Universalismus und Pluralismus. Ein Entwurf SULEJMAN BOSTO, BOSNIEN UND HERZEGOVINA Im Bezug auf die Universalismus- bzw. Pluralismusfrage miiBte ich zuerst eine Vorfrage stellen, die Frage namlich naeh dem Grund solcher Fragen: wozu, also, die Frage nach dem Universalismus/Pluralismus? Wie bekannt, hetrifft sie jene gegenwartige Konstellation der menschlichen Welt(en) und der Welterfahrung(en), die sich im Zeichen der Zersplitterung der Iraditionellen Einheitsvorstellungen von der natiirlichen und geschichtlichen Welt des Menschen herausgebildet hat. Die genannte Konstellation wird eigenartig im philosophischen Denken thematisiert, das seit langcm dariiber klar ist der daB uralte Anspruch auf das einheitliches, einziges, allumfassendes, allgemeingiiltiges, in sich widerspruchsloses, notwendiges, usf., Wis-sen oder Erfassen der Welt und des Menschen, heute nicht mehr gilt. Dies betrifft nicht nur die Begriffe der Welt, des Menschen, der Geschichte und dementsprechende Wissensformen, oder die Erkentnissformen in den verschiedensten Bereichen der menschlichen Welterfahrung: von der Wissenschaft bis zur Kunst und Moral; dies wird besonders in den "Gegenstandsgebieten" der Geisteswissenschaften einsichtig, wo die Sachlage weit komplizierter als in den Naturwissenschaften aussicht (die, wie bekannt, auch ein Wandel des Universalismusparadigma erfahren), besonders aber nach der philosophischen Legitimierung des Begriffes der Lebenswelt, des der Kontingenz, als auch des Begriffes des Zufalligen, oder, anders ausgedriickt, des Relativismus gegeniiber dem Absolutismus u.s.f.); die Krisis des Universalitats-anspruches betrifft aber auch die Philosophic selbst und ihre Problemlage wo wir die Wandlungen erfahren haben in dem man weiB, - um mich z.B. auf Rortys Philosophy and the Mirror of the Nature zu berufen (vgl. Richard Rorty, Philosophy and the Mirror of the Nature, Princeton University Press, 1980) - daB die Weltbeziehung des Menschen, oder ein philosophisches Verhalten zur Welt nicht mehr als "universa-listische" moglich ist. "Universalistisch" heiBt hier vorerst "erkentniss-universa-listisch", ist aber auch auf andere Erfahrungsgebiete anwendbar. Nach Rorty ist die Zeit vorbei, in der der Mensch als Spiegel des Universums und seines einheitlichen Wcsens gait, wobei die Wahrheit als eine und einhcitliche gelten solite. Durch diese Perspektive solite der Mensch auch ein einheitliches Denk- und Sprachinstrument entwickeln, das die Unifikation von alien Diskursen fordert. Dies gilt aber nicht nur "erkentnisstheoretisch" sondera auch, darf ich sagen, lebens-praktisch, sozial-geschichtlich, pohtisch usf. SchluBwort ist dabei der vorausgesetzte Unifizierungs-anspruch, d.h., Gleichsetzung, Nivelierung, oder, wenn man will, verabsolutisierende Idealisierung des Allgemeinen, oder gar das Abstrahieren der Differenzen und der Differenziertheit der Welt(en), der Natur, der Geschichte, des Lebens, der Welter-fahrungen, der Denkweisen, der Kulturwelten und des praktischen menschhchen Handelns. 1st also der Universalismustraum wirldich ausgetraumt? Die Universalismusfrage ist auf jeden Fall eine auBerst strittige Frage, mit der wir uns auch im Kontext unserer Tagung auseinandersetzen sollten, oder mindestens zur Kenntniss zu nehmen miisste. Auf dcm Hintergrund von einfiihrcnden Andeutungen mochtc ich hier einen Entwurf anbieten in dem ich versuche diese Frage nicht ausschlieBlich als erkentnisstheo-retische, oder als bloB theoretische, sondern auch als eigenartige lebenspraktische, oder, wen man will, als kultur-politische Frage (die