R« III Mittwoch »4. August I«?«. Jahrgaug VrSnnmeratioutpreit: Für Marburg monatlich 1 fl. Anstellung i»ö Hau» 15 kr. Kür auswärts monatlich 1 fl. SVkr., vierteljährig 3 fl. 90 kr. Einzelne VlStter 4 kr. -- Insertionsgebühr L kr. pr. Zeile nebst Stempel. Zur Geschichte des Tages. Bon dtn Landtagen ist ktine besondere Nachricht zu verzeichnen, als daß der n ied er ö fterrei chische Landtag die kaiserliche Botschcist mit einigen scharfen Bemertungkn gegen die Regierung einfach zur Kcnnt. Nlß nahm, daß drr Tiroler Landtag in Folge der Gelöbnißverweiaerung der Klerikalen aufgelöst werden dürfte, und daß im krai nerischen Landtage die Reichsrathswahlen gesichert sind. Ueberraschend ist die Nachricht, welche die „N. fr. Preffe" bringt, daß das Ministerium den bölimischen Feudalen für die vorbehaltliche Ve schickung de» Reichsrathes die formelle Anerkennung desezechischen Staatsrechtes und die Krönung versprochen. Da» würde noch zu der Nachricht paffen, d.ß Petrino in Czerno Witz sich äußerst söderalistisch benahm und den Unwillen der Liberalen hervorrief. Vom Krieg»schauplatze lauten die Nachrichten noch immer bluttriefend. Leider scheint da» Schlachten vor Metz am 18. d. M. nicht mehr al» einen vorlaufigen Abschluß gefunden zu haben. Selbst die volle Genauigkeit der offizielltN preußischen Bulletin» zugegeben, dürfte doch du» Eine feststehen, daß die Verluste auf deutscher Seite denen der granzoseu am mindesten gleich kommen, und daß Marschall Bazaine mit einer kampfe»wüthiken Armee von wenigsten» 120.000 Streitern unter dem Schutze der ^stung»werke von Metz gierig auf die Gelegenheit lauert, den eisernen Ring zu durchbrechen, den der deutsche Auiten. Wenn man die Sünden dieser beiden, begangen an der Menschheit durch Generationen, überblickt, muß man sich mit Eckel abwenden von diesem Lügengefindel. Gelobt sei der Tag. der un» besreit von solchen Gesellen. Schakale und Hyänen find ja menschlich fühlende Wesen im Vergleich zu diesen Bampyren, die kaltblütig Millionen von Mitbrüdern ihrer theuersten. reinsten Freuden, ihre» einzigen Glücke» berauben, die Tausende hinmorden ltiffen. um mögilcherweise aus dem Blutbad neugestärkt hervorzugehen, die die Lüge zum Handwerk heranbilden, den Meintld zum Gesetz, den Mord zum Kultus erheben. Die größten Scheusale müffm t,or diesen Menschcnschlächtern sich als harmlose Schächer bekennen. Wahrhaftig, von dieser Bande muß die Welt gesäubert werden, denn mit Meineid, Verrath und Mord laffen sich keine Pakte schließ« n. Dem machtvollen Verbrechern gegenüber verbleibt selbst dem Fried-fertigsten keine andere W Hr. al» Kricg — Krieg gegen den Schwindel, den Raub, den Treubruch, den Mord. Krieg gegen «apoleon und seiue Spießgesellen. — die Jesuiten! — Fiir Wahrheit. Gittlichkut. Recht, sür Weib Kind und Vaterland! Juliu». Achilfckr oder Aiidtrstß. Unsere neue Gesetzgebung für Schulen. in»besondere für Bolk»schvlen. ist bestrebt, alle» äußere G flunker. >velche» früher fast da» W sen der Schule au»ma'hte. und über welche» oft der Geist, der Kern verloren ging, zu beseitigen, statt der modernen Anspornungen zum Fleiße, wie Ehrgeiz und körperlichen Schmerz, edlere Motive dem jugendlichen Herzen einzupflanzen und dadurch das Herz selbst zu bilden. Aus rein pädagogischen Gründen wuide daher die Schauprüfung aufgelaffen. welche doch weiter nicht» al» ein Pliradrreiten der befferen Sthüler war. ja welche» sehr häufig zu frommen Betrüge benutzt wurde, indem einzelnen Schülern ihre Fragen vorau»gesagt und jo. um oen Herrn Lehrer al» tüchtigen Schulmeister erscheinen zu laffen. telbft von ihm in die Seele de» Kinde» der Keim der Falschheit gel gt ivurde. Da»selbe ist von den Prämienbüchern zu sajien. welche nicht nur keinen Nutzen stifteten, sondern oft bei der größten Gewiffenhaftigkelt Ve» Lehrer» zu untdier Eifersucht Veranlassung aaben. 