darauf aus dem ^fft / flohen gleichfalls an die E uumnische Pforten / und zu eM Schande der gantzen Christenheit/L lobeten sie chm an den Gehorsam/L sprachen den jährlichen Zins oder- „ but / und emHeervon lrooO.E^ zu des Turcken Diensten zu untE ten. Dardurch ist Kayser Ioanas ^r ,n den Thron eingesttzet / L Sohn ^nchomcu8 aber darvon wiesen/ einfolglichauch derTürD Sultan aus einem Helffer zu Herrn/Wucherer/und Tyranu^A . Griechischen Kayserthums O ungere-mte Hülffe/ die einen stE Schandfleck der gesamten Christi angeschmissenhat! i7- Mm ist das Wort GOE: unfern Schaden bewähret ?ruäencioi-cs iunc 6Iii cenebrgruM ' ' dere lesen/ 5eculi,6iii8 lucis.- ger Händler? die Rinder dekLlU M nus/ oder der Welt / als der desL-eckts undRc-KsE der Also machten ihnen die TE".,,,. Christen Zwietracht wohl z» Also stunden sie einem wider,, dern bey / um daß sie den StE^ gemeffeten: Also bedüngeten sie o stlbsten um ihre geleiste HE^yer lerbesten Städte undLandschE Christenheit: Also war der C0 Verlust grösser/als aller ei^ winn aus dem Beystand: Also n^e abst auf' gac ft-' >au^ uB Al- llu- rcir üu- l^- iire cu/' cr >K ik- :r- e- ft !> ir c s !. t t l» § s. c » r / r r e c 507 ihrer allen und der gesamten Christen, heit allergrösten Unglück / wiederum zu dem Türcken/und verbände sich inic dem Sultan ^mursch wider seinen Bruder den Kayser zuLonüZminope!, welcher soaleich ihme grosse Hülffe zu- geführt/ Oonüsncmopei belagert / den Kayser ziemlich geschwächt / endlich beyde Brüder mit seinem Nutzen / wie hernach zu vernehmen seyn wird/ verglichen. Uder kurtz griffe der andere Bruder Hieollorus zu den Waffen über den Kayser und Lon- üLminum seinen Nachfolger; In die¬ sem Brüderlichen Gebeiß aber / trüge ^murark bas Beste hinweg/ warst die grosse Mauer am MKmo nie¬ der/und eroberte den besten Theil vom keioponnelo.samt dcnenLändern Lpirus und Sein Sohn und Nach¬ folger aber der i^ackomec wollte keinen weder Mittler noch Helffer abgeben/ oder stch mit den Griechischen Prins tzen verbinden ; sondern/ weilen he durch die vorherige Türckische Hülff- leistung / und eigennützigen Bcystand sattsam geschwächt worden / erachtete nun den gantzcn Meister zu spielen/ und weil ihm das einige eonttancinopek zu der Griechischen Monarchie, (barm das mehreste hatte er schon inne ge: habt) im Weeg seye / als setzte ec sich wider ^onstgncmum, und belager¬ te cvnüsminopcl mit viermal hundert tausend lauter aus denen benachbar¬ ten/ und denen Griechischen Fürsten/ unter dem gleißnerischen Vorwand der Hülffe mW Beystands adgezwacktm Landen / als ^ckaien/ Lpil, Urracien/ Poesien/ LuIZsrieN / lVisceclonien/ her¬ aus genommenen und angenöthigten Soldaten/ und also mir Christen wi¬ der Christen / so ein Elend über Elend/ und augenscheinliches Wahr-Zeichen der Straffe GOttes war / gefochten/ und endlich mit Aufmetzlung viertzig tausend der Christen / und Verübung aller ersinnenden Grausamkeiten wider beyderley Geschlechts Geistlichen; mit Schaffung der heiligsten Oerter / Bil¬ der / Heiligthümer/ Gefässe/ und Got¬ teshäuser ; mit Ausgrabung aller Schätze / welche die geitzige Christen lieber vergraben / als zur Rettung dec Stadt hergeben wollen; mitAusbeu- Sss 2 tung I^eFreyheit mit der ewigen Dienst- Mm erkaufst worden: Also haben Mdurch/gleichegi!opoü8 ^nd andere Mer.Städte/ samt gantz ^llracien: Mo die ?lliiL6e!phier / die Tripollcr / ^Möster / unter das Türckische Joch Wen müssen: Also spieleten die Helft WenMeister/ oder vielmehr tyran- Irrten die Türcken unter denen Grie- / aus dem Vorwand des Bey' iWdes: Also hat frembde Hülffe mehr Madet denen Griechischen Printzen/ lhr eigener Untergang / wann sie Me^o" untereinander aufgerieben -8. Nach dem Todt des Kaysers so- des Frommen/ bestiege fein Sohn Msnuei diesen nunmehro dem Türcki- Wn Wüterich zinsbaren Griechischen Mn / lebte in grosser Unzucht / und ? unverantwortlichen Frieder» mit M Ertz-Verfolger der Christenheit, ^'ffer Kayser verliesse sechs Söhne/ , Ureoäorum, 1 OEzncmum, Oemecriu5n,Hiom3m, in denselben den Saamcn eines ^tmahligen Mißverstands: Dann KayseUiche Haus beharrete in ei- unversöhnlichenZwietracht wegen pErb-Thcilungr massen / nachdem Z Vorfahrer dem Türcken gantze Mer/ und die reichste Städte über- Mn/ ist das Reich in ziemliche Enge Aumen / und die 6. Erben raufften W miteinander um ein jedes Stücklein Erden. ^nöromcus der Aussätzi' ^.derkauffte seinen Theil bey^eü'z- Venedigern / aber der Türck hUte ihnens gleich weg; soarmes ist ^Mser worden / aber unbekindert / Mäienge den älteren Bruder ineo- und ernennte conlkencmum N^eichs - Nachfolger: vemccrius bi ^om38 die übrigen zwey Brüder/ es/dieser mit diesem/jener mit ein ÜMlso entstünde in keloponnclo ,V«dlicher brüderlicher Krieg / bey die Angräntzer/ Türcken/ fen^Mer / Spanier / Genueser / nicht N)a/^n/sondern beembsigten sich jede ten^b^ reissen / und so aestal- dxg N Erregenden Brüdern die Ürsach ^s^eits zu benehmen/ wie es dem Hund geschehen. 9' Aber vememus wendete sich/zu ;o8 Acht und SiebentzigsteRede. tung und freyer Plünderung/ die sich in Gold und Silber allein auf 22. Mil- lionen beloffen. Kurtz: Mit Schänd und Spott der gantzen Christenheit / die ziemlich lau / oder sogar gantz kalt/ bey ihren stets-hegenden einheimischen Zwistigkeiten sich darbey verhalten/ hingegen mit Vorschub des verdamm¬ ten Mahumetanischen Aberglaubens/ und ewiger Glory der Ottomannischen Pforten erobert. Dieses Trauer- Spiel ist von vielen ihren vorhin durch ewiges Zancken und Kriegen der Grie¬ chischen Printzen / nicht allein / son¬ dern auch und vornemlich durch frem¬ de schädliche Hulffe/und durch eines so mächtigen und grausamen Helffers un¬ zeitig begehrten Beystand / ungerich¬ tet worden. 2o. Es ist zwar nicht ohne/daß/ wann ein Fürst sein Land mit eigner Macht nicht erhalten kan / er noth- wmdig seine Zuflucht bey Frembden suchen muß / aber nicht leicht in der Nachbarschafft/ und gar nicht bey Barbaren und Verfolgern der Chri¬ stenheit/ befoderist aber / wann ein heimischer Krieg ist. Dann besser ist es/ sich unter einander auch aufzuM ben/ als frembde Dienstbarkeit leiden» Es ist eine ausgemachte Sache/E die Inheimische sich jederzeit/aM nach langen Streit und Krieg/ leraM und besser vergleichen/ als wann rcr Dritte darzu kommt/ dessen BeystE allezeit schädlich ist / bevorab aber/ wann Der Beystand von einem ME tigen herkommt. Dann mächtige M sten seynd so an dem / daß sie glaub recht und noth zu si'yn / wann e>" Mächtiger dem Mindern die GA, vor schreibet. Grosse Macht ist l'E rer von ferne zu halten. Ein kle^ Unterscheid ist cs / sich der Freu-E Willkühr zu unterwerffen / oder 'd demJeind eins zu wagen: BeydE rst gleiche Gefahr/ gleicher Verlust Freyhem Dahero solle kein Fürst A emem Mächtiger»/als er selbst,'' Hulffe suchen / es seye dann rB oben-angeregter Behut¬ samkeit. Weun und WebenMte Uede. Mmerckungen I. M Krieg kan niemand auslernen/und kan auch dtßfalls niemahlen ge- sagt werden. Klugheit und das Glück / seynd zwey Flügel des Kriegs/ nachdem sol¬ cher vorhin wohl verfasset/ und das erforderliche beygcschaffet ist. Wel¬ chen Feld-Herren das Glück günstig ist/ denen kan und darff sich nicht leichtlich ein Feind widersetzen. Diejenigen aber seynd genug glückseelig / welche durch eigne Schuld ihre Sache niemahlen unglücklich führen/und Durch gute An¬ schläge über die Feinde siegen. Viel führen ihre Sachen unglücklich aus/ weil sie bey der Fortsetzung nicht also/ wie zu Anfangs / guten Anschlägen Nachkommen wollen. Offt kan auch mit Warheit gesagt werden / E Gluck :m Kriege mehr/weder des fuhrers Klugheit vermögt HM doch das Glück vergesellec sich niglich mit der Klugheit / Arbeu Tapfferkeit. Wann bey manchem-^hl fchen em solches Glück wäre/ st Eft/ Tugend und Tapfferkeit bey A so würde er/ wiewohl dadurw'^ grösser/noch höher/ aber dost) E jg ruhmter und achtbarer wcroi»'^ erwegen / daß die Leuthe von und geschickten Kriegs - Helden /1^ nach dem Glück/ als nach dee-st/^v urtheilen. Glückseelig genug E dieienige Generalen / deren glückseelig seynd: Dann derenUM^ steuret das Glück derjenigen. ge/ nachdem einer lebet/ sich "^E^,glist) bey/ indem sie dem Krieg hcrtzhaffter/ und folgbar dem Sieg sicherer nachse¬ tzen. Die mächtigen Potentaten fin¬ den leicht Ursachen und Mckrel zum Krieg/ den Schwachen ist nicht Noch zu suchen / dann sie werden ohne dem ihn schwchrlich vermeiden und hart ertragen. Es ist allezeit ein gewisser Friede besser / als ein zweiffelhaffccr Krieg/ oder strittiger Gewinn. Osst um ein Stuck/ so einer durch den Krieg sucht / verliehret er sein ganrzes Land. Wegen einer kleinen Widersetzlichkeit des Frantzösichen Statthalters zu Ver- clun, hat sich Carl der Vierdre/ Her- tzogvon Lotharingen/srmirt/und dar» um mit der Cron Franckrcrch picctiirt/ biß daß sie ihm hernach das gantze Hertzogthum überfallen und wegge¬ nommen hat/ er aber aus einem regie¬ renden Herrn ein Flüchtling worden ist. Mancher wird zu einen spitzfindi¬ gen Erfinder seines eignen Verder¬ bens. Die Griechische S ar sten haben so lang gegen einander Ursachen des Kriegs ausgesucht/ dH sonde der Ot- tomannische Säbel auf einmal aufge- löset/ und das Griechenland seinem Turband unrerworffcn hat. z. Wer sich leicht sinnig in die Krie¬ ge sprenget/ büßet esst jenes ein / was seine Vorführer lang und schwchr zu¬ sammen gebracht / und nie verkehren haben wollen. Dann es mag ein Krieg angefangen werden nur was Vortheil/ daß es immer wolle/ so ist man doch niemals sicher / ihn also zu endigen/ daß man nicht den allertrau¬ rigsten Veränderungen des Glücks un- terworffen seye. Wann inan auch dein Feind noch so sehr überlegen ist so kan Loch bey angehendem Treffen die ge¬ ringste Verrätherey / oder ein unvcr- mutheter Schrecken/ein Wind/ ein klei¬ ner Staub / ja offt ein Nichtes den Sieg entreissen / den einer in Händen zu haben vermeint hat / und wendet solchen dem Feind zu- Kriegerische Für¬ sten fiichen zuweilen die Herrschafft/ und überkommen die Knechtschafft. Kriegs - Anmerckungen. sein Glück/ dahero müsse man sich zu- M selbst recht / ehe daß man das Wck haben wolle oder suche / in ^land bringen. Oü labonbus OMML ^Mciullc. Glaube mir / das Glück Md nie ausbleiben/wann man den Megs-Geist mit einer wahren Klug- M mäßiget / die Art der Starck-und MMmüthigkeit annimmr/ und die AM auf das Gewehr leget. Die Vv Stuck machen aus das Glück. Mmahlen viel hitzige Anhetzer und Alhrer haben in dem Ausgang des Megs den Abgang der Klugheit be- sAk/ viel Unerfahrne das Glück ver« At/ viel Fahrläßige die Schlachten Dohren/ viel Karge die Waffen nicht Men / viel Unbehutsame aus Uber- Mdern zu Überwundenen worden. Al haben Las äusserste gethan/ aber ? schlechtem Erfolg: Viele hingegen Mn gleichsam geschlaffen/ und seynd Mn dannoch Siege und Cronen in § Arme gefallen. Also wandelbar/ ? ungewiß ist das Glück des Kriegs/ M kau dieser flüchtige ivlercurius von Klugheit genug dt/oder zum Mund gebracht werden. Ich will es wagen/ und mit wenigen was ver- M'n/wo auch viel nicht viel aus- ^°en kan. Der den Krieg führet / wird ge- 8 verltehren am Ende/ wann er s.M solchen ain Ende anfanget. An- ^betrachtedas Ende; Es erfreuet a Mn der Anfang des Kriegs / es N alles nach Wunsch her/ aber der MMng beschwehret/ und der Aus, Mist ungewiß: Falls aber derFort- D dich nicht belästiget/ so macht er ^verwegen/daß du zu deinen Fort- EM eilest Und wann endlich 6u- Lciii nach allgemeiner Er- «Muß / Ausgang des Kriegs un- LMß: Warum dann stürtzestu dich Mr Gewißheit des Friedens/ m die fMwlßheit des Kriegs. Krieg an- ist so viel / als das Glück her- r^Mdern. Glück und Spiel ist un- mangelt nur ein Aug/ 4>rinll / der nach dein Nlen- sp'" wird alles vet Mielk tks iss leich- Dann ein Prilik / uau? vuii KricakÄ schen-Blut sich sdhnck/und so viel Uw Ken. V Kaben Ur^ Luks verursachet/um emen wenigen L' k-ine Mttel; Dst viel Gel^ Stuhm zu erjagen / oder die Grützen haben den meisten Vorkheil dar- seines ^chs zu erweitern/^b.s ;I0 lohren. Zn Summa/ der krieget recht/ welcher nicht bevor alle ME Mittel hervor sucht / um den ZM tracht beyzulegen/ ehe erzumLVaW grcrfft. 5. Einer/ der einen Krieg anzuE gen beginnet/ soll vor allen/ ob auco der Krieg rechtmassig und nothweE seye/ wider wen er solchen unternA me/ und ob er das Blut seines LE aufsetze allein um Erhaltung y Volcks/ reiss bedencken : Hernach nen Geld Beutel/ wie weit er slch strecke: seine Kriegs Macht/ ob IN' E Feind gewachsen seye: seine ArnE ste' den Unterhalt finde: Die geinc"' Hindernusscn / die gcinciniglick le grosse Unternehmungen beglerm: Item/ die Untreue des Land-MM den MuthwMen der Soldaten/ .,. Jahrs-Zeit/wan sie unbequem seyE krovianc und NourrgZe» wann fik E « zu überkommen wäre: Die SeE und Kranckheiten/ wann sie zu bejE stynd: Kerner/ der Kriegs ^DeE Spaltungen / Neyd und Ehrens/ fer/des Kriegs. Volcks MeuttEf Schwürigkeiten/ des Vorspannen^, Etappen/ der Weege: Und dann^ lich den Gewinn oder Verlust M/ daraus erfolget; Wie fchwehr oder jener groß? wie der das Eroberte Handzuhaben/ Verlohrne und die Niederlage tragen seyn würde ? »a.c meci-^ ribi. Das muß ein kriegender d wohl erwegen / und sogest alte" Krieg am Ende anfangen: LEß ce aber auf alle Weife versuchen/ ofza den Feind gleich Anfangs E Hauß erwarte / sondern pch- Posten in des Feindes Lande" me/ und daselbst den Kriegs-«^ ehe. Sogestalten macht er sta) bar dem Feind / und gemesset Bequemlichkeiten im frembom Uber das kan sich ein FeldE^B bessernVortheils gebraucbenM ' A' dem Feind gleich im'AnfE M Feldzugs einen Abbruch thuMMhgk gegen ihm mit einer en leAllgllrt/ oder seine Anschläge und durch einen widrigen stuvi schlaget. Auf einen guten Neun und SLebentzigste Rede. Ruhms unwürdig / welchen er suchet / frembden Gut/ und hat fein eignes vM und verdient/ baß er dasjenige verlieh- ' ' ' " ret/ was er besitzet / indem er dasjeni¬ ge will unrechtmässig an sich ziehen/ was ihm nicht gehöret. DieStadtRom hat so lang gekrieget/ daß sie ihre eig¬ ne Kriegerische Burger um die Frey, heit gebracht/ und unter die Königli¬ che Gewalt eingefeffelt haben. Dem ttanmbäi hat es fo lang in seinenKriegen geglücket/biß ihn das Glück verlassen, kompejus der Unüberwindliche/ ist end¬ lich auch überwunden/und ein Schat¬ ten des Todtes worden: Mein in dem glückseelig/ daß ihn sein ärgster Feind/ guiiu8LLllir, beweinet hat. Darius, der Allerreicheste/ist durch den Krieg der Armseellgste worden. Seine sechsmal hundert tausend Perser har er so übel angeführet/ daß er nichts ausgericht/ und alles verlohren hat. Dem aller- steghafftesten Monarchen / Carl dem Fünfften/ hat die eintzige Stadt Metz das End-Ziel feiner Siegen gemacht. Was grosse Kriege hat nicht geführct Ludwig der Vierzehende/ und wie viel Siegs-Zweige hat er nicht eingesamm- let? seine glückliche krvZrcllen haben ihn verwegen gemacht/ daß er sich an dem Spanischen SuLcessiE-Recht ab- geworffen / und damit fein bisheriges Glück auch ziemlich abgestossen hat. 4- Man soll nie kriegen/als um des Friedens willen / und Schutz-Haltung einer gerechten Sache; Der krieger recht / der zu dem Krieg genöthiget wird. Der krieget nicht recht / der ei¬ nen Krieg anfänget aus purer Begier, de des Ruhms. Man hat nicht wenn ger Gefahr aus einer grossen Nachre¬ de/als aus einer bösen Nachrede. Du kriegest aber vielleicht um Erweiterung deiner Gräntzen? so must du dein Land ehe genug versorgen / als nach einem frembden streben. Bey erweiterten Gräntzen brauchst du grössere Armeen/ mehr Besatzungen/ mehr Geschützes/ mehr Unterhalts/und darbey fast mehr Unsicherheit / mehr Unfriedens/ mehr Gefahr/ mehr Mühe. Und was wär es/ wann an dir wahr gemacht möchte werden jenes / was der Tartar-Cham einsmals von einemWallachifchen Für¬ sten ausgesagt : llic gpperencio sliens, «milk xroxrig. Dem hat gelüstet nach es hat wol offt ein schwächerer Feind den starckern überwunden. Wie nc> !ZZ6. dre sechzehenhundert Eydge- nossen gegen Hcrtzog Leopolden vor Sempach sich gelagert; sagten höni- scher Weis die Edle und Rtccer zu dem Hertzogen: Hier har uns GOTT dir Bauern in unsere Hande gegeben. Aber ein alter Ritter/ der von Hassen? bürg / welcher offt bey dergleichen Schlachten gewesen / warnete diesel¬ ben : Sie möchten diese wenige und schlecht-bewährte Leuthe nicht verach¬ ten. Aber er wurde ausgelacht / und nimmer Hassenburg / sondern Hasen¬ hertz genannt. Hierauf stiegen alle Edle von den Pferden ab / und gaben solche ihren Knechten zu halten / und tratten also zu Kuß in den Streit ge¬ gen die Eydgcnossenen / die mit Schwerdtern / Hacken und langen Spiessen bewahrt waren / aber mu> thig und wütig anlieffen. Es ist nicht ohne / daß deren ehe secbtzig gefallen/ als ein Edler : Hingegen die Herren Ritter von ihren Harnischen gedruckt/ und von grosser Sommer-Hitze er¬ mattet/ kunren in die Länge nicht dau- ren / und erstickten zum Thell ohne alle Wunden todt dahin fallend: Wur- den also von dem Feind/ den sie verach¬ tet / jämmerlich erschlagen und ermor¬ det. Einen verzweiffeuen Feind / der sich von dein Überwinder keiner Gnade zu versehen hat / waffnet beydes die Furcht und die Rachgier: DieFurcht zeigt ihm den gewissen Todt / und die Rachgier lässt ihn ungerochen nicht sterben: Beyde setzen ihn in die Ver- zweifflung/ diese aber ergrimmend setzt grausam zu / und bahnet ihr offt den Weeg zu dem Sieg. Ein kluger Feld- Herr schlägt nicht leicht mit einem verzweiffelten Feind. Es seynd genug gewesen funffzehen tausend der Locren- ser / daß sie hundert tausend dec erocowNenser über die Klingen ge- worffen. Dann jenen war zu leben/ oder zu sterben aufgesetzt : Und wäre keine andere Ursache des Siegs / wie Mmus bezeuget / als daß sie verzweif- felt ——_Ariegs - Amnerckungen. 51 r Achten Anfang des Kriegs/entfället Spott/ den er aus des Feinds Bes?e- erreget sich gleich der Muth al- gung/oder seiner eigenen Niederlage zu / !uts m dem Kriegs-Volck. Meer- erwarten hat. Das Kriegs-Glück s' Sachen machen eine grosse impr.-s- ist zweiffelhafft / ist unbeständig: und o» oder Einbildung. Der erste Mm ist des nachgehenden Versiche- Dann gleichwie das kUmu-n ..Obi!?, oder Himmels - Gezirck/ nach Malle andere Himmels-Zirckel ziehet; der erste gute Ausschlag in einem !Wug/ wird me allem seyn/ sondern ^Urheber vieler nachgchenden glück- Mn^.<5llonen. prlmL 1ÄML O/Nencum : Der erste Ruhm macht "^cit ein grosses Wesen. K.j Ich werde einen Theil der h W - Klugheit nicht unrecht beschrei- wann ich sie mit VeZeuo nenne: 'Mizni ^eriLuiorum,>repcIIen6oi um, ^'pienllorum , pl-ovocanllorum : glichen / eine Wissenschafft/ denen Kommenden feindlichen Nächstes A'n zu entweichen / solche zu hinter- zu übertragen/ und auch hin- itzW zu versetzen. Dann sonsten die Un- f.,Mheit von dergleichen den Zwcif- Mbtehrer/der Zweiffel gebiehret die Wcht/die Furcht ersticket einKriegs- Dle ärgste Hindcrnus einer ^che / ist die Unwissenheit : Wehe / der in der Finsternus umtorckelt. ^M-Herr soll vor allem wissen/ ^ der Femd beschaffen/ wie starck/ ass?Vorhabens / an wems ihm man- er fehlt? Man muß ehe bedcn- lvi^ was der Feind macht / als was brachen wollen. Davon/das uns ten Feinds Beschaffenheit zu Oh- ala,,?ommt / solle man weder alles likh noch gar verachten / öffent- h)vl < - diel darvon reden/alles aber zu >,?!.stch erwägen / und in der That Nutzen anschicken. Dieses "§en zu die Ausspäher / die Freunde/ bevorab ein güldene ihr??- Die beste Vestung bedarff zu U keines mehreren Zugangs/ könne bbeladener Esel hinein gehen cil/ssAr Feind aber/er feye so schwach vera^ss"be immer wolle / ist nie zu seinen eignen Kräfftcn ^ta^^^auen. Der den Feind viel der mindert ihme sechsten ^uym / oder vermehret den schlagt wenig Volck ein grosses KrM Heer zu Boden : Dann der wird dardurch langsamer / warn ck mercket/ daß sein Gegentheil mir mgerem Volck wider ihn/ wiewolsl^ ckeren/zu streiten stch erkühnet. . io» Nichtsdestoweniger/klugehuv Herren ( äusser der äussersten Not!)) haben jederzeit lieber ihrer SickerlM vertrauet/ als der allzuqrossen hert. Sie haben sich nichtgeMMit/ von einer vorhabenden Kriegs-^ abzustehen / als chr Vola^ selbst ernzubüssen: Die Lxpe^M allemal widerholet werden / man Volck hat: Ist aber solcheE ^ahl verlohren gangen / wird es "4 s^ leicht und geschwind wieder aus L^erlcht: Demnach ob zwar uA ^.AÄder Soldaten/ sondee» ^legs"Kunst den Sieg aus«! w rathet doch VeZecius, daß ein s- §m/n gleichem /der gA famen Volck gegen dem Hemd^ss b-" / °dcr B »F sogenannkcn ZMiL-WS UWrss'tz KiÄLSÄSH M/a ihrer wenige vielen ZM-,.L,S.S'L ) entweder wegen UnerE 5^.5^/gs - Officier / oder des Nicht abgerichten und weM gegenthciligen Kriegs - ^r geschlagen worden, /wno r^. ^ Schlacht bey S. Gotthard/ etliche neu »geworbene Reg>w^ die die Vorwacht hielten / wa be¬ standen seynd / ohne einigem stand von wenig Türcken nicdM belt worden. Zn dem BaurenLn waren fast hundert tausend beysammen / und seynd dock f- mg reZulirten Regimentern tm' ^)1. gerieben / theils zerstöhret Vc^cuus setzet loo. erfahrne 5 l 2 Neun und Gtebentzjgste Rede. felt waren : Uns sälus viLlls , nullsm lperare saluccm: Es ist Manchsmal das cinigite Heil der Überwunde¬ nen / daß ste kein Herl zu hoffen Haden- , 8. Die Tollkühnheit/ gleichwie ste in einem Staats-Mann unlöblich / also ist sie in einem Kriegsmann unerträglich und höchst-gefährlich. Nichts schänd» loser ist an einem Feld-Herm / als das kahle Wort: Ich hab nicht vermeynt. Dann in Kriegs-Sachen last sich zweymal nicht fehlen. Das Verder¬ ben ist der Tollkühnheit ncchst ver¬ wandt. Man muß nicht allein wis¬ sen zu siegen und zu schlagen / sondern auch^mszuweichen/ und nach Gestalt der Sachen die andren zu nehmen. Die unweise Kriegs-Obristen verfal¬ len entweder in die Tollkühnheit/oder Machen in die Verzweifflung : An deren Statt hingegen betragen sich die kluge Keld-Herren einer innerli¬ chen Festigkeit des Gemüths / und äusserlichen Groß- und Starckmüthig- keit der Thaten. Es ist weit ein an¬ ders die Tollkühnheit und die Gro߬ mütigkeit / ein anders die Starck- müthigkeic und die Zagheit und Fahr¬ lastigkeit ; ein anders die Kühnheit/ und die Verzweifflung. Diese alle werden unterschieden als das Laster und die Tugend / entweder per KxLes- üim, durch die Übermaß; oder per Oo keÄum, durch den Abgang. 9. Ein guter Rath/ wie man pflegt zu sagen / ist zwar nie zu spat: Aber die Noch lernet zu rachen offt: insrc- nä co-Mum: Zm würcklichen brechen ist die Noch eine Meisterin : Sie schärffet das Eisen: Sie waget nicht/ sondern muß wol wagen / und im äus¬ sersten Übel äusserste Mittel gebrau¬ chen: Sie machet Waghalsen/ wo kei¬ ne gewesen: Die Festigkeit des Ge¬ wächs ist ihr Schutzwehr / und die Unumgänglichkeit ihre einigste Nath- gebcrtn : Zn Summa/ die Noch hat offt die Siege unverhofft gebracht. Wann die Soldaten sehen / daß ein Feldherr / wiewol er in äusserster Noch stehen soll / an ihrer Tapfferkeit nicht verzaget / wächst ihnen der Muth/ und man kan in grosser Bestüryunq mit wenigen offt viel ausrichren, Offt Ist aber die Armee nicht so groß/ daß du mit solcher zugleich schlagen und be¬ lagern könteft/ so lasse lieber die Bela¬ gerung seyn / Hencke dich an dem Feind/und wage mit ihm ein reioluce Schlacht. Es ist leichter / wann dec Feind schon überwunden / eine Bela¬ gerung vorzukehren/ als bey im offenen Feld stehenden Feind stch unter einer Festung abzumatten. Es ist nicht ei¬ nem jeden gelungen / wie König Lud¬ wigen dem xiv. daß er im Angesicht der auf/oovO. Mann bestehenden Ab liirten Armee klamm gleichwol hinweg genommen hat. i z. Wann du auf deinen Feind an¬ ziehest / so findest du ihn entweder nicht bereit / oder bereit: Findest du ihn nicht bereit/ so thue/ daß er stch nicht bereiten könne / zertrenne ihn eilends / verhindere / daß er stch nicht zusammen ziehen möge; gestatte ihm keine Ruhe / schlage ehender auf ihn/ ehe er stch erhöhten oder mit Hülffs- Völckern verstärcken könne/ damit ec dich nicht schlage / wann du lhm viel zulassest. Also hat geschlagen dre Kayftr Ludwig den Kayser Friedrich/ ehe als stch sein Herr Bruder / Hertzog Leopold/der schon im würcklichen An¬ zug war / mit ihme vereiniget / über¬ fallen / aus dem Feld geschlagen / und den Kayser Friedrichen / der sonsten vorhin ihne siebenmal überwunden hatte / gefangen. Triffst du aber dei¬ nen Feind bereit an / so haft du zwey Weeg/ nemlichendes Glücks/und dec Zeit. Wilstdu das erste wagen/oder auf die andere warten? Ein glückseeli- aer Streich hat offt den Krieg bald ge¬ endet; und mit Auswartung der Kit hat der Feind stch auch ermattet und abgenommcn. Der beste Schieds¬ mann ist dein Urtheil/ nemlich wann du dich auf deine Macht verlassen kanft: Frisch gewagt ist wohl und übel ausgericht. Du must eine Gewißheit haben/daßder Feind schwacher ist als du/kein Paß dir verhinderlich / der Ttt Rucken Nrregs - Zlmnerckungen< Kriegs-Männer wider Ivov. Mere unerfahrne und zusammen ge. 'Učne. Der einen sichern und kurtzen Weg führen will / der soll vor allen Agen stch nicht eher um das Land / " - um den Feind bekümmern: Hast den Feind hinweg gebracht / so ist M Land dein. Sobald der Böhmi- A Winter-König Pfaltz-Graf Fried- Ä vor Prag geschlagen/ ist so gleich AAnien wieder Oesterreichisch wor- M Wer ein Land einzunehmen ver- d M / der muß vors erste stch auf Mn Schutz-Herrn wagen/ ist die- »^'lnmahl überwunden / so wird das M zur Beuthc deines Siegs: Hast .! das Feld gewonnen / so stehen Vic MThor offen. Oder vors andere/ sollst WH vorhin also stellen / daß Mlben Lands Unterthemen dich ver- Aen werden / und vor deiner sich As förchten. Die Liebe must du N ihnen spühren lassen / und zu- Ä be-ne Macht zeigen. Jene Mcklich U!»d empfindlich; diese von MA/und im Fall der Noth. Du sie als dein Eigenthum pflegen/ rbmZinenser 8cipio, ehe stch dec Printz ?nicht als Frembdlinge ansehen/mit trudili ihnen zugethan. Also har M Hertzen zuvor/hernach mit Han- Julius ehe getroffen mit dem teut- gewinnen. In Summa / sie glau- schm Fürsten /^riovill, als die Schwä¬ tz? Aachen / daß die Veränderung bische Völcker über den Rhein gesetzt/ s^Herrschafft nicht zu ihren Schaden/ und zu ihm gerucket hatten. Also hat ai/KrnBesten/ Nutzen und Frommen Kayser Ludwig den Kayser Friedrich/ Jchlaqm werde. ' - stzM In Aufrichtung einer Armee/ Fürst stch ehe mit allen Kriegs- ülz?v)endigkeiten würcklich versehen / daran gedenckt / und ehe gute haben / als er zu der Werbung vkti / seicht ists die Soldaten wer- ceh»,! "ver hart solche zu unterhalten / M ^ch härter solche zu llilcipiimren/ gute Ordnung zu bringen. füa.J'A' grosse Armee hat / mag solche UM m deren zwey abtheilen / mit Ag Mmee eine Belägerung vorneh- mit der andern auf den lhU Mß gehen. Sogestalten wird Vie die Festung zu entsetzen svU^uen: Dann er wird stch be- zwischen zwey Ar- cmgeschlossen werde; und eine Schlacht wagen müs- sich in die Gefahr begeben. Neun und Giebentztgste Rede Rucken bedeckt / und daß du dem Feind entweder die Anhöhe / den Wind/ oder einen LvamaZicusen Posten re. abge¬ wonnen hast / sodann machest du dir sechsten das Glück / und bist dein eige¬ ner Prophet. Ein kluger Feldherr muß sich allzeit befleissen dem Feind vorzukommen / demselben nicht zu trauen / jenes an sich selbst verhüten/ was er ihme zu versetzen vermeynt; allezeit das Land meiden / wo kein Brod und kourrsZe ist: Und wann er eine Schlacht erhalten hat / den Feind ferner verfolgen / und ihm keine Ruhe lassen. Man kan mit Auswartunz der Zeit viel verliehren / aber auch viel gewinnen/ und ist diese Auswertung offr vonnöthen / bevorab gegen einem siegenden oder viel stärckeren Feind. Die Zeit bringt wunderliche Aende- rungen/ und haben sich offt vornehme Generalen derselben ersprießlich ge¬ braucht. Der Marschall lurcnns hat im verwichenen8ecuio etlichmalen auf diese Weise unsere Armeen rumirt. Es ist eine besondere Klugheit / wann ein Kriegender vernimmt seines Ge¬ genparts Lust zum Schlagen / und ihm die Lust verschiebt mit Ausweichen; dardurch zeigt jener keine Furcht/son¬ dern verrückt dem Gegentheil sein eonccpr, daß er nicht weiß/wo aus: Dann man muß nie das thun/was drr Feind will. Alle unverhoffte Verän¬ derungen verwirren den Menschen in seinen Gedancken. Wer seinen Feind herum drehen kan / daß die Zeit weg gehet / der erhält den Sieg ohne Zug des Degens, ^ecellus hat seinen Ge¬ gentheil den 8crcorium nie mehr geschla¬ gen / als wann er mit ihme nicht schla¬ gen hat wollen. Wer dem Feind die Zeit zu benehmen weiß / der erlanget sie vor sich. Man muß Fleiß anwen- den/daß er nicht eine mehrere Hülffe su¬ che/ oder verhindern / daß er keine be¬ komme / und in allen Abbruch leide. Gedachter Delius wäre deßwegen ein berühmter Feldherr / und dem 8er- corius wett vorgezogen; weil er wüste seinen Feind ohne einigen Zug des De¬ gens zu schlagen und zu verderben: Dann er benähme ihm aller Orten das Proviant / verbrannte seine klaZari- MN/ ruinirte die Felder vorher / ehe der Feind dahin käme; er machte dieWee ge und Strassen unwandelbar/wo 0^ ser marschiren sollte; er clcio^rre w in den Quartieren / und schlüge doco nicht mit ihm; er wüste lhn E greiffen / und gleichwol zu entweich^' Wann der Feind eine Stadt belaE so belagerte er ihn unter der Stav»' In Summa / er plagte ihn so laus' und mattete ihn ab / biß er ihn oy« Liefferung einiger Schlacht Feld-lM mig gemacht / und sogestalten oy" schlagen geschlagen hat. 14. Wer viel ^uxii-sr-und ausm« tige Völcker in den Krieg führet^, zerstreuet vielmehr seine AnsclM als er sie vereiniget. Es ist so und besser mit einerley Volck zu winnen/ als mit vielerlei) zu va' ren. Es ist nichts unkräfftigers/ f eme solche Macht / die sich allez«, frembde Hülffe verlassen muß. schm frembdcn Völckern unddla^ glimmet allezeit der Neid-Eiffer; L Uneinigkeit verderbet den Handel verhindert den Sieg. Zudeme/ Hülffs Völcker/biß sie zusammen'^- men/ verspäten das beste Glu» / ziehen den Krieg/ und wollen d wohl haben den Sieg/wann taLge darbey das wenigste gerhan. du mit dememVolck/ und lasse den wattigen anderwartig die ftk Zehen tausend von einem Vola/ u einem Fürsten/ richten mehr auo-D zwantzig tausend unter dreyen«-.^, Leib von vielen Köpffen / ist e«u theuer / also hat vor wenig FD, ein Türckischer Gesandter aus«: telt die deutsche Macht/ sp^t^ Im Römischen Reich Mbt es u schtedliche Fürsten/ Absehen/ qen und lnre^üe, welches pey^Der Lürcken nicht ist/ deren ME „ er- anderen tzülffe benöthiget/ und' nigen Zweck hat/durch Unte Christen sich immer welM/"Ud^W sam in das Eingewaid der yie auszubreiten. Dieser Tura - Kriegs - Anmerckungen. einem großmüthigen Helden/ der aber kein Volck hat» Sogestalten har er mit seinem wenigen/aber kühnenVolck/ ritterlich gestritten/und den Si g bey- den seinen Feinden abgewonnen. Man soll nicht allemal der Gefahr auswei¬ chen/ die man überwinden kan. Mel Sachen seind in sich selbsten nicht so schwehr oder erschröcklich / sondern werden schwehr/ weil wir uns daran erschrecken / und nicht angreiffen wol¬ len. Der ihm auf den platten Land lauter Sturtzfälle einbildet/ der führe keinen Krieg» r6. Der Griechische Onoknäer, und sogcnandte ^rcKMräreßus» vermerckek unter andern Kriegs-Lehren auch die¬ se : Wann du das Haupt angreiffen wilst/lasse Nichts hinterrücks/als woll¬ te er sagen: Ein Feldherr / der eine Haupt-Stadt eines Landes erobern will / Muß vorhin dre Gräntzen des Landes behaupten/ die mehrere Städte an sich bringen/ denen noch haltbaren Vestungen keine comrnuwL^Mn ge, statten / alle Zufuhren absihneiden/rc. so dann sich allererst auf den Haupt- Orth wagen. Dieser Meinung ist gantz zuwider der Knegeuschc Cardi¬ nal von k.jcllle!wu, und bewähret aus des alten Geschicht Schreibers Mes klaren Worten: IsKuräni MM- wi sequi Minors. Der Verlust eines grossen Dings ziehet nach sich alle klei¬ ne Dinge. Wann der Kovff fallet/ entfallen alle die andere Glieder. Man kan bcyderseits viel Bcyspiele anfüh¬ ren/die so wohl des Ouoüln6er Lehre/ als des kictuclleu Meinung bewähren können. Jene ist zwar sicherer/wann sie auch nicht würcktich angehet: Dre¬ se nützlicher und Aloricuser / wann sie gelinget; Jene verziehet / diese vcrkür- ket den Krieg. Beyde seynd zu seiner Zeit/ und vey gewissen Umstanden nicht weniger besorgkich/ als verträg¬ lich. » L. 17. Die grosse Ströme und Flüsse seynd zwischen den Kriegenden grosse Mittler des Glücks / grosse Lehrmei¬ ster der Gedult/ die allergrösstste Rath- geber in Sachen/ was ein Feind von dem andern zu erwarten hat. Ein schwacher Feind/der übers Wasser ist/ kan sich starck machen / wohl ausrü- Ttt 2 sten/ Vagheit/mehrmahlen ans einem eitlen Mn ausgeschüttet haben/leichrsinnig Muben/ und in der That selbsten zu- Mllen zeigen/daß sie geglaubet haben/ Mein sie wegen dergleichen Reden / Mweder was unterlassen/oder was Mliehrnen / und ihre eigne Zagheit Md Leichtgläubigkeit dadurch bloß ge- M Ein Feldherr soll auch in der Messen Gefahr keine Verwirrung M ihm mercken lassen / dergleichen Wreine und widerwärtige Reden äus- litlich verachten/ innerlich wohl erwe- »kn/ in dem Antlitz aber niemahlen zei- M. E,: folge vielmehr dem listigen : Dieser / als er mit seinen Spartanern die Veste Stadt Oonn- Mly belagerte/ und daß feine Solda- sich vor der Tieffe des Grabens/ M vor der Höhe der Pasteyen ent- Wn/und ungleiche Reden führen soll- W vernommen/ gebrauchte er sich die^ ^Kriegs-Funds. Er liesse heimlich Mn Haasen bringen/ und solchen hin N her in dem Gräben lauffen lassen/ die Soldaten den Haasen gespüh- / und solchen gar sehen haben köm M. Sö dann spräche er ihnen Hess- zu. Q ihr meine Spartaner! ihr M euch billich schämen/ daß ihr euch M jener Stadt entsetzet / dero Bur- M also frey und fahrlässig ftynd/daß 'e nicht getrauen / sich auf ein Haß- M zu wagen. Durch welche Worte kluge sie also angefrischet/ W vosi Stund an sich die Spartaner ? den Graben mehr stürtzeten als lief- Sie überstiegen die Mauren/und Avanuen die Stadt mit stürmender k «ls vik ,gktl. z,, h Kch A, 5'r bon ^iic lch» vbe? obe, Slo- iirid kh ßii _^»MentztgsteRede. _ sten/ und unangefochten bleiben. Eb nachgesetzt werden / sonsten flüster die¬ ner/der durch einen Fluß durchwaden/ selbe aus. Ein/ zwey/drey/ und nocy und auf den Feind loß geben will/ hat mehr Siege/ hat den letzten allein zu zwey Feinde: Das Wasser / und den Schanden gemacht/ wann man ryn jenseits stehenden Gegentheil / grosse schändlich vernachlästiget hat. uM Verhindernussen / schwehre Arbeit im es obgemeldter Kayser Friedrich / oer Übersetzen/ grosse Gefahr bey dem er- Schöne/ wider Kayser Ludwigen/ sten Angrieff. Er muß mit wenigen jener siebenmal überwunden / in wagen auf alle: muß angreiffen und letzten Schlacht aber/ weil er w" sich bedecken/rc. Der sich aber des selbst zu viel getrauet / und des M"' Wassers auf beyden Seiten versichern ders / Hertzog Leopolden Hülffe M" will/ hat noch vielmehr zu thun. Wann erwartet / überwunden / und nuM' er ftarck wäre/ so schwächet er sich aller vorigen Siegen / und so gar / durch Besetzung beyder Uffer/ und kan Kayserthums verlustiger worden / / so gar mit doppelten Feind zu thun nugsam mit seinem grossen Entgeh haben. Das einigste Mittel ist ent- und so lang erlittener GefanqensclE weder unter Bedeckung des knallen- erfahren hat. Wann ttanmbsi, den Geschützes/ und sothanigerAbhal« dem er schon bevor / und bey tung des Feinds/ zu übersetzen/ ab und die Römer mchrmablen geschlE, Unterwerts den Paß des Wassers zu seinem Sieg nachgesetzt hatte/ so versuchen / und sogestalten dem Feind er nicht allein die Römische HeiE hinter den Rucken kommen / oder sich Gewalt abgerhan/ sondern wäre/' lieber allein eines Uffers zu halten/ als den Flüchtigen zugleich / bey auf beyden sich zu zerstreuen/ und kel, Thürcn in Nom/ als ein triumphal nes sich recht versicheren. ^lexancier der Siegs-Herr eingezogen (dann kgrneiius hat in dergleichen rechte ner getraute ihm mehr / wie com/ Wunder gethan/ wie wir schon ander» dlcpos beschreibet/ nur ein Lager E wärtig erwöhnet haben. ihn im Feld zu schlagen ) und iE 18. VcZcriu-i hat viel herrliches von hernach nicht mehr bey der Ki/ dem Krieg geschrieben: Unter andern nachdem er seines VatterlE aber vermahnet er zu mehrmahlen: Ns Vermögen erschöpftet / die Flucht nr quiäplLm kolki inäuiZeas. Ein Feld- men/und den Römern den Frieden a . Obrifter solle nichtes dem Feind zulas- tragen müssen. Dem Feind gM sen oder gestatten: nicht die Ruhe/ nimmer / biß er sich nicht mehr rud/, nicht die Zett/ nicht den Wmd / nicht und das Glück lasse nie aus/ biß es den Paß/nicht die Anhöhe/nicht die anlachet. .. Zufuhr/ weder krovisnc, kourraZe, oder 19. Zudeme so traue nimmercht^ ftembdeHülffe/keinLager/kelnen Orth/ deines Feinds Erbietungen und kemen Sammel Platz:In Summa/ ten/ (wie man im vergangenen nichtes/ so ihm ersprießlich seyn könne: io leider gar zu viel denen FraE Dann was ihm vertraglich / ist dir schen Verheissungen / oder viellW schädlich. Ein Augenblick/ den du ihm Gchalckheiten getrauet hat) dann'' zulässest/wird dir grosse Zelt nehmen, ftynd mehrentheils ein verborge^ Eine Gelegenheit / die du gegen ihm Betrug / ein verzuckerter Gisst/ verabsäumest/ wird dir dein Glück hm» hinterhältige List; Bevorab wann" weg blasen. Em Vortheil / den du Feind selber solche vorstelletunttt^ ihn angchen lassest / wird deine gantze Schatten eines Nutzens / oder Han Karten vermischen. Em einiges Uber- habung des Friedens/ wie die Ma.-v sehen wird dir das Kriegs-Spiel/ so ftn meisterlich aegenHolland »md du in Händen gehabt/ verliehren ma- gelandvordemNimwägischenMu . chen. czwäpiam kolki ioclulZesr. gethan haben. Dessen BcyWL^c Dem Feind lasse nichts zu. Julius cse- Quiccgrömus in dem und würcklich erfolgt haben. Hertzog wäre ein grosser Feind Florentiner / dessen offcrcen diese Ll setrauet/ und sich nicht genug seiner Hinterlist vorgesehen ha¬ la^ ^Zann du viel Feinde hast / so F' M in keine Schlacht ein mit al, sondern hange dich besonders jetzt lu r^/Md dem andern an / suche sie M "heilen / stelle ihnen Diversionen M ordere Feinde an dem Hals/ da- l>^ lie mit ihnen sechsten zu thun ha» he,./, tmer dem andern nicht beyste- tF^ne / du aber sie besonders ei- dem andern angreiffen/ ^i^?rucken und gar besiegen mögest, ^herrliches Beyspte! hat die Nach, Kayser Albrechten dem Er, hxaAd dem Andern aus dem Haus / wie er den Rheinischen deh Mete mit vier Chur -Fürsten/ onMaintz / Cöln / Trier und !^>i e/tt» brachte wider diese zusam- ^c sv ^rosse Kriegs . Macht / thet- iimN/ m drey Theile ab: Den er- ^e er demGrafen von Jülich und Geldern / der ohnedem mit Trier und Cölln in Zwiespalt stunde. Den am Vern dem Grafen von Würtenberg / welcher die Pfaltz / gleich wie jener Trier und Cölln angreiffen sollte. Den dritten und allerstärcksten Theil be¬ hielte er vor sich / und bezöge darmit nach und nach alle vier Feinde besom ders/ nachdeme er jedem vorhin durch gedachte zwey Grafen / dem von Gest dern und von Würtenberg / zu Haus genug zu thun gegeben hat. Die An¬ stalt war ausbündlich kurtz/und schlü¬ ge wohl aus. Des Kaysers erster Zug wäre wider den von Maintz / als Urhebern des Aufstands: Dessen Land er mit Schwerdt und Feuer verhee- rete/ und so weit brachte / daß er um Gnade zu bitten gezwungen wäre / die er auch erhalten / gegen Abuettung der Zölle / und etlicher Starre und Schlösser / auch Abtrag des Kriegs- Aufwands. Als der Kayser Albrecht mitMaintzfertig worden/ fick er de¬ nen andern zweyenChur-. Fürsten ins Land / die aber von dem Grafen von Geldern schon sehr enkkräfftet waren r Sie fpiegleten sich nicht allein an Chur- Maintz / und wollten das äusserste nicht abwarten / sondern sie schickten ihre Botschafft entgegen/ und hielten umKayftrliche Gnade an / welche sie zwar erworben / hingegen zugleich Len Kriegs-Unkosten haben Matten/ und die Städte Kayserswerth / Si- Hing / Jülich / samt denen entzogenen Zöllen dem Überwinder lassen müssen. Nückdeme nun die drey Chur-Fürsten die Waffen niedergclegt / qicnge der gantze Schwall dieses Kriegs über den Pfaltz Grafen / welcher schon bevor viel Städte verlohren/seine Schätze verwieget / und dahin bedränget wä¬ re/ endlich sein gantzes Land samt der Chur zu verlustigen / wo nicht hohe Borbittcn eingelanget wären/ die ih- rue die Gnade bey dem Kayser ausge¬ bracht / jedoch gegen einem grossen Buß - Geld. Also hat dieser kluge Kayser Albrecht gewust ftine Feinde zu trennen / damit keiner dem andern beystehen/ er aber jeden besonders Un¬ terdrücken kunte. rr. Es ermahnte abermahlen vtz- ^cciusin dem Zten Buch/ daß ein Feld- Ttt Z Here machte sich der Tmckische BefehlsM der bey duncklee Nacht auf den hinter Görtz / und nachdem er DM Brucken bemächtiget / setzte er M den Fluß / versteckte die besten oder Reuter zum Hinterhalt/und MA te die übrige / das Christliche DM aus dem Vortheil zu locken: Ml es aber schon vorhin geschloffen war / brachen die Christen aus ihrem DA theil und Linien hervor / init WM Tapfferkeit auf die Türcken loß; M aber stch forchtsam stellend / reu^l" sich alleweil / biß die Christliche cker gantz aus den Linien kommen stE sodann wischte die versteckte ReE' herfür / verlegte jenen die R'MA und schlug alles zu todt / oder gefangen, Bey diesem unglüMM Treffen haben die Christen MeE Anmerckungen des Hivulm M'M obachtet. > ^2;. Der unzeikige Beuth^L Geld-Gertz hat manchen herAA und gewissen Sieg in Grund veMM Auch bey gewissem Sieg ist dieK^ Zucht und Ordnung zu halten. ist dem Feind weniger zu träM L, wann er geschlagen ist» Viel bey gewlffem Sieg ihren UntE erfahren. NachdenEaNomec hinweg genommen / ward zEAral daselbst comEö-rende Frantz eonmrini mit 8ooo. WiMs- versehens von den Türcken einge^hii ftn. Nichts destoweniger watt»A^ Christen m dieser verzwciffeltea Ur so glückseelig/ daß sie M Ks Schantzen / so der Feind fen / bemächtigten / die TürckA aus schlugen / Und in solche eAt D brachten / daß die Feinde Feld-A ge¬ worden / ihr Lager und den (-Mi nen Christen hinterlassende. durch die grosse und unzeinge ^De¬ de zu derBeuth/gerietyenjle mo^es soalt und Unordnung; lss M sich von dem Haupt-Stabftis gen unvorsichtig dahin / als man F, Feind in der Welt wäre; ten / sie verliessen sich / nutdtt beladen / in die Äbweegc; sie keine Glieder/ keiner gehorchte M Offici«/ alle aber bekümmere 5 r 8_N eun und S iebentzigste Rede. _ Herr sich in kein Haupt-Treffen mit deren einiger WuM war. Demnach dem Feind einlaffen sollte / erstlichen - - - -.- zuwider der allgemeinen Meynung der Kriegs - Offuier / dann sie möch¬ ten hernach das Zhrige nicht leisten/ und die gantze Verantwortung / Schuld und Gefahr fiele auf seinen Hals. Zweytens / wann bey der Ar¬ mee zwischen denen Soldaten eine all¬ gemeine Furcht/ Entsetzung/Verwir¬ rung oder Schwierigkeit gespühret wird: Dann sie werden entweder zu dem Feind über gehen / oder vor der der Zeit die Flucht geben. Drittens / mit einem abgematten / verhungerten und verdrossenemKriegs - Volck/ist auf einen muntern und äusgeruheten Feind nicht zu schlagen: Dann dieses wäre zuwider aller guten Vernunfft / bey solcher Ungleichheit sich in die Ge¬ fahr zu wagen / äusser der äussersten Noth/ die man aber weder suchen noch erwarten soll. Vierdtens/ so lange die Sonne die Augen blendet/ der Staub das Gesicht verwirret / der Wind zu¬ wider ist ; oder so lang die Anhöhe nicht gewonnen / oder die Sicherheit unter Bedeckung des grossen Geschü¬ tzes sich nicht zeiget / soll keine Schlacht geliefert werden. rr. Der vortreffliche GeneraHri- vuiclus hat in seinen Kriegs - Anmer¬ ckungen auch dieses hinterlassen: Man solle nie mit dem Feind schlagen/ ohne Beywesen des vornehmsten Haupts/ ohne äusserste Noch/ und ohne gewis¬ sen Vortheil.* Hingegen wohl allemal den Feind aus dem Vortheil locken/ sich aber nie heraus lassen. In deni Türcken-Krieg / so sich 1476. in kriaui angezündet / haben die Christ¬ liche Generalen die ^cnckccn an dem Ufer L.ilcnro aufzwölff Welsche Meilen weit ausgeführt / also/ daß der Vor- theil des Orts / der ungleich grossen Türckischen Macht die Waage gehal¬ ten hätte / wann die Verwegenheit der Jüngeren nicht die Tapfferkeit der Vorsichtigen verderbt hätte. Dann die Türcken lockten dieVenctianer aus dem Vortheil/ unddieVerwegnesteN beredeten die andere / daß man ohne Bewilligung des Obrtften Feldher- rens/weicher ein 6iorc>mmo t>luovellc> war / die Türcken angreiffen solte / so Ariegs-Amnerckungm. Ar um das Plündern / als um den / und verübten mehr dergleichen Mdnungen / biß die Türcken / dieses .Wende / von der Flucht zuruck ge- Mt / sie angefallen / und alle er- lirtnllch niedergemacht / ihren Feld- aber / Frantz Oomsi-im, zu lau- .' Stücken zerhauet haben, ^no x nachdem Kayser ^ximilisnm Fch Anführung des Ertz-Hertzogs Mthlas in Ungarn/ zovo. Türcken N erlegt / 4O. Feldschlangen ero- / und darbey alle Zanitscharen Constabler niedergehauet / der Sultan Uakomec mit 6ooo. 2'ohne Verschnauffcn biß Zol- kp^vle Flucht gegeben/ und die gan- i, ^urckische Armee zum Reißaus ge- Acht/ da haben die Christliche Sol- lang hat er sich nicht viel zu MW, 8cipio hat sich von dem Römischen Feind/ dem D-mnibai, so jung mass». machen können / biß er ihme m ss. nem Land Den Trotz geboten / Haupt - Stadt LsrcK^Zo belagert. sicherste Diversion ist / dem Fel!.^ Land etnzufallen. Es ist ein Kriegs-Fehler / seinen WideriE ,, die Nahe kommen zu lassen / l)"^ gen ein grosser Vorschub / ihme l"' nem Land zu thun geben. 2E,,r hat im vergangenen Leculo viel oK Ludwig der Vierzehende so glü^ gekriegct/als darum / weil ec jedck^ in seines Feinds Land / und melss'W -es Feinds / als feinen Mittlen Krieg gcführet. Ich sage unvKn sen: So lang ein gleiches die All" W geaen ihm nicht thun / scye eine Hoffnung / seine weit-aussehem^ zielungen zu unterbrechen, der berühmte Geschichtschreiber r^ß zwar das Widerspiel / glaubend: ein Fürst in seinem eignen LE dem Feind grosse Vorzüge HE '» ihn aus mehrere Weis belE»^ könne. Dann in seiner Macht M Proviant / ?ourr?.Ze, und alle rm Haltungs-Mittel eines KricgsI^d die der ankommende Feind HE, ^ß. allein nut dem Degen erzwingenden Nicht weniger mag er ihn vermieri ja ruimren in den Clausen Pässen: Und wann er schon glücksecligen Streich von m'M b . est, bekommt/ so hat er doch allemE. ee¬ nem Land die Kempen / da Anß holen und wiederum auf bringen könne. Ob zwar or b- Vorzüge seynd / so ist doch EchMli achtens die Gefahr und der viel grösser / den ein Aust M , Land von dem Feind zugewarru 'NI L' n/ NI /' lil 'g g II t o RrLegs - Anmerckungem Z x Mtemalen cm kluger Fech-Herr sich ilie wagen wird underett / unversorgt/ Mr mit genügsamen Kriegs.Noth- Fädigkeiten unversehen em frembdes Land anzugrelffen/und darinnen Lotto lasten. Er wirb seine Kündschafftett Mhin haben von allen sowol Gele¬ genheiten als Unbequemlichkeiten des Lands; und wann er nur den Rucken Me sicher Macht / st katt er mehr da¬ rinnen Hausen und walten / als der eige¬ ne Lands-Fürst. Man stiegst sich nur an dem Türcken/ wie er hauset m keeinbden Landen / und was unsagst MLonoucten er ihme gemacht habe/ Nicht durchErwartung /sondern Auh snchung des Feinds. Wird der Fürst A seinem eigenen Land nur einmal von dem Feind geschlagen / so folget dar¬ auf gewiß nicht allein die Verwüstung/ sondern endlich der Verlust desselben. Mo sagte der Hertzog vott , wle T von dem Hertzog vonosiuiseindem Königreich bespei angegriffen / und Meine Haupt-Schlacht ausgefodert Mr: Ihme seye nicht geMeynt/durch rm ungewisses Treffen die Cron seinem König auf dem Haupt wancken ma¬ che«. Wie leicht wird auch wanckel- Mthiq die Treue der Lands-Jnsas- Ln / wann ein frembder mächtiger Sürst ihnen güldene Berge verstricht/ Ker grosse Furcht Mit Verheerung d-s Lands einjagt? Dat«"'?«»--- ^8 keine Schlacht wagen sollte in Italien / allwo er sonst den Meister stielte / mit seinem Cron-El¬ fter dem ^arc.^monio, sondern über- ^lete ihn in Griechenland / und schlu- K ihn daselbst aufs Haupt. Es ist M allgemeiner Wahn / daß der An¬ reisser allezeit Mehr behertzt / und NM mächtig ftyn muß/ als der / der N angreiffen lässt ; gleichwie auch Wemein üblich ist / daß keiner dulten Mlle einen böftn Gast inckeinem Haus/ Wern solchen ftrne M halten sich lchermänniqlich möglichst bcflelssl- N- Welcher aber em strmiš iov3l2 . und es ist nicht ohne/ daß diese Kriegs-^Liones herrlich / tapffer / und von grossem Nachdrucken/dabey viel zu bemercken ist / gewesen seynd. Aber der Jta- liäuische Staats»Mann cllal wiewol er H dem drey und zwantzig- sten viscui-s über die Staats Regeln Loren gedachte drey Kriegs-Thaten nicht verachtet / so saget er gleichwol/ daß/ wann Mu dieselbe gegen andere frischere halten wird/ sienicht soviel zu bewundern seyn / und viel trefflichere gefunden werden. Hat nicht cle ls^o^ (sagt LUsläermus ) mit 2OO0. Mantt in freyen Feld auf 8ooo. geschlagen/ und diese überwunden ? kgmignus ärrscla bezeuget/ daß drey Regimenter von Spaniern / Antwerpen / eme st starčke/ Volck-reiche und grosse Stadt/ als eine in Teutschland ist geplündert/ und gantz Flandern unter sich ge¬ bracht Haven nicht zooo. Spanier vor wenig mehr , oo. Jahren / gaUtz Wclschland durchgestrichm? Hat nicht der unlängst abgelebte Printz Ludwig von Banden / Kayserlicher sten Türcken-Krieg / nechst zu Uuu M 522 Neun und SiebentzWe Rede. in Croatien / mit nicht gar zocra. Mann auf 15000. und mchr Türcken geschlagen / und den Steg erhalten. Urtheile nun ein jeder / ob die so sehr von dem angerühmte Grie¬ chen es diesen Spaniern und Teutschen bevor gethan haben? 27. Die Thataber will ^Kglöerinus gar nicht viel loben. Dann wann man seinen Anschlag be¬ trachtet / wird man bekennen müssen/ daß er sehr gefährlich oder sehr verwe¬ gen gehandelt / und weil er einen so gefährlichen Anschlag / ohne äusserste Noch / nemltchen / daß er den Kern aus der Armee ausgelesen/ und in so fer¬ ne Oerter geführt / das Übrige aber im Rachen des Feinds gelassen / nicht hat vor die Hand nehmen sollen. Zn Gumma/ je mehr er diese desdkro Thar betrachtet / je weniger kan er sol¬ che loben / und schlieft/ daß New kein andere Ehre darvon Haden kdnne / als daß er den Kern eines Kriegs . Heers aus spuken biß an ^«aurum nach ihm mit Gewalt gezogen / hinter sich aber viele Gefährlichkeiten gelassen habe. 28. Von der Schweitzer KriegS- That / bey dlovgra, sagt Ltialcierinur weiter nichts / weil Quiccsrcknus die¬ selbe allen tapfferen Thaten der Grie¬ chen und Römer vorziehet / und man den Anfall r^rii m Spanien nach dem Todt der zwey Lcipivnen nicht betrach¬ ten will / daß obschon dieser aus Noch geschehen / nichts deftoweniger der Ehre des Siegs nichts benimmt: Und wann jemand sagen wollte / daß derjenige/der ohne Noch angreifft/ tapfferer sey/ als derjenige / der darzu getrieben wird/ meines Erhalts daran ein geringer oder kein Unterscheid seye/ dann was die Tapfferkeit anbclanget/ ist solche in emem sowol als in dem anderen: Dann^cicm sagt ausdrück¬ lich / daß in äusserster Noch die Hoff¬ nung auch in der Tapfferkeit / und das Heil in dem Sieg seye: daß also die Tapfferkeit jener 400. Griechen / die stch an den Berg ^ärian rsririrt ha¬ ben / und so männlich wider die sieg- haffte Gothen gefochten / nicht zu ver- werffen seye / ob ste schon die Noch gezwungen / sich also zu entschliessen/ nemlich daß sie lieber sterben / als mA obsiegen / oder an dem Feind sich nM genugsam rächen wollen : Also/ daß 5oril3L, damit er nicht einen gutes Lheil Volcks verliehren möchte./ nut demselben sich verglichen / und sie mu grossen und ehrlichen Verheissungen zur Ruhe gebracht. Dannenhero gedachter Staats-kundiger ekamcn- vus führet entgegen dem ein frischers Beyspiel an dem 00. Grafen von Lunio.an / und wi» bewähren / daß dieser Kriegs - Held e!» weit herrlichere That / und zwar P che/ob der sich alle Kriegs-Leute z» spieglen/ m die koftentät zu bewundern hat/gethan; indem/daß er allefteE Völcker / welche das schöne und reiA Welschland etliche Jahr grausam schwehret / und fast im Grund ve wüstet hatten / aus blossem Eiffer g gen feinem Vatterland / schier ohne nige Mittel/wol aber mit ungemein^ Kriegs - Klugheit geschlagcn/und M. lich vertilget hat. Die Sach verlM sich also: 29. Nachdem der Päbsiliche von Rom/ mit besonderem Leid des samten Welschlands / nach einer Stadt in der krovec, übetL setzt ist worden/haben viel Städte' Welschland / so dem Kirchen-E einverleibt waren / sich darvon getsp net / und sich in die vorige verm^. Freyhrit gesetzt ; theils auch anor Kirchen-Güter seynd hin und her den grossen Herren verzogen und A xirt worden / darum der PadA,, unterschiedlichen mahlen Kriegs - cker ins Welschland geschickt / um sie dle Anmasser zu züchtigen / Abgedrungene zu der P.absil'^ Rent -. Cammer wieder zu bringen? aber hausetev dem allerheiligsien^ ul ter zu keinem Nutzen / ihnen po' § lauter Üppigkeit / und dem E Wesen zum Verderben, Die ' Völcker hatte ein geführt rus,ein sonst trefflicherKriegs " z, und nähme öolognien zu einem und Sammel-Platz ein/ dapvn yx wurde sogleich berichtet/dan dle Lransrolo Mit ihrem Eeblet lU) der Päbstlichen Gewalt m die heit gesetzt/ und noch einen "AhM verübte Grausamkeiten nach aller Möglichkeit rachen wolle: und begä¬ be sich eben damahlen/ daß sein Fürst LarngdgsViicomi von seinem Enckel dem Oglearo Visconri gefangen/und einfolg-- lich erDienst-loß wurde. Dahero sei« nem Gclübd nachzukommen / verbrü¬ derte er sich mit etlichen Cavallierm unter dem Schutz des H. 6evr§ü, dar¬ unter waren/ der Frantz Sforzia/und der kor^br3ccio,zwey Welt berühmte Kriegs Helden/ und hernach wordene grosse Feldherren/ von denen ouiccsr- 3inus und Locerus viel denck- und lohr- würdiges schreiben. Mit diesen Ge¬ hülsten sienge er an zu werben lauter Italianer von treuen Geburten her/ mit so gutem Fortgang/daß er sie in kurtzer Zeit in aller Kriegs Zuckt und Disciplin also abgerichtet/ munclirt und gewaffnet/ daß ihrer wenig wider viel streiten konten/ und liesse sie ihme schwöhren/ daß sse nicht fliehen / son dern mit ihme biß auf den letztem Bluts - Tropffen streiten wollten. Darauff hat er angefangen / erstlich dieBrttonen zu verfolgen/ und hat sie auch nach drey blutigen Schlachten aus Italien gantzlich vertilget. Dar nach wandte er sich nach denjenigen/ die nach dem Todt des noch üb¬ ler Haufeten/ und ob es schon alte und tapffere Soldaten gewesen/ hat er doch den mehrer» Theil derselben medcrge- macht / äusser etlichen wenigen/ die irr ihr Land umgekehret. und ist also Ita¬ lien/ sagt elisiclerinus, durch Hülste die¬ ses tapffern Graffcn von eumo vorr den ausländischen wilden Völckern er¬ löset worden / von welchen dasselbe so lange Zeit verwüstet worden/ sinke- mahl allein von den Britonen inner 2. Jahren sechtzlg Stadt-mässige Oer¬ ter verderbet wurden. Wann nun cbalclennus diese Helden massige That des Graffen von eumo gegen denen/ die der gelehrte so sehr her- für gestrichen/abwaget/ findet er viel grosse Vorzüge; Nemlichen/daß ^lbe- ricus sich dieser grossen Schwehrigkeit aus ungezwungnem/ und doch nicht verwegnem Willen/wie es in des mirsci Beyspielen geschehen / ohne Iluu 2 Scha- Kriegs - Anmerkungen. 52z ^.hang gemacht. Demnach beao.be zu St. Georgen/ daß er diese fremb- licy zeitlich dahin / dem ferne- de wilde Völcker vertilgen / und ihre Übel vorzubiegen: Sobald er aber As koloZng war / jagte der die Päbstliche Bediente hinaus/ No fitzte sich auch in die Freyheil. kunte nimmer zuruck / und be¬ werte umsonst Ol-Lnor0I0, hatte auch ^'Hoffnung dasselbe so leicht zu der Köstlichen Devocion zu bringen; zo- also ab / und ruckte nach kael^g, M damahlcn reiche Kirchen-Stadt/ ^gebend / daß er mit dem Kriegs- Vckausrasten/und bald darvon ab- Men wollte: Er vergaß aber wer er Me/ und seiner gegebenen Treue/ Milderte demnach die Stadt mit Horden und Würgen / und verkaufe solche dern Hertzogen von kerr-^g. oericus, der V0MOd2l6crino so Viel NN- Mhmte Kriegs-Obriste/ entrüstete /7 zwar ob dieser Schänd-That/ .Mochte aber nichts darwider zu / weil er in des Larnabas Viscomi "östlichen Kriegs,Diensten wäre. Zv. Nach diesem Verlaust schickte .Mahlen der Pabst einen und zwar Östlichen General / den A oencvra, mit einem halb-barba- Men Kriegs - Volck von zehentausend Patern / lauter Britonen / in den Staat/ die lagerten sich un- "kkoioZng, zogen aber / nachdem sie Ms gerichtet / nach langer Zeit ab / Mzwar nach einer reichen Stadt ec- Sobald aber die Britonen in 2 Lcmd karnen / da fiengen sie an UM Grausamkeit und unerhörten lMowilren an dem Volck zu üben/ a.>^Mchten keinen Unterscheid unter Lachen und weltlichen Sachen. In hMcka/ ihrMuthwillen hat sich da- ck/Moffen / daß sie arger als die Tür- ' und Tartarn in dein Kirchen- ri^ut hauseten; die erste Mordbren- ttt^br / die der ^Zmus gebracht / wü- vtz»? ^ue Unterscheid des Freunds schl^Ainds / des Alters oder Ge- ; wo sie nur hinkamen/ seynd cilles ?_^rer Grausamkeit entgangen / Muhet ^"bt/gemordet und ge- te äis^amahlen erholete sich der gu- ^'lnLunio gleichsam aus schlaff/ und machte ein Gelübd 524_ Schaden einiges Menschen/ ahne eini¬ ger Hoffnung des Reichchums oder eitler Ehre / mit kleiner Mamrschafft/ mit unerhörter Starck und Großmü- thigkeit/allein vor Rettung des gelieb- reu Vattertands unterwunden / und mit erwünschtem Ausschlag in kurtzcr Zeit ausgesikhret hat: und demnach schliesset/daß diese Groß-Thar cj. Graffens von Ounio, Herrlicher und tapfferer gewesen/als jenmhlen eine in der Welt geschehen. Es ist doch fast zuviel geredet: dann in einem einigen Lccuio.ja in e in em Jahr I4Z8. waren vier grosse Helden in der Welt/ (deren jeder ohne alten Zwciffel dem Kider-iw es weit bevor gethan)nemlichenMarg graff Albrecht von Brandenburg/ der wegen seiner Tapfferkeit/ Kühnheit/ und dadurch verbrachten Groß-Tha- ten der Teutsche ^.cLuies benahmset war. Georg Podiebrath in Böheim/ der mit einem unerschrocknen Muth durch gantze Armeen sich allein durch- gehauct/ und in Ansehen seiner vielfäl¬ tigen Helden - Thaten endlich auf den Böhmischen Kriegs - Thron von dm Reichs-Ständen gesetzt ist worden. Joannes ttunmaäes. Königlicher Statt¬ halter in Hungarn/von dessen Kriegs- Kühnheit/ Tapfferkeit/ und glücklich¬ ausgeschlagenen Feldzügen wider den allgemeinen Erb - Feind der Christen¬ heit gantze Geschichr - Bücher voll seyNd. OeorZius e-Mriocus» sonsten Lcanäarbez oder ^lexsnller beyge- nahmt; Dieser wäre ein kleiner Fürst in Lpiro.ivon wenigen Mitteln/ nicht grosser Mannschafft: und machte doch die gantze Ottomannische Macht mehrmahlen zu Schanden: daß ich mich also sehr zu verwundern Ursach habe/daß sowohl ^mmirarus, alsLllsl- aennus, obgedachter vier Helden des Deutschen Kebiiiis , des Böhmischen Podiebraths/dcs Ungarischen kiunmz- clls, und des unvergleichlichen Scan- derbegs/ die alle in einem 8ccuio,ja in einem Jahr / und in einem unweiten Craiß der Welt/ nemlichen Teutsch- land/ Böhmen/ Ungarn und Albanien/ ttonrt haben / gäntzlick vergessen/ wel¬ che doch von so vielen Geschicht-Schrei- bern vor die allertapfferste Helden/ und ihre Thaten/ vor die wundersam- und sie geachtet / und angerühmt styuk worden. Ich lasse aber den^l^wu rum und LllLlllonnum in ihrer gei - sien Einbildung / hingegen erkuhm sich meine Feder ihnen zu wett/em a, ders Meisterstück von aller erdcm. - chen Helder mülhigkeit/und bewum sanrsien Groß-Tdaten/ auf die Buy' des allgemeinen Welt Unheils ve^i stellen. . Z2. Dieser ist lviaximürMus, Stamm-Vatter durch PhilipM!' nenSohn/des gesamten höchMUlÄ sten / jetzt-regierenden Ertz-HüM Oesterreich in Spanien und TE) land/ einiger Sohn des allerkME Kaysers Friedrichen / ein RonM. Kayser/ em König vieler Reiche / . Herr von grossen Provmtzen K, Landen: Bevorab aber ein ErtzEI deme von Anbegin der Welt her^. nig/ und in viel hundert Jahren ^ keiner / an der Tapfferkeit / KiHv und allen Ritter-mässigen Leids^ Gemürhs Stucken/ und fürwahr lA abenrheuerlichen Thaten / gleich SA, sen. Was man vomorisnclo ur.e NaIckc>,V0M^e<5lor und Hilus gck das hat UaximillLE in der ausgcrichtet. Höre Wunder! gend dieses Heldens bildete scheu an/ seine künfftige Groß - ThakM-.,/ schiene zürn Kriegen gcdohren NA dan die Natur sechsten hat und Großmüthigkeit mit einer windlichen Starcke des Leibs sAh selletrJa die Starcke üdereilett EK- ter/dann er zeigte bey blühenden-)^ ren eine mehr alsMannhaffreA^ cke: Er wäre so hurtig unter nisch/ als mancher unter einem Geweb. Zu Ensishcim im eine eiserne Truhen / mit einem Marck-Schloß verschlossen: ^m' mllisn beliebte etwas heran« »HiB men/wäre aberkeinSchlüsslbwLD- den: Ergrieffe also mit den das Schloß/drehete es rM^rob ab/und sagte zu denen / entsetzten: So meint Mi und die Natur nicht auch ben KAhcu und Königen starcke -W eF haben? Nach G Ott verlrejsc er seine Stärcke / und hat n u manden/ der ihme im d l- r- c i. !- e 525 anbote / einen Kampff oder vtreit versaget. Es wäre bey ihme ^neAusnahm/ weder der Ertz-Her- ^glichen noch Königlichen oder Kay- imichen Würde/ sondern glaubte/daß derselben durch ritterliche Tharcn Mn mehrer« Glantz gebe. Auf sei- M ersten Reichs-Tag zu Worms/ /Mo xame ein forchtbarerRem vom König inFranckreich (wie man Mt) angestochen/ mit Nahmen ctaus ?^' Und Hienge seinen Schild unter M-erister in seinemGasthauß/und lies- Mch ejmn mit sich geführten Herold Muffen: Daftrn ei» Teutscher auf Mund Leben/aufGefängnuß/ oder M Ritter- Gabe/mit ihm sich meinen iMpff einzulassen/ Lust hätte/ wollte /demKämpffer auf alle Weiß beste- M Dieftr Ritter wäre ein bekand- // Waghalß / und getraute keiner ge- W ihn zu erscheinen. Der Kayser ^xikriliigri die Teutsche priori bey Eh- u zu erhalten / nähme den Kampff »Mu einer Ritterlichen Gefangnuß Auf den dritten Trompeten- Mall legten sie beyderseits ein / und Men mit gleicher Hurtigkeit auf ein- ""der/ aber die Lantzen glitschten ab M dem Harnisch. Uber diß grieffen zu den Schwerdtern/ und haueten V einander eine ziemliche Zeit um die plinen. Es verdrösse endlich den M)ser/daß er seinen Widersacher so ,Z ohne Blut sähe / dahero verdop- er seine Streichc/und setzte ihm so Wg zu/daß er den frembden Ritter ^Aubr hatte. Wie er aber alle Hiebe M ^^hr uusnehmen / und sich von L M nechst an das Hertz gepichten sehr besorgte/gäbe er sich gefan- Und sogestalten hat Kayser ^2- lviÄ"" eine so heroische That Ruhm- glMlzst verbracht / dergleichen ich in lv-!? Welt-Geschichten keines gelesim/ die Urnstände der Kayferli- Würde / wie auch die besorgende (R./mmpffung einer gantzen d^cion, Äusfoderer unbekampffet MNsen wäre) ingleichen die unver- iyMlch.e Tapfferkeit des rVtLximiiian dixs/s/lnen solchen / den sonsten biß /. A^t keiner bestehen hat kön- schlafletztens den glücklichen Aus- M und oarbey erworbenen ritter¬ Kriegs - Amnerckrmgm. lichen Sieg rciff erwäge. Einen gleichen Kampff hat er übermahlen im Land Lützelburg/ und hernach in Gel¬ dern/ wider zwey Frantzösische Ritter/ so glorwürdrg ausgeführet/daß er bey- de zu Boden und zu todt gerennet hat. Z Z. In den Thurnieren und Ritter- Spielen / wie der Theucrdanck bezcu» gct/ware kein Kriegs Mann/ kern Rit¬ ter/ noch Fürst/ der leichter wüste in den Sattel zu springen/ein Pferd ade- sicher zu rummeln/ die Lantzen zierli¬ cher führen/tapfferer rennen/gewisser abstehen/ geschwinder sich erholen/ ja zwey drey Lantzen auf einmal beste¬ hen/ solche austragen / und seine Geg¬ ner zu Schanden machen, 1479. hat ^aximilmnus noch als ein Ertz- Hertzog zu Pugg 16. Lantzen gebro¬ chen / und gewann bas vornehmste Kleinod / nemlichen einen unschätzba¬ ren Diamant. JmlUsjo darauf/ wäre das Burgundische/ und von alten Zei¬ ten her gewöhnliche Vogel-Schiessen gehalten / worbey ^ximMgnus gleich den ersten Tag den Vogel von der Stangen geschossen / worüber das Volck eine ungemeine Freude bezeigte/ und schriebe an allen Ecken der Stadt folgende Reimen» Oesterreich schoß Len Papagey frey herab: Daß den Lrantzostn groß Ver- druisen gab. Ich wende mich aber zu ernstsichern Thaten/ und zwar: In Gelder» be¬ fände sich dieser theure Held in einer äussersten Gefahr/ wo er in einem grimmigen Gefecht von den Seinigen verlassen/ sich allein gegen etlichen hun¬ dert vom Feinde erwehren/ und durch¬ hauen hat müssen. Im Land ^rcois haben ihm zwey Frantzösische in Kü« riß vermumte Ritter vergewartet/und aus einem Wald angepackt/deren er aber einen vom Pferd gerennet / den andern so lang verfolget / biß er sich gefangen hat geben müssen/ und bcyde insLager mit jedermänniglichVcrwun- derung Sieg, prangend eingebracht. In Hennegau überfielen ihn 6. Küras¬ sier/ einer rennte mit blosem Schwerdt auf ihn loß/ den Stoß / weil er das Uuu z Visier 52 6 Neun und Giebentzigste Rede. Visier nicht abgelassen/ auf sein Ange¬ sicht führend; aber er schlüge ihm den Streich aus / stiesse ihm selber das Schwerdr ins Angesicht Hine«/ und fertigte ihn also zu Boden / von dem er nimmer aufgeiranden : Denen an¬ dern vieren erwehrte er sich ritterlich/ und brachte einen mit sich gefangen ins Lager. Als er cinsmals auf die Stadt Venlo in Geldern einen An, schlag machend/ 200. Mann in einen Wald verstossen/ und nur mit 20. ge¬ gen die Stadt sprengte / haben alle Hackenschützen in der Stadt auf ihn abgefchossen / da es dem so nahe gieng / daß fein Pferd auf der Stirn mit einer Kugel gestreifft wor- den/ indem nun das Roß taumelte/ und er sich zuruck wenden wollte/ siele der Feind heraus / und suchte ihn gefan¬ gen zu nehmen. Aber er erwischte eine Armbrust von den seinen/ erschos¬ st damit ihrer zwey/ und mehrere sich so lang/ihrer viele mit stinemSchwerdt vor seine Füsse legend / biß ibm die fei¬ nen aus dem Wald zu Hülffe kamen/ und die Ausgefallenen wieder nach der Stadt jagten. Dergleichen Aben¬ theuer stynd ihme in dem Krieg viel be¬ gegnet: Und er hat einsmals in einem sehr blutigen Treffen / der Feinde mit eigner Hand so viel niederqemacht/ daß man sie auf einem grossen Rüst- Wagen nicht alle hatte hinweg führen können / wie dann dieses alles der Thcuerdanck/und aus ihm Sigmund von Bürcken in dem Ehren-Spiegel be¬ zeuget. In Summa/ dieser unver¬ gleichliche Held hat in allen Thurnie¬ ren/ Ritterspielen/ Scharmützstn/Be¬ lagerungen/ Feldzügen und Schlach¬ ten/ so viel Ruhms feiner Tapfferkeit und gleichfalls Starck - und Großmü¬ tigkeit eingelegt/ daß das vermeinre Fabelwerck der alten Waghalst/und deren unglaublichen Abentheuren an diesem preißwürdigsten Helden / und zugleich dem allerhöchsten Haupt der Christenheit (so es viel beytragt in ge¬ nauer Abwegung jener und dessen Groß Thaten/ zu lauterWarheit wor¬ den ist. Höre ferner Wunder! ^ucigces foi-cunL juvac: Das Glück fällt bey den Kühnen / ist zwar ein altes Sprüchwort / so aber müianus nicht allein in der That/ seA dern auch durch fein Sinnbild cntwow fcn: Er führete cin Rad / aussen her um mit Schwerdtern und Stre ' Kolben gespickt / über welchem/'" Reichs-Apffel schwebete / mit dM Znnschrifft: tot , Durch Vie! Gefahren hab ich mim gewagt / Und dem Feind allemal dcN Vlw abzwagr. Zn seinem blühenden Alter / -a andere noch keinen Vorschmack des Kriegs U den / hat er schon würcklich mit r// wig demEilfften/König in Franckre/ welcher wegen seines hohen Äckers grosser Macht / und durch fowol l(W Regierung/ als ausgeführte WM Kriege/ darbe y erworbener Kriegs/, fahrenhcit ein Rieß Goliath / E als einen noch jungen vid/zu hatten ware/gckrieget: R'A.- destowentger/wicwol jener diesen/, fangs verachtete / hat hernach mA. Streit und unterschiedlichen D/ > seine unüberwindliche Großmut!) Tapfferkeit nur gar zu wohl ersah'// und grosse Niederlagen von ihme stehen müssen ; sintcmahlen er M > L nem ersten Krieg'/und bey dem OumeZgc gehaltener graeE/- Schlacht/ mir dem Frantzösisthen Herrn/ einemvon Lni-äis, neun tE./ Frantzostn aufdem Platz niederg/M und eine Beuthe von achtzig Golds erobert hat. Er selber gr A einsmahls mit 20. zu Pftrd 80. zu Fuß zwey taufend und m - Frantzostn an/ welche er nicht zertrennet / sondern auch the.'A^ todc / und theils in die Flucht gen. Zn Flandern wäre Dieser Held in einem Schloß/ allwo er» sehr mit wenig derSeinigen dasm Lager cinnahme / von dem Fem, he- kundfchafftet/ und sogleich düst her lagert/ aber er liesse gleich nom Nacht etliche alte verroste bmr führen/ lüde und lößte sie seiner grossen Gefahr/we^^ stabel vorhanden war / ab > , ' darmit viel von den FemKn/" M wehrete sich so tapffer/ daß der 0^, ArLegs - Anrnerckungen. 527 Wagssücke har verbracht Kayser ^2- ximiiisn , die/ alle zu beschreiven/ ein gantzes Rieö Paptervonnöthey hatten. Aber höre noch was Wunders/das eines »erculis oder Samsons Starčke und Tapfferkeit nichts nachgiebet: In der Marggrafschafft Burgau / als er einer grauslichen Bärin / welche Jun¬ gen hatte / nachgestelict / kam er in solche Noth / daß er sein Leben / die Bärin mit eigener Hand erwürgend/ erretten müssen. Im Land ob der Ens gienge er gantz allein mit dem Spieß vor eines Bären Höle/ und , stellte sich neben einem Baum; sobald der Bär ihn ersehen / drummete er/ . käme und schlüge mit den Tatzen nach ihm / aber er entwiche / und als der Bär sich aufmachen wollte / stäche ec ihn / daß er alle viere von sich streck- - te. In Braband rennte ein ungeheu¬ res Wild-Schwein mit vollem Lauff auf den KiÄximiliLn loß / und risse dem Roß mit seinen Waffen den Bauch auf/ und streiffte auch des KayserS Fuß/ daß er nachmals 12. Tag hmcken müssen; machtesichgleichwolvon dem Pferd hervor / und stäche sein Schwerdt mit beyden Händen in das Schwein / daß es todt niederfiele / und er auch sechsten neben demselben liegend bliebe / biß ihm ein anders Pferd ge- bracht worden. Wie er in Bayern zu München vor der alten Burg einen sechs-jährigen Löwen vergittert gese¬ hen/ hat er ihm die Thür aufmachen lassen / worauf er zu dem Löwen ge¬ treten/ dem wilden Thier den Rachen aufgeschlossen / und die Zunge heraus gezogen. Als er auf eine andere Zeit im Stifft Utrecht zween Löwen in ih¬ rem Gehäuse heimsuchte / und dieselbe zorniglich gegen ihn liessen / erwischte er eine Schauffel / und schlüge damit aufdieselben / daß sie von ihm abliessen/ er hätte sie auch zu Schanden gerich¬ tet/ wann diß grimmige / aber hinge¬ gen seltene/ und in dafigen Landen acht¬ bare Thier nicht zu verschonen wäre ge¬ wesen. 26. Aber ich schreite wiederum zu feinen Kriegs > Thaten / und sage genug mit dem Urheber des Oesterreichlschen --, —- Ehren-Spiegels / daß dieser unver- ' Viel hundert andere dergleichen gleichlicheHeld von seinem2y»Iahre an/ ^ßwegen / weil er das Schloß vor woMsetzthielte/mit grosscmAbbruch Schaden die Belagerung noch vor M aufgehoben/ und abziehen habe Men. In Belagerungen achtete er Unlchts der bremsendenBech Klum- MSteinen und Fncschen: Erliesse A lchen bey allem Anlauff: Er war Am der erste bey Ausführung aller Wyrlichen Dinge. Es zeugen die- i, die Hungarn bey Stuhlweissen- sA/ allwo er von den Seinigen Mndlich verlassen/unter einem grau- Ach Regen von lauter Bech/Hagel/ ?Wen und Feuer gestanden ist. Es Mn hieß die Niederländer bey Ut- / da er bey eitler Nacht mit einem Men/ einen Ort/wo er die Stadt Messen möchte / ausgespähet / und Murch sich der Mauer zugenahet/ Muf der Feind / diestsvermerckend/ ^halben Mühlstein herab geworf- tktt a r ben auf des UöXlmilians Gei» ^Menden Bauern gantz zermal« M; Es haben diß erfahren die kl arer/ dann als er im Geldrischen L/eg über das Wasser Neers nach der Mdr Geldern mit etlichen Schiffen s7,5 / und mit den Seinigen voran Ae/ hatte der Feind an dem Ufer er- A Stuck von grossem Geschütz ver¬ alt / welche eins nach dem andern F ihn loßgiengen / also / daß die AM, Leute das Schiff wenden und zM wollten / aber ec nöthigte ste/ m fort-und an des Feinds Seiten tz?Mn müssen / allda er mit den Mgen ans Land gestiegen / die Gel» G^.in die Flucht geschlagen / und le^Mcke erobert. Es ist noch al- ivikn in Flandern dieses bekandt/ ijjx,, Huseine Zeit vor ein Schloß kä¬ st» M ihme dre Besatzung einen weis- zum Zeichen der Übergab TM gestellt hatte/ ritte er also dem ßtiN / in Meynung / solches offen zu ^ber die Verräther brenNeten »E Stücke auf ihn loß / von ,, klnem sein Pferd im Hals getrof- HqAo darvon ist erschossen worden: -Mt wol per cor Oiscrimill»: Hoviel grosse Gefährden/ ^at er gezehlr auf Erden. durch 40. Jahr denselben fast niemahls »uw abgelegt; sondern in einem Stuck im-, meldter von Bürcken beglaubet) men/ mit Welschland/ mit den Vene¬ digern und Friesen gekrieget/ und alle¬ mal / wann er nur zugegen war / ob- gesteget / viel Schlachten behauptet/ viel Vestungen erobert/ das Heil. Rö¬ mische Reich von den Räub-Völckertt gesäubert / von den Frembden verthei- digt / und dieses alles durch dreyssig besondere Kriege vor GOTT und das gelebte Vatterland glorwürdigst aus¬ geführt : Die Kriege waren groß und gefährlich / in welchen er nicht allein allemal obgesteget/ oder doch nie über¬ wunden ist worden/sondern auch gleich¬ wie von Natur zu einer unüberwind¬ lichen Starck - und Großmütigkeit/ also von so langer Erfahrenheit zu ei- vv^eenuu-sle«, ^ny,crs cvrop ner solchen Kriegs - Klug- und Kündig- Wunder-Thaten rnachen ihn so viels.. .... Viele 8ecuiL oder Jahr-Hundert ge¬ habt habeü. Jüdeme er / ungeachk seiner KayserlicheN / Königlichen und Ertz - Hertzoglichett Würde / so viel¬ fältige / in der Sach sechsten verwea-- neste und gefährlichste Wagstücke glücklich ausgeführt / und sowol mst kluger Veranstaltung und Befehle/ als auch mit seiner unüberwindlichen Faust / und würcklichen Hand - Anle¬ gung / stch zu einem allgemeinen Beyspiel allen sowohl Monarchen als Kriegs-Helden / durch seine Groß gelänget/ daß seines gleichen nicht daß er diesen Nahmen wohl venA das hohe Älterthum / und keinen hatte; sotapffer/daßthmniema^A- > stehenkunte; soglückseelig/daß^Z seine Anschläge nach eigenem Ä'A hinaus führte; so unüberwindM.^ er in allen seinen Kriegs-UbE , und grösten Gefährlichkeiten nu' ten gelegen; so verwunderlich/,. man ihne mehr bewundern / ^j, nachthun kan ; so glorwürdig nen Verdiensten / welche M" Unsterblichkeit mit Verewigung nes Allerdurchlauchtigsten Ruhms vergelten hak " können. 528 Neun und GieberltzWe Rede» da er den Harnisch erstlich angezogen/ und Wunder - Thaten nicht allem vor- durch 40. Jahr denselben fästniemahls gestellet / sondern auch ( wie osst^ m 'r nut Franckreich / mit Niederländ / Teursche Kriegs - Wesen in eine ko mit Lüttich mitHegkischen imHolland/ liche Ordnung / wie es zu Zeiten 0/ Utrecht und Geldern/ mit den Schwei- alten Römer gestaltet gewesen / ruM tzcrn / mit den Pfaltz-Grafen am würdigst gebracht: Er hat das KE Rhein / mit den Türcken/ mit Böh- Recht / wornach matt sich im N richten / und Urtheile sprechen W" verfasst/und in offenlichcM Druck aa gegeben: Dergleichen löbliche A>E vor diesem Kayser in Teutscklano " gehöret ward. Er hat die Ehre / die Macht seines Ertz - Hauses mE als jemahls einer von seinen VoE reru vom k.uäoipbo dem Ersten Vs- erweitert / das Römische Reick/ ein anderer^uZuüus, vermehret//. Feinde des Reichs gedämpffet / ?. / Raub und, Mord-Thaten gerem>/.^ das allzu freye und unbändige It/ , hart gezüchtiget / und Franckttlu) seinem übermässigen WachsthuM kurtzet. In Summa / dieses vortrefflichsten Kaysers Groß. M )o( M /M halber / oder aus leichtsinnigen Ursa» chen ( wie es leider hernach bey diesen letzten Zeiten/befoderift in Franckreich/ zwischen müsiigcn Hoff-und Soldaten» Purschen / in einen vermessenen Mi߬ brauch kommen ist ) sondern öerglei» chen / welche da verdienet haben / zu solchen Lxcremitäten / an denen Todt und Leben / Seel und Leib hanget/ zu schreiten / entstanden seynd. Worun¬ ter eigentlich die kesi- wjunen / als wann einer geschlagen/oder öffentlich Lügen gestrafft/ober in der Lhat bey einer Zusammenkunfft befthimpffetv oder einigerley Verrätherey/ oder an¬ derer Unredlichkeit/ die ein taxfstreS Gemüth nicht verbeissen kan/ geziegen worden. Zch will von vioiirung des Ehebetts/ von öffentlicher Verschmä¬ hung / oder Verachtung / vor Raub seiner vermeinten Beuche / von Hin¬ terlist und Nachstellungen / von Kän- terschleichung eines andern Glücks/ von falscher und ungerechter Ver- schwätzung nichts sagen rc. weilen der¬ gleichen keine schlechte Ding/und m genaue Überlegung zu nehmen seynd : sondern möchte mrch dißfalls mit dem Spanischen Staats-Weifen/ l)oo Lal- rkalsr Orarisn, schier in etwas veralei- chen/ (wann die Theologische Lehre nicht entgegen wäre) und kützliche Ur¬ sachen an seinem Orth gestellt seyn las¬ sen. Dann er / Orsrisn, will dißfalls weder den Fürsten / noch ihn selber heilen/doch lasset er ihm beduncken/ daß/weil unser HErr GOtt/ die uns übereilende Gemüths'Bewegungen ei¬ niger massen verzeihet/die hohe Obrig¬ keit / welche des Allerhöchsten Stelle hierunter auf Erden vertritt / sich gleichfalls würde der Gelindigkeit mehr als der Schärfst hierinnfalls zu be¬ scheiden wissen. Wie es noch in dem geliebten Teutschland / und bey den Nordischen Croncn geschicht. ?. Das dienstlichste Mittel aber / sich vor dergleichen unglückseeligen Wen zu hüten/ bestehet darinnen/ r-O-c S ist allzu bekandt/ daß j die Menschliche Natur keine scharffere Anrei- tzung habe / dann das Z Verlangen/ und die Be- gierde / sich zu rachem ^on Anbegin der Welt/hat die Rache Dffe Bewegungen verursachet/ bcfo- ^rist in dem Zwey - Kampff; aüwo Mn die Stärcke rächet/ ehe daß mans ^koinmt. Und gleichwie die Rache/ Uuch Lehr der Sitten - MeoloZie. nicht >o klein sehn kan/ daß nicht was Laster- Mes in sich enthält/ also der Zwey- Minpff / weil solcher neben der Ehr- 'M und Hochmuth / befoderist mit/ W aus der Rach / gemeiniglich ent¬ ginget/ ist eine vollkommene Geburt des Lasters/ und die Bewerckstelligung Ms üblen Vorhabens. Man hat Mhin dem Zwey-Kampff manches Zchein-Färblein angestrichen/ daß die Nelt dergleichen Wagstuck mehr be¬ wundert/ als verdammet/ und Wag- Mlse ehe biß in Himmel erhoben / als Urch Straffen abgewehret. Dahero M der Zwey-Kampff Theils Orten in M Christenthum / vornehmlich in Kutschland und Franckreich lang und edier biß auf Andencken unserer El- M/ hingegen unabläßlich/ (aber nicht Whig) in dem Heydenthum/nicht al- N gedultet / sondern vor kein Ver¬ suchen/vielmehr aber vor einbewehr- N Anzeigen einer gerechten Sache/ M der Degen erfochten hat/ geachtet Urden. Massen auch die Heydnische Zorner nicht gestattet haben / daß der My-Kampff ZU einiger viehischer Mrey gedienet hatte/ anerwägend/ der Helden . Muth solle nothwen- m dem Völcker - Recht / oder in ei- seyn ^ucürlichen Tugend gegründet ch^'^unn lnan nun von derglei- Gefecht / die vor zwey hundert ssMcn geschehen/liefet; so wird man "ven/ daß deren keine schlechter Ding Achtzigste Rede. -gß ein Cavallier in seinem Thun und Lassen behutsam seye/ alles schädlichen Vorwitzes oder Eingriffs in Worten und Wercken/in Anlassungen/ in Wi¬ derwärtigkeiten / rauhen und aufge¬ blasenen Minen / in Vorbrechen / in Prahlen / und sich hoch achten / befo- derift bey öffentlichen Zusammenkunff- ten / kellmcn/ Schau-Spielen/ re. ge- gen seines Gleichen sich enthalten/und mit denjenigen / so vor Schläger und Krackähler gehalten werden/nicht die geringste Gemeinschafft habe; Dann sd behutsam/klug und eingczogen man immer seyn mag / so wird doch einer in Geseüschafft der Narren niemahls klug und bescheiden leben können/ und wann dieses auch möglich wäre / so würde doch nichts verdrießliches seyn/ als wegen solcher Leuthe/ die nicht werth seyn/im schnöden Zwang zu le¬ ben. Mir ist zwar nicht unbewust / sagt Qrgrian, daß auch die Aüervorsich- tigften sich nicht allezeit vor Ungele» genheit hüten/ und fürsehen können: Allein man kan doch dessen nicht in Abrede seyn / daß dieses gar selten/ oder nicht leicht geschehen soll: weil gar wohl viel Unglücks durch kluge Vorsichtigkeit vermeidet werden kön¬ ne. 4- Ich schreite aber nähender zu dem Zweck: Was ist dann derZwey- Kampff oder vucllum ? ett lluorum bei Ium: ist ein Krieg zwischen zweyen. Die unmittelbaren Fürsten und Herrfchass ten mögen wohl aus gerechten Ursa¬ chen den Krieg führen / aber nicht die krivscen. Die Souveränen haben ih' ren eignen Degen vor den Schieds- Mann/die krivden nicht/ sondern die¬ se sollen das Recht erwarten von je» nen/ denen GOtt den Degen der Ge¬ rechtigkeit ÜNgehäNckt/ ia vincMam malorum Lc curelsm bonorum: Die Unschuldigen dadurch zu verteidigen/ unddieBoßhafftigen abzustraffen. Es kan sich nie ein Fürst vor einen rechten Souveränen und allgewaltigen Herrn ausgeben/ weicher die Macht und Klugheit nicht hat / seiner Vasallen Zwistigkeiten wegen eines etwann ein¬ gebildeten poinc 6' booncur zu erör¬ tern oder zu schlichten / es sey dann/ daß es ausgerragen/ und mit dem De¬ und Leben kommen und warum, u nichts! auf-blose zufällige, Wesses omirrry ; vxs har diesen irm" Leuthe unmenschlichen Aberwttz sio gen verfochten wird. Dreß Nachg^ ben/ ist ein Vergeben seiner k-epu»' cion. Soll dann ein Fürst nicht E sen/ seine Unterthanen von einander zu bringen / ohne daß sie ihme in M Bottmässigkeit greiffen / und zwischen ihnen das blinde Glück eines Degens zum Richter machen / mit HinLar.p tzung ihres Ober-Herrn? Das ist eine Derleumbdung des rechtmässigen richts; Eine Widerfttzlichkeit die von GOtt ertheilte Gewalt/^ eigenmächtige Anmassung über die setze/ ein rasendes Gericht / allwo Rache die Haupt - Sache verwirret' allwo beyde Kläger/ Beklagte 'M Richter feynd: allwo das Eisen E Feuer das Urtheil spricht/ und hernA dieses die ewige Gerechtigkeit mit ewigen Verdammnuß exeqmrt vollziehet. Ewiger GOtt! zwey zertE sich manches mahl bloß um ein einer ^Ncrcssc oder anderen schlecht Sache; bestellen so gleich mit reiien einen Zwey Kampff/ es werde" darzu gezogen und ersucht die beste' Hertzens-Freunde/ als Paten oder P" tinen/ und diese müssen mit einaE schlagen/ auf Leib und Leben/wE poinc ck bonneur» ohne einige Ursgch" und in die Gefahr sich setzen/ wE frembder Schuld. Vorhin ist gebräuchlich gewesen / daß gewm^ gleiche/und Stand-mässige BeystE als Zeugen bey dergleichen Schlag reyen/ damit alles redlich herganf» ist/ sich eingefunden haben: Nun ar, hat die Raserey so weit zugenonE daß die Beystände aus einer eingern,? ten «.silon sich schämen / darbey sig zu stehen / sondern müssen auch r, besten Freunde auf einander Hammer sich aufreiben / arme Kinder VaM loß/ und die Weiber zu Wittwen m chen/ offt gantze Familien rumwen/ . des Fürsten Ungnade fallen/ «mV und Leben kommen und warum, u nichts: auf blose zufällige Wesse. Raserey! Es hat diesen seiner Lano Leuthe unmenschlichen Aberwltz sin betäuret der edle c-rsmmonct m sim Frantzösischen Jahr-Büchern/und m^ einer Entsetzung bewundert: LMi Sliäs pr« sliis Awcibus gc? cs- en !s/ še¬ ne ie- 'N ie e- ie d 'c H >c v n v n n n I- e ii / i e / / i e / e / - i r r ) » i - i Zwey-Rampff.5;, ^> in Koc ramen puZNL Acnere con- KsnriMmi perkkanc. Dast die Fran' 'Men / wiewohl sie unter allen ^olckern die Unbeständigsten evnd/ gsticbwohl in dieser Art zu va'Nn/die Allerbeständigsten am iwcy verbleiben, kar^gi-omus in sei- nein Büchlein von denen Duellen be¬ rget/daß allein in Franckreich/nach venie dergleichen Schlagereyen schon vcrdotten waren/ in wenig Jahren 7vOO. Edelleuthein demZwey-Kampf Akommen seynd. Etlichen seynd die Könige selber beywesiq gewesen/und ^hero sie selbsten durch ihre Gelindlg- At/ zu dieser Grausamkeit mehr einen Vorschub gegeben / als die Gesetze M'ch den Straff-Zwang haben ver¬ raten können; und setzet noch hinzu: sich deren viel von der Straffe ^lsgekaufft/ und auf die Richter ver¬ endet haben drey Millionen Golds/ M baß man mit Gold das vergossene M Blut ausgewaschen. » 6. Nun aber empfinden die Herren gäntzosen einen König / der den Hel- W-Muth liebt/aber solchen in seinen Diensten angewendet haben will/und ^cht in der verdammten Gewohnheit M eine jedwedere Liederlichkeit / wol M Tags zehenmahl zu schlagen / um Mch zu haben/von seiner^Licrssts sich ^binden zu lassen. Es ist diesem Kö- ^3 Ludwigen der Frantzösische Adel ^ßigt ^.meloc in feiner 1' Kamme 6s welcher durch den schädlichen doch nur eingebildeten ?oim 6s xAeur - einander als wie das flacht, Vieh sich hinmetzelte / und nÄ Fleischbanck lieferte / daß es kN weniger Schaden dem König- inner 26. Jahren / als etliche gliche Kriege verursachet haben/ verbunden. Er hat sich darin- kNo klüglich zu fassen gewust / daß Federer aufrichtiger von Adel nun- q^o/ nachdeme ihme die Augen auf- viM« worden / bekennen muß / daß keineswegs einWerck der Tapf- / sein Leben zum Nachtheil seines te,!k lands zu verschwenden/zu ach- Auch nichts großmücytg und Rdrocken / dem Todt unter die Au- v? tcetten / heisse / wann schon ein und Verzweiffleter in eines eini¬ gen Gegenwart / fein Leben liederlich auf die Klingen setzet. Undeststnicht ohne / wann man der Alten ihre ^0- nomLLkias und Zweykampsf gegen de¬ nen heutigen Schlagereyen setzen und urtheilen wollte/ so würde sich anders nichts zeigen/ als daß diese gegen jenen eine pur lautere entweder Spitzbube- rey oder unmenschliche Raserei) zu ur¬ theilen seye. Dieses zu bewahren/ las¬ se man ein wenig die Augen in dasAl- rerthum zuruck schlagen und untersu¬ chen. Sagt mir nun / O ihr meine liebe alteFrancken/ Sachsen/Gothen/ Longobarder / was waren dann bey euch allen vor einige Ursachen zu einem Zwey-Kampff? In Warheir andere nicht / als entweder einer hohen Per¬ son Unschuld zu vertheidigen/ oder ein langes Recht nieder zu legen / oder de¬ nen Zwistigkeiten zwischen denen regie¬ renden Fürsten oder deren Verwand¬ ten abzuhelffen / oder ein zugemuthe- tes Laster abzuleinen / oder vorneh¬ men Frauenzimmers Ehre handzuha« ben rc. Aber ich lasse diese Ursachen zwar dahin gestellt seyn: Jedoch ist es wahr/ daß welche derley Ursachen in ih¬ rem Schild führen/ein Anzeigen eines ansuchenden Rechts/und Ausführung eines ehrbarenVorhabens ist; so aber bey jetzigen Balaereyen nichts derglei¬ chen zu spühren ist/sondern eine ^mour, eine ?Mon, eine unangenehme Mine/ und dergleichen Kaltsinnigkeiten. Und nichts destoweniger eben vorgenannte gerechte und ehrnveste Ursachen haben bey der Tridentinischen Kirchen-Ver¬ sammlung keine bewahrte Erheblich¬ keit machen können / daß solcher Ursa¬ chen halber ein Zwey-Kampff kunte gerechtfertigt werden; dann derglei¬ chen Wagstuck seynd keine proporcio- nirte Mittel / die Warheit herfür zu bringen / allermeisten in solchen zufäl¬ ligen Schlagereyen offt sich ereignet/ daß der Unschuldige in dem Kampffun¬ terliege / daraus bann zwei) unfehl¬ bare Folgereyen entstehen; daß bey dergleichen Duellen entweder die dar¬ durchsuchende Warheit oder Unschuld in augenscheinliche Gefahr gesetzt / oder der Allerhöchste gantz vermessentlich versucht werden muß. 7. Wir wollen aber zu dieserGrund-- Xrx 2 Ursache 5 Z2 Achtzigste Rede. . Ursache auch die Beyspiele beytragen. Volck / zu beyden Seiten/ und^haltt "ices seynd in Zwey- Kampff gera- öder Unglück / rMhühe sein Theil vet' ' ' lehren / der dem andern unternege» wird : Das wollteauchderKömgau Sachsen / sonsten wäre es ihme vor oi gröste Schmach und Unehr ausgevc^ tet worden / wann er den Kaum entgehen wollte. Also tratten dA Fürsten widereinander in einen lM ten Kreiß mitten im freyen Few und traffen zusammen hcffkigverv tert: Hingegen fiele . Überlage tteizo, also / daß der^ bey den Danen bliche / daraus 0^ folgte / daß / vermög vorgethaner rede / die Sachsen von Jütland« tretten müssen: Dahero dieombn! . Insul / oder (umbrich Lbersonciu / nannt/ an Dännemarck wieder men ist / und ein grosser Krieg M einem kleinen Zwey- Kampff geenA^ rem oie rstrtrtrgreir angegangen "L 8. Was grosse Kriegs-ZügeLlNL Carl der Fünffte/und Frantz d/r A dere geführet; wieviel ScblM^, sie einander geliefert; wieviel gerungen angelegt / wieviel lElH tausend der Menschen inner etnA§ Zähren darbey umkommcn Schaden die Lander gelitten / u, bekandtemVerlauffnichtNoth Z" derholen: Aber gleich wie in allein / so auch in diesem fürnemliw^^ Kayser Carl den Gipffel einesW xx Muths erreichet / daß / ncE^ den König Frantzen in seine GeM^ schafft nach Madrit gebracht E doch endlich ihn gegen genE^er dungnussen / die er aber memeU al' Weise gebrochen / und über les ihme noch einen neuen Krieg angesponnen / ledig EUn/ sich einen Herolden ihm und mit aller Zierlichkeit zu Zwey-Kampff auszufordernM'U^^ ftn / mit diesen kormr-!- Worten' . König betrüge und lüge/dahero auch nicht mehr zu glauben WA yec- aber nicht soviel ChEen-E^/ gossen werde / so befehde er wn^^. Mann vor Mann aufLerb uno dieWaffen undderKamvff-7„allc>u ben in seiner Wahl, Dessen Jolaus und ^.ckeus, LceoUes und ko!