durch einige Problemandeutungen nur entworfen werden soli) zu verstehen. Von der These iiber die Ermiidung des Universalismus ausgehend, darf ich hier eine Pluralismusperspektive ins Spiel setzen, oder gar die Pluralismusperspektive im theoretischen als auch im praktischen Sinne verteidigen. Zugleich miiBte hier sozu-sagen ein positiver von einem negativen Sinne des Universalismus unterscheden werden. Wenn man namlich den Universalismus in Frage stellt, dann werden die negativen Implikationen des Universalitatsanspruchs und seine lebenspraktische Verkeh-rung (vorerst im Spielraum der sozial-geschichtlichen Machtstrukturen) problema-tisiert, wobei aber (jenem "negativen" Sinne gegenuber) etwas "Universales" (was explizit oder implizit erfordert wird) als etwas immer wieder wirksames in unserer Welterfahrung unausweichlich besteht, das doch mindestens als ein Korrektiv fur die schlechte Unendlichkeit des vollkommenen Relativismus gilt oder gelten kann. Hier stelle ich also das Schlechte am Universalismus in Frage. "Das Schlechte" bezieht sich in erster Linie auf einen gewalttatigenden Aspekt des Universalitatsanspruchs. Der Universalismus im "negativen" Sinne also wird hier als das Synonym fur das Reduzieren der wesentlich pluralistischen Welt-und Lebensverfassung (im natiir-lichen, geschichtlichen, sozialen, kulturellen, moralischen als auch im politischen Sinne) gebraucht. Der genannte Reduzierungszwang kommt aus dem Verallge-meinerungswillen der erkennenden als auch aus der dem Handeln vorschreiben praktischen Vemunft. Anders gesagt, der Universalismus kann auch als (philo-sophischer, moralischer, kultur-theoretischer oder politischer) Monismus gedacht werden. Als solcher impliziert er eine gewalttatigende Potenz, die besonders in der politischen Wirklichkeit einsichtig wird. Universahsmus in diesem Sinne wird hier mit der Logik des Unterordnens und mit der Logik der Gewalt synonymisiert, die sich in den Ideologiestrukturen und in den real-politischen Praktiken verwirklicht. Ilier skizzierte These beriicksichtigt den Problemzustand in der gegenwartigen philosophischen Diskussion wo die Universalismusfrage als ein wichtiger Streitpunkt fungiert. Die gegenwiirtige Philosophic, wie man weiB, ist sich seit langem dariiber bewusst, daB (mindestens geschichts-philosophisch bctrachtet) die geschichtsphilo-sophische Versohnungsutopien (mogen sie auch theo-teleologisch, idealistisch, materialistisch oder "konkret-utopistisch" gedacht werden, oder wie immer), die absolutistischen Wahrheitsanspriiche, die Idee von einem einheitlichen Sinne der Geschichte, - daB also die allgemeinverpflichtenden Konzepte der Identitats-philosophien zu seinem Ende kamen, nicht als die Vcrwirklichung, sondern als Verfall der Utopien. In der Geistesgeschichte Europas als auch in der europaischen politischen Geschichte haben universalistische theoretische Vorbilder ihre Verwirklichungs-equivalenz in den politischen Geschehnissen der Neuzeit gefunden, wo das was theoretisch unmoglich schien, durch "praktische" Operationalisierung versucht wurde: durch Erwachsen einer neuen Form der Vernunft, namlich durch die politische Vernunft die (wie wir a posteriori wissen) gar nicht mit dem Vorbild der politischen Vernunft im antiken Sinne zu tun hat, sondern sich als MiBgeburt des gewalttatigen zynischen BewuBtseins der pragmatisch kalkulierenden Machtstrukturen, die sich MUCKE MHMHIEMj mE unter dem Zeichen der angeblichen universalen "Freiheit", "Gerechtigkeit", "Einheit" usf., erwiesen hat. Solche politisehe, ideologisch vermittelte, universalistisehe