3a manche» Mütterchen kaufte ihrem Püpplein selbst ein schöne» Buch und bat drn Helrn L hrer selbe» doch auch öffentlich zu überrüch^^^-^ solche Aafichten hatte man von dem Werthe der Belohnung. Ditst Ueberbleibsel alten ZopfthumeS sind gefallen, und ist es ein wahrer Satz, daß deö Volke« Glück nur von der wahreu und eingreifenden Schulbildung kommtn kann, so ist eS cine ebenso unumstößliche Wahrheit, daß unsere Volttschule regenerirt. reformirt werden mußte. Alle Gewohnheiten lassen fich ajk»er nicht so schnell btseitigen. und Hergebrachtes sich nicht im Augenblicke ausmerzen. Der Schluß des Schuljahres ist übrigrnS auch für daS jugendliche Gemülh ein so wichtiger Moment, daß daS spurlose Abschließen desselben sehr unpädagogisch war,. Man hat das auch allerorts eingesehen und außtzt dem kirchlichen Momente. daS dabei zur Anwendung kam, noch andere Feierlichkeiten eingeführt. ES sind dies die sogenannten Äinderfeslf. Bei einem solchen ver-gnügt sich alt und jung, frohen SinneS athmkt die kindliche Brust wiedrr auf. ioS deS wohlthätigcn, aber doch mehr odrr minder lustigen Zwanget, welcher daS Schuljahr hindurch mit größerer oder geringerer Strenge an die Disziplin gefesselt hielt. (Schluß folgl.) Tteiermärkifcher Landtag. (Dritte Sitzung am 23. August.) Der Vorsitzende theilt mit. daß sich der Straßenausschuß konstituirt und Herrn Ritter v. Conrad zu seinem Obmanne gewühlt habe. Abg. Karl Reu tcr überreicht eine Petition des pol. Bercines. «Fortschritt" in Marburg nm Berücksichtigung der Wünsche ter Liberalem Untersteiermarks. deSgleiche» eine Petition desselben Vereines gegen die. Berkündung des UnfelilbaskeitS'Dogmas und um Einführung des placetum rogium; leKtere Petition wird dem Echulaussäiuss? zugewiesen. Abg. Krandstctter überreicht eine Petition von Mnhrenbkrg um Berücksichtigung der Wünsche der Liiicralen Untersteiermarks. gecner sind mehrere Petitionen von Lllirervercinen bezüglich der Pensionsfähigkeit von definitiv angestellten Lthrcrn eingebracht Worten. Abg. Prof. MaafskN begründet seine Interpellation an die hohe Regierung bezüglich des BorgehcnS des RegicrungsvertrelerS in der Ber-sammlun.; des „katholijch.konservatlvcn Bolk^vereines" in Hengsberg am 15. August d. I. Der RegierungSkommissär erhob nämiich Einsprache gegen die Abstimmung einer Resololution. welche brsagt: „Wir haben weder Sympathien für das sranzösische Kaiserrlich. welches wiederholt gegen Oesterreich in ividcrrechtlicher Weise gehandelt, noch für den prcußi« schen Staat, der auf Ungerechtigkeit und Gewaltthat aufgebaut, noch vor wenigen Jahren verrSlh.risch unS bekämpft hat", da diese Worte sowohl für Preußen, als Frankreich beilkidigend seien. Abg. Kosar begründet seine Jntirpellation bezüglich der Sicherheit des Eigenthums der Person und der zu milden Strafen für Vagabunden: die Regierung möge erklären, in welcher Weise sie diesen BeschwerdtN Abhilfe zu thun gedenke. Der Regierungsvertreter wird beide Interpellationen nächstens beant-Worten. Abg. Ritter v. Franck begründct seinen Antrng: „Es sei ein AuS» schuß aus sieben Mitgliedern des HauseS mit möglichster Berücksichtigung der LandeStheile zu wühlen, welcher Aueschuß mit der Revision der Gemein-deordnung und des BezirksvcrtretungSgesetzeS