^- sich jeder Theil nach seines HerrnG'^ nices then Aber warum ? Jene um das Königreich diese um das Reich Hiebe. Aus gleicher Ursache / nemlich des strittig- gewordenen Königreichs 8ici!ien / hat l^enacus den ^pbonium, und Lari von ^njou den Peter von /^r- rgZonlen ausgefodert:JenerMann vor Mann ; dieser hundert auf hundert. Vor das Vatterland haben gekämpft fet die Gebrüder der »orsr-er / wider die Gebrüder der eigner; diese vor die /Ubmer; jene vor die Römer. So hat auch unser alt Teutschland der¬ gleichen gesehen, o-mriug, das da- mahlige Königreich Sachsen beschrei¬ bend/ indem ersten Buch/berichtet: Daß in Sachsen regiert habe »uvör- aus, zur Zeit/ als in Dännemarck Kö¬ nig war ldoes, welcher die einsmahls ^nr«nnrlnrn^zlvry-arumpn beruffene Stadt / in Dännemarck/ hat/und zwar zwischen denen/ Rotschild gebauet/ und von seinem Na« allein die Strittigkeit angegangen > men also genennet hat: Dieses Kö¬ nigs Loes Bruder / mit Namen «e!Zo, überkäme eine Macht auf dem Meer/ und nachdem er darauf allenthalben grössere Siege zu Schiff erobert/ mach¬ te er sich auf die Elbe/ und grieffSach¬ sen an / mit dem Schwerdt und Feuer, »unämus aber der Sachsen König / der sich eines solchen Feinds Zuruckkunfftnicht versehen hatte / und derohalben schier übereilet ward / hat sich in einer Eil gestärcket / und ein Volck zusammen gebracht / damit er wider die ungeladene Dänische Gäste streiten kunte: Also käme zu beyden Theilen das Kriegs-Volck zusammen bey Stade / machte Schlacht-Ord¬ nungen/stellte sich zur Wehr/und das Gefecht sollte gleich angehen. Der Printz von Dännemarck aber / so et¬ was kecker und muthiger war/ hebt an und spricht zu ttuncknus der Sachsen König: Es kommtofft/daß/dagleich in einer Schlacht ein Mann so redlich sich beweiset / und tapffer kämvffet/ solches dannoch in einem so grossen Kriegs - Volck / von männtgllchen nicht gesehen noch gemercket wird: Darum begehre ich mit dir allein zusammen unfern Streit auszutragen; laß sol¬ chem Kampff zusehen unser Kriegs- 5ZZ schen Feld - Marschällen Sohn / nius Ssoleverin , aNgtMasst / ÜUf die Teutschen mir hitzigen Worten auszu¬ brechen/ und zu prahlen : Er seye be¬ reit/ mit Waffen zu erweisen / daß die Welsche Nation weit der Teutschen überltege. Und liesse also viel ckar- rcien in das Teutsche Lager werffen. Diesen so großen Hochmuth / als selte¬ ne Verwegenheit / abzuzüchtigen / und der Teutschen Nation Ehre zu erhal- ten/hatJohannGrafvonSonncnberg/ ein noch junger aber behertzter Caval- lier / das cksrcel angenommen. Dar» über seynd sogleich dieses Zwey- Kampffs Bedüngnussen aufgerrchtet/ nemlich daß der Überwundene dem Obßeger i voo. Gulden verfallen / und sein Leib-Roß / Rüstung und Gewehr ihme als einEhren-Zeichendes erober- tztsch / zwischen beyden Kriegs-Heeren. Jedem von denen Kämpffern seynd 4. Kriegs« Beambten/ als Richter und Plan - oder Schutzhalter / zugegeben; hingegen allen anderen in ordentlicher Schlacht -Ordnung beyderseits stehen¬ den Zuschauern/ bey hoher Straff des Strangs eingestellt / weder mit Wor¬ ten / noch in der That sich in den Kampff einzumischen / darbey noch dieses zwischen ihnen Kampffern aus¬ drücklich abgeredt ist worden / wor¬ aus ihnen zweyen eher den Namen Laars Larsnng ausschreyen würde / der¬ selbe solle vor überwunden gehalten / und sogleich seinen 4- Schutzhaltern/ damit der Überwundene nicht vollends nicht allein hülfflich beyzuspringen/ sondern auch dem Obsieger die abgered- te ,Ooo-Gulden/samt dem Leib-Roß/ Rüstung und Gewehr auszufolgen. io. Soviel Raum des Kampff- Platzes war / das hat rings um die beyderseits verordnete gleiche Wacht eingefangen / und darinnen allein die zwey Kämvffer/samt denen8. Schutz¬ haltern gehalten / und zwar alle zu Roß / die zwey Armeen aber stunden in guter Schlacht-Ordnung geschlos¬ sen / und niemand unterstunde sich / so¬ bald dieKffmpffer die Lantzen einlegten/ Xxx z den _ Zwey-Kampff» über hatte einen Vorschmack der König Manckreich von seinem Verschaffter ornmen / dahero wollte er den He¬ iden nicht vor sich nehmen / als all ^crst nach ro. Tagen / und nachdem siechst an dem Hof einen Galgen Mte aufrichten lassen/vey welchem der ^rold fürgehen müsse / darbey aber Mahnet wurde / sich zu hüten dac- M/ und nicht Ursach zu geben/ daran ^ Schuld seiner Vermessenheit zu be¬ llen. Nachdem ward der Herold Melassen/ und wie er die Ausforde- Mg/ungeachtet der Bedrohung / mit Wer Stimm vor dem König und an- Mnden ^isZnsten vorbringen / und W Lh^rce! exec^uiren wollen / ist er Mschafft / und von ihm kein Lkgl-cel M Brieff angenommen worden: dem Kaystr Carl zu einem ewigen Khm / dem König Frantzcn aber/bey ten Siegs zu lassen schuldig ftyn solle. U Nach-Welt eine ziemliche Nach- DerKampff-Platz wurde benennt/und M verursirwet hat. Es entschulde zwar eine ebene Anhöhe an dem Fluß W zwar viel den König Frantzen mit wenigen Ausspruch / so der alte sollte gesagt haben: kex, Lujus lsluce tjc^cnclcc po^ulo- mori llebcr, uc^.ex.non uc miles ^Lsrius , vel öiAlscliscor: Ein König/ dessen Heil und Leben viel Vdlcker Mgen / solle sterben nicht als ein se¬ iner Kriegs-Knecht / oder einFech- A und Krackeler. Dergleichen Für- Z habenLeuthe / die vor siefechten/ M nicht vortraglich seye / daß durch W Gefahr / die andere alle geführt Mn werden. Also recht meine Fran- / man muß zu Zeiten Färbletn suchen / sonst wäre die Gestalt zu Es ist annoch bey der Gräflichen, umgebrE würde / gestattet seyn / r^^burg« Trucksassischen Reichs-ka- Mlein bulfflitki / in Ruhm - würdigen Andencken Zwey-Kampff des Grafen von Annenberg/mit einem Wällischen L?>en / Lsnseverin genannt / so sich VenedischenKriegs/nechft aufWelsch^overcclo, zuge- ^Mn. Dieser verhielte sich also: als Ertz-Hertzog Gigis- Än? vielen andern Reichs-Für- tiur^ Venediger überfallen / und L "wehr die zwey feindliche Kriegs- tln^ dem Fluß Etsch gegenein- "r gestanden / hat sich des Venedi- tung und Lepucarion m grosser Gefaht' Aber eben dieses hat das edle GennB um destomehr angefeuert / mit E cher Kunst und List dem Gegenthc» was anzubringen: Wendete sich^'^ gah mir dem Roß/ und in einem W spränge er von demselben / ML seinem Dolchen / rennete unversetM dem Gegentheil unter den DE gewann solchen/ daß er ihme mit deL lelben nicht schaden hat können / dern stch beyde umfasseten / und dk Ausgang dieses Kampffs mit RE vollbringen musten. Der GrE vermehrete stch beyderseits: Sie A gen so lang / biß sie sich abmattE und fielen zugleich / dergestalten / der Lrlnsevcriri den von Sonnen^ ? bev der Kehle hielt/ jener aber U diesem mit dem lincken Fuß läge/ ftey mit einer Hand / in welcher Dolchen führte. Der ^nscvct-n te keinen andern Vorthetl/als stF Feind mit der Hand zu würgen 2 von Sonnenberg gebrauchte sich L, des Dolchen/aber wegen der iE nen Rüstung / mit welcher sein W z theil bedeckt war / seynd alle T umsonst versuchet worden: nachdem er seinen Feind recht gehalten / fände er bey dem Bauch einen Ort/wo er zwischen^ Riemwerck und der eisernen hinein mit dem Dolchen bohrte/^ gekommen / dem Feind etliche Stich verschE - auf er aufgeschryen: cacbsr Auch diese Losungseynd dieSch^d ter gleich darzu gelausten / verwundeten Sansevenn von dem W, sieger los gemacht / alle fernere d ftellgkeit verhütet / den Sres Grafen von Sonnenberg eben / das abgeredte zugestellt / sogestalten hat dieser edle teutM^/ ter / mit seinem unsterblichen Na" § die Ehre des Vatterlandes / Vorzug der Teutschen von der L e) Nischen Nation (so alleine der 5Z4 _ Achtzigste Rede. _ den Streit anzufeuern oder zu verhin- wehr-los / und die Teutscbe Hockack dern / sondern in einem allgemeinen " Stillschweigen wurden aller Augen und Gemüther auf diesen zweiffel- hassten Kampff gerichtet / dann von Lesten Ausgange erwartete jede Na¬ tion ihre Ehre und Hochachtung/ und gleich/ ob dadurch einem jeden insonder¬ heit sein Blut vergossen wurde / also empfände ein jeder den Schmertzen/ oder richtete seinen Wunsch ein. Auch die Gestalt der beyden Kämpffer rüh- rete aller Zuschauer äusserstesten/ und zöge viele Gemüther aufdieseoder jene Seiten. Der Lavseverm wäre lang von Statur/ sein Gesicht forchk, bar / in seinem besten Alter und Etärcke / und hatte überall einen grossen Ruhm/sowohl im Fechten als Lantzen-brechen / und allen Kriegs- Übungen / und der niemahlen ohne Sieg aus dem Zwey-Kampffkommen ist. Sein Gegentheil / Graf von Son¬ nenberg/ wäre mittlerer aber wohlge¬ machter Statur / mehr jung als eines gestandenen Alters/ eines edlen/recht Teutschen und tapfferen Ansehens / so nicht weniger zu lieben als zu befürch¬ ten war. Der Lsnlcvcnn machte ihm schon die Rechnung / daß er gleich bey dem ersten Anfall mit seinem Gegner fertig seyn wollte/ und traffe ihme auch gantz muthig mit der Lantzen auf den Brust-Harnisch / aber ohne Verletzung: Des Sonnenbergs Lan¬ tzen hingegen verfehlte den Jtaliäner völlig. Indexen wurde des verin Gaul unbändig / und so wild / daß er nächst an denen Schrancken des Kampff-Platzes sich gestürtzet/der Reuter von ihm kommen / und das Roß durchgangen ist. Also hat sich ein gantz ungleicher Streit angefan¬ gen / der Lanievcnn zu Fuß / und der von Sonnenberg zu Pferd/ beyde mit dem Degen aufeinander. Aber eben der von Sonnenberg hatte mit seinem Roß schier einen gleichen Unstern/ dann es stellte sich so unbändig / daß derseinen Vortheil ersehen/ IV/Ivy» und dem Gegentheil nach der Fecht- dieses Zwei)-Kampffs ware/.^cn Kunst gantz listig und hurtig den De- Wonnen und erhalten. gen aus der Hand gedrehet : Also Zwey - Kampff / die in der E verbliebe der von Sonnenberg Ge- nen Wolfahrt / in Anfeuerurm W- iürh -heil M du» sz; rns ea/ eB 'o^ ve» B B -a/ M ilif >A en it^ ,c a s il ß s a n >- ) / 1 / - l - ^legs-Heers / in Verthcidigung ei- f gantzen Nation / in Verhütung W langen Kriegs / und Blut Ver-. Mang ( oh zwar in dem geistlichen Mr auch solche verbotten ) ftynd doch nicht verwerfflich / als wie Ma die heutige; da wegen eines Wechten Blickes / wegen eines klei« Vorbruchs / wegen eines geschla¬ fen Hunds / wegen einer Metzen/ ?Mn einer verhebten kleinen Ausstel- gleich Million Sacramenten " vie Lufft geworffen / lind gleich ein ,?^el. ans Leib und Leben / zu Fuß ra.V Pkerd / mit dem Degen zu Men / oder mit Kugeln zu wechs¬ el .Zugeschickt werden / mit solchem ^gebildeten Nachdruck / oder viel¬ er Wahnwitz / daß der Ausgefor« „M/ wann er nicht erscheinen sollte/ M werth seye / daß ein ehrlicher „ M oder Cavallier mit ihme essen ki?Nrincken solle; sogar / daß wo s olcher zur Tafel gesessen / man M Orten das Tisch «Tuch / wo er Mn Sitz hat / pfleget abzufetzen: O Omtheir! O Raserey! i. lt. Es ftynd zwar in dem Longo- „fischenRecht die Duellen/ um stch L denen zugemutheten Lastern zu «Mutten / verstauet worden; nicht um dergleichen geringe Sa- U/ da man gleich mit gleichem Ahlen / oder andere Weege zu der „Mwon ergreiffen kan. In Franck- / unter Philippen dem Schö- E und jede Zwcy- hslfN oingestellt / äusser m erim,- HG Lebens - gebrüchigen Klagen / tkiu-ÜN in jenem Fall / wo die Um tz-Mlssentlich begangen ist/ und die Meit auf keine Weise anderst/ than « H den Zwey Kampff bärge- VN können werden» Friedrich M 2 dere gestattete die Prob mit Kampff in keiner andern als in Beschuldigung des La- des »^der die beleidigte Majestät/ dera,»Mchlags und Zauberen; In se Fällen / wann der Beklag- lß f «usgefoderte nicht erschienen/ Mieich vor einen Überwiesenen ivyl-x^s Lasters schuldigen erkennt ^u. Solcher Gestalten hat Otto Fwey-Narnpff. . , 5 5 Hertzog in Bayern seine Lander ver¬ fallen müssen / (wie der Abbt von Ursberg in dem Leben Heinrichen des Vierdten Römischen Kaysers vermer- ckec hat) um/ daß er/als ein Verbre¬ cher wider den Kayser / ausgefodert worden/ und nicht erschienen ist. i2. In nachgehenden Zeiten aber ist nach reiffer Erwegung der -Sache befunden worden/ daß dergleichen Be- weißthum mehr an der Srärcke / die auch in einem ruchloftn und verleumd* benschen Klager seyn kan/ hasstet,-W an der Warhett und Gewißheit/ welche mit der Krafftlostgkett und Schwach¬ heit des Unschuldigen untergehen kun* te/ und also allezeit auch die gerechte¬ ste Sache nicht weniger in dem Zweck- fel/ als in der Gefahr verbleibe/ dahe- ro diese Barbarische der Vermmfft gar nicht gemäß / Lebens-gefährliche/ und GOtt sechsten versuchenoe Ge- wonheit - Nemlrch / eine ungewisse Sache durch den Zwey-Kampsshand-» zuhaben/ ist sowohl im weltlichen als geistlichen Recht/ bcy allen aiaubiqcn Völckern / allbercit verworffen und aufgehebt/ vielmehr aber diejenige/ welche cupiunc lerum cum laucle p-t- cisci, das ist/ die ?ltV2c- Gchlagerey/ Krackählen/ und um schlechter Dinge wegen vorkehrender Befechtung und Duellen/ ftynd von dem Apostoli¬ schen Stuhl verdammet; Die Verbre¬ cher / und zwar sowohl der Ausgefo- derte / welcher erscheinet / als der Ausfoderer in den geistlichen Bann gesetzet/ und aus dem Echos der Christ¬ lichen Kirchen ausgeschlossen. Diese geistliche Verbannung ist nachgehends auf alle Fürsten und Herren/ auf alle Richter und Obrigkeiten, welche ler- gleichen Zwey-Kampff gestatten/ übe.- sehen/oder die Verbrecher nicht straf¬ fen/ ausgegangen: Stntemahlen GOtt allen Herrfchafften und Obrigkeiten den Degen darum zu tragen er¬ laubt / damit ste mit dessen Scharffe dergleichen unmenschliche Ncckereyen/ deren Ursprung in dem Hochmuth/ de¬ ren Mittel in der Rache / und deren Ende in der Ehrsucht ist / allen Vor¬ schub abschneiden: und die Gelegen¬ heit nicht gestatten / so Ml tausend Seelen/ Ein und Achtzigste Rede» Seelen / die zu den Himmel erschaffen seynd/fo liederlich der Hölle zuzuge- den. , i z. Warhafftlg/wann die Louvc- rainen dergleichen Krackähler vor öffentlich erklärtten / wann man sie des Alterthums entsetzte / wann auf das Verbrechen unvttzogen und um verschont die Lebens »Straff folgte/ wann man ihre Güter so gleich einzie- hete/ wann man denen flüchtig - wor- denen deßwegen nachsetzm/oder kein Freyhauß gestatten möchte: Ey! wie so bald / oder wenigst nach und nach/ würden diese verdammte Duellen auf¬ gehoben werden. Euere eigne Sache/ O ihr meine Fürsten! wird allda in die Gefahr gesetzet» Dann das Bal¬ gen und Duellieren ist gemeiniglich ein Laster des Adels/welcher euer und Les Reichs Majestät und Hoheit un¬ terstützet: Wird dann solcher durch Übersetzung des Duelliren nach und nach aufgeneben (dann die allertapf- fersten treiben diesen Muthwillen) wre schwach kan nach und nach auch euere Macht und Hochachtung wer¬ den ? Es gilt euren Halß/wann der beste Theil eurer Kräfften sich unter einander aufreibt. Lastet nicht so viel edle See¬ len ihrem Erschaffer entziehen: Ver¬ gönnet nicht einen so grossen Theil/ der von euch einmal abgefodert soll werden/zumTeuffel zu fahren. Je mehr Ley diesem Laster übersehen wird / um so viel mehr wird solches geübet: Die erste Übersetzung macht/ daß die re Ubertrettung nicht des Thaler/ sondern euer Verbrechen wird. M wie unchristlich ist zu hören / daß ein Christ um so schlechter Ursache den andern Christen aufmetzelt / so offt ihr es gestattet/ und überscM so viel Schlacht-Opffer werden von euch dem Fürsten der Finsternuß M sendet/und aufgeopffert. Es ist ner schwachen Feder nicht / desH.Lonciiij von Tritendt allgenu'l > und zugleich heilsame VerniatME welche der Pabst Ql-cZorius der Dl / zehende an alle Christliche Potens ten bäuerlich hat ergehen lassen. llsbilis Ouellorum ulus fabricavce bolv lncroäuillus, ur cruenrä corpvr morre animorUm eclarn pemiciec^ crccur, ex tlllrilliano orbe peniru; minsrur. seynd die Wort Loncllü che eine unfehlbare Warheit ni«^ Dec verdammte und entMU/ Mißbrauch des Zwey-Rawp'A ( oder heutiger GchlageceI Balgerev)so von demLeusto Urheber desselben emgefiMet^ v mit er über den tödrlicben W blutigen Untergang dec unM hingerichten Leiber/auch E gem Schaden der armen ihme einen Gewinn machen re/ solle von nun an aus § Christlichen Welt gänM tilget werden. G^tk gebe es! on der Sseynunangebohrenun- ftrer verderbten Natur/ oder ein Stachel des ek- sten noch im Paradieß an unfern Vor - Eltern von GOTT gestrafften Fürwitzes? So ist es doch wahr: daß ein jeglicher verlangt/ mehr das Haupt zu seyn/ Aufruhr. dann ein Glied / weil dastelb^s^.Dtt es an einem andern hänget/ Herrn heissen darff. Wann ave gleichen Ehrsüchtige den Fall u Vor Eltern/und die darauf Gliedern und Begierden aumc.s^^ Aufruhr besser beobachteten/ was jener Poet gereimet/ »e n wegtenr Von der Aufruhr. 5Z7 was rrachcer unzufangen/der de- . denckrs/rrchr und wende/ Daß da komme überein / Anfang/ rNmel und das Ende» Möchten sie sonder Zweiffel nicht so M Unvorsichtigkeiten begehen/ und Men die Aufrührer bessern Aus- W zu hosten / als mW sonsten stehet M erfahret. Sie säen nur den ^lnd / und werden ungewisses ein- Mten / sagt der Prophet Oseas am Ulen Capitel. Alle aufrührische N'lAlein und Anmassungen / seynd MDichtern selbst/ und Anspinnern ,,Wben/schädlich/ wie an MHome M seinem Nachfolger sehr wohl ^ci- angemercket hat / sprechend: Sie Mn erstlich andern/ hernach ihnen 'Men das Verderben Verursacher-. M Ach wann dergleichen Leuthe / iffer erwägten / daß durch die Auf- Mund Schwührigkeittn fast nie- Md zu einer beständigen Herrschafft NM ist / viel weniger seine Erb- K Nachfolger darinnen gezehlet hat; M wie würde so leicht wider die ge- We Ruhe sich keiner anmassen / üuf- Mnen/ oder sich um einen unrecht- U ___ er Hoheit wider sei- ? Herrschafft befleissen. Die meisten M/ die Ersten und die Letzten/ in Blur ersticket. GOtt selber ist „^Vercakhekey und Aufruhr feind / M verhänget/ daß das Unglück auf 8 M / und ihre Anschläge ans Tag- LAt brechen / eher als sie recht reist «n. Wie hat GOTT Nicht ge- deN Lore, väckiLN, uNd ^biroN, s l den /^büllou ? Was hat er nicht tnMtt den Propheten Jere- E «11,17.Capitel? Welches Volck thj".^onig zu Babylon nicht dienen E-M und wer der ist/ der seinen Nck bitter das Joch des Königs Nicht dE^will/ dasselbeVolck will ich mit M gv Hwcrdt/und mit Hunger/und W^Aentz heimsuchen / spricht der Was haben ausgericht Lru- ? was vor einen Lohn Aufrührer und Meuchel ^csguiiusciLigr?welcheAuf- bkh den alten Römern / welche ketzzM Atheniensern/ Cretensern/La- khe»/onrern / welche bey den Grie- welche bey den Barbaren/ west che bey den Christen (deren wir un¬ ter dem Glorwürdlgstm Kayser l.eo- poi6 unlängst etliche gesehen) hat je- mahlen einen andern Ausgang ge¬ nommen/ als auf der Trauer Bühue? Ich übergehe Rom / Pariß / London/ und andere vornehme Oerter / Wien/ Grätz/und Preßhurg zeigen dieses satt¬ sam/ und wir haben es gesehen / gehö¬ ret. Glaube sicherlich / das Feuer/ so du unterschierest deiner Herrschafft/ wird dich erstens verzehren. kebus percursigris lceleraci bom/oeZ übi polii- cenmr impumcsrem. Es bilden lhNM zwar die Aufrührer und Rebelten viel ein / spricht Qcero, und vermeinen dec Straffe zu entgehen/wann sie das ge¬ meine Wesen zerrütten / die Gesetzt umwerffen / die Burgevschafft in die Spaltungen bringen / die Obrigkeiten vertreiben/ die Gefängnussen aufma- chen/ und dergleichen wider das Vast terland verüben/ so der Natur/dec Vern unfft/und der Erbarkeic zuwider ist / aber sie irren sich weit, re- pencinus vcnier inceritus Lorum, spricht der weise König Salomon. Es wird urplötzlich folgen ihr Untergang, Las¬ set uns einen Blick nach dem alten Rom thun: das wird uns hiervon w nen klaren Spiegel verstellen/und 6a- ciiinLm ein rechtes Muster eines auf- rührischen Waghalsesdarinnen zeigen» g. s.ucius eZQlmä ( also erzehlet dec Römische Geschicht - Schreiber Mus Laluiilus Qrspu8) war von einem sehr adlichen und wohl-verdienten Stam¬ men entsprossen / und mit vortreffli¬ chen Gaben / so wohl des Verstands/ als des Leids gezieret / und darvott hoch gehalten. Aber auch nicht we¬ niger gescholten/daß er eines verderb¬ ten Willens / und bösen Gemüths ge¬ wesen, Gestalten ihm dann m simec Jugend/.die innerlichen Kriege/ Todt- schlage/Raub und Zwisvaitungen/M lezeit wohl gefallen / und darmit um- aczogen; Darbey aber den Leib / allen Hunger/ Frost/ und Wacken/ mehr als gläubig/zu ertragen/angewöhnest Es ist auch die Liederlichkeit Nicht allezeit Misch/und muß so wohi/ als die Tu¬ gend viel widriges ausstehen / biß sie ihren Zweck erreichet. Was leidet Nicht ein Verliebter? allezeit mehr als Yyh M ^8. ein Eingezogener: Was Mels empfin- det nicht ein Schwaiger/Schlemmer/ und Demmer ? allemal mehr als em Mäßiger/ obwohl er fastet und wa¬ chet. Was Angst/ Gefahr/ Hitz/ Kal¬ te/ Hunger und Durst überstehet nicht ein Strassen-Räuber'? offt mehr als ein armer Kohlenbrenner in feiner Hütten: Alfo ist das Laster sein eigner Marterer / aber ich kehre um zu dem iLacililM. 4. Sein Gemüth war frech / falsch und listig: Ingleichen auch zum höch¬ sten unbeständig. Jedermann hielte ihn / sagt Nullius, für einen Meister in allerhand Sachen zu heuchten / stch zu verstellen / und dieses oder jenes zu verbergen / sein gantzes Wesen eifferte also nach frembdem Gut/ als er gierig war / das Seinige zu verschwenden. Sein Gemüth war dermassen hoffär¬ tig / daß er auch nach solchen Dingen trachtete / welche stch niemand auf der Welt hatte einbilden können. Nach geendigter Regierung des Lucius 8M, bekam er grosse Begierde zu herrschen / bedachte aber keineswegs/ durch was Mittel er darzu möchte ge¬ langen. So wurde auch sein freches Gemüth von Tag zu Tag durch Er¬ manglung nothdürfftiger Mittel/ und durch sein böses Gewissen/ der von ih- me begangenen Laster / welche er durch obangedeute natürliche/ und zum bösen geneigte Eigenschafften vermeh¬ rte / je mehr und mehr angefrischet. Uber das rettzeten ihn die in der Stadt im Schwang gehende Laster nicht we¬ nig darzu/ dann es verfiel Rom weit von der ersten Zucht/und Mässigkeit/ in die allerleichtfertigsten Üppigkeiten der Unzucht/ der Schwalgerey/ der Trägheit/wordurch dann endlich die Jugend/ nachdem sie das ihrige durch dergleichen unziemliche Mittel durch- gebracht/zu allerhand losen Händeln angereitzet wird / weil die in Lastern gantz ersoffene Gemüther selten ohne Üppigkeit seyn können. Dahero sie sich embstger auf beydes / den Gewinn und Verschwendung/zu legen pflegen. 5. In solcher Volck-reichen/und im Grund, verderbten Stadt/ war der cariiina (sagt 8giuüiu5) zu leichtferti¬ ger Fortsetzung seines Anschlags/ mit Em und Achtzigste Rede. grossen Schaaren der Laster / als O nen Trabanten umgeben. Dann wo nur ein Verschwender/ Ehebrecher Huren-Wirth/ oder ein solcher/der mit Spielen / Fressen / Sausten /M Huren seine Erbschafft verschwendet/ oder in grosse Schulden seine begange¬ ne Buben - Stück/ damit zu büsM sich gestecket / vorhanden war: M man nur von Vatter - Mördern/ M' chen-Dieben/ oder dergleichen Leutheu so vorlängst mit Urtheil und Reck'/ verdammet/und dahero die gewlß folgende Straffe befürchteten / oder aus dem Stegreiff/ mit falschen U Schwur / oder Meuchel-MoE aufhielten / jemanden finden kuntt/^ alle diejenige / so ihr leichtfertiges^ wissen/Armuth/ und Unthat sie te/wurden von dem carilmä, für^ und vertraute Freunde angenonM ' Vor allen andern aber bemülM' sich der jungen Leuthe Gemüther gewinnen / als welche leichter zE gen/und nach seinem Willen alMK ten waren. Diese lehrete er viel Stücke/als da seynd/ falsche MA geben / Brieffe verfälschen/ Tttf Glauben/Hab und Gut/ und M fahr gering halten / führete sie nachdem er von ihnen alle Schat^A tigkeit gedämpffet/ nach und E § grossem Buben-Stücken an. nach auf solche Gesettschafft sick na sehr verliesse / fastete er Schluß/den Rath und das gemeweM ftn zu Rom zu unterdrücken / hmaufzu bringen. Dieses hat keck tentüt der Welt vor sich filbsi^?^ auch deren viel mit einander/ waget / was dieser aufrühriM Halß mit einer Hand voll lob» stndleins ihme getrauet hat/aE Zet¬ ten. Die Herrschsucht hatte W ge¬ blendet/daß er seines frevelhaWss ginncns/unglückseeligesEndem^ gesehen / und die Verzweigung^ te ihn behertzt / etwas anzuM ^lj- so ihme unmöglich seyn kunteE^ bringen. Die damahligen FB machten seinem Vorhaben Vorschub / dann es war M Zeit ketnKriegs-Volck weder noch in Italien, cncjus führete allein den Kneg/ a^r ^Fr/ äussersten Grantzen des Reicks: Der .-My hatte keine sonderliche Aufsicht/ Ms war gantz sicher und still. Gem¬ ach seinen Schluß die Hand cmzule- sen/romrte er zusammen seinen Am Mng/ und befanden sich bey der ersten -dusammenkunffr viel ausdemRarh/ Uls?ub!lu8 Lenculus, Luc», kublius Lucius Ost! cis, LonZinus Oosibs, kublius UNdLervius L^lla.Lcc- Söhne/ Lucius VarZunrejus,()umrus pocccus, Lucius Lesti», ()uincu8 ^uriuz. Über das vom Ritter Stand: ^-kulvius, der Aeltere/ Lucius 8c»bi- '^-kublius Qabinius, Opico, Oejus tzOrneiius. Diese waren zu bemeldter ^-stuhr mehr durch Ehrgeitz / und Affnung zum Regiment zu gelangen/ durch Armurh und andere Noch/ s^rzu angetrieben. Im übrigen von uiugen Leuthen giengen Haussen- weiß °u/ sonderlich vom Adel/ der mehr M den Krieg als Frieden hielte. ..6. Nachdem nun Oriima diese auf- syrische Gemeinde / und zwar wie i^Llinus vermeynt/ in dec sehr ade- Men / aber zugleich unzüchtigen Lul- Behausung / zusammen gebracht/ M er alle saminentlich durch eine statt« Me Rede angefeucrt wider die Bur- ^meister / wider den Römischen Mh/und gezeiget/nun wäre es Zeit/ M dienete alles zu ihrem mehreren «heil/ dieses vcspDcische und eigen- Mige Regiment abzuthun/ die Ver- ^gende in bas Elend zu verjagen / ^selben Güter an sich zu reissen / die sMn Aemter/ Priesterthümer / Ge- tschafften und Verwaltungen der Wintzen unter sich zu rheileruc. Er Inerte auch besonders einen seiner hMuth / den andern seiner Schul¬ tz den dritten seiner Hoffnung/ ri^ ^wachsenden Glücks / und so fort/ dMsme ihme bewuft war eines st- mMlneAngelegenheit oder Begierde. das hat er von allen die eydliche iwMbung genommen / und solche le», jedem Blut bekrafftigen wol- dann es wurde das Blut nut vermischt / und in einer Schalen die getragen / kosteten darvonalle/ dem ^riiina verschworen/ ljch^udcs Regiment zu Rom gäntz- unterdrücken und zu vertilgen; Von dec Aufruhr. __ 5 z 9 das Letzte war die Einbindung Les Stillschweigens: Und ist sich bil¬ lig zu verwundern/ baß bey so grosser Anzahl der Mitgeschwornen lediglich nichts auskommcn ist / als durch ein Weibsbild / mit Namen kulo, in be¬ ro Haus dieses adgeredt wurde / und mir welcher (Pincus Lucius in unzüch¬ tiger Gemeinschafft lebte. Dieser wä¬ re /.wie gemelbt/ einer von dem auf- rührischen Anhang des Ocilm», und erzehlte seiner Liebsten von obgemeld- ter Rottierung umständlich: Sic aber/ des gemeinen Wesens augenscheinliche Gefahr sichend / eröffnete dem Römi¬ schen Rath alles / was sie von der oh¬ mschen aufrührischen Verbündnus ge¬ hört/ mit Benahmsung berRabelfüh- rer und ihrer Bundsgenossenen. 7. Und dieses wäre der Anfang der so gefährlichen Ouiimschen Rottst rung. Wir werden nun die Mittel crwegen/ mit welchen solche der oö- lilu versehen / forrgetricben / und zu seinem vorhabendcn Zweck zu gelangen getrachtet habe. Nachdem seine grtm mige Boßheic von Tag zu Tag nicht ab / sondern je mehr und mehr zuge> nommen / als hat er ihme dieses sein aufrührischeö Unternehmen zum -etffe- rigsten angelegen seyn lassen: Nähme eines und bas andere vor /. brachte durch gc;;tz Italien an den bequemsten Orten Gewehr und Waffen zuwcgen/ borgte auf sem und seiner Freunde Glauben Geld auf; ließ dasselbe nach kecklum bringen / und bey dem Feld- Herrn Dalius, der ein Radetfüyrer und Mitgeschworner gewesen / wohl verwahren. Er trüge auch kein Be¬ drucken allerlei? Volck an sich zu ziehen/ den Pöftl/ die Leibeigenen Knechte/so- gar die Weiber / unter denen 8empco. mL (bero nichts wenigers angenehm war/alsZucht und die Erbarkeit) die Fürnehmste gewesen. b. Gemnach nun ( bezeuget aber- mahlen Laiustlus) der Ociiins solche und andere Dinge ins Merck gerichtet/ har er nichts beftoweniger auf das künfftige Jahr das Burgermeister- Amt begehrt / der gewissen Hoffnung/ er wolle alsdann / sobald ernur darzu benennet / den zwconium, der sein gu¬ ter Freund / und seines Vorhabens Yyy 2 wohl 540 Ein und Achtzigste Rede. wohl berichtet war / welcher auch sein Mit-Bürgermeister seyn solre/ gar leichtlich auf seine Meynung bringen; ruhete auch unterdessen keinen Augen- blick/sondern ftcllete dem würcklichen BürgermeisterLicei-o (welcher / wie¬ wohl vom geringen Adel/ zu diesem ho¬ hen Amt der Bürgermeister-Stell/ nach demkuivia, wie oben gemeldr/ die instehende Gefahr von den Mitge- schwornen entdeckt hatte/ eigenes Fleißes erkieset worden) nach dem Le¬ ben auf alle Weise/wie er immer wüste und kunre: Wiewol auch hingegen dem Ocero nicht das geringste mangle- te an verschmitzter Listigkeit/ sich wol in acht zu nehmen; dann er wüste um alle desLaciimz Rath und Anschläge/ die ihme kulviLi, der kulvia aber ihr Lieb¬ haber Lurius, entdeckte: Dahero miß- lingeten dem celina viel/ an dem(-'i- ccro vermeynte/aber nicht angebrach¬ te / Streiche. Aus dieser Ursache hat Apollo in der geheim en Schreib - Cam¬ mer gedachten esc,lma sehr ausgeschol- ten / weil er die Weiber in diese Rot- tirung angenommen / und eine solche schwehre Sach in einem Weiber-Haus berathct / und nicht verhütet derglei¬ chen wichtige Geschafften auszufor¬ schen. Die Geschafften/welche nicht weniger an der Verschwiegenheit/ dann an der Macht hangen / sotten lie¬ ber in einem Grab/ als in einer Frauen Haus beredet werden / sagt Unccaimus; Dann von deme/was die Fürsten an¬ gehet / hören auch die harte Steine/ und reden die Wände / und deswegen ist LariimL aller Züchtigung wehrt/ und seine Unbehutsamkeic wird andern zu einer Lehre dienen / daß man denen Weibern nichts offenbahren / und ihre Aschen ins Meer werffen solle / aus Furcht/ daß sie auch aus den Grabern reden würden. Und dieses wäre der erste Fehler/den OauimL Anfangs nicht verhütet / und der ihme hernach viel ge¬ schadet hat. 9. Wie nun aber der Wahl - Tag zu dem Bürgermeister - Amt/ umwelches Oscilina lehr eifferte/ wiederum heran kommen / und dagegen sein Begehren mißlungen / hat er / nach widrigen Ab¬ gang seiner Abzielungen / sich dahin entschlossen / daß er öffentlich die Waf¬ fen wider das Vatterland ergreiff^ und das äusserste / selbiges zu unnu drucken/versuchen wolle; wie er M' hierauf den Saulius mchie kclutan'M und Uecrunsche / den Loprimum mcrccz aber in diePizenische GeW" den<^jus)uliu5 in ^pullen/ und aE anderswohin geschickt / und die bc > Anstalt/ als er vermochte / gem"^. - Mittlerweile laurete er unausletzt auf den Bürgermeister Qccro, un wollte ihn vom Brod haben; besetzt die bequemste Posten in der St"^ legte Brand an/ gienge selbstenvE bewahrt / und befähle auch arreu dergleichen zu thun. Zwey aus iE Anhang/ alst-ucms v^unccjus, Raths - Herr/ und ' em Römischer Ritter/ haben eu (Gulina ihre Dienste angebotcen / sich entschlossen / den BurgeriE noch dieselblge Nacht / unter , Schein / als wollten sie ihn beM' unversehens zu überfallen / und»" morden. Nachdem aber diesen schlag Lurius, sonsten ein Mitgesih^Ä mr/ vernommen /Hat er sogleielM., seiner Venus der kuivm anverrra^/ se aber den l ullius Occro gewü^- welcher hernach die zwey MeuGsl" der mit der zu dieftm Ende bestes Wacht abgetrieben. Zudesse" sein äusserstes vor dein nima versucht/ den gemeinen in Hctrurien aufgewtgclt/ viel sen Räuber / viel wegen ihrer brechen entweder schon verurm oder verbannisirte MlsscthätE.^ men gebracht/ und sogar würcki'^ .x Feld seine Armee ausgeführt/ Wehr gegriffen. vc>? io. Diests befrembdete dtn sammleten Rath / bestürtzte Rom / und brachte alle Znnw„" eine Furcht und solches daß siezweiffelten/ ob sich Z" lina oder zu dem Rath zu keyru ^hec traglicher wäre? Es wurden^^ doch von dem Burgernmsiir (welcher eine allgewaltige dieser Gefahr zu walten von M Rathshcrren einhellig bekomm^^n/ Anschläge des celina hmreri v-e und die Stadt für Brand / ^M-et/ darzu bestellte Wachten ve v,e 54l gemeiniglich so hergehet/daß diejenige/ so nichts haben/ redllchenLeurhmdas Ihrige auch nicht gönnen; die Bösen herfür zu ziehen sich bemühen / das Vergangene hassen / das Neue begeh¬ ren/ und darneben / weilen ihnen chr Stand sechsten gehässig / gerne sehen / daß alles bund über Eck gehen möchte. Dessen allem aber wäre die gründliche Ur fach / nemlichen die zu derselben Zelt zu Rom im Schwung gehende Schänd- losigkett / Muthwlllm/ Verschwen¬ dungen/ Schwelgerey / Müssiggang/ und eiteleHoffnungen aus obhandcnec Neuerung. iz. lEuius ob er zwar ein Stadt- Richter zu Rom / doch / wie gcmeldt/ einer von denen vornehmsten Mitge- schwornenwar / feyerte Nicht / des (/2- rlima Befehl in Acht zu nehmen / und dieses steilere er folgender Genau an: Lcanlius und OMniui, sollten mrr ihren Gehülffen die Stadt an zwölff Orten in den Brand stecken / damrc man durch solche Mittel zu dem Bürger¬ meister und andern mehr / denen man hätte nachgestellt / fteyen Zutritt ha¬ ben könte; LeckeZus sollte des Bür¬ germeisters Thür verwahren/ und denselben niedermachen: Ein anderer solle sim Mürhlem an einem andern kühlen/und so fort an re. ,g. Jmmirrels begäbe sich eine grosse Unordnung- lbemuiu8 UNd Lecke- Zuii versuchten die aus Savoyen und Gelphmat zu Rom seycr.de Abge¬ sandten in ihre Verbündnuß zu brin¬ gen : Da' Gesandten stellten sich solche anzunehmen / hingegen ent¬ deckten sie sogleich dem Bürgermeister nicht allein ihr verstelltes Vorhaben/ sondern auch / daß zwischen ihnen ab- ' gcredt seye / folgende Nacht aus dec Stadt zu gehen / in Gesellschafft des LroconUNd des Vulcerius, zudem Oarili- »A, um mit ihme die sonsten einer Seits , gemeinte Bündnus zu schliessen. Die¬ ser Aufrichtigkeit der Gesandten ge¬ brauchte sich der Bürgermeister zu fei- > nem grossen Vortheil / und gäbe den > Befehl auf den Stadt - Schultheissen Valeriumkleccum, daß er Abends auf die Gesandten / nebst deren Geferthen/ an der Brucken warten / und daselbst sie anhalten solle. Nachdem nun die Yyyz Gesand- __Von der Aufruhr ^RömischeVölcker vor der Stadt ^tstarcket/ mit Feld-Obristen verse¬ tz und endlich/vermög des Plauti- !Pen Gesetzes / der esciima zur Ver- Mtwortung vor dem Römischen Rath utrgeladen/ und bald hernach auf be« Oßliche Anklage des Licero, vor einen Dnd des gemeinen Wesens / öffentlich kurch einen Herolden ausgeruffen wor vm. WoraufLociiina (sagt oberhol- M 8giulliu8) im brennenden Zorn /Mus fuhr und sprach: Demnach ich Mdgreifflich sehe/ daß ich hintergan- W /und von meinen Feinden insVer- ^wen gestürtztwerde/ so will ich doch Feuer mit meinem eigenen Unter- M löschen / (dergleichen verzwciffel- .s,Entschliessungen seynd gantz gemein Men Aufrührern / Rebellen und ^1- />ncenten) ist also caciilNÄ mit gar Ug bey sich habenden Leuthcn bey Msterer Nacht in das Kirmliamsche La- gezogen / mit hinterlasse- bin Befehl auf den l.enrulu8 und <^e- s.Zu8, und andere / derer Muth ihme 'Merlich bekandt / daß sie stch bemü- KN / wie sie mit allen möglichen Mitteln die Macht ihrer Rottirung Mstärcken / auf den Bürgermeister ^ue Anschläge machen / wie auch in Sradt mit Brennen / Morden/ Md andern feindlichen Unthaten ohne Men Scheu fortfahren möchten. § n. Eines ist hier wohl zu bemer- M/daß von dem Bürgermeister und Mhs-Hcrren/ allen denenjenigen/ die fM sothaner wider das gemeine We- »x ^'machten Verbündnus abweichen "!vas entdecken würden / und einem Leib eigenen Knecht die d»Aeit/und zwey tausend fünffhun« Kronen; einem freyen aber / die taAeihung / und noch darüber fünff Cronen zur Belohnung ver> Zöchen : Und nichtsdestoweniger/ Ni Molen das Werck vielen und denen llng.Men bewust war / ist niemand knA^ffen worden / welcher etwas alii>j^.hätte. Dann es waren nicht die Bürger von diesem Gifft ein« PtzfM'uen / sondern es wäre der gantze M Neuigkeit begierig / und der ^iiM , " Rottirung sehr gewogen: l^Mol es(vermercket gar'wohl 83. ) tu Städten und Regimentern 542 Ein und Achtzigste Rede. Gesandten neben dem Vukenus dahin kommen / und beyderseirs sich ein Ge¬ schrei) erhoben / ergaben sich eigenes Fleisses die Gesandten / und ihr Ge- färth Vuicerius ist nach einem kurtzen Gefechtverhafftet worden/und hiemit ist recht lautmährig und geoffenbahret worden (dann es läge bißhero nur un¬ ter der Aschen) der gefährliche An¬ schlag desetima, wider die Römische kepubiic. Zu solchem Ende hat der Bürgermeister den Rath nach dem Tempel der Einträchtigkeit oder Lon- corcliT beschieden / die Gefahr und den Zustand gegenwärtigen Unwesens demselben gezeigt / den Vuicenum, I-enculum, LeclleZum öcc. (lautervor¬ nehme Herren) mit ihren eigenenBrie- fen / die man denen Gesandten abge¬ nommen / überwiesen / der Radelfuh- rer viel stracks in Verhasst nehmen / und was dessen noch mehr erforder¬ lich war / der gemeinen Wolfahrt zum besten / bestellen lassen: Dardurch be¬ kam gleich die Stadt ein anders Ge¬ sicht/ das gemeine Volck fienge an den Krebsgang zu gehen / den Lanima zu verlaßen / und der kepubüc beyzu- pflichten; viel hohe ansehnliche Her¬ ren / als k. ^nconmus, äervius 8yIIa, I/. VerZunrejus , larHumius, und der mächtige / und von seinem Reichthum schier König-mäßige Lrsüüs, wurden als Mitgcschworne angeben rc. aus dem nun erhellet/ daß d-ese desLsnii- N3 Rottkrung eine der grösten / der gefährlichsten / und gleichsam bey so vornehmen Anhang vieler Raths-Her¬ ren / Edelleuthen und Beambten / ver- sicherteste Aufruhr wäre / dero keine gleich schier die Welt gesehen. 14. Aber die Vorsichtigkeit und Klugheit des Bürgermeisters Licero wareso groß als die Gefahr/und end¬ lich glücksteliger als die Treulosigkeit der Aufrührigen: Dann nachdemc die Römische Vätter ihme die völlige Gewalt /alles unbedüngt zu thun/ was zu allgemeiner Wolfahrt ersprieffen könne / ertheilt/ hat er keinen Augen¬ blick vergehen lassen / wohl wissend / daß keine Übereilung zu schelten seye/ wo die Zeit Schaden bringen kan; und daß keine Weile zu verliehren/wo solche zu der Sicherheit ausschlagm darff/ als hat er augenblicklich das Bann Recht wider die Verhassten nst- dergesetzt / unangesehen ihres hohen Ansehens und Anhangs. Es siel/" aber die Meynungen unterschiedlich/ nach Gestalt eines jeden BedunE oder Begierden. Es verschonet osir der Richter das Verbrechen / soerenst weder selber begangen /oder noch be¬ gehen möchte. Unter allen scheust des esc« Meynung die gerechtestes weilen sie in dieser Gefahr wäre die sicherste: Nervlichen / daß man E diesen bösen Leuten/ durch dero läster hasste und aufrührische Verbünde sen/ das allgemeine Römische StcE Wesen in grosse Gefahr gesetzt / ' auch durch die Aussagen des und der Savoylschen Abgesandten/ biß zu ihrer eigenen Bekandtnus bracht / daß sie unterschiedliche schläge wider die vornehmste Vnu Stad^ / Brand und andere scheulicheStucke wider dasVattE„ vorhabens gehabt / als sogcE" Überwiesenen / und durch eigenes kandtnus des Tods schuldigen Gest'lZ nach der Vor - Eltern Gebrauch/ L Leibs-und Lebens - Straffe verM solle. Diese Meynung des nco der Bürgermeister gebilliget undg" , demKerckermeisterbefohlen/das/v / zu Vollziehung dieser Straffe herbey zu schaffen / und er selbst„ rete / nach ausgesetzter Wacht/ zu der Richtstatt / welches s gleich denen andern Verhasstste" > gegnete von den Stadt Wre mm lEulus dahin gebracht^ den/ haben die Nach - Richter/ dE befohlen war/ ihm mit einem den Hals gebrochen; hat aA-M- vornehme Herr das erstc.Sastst^n Opffer des Lacillnischen Ausstand müssen: Deme hernach Straff gefolget/ LeclleZus. xj. Osbimus, L-epgrius, und mehr ansehnliche Römische Herren gleichen hat vor der Stadt lus Leier auf des Raths Vesiht/ eingezogenem Bericht/ eine gron zahl beym Kopff nehmen lasst", gl eben also hat auch dieser ^.Elltlst Qsilien/ allwoLsciims grösste xeh Von der Aufruhr. und mm Römischen Kriegs-Heer ? kisnimL und ketulMus, die Laritimschen Obri- sten / kamen bald Anfangs um: Die Bunds - Völcker wurden getrennet/ geschlagen/ flüchtig: Osciima aber die¬ ses ersehend / erachtete rühmlicher zu seyn/hervorn in dem Feld/mit dem De¬ gen in der Faust / unter den Feinden rapffer fechtend / den Todt zu nehmen/' als solchen zu Rom unter Ketten und Banden von Henckers- Knechten un¬ fehlbar zu erwarten; Lauffr also mit¬ ten unter die Feinde/ seiner letzten Rache / die er an denen Römern noch verüben könte/ eingedenck / schlägt im vollen Wuth und Grimm / lincks und rechts / als ein Löw unter denen Ty- gern; biß er endlich mit dem Degen in der Faust/nach empfangener Menge der Wunden gefallen/und htngenchtet worden. i8. Der scharffsinmge irst-mus koccslinus in dem 2^ I. Blat verhebet sehr dem daß er versuchet habe/ die Römische R-epubUc, diese grosse re¬ gierende Gemeinde/ in eine Monarchie zu verwandten: und nicht gewust zu ordnen / wie es könne wercksteUig ge¬ macht werden. Item/ daß er im Sinn gehabt / eine solche Rottirung wider das Vatterland zu fassen / und den Muth / sich derselben zu unterfangen/ den Verstand aber nicht gehabt/ sich behutsamer darüber zu berathschla- gen/sondern einem jeden seine Geheim- nussen zu entblösen / sich auch lassen von dem Feind ehe zu übereilen / als ihme einen rechten Streich zu verse¬ tzen: Dergleichen grosse Haupt Wer« cke sollen haben eine heimliche Veran¬ staltung / und eine so spate Offenbah- tung/daß sie nicht viel Augenblick von der Vollziehung unterschieden ist. Eine Zusammen - Rottirung wider eine so grosse Gemein/als die Römische ke-- ky angestellt / und mit ihme stch gar Avecbunden haben / unter denen ^ui-Tna der daselbst regierende Stadt- Mer gewesen/ gethan. Den ul- vium aber hat sein eigener Vatter / As der Flucht / die er zum canima ge¬ kommen / accrspirt / und zum Todt Durcheilt. Indessen verssärckte sich von allen Orten der Lacilma, nichts Mnd um diese Verführung / und ßieffe zu des Julius Volck / mit wel- Kcm er ein ziemliches Kriegs - Heer/ so/ ^ann der Anschlag zu Rom m d r Aadt wäre angegangen / dem Ron« MnWesenviel zu thun gegebenhatte/ ^gemacht. . - Nachdem aber (sagt pustim) ^dem LLniinischen Lager erschollen/ A dieser Bund in Rom entdecket/ l.enculu8, samt Le^eZus. und ande- Vornehme mehr hingerichtet / ist wr meiste Theil des Laulmsschen Kriegs. Heers heimlich darvon gessn- Mn: Die übrige führte Laniina durch gebahnte Berg / und grosse Tagrel- 1" in die Pistoische Gegend/ und sol- darum/damit sie heimUch m Gab lcn übers Gebürg fliehen mochten. Leier aber /, der Mit dreyen ^mischen ^cZionen ^Mischer Ge- S^d lag/ hat so gleich des Lanlma A^ ^hlungvermcrcket/ auch/so «ld er seines Anzugs durch die Uber- Wer verständiget worden / gahllng bAebrochen/und unten an dem Berg/ 7^ulm2 herunter müsse/ sich gela¬ bt. Unterdessen wäre auch das an- Römische Kriegs-Heer unter dem p^ld-Obrissen ^nromo, nicht wert von W angesehen / damit er mit seinem Ms- Volck auf ebnem Weeg dre wichtige leicht verfolgen kmite. x Als nun LaüiinL wahr nähme/ L o er von beeden Römischen Kriegs^ - (tzcmem/ als die Römische umzingelt / die Flucht auch einen Lech/ ^^geschnitten wäre / und daß m pu als Glieder hat/ iss Stadt alles widrige ablleffe/hat UAergrössesse/ die allerschwehresse / wKhr aus Verzweigung/ als Groß- D e ^^brlichste vor allen andern/ Mlgkeit sein letztes Gluck versuchet/, me au ^^^^chrnutz/ als in dem tz) sich auf den ^nromus gewaget- w hingegen diese die greste Lx wurde zum Schlagen geblasen/ Bewerckftellung gehabt hat. lA dle Völcker in die Ordnung gessel- ^nnd zwar Politische und wahr- Waffen demnach mit grossem Ge- 'Adencken ; Aber die Versich- ' ^Der was wollte eme Hand M der alle Gewalt / des Lacllmischen Volcks / gegen ei? tigkur von ihren Untergebnen lassen zu Schanden werden. 544 Zwep und Achtzigste Rede. und alle Obrigkeit, berflieffet/ ist allein^st hiMgcn doch m^däm^^ oret nige / die da handhabet ihre An- und es bewahren alle Geschichten voll ordnung / und zernichtet die widrige Anbegin der Welt/ daß der aUwaltE Anschläge. Non ctl eonlilmm comra GOtt/ als Urheber aller ^eydliischett VOMMUM ; wldec den HErrn und Christlichen Obrigkeiten und s;biager kern Anschlag wohl aus. Herrschafften / diesen auch absonder- Und obzwar dieser em herrlicher Lehr- lrch beyssehet/ und nicht zulasset/ soM Satz / welcher zu dem Heydenrhum - -- nicht tauget / zu seyn scheinen wiU/so UwG und Wchßigfle Uede. I. ... B zwar eine jede eigen- gewaltige Herrschung/ welche mau sonsten die Monarchie benahmset / von selbst-eignen Man¬ geln undGebrechen/mitt- ler Zeit stch aufzehret/ oder gar um- fallet, wie der Verwandlungs-Reimer gesungen: - - - - §rc omn/'-r -7-e^tr Cernr»r«r, <7oncr^^e fallen die Länder / GtädtL und Reiche/ Ein Vslck dem andern Orth und Platz weiche. So hat geordnet unsers GOts tesRrafft/ Daß mittler Zeit wird all's hin¬ weg gerafft. Sogestalten ist untergangen die Me- Lische oder Syrische / so die Persische/ so die Griechische und Römische Mo¬ narchie : Nichts desto weniger keines gewissem / leichtern / und gefährlichen Falls haben sie sich von einem Orth zu besorgen/ als eben von ihren eignen Unterthanen/ von inheimischen Mi߬ helligkeiten/und Bürgerlichem Krieg: Allermassen durch diesen Weeq/und aus dergleichen Mittel und Ursachen feynd adkommen/alle die vorigen/und UrsaMn der Aufruhr/ in neue- sten Meyspielen entworffen. die letzte/ nemlich/ die RömiDeA narchie/ist ein wahres / und gleich vor Augen schwebendes Beysptcl. es der Ottomannischen ergehen stehet zu erwarten: Doch ist esE. daß cs in dem vorigen/und neAO Lccuiö, oder Jahr-Älter / von dAh, Znheimischen und in der Burg 'Li¬ sten des Constantinopolitanischen V2N8 sich erregenden unterschied^ Aufruhren / schon etltchmahlen bet und erschüttert ist worden. 2. Diese Warheit/daß allefL ten und l Eifferer. Diese alle sam- mentlich / oder jede besonders / ftynd rnächtig genug / ein gantzes Reich in die Erschüttung/ in die Zergliederung/ ja offt in gäntzlichen ldum und Verder¬ ben zu bringen. Ich erkläre sie nach der Ordnung. 5. Die erste Ursache ist/des Volcks Zahmlostgkeit und Unbeständigkeit. Das Volck ist ein rechter Wildfang/ tobend und ausreissend / muß in die Fallstricke gebracht / undgefäffeltwer- den. Der Griechische Gaul üucepllL- ius, hat sich von keinem bereiten / noch bezähmen lassen: Es hat zuexsnäcin dem Grossen viel Mühe / viel gute Worte/ viel freundliche Minen / viel sanfften Streichens gekostet / biß er Diesem zahmlosen LuLepllaio den Biß eingelegt/und beritten hat. Xenopllon vergleichet das Volck einem wilden Thier / so alsobald ausrciffet und den Gehorsam aufgibt / wann es an der Ketten der Zuchtmästigkeit nicht ge¬ halten wird; sich bald an der Herr¬ schafft vergreistet / wann es viel gerei« ket wird ; ist neugierig / wanckelmü- thig/ unbeständig / unsittsam / bereuet offt/und lobet das Vergangene; des Gegenwärtigen wird es bald satt/und bey dem Künfftigen hoffet es / und su¬ chet seinenVortheil; findet cs ihn aber nicht / so gelüstet selbiges wieder nach dem vorigen / und gehet in dem Zzz lsls- 546 Zwey rmd Achtzigste Rede. lotopkischen Orculo viriosc» oder Jkk- Kreiß allezeit um/an dem Strick feines eigensinnigen Willens / der nie sich er¬ holet / als wann er fallt in fein eigenes Verderben; oder wie der Geist GOt- tesausgefagtr Impiim circuicu ambu- laac: Die Gottlosen wandten in einer ewigen Umwechslung der Herrfchafft/ des Regiments/der Gefetze. Daraus dann von Anbegin der Welt viel un¬ zahlbare gefährliche Rottirungen/ Meuthereyen / innerliche Kriege ent¬ standen seynd: Massen ein solches gar wol die Florentiner / vor Einführung der Groß-Hertzoglichen Herrschafft; und die Engelander / nach grausamer Hinrichtung Königs Carl Stuarts des Ersten / auch alle Völckerschafften der Welt / von dergleichen Aufrührigkei- rcn/mehr oder weniger/doch jede et¬ was empfunden Haden. Dann muki- cuäo omni;, iiLur msr-e, per le mobilis elt, sagt der Römifche Geschieht: Schrei¬ ber Uvius: Alle Menge des Volcks ist vor sich selbsten/ als das wette und breite Meer/ nie ruhig/ nie be¬ ständig. 6. Dieses bezeugen die Städte No- rcnL , kiül, Oenua, Gent/ BtÜgg M den vorigen 8ecu!i;> und indem nechften die Stadt Gröningen an ihren Bür¬ gern / die sich gegen ihren ^Mrsr er¬ reget / um welches Willen auch der Rathsherr von Schulenberg/ deme die mehrifteUrfache zugefchriebcn worden/ aus dem Land entweichen muste. Also ist eben in dem vergangenen Jahr- Hundert die Burgerfchafft zu Münster wider ihren Bischoffen fchwürig wor¬ den / darum grosse Unruhe im Reich entstanden/ biß sic ihre Lands-Fürftli» che Obrigkeit/ IureLc^rcc, mit Recht am Kayferlichen Hof/ und mit offenem Krieg zu Feld bezwungen/ und an der Stadt eine Quelle angelegt / welche billich die Brill genennet worden/ wei¬ len solche der unruhigen Burgerfchafft Muthwillen/in allen Zeiten im Zaum zu halten/ genug fähig ist. Also haben jüngstmahlen /^rmo 168z-- die^oncleri- ner in Savoyen eine weit-aussehende Aufruhr angezettelt/ und sich so hals¬ starrig gezeiget / daß man / ehe sie völlig gedemüthiget/lange Zeit zu thun gehabt. 7. Ebenmäßige Aufruhr ist von de- nen ^Lnöovineren erwecket woroen ^uuo ,697. wider den Herzogen M Savoyen /dergcstalten/ daß er sie nm dem Kriegs-Volck überziehen muste- und viel blutigeKöpffe setzte/ehe "M sie wiederum zum Gehorsam druM" kunte. Kurtz: Es seynd viel VoM von solcher kriegerischen Art / G"si/ und Gewohnheit / daß sie in derRulst nicht leben können; werden sie vsn ihren Regenten nicht äusser Lands gr¬ übet / so fangen sie Händel zu Ham an/entweder zwischen ihnen selbE oder wider die Herrschafft/ befördere wann sie sich keines Gegentheils Land zu besorgen. Die Hungarn vu. nen zumBeyspiel/ welche von RE ein kriegerisches Volck/ müssen aE mit jemanden zu thun und zu balg' haben / oder mit grossen GarriM der Teutfchen in dem Gehorsam iE ten werden. So bald diese wegen E wahrendenFrantzösischenKriegvE nen Teutfchen Völckern befrcyet/E gleich das gantze Königreich nEU ren rechtmässigen König in einen gemeinen Aufstand gerathen / uE der Anführung des Ragotzy / und" grosser Hemmung der in anderes cmpioirten Kayferlichen Waffen-^ 8. Aber nicht allein von der Ms kan das gemeine Volck zu der Ausi^ rigkett geneigt seyn / sondern auw st 3cci6enci, oder zufälliger Weist / 'M der koec i-ucanusvermercket / und offt erfahren hat. Nemlich vE Noth / Armuth und Mangel derst^ gen / die ihr Erb - Gut durchMUs und verschmelzet haben. Es iss^r gewissers/ daß soviel WünDe^ß Rotten und Aufruhren seynd/ soviel verdorbener und verarmter^,.-,, gibt. Es lasst sich zu allen GM keiten leicht bereden derjenige nichts zu verliehren har / mm „ Der gewinnen gedencket. Wam» sth, Mächtigen und Vornehmeren sucht mit des Pöfels DäME einiget ist/so stehet die grdsteKelM' Rottirung bevor: Dann es stvn gemeine Leuthe zu der Empörung zu bringen / wann man ihrem ' Bauch gute Nahrung versprM/ streckt/ und sie erhalt. § Z)ie Ursachen der Aufruhr rc. 547 Römern den Gehorsam aufgesagt / we¬ gen einer Auflage/ die allem bestünde in etlichen Auer. Hauten. DieBri- tannier haben so lang dem Römischen Kayser ^Keno nicht huldigen wollen/ biß sie aller Anlagen befreyet seynd worden. Das Königreich dk^pel und das Hertzogthum Mayland / seynd we¬ gen des allzu, gewaltigen und freyen Quartier. Rechts in Aufstand gera« then/ und die Frantzosen mit blutigen Köpffen/und ohne Quartier/ nach Haus verjagt worden. Mas will ich- aber von alten schreiben/ ich kehre nur zuruck in das 1700. Jahr- Alter / und finde gleich / daß in 1672. in Viva- rec8, welches eine krovmtz ist in I.LINZUL- 60c, sich die Unterthanen in -2000. Mann starck zusammen geschlagen/ um sich denen Frantzösischen Auflagen zu widersetzen. Eben dergleichen rha- ten auch die Bauren zu kou/Msu; und zu d/arbonncjagten die Burger die Frantzösische Besatzung aus derStadt. n. Dcßgleichen entstünde lL/s.sowol ZÜLouröegux UNd jnQuien- ne, als auch zu llennes, und in gantz LrccgML eine große kevolce, wegen allzu schwerer Auflage/also / daß auch verschiedene Königliche Beambte dar¬ über zu todt geschlagen wurden, än. 1688. in ogcalomen/ käme alles zu ei¬ nem allgemeinen Aufstand / wegen übermäßigen Auflagen / die der Vice- Ke, rVlär^uis 6e denen L^cglo- niern aufbürdete. Es waren loooo. Mann beysammen/ welche LsrceUonL zu plündern / darmit ihrer Armut!) zu steuren /abzieleren. Zn Brüssel/ nach Abzug des Duelle VillAttel-mc>8s, unter 6overno des /^exanllers /Printzen V0N ?3rma, hat sich in /^nno Iä8o. ein Aufruhr ereignet / wegen einer Auf¬ lage vom zwanzigsten Pfenning / die man ohne Einwilligung der Gemeinde eingefordert hat. In Summa: Die Feder ist zu schwach/alle Empörungen/ welche aus grosser Beschwehrung der Unterthanen sich ereignet haben / zu be¬ schreiben. Ich gehe aber weiter 1 r. Zu der dritten Ursache / die da ist der Religions Eiffer. Kein Bech/ kein Pulver / kein Salpeter ist so be« quem und tüchtig / eine allgemeine Auf- Zzz r Feuer Die zweyte Ursache/ seynd die Murdete schwere Anlagen / dann ' Warheic / es ist ein verdrüßliches unzeitiges Beginnen freye Völ- f und Lander zu unmäßigen Steu- anzuhalten. Es loben zwar die Mrende Herren zu mehrmahlen und (Men ihre Beambten / um daß sie Mtgnus « Mittel gefunden haben/ "c welchen die Reut- und Schatz- ^uuner von der armen Unterthanen j^vschafften angefüllet könne wer- Aber/ O unglückseelige Printzen! sehet nicht/daß euere Caffa Unyen- e,./? ^mehret wird / da hingegen euch M Länder Pfund-weis unter der Md vergehen / durch Empörungen MAufrührigkeiten/ zu denen die be¬ fugten Unterthanen (wiewohl ohne M und Recht / dann wider einen . ^mässigen Fürsten ist nie zulässig Mbelliren) veranlasset werden. Ein d?br Nutz bringt offt ewigen Scha- Dergleichen heuchlende Ersin- '2^^ die allergefährlichste Feinde f Menten / beförderst wann sie Ausländer seynd / welche gar leicht von Mvärtigen Potentaten bestochen Men werden / dergleichen Anschläge Mubringen und einzurathen / die den Agenten ben den Seinigen verhasst fchen/und Anlaß geben zu allgemei. ^Empörung. Ewiger GOTT! fs hilfft es einem Printzen / ein / zwey V drey Jahr seinen Geld-Kasten sI solche Weise zu vermehren / daß M Länder/ die ihme doch Cron und fx^er erhalten / erarmen müssen/ if dlel Jahr hindurch sich nicht erho- und noch weniger etwas beytra- f können. Ist das nicht die aller- fsie Untreue/ dergestalten einen ttzftzen zu verleiten? Ja / scheltens üfA seynd diejenige verdrüßliche /un- krs^duliche / widerrechtliche und un- ^Amgliche Grifflein / dardurch die ky^en volle Ohren/grosse Augen be- der / aber leyder sehr wenig mit iuidÄ"? begreiffen; dann deren Er- dq^^^ü^^eit ihren gutenSchnitt -erkden Kern völlig / das an- Fsn-Md das Wenigste kommt dem tzefM äu/und dieses noch mit höchster Die Frießländ'er haben denen rühr anzuglimmen / und ins ^volle 54b Zwey und Achtzigste Rede. Feuer zu bringen / als die Neuerung in Glaubens-Sachen. Was für Em¬ pörungen seynd nicht entstanden von denen »uZenonen in Franckreich; von denen Baissen in Niederland ; von de¬ nen Lutheranern und Calvinisten in Teutschland ; von denen Hussten in Böhmen; von denen Waldensern und Savoyern; und jüngstens von denen -^rminmnern in Holland, izoi. wurde zu Unter-Grumbach / einem Dorff in Speyergau / durch zween Bauern die gantze umliegende Bauer- schaffcwider den Bischoffund Capital zu Speyer aufgewiegelt: Ihre Rotti- rung hiesse der Bund Schuh / und wä¬ re ihr Vorhaben/ wider die Geistlich, keit stch zu setzen / Kirchen und Clöster zu stürmen und zu plündern / und was sonst die Verwegenheit eines Gottlo¬ sen mehr mttbringt/ zu verüben. Ihre Losung / daran sie einander kenncren/ wäre/ daß der eine fragte: Was ist dann nun vor rin We¬ sen? Und der andere zur Antwort gäbe: Man kair vor Mönch und Pfaf¬ fen nicht genestn. Aber sie haben bald erfahren/ Daß das Pfaffen - Joch nie ist so harr gewesen/ Als jetzt unter den Le^en alles muß verwesen. Was haben,66i. nicht getrie¬ ben die Quacker in Engeland? Sie rottirten sich zusammen/ und wurden so vermessen / daß sie in London einen öffentlichen Aufstand erregten/ die Waffen ergriffen/ auf den Gassen/ sonderlich zu Nachts / umlieffen und ausrufften: Christus ist König / und stch vernehmen liessen / sie wären von Christo beruffen / alle weltliche Ge. walt aufzuheben/und das Reich Chri¬ sti/oder die fünffte Monarchie/in wel¬ cher Christus selbst regieren würde/ aufzurichten. Es gieng lang her/ und kostete ziemlich viel Bluts/ biß diese Religions-Rottirung/ dero Haupt war ein gewisser Vinner/ seines Hand- wercks ein Faßbinder/ unterdrückt ist worden. i g. Gleicher Aufstand war ^nno i68;. mit den Chiliasten in Schott¬ land. Diese nenneten sichinclepenäc- ten / seyr in dem ähnlich denen M gemeldten Quackern und Wtdertam fern / mit welchen sie glaubten/E noch eine neue und fünffte Monarchie/ in der Christus allein regieren wuroe feyn solle. Diese verfielen sich so well/ daß sie ihrem König den Gehorsams lageren/ seiner Gewalt widersprach^/ und endlich eine veci^c-on ausgarcn- in welcher sie dem König den KiM ankündigtcn. O grosses Bubenfinff' und es breitete sich dieses Übel so E' aus / daß man diesem gottlosen Unca nehmen anderst nicht begegnen als daß man von allen ZnwoMu des Königreichs einen Eyd/inweMn sie diese OcciarZcion verfluchen mlim abforderte/ auch niemand in SE, land/ ohne Special. Paß reisen lll " es sey dann / daß er diese AbM.Z geleistet hatte. Die Aufrührer iE, es allzu wohl / wie viel die RelilE oder der Glauben bey den Gcnu'E, der Menschen vermöge/ derowegeE brauchen sie sich dessen / um kräfftiger ihre Aufrührigkeiten Merck zu richten/ unter dem eines Gewissens / und betrügen das arme einfältige Volck / wel^ nicht mercket/ wo sie hinziehlen/, vermeinet/ nichts sündhafftes zu U., sich wider seine gesalbte HerrschM^ rottiren/ wo selbiges an feinem tes-Dienst verhindert will wE. da doch hinter der Sache allein Aufrührigen ihr Herrsch - Geltz Elgen-Nutz stecket: Wie es melsteu^ gehandlet hat der Printz von o^ ^ unter Philipp dem Andern/ in dcnU» derländischen Unwesen. 14. Die vierdte Ursache ist üble Regiment/so wohl der ME als deren Beamten: Darunter w verstanden der Eigen-Nutz / dll Mr¬ achtung und Unterdrückung dtt thanen / Beraubung ihrer ,d me/ ihrerFreyheiten/ und Gnaocn was deine mehr anhängig/ kurw ches die Unterthanen verhetzet wc^ zu der Schwührigkeit: Und wann schon zu solchen Lxrrcm-tattn rechtmässige Ursache habem so llg ^ sie ihnen doch dergleichen MvckE^ gebrauchen sich deren zu emun^^ Ursachen der Aufruhr rc. 549 ^andt ihrer Treulosigkeit. Allermas- 1670. die Hungarische Rebel- U veme meisterlich nachkommen seynd. ^un nachdeme Kayser l^copoici mit AmTürcken den Frieden geschlossen/ M demselben nicht nur Neuhäusel Ad Groß-Wardein mit ihren Ge- ^schafften überlassen / sondern auch "l die Oemoi-rung der Serinischen Schantz Serinwar verwtlliget hatte/ Mgen die Hungarische Stände of- '^tlich darwider zu schmähten an/ da uech ihre l)igenüo»c; und Zwitracht Aussen Vorschub darzu gaben : Der Ličkaš und Peter Serin aber von ge- Aldter Schantz ihnen eine solche Ein¬ übung machten / als wäre dieselbe ei- Vestung / da doch anderst Ams war/ als ein Haussen einer zu- 'AUtnen getragenen Erden. Wie nun Asses Völck oder Marion ohne das von 'Mur Ehr-geitzig/prahlerisch und um Atg ist / und schon von geraumer N her mit dem Kayserlichen Hoff Mt wohl zufrieden war / weil es Aeincinte / daß von den Teut- Men wenig geachtet würde / als lies- 'A sich Theils ^aZnacen durch den Heist der Untreu bcthören / daß sie 8«r auf excreme und höchst - verbotte- Lnnniia fielen / wie sie nemlich das Königreich Hungarn gantz und gar Mserlicher Majestät entziehen / das 'Kbe unter sich selbsten austheilen/und Airch ^Mstirung des Groß-Türcken/in Asien Schutz sie sich zu werffen ge- Achten / sich also handhaben woll- . Das Haupt von dieser conlpi- ^,'on yiare der alte Graff ^eUeiMi. Avniglicher Statthalter / oder pal^cl- in Hungarn/der Bann aus Croa- Graff Peter von Serin/ nebst xtneri Schwägern/ Marggraffen von und Obristen Richtern/ NA Königlichen Hoff- Marschallen/ Mffen ^aclalki, so wurde auch ent- Kt/waskaiaüa bet) demTürckischen A Mietet/und was dec Serinische ^Aeffträger bey dem Commendanten as,?anischa zu thun gehabt / massen H aus der Wesselinischen Cantzley/ samt ihren 8eLrec3nis,in dem schloß Muran gefangen genommen vorden/erhcUet klar und gründlich/ nicht allein das abscheuliche Aben¬ theuer dieser vorhabenden gottlosen Aufruhr/sondern auch/wie sie gesucht haben den Kayser auf der Reise nacher Schott-Wien/da er seine Kayserliche Gemahlin empfangen / und erstens se¬ hen wollen/ umzubringen. Hingegen die abgeordnete Meuchel Mörder/ sich ohne Zwetffel/aus sonderbahrer Schi¬ ckung GOttes/ um viel verspätet ha¬ ben. 16. Ich habe oben gesagt / daß zu Dieser vierdten Ursache gehöre / und die Unterthanen offt zu der Aufruhr leite/ nemlichen das harte und üble UsLs- menc, das sie von ihrem Ober - Herrn oder seinen Beambten empfinden müs¬ sen. Dieses erbitterte ohnlänst vor sieben und zwantzigJahrcn /r. 1680. die Böhmische Burgerschafft / daß sie m etlich tausend zusammen liessen / ihren HerrschafftendenGehorsamaufsagten/ bey Könlgl. Majestät um Linderung ihrer Bürdeansuchten/und weil dieses vergebens geschähe/ bekäme diese Rot« tirung ein gefährliches Aussehen; dann man besorgte sehr / es stecke ein heimlicher Frantzösischer Anschlag dar- hinter / und ist gewiß / wann diese Leu¬ te gleich Anfangs ein Haupt gehabt hätten/ der Handel wäre vielleicht übel abgeloffen. 17. Hieher gehöret auch die Brech¬ ung und Vioiirung der alten Frcyhei- ren / welche 1688. die gemeine Burgerschafft zu Lüttich zu einem Auf¬ stand gebracht hat: Dann sie kunten nicht anschen / die daselbst angelegte Qcaäell, als ein Fessel von ihrer Areyheic; und ob schon der Churfürst von Cölln / als damahliger Bischoff zu Lüttich?/ bey dem Wahl Tag zu Franckfurt / sich erkläret/ daß er solche 6emc>iiren lassen wolle / so aber / weil sich deme das Dom-Capitul wider¬ setzt/ keinen Fortgang erreichte/ rot- tirten sich also eine verwegene Burger, schafft zusammen / daß sie die Stadt im Brand stecken / unter währenden lumuic dieomcleii ersteigen / die gut Cöllnischgesinnete insgesamt todtschla- gen/und die Stadt an die Cron Spa¬ nien übergeben wollten. 18. Nicht weniger verleitet auch die Unterthanen zur Aufruhr/ der bey Zu Z ihrer 5 50 Zwey und Achtzigste Rede. ihrer Obrigkeit verspührte Eigennutz/ und ungleiches Recht. Also war die gemeine Burgerschafftzu Cölln / schon eine geraume Zeit her / mit ihrem Mrac nicht wol zu frieden / sie schmä- hcte sehr wider ihn / wegen des Eigen- Nutzes / Ungerechtigkeit / und vielen Anmassungen wider seinePflicht: Wie nun /Mao 168?. ein gewisser sogenann¬ ter Hieronymus Gülich/ welcher einer von denvornehmsienSchmahernwar/ und er Schulden und anderer Ursa¬ chen halber in Verhasst geführt wor¬ den / nahm sich die Burgerschafft sei¬ ner an / machte ihn aus der Ge- fängnus los / stürmete unter seiner Anführung der beschuldigten Raths- Herren ihre Hauser / sie aber jagten sie gar aus der Stadt hinaus. Ich übergehe Kürtze Halder viel andere Auf¬ rührigkeiten / und schreite ry. Zu der fünfftcn Ursache/ nemli- chen zu der Rachgierigkeir / welche schon manchen Aufstand und Staats- kevoice hervor gebracht hat. Die Rache ist blind/und macht keinen Un¬ terscheid zwischen dem Gerechten und Ungerechten / Schuldigen und Unschul¬ digen / Obern und Untergebenen. Jh- re Anführer seynd / die Kühnheit / die Vermessenheit/ dieUngedult/ und die Grausamkeit. Viel Königreiche ha¬ ben schon gebebet/ wo die Rache ihre Wirbel-Winde ausgelassen hat. Der Löw wird nie also entrüstet/ als wann er sein Blut sieht. Es schiene Czaari- sche Cron in Moscau zu wancken / wie ein gemeiner Mensch / mit Namen Stephan , ein Dänischer Co- sack /^nno 1667. zu der Rache gegriffen. Die Feder erstutzet an diesem Wunder- Beyspiel / und die Nachkömmling schafft wird nicht wollen glauben / daß eines solchenLumpen-Menschens Rach¬ gierigkeit soviel ausgeben / und eine so grosse Aufruhr aufbringen hatte kön¬ nen / daß darob gantz Moscau erzit¬ terte und bebete. Ich glaubete es auch nicht/wann es vor 200.Jahren ' und nicht neulich / geschehen wäre. Diese Aufruhr verhalt sich also. 2O. Es wäre gedachten Katyns leiblicher Bruder mit einem Haussen Donischer (iä est, die an dem Don-. Aluß wohnen) Cosacken in Moseaui- sche Dienste gegen Pohlen getretten- Wie nun der Winter kam / begehrte er von dein General Georg mit den Semigen Abschied / und ar- ihnen solcher verweigert ward/ brauch te er sich der gewöhnlichen Freyhelt^ und zöge ohne Abschied seines Weegs. Aber der General ließ ihnen nacbl^ gen / zuruck holen / und an den ersten Baum hencken : ward des schmahlichenTods seines Bruders balo erinnert / entbrannte demnach m eine grausame Rache wider besagten Gene¬ ralu / und wurde so vermessen / daß er einen sonst Fürsten-mässigen Gen^ raln/ den^iexivir, als seinen Beleih ger / von dem Groß-Czaaren MN, begehrte / und zwar mit vermesse^'' Droh-Worten: Darüber aber nE Kaclryn nur ausgelacht / und E mehr zur Rachgierigkeit erbittert. kleiner Funcken / was groß Feuer hat nicht gemacht? 21. Dieses Gespött klagte seinen Cammeraden denen CoE gantz wehemüthig / reitzte deren ei^ guten Theil zu seinem Anhang / E seine Wüterey erstlich auf dem grE Strom LolZ. an / da er nicht E klem und grosse Fahrzeuge / rnid^ Relchthumer/die daselbst auf- und^ ftrhren / hinweg nähme / sondern E Closter und Höfe i-uimtte / und dann nach dem Caspischen Meecst^ hmwande / die Stadt Jaick eiE me / und nut Verwüstung der E, reyen / Dörffern / Flecken und E ten unersetzlichen Schaden verurM. te / und dardurch sich soviel bereis te/ daß er Volck werben kunte; weil er denen Seimgen alles E gab / gewann er eine ziemliche Arn ?. mit dieser schwermete er in derGE ^strZcan herum / übermeisterte iE raubte alle Oerter/die ihm nicht nE stehen kunten; breitete sich sogar ^rr Persischen Gräntz aus/ da aber 2>olck sich im Wein vollgesoffen E wurden sie von den Persianern ub < fallen / und aufs Haupt gesthlaFN/ U er mit unqefehr 1000 der SeE kaum in eine nicht leicht zulängE 3nsul in dem Caspischen Meer A runnen / allwo er von dem ME witischen General belE n: te rL Ls h- -/ n s d e k - l l ! Ursachen der Aufruhr rc. Horden. Daselbst hat sich der Rebel We kgci^n so tapffer gehalten / daß ? Moscowiter ihme nicht beykcm kunten / doch liessen sie von der Lagerung nicht ab / weilen sie ver¬ rinnen / daß er grossen Mangel an ^oviant litte und sich nicht lang mehr "Me halten können. j, 22. Aber es kam ihm zu seinem be- ^N/ von dem Groß. Czaren ein 6^ ^l-kar6on, den er gantz willig an- U)in / dann es stunde sein Glück und Mlück an der äussersten Spitze / da- Mo suvmiccirte er sich / und schickte M Ml-acun seine Gesandten / ver- Ms sich auch selbst dahin/ und ergötz- Min übriges Völcklein auf den Erlit- Hunger/mit Speiß und Tranck/ M auf- und abfahren nach dem Wom Wolga in lauter Lust und Wtzweil / bald darauf hat sich sein ^.olck wieder vermehret / die Mosco- Mer stthsten folgeten ihm in grosser Stenge nach/zumahlen bey ihme nichts Mes war / eine Handvoll Ducaten sie zu werffcn. Es ist nicht U beschreiben / was dieser Räuber und M Gesindel für Reichthum bey sich Wen: Gemeine Musquerirer trugen Mene / sammete und Gold-lackene ^cke/die meisten hatten grosseKrantze M Perlen auf ihren Mützen; er selbst wgrdvon ihnen mit gebogenen Knyen ,.rz. Wie nun aber die Rache selten Uig auslöschet/ sondern glimmet bald Wiederum auf / also wolte sich der zur Ruhe nicht begeben / som setzte wiederum der vorigen Rach- ^lgkeit nach/ seinen Beleidiger von s,.A Groß - Czaren ungestümm ab- f ierende: So aber / weil es nicht 'M kunte / bewegte diesen auftuhri- Räuber / sich vor einen Schutz- Ww aller von den Knesen und Bo- k l? bedrängten Unterthanen zu er- und machte dardurch/daß die Aren und der Pöfel ihme von allen ^M zulieffcn/sogar/daß auch 6ooo. q^Men oder Moscowitischen Musi cg^wer / so eine Lonvvy nach ^ltra- jk^»biilberbringen abqeschicktwaren/ sch.,,"Befehlshabern die Hälse entzwey sel,)Dn / und dem ktgcl^n sich zuge- '"Men. Mf -jest Weife verstäeckec/ ruckte er gar vor die Haupt Stadt H-tirgc-m, allwo sich der Lommenclünc Ivzno^irzwar zur Wehr stcllte/wurde aber von seinen Russen verlassen / und gewann der diese ansehnliche und reicheStadt ohneMühe/bereicher- te sich und die Seinige/ und verübte da¬ selbst unmenschliche Grausamkeit. 24. Darüber wurde er so aufgebla¬ sen/daß er ihm in Sinn kommen liesse/ den Czaren m seiner Residentz Zu be¬ kriegen : dahin er auch mit einem gros¬ sen Kriegs Heer anruckte/und dadurch die Furcht mitten in Moscau brachte/ allein sein Beleidiger / den er so offt von dem Groß-Czarn vorhin heraus begehrte/ nemlich/ der General/ Georg ^KxeiE,zoge ihme selbst entgegen/und hatte so viel Glücks/ seine Gegen-Rach wider jenen / der an ihme die Rache suchte / auszugieffen. Dann dieser brachte des^llr^n ^Vgnr-Quarllc, oder die Vor-Trouppen bey dem ersten An« grieff/ in die Flucht/ und dadurch das gantze ka^ymsche Kriegs-Heer in eine solche sowohl Furcht als Unordnung/ daß dieses zusammen geleffene Volck eher aus einander gangen / als es zu¬ sammen geworben ist/ mit Verlust ei¬ nes unschätzbaren Raubs/ so er in vier Jahren (bann so lang taurete das auftührische Unwesen) erbeutet hatte/ äusser der verborgenen Schatze / die hernach Frolcke sein Bruder dem Groß- Czaren nach erhaltenem karäoa offen¬ bahret hat. Den aber hatte sein Gevatter/ LoraUm« lawiE ( bey dem jener den Schutz suchte) mehr achtend auf des Groß Czaren Freund, schafft/ als des ksäryn Gevatterschasft/ zu billicher Straffe übergeben. Der Elephant ist so rachgierig / daß er um. gerochen sich zu tobt grimmet. Viele Vasallen vermeinen ihre Rache genug abgekühlet zu haben/ wann sie ihrem LouvcrLlO die Treue brechen/eine Auff rühr erwecken / oder zu dem Feink übergehen: Aber dergleichen Leuthe/, um einem andern was zu schaden/ stür^ tzen sich selbst gantz und völlig. OUm sinnigkeit! 2z. Die sechste Ursache ist die Herrschsucht der Cron-und Neben- Eifferer/ der Ehr-geitzigen Beamten/ der mächtigen Lands - Herren. Des¬ wegen 552 swey und Achtzigste Rede. wegen krgnciicus der Erste/ König in Franckreich/ seinem Nachfolger / Hein¬ richen dem Andern/weißlich gerathen: Die grosse Personen/und Allernächste in der Nachfolgung / ferne von der Cron zu halten/dann dergleichen war¬ ten allein auf die Gelegenheit / durch eine Empöhrung der Unterthemen zu steigen / und sich grösser zu machen. Ein Fürst soll nichts mehr zu Hertzen nehmen/ als daß er sich seines Throns versichere/ in welchem er nie ohne Ge¬ fahr einer Unruhe sitzt/ es seye dann/ daß er allein ist/ auch ihme mit keiner Gewißheit schmeichlen soll/biß er nicht mit Füssen über aller Köpffe seiner CromBeneider tretten könne. 26. Viel hundert Beyspiele man¬ geln nicht/dieses zu beweisen / aber ich gehe nicht weit zuruck in das vorige Jahr - Hundert/ und finde so gleich/ daß /^nno 1665. den Spanischen Hoff der Geist der Unruhe/ aus bloßer Ehr- und Herrschsucht des von )o2n von ^uüri2, Königs Philippen unehrlichen Sohns / ziemlich eingenommen und verwirret hat. Diesen verdroß/ Laß der abgelebte König seine Königli¬ che Gemahlin vor eine Lbloiuce Regen¬ tin der gantzen Spanischen Monar¬ chie durch sein letztes Geschafft ernen¬ net und gesetzt habe / sie aber bey damahligen Reichs-Trublen/ da der König in Franckreich mit gemeldtem Geschafft/so die Kinder / die aus ihrer und des abgelebten Königs Tochter gebohren wurden / auch beständig von aller SucLeMon ausgeschlossen hatte/in dem ersten und höchsten Oraä cksAuüirt wäre / sich nicht des Ioan cic /milna, sondern ihres Beicht-Vatters/Bern¬ hards Ncydharden / vom Geburth ei¬ nes Teutschen aus Kärndten/ und von Stand eines keiiZioten aus der Ge- scllschafft JEsu/ als ihren geheimesten und vertrautesten Rath/ dessen Treue und Unpartheylichkeit/ Klugheit und Lxperiein, GOttesfurcht und Tugend ihro von langen Jahren bekändt war/ gebraucht habe. 27. Nun mit diesem eifferte von goan, oder Johann / und hatte gern selbst das UliMerium, oder die höchste Beamtung geführet/ dißmal aber ins Niederland / um allda das Statthal¬ ter-Amt anzutrecren/gehen sollte: M schuldigte also den guten kacer Hard/ er habe ihm nach Leib und re- ben getrachtet/ ( was erdenckt E die Herrschsucht?) und vorgehabt/ M man das Schiff/ aufwelchem vongosn ins Niederland überfahren/willens wesen/ unterwegs in Grund zu bohren / und ihn ersauffen lassen: wollte a'M dessenrhalben/ und noch vielmehr / er erfuhr/ daß man in seiner AbE heit einen seiner getreuen Diener/ ' lalles mit Nahmen/zu Madrit MM gen lassen/ dieLxpeclirion in Nieo". land nicht allein nicht überneM« sondern machte auch Anstalt / .den nig Vertrautesten der Königin nn unschuldigen Geistlichen / ncnrlrc!) BeichtVatter mit Gewalt von EU Seiten zu reissen / oder gar wohl u' zubringen. Er vereinigte sich nE . Adel / befoderist mit dem/der gegenwärtige Regiment unwillig "7 wtglete auf die Stadt Madrit in 7- so heimliche Aufruhr/daß sie allein/^ seine Losung wartete. Das Vola L, wanne er mit süssen Worten/ anderer Absalon. Weil aber düs' AZ Wäge zu frühe auskamen/so war" voll /03N Lecrccgrius, und dessen 7^ der in Arrest genommen/ja man tra^, tete/ sich gar der Person des vonl^ zu versichern. Dann im WidrW .^ Königliche Regentin/ besorgte M gutem Grund einer grossen ^volce^ Staats / welche die Spanischere^ vielleicht gerrennet hätte. . «ll 28. Aber der von goga w^^ vorsichtig / und zu verschlagen / lN Fallstricke zu lausten/ dahero Z^e sich zuruck von seinemkriorsc-voniu^ nach Catalonien/ allwo er einen sen Anhang und OeMr hatte/ hender an Franckreich war. . talonien schriebe er der Königin Um harten Briest/ und wollte M) E ich ne Weise zu Ruhe geben / weder n^, Hofkommen/ es wäre dannserE»,^ theil/ erholter Beicht Vatter/ hart weggeschafft. DieseVorschrel^x einesUnterthans hörte dieKonlglN n gern / berusste so bald ihre lstm y, Räthe/ vor denen aber der U Hard selber seine Stelle aufE^ß von Madritt abzurucken Erlang, Ursachen der Aufruhr rc bate/ vorgebend/daß dieLrMes heim- '^y/und der Pöfel öffentlich mit dem . on.Iozn hielte. Die Königin wäre Delnem Stand / in der Stadt Ma- M welche ihrem Widersacher gantz Uyangig wäre/ ohne grosser Staats- jManderung sich zu widersetzen: Was Mero vollzogen worden/ist alles aus MlglichemBefeh!/ und mir versamm¬ ln Rath der Hoff-Beamten gesche- Sune Anschläge ziehleten nie an- M hin / als zur Ehre GOttes/ der Monarchie Wolfahrt / und Versiche« M der Königlichen Regentin/ so der eines jeden treuen Minister eini- Absehenseynsolle. Sothaneauf- ?i)tlge Lximcel-irung/ gleichwie sie dem Neydhard einen rühmlichen Mchklcmg seiner Tugend/ und Klag¬ et bey vielen Grossen des Reichs/ Nursachte / also wurde dadurch die Migin in einen verwirrten Zweiffel 8 bracht: Jedoch nach reiffer Erwa« Mg aller gegenwärtigen Umbstände/ Me sie sich entschlossen / den ?acer Aeydhard/ des Beicht - Vatter-Amts erlassen/ der sich hierauf nach Rom D seiner Religion begab / aber nicht M hernach mit dem Purpur eines ^rdinals beehret/ und ihme der ella- Mer als ein Königlicher Spanischer ^gesandter zuRom zu stehen/gestattet Morden. ».29. Nichts destowemger/ war der von /^ullna noch nicht befriediget/ Mn?. Neydhard wäre nur ein Vor- wgndt seiner Aufrichtigkeit. In der s^che aber wäre sein heimlicher An« sich des Regiments/ mit Aus- Meffung der Regentin/ zu unterwin- massen nach Erlassung des Beicht¬ vaters/ er sich auf ein neues beklagte/ waren noch mehr bey der Königin/ / u'inen Untergang suchten/ und woll- Uuch den krLlläenren von Arrago- ?ch/ V0N ^cona, und den ge- ^UUenStaats-Lccrecsrium.von^Igrco . ^ojoia.und also alle der Königin Ge- abgeschafft wissen : Und wegen s.Mltig erlittener Unbilde/ noch gros- ^?^^chwürigkeit bewegen/und dadurch ih. U gefasten Eydbruch beschönen. Es Metallen/ und auch denen gekrönten Muptern/geschrieben: V«! per quem ^^ä^lum venic: weht deM! dUt^) welchen die Aergerttuö kSMMt. a?' Zweytens versehen sich dieKur- sU/ wann sie in Zeit der Ruhe ihre Mtigkeit zu ihrem und des Vattek- «nds Verlust mißbrauchen lassen / und W Zuviel nachsehett den grossen Her- x^dardurch sie hochmuthig werden/ t^onigliche Hoheit aber in Vergeh- ."W kommt; so lang jene viel vermö- U^so werden die Könige wenig haben. Man muß nach und bey hellem Wetter diejenige Drey und Achtzigste Rede Worten / und damit sie bey ihrem Kriegs - Dienst verblieben / stelleten sie chm nach. Es soll denen Fürsten viel oaran gelegen seyn / ihre AnmuthM gefährliche Abzielungen nie- zu entdecken mit Stich- und km tzen Worten / die wie ein Pfeil flie¬ gen/ und im Grund der Seelen verle- »AuSMrllchc Reden stynd mehr stumpff als spitzig / und werden weilt' ger beobachtet. »Soviel seye gesagt von den Ursachen der Aufruhr. Soldaten Schwürigkeit / mit dem ei¬ nigen Spruch : Die Kriegs-Knechte werden von mir geworben / und nicht erkaufst. Dann Krafft dessen ver- zweiffelten die Soldaten an ihrer jähr, sich - gebrauchigen Verehrung / und wurffen sich auf wider den Kayser. Ebenmastig ist der Kayfer ?robu8 we¬ gen wenig Worte/nemlichen: Go ich deymLeden bleibe/ so wird dasRö- mifche Reich keiner Rriegs - Lcuce bedorften; umkommen: Dann die Kriegsleuthe verzwe-ffleten ob diesen dämpffm. scköpffen / dacvon lcbm und-^, men i und würden zu Nichte den / wann ihnen an der Luten gierung / als ihren Lebens etwas abgehen möchte. . 2. Aber sage mir auch / woM ^ stehen in diesem kolicischen Lecke Kranckheiten / welche die Lebens . ster einer wohlbestellten Bcherrscku schwächen und drucken ? als ede'^^ der unordentlichen Bewegung/,^/ frevelhafften Beginnen der G?u von deren Rottirung und Aufflck keit / welche da mächtig seynd / gantzen Staat oder Königreich Zu schütten / und ins Verderben Z"" ,-ir gen. Licuc omncs morbi ex mcempci-ie, sagt der politiM weife in seinem vierdt' litifchenBuck: Gleichwie aUeKr^^ Heiken aus Unordnung des Len» a- stehen ; Ica ex mulricu6inis vc prione, vel incempcliivo rnoru Ah vieitlicuiZines Keipublicre naicu»tu so aus der Gemeinde selbst el^,itigec weder Verschrung / oder uck,^ Bewegung / quellen herfuralkru nungen und Veränderlichkeia . gemeinen Wesens. Dessen haben wir kurtz bevor entdecket. aber ist die Zeit / denen Mttlen r. A)Je Artzney - Erfahrne/ nachdem sie die Ursach ei¬ ner Kranckheit erfunden/ und auch darbey des Krancken Alter / Kräff- ten/und die Leibes-Zu¬ fälligkeiten/ wie auch die Jahrs-Zeit/ und den Zu - oder Abnahm des Zu¬ stands / bey sich genug erwogen / so- dann pflegen sie allererst die Mittel auf- zufuchen / inn- und äusserlich anzulegen/ und mit solchen biß zur Genesung des Krancken anzuhalten / erstens dahin zielende / daß das Übel bey der Wur¬ zel angegriffen und gehebt werde. Nun sage mir/ was ist eine jede Gemeinde an¬ ders/(sie fey voneinem/von mehrern/ oder von sich sechsten beherrschet) als ein Lorpuskoücicum , wie klaco dafür gehalten hat / ein rechtmässiger Leib? Was beseelet aber diesen Leib anderst/ als die Lebens-Geister einer wohlge¬ ordneten und gerechten Regierung? Diese ist (wie Seneca 6e Qemcnria in seinem ersten Buch vermercket) m- Lpiricus vicalis, c^uem roc millia rrakunr, nibil ipla per le lmura, 6 mens illa Im¬ perij lubrrallacur: Diese ili jener Les bens-Geist/ den soviel tausend in einer Gemeinde an sich ziehen und Mittel/ die Aufrührer zu dämpffm. e - - vornehmste Zweck von der Pforten nicht seye / sondern daß sie noch was grössers im Schild führte / auch die bißherige Türckische Verführung nie¬ mand gut heissen hat können/ indeme in einem Fürstentum Siebenbürgen/ welches / vermög der Friedens tcn zwischen der Pforten und dem Kö¬ nig in Hungarn/gemetnschafftlich seyn solte / verschiedene haltbare Orte ein¬ genommen / auch sonsten in solchem Land erschreckliche Fetndsteligketten/ mit Hinwegreissung vieler tausend Christen/verübct worden. Übersehen ist auch verspielt. Aber diese Vorsorg der Gefahr/ muß sich aufentlegene / auch gantz ge¬ ringe/ und wann» auch allein Schein- Urfachen wären / bewerffen ; damie Aaa a z man 5)7 einige Femdseeligkeiten gegen dein Kö¬ nig in Hungarn zu verüben / sich auch dessen offtmalig erklärt habe» 4- Mtt dergleichen Listigkeit hat uns dec Groß--Türck / durch den nicht al¬ lein obernannten Residenten und Dost metscher/ sondern auch durch den her¬ nach bestellten Abgesandten von May- erburg / so lang eingeschläffert gehal¬ ten / biß (nachdem er den Ragozy aufs Haupt geschlagen) er sich auch der Haupt - VestungGroßwaradcin (wel¬ che nicht in Siebenbürgen / son¬ dern in Hungarn liegt) bemustert/ Clausenburg aufgefordert/ und die Hungarische Gespanschaffc / Zotmar/ die dem Ragozy allein anvertraut war/ occupirt/ und noch mehr unter diesem listigen Verwandt der Rago- zyfthen Erniedrigung der Christenheit hmweg zunehmen/ getrachtet hatte. Dardurch endlich wir ermahnt/ und gesehen / daß das Türckrsche Begin» nen kein Traum / sondern em verdeck-^ ter/ eines gefährlichen blutigen / und (GOTT erbarme es) von uns zu erst nicht vorgesehenen Kriegs / Anfang oder Vorspiel gewesen seye: imrr.men- dieses grosse Staats-Übel von "Md weg gehoben könte werden/ möglichster Sorge nachzusinnen. Das erste Mittel ist die Erkannt- . US dex G^ahr / wie Hicus geredet W' lmminencium penLuIorum reme- , 'M E, jplä periLuIcl grbicrari : Das Mittel / die annahende Gefähr- Meiten zu meiden / ist / die Gefahr/ W es eine sey / zu glauben / und recht ^erkennen: Dann viel deren rennen Mnpfindlich in die Gefahr / indeme tz'Mr glauben und erkennen wollen/ 2 ks eine Gefahr sey / und werden d^urch eingeschläffert / biß sie von W Gefahr überfallen / und sich dar- F zu wicklen allzu spat seyn wird; solcher Gestalten / den Kayserlichen einzuschläffern / bcembiigte sich s^Ottomannische Pforten von ^nno ^^7. biß 1659. ziemlich : Dann es lautmahrig / daß der Groß-Vc- "r allbereit allen seinen Bassen/Bee- WZ und äenMZchen die Ordre erthei- sich mit ihren Völckern nach /n- allwo der Kriegs-Sammel- M bestem ward / aufzumachen: .W Groß-Tartar aber wurde be- v»,»» Uert / sich zu Aügermann/nachst am rium periLuIorum remeciium ell, ipfg PL- Wsienthum Moldau / fertig zu Hal- ricuia grdicruri, widerhole ich nvchma- A/ und auf die erste Ordre des Vc» len: Das sicherste Mittel/ die zuua- Ns in Siebenbürgen einzufallen, hende Gefährlichkeiten zu verhüten/ ^gleichen Veranstaltungen haben ist/daß eine Gefahr seye/zu erkennen. Wlien einem Blinden die Gefahr ei» Wir haben ja an obgemcldtcr Türckr- gewissen und allernächst ausbre- schen Kriegs: Verfassung wohl mer- h Men Kriegs voran deuten; Aber cken können / daß der Ragozy allein der M. lisiige Türck wüste sich gleichwol ..' ' "" " Üblich zu verstellen/daß er sein gc- lh^lches Vorhaben mit unterschiedst Ä^Eein-Ursachen beschönet/ seine und Grimm aber hinter dem zx/L gehalten hat; Massen er sich ge- Kayserl. Keüäeciten von Renin- und den Türckischen Tollmetscher tkn u mit folgenden Worten verlau- ' Des Groß - Sultans Be- «lz ^,Mete nicht anderwärtig hin/ Georgen Ragozy / seinen Ewigen Vasallen / der sich unter- »tir g^.^lder der Pforten Befelch / bn zu brechen / in etwas zu dardurch aber seinen Ober« "mit Nichten gemeynet ist / in M Kayser Ferdinand geschlosse- oueden ein Loch zu machen/noch , mvril". hie vermittelt werden. Drittens/M Fahrlässigkeit im Gehorsamen/ M Beschreibung des Hieus: ken zwar gehorsam / doch also / sie ihrer Gebieter Befehle lieber legen/als vollstrecken wollten. . Befähle durchählen/ verspotten/ sich weigern / was ist es anders M sich des Jochs entladen / und de^, gehorsam versuchen wollen / so Ly- rade Weeg zu der Aufruhr tens / die Spaltungen zwischen »^i- Adel/ Burgerschafft/ und Posel/ fi¬ schen diesen unter sich selbsteri / Ali schen den Hof-Herren/ und UM des Landes / zwischen der Gem'Ar/ und Weltlichkeit: Befodertst^M wann aus derley Gpaltungen - .yet hen Rottirungen/ Zwey-KaMp'M/ der Krieg sechsten/ in welcbetNM- wohin immer sich der Fürst lEghck kommt er den Schaden; Bleibt MS unpartheyisch / so wird er au>etx verhasset. Also ist widerfah.r^M' richen dem Dritten/Königen m v reich. , > 7» Dieser hätte gar leicht Mbe" tzogen von okuise ncu'ßb^M Trouppen / mit denen er em der nuß/ (zwar unter demDorwMj- des Religion) welche er im dAMl io Königs/Mit vielen §ürste^ NM! als äusser des Königreichs/ handhaben wollen / zerstreue« lN' wann er die künfftiae GesE MMKKKL N8 man entweder vorbiege / oder wenigst die daraus möglich bevorstehende Ge¬ fahr glaube und erkenne: Sintemah- len sowohl in der Natur / als in dem sittlichen und politischen Westn/ in al¬ len grossen Gefahren / Unternehmun¬ gen/ oder annahenden Unheil / spielen vor gewisse Anzeigungen und Bedeu¬ tungen/ als Vorlauter des Übels/ und Zeig , Finger der Gefahr. Die Funcken werden vorhin gesehen/ als die gewaltige Feuersbrünste: Die leichte Dünste sammlen sich vor / als die mit Drey und Achtzigste Rede. / rung / wider den Lands Fürsten/w// der seine Rache re. dardurch alle Furcht gegen die hoheObrigkellm a gelegt wird. Zweytens / hem A nächtliche und verdrüßliche menkünfften der Unterthanen / b/s , derist der Unwilligen / Beleidigt Mißvergnügten / Ehren-EntsetztM»' Diese seynd soviel Blaßbälge/nA den Pöfel zu dem Abfall anrE unter dem falschen Deckmantel er aire erdichteten Freyheit / Linderung mit Auflagen / Verheissung eines Donner und Hagel schwanger-gehen- Regiments re. Diese seynd FL de Wolcken: Das Meer schwellet Zeichen einer baldigen Staats-^ heimlich auf vor der Ungestümmtgkeit anderung / wann sie Indessen ' des einbrechenden Sturms: Die Auf¬ ruhr / Rottirung / und Aufstand des Volcks / was ist es anderst / als eine Feuers-Brunst oder ungeftümme Wütterung/ welche doch allezeit/ ehe sie ausbricht/ihre Weissagungen voran schicket? Ach! wie stehet es fo.wol an/ wann ein Haushalter/oder ein Schiff- Obrister besorglicheWetter voran er¬ kennen/ ehe sie kommen/ und dardurch ihr Anstalt und Schiffahrt in Sicher¬ heit bringen! Nicht weniger ist daran gelegen / wann ein Printz / oder des¬ sen Staats - Beambten von weiten die Gefährlichkeiten vorsehen / ihnen selbst nicht schmeichle» / sich von andern Men/aber in der Sache listigen/Ver¬ heissungen nicht bethörcn lassen/ auch die verbotgncfte und weiteste Anzei¬ gungen nicht verachten / sondern so¬ gar unglaubbahre/ doch mügliche/ in reiffen Verdacht ziehen. Der Römi¬ sche Bürgermeister Qcero dienet zum Beyspiel / welcher die Anzeigungen des sonsten leichtfertigen Weibs kui- -via von der earillnischen Verrätherey nicht verachtet/ sondern weislich vor, kommend / solche in ihrer ersten Brut erdrückt hat., In Staats-Gefähr¬ lichkeiten ist nichts so klein/ das nicht groß werden könne. 6. Dergleichen Vorbedeutungen aber / einer rünfftigen Aufruhr/ seynd nach des sinnreichen Englischen Gra¬ fens von Verulam wohl - gegründeter Meynung / unterschiedlich: Erstens / die Pasquillen / Stich- Schmäh- und verbitterte Schrifften / vermessene Reden wider die gegenwärtige Regie, Mittel/ die Aufrührer zu dämpffen. 5 ; H Arc-er worden / erkühncte sich der Etzog weiter / oder stellte sich nur Aad über zum König nach Paris zu Ahm; worüber der gute König im ^rund seiner Seele erschrocken / auch AeMutter gedetten/ um einen Ver- Klch mit dem Hertzog zu treffen / es Me was es wolle. Sie wäre hierzu Mfahrig/und schloß denselben zu-ie- Murz, Krafft dessen der König seinem Aühriqen Hertzog / und andern Mtitzerssvon feinem Hauß/viel Statt- oaltereyen/ und grosse Summen Gelds ktschaffcn muffen. 