Projekte (die, faktisch, totalistisehe Machtanspriiche sind) wollten, utopienmiiBig, ein-heitliche, eindeutige, uniformierte (Lebens)welten errichten. Um also Universalismusproblematik in dieser Perspektive darstellen zu konnen, solite man diesc Problemvoraussetzungen im Blickfeld behalten. Zugleieh aber darf ich betonen, daB es hier nur um einen Problementwurf geht, als auch daB der Universalismusbegriff nicht durch diese Perspektive ausgeschopft werden kann. Es bleibt namlich vorauszusetzen, daB der Universalismus vielfaltige Dimensionen (z.B. erkenntnistheoretische, moralpraktische, kultur-philosophische, usw.) hat, die hier nicht thematisiert werden konnen. Ausgangspunkt, also, soli ein philosophischer Ilintergrund sein, SchlufSthese (die zur Diskussion offen bleibt) ist eine lebenspraktische Betrachtung des Universalismus durch die Ergebnisse der vulgaren Praktizierung der Universalistischen Denkweisen. Dies betrifft vor allem die pohtische Anwendung des Universalismus. Demgegeniiber solite die Verteidigung des Plura-lismusprinzips als lebenspraktischer Grundsatz impliziert werden. Dabei kann ich mich berufen auf einige, meiner Meinung nach vorbildliche Diskussionen in der gegenwiirtigen Philosophic, die fiir das Universalismusproblem ohne weiteres eine groBe Bedeutung haben. Bei dieser Gelegenheit denke ich an die wertvollen Einsichten von Odo Marquard, die er in seinem Buch "Apologie des Zufalligen" ausgelegt hat. Nur einige Akzente daraus werde ich hier erwahnen: auf der Problemebne der geschichtsphilosophischen Konzeptionen, die genannten universalistischen Projekte konnen sich, vor allem, durch eine alte aber nicht veraltete Bestimmung erkennen. Sich auf Friedrich Schillers Antrittsvorlesung in Jena im Jahr 1789 beziehend, sagt Marquard daB Schiller "hat...die klassische Definition der Universalgeschichte - der allgemeinen, der Weltgeschichte - gegeben: jener Geschichte, die universal ist, weil sie alle Geschichten in eine wendet, in die einzige Fortschritts- und Vollendungsgeschichte der Menscheit" (vgl. Odo Marquard: Universalschichte und Multiversalgeschichte, in: Aplologie des Zufalligen, Reclam, Stuttgart, 1986, S. 54. ff.). Gegenposition zu dieser klassischen Definition, und nach der Erfahrung des Zerfalls des Universalen - wobei wir nicht nur die Zersplitterung der Welt und die Erfahrungen in der Wissenschaft, der Kunst, der Moralverfassungen usf. erfahren haben, sondern auch eine griindliche Umwandlung der Grundbegriffe bekennen mtissen, wie z.B. die Begriffe der Welt oder der Natur, wobei in der gegenwiirtigen wissenschaltlich-tehnischen Zivilisation die Welt ins Weltbild umgewandelt oder zu einem Simulacrum wird; oder, anderseits, wo die Pluralitat der Kulturwelten eine scharfe Dissonanz gegeniiber den universalistischen Tendenzen der instrumentalen-tehnischen Vernunft macht, weswegen das bcriihmte Vergleichen der technisch "vereinigten" Welt mit den "globalem Dorf lachcrlich aussieht wenn wir wissen, in welchem AusmaB solche "Globalisierung" bedeutet auch allumfassende Anonymisierung der eigenartigen Identitatcn)-, konnte jene Gegenposition, d.h. auch als Gegenposition zu der Universalisierung der Geschichte, als das was Marquard als "Supersyngularisierung" der Geschichte erkannt und bestimmt hat, bestimmt werden. Es geht namlich darum, daB den Universalisierungsprozessen (im Denken als auch im Ilandeln) die Pluralisierungsprozesse gegeniiberstehen, die seine Legitimierung und Geltung auch politisch fordern. Aus diesen Griinden spricht man iiber den Zerfall von Universalitatsanspriichen, was