für Steiermark betraut wird. — Abg. Dominkusch be.intragt. cS sei ein Ausschuß von dreizehn Mit-gliedern zu wählen, und dich noch eingeschalten werde: „mit möglichster Berücksichtigung der Vertreter der Landg'Meinden und der beiden im Lande wohnenden Nationalitälen." Der Antiag Dominkusch' wird angenommen, nur Dr. Rechbauer und 4 bis 5 andere Abgeordnete sind dagej^en. Der Bericht über die Thätigkeit des jteieruiärkischcn LandeSauSschnsses in der Zeit vom 1. September 1867 biS Ende Juli 1870 wird über Antrag des Dr. Schloffer dem FinanzauMuß zur Vorberathung zuge-wiesen; desgleichen der Bericht des LandeSausschnsses über die Wasser-Versorgung der St^idt Graz durch Pongruz und Mooie; der Bericht deS Landesausschusses, betreffend den Ei^tivurf eineS GssetzeS zur Errichtung deS SchullehrerptusivtlbsondeA für das HtrzogthllM Steiermark »vird einem Fünferkomite zugeivicse?^. Abg. Pailhubcr bericl'tet über deil V^irschlt^g. ein Darltlien von 1.700 000 Gulden aufzunehmen, für Jrrmhaus. technische Hochschule. Weinbauschulc bei Marburg u. s. w.; tvird dcm Finnliz-AnSschusse zu-gelvltstn. Der Enlivurf d.r Gemeindeordnung siu die Statt Marburg wird dem Ausschüsse zugeiviescn, tv^lcher den FrtMck'schcn Antrag zur Be-rati)ung hat. Der Gesktzentivurf, lvomit der Stadtgemkinde Marburg die Ein-Hebung von Zii.skreuzern für die Jahr. 1871 und 72 bewilligt wird, der Gese^mtwurf. womit den L^.zirkSvenretungtt, zu Deutschlands-berg uild Mahrenberti die Einhebung eln.r 25 pLt. Umlage auf die di-rekten Steuern zur Deckung der Bezirks Erfordernisse pro 1870 bewilligt wird und der Gesetzentwurf, womit den Gemeinden Andritz, Petersdorf. «ain-bach, Unterrettenbach, Egelsdorf, Unter- und Oberg»oßiu. Hainersdorf, Gschmeier, Sinabelkirchen. Mürzhofen und Leutschach die Einhebung einer Gebühr von höchstens 10 Gulden für die ausdrückliche Aufnahme in den Heimatsverband bewilligt wird, werden sogleich in. Beratbung gezogen und angenommen. Der Bericht deS LandeS AuSschusses, betreffend die Gleichstellung der ordentlichen Lehrer nnd Professoren an den landschaftlichen Mittel-schulen mit jenen an den Mittelschulen des Staates »vird dem Ainanz' anSschusje zugewicsen. Ueber Bericht deS Landes Ausschuffes. bezüglich der Errichtung eines Monumentes iveiland Se. k. k. Hoheit des Erzherzog 3ohann tvird beschlossen, die Ausführung des Monumentes in Stein iind Erz dem Stadtverschönerungsver ine zu überlassen unv demselben zu diesem Ztvecke den bisher angesammelten Fond von 25 364 fl. zu übergaben. In den Schulausschuß werden folgende Herren gewählt: Dr. Ritter von Schreinrr. Prof. Dr. Michl, Dr. Fleck. Dr. Rechbauer und Herr Allingrr. Nächste Sitzung morgen. Tagesordnung: Begründung des Antrages des Dr. Hermann und Genoffen auf eine Adresse an Se. Majestät; Bericht des LandeSausschuffeS betreffend die Zerstückelung und Bertvendung des landschaftlichen GrundeS vor dcm Neuthore und A. Vermischte Nachrichtea. (Brutales Benehmen eine» russischen Generals.) AuS der galizischcn Grenzstadt Brody berichtet T. Pr. Wie sich manche Russen auf galizischem Boden geberden, davon erfuhren wir dieser Tage hier wieder ein krasseS Beispiel. Der russische Graf Molodoj. der sich seit Kurzem in Brody aufhält, betrat dort das Apparatzimmer des k. k. Te« legrafenbureaus. wo der Eintritt Fremden untersagt ist. mit dem Hnte auf dem Kopfe. Der dienllthuende Beamte ersuthte ihn, den Hut ab-zunehmen, worauf der Graf den Beamten m't einer solchen Fluth von Beschimpfungen der gemeinsten Art überschüttete, daß sich fast