8. Uber das machte der König von ^Vgrra, ein Fürst vom Geblür/auch esi A Gegen-Bündnuß/und rottirte sich vielen Printzen/ Reichs-Gleichen D Marschallen wider den von 6llui- 7^ Ware also das gantze Königreich in Haupt-Spaltungen und Rotten/ Ae -es okmld, die andere des von entzweyet/und so mächtig/ M halbe Europa/ und nicht ein MNckreich ms Verderben zu bringen. M König Heinrich erinnerte sich sei- M Namens / und deswegen er den Zepter empfangen: schöpffete äus Men Verdruß über dieftn inheimi- An Krieg/ als der wider seinen Wil- A angesponnen; und doch auf seine Asten/ und ihme zum Nachtheil ge- Met ward / dann man zanckte über N Erbfolge im Reich / da er noch Me/ und langer zu leben hatte / so- Al wegen seines Alters / als Leibs- Mrcke: Obzwar er in seiner Regie- cAMtz unvorsichtig und hinlästig/ "ltz der gegenwärtigen Gefahr unge- Msen war/ weilen er solche Anfangs geglaubct/ und weniger derselben ^erstanden ist. Er legte sich zwar tlMüch zu der Hugonottischen Par- A; Er liesse in seinem Vorzimmer öL Hertzogen von obuild, als einen Mtlichcn Aufrührer und Anmasser tzKmlich erstechen / und hernach Brudern/ den Cardinal von erwürgen/ darüber er in den L(llu ^Äiacgs l.e§iones exleruic. Der stelige /^uZu- üus habe dieRebellischeRegimenrcr bep mir Darstellung seiner Majestätischen Person/ uno einem grimmigen Anblick/in die Forcbt gejagt. Kayser eonllgminus hat die Aufwiegler der Empörung mit Gold und Geld gewonnen / und dadurch die Rotten zurecht gebracht, kii^er und vrulus ftlffteten unter den Aufrührern ein Mißtrauen / und trenneten sie da¬ durch von einander. Dahero kan man in Sachen keine gewisse Regul vor» schreiben/ es seye dann solche/ die man nach Beschaffenheit der Sache / nach Umständen und Zeiten gebrauchen/ und an die Hand nehmen solle. Eine sonderbare Kranckheit soll auch eine sonderbare Heilung haben. Ein jedes Gifft/ erfordert sein sonderbares Ge¬ gen Gifft/ und eine jede Arth der Un¬ ruhe ihr gebührliches Gegen-Mittel: So mehr denen Beratschlagungen/ als denen Lehr - Gebotten überlassen wird. io. Nichtsdestoweniger der Römi¬ sche Geschicht-Schreiber luvms gibt uns an die Hand eine stattliche Anmer- ckung / sprechend : Omnis mulcicullo, mcrxime milicaris, mobili impecu tercur; Ira leöicionis non remeciia , c^uäm krin- cipia majora lunc: Ein jedes aufrüh- risches / beförderst! aber das Rriegs - Volck / ist Anfangs sehr unbeständig / man kan es hin und her lencken / nach Gestalt deren/die sich ins Mittel schlagen; dessent¬ wegen soll das Mittel/solches zu bändigen/nicht arger sepn/als des¬ sen Beginnen oder Urhebung ist. Ein Artzt muß die Kranckheit nicht mehr entzünden / als sie erhitzt ist. Die¬ ses hat wohl beobachtet lenemu« /Znp- ps bey denenRömern: Diese beklage- ten sich mit aufrührigen Worten wi¬ der die Raths-Herren / indeme diese sich reich macheten/ und das Volck ver¬ armet / wollten derowegen zum Re¬ giment selbst greiffen / und sie bey der Kappen hernehmen. Die Sache hat¬ te ein schlechtes Ansehen / und ohne / und Ihme zu Nutzen zu machen/ mit guter Gegen - Verfassung / mit al» «brhandHlndernussen und Aufschiebum M / mit Versetzung des unruhigen Aolcks an andere Oerrer/ mit zeitlicher Utwaffnung der Aufrührigen / mit Kwerffung der Stadt- und Ring- Mauren / mit Anlockung oder Zer- Mschung der Rottmeister/ und Auf- Megler. Kurtz: Mitallen denjengen/ l°.zu der Blut-Vergiessung keine Ur- W gibt. Exempel-weis: König §er- vluand der Vierdte in Spanien / als wegen einer vorhabenden Unruhe Adels in Oalliclen berichtet worden/ Asste er die Vornehme zu sich / gab Men Kriegs - Bestallungen / und wur- Di bey der Armee untergestossen, kub- ^ Lmiiius verschickte die Radelfüh» N nachZtalien/ allwo sie keinen An» ^ang gehabt» QLrmanicuz danckte die Mrührische (voldaten ab / vrulus zer- Wlte die Regimenter / csrl der grosse zog den muthwilligen Adel Sachsen mit sich / und pflantzte sürmit neue Völckerschafften diß- und lWits des Rheins. Die Römer setz¬ en der Rebellion entgegen einen neuen Krieg/ oder sprengeten aus/ der Feind Mre im Anzug wider sie; So dem Alla wohl gelungen / welcher / nach¬ dem er gesehen / daß sein Volck zu einen Mfstand ausbrechen wollte/ sogleich A Gerücht ausgestrcuet hatte / der Mind käme heran gezogen. Heinrich A Andere/König in Engelano/brach Wn Schlössern seiner Land- Herren ^Vesten weg / und verhinderte da- Krch den Auf- und Hinterhalt denen ^stührigen» , n. Das dritte Mittet ist die Ge» habe/daßdieEmpörungenundSchwss Ulvart des Landes-Fürsten. In entweder „m- M-Heit: GOtt/die Natur/und die Obrigkeitliche Gewalt eines Gesalbten ^")ält in sich eine besondere verbor- Ue Krafft / welche wunderbarliche Kurckungen hat. Das Ansehen des s«?bigs in ^l-raZonien / keeei des Vierd- sfk V begütigte die Aufrührer / die in seinein Pallast waren / denen ^Mr entgegen gegangen / sie aber le.b Ehr-Furcht die Waffen niederge» und um Gnade angehalten» ^eliclcht würden nicht soviel Empö- _Mittel/die Aufrührer zu dälnpffen. M bequemste zu wissen die Zeit zu gewin- rungen in vielen Königreichen entsie« ' hen/ wann sich die Könige silbsten bey Zeiten / da noch nicht alles im Feuer ist/persöhnlich darstelleten/ die Stan¬ de alsobalden berussten / und sich um des Reichs Wolfahrt berathschlageten. Die aufrührische Aufwiegler in Nre- derland / Kassau und öreäcevlle, befahr reten sich keiner Sache mehr / als des Königs Philippi des Andern Gegm- wart/ von der man viel geredet / aber solche nie gesehen hat: Viele derselben Zeit Staats-Erfahrne haben erach¬ tet / daß es in Niederlanden nimmer¬ mehr wäre so weit kommen / wann der König sich sechsten zeitlich dahin verfügt hatte / zu deme die oberste Stadthalterin/ Hertzogin von karma» der Larcliual Qrauvellan, und viel Wol- gesinnete treulich und hesstig eingera- then haben. Dann sobald Las "Ge¬ rücht daselbst erschollen / daß der Kö¬ nig schon auf der Reis wäre / (wtewol es nur eine erdichte Zeitung war) si> hat sich der Lk-cäcrocic aus Verzwciss- lung der Gnade / selbst ins Elend bege¬ ben; und der Kassau auch schon an dem war/ sich Land-räumig in den Gebüg des Pfaltz Grafen anzuhängen. Nm/ wann allein der gemeine Nuss breze Säulen / der Niederländischen Rebel¬ lion/also starck erschcöcket hatte so hatte es gewißlich die Königliche Ge* genwartgargestürtzet / und mithin gcw leicht die gantze Aufruhr zuBoden ge¬ richtet. i z. Die Erfahrnus hat es im Kö¬ nigreich Hungarn gegeben / daß/ so osst die Könige mit dero hohen Per¬ son denen Land - oder Reichs - Lägen beygewohnet / sich allemahl ereignet habe/daß dieEmpörungen und Schwü- rigkeiten entweder gar gedämpsset/ oder doch abgekühlet / die Zwistigkeit ver ^Znaten beygelegt / und unter¬ schiedliche Beschwerden / die fowol die Königliche Hoheit / als des Reichs An¬ gelegenheit betroffen / und osst in ge¬ fährliche Ausgänge hätten ausschla¬ gen sollen/erringcrt oder gemasiiget worden. Ich will von andern schwei¬ gen / und frage nur: Ist nicht t 687. wahr gewesen / daß viel Hunga- rssche Agnaten und Vasallen / wiewot sie kurtz zuvor zu Gnaden wieder auf- Bbb b genom- Drey und Achtzigste Rede. genommen worden / und dem Kayser Leopold ihre Eyd-Pflicht erneuert/ sich gleichwol so weit vergessen / und stchabermahlen mit dem treulosen ckeiy in ein Verständnus eingelassen / und ihn zu sich begehrt / den Türcki- schen Ober-Schutz gesucht / und ein mehrers dergleichen ihrer Pflichte zu¬ wider verübet haben? Ist nicht eo- 6em diese gefährliche Zusammen- Schwörung durch die Türcken selber entdecket / durch dem Qene^l earsKs untersucht / und viel Meineydige fest gemacht / deren auch nicht wenig sowol zu Caschau als Epertes hingerichtet worden? Und dessenallem unangesehen eben in diesem 8 7sten Jahr / im Monat October / hat sich Kayser Leopold in höchster Persohn zu dem Reichs Tag nacher Preßburg gewagt / und zwey schwehre Haupt- Sachen / nemlichen nicht allein die Beherrschung des Kö¬ nigreichs / die bißhero LieQms oder Wahl-mäsiig scheinete / aufOesterreich erblich ausgebracht; sondern auch eben bey diesem Land - Tag der kececk oder Reichs - Abschied Königs 6<- 1222. darinnen einem jeden Stand/dem von dem König/ concra ^u- ra Lc krivilegia wider des Reichs Recht' undFreyheiten unrecht geschieht/ ohne einiger Bezüchtigung einer Rebellion/ oder Untreue / erlaubt ist / sich dem König zu widersetzen / woraus bißhero/ indem ein jeder das Recht oder Un¬ recht nur nach seinem eigenen Kopffur- theilet / alles Unheil der so offt aus¬ gebrochenen Rottirungen und Schwü- rigkeiten entstanden / von denen Stan¬ den öffentlich aufgehoben / und diese eMr- oder Aufhebung 26 re§i- ttnrt/ das ist / in die Gerichts- und Denck- Bücher eingetragen wor¬ den. Die Gegenwart eines Fürstens macht ein grosses Ansehen/und kommt in den hohen Staats-Verwirrungen zum allerbesten bey. Die Sonne ver¬ treibet das trübe Gewölck: Oder wie jener gesagt : Gleichwie das Meer mit seinen stoltzen Wellen den Bergen und Felsen drohet / und doch sich end¬ lich aufeinen weichen Sand leget / also erweichet ein sonst hartnäckiges und unruhiges Volck / wann es ein mild¬ gnädiges Angesicht ihres rechtmässigen Herrns ansiehet. 14. Das vierdte Mittel ist die au gemeine Vergebung und karcion auer Schuld / welche die Aufrichtige M der Empörung wider ihren Herrn und die allgemeine Wolsay^ vekwürckt haben. Diese VeMnungs- Gnade aber / soll unter gewisser ertheilt werden / und zwar solcher Ge¬ stalten/ daß denen Aufrührigen ole Zeit nicht zum Vortheil/sondern dem Fürsten zu Gewinn komme. DieM auch selber kan den Zorn mässigen vey derseits/ und die Gemeinde zur NUA und den Fürsten zur BesänfftlguZ bringen: Angesehen / daß die UngedA des Volcks leichtlich verdrüflig werde/ wann der Anfang der Aufruhr E Verweilung oder Verhindernus 0^ kommt: Dann der Pöfel ist allem , der ersten Bewegung unbändig/A mahlen die Zeit offt die BoßhaffE z.-...d Reue treibt / und 0^ Frommen zu der Ruhe und EinigE sagt ^cirus: Also machte ( wieesl einem Beyspiel bezeuget der Spanns Staats-Mann Lavecira) loannes er Andere König in ^rrgZomen in de^ >^ cciionischen Aufruhr / wegen des seines Sohns Printzen Carls: E er schriebe an die Stadt / und lE erte hoch / daß er nimmermehr wm sich der gewaltsamen Mitteln gem^ chen/ er wäre dann zu solchen E" gen / sondern wolte mit denen gern / wie mit seinen eigenen umgehen/ wann sie würden über 0 Begangene Reu haben. Diese keit imd Versprechung einer a/U M nen Vergebung/brachte sie wleoer- zum Gehorsam. _ .«ec- 15 - Unser allerglorwürdrM s schiedener Kayser l.copolä, ist herrlichen Beyspiel offt mit stlneu bellischen Hungarn Nachkommen, nicht das / was gemeldter KoE Hann in ^rrsZonien / erhalten auf offt-gethane allgemeine B^gn gung/ haben die Hungarn dre lezeit mit dem Mund gezeigt/ Ur , Wercken allemal die Treue geU^y, biß endlich allerhöchst-bedachter^^ ser l-eoxolst dieses Konlgrelch m ll- ^r it t Mittel / die Aufrührer zu dämpffm. 5 6 Z Kbeschreiblicher Tapfferkeit seiner ^undsgenossenen / mit Mühe und Ar- M seiner Untergebenen / mit Ver¬ wendung schier aller seiner erblichen Zenten und Haabschafften / aus dem Achen des Groß-Türckens / dessen Schutz und Beystand die Rebellen so M gesucht/heraus gerissen/ und)ure A"'- oder nach ordentlichem Kriegs- ^echt/ seinern siegenden Schwerdc un- terworffen hat. Es hat aber (leyder) öüntz wenig / diese Glorwürdige Er¬ oberung/ bev den verstockten Rebellen Ksgeben ; allermassen die entsetzliche Mellion / welche der Ragozy / brß auf Mige Zeiten / so hartnäckig wider Mn rechtmässigen Erb - König 1»- Mum forgetrieben / beschwöret ihre Mreu und gottloses Verbrechen wi- verdie Majestät / aufsolche Weise/daß ne sich keiner Gnade mehr würdig ge- Mcht haben. Dann wo ein Fürst bey einem Volck das Ansehen verlieret / Und bey seinen Vasallen in die Verach¬ tung geräth / wird alle Gütigkeit und Gnade zu nichts anders als zu ei- Ukln mehrernMißbrauch Helffen. Dann welche dergleichen Gnaden empfan¬ gen / schreiben solche entweder der Pleinmüthigkeit zu / oder aber bemü¬ hen sich um destomehr die Empörung und den Ausiauff zu verteidigen; da üe unterdessen einen andern König aufsuchen/ Durch dessen Hülffe sie sich erhalten mögen. Und dieß geschieht "och auf den heutigen Tag in Hun- garn. - i6. Es stehet aber nicht von allen Mckern geschrieben / was LemKmus ttN Hungarischer Edelmann von seinen Violen selber bezeuget: Oencem äu- ^cervicis eile, Lc non niil in virZä tcrrea WnenäLm: Daß die Hungarn ein Alck eines allzu harten Kopffs seyen/ w allein mit einer von Eisen gebunde- "onRuthen / an Statt des Scepters/ Uiert solle werden. Dann bey vielen Mionen / sogar Barbaren / hat die ^ersöhnungs-Gnad gar offt und viel Usgeben / und die Hartnäckigkeit die Kckrührigen erweichet / und zum Kreutz gebracht. Dahingegen wann Wem solchen Land oder Volck ein all- Meine Vergebung geschehen ist / so wu der Fürst solche auch festiglich hal¬ ten / und sich nimmer stellen / als wäre er beleidiget worden / oder daß der Znnhalt des Gnaden - Brieffs anderst/ dann die Worte lauten / ausgedeutet solle werden/ weilen er sonsten möchte zu abermahligcn Empörungen Anlaß geben; wie König Ferdinand zu Nea¬ pel khat/ da er wider etliche Vorneh¬ me des Reichs / nachdem er selchen verziehen / mit der Schärffe verfah¬ ren wollte / aus Ursach / daß sie sich in des Catholischen Königs Schutz vorhin begeben hätten. Es wird ge¬ nug seyn / wann er die Begnadete oder deren Abgeordnete / zwischen der in Waffen stehenden Wacht / auf den Königlichen Saal kommen lasse / da¬ selbst nach Gestalt der Sache / die Be- kandtnus ihrer Schuld anhöre / und nach fußfälliger Abbitt / sie vor seine hohe Beambte weise. Daselbst aber sollen sie / nach Znnhalt des Gnaden- Brieffs / bewillkommet / und anderst nicht als mit gantz leichten Straffen/ das ist / mit wenigen Geld-Bussen/ und die Hartnäckigsten mit Räumung des Landes belegt / die weitere Vor¬ sorg aber / damit nicht mehr derglei¬ chen schädlicheVerwirrungen wieder¬ fahren können / nach und nach einge¬ richtet werden. Solcher Gestalten erwirbt der Fürst einen unsterblichen Ruhm / und der Frevel des Abfalls und Meineyds wird von seiner gehei¬ ligten Person gäntzltch äusser Gewohn¬ heit vertilget. 17. Das fünffte Mittel ist / die Stillung und Besanfftigung der auf¬ rührigen Gemüther/ welche geschieht auf zweyerley Weise. Erstlich/wann man sie mit Hoffnungen aufhält. Zweytens/wann man ihnen nachgie- bet/ und ihren Begehren / darum die Unruhe entsprungen/ Statt gicbt. Die erste Weise rühret von der Klug¬ heit her; die andere von der Noch: Diese ist in äussersten Fällen zu gebrau¬ chen ; jene gleich Anfangs. Beyde seynd zwey wohlgeordnete Hauptstuck/ den Zweck darmit zu erreichen. Auf die erste Weise solle man die Ubelver- gnügten mit Hoffnungen speisen / die schwer Beleidigten bereden/ damit ih¬ re schwürige Dampffe ausrauchen; dergleichen Hoffnungen undBeredun- B b b b 2 gen Drey und Achtzigste Rede. der Aergernuß/ das ist/ die Ursache, warum die Empöhrung entjtanden oder entstehen hätte sollen/ Ms dem Weeg verrückt wird. Ich haoe aM gesagt die gefährlichste: SinteneaM dadurch nicht allein des Fürsten hen und Hochachtung die Gefahr det/ indeme ihme seine eigne Untertya» nen ( die sonsten der Straffe wM' ihrer Schwührigkeit würdig ftyn^ die Gesetze vorschreiben; und ohnedem kein magerer und kein schädlicher ver¬ gleich feyn kan/ als wann der Beherr¬ scher gezwungen wird / sich mit M» meineydigen Vasallen zu vergleichen» sondern auch zu besorgen ist / daßA. unbändige Volck sich nicht unterA- gen möchte / unbilliche/ unmäßige, U chen zu begehren / welchen Sch"M man gar nicht leiden soll / dann aMl bey verzweiffletln und unumgE chenFällen/da zwischen zweyenU^ das mindere zu wählen/ die VernuE ohne dem lehret / und die Noth ss zwinget/ befoderist wo vanTüne^ bus irL der unmächtige und gcnE lose Zorn nichts ausgeden kau. ..,,5 19. EinBeyspiel dessen ist deE stand zu und andern Stähle des Kenemerland in Holland/so 1492. ausgebrochen. Es widersetzt sich schier alle in gemeldter Land^. gend/ keine Steuer mehr zu bezE / Als hierauf von den Ständen in A., land ein Befehl ergienge/ sie m» A walt zum Gehorsam zu bringen »^.A sen erstlich die Bauren/ hernaä)«7) die Burger Hauffen.weiß zuE^ und verschwuhren sich/ keine mehr zu geben. Sie hätten Steuer - Einnehmer nieder gE wann sie sich nicht mit der M rettet hätten. Die Rebellen legten daselbst zu Alkmar in der Reichen Age- ser/ und wollten als Soldaten verv' get seyn. Dannenhero sie/ lEUgs derheit die des Römischen Ko'' ^sximiiianl Parthey hielten / we sie anderst von diesen Buben n ^ übel behandelt/ und ausgefcheeltt den/ aus der Stadt weichen Die Sache wäre zu Haag angelt» und die Vermittlung angcstlchr / das Feuer sich ausbreiten lnon Steuer-Erlaß allein teufchen wol- V/ zogen herfür mit einer grossen ^annschafft auf Harlem an/nut Pa- und Fahnen/darinnen gemaylet M ein. Stuck schwartzes Brod / und x^er Käß / mit der Jnnschrifft: ^N0 re«- Reichs-und Land-Sachen / eben so we- nig/als sie sollten/ zu sagen haben. Hier¬ zu käme noch absonderlich/ daß man auf dem angesiellten Reichs- Tag/ die Last ' der Kriegs-Gelder/ so man dißmal zur Bezahlung der Armeen vonnöthen hatte / den Gemeinen fast allein auf den Halß schieben wollte/ und daß die¬ se darüber mit der Ritterschafft in em- Wort - wechseln gerathen / fuhr der Reichs-Rath/ OttoKrage/heraus/ und handlete mit denen Abgeordneten vom Burger-Stand bey öffentlicher Ver¬ sammlung / gleichwie mit Sklaven; wodurch dann diese also verbittere wurden/ daß sie von der Stund an/ alle Gemeinschafftlichkeir mit dem Adel adbrachen/ ihre besondere Zusammen- kunfften anstelleten / und in solchem beschlossen/dem König die Erb-Reichs- Folge/ samt der Ober-Herrschaffclichm Regierung aufzurragen: Sie liessen zwar diesen Entschluß demAdel zu wis¬ sen thun/ als aber derselbe lang darüber sich in der Berathschlagung aufhielte/ und die Sache bedingen wollte / gieri¬ gen sie vor sich allein hin / und trmm diesen Entschluß dem König vor. Die¬ ser/welcher ein so ansehnliches Kleinod nicht ausschlagm wollte/ verlangte zwar / daß es einhellig von deneri Ständen/ darunter auch der Adel beystimmen sollte / durch einen allge¬ meinen Reichs-Schluß/ und darauf irr einem urkündigen Bekräffttgungs- Brieff oder Diploms eingericht wer¬ den möchte: Als aber wiederum der Adel neue Aufzüge machte/ und einige von ihnen sich gar von Coppcnhagem hinweg / und nach Hauß begeben hat. ten / so liesse der König die Stadt- Thore verschliessen / daß niemand hin¬ aus kommen kunte/sondern mufte die¬ ser Abhandlung/und dem Schluß bey* wohnen/(welches ein Printz wohl thun mag / Huis ioceress keipubllc-e» daß so wichtige Reichs - Sachen durch alle Stände des Lands/ befoderift aber durch den Adel und die Grossen des Reichs eingerichtet und geendigetwer, den/wann nur der Fürst keinen Noth- Zwang ihnen auffbürdet/sondern ihre Wahl-Stimmen frey lässet/wie es in gegenwärtigen Fall dieser König ge- than/) darüber weiter sich niemand wider- .Nittel/die Auftühter zu dämpffen. euch der gemeine Mann / und de- wderist die Burgerschafft verstanden Wann ein oder anderer Theil M diesen beyden feindlich gesinnet / den Fürsten keine grosse Gefahr Urhlnter. Dann des Pöfels Aufstand * unkräfftig : weilen es Mittel-loß/ geständig/mit keinem rechten Haupt Mhen/ langsam/ und unentschlüsiig ''//wann es nicht von demAdel ange¬ geben wird. Der Adel deßgleichen "^mögend / wann nicht der gemei- "Mann vor sich selbst zum Aufstand Mckt und vorbereitet ist. Damah- 'g dringt erst die rechte Gefahr her- Ä^wann die Mächtigen erwarten/ U beym Pöftl die Wasser getrübet Mden / damit sie so dann erst ihre i^wührige Gemüther an den Tag ge- A können. Der Adel kan vor sich Mt viel thun / wann er schon alles Mes in Sinn hat/ sondern die Mittel Volcks kan alle seine Rache und Welche leichtlich anbringen. Dahe- L ^ermähnet der Nscon alle Ober- ?/krfther/wie sicher und heilsam es ih- 2 seye / wann sie des Pöfels Liebe Anhang ihnen zuwegen bringen/ ^d erhalten. x Es ist ein Merckwürdiges zu ^'!enBewahrung bey unfern Zeiten/ ./ss, änno in Dennemarck für- Wgen/ so nicht allein in unterschiedli- A besondern Berichten/ sondern auch d?er Chrome des vorigen Halb-Hum ^Jährigen Welt-Lauffs in dem er- erioäo am fünfften Capitel/ und uns in einer andern Rede s^'Uhrlich beschrieben wird. Das Dänische Volck/welches auf d^del/ wegen dessen gegen sie ge- sch.Mer übermässigerGeringachtungl E lang übel gesinnet war/ auch ^Mben die Ursache des damaligen lW^V / und darbey erlittenen Vec- ^/ast allein zuschriebe / sinke- der Adel den König gleichsam V^nen Willen mit Schweden zu ^ese^^Seführet hatte; Nahm bey u?dlegenheit/da zu Bestättigung Tov^sssn Friedens em Land-Tag nach >tie kAagen ausgeschrieben war / ih- "ffdem Adel sich zu rachen/ jt» soWens ihn in einen solchen Stand »en/ daß er in das Künfftige / in nem aufgewiegelten Volck ein cken^Bild eben an denen fürzustellen; sogcstaltcn folgE^ns Lehr des hoch-erfahrnenStaE / ^cicus: Daß man etliche wenu^r/ ist / die Radelführer/ die schW und Aufwiegler ( wann ^dern manchsmal nicht viel aetban /'schell das Feuer zu löschen gesucht) an - straffe / und der Menge verze ste schon gewütet und grau-an sen. Also durch die Straffe ^^erN gern / wird gleichviel denen w dieForcht und die Warnung tige eingejagt: ^cceMrnL -co cl- ,vue ven tjnarcus. welcher ttores, sanZuine luguc. quv AM.' hundert Hände/ und jede Hand wie, ruuc, sagtebivius inseinemrv» der andere hundert Hande hatte /F sich beruffcn/und sich mit ihme in eine Bündnuß einlassen / wider den AW stand der Gottheiten. Unter diestlN Fabel-Werck stecket eine grosse heit. O ihr meine Könige und M sten ! versichert euch nur des will sagen/eures lieben Hunderthä-M gen/ und in andere viel tausend Hü"' de erwachsenden Volcks; so w-tt euch eine Hand voll euerer GE" und Mächtigen gar nichts thun kA nen: Aber eben diese stehen euchE weil in Ohren : machen das euch verhast/ und euch dem VoE wider. Sag: warum? ich sag: A Mlt sie mit euch und mit dem wallten und umgehen/wie sie nE' Ich sage nicht zu viel / dann ich A die Warheit; und der Warheit l>t Zuviel. .^26. Das siebende und letzteEz !§ ^_^le Radelführer und Urheber b Auflauffs beym Kopffzu nehmei/E sich ihrer auf andere Weise zu beE tigen / sie bethören/abhalten/Bv L aus dem Weeg raumen: Kopff von dem Rulnpff abgeM^ wird/ so entfallen den Augenbl-a ^ Bewegungen des Leibs/und keiE e mag sich mehr rühren ; Alfo L Aufruhr entfället aller Muth / 2r rhr Haupt fallet. Es ist zwar L ohne / daß so lang gelinde Helffen mögen / keine Schärffe Z' L, m^V°lck^7d^^r^5ccstIb^^7wL nm kan/ wann er solches verschonet/ »fordc« und nicht bedrängen läst; O wie recht - " E- die Notbivend/glu jst Lriareus dtM sopicer in seiner Noth beykommen l Es haben sich ( wie die Reimenschmieder dichten ) die weni¬ ge Gottheiten im Himmel wider den allerhöchsten Gott /upiccr, vor dessen drcy- spitzigen Donner-Keul sich jene besorget haben/sehr entrüstet/und da¬ hin m gemeiner Berathschlagung ge¬ schlossen/ ihn / nemlich lupicer-. unver¬ sehens zu binden/ und des forcbtbarett Donner - Keuls berauben : Des -upi- rers vertraute Göttin klmerva, entdeck¬ te ihme heimlich diese Auffruhr/ und ihren verwegnen Anschlag/ darbey ein- ratnend/ er solle den Lrmrcus, welcher 568 Drey und Achtzigste Rede widersetzet/ oder der gefasten Meinung widersprochen / sondern in alles / was die zwey geringere Stände der Geist¬ lichkeit / und der Gemeine beschlossen hatten/ einwilligten. Man liefe hier- üuff dem Merck nicht viel vergebliche Zeit mehr / um es in völlige Richtig¬ keit zu bringen/sondern es ward gleich Len dritten Tag hernach die öffentliche Erb - Huldigung von allen Ständen veranstaltet / und also das Königreich in Dännemarck/ das bißhero ein Wahl- Reich gewesen/ und die Reichs-Nathe darbey viel zu sagen gehabt haben/ zu einen durchgehenden Erb-Königreich/ und zwar von beyderley Geschlecht/ und zu einer eingeschränckten Eigenbe¬ herrschung gemacht / so ein Merck ist/ welches nicht leicht geschehen/ nicht ge¬ höret / viel weniger aber so ruhig ver¬ bracht ist worden, uw popwus, iw wcmn ponäus. sich das ger stimmte Volck hinlencket / dahin dieger sich das gantze Gewicht. Vox populi, vox vci. Die GtiMM des Volcks/ ist GL>rres Stimm, kx populo ll-LAcs, ex Oeo?ocellg§. Von dem Volck kommen auf die Köni¬ ge/ und von GOtt die Gewalt. Usec prima ek koIiriL oriKo. Dieser Ursprung ilt aller GtaarsMbrig- keit. Also kommt einem Fürsten wohl bey / wann das Volck vor ihm stehet- Keine mehrere Versicherung vor allen Auffstand kan ein Regent haben / als von dieser Lieb-und Hochachtung sei- Mttel/dre Aufrührer zu dampffen ^e Urheber sotten mir ihrem Blut W waschen drerAchandmahlen der Aulosen Empörung. , r,7. Dieser Lehr ist nachgangen der Mten in unfern Landern bekandte Moßr Fürst in Moscau keccr ^lexic»- : Dann nachdem er den General ^nno >68?» welcher bey N Strelttzen ( so eine Art unserer Musguetirer / oder der Janikscharen LoELncinopel) in grosser Acht stun¬ de /M er ihme allezeit angelegen seyn Me/ von seiner des PeterCzaars Feg-they abzuleiten/gefangen genom- / und ihn um einen Kovff kur¬ vst gemachthatte; hüben darüber die vtrelitzcn einen solchen Auflauff errer M / daß er sich / samt seinem ältern Kruder/und dazumal Mit-Regenten/ der Stadt hüt retten müssen» ^och unter Hand brachte er soviel aus/ W die vornehmsten Häupter der ^trelitzen / und Urheber der bißheri- Auftuhren / ins Gefangnus ge¬ macht / und hingerichtetworden seynd; Mt so gutem Ausgang / daß die übrige darob klcinmükhig worden / und sich ^lllg unter der Czaarett Gehorsam be- ^bcn haben. , , 28. Wann die Menge der Rebellen W/aberfo heimlich ift/daßdieMit- 8tnossene nur durch Losung und Zei¬ ten sich aneinander verstehen (als die Baissen in der Niederländischen / und die Grülinger in der Gentischen Em¬ pörung gemacht haben/) so muß man dem kceowcus einem Spartaner fol- A / und versuchen/ die Aufruhr vor Am Ausbruch/ mit wenig Bluts- ^'opffen/ oder auch gantz ohne Blut/ »u ersticken. Als nun gedachter Lceom- ^8 Soldaten bösen Anschlag ver- ?dMmen/ nemlichen / daß sie sich UN- Zerredet haben / ovo einzunehmen/ M zum Losungs - Zeichen ein Rüthlein Quellt haben/welches dieEyd-Verbun- ^ue tragen und sichdarbey kennen sol- Az dachte er auf alle Weeg/wie und A.ch was vor einen Griff er ihnen kAn untreuen Anschlag aus demSMN bAgen möchte / und fiel ihm dieses ein: A nahm funffzchen Soldaten zu sich/ A mu der Empörung noch nicht an t^recktwaren/ gieng mit ihnen durch §69 ersten / der ihme mit einem Rüthlem be¬ gegnete/ darnieder. Darumhierübev ein Getümmel entstünde / und die an¬ dere fragten / warum dieser Soldat getödtet wäre? ließ ihnen llccomcuL antworten / sich also stellend / als warm er von der Rottirung nichts wüste: Darum seye es geschehen / wetten er ein Rüthlem gehabt; und dieses soll emem jeden geschehen» Wie solches lautm äh-- rig worden /warst ein jeder mwerzu z sich sein Rüthlein von sich/und m-tyin wurde die Aufruhr gehoben. 29. Es ist auch ein grosser Unter¬ scheid zwischen denen Empörungen/ welche nur vermcynt / und die schott würcklich in grausame ThättichkcMtt ausgebrochen seynd» In den ersten und allem vermehrten Schwürigkeitcn stehets bey des Lands Fürsten Mttde/ solche mit Blutvergiessung zu verscho¬ nen/ oder auf andere Weift abzustraf¬ fen : Jedoch nicht allein das geschrie¬ bene Recht/ sondern Kano Lwcur-, vdet die Staats-Angelegenheit gestattet/ und sogar erfordert auch dm blossen Willen / den die Gelehrten consrum nennen / obwolen er noch nicht vollzo¬ gen wird/ sondern allein den Vollzug gesucht / oder darnach getrachtet dar / mit Leib und Leben abzustraffen / mas¬ sen dieses bey jetzigen und vorigen Zei¬ ten an vornehmen Herren vollzogen ist worden: ble voluMgz ipül in Lxemplum fgLtl wskscur, damit auch der blosse WM keinen Anlaß gebe zu d m Werck sechstem Die andere Empörun¬ gen aber/ die allbereit ausgebrochen/ und zu der That gegriffen / gewütet/ und dem gemeinen Wesen geschadet ha¬ ben / seynd so abscheulich und gottloß / daß es die Natur sechsten / das Völcker- und geschriebene Recht solche verdam¬ met / und unter grosser Gewissens- Schuld / dieselbe abzustraffen/ einhellig aufträget: Impumiss, M3XiM3 peccan- cli Mecebra eck : Die Fahrlässigkeit im Straffen / bringt Lust zum mehrmaligen Verbrechen. Also hat 1491. Graf von Nassau/ Stadthalter in Flandern / nachdem die andermahlig- aufrührig gewordene Brügger sich mit Hertzogen von Cleve sll'W waren/ greng nm ihnen ourcy wider ihren natürlichen Herrn / Kay- umher / und stieß den aller- ser Maximilian und seinem Sohn dm Ccc c 57o Vier und Achtzigste Rede. kkilippum, verbunden / hernach aber bey Dam geschlagen worden/und vol¬ lends nm die Gnade anfleheten / und sich hinführo zu allem Gehorsam erbie- teten / hat nicht allein die lange Ge¬ fangenschafft des Römischen Königs ^laximilisn zu Brügg / sondern auch daß sie dazumahl viel des Römischen Königs Hof- und Staats * Beambte ins Gefangnus geworffen / öffentlich gefoltert / und theils gar hingerichtet haben / in reiffe Beobachtung gezo¬ gen / nach auferlegter grosser Geld- Buß / erstlichen die Kriegs-Knecht de¬ ren von Brügg theils erträncken/ theils aufhencken/ ihrem Haupmann k-kuec aber den Kopff vom Rumpff abschla¬ gen lassen. Hernachwurden aufBe- fehl dessen von Nassau sechtzig der vor¬ nehmsten Aufrührer aus den Burgern in Verhasst gezogen / und viertzig der¬ selben / von denen man wüste oder er¬ forschte/ daß sie den Römischen König in der Gefangenschafft am meisten be¬ leidiget/mit demSchwerdt hingertch- tet; die übrigen zwantzig aber/wie auch alle/ die aus der Stadt gewichen/ mit ziemlichen Geld-Straffen belegt. Und ob zwar der Burger Verbrechen so groß wäre / daß ihr sämtliches nicht genug wäre gewesen / eine derglei¬ chen grausame verübte Unbild an ei¬ nem Römischen König / und seinen Ho^ Bedienten/abzuwaschen / so hat doch die angebohrneOestcrreichische die von allen insgesamt verwürfe Schuld mit der Straff ihrer wenige? abzüchtigen wollen. Mit ebennE ger Milde ist man das folgende Znht mit denen aufrührigen Gentern vel? fahren: Vielleicht dahin absehen// was der allwaltende GOtt in dem vicico cap. I?. geredet : >lon ulcionem, nec memor errs injuria 0' Vlum cuorum: Suche keine und seve nimmer ingedenck dtt Unoilde/ diedic deine Bursskk angethan haben. Gier und Mhßigste Wede. Wtellen/ ^erstellen. I. B zwar etliche mehr - be- geisterte?oiiciLi dieVer- stellung unter die unter- sie Staats Klugheit se- Yen / so ist doch heutiges Tags dieselbe die vor¬ nehmste / und der Statisten einigste Nothhclsscrin: Ja / wie etliche glau¬ ben / ein Ausbund / ein Jnnbcgriff/ ein Fünffre M'enr aller Herrsch oder Re¬ gier-Klugheit: (Zur nclcic ciiilimularc, nescic reZnare- Mer sich nicht wohl verstellen kan / dec kan nicht wohl herrschen. Diß/ und nichts anders/ hat Ludwig der Eilffte / König in Franckreich/seinem Sohn Carl / und Nachfolgern im Reich / lernen lassen / erachtend/daß in dem Stellen und Ver¬ stellen die völlige Staats Kunst be¬ griffen wird. Ein offene Brust/ ein aufrechtes Gemüth/ eine Zunge/die gleichen Hall ausgibt mit dem und Gedanckcn / taugt wenigss' Hof / als ein Bar zum Clavier/ ein Haas zu der Trummel und fen: /^nre omniaopcanäumkrMc'?''^ bonus viclcgrur, rcipsa ramcn calis: Diese soll seyn die dewemh ec Eigenschafft eines Printzens / angesehen wird vor einen Frow" wann er schon in der Thail^M schlimm / und vieler hundert Na'^e voll ist: Also redet der Florentmu Staars-weise ^sebiavelius m >^„1/ Fürsten-Buch an dem 18. ^ap ^c nicht aber ich. Ob man Zwar', en That allenthalben sieht / daß jederman mißtrauen / und M L ^end derman verstellen / die grons-^fen sey/ die heut zu Tagbey allm^ .n Herrscher; sintemahlen d'eElnM^^ und Offenhertzigen zu der Kunst auf ki mc WO mchttg uv" 57» von Veruiam, drey Staffeln / die An¬ schläge und Hertzens- Gcheimnussen zu verbergen. Die erste ist die Verschwie¬ genheit / wann einer seine Gemüths- Neigung also in der Preß und gleich, wagig halt / daß niemand leichtlich murhmaffen kan / wohin er geneigt seye. Das ist zwar / meines Behalts/ die gantzeStaats-Klugheit nicht / son¬ dern ein guter Theil darvon / und so- wol denen Fürsten / als ihren Staats- Beambten höchst - nöthig. Jenen zwar gegen allen / beförderst in der Berathschlagung / damit ihre Räthe die Wahlen frey / ohne Zwang oder Ansehen abgeben mögen; dann sonsten wenig seynd / die ihrer Fürsten inck- nücion wissend / ihnen zuwider reden wollten. z. Die Staats-Beambten haben grosse Ursachen stch gegen allen der Verschwiegenheit ( nicht aber gegen ih¬ ren Fürsten) äusserst zu gebrauchen/ alldieweilen der Ruhm eines verschwie¬ genen Manns / wird leichtlich andere Hcrtzen eröffnen. Zudeme so wachst sowol denen Rathschlagen als Hand¬ lungen nicht wenig Ansehens zu / wann solchenichtsohin entblösset seyn. Aber eine verschwiegene Klugheit muß nicht allein die Zunge zu meistern wissen/ sondern auch das Gesicht / und die Ge¬ bärden / die das Gemüth anzeigcn. Dann der weise Mann sagt klar: Das Hertz des Menschen ändert das Ge¬ sicht/ es sey im Guten oder mr Bösen. Als wollte er sagen: Das Gesicht des Menschen ist ein Begriffdes Hertzens/ in dem man lesen kan seine Empfind¬ lichkeiten/ Anmuthungen/ Lieb / Ver¬ druß/ Rach/ und Haß/ und was da ^4. Die andere Staffel des Stellens und Verstellens/ seynd zwey - deutige Reden / und alles dasjenige/ mit dem man die Warheit der Sachen berget/ und mit der Färb nicht heraus gehen will / so mehr in der Unterlassenheit/ als in der Bewegstellung bestehet. Dann man kan wol zuweilen unterlas¬ sen das Wahre zu sagen / oder zu wei¬ sen/ aber das Unwarhaffte zu reden/ oder solches inMercken zu zeigen/ ist allezeit verbotten. Und dahero ent¬ stehet Ccc c r 5.Die ——_ Stellen / Verstellen, stch samt ihrem Staat offt selbst ver- Men. Dann es seynd diese zwey Mck/ Verstellen und Stellen/ und Dadurch verborgene Mittel auszusu- M; durch zwey - sinnige Reden den Mentheil keuschen/anführen/ durch M Ein - und Vorwürff einwicklcn; Arch Me Worte / Brieffe / Gesand- Mfften/ bestochene Leuthe/ überlisten/ Mn nothwendig / daß man durch ^gleichen erlange / was die Schweh- Mi-t her Zeiten / der Umstände/auf Adere Weege zu erlangen nicht gestat- will: Limula, llilkmula, sagte Xc- Mbon, ubi opus cll: LunLla all cuos A alljunZe , Lc Koc eil: prulleucia: stelle/verstelle dich/so offt du es r^th hast : Suche alles auf/zu vMem Öortheil/dasist die rechte Haupt - Llugheit. Wann meine Mer ihr die Zeit nehmen wolte / so Mraute ich mir (ohne einigen Für¬ tuch zu melden) leichtlich das Wider: U zu verfechten / und mit dem Eng- Wen Reichs - Cantzler / Grafenvon /eruiam, zu erhalten / daß das L-tcl- N und Verstellen oder hinter dem Aerg halten/ seye der schwerereTheil der Staats-Klugheit: Dann es gehör ket zu der wahren Klugheit auch ein Rarster Geist / und standhaffte Ge- Wths - Stärcke/ wann es nemlich Zeit >eye/ die Warheit zu reden / das Hertz Zu eröffnen ; und daß er solches rhun Mffe. Derohalben werden diejeni¬ gen/so sich allein stellen und verstellen Auen / unter die untersten Staats- ^ugen gerechnet: Dann wer sichet Mt / daß des ^uZulli Staats- und herrsch-Kunst viel vortrefflicher ge- Men fty/ als des Hcru Verbeissen/ Herstellen / und hinter . ' tl- (wiewol auch dieses zu seiner Zeit/ W mit der Maß / seinen Ruhm gew in- kan.) Wer sieht nicht / daß sich Mellen / die Gebrechlichkeit / Schwachheit/Sorg und Forcht mehr Meute / als wann jemand sich im ge- hMen nicht scheuen / allezeit unter us Gesicht tretten / seine Sache ver- ?/^Aen und ausführen darff'? Je- jauchender andem Laster/oder Z ver Schwachheit / als dieses ? Ein -ollnderkans entscheiden. 2- Es seynd aber / sagt gedachter 572 5. Die dritte Staffel des Stellens und Verstellens/nemlichen mit Mund und Wercken etwas zu reden / oder zu weisen / so sich in der Warheit nicht also befindet. Dieses ist ein Laster/ und von GOTT und der Natur ver¬ holten : Ne ckc-ts : Du sollir die Unwarhcit nicht reden. Diese Stelle ist ein^cnllgcmm, wie die Ge¬ lehrten sagen/in aötiombus VicT. lü eck, eine lälvävemä Lügen inderThat. Lie- senlls meldet in seiner Auslegung über das Buch Zob: ^lultL sunc sulL knn- cipum, Lc gii^uis 8ark2n lemper inve- virur in Ms: Es seynd viel Fürsten- Höf in der welk / und in jedem muß allezeit ein Gathan oder Teuffel seyn. Wer ist doch dieser Sathan ? Das Stellen und Verstel¬ len. e^ui rrsnsliAurarle in ^nZelum lu- cis: welcher sich meisterlich zu verklären weiß in dein Engel des Liechts. Er verblendet die Augen Der Menschen / mit dem angenomme¬ nen Schein der Tugend/ da er doch eine Brut der Finsternus ist. Er trägt im Heryen einen Blut - dürftigen n-ro, und zeigt in seinen Gebärden den from¬ men Locrgces r Sein Mund ist von Zucker und Honig / und sein Hertz ist lauter Gall und Gifft. Der bekandte ?ssqmn zu Rom hat einsmahls unter der Regierung ^lexancier des Sechsten/ und seines noch vor dem geistlichen Stand erzeugten Sohns Lorgms, Liese Frag aufgesetzt: Wem mehr zu glauben/dem Vatter oder dem Sohn ? Dann -Uexanäer sagte nie das/ was er thate/ oder zu thun vorhabens wäre: Hingegen CLlar LorZws thate nie das/ was er sagte. Ader kasquin gäbe sel¬ ber den Entscheid : Lleurri crccle: Glaube weder einem noch dem andern. Dieses geschieht gemeiniglich denjeni¬ gen/welche aus dem Stellen und Ver¬ stellen eine Gewohnheit machen/ und stch dieses Giffts nichtnach der Maaß gebrauchen wollen. Massen das hals¬ starrige und ungereimte Verstellen verräth endlich stch sechsten / und man findet den Schalck hinter dem Berg / daß er ein Gleißner/ ein Lügner/ rin Bößwicht seye. kohbius in dem rz.Buchvermercket: Es seynd deren zu seiner Zeit viel gewesen / welche in Vier und AcktMsteRede , Verrichtung der Staats-GeMM eine Boßheit gelobt haben (so aver einem Fürsten nicht gantz gebühret) o sich wol etliche finden / welche heE Tags im Gebrauch der Boßhest/dort fen sagen,/ daß solche zur VerncktE und Schlichtung der Welt-Sack hochnöthig. Unter denen ist der clliavellus, welcher seinem Fürsten E wild und gottloß eingerathen/ er iu nicht alleweil in einer Haut Men sondern zuweilen in des Löwen / ^ weilen in des Fuchsen Balg emM chen / und sich verstellen / damit wa^ nach seiner Vernunfft nicht erlang mag / er solches entweder als em rv mit Gewalt / oder als ein FuM List thue. In welchem er , einen Fürsten aus Kiaccüomen s' Meister gehabt / welcher einnE' gesagt haben: Wo die Löwen nicht genug ist / soll der Fürst Fuchs.Balg daran flicken. der Eilffte möchte wohl indieserKE, ein Meister seyn / den ich aber m?,, sem Stuck übergehe / und anderst noch viel von ihm schreiben Diese Lehr des Stellens und , lens hat mit der Zeit viel zugenoMw dann jetziger Zeit mag nichts so um^ und unbillich seyn / welches von A nen Staats - Männern nicht vor und billich zu seyn gehalten wird / A U es nur zu Erhaltung der Herr!^, geschieht. Aber obschon die ihre unbillige Anschläge und N M den mit dcch Schein der Verste« zudecken / so offenbahret doch dre^M nunfft(die sich zwar tretten aber betretten lässet) ihre UngereckE^ ten/ so desto ärgerlicher seynd / ro er¬ ste in solchenPersohnen gefunden' den / denen es gebühret dieselo^ andern zu straffen. Laiuchus' recht: Nichts ist gewisser / aff rühmlich; nichts beständiger/a^^ gerecht und billich. Wie mag ^er Printzen sein Reich bestehen/ die Vorsichtigkeit GOltes/mleme^- dem Mund bekennet / aber m de» Khr cken laugnet / indeme er stwv^^,^- auf seine Stellungen und gen / als auf sie / verlast - zwar einen einfältigen Staats weder machen / noch Haden / Stellen/ Verstellen. heit. Exempel weis: Esiftvielthun- licher/ eine gefährliche Persohn / die irr einer Würde sitzt/ mit einer billigen Listigkeit zu hintcrgehen / als mit öffent¬ licher Gewalt sich in eine Gefahr/ oder seinen Staat in eine Erschüttung/, zu setzen. In diesem muß man klüg« lich seyn/ damit sich die Macht nicht iw eine Tyrannen verwandle / und daß die Verstellung zu keinem Betrug wer¬ de/ dann dieses ftynd Mittel/ dem Laster gantz an der Fersen. __ _— . ___-57; Mcrweilen nicht verstellen solte: Hin- sprteßlrch / allemal ein Theil der Klua- M nicht mit Betrug / nicht mit ' ' Ovaden des Nächstens / nicht aus Gewohnheit / nicht anderst / als das zu erhalten / aber nach dem Mnwden nicht zu areiffen. Es stellte Mrd sich vor einenWahnwitzigen und Mten/ dardurch der instehenden Ge- M zu entgehen. Es stellte sich Chri- uis/weiter hinfür zu gehen :kmxic, i- onZlm ire, dadurch seine Jünger in M Glauben beständiger zu machen, «^gleichen Verstellungen ftynd zu- "vUch / zuweilen nothwendig/ offt er- Künff und Kchßigste Uede. Kessen Kyspiel. I. Jeser durch Stellen und Verstellen angenomenen ,^A unrichtigen Art zu regie- ren/dienet zu einemBey- spiel Aerius UNd Sejanus. ^benus der dritte Römische Kayser/ M 8ejgnus sein vornehmster Staats- MH/ kavoric, Liebling und Mit-Herr- Aer. ^berius lehreteden 8ejsnum die der Verstellung/als seinen Lehr- Angen;und der Lehr-Jung mästete N an/ seinen Meister über den Töl- zu werffen/ aber der Meister hat- ^oannoch ein Kunst-Griefflein im ^orrath/ wormit er seinen Lehr Jun- ubermelstert/ und zu Schanden ge- "^ht. Höret was Hcicus erzehlet. Ob schon nach dem Abdruck sei- Aorfahrers aus dcmRö- Reichs-Rath/eine Zusammen- der Schmeichler worden ist/in- sie gleich begunnten/ sich zu dem d°, ?U8 zu wenden/ denselben bitten- daß er stch des Regiments anzu- belieben lasten wollte: Hinge- U)„,.^uste der verschlagene Ubenus könä/ ihm das so nicht entgehen anerwogen schon in Lebs -Zei- dessen fcharffer Sinn/ er» Verstellungen/und l.ivlN listige Griefflein/massen sie sowohl mit ihres Manns weisen Anschlägen/als mit ih¬ res Sohns verstellter Natur versehen war / hatte alle Verhindernussen aus dem Weeg gerammt/ und den Weeg zum Reich gebahnct: Dahero verstell¬ te stch ^benus, und wollte sich entschul¬ digen/ des Römischen Reichs Hoheit/ der/ seinem Vorgeben nach/allein ^u- Zuckus fähig war/ anzunehmen: sagte doch darbey/ daß er als ein Mit-Ge¬ hülste des ^uAuckuri bißhero dem Reich vorgeftanden / dadurch er die Rarhs- Herren in einen Zweiffel gestürtzet/ daß sie nicht wüsten/ob ers annehmen oder nicht annehmen wollte/ so man¬ chem von ihnen hernach zum Verder¬ ben gediehen. Jedoch hatte diese Ent¬ schuldigung bey denen Erfahrnen mehr Ansehen als Glauben: Dann liberm», sagt^acicus, entweder von der Art aus einer Gewohnheit/ so gestnnet war/ daß er in duncklen Dingen / allezeit dunckle Reden gebrauchet: Deswe¬ gen ihme damahls/als der da wollte/ daß seine Meinung unverständlich blei¬ ben sollte/ dergleichen ungewisse und zweiffelhaffte Worte wohl zu statten kommen/ dann dadurch käme er in Er¬ fahrenheit/ was die Reichs - Räthe in jhrenSinn und Hertzen hegeten, Weil Ccc c 3 aber Fünff und Achtzigste Rede. aber sie sich befürchteten/ wann sie da- Reichs-Hoheiten in Händen/ rmd diß für/als ob sie ihn verstanden hatten/ ' ' ome angesehen werden möchten: Fiengen sie an / kniende und weinende / ihre Hande gegen die Götter / gegen des äuZuttus Bildnuß/und gegen ihm auf¬ zuheben. Nberius bliebe immerfort in der Verstellung/das Reich nicht anzu¬ nehmen/ hingegen unter der Hand un- tersienge er sich aller Reichs-Hoheiten: Als der Leib - Qarele, der äußern Mi- litz r So gar hat er sich das Rent Buch aller Reichs-Mitteln/aller Ausgaben/ alle Soldaten-Rollen/die Zahl aller Burger/ aller Länder/ aller Bunds¬ genoffenen hergeben lassen. Zst das nicht eine handgreiffliche Verstellung? Aber wehe denjenigen / der sich nur merckenhätte lassen / feine Verstellung za kennen! seinen Kopff hätte es gegol¬ ten/wie dann manchen hernach gesche¬ hen. z. Es waren damahlen zum Kay- ftrthum tauglich/ ^Tvius,t.epi6u§, 6sl- Ius,Xlmm5,l.ueius, Brumms, UNd Lneus vilo, aber alle diese/ äusser des clus, der/ungeacht seiner Tauglichkeit/ diese Würde gar nicht suchte / seynd durch List und Antrieb des ickerius kurtz hernach vertilget/ der Römische Rath aber nöthigte 'ribenum gleich¬ sam zum Kayserthum: Er hingegen sagte ungefehr / daß / weil er dem gan- tzen Reich allein vorzustehen / untüch¬ tig seye/ er doch ihre Bitte zu vergnü¬ gen / einen ihm von ihnen angetrage¬ nen Theil desselben / in seinen Schutz aufnehmen wollte. Dawarabermah- len eine ausbündige Gleißnerey/um zu hinterkommen/ was seine Reichs: Eif- ferer darzu sagen würden. Dann hier¬ auf sienge Plinius Qalius an zu fragen: welchen Theil er begehrte? nberius entsetzte sich auf so unversehene Fra¬ ge/ und nachdem er sich erholet/ ant¬ wortete er mit einem ernsthafften Ge¬ sicht: Daß sich nicht gebühre/ em sol¬ ches Reick zu verteilen? Qallusmerck- te so dann seine unbehutfame Anfrage/ und ob er sich viel entschuldigte / so vermöchte er dock nicht mehr/ ihn zu versöhnen. Ingleichen ist dem ^rrmrio widerfahren: Jngleichencruin- war eine lautere Versuchung/ M Feinde oder Freunde auszunehmen. 4. Nachdem begehrte Qermamcus die Burgermeister-LM» zu verleihen. Das wäre auch ein schöner Streich der Verstellung. Dan» oermLnicus wäre ein Enckel des strs ^UAuckus, und ^berius NUt e Stieff-Sohnr und dahero weniges» der Reichs Folge berechtiget / als,, Marcus; Und weilen er vernalM' daß die l-eZiones dem 6erM30lLU8 0» Reich/ als einen warhafften Erbm und Nachfolger des /Justus anu» gen; besorgte er sich um diesen nicht wenig/ dannenhero wollte . ihn unter dem verstellten Vorwa» . der Ehre/nacher Rom/ und ausoa Gesicht der Dionen bringen. 5. Indessen erregeten sich aE' v Orthen in Franckreich/ TeutDl^ und Hungarn/ grosse Meuterern L aufruhrrge Anmassungen; daruNiL, Römische Volck^bcrmm sehr beD» digte / warum er so lang hinter 0 Berg gehalten / und dieses grosse wesen/dem Römischen Reichs-^ nicht entdecket habe ? Warum ff ,,, der nicht dahin gangen / mit si",- grossen Ansehen die Völcker zu st'" x, und mehr solches. AberDbcttus stellete sich so starck/ daß er nE Zeichen ausliesse / etwas um d^c chen ungleiche Reden zu wissen dem festen Entschluß/ die Haupt des Reichs nicht zu verlassen/"A., der sich/noch das gemeine Gefährlichkeit zu übergeben;/A tend/ daß dadurch seine Masisi^B verletzt bleiben solle/ und daß er fern ein viel mehrers Ansehen y Es waren zwar diese Ursachen Me Zeit erheblich / aber die eE^§1 wäre verborgen: nemlichcn /. Reich sich zu befestigen / uH ^jf- Vorschub zulassen/seinen RettA^ ferern/deren zwar wenig; ^,dung mcus aber in des ^benus EMs. der Grosse/ Mächtigste/und Aber es wäre nur eine eitle Elm" eines ruchlosen Gewissens/hnsie te ihm Qermanicus viel zu ty ro ttsrrerio , und ^iamerco Lcauror können/ btt) den Legionen/ vl / es Dann Hbcrim hatte schon alle des Reich angebotten / er aber / Dessen Bepsprek. kliO abgeschlagen / und wie sie zu ei- Aufstand sich erregt haben/ er sol- zurecht/ und dem ^oer-v zum Ge- Mfam gebracht. . 6. Dannenhero als derHi-ius des fallen nach Rom berichtet worden/ es ihm wohl und übel; Wohl/ M die Aufruhr gestillet ; Übel / daß Urch den Oermanicum geschehen / wo- Mch er hey hem Römischen Reich in Mhen/ bey den Soldaten grosse ^unst/bey auswendigen Königen ei- V herrlichen Ruhm erworben hatte. Aerius aber hatte nichts solches an als einen Sack voll Larven und Erstellungen. Er rühmete zwar die- «»^Oermgmcus Handlungen und sei- fugenden vor demRömischen Rath/ M dergestalten / daß man aus den Arten mehr Heuchelet) als Treue / Zw^gs/als guten Willens/ ver- Diese nun waren des Hbcrü Vw Mngen/ in Antrettung des Reichs; Ache die gelehrte ^edcr des LoLL3i.nl ^'.Mner geheimen Schreib -Cammer M herfür streichet / allerMaffen er Aähren will/daß/ nachdeme die Rö¬ sche Rathsherren das Kayserrhum liberius mehr unter/ als Überze¬ lt haben / er um vieler Ursachen wil- A sowohl wegen des Wanckelmuths ^Volcks / als vieler übel gesinnten AUelhafften Gedancken/ befocderist X ^bgen des Oermanicus Zuspruch t ^as Reich und der ^Zrippma des Mutter immer hegender H, rschsucht/ sich mehr der heimlichen mMeit des Stellens und Verstellens/ r^es Ausbrechens/Schnarchens und kLcns zu gebrauchen / genöthiget kAen. Darum lobte er ihn nicht we- zt/aß er/ um sich in der Monarchie «Arstchern/ dieses Mittel zu Hülffe cd.>Amen/ so das bequemeste und st. ist. Dann wer sich fälschlich der entdecket alle Dinge.: Und den-r! "hm/der kan sich mitten unter versichern/und allen Ver- Mnvorkomnren. schl^Ash angetrettenem Kayserthum «ls NLten sowohl die Reichs-Räthe/ knx^ Römische Volck überaus und itzt, ,,^'ch dem ^berius: Sie wollten ^kehren mit dem Titul eines Vat- _._ , 575 tern des Vatterlands/ aber er schlüge es ab/weilen es ihm zu seiner Verschla¬ genheit nicht so dienlich war / als daß er etnsmals gäh und unversehens in dem Rath vorgetragen und zugemu- thet/ das Gesetz der Majestät wieder in Schwung zu bringen: wordurch der Rath gleichsam überfallen / zwar gewilliget; aber mit höchster Bestür, tzung des gesummten Volcks. Dann dieses Gesetzes der Majestät s wiewohl solches allein den Aufstand öder Ver» rathung des Lands angangen) hat sich Ilbclius mißgebrauchet zu geringen Dingen / nnd viel herrliche Männer unter diesem verstellten Vorwandt/ iP me aus dem Weeg geraumbt/ mit Ver¬ schluckung unermcsscnen Schätz und und Güter. ^Kcrius bey den grossen Streichen hatnievielWorte gemacht/ sondern das Gesetz/ und die bestochene Lcuthe walten lassen. Der offne Zorn/ wann er schon von Gewalt begleitet ist/ bringt allezeit Gefahr. Er hat nie besser die Rache ausgegossen/ als wann er seine Beleidigung verhölet hat/ und das Gesetz zum Verwandt genom, men. y. Diß der Römischen Freyheit sehr nachteilige Gesetz der Majestät/ hat Ilberius in etwas ersetzen wollen; und dessentwegen viel Landpflegereyen de¬ nen Römischen Herren versprochen und ausgetheilet; hingegen keinen aus der Stadt ziehen lassen / sondern alle in einem Zwerffel gehalten. Gegen et¬ lichen Römischen Häusern stellte er sich freygebig / er vermehrete die Raths- Herren/ verbesserte die Besoldungen: Bey dem allem aber/vermercket^-'i- cus, waren nur Worte / und nichts darhinter / sondern blosse Betrüge- reyen. Je mehr er sich mit dem Schein der Freyheit und der Kreygebiqkeit zu bedecken wüste/je hefftiger er alle Din¬ ge zu Boden warffe/ und in die äusserste Dienstbarkeit versetzte. io. Ich schreite weiter / und zeige ferner des Kaysers ubeni Verstellun¬ gen gegen dem QcrmLnicus. Dieser hatte von der Natur / als des /z-uZuttur Enckel; von Meriten und erworbenen Ruhm ; von allgemeiner Liebe / die das Volck zu ihm trüge; von hohen Ansehen seines Herkommens; vom An¬ hang 576 Fünff und Achtzigste Rede. Hang der i-cZionen / einen grossen Zu^ er auch gelangte / und sprach / vor dem Tiberius, zu dem Kay» über die bezwungene Hartz land er / - serthum. ter - Sachsen / Hessen / unddtz'M , r i. Es ereignete sich eine neue Um Elbe abwärts wohnende Decker/ ruhe in den Morgenländern / die etli- fentlich zu Rom. Dürbey des ocr che Ubelgesinnete angespunnen / über mcm Ansehen in etwas zu . welche sich Kayser Tiberius nicht we- stichlete Tiberius auf ihn / erwrI ' stig freuete / und Hoffete / daß er unter den grossen Verlust und Schaden. diesem Vorwand / den Qermauicusvon er zur See^der teutschen Meer au dem ihme gewohnten Kriegs-Heer in Teutschland ab-und dahin werde zie- hen können; welcher / an frembde neue Oerter gelangend / neuen Tücken und Gefährlichkeiten sich unterwerffemund nach und nach wol gar mit dem Hals bezahlen würde müssen. Dann je günstiger dem 6ermamcus die Solda¬ ten waren/ je ungünstiger ist ihm Ti¬ berius gewesen; je beflissener sich jener bezeugte / wie er die Feinde überwin¬ den möchte; je weniger wäre Tiberius darmit zu frieden/ durffte aber glcich- wol nicht ausbrechen / dann er be¬ fürchtete sich / einen solchen Löwen viel zu kützlen ; muste also seinen Schalck verbergen biß auf bessere Zeiten. Im- mittelst har Qcrmsnicus erliche Siege wider die Teutschen zu Wasser und Land erworben / auch den Teutschen Herhog Herman in Grund geschlagen/ daß man auf zehen tausend Schritt weit und breit nichts anders jähe / als tovte Cörper und verstreute Waffen lügen. Bey dieser Gelegenheit brach Tiberius herfür / und durch einen Brief über den andern / vermahnete erden6crmgnicum, daß erzu den ihme verwitligren triumphirlichen Einzug nach Rom kommen solle / auf daß man feine erwiesene Tapfferkeit (die ihme aber ein Splitter in den Augen war) mit Ehren vergelten möchte. Hierauf begehrte Oerrnsmcus, zu Vollendung seines angefangenen Mercks/nur noch eine Jahrs Frist: Welcher Beschei¬ denheit halber nur destomehr Tiberius anlangete / und ihm das zweyke Bür¬ germeister - Amt / welches er in Per¬ sohn zu Rom verwalten solte/ antrug. Wiewohl nun (-ermgmeus wüste / daß man ihme allein aus Neyd/der bereits erlangten und noch verhoffenden meh¬ reren Ehre wegen/ aus Teutschland zu ziehen begehre/brach ec doch auf/ und richtete seine Reise nach Rom / dahin standen: Davon Tacicuserzehlt. r 2. Uber kurtz darauf wurde msmeusm Okicnc versendet / 6 kJ, gleich ihme zugesellet / als oder Kriegs- Gesandter / der aEso, fene und sehr harte Mann „ mit seiner auch überaus Ehr» M ^ Gemahlin kiaociriz, beyde hält Heimen Befehl vom Kayser: OcrmLuicus nachzustellen; sich der ^zrippina entgegen zu bM Beydewaren sehr tauglich darzu>^^ durch hat Tiberius seine verstelltes^ der Welt nachgelassen / daß .. gleichen mächtige Fernde/ als b Nicus in der Einbildung TlbLNl U/^ sticht forn angreiffen soll / dann n ste auszufodern nicht verbunden/^ sie zu berichten / wann ein „zu rung vorhanden / sie auf den stürtzen. Die Feinde fallen me als von dem Streich hinten dem Gesicht form Und dieses«!^ bald dem edlen theuren Helden wcus begegnet. . rH I Z. Wie NUN 6crmgnicus dk. ,jj.ß böse Tücke genug kandte / denn^lsi er sich gegen ihm nichts ver-E^c sondern vermeynte seinen FeB F Güte zu lencken/ massen er einem augenscheinlichen und Lebens Gefahr/ wiewol^M'N Feind sicherlich verderben hak^.^en' lassen / mit Zusendung etlicher^ E errettet hat. Diese Äolm, mochte Len kilo dennoch nicht z» chen; dann als er daselbst kau^B/ Tag gelegen / seglete er glK, y liesse den Qermguicus zuruck / u E ihm bey dem Kriegs-Heer zE^encke selbst suchte er ihm d^ch zn und Ruhmräthigkeit den machen/ die klančina aber mm eN Nicus. soviel sie könte/bev^ ^^a^ te es kill,, daß viel/ die sonst ick M dec öß lii/ )c» F ck- f !l!' lS^ !d, cil it S» kt c^ - / h l- c / t Dessen Bepspiel. ___577 Hexereyen / womit ( wie man die Leut bereden will) sagt ^c-cus, den bösin Geistern solle können aufgeopfferrwer* den. Derowegen als er gesehen / daß es mit ihm zum Ende lausten wollte schrye er wehemüthigausiNunsehe ich/ durch was Betrug und Nachstellung ich endlich jämmerlich und schändlich umgebracht bin. Nun sehe ich / daß die Götter meines Tods nicht Ursach/ sondern daß durch des kN« und klanči¬ na Boßheit ich an meinem Leben ver¬ kürzt worden / und vor der Zeit ei¬ nes unnatürlichen Tods sterben muß. Nun ihr meine Freunde / die ihr des 6crm2niLi Tod bedauret/wird es euch geziemen / dieses vor dem Römischen Rath zu klagen / und die Gesetze dar» über anzulangen / kurtz darauf verschie¬ de er mit des gantzen Lands und umlie¬ gender Völcker höchster Klage. i6. Und als des OermsniLus Abster¬ ben zu Rom kündbar worden / war jedermänniglich so bestürtzc / daß man alsobalden das Gericht Wesen meder- zulegen/ alle Gewerb Häuser zuzu- schliesien/ und nicht nur zum Schern/ wie ostt geschieht / sondern von rechten Hertzcnzuseufftzen/ und sich gantz still ohne einige Freude zu bezeugen begun- te. Ja/der Pöfel erhübe ein mit Zorn vermengtes Weheklagen / und auf den Kayser ^ikenum stichlend/ daß Qermsmcus keiner andern Ursachen halber versendet worden / als west man gemercket / daß er dem Römischen Volck ihre Freyheit zuzustellln / und an der Regierung gleiches Recht zu er¬ halten begierig wäre. Bey diesem all¬ gemeinen Leid liesse sich der Kayser nicht sehen / sondern befähle auch des (Zermamcus Mutter zwconia zu Haus zu bleiben / damit man dafür halten möchte / daß Dberius, als des Qerms- mcu8 Vetter/ (sage Meuchelmörder) der Mutter ^monm Exempcl gemäß/ vor grossem Leidwesen sich cinhalte: Das war ein Vorwand: Die Sache war aber / daß er sich besorgte / damit wann die Leute aufihn seheten/ diesel¬ ben ihn nicht etwa nur einer ange¬ nommenen und verstellten Traurigkeit (wie es auch war)beschuldigen möch¬ ten. kilo käme keck auf Rom / sich auf den Kayser steupend: Der Kayser Ddd d aber/ Ehen wollen seyn / ihme beypflich- men / auch alles / was er wider den ^rmgniLus gedachte / gutgcheissen ha- An., Dann es gieng in Geheim ein frucht herum / daß Eberlu; es also befohlen habe. . 14. Endlich kamen sie in der Stadt Arcus (woselbst die Soldaten in den hinter Quartieren lagen) zusammen; verktso stellte sich/als wann er dem 6er- luslllco nicht unterworffen wäre / wie- wol dieser vom Kayser lillcrius (aber Ar verstellter Werse ) eine so grosse Oswalt iy allen Morgenländern / als Mr von seinen Vorfahrern / erhal- N batte. 6erm3NlLU8 aber / der von Ktur der gütigste Printz von der 4velt war / vertrug gleichwol des krko Unbescheidenheit. Jnmittelst reifete in Egypten / woselbst er Me gute Anstalten dem gemeinen We» m zum besten angerichtet / darum U gleichwol der Kayser vor dem Komischen Rath nicht lobte / sondern Mlte/ daß er sich angemasset habe/ Me Wissen und Willen des Römi- I^hen Kaysers in Egypten zu ziehen / bg doch 6erm2NlLU8 mit einer unbe- Mränckten Gewalt versehen war: Aber es waren die herrlichsten Thaten OerrnLmci in den Augen Ubel-ii lauter Mthaten: Und der bey allen und jc- ven erworbene Ruhm/ ein Plag - Geist innes falschen Sinns. . 1^. Bey des Qcrmamci Zuruck- Mffc aus Egypten / fände er alles das- Mge/ was er vor seiner Reise/sowol N dem Kriegs» Heer / als auch in den Städten und Landschafften / bestellet Me/ entwedergantzabgethan/oder ^s DZidrige eingeführt: Worüber er Mtig über den kilo ergrimmcte/ hin- «cgen dieser auch nicht weniger nach M nach des Kaysers heimlichen Be- W ins Werck zu setzen/und das Bö» Ue an ihm zu vollbringen begunte. r^ünn Ocrmanicus wurde darüber Mck/ und die Kranckheit vermehrete ")m eingebildete Wahn / daß ihm .^Giffr Me beygebracht haben/ a man hin und wieder fand aus- ^I^bene Todten. Gebeine / Zauber¬ wort / Vermaledeyungen / und des Namen in bleyernen Taff m gestochen / und andere dergleichen 578 Sechs und Achtzigste Rede. aber / nach erreichten seinem Zweck/ hätte auch gern den^lo rodt gehabt/als der dieVerrätherey entdecken möchte/ und vielleicht/wann er fallen sollte/ wolte er nicht allein fallen. Endlich fände man den ?-lo frühe Morgens mit abgeschnittener Gurgel / und das Schwerdt aufder Erde liegend. Hö¬ re in dieser Sach des Um Urtheil: Man fände in des kilo Schubsack des Hem Briefs und Befehl den QermL- vicum betreffend / welche er dem Reichs-Rath zu überantworten/und sein Verbrechen auf den libenum zu schieben / in Willens gewesen: Da- hero ersieh nicht selbst umgebracht/ sondern durch einen ihme zugesandten Thäter erwürgt worden ftp. Also wüste DKcnus durch heimliche Stel¬ lung und Verstellung seinen GrinitN meisterlich anzubringen: Und des 6erm2nicu5 unzeitiges Absterberr rechnete er zu feinem Glück. WWWWÄWMWWMWWWWK Wechs und Wchtzigste Wede. I. wollen aber anjetzo UMUj/A auch seinen Aug-Apffel/ MIM A seinen Liebling/nemlichen MRDD den so in allen Geschieh-, ten beschrienen sejgnum, welcher in allen verschlagenen Stücken mit nbeno begriffen war/betrachten. Er war von 8ejus 8cmbo aus der Rö¬ mischen Ritterschafft gezeuget. In seiner Jugend folgere er des Kaysers ^uZullus seinem Enckel LajusLXsgrim Kriege nach: Darnach bewarb er sich durch allerlei) Kunst-Griffe / den Kay¬ ser ckiberius zu gewinnen / sogar/ daß der Kayser sich sehr gegen andern in Geheim zu halten wüste / und verstellt hielte / doch gegen Lejanum offenhertzig und frey heraus mercken liesse: Es ge¬ schähe nicht / sagt Horu8, dessen Ge¬ schicklichkeit oder Tugend wegen (zu¬ mahlen ^benus durch dergleichen List/ die er wider andere verübt hatte / be¬ zwungen werden müsse) sondern durch sonderbahre über die Römer zugesand- te Göttliche Straffe: Mit denen zu¬ gleich der Kayser gewachsen und auch mit ihnen gefallen iss. Dieser Sejanus wäre sonst dauerhaffter / arbeitsamer Art/ verwegen und ein heuchlerischer aufgeblasener Mensch / kunte seine Lücke stellen und verstellen / andere Leuthe in Unglück stürtzen/ sich lE sich demüthig halten / hegeteabeE wendig eine besondere Herrschst' Daher er sich nach der Zeit undGu genheit ssellete / bald mild und PtU tig/ bald geschickt und wachftmi/,M verborgen und behutsam / bald l§ A und betrüglich / bald verschlagen » grimmig. Lejanus trachtete nut s ser List nach dem Kayserthum / dessen unwissend lobet und ehret hoch; die Griffletn/ darzu zu gelaM lernete er vom Uno, und dieser u ete gar zuviel seinem LehrrJNW Er ward mit vollmächtiger Stadt-Obrister/ dardurch bekaE^, einen grossen Vortheil zu seinem L, Dahero die Stadt- und Garde / die hin und her in der A § vertheilet war/ vereinigte er B^r/ iN ein Lorpus UNd tormirtes.i-.Aeo unter diesem Vorwandt/ daß die l''„, Stadt zerstreuet - liegende wann ein urplötzlicher AufstE.M ereignete / sie also verteilt nicht zusammen und zur Hulffe ZU bÄ? ab" auch solcher Gestalt von der Stao^ r, gesondert / in bessern Zaum, zu wären: In der Sach aber m sehen dahin gerichtet gewesen in nachdem neue Obristen ( so des Kaysers Macht war) vei" lNd z» )a- t/ en lso eb m es und aller Soldaten Herren gewonnen/ zu seinem Vortheil brauchen / und dknr Römischen Rath ein Gebiß cinle- alles nach seinem Belieben in der ^tadt handle»/ alle Ehren-Aembter mnen Creaturen austhcilen und mit rec^ idcr kill M eitl Sk gs^ M tt- irl/ >ie- >r/ ye- )0/ ah 's eil ch er in ce et r- s l- ß !- ii n d 3 / / Zweites Beyspie! der Verstellung. vor / Rom zu verlassen / und begäbe sich/ unter einem verstellten Vorwand/ dem fupicer und ^üZutius ZU dloia einm Tempel aufzurichten / von Rom nach ^smpanien. Dieses war ein ausgc- drechslerer Anschlag des 8cjzm, so er dem Kayser/aus unterschiedlichen Ur¬ sachen / sowol der nothwendigen Ruhe/ als des soviel üblen Nüchredens/ernge- rarsten; in der Sache aber machte er Hme die Rechnung/ daß alle / dievor den Kayser werden kommen wollen/ erst lick bcy ihme angcben / zugleich auch alle Briese durch seme Hande ge¬ hen / so an die Befehlshaber / oder Römischen Rath / oder auswendige BundSgenossene verschickt würden. Gleich m dieser Zeit hakte der Kayser ein grosses Unglück auf dem Hals/ welches Lcjanum bey demselben über die massen hoch brachte/ daß er seiner Freundschafft (die aber nur eine falsche Verstellung war ) höher/als er nie ge- than / trauere. Daun als er auf sei- stemLand Gut in einer Sommer-Halle die Mahlzeit hiölte / fielen etliche Steine bey dem Emgäng/von ungefehc auf die bey der Taffci aufwartende Diener / darvon theils zerquetscht über ein Haussen fielen / die andern alle vor Forcht hinaus flohen / bis auf den 8e- jsiwm , welcher mit Händen und dem gantzen Leib / um den Kayser vor wei- ihre Meinung besser zu erforschen Achtel mit eigner Hand^von den R der Tafel vorhandenen Aepffeln / 7 er sehr gelobt / vorlegte / wonrbrr Oppins noch mehr Argwohn fasse- K und solche unversucht d^aus gab. aber Liberin» Nicht viel ächttte / Mern sich zu seiner Mutter wandte: wäre kein Wunder (sagend) wann M auch schon etwas hefftigers wider ^ZnppinL beginnen wollte/ well sie ? ch so .ar G fft halber verdächtig tz. Eauf gieng das Mchrey / I, Mast der Agrippina nach dein Lc- lii!, si^lie: und daß cs der Kayser öffentlich Unternehmen dorffe/ Mry gehe ime Wcege darzu erwah- ___ I^be. . künffriatt Römischen Regterung/wann Jnmittelst nähme ihm Dbcnm kunm ge . - --17- ^erwürget/(um des Henckcrs ?lstich zu entgehen) scm Weib aber s.,^ wurde ins Eiend vertrieben / Güter angegricffen/und seine Eh- w-Gedachtnuß so schändlich hinter- WM / dann man jagte damahlen s" -lioist/ haß der Kayser des 8iiu Ber- Ke zu belohnen / zu gering wäre. 5Mry wann die Gutthat grösser ist/ w ite belohnet kau werden / gereichet Inniglich die Gnade in Haß. Es aren auch viel andere zum Todt ver- d/Dlll't/ dem aber auch erliche selber 1 "Duinien seyndi 8abinu8,/^liniÜ8, Oäi- d^' ^acen gleich Anfangs des Jahrs 8ej3nu5 Schlacht - Opffer / darum ^MDbenus gegen dem Römischen bedanckte. 8ejLE aber spielte ^Meister imMerfort / wurde aber A nicht völlig vergnügt/ weil er , wiewohl er sie dem Kay- Irhast gemacht/ nicht völlig hat ^Gen können. Dannenhero erson- Einen andern Vortheil: Er greng dem Schein der KreundßDaffc zu r^/lind wanere sie/ daß sie sich über LKaysers Takel vorsehen möchte/ sM nian ihr GM beyzubringen be¬ sessen habe / ^nppina aber konnte M sticht verstören/ noch verstellen. W sie nun zur Tafel beruffcn/ saß sie Wtz still / erzeigte sich weder nut Merden noch mit Worten freund- u«»» vr» ^uy^r vor wel- N; wollte auch keinen Bissen berüh- terem Unfall zu beschützen / denselben blß ihr der Kayser entweder um so lang bedeckte / biß die Soldaten zu Mr / oder daß er dieses gemerckct/ Hülffe kamen. , Deswegen 8ej-wus zu M ... überaus hohen Ansehen beydem Liberia gelanget / also gar / daß ec den Kayser zu allem/ was er Wolke/ leichtlich bereden konte ; alle Reichs- Geschäffte giengen durch seine Hande/ in Sunlma / er war Kayser / und rms hatte den Namen. 6. Uber dieses setzte sich 8cjrmus über die zwey junge Printzen ; und erstlich wider dendlero, den er durch seine ei¬ gene angestochene Bediente so höhnisch und verächtlich rrEtte / daß darüber der arme Printz in er.ne Kranckheit ge¬ fallen ; welche 8ejanu!> abermahten zu seinem Vortheil meisterlich zu gebrau¬ chen wüste. Dann er mahlcte deM jungen Printzen OrüMs vor / der eines hitzigen Humors war / die Hoffnung Ddd d z " er Sechs und Achtzigste Rede Kayser / um sich eines bessern zu beE ckcn/ eine gute Weil lassen wollen, trug der Pöftl zugleich damahb e ^Anppina Uttd des dlcro Bildnustenr dasRathhaus/ wünschere dem KE Glück / schrye die im Rath verles! vermeinte Kayserliche Klagen ' falsch aus / daß man wider des > / fers Willensen; Geschlecht zuvcrtW suche: Deßwegen an Lemjelbm keineAuklage mehr vorgenommen n Der üej3»u-> wurde ausgeschryE ,, Klage Erfinder / des allgemeineno dens Zerstörer / und des KaysekN^ Hauses Verräther. 8. Worüber er um LestomehlE Zorn entbrannte / und dem Kay'-i,.^ sen Verachtung indeinRarh/neuf^ hem setze / Spaltungen unter den MA Herren vorstellete/ und es fthlE anders / als daß man die SE M greiffe/und denjenigen zumAllA rer erkiese/ dessenBildnus/g!eiE> Rathhaus/ also in dem Feld/als KZ Panier vorzutragen beginne. auf der Kayser von neuem seine ge wider ^znppmgm und den^ gen demRarh widerholete/ sprE^F Daß durch eines eintzigenReiärE A Betrug (dieser war fumus llu> desKaysers Majestät öffentlich tet worden / wolle demnach dllv" Sache ihme Vorbehalten haben» 9. Indessen aus sonderbarst Hängnus des Himmels/ gienge ost § ftjs geblendete ^berius in sich / unb Liebling Dejanu« allzu offentlA Meister über ihm spielen wolle hatte noch im Vorrath genug lungen/cinensolchenlLarurdieAe.fMe stutzenEs glimmeten in ibw^^W^ natürlicheGeister/dieendlichen lich mehrzulegen ihremBlutun wandtschafft/ als derFrcnssE^A grossen Ausgelassenheit undstE ren Mißbrauch der ihnen aüeE ten Hoheit; Die Götter lasten offt dem Laster seinen ^EÄrunv^' endlich folget die Rache/ und de sehene Sturtz-Fall/ welchen am Sgch nus, nach langem Glück/ gany empfunden. Unuswareo sens überdrüstig / und veE (als alle Fürsten gern thun)stim 582 er seinen Bruder d^w, bey dieser Ge» legenheir seiner Kranckheit / vom Brod Meissen wolte / er wäre ihm allein im Weeg / und sonsten keiner; ob zwar Lcjsnus nichtsweniger dachte/ als den Orulur zu erheben ; sondern ihme / sich sechsten zu stürtzen / Anlaß geben wol¬ te. Hetzte zugleich auch an den Kayser/ daß er selber dendiero und dessen Mut¬ ter ^Al-ippmam vor dem Römischen Rath verklagte. Darüber die Her¬ ren des Raths sehr erschracken / und gantz erstauneten / biß ihr etliche/ die sonst durch Erbarkeic nichts zu er¬ langen Hoffeten / und den gemeinen Land-Schaden in ihrem eigenen Nu¬ tzen zu mißbrauchen pflegtest/ herfür tratten / und die Umfrage deßwegen zu thun begehrten. Etliche giengen dem placebo Dberio gleich nach; aber die andern und Vornehmsten / sonder¬ lich die in einer Obrtgkelllichen Ge. Wattstunden / wollten ihre Stimmen nicht geben/ unangeschen/ daß ^benu; in gemeldterKlage sehr ungehaltene/ un hastige Wort gebrauchte/dannoch das übrige (das ist/die Hinrichtung) in ei¬ nem doppelten Verstand gehalten Ha¬ den wolte / sagt l'aclms. 7. Nichts desto minder befände sich einer / funMs ll-ullicus genannt / in dein Rath / welchen / um alle daselbst vor- laussende Händel aufzuzeichnen / der Kayser mit Fleiß darzu bestellet hatte/ und den man / des Kaysers innerliche Gedancken zu erforschen / vermögend vermuthete. Nun dieser war des 8e- zsnus Creatur/ und an welchem vorhin nichts aufrichtiges gespührtwar/ (wie abermahlen Ulms vermercket) und gleichwol hat dieser die erste Hülffe angelegt/ derrLejanu, zu stürtzen / al¬ lermassen er entweder aus Gerricb des Gewissens / oder aus unzeitigcr Klug¬ heit / oder vielmehr / daß die Götter des Lejanus so ärgerliche / gefährliche / und dem gemeinen Wesen unanständige Grifflein und Verstellungen nimmer haben gedulten können / öffentlich vor dem gesummten Reichs-Rath procellir- te: Daß die Raths. Herren mit der Umfrag zuruck halten sollen / weilen auch die schwehreste Sachen der Welt einem Augenblick unterworffen wären/ und den allen vielleicht betrogenen Zweites Beispiel der Verstellung. 58Z Flocken-Bett sich erhalten/ und endlich den yten Tag darauf gestorben. Aber es käme auch die Zeit/des Kaysers nkc- rü Stellung und Verstellung abzurech¬ nen: Ererkrancktezwar/nach erlebten 75 sten Jahr / aber er zeigte sich gesund/ sein Leiv - Artzt Lgricies gäbe ihme noch eine zwey tägige Lebens - Frist/aber er schalte ihn aus/und ließ ein ansehnliche Mahlzeit geben / und saß bey der Tafel/ neben den Aertzren und seinen Tischs Verwandten/viel über die gewöhnliche Zeit. Kurtz / der alte Gleißner woltc sich biß in Todt verstellen / aber sein Garde-Hauptmann Kim-co fastete ein Hertz / und befahl / daß man den nun¬ mehr ohnmächtigen alten Greisen söge» staiten mitKleidern und Bettgewandt/ als er sein Hertz / Mund / und Gesicht mit Stellungen und Verstellungen in seinem Leben verhüllet/ bedecken sollte/ biß er erstickt/ und seinen Pla^Teist aufgeben habe. i r. Auf einen solchen Grund der Stellung und Verstellung des Be¬ trugs und Hinterlist/hat sowohl 5ejg- OUS als Nkerius sich beflissen/ sein Glück zu befestigen. Aber ehe sie solches haben mögen zu einen guten Stand gebracht sehen/ ist solches also auf sie gefallen / daß dessen nicht ein Kennzeichen mehr verblieben ist / als Spott und Schande. Alles/ alles/was da gleißnerisch ist / kan in die Länge nichtbestehen^Wie kan die Verstel¬ lung mit der Warheit übereins kom¬ men ? Wie kan die Stellung falscher Minen und Geberden anderst als eine Lügen styn ? Wie kan eine Gemeine ihren Fürsten glauben / wann er alle¬ zeit zwey-deuttz ist? Wie mag em Reich lang gewahren / so es nur auf Betrug Mündet. Derohalben ist dte beste Mäßigung / wann einer dm Ruhm der Warhafftigkeit/ die Kunst der Verschwiegenheit/den seltenen Ge¬ brauch des Verstellens/und die Fähig¬ keit des Stellens / wo es vonnothen/ erhält. Die beste Stellung und Ver¬ stellung/ ist eine kluge Bedacht- ' und Behutsamkeit. Mallezeit mit der Herrschsucht ange- ?aren;) jedoch weilen er ihme allzu unbeschrenckte Eigen-Ge- -^Meben/ getraute und vermochte y^cht/diesem iu stinerZucht erzogenen g??N ""d Fuchsen / so leicht/ und ohne ^Ichlittung des Staats beyzukom- fflÜ? dahero wolte er das letzte Mei- Fuck der Stellung und Verstellung g /Me wagen. Erwillfahrete ihm in M/ er munterte ihn auf/ er lobte sei- ibn., "e / er vertheilte sein Reich mit ""d unter dieser Verstellung fer- er ihn ab / mit einigen Brieffen/ LZ-fchien / an dm Reichs-Rach ni / (aber die Briefe enthielten End-Urrheil) woselbst er/als Uber- wWr derselben / im versammleten 2!,? anaetastet und erwürget istwor- . dessen Cörper etliche Tag lang of- Mch in den Gassen und Strassen ge- Mfft/endlich an einen abscheulichen hl^geworffen / als ein Aas gelassen d--., *1- Hierauf zöge man einen und andern von seinen Helffers-Helf- !,s"/Freunden / Befreundten und An- Mgernfürs Gericht / keinem wäre die ^ad errheilt / sondern viel hundert de- A/ ftynd nach und nach denen Hem ^ksBuben in die Hände gerathen/ so- seine einige unschuldige Tochter / Ullman/ vermög der Gesetze/ keine Mgfrau hat richten können / hat vor- von einemLotter-Buben beschaffen Urden müssen. O SchändO Spott! An Ausgang hat nun erreicht die Mung und Verstellung bey einem MenHertzen. welche über des 8e)a- ^Abgang eine neue Hoffnung eiuer Merung empfienge/ da sie aber sähe/ w ° der Kayser immerfort von seiner Musamkeit gegen ihrem Haus nicht b^effe/ brachte sie sich sechsten ums Le- Es seye dann/wie viel vermeynen/ uAman sie habe Hungers sterbe lassen/ s^yernach vorgegeben / daß sie ihr dergestalten abgeholffen habe. Sohn vrusus, des dlero jüngerer ti^er/ ist gleichen Tods verblichen/ o Tage mit der Wollen aus seinem 584 Sieben und Achtzigste Rede. Wjeben und Wchßigste W'de. I. >Lle/ die etwas in einem Staat oder^-epubijc ein- geführet/ haben sich da¬ hin beembsiget/ das vor¬ gehabte auf eine Grund- feste zu setzen / dadurch den Ruhm zu erlangen / daß sie ein Werck aufgerichtet / und mit derglei¬ chen Gesetzen befestiget / daß es nicht allein wider alle Beschwehrnuffen/ in¬ nere und äussere Empöhrungen unvcr- ruckt verbleiben / sondern auch in gu¬ ten Sitten / Ansehen/ Wolleben/ und was dcme anhängig ist/ von Zeit zu Zeit aufnehmen hat können. Dann alle Dinge seynd mit ihrem Anfang ei- nerley Art/ und gewehren um desto länger/ je fester sie angefangen haben. Dessen haben sich beembsiget/Lolon, LyourZus, liocrares, und mehr andere Gesetzgeber / nicht zwar alle auf eine Weise/ sondern mannigfältig: Doch in einem Grund-Satz seynd schier alle Übereins kommen / nemlichcn in Ein¬ führung der Gleichheit. Dann gleich¬ wie alle Gesetzgeber aufErhaltung der Freyheit/ Des innerlichen Friedens/ der Freundschafft und Einigkeit ih¬ res Volcks abgeziehlet; Also ist es eine nothwendige Folge / daß dieselbe auch vor allen andern die Gleichheit einge- rathen/ und denen Haupt- Gesetzen eingemenget haben/ weilen befoderist die Gleichheit die Freyheit erhält / die Freundschafft mehret/ steiffet den Frie¬ den / und ist ein grosser Vorschub des gemeinen Wesens. So bald sich die Gleichheit aus ihren Schrancken he¬ bet/ bekommet die Freyheit stracks ei¬ nen Zwang/ die Einigkeit ein Loch/ und der Frieden einen Bruch oder Aufstand. 2. Wie der allwaltende Himmels- HErr auch in dieser irrdischen Welt- Kugel ihme einen Staat oder kepubüL auffzurichten begunce; hat erstlich das gantzeVolck/so er ihme aus demSaa- men Abrahams auserwahlet/ in zwölff Geschlechter/ nach der Zahl der Söß ne des alten Patriarchen Jacobs /« und eingetheilet/so dann hatalleA», bewegliche Güter/ Länder/SE Dorffschafften/ Wälder/ Auen/E. und Fisch - Wasser in gleiche rA gesondert / und jedem Geschlecht/ zwar so viel als dem andern/ nach der kropornon der FamM" viel ausgewiesen / daß einem seinem Geschlecht/gleicher Theil" mehr/ nicht minder einem als Gl¬ andern angefallen ist. Möchte wohl fragen / was war dann vor. Ursache dieser so sorgfältig einfE^ den Gleichheit? ^bulcnfis, und u,^i andere Schrifftgclehrtc verE.. dieselbe / und sagen: Dieser besE.,, Anschickung GOttes/ Ziel undE^ war es/ damit aus der Ungleich des Vermögens/ unter seinem^ wählten Volck/ kein Hader und//^ zänck/kein Mißgunst oder Myd/^'x Unterdrückung und Verachtung.^ Armen/kein Aufstand oder innert^ Krieg entstehen möchte. ,, - z. Ebenmässig finde ich dlch^ der so Welt-berühmten Spartarn kexublic: Diese hat eingesetzet Zus, und mit stattlichen Gesetzen sehen; unter welchen das vornE^ war/ daß er das völligeSpartEz Gebiet in dreystig tausend zergliedert/und jedemStand derge>° ten eine zugeeignet/ Laß einer den § dern nicht beneiden/ einer vor an^k nicht wachsen / einer den andern unterdrücken oder beschwehren l. Allermassen dieses mit ausdrua y Worten glutknus in dem dritten/ kol^bius in dem ftchsten Buch lht schicht - Beschreibung bezeugen - pacrimonia neminem renciorcm reääerenc; Gleichheit des, erblichen §ens keiner nichtiger / andere stM würde. cn<,litisck^ 4- Diese abgemessene 'in Gleichheit bestehet nicht auu' B- /crb- -ükp dre/ lck ii^t dB «ss rr>; licht dB iB (irre rt»' )tr>r -d^ hcit scn §e- cirit der jjet lir he-r F- >c^ iste 'che ocr chk ce; >en B ;e- uc et he in v- 585 Nichts destowem'ger/es würde dieses noch zu übertragen styn/ ( dann der¬ gleichen belangen nur den krivsc- Etand) aber wann man das gemeine Wesen/ an dem die allgemeine Wohl¬ fahrt hangct/beohachtec;so wird es vret gefährliche Folgereyen geben / die aus eines Land. Glieds/oder Mit-Burgers unmässigen Ansehen herfür zu brechen beginnen. Ein solcher verführet leicht das Volck/ so gewöhnet ist / denen Mächtigen bcyzufallen: Hintertreibt gute Anschläge/und ist bey ihme nichts recht/was recht ist/sondern muß recht styn / was er will: Unterdrücket ent¬ weder seine Ehren Eifferer / oder su¬ chet ihme partheyische Gönner / so oh¬ ne Bcytrag des gemeinen Säckels sel¬ ten geschickt: Er heget in seinem Her- tzen ohne Unterlaß die Allein-Hcrr- sckung/ und beneidet allen die Freys hem Ach was vermögen nicht Heuch¬ ler und Zuträger bey einer gezwunge¬ nen ^ucontak l Ach wie stehet es so übel um die güldene Freyheit; die doch nur durch übermässiges Gold und Sch her in das Eisen geschlagen wird! z. VUlejuL ?2ccrculus redet scköst vom llompeja dem Grossen: küe c^ui- 6em Virum pr^clarum Lneum kompe- jum,scci nimrum jsm, übers l^ei^ublicä. Als wollte er sagen : Es ist zwar cneu8?ompeju8 ein rapfstrerLrieezs- und Staats-Mann/ aber zu mächtig m einer freien Republic oder Gcmeinf. Dann in einem po¬ litischen Staat ist die Gleichheit zwi¬ schen denen Mit-eonsoi wn/Burgern und Untergebenen ein Grund - fester Eckstein der allgemeinen Sicherheit. Go bald jener verrückt wird durch überkommene Oberhand/ oder zu gros¬ ser Macht eines oder des andern Mit- Glicds; so dann werden plötzlichest herfür brechen dergleichen Spaltun¬ gen/Feindschafften/Vortheillichkeiten/ hie mittler Zeit den völligen Staat verwicklen mit tödlichem Untergang/ der über alles liebwehrten Freyheikr Erfahren hat es die Römische kcpu- blic an ihren allzugewaktigen Raths- Burgern ; nemlichen am gedachten Lneollompejo, UNd fulio OLlgre. Die^ st stritten immerdar unter dem Vor¬ wandt/ die Römische Fteyheik zu en Eee e halten; politische Gleichheit. Awd-Gütern und unbeweglichen Sa- Mn/ aus denen befoderist die Macht «wachset; sondern auch in bewegst- Mn Reichthumen/ in Aemtern/ in Zeurathen/im Gcpräng/imPracht/m Mdürdung oder Ledig-Zehlung der ^teuren / in Bürgerlicher Gemein- wafft/ im Ansehen bey Jnheimischen Ulw Frembden/ in Sunnna/in allen/ A einer vor dem andern einen bcson- An Vorzug sucht zu haben / oder Arcklich hat. Dieß bewähret die ge- «istNle Schreib - Feder in dem W. Send.Schreiben. 'Es finden fick Msonen/die von ihrer Eigenmächtig- M dermassen verblendet/ beharren/ Mß sie ihre Freunde nicht mehr ken- A/ und finden sich noch andere/wel- Ae sich gar schämen / sie zu kennen. ^Lie viel seynd deren / die in dein ^Stand ihnen vor eine Ehre/(wie Zdann auch ist) Bruder / Vetter/ Schwager / Nachbar und Freund ei- andern zu styn / ausgedeutet ha- N/ so bald sie aber eine mehrere Aussen eines lärm Ehren-Tituls/ Ar einiges Amts/mehr durch Geld/ W Verdienste besteigen / fället gleich M Brüderschafft / Verterschafft / ^chwägersckaffr/Freündschafft/Nach- Erschafft zuBoden dahin/(O Narren!) A wann diese liebste Benahmsungen Mter EhremrührigeVerleuinbdungen leyn würden. O Thorheit ! Etliche bou her Tugend unterstützet/ begehren Mchwoh! in der Freundschafft zu VM Mren/ aber ihr Wunsch ist also/ wie A. Nacht- Blitz: Dann es ist kein Ang / welches eher die Natur / die Akten/die Geöancken/ die Anschläge/ A Zweck andern machet / als wann Mr den Vorzug vor andern hak/ Ar einige Erhöhung seines Stands pichet. Das Ansehen machet alle Mmlichkeit vergessen - und willfrey pn von aller Verpflichtung. Dort Met die Freundschafft auf/ wo sich !gs Vertrauen endet. In Summa / M erhöhter Freund ist mehr zu mei- / als zu prs-Iiclren: Dann seine Asellschafft verändert M in Verach- seine Freundlichkeit in eine ange» j^Mene ^ucontät/ seine Rathfihläge ,' viel Befehle/seine Gutthaten in ""ter Ketten einer Dienstbmsseist Greben und Achtzigste Rede. und führete wiederum ein den dlircb etliche i oo. Jahr erloschenen Nahmen der Königlichen Herrschaffr/ unter dem verdeckten Titul eines Kaysers um ewigen Oi<5l2cors; so in sich selb sich eie Königliche Würde war. Es ist ein Altes/ daß die Freyheit zu einem Beul- Pfenning dienen muß denen Gewallt« gen in einer Gemeine. ?cu-grcka fes erwehncnd/ redet gar nachdenetM in semem 14ten Gespräch. Kuma lolum llberg, 1e6 Oomma Zenüum, luo- rum ^rimüm Livium icrva luic. zwar Rom die alierfreyeste meine / und eine Leberrtcherin c>cc fccmbden Volctern/ia der§aE Wett gewesen ist; hat deMtE unrer ihren eignen Burgern vl erste Lnecdtscdaftr leiden niusiA Julius nemlich war derjenige Burger/ welcher/ nachdem er die MäckE seiner Mit- Burger zu seinen WB gelegt / und alle Ehren in seine Ero, geschloffen/hat endlich die Freyhc-l h ms höchst - wohlthatlichen Dattel lands eingenommen. 7. Gleichesfalls die zwey ÄeE nicht weniger als freyeste GemE und «.cpubirczuen der Athener iE /, cedämonrer / wie ^u^öiclc- be,E det / nachdem sie etlichen aus E Mittel ein mehrers/ als die alte E trachtigkeit/nndSitten-GleichE / gebracht/ unbedachtste!) verBL ftynd durch die nach und nach mende Gewalt der krivden gemeinen Freyheit entsetzet woE^ 8. Lastet uns auch aus derGKt chen Chronrc ein bewährtes BAoe vernehmen; was gestalten auEli Zeiten die Ungleichheit/wiewEM dem unschuldigen Isaac/ aufgenÄM ist worden. Das erste BuEg yer indem 26, Satz vermeldet / feinet Patriarch Isaac zu Qci-ars tu Stadt der Philistäer/ und ter einem Abgöttischen Köms A M leck sich nieder gesetzt und tvA eine gemacht habe. Dann cs We Theurung über sein Land/ nach^rr grossen Unfruchtbarkeit/wclcm'l Tagen Abrahams gewesen war / B GOtt selber dem Isaac erschienen/ ihme befohlen/ von dannen m hp, zu rucken/ und daselbst ernen 0 58^ halten; und wäre doch inderThat ihr Absehen allein der Vorzug/ und die Oberhand vor den andern zu gewin, rren: Ist aber diese gewonnen? so bleibet der Sieger ein Herr/und zwar allein: weilen er über die andere die Oberhand erstatten: Also ein Mo¬ narch/ oder Allein-Herrscher. 6. Und erhellet dieses allzu augen¬ scheinlich aus allen Welt-Geschichten/ Laß unter dem GcZänck und Hader der Vornehmen und Mächtigen in einer Gemeine/die liebe Freyheit nicht in die Länge sicher und unverruckt bestehen könne / sondern bald darauf eingefeß- let müsse werden. Dann unter der¬ gleichen streitenden Eiffrcr/der unter¬ liegende Theil/ giebt allererst aus der Hand die rechte Vortheil und Grieffe LemObliegenden/ feine Macht und Ge¬ walt,ohne Widerstand auszubreiten/ und jene Herrlichkeit / die bey vielen/ oder allen bestünde/ ihme allein vor ei¬ nen Sieg - Lohn beyzumessen. Dieses hatte Rom gelitten an Luiia, ^3- rio, I^ucuüo, Oöllo, Lcpillo > /^nconio z Befodcrist aber an mehr - gedachten kompejo und Mo. Jener hat ihme so viel Lander erobert/ daß deren jähr, liche Einkommen auf 8o. mal hundert tausend Reichs-Thaler gestiegen / und ihn bey der Römischen kcpubiie in Verdacht gebracht. Mus aber neben erlangten mehrmahligen Siegen/ und erworbenen allgemeinen Ruhm bey der Stadt Rom/ hatte in seinem Schatz viertzig Millionen Golds / äusser was er verschwendete: Massen er einmal dem Römischen Bürgermeister kaulu, (wie^pMnus bezeuget) neun Tonnen Golds in Rachen warst/daß ers Maul halten/ und nichts wider ihm auffagen sollte: Dem Zunfftmeister c.'uno ver¬ ehrte er funffzehen hundert tausend Reichs-Thaler/ weil derselbige von sei¬ nem Anhang war. Sogestaiten/nach, dem er vorhin mehr andere mächtige Gegentheile erlegt/ergrieffe er den letz¬ ten / nemlich kompejum, unter dem Vorwandt/als einen Rebellen der ke- xublic, (aber vielmehr einen Nächste!, ler seiner Macht) als er aber auch die¬ sen überwunden / und keinen Gegen- theil seines Glücks mehr sähe; machte er sich über die Freyheit der Römer/ Politische Gleichheit. 587 sohn belangend / ohne Nachthell seines Haab und Guts; sogestalten wurden verwiesen UmilloLles, Limon, I^u- cyctlöcs, und mehr andere tapffere Männer/deren Thatenum soviel preiß- würdiger / als viel sie beneidet gewe¬ sen. IO. Den Hriäiöes, mit dem Zunah¬ men den Gerechten / harte ctnsmahis auch dieses Unglück getroffen/und zwar mit einer wunderstltzamen Begeben¬ heit. Es käme zu ihm ungefthr ein Burgers Mann / Lesens und Schrei¬ bens unkündig / und bate ihn / sein Wahl - Täfelein zu bezeichnen/ mit dem Namen Uber sothanes Be¬ gehren entsetzte sich , angese¬ hen / daß er sich keines ungleichen Vor¬ zugs vor andern Burgern schuldig be¬ funden : Fragte ihn doch / ob er den ^Micies kennete? Der Burger ant¬ wortete: Nein. Widerholete dem¬ nach seine Frage: Warum er dann ihn aus dem Vatterland zu schliessen begehrte? Darauf abermcr'hl der unbekandte Burger gemeldet: Da¬ rum / weil er vernommen / das tti6es allein unter soviel tausend Bür¬ gernder Gerechte benamset wird: Die¬ ses wäre ihm verdächtig / und er solle seines Behalts gantz Mich ocßweqm verwiesen werden / damit das Land seiner vergessen / und er sich wegen ei¬ nes so besonder» Namens weder über¬ nehmen / noch sich selbsiens mißbrau¬ chen möchte. aber / den Na¬ men eines Gerechten zu erhalten / (wie- wol er die Verzeichnung verweigern/ oder gegen dem unbekandten Burger sich in viel Weeg entschuldigen hätte können) zeichnete nichts destowenigcc gantz unbeschweret seinen eigenen Na¬ men darauf/ undhatdieVerhangnus so gewolt/ daß der Schluß auf ihn ge¬ fallen/ und des Lands aus zehen Jähr verwiesen ist worden. So selber billigte / und gern das Unheil Eee e 2 annahm/ Ag abzugeben. Isaac gehorchen dem sie sich andern ungleich gemacht haben/ Mrrn nicht allein/ sondern säete iu verdächtig worden / und einfolglich MN Land des /^bimeiecb, und bekam nach Jnnhalt des Gesetzes ottl-gLismi demselben hundertfältige Früchte/ verwiesen hätten sollen werden. Wann und der Himmels-HErr stegnete ihn nun wider einen die mehresten Wahlen reichlich/und er wurde überreich/ fielen/so wäre ihme das Land auf 10. ^uchs immerfort / biß daß er an Jahr verbotten/ doch allem seine Per- rechten/ Camelen/ Vieh und andern M überaus mächtig worden ist. Aer König ^birneleck kunte dieses ^luck nicht recht verdauen: eifferte ihm/ und besorgte sich / der »rembdling möchte ihm wohl endlich «ach dem Scepter greiffen. Dahero ihm bey guter Weil seine Königliche Entschliessung/ die in dem Lanno, oder Mweisung seines Lands bestünde/ AMerbringen lassen; Und weilen die- sb nicht gleich verfangen hat wollen/ Mach er selber zu ihm: R-ececie L no- ^uoniam pocencior nobis 5a6lus es. Ache von uns hinweg / dann du W uns viel zu mächtig worden. Flso recht: Eine gar zu grosse Macht A der Nähe ist nicht wohl zu erdul- len: Gleich und gleich gesellet sich/ und lauget zusammen. Bester ist es / sich denenjenigen fern zu halten / tue Atweder durch Geld / oder Fürsten- ^llnst groß/und uns ungleich worden Md. Dann wo die Ungleichheit an- debet / dorten endet sich die Zreund- lchafft. , y. Aber es bliebe dieser Ungleich¬ es-Eiffer nicht allein bey denen Alt- st eines fcieblut'» l z.Gleichwie aber offt>erholceroi>"' senn 7 bcilsames Mittel E s^l)N / der Unordnung und nachlhü's gen Beginnender kraten Widers gememc Westn / zeitlich vorzM»^ lvcuigcr eine bcD^ r.u Wbcn / dam-° Artzney ,ucht arger / als da- E stlbsten/auSschlage: massen ebcn-Z Artznet)/wann ste bcyrcchterZeit gebraucht wird / an / dÄ ffe §^^he>t den Leib bereiten siM /Ä Tod ulen machet. Dabero eint mcmde oder i<-publLL S-b"'^ h« oder Stärcke/ gegen d§ «E thcNS seiner Macht / seiner und allen Umständen wobt zu deudu^. ten hat : Ob cs nemW thu"li-b?Z Schlange zu hcnen / oder ein TA Thier von der Ketten loh zu '"»En oder emen Wolffen unter die ^sscn. Rom hat ein hartes erM l^rn an dem verwiesinen an dem Steciiccs, undivaS dui> mangelt/daß nicht Kapstr sserdiS an deni Friedländer nickt ein gd'A-p «elikten hätte? DaSMMrauen chen bey mir den Unterscheid/zwischen der ersten güldenen / und jetzigen stahl- und eisernen Zeiten. Dann zu Len al¬ ten und güldenen Zeiten wohneten dieLeuthe indenHölen / sie bekleideten sich mit Laubwerck und Blättern der Bäumen / sie giengen baarfuß / sie trunckenWasser anstatt des Weins/ sie labeten sich mit Milch / sie assen Früchte an statt des Fleisches / sie la¬ gen auf der Erden an stakt des Betts/ der Himmel war die Oberdecke ihres Schlaf-Zimmers / und die Sternen Ece e Z warm Angesehen/daß die natürliche Begier¬ den/ denen das Glück vorlauffet/ von der Vernunfft nicht leicht können re¬ giert werden: Dahero sie sich besorg¬ ten / daß ^cibiaäes nicht mehr als ein Burger zu Athen/sondern als ein Tri¬ umphier würde empfangen wollen werden / auch die Waffen nicht daselbst abzulegen gesinnet seyn würde/ wo ec solche übernommen hatte. 14. Also ein gantz unbesonnenes Vorhaben wäre es / den so gah von seinen Siegen und Palmen vors Gericht zu fordern / und von ihme die Rechenschafft zu begehren / der im Stand gewesen / Athen zu befehlen ; und einigen Verdacht auf jenen zu le¬ gen/ in dessen WiUkühr stunde zustür- tzen oder zu handhaben der Arhenien- ser ihre Freyheit. In Warhcit, der Ungleichheit muß zeitlich vorgcbogen/ oder die Rache in andere Zeit verscho¬ ben werden. Der blosse Scharten der Ungleichheit / kan stch in einen Cörpec verwandten / und dem gemeinen We¬ sen grosse Forcht und Angst einjagen. Diest seynd sehr reiffe Gedancken des Ztalianischen Staats - Manns LoLLiäim. Je w°«ustbareü zu setzen / nur m , MästungLreßFleisches/ Attischer Büssung ihrer Lust / und Kfdes Lacckud tägUcherSchenckbanck: 5^ Frommen und Tugendsamen aber Mu und trinckcn mehrcrs nicht / als k^it sie ihr Leben erhalten und durch" öligen mögen. Und eben diese ma¬ polmjche GLerchyert. 589 sehr die grossen Gemüther/ und blasen / nicht leicht nacher Athen also Mn sich um keiner andern Ursachen kommen werde/als er ausgezogen ist: K^zurRache mehr bewegen/als " yN ste sich gefährdet sehen. Eben . Mn (wo Olkracilmus die erste Lufft N^opffet) hat ein grosses übersehen b > da sie ihn vor das Gericht MRen/ da er in dem Krieg wider die lj^^nnomer begriffen war. ^icid/a- g, wie öoccaünus beschreibt) hatte Verdienste bey seinem Vatter" eingelegt / offt sein Blut nicht f.Monet/um der Athenienser Wol" >)tt/ Grantzen/ und unsterblichen l,AMn zu befördern. Die polier tzs/ie er mit dem Degen in der Hand in klick nstbarkeit der Athenienser ge- ^Mt; die ^rZiven überwunden; über ^icecirxmonier so offt gesieget / als s. wit ihnen im öffentlichen Feld ge- MMn: Er wäre so berühmt / daß die ik>? - es vor eine Ehre geachtet / von Überwunden zu werden. Seine s» "?en-Thaten wäre mit keinem Gold/ der Unsterblichkeit zu ver» wAber eben diese Macht / dieser KM / dieser Vorzug / erweckte ein Mtrauen zu Athen; weil daselbst die Arger unfehlbar zu seyn erachteten/ O er von denen mit seinen Würden M vergleichenden Geistern / und soviel blockens - Bestimmungen aufge- 590 Acht und AchtzigsteRede. waren ihre Nacht-Liech ter; alles be¬ stünde in wenigem / dann die Natur ist mit einer schlechten Wartung zu frie¬ den/ und es ist nicht vonnöthen/ daß sich der Mensch um allerhand köstliche Speisen soviel bewerbe / oder darum schwitzen und arbeiten möge. Was die erste güldene Zeit erspahretz was die andere silberne erhalten; was die dritte ertzene nicht gemindert / das hat aber unftre letzte und eiserne Zeit ge- mißbrauchet / verschwendet / und auf- gezehret. Dann es ist ja natürlich/ daß in den vorigen Zeiten / weil man mastig und einträchtig gelebet hat/ sich die Schätze / welche die freygebige Natur jährlich/ ja stündlich/ erzeiget/ und den Menschen reichlich mittheüet/ sich allemal gemehret haben / und aus dem grossen Vorrath und Überfluß wol recht eine güldene Zeit benamset hat können werben: Dahingegen bey der Nachkömmlingschafft / weil sich diese zu aller Üppigkeit des Überflusses ge- brauchete / nur in Abschlag hat kom¬ men müssen / dadurch diese rauhe/ verderbte / und eiserne Zeit worden ist. 2. Es ist zwar nicht ohne / sagt der Heil. ^UAUÜMU8, baß die Natur uns 'Mn mehrere Bürde aufladen hat kön¬ nen/ als daß die Menschen nicht leben können / ohne Essen und Trincken. Da hero/ Libum LUM komme creavicOcus: G cO TT hat die Speist mit dem Menschen gemacht; Und dort wo sich legt der Haaß / daselbst wachst Las Graß. Aber gleich wie zwischen der Noth und Willkühr ein unermesse¬ ner Unterscheid ist / also ist zwischen der Nahrung und Fraß keine Gleich¬ heit. Die Natur lässet sich mit weni¬ gem befriedigen / aber des Menschen Begierden seynd dermassen unendlich und Boden-loß / baß man mit ihnen nicht auskommen kan. g. Die Römer und Sabiner wa¬ ren in Essen und Trincken viel mässiger weder andere Völcker. Dann sie as¬ sen wenig und schlechte Speisen/ brauchten auch kein anderes Gewürtz in den Speisen / als den Hunger. So¬ bald aber die Römer anfiengen zu krie¬ gen/ und frembde Lander zu besuchen/ und reich zu werden / haben ste M gute Sitten nndGebräuche.allgcmM verändert / und die Mässigkeit ver kehrt in den Araß: Also / daß Römische L wachsendem grossen ReichthuM/0 Golds / Silber und Gelds / so U weit- und benachbarten Landen m Römischen Staat häuffig eingcsE ist worden. Das Gesetz . pejs hat gewähret zweyhunderr» achtzig Jahr/ durch welches / we ' Rom noch keine Silber. Müntz / siche Armuth/ hingegen grosser war / gestattete keine Theurungw ^ Stadt / dann cs galt damaM g Hammel ungefehr 8. Kreutzer / ein Ochs einen Reichsthaler / . s Soldat zu Fuß hatte z. Kreutzer ein Befehlshaber doppelt soviel sich. Im fünffhundert zwey neuntzigstcn Jahr / nach ErbauM., / Stadt Rom war durch das karmiL genannt / aller Ubersilw Ausgaben gemässiget / und H0A7A botten/ daß eine herrliche Fesi^M- zeit nicht mehr dann einen ReM^eri ter / andere gemeine nur den E. M Thcil kosten solle. Vier und Jahr hernach / ließ der reiche zu / als er sähe / daß die Lebens -A allgemach/durchZuwachftn des^r verteuert worben / zwey'Lh^Mid einGasimahl gelten/ neben geräuchert / und ein Pfund tzenFleisch/ sambt Obst uriE» soviel man wolte. Sieben E'^als/ tzig Jahr darauf / und Zwar da die Stadt Rom / von ^Meli Asien und Griechenland Raub/reicher worden war//^ ^er te man das Römische Volck' M' zu bändigen; inmassen aus rw ^^^e gem Gold und Geld auch sich steigerten. Hingegen als v mische Ober - Gewalthaber ygß zu Ut hl ll! te ul 4 ui je l-i zl li ll ll L r ! chem/derowcMn sstihmean statt des begehrten Triumphs / sein Ropss gelegt worden zu feinen Füssen / und ist ihme dreie Grab- ichrrffr verordnet worden/ mannis glich zu einem Etempel. . . z. Die Römer hatten zwar lang sich vor der Unmassigkeit gewehrct/ aber doch von Sulla brß auf Kaysers caiiZuia Regierungs-Zeit/ so kaum in ioo. Jahren beständen / haben sic sch also verkehret / Und wegen der Üppig- keit der Gastmahlen so tieff in den Beutel gegriffen / daß sie sich zuweilen nicht verweigerten ein Lachs - Ferchen mir zwcyhundert Thaler / und theils andere Niedlichkeiten und Seltenhei¬ ten der Sveisen/mik gleicher Schwehrö Golds und Silbers zu zahlen : Nach Liberi: Abdruck aber / liesse man schon gehen/wie es gieng/ nemllchcncin un¬ glaubliche Verschwendung best ihren Gastmahlem ^pinus verfrässe in kur- tzer Zeit anderthalb Million Thaler/ und weilen ihm allein zweymal hundert und funfftzig taufend überbliebcn / be- förchtend / daß er darbest Hunger ster¬ ben werde/ hak er sich selber mit Gifft hingerichtet. Kayser M-Mg; um seinen Unterthanen mit äusserster Verschwendung vorzugehen / hat zn i ov. Pfauen/zu i ovo. Rep-und Wald- Hüner / zu 20. Auer-Ochsen / ohne Lampreden und andern Mecrwun« Vern / bey einem Gastmaht aufgehen/ ja gantze Trachten von lauter Pfauen- Zungen / und grosse Wannen von Mu¬ ränen/ und rothen Schnecklein / die da- mahlen dem Gold und Silber gleich ge¬ halten worden / aufsetzen lassen ; sein Getranck waren zerlassene Perlein/ und so gestalten nicht gar m einer Jah¬ res-Frist zwest und zwantzig Millio¬ nen Golds / so sein Vorfahrer sind Vet¬ ter / Kayser Libcrius. erspahrt hatte/ verprasset. Nach solcher grossen Ver- fchwendung und Verschlemmung/ ge¬ riet!) er in solchen Geitz / und Raub / daß er etliche zwange / ihr Testament zu machen/ und ihn vor einen Erben etnzusetzen/ und damit ihn solche nicht überlebcten/ befähle er / sie mitGifft zu tödten. Usrrm ^mvmus ein Rö¬ mischer _ _Güstmahlen. _ ^8 die alten wohl hergebrachten Ge- nicht im szeld mit dec Lannen/ MM verrauchen wollten / beschult- sondern am Tisch mit vollen De- ss die uderfiüffigen Ausgaben zwar ivvlcl konte / erlaubte danuoch die- ^oe um zwei) Drittel höher/ als wie s^"us zu seiner Zeit geordnet. Nach und dreyssg Jähren ließ Mus welcher hernach Römischer worden) ein Gebot ausaehcn/ Mch welches (weil sich das Volck Mraus verschwenderisch in Mahlzell ^ bezeigte) daß rnan bey hohen Mmahlen auf das Allerhöchste 2z. M^r / und nicht mehr / ausspenden Me. Daraus erhellet/ was gesta l- .