seinen Ausdruck auch terminologisch hat: anstatt der Universalgeschichte ftihrt Marquard den Terminus Multiversalgeschichte ein. Per analogiam konnte man auch iiber den Pluralismus der Kulturwelten sprechen, die in seiner Differenziertheit nicht unifiziert oder gar vernichtet werden diirften. Trotz alien Unifizierungstendenzen (die zwar einen Moment der Wahrheit, im Sinne der unausweichiichen weltumfassenden zivilisatorischen Prozesse, in sich haben, nicht aber ein absolutes Recht fiir die Uniformierung der Welt unter der Bedingung von exklusiver Gewaltanwendung der Machthaber) bleibt imer etwas Ireduzirbares, Einheitliches, Nicht-identisches. Insofem kann man nicht mehr iiber die einzige oder ein-heitliche Weltgeschichte sprechen. Als eine scharfe Gegentendenz erwahnt Marquard, sich auf Arno Borst berufend, sogar ein Versuch einer "Weltgeschichte einiger Details" (vgl a.a.O. S. 56). Daraus entsteht Marquards antiuniversalistische Position, die mir als fruchtbar und annehmbar scheint, namlich die Position die er als "Lob der Bundheit" versteht. Nach dieser Perspektive entdeckt man die Moglichkeit fur den Menschen "viele Geschichte zu haben". In diesem Sinne, als auch auf die Vor-aussetzung des einzig wirklich geltenden "Universalen", d.h. aus der universal gelten-dcn Endlichkcit unseres Daseins , die fiir alle Menschen absolut gilt, fiihrt Marquard fort, daB "erst sobald sie / d.h. die Menschen, Anm. B.S. / viele Geschichte haben, werden sie von jeder Geschichte durch die jeweils andcren Geschichten relativ frei dadurch fahig, eine je eigene Vielfalt zu entwickeln, d.h. ein Einzelner zu sein, und sei es ein verzweifelhafter Einzelner, der weiB: nur eines hilft wirklich liber die Verzweifelung hinweg: die nachste. Weil endliche Wesen sichsterblichkeitbedingt -nicht ex nihilo selber bestimmen konnen, besteht ihrc Freiheit - divide et fuge - nur durch Gewaltenteilung: durch die Teilung schlieBlich auch noch jener Gewalten, die die Geschichte sind....durch Teilung der einen Geschichte in viele Geschichten" (a.a.O., S. 72). Durch ein solches BcwuBtmachen, das durch das ExsistenzbewuBtsein im tieferen Sinne vermittelt wird, eroffnet sich hier auch eine praktischphilosophische Moglichkeit einen ncuen lcbenspraktischen Diskurs aufzubauen. Er solite sich auf der Anerkennung des Pluralismus der Lebensformen als seinem Grundsatz griinden, so auch als eine Norm oder Korektiv fiir moralische, kulturclle und, letzlich, auch fiir poUtische Handlungsmodelle gelten. Dies solite nicht nur der Wilkiirr der jeweiligen politischen Machtkonfigurationen iiberlassen werden, sondern fordert die Bildung einer neuen Lebens- als auch einer demokratischen Kulturpolitik und politischer Kultur. Der erste Schritt dazu konnte auch eine Begriffsdiffrenzierung und die Nach-prUfung der Denkparadigmen in der Philosophic selbst sein. Wir wissen natiirlich ganz gut, daB die gesellschaftliche d.h. auch die kulturelle, politische, moralische, usf., Wirklichkeit keine widerspruchlose und konfliktlose ist. Man weiB auch, daB extreme, autistische, ksenofobische Partikularismen in der politischen und kulturellen Wirklichkeit bedeuten auch etwas "Gegennatiirliches" und dem Leben selbst Unangemessenes. Wahrend auf der Seite der Universalisie-rung/Niveherung steht eine fast illusionistische idealisierende Erwartung, daB alle Menschen "in einem Sinne und in einer Wahrheit" einig sind und einig sein sollen (die Erwartung die in den real-politischen Praktiken meistens durch Gewalt durchgesetzt wird), das Einzclne, das Individuelle, das Partikuliire, das