nichts davon tviedergeben läßt. „Hundesohn! der Teufel hat Deine Mutter g machtl" war noch einer der mildesten Ausdrücke des hochgebornen Russen. (Die Erfindung des Stempelpapieres) verdankt man den Holländern (1624). Da sich aber keine Erfindung rascher verbreitet, als die einer neuen Steuer, so finden ivir dieselbe bereits am Schluße des 17. Jahrhunderts allgemein in Europa angenomen. In Frankreich beträgt sie dermalen zirka 827, Million grankS (33 Mill. Gld.). in England 5V, Million Sterling (55 Mill. Gld ), in Preujjen 6'/, Mil« lion Thaler (15 Mill. Gld.). In Oesterreich, dem klassischen Lande aller Steuern, stieg t1e seit 1840 von 3'/, Millionen bis zum Jahre 1868 aus 11'/« Millionen ezklusive llngarn! Martivrger Amchte. Äiarl>nrg 24. August. (Mädchenschule.) Die hiesige fünftlaffige Mädchenschule zählte im Schuljahre 1869—70 314 Schülerinen (um 69 mehr als im Bor« jähre), von denen 94 die erste Klaffe mit Vorzug, 114 die erste Klasse und 56 die zweite Fortgangsklasse erhielten; 50 Schülerin^ sino (meist wegen Uebersiedlung der Eltern) im Laufe des Schuljahres ausgetreten. Die mit der Anstalt in Verbindung stellende Handarbeitschule lvurde von 224 Mädchen besucht. D:e Zahl der Schülerinen ist in steter Zunahme begriffen, und eS litten die einzelnen Klaffen (namentlich die Unterklassen) an Ueberfüllung. da die größten, verfügbaren Lehrzimmer nur für 50 bis 60 die kleinsten hingegen gar nur für 30 Schüler Raum bieten. — An dieser Schule lvirkten im abgelaufenen Schuljahre 9 Lchrkräfte und zwar; 4 Lehrer. 1 Supplent. 2 Katecheten nnd 2Lehrerinkn für weibliche Hand« arbeiten. — Der Unterricht erstreckte sich mit Ausnahme deS TurnenS, daS wegen Man.icl an den hierzu erforderlichen Lokalitäten unterblieb, auf aUc Lehrgegenstände. welche der neue Lehrplan enthält. — In der fünftcn Klalsk tiaten die erd- und naturkundlichen Disziplinen als selbst« ständige Lchrfächer auf. in den unteren vier blassen wurden dieselben, so weit sie berücksichtigt iverden kounien. mit dem Anschauung»' und Lese« unterrichte in Bclblndnng gebracht. — Im nächsten Schuljatire tvird die fünfte Klasse in zivei Atitheilungen zrrfallen, im Schnljahre 187l—1872 ivirc» aber voratlssichtlich die ^yslcmisirung der sechsten Klasse an der An-sialt zur Nothwendigkeit iverden. — Die Lehrmittelsammlungen, insbeson« dcre die Schulerbibliothek, haben im verflossenen Jalire wieder eine nam-hafte Ber tcheinng erf^ihren. — Leider cutspricht das Schulgebäude nicht seinetn Zwecke, es enthält, »vie schon oben erirähnt. nicht die nothigen Räumlichkeiten und hat überdies eine entschieden Utigünsti^je Lage. DaS moderne SchulljauS soll eben frei und von Allem, was die Ruhe und Stille des Unterrichtes stören könnte, entfernt, lvo möglich mitten in einem Garten stehen; es soll heiter, erhebend und seiner Bestimmung würdig sein. — Fiilftt» Lerzeichnß dn Bkiträgt für die verivunditin diutschen Kriege,. Hen Thiel August „für Berwuadtte oha« Rational- »»terschied«......S fl. — tr. Sine Sesellschaft......3 fl. 20 kr. Ei«e Tischgesellsili-ft......14 sl. — tr. Herr Proseffor Rudolf Atichel . 2 fl. — tr. Summe 24^?. 