^dle Römische Aufseher undRegen- " allezeit so wachtsam gewesen/wie Mer möglich war / der Unmassig- und Üppigkeit der Gastmahlen vor» «Megen / und gleichwol etwas nach M nach allzeit mehr dem unbändigen gestatten haben müssen: Aller. Men gedachter Mus Mus allbereit Mehenmahl mehr/ als zu Sülls Zei- Evesen / erlaubet hat» Daß r,^ dle Römer viel hundert Jahr "äderenUrsprung/ dem unmässigen llancketiren undFressen/ Schlemmen ""d Demnren feind gewesen / erweiset M allzu harte Verführung Mit l-ueic» : Dieftr wurde ausgeschickt / als mld-Odrister / wider die Sarmatier kriegen / hingegen beliebte ihm / ge- Mcre Mittelzü ergreiffen/ und brach- es dahin / daß er diß barbarisch^ Mck vermittelst eines ihnen gehalte- ^n Panquets/ denen Römern unter- Mffen hatte. Worüber / als llucim n gewöhnlichen Triumph / wegen sei- dem Römischen Rath und Volck verträglich gethancn Diensts / be- Mte/ wurde ihm / an statt dessen/ Kopff abgeschlagen/um/daß erden »äM Römischen Ruhm / der in groß- d'Wgen Thaten allein bestünde/ mit ^Weichmüthigkeit und üppigenWol- 'r verunehret und verderbt habe/ .beygethaner Grabschrifft / allen Jcichkommlmgen zum Beyspiel: liegt L.ULIU8 kius > welcher die vj^"Eier har überwunden / ixA em Römer mit Waffen/ Zarten Speisen; nicht M^-kfahrlichem ^Streitten / son- nmwHWLigmGalrmahlen; _ glü-ks/ was Nlordkhakcn und Md' schafften dey dergleichen Wolmff und Füllereyen unterlauffcn/ urw ^. gesponnen werden; Ich mancher lich lieber mit dem wu! Salomon in ein Hauß begehe" te/ wo man trauret/als haiM man spielet/tanyet / und ME , ret/ mir so grosser Gefahr dEE des Leibs und der Seele. Ire 3ä 6omum l/uöiur,^ukrm sa o convivu. Bey der ersten May in Paradieß hat das menlch E schlecht thcuer bezahlen mlsiff" unzeitigen Apffel-Biß uusa/r Eltern / Adam und Eva. sein Sauffcn entblöste ihn / und te ihn zu Schanden, Den den die Sodomitter zu der urr»^ nicht verführen können / als Reben-Safft ihn sogleich G Tölpel geworffen hat/ daß er nen eignen Töchtern zu der Schänd/und doppelten Ehebr"^.^ leitet ist worden. Das von da' gen Rebecca angcssellte PauE/se ihren alten blinden Mann weit bethöret / daß er wider Willen/einen andern / als er die Erstgeburt/ und mithin de" terlichen Seegen ertheilet. salons Freuden-Mahl ist seines Z^e der Amon zu einem Todts u^M-erv Schwester Thamar zu ciruEM Fall worden/ mir David gre>N .^ trübnuß/ und des ganrzen / u"d setzung. Des gcdultigen Regenten des Lands Hus/ Söhne und Kinder / seyud Gastmahl/ so der älteste , liver, Geschwistern angestellt/ durM scheue Erschittung des Gastes,B elendiglich umkommen, König und Herr über hff „ MklM zwantzigProvintzcn/ stellcc scincs Pallasts / ein recht K0»Me Gastmah / welches abervM"' daß die Königin VEU lst der beste Adel erwürget/ dA y der zürnet/der Haman geheneter/ gantze Staat zur Aufruhr worden. Als König Balst^ glff ec-mbyle belägert war / seine Fürsten/Räth und Off r' seineKebs-Weiber/und gaMvo zM 59r Acht u nd Achtzigste Rede Mischer Raths-Herr (welcher in einem Becher bcy der Licopsri-L Mahlzeit/ soviel / als ein Königreich werrh ist/ ausgetruncken) hat eigenes Fleißes ein Buch lassen ausgehen / wie man die Speisen auf vielerhand Weise kochen und zurichtcn könne / wie man die Ta¬ feln mit allerhand Zier und Noch- durfft versehen soll; wie sich die Die¬ ner tmAufwarten und mit Bedienung der Tafel zu verhalten rc. Sobald aber die Römische Aechter oder cenio- res solches vernommen / haben sie die Bücher allesamt aufgckauffc / folgends öffentlich verbrennen lassen. Wofern auch ^Li-Lus ^ncomus nicht zeitlich bey dem Stadt Thor die Flucht genom« men hatte / so wäre er ohne alles Mit¬ tel oben auf seine Bücher gelegt wor¬ den. Das ^nrmaische Gesek / so der Bürgermeister ^cius aufgericht/ ver¬ mag/ daß man zwar alle Handwerck lernen und fördern könne / ausgenom- men das Kochen. Dann er hielte da¬ für/daß wo viel Köche vorhanden/ die Leuche nur arm/ der Leib ungesund/ die Seele befleckt/ und jedermann ent¬ weder heicklich oder gefrässig würdet Und es endlich geschähe / was eurciu; von denen Gastmahlen geredet/ m- rempelliva convivia, LcperpoiÄnäi, pcr- viZUrmcii^ue ini^na clulccäo, I.u6i^ue Lc ZneZcs pcllicum, omnia ia cxrrcmlüm lgptü sunc morcem: Daß die Tag und Nacht währende Festinen und Mahl¬ zeiten/ und jener süsse Kützel/ alleweil zu wachen / und auf zu seyn bcy Sauf¬ fen/ Fressen / Spielen / und zwischen einet Heerde der Bettwarmerinnen/ ist ein gewisses und frühezeitiges Ver¬ derben am Leben/ ich sage auch ander Ehre und Seele. 6. Dannenhero / wann man reiss erwäget / nicht allein die Kranckheiten des Leibs/das Zipperlein der Glieder/ die Wehesinnigkeit des Haupts / die Entzündung des Geblüts / die Schwachheit der Natur/ und da¬ durch die Beförderung zu einen un- zeitigen Todt/ so da gewiß aus der Unmästlgkeit des Panquetierens/ Tan, tzens/ Sauffens rc. entstehet/ sondern auch wie viel Unlusts und Verdrusses/ wie viel Verhönungen und Ausneh¬ mungen / wie viel Gefahr und Un- deren Willen man die gantze Erden ausödet/und das allerköstlichste/ so m der Natur zu finden/ erforschet/ um et» licher Speisen willen. Wo man gar darauf nicht achtet/ob die Speise viel kostet / sondern ob ste zu bekommen / und man glaubet / daß nicht allein dre thcuresten Speisen / die gesundeste seynd / sondern auch/ daß keine Frucht achtbar/ wann ste nicht weit her ist/ und keine Süssigkeit genug schmückt / wann ste aus frembden Landen nicht hergebracht wird. Dergleichen Pan- qucten seynd nicht ein Zeichen einer zugclassenen Lustbarkeit / sondern eine Gelegenheit vieler Untugenden / ein Anlaß des Verbrechens/ ein Vorschub der Kranckheiten/ ein Polster des Müs¬ siggangs/ ein Sammel-Platz der Aus¬ gelassenheit und Frechheit/ eine Ursache der Verschwendung / ein Orth des Neids / der Unvergnügung/ der Ver- hönung / und was nicht/ wie viel be- thören stch / glaubend: ste werden durch ihre Verschwendung eine Ehre einlegen/ und ste machen stch tadelbar. Man will viel Magen mit vielerlei) Speisen anfüllen / die stch lärer besser befinden möchten/oder die sich lieber nach eigner Begierde / als nach fremb¬ den Emfall sättigen wollten. Man will zu Zeiten vergnügen / und man verecklet nur. Die über einem Tisch sitzen / vergleichen sich selten in ihrem Hppem. Derkiaccus sagte: daß drey Personen / die man bewirthet/ drei- unterschiedliche Geschmacke haben/und hart zu vergnügen seynd: Ach wie viel Nachredens giebt es in einem und an¬ dern nach vollgebrachten Gastereyen? wie viel schmälsten / daß man die Gleichheit nicht gehalten / oder nicht bedienet/ oder nicht geachtet ist gewe¬ sen ? wie viel Scheltens über die ge¬ faste Trunckenheit/ entstandene Unpä߬ lichkeit/ Verlust der Zeit / und mehr anders? wie viel üblen Auslegens der Wort/und schier der Gedancken/ will von Wercken nicht sagen / die in aller Augen seynd? Alle Urheber der Fest- und Gastmahlen haben grosse Unruhe/ und schlechten Danck: Mehr Neids / als Vergeltung: Mehr Spotts/alsAn- rühmung. 8. Es Mbt aber vrel vyrtragliche/ Fff f noth- _ Von Gastmahlen Mner zu Gast: aber mit seinem Un- Wang. Dann/ wie ste im hitzigsten AE.ben/ Freud und Muth waren/ Umstiege die Bollwerck/ Mm dre Stadt ein; und erschlug den Mg Balthasar mit Anforderung gantzen Königreichs / und Erbeu- M aller seiner grossen Schatze / und omlchen Geräths. Durch Wolleben W Gastereyen ist das Israelitische Ma in die Abgötterei) gefallen/und M'oene Kalb angebetet/ und dann 'Ar von unmastigen Wachtel-Essen s"^Ottes Ungnade gefallen. Das M MK- lEer unlustige/ unglücksee- K/ Schand-volle Gedancken gewesen. Mi her letzten meldet das vicrdte Ach Mosis M sehr harten Wor- Ä,: Als das Fleisch zwischen ihren Mnen war/ und ehe dasselbe aufhö- flehe/ da ward der Grimm des Urrn erwecket wider das Volck/ schlag dasselbe mit einer sehr Zossen Plag. , 7. Aber ich will mich nicht aufhal- sm m dergleichen Fest-und Gastmah- mi/die GOtt in seinem Zorn heimge- l^chet/ ich will nicht wissen um die Ab¬ göttische llLcckLnsiig, da der Faschung Aig feyerlich begangen wird/ und die Msgelassenheit mit Hindansetzung al- A Zucht und Erbarkeit den Vcnus- Mumph unterstützet. Pfuy! mit denjenigen / die Essens-Halber allein 'Aen : Pfuy! deren Gott der Bauch m / Quorum Oeus vencer ell, die M statt der Kirchen / die Trinck-Stu- N besuchen / deren Altar ein voller M ftyn muß ; deren Gaste die Schlemmer/ Demmer/ Schwalger mit Mr Folge aller Üppigkeiten / deren Auchfaß die Gurgel/deren Feuer der Mchmack und wollüstige Empfind- K'keit/ und deren gewöhnlicher Ovsi m - Pxj^ster der Gaumen ist. Ich ^ve nicht von der Sybaritischcn ^chwalgerey/ welche die schöne Son- F Memahlen auf-noch untergeben Mr/weil sie fortan über Tisch sitzet. M schelte eine solche Trunckenheit/ k^Mlcher ein Holofernes übereilet M werden: Oder eine solche Bewir- Mng/ in welcher ^lexanüer seine freunde erwürget hat. Ich lobe end- nicht diejenige Gastmahlen/ um rung der gantzen Gcjellschafft ill» Kurtz : Mäßige Lrachten/Vermeidung derPrachten/ bekandteGesellen/ geruh" liche Stelien/ vertrauliche Schwämke/ beliebige Träncke/ seynd Stücke die be¬ ste/ vor aller Gaste. Von hier werden aber abgeschafft nicht allein die ver^ drußllche Pranger oder Verbrecher/ (dann die Gleichheit erhalt die FreundschM) das state Verlauf den oder Nachreden ( so die Freund¬ schasst ärgert) sondern auch E lelchtfertige Zotten/ Narrenpofen/ Gauckel- Splet / gefährliche Sprunß/ und dergleichen. Aüermassen der äu- ror der lustigen Schau-Bühne von nrm Strick-Spiel erzehlet/ welches öck Ae Barbarische Thracier an E Gastmahlen getrieben. An den obck" Boden des Gast-Saals war ein cker mässiger Strick fest gemacht/^,, unten auf der Erden ein Stein v§! 2. oder z. Schuh hoch gelegt/dE deyemge trakte/ welcher das Sa'l r" dem Halß zu erreichen conäerno-rck war- Dann sie spielten darum Z Wurfflen/ und welchen Gast das LA traffe/ der muste auf den Stein stE mit einem blossen Schwerdt in,Z Faust / und seinen Halß in den stecken. Hernach tratt einer von d Gasten hinzu/ und rieß ihm'U Stem unter den Füssen hinwe« daß stch der Strrck ihm um den E zusammen zog. Worauf der H« bas Sail entweder mit bA Schwerdt behend entzwey MÄ oder verzappelen/und mitstinemE ^n andern berauschten Gäste" U Gelächter machen muste: DasstA keme Ehren sondern rechte Diebs'L. Henckers Mahle gewesen. Don ser unstnnrgen Kurtzweil schrecke M s" der andern Ursache. ,-^e <^9- Diese gjebt an der ?köM.W Wohlredner: eonciilsre 5br nominem, Lc 26 ulds ilios ' Die Gemüther der Menschen wmnen / und sie zu seinen Nutze" gebrauchen; so durch Haltung oe freven Mahlzeiten mehrmahlen schehen/ und gcschicht annoch/bew Nst bey denen Staats Beambtt"/^^ dlesen Staats - Streich leicht alM gen können an denen / welche mey^ 594_ Acht und Achtzigste Rede nothwendige/ erbare/ auch zuweilen betrügliche und lasterhaffte Ursachen / ein Fest: oder Gastmahl anzustellen. Zch will etliche berühren / aber ke ne einrathen/ so etwann der Vernunfft/ und der Wohlanständigkcit zuwider stynd. Unter andern ist keine geringe Ursache der Gastmahlen / nehmlichen dieLeutseeligkeit/ und die liebe Freund« schafft; welche durch dergleichen lusti¬ ge Zusammcnkunfften uin viel gemeh- ret wird. Dann daß unterweilen gu¬ te liebe Freund zusammen kommen/ mit einander in Ehren und Mäßig¬ keit lustig seyn ; ist cle Zenere l.icico- rum, ein zulaßliches / ja ruhmwür¬ diges Beginnen/so auch die Barbaren pflegen. Der Kern aber einer solchen Fröhlichkeit ist ein angenehmes / hertz- mürhiges Gespräch / wodurch zu der Verträglichkeit der Versammleten/ ein guter Gründ gelegt / solches zum fernern Wachsthum befördert / und von Zeit zu Zeit vermehret wird. Kö¬ nig Salomon hat auch die Königin Saba mit aller erdencklichen Herrlich¬ keit/ mit allerhand Seltenheiten der Speisen/ der Früchten/ des Geträncks / mit höfflichem Ehren-Gepräng und äussersten Dienst - Erweisungen/ mit sinnreicher anmüthiger Sprachhal- tunq bewirthet: Sie aber verwunder¬ te sich über das Lchtere/ und achtete mehr des Königs Weißheit / als alle andere Herrlichkeiten: Die stattliche Zurichtung schiene nicht so viel ihren Lust zu Liebe / als ihre Mässigkeit de¬ sto scheinbarer zu machen/ angestellet. krmiu8 vtzmiiius pflegte zu sagen: man müsse so geschickt seyn / ein Gastmahl/ als ein Kriegs-Heer anzustellen. Dann durch jenes gewinnet man Freunde/ durch dieses überwinde man die Feim de. Drey Sachen seynd / die unge- fchr viel Freunde machen/oder zufüh¬ ren können: Ein Hut/ein Rieß Papier/ und ein Faß Wein; will sagen / mit - abthun des Hurs/ mit höfflichen Zu¬ schreiben/ und genauen Beantworten/ mit einem Glaßlein Wein gewinnet man offt Freund/oder man erhält die¬ selbe. Dabey auch eine liebliche Mu¬ sic/welche ergeistert tugendhaffte Sin¬ nen/oder eine andere züchtige Kurtz¬ weil gar dienlich/ und eine Aufmunte- Von Gastmahlm. 5S5 Noch/ als der Wohlstand zu den Mrereyen locket. Diese werden so Egemen loben/als er sie ernähret/ sie ^'rden einen auf den Händen tragen/ We Thaten ausbreiten/ so lang man Agasttret. Wann sie frey zu derTa- m kommen dörffen/ so werden sie ih- N Gafthalter rühmen / und einen Atter des Vatterlands nennen/ den Würdigsten aller Ehren / den unver- schlichen Wohlthäter/ja einen Cron- Scepter- mästigen Herrn. Sie Mden letzlich keines unterlassen / so vre Griechen beobachtet haben / wann A die Leuthe mit Schmeichle» und Eischen Worten teuschen wollen. Man kan durch dergleichen Gesellen Mrhand heimliche Verständnuffen ^zettlen/ die Hertzen der andern Ge¬ übten ausforschen/ frembde Geheim-- Puffen ergründen; worzu dann offt !olche Suppen-Fresser und Schmaro- ^r nöthig seynd / aber nicht weniger Ach gefährlich. Es sitzt zuweilen ein ^udas an der Tafel. Es ist keinem zu ttauen/ der theurer erkauffc kan wer¬ den. Lejanus ist ein Tafel - Genoß ge- diesen des Kaysers i-berN: oanus, e^l des Grossen: Lampoballo, Lari des Burgunders; und seynd alle zu Schel¬ men worden. Noch heutiges Tags speisen die Banditen auf ihrer Herren und Principalen Tafel; Sie werden wohl gehalten / ein jedes Schlecker- Bißlein/so sonsten dem Haußherrn be¬ reitet ist/ wird ihnen vorgelegt. Des- N unerachtet/werden sie offt von der Hegen-Parthey erkaufft/ daß sie sich Mich vergreisten an ihrem Wohlthä- Eer und Ernährer. Die dritte Ur- Ache ist / die Aufruhr und Auf- And / so wohl des Adels / als des Mels. Es hat/wie im ^0 und ^ciro zu lesen ist/ mehrmahlen der ^VMische Pöftl / in coenis noüur- - bey ihren nächtlichen Mahlzeiten W Zusammenkünfften ( massen ein wlches auch Laiultius vomOäciilNL und Aem aufrührischen Anhang bezeu¬ gt ) viel Arges wider das gemeine Ksen geftifftet. Dann bey derlcy Mahlzeiten der Wein bald die Zungen Erlöset / die Sicherheit des Orts öff- lA oie Hertzen / und schüttet aus alle ^rhennnuffcn / der Anhang derUbel- Lonccnten muntert auf alle Geister des Menschen / was grosses zu unter¬ nehmen / und das Wolleben / Sauf¬ fen und Fressen verblendet die Augen/ daß sie offt in instehender Gefahr nichts sehen / nichts erwägen. Dahe- ro Occro und koiybius wider solche O0Äurn28 coerl38, oder nächtliche Mahl¬ zeiten (die mehr eine Rottirung der Aufrührigen zu nennen seynd ) mit harten Worten in ihren Büchern straffen. Niederland hat dem Römi¬ schen Pöfel gefolgec ^nno , 566. wie Graf örcäeroäe, ein Herr damahlen von den Vornehmsten des Niederlan¬ de/ dreyhundert Edelleuthe in dem Culenbergischen Pallast zu Brüssel zu Gast gehabt / welche alle zusammen sich verschwuren / unter dem Titul dlobiiis Loncor6iX, einer Edlen Verei¬ nigung ; ihne Grafen aber / nahmen sie auf vor ihr Haupt / und nenneten jhN InckLurscorem smillL libcrc-rci», cl- nen Wiedcrbringer der vmohrnen Freyheit. Da wäre der Grund und Eckstein gelegt zu der Niederländi¬ schen Aufruhr; und bey der Abend- Mahlzeit/ die der Fürst von Oranien Nassau / in Beywesen dec vornehm¬ sten ^Znaten / nemlichen des voll Horn/Egmonts/ Hochstrattens und Moncigny / obgesagter Versammlung Nobiiis LoncorälL, feyerlich gehalten/ ist das gantze Rebellions-Merck be- rathschlaget / und auf den Fuß gesetzt/ darauf hatten sie den Tag viel un- mäsiige koltulam in ein bittliches An¬ bringen (so aber mit aufrührischen Bedrohungen vermenget war) ver¬ fasst / solches der Königlichen Stadt¬ halterin Margareth / Hertzogin von Parma/übergeben/und mithin bas Kriegs - Feuer durch das gantze Nieder¬ land (dann darzu schlugen sich auch die Städte und der Pöfel / unter dem Schein der Religion) angezündet / wel¬ ches so lang nicht erloschen ist worden/ biß die steben Holländische Provintzien/ die man anjetzo Hochmögende Staa¬ ten nennet / ihrem natürlichen Prm- tzen die Treue und Gehorsam aufge¬ sagt/und sich in eine 8ouvrgjn oder Ober-Herrschafftliche Freyheit gesetzt haben. Diese gantze Machina / und aufruhrisches Unternehmen / so über Fff fr ein eine Million Christen-Menschen aufge¬ zehrt / viel grosse vornehme Herren unter des Henckers Beil gelegt / und drey und neuntzig Million Philipps-, Thaler dem König in Spanien gekostet sott haben / ist inner vier und zwantzig Stunden bey zweyen Mahlzeiten ab¬ geredet und abgehandclt worden. Inmassen ohnedem die Niederländer/ sowol ihre krivac-Geschafften/als die wichtigste Staats - Angelegenheiten von Alters her pflegen gemeiniglich bey Fest und Gastmahlen zu schlichten und abzuwerffen. io. DievierdteUrsach ist zuweilen Der Betrug: Und dahero werden sie genennt betrügltche Gastmahlen. Die¬ ser Betrug geschieht in Schimpffund Ernft/nach Gestalt der Sachen, I.3mxriäius erzehlec von einem solchen Panquet des Kaysers ttelioZabaii: Dieser Kayser lüde einsmahls alle seine Fürsten und Fürnehme zu Gast / liesse aber alle iraÄgmenten / was etwa auf eine Kayferliche Tafel gehören möchte/ bcyde an Speiß und Tranck von lau¬ tern Holtz/ und denen natürlichen gleich/ künstlich mahlen / und zuberei¬ ten / damit niemand / ehe und bevor er in solche Speise schnitte / es mercken konte/ und jedermandarvorgehalten/ als ob es solche natürliche Trachten wären. Wie nun die Gaste zur Tafel gesessen / und von denen Aufwartern "zuzulangcn/wic auch zu trincken/ am gemahnet worden/ ist ihnen dock der ^ppccic sowol zum Essen als zum Tcin- cken / über der Taffel vergangen: Nicht weniger haben auch die Trom¬ peter und andere lustige Musicanten sich tapffer darbey hören lassen/ es hat aber keinen etwas schmücken wol¬ len/ dessen der Kayser / welcher nebst seinen Söhnen gegen über an einer ab¬ sonderlichen Tafel/ von rechten Spei¬ sen angefüllet/ gesessen / sehr wohl la¬ chen können / wie diese igrali , die zwar zu denen Speisen greiffen/ aber nicht verschlucken kunten / sich abge¬ hungert haben. Dieses ist eine betrüg- liche Mahlzeit gewesen / aber nur un Schimpff tauglich / entweder auf den erstenApril anzurichten / oder die un¬ gelegene Schmarotzer abzuweisen. Laß uns aber ein andere / die im CM/ Acht Md Achtzigste Rede._—— aber betrüglich/angestM ist mordet erwegen. n. Nachdem lUurano, nächst dein Hchjgrischen Meer/ nicht allen^ff^ geblich belagert/ sondern auch vom nen Venedigern bey wahrender lügerung über 2000. Mann und zrv Galeeren verrohren gangen / M Venedische Feld-Obriste einen Anstand Der Waffen/und fE Abzug angehalten/ mmittelftab e^' Gastmahl angeftellt / und darzu Kayserlichen Feld - Obristen / A i von kran§epan,und seine Hauptleu unttr denen auch Otto von Thurn u Melchior vonMaßmünftergeE^ nechst bey Ol-aciisca betrüglich E den. Dann diese wurden vom Vercurio einem Venedischen mann in der Nacht / da sie auf A schon gut gegläselt hatten / überlang und / wiewol der Graf kränge^»' lang und hefftig gewehret / ams^ den/ un-nach Venedig gesendet/^ selbst man ob dieser Beuche sich erfreuete / weil der Graf ein grosser Kriegs-Held und Feind der Venediger gewesen.^ müssen daselbst lang des KerE^ ten / dann der Kayser wollte sie nicht auswcchslen / weil er am entrüstet war / und empfände Unachtsamkeit/ die in Kriegs-^ nie klein seyn kan / sagte daram habe sie in Friaul geschickt / das r wider den Feind zu beschirmen/ aber mit demselben die Gasich/^ halten. Diß war ein in allem betrügliches Gastmahl. Hok eja von einem Blut-betrüglichen /' ^ jn Zunfft-mastiger Burger Flandern zehen andern Mit- DUArc, angestellt. Es hatte ein vornehmer Mann / durmo ^re der grossen Marter/auf Zehe» ^^e- Burger / seine Treu-Genossene/ sagt / um weilen er bey lcE' trag die von Gent beredet / " zo¬ ttig Maximilian würde aüelN n 000. Mann einziehen / der aber vev ' Ai Mann mit sich in die Stadt gev^n- darumen er kajarc den Kopu vent- Damit aber die zehen and^e nl^.^ec wischten / liesse erholter E" a 1 Pec- Zunfftmeister sie samt dnv Eoe deni ser» de- )cr M B !irr en en .e/ id i/ z- N e- - i/ h - e Von Gastmahlm. Ahnen zum Nachtmahl einladen. Sie dahin / und sagte ihnen gleich U Zerbrechen / und daß er sie vor a^Zolcks Wut zu schützen gesinnet/ Maren bey ihm unter gutem Schutz; Mn sich darum nicht krancken/ son- vern die Sorge ihme überlassen / sie vieoerum morgen ftcy zu machen / so .Ahnen mit einem Eyd versprochen; uno damit sie ihme desto leichter glau- „Mlude er auch ein ihre Ehe Weiber/ M bewirthete alle mit einem ansehm Nachtmahl. Darauf schickete jMe schlaffen / und die Weiber nach eÄ ^.Hausern. Aber im ersten >Maff/ um Mitternacht / nähme er N Augustiner-Mönche und den §cyarssrichter zu sich / gienq in die Ammer/ weckte die Schlaffenden auf/ nyrte sie zu dem Kercker / und sagte Mn / die letzte Stunde ihres Lebens A vorhanden / sie solten beichten/ sich zum Sterben rüsten. Sobald ^ gebeichtet und ^biolv-rt/ befähle er/ Mn die Köpffe abzuschlagen; Man das ausgespritzte Blut aunoch / Aich nicht wegwaschen läst / zu einem MigenAndencken ihrer Unschuld. Die Leichname liesse dieser Wüterich jeden M ein Tuch ettihüllen / und in der Au. Kstiner-Kirchen zu Sarg bringen. Am Morgen aber entböte er ihren Keibern / sie würden ihre Männer M denen Augustinern finden/ und es Ahe ihnen frey / hinweg zu führen/ wo sie hin wolten. Das ist mir aber- Ahl ein blutig-detrügliches Gastmahl gewesen. M?. Ein nicht viel ungleiches / aber AMgst schreckbahres Gastmahl hat Myser ^Vcnrel I ZY2. zu Prag Mellen lassen. Er liesse alle Raths- Mesonen der Alten und Neuen Stadt Ah Hofberuffen/ und da sie erschie- N/ an seme Königliche Tafel setzen: As sie nun sassen/ bey einer so präch- iÄ Mahlzeit / assen und truncken AZ Belieben/ käme unversehens der Narffrichter auf den Gast-Saal fMtten/ und fragte: Aus was Ur- er wär§ hieher erfordert Wor¬ tes» : Worauf ihme Wentzel antwor- .^Lreber Gevatter! warte draus- K A^ann er hatte ihm ohnlängst ein auS de^ Tauffe gehoben) nach 597 dec Mahlzeit will ich dir zu thun ge¬ ben. Den Gasten wurde darüber angst und bang/ dann sie wüsten schon von seiner Tyrannen und Grausam¬ keit. Wie nun die Mahlzeit vollendet/ liesse er ihnen unterschiedliche harte Befehle vortragen / die müssen sie be¬ willigen/ und zu allem Gehorsam auch Leib und Leben vor ihn aufzusetzen/ sich verschwören und verbinden / wol- tcn sie anderst mit den Köpffen davim kommen. Weil er sie nun zu feinem Willen gewonnen / liesse er sie wiede¬ rum nach Haus gehen / sie aber ver¬ langten nimmer bey einem so schreck- baren Gastmahl zu erscheinen. rz. Die fünffre Ursach der Gass- mahlen ist offt auch die Ehre und An¬ sehen : Wann man einer hohen Per¬ son ein herrliches Fest, und Gastmahl zu besonder» Ehren / und auch zu sem des Wirthen Ansehen / zierlich an- stellet / dann wie jener Weise sagtr minus Nouor cK, iki douoraucs» yuam io yonol-gro: Es bestehet nicht weniger die Ehr und Ansehen in dem/ der einem andern die Ehre gibt / als in jenem / dem man die Ehre er¬ weiset. Ein solches herrliches Gast- und Festmahl haben 1487. die zwey Fürstliche Marggrafen Friedrich und Siegmund von Brandenburg/am Heil. Johannis des Tauffcrs Tag/ zu Nürnberg in des Toplers Garten ge- geben. Es wurden drey Feld Zelten aufgeschlagen / und unter denselben 9. Tafeln zugericht / und bedecket; im ersten Zelt fassen bey der ersten Tafel der Churfürst von Maintz/ und Chri¬ stoph Hertzog von Bayern rc. an der andern der Churfürst von Cölln / und Bischoff von Aichstätt rc. an der drit¬ ten der Churfürft von Sachsen / der Bischoff von Augspurg rc. Jm/zwey- ten Zelt sassen an der ersten Tafel Graf Jobst von Zollern / im Namen Johannes Churfursten von Branden¬ burg / Hertzog Balthasar von Meck¬ lenburg rc. an der andern Pfaltzgraf Otto von Neumarck/ der Bischoffvon Meissen rc. an der dritten Hertzog Al- brecht zu Sachsen / Marggraf Al¬ brecht zu Baadenrc. Im dritten Zelt sassen an der ersten Tafel Hertzog Jo¬ hann zu Sachsen / Eberhard Fürst - FfffZ von 1 Acht und A chtzigste R ede. von Manns- Sröffe/ so Masst/ daß die Teutsche so em Gewürcke vor un¬ möglich hielten/ etngewürcket/ verhun- get waren. Mitten in diesem W stunde ein Credentz von 19. Stallst» in der Runde herum/biß oben an/ M güldenen / silbernen/ verguldten/ uno andern köstlichen Geschirren beseM und zu oberst auf demselben drey Horn mit klarem Gold eingefasi/^7 man allein eines Fürftenthüms wM geschatzet: und war dieses alles vM Kayser und den Seinigen mit Verw^ derung betrachtet. Es stunden »E drey Schenck-. Tische voller GE und Silber^Geschirr/ deren man < 7 über der Mahlzeit gebraucht hat: U ser was zu den Speiß-Trachten/»'^ andern Gebrauch verordnet / den. . . 15. Hierauf nähme Herßog A ein grosses güldenes Becken/ trEf M»««, schone HMchkeirm u»nE stynd. Nachdem wurden diestxE», durchlauchtigsten Gästen ihre E, Ser zugeordnet / und der S«D .V. , v Tast 5?8 __ von Würtenberg re. an der andern Marggraf Siegmund von Branden¬ burg/ Hertzog Georg von Münster- berg re. und an der letzten drey Gra¬ fen von Hennenberg / Georg / Otto/ und Klerman. Er wurden noch funff» zehen andere Tafeln von Grafen/ Herrn / Rittern und Edlen/ auch mit denen altern Bürgermeistern / und bcv 60. erbarm Krauen von Nürn¬ berg besetzt. Man hat bey diesem Gastäiahl auf jede Tafel 20. Trachten aufgetragen (so genüglich hat man da- mahls miteinander gespeiset/ nun aber wird bey einer ?rivac- Gasterey mehr verschwendet) ehe man zur Tafel ge¬ sessen/ sähe man ihrer viere von Frauen¬ zimmer scharff rennen. Auf dem Abend wurde ein grosses Sonnwend- Feuer angezündet/ und darum getan- tzet. Es haben (schreibt der Edle Fugger in dem Ehren Spiegel des Ertz - Hauses Oesterreich ) die Marg- grafen mit diesem ihrem Gastmahl den Ruhm vor allen Fürsten erlanget. 14. Aber Hertzogs Carls von Bur¬ gund Fest-und Gastmahl/ so er Kay¬ ser Friedrichen/und seinem Sohn kls- ximiiisn Ertz -Hectzogen / und hernach wiesen! Es waren in allen 18. bald gewordenen Römischen König/ bey der ersten Tafel nähme ein Mt nachdem zwischen diesem und seiner ei- ersten Orth/unter einem köstW'' nigen Erb-Tochter / Prinzessin Ma- Gold/ Perlen/ und EdelgestEK rien/ dieHcurath zumtheil abgeredet stickten Lamkin, der Kayser A yer worden / mit allen erdencklichen " ' ' - ' Pracht nicht weit von Trier gegeben hat / wäre eines von den herrlichsten Gastmahlen / so jemahlen Teutsch- land gesehen. Dessen Verlaust erweh- net der hiebevor angezogene /^cor: Nachdem in einer so schön-und präch¬ tig-aufgeputzten Kirchen / da nichts anders als Gold/ Silber / Edelgeftein und die köstlichsten Prunck-Tücher zu sehen waren; der Gottes: Dienst in Beywesen der Allerdurchlauchtig- sten Gaste verrichtet worden ; hat Hertzog Carl den Kayser und den Ertz - Hcrtzogen bey der Hand ge¬ nommen / und sie geführet / denen die andere Fürsten / Grafen und Herren gefolget / in einen herrlichen Gast-Saal/ dessen Wände gleichfalls mit güldenen und seidenen Spalien/ darinn die Historien von Troja / und von Jasons güldenen Fell/ mitBildern stickten Lsi^ckin, der Kayler rich / an der rechten Seiten Bischoff von Lüttich/ als ein von Bourbon / Königlichen Mm Geblüts/diesem folgten d^/ Bischoffen von Mayntz/utidAM auch Bischoff von Utrecht / Carl setzte sich zur Lincken des >/ sers/zwischen ihm und Ertz-HrMri/ Vatter und Sohn/ nach diescnM^ Stephan Hertzog von Bayern/ graff/Ludwig der SchwartzE Ae Albrecht von Bayern/ und der r Graff von Nassau. An der Ä^n Tafel fassen oben an die BlßEe Aichstätt/ und Metz/ neben E beyden Seiten / Carl und Syr'st die Marggraffen von Baden/ Printz Ottomann/ Ulrich/und Z- Graffen von Montfort /Gra» brecht von Hohenloh / AdE/ und Philipp/dieGraffen von Na ' Graff von Lichtenftem/ O^'^isterl Von Gastmahlen. 599 Inster/ des Ertz-Hertzogen: An 16. Indern Taffeln befanden sich auch an vcre vornehme Grafen und Herren/ otvohl von des Kayfers Geleit / als von der Teutschen und Burgundi- Hm Hoffstatt. Es dieneren aber Kayser zu Tisch zwölff vornehm '"k Grafen / alle in güldenen Stuck Mleidet/ und über die Masten aufge- Wt. Noch andere acht Grafen in Mernen Stuckj/ warteten auf dem i^gen Ertz- Herzogen: Der Hertzog Kr von Cleve/ der Marggraff von Atelen/ und Graff von Egmond/ MlWn vor den Trachten her; Alles Mr iu so grossem Pracht/ als schöner Ebnung zu sehen. Achtzehen Trom- Wr / und vier Heerpaucker / liessen N Chorweiß wacker hören. Die Ksic aber bestünde von hundert Mstccmken/ und allerley Jnstrumen- M: Beyderftits machten eine so an- Atzende Harmonie / daß diese AUer- s^chlauchtigste Gaste darvon gleich- Mi verzückt waren/ und zweifflemi/ N sie dem Gehör/ oder dem Ge- 'Mack/und Kostung der Speisen/ ei- An mehrern Genuß erlauben sollten. Speisen waren zwar / nach Ge- Allheit derselben Zeiten/nicht so viel/ B auserlesen / prächtig / und belegt/ M auch die Augen daran ihre gute Naid und Luft empfangen haben. Hie drey Elementen/Erden/ Lufft/ M Wasser/ und zwar in der besten Mrs-Zeit des Herbstes / haben den Derbesten und zeitigsten Vorrath all ? erdencklichen Schleckereyen beyge- ^Sen/ und das vierdte Element/ das Wer / hat es also zugerichtet / daß D den Alt-Poetischen dieÄLrund fast übertroffen haben. Und Mgen haben weder des darllanaxE ^^wälgereyen / weder des ^rschwendungcn / noch dLL, (^opa- theurer Perlen-Trunck/ moch die Kmische L«nX,oder NachtMahlzei- N / weder des Königs Balthasars/ sp^ Königs ^llasveri Panqueten/ die» '^Burgundischen Kaysers-Mahl l°Mogen werden können / sintemah- lvÄ lenen allen etwas vonLasternvcr- d?Mt war/ in diesem aber wäre an- "si nichts zu sehen und zu spühren/ als eine ungemeine Freude und Lust¬ barkeit/ohne Liederlichkeit; Ein süsses Wolleben/ohne Schwelgerey; eine ge¬ naue Ordnung/ ohne allem Zwang; eine Bedienung ohne Gleißnerey; eine aufrechte Teutsche Verträulichkeit oh¬ ne Verstellung. In Summa / eine allgemeine Vergnügung aller Gaste nut beionderm Ruhm und Ansehen dieses Durchlauchtigsten/ mächtigsten/ und König-mässigen Printzens/ Carl von Burgund/ als künfftigen Stamm» Vatters der Maximillamschen Linie/ und grosser Stütze des Ertz - Hauses Oesterreich. Nach vollbrachter Mahl¬ zeit/die vier Stunden gewähret / und nachdem man einen grossen güldenen Knopff nach einander / den Trunck der" Liebe / so man St. Johannes Trunck nennte/von dem allerkösttichstenWein herum getruncken / stunde der Kayser, von der Tafel auf/ und gäbe Zeit und Platz unterschiedlichen ritterlichen Stech - Spielen / und Scbcrtz - Schar- mützlen/ wormit dieses allerherrlich sie Gast-und Fest-Mahl geendiget wor¬ den. 16. Die sechste Ursache/mit welcher ich schliesse / eines anstellenden Gast- Mahls / ist zuweilen der Vorwandt und?rLcexc, dadurch eine grosse Sache anzubringen / oder auszuführen/zn schlichten/ oder zu unternehmen. Ich erkläre es durch ein Beyspiel. Es hat¬ te sich vorlangst Anno 700. der ge¬ meine Mann in Kärndten zum Chri-- stenthum zwar bequemet/ hingegen dem meisten und vornehmsten Adel fasse zwar Theils das Christenthum im Mund / steckte aber das Heyden- thum noch im Hertzen. Ihre Versto¬ ckung weiten sie mit diesen und der¬ gleichen Ursachen entschuldigen. Sie hielten zwar die neue Christen - Lehr vor recht/ gut und warhafftig; aber es seyekein Glaube vorFürsten/ Kriegs¬ und kluge Welt Leuthe/deren Thun in allen das Widerspiel erforderte. Das Christen-Gebotk von Haltung des Friedens/ der Demuth/ der Liebe/ lasse sich von einem Staats-und Kriegs, Mann nicht leicht bewerckstclligen. Man sähe auch/wie die Römer unten lagen überall/ seit deme sie ihren alten heroi- che herrliche Tafeln setzen / Wen re und stattliche Speisen anrichten/ ^ besten Wein in güldenen und nen Geschirren auftragen. Edlen musten aussen vor der r/., sich lagern / mit schwartzem Vrv und stinckendem F eisch / auch Wein vorlieb nehmen / auch «m erdenen Gefässen trincken. M diese murreten / und nach der solcher Beschimpffung fragten / inZe^on ihnen diese Antwort Bauern und schlechte Leuthe / A ihre Seelen in dem himmlischen-^^ Bad gewaschen und gercimger / ihr seyd noch unrein von dem a che tischen Greuel / darum sim^ GOTT und mir / und ich in Der Nahe bey mir nicht u» „ Durch diese That / und angeh^v Verweiß von ihrem Fürsten^ Herrn / wurden die Edlen / Heyden waren / bewogen / dK' Hauffenweis zur Heil. TauffSk gen / und den Christlichen begierigst angenommen / zumE h§y Bischoff zu Saltzburg U ver¬ eitle Predig gethan / wie daß M- mahleinst/ wann sie sich nicht Wer¬ ten / ebenmässig als von ihrem Mc Herrn inZe^on, von dem ^der GOttes htndan geschafft / urm»M- ftinckenden Höllen - Pfützen,. htM sen würden. Also kan aucl- a »et/ die Gastmahlen viel Gutes A.Mes und Arges angebracht / viel EA gezeigt / und grossi Freund!"/ gewonnen werden* 600 _ Acht und Achtzigste Rede. _ ——7- heroischen Glauben verlassen / und ren / hielte er diesen Unterscheid nut diesen neuen einfältigen Christen« ihnen: Das Christglaublge ran Glauben angenommen. Christus wä- Volck liesse er auf dem Furftum re der ärmste GOtt unter allen Göt- Saal / vor und neben seiner an tern / der seinen Dienern anderst ' ' " nichts dann Mühe und Arbeit/ Angst und Noth / Schmach und Verach¬ tung der Welt verspräche. Er seye auch allzu neidisch / wolle allein GOtt feyn / und gönne andern Göttern und Göttinnen nicht die Ehre / welche ihnen von so hohen und weisen Perso¬ nen in aller Welt so lang wiederfah¬ ren wäre / die sie vor grosse Noth- helffer allezeit gehalten / und auch da¬ vor befunden. Diese und andere gottsläfterliche Ausflüchte / wurden zwar von den Priestern und Bischöf¬ fen Christ-vernünfftig abgeleint/.und denen verstockten Heyden vorgepre- diget / wie daß das Christentum die Angelegenheiten eines GOtt- Ehr- und Tugend - liebenden Staats- Kriegs- und Welt: Manns nicht auf¬ hebe / sondern vielmehr unterweise/ daß nur ein einiger GOTT seye/ und daß die Römer nicht dardurch / weil sie Christen wären/ sondernwei« len sie nur Christen hiessen / und sich im Werck nicht zeigten oder besserten/ also von GOtt mit Straffen heimge¬ sucht worden. 17. Nachdem aber alle Ver¬ mahnungen bey diesen Hart-Köpffen nichts verfangen wollten / ward endlich inZexvon entschlossen / sie auf ein sonderbahre Weiß zur Christlichen Religion zu bringen. Er stellte ein öffentliches Gasimahl an / und lüde hierzu sowol das gemeine Volck / als die Edlen; Als sie nun erschienen wa- grelüi G )s( M Kenn und Wchtzigsle Wede. UlücksMGftl. i. M/ S dichten die koeten / / daß die Tugend / nach- » Leni sie alle Wmckel die¬ ses Ecden-Kreiffes durch- gewandert/und nirgends ' eine bleibende Start ha- vm können/ sondern allerseits mitih- MMdisen Leyd befunden / daß ihre Kdersacherili/die Frau korwna odet ^lEseeligkett / allbereit die Obcr- Derrschafft in der gantzen Welt einHe- NLnunen / sie allein von allen angeruft ^ / angebetet / ja alles ihrer Bot- NMkeit / nichts der Tugend beyge- N.ssen wird / sich gegen der Rach- Nttin dlemelis beschwehret habe: Mlche aber ihr soviel erlaubet hatte/ M sie von ihrem Schleyer ein Stuck Meissen / und darmit der korcuna Au- Zen verbinden und sogar verblenden solle / auf haß sie hinführän bei) ihrer ^rechtmässigen Welt: Beherrschung und blinder Aüstheilung ihrer Gaben/ mehr geschmäht/als gelobt; mehr ver¬ macht) als angebetet feyn würde» In dieser kurtzen Dichterey steckt ein gros¬ ses Geheimnus der Warheit / allere Men jene Frage: Ob mehr Men- Mn sich über das Glück zu beklagen / U solches auszüschelteN/ oder darmit M zu rühmen pflegen ? schon längst v0N dein gUldeNen MUNd UemoNkeNcs Mgclöset ist worden ! korcunam bo- , sagt er / 3§nvleunc P3ucl z M3- cicplvrsvc iomnes wenige And derjenigen / die das gute MuE erkennen / das üble beweis Nen alle» Ja / mkelicillimurn inforcunü Zenuz eü, 5uiUe fclicem : ES ist ja kl- Ave des allecunglückstelLgsten ^3lu^8/rinmahl glückseelig ge- Däherö haben die alten Heyden Glück vor eine Göttin unter dem . cgtNen korruiis gehalten / und dersel- a!? Ungeeignet die Macht über alle 'klischljche Händel / wann einem et¬ was Gutes oder Nückseeliges Wieders fahren / haben sie darfür dem Glück zwar gedancker; da ihnen aber etwas Übels und Unglückseeliges begegnet/ haben sie sich viel heffriger über das Glück beschwehret / beklagt/ und hat es Meisten / du lostkorcuna, du leichtfer tige Hure/ du tolle / vermessene / blinde und unbarmhertzige Stiess-Mutter und weil sie gesehen/daß das Glück ftl> ne Gaben so wunderbarlich / oder viel¬ mehr unvorsichtig austheilet / indem es den Frommen / Weisen / Tugendsa¬ men offtmahls Unehre/ Undanck / Ar¬ ni uth / Kranckheit und Verfolgung zü- wirfft/ die Böse aber/ und Unwürdi¬ ge / Mit viel Gold und Silber / Mik Ehr und Ansehen / Mit Gesund und Schönheit begäbet: Ja/ daß diese be¬ trügerische Göttin korcurm, einen bald hoch erhebe / alsbald aber wieder in Staub und Aschen lege / und gantz er¬ niedrige / endlich Laß in der korruM nichts beständig sehe / als die Unbe¬ ständigkeit; aus Liesen Ursachen haben Unsere alte Dichter sie entweder in dem Mondschein Mgebilder / mit der Züschrisst: NimtMZu/ uno ad: Und wann rin neues Liechteintritt/ stehet man das Alte nicht Mehr. Sob cher Mondlichen Eigcnschaffc ist unser vorhabender Glücks-Wechsel sehr UN- terwyrffen / als die hinnachgehende Behspielen genugsamlich erwciftn wer¬ den. Andere aber haben das Glück gemahlet/ als eine nackende und blinde Frau/ mit verbundenen Augen/ste¬ hend auf einem Rad / oder auf einer Welt-Kugel/ Liesichimmer Umkehre/ und nimmer still stehe / habend in ei¬ ner Hand ein Horn voll Gelds / Kro¬ nen und Scepter/ so sie unter die Leuthe ausschüttet ; Mik der andern Hand reisse und ziehe sie zu sich anderer Leucht Beutel/ Gelder/ Gold/ Hoabschaff- ten / Rechten Und Herrschasstcn Der Mähler zwpeiies hat die kvmwgm Nicht stehend auf dem Rad / sondern Ggg g sitzend Neun und Achtzigste Hede. 602 sitzend entworffen: Auf befragen/ warum? Antwortete er: Dieweil die kormna auf einer Stell nicht könte oder möchte still stehen bleiben. z. Das Rad erinnert mich des 8e- solln8 eines Königs in Egypten: Die¬ ser prangete auf einem güldenen Wa- gen / welcher nicht mit Rossen / son¬ dern mit vier gefangenen Königen be- spannet ward. Aber einer von diesen unglückseeligen Königen warffe immer¬ zu feine Augen nach dem Rad / wehe- müthig selbiges anfchauend: Dessen Urfach verlangte Lclollres zu wissen/ fragend: Warum er sich so offt um- fthe? Er antwortete: Ich schaue den schnellen Umlauff des Rads an / da¬ ran sich das Oberste geschwind hinab kehret / und zum allerüntersten wirfft/ und erinnere mich dabey unsers Glücks. Welche bescheidene Antwort der König zu Hcrtzen gefastet/ und sie alle vier frey undloß gelassen. wie das Rad/also das Glück/ Erhebt sehr viel / und stürtzek/ Jems Gunst / und Gnaden- Blick/ Betrübt mehr / als ergötzet. 4. Die Stürtzungen der Grossen / je klärer sie uns dieses Glücks-Rads unbeständige Beweglichkeit vorspieg- len / je stärcker beweisen sie/ daß des Glücks Erb-Folge seye das Unglück; und daß kein Staats - Gebäu für deren kum fest genug stehe / beförderst wann es auf dem schnöden Sand menschlicher Klugheit allein gegründet ist. Wer ist jemahlen höher an das Glücks-Rad kommen / als derjenige / der da sagen darff: korcunX lubncum nunqugm P3ÜM lum : Ich habe an mir den Glücks-Wechsel nie er¬ fahren- Und dieser wäre kol^cE^, ein König zu^mo, welcher in seinem gantzen Lebens-Lauff nicht eine eintzi- ge Stunde zu zehlen wüste / die ihme die klare Sonne seines Glücks nur mit einem Wölcklein einiger Beschwernus verhüllet hatte: Sein Land wäre ruhig / fruchtbar und reich ; Seine Unterthemen einträchtig und willig; die benachbarte Printzen hielten ihn vor ihren Schieds-Mann; die Bunds¬ genoffene erkenneten an ihme ihren Schutz - Herrn ; Keine Gewalt des Kriegs jähe er in siunem Reich jemal len / und an statt der Siegs - ZweG sammlete er dieFrüchteemes bcstam) gen Friedens. Und weilen er menM len einiges Leyd oder Glücks-UmweM ' lung / weder am Leib / noch an M Herrschafft / empfunden / wolle er der prüfen seine Standhafftigkell/m sich in etwas unglückseelig mamu'/ um zu erfahren einige Unglücks-rUs wurffe derohalben seinen llebll Schatz - massigen Ring in das t n Meer. Aber siehe Wunder! Aw hernach ward ihme von der Zunfft ein ansehnlicher Fisch vereist in dessen Kopssstuck fände er emen schätzbaren Ring/ und dieser wäre sein eigener / oder wie etliche verm^ nen/ ein noch viel köstlicherer/ am' er hinweg geschmissen, König in Egypten / sonst desE' Freund und Bundsgenossener / ast, dieses hörete / schrye überlaut: rcor rui! mala cnim lors Du erbarmest mich i denn Unglück wird augenblicklich.'^ gen. Beweinte also sein E.K Glück / und wollte auf keine mehr mit ihme einige GememM' ,j„ haben / unmüglich erachtend / so unmässige Glückseeligkeit / nen um desto unglückfeeligern AW haben solle. Ein solcher Glücks führet zur Stürtzunq. Ist a»m diesem Glücks-Vogel / wie wahrgesaget/ ergangen. Dann craceg , kurtz hernach/ ist nicht allem st dem Persischen General oro-^ dem Thron gestürtzet / und m l < ^/ Angesicht seine Königliche GcAM (/ samt den Kindern niedergefKmv sondern auch sogar sein unman^Me, liches Leben / mit dem allerM» ligsten Todt / an einem stE (Nullius , Oommollu8. and Kayser und Könige / denen zwar groß/ aber viel grösser das war : l-ullic rebu8 in NumanlS Lc rilum Ocmocriri llccu Üerac r perac: Es spielet oder lrt^ek mehr das Glück mit den ^in- Glücks - Wechsel. 6o; ^mdery / und weiß meisterlich ^as Eachen vemocrici zu massigen Air dem Trauer < Zeiger bteraciiro. ^ehe nun / und traue dem Glück/ des- A Schooß ist eine Gruben / dessen Muh seynd die Dornen / dessen Heuch- LM) ist ein Betrug / dessen Steigen ist Meigen. Wer kan sagen / ich habe M Lauff/ so mir das Älück gegeben/ MW meinem Wunsch vollendet ? Las- b uns darum fragen alle/die glückseellg '-hu gewesen. Ich übergehe aber dle Urönten Häupter/ (denn bilden sie Men ein ihre Glückseligkeit / wie sie ruMer wollen) somanglen doch ihnen M Verdruß / Mühe und Sorgen / wann sie sonsten ihre Staaten / und Mterthanen zu erhalten / und wohl zu Mieren gesinnet seynd. Aber laste fragen einen Lejrmus, deme nichts Mngelte Kayser zu seyn / als der blosse Aanien / wie oben gemeldet worden / Aid weilen er auch diesen von dem Mck erzwingen hat wollen/ hat ihm Asses den Rucken gezeigt / daß er des Mysers Thron nicht bestiegen / und Men Gewalt verlohren / mit seiner Utid der Seinigen ewigen Schande. Lasse uns fragen den Welt berühmten Msarium, welcher durch die herrlich. lieSiege seinem Monarchen die Cron Mgesetzt / den Kaysers-Stuhl beve- «m/ und gleichwol endlich zu einem Minden Bettler worden ist. Lasse ^us fragen den glück-und unglückseeli- N Thomas von Cromwel: Sein Mer ist ein Schmied gewesen / er Avst war wegen seines guten Ver¬ sands bey dem Cardinal Wolsey wol Man / und nicht weniger / nach Ab¬ weg des Cardinals/ bey dem Komg/ M zwar erstlich als Komgltcher i!^h/ hernach geheimer Staats-8e- l'Mnus, weiter ein Ritter des Hosen- Ms / folgends Bewahrer des ge- Mlnen Siegels/nach dem ein Konigli- Mr Statthalter über die Geistlichkeit/ Uar ein Graf von Lklcx, endlich ein ^Atzler in Engeland: O Glück! aber M D schnöder Wechsel des Glücks ! /Acher Mißgunst hat den Cromwell ^' gestochen bey dem König / und des AU Verraths verdächtig gemacht, rasses einige Unglück hat alle seine vo¬ zu Nichte geschlagen. Lasse uns tra¬ gen den vorhin gewesten LoncNim, ei¬ nes Florenrinischen Secre^n Sohn/ hernach gewordenen Marggrafen von und zu Mcre. Laß uns fragen diesen vornehmsten Staats Rath / diesen Kö¬ niglichen Statthalter in der k-ccsrche. und nach Ableiben des alten Königs er¬ sten Hof-. Herrn und Marschallen in Frankreich / welchen das Glück so schnell aufgeführt / daß seine Hoheit und Niedrigkeit kaum durch eine Mi¬ nuten unterschieden: Er vermochte alles bey dem jungen König / und der Königlichen Mutter / beyde Hertzen ruheten in seinem. Er wäre so reich und mächtig / daß er dem König eine Hulffe von 2ZOO. Lütticher/von22oo- Frantzosen / von 800. auserlesenen Edelleuten/ die um seinen Sold diene- ten/ angctragcn und dargebotten. Er unterhielte jährlich über iOo. Frantzö- sische Edelleuth zu seiner Aufwartung/ und aus Ubermurh pflegte er sie zu nennen Lojons 6e Mille francki; Lcc. von tausend Frantzösischen Gulden / dann soviel gab er ihnen zur jährlichen ken- 6on: Seine Hulde spielte einen Ab¬ gott bey Hof: Die Fürsten vom Ge¬ blüt galten wenig / er allein wurde angebetet; in Summa/es schiene/daß in dem z^ncrL gantz Frankreich lebte und athmete/ und das Glück sich schon abgemattet habe/ ihn weiter und hö¬ her zu bringen: Dahero käme die Zeit zur Abwechslung / allermassen feine Abwesenheit von Paris/gestattete dem Marschall von ruynes, ihn bey dem König in Verdacht zu bringen / und verschwärtzte ihn dergestalten/daßder König einwilligte/ ohne Untersuchung der Sache / dem^ncrc, der ohnedem einen allgemeinen Haß über den Hals trüge / entweder in Verhasst zu neh¬ men /odervom Leben zu bringen. Das Letztere ist angegangen / und fände der Unglückselige unter seinen soviel tau, send Gunst - Dienern und vorigen Freunden keinen einigen / der ent, weder seine Unschuld vertheidigte/oder die Raserey des Volcks / so sie ob des /^ncre todten Cörper ausgoffe / ver¬ wehret hätte Also verkäst auf einmat einen das Glück. Lasst uns fragen je, M hohe Cederbäume/ die von der Axt Ggg g 2 des v»,, »»,»» , ..s nen vom Eyter und Wuft solche s reinigen,/ übergäbe/ sie aber HertiU ihren Wascher- Lohn abgefordert; war so viel Gelds nicht Vorhanden' daß man das Jngewatd Hatte wE auslösen / sondern der Fischer / das Schifflein gehörig war/erbE te sich / nnd gäbe den Weibern el^ LesalZenen Fisch. 6. Seynd das die VerehrunE sagt der Hertzog von Biron zu sc^., König Heinrichen / die für einen rühmten Kriegs Helden / als er der das Königreich dem König Mv nen / der Cron versichert/ alle b'M lichkeiren in der Erste ausgestandcu^ Leben m so viel Schlachten nicht v. achtet: Funffzehen mal mit dem geschlagen/ allezeit obgesieget/ unob> ne Treue mit Blut bezeuget? dann der König seines Ruhm-SpA^- wie ec ihn zum Hertzogen des Kou o retchs gemacht/ und dieser sich ist bedanckte/vergessen? Mein wegen seiner Tapfferkeit und wohl einer Crone werth! E 's hats vergessen: Ein hergeloM-k ün hat des Königs Obren also schwatzt/ daß er vergessen/ m sehen/ undgeglaubet/ was rr an ron nie gesehen hat. Er muß c 604 Neun und Achtzigste Rede. des Unglücks gefallen / (versiehe) viel ten in Franckreich / ein Marschall 1000. andere Favoriten v mächtige Luyncs zu dem König Ludwig oen Staats- und Hof - Herren / ob sie den Drcyzehenden. Ist das/ sagt bu^' Lauff/ so ihnen Das Glück gegeben/ dieKepucacioo und Hochachtung b nach ihrem Wunsch vollendet haben? Königs? so gleich einen / den er yem Es widerspricht / es verneint Graf geliebkoser / Hertz und Seele anver» von LucicinZam, Graf Lüex, neben trauet / Morgen aber des Lands unv hundert andern in Engeland; Luhnes, Hoffs verweiset; den er Heut so HU Lrron, ohne Speiß und Tranck/ ohneMro ohne Erkandtnuß abzehren. O sches Glück! Aber mehr ungerE und undanckbarer Kayser! also beB^ sichofftermal/daßgewaltig-grosse/^/ ruhmwürdigste Verdienste zu sehr übel belohnet werden: Aber komt solches nickt (sagt cominLusM zeit aus derjHerrn grossen UndanssU, keit/sondern aus Mangel deren selb!' . so solche Dienste geleistet haben / Jndeme sie sich aus grossem untM'. ltchen Ubermuth / und FürftelluM rer Verdienste/ gegen ihren Herrsauw ten/ und denen andern Staats-E^' s, ten/ungebührlich erzeigen. Aller^' sen sich auch der Welt berühmtes batische Held / d^icigs, Graff von^ des Kaysers l.copo!6i vornE^ Staats - Minister, und Hungan,^^ Feldherr / kurtz vor seinem auf Jagd unglückseeligen Todt / bcy Kayserlichen Hoff zu Wien sehr "b § sehen und verschlagen hat. Dann Pochen / Fürbrecken/ Verstosses ein Königlicher Magen nickt a^ ' nicht so leicht verdauen: sondern M a nicht weniger ein jeder hoher ter / gleichwie die Rechensckafft - Thaten dem Louvergin zugeben / auch die darvon entstehende und Würdigkeit / nicht auf seme sel / sondern auf sein des AüW/woher alle Verordnungen und E wltungen herfliessen / willfährigst und die darvon pr^cenckren- s! Vergeltung nicht mit der Unbe- Moenheit zu begleiten / wohl aber in höchster Demuth zu der Herrschafft Wrgnadigsten Füssen zu werffen schul- 'g. Nenekciurn expcobracum, 6c male- ^lurn l-eprob^cumd Widriges Falls ei- l aufgestoffene Wolthat/ wird ver- dessen/als eineMissethat. . lr. Aber von der Farberechkzu re- wer wird zwar aus obgcdachten Machen Zumuthungen / und betam -Aen Glücks-Abwechslungen anderst Messen / als daß die unversehene Zu- M viel thun können/ und auch würck- N vermögen/das Glück des Men M entweder empor zu bringen/ und /.vermehren/oder gar zu schwächen/ M zu unterdrücken: Als erstens die ?uegenheit/die eine Seele ist eines je- Mwohlmusschlagenden Vorhabens: lj Mach die natürliche oder gewalttha- A Hinwegraumung der Feinde/ oder i^Nach- (Liffrer/ durch deren Ablei- nicht allein die Stellen erledigt/ Mern auch die Gelegenheit zu schm M benommen wird. Beforderist aber Gnade und Liebe des Fürsten/ dann ?sse ist mächtig / einen nicht Staffel- sondern plötzlich in ein grosses .."sehen/ Reichthum und Ehren-Stuhl N bringen / gleichwie auch der Ver- Verdacht/und aus diesen dreyen herfür-- schiessende Haaß und Ün- »^vermögen in einem Huy/offt un- s^ört/ den ansehenlichstenMann zu XjM- Nichts destoweniger wann man En noch etwas reiffer nach', d Mn soll / so wird es stch befinden/ bc? rechte Gebrauch oder Mißge- dieser äusserlichen Zufälle/ Mvt weniger zum Glück einen besom He? Vorschub / als zum Unglück ei- rMvvfehl folgenden Sturtz Fall be- Ich erkläre dieses in einem r>. vwiel. ^Ivnrus 6e dient dat^ gecki ^ichwie dieser hoch in dem Glück siegen / tieff ist er hernach in das chIuck gefallen; Er hat ein herrli- axjAvrächtiges/ und glückseeliges Leben / und ist endlich um sein Ehr " Gut komknen/ und in einen schmäh¬ Glücks-Wechsel. 607 lichen Todt gesuncken. Ich erwäge erstlich die äusserliche Zufälle: Diese waren erstlich sein Adel / dann er wäre vom hoben Stamm / aus dem König¬ reich ^cr^onien gebürtig / und vom ziemlichen Anhang grosser Freunden und Verwandtem d.renviel der Pabst LenecMus, einer aus dem paus l-unu. gar wohl wüste zu finden / und noch mehr zu machen. Seine Jugend hat¬ te /Uvarus in Gksellschafft des jungen Königs in Castilien / dessen Lieb und Hulde er dardurch gewonnen / zuge¬ bracht / und war ihm ein grosser Vor¬ schub zu dem allergrösten Glück: Dann der König schenckre diesem seinem Lieb¬ ling viel Golds und Silbers / viel Güter und Herrschafften / mit grossen Hoheiten ; Dann der Reichthum ist bey diesen verderbten Zeiten der erste Grund eines hoffenden Glücks : Und ein Reicher wird allzert geachtet / wann er auch biß zum Maul in Lastern ste¬ cket. Hernach machte er ihn zum Gra¬ fen von St. Stephan / und gleich dar¬ auf Lonnetisbel von Castilien/ so eine weltliche nechst an der König¬ lichen Würde/sehr und viel einträglich/ und von grossem Ansehen ist. End¬ lich / weilen der geistliche Ritter- Stand in dem Königreich Castilien viel Frey - und Hoheiten geniesset / so bat auch der König seinen ^vm-um dißfalls den Ersten und Grösten haben wollen/ verschaffend / daß er der Groß Or- bensmeister von St. Jacob wurde. Dieß alles zusammen genommen/ wäre ja nicht allein ein äusserlicher Zufall zu einem grossen Glück / sondern das Glück sechsten; anerwogen dieses un¬ ter der Hulde und Liebe seines Ober- Herrschers allzuwol befestiget und ver¬ sichert war. Dann es wäre ihm nie¬ mand im Weeg / niemand gleich: Al¬ lein daß der König noch drey andere Reichs, Grosse ziemlich viel schätzte und liebte / nemlichm den Ertz Bi¬ schoffen zu loleclcr, den O»cnrliu8 Lä- riilus, und den Peter von ^cuns. Aber gleichwie der /eivarus in allein seinen Beginnen sehr verschmitzt und verschla¬ gen war / also beembsigte er sich im Kurtzen/diese drey Sternen von seiner Sonne/ dem König/ hinweg zu brin¬ gen/ auf daß er allein (wie es auch ge¬ schehen) That ein Luna oder Mond- Schein/ den völligen Glantz und Gnaden- Ein¬ fluß/ von dem König/ als seiner eini¬ gen Sonne / an sich ziehen kunte. So¬ viel von des^lvari seinem ungemeinen Glück. 14. Aber ich erwäge zweytens / wie etwa dieser Glücks-Günstling / und zugleich höchste Staats - Beamte in Castilien/ derKöniglichenHulde/die ihme ein so grosses Glück zuwegen ge¬ bracht/ gebraucht habe. Ich befinde in den Spanischen Geschichten / daß er die Staats-Klugheit / samt allen ih¬ ren Grifflein / in dem höchsten Grad/ und als ein Eigenthum oder andere Natur besessen/wie auch in der Kriegs» Kunst / die Gesetze auch denen erfahr» Nesten Kriegs - Obriften geben kunte / devorab aber wäre er von der Kaust/ Groß und Starckmüthigkeit nicht ein minderer Held / als ein grosser Staats¬ mann von seiner Weisheit und Er¬ fahrenheit ; die Hof-Rancke stunden ihm von Nütur wohl an; er wäre schertzig/ und wüste zugleich die Zunge zu meistern/ ermischeteden Schimpff Mit Ernst/ das Honig mit Gall/ und wurde innerlich bedeckt / äusserlich auf¬ recht. Es klagte Anfangs Niemand wider seine Statthaltung / die Hof¬ statt versähe er herrlich und prächtig/ die Reichs -Gräntzen klug und vorsich¬ tig / die Länder mit guten Beambten/ die Renten mit genauen Einsehen / die Unterthanen mit allem möglichen Le¬ bens - Vorrath: Summa / er zeigte sich seinem 8ouvram treu / embsig/ un¬ verdrossen / gerecht/ und liebbar: Und so lang währete das Glück; ^ivarus verblieb auf dem Gipffel aller erdenckli- chen Ehren / und des Königs Hertz ruhete in dem seinigen. O wol grosse Vergnügung! i z. Hingegen lasst uns zum dritten erwägen/ wie etwa auch das Unglück dem^ivaruL so nahend an den Rucken kommen ist. Wie bist du von dem Himmel gefallen / ich frage dich Mit dem weisen Sprach / du schöner Mor¬ genstern? oder vielmehr du hell-glän- tzender Mondschein ? dann du bist vom Geschlecht l.uns oder Mondschein: Wie har dir die Sonne deines Glücks/ 6c>8 Neun und Achtzigste Rede. schehen) als mit Namen und in der will sagen/ der König Johann / Liecht entzogen/ und das Gmü ¬ dem Leben ausgelöscht? Es antwo' tet der Spanische Gei« Schreiber: Gleich damahlcn/ wu in seinem Gemüth allzu hoch B W andere zu verachten/ des Königs« zu mißbrauchen / und von demunn sigen Glück den Sod des MEL überkommen / angefangen. , /U vgrus hatte erstlich denKömgm seine zwey nächst-versippte Ptmv f und Vettern / die sich an aufhielten/so weit verhetzet / daß er Printzen Johann vom Hof^!/ schafft / und den Wintzen um daß er sich mit des Königs ster / ohne sein des Königs Bem 2 ung / vermählet / in die Gesims zweymahligLeworffen. Dieser hernach erlassen / und mittelst des - nigs mit dem ^.lvnrus versöhnet/^ diese Versöhnung schlüge in e>ti Krieg aus / und gierigen schon mächtige Kriegs - Heere von vey". Seiten aneinander / doch wurde Streit hingelegt / vermittelst derM niglichen Prinzessinen und Genius nen / und im 5. jährigen Stillftasm Waffen / wäre kaum der Verglel« hin geschlichtet / daß König JÄ2 wiederum die zwei) ^rraZomsche tzen zu Gnaden und nach Hof nommen; aber es verbliebe diesen der /Uvarus immerdar ern , gdttischer Apffel des ZwiettE^ Dann um wieviel der König liebte ^!vsru5^ um soviel verhasseten E Printzen / zu welchen sich auch ELtl gen hat der Kron-Printz und r- des Königs von Castilien / und vao ein greuliches Ungewitter arn .. Hüls des Hof- Lieblings Dann endlich das Blut ist W 7^0 ser / und muß ein dritter zu zu Nichte werden / als daß das Blm verschaumcnsoll. , . 16. Das Unheil brach rn Krieg aus / und wurde unverio der König mit seinem ^ivsru5 mw lein in die Flucht geschlagen / ist zugleich in der Stadt hin er flüchtig eingezogen/ von Königlichen Printzen und Prmzeu^^x des Geblüts belagert worden. 0 § Glücks- Wechsel ^Belagerung ereignete sich / daß die Mntzeri und Prinzestinnen heimlich " dle Stadt gelassen worden / gantz Missend des Königs und seines ersten vtqatsMilMers. Siegiengen gerad/ Mr gantz friedlich / doch wohl ver¬ wert / zu dem König / und nach ge- Kanem Fußfall ruffeten sie um die m- ur wider den^ivarus.als einen Feind W Königlichen Geblüts / als einen Anniaffer der Königlichen Macht / als Mn Urheber dieses verderblichen Zn- Wuschen Kriegs / und baten vor ?Dtc / ihn in die Gefangnus zu se- U/ und von allen dergleichen Frevel- ein Nagel steibt den andern herfür; Massen wir Keses an vielen Fürstlichen Höfen vor, Kn und noch alle Lag sehen und ersah» oon. Ich zeige wiederum dieses in er» lstm doppelten Beyspiel: Es beschrie¬ be der Graf Ulrich von Cilli / ein Vet- sor des Königs bsckislm, und sein erster Aaars - Minister. die Oesterreichhche Ms - Grande nach Chor - Neuburg/ (ein nnmeir Wien da- selbst er ihnen / in Gegenwart des Kö- und dergleichen mehr / brachte dec Ey, Kgs / zur Abführung der Böhmischen zinger vor / und entzündete also die Heise nach Prag / allwo er die Cron ^fangen sollte / eine Land-Steuer kilegte Dieser Graf voll Hoffart dud Geizes (wie ihn der Oefterrcn Asche Geschicht-Schreiber beschreibet) Agierte den König und alles / und war stn Herr seines Herrn / unterdrückte M Adel / verliehe und verkaufe ums Geld die Aemter / und sogar geistlu Ke Prälaturen/ unterhielte zu seiner Versicherung mehr Leuthe/ als der Ko- kg / und zielete mit allen setnen.An- schlagen auf den schändlichen Eigen¬ nutz. Dieses verdrösse die Land- Stände / insonderheit emen / Ulrich bonEnzing/ (welchen eben von dieser stelle der Graf Cilli/ als des Königs kchster Verwandter / verdränget ) vtrd dahero auf alle Weise / sich zura Km/Gelegenheit suchte. Wie er nun solche bey diesem Land-Tag gefunden haben vermerckte/ und die Stande ^f beschehene Anforderung zu erklä- en Bedcnck - Zeit genommen / beneffe E? einen Ausschuß von solchen Land, Herren / von welchen er wüste / daß ne ihme hold / und dem Grafen gram chären zusarnmen/ und gabe ihnen ftl- Nteynung zu verstehen: Der Graf ^äre nur ein Frembdltng/ und mässe- ^ltch an / die Lands-Stande ärger A Sclaven zu craLllren / den König ^ver Aber als einen Gefangenen her- A zu führen / die Stände wären von ?uen Berathschlagungen ausgeschlof / tzer Graf waltete und handleke er wollte / und maffete sich des ^«»WMacht an/zumNachcheil dir vechsel.6ii Länder/ die Steuer-Gelder kamen dem König nicht zu / sondern der Graf verwendete sie zu seinem citlenPracht/ Gastmahlen / Concubinen/ und de, ren Aushaltung / die denen Ständen feind und gehässig seynd; er treibe oft fenbahre Kcamerey mir geistlich- und weltlichen Aemtern; er ziehe hervor alte und vor vielen Jahren verübte Verbrechen / straffe die unschuldige Nachkömmlinge darum / welche er wohl begütert wüste / mache ihnen Processen der beleidigten Majestät halber / darauf der Todt oder Lands- Bann unausbleibend folget; Dieses/ Graff keine andere Zuflucht mehr/al von dannen / und aus der Stadt W bald zu begeben/ so er auch unvecM lieh gethan/allein mit vierGefahrw' da er doch in feineinSold viel Hundt" hatte. . 2Z. Wann ein Groll in eine offene liche Thätlichkeit ausbricht/ ( wleov' gemeldter massen bey demEyzinger// so gehet es ohne grosse Veränderns nicht ab / (gleichwie mit dem GrE von Cilli geschehen) wobey aber AI berTheil/so seinen Gegentheil derE ren und Glückfeeligkeitberaubt/ der Eyzinger dem Graffen vonCE than) sich selbsten darüber in äE stes Unglück stürtzet/ (als derA)' zinger bald erfahren.) O unerhE Glucks - Wechsel! Höre Wunder wen- Leser! ' 24.' Dieser Ulrich Eyzinger:^ nach Bannisterung des Graffen von Cilli vermeinte/ der Hahn im Korb vev dem König Ludwigen zu seyn/ E viele und grosse Anstösse / dann E gratz von Planckenstein machte erstlich viel Verhindernuß / wiav*^ dieser von dem Eyzinger endlich h rergangen ist worden. Doch kury käme nach Prag Albrecht vo Eberstorff/ welcher dem König irn^ men der Land - Herren andeutete/ A. daß die/so Eyzinger zu den AeE^ befördert/ selbigen also vorstüE' daß / im Fall nicht etwas anders *., mit vorgenommen würde/ eine rung zu besorgen wäre: Welche tung des Königs Gemüth dermE verbitterte/mit Erzehlung der KlE vieler Unterthemen; daß der KA'i den Eyzinger zu verhassen aMb^ gen / und ihme zu Trotz den 2von> gangvon Waldsee zum Lands-P^^ mann über Oesterreich verordnet d".' Selbiger bekäme die Vollmacht / * Regierung zu Wien mit andern sonen zu besetzen / so er auch Aber seine Vollmacht erweiteren hatte auch den Rath/ und die Obrigkeit daselbst erneuret/ und Bürgermeister abgestellet/und em andern/ der Stadt Kreyherten Z» der/an dessen Stelle verordnet. Wiener dergleichen Verfahrurrg ung wohnet/ schickten heimliche Boren^^ 612 und Achtzigste Rede. gethan/ und dermaleinst gesehen/ wie er als cm Herr unter einem andern Herrn so lang gestanden/ und besser seye/ stch einer Person zu müssigen / als eine so- thane getreue Vermahnung seiner ge¬ treuesten Vasallen in Wmd zu schla¬ gen : hat so gleich in die Abschaffung des Graffen gewilliget. 21. Des andern Tags / nachdem der König in Wien angelanget / ver¬ legte Eyzinger hermlich l ooo. gewaff- nere in die Kirchen nechst am Hof/ mit Befehl / daß sie auf gegebne Losung hervor kommen sollten: Er liesse auch andere mir verstecktem Gewehr in dem Königlichen Hoff aufwarten. Auf diese Verordnung gieng er mit etlichen Landes - Herren Frühe Morgens zum König/ der Graff aber käme spater: Jedermann schwiege Anfangs/ biß Ey- zmger auf Zuwincken des Königs mit wenig Worten dem Graffen auf Be¬ fehl ihrer Königlichen Majestät an¬ deutete / daß er Graff forthin seiner Majestät Beywohnung/ Rath und Hoffs müstig gehen sollte. 22. Der Graff antwortete darauf gantz behertzt/dieses wäre des Königs Meinung nicht / dann er versehe sich eines bessern zu seiner Majestät. Ey¬ zinger aus tragender Fcindschafft/ daß er ihn nicht seines Gefallens / mit den Königlichen Einkommen walten las¬ sen / habe diese Glocken über ihm ge¬ gossen ; deren Klang aber mit seinen treuen Diensten nicht übereinstimme: Demnach bate er/ seine Majestät woll¬ te nicht der Feinde Haß/ seinen Ver¬ diensten vergelten/ noch die Königliche Güte/von der Verläumbder Boßheit unterdrückt seyn lassen. Der König stunde darüber lang in Gedancken / Eyzinger aber aus Forcht/ der König möchte umsatteln/unterbrach dasStill- schweigen mit Liesen Worten: Was er geredet / hätte er aus Befehl des Königs geredet/ welches seine Maje¬ stät/ als zugegen stehend/ bezeugen köne. Darauf der König sagte: Eyzinger hat geredet/ was mein Befehl / Will und Meinung ist. Darauf ist schiex ein Aufstand wider den Graffen ent¬ standen: Der Hofware voll/aus Ver¬ anstaltung des Eyzinger/ mit bewaff¬ neten Krtegs'Leuthen: Also fände der dm eri, kon Kö gat ver Hc na! da Rr wt tel ftk de G m rr ui v, gi ff d, 8 in zi g h t r ansehnlichen Gefährtschaffr gen Wien bald kommen / und sich bey dem König anmelden lassen. 26. Diesem zu folge/ nähme Graff Ulrich tausend Reysige / und zöge auf Wien zu. Der König ritte ihm biß vor die Stadt entgegen / von allen Hof-Leuthen/ auch vielen Land-Herren und Edlen begleitet/ deme die Burger- schaffc nachfolgete. Also zöge er gleich in dem Triumph wiederum ein / der vorhin ins Elend / gantz betrübt/ un¬ ter vielen Schmäh-Worten heraus hat gehen müssen. Ein mcrckliches Beyspiel des Glück-Wechsels! Eyzm- ger hingeaen muste vor demjenigen fliehen / den er zuvor gejaget;Zhme den Orth wieder raumen/ davon er ihn zuvor verdränget; und fallen/ indeme jener stiege / den er zuvor im steigen/fallen gemacht. Alldieweilen/ gleichwie der Graf bey einem Thor ein- zöge / also zöge der Eyzinger bey dem andern hinaus/ sich freywrllig und sel¬ ber des Hofs verweisend. Diß ist ein Exempel ohne Exempel/ und ein Glücks - Wechsel ohne Vergleichung! Welcher Spiegel wird die Veränder¬ lichkeit des Glucks natürlicher vorstel¬ len / als dieser? welcher ist jemahlen wiederum prächtiger erhebt worden / als dieser Graf? welcher ist augen¬ scheinlicher in die Gruben; die er einem andern gemacht/gefallen/ als Eyzin¬ ger? welcher Schau-Platz wird die Welt zu mehrerer Verwunderung bringen/als dieser? 27. Eines andern Schaden ist un¬ ser Lehrmeister/ aber unser eigner Schaden ist nicht allein ein Lehrmei¬ ster / sondern ein immerwährender Klopffer des Hertzens/ der uns unaus- setzlich vermahnet / sich so wohl mit eignen/ als frembden Schaden witzig zu machen / und nimmer in das Un¬ glück zu ftürtzen. Dahero koitus in dem ersten Buch weißlich schreibet/ daß die Vernunfft und Natur dem Menschen zweyerley Mittel vorge- stellet / wodurch sich einer vor Scha¬ den hüten kan. Als erstlich durch ei¬ nes jedweden seinen eignen Unfall/ hernach durch das Unglück eines an¬ dern : Bcyde Arten hat offtgedachter Hhh d Z Graff _ Glücks-Wechsel.__61 z den Graffen Ulrichen von Cilli / und treulich vermahnende/ er solle mit einer erinnerten ihn / daß er in die Stadt .. kommen / und auf alle Weise um des Königs.Gnade sich bewerben sollte / Ade ihme darbey nach Genüge zu verstehen/ die Uneinigkeit unter denen Dof-Herren / und des Eyzingers zü¬ ndendes Unglück. Dieses thaten sie Mrurn/ damit sie an dem Grafen einen Ducken haben möchten / etlichen Ge¬ waltigen/ denen ihre Stadt-Freyhei- N zuwider waren/ sich entgegen zu letzen. 2z. Dieses war dem Grafen eine Haupt-zufällige Gelegenheit/ sich wie- ^um in den Sattel des vorigen Glücks zu schwingen / es fiele ihm auch unsthwehr/ die Gemüther vieler Land- Herren ihme geneigt zu machen; tn- veme Theils derselben / wie zuvor be¬ ehret/unter des Eyzinger Regierung nicht loben wollten / und dannenhero vor ndthig hielten/ ihme einen entge¬ hn zu setzen / und seinen Ubermuth zu taffeln. Weil sie nun der alten/ mit vem Grafen von Cilli gepflogenen Freundschafft sich erinnerten/ auch kei¬ nen Mächtiger» wüsten/der dem Ey¬ zinger könte die Waage halten: gien- gen demnach sie zum König / und ga¬ ben zu verstehen / Eyzinger hätte den Grafen von Cilli durch Schmach um tergedrucket/und allein ausNeyd/ da¬ mit er in dessen Stelle tretten möchte/ vom Hof getrieben. Es seye gleichwol der Graf von sonderbarer Treue / Er¬ fahrenheit/ und Geschicklichkeit/ jeder- berzeitbefunden worden/deren man sich bey gegenwärtigen Zeiten wohl betra¬ gen könte: Der König hörete gantz gern dieser Land-Herren Vorbringen/ erinnerte sich gar wohl des Grafen/ als seines nechsten Bluts-Verwand¬ ten voriger Beywohnung: entrüstete stch aber um desto mehr / wider des Mngers Aufblasenheit / gegebner Verleitung/ und zugleich Verhetzung/ emen solchen vornehmen Herrn / als ber mit Königlichen und vielen Fürst¬ lichen Häusern versippt war / von sei- Mm Hof zu verstossen. Als die Land- Herren dieses mercketen/ gaben so gleich dem Grafen durch Bottschafft kmen umständlichen Bericht alles des- len/ so hey Hof sich ereignet hatte / 6 l4 Neun und Achtzigste R ede. Graff Cilli mehrmahlen in seinem Le- Hof unter dem Verwandt einer Btt den erfahren. Er hat mit feinem eig. mn Unglück lernen können/dem Glück nicht allemal zu glauben / und dessen Tücken nicht zu trauen; Er ist vom Hof selbst verwiesen worden / und hat grosse Schande ausstehen müssen. An diesem Eyzingers Hochmuth und üblen Regiment / hätte er sich / als mit fremden Schaden/ zur Genüge sollen witzigen lassen. Es hat aber bey» des bey ihm wenig ausgeben: Er kunte feinen Begierden kein Maaß setzen/ und wüste fich der Glücks, Bescheidenheit nicht zu gebrauchen. So bald er zum Regiment kam/ war er wieder der er, ste Graff Ulrich. 28. Nach der Böhmischen Krö, nung eifferte auch das Königreich Hungarn nach seinem König; Die Ge¬ sandte baten um die Gegenwart l.3- chsiai, richteten aber nicht viel aus/ dann der Graf trüge einen heimlichen Grollen wider den Uunmaäem, sonsten corvinum genannt/welcher dem Gra, fen zu mächtig war; dann er wäre Königlicher Statthalter daselbst / er hatte in Abwesenheit des Königs alle Festungen in seiner Pflicht / seine Hcl- den-Thaten wider den Türcken preise» te die gantze Welt/ allein Graf Ulrich verachtete (zuwider aber dem allge¬ meinen Gericht) Lorvinum vor dem König: verbitterte sein Gemüth gegen ihm/ vorgebend/ er seye ein meineydiger Mann/der dem Kayser Albrecht/ und der Königin Elisabeth/ alle Treue ver, sprochen/ aber nachmahls dem König von Pohlen beygestanden/ und ihme zur Hungarischen Crone geholffen: Er seye des Hausses Oesterreich/ und sein des Königs Feind: Habe grossen Anhang in dem Königreich: Die Reichs-Gefälle seynd in seinen Händen; Was mangle ihm anderst / als der Name eines Königs? was suche er anderst / als den rechtmästi- gen König vom Brod/entweder durch Gtfft/odcr andereWeiß/ so die Herrsch, sucht meisterlich zu finden weiß / zu bringen. Dem Übel solle man vor, biegen / sich dieses aufgeblasenen Statthalters zu versichern / yach rathschlagung zufodern/ und oen selben sterben lassen/ bey dessen Lele der König nie sicher regierenMw' Dieser Anschlag wäre geschlossen/ave auf Warnung eines guten Freunds der indessen corvmum erinnerte/ nnv'- zu Merck gebracht. Indessen MMtt ten immerwährende Zänckereyen zw schen Grafen Ulrich / und ttunniaäcm: biß dieser nach oewot nen mehrmahltgen Siegen »der v Ottomannischen Sultan eines natürlichen Todts geftorveu mit allgemeiner Betaurung " Christlichen Welt/ äusser des GE von Cilli/ der sich darob nicht al '> erfreuete / sondern so gleich emen u versöhnlichen Haß auf seine W Söhne aus purem Neid und fastete / auch ihnen gleichfalls na dem Leben trachtete: womit er selber zum Todt gefördert. vmer waren reich und mächtig /0, ten grossen Anhang von den garn/ hielten die festen und om, Plätz mit ihren Freunden besty^ gleichwohl vermeinte der Grafi/ . mittler Zeit vom Leben zu brE^ und sodann sich selber / weil , Königs Vetter war / einen und Königlichen Statthaltern garn zu machen. O Gedancken/ werden bald das Glück wancken u y chen! Er wäre reiff zur Straffes, daher so unbedachtsam / daß er fentlich sich berühmte; Er wollte - Kurtzen das Hündische Geschleckt Hungarn raumen: Und schriebe L, chen Jnnhalts einen Briefs st Schwäher / dem Oelpocen / weno , aber von den Corvinen aufgefE und denen Hungarischen M gewiesen / ihme Graffen aber harten Worten vorgehalten./ der Graf auf den cm-vmum haueu wurde von andern Hungern meyr ^ vielen Stichen hingerichtet grad Anno 14^ 6. Und dieses ü traurige Glücks- Wechsel eines M fen / der seines Namens und mens der Letzte war. Aber was' ge ich vom Glücks - Wechsel ist gar nichts; wann du dle Glücks - wechsel. 615 Hängnus GOttes hinweg nimmst: Diese ist diejenige / welche da aller Boßheit das Ziel gesetzt: welche die Straff-würdige in^as Garn bringt/ wo sie wenigstens ihnen einbilden/ da- wit sie nicht zunehmen / wann sie un- gezüchtlget bleiben. Dahero Entferner euch von des Glücks- Alrar / Mit euremwe^hrauch und Vpf- ftrSchein: GOtt ist das Glücke dm betet an fürwahr / Gons? wird euer Glück perMb- Lich se^n. Weunßigfle Kde. UufteWes Wewiffen. I. 'In aufrechtes Gewissen ! wird durch die Gelegen- - heit geprüfet. Gleichwie ' von der Gelegenheit des Bösen viel böses herstam- / also in Ermanglung solcher Ge- Mnheit / kan jederman sich leichtlich Mt der Frommkeit betragen. Bey breiter Gelegenheit sich zu enthalten/ Wret mehr darzu/ als ihnen etliche Einfältige einbilden/ sagtUpliu-» in der Borred seiner Politischen Bücher: M ob schon mancher seine Begierden 'M dem Schein zuzudecken gestnnct/ Mnbahretdoch mitderZeit dieGe- Mnheit seine verstellte Boßheit. 5^0 unter der Zucht seiner Borste- die ihme allen Anlaß zum Bösen A ^ziehen meisterlich gewust / füh- e einen nicht unanständigen Wan- / Wie Hcrcus von seinen füttff er- Jahren der Regierung bezeugt: sobald er aber durch Entleihung des ?Usey8enecX, und seiner Frau Mut- , die Freyheit / und solche die Gelegenheit überkom» l '^/ist^ero zu einem Abentheuer al- 8^sdencklichen Boßheiten worden, vircucis ollenöic occaüo ^'betheuert der güldene Mund hall Eomus in seinen geistlichen Ver- WNungen: Die verstellte Tugend keineswegs bergen bey erei- j. "ver Gelegenheit / sondern ste zieht G-,^ver die Larven der Frommkeit ih/Ad bringt ansTagliecht denGreuel verdeckten Boßheit. 2. Des Kaysers caracallL Stiess- Mutter entdeckte einsmahls ihren zwar zartesten / ( dann ste war die Schönste derselben Zeiten / wie koör- §mus beglaubet) aber allzu unzüchti¬ gen Leib/ ihrem Stiess Sohn / gedach¬ tem LJrscaiia, mir dergleichen anrei- tzenden Gebärden / und sinnlichen Zu- shrechen : 8i iibec, licec : (Ko es liebt/ifts erlaubt. Aber eben diese Lieb und Lust-volle Gefahr verachte¬ te (üargLaü» durch eine starckmüthige Enthaltung / und zeigte der Nach- WeLt/ daß nicht alles erlaubt/was da belieben thut ; auch nichts großmü- thigers seye/als bey bereiter Gelegen¬ heit sich zu enthalten. 5. Dre Sünde hält vor ihre beste Kupplerin die Gelegenheit: Und die Tugend wird nie mehr scheinbarer/als durch den Anlaß zum Bösen. Ihrer viel haben Ursach die Anreitzungen zu fliehen / darourch ihre Unschuld aus der Gefahr zu bringen: Andere hinge¬ gen prüfen ihre Unschuld unter denen gefährlichsten Gelegenheiten / darmit zu erweisen / daß die Tugend über die Boßheit wol obsiegen kan. Die Ge¬ legenheit macht den Menschen nicht schwach/ sondern zeigt/ daß er schwach ist. Und im Gegenspiel / ein aufrech, res Gewissen macht zu schänden die Gelegenheit/ und zeigt/ daß alle An¬ reitzungen unter der Botmäßigkeit der Vernunffk und Tugend dienen müs¬ sen. 4. Diese Warbest wird diejenigen nicht allzu rauh beduncken/welchechie Preiß, 6i6 Neuntzigste Rede. Preiß - würdigste That Heinrichen von Navarra/hernach gewordenen Königs in Franckreich/ als derselbe sich bey König Heinrichen dem Andern zu Hof befunden/ reisslich erwägen. Diesem König stiesse durch ein Ohr . Geschwür eine tödtliche Kranckheit zu / dahero er argwohnete/ daß ihm / gleich wie Kö¬ nig krancisco dem Andern wiederfah¬ ren/ Gisst beygebracht worden wäre/ und bezüchtigte dessen seinen Bruder/ den Hertzog von In solchen Gedancken erforderte er obgedachten Heinrichen von Navarra zu sich / und befähle ihm / daß er den von , seinen Bruder/ sobald er seinen Geist aufgegeben / umbringen sollte / be- mühcte sich darneben / ihn zu bere¬ den / daß dieser Bößwicht nicht un¬ terlassen würde/ ihn und alle die Kei- nige hinzurichten/ wo er ihmnichtzu- vor käme. 5. Hingegen der von Navarra be- mühetesich gar sehr/ des Königs Zorn zu mildern / und führete ihm zu Ge- müth / was dieser Befchl vor schröck- liche Sachen nach sich ziehen würde. Allein der König wollte sich mit keinen Worten/ wie vernünfftig sie auch waren / abspeisen lassen / sondern ent¬ rüstete sich nur mehr und mehr / also/ daß er seinen Befehl zur Stund zu vollziehen begehrte/ aus Furcht/ daß man es nach seinem Tod gantz und gar unterlassen möchte. 6. Bey dieser Begebenheit ist wol zu gcdcnckcn / wie dem von d/avarra um das Hertz ist gewesen: Das Gewis¬ sen verbittere ihme eine solche Mord- that; der Königliche Befehl gab ihm die Sicherheit; die Gelegenheit zeigte ihme dadurch ein Königreich zu gewin¬ nen. Dann an gemeldtcn Heinrichen von diavarra, als nächsten vom Ge¬ blüt/ siele unwidersprechlich die Cron/ sobald diese zwcy Brüder / nemlich König Heinrich der Dritte / und sein Bruder Hertzog von ^icn<;on, deren beyde keinen Reichs-Erben gehabt/ die Welt würden gesegnet haben. Al¬ lem Ansehen nach wäre der König schon aufdcm WeegderTodten / den Hertzoqen aber / seinem Bruder / kunte er leicht darauf bringen/ und also war die sicherste Gelegenheit / sich auf den Thron vor der Zeit zu setzen. 7« Es ermangelten auch sonder Zweiffel nicht viel boßhafftige Stati¬ sten / die diese Gelegenheit vor eine Notwendigkeit gehalten / und den von Navarra zu dervorhabendenMord- that angetrieben haben / vorgebende/ das Glück pflege sich endlichen zu zer¬ nagen mit denenjenigen / die die Zeiten und gelegsame Zufäll nicht in Obacht nehmen. Ach wie wenig Prmtzcn/ sagt der Bischoff von Rodetz (welcher dieses beschreibt in dem Leben gedaA tcnKönigs Heinrichen) würdenwov» diese schöne Gelegenheit haben aus den Händen entwischen lassen/ undwaun ich frey reden darff / wieviel würden dieselbe nicht gesucht Haden! Uno nichtsdestoweniger trüge dieser getE ftnhaffteHertzog einen ÄbscheuE Königs wütenden Zorn / weit enM M daß er sich desselben zu seinem V thulsolte bedienet haben. Kan wol l > mand besser sein Gewissen aufdieProb legen / als dieser Printz? Kan wol Ehrgeitz/der mehr Lob verdienet/B 7 den werden / als dieser ? Wann man denselben / so er mit UngerechtiE vermischt ist / zu massigen weiß / A lieber fern Gewissen ohne Masset M ten / als eine Cron durch Untaten" langen will? Das ist mir ein ohneEremvel. 8- Er folgte nemlich demApE schen Rath des Heil. Pauli/ welch" m der andern Epistel am vierdtt" Satz / an zwcyren Vers stimm N' nnrhcrn emgcrathen: Wir stilen » stgen die verborgne DeckM-nt- der Schänd / und wandlcn/ nicht m «7, listigkeit/ sondern durch Ossenbahruns der Warhcit. Aller,nassen llra IiLc cll, rellimonium con^lco nollrL, Huocl in llm^Iicicace coräi§ > tincerirare Oei, nc>n in üpicnriä car- na!i converläci sumus in lloc munoS- Liefes ist unser Ruhm/das ZeUZ nutz unstrs Gewissens/ dast rrn rn Emsalr des Hertzens/ und n der Lauterkeit GÖrtes/ nicht N' fleiscdücder ( oder Statistisches Weistheit/ sondern in der Onao GMttes unfern Wandel ind" str Welt geführet haben. ZA? Saat" den dec irie )kN cd- >e/ cr- en Hk 1/ ec ^n >n n e- e< e- b n !- 1 e > / l i - : * Verzweifflung befinden sich nicht darin¬ nen ! Diß hat bekennet Dbenus dem Römischen Rath gantz wehemüthig/ nach dem Sturtz Fall 8ejsm,in einem Schreiben / so nicht ungleich war einer offenen Beicht. Dieses haben gesehen die Juden an dem König tterc»6cs. Diß bezeuget Ouiccgrcjinus der Welsche Geschieht. Schreiber/ vom ^lpkonso dem Andern König in d^pel, welcher daselbst viel unschuldiges Blut vergos¬ sen/ und dcßwegen in eine solche Ver¬ zweigung und innerliche Bestürtzung gerachen/ daß er raum den letzten Tag eines eintzigen Jahrs semer Regierung erwartend darvon geflohen ; als em Flüchtiger / den doch keiner verfolget und dein Lebest wird vdk dir hangen. _ A ufrechtes Gewissen. _ 6, 7 fachen hat der H. ^mbroüus an ei- Fürstens! Ach was Greuel / Wust/ «em Regenten erfodert/conlLicmismöc Sorg / Korchc/ Kummer / Angst und ämgcn: Ein gutes Gewissen / und U Zures Gerücht : IHsm proprer ^Um, bgoc: proprer iubclicos Lc vicino;: Ms Gewissen wegen GOtr/und AsGerickr Wege decUnterthanen/ M benachbarten. Ein gutes Ge-. Ut haben bey den Leuthen / und ein Mchtes Gewissen vor GOtt / muß nur m der Sach selbsten seyn eine pure Wißnerey/ Schalckheit/ und wie der SoM sagt / die Klugheit nach dem Misch. An böses Gerücht haben vor ven Leuthen / und ein gutes Gewissen Mr GOtt / ist nicht genug vor einen Menten / weilen er nicht nur ihme Asten / sondern auch andern lebt; sein , das Wort GOttes: Wer die b- Ur suchet/der gehet in derselben F Grund. König Ferdinand in trauet hatte/wie er hernach fi'lber oll' bekennet: Dann es wäre an dem/ das der Kayser auf Einrathunq des (^ar> dinals von 7-ul-non hätte sollen gelan¬ gen genommen werden; wa^.^ gcr ug dg Re Ug! geh der sch^ sch ger _ Gefährliche Zusammenkünften. Stichs - Lonnesigbcl, Hertzog von ^ion- .,0^'-^ > sich nicht zuwider gesetzet/ den König auf bessere Gedancken ^acht hätte. Allermassen hernach s? ^onig ( wie dieses edle Wild Maus dem Garn war ) seine Be¬ ledenheit sehr bereuet/ und deßwe- ^"denHcrtzoqenvon ^omorgncyvom M abgeschafft / und nie mehr zu gnaden genommen/(dieß sey obenhin Medt.) Aber ich kehre mich wieder- M Zu denen zwey Königlichen Brü- ^rrn/ t-erclinanä UNd Larüss. f Dieser wollte sich stellen / und Men Fehler verbessern/ als hätte er "Welchen mit dem kercimancl vorzu- juymen nie in Ginn/ oder vorgehabt/ «nie derowegen/ alle Mißvertraulich- ,,u dadurch aufzuheben/ selber dahin/ M befuge denkerämanchda er eben« W Bett-lagerig war: Vermeinte " >o mit dieser Vertraulichkeit das vo- M Mißtrauen aufzuheben. Aber /-mmunä war ihme zu gescheit / und Me den in die Gruben fallen / der «vermeinthat/ bestellte also/den ksrliam gefangen zu nehmen. Dar¬ aus man dann klar sehen kan/ wie die- Unige Fürsten so unweißlich handlen / Welche sich ihrer Feinden oder MA hauenden freyen Willen / selbst über» Mn/ und ihnen eher Glauben geben/ vevor sie heilig gesprochen werden. Mo Lcarus ist ein arger Fuchs / last Gelegenheit nicht aus / sich zu rä- Mn/oder besser zu besteigen: Cron M Scepter ist über alle Bluts- Mundschafft werth. Es gilt da al- gleich/ Recht und Unrecht. Es hat Mr recht gesagt: man solle sich denen Mden/ sowohl gegenwärtigen als ge- Msteu / sowohl denen Verwandten/ Nach-Eifferern/ eher nicht anver- Men / als man habe sie vorhin in Mn eingefesselt: Man solle ihnen nahend kommen/ als aufdem Todt- : nie neben / oder an ihrer Sei» M schlaffen / als ob dem Grabstein/ Mer welchem sie eingescharret seynd. Lkorcia, Hertzog zu May- sla,?/ ^llre m solchem Fall was vor- Fr^r/und wollte mit dem König in i canckreich nicht mündlich reden / als Und eines fliessenden Wassers/ ans emer mitttn entgvev geschei; Aber es seynd nicht zwey Jahr ver- 619 deren Brucken. Also verglichen sich auch Anno 1660. König Philipp der Vierdte in Spanien/ und Ludwig der Vierzehende in Kranckreich / daß sie auf den Gräntzen beyder Königreiche/ in Person zusammen kommen / und den Frieden / welchen allbereit vorhin die zwey grosse Staatsvon I.ois 6e ttaros auf Spanischer/ und Car¬ dinal kisrsrim aufFrantzösischer Sei¬ te/ gar ausgemacht / und zu Ende ge¬ bracht hatten/zu lolemnillren/ und mit ihrem leiblichen Eyd betheuren woll¬ ten : und ward hierzu erwählet eine kleine Insul/ sonsten die kalsn-Insul (von so viel Fasanen / die sich da auf¬ halten) genandt/ liegend in dem Fluß LMlsos, welche zwischen der Spani¬ schen Stadt konce ksbia, und Frantzö- stschen sc. )O3N äckucr, fliesset/ und die Gräntz Scheidung beyder Reiche ma¬ chet. Nun auf dieser Insul ward in der Mitten ein höltzernes Hauß/ mit einem Saal/zweyen Cabinethen/und so viel Galerien gebauet/in dem Saal waren zwey gegen einander stehende Thüren/ durch deren jegliche diese zwey Monarchen / jeder von seiner Seiten/ eintretten/ und ihre Unterredung pfle¬ gen sollten/das Merck wäre zwar höl, tzern/ aber inwendig so stattlich aus, staffieret / daß es einer jeden Königli¬ chen Wohnung nichts nachgabe/ dar¬ auf dann eine Linea oder Gräntz, Streich/welche die beyde Königreich scheiden soll/gemacht worden/und bey gleicher Eintrettung beyder Königli¬ chen Personen in den Saal/ hat der Cardinal Klarin, und der Patriarch aus Indien / jeder in seiner Sprach/ den Eydschwur abgelesen/ die zwey Könige aber auf die gezogene Linie kniende / beschwuhren den gemachten Frieden / mit lauter Stimm/ und aus eignerBewegnuß faßten sie hinzu: Daß sie mit einander eine ewige Freund¬ schafft halten wollten. Wer hat von dieser Königlichen Zusammenkunfft/ und so hoch-theuren Beschwöhrung/ beförderst / daß solche mit des Königs lN Franckreich / UNd Inksncm leerens Beylager geschlossen worden / nicht das allerbeste/und dem gemeinen We¬ sen das vertraglichste geweissaget? Jii i 2 gan- 61 o Ein und Neuntzigste Rede. gangen / daß dieser Frieden ein Loch bekommen / und wegen einer kahlen ?rLLe6en^Lst derEydam desSchwehr- Vatters Feind/die so freundlich ange- stellte Zusammenkunfft/ zu beyderseits Hertzen-Verbitterung/ die ewig-ver¬ lobte Freundschafft zu einen unaussetz- lichen Krieg/ und so vieler Länder Ver¬ wüstung worden. 4. Eben an diesem Orth / zwischen koocerchiZ, Md 8c. l.ur> M dem Stt0M Lic!Liioq,ist vor zwey hundert Zähren/ mrnlich »465. ein Longrels oder Zusammentritt / zwischen Heinrichen/ König in Castilien / und Ludwigen/ König inFranckreich vergangen; Und es gienge ein grosses Gericht von die¬ ser Zusammenkunfft aus / man hoffte beyderseits viel zuwegen zu bringen aus sothamr Königlichen Versamm¬ lung. Aber diese Unterrede währete nur zwey Täge/ und ehe sie von einan¬ der gezogen/ feynd die Könige so zwi- stig worben / daß sie sich so gar mit Ehren- rührigen Worten und Ver- fchimpffungen anzutasten/nicht ver¬ schonet haben. Es wäre des Königs Heinrichs Aufzug und Hoffhaltung dermassen stattlich und prächtig/ daß die Frantzosen ( die damahlen keinen solchen/ als nun / Aufbuh gebraucht haben) vor ein Hofftroß oderHand- wercks-Putsch anzusehen gewesen: Ein einiger Graff von hatte auf seinem blosenRock mehr Werths/ als her König Ludwig / und alle seine beywesende Printzen / und alle andere Hoff - Herren. Der Krantzösische Ge¬ schieht-Schreiber bekennet sechsten: 8ic collocjuium nullo truÄu lolucum elk. Lc vero in üs pompL Lc msnZniti- cenrice cribuencium est plurimum ; per c;u38 vuIZo illu6icur,lgncicur iil3Lc§um msteltas. Also ist diest königliche Gespräch fcuchrlost abgelosten: Dann in Warheit/ in dergleichen crwindet viel an dem äußerlichen Schein/und Oracht/ wodurch dem gemeinen Wahn nach/ die kö¬ nigliche Hoheit entweder verlän¬ gert / oder sehr bestätiget wird. Dahero rathet dieser Geschicht-Schrei- ber zu unser« Vorhaben gar weißlich, (^usmcjuam collo^uia plerumc^ue omic- cenäs; nili ü Luc krincipes» Quorum su- Zescur alhecIu mucuo clisnirgs, quigu^ iNAcnü iolercig, Lon/iliioue pruclencis, lk)rer ic concilienc, oucr iibpergbunc in6uiirigm. Will MN- königliche Gespräch und susammenkunfftcn seynd des ^^Unterlasten: Es sty dann/ ^lo bestellt feynd/ dass vlostti ersten Ansehen/ ermk Os» andern Ln besondere Hochacb- U ng nehme/auch solche Hocbacb M.uu/uerforr beyderstirs E' Mleich beyde von solcher Alugherr/ Erfahrenheit und schlagen seynd / die eines 2l^ tteffm" E-tt>-ckIichkc-c weit M- biet prächtiger wäre dll ^^"'rnkunffr und gehabtes Er* ikmntzendcmK« VMWN2N8 ttrl/mm?" viel rare und kM»rE 2^ ungleich einem Kriegs auldÄo?