Eigenartige, verschwindet unter dem Zwang der Allgemeinheit der ideologisch vermittelten "Gesamtinteressen", praktisch: als diszipliniert, als verstummt. Das Gefahrlichste ist, also, die Ideologisie-rung des Universellen. Was aber die Gcgenposition betrifft, zeigt sie sich in der uns bekannten philosophischen Iiinfiihrung der Strategic der Kontextualisierung in der Auslcgung nicht nur von Naturerkentnissen sondern vorerst von lebensweltlichen Erfahrungen die jenseits der Allgemcingiiltigkeits- und des Universalismusanspruchs stehen. Anstatt der Notwendigkeit haben wir jetzt (mit Rorty, z.B.) Kontingenz (der Lebensformen, der Existenz, der Sprache, der Kultur usw.) zu tun. MHtFCB Mswonim, mE Nicht hier in die Einzelheiten von dieser Perspektive eingehend, mochte ich nur noch zugeben, daB diese Perspektive bedeutet gar nicht eine schlechte Hoffnungs-losigkeit oder Nichtperspektivitat, ein "Anarchismus" oder Wertanarchismus, wie es die Vertreter des harten Universahsmus vorwerfen konnten (als ob dies hieBe daB man damit jede normative oder regulative Instanz verliert, wie z. B. eine intersubjektiv geltende Evidenz). Die Auseinandersetzung mit solchen Problemen geht weit tiber den Rahmen dieses Entwurfes. Ftir diese Gelegenheit kann jene fruchtbare Perspektive erwahnt werden, die bei Albrecht Welmer als die Idee einer neuen Uberalen Kultur zur Sprache kam. Es geht zuerst um eine Kultur des Denkens die ein kultivierte, gewaltlose Lebensverfassung als die Verfassung von verschiedensten "Sprachspielen" oder Lebensformen voraus setzt und fordeit. Wenn man Welmers Programm ganz kurz zusammenfassen kann, konnte es durch fast programatische und, (es scheint mir) hochverpflichtende Worte dargestellt werden: "Mehr an Toleranz, die Bereitschaft mit Pluralitaten zu leben, die Bereitschaft nach neuen Beschreibungen oder Interprretationen alter Probleme, oder die Bereitschaft auf das zu horen, was andere zu sagen haben. Wenn die Anerkennung von Kontingenz schlieBlich die Anerkennung impliziert, daB "endliche, sterbliche, zufallig existierende menschliche Wesen" den Sinn ihres Lebens aus nichts herleiten konnen als auch aus "anderen endlichen, sterblichen, zufallig existierenden mensch-Uchen Wesen" (aus: Richard Rorty: Kontingenz, Ironie und Solidaritat, Ff/M, Suhr-kamp, 1989, S. 86), dann muB jeder Versuch theologisch, metaphysich oder szien-tifisch inspirierte Sinnesentwtirfe gesellschaftlich verbindlich zu machcn, als zutiefst diskreditiert erscheinen. Wenn aber die Anerkennang von Kontingenz..../.../ die Des-truktion der intelektuellen Grundlagen von Dogmatismus, Fundamenathsmus, Into-leranz und Fanatismus imphziert", dann behauptet Welmer einen "Zusammenhang zwischen den Argumenten von Kontingenz und denen fiir eine Uberale Kultur"(vgl. Albrecht Welmer, Endspiele: Die universdhnliche Modeme, Suhrkamp, Frankfurt/M, 1993, S. 168. f.) Jetzt aber beginnen die Probleme: wie sich, namlich, ohne Universalanspriiche in der Welt des Kontingenten doch orentieren. Hier miiBte offensichtlich doch ein regulatives Prinzip wieder gefunden werden, etwas "Uni-verselles", was uns alle als Menschenwesen verbindet, nicht aber durch den Zwang und nicht gewalttatig. Fiir Wellmer ist es neuer moralischer Universalismus, der von ncuem formuliert werden soli. Dies ist aber nur eine Aufgabe, die fiir unsere endliche und vielleicht zufallige Existenz die uns gemeinsam ist immer offen steht. Mit der Sympathie fiir Wellmerschen Ansatz, den wir mit vollem Ernst zur Kenntnis nehmen solltcn und in eine schwere Diskussion erst stellen konnen, schlieBe ich diesen Entwurf.