20 kr. Früherer Ausweis IV4 ?, l Thaler, 2 R'poleons Gesammlsumme 178 fl. 20 tr., 1 Thaler, 2 Napoleond o,s. Ate Liebe des Deutschen. Novelle von z. Hörmtyer. XVI. „Ja. ja." bemertte Darben zerstrtut. „sie find nicht pilnttlich." „Ich für meinen Theil, Kapitän." meinte der Doktor, „glaub?, daß wir vielleicht den Platz vcifthlt haben." „Den Platz verfehlen." rief der Kapitän unwillig. daS kann Ihnen pafsircn, dcr. ivenn Sie des Morgens von Hause weg reiten. eineS KoM' pafst» bedürfen, um eine drr Borstädtc zu finden. DaS Häuschen zum Poco vivo ist unser Eammslplatz und das ist jeneS Hüttchcn dort. daS Sie kaum sehen tönncn unter den Kürbis- und Melonenrantcn. die sich verworren über sein fiacheS Dach schlingcn. Mehr als zwanziMal habe ich mich an der tristallhkllcn Quelle, von dcr es den Namen hat. gelabt." „Da ist »vohl jentS Gebüsch dort dcr Kampfplatz?" fragte Darben. „Ganz richtig, antwortete der Kapitän. „An dem hölzernen Weg-gitter. das dort am Graben den Zuj^ang zu jener Wiese versperrt, lassen wir unsere Pferde unter der Hut von Liumlcys Nezicr. den unser Gegner mitbringt. Sie wlsjen. daß man dcr Schmatzhaftigkeit und Neugierde unserer „Burschen" nicht trauen darf. Dann passiren wir auf jenem tzuhsteig dort die Wiese und sind in zwei Minuten an Ort und Stelle." „Kennen Sie den Platz schon von früher. Kapitän? forschte der Arzt. — „Hm. ja; ich bin ein paarmal dort gewesen. Aber alle Wetter, die Herren lassen lange auf sich warten, und ich kenne doch nichts Unan-genehmeres, als das Harren auf dem Duellplatze. Selbst der Marsch, um aus der Reserve in die Echlachtlinie einzurückcn. hat nichts so BeunrnhiMdes. Erstlich hat man die BclveMlg deS Marschirens. dann ist man nicht allein, sondern in Gesellschaft gar vieler, die alle gleich unS demselben ungewiffen Loose entgegrugehen. Endlich schlägt man sich für kein Phantom, wie gar oft beim Duell, und kann Ruhm und AuSzeich-nung erwerben. Aber hier hat man so reclit das Gefühl der BcrkiN' ^klung. zu welcher weder der Mensch noch scine Neigungen bestimmt „Ich vermag ganz gut. mich in diese Lage hineinzudenken," sagte der Arzt tiefsinnig den Kopf wiegend, „es ist wie daS Warten vor einer Operation, ganz allein den ausgekramten Instrumenten gegenüber, fcstge. Kunden auf dem Operationstisch. Ich begreife ganz gut. daß sich da alle Nerven empören, wurde ich doch als Student vom bloßen Zusehen ohn« mächtig." „Nein, nein. Dottor." sprach Darben schwach lächelnd, „Sie malen zu schwarz; ich bin keineStvegS an den Operationstisch gebunden, auch sehe ich mir gegenüber keine Instrumente, mit welchen ich nicht bekannt, ja vertraut wäre. UeberdieS habe ich hier die Chanze dem Instrument meines Gegners entgehen, und die Genugthuung. auch ihm etwaS am Zeuge fltlkcn zu können. waS elnem operirenden Arzte gegenüber, wie Sie gestehen müssen, wl.hrljafter Undank, lvcnn auch manchmal nur gerechte Vergeltung wäre." „Und Ihre Chanzen. der Äuget dcS Gegner,^ zu enttiehen. mehrcu sich zujehentS. liel'tt Junge." bemerkte dcr Kapitän lächelnd, indcm cr aus mehrere Ncitcr hinwies, die im vollen Jagen hcr^uikamcli. ..Lei dicscm uimnnigen Reilcn wird scine Hand zil unruhig lverden. um Il)nrn mit den glalten Sattelpislolcn etwaö anhlü'en zu können." „Ich halte Mr. Joncö für einen solchen Schlitzen, der nu^ aus-l nahmSweisc sein Ziel trifft." ertvidcrtc Boron Darben scherzend, „und so kann diese Unruhe der Hand leicht mir veiderblich wcrden. Sie müsscn ^ mich dann als an einer Verrechnung verstorben in Aligang bringen." „Wir tvollen getrost etwaS Besseres hoffen," war deS Kapitäns! Anttvort. indem er und der Arzt den mittlerweile N.ihegckommel>cn bis! an das Wegegitter entgegenritt. ^ Diese bestanden aus Mr. Jones, der mit dem Neger zurückblieb, dann Mr. Lumley. dem Zeugen seines Schwiegersohnes, und endlich aus, etner ^ngen, ungebührlich hagern und knochigen Gestalt, aus deren unzäh« ngen Ecken der Schotte unverkennbar hervorguckte, ein in ganz