^^ darunter zww - Tüchern vordeaA hlg / und der andern soviel / das gantze Königliche Hofstatt/bfo in etliäl -^^nn 6antz bequem e-^' gm hat können werden HinM^ K"lg Heinrich brachte übers wachen in«,, „och aller FLSW'.:?S-> ZMMWSA aufgebauten RönM" rimL^'^"^hand Dorischen/^ !, "^'^ien / Flamm- und Glatt-SA ^UErNutzer / mit Gciimfm/ Am ^K«gm ausgebreitet /m>t terschledllchen Helden - Statuen / nucop-en oder Hornwerck / Sinnbu klärung verwilligte der Pabst die Zu* sammenkunfft in Savoyen zu hernach ader/ weilen solche von Kay* ser Carl verhindert worden / nacher ^jarMien / einer See-Stadt in dec Provantz. Dahin seglete glücklich dec Pabft samt der Braut / und langte eher an als der König : Bey dessen Ankunffc Übergabe sogleich jener die Braut / und wurden viel geheime Sa¬ chen zwischen dem König und Pabsten auf das Tapet gebracht / aber nichts Hauptsächliches geschlossen / weder dem gemeinen Wesen zum besten / we¬ der König Frantzen oder seinem König¬ reich zum Nutzen: Dann an dem wä¬ re dem Pabsten schon genug / daß er seine Muhm der Kron Franckreich an. gehenckt/ welche hernach grosse Unge¬ legenheit dem gantzcn Königreich ver¬ ursacht hat; darüber Pabst eicmcns bald das Zeitliche gesegnet / und dem König Frantzen die Augen aufgethan / daß die Pabstliche Schwägerschafft seinen Abzielungen nicht viel zu guten kommen ist. nefgs (schreyt auf der Frantzdstsche Geschicht-Schreiber) immilcere lacra kumrrms, 6c Oco sc! mor- cailL uci: Also ist ein schlechter Gee- gen von GOtt zu erhalten / wo man das Geistliche mir dem Indi¬ schen vermenget/ oder sich GOt- res zu dem Zugänglichen gebrau¬ chen will. 7. Ich habe durch obgedachte Bey- spiele genugsam erwiesen / daß^ durch menkunfften / selten was Hauprsächli. ches / mebrmahlen gar nichts / offt viel Unanständiges geschehen ist. Las¬ set uns aber auch deren Gefahr be¬ trachten. DerKönigvonOrgnscisgab sein Leben in eine öffentliche Gefahr / ja er kam gantz darum / da er den Ge- leiths - Brieffen desKönigs kecri glaub* te / zu ihm reifete/um Hülff und Bey- ftand ihn anzusprechen. Papierene Versicherungen geben wenig aus / wo die Staats-Angelegenheit zuruckt: wodieRackundUnmuth stch abkühlen will/ wo man aus den Händen Sceptec oder Waffen reissen kan. 8. Wie thöricht hat sich der Graf In i z von Gefährliche Zusirmmmkunfften._^6r > wmdig aber bcfandm sich anschnliche vor eme Maut/ und Z">e zu einer Zaumer / Sale / GaUcrim und Cabi- Schnur erkieset habe. Ms Nesi Utten / oben mit güldenen Böden/ unten mit schönen Englischen Tüchern bedeckt/ im übrigen köstlich meubikrt- und recht Königlich etngericht. Diese chlsammenkunfft geschähe i;;o- Mit beyderseits der Könige / deren Staats - Beamten und Hof- Herren w guter Vergnügung und Einhellig- M / als grossem Pracht und Gegcn- -ceygebigkeit. Jedoch ware darbey M Staats-. Sachen nichts absonderu- M geschloffen / und es hatte allem das Ansehen / daß die zwey Könige bardurch nur die Gelegenheit gesucht/ 'ich zu sehen / zu kennen / und gegen- Uander ein aufrechte und brüderliche Hebe zu fassen: Dann cs waren beyde Mächtige Könige / und elfferten sehr mit ves Kaysers Carls Glück / Großmutb/ Macht und Hoheit; doch wollten sie U'cht wagen / bey dieser Zusammen- Mfft einige Bündnuß wider diesen Monarchen zu machen;bliebe also altern das gantze Werck bey der fest zwischen ihnen gestellten Freundschafft/ welche aber bald erloschen ist durch den trau¬ rigen Abfall des Königs Heinrichen dorr der Catholischen Religion / dar- durch er ihme einen allgemeinen Hatz bey allen CatholischenPotcntaten auf den Hals geladen. „ 6. Eben gedachter Komg m Frank¬ reich krancilcus, eifferte sehr nach einer Unterredung mit dem Pabsten Lle- ^N8,um diesen von dem Kayser Carl «bwendig zu machen: Ordnete also ^^^^^alick?^ufanv berFrantzoß solche nacher Louomen./ ergm.-pttM Rwo aber Frantzöstschec Seits wem- ger ober nichts ausgewürckct worden/ verwogen / daß der Pabft vrel des Ahsers bedurffte in denen Jtallänl- Men Zwistigkeiten / wegen kerr^ und , wordurch sich Jemens selber bloß dargabe/ und bekennete/ daß ch- dermalsten des Kaysers Parthcy K, verlassen gantz unerträglich seye. stunde zwar die Sache eme Well Mündlich übertraffe alles der Eigen¬ nutz ; alldieweilen der König sich 2rch den Larciinsl von rurnon dahm Mrete/ daß er des Pabsts Muhm/ . ^Marinam V0N l^eäices, seinem UN- gebohrnen Sohn/ dem Heinrichen Ein und NeuntzLgste Rede. 622 Graf nach Kirke, einer Stadt an der Hungarifchen Gräntzen / und beruM Lorvmum daselbst hin auf ein spräch: LorvmuskamemitrOoo.Mu tern / hielte einen Büchsen-SM weit von der Stadt / und ließ V/m Grafen sagen: Er möchte ihm belieben lassen / heraus ins frcye Feld zusM men / da sie am füglichsteu mitein»»' der reden tönten : Der Graf ließ W dargegen entbieten / er vextrettt dis Orts des Königs Stelle/ und es wer¬ de -em corvin keine Schänd W, wann er demjenigen nachgehe / dec n» Namen feines Königs mit ihm Z» den hätte. Darauf Lorvm wersllw antwortete: Es ftye ihme nicht S' meynt/ in eine Stadt zu kommen/ mchrsowol von ihm/ als dem Grast» deM wäre. Diese Behutsamkeit^ gemacht / daß der Lorvm einer an^» scheinlichen Gefahr entgangen; d»»» -er Grafware sonst entschlossen/w»»» -er kakrm hinein kommen wäre/A entweder auf Wien zu führen / E gar daselbst hinzurichten. Dieser w zwar durch seinen Witz -er GeE entgangen: AberHertzogJohannA Burgund / ein sonst unvergleichlich^ Prmtz / ist hingegen Durch seine M Vorsichtigkeit in der Gefahr gebliebe»- Dann Carl der Siebende '4^' noch ein ogupUm von Franckreiebs^» embstgte sich durch unterschiedlich? Burgundische Hof-Herren/ ihren H??! tzogen auf ein Gespräch zu bringest- Kertzog Johann verweigerte lang U Zusammenkunfft: Endlich liesse er G bereden und käme nach^omrcan, au- wo man eine Brucken gebauet/d^ ftlbe mrt starcken Gattern in ZwZ Thell geschieden/und doch Mitten em klemes Thürlein / so aufbeyden b" ten kunte beschlossen werden / auU richt: Also seynd der Carl der Slebende/un-JohannHertzogzuBur- günd/ dahin ankommen/ haben das Ge< sprach angefangen/ und vielLiebs gere¬ det; endlich wie der Burgunder/ - m König Ehr zu bezeugen / das ThurleM aufgemacht/ und nur selb vierdter ym em getretten / ist er von vielen Kram von St. Paul / eoaaclksbel in Franck- cinus, mit dem Grafen von Cllll / als reich/aufdas ihme zugeschickte Geleith Vertrettern -es jungen Königs dem Hertzogen von Burgund anver- Hungarn L-aäisKi. Es begäbe M traut / unter dem Vorwand / der König Ludwig müste stch mit ihme be- rathschlagen in seinen Reichs-Angele¬ genheiten ? Der Graf wüste / -aß er den König hoch beleidigt / daß König L6usr6 aus Engeland alle seine Brieff nach Hof zugeschickt/ mit welchen er/ daß er den Krieg zwischen Engeland/ Franckreich und Burgund aufgebla¬ sen/ und so lang erhalten habe/ Über¬ wiesensollwerden: Er wüste/daß das Verbrechender beleidigten Majestät/ je mächtiger der Beleidiger ist / je we¬ niger solches verziehen wird. Er war ein mächtiger / reicher / wohlerfahrner und hochansehnlicher Herr / den äusser -em Kercker und in derFreyheit zu er; greiffen/ nicht so leicht wäre gewesen: (es ftye nun von -em König oder von -em Hertzogen) Er hatte ein schönes erträgliches Land / eine Vestung die seiner Zeit unbestreitlich war; eine Garde von 400. Kurassirern / gros¬ ses Geld / und bey vielen Potentaten ein hohes Ansehen: Dessen allen aber ungeacht/ auf eine schriffrliche Sicher¬ heit des Hertzogs / begibt er sich mit ungefehr 2o Pferden auf den Weeg/ kommt gen Bergen in Hennegau / da er einen guten Freund hatte/ so selbi¬ ger Enden -erSta-thalter war/ um zu warten / biß der Hertzog zuruck keh¬ re / oder von ihme andere Schreiben einbekomme; dann der Burgunder hatte dazumal den Hertzogen von Lo¬ thringen mit Krieg angegriffen / und befände sich nicht in seinem Land. Jn- mittelst als solches der Hertzog erfah¬ ren/ befähle er seinen Befehlshabern/ das sichere Geleith zu brechen / und -en Grafen unbedencklich -em Fran- tzösischen Admiral zu überantworten / so auch fleissig geschehen ; und ist den Dritten Tag darauf / zuwider der fo- wol von dem König als von dem Her¬ tzogen gethanen Versicherung des freyenGeleiths / dieser sonst tapffere/ aber zuviel trauende und unvorsichtige Graf von St. Paul schmählich hinge¬ richtet worden. y. Behutsamer hat gehandelt cor- vmus, -es Königreichs Hungarn ksis- ls O !k ir le e- l- ß n k! P !' N ß i- / II l) > e c - r c r c !l r - e » e - - - > l i i - i Gefährliche Zusammerrkunfften. 62z Mn angevackt und erschlagen wor- zu Trier/ mit dem König aber zu St. ^n/ so hernach zu grossem Übel in Paul in Artois beredete/ verhaftete er manckreich ausgeschlagen / und der ' . ^ach -Welt diese Lehr gelassen; Daß grosse Prmtzen sich nie in dergleichen gefährliche Gespräch und Zusammen- Wfften wagen selten. Aber es seye vahin gestellt/daß dergleichen Zu- 'Amenkunfften auch ohne Gefahr Messen könten / so ich nicht abspre¬ che / wann beyderseits gute Behüte Mnteit/und eine gewahrsame Anstalt »epftoqen wird : Dahingegen fallen M andere Ungelegenheiten vor / wel¬ che von solcher Wichtigkeit seynd/ wo- vurch groffe Fürsten / nicht viel zusam- chell zu kommen / allzubillige Ursachen mben; Smtemahlen die Unterredung sweyer Potentaten / die sich nie gese¬ hen haben / gemeiniglich mehr Neyd As Freundschafft / oder mehr Haß als Uebe erwecket. Der erste Anblick ver» Machet zwar eine Bewunderung/ Mr das Umfangen rechet gleich eines des andern Gemüth an / entwe¬ der was an dem andern / so tadelbar 'ft / innerlich auszuspötteln / oder so llrhmbar/ zu beneiden / und dardurch Mallet gleich entweder die vorhin ge¬ übte Hochachtung eines oder des an- mn / oder entzündet sich ein Neyd- Ziffer in eines oder des andern Her¬ ren. Das anwesende Volck selber Ned durch Ansehen eines frembden/ 'Milchen und tapffern Fürstens gear, ^rt an dein einheimischen / der von Men Fürstlichen Stücken vielleicht Wtist/ als der frembde / wordurch Zermahlen muß ungefehr ein natürli- Mr Printz bey seinen Vasallen / die Hochachtung / im Gegensatz eines An- shnlicheren/vcrltehren/ die erniever- Men hätte / in Entübrigung derglei» A^dusammenkunfften. Dann dieFür- y.'-'u ieynd so beschaffen / daß sie aller Wen ein Gegenwurff seyn müssen / W werden nicht weniger lynclicirt Uor geurrheilec von allen / gleich wie ' alle zu urtheilen die Macht haben. Hertzog Carl von Burgund und achtete hoch den Teurschen Kayser Friedrichen / und den Llluarä '-Wig jn Engeland / so lang er sie nicht . M; alsbald aber er sie gekennet/und 'uit dem Kayser unter Neuß und beyde zugleich. Dann über vorhin ge, meldte Ursachen / geben dergleichen Zusammenkunfftc» grossen Anlaß / um hohe Sachen anzulangen / die man nicht gewahren kan; viel widerwärti¬ ge/ die man nicht gestatten will; viel zweiffelhafftige / wordurch man mag angeführt werden / so alles bey ge¬ dachten Carls und Kayser Friedrichens Unterredung angemercket ist worden. Massen an des Hertzogs unmäßigen Pracht und Hochmuth der Kayser ver- drüftig wurde: Seine kostu^an ih- me waren hoch gespannet / und ziele, ten ab auf die Erlangung der Königli¬ chen Würde / die man einem / vielen zum Nachtheil / nicht so leicht errhek- len kan: Sein Gegen-Versprechen/ wegenVerheyrathung seiner Tochter/ mit des Kaysers Sohn war verstellt/ und mit zweiffelhafftm Worten vermengt / die ein so alter und erfahrner Kayser Friedrich / der nut dergleichen viel umgangen / wohl wu» fte biß auf den Boden zu ergründen / und fände Worte/aber keine Wercke. Gleicher Gestalten ergienge es mit dem König Llluarä, seinem Schwagern: (dann der Carl hatte des Königs Schwester zurEhe;) Sie blieben allein zwey Tag veysammen / und in dieser so ikurtzen Zeit erhub sich unter den Hof-Putschen ein Streit und Zanck/ welchen sie dem Hertzog fürbrachten / da er aber etlichen mehr / als Len an¬ dern beylegte / hat es den König ver¬ drossen / und unangesehen der Hertzog ihm hernacher mit Geld / Schiffen und Leuchen behülfflich gewesen / sein Kö¬ nigreich / daraus ihn der Graf von Warwick verjagt gehabt / wiederum zu erlangen / so hat doch von dieser Zeit an / keiner den andern fast geste¬ het/oderviel guts nachgesagt; wie es bezeuget kstiüppus commXu?. ein da- mahliger Hof-Herr bey dem Hertzog Carl/ welches alles er gesehen und ge¬ hört hat. Endlich sagt er weiter / daß auch zwischen Ertz-Hertzog Siegmun- denvon Oesterreich / und offt erholtem Carl von Burgund ein Lonzrcis oder Zusammenkünfte gehalten worden / da jener dieftm die Grafschafft Pfürdt / so k»""" v»»»»»/ v»»-.-- ers je so hefftig begehret/ gen keronnä kommen möchte / und schrieb M eip rier Hand ein frey sicher Geleit des Zmund Abzugs/welches der abgesaM te Cardinal dem König in der SkM d/oyon licfferte/ immittels aber sE der Hertzog den Bischoffen von LB tich/ und seinen Statthalter/den von N/mbercours, zu den LÜttichetN/ diese zu stillen/ und im Zaum zu erh^ ten. Darauf ist der König von dlo/^ abgereiset/ und nacher keronua gegnN' gen/ auf gedachtem von dem HcrW geschnebnen Brieff/nemlichen zurZ sicherung des Königs Ankunfft/^ blerbens/undZuruckkehrens verlaM sich aber nicht erinnerend/ daß bZ/'j nem beleidigten Fürsten / als der M war / dergleichen Versicherungen ter Fallstricke feynd/das WildE ZA hernach zu unrerdE und daß selten einer sich achtet/?^ Versprochene handzuhaben/wannL Wort-brechen inehr Nutzen und M bringet/als das Zuhalten. iz. Unerachret dessen / kommt K Könrg auf kcronriL» und weilen s Burg etwas eng wäre: Hertzog den König in des SE Amtmanns Pallast-mässige/ und E schone Behausung Beyde H/ Ä aber vttgassen in derZusammenkE ihrer Gesandten / welche an «M Z Orthen sich befanden/und nichts A» «m diese Veranlassung ihrer N hen Principalen/ sondern richteten 0 re habende Befehle fleissig aus/F wohl sie einander gantz Zuwidee waren/dann dieBurgundWen « le en von ihrem Hertzogen wider Z König/und dre Königliche voriE König / wider den Hertzogen: nach ein grosses Mißtrauen verE te. Zu dem/weilen dasBurgunM Kriegs-Volck unweit Bronns Ms hat sich ereignet / daß viel vom AdA von der Armee gen Hof zogen/"n. ter welchen der von Ni-clle, derBssaM von Genff/ der Graf von Romont/au' dreh Gebrüder vom SavorMA Hauß. Diese drey waren von oer König sehr beleidiget in der PMo ihres Bruders / des von Lrelle, den gefangen gehalten: So war amb o 6L4_ Ein mrd Neuntzigste Rede._ so nahe an Burgund gelegen/ um seinen Willen drein/daß derKönig/tvck hundert tausend Gulden versetzen müs ftn / well ers vor den Schweitzern nicht erhalten hat können. Es war üvtztzwischen bcyden Fürsten/ an Sit¬ ten und allein Thun ein sehe grosser Unterschied/ also/ daß keiner dem am dcrn fast gefällig gewesen; darum sich auch der von Oesterreich mit den Schweitzern vertragen / seine Herri¬ schafft wieder zu Händen genommen/ und doch nichts destoweniger das Geld behalten hat. Also bleibt wahr / daß grosser Herren Zusammenkunfften schier nie nach dem Wunsch ausschla- gen / mehr Gefahr in sich enthalten/ als Sicherheit / und wann sie gute Freunde verbleiben wollen/so kommen sie nicht leicht zusammen/sondern blei« den lieber von weiten / und sogestalten werden sie ihr Hochachtung und we- pmacion leichter gegeneinander erhal¬ ten» » . » rr. JchleseindergeheimenSchreib- Kammer des Apollo ein hartes Schrei» den / dardurch Ludwig der Eilffte/ König in Franckreich / ziemlich ausge¬ scholten wird/ daß er mit seiner hohen Person sich vertrauet habe seincmFeind Dein Hertzog Carl von Burgund/einem mächtigeu/grossen/ und zugleich herrsch, sichtigen Printzen/einemSohn desHerr tzogs Philipp/ wessen Vattern den Jo¬ hann/des Ludwigen Vatter/Carl der Siebende/ meuchelmörderisch/ wie ob¬ gesagt/ umgebrachc/ darum der Phi¬ lipp einen langwierigen / unaufhörli¬ chen und verdrüßlichen Krieg wider Franckreich geführet / und sein Haus zu den höchsten Gipffcln der Glückseelig, keit erhoben hak. Das wäre ja der Ra» che in die Arm zu lauffen. ir. Der König Ludwig sandte den Cardinal von kaive ab / und begehrte durch ihn den Hertzog Carl in eigner hohen Person zu besuchen: obzwar die¬ ser schlechten Lust darzu hatte; aner« wogen / daß die Lütticher wiederum/ und zwar auf vermeinte Aufwieglung des Königs Ludwigen / als welcher in der Stadt Lüttich seine Gesandten hielte/aufrührisch seyn wollten. Nach- deme aber ihme diests vom gedachten Cardinal/durch vielfältiges Einwem den/ausgeredr worden/gad der Hertzog fts unerbärmliche Verführen ist bald dem Hertzog zu Ohren kommen / und er glaubte alles / entrüstete sich zu¬ gleich hefftiglich/ und sagte öffentlich: Der König wäre zu keiner andern Ur- sach kommen / als ihn zu verrcckherr/ und zu betrügen; und befähle also- balden/ alle Pforten / sowohl der Stadt als der Burg / darinnen dec König bewohnet war / zu verschlies¬ sen; mangelte auch nicht wenig / daß er nicht ansihme sichthätlich vergreift Vatter dem Hänfen / von des Königs Vatter Carl dem Siebenden/ gesche¬ hen : Jedoch hat er ihme den Zwang angethan / und über das gegebene sichere Geleit nichts verüben wollen/ sondern liesse ein Gefchrey ausgehen/ es wäre einLädlein mit Edelgesteinen/ und andern köstlichen Sachen / und Juwelen unschätzlichenWerths vcrloh- ren worden. L . König Ludwig / als er sich al¬ so eingcschlossen / und bey der Pfor¬ ten doppelte Wachten auf und Abzie¬ hen gesehen / wurde ihme allererst angst und bang. Da zwickte ihn sein Gewissen/ daß er jenes/so er zu Cob¬ lentz versprochen / gar nicht gebacken; dahero der Hertzog aus Burgund ih¬ me mit gleicher Müntz bezahlen kon¬ te: Da erinnerte sich der Ludwig/ aber allzu spat / daß er seine Gesand¬ te / oder vielmehr Aufwickler / nach Lüttich / einer Stadt/ so dem Hertzog unterworffen war / geschicket/ sie ab¬ fallen zu machen; wann aber der Ab¬ fall geschehen möchte / (wie es in der Warheit auf seine Verhetzung gesche¬ hen ist) ihme unzweifflendlleronna zu seinem Kercker werden soll» Da er¬ sähe er aus seinemGemach einen grossen Thurm / in welchem vor Zeiten ein gewisser Graf von v^rmanclois, Her¬ bert genannt/ einen Königin Franck- reich/ Carlen/ mit dem Beynahmen Limplicem. oder den Einfältigen/ durch Verrätherey einlegen / auch da¬ rinnen jämmerlich sterben und ver¬ derben lassen. Da bekennete er feine Unvorsichtigkeit / daß er sich feinem alten Herrsch-Eifferer und feindsceli- gen Nachbarn anvertrauet und Anlaß Kkk k gegeben — Gefährlich e Zusirmmenkunssten Avalier äu bac zugegen / welchen der ^nig gleicher Gestalten gefänglich ^gezogen; Er aber ausgerissen / und M in Burgund begeben: Diese alle «n eben an/da der König in keron- eingeritten war/ und gtengen alle were stracks für den Hertzog/ und baten ein sicheres Geleit wider den an¬ wesenden König. Der Burgundische öeld-Marschall ingleichen/ wie ihm be¬ fehlen/ bliebe nahend bey kerovma lie- A. Dieser hastete den König auch Mr die massen / wegen der Stadt fen hat lassen / gleich wie seinem Groß- die der König ihme entzogen/ dem Hertzog aus Calabrien über¬ geben. 1» i4» Da nun der König der Ankunfft Mer Gäste gewahr worden / käme wm eine grosse Forcht und Schrecken M/ ließ den Hertzog bitten/ daß er in A Burg möchte loZ-ret werden. Ann alle die/ so allererst ankommen/ wären seine Widersacher. Dessenwar f'sr Hertzog wohl zufrieden: ließ ihm em Gemach zurichren/ und beynebens tröstlich zusprechen / mit Anzeigung/ daß er sich gar nichts arges zu befah¬ len habe. Nun war König Ludwig recht in dem Keffich / von Feinden um und um/ da er die Sicherheit gesucht/ umgeben. Uber das / seynd gar be- schwehrliche böse Zeitungen aus Lüt¬ tich gebracht worden: Dann es hatte/ wie oben gemeldt/ der König / als ee sch auf den Weeg nach keronns bege¬ hn/nicht mehr auf seine zweyGesand- w gedacht/ welche er in Lüttich ver- 'Alckt/ eine Aufruhr daselbst wider den Mtzogen zu erwecken: Diese richte¬ ten ihren Befehl fleissig und also aus/ U die Lütticher einsmals mitstarcker Anzahl Volcks / auf ihr Anstifften/ heraus gezogen / die Stadt Than- 8ern unversehener Sachen überfallen/ ^genommen / und den Bischoff und k^mbccourc, beyde Burgundische Ge¬ lten / als Feinde / neben vielen Mdern in die Gefängnus geführt ha- Uber diß noch sechs Thum-Her- ,-^u und andere Bischöffliche Diener u Gegenwart sein des Bischoffs und mehreren Hohn und Svott Stücken zerhauen / und theils jäm- ""llch um dasLeben gebracht. Die- 626 Ein und Neuntzigste Rede. gegeben habe / wann er auch vorhin sein Freund wäre gewesen / zu einem Feind zu werden; dann keine stärckere Anreitzung ist / die Freundschafft ver- laugnen zu machen / dann sich eines andern Gewalt zu vertrauen. ? 6. Nicht weniger war Hertzog Carl sehr unlustig wider den König/ und wütete in seinen Gedancken sehr wild: Nichts destowcmger liesse er seine geheime Räthe und Kämmerlinge zulammen kommen / und vermeldete ihnen: Wie er sogar ungern zu sol' cher Unterredung kommen / wissend / daß der König nichts anders im Sinn hätte / dann ihn zu verrathen. Nach-, mahls erzehlte er / was sich in Lüt¬ tich zugctrageu / und in Erzehllmg dessen allen erbrannte er so hefftig m dem Zorn/ daß er dein König bedro- Hete / und wann die Räche den Her¬ zogen nicht in etwas besänfftigten/ war er schon an dem/ sich entweder gar an dem König zu vergreisten / ober wenigst in den oderhollen Thurn zu wcrffen ; endlich war die Sache in kurtzer Zeit so lautbar / daß sie auch Dem König fürgehalten worden / well cher darob in grossen Schrecken gern: then/wie auch zugleich alleVerstandige/ so dazumal sich bey Hof eingefunden: Dann wer solte sich nicht eines bösen und traurigen Ausgangs / bey sotha- ner Vermessenheit des Königs / und Entrüstung des Hertzogens / besor¬ get haben? oder wer gctrauete ihm diesen so greifflich erweckten Mißver¬ stand zwischen so grossen Herren auf¬ zuheben / und hinzulegen ? oder wer wolle dem Herzogen verargen / wann er das gegebene sichere Geleit auch dem König gebrochen hatte / in Erwägung/ Daß der König ihn zu betrügen und zu hinterführen kommen ist. 17. Als nun die Pforten zu ker-on- ns (also beschreibt es Philipp von Cor- vines / der bey diesem Handel selber war) verschlossen und verwahret wor¬ den / kam der Hertzog gar nicht zu dem König / man liesse auch seiner Diener wenig zu ihm / Der andern aber / so beym Hertzog in Anst'hen / durffte keiner hinzu nahen. Den er¬ sten Tag ist in der Stabt alles mit Schrecken und heimlichen Murmelu erfüllet gewesen / folgends aber wm- der Hertzog etwas gelinder / und m rathschlagte sich den gcmtzen Tag vff in die Nacht hinein / mit seinen men Dienern / so ließ auch der Kon^ jederman / wen er nur vermeint ru/ dem Hertzog ein wenig dran zu gnädig ansprechen und bitten / ihm^E Helffen / gab auch Befehl / biß >n e funffzchen tausend Cronen hm wieder zu verscheuchen. Zn angezv gener des Hertzogs BeratM-aW waren vielerley Meymmgen; der mn/ rere Thell hielte Darfur / man ssl Dem König das versprochene .. halten. Andere wollen/ Daß ihn/ ohne weiteres Bedrucken / sollte gefänglich einziehen und aE, ten. Etliche aber sagten: Man des Königs Bruder / Herzogen v Normale, eilends erfordern / dm? bey seiner Gegenwärtigkeit ei» Am) Friede / Der allen Fürsten des nutz und annehmlich / möchte aG stellt werden. Nun hat zwar dm Meynung dermassen Beyfall geh^g daß anders nichts ermanglete /. Des Hertzogen Schluß : Hierzwllst^ ließ der König für sich sechsten Handlung psiegen / und verspA^ den Hertzog von Lurbon, Dessen der den esrcima!, samt dem bei, und viel andere mehr zu und Geisseln elnzustellen / und HM , te / daß Der Frieden aufgerrA- / und ihme zugelassen möchte wiederum nach seinem Königs Zß reisen / so wollte er verschaffen/ die Lütticher alles in vorigen ba' setzen / und dem Hertzog um den v brachten Muthwillen ein thun sollten. Es war aber Wn dritte Nacht vorhanden / Sd „/ Hertzog kam nicht aus den Kieme sondern legte sich einmahl oder etn^ also angezogen auf Das Bett / "'^ stunde Dann wieder auf/ spaM^ Gemach herum/ wie sein Bralno v wesen (sagt Lcimln^us) wann c lustig / und ihm nicht alles nach Sinn gegangen war. Da § Tag ankommen/ wäre er meyr ^ zuvor jemahls erzürnet / drohett Mäßigkeit / den Feind in Händen zu haben/und sich nicht zu rächen; gleich¬ wie es eine grosse Thorheit/sich einem Feind zu vertrauen/ und von der Fetnd- seeltgkeit nicht nachzulassen. Das Geld hat auch viel gewürcket bey des Hertzo- gen Rächen / daß sie dem König das Leben/ und den Hertzogen bey einem ewige Ruhm erhalten haben. 20. Derowegen ist des ansehnlichen Staats - Raths / Philippen von comi- nes, gantz güldene Lehr / daß gro߬ mächtige Herren in Persohn sechsten sich nie einander besuchen oder Unter- redung pflegen sollen / es geschehe dann in der Jugend / da ihnen nichts meh- rers als die Kurtzweil und Wollust an¬ gelegen : Dann wann sie erwachsen / und die Eiffer: Ehr- und Herrschsucht überhand genommen / ist es gar nicht rathsam / sondern viel besser / daß sie ihreZwistigkeiten/ und andere Staats- Geschäfften durch kluge und getreue Beamten und Abgesandten hinlegen und verrichten lassen. Es ist ausge¬ macht / daß zwischen Fürstlichen Ver¬ söhnen allzeit ein Eiffer unterlauffet: Einer wiü vor dem andern angesehen werden / leiden keinen Vorbruch in Worten/ keinen Vorzug in der Wür¬ de/ keinen Unterscheid in der Macht/ ihre Begierden sennd unmäßig / und ihre Sinnen und Gedancken nicht un¬ gleich einem grossen Meer/ in welchem augenblicklich greuliche Ungcwitterent¬ stehen; und dasjenige schöne Wetter/ so man in einer Zusammenkunfft oder Unterredung verhasst hat zu haben/ und die Zwistigkeiten aufzuheben / den Frieden und gutc Verständnuß aufviel nachgehendc Zeiten zu perpccmren / verändert sich mehrmahlen augenblick¬ lich / und werden die Sachen ärger/ als sie vor der Zusammenkunfft gewe¬ sen. Diß ist einmal wahr/es lehret- die Erfahrnus. G efährliche Zufammenkunjsten. Anig schr hcffrig/ hatre auch das An- Mn / als würde er etwas beschwer, Mcs gegen dem König fürnehmen: Doch käme er endlich wieder allgemach -ich / und erklärte sich dahin / so- mn der König den Frieden mit seinem M bestäctigen / und mit ihm wider ^Lütticher ziehen würde/dieSchmach Mächen/ wolle er sich alsdann / und Ander nicht / mit ihm versöhnen/ Mng also aus dem Gemach stracks zu dem König. !8. Unterdessen liess einer/der das Dothen-Brod hat gewinnen wollen / Elends voran / und zeigte im Geheim des Herzogs Meynung dem König an/ Mit Vertröstung / sofern er die fürge- magenekunaenannehme/ sollte ihm kein weiteres Unheil wiederfahren/wo Mt/ würde er sich gewißlich in grosse Mahr stecken. Wer war freudiger dainahten / als der König? Aber es Mte gleich derHertzog hinein zu dem ^önig / kunte zwar vor Zorn nicht re¬ den/ erzeigte sichgleichwol nnt Gebär¬ den höflich/ aber das Gesicht und die Reden waren schröcklich / fragte also Mit allem Ernst den König / ob er die zwey i?unLten eingehen / und den schon vorhin mmvoiirten Frieden Eyd. bün¬ dig bestatten und halten wollte? Der König hielte sich gantz freundlich zu dem Herkoaen/ und nähme beydes gutwil¬ lig an. Diese Willfährigkeit eines Königs in Franckreich/ gefiele dem Her, tzogen über die Massen / weil er dar- durch ein grosses zu seiner Hochachtung ^getragen zu haben ihme einbildete; u also gleich der Vertrag vorge¬ legt / unterzeichnet und beschworen lvorden. iy. Der König hatte ein ungenm- lies Glück bey solcher äussersten Gefahr; Adder Hertzog zeigte eine grosse Be- Aeidenheit/bey so grosser Gewalt über lAen Feind. Es ist ja eine grosse Kkk k r 628 Zwey und Neunttiufte Rede . ftlbstThäter wären/ Mich MeM'k den wird/ weilen es ihnen obuM/ ihrer Boßheit zu fteuren. 2. Ein Fürst/der seine ^imücos em weder selbst ausspöttelc/ oder ausz spötteln denen andern gestattet;nmp sich sechsten zu Schanden/ darum vav er von Vollkommenen sich nicht btt nen last. Ehre oder Unehre des ners trifft den Herrn / der einen chen leidet. Rc6un62r in tloMw tjiAnicas ve! MäiAniras lervi, hat reies ausgesagt: D.moaibawarevb, ^ciro dieses vor einen grossen 9M' gel ausgestellt/ baß er wider seines, ner/wiewohl sie ihm zum UntergE ziemlich geholffen/ geklagt Habe / me es einem Herrn frey stehet/ Wahl / sich nut thörtchten oder s, scheiten / mit argen oder einfältigtt. mit leichtfertigen oder züchtigen/^ behutsamen oder ausgelassenen / ungestalten oder säubern Bedrem zu versehen. Ein vernünfftiger 9/ solle derjenigen Fehler mehr beiE len / als an Tag geben: Mehr A / schuldigen/ als andere veranlaßt solche zu verhöhnen / und in eine achtung zu verleiten. Carl der ZlM te wollte lieber die Gefahr einer lainung seiner Unterthanen im reich Neapel überstehen / als aufb^/ Anhalten seinen Statthalter dastll'. kttrum cle ^!eclo, durch EntsE seines Statthalter-Amts/ in einen dacht / oder öffentliche -> bringen. , z. Ein jeder/der in weltlichen schichten kein Frembdling ist/ wem _ r- in Zaum und Zucht zu halten/ unter Roller Herren und Für- lassen / da doch dergleichen /Mi sten Sprüchwörter seynd Muthwillen/ ihren Fürsten/ als oo^ fast unerträglich: Es mag gleich ein Fürst an seinemHof jene Stellen / die v.ucu rugendhafften und wohl¬ verdienten Hof-Dienern gebühren sol¬ len/von denen Ungelehrten/Gewissen¬ losen / und zumahlen gar von denen Schalcks - Narren besetzen / und ein- nehmen lassen / wie dann solches ^no- N^MU8, oder der ungenandte kolincus beglaubet : In aulis bene Lncrences per- touL neAÜAUncur, ie6 b^copkancL cre- sounc : krincipes nunc klacenrinos rngZis, ou3m VLronenics amanc. Das ist: Es werden bey Hof/ die aufrecht dienen/ leicht vergessen: Hingegen die Heuchler und fwlecbre Leuthe bald erhoben. Dann die Fürsten lieben mehr diejenige / welche an¬ nehmliche Sacben zutragen / als die/die die warbeit reden. Aber um vielmehr unleidcntlich ist jenes / daß auch viel Fürsten und Herren sich so gar von dergleichen Zucht-und Sinn¬ losen Gesindlein dahin bereden lassen / als wäre ihnen erlaubet / ihre wohl verdiente Diener Hönisch zu spöttlen/ und schimpfflich zu unterhalten: Oder daß die Unterthanen alles von ihren Herren vertragen müssen. Dann die Gewonheit befer unweiscn / zaghaff- ren / und liederlichen Hoff -Leuthe bringt es also mit sich / baß sie ihnen nicht getrauen zu bestehen/ so lang die tapffere und tugcnbsame Männer bey ihren Fürsten annehmlich oder im An¬ sehen seynd. Es. ist nicht genug / daß dieses Spruch Wort wahr gemacht/ daß die Unwissende den Anthcil der suumeeu rein-vremoonng m/ ^'Vs- Gelehrtcn und Tugendhafften hinweg nugsam / daß offt vornehme Stm fressen: sondern/ so das ärgste ist/ wird Bedienten / und auch Kriegs - die Tugend gar von der Thorheit aus- wegen geringer Verspottung /^-? ^,- gelacht. Und dieses geschieht zu mehr- von ihren Fürsten/ oder auf ,.?^t mahlen/allein deßwegen/weilen etliche geben von seinen Hof-Leuthen Fürsten ihre Lieblinge und^svoncen/ vertragen können/ umgesattett y» Der verschimpffte Edelrnann. losopdus und Ausleger klsconis, c^ulL emcricum komincm niki! mgAis LEiAic, c^uam concemni, ubiLncomium ve! mer- ccöem chersbac. AlldieweilM einem wohl-verdienten Mann nichts mehr Kkkkz "ächtet wrt besonderm Nachtheil des gemeinen Wesens. Auch ein geringer Beleidig» la schadet offt mehr dein gemeinen Wesen / als viel hohe demselben steri¬ len mögen. Ica nacura comparacucn E, uc Müs mjuriZL» c^uarn merica cie- icenöanc, acc^ue illa cico 6eüuanc> bas memoria culiociiac. Die lur/ nach Aussag seoeeX, bringt es wit/dast das Unrecht/so einem ge- chtcht / allezeit rieffer zu Hertzen '«läge/ als die wolchat/dre einer Upsangen hat. Die Gnaden eines Esten werden bald vergessen/ aber vas Unrecht/ so er uns anthut/ selten/ weht so leicht/oder gar nie. Edle und Hohe Gemüther gerathen endlich auf verzweiffelte Weege / wann man ih- wn übel oder schimpfflich begegnet. Warum hat der Graf .viarciiion stch äu dem Todt seines Herrn/ des Her¬ zogs in Burgund/verbunden/ als we¬ gen der Beleidigung/die er ihm ange- than ? Und warum hat der tapffcre Feldherr LarmiZnioia den Philippen/ i^aria Vilconci, seine Dienste aufgeben/ als weil ihn derselbe beleidiget / und das Ansehen hatte/als hielte er wenig von ihm ? Wie viel hat die Beleidi- gung zu den Abfall gebracht / und zu dem Feind den Weeg gebahnet? Viel Echertz gebiehret den Schimpff: und viel Schimpfs gebiehret die Rache / zu welcher auch die mächtigste Herren keine Ursache geben sollen. 4. In den Lebens-Geschichten (be- schrieben von der stattlichen Feder des kerchxe) Königs in Franckreich/ letzt- Wohligen Heinrichs des Grossen/wird Was gleiches vermercket: Er hatte ei¬ nen alten Hugenottischen Hauptmann/ genandt UÜ2K, zum Ober-Befthlsha- ber in der Stadt keoie gelegt/ der von gen chme abwendig macht: Dann sie Angesicht etwas ungestaltet war. schweigen still/und hallen sich verbor- seiner Häßlichkeit ungeachtet / ver- gen/ biß auf ereignende Gelegenheit/ liebte er sich in eine von den Host den schmertzlich erduldeten Schimpff Fräulein der alten Königin Cathari- abzugelten. Dessen Ursache giebt na sehr hefftig/(dann sie hielte eine ^rMmskic-nus, einPaduanischerklli- krosse Anzahl derselben/sonderlich die ' " ' - Mes Mundwerck hatten/ und würcke- sr durch solche grosse Sachen bey Hof) ^er Vlce-Graff von ^urrcnne, hernach «ertzog von Louiiion, ein Herr damah- ivv»-»-mcm '"i von ein-oder zwey und zwantzig schmertzen kan / als der Orthen ver- 629 Jahren / ließ sich gelüsten / mit eini¬ gen seines Alters darüber zu schertzen: König Heinrich/ der ihnen vielmehr still zu schweigen hätte auferlegen sol¬ len/mischte sich mit ein/ und gleichwie er sehr geistig war/ also gäbe er ihnen Anleitung/ daß sie anfiengen mit des alten uüaic Liebe theils zu schertzen/ theils an ihme zu stichelen; hernach gar Spott - Worte auf die Wahnwi- tzigkeit des alten Buhlers fallen liessen/ sprechend : Er könne mit dergleichen Schönheit nicht umgehen / solche zu lieben/ wäre allein der Jugend/ als m welcher die Geister lcblrcher / und die Natur weniger müstig ist/ erlaubt: Denen Alten aber / als welchen der Reiff auf den Kopf gefallen / und die Hch in dem Leib allzu sehr abgekühlet/ starek verbotten. iemüs amor. Einem verliebten/ oder mehr vernarre- ten Grüßen/ zeiget man mit Fingern nach/ und mehr dergleichen. Dage¬ gen macht keine Gemükhs-Bewegung dasHertz empfindlicher / als die Liebe. Ullalc konte dieses Spotten / sonderlich von seinem Herrn und Fürsten/nicht wohl verdauen / sondern gienge zur Stund darvon / und liefferte zu gros¬ sem Nachtheil des Heinrichen / die Stadt ll-Lvie in des Feindes Hande. iVlaximL übi Lc krovincislibus äamnz inculcrunc krincipes, hui mgAnos Vlros, Oominiorum luorum cullocles, oll'ea- llerunc, bezeuget lovius in dem 15 ten Buch seiner Geschicht Bücher. Daß viel Unhcils und Schadens in einem Land zu gewarten / wann ein Fürst seine/ befoderist grosse Beambten/ ohne Grund und genügsamer Ursache durch leichtsinnige Reden/ Verhöh¬ nungen / oder fälschliche Zumuthun- Deep und Neuntzigste Rede. 6ZO e AMGU d,> ANNL Ep-rrm und§ü7st?nMk M anders nichts / als ein be- ständigesZuhalten dessen allen / was in Staats- Sachen zwischen regie¬ renden Herren abgeredt / gehandelt/ und geschlichtet wird. Der Ruhm ei¬ nes unbrüchigen Glaubens / ist die al- lerpreißwürdigste Tugend eines Regen¬ ten und Ober-Herrschers. Gleiche Wort und Merck seynd die rechte Zier¬ de des Fürstlichen Thuns und Wan¬ dels. Die über andere gebieten / ver¬ pflichten sich die Gerechtigkeit zu beför¬ dern / und ein unverfälschtes Recht zu geben. Wann nun / nach Aussag des Römischen Wohl-Redners / 6äes zutti- ciL funäamencum elk, der Glaube die Grundveste der (Berechtig- Q-rmenc derScinigen. Dann dieUn- ..^gebne mögen von ihrer Ober-Herr- mHt lerchc Schimpff und Vpott dulten. R.aro culcre icommac» lubcjlri cum R.c§n3ncis txrnä iorce. EM aus dem Mund eines Ge- nngen/ ist nur eine Nadel / die dre ?bnig aufritzet; Zn dem E^/lnes Fürsten aber/ ist eS ein biß auf den Todt ver- di? Äkn- ,^ann in Sachen/ wo eS AU betrlfft / ist allezeit um so M Wunde/ als groß jener Ä/.-U sie versetzet/ gleichwie em lo VE Nachdruck hat / je schwehrer er am Gewicht ist. mg)or cir. c^uX ä Majore proticilcimr, öc MMus perierrr poceK, ouo major cst' eme schöne VE ! > 'n dem dritten Bi"» Wohiredcnheit. Bleibt dtM' ^noL,^L2"ss-r surften SZcHlmpstwork unerträglichste^. achtet zu ftyn/ allwo er die Ehre und Vergeltung seiner gereisten Dienste er¬ wartet Hat. Wer weiß nicht / wie nahend zu dem endlichen Untergang wäre die Römische kepublle vom^r- cin Loi-lomno , dessen stattliche Ver¬ dienste sie mit Verweisung des Lands allzu schimpfflich abgezahiet har / ge¬ bracht worden? Kayser tteraollus kan bezeugen/ was Gestalten die Ver- schlmpffung der Aradler thme einen so harren Stoß gegeben, e^ru-, der er¬ ste Monarch m Persien / hat die Be- schimpffung ttarpaZi an sich genom¬ men / und deßwegen seinen eignen Groß-Vatter/ den von dem Thron gestürtzet / und die Medische Monarchie in Persien gezogen, illeo- pompus, als er befragt wurde/ auf was Weise am sichersten die Länder regieret würden? Antwortete unter andern stattlichen Lehren auch diese verinerckend: MocleMam in luos, ein sittsames / und kein verächtliches^»- keir,ifk/ so folgst unkauMr / bis LNzKBUlÄS x-»°SL«,!^ Lugen eine sti-nöbk uÄ./ -Ucin bex F-irlkM rn'Al?" /sondern au»Wi.cb» ren Lemhen ist/ so betteilstge dreh »ZN Warhett em ttbertrefflich Göttin che Fürsten-Wort. 6z x Lehr: Dann es scheinet gleichsam/ jus harte dieser Hcydnische Lehrer in oen Sprüchen Salomonis gelesen/ erciccoc (sagtder ^eift GOttes aus Salomon ) ?r>nci- Indium menricns : Ein unreiner Mund verstellet das Fürstliche Ansehen. Ein Herr/der Lugen redet/ 'wandet seinen Stand / und veruneh- sein Ambt. Gleichwie im Gegen- lviel die Warheit zu reden / den Glau- Zu halten / ein Kennzeichen ist eines adelichen Gemüths / eine Zierde der Meit/ eine Krone des Wandels/eine ^ecle der Regierung / mit Kurtzen sagt Kur^ides: Ke//m/c/-/Z /r»^,cur Me/.' Ein schöne Sach um einen reinen Mund/ , Oann es wird ihme viel Liebs und Gurs vergunr. , z. Man glaubet nicht einem jeden/ ks seyc dann/ daß er schwöre ; eines Fürsten Wort aber / muß soviel als al¬ ler kriv-rten Eydschwur gelten. Wo ein König redet / das er nicht thut / hat sein Wort keine Gewalt. Viel ver¬ heissen/wenig halten/ ist besser nichts/ als lügen und vergebliche Wort reden. Die Zunge muß mit der Hand / und die Reden müssen mieden Wercken überein stimmen. Der Kayser Sigismund (wie ^ne288yiviu8 in der Lebens-Be¬ schreibung ^ipllonst bezeugt) wurde einsmahls von einem alten Soldaten vermahnet / jenes folgen zu lassen / was er dey seinem Kayserlichen Wort versprochen; Hingegen entschuldigte nch der Kayser / vorgebend: llerzca tuic.O H.mice,peaöo cua: FkeUttd bu hast überaus viel begehrt. Darauf aber antwortete der Soldat: ^vrergz nesare, cum peccrem; uuuc ^urern llue curpicuäius, czuoci promit- sum eii, rcicmöere non pocell: Ijf Nickt ohne / allergnäLigster Herr! mein Begehren war hoch : Aber Aetzo ist keine Zeit ohne lAchand stozuschlagen jenes / was nur vor- p^ugesagt lsj worden. Endlich Mschließte ltch der Kayser: 8i ex lluo- alcerum me facere oporcec , rcrum llllei jg^ursm iublbo : lDNNN seyn mutz eines aus beedenzu erwählen / so will ich viel lieber mit Verlust des Guts mein Ge¬ heiß zuhalren/als mit Gefahr mei¬ ner Ehre abzuschlagen / was ich versprochen hab. Also recht ur§ theilte Sigismund: Dann auch ein ei¬ niges vergebliches Wort / soll nicht aus einem Fürsten-Mund kommen, irn- cs non llrciam, Hu« cie !sbu8 mei8 pro- ceiierunc. sagt der König David von ihme sechsten in dem 8 8 sten Psalm: Daß ec memahlen versiatten wol¬ le etwas zu Nichte zu werden/was fein Mund zugeredet hat. Aber leyder / cs haben viel Fürsten zwar ein freyes Mundwerck in Verheissun¬ gen / im Zusagen / im Versprechen/, forderist / wann sie von der Roth ge- klopffet werben; hingegen in dem Zu¬ hallen/ im Ausgeben / im Zahlen und Adgeben / seynd ihre Hände also ver¬ stricket und gebunden / daß ste nicht unglerch scheinen jenem Knopff/den die Alten genennet haben / nollum Oorcll- um,soünaufidßlichwar» 4. Dessen allen erhellen zweyBey- soiel/ und zwar an zwcyen Königen in Franckreich / an )o3one und Francisco, beyde dieses Rahmens die Ersten/ beyde eines Glücks / dann einer des Königs in Engeland / der andere des Römischen Kaysers Carl des Fünffcen Gefangener gewesen. Des ersten zu¬ fällige Begebenheit verhält sich also: Lclusrü der EngelandischePrintz/nach-. deme er Occinmiam OsIIlcam mit sie» genden Waffen durchgestrichen / be¬ gäbe sich irr den andern Theil des Franckreich? / welchen aber Joannes der König in Franckreich mit einem Kriegs-Heer von funfftzig tausend Mann / darbey 120. Haupt-Fahnen? der König selber mit vier streitbaren Söhnen / und einer Menge der Gros, sen des Reichs sich befunden/begegne¬ te. Ob zwar der Engeländische Printz nicht die Helffte einer so zahlreichen Macht vermochte / nichts destoweni, ger hatte ihme das Glück so wohl ge¬ wollt/ daß er in die zehen tausend Frantzosen / darunter achthundert vornehme Edelleuthe begriffen / in Grund geschlagen / und soviel deren ge¬ fangen / daß ein Engländer fünff ge¬ fangene Frantzosen gehabt / unter de¬ nen Drep rrnd Neuntzigste Rede. nen selbst der König Joannes / sein Sohn Philippus / der Hertzog von Loucbon, I.onAOviIIe , Oamsrun, Vin- cioLin, 8enecre und mehr dergleichen von Fürsten / Marschallen / und Vor¬ nehmen des Reichs waren. Kläglich wäre zu sehen einen so mächtigen König m der Gcfangenschafft / und soviel Frantzöstsche Herren als Triumph- Sclaven des Engeländers. Eine un¬ glaubliche und unerhörte Sache.' Darüber mehr aus grossem Un- muth / und Verdruß des Kerckers / als aus reiffer Erwägung seiner Reichs- Angelegenheiten/ ist Joannes mit der Englischen Cron einen Frieden eingan- gen / aber mit denen beschwersamsten lich zugehalten / der Englischen Bedüngnussen / die jemahlen Europa alles abgetretten/und eingeraumety^ gehört. Es wäre auch in der Sache ftlbsten keinFrieden/sondern eine rechte Absetzung des Königs Joannis von dem Frantzöstschen Thron ; dann der König in Enaeland benamsete sich ei¬ nen König in Franckreich / und Ioan- nem einen König in Früncken/ als de- me kaum der halbe Theil von dem Kö¬ nigreich überblicben / das ist wol ein unglückfeeliger Frieden / und noch mehr eine ungerechte Theilung / und viel¬ mehr gleich gewesen derjenigen / die der Löw mit andern Thieren getheilet/ als eines Christen mit einem Christen/ oder eines Oheims mit seinem Bluts- Verwandtcn (dann sie waren ver- sippt.) , . 6. Es wäre aber noch an deine nicht genug / sondern Joannes verbünde stch / über alles dieses / auch dreymal hundert tausend Gold - Ducaten denen Engeländern / als eine Rantzion oder Löß - Geld / abzulegen: Und weilen so: thane Summa nicht cmderwartig zu erzeigen war/hat Joannes seine eigene Tochter / die Prinzessin Jsabellam/ dem Vice-Grafen vonMayland/ ge¬ gen Erlegung obgedachter Summa/ zur Ehe gegeben: So der damahlige Geschichtschreiber Vilnius mit harten Worten/ daß dasalleredlcfteGeblüt/ so in der Christenheit zu finden / in ein neues Geschlecht eingeästet hat seyn müssen/ bedauret. 7. Daß aber besagte Friedens-Be- dingnussen (verstehe vielmehr die Fes¬ seln der Frantzöstschen Cron) in stch unleidcntlrch/Hertz-brechend/ ^ unhaltbar gewesen / und als eure welche die äusserste Noch/ tue ^"Mdle Gefangenschafft abgedrun- ^.^^t/von allemRecht gestunken Aus- u abgelainet/ und vor Z seynd worden / ist w's dÄE/, König /ol-mu nach- ^"E,!!.^^orgetragcn. Nichts desto eines so unbruchl- An Glaubens/und standhafft in Mer ? er ohne einiger Reumüthig' s"^^^ellung oder Vcrblümdung wora„^?^A"^ / alles und jedes/ er geschlossen / E .lelchen emgangen/aufrecht und red- dieses offterwehnend: knv3corum^ nculare poccck, krincipum aurem "k 6eber-. Lasset wancken der nen ihren Glauben/ aber der sten soll allezeit aufrecht bel^h. Nicht ungleich dem grossen welcher auf ftin/ des Feldherrn nio, in einer/ das Königliche MU langenden Sache/ gethanes Wlder then/ behertzt geantwortet: l^ui6cm, 6 ?3rmcnio cüem, vcruM , xanäro ncmiqvam licec. Ich kha es/wann ich karmcnio wäre dem ^Icxgnäcr gcbiehret es Nlwh,>Z tbun. In Warheit / ein treffE, Beyspicl eines unbrüchigen GlE.^ 8. Aber lasset uns auch das / spiel erwägen : krancilcus der König in Franckreich/ wird es d§u> len. Dessen Unglück weiß die Eh- Nach-Welt/ und entsetzte stchgn len Europa darüber / als er naE § dem Lllsthauß zu .VirabeU, aus . MayländischcnBoden/im Jahr l von Carl demFünfften/biß aufs gefchlagen / mit Verlust rodten Frantzofen / so viel der wundten/ nicht viel weniger 0^ fangenen/ darunter der König mit allen seinen vornehmsten und Herrn des Reichs/ äusser des^ von ^.len^on, welcher doch den Tag darauf / aus lauter Mstwy über sogethanes Unglück / Todt^/ damit fein Stammen und NM verblichen. Also hatte, d^ Dery^, nuß schon zwey Könige m Franar^ Fürsten-Wort.6^z Sen Glauben zu brechen / seye eine Sache/ die der Himmel hoch empfin¬ det/ und nicht leicht verzeihet: oder der Welt - Weise in seinem Buch von der Wohlredenheit am 18. Capitel: kerjurus cliviagm ulüonem Lc kumsnacn wfgmlLm incurric, daß ein Eydbrüchi- ger vor GOtt straffmäsiig / und vor der Welt unredlich und werde: so auch die geistliche und weltliche Ge¬ setze klar beglaubcn. 11. Uneracht alles dessen/verhebet Loccaiinus mit nachdrücklichen Wor¬ ten obgedachtem Johann / König in Franckreich/daß er seinen Glauben so rein und fest gehalten/sprechend: Dec König habe wohl gethan/ daß er de¬ nen Engländern so viel versprochen/ um aus der Gefängnuß zu kommen; Aber sehr übel darnach / daß er ihnen das versprochene so genau zugehalten/ sich beemstget hat/ welches seinem Kö¬ nigreich und Ansehen nachthcilig gewe¬ sen. Dann man ist nicht verpflichtet/ die von der Gewaltsamkeit erzwunge¬ ne/ und von der Forcht eingegangene Verheissungen / zu handhaben. ' Zu besonderm Glück derKrantzosen hat es gedienec/ daß die Engelander narri¬ scher gewesen/ dann der König Johann/ dieweil / wann sie einen guten Ver¬ stand hatten gehabt/ sie mehr erhal¬ ten/ als der König versprechen hat kön¬ nen/ indcme dieser mit ihnen so auf¬ richtig handlen wollen: Dann derGe, brauch ist es / daß/ wer viel mit leich¬ ter Mühe erhält/ alles hernach muth- willig begehret/ und suchet mit Ge¬ waltsamkeit zu erlangen. 12. Hcrgcgen befreyet Noccsiinus von aller Schänd - Mahl den König krancilcum, daß er das im Gefängnuß gegebne Wort nicht gehalten. Es ist ja/ wann es die Fürsten beduncket/ih¬ nen erlaubt/ die Ordnungen / die Ge- wonheiten/und die Gesetze zu brechen; Wie viel mehr Widerred ihnen er¬ laubet seyn/ die Ntchthaltung des Versprochnen/ so mit Gewalt ausge- presset worden/ obschon mit ausdrück, sicher Bedingung der Ehre / welche in diesem Kall nichts zu schaffen hat mit den Worten/ so aus den Munde ohne Verwilligung des Hertzens gegangen. Ein Fürst thut weißlich / wann er viel Lll l ver- )03NN6M bey denen Engeländern/ kranciLum bey denen Hispauiern/ mit Verlust ihrer Königlichen Freyheit/ Lu einer Knechtischen ELnfeßlung ver¬ dammet : Aber init gantz unterschiede¬ nem Ausgang/ dann foLnnes hat An¬ fangs lieber indemKercker verbleiben/ als was rmmästiges versprechen wol¬ len/doch endlich/was er zugesagt hat/ treulich gehalten. krsnLlieu» aber hat alles/was dre Hispamer gewollt ha- ven/gern versprochen/ und mit einem öffentlichenEyd betheuret; hingegen/ w bald er aus der Gefängnuß / und dle Frantzösische Luffc geschöpffet/ dhne einiges Gewissen sein Verspre¬ chen in Wind geschlagen/ den Glau¬ ben gebrochen / und nichts weniger / als sein Königliches Wort gehalten/ dorwendend/ die Forcht der weiteren Aefangenschafft habe auch die Frey- h.eit des Willms gefesselt / und könne einer gezwungenen Zusag kein voll¬ kommener Vollzug aufgetragen wer¬ den. 9. Es wäre aber unter andernBe- vingnuffen dieses absonderlich abge- redt/und von dem Kayser dem König/ darauf dieser geschwohren/vorgeschrie- ben; daß kl-gnciscus, falls er nicht ver¬ möchte dasjenige/ was er Eydbündig versprochen / ins Werck zu setzen/ und dem Carl einraumen / allemal schuldig ffye/auf Begehren des Kaysers sich in die vorige Verhafftung zu stellen: Dessen sich aber krancilcu8 so wenig geachtet/ daß er darüber durch offent- ache Herolden den Carl auf Leib und ^eben zu einen Zwey-Kampf ausge¬ fordert; Alle Potentzen in Europa wi¬ der die Spanische Macht aufgewieg- kt/ und an statt des Abtrags der zu- Zesagten Lander / seinen Obsieger mit '/ffchem Krieg angegriffen. Da möch¬ te abermahlm aufschreyen: VON mccrclk unquam keAum limen si- Der Glaube seye bey grossen pursten und Herren sehr gebrechlich / M hat selten den Zutritt über ihre -khurschwelle. d Io. Nun über diese zwey gantz wi- l/Mnnige Geschichten / fället die ge- i'drte Feder LoLcsilm ein viel anders ^-theil als Uensncjcr, der da sagte: ^lalsilis eü'e R.e!i§ioms 66em silllerc; SZ4 Drcp und Neuntzkgste Rede. t/ sondern ausg" verspricht/ um alles zu erlangen / und noch besser/wann er nichtes hält/ um nicht viel zu verliehren. Die Sitten« Meister gestehen/ daß zur Erhaltung Des Glaubens / des Varrerlands/ der Ehre / des Lebens / der Frcvheit alles erlaubet seye. Dem König wäre mehr aus der Gefangenschafft zu gehen/ als an allen dem gelegen/ daher hat er recht gethan/ darvor alles angenöthetes zu versprechen / ob es schon ungereimt war: Dann eben dergleichen unge¬ reimte Anforderungen entschuldigen von der Pflichte/solche zu halten. Die¬ ses ist des LoLcalini Urtheil. keinen Kampff einlassen/ ob dieRedlich- keit des Königs Johannis mehr zu tad- 'len / als die Schand-Mahle des Kö¬ nigs Franlzen zu entschuldigen seye? Dieses aber widerräth mir weder der Loccalmur, weder der » weder der Scioppius, noch jemand an¬ ders / daß die Verheissung an stch ziehe die Schuldigkeit. Omoe pro- millum caclic m llcoicum, Lc huocl mi¬ no 6m voluorscis , polleä 6c necctUcL- ris. Und was vorhin im freyen Wil¬ len gestanden ist / zu versprechen/ daS stehe nicht mehr hernach im freyen Willen / nicht zu halten / wie die Rechtsgelehrten ausführlich lehren in Dege, qui 66cm 6e crsnsaäionibus: so gar gegen seinen eignen und wissent¬ lichen Freund / so lang er nicht von Treu-oder Fried - brüchig wird. Da- hero drey Ding allein veranlassen/ das gegebne Wort nicht zu halten. Erstlich die Treulosigkeit des Gegen- theils: kiciem non lervZnci, non eil icr. vanöa: Mit gleicher Müntz wird der Glauben ausgezahlet. Zweytens/die Unmöglichkeit/ das versprochene ins Merck zu setzen, impoflibiiium nuiis ell obliZLno. Zu unmöglichen Sa¬ chen kan stch keiner verbinden : So bald aber die Unmöglichkeit aufhöret/ hebet wiederum an die Pflicht/ das Verheissene zu handhaben. Drittens/ in verbottnen und ungerechten Sa¬ chen. In maüs promillls, sagt liiciorus, rclcinäe 66cm. lurpis ell promillio, quT icelere aöimplecur. In Üblen und ungerechten Sachen halte keinen Glau¬ ben. Eine Verheissung/ die durch die Sünde soll vollzogen werden / ist uN" ehrlich und schandbar: Wie der Trauer - Spieler Lcneca in seinem - oulcs gemeldet: Den Glauben zu halten / ist manches mal em Laster. Verstehe : in gottloim Verheissungen/ welche umzuziehen/ weder die Vernunfft/noch die Ehrbar? keit gestatten kan. Ob aber den Rebellen von ihren türlichen Fürsten der Glauben zu ten? ist eine harte/ doch erheblich ... ^...7.6. . Frage/die viel nach stch ziehet. Dan» iz. Ich aber wlll mich dißfalls in ob zwar 66es cusm 6oM lecvE» und den Glauben auch gegen dc» Feind nicht brechen soll: so werde» aber die Rebellen unter die wE und rechte Feind von den RechE' lehrten nicht gezehlet/ sondern aE- schlossen/ und allem mit dem SäE Nahmen der Treulosen beschuldig^ Hingegen will auch der Fürstlich? Milde obliegen / und sie dahin verm^ gen/ daß ste ihren Rebellischen thanen/wann sie stch ohne vielen l?/ dingnussen/in die Gnade ihres LE Fürsten/ vertrauen und verlassen/d ,' Glauben halten/und von dem IM» des karcicm. oder Gnaden - BriE geringsten nicht abweichen. Eine M^ der - Beschicht erzehlet Dio in dem^» Buch vom LuZuttu» dem Kayser. wäre damahlen nächst an Rom Ertz« Bandit / und vieler an^r Strassen-Räuber Anführer/ rss mit Nahmen. Dieser wäre a»» keine andere Weiß zu behändigen/ daß der Kayser eine grosse Gelo«E» ma dessen Behändiger verjhrE Darüber sich zwar viel wageten/E giengen entweder mit blungen fen / oder mit List und wohl geteuschet/ zuruck. Jnmutre' aber bekäme Lrococar Wino des Kaysers herrlichen VerspttE Und nach reiffer Erwegung der Saw entschlösse er sich/selber zum KE zu gehen / sich vor ihm zu stellen/«u als wann er sich selber behänd ? . hätte / das Verheissene zu begehnu bey sich erachtend/wenigsten den dern dadurch ein Stuck Brod L/ lassen/wann es schon um semen Kop'^ steckte kein Hinterlist dahinten. Der Kayser ^uZuttus aber / sich ob dieser Kühnheit verwunderen!) / und des Straffen-Räubers/so wohl Reumü- thigkeit / als sein stattliches Ansehen und grossen Muth erwegend; schenck- te ihm nicht allein das Leben / sondern begabte ihn auch mit zehen Seücrcien/ das ist/ mit 25. tausend Römischen Ducatonen. Das Heist wohl Glau; ben zu halten! das ist recht GOtt vor¬ zubilden ; welcher die Reumüthigen nie verflösset / sondern offt vor vielen Gerechten liebet / und belohnet. heydm'sche Wohlredner: d/eque enim ica ä nacura ZeuerLci lumus, uc 36 lu- äum Lc joLum esse vicjcsmur, sscl 36 sevencacem ^oriüs, ssuclig Zraviora: wir seynd von der Narur nicht zum Schimpfs und Schertz erzo¬ gen / sondern vielmehr zum Ernst/ und sehr erheblichen Unterneh¬ mungen. Also haben es vor Zeiten gethan die Spartaner; also die alten Römer; und nach denen die Spanier/ welche vor andern / beforderist in de¬ nen zweyen abgeruckten s^uiis > sich äusserst beflissen haben/ wegen der Ko voiucionen ihrer grossen Staaten und Königreiche / alle politische Staats¬ und Welt-Geheimnussen genau zu un¬ tersuchen: Dahero leicht zu ermessen/ Daß sie vermittelst der ihres hitzigen cilmaris, welches der Natur- kündiger Absehen / und ihrer Mey- nung nach / eine eoi^m acluttam, aus welcher die bey Staat und Lander so nöthige Hr8 Oivmacoria > oder Scharf¬ sichtigkeit in die künfftige Zeiten her¬ zufliessen/vermeynt wird/ verursachet/ sie lauter ernsthaffte Staats-Man¬ ner / tieffsinnige Nachgrübler / und Verächter aller anderen Nationen worden seynd / in fester Einbildung/ daß nichts grosses geeicht kan werden/ Lll l 2 als S ist sonder allen Zwerf- e fel/daß der Staats, und . Herrsch-Kunst alleLeicht- sinnigkeit/alleBüberey/ sogar eincallzugrosseGe- meinschafft und Freund¬ lichkeit unanständig und entgegen seye/ wie jener sagt : 8cris seriös äeLcnr; wann nemlich ein Fürst/oder Staats¬ mann / auf welchen aller Augen ab- Men sich dergleichen Sitten und Ge¬ bärden / welche entweder einen Uelio- pbsiurn in der Üppigkeit / oder einen Nero unter denen Citherschlägcren und Sailtäntzeren/ oder einen v«mi- in dem Muckenfang / oder ei¬ nen vemocricum in lauter Gelächter/ borbildeten / gebrauchen solte. Ihr Feruff ist allzu hoch und edel / und ge- Mtet ihnen keine Liederlichkeit / We¬ ber in Gedancken / die in wichtigen Sa- Aen beschäfftiget; weder in Reden/ ble Kurtz - und Ernsthafft; weder in o^ercken / die nach der t^mr-Lssenr e»« Staats- Gründe abgemessen seyn Uen. Kurtz darvon zu reden : Die i^äler- und Staats-Kunst hat noch/ Massen dieses bestaubet der ___Fürsten-Wort. den er wohl tausendmal verwürcket/ Men sollte. Was geschickt? Uber ulrtz/ und gantz unversehens/doch in et¬ was verstellet/ erscheinet o-ocorgs auf dem Kayserlichen Vor Saal zu Rom: Mhebeym Kayser dasGehör/vorwen- oend eine geheime und nachdenckliche Ursache. Der Kaysererlaubts; er wird borgelassen: Und siehe: Lrococss siele dem Kayser zu Füssen: bekandte seine Grausamkeiten: bathe nicht umsLeben/ andern um die versprochne Gabe. Die ^veywesende verwunderten sich / er- kandten so gleich Lrocomm, und ver¬ nehmen den Kayser/daß ers ftye/und 6 z 6 Vier und NemrtzHste rvede. als durch ihren Beytrag; nichts reb chers / nichts mächcigers unter der Sone sich befinde/als ihre Staaten und Königreiche ; keiner sich möge ihren Waffen und angebohrncr Groß- und Starckmüthigkelt widersetzen / dann mit eigenem Verlust und Untergang. Ader nichts destoweniger die lustige und listige Frantzosen / die schertzende Niederländer haben an ihnen in ver- wichener Zeit derley Streich ange¬ bracht / daß lhr hochtrabender psi« ä pu5s schon offt übereilet ist worden. Zn Summa: Es vermag nicht alles derEmft allein / Laste deinBchimpff und Schertz auch ein L>rr seM. g. Aber ich rede nicht von jenem Schertz / welcher verborgene Bitter¬ keit m sich häget-/ welcher seme und der anderen Blösse allznfthr am Tag gibt; welcher das Hertz biß aufs Le¬ ben rühret / welcher den Zorn und Verbitterung erwecket / weicher mehr ein Streit yls ein Schertz / mehr ein Kampff / als ein Schimpfs ist. Es seynd keine Schertz-Reden / die einem Verdruß und Verwirrung verursa¬ chen. Den vermeynten Schertz Hein¬ richs des Vlcrdten / hat der Oberste uiHK so übel ausgenommen / daß ec (wie ich oben angemercket habe) über kurtz / aus lauter Nach die Stadt Rolle dem Feind übergeben. Schimpffliche spitzfindige Stachel-Wort entzünden eine Colerische Hitz in den Hertzen / daß die Vernunfft dardurch verdüstert in ein grosses Feuer ausbrechen muß. Besonders die Hof Herren sollen ge¬ gen ihren Fürsten keine Verachtung/ oder leichtsinnigenSchertz zeigen/ da« nut sie nicht hernach im Ernst die Un¬ gnadeerfahren; wie es mitftinemLe den eingebüsset hat Graf kerer Hun unter Heinrichen demKünfften Römi¬ schen Kayser wegen eines eintzigen un¬ besonnenen Schertz«Worts. Oder je¬ ner Hof-Herr unter Carl dem Fünff ten auch Römischen Kayser: Welcher hinter des Kaysers Rucken ihn aus¬ lachte/ daß ein Kayser so Bock-spannig daher gienge / dann der Kayser leidete an dem Zipperlein starck/ feine Tritte waren schwach und nicht richtig-DeZ nach fragte ihn der Kayser: ZLaru ' lachest du/ mein Max ? Dieser sie ' sich bald ernsshafftig/ und vermeiM den Kayser zu bereden / daß er gar rum gelacht hätte: Aber wie der Kaysir vor seine scharffe Adlers-Augen (uu es einer beschreibt) ihme kemen blauu Dunst mahlen / und keine Ausfluch gelten lassen / sondern kurtz um r Bedrohung grosser Ungnade / diern fache wissen wollte / fiel er am si"' Knye und sprach : Großmacht^). Kayser l ich sähe daß Euer MaMU sich hin und wieder an der Wand u' hielten / müsse demnach lachen / v das Römische Reich von einer so iE ä chen Mauer unterstützet würde. , Kayser antwortete ihm: Zchv^M, dirs gern vor dißmal/siehe aberguuo wol zu / daß dich kein Kayser ernmahl lehre / wie das Haupt"' nicht die Füsse regieren. Dannve Kayser Lcvero erzehlen die Gesch A. Schreiber/daß / wie einsmahisE, Staats-Bediente seinen Sohn/ gen des Vatters Gichtbrüchigkelt/v'- der Zeit auf den Thron bringen WA ten; er dieselbe mit Lebens-Vt^- gezüchtiget/ allemahl ihnen wieder^ lend : Sie sehen nun / daß nicht Füsse / sondern das Haupt regiere- § ist ein gefährlicher Schertz ver mit dem Kader; des Hunds nm " Wolff; und des Hünnleins nut" Fuchsin. . 4. Eine Welt-berühmtt KöE lnLuropz, hat im vergangenen Hundert einen Cavallier an Hof gehabt / und wegen seiner M / meinen Tugend und Geschickllch^ warffe sie ein gar gnädiges AM ihn / daß sie ihn endlich in den fen-Stand erhebte: WordurM l' die Königin bey dem gemeinen / in nicht geringen Verdacht gleich als würde sie diesemCavalrtt Königliche Krone / und sich selbst^ "l vermahlen. Ein koec aus dem des Reichs beembsigte sich / gebenheit in einen Reimen zu vtwv folgender Art: l/i Gchertz-Wort 6Z7 Es hat zum Grafen dich die AS- nigin gemacht/ Daß du rhr L>ect<^ Genoß einst werdet in der Nacht. . 5. Diese vermessene Zeilen steckte der ?oec, in Abwesenheit des Grafen/ m dessen Gemach ans Fenster. Nach Verfliessung einer ziemlichen Zeit/als dreser edle aber vermessene koec viel- Mt nicht mehr daran gedachte/ ward er unvcrmuthlich nach Hof be- ^uffen / und zu der Königlichen Taffel Wogen/ welche unverhoffte / und nie vorhin gehabte Ehre ihn schier vor innerlicher Einbildung von Sinnen brachte / dann er stunde in diesen Ge- dancken/ der Ruff seiner zierlichen Ge¬ dichte hätte ihn darzu befördert. Als die Tafel geendigt / und andere/ hmirdaran gespeiset/ abtratten/ mm sse dieser edle Sacyncus an seinem Ort sitzen bleiben. Da fieng die Königin an mit ihrem Grafen im Bret zu spie¬ len / indessen fasse der koec, sähe zu/ und gedachte Wunder / was man ihm kndlich auftragen würde. Sobald aber eines und das andere Spiel voll- zogen / Hub die Königin an / gleichsam in Gedancken / wider den Grafen die drey forderen Wort aus gedachten Reimen zu sprechen / n comicem wezni, es hat dich zum Grafen. Diese Worte gossen dem allzu spitzfindi¬ gen kosten gleichsam ein eiß-kaltes ÄZasser übers Hertz. Er wüste sein Verbrechen / er sähe schon das Rach- Echwerdt ober seinem Kopff/ die To¬ des-Aengstcnüberloffen ihn/ sein 83- ^rischer Schertz über ein gccröntes Haupt sagte ihm vor das letzte Todes- Urtheil: Ein schwacher Hund soll sich in keinen Schertz - Kampff setzen mit ei- nemLöwen/der denSchertz mitGrimm auszahlen kan. 6. Nachdeme nun abermahlen die Königin das andere Spiel endigte/zo- Le die Königin die Reimen hervor/ und lase den ersten Vers völlig : n co. Durern K.eAni sseAML Araria fecic : Es ^ar zum Grafen dich die Aonigin Zemacbr. Hierauf hielt der arme * nimmer rathsam länger zu ver¬ gehen / sondern fiel zu den Füssen dec Königin/ bathe um Gnad. Er bekann¬ te/ da ihre Königliche Majestät dem Recht nachgehen wollten/hätte er sei- nenHals mit Schertz verschätzet. Gna¬ de/ Gnade war sein einige Rede/ mit hundert Wehe-Seufftzern begleitet. Diese hochmüthige Löwin sähe das ar¬ me Hündlem vor ihren Füssen/ und auf sein bekanntes Verbrechen / nähme sie ihn wiederum zu Gnaden. Aber traue nicht allezeit / die Stunden seynd nicht gleich. 7- Diesem ist sein freventlicher Schertz zwar angangen / aber nicht we¬ niger gefährlich als glücklich. Das Wrderspiel finde ich in dem Leben des Pabsten Lixcicruinn. Es wäre feiner Zeit zu Rom ein berühmter Poet/ mit Namen kwrsrri, dieser hatte in gebun¬ denen Reden unterschiedliche 8onoecm oder Reimen-Gesetztem / von dem Rö¬ mischen Frauenzimmer / ausgehen las¬ sen ; doch in einem übergienge er die Schnur der Gebühr/ und schalte eines gewissen ^ctvocgren Frau / mit einem bey denen Jtalianern sehr unehrlichen Namen / kucc-ma, das ist / ein freyes Weid / da doch selbiges allzeit ehrlich gelebt / und niemahts in einigen Ver¬ dacht gezogen war. Dieses schmertzte ihren Ehegatten unendlich/ begibt sich zu dem Pabst Lixcu« dem Fünfften / in zuversichtlicher Hoffnung / dieser nicht weniger allergerechrcste als alterheilig¬ ste Vatter werde eine solche Schande ungestrafft nicht vorbey gehen lassen. Die Hoffnung hat ihn gar nicht ge- teuftbet: Dann es hatte kaum 8.xcus diese Verleumbdunq erfahren / als er seinem Schergen-Meister befohlen/ den Erfinder dieses Schimpffs fest zu machen / und sogleich inner 6. Stun¬ den vor sich zu bringen: Ist auch ge¬ schehen : Kiscer3 stehet vor dem Pab- sten / ihme gar nicht einbildend wa¬ rum ? Er wird befragt / ob er der Rei¬ men Erfinder seye? Er bekannte Ja. Ferner: Warum er eine ehrliche Frau verleumbdet ? Antwortete / wegen der Poetischen Freyheit eine richtige oäern zu machen: Dann in den mitt¬ leren Vers war das letzte Wort 5on- rana, also um die ea<äsnr (weilen ihme ä propos nichts anders ist eingefallen) zu gewinnen / schriebe er in dem letzten Vers xuccans, m keinen zwar üblen Lll l z Ansiln 6z8 Vier und Neuntzigste Rede. Ansinnen / sondern allein aus Poeti¬ scher Eriaubnus. Der Pabst fienge an ihn starck anzuschauen/ und sagte zu ihm: Ist euch Poeten erlaubt an¬ dern zu reimen nach Belieben / so solle wohl auch einem Pabsten zugelaffen scyn / von Billigkeit wegen/ auch einen Reimen auf eueren Namen zu ma chen: končana hat müssen nach euerer Poetischer Erlaubnus seyn puccana? Ey so solle sich auch von Gerechtigkeit wegen zu Racers wol anreimen Oallera, und spräche gleich mit dem Vers das Urtheil aus: -e» §ue/?o 5/Z»o»- u-rL 6-r/- Es hat wohl verdient der Herr vonMareren/ Vor seine künffcige Wohnung dieGaUeren« 8. Ist auch so bald darauf einge¬ schmiedet worden: Dergleichen Sta¬ chel-Reden/ und spitzfindige Reimen seynd so schwehr und gefährlich / daß gar selten darinnen eine rechte Maaß gehalten kan werden; Und ist wohl am sichersten / deßgletchen schimpffli- chen/ und mehr auf Schmähung oder Verunglimpffung ansehenden Schä¬ tzens gantzlich mMg zu gehen, con. vicia inlkar pÜX reliiiunr Schmähungen schlagen sich gern zuruck / als wie der Laiion. Jnmassen einem bekannten Edelmann einsmahls ergangen; der zur Fastnacht-Zeit eine ^squeraöa ins Hauß nicht gelassen / sie so gar an- schreyend: Man last keinen Narren herein: Die antwortete: Wie bist du dann herein kommen? Das war Korn um Saltz mit glei¬ cher Müntz bezahlet. Bey dergleichen hitzigen Schertz-Reden / muß und soll derjenige / so den Schertz ausgeübet/ zu rechter Zeit / wieder damit an sich zu halten wissen/absonderlich wann er verspühret / daß der andere sich dar¬ über verwirret/ und dahero beleidiget befindet. 9. Der Spanische koiicibus, Lalcka- sar Qraciall verwirffet diejenige Art des Sckeryens/ die aus Verschmähen/ zwey. deutigen Worten/ Affterreden / imd Spottrm) herrühret/ und zum letzten nichts anders/ als Verachtung zum Lohn bekommt: Als solle eine Per¬ son von einem Stand und Ansehen/ dergleichen mehr Schimpff-als Schertz- Reden / und unnützes Geschwätzes bN- llch sich enthalten. Falls aber M jemand von Natur darzu befinde/ soll ermelmehr auf scharffsinnig- und wohl abgewurtzte Sprüch und koimen/ die kluger Leuthe Geschmack vergnügen können/bestiessen ftyn. Sonsten dum kurtzweilige Schwäncke und sinnreicho Erfindungen sich beliebt zu macken/ ist wiederum eine gantze zuMicho/ angenehme/und auch einer stattlichen Person wohl anständige Art zu M- tzen/und sich encranc zu machen/ dann man würde einen vor unartig och Hot halten / wgnn man die Hsb Schcrtze/ welche auf keine Beleidigung abzlchlen/nichtzu gewissen Zeiten dM trn / und dieselbe gefallen lassen wölb Es schertzec der Himmel in sE Lasur-farben Gestirn: Es schertze't du Erden m so mannigfaltigen FrE und Farben: Es schertzet das m den ^pring-und rauschenden Oneb len: Es schertzet die Lufft in ihren sanfft-wehenden Sud - Winden: Das wilde Feuer wird durch die Kunst k/romamen und Feucrwercker inlaN' ter schertzende Figuren und Sinnbistet gestaltet; Es kan nicht alleweil E tern / auch die Jahrs-Zeit schertzet^ chrer Verwechslung/ des Frühlings A Ammer/ und des Sommers Z H^bst. Die Gottheit sechsten,.^ geschehet mit der Menschheit/ MOT cum homiuum und hat eine Lust und Ergötzlichkeit gefühlet bey denMenschen-Kindern. Also haben wir auch geE an denen vornehmsten Welt-Beherr¬ schern/ dem Kayser äuZucko, ^rco lelio, ^nconmo kio, , Luäovico ?io , ^abtfiur§ico,^2ximillgcio dtM EtsttN Nd an mehr andern Potentaten, Daß die Majestät durch eine sittM Schertzhafftigkeit den Glantz nre vN Uren . sondern vielmehr jene/dle " sich sechsten forchtbar ist / durch dH Leuthseeligkeit bey allen liebbar m worden. Kayser hat mit eu ner anmüthigen Schertzhafftigkeit au - l 1 6W Thun und Lasten gleichsam vorge- Uret / und dadurch sich beliebt ge¬ macht/ auch dergleichen von anderen Mn gehöret / und nicht unfreundlich angenommen / ob er schon damit ange¬ stochen wurde. Es kamen einsmals ihm zwem vornehme Gesandten/ Aren einer ein graues Haar und HwartzenBart/der andere ein schwär- As Haar/ und grauen Bart hatte. Drese befragte er im Schertz/ bevor A ihreBottschafft abhörte: Was die Ursache wäre der Ungleichheit ihrer Daare und Barte? Hierauf antwor¬ tete der Erste : Die Ursache seye / weil An Haupt Haar 24. Jahr alter seye/ As sein Bart/ der andere sagte zur Antwort / er halte davor / es müsse Aber kommen / weil er sich sein Leben- Mg um nichts mehrers/ als um das Daul.Futter bekümmert. Diese hur¬ tige Antwort gäbe dem Kayser kustol- fuo so gutes Genügen/daß er nicht ai- leni ihre Bothschafft willigst anhörte/ Mdern sie auch unverlangt mit gna* gewehrigem Bescheid abfertigte. n. Kayser ^gximiiianus der Erste/ Pflegte auch immerzu einen herrlichen Echertz/nicht allein mit einzunehmen/ sondern auch von andern eineSchertz- Nede/ befoderist von seinem kurtzweili- gen Rath/ Kuntz von der Rosen/ zu ver¬ tragen. Als er zu Aach gekrönet wur¬ de/und ihme die Juden einen güldenen Korb voll güldener Eyer verehret/ "esse ec diejenige / so das Geschcncke tlngeüefferr/ verwahrlich/ und darbey wohl halten. Als sie hierüber erschra¬ ken / und nach der Ursache fragten; Me ec: Solche Hüner/ die so köstli¬ che Eyer legen / müsse man nicht so Acht hinaus fliegen lasten/ sondern ^stellen/ und wohl halten. , .ir. Die Gesandten von Venedig Men dem Kayser Klaximill-m eine zier- "chc Crystallme crestentz verehret/ und Nsem lustiger Rach/ Cuntz von der ^ojen/ indeme er seine gewöhnliche Lchsen machte/ mit dem einen Sporn x, Am Tuch/darauf dieO-estentz stum UH verwicklend/dieselbe herab ries d/.twd zu Stücken warffe/vermeinten ^Gesandten es seye ihnen hierdurch de? Kluger Schimpff geschehen / und Kayser sohe darvor den Cuntzen Gchertzworr. absiraffen. Aber der Kayser ^sxlmi- llsn lachte darüber / und sagte/ liebe Freunde / es waren nur Glaser/ wäre es Gold oder Silber gewesen/ so wäre nichts zerbrochen/ öder man könte noch die Scherben davon gebrau¬ chen. i z. Eben dieser Kayser hatte m Gewohnheit / daß er / wann er das Hand-Wasser nähme/ die Ringabzo- ge/ und einem von denen Umstehenden zu halten gäbe. Nun war einer / der die Ringe offt von ihm empfangen/ und mit denselben/ entzwlschen ec sich wusch/ sich auf eine Seiten gemacht / über eine Weil / als hatte er em Geschafft verrichtet / widerkehrer/und dem Kay¬ ser alsdann erst dieRinge zuruck gestel- iet / werl nun unter solchem Verzug der Kayser zu Zeiten auch die Ringe vergessen/als hatte er deren eri cye be¬ halten. Der Kayser merkte wlwes/ und als er einsmals dre Hände wa¬ schen wollce/ und dieser / wie er ge¬ wöhnet/ nach dm Ringen langte/ zö¬ ge er die Hand zuruck/ und sagte / rch habe dir neulich auch etliche zu hatten geben / die du mir aber nicht wieder gebracht / als darff ich es mit dir nicht wieder wagen. Hierüber wurde der Hoffmann beschämet / und indem je¬ dermann lachte / setzte der Kayser hin¬ zu: Seye gutes Muths / jetzt kommt viel Gold und Edelgestein aus Indien/ da wollen wir andere Ringe machen / damit du wieder was zu nehmen ha¬ best. 14. Nun sehe/wie auch hohe Gei¬ ster und mächtige Herren schertzen kön¬ nen. Dergleichen Schertze geschehen ohne Beleidigung/ dienen zur Ergö¬ tzung / und ftynd vielmehr kurtzwesti- ge Schwancke / als Ehren - rührige OchimpffReden. Dannenhero sollen jene unzeitige Lentores. oder Sitten- Richter mit ihrem Catomschea Ur- theil zuruck halten / und dre Majestät eines Fürsten / wegen dergleichen Sckertz Reden nicht anzuschuldigen / sondern sich dessen besiheiom: Daß / wie Kayser gesagt sowohl die Freundlichkeit als die Ernsthaffrigkeit ftye ein bewährtes Mittel die Majes stät zu erhalten. Alles zu seiner Zeit/ alles nach der Sachen Beschaffenheit; Dann M 640 _ Fünff un d Neuntzigste Rede. _ Dann es ist eine Zeit sich zu neigenden /'biß auf den"höchsten GradU- gegen den König / und gleichsam von nee Hoheit gegen den dem Thron herunter zu steigen: Und Grossen, ist hingegen auch Zeit sich zu erhe- Rösser Fürsten Vornehm men und Veranstaltun- 'W gen gehen offt lär ab/ und werden zu Wasser/ nicht ungleich einer scvM^.gcrnWolcken/ die groß / trüb/ und Wasser -- voll anzuschen ist / sich aber gleichwol inketnenRegen ergiessen kan. Ihre Begierden seynd fast groß/ daß sie siü) manchmal selber nicht be- greiffen können. Wehe der Welt/ wann alles / fo sie manchsmal begin¬ nen/ins Werck gebracht würde! aber je mehr sie umfangen wollen / beg Of¬ fenste hingegen um destoweniger. Sie rechnen offt die Zeche/ aber ohne dem Wirth. Wann die Fürsten / was sie ihnen vornehmen / nicht gegen dem / was ihre Kräfften vermögen / genau abmesien/so stürtzen sie ihren Staat un fehlbar in ein Unglück: Gleichwie ein Mensch/der ein schweresRecht anfan gen/oder etwas theuerserkauffen will/ als sein Beutel zureicht / endlich das Recht / wann es schon auch Mich ist/ unterlassen / und das Erkauffte ver¬ lieren muß. Diese Warheir hat Kay¬ ser Friedrich der Vierdte in einem schö¬ nen ^poioZo und Gleichnus Ludwigen dem Eilfften König in Franckreich ge¬ nug zu verstehen gegeben / wie er wi¬ der Hertzog Carl von Burgund erbit¬ tert / ihme sogar von allen seinen Lan¬ dern zu vertilgen gesuchet hat. Dann dieser wäre jenem zu mächtig / und bloß um den Königlichen Titul min¬ der. Wie nun der Burgunder die veste Stadt Neiß ( so ans Römische Reich gehörig ) belagerte / hat sich Kayser Friedrich von Reichs , wegen ihme widersetzt / und mit gedaAlt König Ludwigen aus Franckreich W" sich verbunden/ daß er einegewu zahl des Volcks zu dem vorhaben Entsatz beschaffen sollte: Soabttv König unterlassen / und anders :, den Burgunder angegriffen: M ckete der Kayser in seinem uno Reichs Fürsten Namen einen M!« ten zu dem König / liesse ihn ff» Zusage erinnern / und daß er das v, sprochene Volck bey Zeiten schickens re/ begehren / im widrigen aber/^ es nicht geschehen solte / würde mit dem Hertzog zu vertragen chet werden. Hingegen sich der König / Laß er auf angM^x Zeit das versprochene Kriegs'/^ nicht geschickt / welches doch aEU erfolgen würde. Er seye im>nlu nicht müssig gestanden / sondern dem Hertzog an mehr Orten SEM Abbruch gethan/ bathe auch / Klei¬ der Kayser mir dem Carl nicht vU.»/ chen/ sondern vielmehrattes daslen'^ so dem Hertzogen zuständig / ter dem Römischen Reich gelegen / ziehen solre; dergleichen wolte ee den Ländern / so zu seiner Cron rig/ als Flandern/ Artois und gund auch thun / und sogesi^neN Burgundische Lander zwistb^^r/ zweyen vertheilen. Der Kam^^^x welcher ein hoch-erfahrner M De¬ ware/ als er des Gesandten Reoc/ / sonders aber den Schluß/versian, ^ antwortete bald sechsten/ auf E6eise. . .iI<-ltein 2. Es ist/sagte er/auf eine Zea bx grosser starcker Bär nahe bey Stadt in Teutschland gewesen / R echnung ohne dem Wirth. 64 r cher der Enden/ und der gantzen 9!ach- Erschafft grossen Schaden gethan/ und dieLeuthe sehr erschröcket; (die- Bär wäre Carl von Burgund) nun waren in gemeldter Stadt drey MeZech-Brüder/ welche/ unange- 'chm ihre Baarschafft nicht groß ge^ wesen/ dennoch täglich gern im Luder gelegen; die kamen zu ihrem Wirth/ und baten / er wolte ihnen doch eine Zeche borgen / und die Mahlzeit tapst >er austragen / dann er innerhalb zweyen Lagen redlich bezahlt und zu , streben gestellt solle werden / zeigten auch dessen die Ursach an/ nemlich/ sie wollten dieses hoch schädliche Thier und mächtigen Bären fangen / dessen Haut theuer verkauffen / und sonsten viel Verehrung bekommen / daß stch also der Wirth bereden liesse / und ih¬ ren Willen erfüllete. Als ste nun ge- nug geessen und getruncken / zogen ste miteinander aus / stracks an den Ort/ oa sie vermeynten/ daß der Bar anzu¬ treffen wäre; er aber begegnete ihnen viel eher / als sie gewünschet haben. Derowegen sie/als erschrockene Leuthe/ bald flüchtig worden ; der eine eilte nach der Stadt zu / der andere stiege auf einen Baum / dem dritten aber ward die Zeit zu kurtz/ also / daß ihn der Bär ereilet / warffe ihn zu Bo¬ den / und tratt ihn hart mit Füssen/ setzt ihm auch den Rüssel nahend fürs Ohr: Der arme Mensch läge da den langen Weeg auf der Erden gestrecket/ und that dergleichen / als ob er todt wäre; dann diese Art und Natur hat der Bär an sich / wann er etwas er- greiffet / es.sey ein Mensch oder Vieh/ wann es sich nicht reget / so vermey- net er / es seye todt/ und lässt es lie¬ gen / also liesse er auch diesen Menschen ohne sonderbaren zugefügten Schaden liegen / und kehrete wieder in seine Hüte. Da sich nun der Mann also er¬ löset sähe/stund erfrölich auf / danck- te GOLT/ und machte sich in die Stadt. Der andere/ so auf dem Baum gesessen / stieg auch herab/ ruffte seinem Gesellen / und sprach ihn an: Lieber/bey deinem Eyd sage mir/ was der Bär mit dir geredet hat? dann ich hab gesehen / daß er den Rüssel nne gute Zeit für dein Ohr gehalten? Darauf antwortete sein Gesell: Nichts anders als dieses: Auf ein andermahl solt du keine Haut mehr verkauffen / cs seye dann / daß der Bär zuvor todt/ oder gefället seyn wird. Nun mit die¬ ser einigen Antwort fertigte der Kay¬ ser den Franßösischen Gesandten ab/ und vermeldete ihm nichts weiters / als wolte er sagen : Der König Ludwig sollte zuforderist seine Zusage hatten/ das versprochene Volck schicken / auch den Hertzog Carl / da es ihm anderst müglich / überwinden / und darnach allererst sein Land vertheilen. Wann man was gedencket / oder wann man einige Sache vornimt/ zeigt sie viel eine andere Farbe / als sie hernach in sich enthält / wann man sie mit Augen sieht / oder mit Händen greisst / oder in der That bewerckstelliget. Die Ge- dancken stehen von den Wercken so weit/ als der Himmel von der Erden. Um Vollbringung unser Vornehmen/ sollen wir uns nicht viel vornehmen: Dann es ist ein grosser Unterscheid Darzwischen / ein Sache vornehmen/ und eine Sache thun. Allzu grosses und weit aussehendes Vornehmen/hat selten einen gewissen und richtigen Aus¬ gang. Icarus harte wol grosse Lust hoch zu fliegen / aber die Flügel warm von Wachs / die von der unmässigen Hitz der Sonnen zerschmeltzet / sogleich den Sturtz-Fall verursachet haben: Vana spcs öc mcnclacium viro inscnlaro, sagt der weise Lcclesiatticus an dem Z4. Satz. Die siebentzig Dolmetscher le¬ sen beyM Varablo: VanE ipes slgcos 5a- ciunc iulenlacos Ektles Beginnen/ macht die Unwitzige geflügelt/ aber zu ihren Verderben. Es seynd wohl der Menschen Gedancken nicht ungleich den irrenden Lichtern / welche zwar leuchten / aber sie verleiten die Wanderer in die gefährlichste Ab- weege: Und die Menschen / sagt Lam- xriäius,wan sie erlanget/was sie wollen/ vermeynen sogleich/es seye schon gerich¬ tet / und sott doch allererst gerichtet werden/ als wann sie die künfftige Zeit im Sack trügen. Absolon hat vermeynt/ schon den Vatter von dem Thron verstossen zu haben/und ein Kö¬ nig zuJerusalem zu seyn: Ist doch kurtz hernach zwischen zweyen Aesten Han- Mmm m gend/ 642 Fünff und Neuntztzste Rede. gen- / und mit dreyen Lantzen durch» stochen / ziemlich weit von Zerusalem geblieben. z. Nachdem der tapffere und König-, mässige Printz Carl von Burgund (der sonsten vorhin nichts als obzusiegen und seine Feinde zu Schanden zu ma¬ chen / so Franckreich offt empfunden/ gewuft) von denen Schweitzern in zwey Schlachten überwunden / und in der dritten vor Nansee gantz grausam/ daß sein todter Leichnam nicht zu erken- ncn war/erschlagen worde/mit Verlust feines Volcks / und des völligen dem Feind zufreyerBeuth überlassenen un¬ beschreiblichen Schatzes und Geräths/ und solche Zeitung Ludwig der Eilffte vernommen/ hat sich derselbe überso- thanen Verlust so erfreuet / daß es kaum auszusprechen; darnach sogleich bey ihme selbst Die Rechnung gemacht/ das Haus Burgund/so damahlen nur auf einer Prinzestin bestünde / zu ver, derben / und im Grund zu vertilgen/ seine Gedancken waren / den Burgun¬ dischen Staat / welcher zu derselben Zeit sowol an schönen Ländern/grossen Städten / vornehmen Adel / Kriegs» Mannschafften / Reichthum und Han- dclschafften/ der alleransehnlichste war/ und ihme anders nichts als der König; Liche Namen mangelte / auf viel Trüm¬ mer und Stück zu trennen / zu schwa¬ chen / und aus dem schönen Burgun¬ dischen Creiß / ein Haussen alleriey krivar-Herrschafften / die an Franck¬ reich Lehen-mässige Dienste rhun soll» ten/ zu machen: Und zwar gedachte er seiner Cron alles / so nächst daran be¬ findlich / fest und gelegen ist/ zu wid¬ men : Die Grafschafften Namur und Hennegau zweyen FrantzösischenPrin- !M zu übergeben: Soviel aber die entlegnere Länder / als Braband/ Holland/Geldern re. belanget/ hat er solche selber bezwingen / und darmit et¬ lichen teutschen Fürsten / so ihme ge¬ neigt und sonsten zu seinem Fürnehmen dienen würden / behülfflich ftyn wol¬ len: Hat auch offt sechsten mit seinem Staats-Rath Philipp Lommes, wie er sechsten in dem achten Buch seiner Historien bekennet / geredet: Ob zwar er/ Romine;, dem König andere Mittel zugerathen / die dem Königreich vor- träglicher seyn kunten; aber dessen un- geacht bliebe er in seinem Vornehmen beständig/ vorgebend/ daß das Haus Burgund die Frantzösifche Cron/we- gen seiner grossen Macht/viel ^zayr- her übel gepflogen hätte; dieser Dom müsse von der Lilien gehebt / megr üble Nachbar verjagt werden, Bur¬ gund ist vor sich genug mächtig / "no möchte noch mächtiger werden/ warm die hinterlassene nun Vogtbare Prin¬ zessin an einen mächtigen Potentaten verheyrathet würde / was GefahrM- kelt der Cron Franckreich darüber zu¬ stoffen möchte / ist leicht zu erachten/ aus denen vorigen Kriegen/ die der er¬ schlagene Carl ohne Anstand mit gros¬ sem Schaden des Königreichs gefühlt hat. , 4- Dem äusserlichen und vor der Welt ansehenden Schein nach / wa¬ ren dieses Königs Ursachen in der Staats-Klugheit wohl gegründet» So man aber dasGewissen ansiehet^ wäre ein unmässiges Unternehmen/ eine unrechte Anmassung wider elM schwache verlassene Prinzessin/eineA billige Gewaltthätigkeit/ dero GOK und das Recht widerstehet / und iE so leicht den gewünschten Zweck zu ge¬ winnen pflegt. Dann GOtt ist allem/ cjui rransferck-eAng cle zence in ßcoceM, welcher die Königreiche und eigen¬ mächtige Fürsten und Hertzogthüme/ versetzt/von einem zu dem andern schlecht / von einem zu dem ander' Volck. Umsonst seynd des MerffE Gedancken / wo GOttes Finger M darzwischen legt. Es ist ein Weeg/den der Mensch für richtig hält / und M Ausgang führet ihn zum Verderben- Es ist in Warheit geschehen mit dMM König Ludwigen / was der weise lomon ausgesprochen: Wer sich eno met und breit macht / der erwear'- Zanck. Dann durch dieses sein Unter nehmen seynd viel Kriege entstandr « die von 621:0 an die Cron FranckrUA ziemlich beunruhigen. Wer aut su" eigen Hertz vertraut/der ist ein mar^ sagt weiter Salomon / aber wer wm lich herein gehet / der wird erha ru'- Von diesem unmässigen Unternehm^ macht einen schönen Schliß der er LomiliXus: Es hat GOTT der Rechnung ohne oem Wirch. 64 z ften Hertzen in so wichtigen machen in seiner Hand / damit sie derley Mittel allein ergreiffen können/ jo sich auf die Werck / die GOTT schon angericht/ schicken mögen/ und nicht was ihr Für- Nehmen ist. Dann der Allerhöchste hat schon vor- und wir hernach gesehen/ vas Burgund nicht in der Frantzösi- llden / sondern in der Oesterreichischen Monarchie hat sollen / als ein vester Eck - Stein zum Grund gelegt werden. Also ist abermahlen die Zech viel an¬ derst vom König Ludwigen ausgerech¬ net worden / als es sich geschickt hat/ weilen er solche ohne des obersten Wirthen und Ausspender der Königli¬ chen Cronen / so allein der grosse GOtt und König aller Königen ist/vorgekeh- rethat. 5. Der Bischoff von Radetz/ Hart¬ wig von kere- kix, beschreibt ei» selte, nes und Wunder - grosses Unterneh¬ men Heinrichen des Vierdren/ auch Königs in Franckreich/ schier mit die¬ sen Worten: Er verlangte die gantze Christenheit sovollkommentlichzu ver, einigen / daß sie gleichsam ein Leib seyn/ und den Namen der Christlichen kc- pMiL führen sollte. Das ist ein Vor¬ nehmen / so sehr weit die menschliche Kräfften übersteiget / und noch llaco an unter so viel Hunderten kein Kayser und König gewesen / der ihme dieses getraut/oder vielleicht gedacht hätte. Denn dergleichen ist mehr zu wünschen/ als zu hoffen; GOtt ists wohl möglich den Menschen aber unerschwünglich. Zu solchem hoch - abzielenden Ende hat er den Entwurff gemacht / und ver- meynte / diese grosse kepulllic in 15« Herrschafften oder Staate mit gewis¬ sen und nie übersteigenden Gräntzen einzutheilen / von gleicher Macht und Gewalt / soviel als möglich seynwürde. Das ist mir abermahlen eine Rech¬ nung ohne dem Wirth / und eine un- zeitige Anmassung. Dann Heinrich hätte sollen vorhin gedencken/ daß de¬ nen Souveränen und gekrönten Her¬ ren nicht leicht ist Gesetze vorzuschrei- den / oder ihren Begierlichkeiten die Gräntzen auszusetzen / daß ihnen die Herrschsucht tieff von der Natur ein- gedruckt / daß der Eigennutz / und ih¬ res Hauses Wolfahrt und Aufnehmen/ um etwa eine vermeynte allgemeine Ruhe weder schwinden noch von der Frantzösischen Klugheit abmessen wer¬ den lassen. 6. Diese Staaten oder Reyhen aber haben seyn sollen; Das Pabft- thum/ das Teutsche Kayserthum/ Franckreich/ Spanien/ Groß-Britan, nien/Hungarn/Böhmen/ mit den an, gräntzenden Schlesien und Mähren / Pohlen/ Dannemarck/ Schweden/ Savoyen / oder das Longodardtsche Reich/ die Herrschafft Venedig / die Republik von Italien/ oder der kleinen Fürsten / und Städte daselbst / Nieder¬ land/ und die Schweiß. Wo bleibt aber/mein König Heinrich / das aller, durchlauchtigste Ertz - Hauß Oester¬ reich/ dieses edle Kayserliche und Kö¬ nigliche Blut / so allbereit mehr Kay, ser/ Könige/und mächtigste Souveränen der Christlichen Republik gegeben/ als etwann der L-ipec, Viüoii,, oder Lourbori geben haben/oder geben werden? Das Ertz-Hauß Oesterreich ist noch nie er¬ loschen. Hat damahlen viel Printzen gehabt / sie seynd selbst Wirth ihrer Länder/und wollen bey derRechnung sich einfinden / und darvon nicht aus¬ geschlossen seyn. Aber höre/ wie Kö¬ nig Heinrich dieses sein Vornehmen so partheyisch/ und LmcrcMrt auszufüh¬ ren gedachte. 7. Unter diesen Staaten sollten funff erblich seyn: Franckreich/ Spa¬ nien/ Groß-Britannien/ Schweden/ und dieLombardie: Sechse in derWahl bestehen/ als Pabstthum/Kayserthum/ Hungarn/ Böhmen/ Pohlen/ und Dännemarck: Vier kepulllj^ucn/ dar, unter Venedig/und die mindern Prin¬ tzen/ samt denen Städten in Welsch¬ land /Eoerscisch / Holland und Schweitz aber Ocmocr-msch. Mit was Fug aber traute oder traumete ihme Heinrich mit derErb-oder Wahl- Folge dieser zweyen Cronen/Hungarn und Böheim zu schaffen ? da doch in der Historischen Warheit gegründet ist. Daß der Kayser Sigmund / alS Erb-König in Hungarn und Böhmen/ seinen Eydam den Albrechten von Oesterreich / beyde die Hungarifche und Böhmische Cron gegonnet / und zugewendet. Wie ingleichen von sein Mmm rnr des 644 Funff und Neuntzigste Rede. des Kaysers Todt an/ auch die Kayser- liche Cron in diesem hochlöblichsien Hauß von Haupt zu Haupt gewan¬ dert/und unaussetzlich bey demselben/ als welches durch gedachte bcyde Cro» nen ein Königliches und mächtiges Hauß worden / geblieben ist. Dieser Dorn stäche Heinrichen in die Auaen/ und sticht noch immer die Frantzosen: Aber umsonst! Dann beyde diese Cro- nen seynd nunmehr keine Wahl sondern Erb-Reiche. Nun lasset uns aber den eigentlichen und parcicuisren Grund- Abrieß seines seltzamen (aber sehr ge¬ brechlichen) Vorhabens/ so er gegen allen Potentzen der Christenheit/als ein von dem Himmel bestellter oder Obriste Gewalthaber abgefaft/ reiss erwegen. 8. Der Pabst über die Länder/ die er schon hatte/ sollte noch das König¬ reich Neapolis ins eigen / und die Le¬ hen über die Jtalianische kepubUo ha¬ ben. Die Herrschafft Venedig sollte Sicilim von dem Pabst zur Lehen empfangen/jedoch ohne eintziges ande¬ res Recht/als mit Küssung der Füsse/ und Einsendung eines güldenen Crem tzes von 20. zu 2o. Jahren. Die Jta¬ liänische kexubiiL sollte bestehen von Florentz/Genua/Lucca/Modena/Man- rua/ Parma / und andern kleinen Für¬ sten und Herren/ und die Lehen gegen Erlegung eines güldenen Creutzes von zehen tausend Fransten/ gleichfalls vom Päbstlichen Stuhl empfangen. Der Hertzog von Savoyen sollte über seine schon besitzende Länder/das Hertzog- thum Mayland haben/ und alles dieses zu einen Königreich gemacht / und das Lombardische genandt; da¬ von abgenommen ; und ^lonricr-^ da¬ gegen darzu geschlagen werden. Der Schweitzerischen R.epubIlL solle kran- cke Lomce, Elsaß/ Tyrol/ das Land von Trient/und was dem anhängig/ein¬ verleibt/ und die Lehen von dem Teut- schen Kayscrthum alle 2§. Jahr ge¬ nommen werden. Man wollte alle 17. Provintzen in Ntederland/ sowohl die Catholische/ als die prorellirende / in eine freyckepubllc zusammen fassen/ und mit Jülich / Cleve/ Berg/ Marck/ Ravenstein / und andere benachbarten kleinen Herrschafften verstärken. Dem Königreich Hungarn wellte manSlö benbürgen/ Moldau / und Wallacher) zu schlagen/ der Kayser sollte verspre¬ chen/ weder vor sich/ noch die Seim- gen/ durch Einziehung der Güter/ odet Heimfallung der Männlichen Lehell sich grösser zu machen / sondern dielel- be solchen Fürsten/ die ihn nicht na¬ hend verwandt / mit Einwilligung des Reichs verleihen. Auch wollte man sich vergleichen / daß die RömiM Cron/ was Ursachen auch Vorfällen möchten/niemahlen zwey Fürsten auf einem Hauß/ nach einander sollte aut- gesetzt werden/ damit sie nicht bestän¬ dig bcy einem Hauß/wie lange Zeithcro bey Oesterreich / verbleiben' nröchss. Die Königreiche/Hungarn und Bcm men / sollten gleichfalls Wahl-Reiche verbleiben/ und ihre Könige durchs Wahl-Stimmen erkohren werden. Die erste Stimme würde scyn/ d/f Adels/ Geistlichkeit und Städte M' gen Lands: die andere des Pabsts / dritte des Kaysers/die vierdte des Kö¬ nigs in Franckreich/die fünffte des Kö¬ nigs in Spanien/die sechste desKömgs in Engeland/die siebende der dreyeu Könige in Schweden/Dannemarck uno Pohlen. , 9. Wer stehet nicht (lieber GOtt) m diesen allen die ausbündige Listig^ der Krantzosen/welche durch den cr- dichten Vorwandt der allgemein^ Christlichen Ruhe / anderst nichts gc' sucht haben/ als ihre BundsgenoM ^ Schweitzer / den Savoyer / Staaten von Holland/ die von Venedig zu bereichern/und trg zu machen? Aber mit Weh-'>^ lauter Oesierreichischen Erb-KömE chen/ Fürstenthumen / und Landen- Diese ist des Heinrichen Abziehl^s gewesen / das Ertz-Hauß Oesterreich/ allein den Kopf der aninaffer^.! Frantzösischcn Monarchie oder Gewalt über alle Fürsten in Europa/ hat biethen können / durch dergleichA Rancke und scheinbare Staats-Gm'm lein / über einem Haussen zu werM- Aber der Mensch denstt/ und GO t lenckt: DieGedansten seynd noch wi-'^ von Wersten. 10. Der Entwurfs ist einmal sS macht / sagt Heinrich / und das pau" 647 würde: Damit man das Volck desto eher dahin bringen möchte/ das Spani¬ sche Joch adzuwerffen/ und sich zu dem König Heinrich / und seinen Bundsge¬ nossenen zu schlagen. Unmöglich wäre es/ Daß nicht bey Annäherung eines so mächtigen Heers/ gantz Flandern durch heimliche Verständnuß der fürnehm- sten Herren / durch das Wancken der Städte / und durch die Liebe/ die diese Völcker zu dcrFreyheit trügen/in Auf¬ stand gerathen möchte. Drese Rech¬ nung machte ihme unfehlbar der Hein¬ rich/ aber ohne dem Wirrh; Und da- hero gamz ungültig: dann der Wi th soll ihn bald zu einer andern Rech¬ nung becuffen. 12. Er bildete ihme strner cin/ die Hungarn/ die Böhmen/ die Schlesier/ die Mährer/ die Oesterreicher/Etcuer- märcker/ und andere Erbender / wür¬ den bey diesem Zufall nicht weniger aufstehen/ und um ihreerlobrm' Ft ey- heit ihren Ober Herrn ftkbü zu wäh¬ len/sich annehmen/zu dem König und seinen Bunds-Verwandten beucben/ seinen Schutz ansuchen/auf daß sie ih¬ re Regierungs-Art / auf einen solchen Schlag anrichten möchten/ dabcy das Hauß Oesterreich w mg zu befehlen hätte. Das Schweitzer Land belan¬ gend/ so ohne dem Oesterreich verheis¬ set / stünde alle Augenblick auf dem Sprung / sich dieses suchenden Auf¬ stands zu bedienen/ und der Tyroli- schM Landen / UNd der krsncbe-comcä sich zu bemächtigen: Der Hertzog von Savoyen rüstete sich über May land / und wollte von Spanien in Namen sei¬ ner KtnderAnsuchung thun. Daß er ihnen ihrer Mutter Morgen Gab/ so viel als ihre Baaß die lnlLouri liabcilL bekommen / ausantwortcte/ widrigen Falls ihn mit einem Heerzug zu überzie¬ hen betrohete/ zu welchem Ende ihm König Heinrich izooO zu Fuß/ und 20OO. zu Pferd/ samt IOOOOO. Cro- nenMonatlich zuHülff versprochen. I z. Eben zu selbiger Zeit / da Kö¬ nig HeinrichZlandern in dievermcyn- te Frcyheit setzen würde / sollten alle Ln dieser Sache mit-verbundene Fürsten/ bey ihme sich bittlich anmelden / damit sie durch sein Ansehen den Kayser da¬ hin bereden sollten/ die Reichs-Stän- Mmm m Z de Rechnung ohne dem Wirch, dkstmeich mW darein willigen/ vder man werde es darzu zwingen. Erstlich muß man zum voraus setzen/ daß aus Seiten Italien/der Pabst/dle Venetianer/und der Hertzog von Sa¬ voyen/ wohl unterrichtet werden/ daß/ und wie ihme Heinrichen wider das Hauß Oesterreich beystehen sollten? Deßglcichen auf Seiten des Teutjch- lands sollen die cnnloellcnrte Ehur- Fürsten/demHertzogen von Bayern/ das Wort geben/ ihme die Kayserliche Eron künffrig aufzusetzen / und samt lhme die Reichs-Städte/um ihre Frey- Hellen zu erhalten/ die bißhero ziemllch geschwächt seyn sollten / wider Oefrcr- beich zu verhetzen. Ebenfalls beflteste sich Heinrich an Seiten Böhmen/und Hungarn mit denen Reichs-^gZnrnen/ Und andern vom Adel hcunliche Ver- siändnussc auzurichten/denPöfel durch das schwehre Joch schwühriq zu ma¬ chen/ und dergleichen zu veranstalten/ daß / wann Franckreich ausbrcchen würde/ nirgends das Hauß Oesterreich sich anhalren/ oder sicher verbleiben könte. ii» Die Clevische Streit-Sache/ gäbe die gewünschte Gelegenheit an die Hand/ den Anfang zu Ausführung seines Vorhabens zu machen: und fei¬ te folck-es also angehen. Heinrich woll¬ te ein Heer von viertzig tausend Mann/ wie er'auch thät/ auf die Beine brin, gen/ und bey dessen Ausbruch Gesand¬ ten an alle Potentaten in der Chri¬ stenheit abfertigen / ihnen von seinem vorgebend - rechtmässigen Vorhaben Eröffnung zu thun. Hernach ver¬ weinte er sich/unter dem Verwandt/ Nach Eleven zu gehen / aller Paffe an der Maaß sich bemächtigen/ und ebar- lemour,Maftricht/und Namur/die da- wahlen schlecht befestiget waren / auf einmal angreiffen. Alle grosse Städ¬ te in Niederland/ sollten zu selbiger Zeit auf einmal nach der Zreyheit Steissen / die grossen Herren mit glei- Aem Vorhaben zu Felde ziehen/ und den Niederländischen Löwen mit Lilien veblumem Die Holländer sollten alle ^ee-Küsten nut ihren vielen Schissen Gesetzen/und den Flandcrern dieHand- "wg zur See sperren / gleichwie man auch auf Seiten Franckmchs thun 646 Kürrff und Neuntztgste Rede. de bey ihrem alten Recht und Gerech¬ tigkeiten zu lassen / sonderlich in der freyenWahl eines Römischen Königs/ weder durch heimliche Räncke oder Zwang / noch Zusagen / noch Dro¬ hen/ keinen Eintrag künfftig zu thun; und sollte man alsdann zur Stund sich entschliessen / einen / aus einem andern Haus / als aus Oesterreich / zu wäh¬ len. See waren auch unter sich schon einig/ den Hertzogen aus Bayern darzu zu nehmen. Der Pabst hatte mit ihnen auf solch geschehenes Ansu¬ chen gleichfalls etngestimmet; sie ver- meynten ebenfalls mit solcher Instän¬ digkeit dieses gantze Unternehmen zu verfolgen / daß es dem Kayser / der damahls in keinen Waffen stunde/ schwer gefallen seynsolte/ ihr Ansuchen abzuschlagen. 14. Hier kan meine Feder sich nicht enthalten / sondern muß sich gebrau¬ chen der Wort des grossen Propheten ME , welcher vom Königlichen Stam¬ men/ des Königs Juda Bru¬ ders-Sohn/ und naher Bluts - Ver¬ wandter des Königs war. Dieser redet an dem zo.Capitel seiner Prophezeyhung also: VL! lllli (iicir Dominus, uc Lzcclcris oonli- liuni, 5c non ex ms : Lc oräirenuni re- I2M, Lcnon^er fpiricum meum, tsieran- ces auxilium in toicicucline k^arsonis, Lc ksbences 6cluciam in Lc «rir nobis torricuclo kkarZOnis inoon- kulionem , Lc llciucia Umbrre in jAnominirrm. Auf reutsch also: Wehe euch.' ihr Abtrünnige / spricht Der HLrr/ daß ihr einen Rathschlag gemacht habt/der nicht aus mir ,ff: Und habt ein Gewebe ange¬ fangen / doch nicht durch meinen Gesti/ euch dec Hülffvertröstend durch die Macht pharaonis / und habt aufderr Schatten EgFPti euer Hoffnung gesetzt / aber die Macht pharaonis wird euch zur Schänd sepn / und die Hoffnung auf dem Schatten Egypti wird euch zur Schmach gecathm. Daß Liese Prophchsche Aussage daher tau¬ get/ hat der Erfolg sattsam erwiesen. Erwege recht/ mein Leser! wer seynd Diese Deiercores oder Abtrünnige ? als eben sowol diejenige / welche sich von ihrem allerhöchstenHauptdemKayftr abgesondert / und zu diesem gantz un¬ gerechten Unternehmen des Königs Heinrichs sich beygethan haben / als auch alle Niederländische Reichs-und Land-Stände/ die in einer solchen er¬ heblichen Haupt-Sache/ die ihres na¬ türlichen Herrn und Fürstens / und des gesamten Ertz - Hauses Oesterreich äusserstes Verderben / und hoch-B^ siche ^uciiirung und Zergliederung ri? rer sowohl Erblichen / als WahlE Lehen - mässigen Fürstenthumen und Landen betroffen hat / meinerM^ Weis einem frembden Fürsten beiM fallen seynd. k - Was ist das vor ein Looli^ und Ula oder Rathschlag und GetE so aus GOTT und GOttes mchtist? als eben diese ungerechtes cl-m-rung wider ein so frommes E des / und um das gesamte Wesens wol / als das gesamte ChristenrhuA hoch-verdientes Ertz-Haus Oelsik' reich-Dann es kan einUchcs Sen>^ und Vochaben aus Gort nichl KÄ welches strmbde Croncn von »4 natürlichen Printzen abreiffcn/ »L andcrwartig hin verwenden «7, GOkthat ihm diests ausdrücklich^ behalten: cuulkl, , Lc clabo illucl proximo ruo melioN Ich werde dein Reich von dir «Ä, nehmen/und solches einem anvE geben / der besser iss als du- L auch an Heinrich dem Vierdken / Gcwebs Urhcdern / wahr ist 16. Was ist ferner diese von Propheten vorgcworffene r°r"-"L oder Macht Pharaonis / als Macht und Allgewalt jetzt -gein'^" Kdmgs Heinrichen ? welcher / r Vollstreckung seines unmässigen habens/geflnnek war ins Feld zu»"" «en zweymal hundert und HEL, send zu Fuß/ hundert tausend zu E, r 17. grosse Canoncn/170. grosses, leeren und ÄricgS'GchM ErdeM te allein rn das Clevische eine Arme von 4OO0O. / der Printz von Oran> solle andcrwartig agiren mit 170^. der Fürst von Anhalt mit «oooo. 0 die alliirte Reichs - Fürsten mit der Savoyer mit 25000. Manu / str lir- id r- a- id ch h- id id er e- lv c/ il> o- i/ c- h i/ ii d j. c« e> ? N !0 s e- 11 o st ll 11 e- K >/ i- lst st ii I- ie )- d- >p Rechnung ohne dem Wirch. 647 grossen Staats-Manns LKUippi eo- minLi nachdenckliche Anmerckung: Wann wir etwa ein merckliche Ambe- rung an denFürstlichenPecsonen sehen/ sollen wir für gewiß halten/ es komme solches von GOtt her. Dann wie wol¬ len sie anderst/ oder woher angefoch¬ ten oder gestürtzt werden / weil sie mit Macht und Reichthum wider alle äus¬ serliche Gewalt zum besten versehen zu seyn scheinen. Es ist allein GOTT der HErr / der sie unversehens angreif- fen und ftürtzen kan. Eich- und Ceder- Baume wachsen etliche hundert Jahr herfür / und scheinen ihren Stammen verewiget zu Haden: Und doch in einem Augenblick fallen sie zu Boden von ei¬ nem einzigen Donnerstreich: Also Kö¬ nige und Fürsten/ nachdem sie zu lau¬ ter Riesen und Lncelachn in ihren Ge¬ dankten worden seynd / kommt unver> sehens GOttes Rach daher / und ma¬ chet all ihr Beginnen / durch Abschnei¬ dung eines eintzigen Fadens / daran ihr Leben hanget / zu Schanden. Da ist die Rechnung ausgemacht: Die Zeche muß bezahlt werden / und der Wirth wartet nimmer langer. Aber / ach wehe! eli iniiscerg, Lc inven- ru8 Minus Kakens: Er ili abgewo¬ gen/und befunden worden/oak er nichts har: Daß er seine Anmassun¬ gen/ sein unmässig weites und breites Beginnen nicht ausführen; nicht den allervorsichtigsten Wirthen der Welt/ und Richtern alles menschlichen Ge- schöpffs / die schuldige Rechnung erstat¬ ten kan. Invcucus eit minus kokens. Ja / ja alle ver- oder unmässige Ge¬ walt ist vor GOtt befunden worden/ daß sie nichts oder wenig vermag. 18. Also ergehet es allen/die vor¬ hin die Rechnung mit dem Beutel nicht machen/ ehe sie sich in das Wirthshauß zu dcrZeche wagen; Verstehe diejenige/ welche in ihren Gedancken und Unter¬ nehmen lauter Riesen-Streich machen/ die aber in Wercken zu blosen Lusst- Streichen werden: Verstehe diejenige/ die ihre Begierden mit ihren Kräfften nicht recht abmessen: Verstehe die mi¬ ge/ welche sich allein auf ihre Geschick¬ lichkeit/auf ihre Vernunfft allein/An¬ sehen/ Macht/ Anhang und Gewalt steiffen/ und GOtt/ GOtt/und einen guten sonderlich die Venetianer/absonderlich vie Schweitzer rc. Was ist auch Um- bra^^pri, als die Frantzösischekro- rettion und Schutz-Recht? zu wel- Mr/um das Haus Oesterreich zu Etzen / sich soviel mächtige Fürsten Mchlagen/ verbunden / und gar unter- Uden haben. Dann es war kein Kintz oder Potentat in der gantzm Aristenheit / der diesem Vorhaben 'ich nicht habe günstig erweisen wollen/ Aer geneigt gewest wäre / dem Haus Oesterreich beyzustehen / als das Haus Sachsen in Teutschland / und ver Groß-Hertzog von Florentz in Ita¬ lien. Aber König Heinrich wüste beyve Utecht zu bringen; jenen durch dem ^tdeu Johann Friedrichs zu Weimar/ Ar vor diesem durch Kayser Carl den Mufften des Chur Fürstenthums ent- fetztistworden: Diesen durch kKiL,8ie- und Florentz / die er angefrischt hatte/um Freyheit zu ruffen/ und bas ^ochderMediceischenHerrschafftabzu- werffen; Also wäre es an dem/ daß das Daus Oesterreich von allen sich verlas¬ sen befunden/ nicht aber von GOTT/ der die Menschen-Anschläge zu Nichte Machen kan. sullucn non vioi. ctei-eli- ttum: Einen Gerechten hat GC)ct Nie Verlassen. 17. Was ist dann endlich jene con- tuko Lc iznominig, oder die Schänd und Schmach / die der Prophet so eiffcrig bedrohet hat / als der unglückseelige Ausgang des Urhebers dieser ^ckim- rnng / und plötzliche Verrauchung vie¬ les unmässigen Vorhabens ? dann es hatte noch nicht das Jahr sich umge-- wechselt/von der Zsit dieses Unwesens/ als König Heinrich der Vierdte den 14» May / in seiner eigenen Haupt Stadt Paris / in seinem Königlichen Wagen/ unter zweyen Hertzogen / Lipton und ^onrbg^on, und dreyen Marschallen/ henbovsrllm, k-oquelaui-e und kizocour Mnd /tödtlich übers Hertz mit einem Messer von dem kavMsL erstochen/ Ad varvon ( nicht über lang) seinen aufgeben hat/ mithin zugleich die- ^ völlige Geweb unterbrochen / und Heinrichen gethane Rechnung vor ^Ott und der recht- gesinnten Welt Mtz unrichtig befunden ist worden. Die kan ich unvermerckt nicht lasten des 648 Fünffund Neuntzigste Rede. guten Herrn seyn lassen/sich nichts we¬ niger/ als um das Ewige bekümmeren!). Loelum Lveli Domino, rerrsm aucem cie- ciic 6Iüs dominum. Bleibe (8E)tt M seinem Himmel: wir herrschen auf der Weir. Aber eben dieser GOtt verrücket bald den Compaß: Lujus forcunam mucare conKicuic eciam Lonlilia corrumpic, sagt Veliejm. GOtt ver¬ wirret/ verrücket/ und schwächet ab alle Griefflein und Anschläge derjeni¬ gen / deren Glücks - Lauff er unterbre¬ chen will. Mit einem Wort/ mäßige Gedancken/ und Abziehlungen/ haben allemahl besseren Ausgang / als hohe und unmässige/ welche selten / oder nie zu den ausgesetzten Ziel gelangen/ son¬ dern in Mitten / auch zum Theil An¬ fangs ihres unmässigen Glücks / und allzu herrsch süchtigen Unternehmens hören müssen: 8iüe Al-sttumHalt auf: oder erblicken müssen jene schreibende Handln dem Eß-Saal des Königs Balthasar: ^lenc ccke! fares, mit dir ifts aus: Die Glücks-Stunden seynd ausgeloffen: R.c66ergciones, jetzt ma¬ che die Rechnung mit dem Wirth. I y. -UexLutter der Grosse / so lang er sich einenMenschen erkennt/hatte den Nahmen gehabt inEittimi, eines Un¬ überwindlichsten : Sobald er aber sei¬ ne Gedancken über die Sterblichkeit ei¬ nes Menschen geschlagen / und sich ver¬ göttern wollen/ auch würckllch vor ei¬ nen Gott halten lasten / ist er sobald und noch in seiner Mannbaren Jugend sei¬ nes Glücks zu der Ober-Welt-Herr¬ schafft/ und darzu mit bevgebrachrem Gifft/entsetzt worden, kompejm, so¬ lang er die Maß eines Römischen Bur¬ gers gehalten / seynd alle Römische Ge¬ schichten von seinem Ruhm voll gewe sen. rlmius setzte ihn im Kriegen und Siegen dem grossen ^lexsutter vor/ und Machte ihn gleich dem »ercules : In der Majestät und äusserlichen Schein nennet er ihn einen ^Zamcmnon, und König der Könige: Er hat mit 24. Jahren drey Feld-Herren vonderka- Äioll des öäarü niedergelegt: Franck- reich /Italien/ LicilieN UNd ren soviel Renn-Plätze seiner EE Thaten; und ehe er/wegen Abgang ner Jahre / fähig war zu dem Burge meistcr-Amt/ oder zu derRaths-^lM ist ihme schon der öffentliche Lriumpn in Rom zuerkannt worden / so vor m' nach niemanden geschehen: Er wa einFeldherr/ ehe als ein Soldat»^ waltete und befehlete mit Königen a mit seinen Unterthancn: In Summ das Glück stunde ihm bcy aller Orte und so lang er die Maaß seines Gma nicht überschritten hatte: Sobaff aber aus einem Römer ein WeltM^ ' aus einem Burger ein Louvcram; einem Beambten ein Römischer zu werden; und seine eigene Muru die Römische kepubiic ihme zu uve werffen/ mit seiner GebieterinzE ten / die allgemeine Freyheit zu urw drucken / die Allgewalt an sich Z" hen/ und das Regiment ihme allem zuwenden/ getrachtet: Da hat g derjenige (von dem gesagt wird' perttc lupcrbos, clepoluic cle iccie rcs meoce corclis ttii: Er hat die müthige zerstreuet / und abEA dieMacbtiaen in ihrenGedanerr und allzu hohen Ausrechnungen) Gebiß eingelegt/ non plurulcra, m - weiter hinführo. Diese gantznE? herfürschiessende Herrsch - Blühe die Verhängnus des Himmels E.F abdorren lassen / sein unmäßiges bey Zeiten verkürtzet/ und zwar/» .c- einen nichtigen Buben und verW'^ nen Sclaven / welcher ihn nach.E unglückseeligen Schlacht an dem des Flusses nllus abgekehlet / und ZU ner Leiche ohne Krafften/ohneEm!^ ne Gewalt / ohne Leben gemaa-cm. Diesem hat abermahlen dieME^ gefehlt/und viel tausend anderen/m ihrem Beginnen keine Maß geW^ die mit dem rechten Wirth/ das sit/ " GOtt keine Rechnung gemacht /^ ^ dern in ihren Unternehmen und haben Banquerott / und von v Nach-Weltverlachtseynd worden. a- ß- n- r- 'e c !s i/ !/ s r > c KWwdUeunßrgffe Mde. Muges Mißtrauen. I^Ur^piclcg sagt r l?rü6evci increllu- lirgcc , von ell: yüillpism urilius "E—morcsllbus: Ein klugeö Mißtrauen ist in die- ... ser Welt. . . , Dest Menschen mehr Nutz als Silber/Gold und Geld. ,./r. Trauen ist gut/aber Mißtrauen M.offt besser. Das gar zu viel Trauen Mt manches verlohren : Selten hat ei. »er eingebüsset/ der wenig getrauet hat.. Ein kluges Mißtrauen entgehet aller Gefahr. Es ist zwar nicht ohne/ daß ein großmüthiges Hertz nicht leicht mißtrauet / doch aber behutsam glau- der. Daherö das äusserste weder in Hauen noch Mißtrauen nicht löblich O / nicht nützlich 7 allezeit schädlich. Das äusserste in Trauen ist dkeLeicht- gläübigkeit/uUd in den Mißtrauen dir Verdacht / und das freventliche Ur- theil. Jene und dieses soll fern seyn von einem Staats-Mann / vielmehr über von einem Printzen und. Ober- Herrn. Die allzu grosse Höflichkeit in dem Glauben und Trauen hat man¬ chen um das Seinige gebracht/Leüthe und Länder verderbt» Der ungegründ- te Verdacht aber / stehet besser einerü Tyrannen an/ als einem Rezentem . , 2. Nachdem ^lexanller, ein König Ws Syrien / unversehens in Cilicien abgefahren / um alldört zu dämpffen/ Und zurecht zu bringen einige äuftüh- sige Vasallen / hinterliesse den Befehl mnen Statthaltern / daß sie seinen bchwäyr - Vatter / den König aus Ägypten / der indessen in Syrien hat ru kommen gehabt/nicht allein mit all ler Herrlrchktit empfangen / sondern ?uch demselben/ biß er von Cilicien ab- 'Mre/ allen Gehorsam/ als wann et Aouig wäre/ leisten sollten. Derglei¬ chen Höfflichkert ist IN Staats-Sachen M gefährlich. Allermassen ^lexavller Ut seinem grossen Schaden erfahren. Mnn der Schwähr-Varter kam über öahm/ besuchte alle Städte und Festungen / wurff aber zugleich in alle dieselbe seine eigne Soldaten/ gewann an seine Seiten die Befehlshaber / er¬ klärte sich einen Feind des Eydams / nimmt ihm die Königin/seine Tochter weg/ Vermählets dem vernecrio, (um ter demAorwaiidt/ daß sie von Äer nicht wohl gehalten wäre/) be¬ zwange gantz Syrien / liefferte eine Schlacht dem Mxsnäcr; Dieser aber nimmt die Flucht/in Welcher er Verra- thsn / Und erstochen worden. IN Staats Sachen ist seinem eignenHem- 'met Nicht zu trauen: Dieses Trauer- Spiel hat angerichtet das grosse Ver¬ trauen zu der Blüts-Verwandtschäfft/ welche aber ein schwaches Bänd ist in Sachen / wo man zu denen Cronen gelangen kan. Der höchste Grad des Geblüts ist schwächer / als der unter¬ ste der Herrschsucht/wann nur dieGö- legenheit zutrifft. Ein kluges Mi߬ trauen hätte den /Uexmwei- nie dahin 'gebracht / wo ihn seine allzu heßliche Leichtgläubigkeit gestürtzet HM Z-. Und in der Warheit/ es ist das Mißtrauen bey diesen verderbten Zei- ten/aus einem Halb-Läster/ schier zü einer Noch - TügElid worden: Dann Wo keine Treue bey den Menschen zu hoffen/wie kän der Glauben hassten? Einem Untreuen/ kan keiner mit gutem Füg trauen. Jetziger Zelt ist nirgends die Treue/ als wo die Fvrcht und der Zwang ist : Keine Religion/ dann aus Gewönheit: Keine Freündschafft/dann wegen des Nutzens. Die Aufrichtig¬ keit ist gefährlich/ die Verräthcrey ein¬ heimisch / die Untreue gewöhnlich. Kurtz: das MettschemHertz (sägt Je¬ remias am 17. Capitul) ist böß Und Unergründlich / wer kan es erkennen? Dähero das Mißtrauen nützlich / als welches die Untreue / die Falschheit/ die List des Meüschen fern von sich hält. Lrojavu? LocLalinus giebt diese Haupt Lehre. Das Vertrauen/wann es mit dem Nutzen dessen/ der es em- pfänget/ vereiniget/ ist zu allen Zeiten Nnn tt gefähr- gefährlich ; Und darum soll ein heim¬ lich Ding nimmer vertrauet werden/ wan die Heimlichkeit in sie zu verschwei¬ gen/ nicht nützlicher/ dann die Untreue in sie zu eröffnen ist. 4. Oemollkencr der Griechische Wohl-Redner / hat zu einer sehr ver¬ derbten Zeit gelebet/ und gesehen/ daß immerfort zwischen der Bürgerschaft dergleichen Ursachen sich ereignen / die endlich den gantzen Staat erschütten möchten: Diesem Unheil vorzubriegen/ hat er den Zunfften eingerathen/ sich zurück zu halten/ nicht leicht zu glau¬ ben/ zuweilen mißtrauen/ denen Mäch¬ tigen nicht alles lassen angehen re» Durch dieses Mittel wird die Macht in einer Gemeine in gleicher Waag- Schale erhalten/ und gleich abgemes¬ sen. Zn der Römischen kepublic ist allemal ein Mißtrauen gewesen zwi, schon dem Pöfel und dem Adel: Es eif- ferten immerzu die Zunfftmeister wi¬ der die Bürgermeister: Zu äpsrca traueren nicht viel die Lpllori oder Reichs-Rärhe ihrem König: Noch bey unfern Zeiten ist offt der Mißverstand zwischen den alten und den neuen Ge¬ nuesischen Adel entstanden. Spanien eiferte wider Franckreich/ und Franck- reich wider Spanien. Eine Cron lässet der andern nichts angehen. Die TeutscheFreyheit stehet in immerwäh¬ renden Mißtrauen (wiewohl ohne Ur¬ sache) mit ihrem allerhöchsten Haupt. Ein Fürst eifert mit des andern Auf¬ nehmen. Also klAnciicus > König in Franckreich/ mit Carl dem v. Römi¬ schen Kayser; deren Macht gemeinig¬ lich Heinrich der vm. König in Enge, land/abgewogen/und den Schwächern beygepfltchtet hat. Zn Gumma - ein kluges Mißtrauen/ ist eine heilsame Mäßigung der Herrschsucht; ein be¬ währtes Mittel/ der Übermacht vor¬ zukommen ; ein Zwang/ jeden bey den Seinigen zu lassen: Eine Schrancken aus der Billigkeit nicht zu gehen: Eine Waagschale / alle Potentzen in glei¬ chem Gewicht zu erhalten: So alles ein Haupt-Merck der Staats-Kunst ist. 5. Derley Mißtrauen seynd allge¬ mein / und von Anbegin der Welt/ bey allen Völckerschafften im Schwung Sechs Md gcwcsm: Aber lasset uns zu der bv sondern / oder karcicui^r-Mistvertrml lichkeit schreiten. Ich habe schon oben gesagt/daß ein kluges Mißtrauen M ein bewährtes/wohl-anständiges Mcu tel eines Staats-Manns/oder Over Herrschers/dadurch vielen GefahrM keiten zu entgehen: Nicht aber wam« das Mißtrauen in eine angenommene Natur soll verwandlet werden. ist keine Klugheit / sondern ein Lasier- und zwar beydes/ sowohl einerseits ec nem jeden/als anderer Seits niemau den trauen. Niemanden trauen/ brm get den Wahn einer Tyrannei-: Aum trauen / weiset eine unweise LeiMM nigkeit. An diesen ist es am melsim gelegen/daß einer die Zeit/den Oru)( die Gelegenheit/ die Umständen nE erwäget / und nach denselben sich Mißtrauens / oder des Glaubens L brauchet / damit nicht das allzu gE Trauen zur Untreu / und allerlei) fahr Anlaß gebe / gleichwie auch,0^ Mißtrauen keine Unredlichkeit zE oder den Laß erwecke / oder einen m ein übles Gerücht bringe. Mißtrau^ machtMißtrauen/wan es nicht klüM bedecket ist. EinPrintz oder Staat,. Mann soll also trauen / daß er E ben erhalte: Jedoch nicht ohneMU des Hintergangs: Wo er diß riE förchtet/ so wird er Sorg-loß/ öderen^ lich gar unbehutsam. Die Forcht m indem keine Schwachheit des Gelstes sondern eine Vorsichtigkeit / welches nen der Sachen nachzudencken / gegen einander zu halten/und erwäE macht. Er traue also äusserlich/U glaubte er / und mißtraue innerlich.^ so / als glaube er nicht/ oder wenN zweifelte er. Es ereignen sich zwar au _ viele Gelegenheiten und Zufälle/ a wo es nicht weniger rathsam aw g svrießlich ist; lieber zu trauen / a^ mißtrauen: befoderist zwischen zwey gleichen Üblen; die sowohl aus Trau als aus Mißtrauen entstehen konn ' Zn dergleichen rathe besser zu tram c» als zu mißtrauen: Dann Trauen r mehr der Tugend/üls das Mlßtrcm ähnlich; und giebt eine Hoffnungem. bessern Ausgangs. Ich entwerfe 0 ses in einem klaren Bcyspic!/ w.o Spanische Geschicht-Schreiber^-^ Kluges Mißtrauen. 6 5 r w dem yten Buch erzehlet. ^ipkon- w» der vi. wäre gewaltthätig entsetzet vom SanLtio, des Königreichs I-eZion: Dahero begäbe sich derselbe nach den Mauritanischen Hof/ des Königs von ^oie6o, als ein Flüchtling. Jmmit- Ms/ nach einer ziemlichen Zeit/ ist ^nüius von dieser Welt abgefordert/ und blieb das Reich König» loß. Die Stände aber wollten ihrem ersten Kö- Ulg/ dem /^ip^on5us, gern huldigen/ und besorgten sich von denen Mohren ei- ms Einfalls. Stellen also eine heim» «ch Bothschafft nach näo, um den ^ptronsus, aus tragender Bevsorg/ baß/wann der König erfuhr / die erle- mgte Königs-Stelle zu L.eZion, möchte den ^iplloulum aufhalten / oder gar ^würgen / und sich sechsten ums Kö- uigreich annehmen, ^.ipllonlus erweg- le eines und das andere wshbbedacht- uch / und fände da und dort die Ge¬ fahr. Nichts destoweniger weil er ein verständiger und guter Printz war/ erinnerte er sich der empfangenen Wol» thaten/ und guten IrLÄömeocs, und an dem König verspührter mehkmahligen Freundschafft: Dahero wollte er lieber trauen/als mißtrauen/ und dadurch vielleicht des Barbaren Gemüth zu gewinnen versuchen. Ist atsofort zu dem König gangen / ihm aufrecht die Bothschafft entdecket/um seine Hülffe/ und freyen Abzug angehalten. Dieses aufrichtige Vertrauen/ hat also diesen wilden König eingenommen / daß/ ob¬ wohl er schon zuvor von dem Todt von der Standen Beginnen/ und so gar von der heimlichen Both¬ schafft wüste / und allbereit befohlen/ daß man den H.lpbonchs in der Flucht verhassten sollte/ ihn der König nicht allein freundlich von sich abreissen ließ / sondern auch alles/ was zu einer solchen Reiß vonnöthcn/freygebig dar» reichere. Ein kluges Vertrauen in währender Gefahr / ist nützlicher / als em tückisches Mißtrauen. Jenes er¬ wecket das Mitleiden/ dieses den Haß/ und doch hilfft nichts. Durch ein ktu- W Mißtrauen entgehet man der runfftigen Gefahr/in der schon gegen¬ wärtigen ist umsonst. ^6. Dasjenige Mißtrauen aber/wer¬ tes aus lautern Argwohn geschöpft/ wird von der rechtmässigen Klugheit und StaatsKunst ausgeschlossen und verworffen: vornehmlich wo man leichtsinnig herfür bricht/und so gleich zur Vollziehung schreitet/ ohne reiffec Erwegung der Sache/ ob sie befind¬ lich oder nicht befindlich? Argwohn ist ein Schalck/ der manchen verleitet zu grosser Unbilligkeit. Dem Argwohn solle man so wenig glauben/ als einem jeden,- und zu ihm ein so grosses Mi߬ trauen tragen/ als zu einem Betriegcr. Ludwig der Eilffre/ König in Franck- reich / hatte einen immerwährenden Argwohn auf den Ca.^__ d/ und dieser bliebe in ewigen Mißtrauen gegen Ludwigen/wiewohl sie sich offt- mahlig verglichen / offt gegen einander die Freundschafft angelobct. Der grosse Staats-Rath LominLus berich¬ tet/ als der zugegen war: Daß dem König in der Belagerung Lüttich/ bey welcher sich persöhnlich Ludwig / und der Carl befanden/dieser alseinBcla- gerer;iener als allein cmZeug/dem nicht wohl zu Muth dabey gewesen: Dann er beforchte sich / so fern es dem Her- tzog an Eroberung der Stadt mißlin¬ gen sollte / möchte ihm das Unglück vor andern treffen / und er in Gefahr stehen/ entweder gefangen / oder doch lang aufgehalten zu werden/(da esdoch ein lauterer Argwohn war, dann Carl wäre mehr der Aufrichtigkeit gewöh¬ net als Ludwig) hingegen der Hertzog trüge diese Fürsorg/ wann der König abziehen soll / daß er ihm anderstwo nicht einen neuen Krieg verursachte/ zu welchem Ende Carl den Ludwigen von keronna mit genommen/ und durch den Vergleich dahin gezwungen / daß er einen Zeugen mit Begleitung etli¬ cher wenigen Frantzosen / bey Beläge- rung der Stadt Lüttich abgeben hat müssen. Also wäre bey dem Hertzogen ein kluges Mißtrauen / und bey dem König ein ungegründter Argwohn: Zumahlen er demKöniggleichwohl zu- entbotten: so fern es dem König gefäl¬ lig/ sich gen Namur zu begeben / biß die Stadt eingenommen/ seye er des¬ sen auch wohl zufrieden / er aber woll¬ te nicht weichen / biß er die Stadt erobert haben würde. Dabey dann (sagt cominEus) wohl zu Gemüth zu Nnn n r fMen: 652 Sechs und Neuntzigste Rede. hero kranciicus der Erste/ Königs Franckrelch / seinem Nachfolger / Hem^ rich dem Andern / kurtz vor seinem d sterben treulich gerathen / die grollen Persohnen / und die allernächsten m der Nachfolgung fern von der Crone zu halten. Ich schliesse mir dem io in seiner geheimen Schreib - Karm mer an dem 661. Blat. Kurtz: Dtk nächsten an der Crone sollen die Ver- dächtigsten seyn / und an die merstM zu gedencken ist: Und thun diejenigen Fürsten wohl / welche sich in ernein Stand zu setzen trachten/da sie in der Nähe die Aufrührer/und in der Kerne die Nach Eifferer nicht zu fürchten haben. Die Fürsten sollen nraM mehrer also zuHertzen nehmen / dE daß sie sich in der Herrschung vcE chern/ in welcher keiner ohne Geld/ wann er nicht allein ist : Keiner O wiß/er habe dann seine Füsse über dre Köpffe aller der anderen. Zm übrige» ist alles Vertrauen närrisch / alle HE nung eitel/alle Gütigkeit unsicher. 8. Zweytens soll ein Fürst mit dem Mißtrauen gegen den grossen mächtigen Herren des Reichs / ov" Hof-Beamten sich also verhalten daß er ihnen zwar dem Schein nd trauet/ aber doch einem weniger/ d/m andern mehr / nachdem sie geartet oder treu befunden werden: Befördere aber solle er sich befleissen/ob erz/d wol trauer / allezeit wachtbar zuftE in allen Unternehmungen seiner bd de; embsiguntersuchen/wte man vab Mir, Kriegs - und Staats - Otfin verwalte / sich selbst darein legen / AN" nicht lassen alles durch andere hen. Ein Ober . Herrscher muß elM" ruhenden Löwen abgeben / der M schläfft mit einem Aug/ überwacht zu/ gleich mir dem andern. Ein F"s'. muß trauen einer Seits/ aber and"/' Seits muß er auf alles fleißige M) haben / und sich dessen mcrcken lamm damit sich seine Grosse vor dem den zu hüten wissen. An einem chendcn Löwen traut sich keiner z- wagen. Im Schlaff wird der phant von den Jägern bald uberln»"- Diß ist kein scheltbares / sondern führen: wie elend es mit grossen Her- nicht allein keine Gesellen haben / sE ren beschaffen/ so einander nicht st- dern auch offt keine Nachbaren. Da* cherlich vertrauen/ noch in ftandhaff- ter Freundschafft beysammm leben mögen. 7. Nun ist Zeit zu melden / gegen welchem ein Oberherrscher oder äou- veid sich des klugen Mißtrauen betra¬ gen könne? Erstlichen gegen seinem Nach-und Neben Eifferer / nechsten Verwandten / und denen die in der Erb Folge die erste oder die mächtigste seynd. iMoaäes findet seinen Uremi- Lioclem, Marcellus seinen , feinen Hbcrium, Uberius sei¬ nen Oermgnicum. GOtt lässt selten einen so walten / daß er ihm seinen Geg¬ ner nicht offt unversehens aufbringt. Also harte Carl der Burgunder/ König Ludwigen den Eilfftcn; König Lud¬ wig den Läufen Königin Engeland; Carl der Fünffte den König Frantzcn in Franckrelch. Dann Die eigenmäch¬ tige Herrschafft leidet keine Gesell- schafft / und finden sie doch viel Gesel¬ len/ theils aus Hochmuth / theils aus dem Erb-Recht / theils aus der Macht/ die sich anmassen in dem Thron (der sonsten zwey mcht haben will) hinein zu schwingen. Zwischen zwcyen Mit- Eifferern ist selte eine aufrechte Freund¬ schafft / das Blut der Verwandtschafft wird zu Wasser / das was recht ist/ wird aufgehoben. Dann also thate ^lexrmäer der Grosse in dem Werck/ und Mus sagte: Wenn ja das Recht gebrochen seyn soll / so geschehe es um zu herrschen. Franckrelch und Spanien eifferten vorhin um die Mo¬ narchie von Luropa.unddahero suchte keines des andern Aufnehmen / son¬ dern muste einer dem andern mi߬ trauen. Zwischen Valens und e«:cin- N3, beyde Römische Feld-Obristen/ un¬ ter dem Vicellio, ist selten eine Ruhe ge¬ wesen/weil einer dem andern sich vor¬ ziehen hat wollen: Dahero gleich wie gleich und gleich sich gern gesellet / lei¬ det aber um sich eines das andere un¬ gern/ also kauft du deinen Staat nicht besser vermehren / als dergleichen Ge¬ sellen halten von fern. Das Gesetz der Monarchie oder Einherrschung nimmt keine andere Staats - Gründe an / als die/ der Unzerrheiligkeit/ und will also Aluges Mißtrauen. Ucht kluges Mißtrauen / so dem Für¬ sten Cron und Scepter erhalt / die Hochachtung und k-epucarron vermeh¬ rt / und dadurch denen Grossen den Vortheil benimmet/ untreu zu werden. Ein unachtsamer fahrlässiger Printz / uiachr offt seine Staats-Beamten sel¬ ber zu Schelmen. Also beschuldigte Ulcus den liberrum, daß er selber dein Lejiwus den Weeg zu der Treulo¬ sigkeit gebahnet habe. Dann er hat diese letzt-gemeldte Wachtsamkeit vor eine schwehre Arbeit gehalten / und drese von seinem Rucken auf den 8ejs- geworffen: Er hatte ihm alles las- stn angehen / gab keine Achtung auf die Uugelegenhcir/ die aus einer so gro߬ en Macht und Hoheit / die er seinem Mling mitgerheilct/ entstehen könne. Dieses alDu grosse Übersehen und Ver¬ bauen / yat den ribenum in die äus¬ serste Gefahr des Reichs und Lebens berleitet/und dem SejLnuZ zu der Treu- Wgkeit den Anlaß gegeben. Der Herrsch- und Ehr-Geiz wachset nach der Maß oder kropvrcion der Hoheit/ Und das Verlangen dessen/ der wün¬ schet/ ist allezeit grösser; und weil es einem Fürsten nicht leicht möglich / oder sehr ungelegen / ein aufgcrichreS grosses Gebau gähling abzuwerssen / ohne unterdrückt zu werden; so hätte Tiberius sollen des Sejani Gewalt nie soweit kommen rassen / baß er entwe¬ der selbst unterdrückt / und des Kay- serthums schier verlustiget wäre wor¬ den/oder mit seiner eigenen Gefahr den 8ejsnus stürzen müssen. Die grossen Häupter machen allezeit einen Schatten dem Allergrösststen. Das inwendige und verborgene Übel ist allemahl gefährlicher / als bas offen» vcrhre und äusserliche. Man kau dem äusserlichen verbiegen / oder mit dem Echwerdt aus dem Feld schlagen; vem heimlichen und verborgenen ist an¬ derst nicht beyzukommen / als mit ei» klugen Mißtrauen / und seiner Selbst-Verhütung/ biß dieses einhei- uusche Ungeheuer sich selbst an Tag werden "d Straff gezogen kan tJ.9. Der Staats-weiseste Königin Manien / Philipp der Andere / hatte so wachtsames Aug/ baß epin seinem Cabinet den völligen Entwurff hielte seiner gantzen Monarchie / mit allen Kayserthumen / Landen und Gebie- then; dann er beherrschte diese in Ost- und Westen / von Aufgang bet Sonnen / biß zu ihrem Niedergang/ durch seine Statthalter und Vice-Kö¬ nige/ die schier eine eigenmächtige Gewalt in den ihnen anvertrauten Landen hatten: Nichts destoweniger bestellte er etliche Lenthe / die da auf ihr Thun und Lassen fleissig solten acht geben/ alles genau dem König hinter¬ bringen/ und mithin wüste er/auch in denen mindesten Sachen / ihr wohl- oder schlechtes Verhalten / ihre Taug¬ lichkeit oder Untauglichkeit / nach wel¬ cher sich der König richtete / sie lang / viel oder wenig (jedoch keinen ewig ) in seinem Ambt zu lassen / oder zu ent¬ setzen ; dann er liesse keinen: ein allzu¬ lange Herrschung/ welche / wann sie in cinemkrivsten veraltet/m dem Ober- Herrn viel geringer geachtet wird; Und dieses wäre ein recht kluges Mi߬ trauen / ja ein besonderes Stuck seiner Königlichen Weisheit/ welche in allen Fällen vorsichtig ist / allezeit alles fleis¬ sig mir der Gold-Waag überschlagt/ allem Unheil vorkommt / der Gefahr stch entübriget/ den Hochmuth bämpf- fct / denen Ehr - geizigen Beambten/ b:e offt den Herrn sechsten spielen und verstellen wollen / augenblicklich ihren kompas verrücket. lo. König Ludwig der Eilffte in Franckreich / war denen mittelmässi¬ gen Stands Persohnen von Natur mehr gewogen/ als den höhern/ und die seiner Hülff und Gutthat leichtlich entbahrcn möchten / zu diesen trug er ein Mißtrauen/ denen andern glaubte er mehr: Er war mit eigener Pcrsohn gewitziget/ daß die Hohen nach nichts anders trachten/ als daßste ihn möch¬ ten seines Scepkers / Haab und Guts berauben / massen der Hertzog von Lurbon, der Grafvon s.kaui. der Her¬ zog von Lei-ri, des Königs Bruder/ und andere Arantzösische Fürsten führ¬ ten einen einheimischen Krieg wider ihn/ unter dem Vorwand der gemei¬ nen Wolfahrt: Diest hielte Ludwig allezeit von fern / und berathete sich mehr mit Gemeinen; vorgebend / diese Nnn n ? suche- 654 Sechs Mrd Nemrtzigste Rede. sucheten seine Gnade / jene sein Reich/ und seinen Tod» 11. Gleichen Verstand hat es mit denenjenigen / so dem Fürsten alleweil aufder Seiten stehen / mit ihm umge¬ hen / oder gar zu Hof wohnen. Ich wünsche mehr einem Fürsten zwischen viel Niedrigen zu seyn / dann umrin¬ get mit wenigen Grossen und Mächti¬ gen; weil mehr Sicherheit ist dort/ als da / und weniger Mißtrauens zu fetzen zu mittelmässigen Stands-Per- sohnm / dann zu mächtigen Untertha- mn / die von Ansehen und Gewalt stpnd: Jene mag der Fürst leicht er¬ heben und begnaden / diesenabernicht so leicht benehmen / was sie haben: Einem Gewaltigen ist ftlten ohne Ge¬ fahr beyzukommen/ bestens aber fern zu halten. Der vornehmste Staats- Rath in Spanien / ein Hertzog von obvsreL, hat mit allen seinen listigen Grifflein den Herzogen von LrsZEL weder gen Hof bringen / noch aus dem Weeg raumen können/ weilen er bey denen Portugiesen hochangesehen war/ und mithin hat stch Portugal! von Spanien entzweyet. Es seynd schwer¬ lich zu erniedrigen / die sich auflehnen können. In dergleichen Persohnen ist nöthig ungesäumt das Mißtrauen Zu setzen/ die nach dem Seepter gröss¬ ten können. 12. Vierdtens seynd diejenigen Für¬ sten lobens werth / die sich gegen denen Beleidigten / oder mit Ungnaden ver¬ stossenen / wiewohl hernach zu Gna¬ den angenommenen und ausgesehnten Hof-Herren / Staats-Beambten/ Befehlshabern / und dergleichen Va¬ sallen / mit einem klugen/ und nicht leicht ausnehmenden Mißtrauen zu verhüllen wissen. Das vergangene Unrecht wird hart vergessen/und mit gegenwärtiger Gnade nie genug abge¬ zahlt. krTcericormn malorum memo¬ ria nunquam brevis ell, M ca cranle- sm: Das vergangene Übel scheine vergangen zu seyn / wie es immer will/ so wird doch das Ändernden nicht ver¬ gehen / lege man cs aus / wie man im¬ mer meynt. ^enanäer nennet derglei¬ chen Vertrag und Versöhnungen/smi- cicms Lupinms, Wolffs^ freund- schafft, ViMicht deßwegen/ weilen der Wolff stch mit denen Hunden verträgt / als wann er ihrer mchtmaa? tig ist; bey der ersten Gelegenheit aM zeigt er seine erste Wolffs-Tücke / uno zerreisset den Vertrag samt dem H»»"/ dessen er mächtig geworden ist. Hertzog Albrecht von Friedland (W sten ein Graf von Wallenstein) umcr Kayser Ferdinand dem Andern M Kriegs-Chargen zwar einmal cntM hernach wieder / nicht über lang / s Gnaden ausgenommen/ und wertu^ dM Stand eines krivsc-La valllerS^ höhet worden / ist noch unsernEltM in frischen Angedencken gewesen. A. nun der Welt-fromme Kayser elNU' liges Mißtrauen zu einem frisch-^ gesöhnten Vasallen hätte haben sE hatte er ihn um vielmehr als von;, begnadet / sogar / daß er Hn zu '. MN (renei-gMunum erkieset nut ner unbeschrenckten Gewalt IM"' mächtiger / alle Kriegs - Heere E untergeben / alle Generals - PE, nen unterworffcn/ alleVeftungen^ geraumet / und letztlich schier zu b nem Reichs-Mitgesellen angenoE Dieweil aber der Wallenstein kn«. grössere Hoheit mehr finden k»E' stch daraufzu setzen / versuchte er E andern Sprung zu thun/ nenilM stch des Kayserlichen Throns anzE^ sen; allermasseu (wieman ausuuA schiedlichen Lucllcncifchen Nachclw . erhalten / nach Zeugnus des Peru schm Edelmanns L-ourecisOl , lN Ad, schrewung seines Lebens) der lander gestnnet wäre (über die durch unterschiedlich verübte 2M.ru thereyen / gehabte Verständnus u aussern Potentzen / erlassenen / E», des Hofs Verordnung / aus der fängnus/ alten Grafens von TU so sehr beleidigte Majestät) alles dieses die Kayserliche ME A, Stadt Wien zu plündern / den K ser sechsten / und des Kaysers Mv wandte/entweder in Verhasst zu men / oder hinzurichten / und nm u dert tausend Mann / die er ln si'w § Gehorsam hatte / stch als einen ano^ LnjumfuIiumOXlarem in deMNdM < Reich aufzuwerffen: Der Himmcl Y es aber viel anderst geschicket, sA"^ ebenes Steigen war Fallen. A Mkges Mißtrauen. kx; sobald dieses Unwesen ans TaALiecht kommen / hac Kayser Ferdinand alle Möglichste Vorsehung wider sothane «usserste Gefahr veranstaltet / und Macks befohlen / in des Wallenstein MnenLeib (wie der Welsche Saryl-icus schreibet) so viel Löcher mit dem kal¬ ken Eisen zu bohren / daß seine ver¬ dammte allzu herrsch-süchtige Gel¬ der/ welche derlei) Verräthereyen dichteten / ohne Verzug möchten hin¬ aus und dahin fahren / wo sie dem ^rtz-Haus Oesterreich nimmer wer¬ den schaden können. So auch alles Zu Eger in der Festung glücklich ge¬ achtet/ und der Nach-Welt zur An- werckung nachdrücklich gelassen Wor¬ ten / daß ein visguüirter / oder von feinem Fürsten einmahl beleidigter Be- ambte / selten getreu verbleibe / und dahero ein souveräner Herr mit einem Vasallen in stetem Mißtrauen behar¬ ren / ihn von sich fern zu halten/ und Zu keiner grossen Staas - Hoheit mehr befördern solle. i z. Dieses hat im Gegenspiel klug beobachtet König Ferdinand / der katholische genannt: Er hatte zwar einige Ursach (vielleicht aus Neid der andern Hof-Leuthenvider seines sonst Welt - berühmten Feld - Herrns Treue zu zweifflen / war aber mehr eine Forcht/ auf einem lerchten und grund¬ losen Wesen gegründet / nemlich/ weilen er bey ihme einen grossen An¬ dang gespührt: Wie der Feld-Herr dieses merckte / hat er sich gleich auf mn Hertzogthum zuruck gezogen. Der König Ferdinand aber / ob er zwar kigch der gelittenen Niederlag bey Ra¬ venna noch seiner Hülffe in dem Jta dänischen Wesen vonnüthen hatte/ wollte er sich gleichwohl dessen nicht ^brauchen / und vermeynte / daß Wm nicht wohl anftehen würde / bey demjenigen Hülffe zu suchen/ welcher/ wie ihme wohl bewust/ cksZuüllt/ und nicht am besten zu frieden wok; Diß ist ein Staats - kluges MEN am n Dann besser ist es / nie in der Gnade zuseyn/als einmahl aus derftlben sol¬ len : Aber viel besser / zur Gnade nie wiederkehren / als derselben sich zrer Rache mißbrauchen. Em Fürst iUlc' nicht leicht öffentlich gegen einem Be- ambten seine Ungnad ooerM-ßtraaea weisen/ soers aber schon gewiesen. ist es besser / ihme nie mehr zu rrauen: Ist aber die Gnade umechnusssig/ so ersetze nach der ZaMgkell des G.wisi sens dem Beleidigten sm Reckt/ aber doch traue ihm nicht; jenes qechiehk aus Schuldigkeit / diß aus WMahr. 14. LanLilu; der erste König / wie Zgvecka crzehlt / vergab es dem G r asim daß er wider ihn dieW^chn ergriffen hatte. Er befsiffeu; über das / demselben mit Eechelll.ug seiner Gnaden und andemG.rben / il» me verpflichtet' zu machen; aber das/ was den «Eaic? eher solle vcrbim- den/ gäbe ihm Anlaß / den König zu vergifften. Vi6e, cm, 66e? S-cl au/ trau/wem? Der lange Gebrauch und Erfahrung; deine und andere Feh¬ ler/ können unterrichten / w e well man einem Vasallen/ oder Lieser stck.m Fürsten zu trauen habe. Traue mem Unftiedfamen/ traue keinem Beruhig¬ ten/ traue keinem Verräter / traue keinem Heuchler/ trauekememMackw gern/ traue keinem Abtrünnigem tl cn 5 keinem der sich mit dir in die Gefahr nicht begibt/ traue keinem Feind rrare keinem Neben - Eiffercr / traue kein, m Lügner/ traue nicht leicht ememF» cmd- Len/keinenlEigennützigen/ keinein Nar¬ ren noch Buben / so wicstu die Kunst eines klugen Mißtrauens er . eichen den Ruhm eines weisen Staats Munns erhalten / und vielen Gefahrlizkesi ten entgehen. Sieben 656 Sieben und Neuntzigste Rede. Vollkommenheit gebracht/ nur durck rerffe und gute Anschläge: Und dieses Ist so währ / sagt ^cicur.äls es wE lsi/.daß man einen Feind auf mehk .Weiß und Arten (die aber allean L nem guten Verstand erwinden) vbM gen/an. Ein Feind wird überE den durch die Waffen / dürch Zertb lung / durch Einschliessung/ durch Artung/ durch den Hunger/ durch Verleitung / Vcrrätherey/ Und mehr anderer Weise/ die mehr von den Mn- schen gerichtet/ oder ängelponneE von dem Glück verhänget Md. Unterscheid dieser Arten wüchset auck emem Feldherrn zu/entweder ein nA Wer oder mehrerer Ruhm des Siegs5 Dann nachdem solcher Mit weniger" oder grossem Verlust der Obsiegen¬ den/mit kleinen oder vielen Nutzen des allgemeinen Wesens/ nach längen oder kurtzen Kriegen/mit hohen oder schleck¬ ten Unkosten des gemeinen Seckels/ oder etwann mit einer üNgememen und sonderbahren Herrlichkeit^ und Glory des Landes-Fürstens aussäM get: Also auch nach dieser unfehlbaren Rechnung oder Abwägung/ wirrem i. Adeln der Poeten seynd l) verdeckte Lehren. Bey deni Merthum waren sie sehr üblich: und ihre _ - meiste Abergläubigkeit deslunoe m verstellten Dichtereyen/ vielleicht darumen/ daß derselben Er, götzüngen offt die wahrhäfftett Gt, schichte auflösettn. Ein solches Fabel, Merck ist vielleicht jenes/ so Man vöN dem gupicer, dem allerhöchsten Abgott / und ö4cci§ , so den Rath bedeutet/ gedichtet: NeMlichen / gupircr habe die ZÜM Äöeib genommen/ wo» rinnen sie anzeigen wollten / daß bey Sieg zu befördern / oder zu unters hohen Personen der Rath an statt der cken.. Ich lasse gehen und gelten/das Braut seye. Nachdeme nun die ^e- " ris an den supicer vermählet wäre/ ist sie grosses Leibs worden: Aber MMer hat sie Nicht gebähren lassen/sondern sie gäh verschlungen: wodurch er selbst schwanger worden / und mittler Zeit die geharnischte ksiiss aus seinem Ge. Hirngebohren.. 2. Nun, durch diese geharnischte kaUs, verstehen alle Ausleger der alten Dichtereyen/ eine nicht weniger kluge Ms tapffere Kriegs - Wissenschafftr Anerwogen Lonülium yrLiisc roborc- «ein guter Rath gehet der Stär- cke und der Macht vor / nach Aussag aller Staats-und Kriegs-Kündigern. Wann aber aller Sachen Ende/ und einfolglich auch des Kriegs/ besser ist/ dann der Anfang: Und weilen das Ende des Kriegs der Sieg ist/also hat Iscicus in dem ersten Buch der allge? Meinen Geschichten am 86. Capitul gäk weißlich erwöhNetr Der Sieg wird durch Rath und Vernunfft voll, bracht / wo diese zwei) ermangle« / sd ist es gewiß/ daß auch die eroberte Siegs-Zweige bald verwelcken / und keine Früchte bringen werden, ärs tiorl csncs clt, sagt Ve§erius; scczuiren- dem ^Kk)6or!gQmor,undem I'oäeb gefangen worden/zöge er sogleich seine wehrhaff- ke Hauß-gcbohrne Knechte/ deren allem vreyhundert und achtzehen waren/ zu¬ nicht erkennet: GOrc hatte sic dem Abraam in die Hände gegeben/daß sie von ihme ohne einigen Widerstand aufgemetzlet worden. In Summa: GÖtt hat den Sieg gemacht/ und sei¬ nem treuen Diener Abraam den RUHM und Genuß desselben gelassen. Es ist nicht schwehr/ mit dem Feind zurrest ftN/ W0 Man V0N GOtt iecunüirt isst Der Sieg ist allemal mehr dann rich¬ tig/ wo die Himmlische Hülffschaüren anruckcn. . 7. Sagk mir / durch welche Ge¬ walt oder Macht vermochte Iosue bey dem Wasser zmerom, mit dem König isabin, seinen Helffern / und Helffers, Helffcrn/ neMlichen dem König zu klv-. wird ein Feld Herr von der Natur und Be¬ schaffenheit der Sache sechsten / aufge¬ blasen / Achtet sich der ferneren Gefahr nicht / gibt sich bloß / und bekommt dardurch der Feind viel Vortheil den abgezwungenen Sieg zu wiederholen / und aus den Händen des ObstegerS zu weissen. Wann ein Feldherr einen be¬ ständigen Ruhm des Siegs haben will/ so muß er/ nach GOTT / seinem Ober- Herrscher allein die Ehre dessen lassen/ und demselben allen guten Erfolg bey- messen. Der Hochmuth ist GOTT zuwider / die Ruhmredigkeit leidet kein Louvermn lang: Diese hat gestürtzet den Friedländer in Teutschland ; den Hertzog Liron in Frankreich / und mehr andere/ deren Nahmen ich ver¬ schweige. Carl der Fünffte / nachde« me er die procelkrende Reichs > Für¬ sten invielWeege geschlagen/gedämpf- fer/ den Chur-Fürsten in Sachsen ge¬ fangen / und allerseits seine Kayser- liche Gewalt mit dem Degen erfoch¬ ten / sagte anderst nichts: Vem, viäi» vicic aurem LbriKus : l)M kom¬ men / hab gesehen / (shrijtus aber hac überwunden. Nichts ist / das einem sterblichen Menschen mehr kütz- le/ als ein herrlich- an seinem Feind er¬ haltener Sieg: Nichts ist/ das mehr aufblase das Gemüth / als sich sehen und wissen einen Meister zu seyn mir dem Degen in der Faust / über den zu den Füssen liegenden Feind. Derglei- Von dem Sieg. 66 r Ireg überwindet; nach dem löblichen ^eyspiel Kaysers Friedrichs / welcher/ Nachdem er die Güntzer in Ungarn überwunden / diese merckwürdige Wort gesagt haben solle/ wie esLneLs Livius beglaubet: eck: re- 6ciuum eck, uc Lc nos vincamus, ae vin- cu^icllcaclcjue moclum poa3mu8: sUtr haben die Güntzer überwun¬ den/und ist wohl geschehen: l^un erwindet noch eines/ nemlichen/ daß wir uns selbst überwinden/ und jowol der Rachgier als der Hegierlichkeitdie Maß stzen. Ach daß dieses alle Fürsten und Keld-Her¬ ren wohl zu Hertzen fasteten ! Ognem ^vrcuum c^uis perie^uicur ? ist dkM König zuwider gewesen: Wer ver¬ folgt einen todren Hund? Was vor ein Ehren-Ruhm mag es wolseyn/ in diejenige zu wüten/ die schon dteWaf- sen abgelegt haben ? Das ist gewiß: Ein Obsieger/ welcher seine Überwun¬ dene übel hält / reitzt seine Feinde wiederauf/ die/ wanner sie beschei¬ den gehalten hätte / wären zu keinem Aufstand ausgebrochen. Dahero rw thet Philipp von Lommes, ein erfahr¬ ner Staats - Mann / in seinem zweyten Buch von den Arantzösischen und Bur¬ gundischen Geschichten / sprechende: Nach einem jeden eroberten Sieg / soll ein Feldherr/ oder sein Ober Herr/ sich mehr der Bescheidenheit / als der Rachgier und Witteret) gebrauchen. Die Ursach ist an der Hand: die pro- lperc» curlu korruNX 62c inlolencior, Lc es lleincie concklia se^uacur, qure 26 PrXcipiciUkN cleckucunc illum, quia plus inloleacise rveubuic , yuam verL Vlüo- riL: Damir ec nach einem so glück¬ lichen Ablaufs des Streits sich Nicht übermüthig zeige/ und der¬ gleichen Rathschläge solne/ die ih- ne zu einem Sturtz- Fall bringen wögen/ weil er sich mehr auf sein "bermuth / als den wahren bieg verlassen hat. So er mit dem Burgundischen Hertzog Carl dem Kühnen/welcher / nachdem die Stadt Aranson etliche Tage nacheinander starck beschossen / und die Besatzung zur Ergebung bezwungen/ alle Schwei- tzer darinnen / deren gegen tausend auserlesene Knechte gewesen / ermor¬ den har lassen/ beweist; Dann nach dieser verübten grausamen That / hat der Hertzog wider sich die gantzeEyd- genoffenschafft verbittert / ällen seinen durch vorherige vielfältig eroberte Siege/ erworbenen Ruhm verschwur- tzet/ kein Gedeyen/kein Glück/keinen Seegen in allen seinen Unternehmun¬ gen mehr gehabt / btß er ^nno 1476. bey Ncknsee / eben von den Schweitzern geschlagen/ und aller seiner Schätze und Kleinodien samt dem Leben beraubt ist worden. 14. Durch die Fährlästigkeit ver¬ stehe / wann ein Feldherr/ nach erober¬ tem Sieg/sich des Feindes wenig ach¬ tet / die Nach - und Vormächten un¬ genau hält / zu lang bey dem Raub und Beuth sich verweilet / den Feind nicht nachhauet rc. Diese Dinge mö¬ gen gähling verderben den Sieg; nach welchem / sagt Onoiaucler LcruceZici-;«» Vielmehr die Zucht bey denen Solda¬ ten / ein genauere Achtung bey den Wachten gehalten / und hingegen kei¬ ne Unordnung in dem Lager / keine Zerstreuung/ kein Müssiggang gedul- tet soll werden. Das Glück rst ein Feil - Marckt/ auf welchem offtermahts der Werth des Siegs abschlägt/ wann man sich dessen nicht wohl betragt/ odergarzulang wartet nn Nachsetzen des Feinds/ daß er sich mdcsim er¬ holen/ und den Sieg gar abfechten könne. Es rstmttdemedcr Steg nicht vollkommentlich ausgemacht/ daß man den Feind geschlagen / sondern daß man daraus auch dem Nutzen schöpffe/ das Verlohrne erobere / das Feindli¬ che bezwinge/ den Frieden befestiget tti sunc ckuüus ViüoriL: Düst stfnd dre edle Früchte eines wahren Siegs. Der Sieg hat die Flügel wie das Gluck/ es wird dir gewiß ent¬ fliehen/ wann du nicht gute undemb- sige Wacht auf ihn habest / oder dei¬ nen Soldaten allzuviel Mässest / bs-> vorab in den ersten Stunden nach voll¬ brachtem Streit/ da man dem Feind keinen Augenblick zu einigen Behuff ge¬ statten solle. Der Sieg ist zwar viel zu achten / aber noch mehr ein guter Gebrauch desselben. So lang glaube nicht/ daß du obgesieget hast / biß du dm Feind aus dem Lager nicht gefthla- Ooo o z gen/ 66Z Sieben und Neuntzigste Rede» gen / und so weit/daß er sich nimmer erholen möge / vertilget hast. So lang der Feind entweder deysammen ist/ oder sich leicht versammle« kan / oder in die haltbare Oerter eingerucket ist/ mag es kein vollkommener Sieg genen- net werden. Viel obsiegende Armeen seynd zu Grund gerichtet worden/ weil sie sich des Siegs allzu viel versi¬ chert haben. Keiner verliert eher den Ruhm des Siegs / als der mit diesem viel prahlet/ und sich wenig besorget. Viel tastbare Schiffe/die dem grossen Ocean mit ihren Flaggen gleichsam Trotz geboten / haben an dem Gestad/ da sie die Ruhe gesucht haben / gestram bet. Die eingebildete Sicherheit hat viel verleitet zum Verderben. Der unzeitige Raub- und Beuch Geitz/ und daraus erfolgte entweder Zer¬ streuung und Unordnung/ oder gar ent¬ standene Schwürigkeit der Soldaten/ haben die herrlichste Siege zu Schan¬ den gemacht. Ist dieses nicht eine ewige Schande/bey dem Raub sich zu verweilen / und mithin den Feind durchgehen zu lassen / oder die Gele¬ genheit zu geben/ von dem Feind samt dem Raub geraubet zu werden? Und wieviel dergleichen alte und frische Beyspiel hat nunmehr die Welt gese¬ hen / und vornehme Feldherren mit ih¬ rem grossen Schaden erfahren ? Auf solche liederliche Weise haben die Teut- schen unter Oonrgöino, weil sie sich zu frühzeitig auf den Raub begeben / den herrlichsten Sieg / welchen sie allbe¬ reit in Händen gehabt / fast in einer Stunde zernichtet / und aus Uberwin- deren Überwundene worden ; dann nachdem sie aus leidigem Geitz und Be¬ gierde der Benthe / sich zerstreuet/hat sich der geschlagene Feind erholet / sie von neuem angegriffen/ geschlagen/ und ihnen die ViÄorie adgedrungen. knus bollem occiclamus, pollea cucum cric, bollem lpoliare , sagt Uomerus: Ehe lasset uns den Femd schla¬ gen / als auf den Raub sich be- g den. In Warheit/ alle Fürsten und Feldherren sollen ihnen fest cinbilden / das Vincere nou bXreciiranum, das Mbstegen stye nicht erblich: wie es anjetzo Ludwig der Vierzehenbe mir eignen Schaden empfindet : Sern dern/daß der Sieg nur einen Gast ,ao- gebe / der sich bald beurlauben wird. Ferner sollen sie vor gewiß Halten/Lv^- cus kc1ice8 non eile pcrpecuos, düst glückliche Ausschläge nicht immer, nährend seynd; dann die Glucks, Sone bescheinet nicht täglich alle Ecken der Welt. Offt über einen Gluckstest' gen und Unglückseeligen / über einen Überwinder und Überwundenen / stt nit einmal die Sonne untergangen.Dre ehemahlig erworbene Siege/ machest keine Gewißheit der Unüberwindlich, keit. Man kan wol neun und neunW' mal unverletzt über das Eiß gehen / und doch das Hunderte mal ersauffen. Der Anfang und das Ende des Kriegers lst nicht einerlei) ksraiität oder Verhäng' nus unterworffen. Wer dieses zu Ge- müth führet / wird sich allemahl des Siegs mässig und nützlich gebrauchen» r 6- Der letzte Sieg ist der beste und sicherste: Vrel Obsieger haben endlich grosse Niederlagen gelitten / ihre Tri- unwh-Pforten mitKetten und GefäH' nussen vertauschet. Lajgrecb hat eur solches Trauer-Spiel abgeben müssest unter dem Tartarischen Umeriš DergleichenZufälle entstehen gemeilE lich entweder aus der Verhängnus GOttes/ der den Hochmuth der E sieger und Tyrannen abstraffen / unu deren weit ausfehendesBeginnens kürtzen / oder in dem Zaum der MäM keu erhalten will: Offt auch aus E gen Gebrechen des Obsiegers / der sich seiner vorigen Siege fahrlässig und oh¬ ne besonder« Nutzen gebraucht h^' Was halffen dem ttrmmk-ll soviel er¬ oberte Siege über die Römer/da enst einem Tag und in einer Schlacht alles verlohrcn/ was er in achtzehcn FeldM gen gewonnen: Dannerwurdezust^ geschlagen vom Scipio, weil er sich d^s Siegs vor Oannas, mit dem er die mische Macht gantz entkräfftet hatte- und ihm allbereit die Stadt-Thor zu Rom offen stunden / nicht recht braucht/weder solchen fortgesetzt W/ darüber er Italien/Spanien und b cilien / sinnt allem mit langer Mm)e vorhin eroberten Ruhm und HoclM^ tung auf einmahl eingebüst hat. 17. Es seynd auch solche Rathg^ wordme Steg vcrnchert rrürde. Zu dem Ende er selvlren in seiner hohen Persohn höchst rühmMst das Ver¬ spiel angefangen: E: stmoe aber schon bey Larcan eine Türckische Armee bey- sammen/und wagte einen harten Tm.tz mit ihr ; endlichen sauu^e er dieselbe aufs Haupt/ wiewol mir seiner und der Geinigen grossen Gefahr / ( dann die Überwundene feynd nicht allemal zü verachten ) wurde auch zugleich die Stadt Lgrcan mit stürmender Hand eingenommen/ in welcher die Pohlen sehr grimmig wüteten. Sodann fände man eine ändert Armee/von zwantzig taufend Türcken / bey der Stadt v^c- cia oder Waitzen/ welche man Christli¬ cher Seits gleich üNgefallen/ und nach zweystündigem Gefecht in die Flucht gebracht. Bey Ofen über stunde die galitze übrigeTürckifche Macht in funff- klg raufend Mann stürck: Diese wagte sich (wiewol fle vor Wien überwunden war ) die Obstegtt nicht ein- sondern zweymal anzugreiffen/ und ihnen deut Sieg zu öispucireN/ welchen aber doch die Kayserliche Armee ritterlich wieder¬ um erfochten/ daß die Türcken das Feld denen Christen raumen haben müssen. Ungeacht aber dessen/ daß Man immit¬ telst die Königliche Haupt -Stadt un- Vestung Ofen zu belagern vornahm/ haben die Türcken stch wiederum ver¬ sammlet / und ein grosses Kriegs-Heer zusammen gebracht / stch unweit Ofen polkrt/ und die Kaysetliche Belagerer von Zeit zu Zeit allarmirt: Dahero hak die Kayscrliche Armee das Letzte wagen und stein ihrem Vesten Lager angrciffen Kicnerische Sieg Nur ein Sieg von Müssen / aber Mit solchem guten Aus¬ schlag / daß Man von ihnen mmmehrö eine völlige v-Norie erhalten/ un sie, mit Verlust ihres gantzen Lagers / Muni- tion/Proviant und Bagage/allerdingS äus deM Feld geschlagen. Dieses Heist den Sieg forkzusetzen/ sich dessen recht zu gebrauchen / und mit Nutzen zu ge¬ niessen; Allermassen der Ausgang ge- zeiget/daß dardurch das gantzeKönig¬ reich Ungarn aus dem Rachen des Tür- ckischeN Bluthunds errettet / und Unter die Flügel des Oefterreichischen Ad¬ lers ist gebracht wordeN. Von dem Sie g. _ hnd fM krgck-e8 gewesen / wie Wien vertilget/ und mithin der vor Wiener- Wider aller Menschen Gedancken ent- ' ' " "' " ° sstzt ist worden/ welche mit diesem Ent¬ laß alles gerichtet zu selmvermeyntiund logar eingerathcn haben / dem flüchti¬ gen Feind nicht nachzusetzen / sondern lhme güldene Brucken zu machen / das ewgematte Kriegs - Volck / sowol in der Besatzung als hervorn zu verschonen/ dann jenes wäre in der so langen Bera¬ tung /und dieses durch so weite Wee- Mlehrentkräfftct/ bevorab aber/daß ^le Hülffs -Völcker allein zü dem Ent¬ satz der Stadt Wien/und nicht weiter/ gewidmet waren. Aber wie weit die¬ le unzeitig Rathgeber stch geirret / oder trüglich einfchwatzen haben wollen/ hatte gewiß der Erfolg nachgehends ge- ?igt / wann nicht aus besonderer Schi¬ ckung GOttcs/ der über aller Fürsten Ad Könige Hertzdn waltet / ein andere Iorsehung geschehen wäre. Dann der Feind wäre noch mächtig / Hütte keinen andern Krieg als MitdemKayset/ vor M eine grosse di^er6c>v durch den Frantzostn; er vermochte sich bald zü recüiiiZiren Und Zu recruriteN / wie es auch geschah : Dann er hatte stch noch in währender Flucht versammlet bey kgrcan > unter dem Bassa von Siiiiwi- M; bey GraN jenseits der Donaü/un- terdem Groß-Pezier; bey Ofen/unter dem Seraskier: alle Vestungen waren in des Feinds Händött / Mrseits mit Magazinen versehen; von Siebenbür- ßen und denen Teckclischen TrouppeN lndem Rucken Wohl bedeckt/ vielHun- Zarische ^Zysten treuloß / das Volck venen Türcken anhängig re.. Bey so- Mer BewäNdtnus Ware der blosse »IU^ kl" vv.» mut biß morgen / und düs letzt - andro¬ hende Übel viel ärger / als das erste. Jo M s der unvergleichlich? Held und Hörrig in Pohlen//0LNNL8 Sobics^.in lemem hocherlcuchten Verstand ermes- lM/ und dem angefangenen Sieg völlig B denTürckischcn Rucken üusZuschmie- U/ und (wen das Essen nemlich der Christlichen Söldaken Muth Und Etf- M «och heiß warm war) bey der Tür- erster Verwirrung und ('cmüci-na- ihnen nachzuhauen / sie so lang zu folgen/ biß sie aus Ungarngantzltch 664 Acht und Neuntzigste Rede. Wchk und Weunßigste Uede. Wollkommener Wieg. I. Ich überwinden / macht andere überwinden. De, nen natürlichen Neigum gen muß die Vernunfft die Gräntzen/ wieweit/ und wie rang/ setzen. Alldieweilen die Anmiethungen gäntzlich zu dämpffen/ eine Stoische Prahlerey ist ; Aber in Zaum wissen zu halten / ist ein Theil der höchsten Vernunfft und Tugend: Dmeuselben nachzukommen ist etwas viehisch: leiden menschlich: überwin« den herrlich und Königlich : wie es je» ner der Dicht-Kunst ergebne Poet mit diesen wenigen Worten/ 4«/ /e, mcem'L - -- - der Welt genugsam bezeuget/daß viel Helden massiger seye / sich und seine Gemüths-Neigungen zu bezwingen/ als seine Feinde nieder zu legen / und Vestungen einzunehmen, ^icxanM wird mehr gerühmet/ daß er das Per, fische Frauenzimmer / und des Königs Dani Töchter unberühret gelassen/ als daß er gantz Persten unter das Joch gebracht / oder Oarmm überwunden. Jnmassen der sich selber nicht bezwim gen kan / hat auch keine gegründete Hoffnung / noch Sicherheit zu einen vollkommenen Sieg/welcher bestehet/ sowohl (und mehr) in seiner selbst/ als des Feinds Überwindung/ zu gelan¬ gen. Dahero tauget des berühmten 6uevsrrL güldene Vermerckung: Es bedarff mehr Hertz und Krafft zu wi¬ derstreben einer bereuheten Sünd/ als einen Feind in bereiter Schlacht Ord¬ nung anzugreiffen. Am /s M/cr'i Der sich stlbst nicht meistern kan/ Meistert keinen andern Mann. 2. Heinrich der Vierdte/ mit dem Zunahmen der Grosse/ König in Framkreich/ hatte eines Kriegs-Be¬ fehlshabers aus der berühmten stung Lockelle eheliche Tochter verM ehret; wodurch dieses Geschlecht m Schanden gerathen/ und die Burger Daselbst jkch daran geärgert hatmu Als er nun wider die/ so damahlen gc- nandttLigisten/(verstehe derCathoü' MN Religion Verbundene) im wücck' lichen Feldzug begriffen: auch allbereit die Trouppen in völliger Schlacht¬ ordnung sich zum Treffen fertig lM UI "- lhme sechsten zu gebieten weiß., verneuere jenen Recht - Satz: Vollkommener Greg vor ein Laster geachtet/ sondern sähe die schöne Gefangene nur von Seiten an/ und liesse ihre Eltern / wie auch de» Fürsten L-ucium» alsobalden vor sich kommen / und sagte zu ihm: Mein Fürst/ alldieweilen ich deine Braut in meiner Macht habe/ und wie du sie. heft/ ich auch jung bin/ so könnte ich mich ihrer Schönheit leichtlich theil- hafftig machen: Sintemahlen ich aber gesehen ihre Unschuld/und verstanden/ daß sie allein deiner Liebe gewidmet seye/so habe ich sie dir zum Güten erret¬ ten/ und nicht als meine Gefangene/ sondern als deine Liebste aufheben wollen» So nimm sie derowegen zu dir / dann sie noch ein Jungfrau/ und dein wie vor. 6. Obwohlen aber Her vame Cst tern dem Sc-pio ein ziemliches Geld .. - - ; nicht "zwar als eine Ranßion/ oder Löß Geld/ sondern allein / als eine Er- kandrnuß/ und Erzeigung ihres danck- baren Gemüths von ihnen annehmen geruheke: so hat es doch Scipio auf kei¬ ne andere Weiß das Geld angenom¬ men/als daß es solches hinwieder dem i.ucio zu schenckcn vermöchte; Sagte demnach im Beyseyn jedermanniglich zu ihm: Mein i.uLiu->! ich schencke dir diesesGeld/welches mir deinSchwahec und Schwieger verehret / und stelle dir es zu einem Heurath-Gut / aussex dessen/ so sie dir sonsten auch vermemk und verordnet haben. 7. Sothane Helden Ahnten preiset und erhebet kauiÄmas in 8cipic>ne weit mehr / als daß er earcKaZo eingenom¬ men/die carrllgZinenser im offenenFetd geschlagen / und gantz Africam über¬ wunden. Dann er überwände soge- stalten den Überwinder des Lsr-chaZo- der OrcKaZinenser/ und der qantzenAf- ricanifchen Reise; nemlich/ sich selbst/ mit angethaner Gewaltsamkeit seiner Natur / mit Hindansetzung der frey- gestandenen Gelegenheit/ sich einer un¬ vergleichlichen Schönheit zu gebrau¬ chen/und mit Bezwingung des natür¬ lichen Geitz- Stachels/ in Hingebung des Löß-Gelds. Diese seynd die rech¬ te Siegs-Zeichen eines übermenM^ chen Helden-Muths/ ein Exempcl in dem Hendenthum ohne Exempel/ ein PPP S Bey? üdj impcrars non porell, c^ura imperio öc IsAL msjor eik. Ich füge t lmo llbi lmpersre porelk, uc periLLium gllec^UL-- Imperium, elk in ie, Lc in alios. EmFürii kan lhrne selbsten nicht befehlen / weil er alle Botts Mässigkeit überstciLet. Ja er kan befehlen ihme setblien/ um de¬ lto mehr / damit er erreiche die vollkommene Gewalt/ die da in diesem bestehet. Sich selbsten Und andere zu beherrschen willen. Asi /e -7-Eere »e/cr/, M/rcere Der sich selbst nicht meistern kan/ Meistert keinen andern Mann» 4. Es hatte kaum Scipio, ein Römi¬ scher Feldherr (sonsten von seinen gross stn in Africa begangnen Thaten/ verlegten / und bathen/ Laß er solches eanus benahmser) die Haupt-Stadt e-wck3Ao, welche dem Römischen Reich mit Eiffer nach Cronen zu greiffen be¬ gunke/ unter die Römische Bottmässig- keir gebracht/ und seine Sieg-reiche Waffen abgelegt / als er einen gantz Härtern Kampff wiederum / und zwar mit sich sechsten eingehen hat müssen. Solchen verursachet^ eine gantz seltene Schönheit einer von Natur mit allen Lieb-lockenden cruaiitaten begabte va¬ me , die ihme von seinen Kriegs - Leu- then als ein Raub des unter varcKsZo eroberten Siegs beygebrachk war. Scipio vermeinte dergleichen Schön¬ heit zuvor nie gesehen zu haben : Er Nähme sie zwar an/ als ein Raub von seinen Feinden / aber sie raubete ihm das Hertz/und machte 8cipionem, aus einemObsteger zu ihrenGefangenen.Es gieng damahlen in dem Hertz Scipio. M8 ein grausamer Streit an: vupiclc» Stritte mit dem die Liebe mit der Großmüthigkeit/ das Laster mit der Tugend / die Begierlichkeit mit der Vernunffc; Aber diese hat jene über¬ wunden. Sintemahlen / wie Scipio ver¬ nommen/ daß die vsme bereit / dem k-ucio, der Celtiber Fürsten / verspro¬ chen/auch gesehen / daß aus ihren Au¬ ßen noch die erste Unschuld / und eine rechte Jungfräuliche Ehrbarkeit spie¬ le/ hat er nicht allein ße zu berühren 666 Acht und Neuntzigste Rede. Beyspiel allen Christlichen Helden/ daran sie sich zu spieglen oder zu schämen haben. Am »k/crt, »eM -7-r'nck^e Der sich selbst nicht meistern kan/ Meistert keinen andern Mann. 8. Es ist kein härterer Krieg / als sich sechsten zu bekriegen. Den Feind obgesiegt zu haben/ bringt einen statt¬ lichen Ruhm Zweig: Sich aber selber zu bezwingen /^ einen unsterblichen Ehren-Krantz: Der Mensch hat keinen ärgern Feind / als sich selbst: Dahero kan er auch keinen gröstern Sieg gewin¬ nen / als wann er seine von der ver- dcrbten Natur anererbte Begierden unter die Bottmästigkeit der Ver- nunfft/ unterwürffig machet, c^jus sagte: Dem Feind zu verzeihen/ seye weit mehr/ als den Feind zu über¬ winden : Dann der es verzeihet gut¬ willig/überwindet sich und den Feind/ und erhalt einen doppelten Sieg. Daß ein Fürst seinen Feind überwinde / ist nicht genug/ es seye dann/daß er wis¬ se/ auch sich / und seine aus dem Sieg überkommende Vortheile/ so weit sol¬ che wider GOtt/wider das Gewissen/ wider die Ehrbarkeit/ wider die Bil- lichkeit seynd/ zu bezwingen. » 9. Dem All Vatter Abraham/wie schon oben erwöhnct worden/ als er in einer einigen Schlacht vier mächtige Könige allbereit überwunden / sagte doch GOtt zu ihm: dloll rimcre ^bra- bam, LAO kroceävr ruus lum. Ent¬ setze dich nicht Abraham / ich bin dem^cbutzberr. Warum dieses? Es bedorffte ja Abraham damahlen keinen weitern oder besondern Schutz über diejenige Könige / die er von dem Thron abqeworffen/ihr Kriegs-Heer vertilget/sie so gar von Leben gebracht. Ein todter Hund beisset nimmer / ein niedergelegter Feind kan nimmer scha¬ den. Ja es ist zwar dieses wahr¬ scheinlich : Aber höre mich: Ein Sie¬ ger kan nach dem Sieg ihme selber scha¬ den: Er braucht in dem Nach-Kampf wider sich sechsten/und seine verderbte Anmuthungen eine mehrere Starčke/ grössere Gnade/länger» Schutz. Dann er hat die Rach, und Blutgier noch nicht überwunden / die Ehr - und Herrschsucht noch nicht gedampffet/ den Stoltz und Hochmuth noch nlcht abgelegt. Den Feind allein zu über¬ winden/ ist zwar ein Sieg; aber noch kein vollkommener Sieg: Er ist em SchlassTrunck vielmehr der Tugend/ ein reissender Strom/der den Schwin¬ del erwecken mag/eine allzu hohe Son¬ ne/ daran sich offt die Vernunfft blen¬ det/ wann der Nach - Sieg nicht sein bestes thut. Jn demNach-StreitMlt eignem Glück/mit eignem Ubermuth/ mit eignen und unbändigen Begier¬ den zu kämpffen/ ist eine weit grössere Gefahr/als unter denen Lantzen/ um) Feuer-speycnden Canonen des feind¬ lichen Heers zu stehen. Da wird er¬ fordert der aüwaltende Schutz GOt- tes. L§o procesor cuus lum, noli cime- ^-GOtt muß absonderlich da helsi fen/ damit der Obsiegcr der Feinde chme selber nicht unterliege: Viüorigz vmcench.libiclmem non cunAss ViKoriT palmss amiccic. sAeK Her nach erhaltenem Sieg lernet Heinde/ nicht seine eigne und ZUM Mißbrauch des Siegs abzieblen de Begierlichkeiten obsiegen kam verkehret alle durch den ^ieg L oberteEbrem Zweige. Bleibt aW unableinlich: Aru/e -i///rnre ne/cit, »eM Oer »ich sclblk nicht nieM" kan/ Meistert keinen andern Ma""' io. Ich erinnere mich zum Beschs zweyer herrlichen Siegen/ deren emm der David wider den ungeheuren PE listaischen Riesen/den Goliath/im nen Feld erhalten: Den andern wAr den König Saul/ den er in der treffen Holen in feiner Macht und Gewalt hatte / und verzeyhete doch ihme / a> fernem ärgsten Feind/von dem er um ausfetzlich auf Leib und Leben, veM get wäre. Uber diese zwey Siege eu- ferten vielfältig die Gelehrte: welcher nemlich von ihnen mehr Helden-Mu wu zeigete / und bey der NachkomrmM' schafft ruchtbarer seyn sollte? Dann ) härter der Streit/ je grösser ist aum Volil ommmer Sieg» 667 der Sieg. Jedoch die meisten fallen dey den andern / so wider den König Gaul/ oder vielmehr wider stch selb» sten erstatten ist worden. Die Ursa» chen seynd an der Hand : Dann den Mren Sieg wider Goliath erwarbe David mit einer Schlingen/und fünft Kieftlsteinlein: Den andern behaubte- te David mit grosser Vernunfft und Klugheit / indeme er stch an dem Kö¬ niglichen Blut / so doch in seiner Ge¬ walt stunde/nicht vergreisten/ sondern lieber seine schwehre Verfolgung und augenblickliche Lebens Gefahr dulten/ üls den Gesalbten des HErrn hinrich¬ ten wollte. In dem ersten trüge Da¬ vid das Haupt Goliath empor/in dem andern aber führte er eingefeßlet sei¬ nen Zorn - Muth und Rachgier. In dem ersten setzte er seine Siegs-Zeichen in der Stadt Jerusalem: In dem an¬ dern pflantzte er seine Siegs - Palmen in dem Himmel sechsten. Bey dem er¬ sten Sieg wurde er eingeholet von dem singenden und spielenden Frauenzim¬ mer des Volcks Israel: Bey dem an¬ dern wäre er empfangen von den Engli¬ schen Schaaren/ welche seinen unver¬ gleichlichen Siegs-Ruhm mit ewigen Buchstaben in das Buch der Unsterb¬ lichkeit eingedruckt haben. Widerhoh¬ le nochmahlen: Am /e ne/cst, Der sich selber weiß zu über¬ winden/ Oarff sicher mit ein jedem am binden. Weun und Keunßigste M'de. Aon dem Mieden. r. Arum mitAnbegin dieses ß' verwichenen Secuü das edleste Kleinod des tver- « thesten Friedens / so offt gtückjeeliger Fürst des Friedens ist ge¬ wesen / der eme wahre / beständige / allgemeine Ruhe in die europäische Christenheit eingeführt hätte. Z. Es seynd (wann ich nicht fehle) in dem siebenzehenden 8eculo in die viertzig Friedens.^rs^ten auf dem Tapet gelegen/ und foigends geschlossen worden: Als^nnc» ,617. zwischen dem Ertz Haus von Oesterreich und Vene¬ dig. Eben im gemeldtcn Jahr zwi¬ schen den Catholischen und Evangeli¬ schen zu Ulm. >nno 1627. Wischest Pohlen und Schweden, änno 1629. zwischen demKayser und Dänttemarck. In ebendiesemJahr zwischen derCryn Schweden und der fteyen Stadt Dantzig. ^nno i6zo. zwischen dem RömischenKayser und derCronFranck- reich/wegen desHertzogenvonwiverc. Eben auch in diesem Jahr / zwischen dem König in Spanien und Engeland. -^nno 1655. zwischen Oesterreich und Chur - Sachsen zu Prag, änno 1646. zwischen derCron Spanien und denen Hochmögenden Staaten, änno i^s. Ppp P 2 folgtr gesucht / mit kostbarer Mühe veranstaltet / zuweilen auch/ dem Schein nach/ mehr mit eigen-als gemeinem Nutzen geschlichtet / und nichts destoweniger so hart und lang nicht / mit allgemeiner Wolfahrt auf dem teutschen Boden / und dem gesam¬ ten Christlichen Staat in llurops, we¬ der gebracht/ noch gefast/ weniger er¬ halten worden / ist in Wachest sehr zu bewundern. Es haben zwar viel zu den Friedens Gedancken gegriffen / aber die Verhindernussen nicht abge¬ wendet / noch hauptsächliche Mittel darzu verschafft. Schmertzlich ist zu gedencken auf alle Kriege des verwiche- ften Jahr-Hunderts; aber viel schmertz- licher ist zu erwägen / daß auch bey so vielfältig - ergangenen Friedens: Hand¬ lungen/ nichts desto minder biß aufdie- se Zeit kein krinceps kacis oder ein so 668 Neun und Neuntzigste Rede. folgte der Münsterische ooer univerLl- Teutsche Frieden / wider welchen der Apostolische Stuhl / gleichwie vorhin wider den Schmalkaldischen / hefftig procelkrte. 1650. der HgUpt- R-LLcls der Friedens - Lxecucion zwi¬ schen dem Kayser und KvNlg in Schwe¬ den ; wider welchen zu predigen / der Catholischen Geistlichkeit eingestellt/ und denen Staats-kündigern zu Zlolll- ren durch öffentliche verbot- ten. 1654. zwischen Engeland und denen vereinigten Niederlanden. Eben in diesem Jahr zwischen Enge¬ land und Portugal!; ingleichen zwi¬ schen Dännemarck und Engeland. Im Jahr -657. zwischen der Cron Pohlen und Chur-Brandenburg. ^01658. mit Schweden und Dannemarck zu Rotschild / mgleichen vor Coppenha- gen. Im Jahr 1659. zwischen Spa¬ nien und Franckreich / auf der Fasa¬ nen-Insul / unfern des Pirenäischen Gebürgs / allwo der Frieden von bey- den Potentaten beschworen / und die Spanische LKcrLÜÄ an Lud¬ wigen den uv. König in Franckreich ausgefolgt / auch von beydcn pro ie Lc8ueceÜc>ribus MeAnwartUNg ÜNdie Cron Spanien Eydbündig abgesagt ist worden. zwischen den Hollandern und Portugiesen. Im Jahr 1664. zwischen dem Kayser und der Ottomanmschen Pforten. Im Jahr 1667. mit Engeland und Holland zu Breda, i66y. zwischen dem Groß-Türcken und Venedischen «.e- pubiic. Im Jahr 1677. mit der Cron Franckreich und Chur-Brandenburg. Im Jahr 1674 zwischen dem Kayser und Münster/ ingleichen zwischen die¬ sem und Holland. Im Jahr 1676. mit Pohlen und Türcken / dem der Pabst mit jährlich von fünffmal hun¬ dert tausend Cronen versprochenen Lubüöien relcinlliren wollen. /Mno ,678-Franckreich mit Savoyen. Im Jahr 1679. der Nimwägische Frieden/ davon die Nordische Alliirten exclu- ciirt / hernach aber eingeschlossen / als Braunschweig/ Münster / Branden¬ burg / Dannemarck. z^nno 1697. der Rüßwickische Frieden zwischen den meisten Europäischen Potentzen. /^n- »01699. der Haupt,Frieden zwischen dem Römischen Kayser und der Okto, mannischen Pforten; und dergleichen mehr von nur unberührte ^mncillen/ Übliche Abhandlungen zwischen ^^sHledlichenHerrschafften/ so mir alle Nicht zu Händen kommen seynd. Ader eben diese so vielfältige Friedens- seynd ein Anzeigen gewesen/ eines unbeständigen und nie richtig ge¬ machten Friedens. Dann manchem lfr nichts gewünschters/als viel und offt ^tvas zu erobern / und gleich darauf den Frieden machen: Dann gemeinig¬ lich bestattigt der Frieden dasjenige/ der Überwinder unrechtmässig e" stritten hac. . Dieses / gleichwie allezeit / hat Lnuvig derxiv.König in Franckreich auch bey dem Nimwägischen Frieden augenscheinlich gewiesen. Dann nach¬ dem er vielLands/ grosse reiche Städ- ^^^ffuche Plätze undVestungen/ sowohl rn Nrcderland /als Catalonien und Savoyen/ überkommen/ zugleich aber vorgesehen / daß er den Krieg bep so vielen wider ihm Kurten / mir der ^cpucacMn nicht ausführen mochte/ Hff^r angefangcn gute Worte ausZw geben / insgemein und besonders den Frieden anzutragen/auch seine SE Awm angebracht/ daß Spanien und Holland sich mit ihme in eine ksröcu- Friedens--Handlung eingelassen/ nach der Hand / ohne einig und Willen der /Mirten/ den Frie- ^Mossm/ darbey demKönrMs steh mit ungerecht^ / in Krafft des geblieben ist/ als wann die Friedens-Heiligkeit ein Deck,Mantel seyn solle der Eigen-AnmMmg. Bedcuter ksrucukr. Frieden m geschehen ^0 »670. und bat die Ge- der Sachen bey den sammentM ^uEl-ten sehr verändert/also / daß wan stch kaum zu erholen wüste / lw deme die Frantzosen durch sothant Trennung der conf«6erirkengar stoG und muthwillig worden /und gantz uw annehmliche Friedens, BedüngnusscN dem Römischen Reich vorgeschlagen/ auch auf deren Genehmhaltung so porcun gedrungen / daß ste dabcy ZN bedrohen stch anmasseten/ wann man zu denselben stch nicht baldigst entsclMst Von dem Frieden sm wollte / daß sie nicht mehr daran Munden seyn / sondern bcy Verlaufs Micher Wochen / etwas darvon wie¬ der zuruck nehmen / und den Frieden schwehcer machen würden / ja sogar endlich auf den Auslauff einer Sand- Uhr sich deworffcn haben. Sie woll¬ ten ohne Beding / daß der Cron Schweden von denen Bütten alles relllcuirt wurde / ihrer Seits aber sich weigerten/dem Spanier und dcm Kay- sir das genommene zuruck zu geben. Das Reich hat endlich dem Beylpiel M-Holländer und Spanier folgen Muffen / damit Die gantze Kriegs Last aus selbiges nicht fiele; hingegen die Nordischen ^Hurten procellrrten dar- wider / aber mit nicht langen Nach¬ druck / dann kurtz hernach bequeme- tcn sie sich darzu. Also war ein ksx Non cam c^Llara, quam lliLiam , tM Frieden mehr angenöthiger / als abge- handlet. Dagegen in den Friedens- Handlungen soll vielmehr dahin abge- Zielet werden/ damic das unrecht - be¬ nommene ersetzt/ die Potentzen bLilsn- eirt / und in der propornonnlichen Gleichheit gehalten / der Schaden al¬ lerseits verhütet/die Ansprüche gemäß siget / alle Eigen-Anmassungen ab, gethan / und ms künffcig wider die Frledbrecher Z^ncirt werde. Dann der Frieden verringert sich ohnedem mit der Zeit / und gleich wie em Fa¬ den / wann er Anfangs allzusehr aus- gedehnet wird / unversehens reisset.. Also ist es auch mit dem Frieden be¬ wandt / wann man denen streitenden Partheyen mit der Billigkeit der Be- oingnussen und Vorsichtigkeit genüg¬ samer Mittlen / durch die irrten/ nicht Anfangs gründlich abhilfft / so wird ein solcher Frieden in kurtzerZett abbrechen / und einem Mächtigen nur zu einem Vorschub wider die Schwä¬ cheren Dienen: Wie bann eben mit Die¬ sem Nimwagischen/ oderwenigvermö- genden Frieden sich zugetragen hat. 5. Inmaffen ehe man sich recht derjahe/gienge gleich das folgende Jahr r68o. hey erster Blühe Des Friedens/ an Dem Rhemstrom ein neues Feuer auf/ welches eine mehr bedauerliche Folge und gefährlicheres Aussehen/als die vorige Kriege nach sich zöge. Dann sobald der Nimwagische Frie¬ den unterzeichnet/und von Seiten des Kaysers / durch Abführung seiner Völ- cker von den Orten / da es bedungen worden / bewerckstelligct und gutge¬ heissen worden / entlarvere sich die Cron Franckreich / und wolle dre durch besagten Frieden gethane Übergebung Der Reichs-Länder/ Metz/ Thul/ Verdun / krsnctie Lomce > Lothringen / Elsaß rc. ohne einiger ^occhor ung oder Bedingung der Oberherrschaffmchen gunum haben ; und wiewol vor die¬ sem Frieden die unmittelbare Reichs- Stände daselbst ihre Freyheit genos¬ sen/ gestattete es solches nach diesem FriedenaufkeineWeise mehr/ sondern richtete an unterschiedlichenOrtenkeu- mon5-Cammer-Gelichter auf / ver¬ schonte keines unmittelbaren und exi- mitten Reichs - Stands/ käme unvcr- muthet vor Ke Stadt Straßburg/ nähme solche hinweg/ samt der Rheim der Zoll- und der Kehler-Schantz/ und verübte gleich das Jahr/ nach dem getroffenen Frieden/ soviel UvM-täten und Muthwrtten wider das Römische Reich/ und Dessen vornehmste edleste Stände/ daß von Dem unmögenden Nimwagcschen Frieden nicht einmaht ern Haar überblieben / sondern ent¬ brannte alles in ein allgemeines Mi߬ trauen/ und daraus folgenden höchst, bedauerlichen Krieg. 6. Es seynd viel Ursachen den Frie¬ den einzugehen / aber nicht allemal zu trauen dem / der Den Frieden begehrt. Die Cron Franckreich hat sowol dem Nimwagischen als Rüßwickischen Frie¬ den zu begehren Ursache gehabt/ aber nicht die ^lliirten / solchen einzugehen. Derenthalben weil sie dem Frantzosen zuviel getrauet / seynd sie hernach von ihme bey dem Schluß schändlich getäu- schet und angeführt worden. Die Un¬ gelegenheit / die Ungewißheit Des Kriegs/ Der Abnahm des Volcks / Des Gelds / des Vorraths / seynd zwar Noth-zwingende / aber offt gefährliche Ursachen/ den Frieden zu suchen / be- vorab mit einem mächtigeren Potenta¬ ten/der sich gemeiniglich mit Dem Frie¬ den nicht vergnügen / sondern die Dienstbarkeit annöthen will / aner- wogen er seine Gerechtsame allein nicht Ppp p 3 Hand- Neun und NeuntzWeReds. cs zur Friedens-Abhandlung kommt/ ihnen alles wiederum durch allerhand listige Rancke wegzunehmen wissen. 8. Höre ein frisches Bcyspiel: ^nno L696. nachdeme die Muüe Po- tengen den Haupt-Platz von gantzen Niederland / Namur / glücklich er¬ obert/ machte daß Franckreich instän» dig den Frieden ansuchte / und endlich mit besonderer Listigkeit/um die Kur¬ ten einzuködern/ bey den Schwedischen Viccliaroxen krTlimingrirer vor - UNd AM tragen ließ: Daß die Cron Franckreich König Wilhelmen / als rechtmässigen König in Engelland erkennen / gantz Lothringen ohne Ausnahm an dem Hertzogen / Luxenburg an Spanien/ Straßburg nach äemolirten korclllca- cionen/ soviel daran die Frantzosen ge¬ macht / wie auch Philippsburg und kionc - ckoyal an das Reich / Freyburg an den Kayser überlassen / Hünnin¬ gen und korc- Loys Niederreissen wolle; das übrige aber solle bey dem Friedens- LonZrcls oderZusammen-Tritt/ unter der Schwedischen Vermittlung / ab- gehandlet/ und sodann ein oener^ Frieden geschlichtet werden. Diest feynd grosse Verheissungen / die allen erdencklichen Wunsch der^Mrten ver¬ gnügen / und sie zu einer Friedens Handlung bewegen haben können, dann die Frantzoscn wüsten wol / und haben bey dem Nimwägischcn Frieden genug gelernet / daß wann man nur das Friedens - Merck zu einem ZE mentritt bringen könte / es ihnen nicht zu schwer fallen werde / mit ihren k'- necken die Kurten dergestalten zu tun- Machen / daß sie nicht allein das Ver¬ heissene zu erhalten / sondern noch em mehrers ihnen abzuschwatzen genuE- legenheik finden werden. Es ist aE also geschehen. . 9. Demnach entschlossen sieb Alliirten zu einem formalen Friedens- Werck / und ward hierzu das Lust' Haus des Königs Wilhelms von En- gcland / Rüßwick genannt / Zwischen Haag und Delfft gelegen / erkufer. Aber gleich bey erster eonfcreorersch^ nektar/ daß dieFrantzösiftbeVerhe ¬ fungen lauter Listigkeiten und betrug' che Fündlein waren: Dann sie woM^ Straßburg/ an dem das meiste 670 Handzuhaben / sondern das mit dem unrechtmässig - geführten Krieg Er¬ zwungene zu erhalten / und durch den Frieden zu rechtfertigen suchet. 7. Aber ein solcher mächtiger Herr und Überwinder überlegt die Unbe¬ ständigkeit des Kriegs-Glücks nicht: Er gedencket nicht / daß die Jugend- Geister mit der Zeit alt und matt wer¬ den; und des Kriegs anfängliche Vor- theile am Ende offt den Krebs - Gang gewinnen. Erwäge nur des jetzigen Allerchriftlichsten Königs Ludwigen Les xi v. Glücks - volle Kriegs - Thaten/ die im Anfang seiner Regierung/ und lange Zeit hernach so herrlich qeblühct haben: Wo er sich fast hingewendet/ La haben ihme die Siegs-Panieren gefolget; kein Land / keine Stadt oder Vestung hat ihm widerstehen können; alles ist ihm zugangen entweder durch Gewalt der Waffen / oder Bezwing¬ ung des Golds. Wie aber nachgehends (bevorab zu diesen Zeiten ) diese Glücks-Blüh erkaltet / und endlich erdorret/ das weisen die gantz unglück¬ liche Erfolge in Savoyen / Italien / Niederland / bey Höchstät / bey Oucieiiarcle > Rüssel / Gent / in Pie¬ mont rc. Ach was grosse Verände¬ rung ist dieseEr triebe vorhin eine rechte Kauffmannschafft mitfrembden Ländern: Er eroberte mit Krieg oder Lift ein Unmässiges im Reich / Spa¬ nien und Savoyen / und hernach rauschte er aus mit dem Frieden/was ihm gelegen war/ und den Nachbaren ungelegen seyn sott; Er bezwange sie/ damit er bey Abhandlung des Friedens was zu geben hatte: Und er gäbe sie weg / damit er sie wieder eroberte: Das heiss mehr den Unfrieden suchen/ als nach den Frieden streben: Das helft mit dem Frieden htntergehen den Krieg / und bald diesen wieder anfam gen: Das Heist durch einen betrügli- chen Frieden das Unrechtmässig Er¬ oberte vor sich zu behalten. So die Frantzoscn meisterlich wissen und kön¬ nen ; attermassen Philippus Grafvon Comincs von ihnen mit grossem Nach¬ druck bezeuget / sprechend : Daß die Engeländer den Frantzoscn mit Krieg und Tapfferkeit alles abgewinnen kön¬ nen ; hingegen die Frantzosen / wann Von dem Frieden. 67 r hafftete/ nicht abtrettm / und wiewol sie vorhin theuer dieses verheisseren; sagten aber anjetzo: Der König könne klnmahl nicht sich darzu relolviren / da« vor aber wolle er Breysach und Frey- bürg pro ^^urvciiencs gebens Deßglet- chen wegen Lothringen und Luxen- burg. Von dem Pirenäischen Frie¬ den wolte er nichts hören / vielweniger nach Jnnhalt desselben etwas zu reltt- nuren. Und weilen man sich nut theils Murten besonders verstanden / wur¬ de endlich der König in Franckreich so hart und noch harter als bey dem Nini- wägischen Frieden / stch dahin ent¬ schliessende/ daß den übrigen Murten eine Frist von wenig Wochen vorge- schrieben wurde / inner welcher Zeit ste stch erklären sotten / als nach deren Verlaustdrohete er/nicht mehr daran gebunden zu seyn. Durch sothane Li¬ stigkeit bekäme und erhielte Franck¬ reich ein mehrers/ als einer wünschen könte. io. Es ist des Friedens kein gerin¬ ger Theil die Liectmcion oder Vermitt¬ lung zwischen zweyen oder mehr krie¬ genden Potentzen. Die Lteäiacores öder Vermittler / seynd gleichsam Schieds. Leuth der Mistigen Fürsten: Mögen viel darbey richten / wann ste nicht partheyisch seynd / sondern die allgemeine Ruhe allein suchen / und die Potentzen in eine LUan-: oder poli¬ tische Gleichheit zu bringen. Man muß aber die ^c-ämcores wohl prüfen/ ob ste wahre Freund und Nachbaren seynd / dann offt seynd ste mehr Zu ruckhalter deiner Macht und deines Glücks / als wahre Mittler der ver¬ letzten Freundschafft / oder getreue Schieds-Männer der strittigen An¬ sprüchen und Anfoderungen. Ein benachbarter Fürst / der den Obsiegen¬ den seine kleckrmon zu dem Frieden an¬ trägt / gibt damit zu verstehen / daß er mit seinem Sieg nicht zu frieden ist / indeme er lieber steht / daß ihrer Lwey einig seynd / als daß einer von ih¬ nen allzu mächtig werde. Viel haben eine Freude darüber / wann stch ihre Feinde und Nachbaren miteinander im Krieg verwicklen/ so lang ste sehen/ daß einer dem andern nicht überle« üen/ sondern sich beyde schwächen: Sobald ste aber spühren/ daß einer zu mächtig werden will / so schlagen ste sich ins Mittel / und wollen ipleäiaro- res abgeben / weil das Wort i^ecliacio in etwas höflicher in den Ohren klin¬ get / als der Neid-Eifer / der in derglei¬ chen Fällen ftlten was anderst ist. Wer seinen Nachbaren nicht schwächer machen kan/ der beembstget sich/ daß er sich ihm ander Macht gleich mache. Das Heist / vermittelst angetragener Friedens. leiccilÄcroO, einen mit grosser Ehrerbietung zu entwaffnen. Kirch¬ lich : Ueckaroreii seynd fast allemal ver¬ dächtig und offt ehrbare Lügner. ii. Hierzu werden auch gezehlet die gewaltige ^eckarores, welche die streitende Partheyen zum Frieden an¬ halten/und zu zwingen vermögen. Al¬ lermassen in 1659. in dem schweh- ren Krieg zwischen Carl Gustav in Schweden/ und Friedrichen dem Drit¬ ten in Dännemarck / schllmen sich als Friedens-öieöigcores, die Cron Enge- land/ und die Staaten in Holland ins Mittel/ und bearbeiteten sich die Hol¬ länder auf ihrer Seiten ihren Murten den König in Dännemarck zu einen Frieden zu vermögen / deme ste auch gleichsam dre Friedens - Bedingnussen vorschrieben/ und mit dem Schweden Stillstand machten: Und gleichfalls auf der andern Seiten thaten die En- geländer mit ihrem Miirten dem Kö¬ nig in Schweden / als deme zu heissen der ^cimiral .VIoncsML, V0N dem kroce? üor drorn^eii zwar mit einer See- Flotta geschickt war / der aber damit nichts aZiren/ sondern beyde kriegende Cronen zum Frieden zwingen sollte. Allein der König in Schweden wollte sich auf keine Weiß darzu bequemen/ sondern beschwehrete sich sehr über die ^eckacores, die so unablaßlich an ihm drängen. Weil nun die Hollander sahen/ daß durch Mittel von iraLtaren bey Schweden schwehrlich ein Frie¬ den würde zu erlangen seyn / wofern man ihme nicht den Ernst zeigte / so grieffen sie wiederum zu den Waffen / und Lcunckrten neben den Branden¬ burgischen die Dänen / daß ste noch einmal eine Impressa gegen die Schwe¬ den auf die InsulFünnen machen kun- ten. So ihnen gar wohl gelungen: Dann 67 2 Neun und Neuntzigste Redr. Dann die Schwedische Armee / unge¬ achtet ihrer unglaublicher Gegenwehr/ wurde in dem Emland Fünnen/ unter Bedeckung der Holländischen Flotta von den Daneu/ so hart angegriffen/ und geschlagen / daß von der gantzen Armee/äusser der zwey Schwedischen General-Feld-Marfchaüen / Pfaltz- Graff Philippen von Sultzbach/ und Graff Otten von Steinbock / Die sich auf ein geringes Bootschiffrein ge- waget / und llüvirt/ gar wenig davon kommen seynd. Dieser Zwäng/ und zugleich unglückselige Streich/ würck: re m deinCarlGustavviel andere Ge- dancken/ als ihm sonst sein Martiali¬ scher Geist zuliesse / und accepurte den Frieden / welchen schon vorhin die zwey NecliLcores, Eugeland und Hol¬ land ausgearbeitet hatten. Nach er¬ littenem grossen Verlust den Frieden einzugehm/ ist mehr eine Noch/ als ei¬ ne Freundschafft. Es ist rühmlicher und beständiger / den Frieden zu ma¬ chen/wann man angesehen wird/daß man solchen eingche aus Liebe und Freundschafft / als daß man fürchtet/ und in Sorgen eines mehrern Scha¬ dens stehet. Beyde obgcdachte Kö¬ nige/ hat die Noch zu den Frieden ge¬ bracht / dann es waren beyde ab ge¬ mattet/ mehr gezwungen als freymü- thig: und dayero haben beyde das Friedens- krojen, so zu Haag einge¬ richtet war/gantz ungern angenom¬ men. i2. In Erwägmdessen/entstehet zwischen denen Sraats-Kündigern die Frage: Wann/ und zu welcher Zeit der Frieden aufgericht/ und eingangen soll werden. Und ist aller einhellige Meinung/lul) eiypco,unter demSchild und mit dem Degen in der Faust. Das ist/ wann beyde Krieger noch bey glei¬ chem Much und Macht seyn/ und noch eins wagen dörffen. klc cnim kax,sagt der Cardinal R-ickielieu, eo rerum mcr- rncnro minus operose,cum uccrczue gr- macä clexcm loczuicur, öc recjugs vires vckcncLc : Ubi vero slccrurcr gliciuo compcn6io prTVsler, riZichor eric acl ini- ^uiora excorHucn6a. AufTeutsch also: Der Frieden gesthlchr zu jener Zeit unbeschwehrt/ und viel leich¬ ter / wann beyde streitende pac- rbeyrn mehr nur gLwastnerer Hand / als mir der Zulig-.nrt.oVr können/ und an gleicher Macht gegen einander treyen» wo aber eine vor der andern stärcker ist / wird viel Harrer mu jhrumzugehcnsiyn/dann sie wwo dadurch veranlastet/vrel blngcrE tes anzonöthen ; Wie es subus Lr in seinen Geschichten von dem'« heimischen Krieg gar schön b cmeral/ und der Reichs - Marschall in Pohlem Lcanisläus I^ubomirsl^, in seinelU P0I«'' schm MaatS-Rath mit Wacheit vcr- mahnet/ sprechende: Du darfst d'ch eben nicht nach der Noch richten/ In¬ dern komm mit Klugheit bevor / s» wirst besser thun/ wann du Fried m» chest/waun das Glückauf deiner/ E auf des Feindes Seiten ist. Umu den Ursachen Fried zu machen /ist Forcht die schändlichste. Nlan muv vorhin sorgen / damit man nicht E spat sich fürchten muß/ das widerwär¬ tige Glück ist allezeit bey den Ungl"« stetigen die letzte Ursach des Friede^' Es rst rühmlicher / den Frieden zuL„ ben/ als zu nehmen. Wer den Friede« unbewahrt/ oder aus Noth eingev" der giebt nicht/sondern der nimmt de« Frieden. Massen dann auch nacb O', schlossenen Frieden sehr gefährlich sich zu entwaffnen/ oder von emE gleich zu gehen/ den befriedigten FE, gleich zu trauen/und die Kriegs-^ cker abzudancken: Wie man da« (leider) nach demWestphalischemM renaischen/ Nimagischen/ und Alßw. ckifchen Frieden sattsam erfahren Da die Cron Franckreich / nachd^ ihre alliirtc Gegentheile die 26a!V« abgelegt/ und in der Sicherheit zu n hen/ betrüglich geglaubct haben / nuo allein ihre Armeen erhalten/ soA solche mir unfern eignem und auseu senstem Kriegs - Volck vermehret yar, Und darumen ungeacht des abgcya» leten Friedens abermahlen neue 's , rcniiones, Kcunioncs, und dergleichen stlge Ansprüche auf die Bahn gebrach deren sich keiner versehen/ sie aber n Nachdruck der Waffen gehandha^ - /Vrma tecurum kacis Vinculum Waffen wären das sicberste^.a'. des Friedens / sagte der bAchml Von dem Frieden. 