Porto Alegre bekannter und belachter Mensch, der sich durch Usurpation und die ^ange der Zeit vom Hufschmied und Roßarzt zur Würde eines Arztes emporgeschwungen hatte. ° Aerzte und Sekundanten begrüßten sich kalt. Dann stiegen alle von den Pferden, welche der Neger schweigsam in seme Obhut nahm. Indeß die sechs Herren paarweise durch das geöffnete Gitter treten und Uber die grüne Wiese dem erwähnten Gebüsche zuschreiten, werden die schönen Leserinnen uns nicht grollen, wenn wir in unserer Geschichte Einiges nachholen. (Fortsetzung folgt.) Original-Telegramme. Graz, 24. August. In der heutige» LandtagSsitzung begründete der Abgeordnete Herrmann seinen Antrag auf Abfaffnng einer Adresse und spricht für Zuweisung desselben an einen Siebener Ausschuß. Bei der Abstimmung fällt dieser Antrag. Dafür stimmten nur die Rational-klerikalen. Abgeordneter K. Seidl ineldete eine Interpellation ivegen des Kärntnerbahnhofes in Marburg an. Znnl Schlüsse wnrde ein Sonderausschuß für die Gemeinde-Angelegenheiten gewählt. Laibach, 23. August. In einer Klubberathung mit Beiziehung Dr. VoSniak's soll die Forderung uach einem Slovenien in eine Adresse aufzunehmen beschlossen worden sein. Florenz, 23. August, Abends. Aus Paris ist soeben ein Telegramm hier angelangt, welches meldet, Bazaine habe sich ans MeK herausgearbeitet (!). Er führt angeblich die Armee gesicherten WegeS auf Mont-Medy. Seine Kommunikation mit Pari» ist seit dem 19. wieder aufgenommen. Giugesavdt. Die delikate Heilnahrung I^ovnlosoisro äu Larr/ heilt alle Krankheiten, die der Mediein widerstehen; nämlich: Magen-. Nerven-, Brust.. Lungen-. Leber-. Drüsen-. Schleimhaut-. Athem-. Blasen-und Nierenleiden. Tuberkulose. Schwindsucht, Asthma. Husten. UnVerdaulichkeit. Verstopfung. Diarrhöen. Schlaflosigkeit. Schwäche. Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieber. Schwindel. Blutaufstei.^en. Ohrenbrausen. Uebelkeit und Erbrechen selbst während der Schwangerschaft, Diabetes. Melancholie. Abmagerung. Rheumatismus. Gicht. Bleichsucht. — 72.000 Kuren, die aller Medizin lviderftanden. worunter ein Zeugniß Seiner Heiligkeit deS Papstes, des Hofmarschall Grafen PluSkow. der Marquise de Brshan. — Nahrhafter alS Fleisch, erspart die Revaleseiere bei Erwachsenen und Kindern 50 Mal ihren Preis im Medieiniren. Castle RouS. Alezandria, Egypten, 10. März I36S. Die delikate Rvvalesoiörö Barry't hat mich von einer chronischen Leithes-Verstopfung der hartnäckigsten Art, worunter ich neun Jahre lang aust Schrecklichste ge-litte» und die aller ärztlich.» Behandlung widerstände», völlig geheilt, u»d ich sende Ihnen hiemit meinen tiefgefühlten Dank als Entdecker dieser köstlichen Gabe der Natur. Mögen diejenigen, die da leiden, sich freuen; was alle Mediun nicht vermag, leistet Du Barry'» ksvalssoisro, deren Gewicht, wenn in Gold bezahlt, nicht zu theuer sein würde. Mit aller Hochachtung E. Spadaro. Kur-Nr. 64210. Neapel 17. April 1362. In 'Llcchbüchscn von '/« Pst'-sl-1-50. 1 Pfd. fl. 2.50. 2 Pst», fl. 4.50 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20. 24 Pfc'. sl. Zti. — in ^ablttten filr 12 T^issen fl. 1.50, 24 Tassen sl 2.50. 48 Tassen fl. 1.50 in Pulver sür 12 T.^ss.n fl. 1.50. 24 Talsm fl. 2.50. 48 Tassen fl. 4.50. silv 120 Tassen fl. 10, 236 T.lisen fl. 20 . 57i^ Tasscn fl. 36. — Zn l'ezi Heu tnsch Variy du V^^rrl? Co. ili Wien, Goldschmied-gaslc 8 ; in arbn r >1 K. Kollclnig, Grazcrvorsladt, Ttl^etthoff-slr.^ßc 10; iil P c st T i? v ö k in P r a I. Kür st; in Prcßdurg Piüzlol y; in Klaenfurl P. V i r n a cl? e r; ln Linz H a-selmeycr; in Vozcn Lazzari; in B r ü n n Franz Eder; in G r a z b c r la n z m e y e r; (Ä I a b l o tv i P in Lemberg Not-t c n d t r; tn Klausent) urg Kronstädler; und nach allen Gegenden gegen Baar oder Postnacbnalime. lvVigwal Vo«rSbericht. H Uhr Stachmittag. ff. kr. Embeitliche Staattschuld in Roten .... SS — oetto detto in Silber .... S4 S0 186ver Staats-Anlehens-Loose............90 2V 1S64er detto ......113 - Vank«?ktien ............681 — Credit-Attie» ......................242 7S «nglo-Vank.Artien..........216 50 StaatSbahn Aktien....................347 — Nordbahn-Aktien..........193 — ranz'Jofef'BahN'Aktien........179 SO ndolf-BahN'Aktien.........158 — Arankfnrt am Main.........1VS 75 Lombarden............193 SO Eredit'Loofe............1S1 — London.............126 SO Silber..............124 S0 Rapoleond'or»...........1V 09 K. k. Mttnz-Dukaten..................6 — Stimmung: flau. Wien, 23. August. ^Courtbericht.) Bei flauer Stimmung büßten Aktien 1^2, S—8 fl. ein, anch Renten »iik I8t4«r vowit mau 200.000,50.000, IS.000, !0.000,0000 etc. Zeviuveu Ic^nv, verlraukt kos) __^»rdurß. Zu verkauf««: Ein Kutschirwag«» und tia knglischtt Geschirr. Täglich z« »«»»tethe«: MSblirte Monatzimmev gesucht! Dirjeni»,» P. T. Hau«h-rien und After- Z'» hübsche« sonnsritigr« M»«a«zimmer> Bermiethir. die zum Herbste Monatzimmer zu.^'» Beikauftgewilbe auf srequeutem Posten, vsrgebtn hubcn. »Verden höflichst ersucht, sich bei Iu n'iethen wird gesucht: den, Gefcsti.,,en zu melde», da derselbe sür seine gj, trockene« Magazin. womSglich in der iianze zutünftij^c Gesellschtift die Ou^^rticre auf ........ ...........zuneltmcn wünscht. Dieselben können verschiedener waren schwächer, ebenso Loose, von welchen 1S60er nm!Tattung sein, z. B. kleine Familienwohuungen. 1'/,//, und Creditloose um 1 fl. sielen. Anlagepapiere beslchend auö 1—2 Zimmern oder KnbinetenMiu kautivnsfähtges solides Mckdche» Herrengasse, auf kurze Zeit. Gesucht wird: behaupteten sich großentheil» zur festen Roti». Wechsel uud Comptanten zogen um /»- Fremde Angekommene in Marburg. „Mohr." Am 23. u. 24. Die Herren: M. Diabdub aut Jernsalem. Venati, Arbeiter, Laibach. Frankenberg, Kfm., Wien. Stampfer, Stationtchef, s. Krau, Wuchern. Kaltenegger, Priv., s. Krau, Graz. Gaßner, Realitätenbes.» St. Lorenzen. „Stadt Wien." Vom 19. — 24. Die Herren: Aigner, Weinl>dlr., Iudenburg. Hofmann, kk. Oberingenieur, Erat. Sali, Goldarbeiter, Pest. Ebenspanger, Krltchtenhdl.. Großkanischa. I. Pratte», Aabrikant, Eibi»w.,ld. Maßiczek. Stud., Graz. Antul, Beamter, Ungarn. Graf Wallon, aus Parit. Traf A. Wenkheim, auS Ungarn. Mayr, tk. Gymn.-Profeff., s. Krau, Salzburg. Maschek, kk. Profeff., Wien. Fercher, Bergwerktdir., s. Krau, Tagliari. Graf R. Wenk» heim, m. Jäger. Pest. Dietrich, kk. Hauptm., Cilli. v. Ba. kanovich, kk. Mimst..Rath, s. Gemalin, Agram. Berget, Priv., s. Gemalin, Graz. Sauer, kk. Profeff., s. Kran n. Tochter, Wien. Hofmann, Dr. d. M., Wien. Skodlar, Kfm., Laibach. Subenschkin, Bnreanchef der kk. pr. Staattbahn. Wien. Verstorbene in Marburg. Am 23. Angust: Frl. Albertine Morvay, k. k. Steueramts-Offizialt-Tochter. 17 3. alt, an Auszehrung. Mathias Lkof, Militärabschieder aus Mallenberg an Wassersucht; im allgem. Xrankenhause. alljährlich, womnter 2 Haupttrtfftr t fl. 260.000 1 Haupttreffer „ „ 220.000 S Haupttresfer „ „ 200.000 1 Haupttreffer „ „ 110.000 und noch ein« große Anzahl » fl. 60.000, ö0.000, 40.000 , 30.000 zi. spielt man mittelst eine« Antheilschewe» meiner Kpitlßtstlllch«fl Vrappt ^ unter 18 Theilnehmem zu SS viertelsährigm Raten » K st.