67 r Staatsmann kkicbiLlleu. Dann der Wohl bewaffnet ist / darff niemand fürchten / sondern wird allen forcht- bar. Unter denen vornehmsten Frie¬ dens-Verrichtungen ist sich hey Kraff- ten zu erhalten / und stch selbst nicht entkrafftcn/ noch von andern entkräft'- ten lasten. Düs Gewehr und Waffen seynd eine Zierde des Lands / und das Kriegs-Volck ein stcherek Schutz-Man¬ tel der allgemeinen Rühe. i z. Manns aber zu deme kommt/ Wie es vfft geschicht/ daß man inWar- heit mit dem Krieg gar geschwächt/ und kein Wagstlltk mit dem Feind zü versuchen/mehr in dem Stand ist/ so dann ist nothwendig/ und ehe noch die Schwachheit kündig wird / einen kw- äigcorem des Friedens unter der Hand Zu suchen / entweder bey einer hohen/ oder benachbarten Poteütz/ oder bey denen/die neucrä! und unpürtheytsch gewesen seynd; Bevorab aber (so fern zwischen Catholtschen Potentzen der Krieg hasstet) bey dem Römischen Pabst / als allgemeinem Vatter/ der ehedessen / so lange er allgemein ver¬ blieben / und nach besondern Absehen Nicht abgeziehlet / bey den Friedens- LonZrclkn allemahl viel zu sprechen hatte/wie es obgemeldter Cardinal in feitteMStaats-MmNerio wohl vermer¬ ket. Keinen größer» Ruhm kan ein Potentat gewinnen/ als wann er zwi- stige Cronen aufrichtig wieder Zu ver¬ einigen / oder den trübseeligen Krieg in einen erwünschten Frieden zu ver¬ wandle» weiß. Der stch aber ins Mit¬ tel schlägt / muß den Schwachen nicht schwächer machen/oder demMächtigen beyfallen/nicht seinen Nützen beobach¬ ten / sondern die allgemeine Wohl¬ farth befördern / wiewohl es auch ossk geschieht/ daß ein Mittler / wann es ihm seiner Mariov nicht angehett will/ oder daß er vermittelst desselben die Macht des Obstegers/ oder seines Nachbaren zu unterbrechen nicht ver¬ mag/vielmahlen stch zu Schwächer» lieber halten will/ als allezeit wegen . der verdächtigen Macht seines Nach¬ harn in der Gefahr stehen. Durch diese Staats - Anmerckung ist vielen schwachen Fürsten wider die Mächti¬ gen geholffen / daß sie zu Müssten kommen/ und den Krieg fertsttzen ha¬ be» können. 14. Der Frieden ist einer Gemeinde so nothwendig/ sagt Ibucychän, daß in Meichnuß dessen / nichts mehr zu achten/ja bester einen kleinen Schaden zu büßen ist / als die liebe Friedens- Rühe nur in etwas zu zerftöhren» Dahero werden auf keine Weife die¬ jenige Fürsten dadurch verringert/ wel¬ che auch den Frieden ums Gerd er- handlen / und lieber den genmnen Geld-Kasten gemündert/als dar wehr¬ te Vatterland verwüstet sehen wellen. Sogestalten hat König Ludwig der Eilftte/ die Cron Franckmch/ welche sonsten von Enaeland aus/Mit stimm grossen Kriegs-Heer angefochteuw ar e/ erhalten. Dann er stellte den Köniz Eduarden mit einer grossen Ellrd- Summa zufrieden / daß er nutst'uwm Kriegs-Volck Frankreich 'uv dahin folgen / sondern solche vieltiE mit der Vernunfft mastigen/ nackig nen / und mit einem reissen Verfta^ alle Ursachen abwägen/ auch das o „ jcLlum oder Gegen-Satz / wohin die geheime Sehn- und Zuneigung tet s oder vielmehr zwinget ) unteri»' chen und beurtheilcu. rcgc«. rario re rcxenc, habe ich schon offt dem 8cneca widerholet: sodann wirst du rechr herrschen / dich die Vernunfft beherrstsi^ wird. Sogestalten hat dre SUM undZuneigung einevlel grossere ^ras^- dero gemeiniglich die Beharrllwn folget/ wo die Natur eines Fürsts sich der Kunst und Klugheit zu gebraw chen weiß / und nach derselben st richtet und seine Gehülsten Von Gnad und HLuAnad der Fürsten / rc. 677° Dann in Warhcit/ ein Regent/ der Zleichsam die Welt trägt / muß sich darunter biegen/ und grosser Gehülf- stn gebrauchen. ttercuics muß den -leidem zu HülffnehMM; H^eleus dM ^ckillem ; Oiomellcs de'N UFÜecv. GOtk/ von dem alle Stärcke herflies- M/ hat dem Moysi befohlen/sich ge¬ wisser Gehülffen in Amts , Sachen zu bedienen : Ist dann nicht der Bey- stand des Allerhöchsten genug gewe- stn? Unangesehen dessen hat gleichwol GOTT befohlen / dlumer. 1i. daß Moyses / in Regierung des Volcks / die Aeltesten aus dem Volck erkiesen und Lu seinen Gehülsten annehmen sollte: Daß sie mit dir die Laii des Dolcks tragen / daß du nicht al¬ lein stpest. Gleicher Massen sagte GOTT durch den Jethro/ Lxo6. i8- Das Gestdafft ist über dein Ver¬ mögen / und dir zu schwchr / du kaujks allein nicht ausrichten rc. Also ists von Anbegin der Welt gewe¬ sen/ daß einer allein nicht alles werck- stellig machen könne. Kein Merck/ kein Ding ist also schlecht / das nicht mehr Hande / mehr Augen bedörffe: Die Bürde aber der Regierung ist eine Last/ da eines Menschen Schultern nicht genug starck seynd sie zu ertragen. Eines Fürsten Verstand und Klugheit seye so groß als er imer will/ kan er doch nicht alles begrasten: Eines Augen kön¬ nen nicht alles sehen; eines Hände ver¬ mögen nicht alles auszurichten. Der gerechteste und nach dem Hertzen Got¬ tes sonst regierende König David har sich gleichwol des Joabs betragen müs¬ sen : Der Allermeistste unter dem Him¬ mel Salomon des Sadocs; der aller¬ mächtigste vsrius des Daniels: Der Welt-Bezwinger und grosse /Uexan- ller des karmenions : Der erste und klügste Monarch ^UAUÜU8 des treuen ^Lcevas: Und sogestalten nach und nach alle Potentaten der Welt / sogar die wilden Barbaren. eMollorus lib. 8. in dem y. Sendschreiben beglau- der/ daß alle weiseFürsten undKöni- ge gemeiniglich in den Geschäfften an¬ dere Leuthe M Hülste nehmen / und werden auch deKvegen gelobet / weil das Mißtrauen gegen die eignen Kräff- ten löblich und eine Tugend ist. Z. Und daher haben den Ursprung die Favoriten und geheimcste Cabt- mts-Diener / ooer vielmehr Hertzens- Freunde grosser Fürsten und Polenta- reu/ die sich dergleichen Diener in ih¬ rem innerlichen Gemach bedienen / sich mir ihnen berathen / ihre Hertzens ° An¬ gelegenheiten vor ihnen sicher ausgics- ftn / ihren Ratbschlägen folgen / durch sie alles vermittle« / die Unkerrhanen hören/ verabscheiden / befehlen / voll¬ ziehen. Dergleichen geheime ksvori- ttn mögen ein grosses rhun und zagen/ dardurch den Nothdürffeigen oder sonst Bedrängten geholffen / dre Gott- secligkeit erhalten / das Recht denen Ar¬ men wiederfahren wird rc. Ern auf¬ rechter / gottseeliger ksvonc > vermag mehr gutes zu würcken als wv. Pre¬ diger: Dann deren Vermahnungen werden von ememFürsten nie so ange¬ nommen/ als das Einschwätzen ihrer Geheimen. Das vierdre Buch der Könige von Naaman/daß er ein Feld- Hauptmann des Königs in Syrien wä¬ re : Ein trefflicher wohlgelehrter Mann / und vor seinem Herrn in gros¬ sen Ansehen. Dann durch ihn (sagt die Schrifft) Mb. der HErr epl m Syrien. Der bekandte Hosting Lcstnm nähme den Vberium also ein / (schreibt Iscicus) daß/ wiewol er ge¬ gen andere sehr behutsam und verschla¬ gen war / so wäre er doch gegen 8ejs. «um freymüthig und vffenhertzig/ und solang er mirjenem in guten Vertrauen stunde / hielte er zugleich seine Begier¬ den / die sonst unmässig und fast ty-> rannisch waren / im Zaum und guter Ordnung. Angezogener Tacicus be¬ kennet sechsten in dem 6. Buch .der Jahr-Geschichten / daß der Aerius den Lejanum liebte / daß er sich vor ihme auch geforchten habe. An ei¬ nem auferbaulichen Freund vergreiste sich nicht leicht auch ein ausgelassener frecher Fürst. Wie sorgsam hat nicht der treffliche Leenas den geleitet/ und dm gröstenTheil an des¬ sen glücklicher Regierung gehabt? Ich bin auch nicht abredig / daß diepavo- nten/ so lange sie nichMypocricL oder Meißner werden / viel gutes bey ei¬ nem Hof schaffen mögen: Aber welcher k-voric ist nicht endlich zürn Meißner Oqq g Z wor- 67 8 Hunderte und letzte Rede. worden? welcher/ der seinen Herrn nicht hinterführt hat? Wir werden im Gegenspiel so wenig vielleicht zeh- len / als unter denen gefederten Schau¬ ren die Paradiß-Vögel / oder unter denen wilden Thieren die Einhorn. Die kavoriten seynd so geartet / daß sie Anfangs um nichts anders / als um die gemeine Wolfahrt seuffzen / nach nichts trachten als ihres Printzen Staat / Ruhm und Hochachtung zu vermehren; nichts mehr suchen / als al¬ len und jeden gleiches Recht zu erthei- len; sic gestatten den freyen Zugang zu den Fürsten / sie seynd freundlich / descheiden / niemanden hinderlich. Nun mit dergleichen auf den blossen Schein angenommenen Tugenden / be thören sie ihren Printzen / daß er von ihnen die beste Einbildung fasst/ wie l^benus vom^ejcmo, den er fowol bey dem gantzen Volck / als in dem ver- sammleten Rath eine Stützen seines Alters und Regierung benahmste. Diese Einbildung verursachet / daß der Printz seines klonten Anschläge gern höret / ob zwar solche offt schädlich / und ungerecht feynd ; wie cs Ulms vom gedachten i-berio und seinem Schoos-Liebling Le^no mit klaren Worten bezeuget / in dem 4ten feiner Jahr-Bücher / sprechend : Er hielte ein grosses von ihm / und obwol sein Rath der schädlichste war/so wurde er doch ohne Angst gehört. Wann nun die kavonten sogestalten das Hertz des Printzen gewonnen / und mir ihm das Regiment gleichsam abgetheilt / oder gar / als Lejgnus (der sich nicht geachtet vor sich selbstKayserliche Brieffe aufzu- richten) auf sich bracht haben; da ge¬ het allererst der Ubermuth an; sie zeigen sich nimmer als oder Be¬ diente / sondern als Regenten des Reichs: Sie theilen die vornehmste Aembter aus; bereichern ihre Ver¬ wandten / und erarmen den gemeinen Geld Kasten: Sie verhassen das Kö¬ nigliche Haus / und erwecken in des Fürsten Gemüth ein Mißtrauen und Eckel gegen seinem eigenen Blut; also machte es Lejgnm zwischen Herms und vrulus, Agrippina, und dem gantzen Geschlecht Qermanici. Sie raumen ihnen alles aus dem Weeg / so ihnen zu¬ wider ist / durch Gisst / Unterdrü¬ ckung / Erarmung / und Verschwärtz- ung. Und damit der Fürst dergleichen nicht erfahre / und die Beschwehrden der Ankläger nicht vernehme / so be- embsigen sie sich / daß der Printz von allen Staats-Geschafften einen Ab¬ scheu bekommet / die Gewalt ihnen überlässet/sich allein auf Schwälgerey/ oder Jägerey/ oder sogar aufverbot- tene Üppigkeiten leget / die ihme die Regierung vergessen machen. Ist aber der Fürst schon betagt / und zu der¬ gleichen Üppigkeiten nicht geneigt / noch tüchtig / so beladen sie ihn mit soviel Staats - Geschäfften / lnmZuen / Schwerigkeiten / und verdrüßliclB Zeitungen / daß er ob allen diesen Un¬ gelegenheiten einen Verdruß schöpffet/ und seinen Favoriten die gantze Ausfüh¬ rung der Sache übergiebet. Der PriB bkübt dadurch ein blosser Schatten/ oder gar Sclav seines LUmüers. Also brachte abermahlen Sejg-ms den nb-- rium von Rom nacher O3PI-38, unter dem Vorwand der guten Lufft / und ruhigen Lebens / um ihme hingegen zn Rom ein Ansehen zu machen / und alle Reichs - Geschaffte mir einer ober- herrschafftlichen Gewalt an sich Zlk bringen. 4. Dergleichen Grifflem brauchen die kavor-ten / und vermögen nach und nach (wann es offt der Himmel nicht verhüten möchte) fowol einen ReM' ten/ als ein gantzes Reich ins äusserste Verderben zu stürtzen / wie es fast ge' schehen wäre offt-erholtem Kaysers berio, wann er endlich die Augen nicht aufgethan / und sich seiner selbst nicht geschämer hatte/ daß er sich vor jenem förchten muß / dem er sich vertrauet/ und allzu viel geglaubt hatte. Ein st» cher Herr wickelt sich mit eigenen M tzen ein / und hat zu thun/ stch wieder heraus zu winden. Aber eben an ditt sem Stein wetzet sich das Unglück eines Konten / wann ec seinen Printzen dahin bringt/ und gleichsam annöthet/ daß er nimmer durch die Finger sehe» kan / sondern seine Gnade in lauter Haß und Unwillet^verändern muß' Sodann wird gestürtzet der ksvor-c von der höchsten Stuffen / als ein an¬ derer Baum von dem höchsten Berg m Von Gnad und Ungnad der Fürsten / rc. 679 das Iammertha! der Fürstlichen Un¬ gnade / welche ein gewisser Vorbot des endlichen Untergangs ist. . Es ist wohl hefftig zu bewun¬ dern/daß viel Potentaten / die in dem höchsten Grad so sehr herrsch-und Ehr - süchtig gewesen seynd / ih- ren eignen Kindern und Anverwand¬ ten nicht getrauet haben ; sich gleich¬ wohl auf frcmbde Leuthe so starck an- gehencket/und sich recht geachtet / ihre Oder-Gewalt mit ihnen zu theilen: dadurch sie nicht allein bey dem Volek/ sondern bey ihren nächsten Verwand¬ ten verhasst worden/und ihrer Reiche sich offt verlustige gemacht haben. Ein merckliches Bcyspicl hat Portu- . gal Anno 1667-an demKönig^!?Konto erwiesen» Das Volck wurde ihme ab¬ spenstig/darumen/ daß er Leuthe von schlechten senčen zu seinen Favoritke» und geheimen Staats-Ministern ange¬ nommen/ ihnen alles vertrauet/und sich von ihnen blindling regieren/durch sie aber seinen Bruder/den vonkcöro, und andere Grossen des Reichs auf vielerlei) Weise verschimpffen lassem Unter diesen waren die Vornehmsten/ ein Graff von Castel / genandt Mel¬ chior/ ein vcmiHuex und der Staats 8ecrec3nu8tVi3ceclo. Uber diese drey war eine einmüthige Klage/ nicht weniger von den Mindern / als von den Grossen; die aber der König gar nicht hörete/ sondern vertheidigte seine Favoritten nach allen seinen Ver¬ mögen. Es schickte sich aber/ daß ^3- ceäo mit der Königin in einen Gezanck sich eingelassen/ worüber sie solches dem König klagte / und so weit brachte/ daß der König dem den Hof verwiesen / aber es stunde nicht lang an/daß er seinen Favoritten wiederum zuruck bcruffen liesse / welches einen solchen Verdruß in der Königin Ge- müth erweckte/ daß sie sich vom Hof m ein Closter begab / und von daraus denen Reichs-Ständen öffentlich an¬ zeigte/wie daß sie mit gutem Gewissen ferner in dieser Ehe nicht beharren könte / indcme der König zu solcher untüchtig / und sie von ihm noch eine Jungfrau wäre/ darumen sie die Ehe- Scheidung/und ihr grosses Zubringen an ihme suchte: Der König entrüstete sich über sothane Verschimpffung/und wollte gar das Kloster stürmen / die Grossen aber des Reichs verhüteten ein solches; Und weilen sie schon vor¬ längst mit dem Königlichen Bruder/ Oou keciro, unter einem Hut spieleten/ und allein auf eine bequeme Gelegen¬ heit/ sich des Königs Akonten loß zu machen / warteten : Beredeten sie demnach den König / daß er entweder gegen seiner Gemahlin Beschuldigung sich nach Ordnung der Rechten ver- theidigen / oder sich wohl gar besichti¬ gen lassen müsse / immittels aber sei¬ nen Bruder/ den von l/eck-o, zu einen Königlichen Stadthaltcr setzen sollte: Welches/als er es gantz unvorsichtig ein- gangen/und darüber einen öffentlichen Brieff ergehen lassen; gebrauchte sich dieser ^ucor-tät zu seinemVortheil der neue Statthalter/und liesse dm König, auf das genaueste verwachen / unter dem Vorwandt/ seine Favoritten ihme von der Seiten zu nehmen / in der Sache aber vielmehr ihme eine Angst einzujagen/ und in eine Verzweiflung zu bringen / entweder von ihme das Königreich / oder wenigst die mit Re- gentschafft zu erpressen. So ihme statt¬ lich angegangen ist: indeme ^ipsionsur nach kurtzcr Zeit diesen verdrießliche» Handel /m den er cingewicklet war; den Widerwillen seiner Gemahlin/die ihm so sehr und öffentlich an die Ehre gegriffen; Den Anhang seines Bru¬ ders/dem er nicht genugsam gewachsen sich befunden; Seine Unvorsichtigkeit/ die er Anfangs begangen / den allge¬ meinen Haß / den er ihm durch seine Favoritten aufgebürdet / reiff erwe- gend/ tratte die Cron und Regierung völlig ab/und vergnügte sich mit dem Hertzogthum LrcZ^g.lmd einer jähr¬ lichen kcngon. Darüber unterzöge sich von keclro der Regierung ohne eini¬ gen Aufstand der Unterthanen / die kaum die Zeit erwartet haben/ sich ei¬ nes solches Königs zu entladen / dee mehr eines oder des andern Favorit¬ ten Imeressa geachtet / als das allge¬ meine Wesen rhme zu Hertzen genom¬ men. Ein solcher König macht sich unwürdig dcr Liebe seines Volcks/wel^ cher selbst nicht regiert / sondern sich von andern regieren läst. Ein Fürst muß geschwind wird man eines satt/wre bald mißrathet/was ein solcher semem Printzen etngeraihen hat/ und setzN.u Verdacht seinen gantzen oeLc ? Aie leicht bringt der Geld-Geitz einen Futt sten dahin/ daß er ftinen ärmster, den er wohlhabig und begütert unsicher/ als einen aufgeloffenen Schwam äM drucket? Dem Hof- Glück ist me zü trauen; welches offtmchlen nur darum manchen erhebt / damit es ihn de m schwchrer und schmertzlicher Men mache. Die stöltzen Eichen/ wiewohl daß sie so hoch mit ihren Zweigen uiw Straussen daher prangen / seynd zum wenigsten von dem Donnerschlag ver¬ schonet ; Dahingegen die niedern then dieses Unglücks mehr befreytt' wachsen und blühen daher ohne Ge¬ fahr. Es scheinet aber / daß o>e Schuld offt mehr denen FavoritM Als ihren Printzen beyzumessen Dann das Schmeicheln des Ehrs Gen tzes ist ein Würg-Gürn/darinnen man sich zwar unempfindlich/dochnachmw nach/mehr und mehreinflichtet. M. sitzt bey Hof in dem Vermögen/viele» zu Helffen / und ihme anhängig zu nw- chen / auch denen Feinden und N gesehen / hat ihn allezeit nicht weni¬ ger als sein Schoos-Kind vor allen Verfolgungen der Fürsten / und Grosi Von Gnad und Ungnad der Fürsten / rc. 68 5 sen des Reichs / gehandhabte. Daß Franckreich vor und hernach so grosse kroMcllen gethan / und so lang fest ge¬ standen / ist allem des ruLlliLlieu grosser E"chicklichkcrt und unverdrossenem Fleiß beyzumessen: Von deme allem hat doch der Cardinal nichts ihme/hin¬ gegen alle Ehren und Stegs FrrAte allein dem König einsamnllen lassen. Es seynd die Sachen so gering als sie seyn wollen / wann sie nur einen öffent¬ lichen Ruhm nach sich ziehen / so ha¬ ben die privaten nichts darbey / well alles / was da geschieht / oder ausge» würcket wird / in des Fürsten Nahmen geschehen / und seiner Glory gewidmet seyn muß. 12. Zweytens / die Eiffersucht eines Printzens gegen seinen Minister, ist ein gewisser Vorbot einer bald nachgehen- den gäntzlichen Ungnade. Dann ein Ehr-und Lob-würdiger Herr will al¬ lein der Geschickteste seyn / leidet keinen ihme gleich/ lässt sich von keinem über¬ treffen : und wann er schon zuweilen mit einem privaten eins waget / so muß doch dieser nachgeben / und ohne Ver stellung seine verstelteUnwiffenheit wei- sen/well nicht Nachgeben/und nichrwift sen sich zu verstellen / viel arger als den Sieg über seinen Printzen zupl-Nccncü- ren. Mit caÜZuia im Schertz oder Ernst zu fechten war der gewisse Tod. rmlippus der König aus ^.acellomen entrüstete sich mehr / wann in dessen Abwesenheit seine Haupt »Leuche was Preiß - würdiges ausgerichtet / als wann sie unglücklich oder fahrlässig ge¬ fochten hatten : Dann er eisserte aus Ehr - Geitz mit seinen verdientesten Be¬ trübten. ^ZricniL ist dem Kayser Oo- rwcianus ein Splitter in den Augen ge¬ wesen / indem er gesehen / daß jenes/ als eines gemeinen Menschen Nahmen und Verhalten/über seinen/ als Für¬ stens / erhoben wurde. Merckwürdig ist das/ so in Portugals fürgangen. König Emanuel gäbe silnem Staats- schiller Ludwigen ein Schrei¬ ben an den Pabst in Lateinischer Sprach zu beantworten / mit Anhal¬ ten / solches auf die zierlichste Weise/ als ihm möglich seyn würde/aufzusetzen. Der Mmster nimmt den Befehl an / befleisst sich auf den Aufsatz / bringt solchen folgenden Tags nacher Hof/ und überreichet solchen unterthänigst dem König. Dieser aber greifst in sei¬ nen Schubsack/ und zieht herfür auch einen Aufsatz/ den er selbst gemacht hat/ und sagte zu dem L^ivs, er werde ems von diesen / so am zierlichsten seyn wird/ nacher Rom übersenden. Es entsetzte sich aber darüber der 8/lva, ihme nichts gutes vordeutend / weil er bald her¬ nach von dem geheimen Schreiber er¬ fahren/ daß der König nicht sein eigen- aufgesetztes / sondern des syiva ftms / als welches zierlicher verfasst war/ dem Päbstlicben Hof überliefert ha¬ be. Worauf der 8ylvs zur Stund sich nach Haus verfügt / und seinen Leuchen befohlen/ sich reißfertig zu hal¬ ten / weil ihm dunckte gefährlich an eines Königs Hof/ den er ungefthr mit seiner Feder übertroffen / ferner zu verziehen. Die Fürsten mögen nicht leichtlich von ihren Untergebenen / auch in dem Verstand / überwunden wer¬ den. Alle Vergleichung mit einem Ober-Herrscher ist nrcht weniger un¬ ziemlich als rodt gefährlich. i z. Drittens / ein.^Mister und ka- vorir spinnt offt unschuldiger Weis ih¬ me die Femdschafft an / und macht stu¬ cken die Liebe und Gnade seines Für- sten/auch durch sime grosse Emchaten/ und viel - erwiesene Dienste/ nicht zwar darumen / daß der Fürst an Lenen Gutthaten ein Genügen nicht haben sollte / sondern daß er ob seinem Unver¬ mögen einen Verdruß fühlen muß/und so leicht nicht könne die geleiste Dienste vergelten. Die Danckbarkeit ist auch eine Bürde / und zieht nach sich die Schuldigkeit» Hui ivvenic bencstcium invenic eompecles, sagt /cristorsles: Die wohlchar erkennen / ist eine Art dec Dienstbarkeit. Mittelmässige Dienste/ die einer mit einer angebohr- nen Artigkeit leistet / machen den Printzen zum Schuldner; gar zu gros¬ se / zum Hasser. Grosse Potentaten glauben / (sagt jemand ) dergleichen vielfältige Wohlthaten wären ein gross ser Haussen von zusammen gelegten Steinen / und besorgen sich / der Haus¬ sen dörffte ihnen einmahl auf den Kopff fallen. LeMrium haben seine grosse Verdienste unterdrückt, o-r- Rrr r z msnies Hundert und letzte Rede. mrmico haben seine Groß - Thaten den vorzeitigen Todt verursacht. Dem alten / tapfferen / und in viel Weege hoch-verdienten Generalen Lomre Viiiaüor l66z.von dem General- Stab und LommMäo der Portugist- schen Armee gebracht: Dann nachdem er den von Jüan geschlagen / 4000« Spanier auf der Wahlstart niederge- legt/ 6oOo. (darunterviel Spanische von Adel waren) gefangen genommen/ das gantze Lager mit grossem Schatz zur Beuche bekommen; in Summa/ den herrlichsten Sieg mit gantz gerin¬ gem Verlust der Portugiesen / und noch oben darauf die Stadt Lvoi-a er¬ obert/ ist doch mit schlechtem Danck ab- gefertiget worden. i2. Vierdtens / ein ausgelassener Mund hat manchen Hof- Liebling von hohen Stuffen der Gnaden in den Ab¬ grund des Verderbens gestürtzct. Die Reinigkeit des Munds ist die Ver¬ schwiegenheit. Wer des Hertzens Rei¬ nigkeit (sagt der weise Mannkroverb. 22.) liebet um der Holdseeligkeit willen seiner Lefftzen/ der wird den König zum Freunde haben. Einem reinen Mund wird viel vergunt. Einem kavonten werden von seinem Printzen die gröste Heimlichkeiten anvertraut / ja er ist deren mehresten mit theilhafftig. Wehe und wehe ihme / wann er leinen Mund nicht mit hundert Schlössern ver¬ schliesset. Ist rächt genug / daß er nichts ausfchwätzct / sondern muß an ihm nichts gemercket werden / daß er was wisse: Ja er soll ihm selber nicht glauben / daß ihm etwas von seinem Printzen wissend ist. ^nno räs?. hat unterwegs Königin LbriMoL aus Schweden / wie ste den König zu be¬ suchen von Rom nach Franckreich ge¬ testet/ ihren Obristen-Hofmeister den Marggrafen von ^oncgiöescjmo, da¬ rum / daß derselbe verschiedene Heim¬ lichkeiten und nachtheilige Briefe von hohen Pcrsohncn geschrieben/ in dem Schloß boncamebleau durch einige ihre Bediente in ihrer Gegenwart nieder¬ machen lassen. Die vertraute Ge- heimnussen seynd auch an stch sechsten einem klonten höchst-schädlich/ wann er auch den allerreinesten Mund halt. Ach wie manchen hat es den Hals ge¬ brochen / allein darinnen / daß er viel gewust hatl Wie offt kommt eineSache von blossen Argwohn aus / und muß doch der Unschuldige entgelten / weil er darum gewust hat. Wie leicht kan ein Souverän umsattlen / einen andern klonten lieb gewinnen / und stch doch mittelst der anvertrauten Geheim- nussen den vorigen verbunden erken¬ nen? Ach ein harte Verbündnus/ die schon so offt mir einem eintzigen kalten Eisen aufgelöset ist worden! Lams mor- cuus nonmoräec: Em todtek Hund beistmmmer. 14. Künfftens/des r-zvonken eigner Hochmuth / Undanck/ Aufblasenheit/ allzu grosses Ansehen/ Anhang/ unmast stger Pracht und dergleichen / die der Ober-Herrschafftlichen Majestät gros¬ sen Schaden machen/ und den FürM chen Glantz verfinstern/seynd der rech* te Eckstein / an dem stch zwar die er- worbne/ aber mißgebrauchte Gnade des Printzens/ unfehlbar mittler Zeit stossen wird/und zwar mit solcher Ge¬ walt/ daß die Trümmer auf den Kops des klonten fallen werden. Der ast einem Hof dienen will/ muß weiter die Segel nicht spannen / als es die Host Klippen leiden / sonsten stossen ste an/ und gehen zu Grund. Ubermuth thuk selten gut. Wie dann ein solches cm dem Königlichen Dänischen Groß' Cantzler ^noo 1675. übel ausgeschla* gen hat / ist noch im frischen Ander* Kn. Dieser Mann / welcher von schlechten Eltern gebohren/ und vor¬ hin den Nahmen Peter Schuhmacher getragen/ wüste stch durch ftine <2^ taten bey dem König also anzubrm* gen/ daß er nicht allein unter dem Mlst men von Greiffenfeld/ in den Grafts Stand erhoben/und zu den Reichl- Rath gemacht/sondern auch mit Vor- beygehung vieler anderer Reichs-R^ the ^no ,675. zum Reichs - und das folgende Jahr darauf/ gar zum erstu; und Obersten ^NiEer und Groi^ Cantzler angenommen worden. mißbrauchte stch dieser Königliche; Gnade gar zu gah/darum genösse er dieselbige nicht viel über zwey ^ayr» Diestr unglückseelige icE, da er irm sogestalten in seines Königs Gna^ fest gesetzet/ und folgbar auf die hoch- Von Gnad und Ungnad der Fürsten / rc. 687 stc Glücks , Stuffen erhebt sähe/ liesse nicht allein dem Ubermuth den völli- M Zaum / sondern ergäbe sich der- lassen dem Ehr-und Geld-Geitz/daß er nach höheren Dingen nachgehends Mrachtet/ und sich in eine gefährliche Vündnuß mit Schweden/und andern ver Cron Dannemarck Feinden einge¬ lassen habe/ mit gethaner Zusage/sei¬ nen König (von dem er doch ungemei¬ ne/ und gantz unverdiente grosse Gna¬ den erhalten ) entweder gar vom Brod zu Helffen / oder auf einer Jagd den Schweden in die Hände auszu- ueffern/ und hingegen dessen Bruder/ den Printz Georgen auf den Thron zu Helffen. Diese wäre die Haupt- Be¬ schuldigung derDanen wider denGroß- Reichs- Santzler / welcher aber diese grausame Inzucht wider des Königs Perftnr nicht gestehen wollte/ sondern daß alle seine Lonlllm nur dahin gangen waren/ wie er den Frieden in Norden erhalten/ und den Krieg Hintertreiben möchte. Wie aber dieses gefährliche Vorhaben durch einige aufgefangene Schreiben lautbar worden / ist der GcafGreiffcnwald alsobalden verhaff- tet/ proceillrt/und des hohen Ver- raths schuldig erkennet / und neben eontiicinmg aller Ehren und Güter/ zum Todt verurteilet worden. Da er aber auf der Trauer-Bühne allbe¬ reit kniehete / um von des Henckers Hand den Streich zu empfangen/ schenckte ihm der König gleichwohl das Leben / und verwandlete des To¬ des- Urtheil in eine ewige Gefangnuß in Norwegen/ allwo er Zeit hatte/ die so zeitlich durch seine Hoch-und Uber¬ muth entfallene allzu grosse Königliche Gnade zu betauren / und seinen Un- danck gegen einen so gütigen Printzen zu bereuen. I*. Sechstens ist der Neyd / die Verschwartzung/dieHinterschleichung/ welche drey kurien bey Hof das gemei- nefte/das sichtbarste/und das allerem¬ pfindlichste Mittel/ einen aus dem ober¬ sten Sitz / und aus des Fürsten Gnad und Gunst zu stürtzen/ ausmachen/und denen (ohne Wunder) fast kein?avo- rie entgehen oder ausweichcn kan. Dieses ist den sterblichen Menschen (sagt Heims in dem andern Buch sei¬ ner Gcschichten)angebohren/ des Nech, sten blühendes Glück mit scheelen Au¬ gen anzusehen/und die Art des Glücks von.keinen/ als von denen / welche wir in gleichem Stand gesehen/erforschen. Der Neyd ist zwar eine Stachel der Tugend: dann wie die Dörner d:eRo- sen erhalten / also erhält der Neyd die Tugend. Aber die wahre Tugend ist selten an den Favoriten / als kan selbe durch den Neyd an ihnen nicht erhal¬ ten werden: wohl aber haben sie so viel Laster an sich / als sie sich der eigen- müthigen Gewalt / und des Pnutzen Gnade mißbrauchen. Denen ist der Neyd zum Untergang/gleichwie denen tugendsamen Und bescheidenen Mini¬ stern zum Vorschub. Demnach ver¬ mahnet abermahlen Ums in dem i4ttn seiner Jahr-Bücher: Wer nicht will beneidet werden / der fliehe Len grossen Ruhm und Ehr Gertz/ hohe Staffeln und Aemter: Jin Mittelmass- sigen Glück seynd die wenigste Gefah¬ ren. Die erste Gunst eines HofimannS ist / wissen den Neyd zu vertragen: Aber ein kavonc thue was er will/ so wird dock ein Ziel des Neyds allezeit bleiben/ so lang er des Fürsten Gnad geniesset : und wann er schon seine Widersacher mit Wohlthaten gewin¬ net/ wann er schon mit einem aufrech¬ ten Tugend - Wandel Las Volck nicht so leicht zu Feinde hat / so wird doch dasselbe ihme/ was er vor seine Crea« turen/ Freunde und Verwandten er¬ sprießliches thut oder gethan hat/aus¬ stellen: Wie offt geschieht es / daß des k-avoiiten Befreundren zu ausgelassen/ hochmüthig/ und einfolgllch von an¬ dern beneidet werden/deren böse Sit¬ ten und Lasier/ auch einen unschuldi¬ gen kavvriten/in gleichen Neyd ziehen und stürtzen können/ wie es an dem MarschaU^ncrevonFranckreich gesche¬ hen. Sein Verfolger war derMarg- graff l,u7ncs, und vermochte in jenes Abwesenheit so viel bey dem König/ daß er den ^ncrc völlig verstossen; und seinen Verschwatzet an desselben Stelle zu Gnaden angenommen. Diß wäre eine gähe Veränderung/darob alles stutzte / und sich verwunderte. Dieser neu - ausgehende llucif-i- oder Morgenstern bekäme so gleich von sei. ner 688 ner Sonne einen solchen Glantz dec Gnaden/daß von dessen Einfluß gleich- sam alles lebte: Alle Hof Leuche bete¬ ten ihn an: Sein Einfluß überstiege fast die Königliche Gewalt: die al, lerhöchstcn Ehrenstellen im Königreich wurden ihme gewidmet/ mit Hindan- setzung grosser und viel besser verdien» tenHerrcn: MitZusammen-Scharrcn des Reichthums / hatte er weder ein Maaß noch Ende neben grossen Ab¬ trag der Königlichen Rent -Cammer: Seine Creaturen folgeren ihmTroup- pen weiß; und die Verwandten be¬ kleideten die besten Reichs - Aemtcr. Dieses nun allzu unermeffene Begin¬ nen wäre verdrüßlich vielen Ministern anzusehen/ bevorab denen Königlichen Vettern und Verwandten / die eine so grosse Gewalt und ^urorität an einem knvsc und neuenMenschcn nicht lang erdultcn konten : Dahero sie sich einmüthig wider l^ncs, als einen An- maffer der Königlichen Macht/ als ei¬ nen Verschwender des gemeinen Ka¬ stens/ als einen Verächter des Adels/ und der Königlichen Vasallen / alles Ernsts gesetzt / und so lang ihn bey dem König verschwüret/ biß ste ihn von seiner Seiten gchebt/ und von sei¬ nen Ohren und Hcrtzcn gantzlich ver- drungcn hatten. Er srurbe hernach so elendiglich / daß man ihn nicht zu begraben gehabt hat. 16. Denen wenigsten hat das Glück also geleuchtet / und der Nebel so wenig schaden können/ als unter König Darius, dem Prophetischen Hof¬ mann Daniel. Die so scheinbar gegen ihme tragende Liebe und Hochachtung seines Monarchen hak alle Hof- Für¬ sten und ktaZuacen in die äusserste Be- stürtzung gebracht/ daß ein Hebräischer Jüngling vor so viel Satrosten oder Grossen des Reichs / allein und in al¬ len den Vorzug / Len oellic zu glau¬ ben/ ja den fceycn und ersten Zutritt zu dem König/ und sogestalten einen allgemeinen Ruhm am Hof und Land haben sollte. Darob wollten ste vor Neyd barschen / und wie cs bezeuget Las Göttliche Wort/ Dan. 6. trach¬ teten die Fürsten und Land Vögten et¬ was Ursach an Daniel zu finden/ so wider das Königreich wäre: sie moch- Hundert und letzte Rede. - cen aber keine Urfach / noch Unglimpss wider ihn finden/ dann er hielte sich gantz treulich / daß man keine Schuld noch Argwohn an ihm spüd- ren kunte. Dieser ist wohl ein ric ohne Gleichnuß gewesen/ein rechter Phönix unter den StaatsMannern/ deme gleich die Vor-und Nach - nicht gesehen. Keiner kan dem Neyv entweichen/der bey feinem Menarchen wohl daran ist; Aber daß ihme jener nicht schade/kan mit seiner Tugend und aufrechten Verhalten wohl vorbaucn- 17. Es seynd noch mehr UrsacW der leicht verlustigt - werdenden sten- Gnade / aber die letzte ist eine Haupt-Ursache/ nemlich/ eme »nM' seelige conlluics, oder Aufführung der Staats-Angelegenheiten/ cs seynd nun solche zu Hof oder Land / in Krieg oder Frieden / bey auswärtigen Crem'" / oder bcym Königlichen Hauß. E-m üble Lonciuicc hat manchen Favorite» von dem Schloß des Königs / zu k»." Strang oder Beil gecissn. Der Schatten der Erden gelx.t von de" untersten Elementen biß an den uE sten Himmel/ und verletzet zwar / l" verfinstert den Mond und sein LE den obersten Planeten aber schadet er nichts. Diese Gleichnuß giebt der A le Ritter Lsvccha, sprechend: Der gl""' liche Ausgang einer Staats . StE wird dem Fürstlichen Glück bcygc>"^ sen / und nicht der Klugheit oder M schicklichkeit des Favoriten; Die Fehler aber alle muß allein dieser entgelte"' und bey dem gemeinen Volek ""cs Übels Ursache seyn/ als wann er^' rum Ul-N---,, den Himmel/ die SlE ten/ die zufällige Ursachen/ ja die M" unergründliche und ewige Töpffe unveränderlichen Verhängnuß de-E ten und des Bösens/in seiner Gewm hätte. Dann was wohl ausseblE schreiben ihnen die Fürsten selber zr / das widrige aber ihren Rüthen/ um so viel ungerecht / als unglucksecug seyn müssen. Das Glück aber last stA nicht zwingen/ wann es sonst vor M selbst nicht willig ist. Das Gluck M in keines Gewalt / sondern gebier^ selbst allen Dingen. Aller Anschläge" Erfolg ist ungewiß/ und kein AbfaA der Weißheit kan versprechen Von Gnad und Ungnad der Fürsten / rc. Künfftige. kiaro redet zum Zweck/ und fragt: Was ist das Glück? Das Glück/antwortet er ihm selbsten: M csulä per aceillens Lc lcqucls rerum prL- ccciennum conlllium komims. IijeiM Zufällige Ursache / und eure Folge derjenigen Dinge / die vorgehen den U lenschliwen Rachschlagen. Ehe der ksvoric einsmals rathet/ hat diekorcuns oder das Glück schon ihren Schluß gemacht / und die Rath - Stu- ben geschlossen. /^nuo 1691 hat die Cron Spanien keinen Glücks-Streich wider die Frantzösische UolMäken in Caralonien/ zu Barcellona/ an der Stadt Alicante/ an der Vestung Ur¬ gel / und andern Posten ( so denen Frantzosen zu allerhand wlolentzien wohl dieneten) andringen können. Al¬ le diese Unglücke waren beygemessen des Königs in Spanien seinem kavori- tcn / obzwar dergleichen ^ckairen von ihme nicht allein/ sondern von der all¬ gemeinen Reichs Regierung llcpenllire- ten. Es halffe aber keine Entschuldi¬ gung über das Unglück. Seine Benei- oer gaben nicht diesem/ sondern jenes schlechtenVeranstalcungen alleSchuld/ und beredeten den armen König/ daß er seinen damahligen kremier-Emitter, und kavoriten/ den Hertzogen von 0ro- pem, abgesetzet / und so gar von Hof abgeschafft. Jchchab emen Prmtzen ( dessen Nahmen ich verschweige) vor z8. Jahren gesehen / der offt gantze Armeen commgnllirte/ und die aller: klugeste Anschläge / denen alle andere Generals Personen beypflichteten/ zu geben wüste: Hingegen war er von dem Glück so verlassen/daß er in allen seinen vornehmen Kriegs-Bedienungen keinen eintzigen glücklichen Streich mit einigen Soldaten gethan habe: Und doch ist ihme niemahlen einige Ausstellung gemacht/ oder er zu einiger Verantwortung gezogen worden. Das Glück waltet wie GOtt will / und nicht wie der Mensch; Dann eben das Glück ist anderst nichts / als die ewige Vorsichtigkeit/die sich m dleMenschli- che Handlungen gesellet/wann/ und wie sie will. . 18. Wir haben dte sieben Ursachen eines zu Fall geneigten kavoriten erwo¬ gen: Nun ist übrig die Mittel/ wor- 689 mit sich ein geheimer Vertrauter in seines Fürsten Hulde/ Gnade/ und be- harrlicher Wohlmeinung fest erhalten möge/ anzuführen; aber alles mit ei. ner Laconischen und kurtzen Feder. An¬ fänglich muß ein ksvoric GOtt förch« ten/ und ein böses Gericht bey Grossen und Kleinen., Hernach dahm sich bear¬ beiten/ daß sein Prmtz von ihme diese festigliche Einbildung fasse/glaube/und sich selbsten berede/ er habe an chm ei¬ nen solchen Mann / und aufrechten Diener gefunden/ der keinen andern Zweck oder Ziel/ als allein seyn des Fürsten Bedienung/ Wolfarth / und Aufnehmen/mit gäntzlichec Vergessung alles krivar- Wesens ihm ausgesetzt. Nicht weniger soll er diejenige Mittel/ mit denen er des Fürsten Zuneigung erstlich erworben/ (auchsonsten zuläs¬ sig seynd) beharrlich fortsetzen / und nie davon abweichen. Dann durch was Weege undMittel einDmg aufge¬ bracht wird/ durch eben sothanekan eS zum füglichsten erhalten werden. Mas¬ sen diejenige sehr weit irren/welche al¬ lem/da sie um des Fürsten Gunst buh¬ len/ oder noch in der ^montät zuneh¬ men/ sich befleissen / der Tugend abzu- wartcn / mit heilsamen Rarhschlagen sich angenehm zu machen / sich demü- thig/ freundlich aller Orthen zu erwei¬ sen rc. Nachdcme sie aber die Gnade gantz erworben/und des Fürsten Hertz in den Besitz genommen / verlassen so gleich den ersten Tugend-Weeg/ der sie in den Schoß des Printzen geführet; und glauben/ daß die erworbene Gnade ihre Seiten und Abweeg von der vor¬ hin gepflogenen Tugend/ohne Beden¬ ken gleich und eben machen/ und alles verblümeln würde. Ach weit gefeh- let! Zch finde / daß alle zu Grund gangen seynd/welche sich nicht beharr¬ lich der ersten Mittlcn gebraucht/ durch welche sie des Fürsten Hulde er¬ langt haben, kcr quoll quill 6c, per iä conlervsrur qusm oprime. Bewahren die Natur- Kundiger / durch was ein Ding geschicht / durch selbiges wirds bestens erhalten. Ferner: Er richte sich gäntzlich ab nach seines Fürsten Willen / Verlangen/ und Neigungen; und achte sich nicht wegen des Kür. sten ^ucoritat/ die andere/ die sich der- Sss s selben Hunderte und Letzte Rede. gestattete ec denen Pfennig^Meistern/ und andern Camerarischen Officieren/ keinen einigen Vorthcil darbey / und liesse die gemeine Emkünfften auf keine Weiß berauben; Worauf aber diesel¬ be einmüthig den frommen ei¬ nes vergebens gethanen Eingricffs m den gemeinen Säckel beschuldigten/ und vor einen öffentlichen Geld Mau¬ ser ausruffeten; fehlete auch wemg/ daß er nicht deßwegen verurtheilet worden. Nichts desto minder war er loßgesprochen / und ferner bey dem Amt erhalten / hingegen bey sich be¬ schlossen/ seinen Angebern zwar niM nachzufolgen / doch ihre Vortheil und Griess durch die Finger zu sehen / so ihme so wohl gelungen / daß sie W einhellig vor den allerbesten Cammer- Rent-Meister aller Orthen angeruh- met habe. Der bey Hof will alt wer¬ den/ muß offt drey grumme grad gel¬ ten lassen. . ro. Des Fürsten Gebärden um Sitten / wann sie auch unanständig seyn/ soll sein geheimer Freund nie tüd' len / nie stichele« / weniger offenM ausstellen oder vorrupffen / sondern sich in Worten und Wercken zeigen l daß er seinem Herrn kein Aufmercker/ sondern ein Diener seye. Verhüten aber/und möglichst verhüllen eines Fürsten Unartigkeiten / ist em Stuck ei¬ nes ehrlichen aufrechten Grossen Herren belieben nie freynE ge und allzu offenhertzige Wort und Reden/ wann sie schon von einem ehr¬ lichen und redlichen Diener geschehen. Ein dergleichen offenhertzigeRede Hal¬ dem lieben klaro, welche er gegen den Oion^üum einen Regenten/ oder viel¬ mehr Tyrannen/ der Syracusaner aus, gegossen / übel ausgeschlaqen / weil er deßhalben auf ein Schiff verbannt/ und denselben in derJnsul LrctL zu ver¬ puffen anbefohlen worden. Wie nun durch etliche Weltweise wieder loß gemacht worden / haben sie lhn ernstlich vermahnet / daß er entweder von der Gemeinschafft grosser Herren sich enthalten/ oder nach ihren MM und Gefallen reden sollte, ^nlloreics vermahnte seinenVetterticMillleneM' wie er nach Hof gezogen / und sich m die Bedienung des grossen 690 selben anmassen wollen / zu beleidigen: Dann bemühet er sich zuwider den Fürsten denen andern zu gefallen/so verliehret er desselben Gunst und Gnade. Ist aber bas Königliche oder Fürstliche Hauß in sich sechsten getren- net/ zwistig und zerrüttet / so habe er geraue Achtung/wohin der Fürst sich neiget; und halte gleichwohl hinter den Berg / dränge sich in kein Mittel/ biß ihm der Fürst ausdrücklich besieh- lcc / wessen er sich zu halten habe. Sonsten beruhet die gröste Sicherheit eines k-rvoriten an der Gunst der Fürstlichen Anverwandten/ die er auf alle verbündliche Weise ihme gewim mn/ und alle seine habende Gewalt/ wenigst dem Schein nach / mit ihnen zu theilen/ sich zeigen soll. 19. Ein neu-wordener kavoric muß alle die Sitten / Beschaffenheiten/Ge- worcheiten / Gemüths-Begierdcn/ und Zuneigungen / nicht allein des Poten¬ taten und Fürsten sechsten/ sondern al¬ ler derer / die bey ihm wohl am Bret seyn/gründlich erforschen / wie auch nicht weniger der grossen Herren und aller anderer / die dem rsvonten ent¬ weder hülffliche Hand leisten/ oder im Gegentheil durch Forcht/ Mißgunst/ Haß / Neyd / und Schärffe aufsiehet/ für sich/ oder durch die Ihrige ange- recht/ schaden möchten. Wie nun die¬ ses alles der kavork ergründen wird / also wird er auch seiner besten Klug: hcir nach / sich darein zu schicken / und sein Thun und Lassen jenem allein ge¬ mäß anzuftellen wissen: Und er habe gar keinen Zweiffel/ daß er durch satt- samer Anschickung und Behutsamkeit/ nicht leicht weder des Fürsten Gunst verlichren/noch durch andere / die mit Luu Fürsten täglich umgehen/ oder sonst bey ihm viel vermögen / einigen Eintrag leiden würde. Mit der¬ gleichen aber wird der kavoric mehr Glinwffe brauchen/ und offt durch die Finger sehen/ihre Fehler/ die er ertap¬ pen wird / blindlinq übergehen / und allein durch gelinde Weege verbessern. der sonst gullus, oder gerecht benamset war/ ist von den Atheniensern dem gemeinen Geld-Kasten vorgesetzt worden / wie er nun seinen Dienst auf das genaueste abwarten wollte/ Von Gnad und Ungnad der Fürsten / re» 69 2 gelassen / gar weislich : Er solle sel¬ ten/und nichts / als was dein Ale¬ xander gefällig fern würde / re¬ den. Der die-e Regul nicht fleißig halt / der kan sich sein Lebens - Tag der Fürstlichen Gnade nicht versichern. Bricht aber der Fürst grob aus/ und greisst was mit Gewalt und Unge- stumm an / muß der kavoric vielmehr ausweichen / als widerstehen / biß die Zeit und mehrere Umstände ihm eines besseren unterrichten. Ein kan diß Orts wohl seine Klugheit zei¬ gen/ wann er sich also verhalt / wie der Römische Staats-Mann Gillus, dem derHicus in seinem vierdtenJahr- Buch diesen Ruhm gegeben: Daß er weder durch eigensinnige Halsstarrig¬ keit den Fürsten zum Zorn gereitzet/we- der durch übel - anständigen Gehorsam in alle seine Üppigkeiten gcwilliget hat. Merckt auch der kavoric an seinem Printzen einigen Verdruß oder Ab- nehmung der ersten Zuneigung / so soll er sich darum nicht mercken lassen / son¬ dern in allweg seine erste Dienst- Pflichte weisen/ den Hof oder des Für¬ sten Antlitz nicht meiden / weder allzu genau nach der Ursache forschen / son¬ dern vielmehr nach Mittel sich umse¬ hen / ihn auf ein neues zu gewinnen/ damit in ihme das Mißtrauen nicht lang gehöget/ weder den Neben-Eiffe« rern der Mißverstand / dessen sie sich zu des kavoriten Stürtzung gebrauchen konten/ offenbar werde. 21. Sich der Staats-Geschafften allein anzumassen/und ihme solche einig und allein zuzueignen / zielet ab auf ei¬ nen Mißbrauch der Fürstlichen Gna de: Vielmehr solche zu erhalten ist Noth/alles mit Wissen und Willen des Louveraia anzufangcn / und wann er zugibt / mit Nachdruck abzuhandlen. Gleichermassen in dem Reichs Rath/ oder andern Versammlungen / lasse er denen Rathschlägen ihren Lauff/ dringe sich nicht darein / und hindere solche nicht / vor dem Fürsten zu gelangen. So aber dem Fürsten / solche beson¬ ders mit ihm abzureden/ beliebte/ als¬ dann mag er seine Meynung / die dem Fürsten zum vertraglichsten / und der gemeinen Wohlfahrt unnachther- lig ist / jedoch mit solcher Glimpffe und zugleich aufrichtiger AnMuthigkeit/ vorbringen / daß oarbey aller Eiffek gemeldet / und alles des Fürsten hoher Beurteilung überlassen werde. Dann viel grosse Herren erholen sich Raths zu keinem andern Ende / als entwe¬ der/ daß sie ihrer Räthe Gemüths- Neigungen ausforschen / oder/ daß ihr Vorhaben von ihnen verstanden und gebilligte solle werden. Wo aber der Printz zweiffelt / und dey sich selbst strittig ist / so soll sich der kavonr stellen/ als wollte er die Sache reiffer erwä¬ gen/ und nachdeme er zu beyden Sei¬ ten die Grund-Ursachen angeführet/ den Schluß dem Fürsten anheim stel¬ len. Sieht der kavonc aber / daß der Fürst zu einer ungerechten Sache ge¬ neigt ist / und er angestrengt wird sei¬ ne Meynung zu sagen / so begehre er einen Bedacht und kleinen Verzug darob zu gedencken/ damit nicht etwa mit der Übereilung seines Schlusses der Fürstlichen Hoheit und Wolfahrk zu kurtz geschehe. Mithin wird etwan die Zerc bessere Gedanckm in des Prin¬ tzen Gemüth ausbrüten / und den un¬ gerechten Entschluß abwenden. Son¬ sten wann dieses nicht verfängt / so muß der ksvoric solche Mittel / die schwehrpt-EiLii-lich ftyn/ Vorschlägen/ und durch deren Gefahr undSchweh- rigkcit/ nach und nach/ dem Fürsten sei¬ nen ungerechten Schluß benehmen / so ein Meisterstück der wahren Klugheit ist: Dann dergleichen jchwehre Ein- Würffe schrecken den Printzen ab von seinem Vorhaben ohne einiges Mi߬ trauen gegen seinem kavonrcn / bevor- ab / wann dieser der ersten Ungestüm- me mit einer Ehr-Horcht/und ehrer¬ bietigen Stillschweigen nachzugeben weiß. Es ist auch offt verträglich/ wann man mercket eine gähc und starčke Anmuthung in dem Fürsten / die mit der Zeit ausbrechen / und nichts gutes auswürcken möchte / daß man sodann eine andere Anmuthung / die ihn eben so ftarck anfechten würde / in seinem Gemüth erwecke / damit das grössere Übel verhütet / wiewohl das mindere gestattet werden muß. Das bewähr¬ teste Mittel aber ist / daß man den Fürstlichen Begierden zeitlich vorkom¬ me./ unempfindliche doch zulängliche Sss s 2 Hin- 692 Hundert und letzte Rede. Hindernussen im Weeg lege/ und ehe jene einwurtzeln oder gar ausbrechen/ von weitem durch die dritte und vierdte Hand abkürtze / und sogeftalten gantz lifttglich (aber nach der crumc-Men^ der wahren Klugheit sehr ersprießlich) dampffe/ und dem besorgenden Unheil vorkomme. Dessen seynd ein herrli¬ ches Beyspiel beyIN Hcico,8cnLLL und Lürrkm > gegen ihrem unartigen Kayser dlerc». 2 2. Ein jeder kavoric, der mit seinen Flaggen weit in die See (willsagen) in seines Souverän Gunst und Gnad tieff und beharrlich zu lauffen trachtet/ der hüte ftch gleich Anfangs vor zweyen Stein - Klippen / damit er daran nicht scheitere. Nemlich / er bleibe alleweil bey seinem ersten Stand / suche äusser der Gnade seines Fürsten keine andere Ehren-Stelle/ dann jene iftihme ge¬ nug vor alle. Die Ehren pflegen zwar die Sitten verkehren / aber sie kehren auch das Glück um. Nachdem koiiio, ein vornehmer kUvonr ( wie es bezeuget 8cneL2 mit folgenden Worten) zu den höchsten Reichs- undEhren-Aembtern befördert/ hat er sich doch durch keine Gelegenheit verführen lassen / daß er von der emgcpflantzten Liebe gegen der Mäßigkeit abgewichen. In seinem Glück und Wohlwesen hat er niemahls frech und aufgeblasen sicherzeigt/ son¬ dern durch die Menge der Geschaffte sein Lob je mehr und mehr vergrößert. Dieser ist der rechte Weeg des Fürsten Gnad zu erhalten / und siclrdurch ei¬ gene Geschicklichkeit und wahre Ren¬ ten/ und keineswegs durch die Aufge¬ blasenheit / oder Zusammenraffung grosses Reichthums / oder Erhebung seiner Verwandten / groß zu machen. Es wird einem klonten allezeit gut ausgedeutet/ wann er nicht allein in sei¬ nem Verhalten bescheiden und mäßig ist / und den Schein grosser Unkosten/ Schwälgerey und Ruhmredigkeit flie¬ het / sondern auch / wann er seine Ver¬ wandten im mittelmäßigen Stand der Ehren und Reichthumen verbleiben läst. Es ist nicht allen / ja keinem das Widerspiel gelungen / als etwa dem Cardinal der seine Schwe¬ stern und Encklein nicht allein in die vornehmste Häuser der Cron Franck- reich eingeästet / sondern sogar unter das Königliche Geblüt vermenget/ daß auch dem Printzen bey Unter¬ schreibung Der Heuraths-Abrede die Feder entfallen / und wie ihn der Kö¬ nig gefragt/ warum er mit der Unter- schrifft verziehe ? gesagt habe: Ec erinnerte sich seines Nahmen? mr mehr. Der anderen Stein - Kllppen wird auch der Favorit mit dem leMr ausweichen / wann er sich seiner Ge¬ walt und erworbener ^ucorirat ei¬ nes obersten Emitters mässig/und der Fürstlichen Gnad nicht mißbrauchen wird. An diesen zweyen Klippen har sich das Glück aller Favoriten gestos¬ sen ; und wann sie schon Anfangs Den allerbeAn Gnaden Wind gehabt ha/ den / so seynd sie doch nachgehends nicht weit fortgefahrcn / sondern plötz¬ lich gescheitert und zu Grund gegangen- Ein Favorit / der sich vest setzen wM solle die andern ^imüros, und Großen des Reichs / bevorab die Königliche AM verwandten nie verachten / nicht unteu Drucken / sich nicht über sie erheben / Ansuchende gedultig hören / auf Begehren freundlich antworten/ walw solches gleich nicht statt findet. D^r Hof will keine rauhe Sitten haben/ sondern die Freund- und Höflichkeit/ wann sie auch nur angenommen uno verstellt ist. Es ist nicht genug an dem / daß die andern einem geheimen Rath des Fürsten zu seinem Aufneck men wenig nutzen und ersprießen kön¬ nen/ er muß gleichwol / beydes ihres Verdienste undGebühr nach/und Dann auch / daß sie ihm / wo nicht sechsten /ck- doch durch üble Nachreden / und nE andere Weege zum wenigsten E Schaden thun können / in Ehren nno Würden halten. Es können alle nickt nutzen / aber alle können schaden- ist ausgemacht/daß eine geringe Por' lohn offt mehr kan schaden/als ein Grä ¬ ser Helffen. 8imonem ein Maylänol scher Geschlechter / wäre wegen scrmr Treue undFürsichtigkeit von des now unmündigen Qsie-M verwittlbtu' Mutter zum höchsten Regenten ors Staats erwählet / und des Befreundten / die ihm nach der Regu- rung seines Erb-Guts gestrebt / cm- gegen gesetzt. Damit dieser Von Gnad und Ungnad der Fürsten/ rc. 69A Beherrschung des Mayländischen Ge- bieths den Vatterloseu Fürsten in Ver¬ sicherung behielte/ hat er des c-aiearü Brüder / und den Roberten von 8 8e- verin ausMayland vertrieben: Hier¬ durch hat Limoncca ihm (wiewohlun¬ schuldiger Weise) einen grossen Mi߬ gunst und Haß auf den Hals geladen/ und bald hernach das Gelach zahlen müssen: Dann/nachdem sich die ver- wittibte Mutter mit ihren Gegentei¬ len ln etwas versöhnet / ist 8imoncca in einen Kercker geworffen / und daselbst hingerichtet worden. Also schwer ist es einem obersten Emitter, sich seiner Gewalt recht und glücklich zu gebrau- chcn / daß ihm solcher nicht in einen Mißbrauch ausgedeutet / oder dar« durch bey seinem Fürsten nicht in ein Mißtrauen/und aus diesem nicht in eine Ungnade/durch der Beneider Verhetz« ung / gerathen würde. Ein Favorit muß allezeit dahin bedacht seyn/ allen Verdacht und Schein des Mißgnnsts der Hof-Leuthe von sich abzulehnen/ und sich aufs wenigste vor ihrer Feind¬ schafft und Betreibung möglichst hü¬ ten. Ich wiederhole nochmahlen / ob schon einem groß-gemachten Favoriten die kKiMri und Hofleuthe keine gros¬ se Dienste zu erweisen fähig seynd / je- dennoch / ihme Schaden und Unglück zu thun / mächtig und starck genug zu seyn erfahren wird. 2 g. Etliche vermcynen den Hof- Neyd mit dem zu cntkrafften / wann sie die vornehmste Aembter und Ver¬ waltungen der Landschafften ihren Zu¬ gethanen / oder denen / die ihnen im Weegseynd/zuspielen. Ist aber nicht so / dann sie verftärcken vielmehr die Letztere/ .und wegen der Ersten erwe¬ cken sie wider sich viclBcschwehrden/ wegen der allzu parthcyischen Aushei¬ lung. Viel besser ist es/wider die Be¬ treiber und Neben Eifferer keine öffent¬ liche Empfindlichkeit zeigen / weder in ein Gezanck oder Gefecht sich darum einlassen / sondern sich zu beembsigen/ daß der Fürst dergleichen Bermderen/ vor welchen er sich meistens fürchtet/ nichts traue / nichts von ihnen erfah¬ re/ auch nicht Leuthe um sich habe/ die einigen Schatten den Favoriten verur¬ sachen möchten. In der Buhlschafft und Herren-Gunst müssen die Mit- Eifferer fern gehalten werden. Denen übrigen aber/ bevorab seinen Anhän¬ gern/ versperre er weder den Weeg zu des Fürsten Ohren / weder zu seiner Gnade: Dcmndardurch meidet erden Verdacht / daß er den Fürsten in der Gefängnus halte / wie man sonst vie, len Favoriten zugemurhet hat. Sei¬ ne Feinde aber (um dardurch viel Be¬ schwerden/ Drohen/Klagen und ?ro- rclliren zu verhüten) soll der geheime Favorit weder am Guth / weder an dem Besitz ihrer gehabten Ehren-Stel- len unterdrücken / weder an dem An¬ sehen hinderen / wiewol er sie fern hal¬ ten muß. Massen ein anders ist einen zu unterdrücken/ und ein anders / mehr zulassen/ daß er ihm schade. Jenes ist ein Stuck der Ungerechtigkeit; dieses einer guten Fürsorg: Jenes Heist ei¬ nem andern die Gruben zubereiten; dieses / sich selbst vor dem Fall darein zu hüten. Er bemühe sich / niemand zu schaben / allen genug zu thun / und sich zu verhalten/daß andere sich selbst bereden Mnd eme Hoffnung schöpffen/ aus dem Zuwachs und Aufnchmen des Favoriten ihr eigenes imeretn z» ver¬ mehren Es seynd vielmehr Favori¬ ten zu Grund gegangen / daß sie eines und des andern Verderben gesucht/ als daß sie zu des FürstenGnade geholf- fen haben. Er suche mehr den Nah¬ men eines allgemeinen Beschützers bey Hof/ als eines Angebers/ Hinterschlesi chers und Nachstellers. Er menge sich nicht ein / wann der Printz jemand zu Gnaden wieder aufnimmt / oder ab- schaffet. Frembde Gunst soll er nicht verlangen / auch Ungunst nicht förch- ten / sondern in Viesern Fall sich merckm lassen/daß er alles aus des Fürsten Willen handle und walte. Dahero ein geheimer Favorit / der vorsichtig und untadelhafft seyn will / wird M gegen denen Auswärtigen/ unbbefor- derist Abgesandten (welche ohnedem bey ihme mehr suchen/als bey dem Für^ sten sechsten / an ihme mehr bauen / als diesen ; wie es in dergleichen Fällen auch fast nicht anderst seyn kau) nicht weiter auslaffen / als seines Potenta¬ ten Dienst undWolfahrt mitbriWkj auch ihnen zuverstehen geben/ er seve Sss s 5 em Hundert und letzte Rede des Hof-Glücks. Alle Wort und Wercke/ alles Verhalten und Begin¬ nen eines Favoriten soll mit der Be¬ scheidenheit umgeben / und mit der Massigkeit ausgeschmückt seyn/ sowol in den Augen allerHofleuthe/als in dem Cabinet seines Printzen. Er soll bey seinem Ehren Stand / womit ihn sein Fürst betheilet/noch schlechter und ge¬ ringer/ als solche Hoheit erfordert/er¬ scheinen / und die gerechte Maß me- mahls überschreiten. Durch die Ruhm- räthigkeit aber / wegen seines Prm- tzen Gunst und Gnade; oder Aust ruckung grosser Dienste / wormit er vor allen andern allein mit Fingern ge- zeiget will werden / wird er nicht al¬ lein seiner Seiten-Buhler / sondern auch des Fürsten/wann er es erfahren soll/ Haß und Mißgunst wider sick erwecken; man muß nie zu sehr am seines Potentaten Gnade trotzen und pochen. Deßgleichen wird sich ein Favorit nicht unterfangen/ denen am ^I^Grossen des Reichs in ihre Ge¬ schafften einzugreiffen / weder solche an sich zu ziehen / viel weniger gewal¬ tig wegzunehmen. Die Sr^es oder ein Diener seines Herrns / und habe nichts anders als vor dem Gnaden- Bild den Fürhang ab- und zu zu ziehen/ der Fürst aber würcke Wunder/ und theile allein die Gnaden aus. 24. Eines Favoriten Heyl bestehet manchsmahl nicht weniger in der Volcks Liebe als seines Printzens Gua- de. Ist das Volck einmal wider ihn entrüstet/so wird ihn selbstder Printz schwerlich genug vertheidigen können. Dan dergleichen Beyspiele gibt es viel/ und jst in Warheitder carcknLi kickie- lieu und ein mehr als natürli¬ ches Wunder gewesen / allein deßwe- gen / weil sie dem so offtmaligen Haß des Volcks mit gesundemLebcn entgan¬ gen seynd. Ist aber der Favorit von dem Volck allzu beliebt / bringt es auch Gefahr: Dann es werden dardurch viel angestochen / dem Printzen mi߬ trauende Einbildungen einzudrucken; dannenhero soll der Favorit solche Ge» legenheiten / wo das Volck ihmebeson, dere Ehren und Nachruffanthut/ oder seineThaten mit öffentlichen Frolockun- gen begehen will / mit aller Bescheiden¬ heit meiden / und keinen Anlaß darzu . —„_ geben. Wer einfältig wandlet/wand- grosse Herren in Spanien/ bey let sicher / lehret der Geist GOttes gierung kkilippi des Andern / als m durch den weisen Mann. Einenmäs- " " " stgen Nuhm wird der Favorit bey dem Volck und denen andern Hof Dienern leicht erwerben/ wann er sich an die Tu¬ gend halten / und in Wcrcken beembst- gen wird / den gemeinen Frieden zu erhalten / die alte Freyheiten nicht zu schmäleren / bey der Regierung nichts neues einzuführen / keiner Parthey sich anzuhangen / den Printzen zu al¬ lem guten anzuweisen / unnütze Ausga¬ ben und Verschwendungen zu verhü¬ ten / und an seiner Person sechsten/ auch seinen Angehörigen / Verwand¬ ten und Aufwärterin/mehr eine Mäs¬ sigkeit als Hoffart und Ubcrmuth zu zeigen. Solcher Gestalten kan sich ein Favorit / des Volcks/ des Hofs/ und oes Fürsten perpemirlicher Gnade und Freundschafft / wenigst insgemein (dann allen besonders genug zu thun unmöglich ist) bestens versichern. 25. Die Bescheidenheit und Mäs¬ sigkeit ist die einige rechte Bewahren» den CÄrämal cle 8plNL bey dem König in Ungnaden bringen wollten / haben sie diesen listigen und heimlichen Fund vor die Hand genommen. Sie über* gaben ihm willig alle ihre Gewalt/ Macht / und ^ucorität/ nach Bellt^ den zu walten / und alles bey und auf dein Land anzuordnen / m hielten sich von ihm gantz öepenäenc, sie eigneten ihm ihr Glück und förderung zu / sie gehorchete» ihm in alle Weege/ und handleten mit ihme als den ersten und nechsten Stern an der Sonne/ mit aller Ehr-Forck/ und Gewäctigkeit. Wie aber W ches der König erfahren / hüt er w gleich den Cardinal vom Hof hinweg geschaffct / und ist alle seine Hobelt und Gewalt / welche er ihme bey währenden seinen Diensten in Spa¬ nien eingesammlet/ innerhalb zweyen Jahren verschwunden/ und des Kö¬ nigs Gunst und Gnade auf einmal erloschen, dle «mä Mmis, nicht zer . > viel/ Von Gnad und UNgnad der KrrstM/ ic» btzf viel / ist das Sprichwort Kaysers ^uZusti gewesen / und soll ein jeder geheimer Favorit vor seine vevis und Merck-Spruch haben. Die meh- teste Bescheidenheit aber soll gegen den Printzen erhellen / befoderift m geheimen Unterredungen : Dahcro soll er seinen Potentaten mit frembden Luppiicgcionen nie sehr und zu Vie! beladen / dann er muß ihm gewiß ein- biiden/ daß dasjenige/ was dessen Herr auf seine Fürbitte jemand wi¬ derfahren last/ ihme meistentheils zu¬ gerechnet werde. Zweytens/ er soll nie mehr begehren / als der Fürst ge¬ ben kan/ und was schon von andern bereits erhalten ist worden: Znglei- chen nichts unrechtmässiges/ sondern daß hierunter die Ehre / und Nutzen des Printzen begriffen ist. Vor un- zeitigen / unmassigen / und ungestüm- men 8upplic-mcm scheuen sich gemei¬ niglich Potentaten / wie vielmehr vor ihren. Favoriten die unmögliche / un¬ bescheidene/ und ihren Herren ver¬ drießliche Dinge ansuchen. Das ge¬ ringste/ was ein Favorit von seinem Printzen bittlich erlanget / soll er vor eine grosse Wohlthat achten / und die, scs mit äusserlichen Beweisungen dar- thun: Erfolget entgegen eine abschlä¬ gige Antwort/ so soll er sich also stel¬ len / und fürstchtiglich halten / daß sein Potentat nicht meine / als wann er dadurch belcidtget wäre. Drir- tens/ die Fürsten lassen sich nicht viel anmahnen / weder ihnen vor schrei¬ ben / noch ein jeder begehren zu will¬ fahren/ gebunden seyn. Dahero neh¬ me sich der Favorit in gute acht / daß er durch seine Ungcstimmigkeic in des Fürsten Gemüth nicht eine /Cla¬ rion verursache. Es wollen nemlich dieselbe/in was Sachen sie immer seyn mögen/ dafür angesehen und geachtet werden / daß sie solches ihrem eignen Belieben und Wilikühr nach / ohne anderer Leuthe Erinnerung und An¬ sehen / sonderlich aber ihrer Favori¬ ten (die sich sonsten gantz in des Für¬ sten ttumcur schicken sollten) vollzie¬ hen und verrichten können» Aber al¬ le diese Lehr-Satze versichern einen Hof- Liebling der Fürstlichen Gnade nicht so viel und sehr / als walm er sich zum Fall / und zur Erniedrigung bereit mache/ und alle Tage die Aen- derung seines Glück-Sterns/ wodurch er die gehabte Gnaden-Stelle bey seinem Printzcn beurlauben wird müs¬ sen/erwarte. Dieser Gedancken wird ihn sattsam unterweisen / wie er sich in einem so schlupfferigen Orth ver¬ halten soll / und zugleich vielmehr ver¬ sichern in des Potentaten Gnade zu verharren / wann er ihrenthalben sorgfältiger/ bescheidener / wachtba- rcr/und behutsamer mit ihme/ mit seinen Hof-Leuthen/ Fuchsschwan- tzern/ und Neben-Eiffercrn umgehen wird. L6. NUN schliesse ich diese Rede/ und widerhohle nochmahlen: Wann ein geheimer Vertrauter seinen Hof- gang,mit einer wahren Klugheit be¬ schliessen will / der soll sich me verlas¬ sen auf die grosse Gnade/ Gunst und Liebe seines Printzen / oder auf das bey jedermännigllch erworbene gute Gerücht: Dann seynd diese zwey Vor¬ züge aus der Weiß groß? so ist auch eines solchen Favoriten Wvlleben und Hochachtung überschwenglich hoch Nun aber nach Aussage des Göttlichen Worts / an mehr Bibli¬ schen Orthen ( die ich als eine bekand- re Sache übergehe ) item nach Be- findung aller Welt Weisen/ nach tägli¬ cher Erfahrung so vieler Beyspielen und Geschichten/ kan nicht verneinet werden / als das rgro cliumniL M3ANL felrcicasj feiten ein grosses Gluck lang bestelle/ sondern vielmehr eine Weissagung und Verbote eines gros¬ sen instehenden Unglücks ftye. Ketn Stand ist zwar so sicher / daß er alle Stund der Gefahr nicht unterliege/ keiner aber mehr/ als der Hof-Stand/ und innerste Fürstliche Cabintthen/ darinnen zwar manchen die Sonne warmhertzig anscheinet / aber eben deßwegen Blitz und Donner bedro¬ het Luxcniclcs war des Königs kro- lomTi innerster Favorit und Diener/ und deßwegen gelangete er auf den höchsten Gipffel aller Ehre undReich- thumen/ daß er ihm getrauete /. diese —_Work mit mir zufrieden. W/Kn zu streben: Weil aber drests Gluck denen Favoriten selten so glaube ich / daß die prüffen. Die Sonne scheinet ruchs allemal biß auf den Abend: Und ei¬ nes Printzen Gunst / solle durch viele Jahr beharren / und auf eine Per» son gebunden seyn; da doch wissend ist / daß dergleichen Gesetz» lose Her¬ ren öffters anheut hassen / was sie ge¬ stern Miedet haben / und morgenlle- den / was sie heut hassen. Wer wird nicht um ein viel mchrers und schätzbares Glück achten / niemahlen glückseelig zu seyn / als glückseelig ge¬ west/ und unglückseclig werden ? Die¬ ser Meinung war Leverinus koecius: Dieser beklagte sich wider das Glück zu jener Zeit/ als er im Gefängnuß läge / unter dem König /Ucgrio, spre¬ chend : O Glück! wie kommts / daß du mich in meinem Alter verlässest - und warum hast du mich in meiner Feinde Hände überantwortet / oa ich dir doch allezeit treulich gedre- net habe ? Auf diese Klage führte an der sonst erfahrne /^nromus von 6uev3rrg, das Glück / also redend: *cch bin - kmmitlg / einen ^to» mer / und keinen Barbaren / einen Rechts-Herren / und keinen Gemei- » - Ich habe dich dermassen ....... reich, gemacht / daß du dich über wehe/ alle zu erbarmen genug vermögest/ idreh "eistet auf «nen w'brech» em jeder aber dir nendig styn kun- lrchen Ärm : Sondern man muß te. Auf diefe Worre^cufftzete hin¬ wieder 696_ Hundert und letzte Rede. Wort zu den Welt» weisen eulpiücs zeitlich den Hof qmcnren / darbcy auszugiessen : O mein cutpiü«, nicht veralten / und lieber ruckwerts sprach er fragend: Ob ich auch Ur- Zu den Thor hinaus gehen / als mit fache habe / jemahlen traurig zu A^wa/t und unversehens Zum Fem sevn / weil ich Io hoch ankommen ca vermemet / die wahre Gluaucu^ bm / daß der Aüermachugste xeit bestehe in der besten Glückseellg- krolcuDLus nichts mehr mir zu ge- keit/dahin zu streben: 2öeil aber ben har. LuHlöcr aber widersetzte: dieses Glück denen Favoriten selten wann du cm kMoLpkus wärest/ zukommen ist / so glaube ich / daßdie als du des Bönigs Favorit bitt/ gröste Glückseeligkeit seye zu wissen/ so würdest du viel anderst von m der besten Blühe des Glücks sich der Sache reden. Dann obschon Z» begmffen/ dasselbe zu mässigen / Bönig kcolomLus Nichts mehr zu fder sich lieber zeitlich davon zu beu - geben hat / so hat doch das wi- l^.te Tucke g derwärrige Glüch dir viel zu neh¬ men. Es ist also auch leider gcsche» hen: Anerwogen ein schönes Weibs. Bild / so der König vor sich brauch¬ te/ hat ihm das Glück also vermi¬ schet/ daß aus Eiffersucht wegen sel¬ bes/der König kroiomLus semen Lieb- ling aufhencken/ und mithin ihm nlle Ehren/ Reichthumen/und das Leben/ wie ihm Culpicic.'i recht geweissaget/ nehmen hat lassen. Kar« ckwmms ^ulre M2ZNL foliciras. Gehe hin UNd traue mehr dem Hof-Glück/ oder ei¬ nes Fürsten Liebkosungen. Alle und jede Hoff-Leuthe/ welche durch ihr allzu grosses Ansehen bey ihren Potentaten sich verblenden/ und von den rechten Weegen der Tugend - - Vernunfft und Bescheidenheit sich verleiten lassen / immaffen es bey sol¬ chen Leuthen/ die sich auf ihr Glück / und eines gebrechlichen Herren Gna¬ de verlassen / leichtlich geschehen kan; Dieselbe müssen ihnen einbilden / daß r^eno: all- Ich bin das Glück/ and ob ich MN gemächlich und (-tassebweiß / wie sie vielen Leuthen noch id uie/ nnbe/ id sondern Sturkfall^ wir?^a'!! / Ä niemand mit mir zufrieden, plötzlich / und mwcKnsq M L §ch^ WL'Änd"/ ohne einia.er Erhohkmg, oder hoffen. und,uchi nckam^,e5 A M. nich?amu'»1"dZß big A'nicht eiStz -in-nRö. nrcyr genug/ oay man fich auf des mer / Fürsten Gnad nicht verlasse/ und sei¬ ne Sicherheit daran setze; nach tröst, lichen Worten des Allmögendei HUI covstclic in brscliio - Von Gnad und Ungnad der Fürsten/ rc. Hy? wieder 8evennu8 viel anderst, o kor- runa! wie bist du so leichtfertig mit Worten / und vermessen mit Wer¬ ken. Dann du thust/wasduwilst/ und wenig / was du solteft. Weist du nicht / daß dem Menschen kein um glücksecligers Unglück in der Welt begegnen kan / als wann er daran gedencket / wie er vor Zeiten so glücklich und wohl daran gewest. Du sollst wissen/daß derjenige/wel¬ cher nie reich gewesen / die Armuth njchr empfindet: und das Wider« spiel der Armuth / allezeit elender ist/ als groß gewesen das Glück des ReichthuMs. Du sollst wißen/ daß ich keinen Menschen für glückseelig schätze / als allein den / welcher nie- mahlen gewust hat/ was das gute Glück lft. Sero luxerunc, sagt noch besser LsKoäorus r Huln lubricum» qm illucl mscure noa äelerucrunc. Allzu spat haben betauret das schlüpf- ferige Hof-Glück diejenige / die es nicht zeitlich / und noch bey erseffe- nem Wohlstand verlassen / sondern so lang / biß fie durch widrige Ver? Hängnuß des Wohlstands berau¬ bet seyn worden/erwar¬ tet haben. Ltt ß InnW Wnnhälttger Wegriff/ aller Abhandlungen / Ge- schichten uiid^e >r - Satze/ die in diesem gantzen Merck der wahren Staats - Alughm angc- . . zogen seynd. Buchstab 8-Sah! -der dm Absatz d-k eve. ibicl.die vorige Zahl/ und rc. dre nachgehcnde/eine oder mehr Zahlen. Z, rc. auf den Mund des Lpksliions gelegt Z8. Z. 4. ^lexsricker des Grossen hochmüthig-gethanc ANttvortan denvarium. R. s8 Z-6. ^lexsnckcr des Vll.Römischen Pabstens Ls!^ wacht vergreifft sich an dem Frantzösiscl's» , Gesandten. R.27.Z. 1. dessen VeGussl- ibi6. Allgemeine Noch gehet allen denen beson¬ deren vor. R.66.Z.17. wie solche gedämpffet worden, ibi'ck. ' ^Ipkün5ur ein Cardinal stellt dem Pabsicn nach dem Leben. R.Zi^Z.ss. seine Unbc- hutsamkeit und Untergang, ibicl. -ripkonlu; König in Portugal halt schädlicl'ö Favoriten um sich, R. loo.Z.s. seine u»- tüchtigkeit. ibicl. wird von der Königin schimpffet. idick. wird des Königreich durch seinen Bruder von keckro entsttzl« wird beschrieben. 'R.2Z. Z. 4. Aines allein wird in allen Dingen beobacht^ "t. 8. ^>. 2. Anerblrrcn/wann es groß ist/würcket viel. ^'65. Z. i k. ^nna jetzige Königin m Engeland. R- S-7. ihre grosse Sorg und Hülst vor die Europäische Freyheir / wider die CroN Francli-erch. idin. Anrranrichc Gesetz hat das Kochen-Lernen eingestellt. R.88. Z.s. ^oconst eines 3iömijchen Feldherr» ausge¬ gangene Bigail. Rede iz. Zahl§. ) Äbgezüchrigee Aufrührer in Flandern. R.8z.Z. 29. Ablegung des Regiments Kö¬ nigs Osstmiri in Pohlen. Re¬ de 16". Zahl?. Abrahams grosser Sieg wider fünffKönigs. d!'97^ 3'6. , vrceiii-vi. »»'L' Aebbrlffln von Vaisson hat die Strittigkeit AIckmarische Empörung. R- 8z. Z. erweckt/ wegen der legale in Frankreich« -- R.2l. Z-is. ^.ciolpkus undk.upercur, beyde zugleich Rö- mischeKayser. R-17- Z» io. n. ^clolpkiUnthaten. R-ib-6. Z^rr.iz. wird abgesetzt / überwunden / und vom Kayser Albrechte» erlegt, ibicl. Aff macht Wunder vor dem grossen kloßvl. Z.'I' li«s N> i'u"" -o"»" .. Hebung. N.i2. Z.s. wird von denChal- ... °v«, dsierngewarnet/ undvon demWunschab- und Unglück. gemahnet, iblci. ihre Antwort. >k>6. ihrs si- ih,- ^fn-hrachl» Herrschsucht mit Lastern vermischt, ibi'6. ncn wi sie ihr Reich aufgebr A Um-Mng, B-schuIdigung »ach d-m di. P-chanisch. Bot-ftdaff.-- ^.gecivra eine Göttin der Verschwiegenheit. wegen ausgestossmui l t-e Rede z8. Z.4. hat dem klercurio seinen .^,wng Mund versiegelt, ibicl. j/Knarcbis oder gantzliche Staats-ttnoronrmu ^lderro wird die Neichs-Cron aufgetragen« R. 17. Z. rr. will sich an dem eingedrun¬ genen Kayser /^olpsien nicht vergreistem Z.iz. nimmt dasKayserthuman/undwirö öffentlich ein solcher proclsmirt. ibick. Albertus Ertz-Hertzog wird von demOester- reichischen Adel wegen seiner Schwaben an- gefochten. R-Z6.Z-7. seine bchertzre Ant¬ wort. ibicl. Xlpxancler ein Römischer Kayser / was er vor r. Leur gebraucht. R- z 6. Z. 1 >. - ^le^Lriacd der Grosse / warum ff den Finger Register. gen überkommen, ibicl. die Fürsten wollen offt ohne viel Antworten verstanden wer¬ den. R. fS.Z. ? wie einsmahls die Cron Franckreich. ibicl. der 8cyrbier verdeckte Beantwortung an König Vsrium. Z. 4, des^lexsnclershochmüthlge. Z.ö. Beantwortung Carl des V. an König in Franckreich. R.f8 Z. H Bedackwsamkerr. R.s4.Z.io. Beharrlrodkerr in Bündnüffen sst das vor¬ nehmste Stuck. R. 64. Z. io. 1 ?. Vep- spiel der Unbeharrlichkeit. Z. n. 12. Bekannrnlw des Lasters ist ein Anzeigen der ReuMilhigkeit/und zieht nach sich die Ver- . gcbung. R. zz.Z. i s. Bescheidenheit des Cardinals ssiclsseiieu. R- I0O.Z-. 11. Bestechung oderLorrumpirung. R. s. Z.L. Betrug- R.).Z, z. wie solcher anzubringen, ibicl. . Betrug des Mahömets in Ausrichtung des TürckischenReichs. R. s. Z-?- Betrug derSchutz-Herren. R 67. Z 4. ms da war König Ludwig der Xi. und dcr Kö¬ nig von Arrsgom'engegen p.ss. lbi6. Beuch und Geldgier hat manchen t^ieg ver¬ derbt. R. 79. Z. 22. dessen Bevsplel. >bi6. Lirons Hochmuth. R. zz. Z. s. last sich in die I.iAL mit dem Savoyer wider seinen Kö¬ nig. ibicl. wird von dem König deswegen cirirt mEi scheint. Z. 7. redet trotzig mit dem König. Z 8. 9. wird seiner Ehren ent¬ setzt. Z. 12. und hingerichtet. Z. 14. Blurgterlgr iielision. R.49 Z. I.2.rc. Loccalini tLcndEchreiben an König laum. R. iz.Z. 2. Lra^rrmarle eine Frantzösische Prinzessin mit der güldenen Lantzen. N. --9. Z. 6. bis zu Ende. Brüderlicher Krieg in Griechenland. R. 78. Z.!8. Bündnustett oder^llmntzen. R.6o. Z. i.re. L.i'Z2tt.ken»riri, oder die Rheinische Bünd- nus/ warum sie gemacht / md durch wen? ibl6. Wo die Bündnüffen gegründet sehn? R. §0. Z. 2. welche GOrt mißfällig? . A.^4-s. . Bundnus der Cron Franckreich mstderOt- tömannischen Pforten / und aus was Ur- sach? R.60. Z. z6. Dergleichen Bündnus- sen halten nicht vor unrecht die Statisten. Z. 7. und bewahren es mit vielen Beyspie^ len. ibicl. hingegen das Widerspiel wird erwiesen. Z.8.9.10.11. iL.rc. ebenmassig auch durch warhaffte Geschichten. >b'6 Bündnüffen die gleiches Absehen nicht haben sevnd undauerhafft. R. 6o. Z. 11. Bündnüffen seynd mannigbaltig. R 61. Z. 1.2. re. gleichwieihr Absehen unterschied¬ lich ist. ibiN. unterschiedliche Weise sich zu verbinden. Z.2. gezwungene Bündnussei's Z.z. gleiche und ungleiche Bündnüffen. Z. 4. vollkommene und unvollkommene, wich Ttt t L Bünd« H^Eantworrunct ist bey der Gesandtschaft die erste in der Abziehlung / und die letzte in der Bewerckstellung. N- s8- Z. i- soll nicht unzeitig begehrt werden, ibicl. wie listig solche b/^rlchetius ein Genuesischer Gesandter von dem Maylandischen Hertzo- gangene Koch-Bücher werden öffentlich verbrennt. R-'de 88. Zahl s. Anvachc dem Schein nach. R. 6. Z. z. Ansehen zu machen. R. 6. Z. z. ^pocslyprische Bestra bildet vor die gegen¬ wärtige Ke!iL,iori8-TrenNUNg. R.42 Ar«. ^polboliscbcWundetthaten. R. 4Z-Z-7« ^rilticlis wunderliche Begebenheit. Rede 87' . Zahl io. . .. . , ^risticles der Gerechte wird "verklagt von fer¬ nem ungerechten Mit-Cameralisten. Rede . rov. Zahl'19. ^rivrk besimfftiget den Xssbuckoclonolor, mit Zuführung des Propheten Daniels. R. 9. Z. s. . . , ^rilbocrsrische oder der Grossen Regierung/ ist nicht so löblich als die Monarchische. R. 9. Z. 22.2z. . /. ^rmittic'mm im Reich aus Noth aufgericht» R. 70. Z. 14. von Franckreich gleich gebro¬ chen. ibicl. so den Christlichen Progressen viel geschadet. R.70.Z. 17. dardurch aber viel dem Frantzösischen Vominsr zugefallem R. 74. Z. 4. . eine grosse Lehrerin. R. r;-Z.6. ^rrils ein Barbar/ und sein Titul. R. 68- Z.4. seine Riedering und Verzweifflung. Z. s. Krkenienftr werden vom König kkilippo grausam gezüchtiget/ und warum ? R. 95» b.I. ...... Aufruhr/ und derö schlechter Ausgang. R. 82. Z. l. 2. Ursachen darzu. Z^ z. 4. Aufruhr erregt sich durch desVolcks Unbe¬ ständigkeit / Armuth ec. R. 82. Z. 7. 8. Atem/durch schwehreAnlagen. Z.ro.n.rc. durch ssel^ionü-Aenderung. Z. 12. durch schlechtes Regiment. Z. 14. durch die Rach¬ gier. Z. 19. als ein Beyspiel des Cosacki- schen Radzyn. Z. 20. 21. rc. JngleicheN durch die Herrschsucht. Z.2s. wie im Bey¬ spiel des snÄN äe Mustri» in Spanien, ibist. Aufrührer / und ihre vörwendende Ursachen. R.82.Z.ZI. werben widerlegt, ibicl. und Z.zr.zz. Aufrühre verursachen offt dlS Regenten selbst. R. 82.Z. Fz. Z4. zs.rc. -curelms Kayser. R.76. Z. r. ^ureliarius wird Kayser/ und fängt den Krieg mit der Königin iLsnobman. R> 14.3.4. mit seinem schlechten Fortgang, ibicl. schreibt zu der Tenobicr. Z. 7. shre groß- mäthige Antwort. Z. Lurorig Wunsch wider der Weiber Ver- leumbder. R.I4. Z.8. . ^uxiilLr-Vötcker. R. 79> Z. rz» Register. Bmidmrsim so von unter-schiedlichen einge- gangen. R- 61. Z. z. 4. s. 6. rc. Haupt- Bündnus wider Carl dem Vlil, ,'n franck- reich. Z. 7.8. eine dergleichen Bundnus wider die Venediger. Z. 9. DerLündnusien Unbeständigkeit. R- 62. Z. 1. das Beyspiel an Pabst jMio. ib>6. Ursachen der unbeständigen Bündnüssen. A. 2. z. 4. s. 6.74.15. l6, alle mit Beyspie- len bewahret. ibi6. Büttdnüssett seynd nichtig zwischen der Herr¬ schafft und denen Unterkhanen. R. 62. Z. Bündnüffen haben selten einen Bestand zwi- schenb(.Lj)ubii^uenundCronen,R,62.Z.i6. Q ^^pitulgtione; was sie IN der Warheik seynd? R. 22. Z. n. wie weit sie einen Fürsten binden. Z. i z. mögen nach Erfor- derung gemeiner Wolfahrt eingerichtet und geändert werden. Z-16. warum die Ospi- rulsriones entstanden? R- 22. Z. 19. ^»rsmariim ist von den Türcken «ccupirt worden / durch eine zu nichte gewordene Christliche Bündnus. R.66.Z 4. Osrclinals ^ickielieu und t^sLZrin seltenes Glück. R-l^v Z. 7. Carl der erste König in Engeland wird vom Cromwell zweymal geschlagen. R. 19. Z.2. z. und von dem Schottischen Kriegs-Heer verrathen- Z.4. seine Flucht aus London in die Insul Wüth. Z-6. wird enthaup¬ tet. Z.7. Carl des Dritten Königs inSvanien Thaten in der Jugend. R. 17-3-4- s- Carl der Vierdte verkauffr die Reichs-Zölle/ um dardurch seinem Sohn Xt^enrel die Reichs Cron zu erkauffen. R- r6. Z. 7. Lsroli IV. grosse Reichs-Verschwendung. R.22.Z. 19. Carl der V. fodert aus krancilcum König in Franckreich durch einen Herolden. R. So. 3' 8> Carls des V. vermeinte Beweg-Ursache zu der ^bäicrm'on und Übergebung der Monar¬ chie. R. 7I.Z.4» Carl der V. ist Lrsncllco dem König in Franckreich in der Reichs - Wahl vorgezor gen worden/und warum? R- n.Z. 11. Carl des IX. in Franckreich politische Beden- cken. R. 48. Z.7- sein blutiges Vorhaben. ibi6. wormit er wenig ausgerichtet / son¬ dern vor der Zeit gestorben. Z. 8. setzt sein blutiges Vorhaben ins Werck. R. 49. Z. 2. wird ihme solches von seinem Schwäher-Vatter/ dem Kayser Klsximi- lian, verhebt. 3.4 s. ist aber doch von et¬ lichen vertheidigk worden, ibiei. wiewohl die Rach und Straff GOctes augenschein¬ lich gefolger. Z. 6. Carl des Kühnen / Hertzogen zu Burgund/ marcislsscher Geist. R.69.Z. z. sein gros¬ ses Vorhaben/ seine letzte Kriege/ und sein Untergang. 3.45.46. ec. CsrpocrLrkK^tzerey. R.41.Z. 12. Csrkürins Königliche Mutter m Franckreich/ wird vom Hof geschafft / ver¬ hasster/ bald aber wieder erlassen. R. ?s« 3- 2. schlagt sich zu den Malcontentem Z. Z.4- ihr Kriegs-Heer wird von den Königlichen geschlagen. Z. f. Cacholrfthe KeUßion. R. 44- Z, 1. und dero Haupt- Lehr. Z.4. Cacholischer Xeligion Triumph. R-47* durchgehends. In was solcher bestehet» Cacholrschc kL Mittel m dieser ungeheuren Rotti- rung. R 81.3.7» sein erster Fehler. Z.8- lauret auf den Römischen Bürgermeister Cicero, ihn auf alle Weise um das Leben zu bringen. Z.9. bricht mit der Meutherey öffentlich ans. mm. wird zu der Verant¬ wortung vor den Römischen Rath gefor¬ dert. Z. io. seine Ungebärdigkeit und ver- zweiffelte Bedrohungen- ibici. stellt aber- mahlen nach demLeben des Bürgermeisters Z. i2. die Savoyische Gesandten entde¬ cken vollkommentlich die RottirungLacili' nee» Z. Iz. wie vorsichtig sich Licero als Bürgermeister darinnen verhalten. Z-i4° etliche werden von den ZusammenCeseiüvor- nen verhasster / undLsroms End'-Urchen wider sie ausgesprochen, ibicl. darauf die Verhasstere unverzüglich exeguixt und ge¬ richtet. Z-is. Carillnc, von vielen verlassen / waget doch ems Schlacht wider die Römer / darbey er lieber fallen / als sich gefangen hat geben wollen. R-8i.Z. 16. CsrcinnL weistRede wider dieWeiber. R-12, Z. 16. wird abgeleint durch klsssabnuw. 3'17, Cblne. Tkwestr / wie sie um ihre Freyheit komme,» seynd. R.78.Z 5. ChristlrcbeBündnüffen wider den Türcken. R. 66. Z, i. 2» deren viel gewesen/ aber we¬ nig ausgegeben. ibick Ursach dessen. Z. z. 4. s. 6. 7. Christliche Bündnus zwischen dem Pabsten/ Kayser / und der Venedischen ^.epubiw. R.66.Z. io. hat übel ausgeschlagen / und warum? Z.n.iL. iz. Abermahlige Chrrstliche Bündnus wider den Türcken / und wie solche abgelauffen ? R. 66.Z. 14. ls. Christen werden geschlagen M h-icsonlen/ und warum? R.7. Z.2.?. dlsomeniü Klugheit die Gesetze Handzuhaben» N» 24.1.4. OeopsrrL einer Königin grosse Unthaten. R. t2. Z. 12. (üoNarer-Ue» Fürstlichen Manns-Stammens sollen den Vorzug haben vor denen Töch¬ tern. R. n.Z.s. Lolumbus, wie er sich aus einer grossen Gs- fahr gebracht. R.6. Z.7. Collegium 8. Oeorgii, wie es mit dem Geld handelt /mik grossem Nutzen des gemeinen Wesens zu 6enu». R. s r. Z. 6. riompLtenren bcy der Königlichen Wahl IN Pohlen. R-l6. Z.z. darvon die Fremb- den ausgeschlossen, idicj. Lompecentzcn wie solche zu verhüten. R.sZ» Z. io» Lomperewr zwischen dem Spanischen Und Englischen Abgesandten zu Costnitz in der Kirchen-Versammlung oder Loocilro. R. Concilium von Tkient/ warum cs die Duellen verbotten. 9r.8o. Z 6. Lonfellionillcn si pnd in viel Spaltungen oder LeÄen abgerhcilet. R 42.3.5.6 7.8.9. Lonr-iNi Kaysers ungiückseeliger Zug übers Meer. R.7. ^.2. Eonra^in! ungiückseeliger Krieg in Mechel § und schmählicher Ausgang. R. 69. Z. 2. Lvntwnrinope! vom Lulran lV! ^bomer ein¬ genommen / wie und warum? N>78. ?. 19« Cromwell ein Bey piel der Tyrannei). R-19» durchgehends. Seine (^»Utaien. Z. 1. schlagt den König Earl aufs Haupt. Z.2. z. mit ungemeiner Freude des Königreichs, ibich Cromwell teuschct den König und das Par- lamenr. R- 19- 3' 4» s« iss dem ?sr>2» menr zuwider. >birl. entzweytt sich mit dem General ksirLx. Z.6. seine böse Anschlags wider den König, ibicl. seine Siege in Schottland. Z. 8- unterdrückt das?arl^ menr. Z.9. Cromwell wirfft sich aufvor einen proreKor des gemeinen VolckS / und der Evangeli¬ schen Freyheit- R. I9-Z-9» wird ihme öf¬ fentlich gehuldiget. Z. io. masst sich der völligen Gewalt an/ und erdrückt dievs- 'Liisitberkre der Königin in Engeland wur¬ de eingeralhen / ^larism 8cusrram vom Leben zu bringen. R,ro.Z.7. Ktt t z Elisa, Is^^nclslus ein Vtzneöischer Bvtschaffter M OonllLnrinopel. R. sz. Z. 7. seynü die Augen daselbst ausgessochen worden» ibist. Daniel legt aus den Traum des Klabucko-, cionosers. R>9 Z. s. 6. Witz er dem Neyd an Königs Orn-ii Hof entgangen. N- 1OO. Z. 16. v2riu- wird betrogen mit der Antwort ded Scythier. R-so.Z.4.^ D»w»v straff, grausamlich die AmMonittt/ und warum? R.s s.Z.4. s.6. David wird allein von dem Geschlecht Juda erkennt und gefolgt/ und warum? R. ro« Dmmemarck ist aus einem Wahl-zu einem Erb Königreich wordem R. 8;» Z. 2s. was Gestalten? ibich Debora die Prophetin / warum sie zum Re¬ giment des JsraelikischenVolcks vonGQrt verordnete R, 12.Z. 14. OemoiibeniZ Schwach - Reden wider Hsse- XÄiNer den Grossen/werden scharff abge- sirafft. R z?,Z. i. V w'ma. R.l Z.Z.6. waren ihre Lehr-Jün» gerl'lsro,^ocruresLc-:. ibict. Di verüon der Franzosen / so zu Ende des vori¬ gen Kriegs geschehen / har denen Türcken grossen Vorschub gemacht / und die Christ¬ liche Waffen sehr geschwächt. R 66» 7» 8. Donauwrrth / wie sie eine Reichs - Stabt ist worden. R.7s»Z»Z. vr»Nomira eine Böhmische Hertzogin und Verfolgerin der Christen. R. 8. Z- 11, wird vom Regiment abgesetzt. Z. i2. Orutus klagt wider 8ejsnum beym Kaysee Liberia » aber umsonst : 8e,snu5 gbeb bringt sie beyde gegeneinander in Mißtrau¬ en : Endlich kommt Oruluz Mit Gisst UM« R. 86. Z»2« mocratische oder Vslcks-RegierunZ. wist» erhascht seine Mißgönner/und cr-LÄi'rt sol¬ che übel. Z. n > lässt ihme sogar das?arla- meiu schwören undangeloben. «bin. LrSmwcU verfolgt den rechten Cron < Prim tzen. N. i9»Z. 11.12. mgleichen den vor¬ nehmsten Adel. -bin. lasst den Printz Carl von Lale«; von der Königlichen äuccellion ausschliessen. Z. 12. feine hohe Einbildun, gen und klsssuren. Z. rz. stirbt endlich; Ursach seines Tods. 3.14. Lung von der Rosen / lustiger Tisch - Ratff Kaysers Ns-umiii-zm. R» 7. Z. s. seine treu-gegebene Warnung seinem Herrn» ibiä. seineAbenbtheucr- Z, 11.12. iz. Register. Elisttberh last entleiben Mariam Truarram unschuldiger Weise. R-10 ZR. Empörungen der alten Frisier undBritan- nier wegen grosser Auflagen wider die Rö- mischeLcpublic. R.82.Z. io. Empörungen in Oespel, Mayland / in Vi- vsrers, zü Koullüion, zu d^rbonne, in gantz Bretagne, LarslonieN rc. R.82.Z. n. Empörungen wegen der keliZion in den mehristen LurovLischen Landen. R. 82. Z.12.iz. Empörung im Königreich Böhmen vomge- meinenVolck. R.8r.Z. 16. Empörung inLsrcellong. R. 8z. Z. 14- Engeland hat ein bedingtes Qoverno.' R.22.Z.2, indeMdarlsment ist die gan- He Gewalt, ibln. bestehet in fünffHaupt- Hoheiten/ deren etliche dem König/etliche dem Parlament zustehen, ibicl. warum der Fürsten ihre Gewalt bedungen, ibin. und 8'9» Engeländer erhielten die Herrschafft über Franckreich/ aber nicht lang. R. 1 i.Z.6. Englische Grausamkeiten. R. 1O.Z.7. Erb-Einlgung des Hauses Oesterreich. R. H'3-s- Erfurrwirdin die Ächt erklärt/und warum? 74» 8» 2^» Ehrstrcdr halt kein Mittel. R- io. Z.2. Erste Sachen machen allezeit eine grosse ln- preüion. R'79-Z-s» Erzeignus-Micrel/die einen Fürsten berei¬ chern können. R. 51. Z. 6. Lscm isl in Spanien wird beschrieben. R. 25. Z. 10. Esther die Schöne. R iz.3-6. Lrennicus was Gestalten dieser eine grosse Meutherey in Lparca gedampffet. R. 8z. 28- Eva/ warum sie aus des Adams Rippe ge¬ macht. R.i 1-8.9». „ Luximecle8 ein kavnrlt des Königs Bcolo- mTi. R. 1O0. Z. 26, sein Glück und Un¬ tergang. ibi'6. Exempei grosser Herren. R.6. Z. 12. exAbelu der Poeten / was sie vermögen? Ä R. 97-8-1.2. Lahne zu Appenzell/ mit der Wunder - Jn- schrifft. R.26.Z.7. rsrneliux,Hertzog von Parma/ und Statt¬ halter in Niederland/ giebt mit einer klei¬ nen Mannschafft der Cron Franckreich viel zu thun. R.76. Z.r8. kavorieen grosser Herren und Fürsten ver¬ mögen viel Gutes zu thun. R. wo. Z. z. dessen Beyspiele. ibiU. kavoriterr verfallen in die Gleißnerey/ und was Gestalten? Mich deren Griefflein und Untergang. 8.4. ksvorireu Hochmuth stürtzet sich selber. R- too. Z. 14. dessen Beyspiele an einem Dänischen Cantzler. Micj. kavoriten haben drey Nachsteller bei) Hofl den Neyd/ die Verschwartzung/ die Hin- , terschleichung. R. wo.Z. is. kavoriren wie sie sich gegen ihres Fürsten Sitten und Gebärden verhalten sollen. R. wo. Z. io. wie in den Rathschlagen. 8. 21. in üblen Vornehmen / in Begier- . lichkeiten. ibicl. ksvoriten sollen des Volcks Liebe suchen. R. wo. Z. 24. vor allen andern der Be¬ scheidenheit und Massigkeit sich gebrau- . chen. Z. 2 s. was gestalten dieses? ibiä. kavoriren sollen sich nie auf des Fürsten Gnad allein verlassen. R. wO.Z.26. und ehe sich solche ändert/vorkommen/und vort Hoff weichen. ibich kavoriren Ursprung. R. roo, Z. r. Feinde sollen nie verachtet werden. R. 79. Z. 7. Feinde sollen nicht im Haust erwartet / son¬ dern aufgesucht werden. R. 79. Z. 24. keräwLncii n. Standhafftigkeic und GOt- tes Seegcn. R.Z.Z. 7. kerinL der Schönen / Entbrechung von der Klag durch die Richter. R» 14.8.8. Für- sichtigkeit. R.ss-Z.n. Fürsten fallen eher schlechten Leuthen bey / als ansehnlichen. R.92.Zr. und jene ver¬ hetzen den Fürsten wider diese. Mich Fürsten/ wie sie sich gegen ihren Staats¬ und HofDienern verhalten sollen? R.92. . 8 2. . Fürsten Spott - Wort bringen ihnen Ge¬ fahr und Schaden. R. 92. Z. z. rc. Fürsten haben zwey ungleiche Ausgänge. R. i. Z. 4. deren Würckung. Z. s. Fürsten Ungerechtigkeit R.z. Z. 4. Fürsten / die sich ihren Unterthanen forcht- bar machen / als eallZula, ftynd verhast/ regieren nicht lang / werden von eignen Unterthanen gestürtzet. R. z. Z. r. Fürsten/ die Lasterhafft ftynd/Beschreibung. R. 4-8-1» Böse Fürsten/ftynd eine Straff-Geissel der Welt. R. s. 8- 4- ihre Gewalt ist gleich¬ wohl von GQtt. R-8.8-^9- ob ihnen zu gehorsamen? ibrcl. Fürsten-Exempel Vermögen viel. R. L. 8» 12. , Fürsten/ wie sie ihre kepucaricm erhalten können. R. 6.8'4'12» Fürsten-Zorn ist unversöhnlich. R. zr. Fürsten machen sich zu Tyrannen / wann sie denen Auswärtigen die Regierung anver¬ trauen. R. > 1. 8» 10. Fürsten / die Erb-und Kinder-loß ftynd / su¬ chen ihnen zeitlich dieRcichsfolger. R- if- 8.2. z. deren Bcyspiel. ibin. Fürsten und Regenten / was Gestalten sie sich versehen? R. 82. Z. Z4 Z s- rc. Fürsten Schertz - Wort/ wie weit sie sich / geziemen. Register geziemen. R-94- 3-3- es haben geschertzt . auch grosse Porentaten. Z. io. Fürsten Mißtrauen zu ihrcn Blutsverwandt , ten. R- 96. Z. 7. zu den Grossen des Reichs. Z.8.9.10.11. zu den vorhin be- lewrgtcn und neu-versöhncen. Z. 12. alles mit Beysprelen bewehrt, ibist. Fürsten Glücksteligkeic / wann sie kemer frembden Hülffe bedörffen. R.78. Z- 8« Fürstc.-r/was sie in ihrem Land seynd?R. 2t» Z. 4 ihre Gesetzlosigkeit. Z. 6. Fürsten seynd aller Augen Gegenwurff. R. 2s. Z. !2. Fürsten und Monarchen ciffern um die Ober Hcrrschafft / befoderist mit ihren stri varen. R. Z2. Z. z. äejsnus ist ein Beyspi l. ibicl. Fürsten lditlrmulärinn, oder Verstellung/ist offt gefährlich. R. ^2.3.4. Fürsten geheime Sehnungen. R. ioo. Z. i. sollen ir^j-i^i^rt werden. Z. 2» Fürsten allzu grosse Liebe ist gefährlich. R. 1-ro. I s.6. Ein Lmir braucht GehülffeN. R-102. Z. 2. nach Gattes Anordnung / und nach dem allgemeinen Gebrauch. ibick. Fürsten Gnad und Schertz nicht zu trauem R. ido.Z.7. durch Gleichnussen erwiesen, idici Fürsten schieben das widrige Glück auf ihre Bedienten. R. r00. Z. 8. Fürsten um ihre Laster^Tbaten zu verhüllen/ lassen die Mitwisser und Helffer heimlich hmrichten. R. roo. Z. 8. nach Bcyspiel des Piberii. ibici. Fürsten mögen Vorstoß und Prahlereyest von ihren Ministern nicht leiden. R. ioo. Z. it. . Fürsten Eisser gegen ihren Staats-Bedien- ren. R. ioo. Z. 12. wie sich diese darinnen sst verhalten haben, ib-ck Fürsten Gunst wird nicht allemahl durch grosse Verdienste gewonnen. R. > «c>. Z. r z. woher der Fürsten-Gunst ursprünglich her- rührec 't R. i oö.Z.9. werden viel Ursachen angezsaen ima. Fürsten Gunst und Gnade / wie sie zu erhal¬ ten. R.-oo.Z.iz. 19.20.rc. Fürsten vergnügen sich mehr mit niederN/ als hohen Personen. R. 37. 3- 3. Fürsten / wir sie sich in den Ausgaben ver¬ halten sollen? R- so. Z. 12. weicher Fürst bestehet allezeit wohl? Mick Fürsten / ihre Zusammenkunfften haben sel¬ ten einen gmen Ausschlag. R- 52. Z. 2. deren Beyspiel. ioici. FlS'-sntlner / stund von dem Hertzoa von Mayland hintergangen / und wie? R- 62. Z. 8-9- ihre Fehler. Z i 2.1 z- Franckrrich/ wie es begierig ist "ach dP Trutßchen Kaystrrhum. R. 1 s» 3- 7- bvie behutsam deme vorzubiegem ibici. Franckreicb hat gctrennct die Holländische Alliantz/und was Gestalten? R. 62. Z.2. Franck erck beginnet aus dem ärn ilt>6o einen pceperui, liehen Frieden mit grossem Nachlbeil des Römischen Reichs und der Cron Spanien zu machen,.R« 64. Z. 6. deme sich aber vstl Pokentzen entgegen ge¬ setzt. Wick Frantzöstscde D-ranney. R 70- 3 12. is. Bedrohungen und Muthwillen. Z 14. Lreygebixkcrr des frommen Pab-ckm irmo- cenril Xi. zu den Türckischen Krieg. R. 6 4« 3- s- Frembdes Unglück macht Zunebmen. R.Z2. Z>>»2. Frembde und wohl-mässige Fürsten verspre¬ chen mehr / als sie hernach halten. R. 16. 3- 21. Frembde Regierung. R- m. A. i 2. rc. Frembde Sacken tragen dar Land ab. R. ii.Z >. Frembde Geschleckter werden nickt lang ge¬ brütet. R I I- 3-)- d ssenBeyipieloiiZxi- milianu^ hey den Flanderem. Wick Frembde Regierung wird gemässiger durch zwei) Mittel. R. ir- 3 4. >. Frembde Regierung rickt alles Übel zu R. n. Z. i s. 16. 17. Maylander haben sol¬ che ausgeschlagen. Z. 9. Lrembder Regierung widerstehet das Gött- liche Gesetz-R? 11. Z. 7-8. Frembder Regent / wie derselbe styn soll- Rn. 3 6> . Frembde Herrschafft ist fast Tyrannisch. R. ii. 3-io. Frieden / wie so hart er in die Europäische Christenheit eingsführer wird. R 99 Z. r. Friedens-Handlungen in dem verruckren 3e- culo, waren vielfältig. R. 99 Z-2. Frieden zu Ni'nagen / wie schädlich und un¬ beständig. R. 99-Z.4 s. 6. derRüsswjcki- sche noch schädlicher- Z. 8- 9- wie listig Franckrcich niit denen Al-ii'.ter- umgangen, ib-cl. was er ihme Vortbeils/und den Al- Hirten Nachtheils durch den ?2rr cular- oder befondern Frieden geschafft^ Z. z. Frieden/ wann er zu schliess!)? R.99 Z. 12- an dessen Uberkommung k.m Geld zu fpa- ' ten. Z-14. Frieden wird durch Ehe-Verlcknussen ein- geführet. R. 99. Z. 1 s. mit V-ckspielen be¬ wahret- ib'M. Frieden / wodurch solcher geschwächt / und Unbeständig wird- R <-9-3 ^--7' Friedens-Our aacie. R. 99- 3' l7^ zwcy sicherste Grantzen des Friedens, ibi/t. Friedens Vertrag zwischen König Johann in Frrmckrtich / und Eduari'en / Kenig in Engeland: R-9Z-3- dessen Beding« missen der Cron Franck eich sehr beschwer¬ lich waren. Z- 7. Frredricd / Bfaltzgraffens grobes Verbre¬ chen/ und Reichs-Achtung. R» 10. Z. ro. Friedrich Register. Friedrich der Vi-rdw/ benennet seinen Sohn ^sximilian zum Römischen König. R. 15. Z. s. so ein alter Gebrauch im Reich, ibich Friedrich wäre ein friedsamer Kayser. R 7s. Z. i. seine Meinung von den Kriegerischen Fürsten, ibich er hatte doch alleweil Krieg/ aber aus gerechter Nothwehr. Z. 2. Fuchs handlet vorsichtig. R. z i. Z. 1. Voi.-onis. Bischoffen zu Rheims / Straff- Work wider Carl den Dritten / König in Franckreich. R.6o.Z.s. des Obersten kinsnr-Emitters in Franckreich übler Ausschlag. R.s l. Z.9. G» /^^illenus, eingedrungener Kayser. R. 14- Z 1. seine Feld-Obristen verlassen ihn. >vi. blutige Gast¬ mahlen. ibict. und Z.2. Bey Gastmahlcn ist die erste Römische/ und allergrösst Rotkirung/ darunter viel Ratbs- Hsrren und Ritter mit dem Csrilina be¬ griffen worden/ abgercdet/ und in Nieder- iand die so langwierige Rebellion ausge- kochet worden. R-88. Z 9. Gefahr / in derselben sich zu finden wissen. R 6.Z.7. Gefährliche Gesandten. R- fz. durchaus, deren Beyspiel. Z.zrc. G-fahrliche Zusammenkunfften zwischen ho, henPotentaten. R-sr-Z^. dessen Ursa¬ chen. ibict. und Z. 2. durch unterschiedliche Beyspiele erwiesen, ibict. und Z. z. 4. s. rc. Gefährlichkeiten in derWahbFolge.R. 17. durchgehends. Und Z. 6.7.8.9. GegenhalttMZ des Ewigen und Zeitlichen. Gegenrvärr-Zer Welt-Brauch. R. 2. Z. z.' Geiv und Gold hat gemacht / daß die Vene« tianer im Anfang des Friaulischen Kriegs viel Platze dem Kayser Krsximiliün abge» wonnen. R s9>3.6. ihre Bereuung bey L vscuirung der Platze, ibict. Geld und Gold aus Franckreich hat Vielaus gewürckt in Teutsch-und Niederland, ibict. G-ld-Rasten und Rent -Kammer. R-so« durchgehends. Geld und Reichthümer seynd Senn r Adern aller Dinge in einem Staat. R. so. Z. a. gemeiner Geld-Kasten in was er bestehck. A. warum / und wie der Geld-Kasten aufgerichtwird. Z.7. wie solcher in Franck» reich gewachsen, ibiö. Gcleirs-Bcieffwerden offtauf dieSchrau, den gestellt. R a.Z.Z. Geiübd zu Ehren des Heil.6eorgH, von dem Jralianischen Feld - Obristen ^lberico ge¬ macht. R 79. Z. 30. mit gar gutem Er¬ folg. idig. Gemeine Anlagen/ wie sie angeschlagen sol¬ len werden. R. so. Z. 6. durch unmässige Anlagen wird der Geld-Kasten nicht ver¬ mehrt/ sondern nach und nach geschwächt. R. sv. Z.s, und das gemeine Volck schwü- rig. ibict. so mit Beyspielen bewahret wird. Z. ro. Mittel/den gemeinen Geld- Kasten zu Hülffzu kommen. R. s i > Z. r. r. Z.4. s.6.7. Gerechten seynd vor Ankunfft Christi gewe¬ sen. R. 47. Z. 2. Gcrechrigkeir eures Fürsten. R. 6.Z. 12. Lermanici eines RöttiischenFürsten MdFelb» Herrns Bescheidenheit und Groß-tzhaten. R. 8 s. Z- s* er hat seinen Feind und Nach¬ steller/dem Lneus kilo, von einem Schiff¬ bruch errettet. Z. c z. bestellt alles Recht in Orstnr und in Egypten. Z. 14. rdar- bey dem 'kiberio nicht wohl war. Z. 14. wird vom kilo vergiftet. Z. 15. darum sich gantz Rom entsetzt und bestürtzt befun¬ den. >6. Gesandschaffrcn. R. sr. durchgehends, warum sie auffommen seynd. Z.4. ihr Un- terscheid. Z. s. darbey ist siebnerley zube- dencken. Z. is. Gesandschaffrcn sollen mitGeleiths-Brief- fen versehen seyn. R. 56.3.4. dessen Bey- spiele, idi'6. Gesandschassr des Königs vsrii an älexsn- cler den Grossen. R. s 8» Z. 6. Gesandten abzugeben ist eine schwere Sache» R. sz.Z.i.2.3. Gesandren ist alles und nichts erlaubt. R.5Z. Z.4. was sie seynd? ibi6. Gesandren zu schicken ist ein kessle oder Kö¬ nigliche Hoheit. R.52.Z.6, Gesandren zu schicken haben die Reichs, Stände das Reckt sowol insgesamt / alS besonders / per krivilegium vel conlus- rucimem. R»sr.Z.7«8.A, Vefand- Register. liehen Potentaten nicht viel gebräuchlich« Z.2. wohl aber bey den Barbaren» ibicl» Die Türcken/wo sie reciprocc nicht fthü cken/nehmen die Geschencke vor einen Trsi Gesandten sollen von ihren Fürsten aus¬ drücklich den LMsLiee eines Gesandten haben / sonsten werden sie vor solche nicht erkennt. R.j-r. Z. i c>. Gesandten Untreue. R. sz.Z. 4. Gesandten die verhasst seyn. R. 53. Z. f- was Gestalten sie sich verhasst machen? Z.6.7.rc. Gesandten unnmhigeclomperentzen. R.53» Z.8. wie solche die Cron Engeland verhü¬ tet. ibicl. wie sich ein Gesandter darbey ver- haltensoll. Z.9. zwei) Mittel die Lomps- rentzenzuverhüten. Z. io. Gesandten wahre Abbildung. R- 54- 3- s6. aufver Gesandten Verhalten sollen dieFür- sie» genaue Acht haben / und den Wercken/ nicht den Worten viel glauben. Z. 17. Sechs Gesandten werden in dem Alwrthum fürgestrichen. R. 54.3.1. wer die seynd/ und warum? ibicl. Gesandten Mahlung. R. 54- Z.2. z. 4. soll allein die Tauglichkeit an ihnen beobach¬ tet werden. Z. 5. wer der tauglichste ist? Z. 6. was neben der Tauglichkeit erfordert wird. Z.7.8.9. io. n.iL.rc. Gesandten ist keiner wider seinen Willen an- zunehmen schuldig. R. 56.3.4- Gesandten wie sie reden sollen in Vollbrin¬ gung ihrer Boeschafft. R» 56. Z. 6.7. )den?riv-nen. R-59<3-4. dessenB Y- spiel die alte Römer selbsrm. >bict undZ 5» Geschencknusst/ wie gefährlich solche seynd/ die von Feinden kommen. R 59 Z-6 Geftbencke bey den Gesandlich^ssren. R. 59- Z, i. sepnd zweyerley. lbict. unter Christ-, butan, ibicl. Geschencke des Kaysers b.eopoI6i, als Kö¬ nigs in Hungarn / an dem Groß-Türcken» R.59- Z- 2. die dieser gleichmässig recipro* cN't> ibicl. Geschencke eines Türckiscken Sultans/ an König l'wlipp dem Andern. Z z. undwq, rum? ikick Geschicklrcbkeir ist der beste Weeg sich bey einem Fürsten anzubringen. R-37-3-4* solche stiesst aus dreyen Brunnquellen. 3- 5» Gesetze werden durch dem Gewalt gehand¬ habt. R. 24. 3-4-5- Gesetzgeber haben allemahl auf die Gleich- heil abgezielet. R. 87- 3- r- WM' GQrt sechsten gegen seinem Volck Israel. Z. 2« auswasUrsach? idm. Gewair / wie er in die Welt kommen ist» R.2I. Z.2. Gewalt ist cinerley in bösen und guten Re¬ genten / aber der Gebrauch nicht gleich. R.22. Z. 18. Gewalt Vie mässig ist/ und nicht allzu bedingt/ machrguteRegmulig.R.22.3 ir. i-.i8. Gewalt ist nicht m denen Wäylern oder so¬ genannten Ständen / sondern kommt von GOrt. R. 22. Z.9. dessen Beylpiet ist die Wahl des Pabsts und zurrefflrche Ant¬ wort des Kaysers VUennmani. ibrcl. Gewaltiger Hertzog. R-3 2.3. i.rc. Gewissens Aufrichtigkeit. R. 90.3.1. und 8. dessen Bcyspiel Heinrich der iv. König von b^varrs. 3-2. Z 4-s. rc. Glauben / Trauen und Geziemlichkeit/geben allen andern Staats,Grisslein vor. R 6 c. Z-1. Glauben und Trauen/ was dardurch verstan¬ den wird? R. 9?» 3-stehet cinenr Für¬ sten wohl an. ibia. und Z. 2. nach dem VeyspielKaystrs Sigismundi. Z. z. und Joanniö Königs in Franckreich. Z.7. das Widerspiel thate brancisicus der Erste. Z. 8.9- In was Fallen man den Glauben zu hallen nicht schuldig ist. Z. ir. iz. Gleichheit vomk^curgo zuäpsrra angestellk. R. 87-3- z. in was die Gleichheit bestehe. Z.4. und was solche hindert. idi6. Un¬ gleichheit hat Roni in die Knechtschafft ge¬ bracht. 3.6. Ungleichheits-Eifer des ^bi- meiecbs wider dem Patriarchen Zsaac. 3' 8. Glelßmrey. R.i.Z 5- . Gleißnerey/ wann sie znlaßlich seyn kan. R-6.3-3. Gletßnerey der Fürsten hat keinen Bestand. R.5-3-4- Glück derjenigen / die sich nach der Göttlichen Weisheit reguliren. R. r. 3* Uuu u Glück Register. GiücZ / woher es kommt / und wie es gemacht wird? R.27.Z.8. Gtück im Krieg / und was dasselbe macht? R-79.Z. l. (Siück verlast offt die Kriegs - Obersten. R. 79-3- z. Glücks Unbeständigkeit. R. iOo.Z.26. Glücksteligkeir eines Fürsten. R.6.Z. rz. Glückö-Wechstf R. 89- Streikt der Tu¬ gend und des Glücks. Z. i. korcun3wird ausgescholten. Z. 2. wird unterschiedlich vorgebildet, ibist. unglückseelige Bevspiel des Glücks. Z. 4. Klagen der Unglücksee¬ ligen. A. s.6.7.8.9. iv. n. unversehens Zufälle machen Glück oder Unglück. Z. 12. :z. wird erklärt durch ein Beyspiel. ibjg. undZ. 14. is. i6.rc. GOrr ist eine Ursach aller Herrschafften. R. 8. Z Z- GOrr würcket alles durch mittelbare Ursa¬ chen. R. 52. Z. i. GOrr ist in denen Fürsten und Regenten an- zusehen. R. 8. Z. io. Göttliche Ehren / so denen Regenten anaethan. R- 8.Z.8. GOrr stehet denen Fürsten / Ober-Herren/ und ihren Nach-Obrigkeiten bey. R. 8. Z. 9. und wer diesen widerstehet/ der wider¬ stehet GO« selbstm. R.8.Z.1O. GOrr erwecket die Feinde / und warum? R.74' Z-2f. GOrres Verbot wegen Annehmung der Schancknuffen. R.s9 Z-2s. Gorres Wesenheit zeigt die Natur. R. 47. Z.1. Gorres-Dienst bey den ersten Völckern war unterschiedlich. ibi6. Gorres Vermögenheit. R- z. Z.7. Gorres Vorsichtigkeit. R. I. Z. r. rc. R- z. Z. 7. Graf Lilli wird vom Hof verstossen. R. 89. Z. io. 16. 17. rc. was Gestalten ? mm. kommt wieder zu Gnaden: Endlich aber von den Hungarischen ^agnaten hingerich- tet- Z. 27. Griechrsche Fürsten / warum sie gefallen? R. s. Z.4. Grlecbrfchett Kayserthums Untergang. R. 78. Z. r l. wie solcher geschehen? Z. 12. iz. 14. rc. Grönningrsche Auftuhur. R. 82. Z. 6. H. l-l^nnibsl. warum er einen Römischen " Kampffer tödten lassen. R.s.Z.2. ttannikal besieget alle Römische Feldherren in Italien. R.77.Z. r. wasGestalten. ibicl. käsnnibals Kriegs-List wider dem König zu kergsmo. R 77-3'2.9. lstsrciicLnuri Königs in Dännemarck Regi¬ ment in Engelland / ist mit seinem und der Seinigen Untergang geschloffen.R.' 1 .Z.6. Heinrichen des Dritten Königs in Franck- reich Messe Verschwendungen. R. sl. Z.2. R. Z2 Z. s. 6. seine Rach. A- 7« sime Oiüimularion und Verstellung. Z. 9. Hemrich der Heilige / kommt wunderlich zum Kayserthum. R.8.Z.7. sein Traum. ibi6. Heinrichen des Vitt. Königs in Engelland chemahliger Eifer vor die Calholische keli- xion. R. 4'. Z. 8° nachmaliger Abfall, wich seine Heyrath mit seines Bruders Weib. Z.9. verstösst selbiges zuwider der PabstlichM inklibirion.und heurathet ^ci¬ nam üolensm Z. IO. Heinrich von Navarra, hernach geworde¬ nen König in Franckreich / Bekehrung. R.46.Z. i. dann sein Unglauben war iy- me iin Weeg zu der Cron / sonst nichts. Z. 2. Bedingnussen die ihme der Adel vor¬ gehalten. Z.die er alle/äusser der Huge, genotten / eingegangev. ib-6. sein wunder¬ sames Verhalten / mW Geschicklichkeit zwi¬ schen den Catholischen und?roceltirmben. Z. 4. wird durch ein neue Bindnuß ange¬ strengt / sich zu dem Catholischen Glauben zu entschliessen / oder sich der Cron zu aus- sern. Z.6. darwider sich die Hugenotten/ mit Hülff der ?rorestirenden Teurschen Fürsten / starck gesetzt. Z. 7. 8. entschliesst sich endlich zu der Catholischen tteligron. Z. 9. sein Feind und Gegentheil derHertzog von ^lsyne macht mit ihme einen Still, stand der Waffen. Z. 10. indessen hat er einen geistlichen Streikt angestellr / zwischen den Catholischen und Hugenottischen Leh¬ rern. Z. 11. darbey er einem Rechtsprecher abgegeben / und die Catholische keligioa Vorrecht befunden. Z.12. Heinrich der!V. König in Franckreich / hat seines Vorfahrerö Fehler sehr verbessert. R. sl. Z. 2. er gäbe selbst auf die Rent- Kammer gute Acht. Z. 8. folgt destVlor- nay seinen Rach, ibicl. aber mit schlechtem Erfotg. ibia. vertraut hernach die Rem- Kammer demkerkuns. ibici. stellt genaue Untersuchung an wider die Kammeralistm/ und bekommt ein grosses von ihnen. ibi6. Heinrichen des I V. grosse Liebe und hlkim« gegen dem Marschall öiron. N. zz. Z. s. er suchte ihn von seinen bösen Anschlägen weg zu bringen. Z.6. versucht dreymal an ihme. io. n. aberumsonst. ibic!. Heinrichen des IV. Meynnng von der Ge¬ sandten Freyheit. R. s s- Z. 9. Heldin/an der Zahl vier/ so in einer Zeit ge¬ wesen. R.79.Z.Z0. Hercules 8psrranu8, und die zwey von ihme abstammende Hauser der hrocler undLu- ryttcner. R. i s.Z. i. tterculis ungemeine Starčke. R. 87. Z. 11. Herrschaffren und Obrigkeiten haben waS Göttliches an sich. R. 8.Z.8. nach dem Beyspiel Moysis. i'bi6undZ.9. Herrschaffren und Regierungen haben keine grössere Gefahr / als von dm einheimischen Normungen. R. 82.3.1.2. Herrsch« Register. Hngonorren erLblliren sich abermahlen festet als jemahlen / bevor durch das LE von Xlsnre« ,so ihnen Heinrich der iv.( weicher vorhin selbst ein Hügonott war) ertheilet. -R.48.Zs. . HUgottorren leiden grosse Niederlaq von Ludwigen dem XIII. in zehen Feld-Schlach- ten -/ haben doch Nicht können auögerotlet werden. R. 48. Z- io. Hugonorren werden von Ludwig dem XI V. nach und nach geschwächt / Und gemindert. R.48.Z.H. wüsGestalten? Z. iz. vrel tausend gehen frevwillig ins Elend. Z. 14, werden aller Freyheiten beraubt. Z. is« des Königs bewährte Ursachen. Z. 16. und zwar aus der HugonotrischLn ge¬ zogen. Z. 17. seine Zwang-Mittel/ zur Annchmung der CmholischrN Religion. , Z.r8 -19.2o.rc. Hrrngarenwas vor ein Volck es sehe. R, 8z. Z. r6. HungarischeRebelliön wider Kayser Leo- poklum. R.82-Z.ls. R 8z.Z.'f. Hustnrfcbe Kel'Aian, oder vielmehr Ketzeren/ kommt sehr auf zu Prag / und wer deHeiben Ursach? R.2Q.Z. z» Herrscbsilchc hat die erste Unschuld gestürtzet. R. 12. Z.2. , Herscbsucbrige Weiber feynd zu allen Lastern Mlponirt. R-l2.Z. n. L. , , . Hertzog von Lkuile, Haupt derCätholischen Bindnus in Franckreich / zuwider König Heinrichen dem Dritten. R. Z 2. Z. s. wie er durch des Königs Fahrlässigkeit und schlechte Regierung gewachsen. Z.ö. wird von dem Grafen von Schömberg vermah¬ net / nicht ferner den König zü reihen. Z.9. seine Antwort. Z. 10. der König wollte sich mitihme vergleichen. Z. i r. der Qbuise erscheint zu diesemEnde zu dem ange¬ stellten Reichs-Tag nach ölois. Z. 12. der König flattirt ihm äus der Weis/und last alles nach seinem des Hertzogs Willen ge¬ ben. Mici. Vorboten seines Untergangs» Z. iZ. wird entleibt in dem Vor-Saäl des HimÄsches Gestirn an Liner ZyerfchaalLN. Hitzige I bßcriis raugenvor die Gesandschass- ten nicht. R 54.3.?. Hülffe sö schädlich iss R. 78. Z. r. r. z. 4 rt. Hülffe / wie sie zu suchen. _R.78.Z- 6.7.8.. Hdcbachnmg. R. 25« Z. 14. ihre Wur- ckungen. R. L7. Z. io» Hsf-Glück gefährlich. R. Go. Z. 5.6. wird durch Bescheidenheit und Mässigkeit erhal- teN» Z- - Hbf-Herren sollen mit ihrLN Fürsten nicht grob schertzcn. R. 94- Z. ?. sondern sich spieglest an dem Graf Lerer l)»n, und mehr ändern. Z.'biä. mässig und sinnreich zu schLrtzeN Macht beliebt. Z> 9^ Hoheit durch Laster erworben. R.G. Z.t.rc» ist kein Ehren-Schmuck eines Regierers/, sondern ein Schand-Maal. ibicl. und Z. 2. Hug-norren in Franckreich / und ihre endli¬ che Vertilgung. R. 48-durchgehends, de- renAnkunfft ins Königreich. Z.H ihr er¬ stes Wagstuck wider König Frantzen und das Königliche Haus. 'bist, deßwegen der Prinh Lonäö m Verhasst genommen und zuM Tod verUrthellet worden. A6. wie er darvon kommen / und sich abermahlen ver¬ griffen ibiN. Hugonorren hochmuthiges BegehrLn/ durch deM ^ämirsl Lolyzm. R» 48. Z- 6. Ihre grosse Niederlag. Z. 7» Ungeachl dieser sie gleichwol unmässig gewachsen« »bin be¬ kommen ein Königliches zu ihrem Vorschub. ibiN. ihre grosse Niedetlag bey demBourbsnischenBeylMzuPatis.idlN. Htigenorccn bekommen V0M König Heinri¬ chen abermaleN grosse Freyheiten/mit gros¬ ser Aergernus der Katholischen. R. 48» Z. 8.9. worüber der König Mit einemMes- ser erstochen worden« ibicl. sein Nachfol¬ ger/ Heinrich der Dritte/ kavorilirt aber- mahlen denen Hugonotten / mit grosser Verwirrung des Königreichs« ibicl« ^LTtgewon ein Heryogin Karnthen/bringt den HLydnischen Adel zu dem Chnssichen Glauben durch eine Mahlzeit. R-88. Z- 17. InncUicher Trieb zum Gehorsam. R. 8. Z. z. . . In Jnnheimlstven Spaltungen ist von al¬ len die Ruhe und Besänfftigung der Gemä¬ cher zu suchen / Und zu keiner Parkhcy sich zu schlagen. R. 6s. Z. 28. LolonisMey- nUNg in diesem Fall. Z. 29. tüwoüuren der Cron Franckreich bey deM NiMwagischeNFrieden. R. 99- Z- r6- jnterelle ist der Fürsten Abgvrt. R«6s.Z> Fosnne; König ln Pohlen/und dessen Stand- hafftigkeit in der Alliantz Mit dem Kavser. R 64» Z« 4. Mit sonderbarem Verdruß der Cron Franckreich. ibM. . Joannes(Fslesnus ein Elb-Fürst in May- land. R.4. Z.2.Z.4« vetehligrt sich mit issbella aus Calabrien. ibicl. wird seines Fürstemhunis entsetzt» Z. z.4- s- stirbt vöm Gisst. Z«6. Joannes von verwirrt dem Spani¬ schen Hof. R.82.A.26« aus was Ursach? Z.27. seine Abzielung und herrschsüchtiges Begehren. Z«ä9< wird ihm endilch in al¬ lem gewillfahrct von der Königlichen Re¬ gentin. ibics. undZ. zd. TZostph/ der Alt-Testamentische/ wie er zur Königlichen Skatthalterschaffc in Egpprcst kommen ist. R-z.Z.7. ipsrcbs« R. I6«Z« 6« Ipericlis Schalckheil schlagt wohl aus/in Ver- theidiguug der schönen kenn». R» 14-8.8-- UuU u 2 Jratr- Reglster. Iraltätttsche Kriegs Empörung in dcmKir- chen-Sraar. R.79.A28. Iudrrh / die Alt - Testamentische Heldin. R. lZ.Z.6. Jugend wird von der Regierung nichtaus¬ geschloffen. R»i7.A-'»2. dessen etliche Beyfpiele. A.3.4. Lulisnu; ein Kaysers - Mörder dringet sich ins Reich» R. 10. Z. 4. sein Untergärig, ibich M'ÄuffardeykN vermehren den gemeinen Geld-Kasten» R> si. Z. 4» was Ge¬ stalten? ibich Kaysers sosepki Groß Thaken noch in der Jugend. R. 17-Z.Z4»Zs- Raffte ^uguüo.wasGestalten ihm die Ober- Herrschung übergeben worden. R. 22. Z. 15, solche ist allezeit in dm Reichs- Folgern verblieben. Z. 16. ungeachtet baß die LLpilvlauone; entzwischen geschehen, ibiö, Rasers grosse Macht über seine Vasallen, R. -22. Z 2). unterschiedliche Beyspiele. ibicl. Rayse« werden I2Q. gezchlek/deren der hal¬ be Tdeil kaum rechtmässig zum Reich kom» men. R- 10. A 9. Ra^ftr und Königs Vermögen mcht alles selbst zu chun» R- 52. Z. 1. bevorab bey auswärtigen Fürsten und Höfen. Z.2. da- hero seynd die Gesandten aufkommen» ibl6. Raystc Heinrich stellt seinen Sohn den Orrs denen Ckurfürsten zu seinvn Reichsfolger vor. R.8.Z. so mehrmahlen imRejch war/ und noch üblich gewesen, ibicl. 2xavftr in Teutschland/ die sehen sich zeitlich um wegen der Reichsfolger. R. 15. Z. z, deren unterschiedliche Beyspiele/ in Con- raZis.ttenricis.briNericis. Z. 4. Rayftrs Wahl bleibt bey den Tcritschen? und eines Teutschen. R. 1 r. Z. n. dessen ausführliche Ursachen» Z. 12. Veweiß- thum. Z. r z. Rasser in Deutschland ist ein rechter Mo¬ narch. R. 22, Z. i2. sein luulsrur von der Ottomannischen Pforten, ibicl. Urfa¬ chen dessen. Z.14.15. Reyerey / und ihre ursprüngliche Ursachen. R. 41. Z. 1. 6.7.rc. mit Beyspielen be¬ währet. ibicl. UNd Z.8. 9- iv. I I. 12. «N deren Aufnehmen etliche Christliche Poten¬ taten viel schuldig seynd. R. 42» gegen Ende. Retzer wollen vor die Warheik ihrer Se¬ lten nicht sterben. R. 4Z- Z- 2. der Ketze¬ rischen Religion Kennzeichen seynd ihre böse Merck. R. 4Z- Z. 6. können keine Wunder würcken. Z. 9. Retz er / die heut zu Tag seynd/ warum sie sich ihrer Urheber des Luthers und Calvinuö schämen/und sich prsrellirende nennen? R. 44-Ar-2. , Reger werden von Heil. ?ecro sattsam be¬ schrieben. R.47-Z-2. R-tzereyen seynd in allen Welt-Alter ge¬ wesen / aus sonderbarer Verhängnuß GOtkes. R. 47' Z.s' deren aller dieZahl. ibiä. Retzereyen mögen auch mit Krieg ausge¬ rottet werden/ nach gleichen Beylpiet dec Ketzer selbsten. R. 74. Z. 12.1 z. 14.15» Rleider-Poltzey in Frankreich. R. 5i. Z.2, stach Beytprel des Königs / wie nützlich eingeführett ibia. RluIh'ir achtet sich des NeydS nicht. R- 39.1, ii. Rlugheir nut Verschlagenheit vermischet. R.39.Z.17. Rlugheir / wo sie in Warheit bestehet? R. i.Z.i.rc. Macht und Würckung dersel- . den. ibi6. Rlugheir ist jweyfach. R. 2. Z. 1. 2. was eine und die andere ist ? Z. 2, z. deren Würcküngen. Z. 2. Klugheu ist eine Fürst¬ liche Tugend, iviä Rtughcir/ die ausserordentlich ist / hat dres Absatz. R-2. Z z. ihre Beschreibung, ibicl. und Z. 4. insonders wird die dritte be¬ schrieben. R. 3. Z. i. 2.3. rc. ihre zwcy Gespielin. Z. z. Beyfpiel. R- 4» Z- r» andere Art der Staats-Klugheit. R. f» Z. i. 2. rc. die lasterhaffte Klugheit ist von GOtt verhasst. R.5.Z.4. Rönigrercb ist ein Leib. R.6.Z. i r. Rönrgliche Wittwen und Mütter lassen nicht leicht und ungern das Regiment aus den Händen. R-'2.Z.14. Röms wird von den Israeliten über sich von GOW söhnlich begehrt. R. 22. Z. 2. die Königs Rechten werden ihnen durch den Propheten fürgchalten. Z. 3» sodann ist ihnen der König von GOtt zugelassen und verordnet. Z. 5. Röntge seynd nicht zu reitzen. R. zz. Z. r* ihr Zorn ist unversöhnlich. Z. r. bevorab in etlichen Dingen. Z. 2. warum die Kö¬ nige zuweilen den Zorn verbeissen? Z. 3.4. Rönrgltche Gewalt kan bedingt seyn ohne Verlust der Majestät. R- 22 Z. 7. das Widerspiei lehren etliche Statisten. S- 8- Römge in Frankreich seynd den Parlamen¬ ten unterworffen gewesen. R. 22. Z- r. so Ludwigen dem Dreyzehenden unter das Gesicht frey gesagt ist worden, ibicl- Rolmann» treue Warnung. R. 7. 3-?* darauf der Christen Verlust erfolget- ibiss. Rraftr und Macht der Ober-Herrschafftlr- chen Gewalt. R. 8. Z. i. woher solche r Z- 2. Rriegs-Ungemach. R. 68.69.70. durch¬ gehends. Ist eine Plag oder StraffGOt- trö. R 68. Z.z, RrieA Register. Arieg zwischen Tamerlan und Bajazelh. R.6». Z 8. Rrieg zwischen Orrocar und Kayser Rudol- phen. R.69. Z. l. zwischen Onractinum und Lsrl von ^ngin. Z. r. zwischen Lsrl von Burgund / und denen Schweitzern. Z-?-4.rc. Rriexze in dem verrückten ryten^culo. R» 70? durchgehends, der Schwedische Z. 2. der Polnische. Z. z. der Portugisische. ibi6. r^rieg zwischen Dannemarck und Schwi- den. R-70.3.4. ^rieg in Siebenbürgen/allwo in zwey Jah¬ ren sünff Fürsten regieret haben. R. 70. Z s- r^rreg mit den Turcken. R. 70. Z. 6. Fünss jähriger Kr,eg zwischen Spanien und Portugal. Z. 7. . E^rieg m der Pfaltz wegen des Wildfang« R chrs. Z 8- Krieg zwischen Eugeland / Münster und Holland, ibici. und Z. 9. Arleg zwischen Franckreich und Spanien. R. 70. 3- io. zwischen Pfaltz und Lvtha- ringen. Z. n. Jcem von Franckreich aus/ wider Lotharingen, ibiä. wider Holland. A ir. iz. ^rreg» Anstand oder ^rmilbrium mit Franckreich / so derseits gebrochen / und, in einen schwehrenKrieg ausgelossen. R. 70. Z. ts. ' '1 Rneg läst grosse Armuth und Elend nach sich. R-70.Z.I7. . Lrikg zwilchen Kayser Friedrichen/ und Pfaltzgraf Ludwigen. R. 7s. 3. z. 4. s» L. ec. Arjeg ist in göttlichen und weltlichen Gesetz zuiaßllch. R.72.Z. i. was Gestalten. Z.r. warum wird doch getadelt. Z. z, ^.rleg ist unzuläßlich/ erstlich denen Unter, lhanen/ wider ihre Herren. R. 71. Z. 4. und auch lonsten/ weil Krieg führen eine Landes-Fürstliche Hoheit ist. Z.s. Gele» aenheit des benachbarten Lands/ist keine Ursach zum Krieg. Z. 6.7. 8. inglcichen die Macht und Stärcke. Z.9.10. nicht der Vorwands A. n. 12.1 s. nach Beyspiel der Cron Franckreich. >b!6 viel weniger die Herrschsucht oder Begierlichkeit sich zu erweitern. Z. 14. is. weder andere Schein- Ursachen. Z. 16. allermaffen omuvus ^cioipbus in demTeurschrn Krieg gethan. R-72. Z.I7. - Rrregs Bedungnussen. Die erste ist die Fugnuß / Krieg zu führen. R. 74- A i. Die andere/ äusserste Nolhwehr. Z. 2.;. 4. Die dritte/eine gerechte Sache. Z.s. Die Vierdte/ Ausführung nach der Maaß der Billigkeit und Völcker-R-chrs. Z. 6. Rrtegs gerechte Ursachen seynd neune. R« 74. 3.6.7.8 9-t 2. rc. ^rwg / warum anzufangen. R. 79- Z. 4« was vorhin zu betrachten? Z-s. Kriegs-Klugheit giebl mehr aus/als W Mange der Soldaten. R. 79. Z. 9. wie man sich gegen einen bereiten oder unbc» reiten Feind zu verhalten bat. Z. ir. ob das Haupt gleich anzugreisscn ist. Z. rs» wie bey den grossen Flüssen sich zu verhal¬ len. Z.i 6. dem Feind keinen Vonheil zu ge¬ statten. Z. 17. nichts glauben / nichts trauen. Z. -8. mit vielen Feinden auf ein¬ mal nicht zu schlagen. Z. 19. nach Bcy- spiel Kaysers Albreckten, ibici in gewissen Umständen sich in kein Haupt Tressen ein« zulaffen. Z. 2v. 2 t. Kriegs-L.»st. R- 77. Z- i. r. ob es ein Sluck der Klugheit seye. 3.4.7 6. Rrrcgs-L.»st wider bas Völcker Reckt ist unzuläßlich. Z. 7. als in Beyspiel. Z. 8» zulaßlick/ als in Beyspiel. Z. 9.10.12. Lrregs - Tharen / so zu bewundern seynd» R. 79.3 2 s. 26. re. Rrregs-Zuckr. R 76. Z. 1. bevokab UNtee ^.lt-xsuclt-r dem Grossem Z. L. auch bey den Römern, Z. 4. wie solche in Teulsck* land abgenommen? wie in Franckreick 1 Z.7.8. dessen drei) Ursachen- Z. 9. die erste ist oie Unmässigkeit und Füllerey» Z. iv» welche Kayser Rudolph allemahl verhütet hat mit eignem Beyspiel. ibici. Vie andere Ursach ist der Müssiggang Z. n. das Beyspiel ist an den alten Römischen Sol¬ daten. ibici. die dritte Ursache ist die Zucht» losigkeit / oder das Übersehen der Befehls¬ haber. Z. iz. Hertzogen von älds militä¬ rische Zucht / und wider die Verbrecher scharst,s Einsehen. ibici. Arltgs Zucht/ wie lpkicrsres eingerichtet Hal. R. 76.Z.i4> wie^Icrellu». Z, is.iL» ^rregs-Zuchr/ ZUersnUri ksrnetjj. R. 76, A.»8. Kurtzer S»rirg / wie er kcln geführet werdem R.79-3» n» L» ttlcius Kayser. R. t. Z. 6. seine weise Regierung und Tugenden, ibici. seine Erb- Folge in Hungarn und Böheim. Z. 7- sti* ne Reicks - Wahl / wer sie ihme schwehr ge¬ macht. Z. 8. kommt zu der Regierung wi¬ der vieler Beginnen. R-28.Z. r- I^eopoinu des Kaysers Tugenden. R. r. Z. 9» io. seine Abbildung, ibici. simMajestäti¬ sches Ansehen, ibici. Beredlsam' it. ibi6. war nickt leichtgläubig den Angebern, ibici. seine Milde gegen denen Beleidigten. Z. 10. grosse Gefahr von denen Übelgesinnten» ibici. und Z. n. zubereiteteü Gisst, ibici. Wie er seine Feinde überwunden. Z. rr» wie viel er begnadet. H. r r. sich niemak- lcN der verbottnen Räncken und schalck- HMen Müllen gebraucht, it-iä. Uuuuz Register. L.eopolciu8 entsetzt Pohlen und Dannemarck. R.28. A. z.4« seme Groß-Thaten. R. 29. Z. i. 2.rc. ist in Widerwärtigkeiten alle, zeit starckmüthiger. Z.r. alle Verschwör, Hungen von der Cron Franckreich wider I^eopolöum werden zu nichts. Z.z. I.eopolclu8 sieget bey St. Gotthard. R29. Z.4. wider Franckreich/wider Schweden. Z. s. bey Barchan/ bey Waitzen/ bey Ofett zweymal/ bey Gran/bey Mohätsch/Es¬ seck/ rc. ibicl. L.eopol6u; hat unter Lo. Schlachten 19. ge» Wonnen. R.29. zu Ende/seine Lonqu^ ten seynd viel grösser als der Cron Franck- reich. R. zo. Z, r. )ure kelli hat erobert gantz Hungarn/ Siebenbürgen/ Sclavo, nien / Servien und Albanien. Z. 2. die vornehmste Vestungen eingenommen. Z.;. ibi6> l.ec>poI6i glückliche kro^ressen vor die wek- the Christenheit/hat allein der Frantzösische Mißgunst gehindert. R.Z0.Z.9. I-eopoMi drey grosse Opersciones, welche gl, lein genug seynd / ihme den Nahmen eines Grossen zu geben. R.^.Z-z.g.. r-c.rc. I^eopolcli grosse Glücks-Anstösse. R»r.Z.lZ» seine Gemürhs-Festigkeit. ibici. Vertrauen zuGOtt. ibiä. Ehren-volle Rettung auS allen Gefahren und Schwehrigkeiten. Z. 14.1s» I^eopoläi Zunahm ^l»8nus» oder Groß.R. 1- Z. Is. I.eopol6i des Kaysers/und der letzten zweyett - Ludwigen in Franckreich Regierung/fienge mit jungen Jahren an. R. 17- 3- Z- Lieb des Volcks gegen seinen Fürsten / ver- hütet alle Schwehrmkeiten. R.8z.Aas. Lürricher Aufstand. R. 82. Z. 7» l^ivi« Unzucht mit dejano. N-86. Z.2» Lorharingen wird von König in Franck- reich occupirt. R. 27. Z. 7. was Gestal¬ ten. ibicl. Löw zahlet übel aus seinen Wärter. R.zt» Z. 1. Lucius plus» Römischer Feldherr/ bekommt an statt des Triumphs den Henckers, Streich. R.88» Z. 4. warum? ibicl. Ludwig Sforzia/ ein Beyspiel der lasier» hassten Klugheit. R. 4« Z- i.rc. sein ver- wirrtes Gemüth. ibicl. seine Staats-Grief- fe. Z. 2. Unthawn. ibin. und Z. z. 4. stifft den Krieg in Welschland an. Z. 4. verbindet sich mit Venedig / und den Pabsten. ibicl. masset sich an des Hertzog- thums Mayland. Z. s. wird damit vom Kayser belehnet, ibicl. buhlet um lläbel- lam, ^O3NM8 Oalescii Ehe-Gemahlin, ibicl- sein unglückseeliges Ende. Z. 6. Ludwig aus Bayern/ wird zum Kaysek er, wählet zu Franckfurth/allein von z. Chur- Fürsten/und gekrönet zu Aach. R. 17 A 14. schlagt Friedrichen seinen Neben-Kay¬ ser/und halt ihn gefänglich viel Zeit. Z. i>-. Ludwig von Lylva äussert sich selbst von Hof/wegen eines wohl-aufgesetzten Schrei¬ bens. R- i-oo.Z. 12. Ludwig der Eilsste/ König in Franckreich / bekommt dicj Grafschafft K.c>Miion > und was Gestalten? R. 64. A. 7. Ludwig der Vierzehende/ Unter seinen aller- ersten Unternehmungen wür das kinanß» Westn/oder die Renk- Cammer in gute Ordnung zu bringen. R. N. Z. 9- was Gestalten er sich in dem verhalten? ibicl. Ludwigen des Vierzehenden seine hochge¬ brachte Majestät. R.21. Z. 7.8. wie viel er vom Reich uturpirt. Z.8. 9. seine ^eu- bions-Cammer. Z. to. was er unter die¬ sem bloftn Vorwandt eingenommen, ibich Ehrforcht und Knechtischer Gehorsam fei, ner Vasallen gegen ihm. Z. n. sein krn- öicar und vevis. ibick. Unterdrückung des Parlaments/ und der ewroritat der Prin¬ tzen vom Geblüt. Z. iz. das Lclitt von hak aufgehebt/und damit dcnHu, gonokten den Halß gebrochen, ibicl. wie er in dem Rüßwickischen Frieden die Mir, ten hintergangen. Z. 14. wie unbändig er sich gegen den Pabsilichen Stuhl verhal¬ ten. K IP. was für kropc>licione8 zuwi- der desselben ^uroritäk er cleviciiren hat lassen ? ibicl. Nimmt die Grafschafft Zrvignott weg / und srrekirt den Pabstist cheNdgunrlum. Z. 16. Ludwig der Vierzehende/durch was Mit- tel er ihme die Hochachtung in Europa ge- macht., R- 26. Z. 2. z. woher seine grosse Geld-Summen. Z.4. bedrohet den Krieg der Cron Spanien/ und den Holländischen Staaten wegen des Königs Jacob. Z. p- schützet die Barberinen wider den Pabst. Z. p. von ihm den Fürstenberg/ aber ohne Frucht. Z. 6. hält viel Fürstliche Lxulsn- ten aus. ibicl. Er wate vorhin mit den Mehresten/oder fast allen Potentzen in EtN ropa Mitt. Z. 7. Ludwig der Vierzehende / wie er mit dem Päbstlichen/Keporen-ülex-mcier des vru verfahren. R.27.Z.1-2. wie mit den Ge» Nuesern. Z. z. wie mit Ottomannischen Pforten. Z.4. wie mitDantzig. ibici. wie er die Fürsten von Geblüt gedemülhiger. Z. p. wie mit Spanischen Niederlande Z.6. seine grosse Longui-cen und Siegen/ in spccie die Belagerung zu Namur« ibici» Ursache seines glücklichen Erfolgs. A. 7» 8. wird demKönig zttcxsncirc, verglichen/ und was Gestalten. Z. 9. seine Staats-Gricffe seynd nicht allemal zuläßlich. Z. 10. Luv«»» wider diesen Marschall/ und Ober¬ sten Emitter- in Franckreich/ reget sich eine grosse Empörung / von der Königlichen Mutter / von denen Reichs-Prmtzen/ und schier gesamten Adel. R- Zs. Z» Z» ver, trägt/unO schwägert sich mir dem Nül Kicbieiieu. Z. p. seine grosse Abzah¬ lungen/ Register. lungen / grosse Gewalt und Machc nn Kö¬ nigreich / Hmterschleichung des Cantzler- Amtsrc- Z. 6. l-uyne!- wird wegen seines Hochmuths von Hof verstossen. R. ioo.A 15. ch-^curZi Aufrichtigkeit. R. is.Z.2. I-Xbulks, eine Hertzogin in Böhmen / verhey, rächet sich wunderlich mit einem gemeinen Ackerst Mann. R. 8. Z. 4» 5. rc- M. Hckisvellus. R. s. Z. I. ist ein Lehr- Jünger der jetzigen Statisten. ibicl. I^sclinuZ wirsst sich zu einen Kayser auf in Mesopotamia. R. 14. Z. i. wird vonOb^ Nengro hingerichtet, ibicl. Majestät/ wie schätzbar. R. 21. A 1. was sie ist? Az. ist in allen Louveraicien gleich. Z. 4. drey Eigenschafften der Majestät. Z. s- 6. Majestät / die unmässig ist/ wird verkässt/ und eine Tyrannei) daraus. R.ri.A 17. Majestät ist auch bedingt. R. 22. A 1.2. z.rc. dessen Beyspiel in Engeland. A2. in Dännemarck. Az.In Schweden. Z. 4. in Pohlen. As. mSpamen. Z.6. Majestät wird erhalten auf zweyeeley Wei¬ se. R.2Z. A 1. wie die Majestät Rechten genennet werden, ibicl. deren Theils seynd von den Fürsten unzertrennlich / theils mö¬ gen anderen zugegeben werden, ibicl. Majestät Rechten seynd gegründet in dem alten Testament. R. 2z. Z. und die Va¬ sallen können sich demselben nicht wider¬ setzen. ibici. Majestät'Rechten seynd zwey- erley. Z. 6. Krieg führen / ist eine ke^sls ki-sselt-rris. R. 24. Z. 1. nach dem Bey¬ spiel der Römer. A 2. ingleichen Frieden machen. A z. ebenmässig nach dem Bey¬ spiel der Römer. ibici. kisjelk-rris KeAäie. ist die Gesetze anzuord- nen. R.24. Z. 4-5. I^ajelkscls XeZ^le, ist die Ober-Herrschafft und Regierung der Lander. R. 24. A 6. mehr andere Majestät,Rechten. Z.7. ^Ljettari8 prselicij^ , oder Schutz-Merck. R.2s.Z. r. eine hohe Ankunfft vermehret die Majestät. R. 25.3.2. Irem/der äus¬ serliche Pracht. A 8- die Entfernung. An. nach dem Beyspiel'5iberii. ibici. ein gutes Gerücht von des Fürsten Tugenden. A 1 r. die Lieb der Unterkhanen. Aiz. die Hoch¬ achtung zu Haus und beyFrembden. Z. 14. GroßThacen. Ais. einheimische Ruhe, ibis. grosse Macht zu Land und zur See. Z. 16. Glück in Unternehmungen, ibici. Majestät wird auch durch gelinde Weeg er¬ halten. R. 28. Z. 1. rc. dessen Beyspiel Kayser ^uguitus. ibici. das andere Bey¬ spiel ist Kayser l-eopoicius. A 2. dessen Groß-Tharen. Z.Z4. Majestät Vorzüge die bestehen meistens in vielen Siegen und LonguLten.R*^. A4. rn^jestäk die beleidigt ist. R. z r. durchge¬ hends. der Zorn emes Königs ist ein Vor- bot des Tods. A. i der beleidigten Maje¬ stät ist nicht leicht zu trauen. Z. 2, die Ent¬ fernung ist das beste Mittel. Z. z. 4. die auch des Beleidigers Besienndren zura- then. Z.5. nach Beyspiel des Hcrtzogen von Louillon oder lurenne. Z 8.9- Mayländische Staats-Zerrüttung / nach Ab¬ leibendes Hertzogenstb-ilrpprl^seiL. Z. 17. A 8. " . ^Isrgarers, Lemirsmis vsnica genannt. R. l4.Z-7. , . ^lsrsgrerL in Niederland Regierung. R. 14. Z. 7. klurixe ZmsrtL Grabschrifft. R. 10. A 7. kluximiIjAnu8 der Erste ein Römischer Kay¬ ser/ seine Stärcke und Tapfferkeir noch in der Jugend. R 79- A Zl. besieget zu Worms in öffentlichem KampffemenFran- tzösischen Waghals. »dich desgleichen zu Lützelburg. rc. seme Geschicklichkeit im Tur- niren zu Bruck. A Z2. sein Abendtheuec in Geldern / Arcois / Hennegau / Venlo rc. ibicl. seine Kriege und Helden - TKaren ge¬ gen Franckreich. Az;, seine äusserste Ge¬ fahren. ibicl. Ruhm und Preiß bey aller Welt. Z. »4-Zs. ivlaximiliLni Gefangenschafft. R. 7. Z. 5.6. 7.8.W. semGrosimulh. Z. 9 Lääximinus der Lhracier ein Kaysers-Mörder. R lo.Av. k^sxarin wie er dem Pabst lchbanum VIII. gewonnen. R. Z4»A s* darum der Car¬ dinal i^crongeelfferr. ibicl. klzr-cnn wie er nach dem FrantzZsischenHof kommen. R. z6. A 7. sein Alter. z. seine Llebseeligkeit. Z. 9. und R- Z7. Z 8. wie er solche gleich imAnfang seinerStaats- Bedrenung gezeigt. ibin. wie er seine Ge¬ lehrtheit und stattliche Wiffenschafften zu den Staats-Sachen Äpplicirt.R.z6. Z.io. L4s2Lrins grosse Verfolgung unter Ludwigen demXIil. R.Z7' 3-8. wird von ihm an¬ gesprochen / nach seinem Todt die Vor¬ mundschafft des Cron-Printzens / hernach gewordenen König Ludwigen des XI V. an, zunehmcn. R.Z7. A 8« seine Verweige¬ rung / und hingegen des Königs Beharr¬ lichkeit. Z.9. aber mit schlechtem Erfolg. A io. wird nach dem Tod des Königs vor» der obersten Bedienung ab- und der Bi¬ schoff cle koves eingesetzt. A n. seine er¬ wiesene Srarckmütkigkeir darbey. ibicl. und Ar 2. vermerckl des 6e Vove5 grosse Staats-Fehler / und wird von diesem auf Leib und Leben verfolgt. Mici, darum die Königin den cle öoves abgeschafft / und dis mit ihme incorellitte Fürsten verwiesen, ibicl. Klarin wird von neuen der Cron Franck¬ reich oberster Emitter bestellt. R- ;7.A' seig Eifer zu des Königs und der Cron Auf¬ nehmen; Register nehmen : Seine Mässigkeit. Z. 14. sein Mißtrauen zu den andern. Z. r s. wird verfolgt von lauter hohen Damen, ibicl. aber mit deren wenige Vergnügung, ibicl. Ugrini Groß-Thaten. N.z8. Z 8. wird nichts desto minder von dem karlsmenr aus dem Königreich bannisirt/ seine Güter ein¬ gezogen / und auf seinem Kopfs eine Sum¬ ma gelegt, ibicl. so er aber alles überwun¬ den) und alle seine Feinde zu Schanden ge¬ macht. Z. 9. , üis^rinwie stattlich ersemeSchwestern und Encklein verheyrathet. R-ioo.Z.22. und desPrintz Lonclä darbey habende Bedru¬ cken. ibicl. klecliscoreg des Friedens. R. 99. Z. ro. was sie beobachten sollen ? Z. I2.IZ. M-usthcn seynd nicht gern unterthänig. R- 8. Z» ?. Mmdammsche Aufruhr. R. 82. Z. 7. Kjim'Ksrium in Franckreich wirb beschrieben. R-zx.Z.7- Mrnsterlsche Aufruhr. R.82. Z. 6. Mlßrrauen gegen einer erzürnten Herr¬ schafft ist kein s'aster. R.Zl.Z.6. nachdem Bevfpieldes ^urenne. Z.8.9- Mißtrauen ist offLbeffer als trauen. R.96. Z. I. ^lexsn6er der König in Syrien hat es erfahren mit seinem Schaden. Z. 2. Mißtrauen ist der Zeit zu einer Noth-Tu- gend worden. R.96.I.?. dessen Wür- ckungen. Z.4. s- in wahrender und gleicher Gefahr ist besser zu trauen / als das Mi߬ trauen zu zeigen. ibicl. nach dem Beylpiel älptronsen Königs in Legion, ibicl. Mrßrrauen aus puren Verdacht ist betrüg- lich / unzulaßlich. R. 96- 3- 6. nach dem Beyspiel. ibicl. wem ein Fürst Mißtrauen soll. R.96.Z.7.8-9-ro.rc. Mißtrauen zwischen denen Fürsten / beson¬ ders zwischen Ludwigen dem Xl. und Carl dem Kühnen / Herzogen von Burgund. R.52.Z.Z. Mitteln die Aufruhren zudampffen- R.8;. Z. z. erstens die Gefahr zu erkennen, ibicl. und Z. 4. s. auch derselben blosse Vorbe¬ deutung. Z. 6. zweitens der Ausruhc stracks vorzubiegen. Z. 9. rc. Gegenwart des Lands-Fürsten / oder des obersten Be¬ fehlshaber. Z. - 2. rc. Vierdrens allgemei¬ ne Vergebung der Schuld. Z. 14. rc. Fünfflens / Besanfftigung der Gemächer. Z. 17. i8- rc. Sechliens/ der Aufrührer Trennung Z. 22 Siebendens / deren gahe Hinrichcung. Z. 26. rvlongrcnm oder Ober - Herrschafft / was es ist? R->Z-7. allgemeine und besondere, idicl. ^lonsrekie der Assyrier war die erste: Hatte den Sitz theils m Babylon / cheiis in Nini¬ ve. R» 9. Z. 8. Ximrocl ihr erster nsrcb. ibicl. wie lang sie gewahret, ibicl. man zweiffelt/ ob sie mit 5arci3N3pc>lo ver¬ gangen. Z. 9. ^ionsrckie der Perser und Meder. R. 9. Z. co. von wem solche aufgerichtct. ibicl. der¬ selben grosser Reichthum. Z. c c. hatte al¬ lein einen Ober Herrscher, ibicl. Monarchie der Griechen/warum sie die ertze- ne benahmset. R.9. Z. i z. derselben Ur¬ heber ^lexancler. Z. 14. sein Glück mit kleiner Mannschaffr. ibicl. sein Zug in Orient. Z. is. sein Leid über des Osrius Untergang, ibicl. Straff deren/die daran schuldig waren, ibicl. diese b/lonsrckie ist Mit ^lexsncler erloschen, ibicl. klonarcbie der Römer/und dero Ursprung/ Aufnehmen/rc. R. 9. Z. 16. Aenderung. Z. 17. Untergang, ibiö. warum sie die eiserne genannt war. Z.r8. ihre Weit¬ schafft. ibicl. wie lang sie gewahret, ibicl. K4or>ärcbie oder die eigenmächtige Herc- schafft wird allen andern vorgezogen. Z. 20. Monarchische Herrschafft ist die beste. R.9- durchgehendö.undZ.7. Iclonrsubon wird vom Cardinal K-ickielieu eingenommen. R-zs.Z. 19. IclontLermischeAusruhr. R.82.Z.6. Munstenschc/ siehe Minsiettsche. ^^buckoclonosors Traum von den vier Xlonsrckien. R- 9. Z. 4. vergisst aber darauf, ibicl. will seine Wahrsager um¬ bringen/und warum? ibicl. Klaclsüi des hohen Verraths schuldig. R. 1. Z. rc>. seine grobe Verbrechen, ibicl. Narur / wohin sie zielet. R- 8- Z- 2. Narur der Spanier / und der Frantzosen. R- 49-Z. 2. Nerv. R.;9'Z.n. lTlerd - Etffer der Kriegs - Officier verderbt den Krieg. R.79. Z.az. daher die grosse Viederlag inHungarn unter König lbarlis- lLobey Vgrns. idicl. Neidhard/ der Königin in Spanien Beicht- Vatter- R. 82.Z. 26. V0N ^usn cle/^u- ttn'L verfolgt. Z. 27. gibt auf sein Beicht- Vatter-Amt. Z. 28. wird Hof-raumig. ibicl. hernach zum Oarclin^lac befördert / und würcklicher Spanischer Botschaffter zu Rom. ibicl. hlepomurenliz Joanne; ein Thum-Herr ZU Prag / wird ein Märtyrer / und warum ? R. 20. Z. 4. wird als ein Heiliger GOrtes aus eignem innerlichen Antrieb des Volcks geehret. ibicl. leuchtet mit Wunderchaten. ibi6. HIero widerstehet dec ^Arippinee Herrsch¬ sucht und gefährlichen Anschlägen. R. 12. Z.6. er lässt sie hinrichten, ibicl. seine Freud darüber, ibicl. entschuldiget die Mordthat vor dem Römischen Rach. R- 12. Z. 7» die Entschuldigung wurde von dem Römi¬ schen Rarh genehm gehalten, ibicl. Nette Register^ Nene Lehren seynd verdachtig.^R. 4Z. 3'2. seynd in alten Ketzereyen gegründet, Z. z. untereinander nicht gleichglaubig. 3-4 5- Neue Lehren/was Gestalten Kayser TTrco- Noüu? sie abgeschafft. R.4Z-3-H . Nettglerrgkelr in der Regierung hak schlech¬ ten Ausgang- R. 16. Z. 4. bgeurrsleN vermessen sich beyden kriegenden Partheyen. §5. Z. 18- 19» forderist mächtigen Herren. Z. 20. der die bleu- rrrrlitäc begehrt/ und nicht den Beystand/ ist ihm nicht zu glauben. R- 6s. Z was bey der ^eucralität zu bedencken.Z.2i« 22.2Z.rc. k^eurrMat soll die Waffen nie abziehen. 3-rH . kseucraissien seynd dreyerley. Rede. bs° Z. 17. . , ^eucralitäk wird VöM^lactilsveilo eingekä- . then. R. 64.3.5. ^eu crslirär und ihre Haupt-Ursachen. R. 65» Z. 14. r6. .... chiicolzus Oisconus ein geiler Ketzer. R- 4l' Nsrdrsche Fürsten exclsmiren wider ihre /Gürten. R-L2.Z.-7. R.64 Z. i2. Nsrh ist der beste Rathgeber. R. 79» 3- 9» ^^Brist?errsthaffr oder die 8ouversinitat wird beschrieben. R 22.3.15. bestehet Nicht in Vielheit der Länder/sondern in den Gewalt über dieselbe- Z. 16. gute VerständnUs mit den Reichs - Standen ist der Oberherrschafft nichts im Weeg. Z. 17.18. . . . . . Ob6en3tu8 Kaysers ^urelisni Kriegs-Obri- ste. R. 14. Z. 1. bringt die Römische Sach zurecht, mm. wird Kayser mit Wissen des Römischen Raths. Z. L. ist auf einer Schweins - Jagd von seinem Bruder er¬ stochen. ibici. sein Sohn ttsroclisnuz wird ansgcruffcn vor dem Reichöfolger ist ^siaUNd/>kricJ. Z.2. . . , chber-Herrschaffr in Franckreich / wie sol¬ che in sich sechsten seyn soll / wird beschrie¬ ben. R.22.Z. 18. besondere Frag ob ein Lehen massiger Fürst Souverän seyn kan. Z. 21. wird entschieden. Z. 22.2Z.rc. HesterreiMffche tNUde/ in in Abstraffung der Bürger zu Brugg in Flandern. R. 8 z« Desterrercbiscbett Erß-Hauses Herkommem R-2s.Z.z. ist das älteste, ibici. dasAl- lerböchste / das Allmächtigste. Z. 4. das Alleredleste- Z. s« dasAlIerstarckeste.3.6. das dem Römischen Reich unständigste. 3-7' » Ofen wird vom Kayser t-eopolcl erobert. oder Ungleichheits-Eifer. R. 87- Z.9. was solcher sey? ib>6. /lcrilkocelis Meynung von demselben. 3- l'- Ostrscilmus soll mässig und behutsam ge¬ braucht werden- R. 87. 3-iZ- als es er¬ hellet aus des Hlcchiskjs!» Beyspiel. ibici. iOccocLri Krieg Mit Kaysed Rudolphen dem Ersten. R.zo. 3-r- O^oni^Verrätherey wider den Kayser Ogi- bi, und dessen baldiger Untergang. R- io. 3- Z- v. ^Ibssens Ober - Herrschafft ist Universal und allgemein. R-9.Z.7- kGg-;, was vor eine Göttin sie sey? R. 97. . Z-2. kalmg^ova unter was vor einem Vorwand es von den Venedigern aufgebaur worden- R. 61.3.6. Paris wie es erhalten worden- R. 6. Z. z. ksGnnenr in Londen wird von dem Cromwell gereuschet. R. 19 3-4-5-6.rc. endlich un¬ terdrückt. 3-9- pairheyrsche Äbtheilüng Heinrichen des IV. Königs in Franckreich / der Christli¬ chen Reiche und Staaten in LuropL.R.95. Z 7.8.9 rc- . pat rheynchkert / was solche ist. R. 64.3.1. sie ist mehr im Schwung als die ken-c, -.li- lat. Z. 2. dessen Beysp,-l in dem Sckwe- düchen Krieg wider Poblen. ibici. Item/ in dem Staatischen mir Franckreich. 3 Z- des Kaysers l-eopolaj mit dem Drucken. 3'4- . . parrheylichkeir ist ein Anzeigen der Groß, müthigkeit. R. 64.3.7. parcheyllchkeir / was bey Annehmung der¬ selben zu bedrucken / und zu thun. R. 64. .. 3-8-9-to- Penelope wird mit einem Haupt, losen König¬ reich verglichen. R. 17.3.7- ?erü ein grosses Königreich in America, samt ihrem letzten König / ergibt sich an die CroN Spanien. R- 49- 3- 8- wie man darin¬ nen verfahren / und den König hingerich- ter. ibiä. und 3.9. Verweiß auf dem da¬ maligen Spanischen Statthalter. 3 -c». Phü-vp der Andere König in Spanien / wie er sich gegen dem Vmedischen GiOndtcn verhalten. R. 55-3-8« feine gekhane Erklä¬ rung an andere Höf. ibici. kbiüppi des Arabers Hintei list wider Oor- clianum. R-10.3 5s pirenaisshcr Fneden/wie er vor dieFran- tzosen vortkäglich geschloffen wurde. R. 99. . 3- 's-. k/i rln blutiger Sieg- R.97-3- rt- plütirarus ein Tyrann / wie er sich zu einem König der ^rbonienser leL-rim rt. R. ai. .3-9- Pilo und ?l-inrins aus Befehl Kaysers Tüde¬ rn , stellen dem Oerwgnico nach. R. 85. Z. 12. IZ. bringen ihn gar um das Leben. Z. 15. dem Pilo wird es übel vergolten. 3-16. Tx P k poerett- Register. Urtiers- Freiherr. R. 21. Z. is. R. ss.Z-n» wird vom Pabst lonocenrio aufgehebt- ibiä. vom Königin Franck- reich mit allem Ernst mrmurenirt. R. 2i.Z.i6. bevorderist durch den l-a var- 6in, welchen aber der Pabst in öffent¬ lichen KirchemBann gelegt. ibiä. und M. ss. Z.n. chHrartters Freyheik «st eine öffentliche Aer- gernus. R. ss. Z. und prscencllrt doch solche der allerchristlichsteKönig an dem allerheiligsten Vatter- Z. r 2.1 z. Poecen-Scpertz gefährlich. R» 9^ Z. 4. s. 6. 7. pol^crsres derGluckseeligste und Unglucksee- ligste. R.89.Z-4- pol^äeces ein pottbumu; König dec l.aceciT- monier. R- i s.Z. 2. kovnice? Herrsch-Seuffzer.R. 17. Z.7. kolirische Kranckheiten woher sie entstehen? R.8Z.Z.2. polnische Reichs - Wahl. R. '6. Z. wird verlängert. ibi6. Radzivil gibt einen Anschlag auf einen karriolen / und ist er¬ wählt worden Michael Loribur. ibict. pompeju--des Grossen unmässiges Glück und Rcgterung ist die Seele einer Gemeinde, Untergang. R.9s-Z»i9- Pracht Königs Cyri, und der^-bylLner Kö¬ nigs. R.as.Z. 8- pcachrige Gcbaue in Spanien und Franck, . reich. R.2s.Z. 10. Philippsburg erobert Kayser l.eopoI6, im Angesicht des Marschalls 60 t.oxcnl>ourZ. R. zo- Z. Z- des Königs von Franckreich Stichwort darüben/an des l_uxenbourZs Gemahlin. ibM. primislaus aus einem Ackersmann Hertzog m Böhmen. R. 8. Z.4.rc. pnntz Wilhelm von Fürstenberg wird gefan- gen zu Cölln. R. ss. Z. 10. darum viel Wesens zwischen denen Potentaten ge¬ wesen / und wie alles erörtert worden, ibiä. printz der sich seiner Hoheit nicht hoch achtet. R.20.Z.8. priuli ein Venedischer Raths-Herr zeigt die Kunst an / wie man grosse Schulden in we¬ nig Jahren zahlen kan. R.sl.Z.6. krorettion oder Fürsten - Schutz. R. 67. durchgehends. Dessen Würckung. Z. r. Italienische Fürsten nehmen den Frantzö- sischen Schutz an/ wider den Pabst)ulium. Z. L. die Florentiner des Königs von Klea- pel. ibi6. Ursachen / warum man fremb- den Schutz nichtannehmen soll. §.3.4.5. R-agoz-x des altern Verbrechen und Begna¬ digung. R.r.Z.ra. Rarhschtagc / ob sie schon gut ftynd / gewin¬ nen doch offt schlechten Ausgang. R 34« Z. i. guter Rath ist einem Regenten hoch vonnöchen. Z. 12. Ksris!au8 wird von x^cnceslao dem From¬ men wunderlich überwunden. R-8.Z. rs« wird getaufft. Z. r6. Reichrhumen einzusammlen / ob es sich ei- nemFürsten gezieme? R. so. Z. r. des kos- liäonü und ^/cur^i Meinung. Z. 2. Ur¬ sachen/warum solche zu suchen?Z. z. R. 8?- Z. r. Regenten brauchen vieler Hülffe. R. roo. Z. 2. Regeminm Spanien / wird von dem Von suan von ^ulkria sehr angefochten- R- 82. Z. 26.27. re. Einer bösen Regierung abentheuerliche Fi¬ guren. R. ?. Z. 6. Reichard aus Engeland / wird Römgchee Kayser. R- n- Z- 14- werden darum dis Churfürsten mit Geld bestochen, «bicl. sein schlechter Ausgang, ikicl. Reichs-Srättde haben keine Macht / Krieg zu führen / ohne des Kaysers Bewilligung. R.74.Z.2. Legale in Franckreich/ was es ist ? Rar. Z. Is. wird vom Pabst Innocencio be¬ stritten. ibich aber mit schlechtem LtkeÄ. Z. Religion/ ist eines jeden Staats Grundfeste. R.48.Z. 1.2. Religion der Heyden / warum solche von GOtt gesegnet worden? R48.Z. 2. 3. Relrgrons-Rranckhetr ist die gefährlichste. R-48. Z.4. Religion soll mit ungerechten Mitteln nicht befördert werden. R-4-8.Z. i« Relrgions-Sache ist mit der Staats-Ange» legmheir verknüpffet. R.74-Z-". Retchs-ir.ec:ess kriclerlcl des Kaysers wegen der Religion ist vertuscht. R. 74» Z. ra. wes Inhalts war er? ibiä. Reltglons-Freyheir/ und ihr Vorwandt. R 40. Z. i. wie starck sie gehandhabet wird in Deutschland, lbicl. ist aber nur ei¬ ne. Z.2. Rcl>gio,rs-Verrrag in dem Römischen Reich/ was er vermag? R. 40. Z. z. dessen sich alle Secten nicht betragen können. 8- 4- 6- Religions-Frieden hat zwey Würckungen. R. 40. Z. /. unter dessen Vorwandt ist die Kirchen GOtres beraubt der schönesten Bisthümer und Güter. Z. 6. der Calvin«- schen Sect unerträgliches Beginnen. Z. 7, 8k < 2 , ^oyiniicyin onreg. oranZes, und andern mehr. «diu. Register. Religions-Vokrvandc/ was Unwesens hat es nicht verursachet in Franckreich? R. 40. Z. r r. was bey alten Zeiten vor iroja. Z- ir. Rellgions - V7euerung soll nie gestattet werden/ auch aus Politischen Ursachen. R.40.Z.D. Religionen/ die neu aufkommen seynd/ Un¬ gewißheit. R. 42. Z. r. dessen Ursachen. Z. 2. z. 4. s. 6.7.8.9. und nichts desto minder/so vielNordischeCronen und Staa¬ ten steissen sich daran/ und mögen sie lei¬ den. R 42. Z. n. Relrgionö-Gewlsiheit. R.4Z. Z- r. wird bewähret durch die Beharrlichkeit/gleich¬ förmige Lehr/Altcrthum rc. Z. rz. Religion / die Römisch Catholisch ist/ ihre Gewißheit. R 4z. Z. 2. z. 4.5. Kennzei¬ chen ihrer Warheit. ibicl. und Z- 6. ist so gar durch einen Assen vor dem grossen klogol bewahret worden. R. 41.3.2.3. Religionen oder Glaubens-Seccem wie viel deren vor Lulheri und Calvini Ankunfft in würcklichen kxer-cicio und Schwung ge¬ wesen. R-4Z-Z-;- Reiigions-Gewlstheie wird bewahret durch Wunder-Thaten. R-4Z-Z. 7. deren eine unzehliche Zahl ist in der Römischen Ca- rholischen Religion ist. ibi6. und Z.8.9. Religion muß nur eine seyn. R.4s. Z. 9- Religion der Römischen Carholischen/ was sie enthalt. R. 44- durchgehends. Ihre Bekandtnuß wegen der H. Schrifft/ we¬ gen des Pabsten / wegen dec Kirchen/ we¬ gen Verehrung der Bilder/wegen Recht¬ fertigung / wegen der HH. Sacramenren. Z. 4. wegen Nieffung unter einer Gestalt. Z. s. wegen des H. Meß-Opfferö/ wegen des Lksracter-s in der Tauf/ Firmung und Priester-Weyhe. Wegen Verehrung der übergebenedeyren Mutter GOtres/ und der HH. GOtres / wegen des Fegfeuers/und Gebets vor die Abgestorbene / wegen des Ablaß. Z. 6. Religion derkroreüicenden/ wie solche in ihrer Haupt - Lehr ungegründet ist wegen der Römischen Catholischen. R- 47- Z. r. 2.3.4. Zwispalc zwischen den krocett.ren- den selbst. Z s. 6.7.8-9- Rechnung ohne desWirthen. R.ss. Z. i. 2. 3. 4. s- rc. durch einen ^poiogum ent- worffen- ibicl. dessen Beyspiel Ludwig der Eilffke/König in Franckreich. Z.3.4. deß- gleichen Heinrich VerVrerdte. Z.s. 6.7.8. Römische Aufruhr. R-8Z.Z ro. wie solche vermittelt worden- ibiö. Römischen Reichs Zerrüttung und muhsee- liger tLtand. R-11. Z r s. r 6. Römisches Reich/ begehret sotspbum den Ersten zum Rcichsfolger. R-1 s- 3-6/ Römisches Reich/ ob zwar Wahl-mässig ist/ hat dock denen Kayserlichen Prmtzen/ falls sie zur Regierung tauglich waren/ den Zu¬ tritt zum R 'ichs-Stuhl nicht leicht versa¬ get. R-17. Z -o. Römisches Reich wird zwey hauptig unte( Kayser Ludwigen/ und Friedrichen. R- !7- Z> 14- Römische R-epublic, wie sie gewachsen. R r8 3 3- K.lckieiieu, des Cardinals Staats-Bedie¬ nung. RZs- durchgehends wird von Lä- rkarina ^leclice? jUM geheimen Staats- Lecrecario erkieset/ aber bald davon ent¬ setzt und verwiesen. Z. I. seine Gedulk uns Bescheidenheit. Z 2. wird vom König zu¬ ruck beruffen / und vermittelt -rosss Zwistigkeiten zwischen den König und deö Königlichen Murrer zweymal. Z. 3., 4- wie/und mit was Listigk.ic. ibim vertragt sich mit des Königs Obersten Sraars- kliniüei-, den Marschall/ l-n/ne;, Ui d de¬ ren beyden widrige Abziehlrmgen. Z 5. Ec beschwägert sich mir ihme. ibicl. nach dessen Todt bekommt Kcbielieu das Ober¬ ste Umitterium dec Cron Franckreich/ samt den Cardinals-Hut. Z 7 ftin auf¬ richtiges Verhalten- ibicl. dcnenOesterrei- chischen und Spanischen?ro8>rcuen wars allemal hinderlich und aussätzig. R. Zs. Z 8- besonders in Verhcyca-hung der Spanischen lnts rin an den Cron Prim tzen in Engeland. ibicl. har das km-, tz- und Cammer - Wesen eingerichtet / und darbey all in die Straff n der eigennützi¬ gen Cammer - Listen - di eyzehen M'll.on em- aebrachr. ibicl. ,eine kluge Vermittlungen. Z 9. untersucht des K mgachen Bruders Schwührigkeiren und voryabende Aende- rung.n. Z. ic>. nlmmr sine Hoff- Leurhe in Verhagr. ibicl. wad von oem Königli¬ chen Bruder grartlam verfolgt, ibm. be¬ kommt hingegen vom König die Leibs Wacht/ grossen Reichrhum/Hochachtung rc. Z. n. wird in bemk/luMeno bestäti¬ get. Z. i2. richtet ein die (^omwercien. ldict. seine Klugheit in Kriegs - Sachen. Z. 13- bevorab in der Belagerung det Haupt - Festung und Stadt Ko^beil. Z. is. darbey er Wunder - Thmen ge¬ zeigt. ibicl. und hat selbige erobert auf Gnad und Ungnad. ibicl. nachgehends alle Ketzer abgeschafft / und die Carholi- sche cingeführet. Z. -6. seine Ehren-Inn- schrifft. Z.17. Kicbiellcu ist ein Urheber des Frantzösischm Aufnehmens/ und wie? R. zs. Z. r8.19» leidet offt Verfolgung, ibicl. seine Groß- Thaten werden kürtzlich angeführet. Z.20. Rißwickisthe Frieden hat übel ausgeschla¬ gen. R.6Z.Z.12. x.omulus, wie er das Ansehen bekomme^ R-s.Z-r- Komulu8, warum er sich in den Morast ge¬ stürmt. R. 8. Z. 8. Xxx x 2 , LyebeU Register. Lockeil, die Haupt-Stadt der Hugonorren/ und ein Nest aller Kctzereyen. R. zs- Z.iz. wird belagert. ibicl. ihre Hartnäckigkeit. ib:L des Commendanrcn relölure Ent¬ schliessung, Z. i s. ist erobert von dem un¬ vergleichlichen Kiokielieu, aber mit gros¬ sem Leid vieler Europäischen Potentzen. Z. itz. General Soinol» hat darum steh sehr bekümmert, ibicl. Ruhe der Benachbarten/ solle dis Abzieh- lung seyn aller Bündnussen. R. 65. Z.z. Luäolpkl, Hertzogen in Schwaben wehe, müthige Bekanntnuß. N.22.Aas. Luäolpd der Erste / Römischer Kayser/ kommt aus der Gefahr durch einen Hoff- Narren. R.7- Z- *7. 18. rc. seine Siegs wider einen Grafen von Regenspurg- Z. 19. ' (d^Iomons Verblendung. R. I.Z.2. E^Laluülus war ein stattlicher Staats-Mm- üer. R-ZS.Z.I- LarclLnspMi Untergang. R.9.Z.8. Scipio, was Gestalten er ihme ein Ansehen gemacht. R.6. Z.z. Let'ottrez, ein König in Egypten/ttiumphiret/ und wird zugleich der Unbeständigkeit des Glücks erinnert. R-89.Z.Z- Lebsltiani, Königs in Portugall Untergang. R. 64. Z.9. Schwäbischer Bund. R. 61. Z. 5. Schergen mit der Maaß/ ist erlaubt. R. 94- Z- 9- Schertz-grosser Potentaten. Z. io. Schertz Kaysers l so. Z. ir. ist löblich an einem Fürsten. R.6. Z. 12. Lpina, ein Cardinal und vornehmer klini- ifel- der Cron Spanien / wird durch Arg¬ list der andernMnittera gestürtzet. R-ios. Z. ^5. Scachel-Reden der hohen Regenten/ bewe¬ gen zur Aufruhr. R.82. Z. z. dessen zwey Beyspiele. ibicl. Grellett/verstellen/ ist der Statisten beweg¬ teste Kunst. R. 84. Z. i. doch der unter¬ ste tzheil der wahren Klugheit. ibicl. hat dreh Staffeln. Z. 2. z. 4. s. die letzte ist die Lasterhaffte. Z. s. daraus keine Ge- wonheit zu machen. ibi6. dessen Beyspiel Tiberius. R. 8s. Z. r. L. wie listiglich er der Rathsherren Meinungen ausgefor- schet. Z. z. Er machte Oecmsnicum zu einen Bürgermeister / damit er ihn von den Legionen/die ihn/ als wahren Er- den des Kaysers äußulki.zum Kayser auf- werffen wollten / hinweg brachte. Z. 4. sein Eisser mit Qermsnico. Z. 6- wie verstellt er zu den Kayserthum kommen. Z. 7. Er brauchte sich dec Gesetze zum Vorwandt seiner Tyrannei- und Geitzes» A. 8. 9. wie er stch gegen den Qermani- . cum verstellt gehalten? Z. ic>. n. was Gestalten er ihn zu verderben gesucht, ibicl. und Z. iL. durch deN kito und PIsnLmsm. Z. iz- so auch meisterlich ihm angangen. Z. Is. darüber sein verstelltes Leid. Z. r6. schiebt die Schuld auf den Pilo. ibicl. dessen heimliche Hinrichtung, ibicl. laciri Urtheil darüber. ibi6. Stellens / Verstellens anderes Beyspiel/ der grosse Hof-Mann 8ejLnu5. R. 86. seine Natur und hohe Abzielungen. A r. wie er den Kayserlichen Printzen / den vrulum , hintergangen. Z. 2. setzt sich- über des Oormsnici hinterlassene Printzcn/ als gewisse Reichs - Folger. Z. z. was Gestalten? ibia. und Z. 6. bringt bey /Vgrippina, des OermLnic-i Wittib / den Kayser ^iberium in Verdacht. Z.4. be¬ redet den Kayser/ daß er von Rom hinweg gezogen. Z.s. zu was Ende? ibicl. bringt aus vom kiberio eine Klage bey offenili- chem Reichs-Rath wider ^grippmam, und ihre Printzen. Z. 6. hingegen verhin¬ derte die Umfrage und den Rath-Schluß Junius li.Miicu8 zu grossem Nachlheil Lesanl. Z. 7. 8e>snu8 hetzte abermahlen den Kayser wider den Römischen Rath/ HzrippinLm und ihre Printzen. Z. 8. der Kayser gehet in sich / und entschliesset sich / den 8sjanum zu stürtzen / mit listiger Gegenstellung und Verstellung / so ihm auch angegangen. Z. 8. Gramm-Folge im Regiment ist die älteste und gebräuchlichste. R. is. Z. r. ist GOtt gefällig, ibicl. Gramm-Folge ist gewiß. R-r s. Z.2. er, halt die Hochachtung des Hauses. R. i6.A.2. ihre gute Würckungen. Z.s. Straffen GOrres. N. 6z. Z. 4-als durch den Wüterich H-rulam geschehen- ibi6. Graars-Aendernng ist allezeit gefährlich/ und arger als eine kleine Tyrannei). R. 8. Z. 2r. wird bewahrt durch ein Beyspiel. Z» 22.2 z. Graars-Grrfflcm wie und wann es zu Le¬ brauchen. R.6. Z.9. IO. II. Graars - Grrfftem / böse und gute. R 2^ Z. i. solche zu wissen ist unverbotten ivicl. was sie seynd ? Z.2. derm etliche. R- s- - Z-1. Graars - Griffe gegen denen Ünterchnnen. R. 6. Z, 6. dessenBeyspiel pbMpp der An¬ dere. ibicl. Graars - ^irrgherc / wieweit sie erlaube R.s.Z.z. Sraars - Gr,ffl-in / die zuläßlich seynd. R §» Z.I.2.Z.4. re. Graars-?»chrcn / die Kayser Carl der IV- seinem Sohn X^encezlsus. aw Reichs- Folgern / auf dem Todt - Vecr fmgchal- ren / und wie dieser jenem nachkommen- N.20. Z.z. Graaristcn Abzahlung bey aufrichtung der Bündnussen. R»6s.Z,2.z. Sraaristen Streikt wegcit etlicher alter und neuen Kriegs-Thaten. R. 74« Z 2s. rc. Graars - Mniker. R. Z4. durchgehends- an dessen rechter Wahl erwindec viel. Z- 2. z- der Staats- t^iniUer sollen nicht viel seyn. Z. z. 4- einer/ zwei) oder drey aufs höchste. Z.s. 6-9. bevorab bey Fürsten von schwachen Verstand. Z. 7. Staats- KlinitterS gute Würckungen. Z. 8. Sraars-Klimlker soll von aller Sckmeichs lerey sich fern halten. R z s. Z. dessen Mahlung wie sie geschehen soll. R. z6» Z.I.2.Z.4.6. Graars-^im'liri taugen nicht alle zu aller¬ hand Geschafften. R.z6. Z.4. Oberste Graars-I^Iinitter muß Universal seyn. R.;6. Z.s. sein Herkommen wird nicht beobachtet/sondern allein seine Taug¬ lichkeit. Z. 6. desgleichen nicht die Na¬ tion. Z 7. seine Eigenschaffken. ibicl. des¬ sen Alcer. Z.8. dessen Verhalten soll mehr bescheiden alo hitzig seyn. Z- 9. braucht keine grosse Gelehrtigkeit/ sondern ein gu- Lxx le Z reS Register. kes Naturell. Z. io. auch eine grosse Er¬ fahrenheit. Z. i r. Mittel und Weeg zu dem obersten Klinilleno zu gelangen. R. 37. Z. i. 2.3.4. Starčke des Gemüths wird' an einem Staats - .^miker erfor¬ dert. Z. 6- in was solche bestehet, ikicl. aus dieser entspringt die Treue. Z.7. die Massigkeit. Z.14. ein gescheides Mi߬ trauen. Z. i s. Zweytens die Staats- Klugheit. R- 19.Z. 1. ihre Würckungen insgemein. Z. 2. z. 4. ihre ^arciculsr- Griffe. Z. 5.6.7.8.9.^. Graars-k^imlter soll sich offt erforschen nach seinen und frembden Beyspielen- R. 39. Z. 14. wie er sich im Rathschlagen und Vollziehen zu verhalten. Z. is. wie in Re¬ den und Gebärden ? Z. 16. wie in der Verschlagenheit/ und auffer-ordentlichen Grifflein. Z. 18. Sraars - ^iinilkers wahre Kennzeichen. R' 39- 3-17- L^mparkis oder geheime Sehnung. R. 120. Z. i. beförderst bey denen Fürsten gegen ihren Hof-Herren, ibiö. T- I'ämerisns Groß-Tbaten. R. 68. Z.8. besieget den ksi»rerd. Z.9. ranAli»ner verliehren durch frembdeHülffdie Freyheit. R- 78. Z. io. 1°euc-r eine Jllyrische Königin/Hat die Römi¬ sche Gesandten hinrichten lassen. R. sz.Z.7. warum? idict. Teursthe verhassen von Natur die Verrathe- rey. R.69.Z.8. liberius wie er sein Ansehen erhalten. R. 6. 3'4- Türcktscbe Rrrege-Zuchr. R.76.Z. f. in was solche bestehet. Z. 6. und w»e solche nach und nach verfallen? Min. Tüccken Aufnehmen und grosses Glück ver¬ ursacht der Christen Fahrlässigkeit. R.66. 3* 3.4. Tollkühnheit. R. 79. Z. 8. Treue und Verschwiegenheit. R- 74. Z. 9. Lrcumeinendc Einfalt- R7. Z. r.2.ec. Der Treue ihre Vollkommenheit henckt nicht an der Persohn. R-7.3.1. lulliL Grausamkeit. R. 12. Z. 12. Tycan,»ey. R 18. durchgehends, von die¬ ser zu schreiben ist nichts unebnes. Z. 1. Tyrannen war bey dem Heydenthum löb¬ lich. 3-deren Ursprung, ibici. wie sol¬ che unlöblich worden. Z.4. woher Tyran¬ nen und Tyranneyen entstehen. Z. s. 6. eines Tyrannens Abbildung. 3.7.8, Ge¬ fahr. 'diel. Tyrannische Tharen. R. '8. Z.8. Abzie¬ lungen. Z. 9. Mittel Z. ro. Ausgang. 3. n. Ob ein Tyrann umzubringen? R> 20. Z. i.rc. Unterscheid der Tyranney. ibiä. em Tyrann soll sich nicht verhaft machen, ikicl. Z. 7. an einem Tyrann ist sich nicht leicht zu vergreisten. Z.9. V» X/'^ierlanusderKavser/von denen Persia- nern geschlagen. R. 14.3.1. entsetzt ihn Obclenstus. ibicl. Vasi-ll kan sich wider seine Herrschafft nie ver¬ pflichten. R. 3s. 3-11. dessen ein herrliches Beyspielder Esrciingl 8.icbielieu. ibi6. Vasallen hangen sich gern an die Königliche Verwandten / wider dem König. R. 3/. Z. 9. S. Veit Arm/ kommt aus Franckreich ins Teutschland / und wird dem Heil, ^cn- ceslao vom Kayser Heinrich geschenckt. R. 6.Z. 18. Venerianer werden bey ^ipslra in Grund geschlagen. R 6i.Z.9. wie sie sich erholt haben. R-Sr.Z.s. Venerianer treffen die ^Ilisnr mit dem Kay¬ ser. R»64> mit was Lonciirionen. ibicl. Venerianer werden von den Türcken an dem Fluß l.ilonro geschlagen / und warum; R. 19-3.21. Verbitterung zwischen dem Kayser Klsxl- mllisn und der Venedischen l^epublle. R. s6.Z.n. Verhindern ein allzu grosses Wachsthum» R.6.Z. s. Vermehrung der Rent -Cammer. R.so. Zu. Vermessener Marschall. R. S3. durchge¬ hends. Vernunftr in einem Fürsten. R.6.Z. 14. Verrärhercy wird übel bezahlt. R. 66. 3. 6. Verrärherey des Campo 8aüo, widerCarl von Vurgund. R. 69. Z. 7. z. Verschwiegenhett. R.38. Z.4. item/ R. 84. Z. 2. z. der solche haben will / solle sich mit Schmeichlern / Gleißnern/ und Aus¬ spähern nicht gemein machen. R. 3 8. A s- Verschimpffungen werden scharff gerochen. R.74- 3-23. Verschwäryung. R.s 3.2. Versprechen /wiees zu halten. R.9Z.Z. r.' 2. 3. rc. nach dem Bepspiel Kaysers 3-14. Verfrellung der Fürsten ist denen Vasallen gefährlich. R. 31.3-2- Verwaltung der Rent -Cammer. R. si. Z. 7. liegt alles daran, idm. die Regen¬ ten Register. ten selbst sollen ein gutes Aug darauf haben- ibici. Verwendungen und Trennungen der Lan, der seynd zuwider der 8ou versini'tät. R 22. Z. 18. ist fast in allen Königreichen einge¬ stellt. Z.LO. dessen Beyspiel Franckreich/ Schweden. ibi6. die verwendte Cron- Güter werden in Schweden mit grossem Ernst re6ucirt. Z.ro. Vireüi grausame Freud, R. lo.Z.f. Ulefcld/ Reichs-Hofmeister in Dännemarck. R. Ivo. Z. IO. seine l^rsLtiguen in der Wahl Friedrichs I V. / Hochmuth / Flucht/ Begnadigung / Widersetzung der erblichen Regierung / Schuld des hohen Verrathö/ (^onclemnirung. alles unter der Zahl IO. Ulysses, wie und warum er von Humero ge¬ lobet? R.zs.Z. n. Eneinigkelr der Mit-Eifferer wahret solang/ biß daß einer alles bekommt. R- 9« Z« 2. wird bewahrer mir Beyspielen. >biu. Ungerechngkeir und Unvorsichtigkeit min¬ dern sehr die Hochachtung in einem Regen, ten. R.2s.Z. ir. Ungewißheit des Kriegs-AusgangS. R-79» Z. 2. Ungerechte?rs(liquen der Frantzosen/wider dem Kayser zu Lonlisnrinopel, zu Rom/ und anderwärtig rc. R- 7«. Z- 16. Ungerechter Rrteg. R. 71. durchgehends. Fürsten / als Urheber des Kriegs / seynd al¬ les Ungemachs Ursach. Z-2.z.4-s.6. und haben darum eine schwehre Verantwor¬ tung. Ungerechten Kriegs Beyspiel. R-7Z. durchgehends. Unparrhevligketr. R- 6z. durchgehends.' was diese ist ? Z. 2. Ursachen / warum sie anzunehmen. 8-Z-4-5-6. unglückseeliges Beyspiel per Unpartheyligkeit. R. 6z. Z.6. was ein unpartheylicher oder dleurraler Fürst thun soll. Z-7-8.9- in der Neutra¬ lität soll ein Fürst die Waffen nicht ablegen. Z. 10. wie es Teutschland gethan hat nach dem Nimwägischen Frieden. ik>6. Neu¬ trale Fürsten entscheiden gemeiniglich den Krieg / und werden vor die Mittler erkieset. Z. ir. Unpartheyligkeit wird denen Achäe- ren von Lleomecion ein- und von dem ^rikkene widerrathen. R-6z.Z. 14. Unrcrrhanen haben keine Gewalt an ihrem Ober-Herrn. R-22.Z. 10. Unterscheid der Stamm- und Wahl - Folge. R- is. durchgehends. Unterscheid erörtert alle Sachen. R. 18' Z Untreue/wie sie ein Fürst gegen seine Unter, thanen verüben mag. R.z Z-4- Volcks Regiment ist unstat und gefährlich rc. 'R- 9-Z 20.21. kommt endlich wieder auf einem- >bi6. Vor Erwählungen zum Kayser thum / obS nützlich. R. is"Z.4.s.6.7.rc. deren Un, terscheid. Z.9. wie man sich darinnen ver¬ halten soll. ibiö. wanneöpsstitlich. Zahl IO. II. Vorsichtigkeit GOrres regiert alles. R-, l- Z- i»z. verblendet der Menschen Anschlag, ibici. und Z. 2-z. Ursachen des von deN Schweden vorwcn- denden Einfalls ins Teutfchland. R 72» Z- -7- Ursachen/die Ludwig der Eilffte wider Carl Herßogen von Burgund gesucht- R- 72. Z- i8- Ursachen / die Lsrciingl kickiclieu in dem Pfaltzischen und Valtelinischen Krieg vor, geschützethat/werdenabgelcinr. Z4 s. Ukurpirung der Schutz-Herren- R- 67- 3- 5« w. YNAHI. R ^^Wahl/Albrechtens vonOelierroch wird hintertrieben durch Hinterlist Chur- Fürsten von Mayntz. R-17- 8- l'- wieviel Übelsdaraufgefolget. Z- ir. Wahl Kaysers Friedrichen von Oesterreich/ und Ludwigen aus Bayern / verursachet grosses Unwesen im Reich. R- 17- Z- i» nicht weniger die Absetzung Carl des Vierö, ten. Z. 16. und mehr andere, ibici. wahl-und Gramm-^olge. R 15- durch, gehends. wahhFolge ist ungewiß. R. 15. Z. 2. ihre üble I.sscch und Würckungen. Z 6. dessen Beyspielx^enceslaus. Z.7. seinerkauff, te'Wahl. ibiä-undR-2O.Z.2. wahrkaffcigkcitin einem Gesandlen-R-fH. Z- 14» Wallensteins/ Hertzogen von Friedland/Un, tergang. R-96.8» 12. wasGestalten/und warum? ibici. Weiber-Regiment im ParadeiS. R- t2. Z. 1-2. Hal nicht lang gewahrt. Z.z. Weiber Herrsch-Geltz. R. 12. Z. 4. wer, den von der Regierung ausgeschlossen. Z 9. 1; laut des Zeitlichen und Natürlichen Gesetzes, idicl. dessen auch politische Urfa- chen. Z. 10. Weiber die Lasterhafft grwesen/ unterschied, liche Beyspiel. R- 12. was Gestalten in Franckreich von der Regierung auögefchlos* sen. Z iz. Weiber-Propheze^hungen seynd Unglück, seelig. R 12.Z.-4. is. ob die Weiber in den Krieg mitzusühren seynd. Z. 16.17. Weib ist des .m üssen Theils des Übels schul, dig- R. iz.1.2. Von denen Werbern fast wdersinnige Sprüche des weisen Manns. R- iz. Z i- Werb-«- Register. Weiber Lob und Vertheidigung. R. iz. Z z.4-rc. Weiber Schönheit und Annehmlichkeit ist kein gewisses Anzeigen des Lasters. R r;. Z. Z4> unerfindliche Meinungen von den Weibern. Z s. w-lber thun denen Mannern vor» R. r?. Z. 16. deren Beyspiel werden angezogen, ibici. v^encezlaus der Heilige / hat drey grosse Dinar mit blosser Gegenwart ausgerich¬ tet. R. 8. Z. l l. berusst die Böhmische Stande / und setzt ab seine unchristliche Mutter vi-gbomirLm von der Regierung/ und übernimmt solche selber. Z?ir. so- dert den Herßog k.acii'Ll3u; aus / Mann auf Mann. Z. rz. 14. und besieget der¬ selben mit grossen Rahm. Z is. sein Verhalten und grosses Ansehen bey den Reichs-Tag zu R-'genspurg. Z s. allwo der Kayser ihme hat ehren müssen/nicht ohne Wunder. >bicl. Ist der erste König in Böhmen worden. Z i8. V^enceslsus, der Kayser/ Carl des Vierdten ungerathener Sohn. Seine Geburt und böse Anzeigen darbey. R 20 Z 2. stiffket grosse Zwistigkeiten zwilchen der.Teutschen und Böhmischen zu Prag studirenden Na¬ tionen/ und ist ein U.rsacher der Auffischen Ketzörerv. R- 22. Z z. sein ärgerliches Leben- Z- z. 4. last viel Böhmische Her¬ ren hinuchcen. Z. z. verfolgt seine Kö¬ nigliche Gemahlin/ und ihren gottseeligen Beicht-Vatter/ den H. ^vsnnes von dlc- pornuck. Z. 4. last seinen Mund-Koch lebendig braten. Z s. sei-n Mord-Bad auf der Moldau, ibici. wird von seinen eignest Burgern zu Prag gefangen/und verhafftet. ibici. entrinnet ihnen aber Mit¬ telst eines Weibs / straffet grausam seine Beleidiger, ibici. wird abermahlen von denen Böhmischen Standen angehalten/ und heimlich verhafftet. Z. 6. und zu dem Hertzog Albrechte» nachee Wien geschickt/ allwo er auf dem rochen Thum wohl ver¬ wacht worden, ibici. ist doch mit Bch- hülffe eines Fischers durchkommen, ibici. und zu Vischegrad last er unterschiedliche/ samt dem Schloß Hauptinann hinrichtem Z 7. wird von Kayserlbum abgesetzt. Z 8» stirbt endlich in dem grosser Z wnmmh/als ein Vieh. Z.9. Wien wird belagert und entsetzt. R 1. Z. rz. 14. if- Wilhelm aus Holland / wird aus einem Grafen Römischer Kayser/ mit schlechtem Ausgang. R n.Z 14- Wirrhschaffr auf dcmLayd/ vermehret den gemeinen Geld-Kasten. R- c'. Z ;. Willen wird gestrafft ohne W^rke/ in Fall des hohenVerrarhs. R. 8Z.Z.29. Z» ^Lnobis, ein herrliches Beyspiel des Frauen-Volcks. R i4.Z. 1. ihre An- kunffc/ ihre Ehre / ihre Glelchlosigkcit/ ist Verhalten und Ansehen, ibici. bekommt die Regierung über das Kayserkhum in Asien und Afrika / an statt ihres unmündi¬ gen Sohns bterociinmiz. R 14. Z. 2. ihr Regiment und Kriegs-Anstaltungem Z. z. ihre Mässigkeit Leibes-Gestalt, ibici. wre Bündnussen mit auswärtigen Für¬ sten. ibici. Kayser -4ureli3nu; wird ihr Feind. Sie beantwortet sein Schreiben. 8> 6- Zunffcen vermögen aus der Lade ein Bey- steuer zu geben. R.si.Z-2. Zw-y-Rampff. R- 8o. ist unzulaßlich / ob zwar lang gedultest Z. i. dessen offr schlechte Ursachen- Z. .2. davor sich zu hü¬ ten. Z ?. was der Z vey- Kampf seye? und wie er die Obrigkeitliche Gewalt cii- riAirt. Z. 4. Jtzige Zwey-Kampffe seynd lauter Rasereyen. Zs. gemein in Franck- reich / nun aber aufgehcbt. Z. 6. unter¬ schiedliche alte Duellen. Z. 7. 8- 9- deren Ursachen. Z. 11. die aber nun in der all¬ gemeinen Kuchen-Versammlung zu Trienk verworffen- Z. 12. rz. Nah- M )O( M Wahlnenö - Annhast / Bmichkner Leuthe/von denen in diesem N„^° . wenig gehnLt 2. vrel oder R. bedeutet die Rede. Z. zeiget die Zahl oder den Absatz der Rede. ")!i Patriarch und Vatter al- - ler Gläubigen. N. 6o. Z. 2.7.10, l R.97.Z.6- R.98.Z.9. Abjolon. R.s.Z-4- ^cloipkus, Teukscher Kayser. R. 76. Z. 7' R. 17. Z. n. >iäo!pku8 Qulisvus, König in Schweden. R. 68. Z- ?. N. 70. Z. 2. 'R. 72. Z. 17. ^gr-ippina, OermLnici Ehe-Gemahlin / und Bronis Marter. R. 72.Z. 2. R. 8 28. 29. ZQ» Albrechr von Babenberg/einWetterauischer Reichs-Graf. R.77.Z.8. Albrechr von Brandenburg/teutscher^cbil- lc>. R-79.Z.?o. Albrecht der Erste / ein Römischer Kayser. R. I7-Z-"- R.Z6.Z.7. R. 79.3.19. ^lexLnUer k»rneliu;, Hertzog von Parma / und oberster Statthalter in Niederland. R.76.Z.18. ^lexancler- der Grosse. R. r. Z. 9. R. 9. Z. 14. R. s4-3.s. R.58.3.6. R.65.3. 9. R.72.Z. !O. R.76.3. 1-2. R-82-3-5- R.98. 3- 1. ^lexsnNer ein Römischer Pabst. R.z. Z.4. R-84.Z-5. ^Icxiovi-'icr ein Moscowitlscher General. R. Z2. A. 20. ^lpkonlus König in I^SÄpe! und ^rrgx»o- r>ien. R. 61. Z.7. R. 6z. 3.14. R. 80. Z. 7. Hlpkonlug aus Castilien / teutscher Kayser. R.n-3 15. ^!pkonst>8 ein von Siena vertriebener Car¬ dinal. R.z 1.3.4. ^!VLI-U8 von Luns, dlonuccabsl in Castilien. R-89-3.1?. 14. rc. Ammon ein König der Ammoniter. R» 55. Z. s. Hmuratk Türckischer Sultan R-6o. Z. 12. R.,66.3.4. R.77.3 12. R. 78.3-19- ^n6rünicu8 Griechischer Kayser. R.60.3.12.' R.78 3-12. Anna regi °rende Königin in Engeland. R. i z.' Z. 7. ^nnibsl der berühmte Feldherr vonCarthago. R. 56.3.4. R.76 3-4- R.77.3»>-2.z.rc. R.79-3- 3.17.24. ämioebus ein mächtiger König. R.56.Z.H.' R. 67.3.1. ^piriu8 ein Römischer Raths-Herr. R.88. Z. s. ^ppisnu8 Fürst von Piombino. R. 67. 3- 4»' Hrrsxerxes ein Monarch in Persien. R.56. Z. 9- -^rrils. R. 68.3.4. ^ueutiu8 Römischer Kavser. R. 7v. Z. 4.' R. 72. 3.14. R. 75- 3-1- R 79- 3.24. R. 8z. 3- 9. R. 84- 3-1. R. 9Z. 3-14. Hureliu8König in Spanien. R.60.3.7. Aurelius Kayser in Rom. R. 76.3.1. z- 4. AurelianU8 Römischer Kayser. R. IZ. Z. s. 6,rc. R. 76.3.9» ^^isrerk , Türkischer Kayser. R. 68.' 3» b* Larberinu8 ein Cardinal und Pabstlicher Ab¬ gesandter in Franckreich. R. 56.3. z. Larbori ein Cardinal aus Siebenbürgen. R.66.3.5. Lene6iÄu8 Pabst. R.66.3 2. Lenrivoglio Herr zu Bologna. R.67. 3-4. Liron ^Heinrichs des IV- Königs in Franck¬ reich / vornehmster General und Lavorir. R.z-3-5. Lol i8 ein Lyrann in Moscau. R- 54- 3- 5. L02K27 ein aufgeworffener Fürst in Sieben¬ bürgen. R 78-3-2. LriLreu8 Hundert - Handiger Mann. R. 8Z. 3.25. /"^Zersnus ein Cardinal und Päbstlichee Abgesandter m Franckreich. R. 56. 3» 3- Pyy y Ojus (^ nl sUus,Kayser aus Schwabenland-R, 7» Onstgnrinus der letzte Griechische Kayser. R s;-Z 4- R 96. Z-7- EUsaberb Königin in Groß-Brittannien. R-6z.Z 9.11. Lm»nu-I Griechischer Kayser. R60.Z. 12. CronLngeland. R.61.Z4. R 6z.Z. R 70- Z 8- Lcius ein Feldherr. R68.Z.12. LuAemus Pabst. R-10.3.7. R 66.Z. 2. I^^n'us ein Monarch in Persien und Wen. R.s8.Z-4- R-6s Z.9. David König in Juda. R. 55. Z 4' s- 6. rc R 74-Z 2;. Oemerrius ein Kayserlicher Prilitz zu coa- lisnrmopel. N- 78- Z 19. - Oemerrius Groß-Fürst in Moscau. R-54' Zs- vemoltkencs ein Griechischer Wohlredner. Rzz-Z-i. Cron Dännemarck. R- 70. Z. 4- R- 99- 3 n- vechors Fürst in Bulgarien. R-6^.Z.2.4. vioAenes ein artlicher Weltweiser. R- 72. Z. IO. vionysiu? Zyrscussnus ein bekandterTyrano. R-8z.Z-22. Doris ein Genueser / berühmter Schiff-Ad¬ miral in Spanien. R-66-Z. 2. ii. 12. Drusus ein Kayserlicher Printz tu Rom. R- 86. Z. 2. z.rc. CssurLorneliuZ, Römischer Ritter. R.81. 3 9- ^li^ulA. Kayser zu Nom. R. Z.Z.2.R. 88. 3' Csmpo Sasso, ein Jtaliänischer Graf / und Carls von Burgund Kriegs - Obrister. R- 69. Z. 7. Csnlscurenu-; ein Pfleg'Vatter des Grie¬ chischen Printzens Joannis. R. 78. Z. 15. 16. dZpello Venetianischer Admiral. R. 66. Lari der V. Römische Kayser und Mo¬ narch. R. s. Z. i. R. 56. Z. 8. R. 58. Z. s. R. 6i. Z. 4. N. 6z. Z. 14. R. 66. Z.2.9.IO. R-7l.Z.4- R.74.Z.8. R. 79-3 ?» R. 80.Z.8. R.9l.Z.r. R-9Z. 3-4- R.S4. Z.z. N.96.Z.4.7. R.97» Z. 12. Carl der Grosse. R 9- 3- 9- R- 8z. Z. 1 >. Carl der I V. Römische Kayser. R. 16. Z.7. R. 17. Z. 6. R.22.Z. 19. Carl der Andere König in Spanien. R.n. Z. s. Larl der Dritte König in Spanien. R 17. Z. Carl von ^njou. R-8O.Z-7. Lsrl 8rusrr König in Engeland. R. 57^ Lotmus^icclices, Groß-Hertzog zu Floren^. R 6z. Z. 6. Lrve5u8 derreicheste König. R 72. Z. 15.' Cromwell ein Tyrann und Anmasser der drep Brittannischen Cronen- R. 19.3.1. 2. z. 4. rc. CUNY von der Rosen / Kaysers klsximi- lisni geheünerTisch-Rath. R 7. durch¬ gehends. L) I-U8 ein Monarch in Meden undPersiem R 54 2^- R 65.Z.8. Larl König in dlespel. R. 69.3.2.' Carl der VI. König in Franckreich. R. 22^ Z. 20. Carl der VII. König in Franckreich. R.9i* Z. 9. Carl der Vlil. König in Franckreich. R-6i. Z.7.8. R. 74.3.26. Carl der Kühne / Hertzog von Burgund. R. 6.. 3.5. R. 6z. Z. 4. R.69- Z^Z- 4.rc. R.72.3.18. R-88-Z.14.ks. R. 91. Z.io.ii-i2.rc- R-9s. Z-i- R.9^- Z.6.7. R.97.Z»r?. R. i.Z-8. Olimirus König in Pohlen. R. 67.3.4. ^srdarins Resico; Königliche Mutter in Franckreich. R. Zs.Z-4.rc. Lsrins ein Frantzösische Dame bey dem Spa¬ nischen Hof. R. 72-3-r?. (.rel^r IZorZis^ ein Tyrann in S.omgZN2. R' 18. Z.7- R. 67. Z. z. R 48.3.5- Oerrienr. Pabst. R.66.Z.2. R^r.Z.^. ^neus pito Römischer I-c82ku; Lelii, ne¬ ben dem Feld-Herrn Qermsmco. R.85' Z. k2- Coly^ni, Hugonottischer Admiral. R- 4^. 3.6. ConclL. Königlicher Printz aus Franckreich. R.74.Z.21. Z.48.Z.6. Lonra6ious, Erb-Printz von Oespel. R.69' 3- r. r^^biu? ein Römischer Feld-Herr. R-76. Z 12. kerNinsnci und Ilabell:,. R 74 3'9' ?eräinsncl König in Castilien- R- 9 r 3 2. z: kerljinan6us König in dlcspel. R-61.3.7. 8.9. R-64-Z.11. R.8?-Z-i6. kercll- Register. kcrömznclus der IV. KcN.g M S>'amcn- R- 8z- Z I I. kcriol ein Franhösifchcr March?s und an die Otroma.inische Pforten Abgesandter- R- sZ-Z. 14. Llorenrrner. R.62. Z.6. 8. >6- R.63. Z. 14- R.6s.Z, 6.20. R-67.Z. 2.Z-4' R. 79.Z.I8. korce krsccio ein Kriegs-Qbrister in Italien. R.79.Z. zo. krsnciscus Liorris. R. 6/. Z. 12. R. 79» Z« Zc>. krsncilcu; II. König in Franckreich. R'4V» Z'IV. Frantz von loleöo, Spanischer Statthal¬ ter im Königreich Peru. R. 49- Z» 8. Frantz?riuli,ein psrricrus zu Venedig. R» si.Z.6. krancil'cus I^lgrckelius ein Genuesischer Ge¬ sandter inMayland. R.x8.Z. i.rc. krancilcus Primus, König in Franckreich^ R. 6i. Z. 4. R. 6z. Z. 12. R-66. 3-9» R. 22. Z. 18. R. 56. Z. 8. R. s8< 3. s. R»8o. 3-8. R.9I. Z.s.6. R.9Z.Z.4. R. 96.3.4.7» Cron Franckreich. R. i.Z.8. R.6r. Z.4. s. R62.Z.Z.6. R.6z.Z.8 io.i2. rz. R.64.A.4.12. R.70.Z. i6. R.72.Z.s» 6.7.8.1 z. 17. R. 74. 3. 4' R. 99. 3- 4-s.rc. Frredrich/mitdcmBeynahmen der Schöne/ Römischer Kayser. R. 79.3.17. Friedrich der Vierdte Römische Kayser. R. 61.3-s. R.6Z.Z.4. R.66.Z.2. R.75. Z.i.2.z. R.88.Z. 14.15. R.9l»Z.io. R.ys Z i.2.rc. Friedrich von Oesterreich / und Ludwig aus Bayern / beyde zugleich erwählte Römische Kayser. R. 17.3.14. rc. kulco ein Bischoffvon Rems. R. 60. Z, s, G» ein Königlicher Obrist-Hofmeister inSicilien. R.8Z.Z.2I. Qglba, Kayser zu Rom. R. 82. Z. z 6. Osrllss, König von dlavsirs. R. 60. Z. 7. R. 9I.Z.2. z. OeorAius koäiebrsll, König in Böhmen. R.79»Z»ZO* Oermanicus, Enckel Kaysers ^ugulli. R. 83. 3'II. R. 8s.3»4'5.6.rc. Cdujse, ein Hertzog in Franckreich/ der Catho- lischen daselbst Obriste. R. 32. Z. s. R. 48. 3' 3. R. 79» 3» 24» R. 8z. 3» 7» 8. Oirolamo ^lemi, Commendant in der In« sul8cki»rri. R.66.Z.6. H. Q_I^nno,ein Wshlredner zu LarrbsZo. R.56.Z.4. btannibsl, siehe/innibal. Hasenburg ein teutscher Ritter. R. 79.^ 3» 7» »srco. Ertz - Bischoff zu Mayntz. R- 77» 3- 8. Veils Nsye, Frantzösischer Abgesandter zu Lonüsnrinopel. R- 57.3- 2. Heinrich der Andere König in Franckreich. R. 6z.Z. 6. R.90.3.2. z.rc. Heinrich der Dritte / König in Franckreich. R.z2.3.s.rc. R.8Z.3-7. Hcinreich der Vierdte / von k4svsrra, her¬ nach gewordene König in Franckreich. R.s. Z.,. R.46. 3» 1. 2. z. rc. R.55. 3-9» R.6.3.4. R 76. Z.i8. R 90.3 2z.rc. R.92.Z.Z. R. 9s.Z.5.ü.7. R-98»Z.2. R.5D.3.12. N.51. Z.8. Heinrich der Andere / König in Engeland. R.83.R. n. Heinrrch König in Castilien. R. 91. Z. 4. Heinrich der l V. König in Engeland. R. 6s. 3» 11- Heinrich der VIII. König in Engeland.R.6i. Z.4. R.bZ.Z.i2. R. 64.3. n. R» 91» 3-5' R'96.3'4» Heinrich der Heilige/ ein Römischer Myser. R.8.3.7. »el^o > ein Dänischer Printz. R. 80. Z. 7. HolländischeGraaren. R. 6z. Z. n. R» 64.3- z- R 70.3.9. ttuuäinus König in Sachsen. R. 80. Z.7. bluunislles l^orvinus,Königlicher psti-cinv« inUngarn. R.79.3-2Z-ZD. R.91.A9. I- c^Acdb/ Patriarch. R. 60. Z. 2. —))scot>us König IN Engeland. R' 67. Z. 4. ^etousiä, ein Longobardischer Edelmann. R.5Z.3» 12. Innocenrius Xl. Römischer Pabst. R- 2 r. Z. 16. R. 55.3.1 i.rc. R.64.3.5. Hosünes der Andere/ein König in /irrgZoni'en. R. 83.3.14. jusnues psi-eologus. R. 60, 3-12. Iosnnes kaiLoivZus, Griechischer Kayser. R.78-3.4» Hosünes ein Sohn des jungem.^nllromci, Kaysers zu LonllLnrinopel. R. 78. Z. i 5. 16. seine Söhne/ ^nllronicuL und Lmil- nuel. ibici. fosnne-König in Franckreich. R.9Z. 3» 4» )osnnes Hertzog in Burgund. R. 91. Z> 9- ^osnnesOslescius, Erb-Printz zu Mapland» R. 4. durchgehends. Pyy y 2 )orm» Register. Domeni Isnolck, Fürst in Siebenbürgen. R-66.Z.s. sos^ 4' äuliris, natürlicher Sohn Carl des Fünfften. R.66.Z.14. Iosn 6'Dulins, natürlicher Sohn kkilippi IV. R.82.Z.26. soZnnes 8olrieski König in Pohlen. R- 64. 3-4. R. 97.3.17. soksnns Königin in Neapel. R. 15.Z. II. Jojaphar ein König zu Israel. R- 62. Z. z. Joftph / Patriarch. R.;. Z. 7. Ioskpk regierender Römischer Kayser. R. 1. Z i. R.17.Z.Z. Iosue der Israelitische Feldherr. R. 60. s ktcsrir, Griechischer Kayser» Rede. 78. Zahl. 12. I^enrulus, ein Römischer Rathsherr/und L-lilinD Mit - Geschworner. R» 8r. Z- 10. 12. I.eo, Römischer Pabst. R.6.Z.6. L.eopolä der Grosse / Römischer Kayser.' Rede 1. Zahl 6. 7.8.9-10. rr. R- 28. Z. 2. z.4. R-2-.Z.i.r.z.4.rc. R. zo. Z. 1, 2.2.4.rc. R. 60. Z. 1. R. 64. Z.2.Z.12. R. 66. Z. 2. R. 72. Z.z. R.74. Z. 2Z. 28. R. 8r. Z. 2. R- 82. Z. 14 R. 8z. Z. iz. 15- L.eopolä, Ertz- Hertzog von Oesterreich. R. 79-3-7. I^ibussg, eine Hertzogm in Böhmen» R. S. 3-z. i.lviL, des Printzen Vru5us Ehe-Gemahlin. R.86.Z.2. Lotharingen. R.70.Z. H.R.72.Z.6.7.8. R. 79'3-2. Lucius carilina, ein vornehmer Römischer Burger. R. 8i. Z-Z. Ipblcrares der Athenienser Feldherr. R.j-6. Z-14- Mbells Königin in Sicilien. R.8Z.Z.2I. Zu'ius, Römischer Pabst. R. 61.3.9. R-62. Z. i. R-6,» Z.6. R.64. Z. n. R.67. Z- 2. Julius Lrelsr, erster Römischer Kayler. R. ?. Z. 5. R. 54. 3- 8. R-72. Z.14. R. 76. Z. 17. R. 79. Z. 14.17. R. 82. Z. 6z. R-8z. 3 9. R.87.Z.5.6. R.97. Z. 10. Julisnus, pklüppus /irsbs, ^Isximmus, gl-, le drey Kaysers-Mörderer. R. io»Z. 4, 5- 6. Junius KuMcus. geheimer AufmerckA Kay¬ sers liberi'j. R. 86.Z.7. Lucius VLk-Funcejus. ein Römischer Raths¬ herr/und des LsrilinL Mit.Geschworner. R.8I.Z.9- I-ucius Sylts desgleichen, iblch Ludwig Römischer Kayser. Rede 77» Zahl 8. Lud r ig der Heilige. R. 74 Z. 26. Ludwig der Andere / König in Hungarn. R. 66» Z.2. Ludwig Gforria/ Maylandischer Anmaf- ser. R. 4. durchgehends. R. 91. Z. Z- Ludwig / Printz von Baaden/Kayserlichek Grnerak Lieutenant. R. 79. Z. 25. Ludwig der Eilsste/ König in Franckreich. R.ri. Z.7. R.s2.Z. z. R.91. Z-4 I1« I2.rc. R.95' Z. 1.2.z, R-96.Z.6.7.10. Ti.99.Z-14. Item. R. 6i. Z. f. R. 6z. Z. 4. R- 64.' 3-7- R.67. Z.4. R.69. Z.z.7- R.72. Z.11. i8. R.74.3.21.28. R. 8Z. Z.17- R.84.3-i.rc. Ludwig der Zwölffte/ König in Franckreich. R.64. Z. 11. R.99-Z.15» Ludwig der Dreyzehende/König in Franck¬ reich. R.L7.Z. 1. R.7Z. Z. 1. rc. R. 48. Z-iO.rc. Ludwig der Vierzehende/ regierender Kö¬ nig in Franckreich. R-s. Z.i.r. R. 21. Z.7-.N. R 26. Z. i.2.z.rc. R. 27. Z. i. 2.Z.A. R.48. Z.2. R. 55. Z. Ii.rc. R. Li. Z. 2. R> 6r. Z. z. 7. R. 64. Z. 6. R. -67. Z. 1.4. R.68.Z.2. R.70. Z.12.1z. 14.1s. R.74. Z. 2Z. R.79- Z. z. 11.24. R 80. Z. 6. R.91.Z- Z. R.97. Z. 15. R. 99- 3-Z-15. I^upus, ein Bisthoss. R» 68.Z.6. L»uynes, Marschall in Franckreich / und des Königs Favorit. R. Z5. Z. QylLnNer» der Arglistige. R. 79. Z-14- R. «4- 3.5. M. f^/s^ckomer, des Türckischen Aberglau» bens Urheber. R. 5.Z. ^4scbc>mec, ^ürckischer Sultan. Rede 78. Zahl iA. rolsniius, ein scharsser Feldherr. Rede 76. Zahl rz. l^lsnlius der Jüngere/Mit-Geschworncr des «LsrilinL. R.81.Z.9- ^lsrcus l'ulius ciccro, Römischer Bür¬ germeister. R. 81. Z. 6.7. 8. rc. R. 8z. 3-5. Maria/die Burgundische Prinzessin/und ei¬ nige Erb-Tochter. R.sz-Z.z. Iv/ksrrisuu';, Kayser. R. 6z.Z, z. R. 56. Z. II. >lsxi- Register. (VsAstaU/ MrPrintz vonOrsnZes, Haupt- Rebell in Niederland. R- 8?- Z. 12- R-4-Z.8. I^ero, Kayser in Rom- R-i2.Z.;6. Nicolaus v. Römischer Pabst. Rede 66. Zahl 2. dlie6Ksr6uz,VeichkVatter der Königin in Spanien. R- 8-- Z- 26.27.28.29. /"^lüvermr Lrom^ell. kroreüor in En- geland. R.61.Z.2. Oesterreich / Ertz-Haust. R- 6i. Z. 2. 6. R- 6z. Z- 9- R.2s. Z. z. 4. 6.rc. vrrocarur, König in Böhmen. Rede 69. Zahl i. Orromrm, erster Teutscher Kayser» R- 66. Z. i. i^LXlmllisnus l. Römischer Kayser. R. 4. Z. r. R. 7. durchgehends. R-s6. Z-n. R- 6r. 3.7.9- R.62. Z.2. R. 66. Z. 2. R-77- Z- 9- R.79' Z- Z l. R. 8Z. Z.29. R.88. Z. 14- ls..l R. 94- Z- l l. 12. i z. rc. ^sximiil'gnus der Andere/ Römischer Kays ser. R- 49. Z 4- R- 79. Z- 22.2z. rc. !23nni, ein Cardinal/ und Obrigkeitlicher Staats-Minister in Franckreich. R- Z4. A.4. R-Z6.Z.7-8.9-rc- R-r7-Z-8.9-rc. R-z8- Z. 8- R 39.Z 8- ^i .jenne, Feldherr der Catholischen l-iZa in Franckreich. R. 46.3.3.10. ri4e-ne!iiu8 ^ZNPPL, ein vornehmer Römer. R-8?. Z-io. Groß«Mutter/ Kaysers »elloZLbsli. R- 12. Z. 12. ^etellus celer. R-8r-Z.ls.l6. klecellus der Andere/ ein berühmter Feld» Obriste zu Rom- R. 76. Z-9-is- R-79- Z- l2. t^lecrociorus Abgesandte vom König klirkri- ciare, an König 1>Ar»liem. Rede s2. Zahl 4- r^icdsel Loribur.ungefehr erwählter König in Pohlen. R.l<§.Z.z. L4lrbri'6sres, König in konto. Rede 6s. Zahl 9. r^uiei r^Lcdomec aus Zlftica. Rede 64. Zahl 8- chcn Printzen in Constantinopel. R. 78. Z- '2. Graff von 8. ksui, Lonnämkel in Franck- reich. RsZ- Z-z- R-9- Z-8- karmenlo, ^rlexLNller des Grossen/ Obriste Feldherr. Rs8.Z-6- ?sulu8ili. Römischer Pabst. Rede 6. Zahl 2 14. ?escenmnu8. Römischer Feldherr. Rede 76. Zahl 9- kerrus, König in Arragonien. R. 69. Z.2' R-8z. Z-12. R-80.Z-7- ?erru8, regierender Czar in Moscau. R. 8;. Z- 27. ?erer Lspponi. Florentiniscber Abgesandtek an Carl den Neundten/König in Franck¬ reich. R-sz Z. 'Z- pfaltzgraf Ludwig. Rede 7s. Zahl z.4. s. 6.7. 8- pfaltzgraf Friedrich Böheimischer Winter- König. R- lo.Z. 10. R-79-Z- io. ?Kiiippu5, König in Makedonien- R- 72. Z.l°.R-76.Z.i. ?Kilippu8 der Andere/ König und Monarch in Spanien. R- 6z. Z. 9. 12. R- 64. Z. 8- 9- R 49- Z. 8. R-ss. Z. 8. R- 96. Z-9-l0. kbiliopus ktsris, Hertzog kN Mayland. R. 62. Z 8-9- 'O. R-79 Z' l8. ?Kilippu8 der Vierdte/ König in Spanien. R.82. Z.26. R.9l. Z.z. kkiles, ein Griechischer Fürst. Rebe 78. Zahl '4. Pilikracu8, ein Tyrann. R. l l. Z 8. kiu8 der Fünffte/Römischer Pabst. R. 66. Z-14. Cron Pohlen. R.64. Z.2. kolenrsna, ein vornehmes Geschlecht zuk.1- venna. R. 6s. Z. i2. kompejug der Grosse. R. 8Z. Z. s. 6. R. 9s. 3.19. R.97. Z.lO. ?oru8, ein König in Asien. R. 76» Z.4. Cron porrugall. R»62. Z. 6. R. 6z. Z.9. R.64.3.12. R.7O.Z.7. R. 74-Z-7-8. krimislsus, Hertzog der Böhmen. Rede 8. Zahl z. krobus, Römischer Kayser. R- 82. Z- z6. kublius Lmilius. R.8;. Z. l l. v ^cl2/n,ein Dänischer Cossack/ abgefagtee Feind des Moscowitischen Feldherrens, R.82. Z.2O.2i.rc. Ragoyr/ Fürst in Siebenbürgen, R. 8;. 2» r. Pyy y Z kl.eäsl P. PAbst- R-6Z.Z.1Z. R.67.Z.Z.4.R.7Z. 3-2, z.rc. ksireoivLus, ^ilcksel Gerhab/ des Kayserli- Register. 8.e6e>, Fürst m Siebenbürgen. Rede 66. Zahl s- kensruz, König in Sicilien. Rede 80. Zahl 7- Kicksräus aus Engeland/ Teutscher Kayser R.n. A14. R.icke!ius. Cardinal/ Hertzog/ und Obrists Minister der Cron Franckreich. R. Zs. Z. i. 2. z. rc. R. Z9- Z. 8. R. 6s. Z. 7. R.72. Z. n. R.7^'3'2.s. lr.o^ier, ein Spanischer Fürst. Rede 78. Rom/Römer/oder Römischer Rach. Rede 42. Zahl i. R. sz. Z. s. R. ss. Z. i. R. 6l. Z. 4. R- 6z. Z. 8. R.6s. Z. 10. R. 67.Z.I. R.72. 3.4.14. R.74. 3-1-7. R.76. Z. 1.4. R. 79. Z. Z. R. 82. Z. 1- R.8Z.Z. il.R 87.6. Kuctolpd von Habspurg/ erster Oesierrcichi- scker Kayser des Heil. Römischen Reichs. R.69. Z. i. R.76.Z.IO. R-94-Z.io. LuNoipkus der Andere/Römischer Kayser. R.6Z.Z.I2.R.66.Z.2. Tiamon, König in Israel. R. i-Z.r. R. 60. Z. I.IO. Graf 8-ilileverin, ein Italiener. R. 80. Z 9. IO. Savoyen. R.61.Z.2. R.6Z.Z.1Z. R.64. Z 7. R.6f. Z 26.27. 8c^nNerbeZ, Fürst in Lpiro. R. 66. Z. 2^ R-77.3-12. R.79.3.ZO. 8cipio Rfricsnu«, ein Römischer Feldherr. R 6. Z. z. R. 76. Z. 4. 9. ir. R. 79. 3 24. 8ct,3NiLnu5, letzter König in Portugalk. R. 64.3.8. 8ejEs, Kaysers liberü kavoric. R- 16. Z. I.2.Z. Scvwemex. R. 6r. Z. f. R.6z. Z.z.iz. R. 69. Z. 4. s. 6. rc. R. 79- Z. 7. Cron Schweden. R.6z. Z. 11.12. R 64. Z.2.6. R.7O. Z.2.4. R 99- Z. >i. Sigismund / König in Ungarn. Rede 66. Zahl 2. Sigismund / Ertz- Hertzog in Oesterreich. R.6i- Z f- R- 8o. Z. 9- R.9i- 3- io. Sigismund/ Römischer Kayser. R.z6. Z. R.9Z.Z.Z. Cron Spanien. R.6t. Z.z. R.6z- Z- 1Z. R.e>4. 4.6. i2. R- 70. Z. 7.11.12. rc. R- 74- 3 7-8 Lilius, ein Römischer Feldherr. R- 86. Z.4. 5ol>m?nnu8, Türckischer Kayser. R- 60. Z, 12. R.66. Z.9, 5olon, ein Gesetzgeber von Achen. R.72. 3 is- Graf von Sonnenberg. R-8o- 3-9- io. Lylla, ein Römischer Feldherr. R. 6s. 3 9. R- 82. Z.z 6. Severus l^Leinns.und VAlerius^sllslinus', beyde Römische Rathsherren und Gegen- Redner. R. i2. Z. 16.17. Lixrus, Römischer Pabst. R- r6. Z. 9.10. rc. R. s«. Z.i2. T. I^werisn. Kayser dec Tartaren. R. 60. -E- Z. io. R.68.Z.8. Igrrgr-Ckam. R. 72. Z. i f. 1'c6o6us , Römischer Kayser. R. 4Z. Z. s. 'riZranes, König in Armenien. R- 67. Z. 1. Irivulrius, ein berühmter Kriegs-Obriste in Italien- R- so. Z. 4. lullis, eine Römerin. R. 12. Z. 12. 'purrenns.Frantzösischer General und Mar¬ schall. R.79- 3-12. lurrirmunäus, ein Gothischer Printz. R. 68. 3. s- Tiberius, dritter Römischer Kayser. R. 72. 3.2. R. 84.3.1. R. 8 c. Z. i2.rc. R. 86. Z.i.2.z.4.rc. R-96- Z.7. 7k7^Ienn'nr'gnus,Kayser. R. s. 6. Z. 11.' v V»rru8, Römischer Feldherr. R.71.Z.4.' Venerianer. R. s6. I. n. R. 6i. Z. ;.6. 7. 8. 9- R.62. Z.2. 5.10.12.16. R. 6z. Z. 1 z. R. 64. Z. s. 7. R> 6s. Z. 6.12. 24. R.66. Z 2.10. i2. iz. R. 67. Z. z. R. 80. Z.9. Vcr6unus, Parlaments-Herr und kra-ückenr zu Pariß. R-22. Z. 1. Vmon, Frantzösischer Abgesandter an dem PabstlichenHoff. R.s6.Z.io. VU6i8iau8,König in Hungarn. R.66. Z,2. R.7S» 3-2Z. w.^en- Register. der Heilige/ erster König in Böhmen. R. 8. Z. n. 12. rc. v^enceslsus, König in Böhmen/ und abge¬ setzter Kayser. R. 16. Z. 7. R. 20. Z. 2. z.rc. R.88.Z.I2. V^iibelmus aus Holland/Deutscher Kayser. R. ii.Z.14« 'Wilhelm / König in Engeland. Rede 67. Zahl 4. Wilhelm von Fmstenberg. R. 55. Z. io. X^rxes, ein mächtiger König in Persten. R.68. Z.7. Z. ^/VcKsriL8, Römischer Pabst. R. 22. Z. 8. s.rc. Lenobis Regiercrin in Asta und Africa. R^ 14. Z.1.2. z.4.rc. TopoliL, ein Graf von Zipserland. R. 78» Z» 2. ENDE