—Diese beliebte Gruppe enhAt Älwmllielie i» veÄerreieli exklireiliea -U»«, deren ^rimäßiger Erlö« nach vollständiger Einzahlung unter hie Theilnehmer bar ver-theiu wird. — Die gesetzliche Äempelgebühr für das Dokument beträgt ein- sür allemal 99 kr. Gleich bei Erlag der ersten »ierteljührige« Rate von ö Gilden spielt man schon auf die nächsten Verlosungen der M4tr. palffD-, tredit-«Rd Sitiilf-Dist Per I.»»d1S.SkPtt«ber, l.Oktib. u. Htankyaus L«lu»r»rstad«««. aufgenommen. i« Hausknecht findet sogleich Auf-nähme. Auskünfte hierüber werden im Comptoir dieses Blattes ertheilt. 19 Bor Fälschung wird gewarnt! Kaiserl. köuigl. ausschl. privil. neu verb. erstes amerikanisch nnd lA englisch patentirtes allgemein beliebtes ^tll«rli> Mwä v»««' vo ^ prakt. Zahnarzt und PrivilegiumS-Jnhaber in Wien, Stadt. Bognergafte 2. Dieses Mundwasser, von der löbl. Wiener medizinischen Kacultät approbirt und durch eigene Zvjährige Praxis erprobt, bewährt sich vorziiglich gegen jeden üblen Geruch aus dem Munde, bei vernachlässigter Reinigung, sowohl künstlicher als hohlei Zähne und Wurzeln, und gegen Tabakgeruch; es ist ein unübertreffliches Mittel gegen rankes, leicht blutendes, chronisch entzündliches Zahnfleisch, Scorbnt, besonders bei Seefahrern, ae^en rheumatische und gichtige Zahuleiden. bei Auflockerung und Sihwin len des Zahnflelscheß, besonders im vorgerückten Alter, wodnrch eine besondere Gmpsind ichkeit deffelben gegen den Temperaturwechsel entsteht; es dient zur Reiniguug dei Zähne Überhaupt, ebenso bewährt es sich auch gegen Käulniß im Zahnflcische, überaus chätzenswerth ist es bei locker sixenden Zühnen, einem Uebel, an welchem viele Icrophulöse zu leiden pflegen: es stärkt das Zahnfleisch nnd bewirkt festeres An-chließen an die Ziihnei es schlitzt gegen Zahnschmerz bei kranken Zähnen, gegen zu »äusige Zahnsteinbildung: es ertheilt dem Munde anch eine angenehme Frische und itlthle, sowie einen reinen Geschmack, da es den zähen Schleim in demselben auflöst und dieser dadurch leichter entsernt wird, daher geschmackverbeffernd einwirkt. Preis per Klaeon 1 fl. 40 kr. ö. W. Emballage per Post 20 kr. »IM«,«« zewShnlich so lästiae Zahnstein entfernt wird, sondern anch die Glasur der Zähne ai Weiße und Zartheit immer zunimmt. A^Preis per Sthachtel 6S kr. ö. W.' Diese Zahn-Pasta verdient mit Stecht, dem Verth, zweckdienlichenEigenthümlichkeitenentsprechend als das beste Zahnmittel empfohlen zu werden, indem die Anwendung desselben i Muude einen angenehmen il^schmack und milde Kühle zurückläßt, als vorzüglich Mittel gegen jeden üblen Geruch im Munde. Nicht minder ist dieft Zahn.Paft Zenen anzuempfehlen, deren Zähne unrein und verdorben find, da bei Anwendung dieser Pasta der an den Zähnen haftende so schädliche Zahnstein beseitigt, die Ähn stets weiß und das Zahnfleisch gesund und fest erhalten wird, sehr zweckdienlich if dieses Mittel deu Seeleuten und KÜstenbewobnern, wie auch jenei^ die oft zu Waffe reisen, indem es den Scorbut verhütet. D^Preis per Dose 1 fl. 22 kr. ö. W. ^iese Zahn Plombe besteht aus dem Pulver und der Klüffia keit. welche zur Ausfüllung hohler eariöser Zähne verwende lvird, um ihnen die ursprüngliche Korm wieder zu geben und dadurch der verbrei tnng der weiter um sich greifenden Caries Schranken »u setzen, wodurch die ferner' Ansammlung der Speisenreste, sowie auch des Speichels und anderer Klüffigkeiten lind die weitere Auflockerung der Knochenmaffe bis zu den Zahnnerven Zahnschmerzen entstehen) verhindert wird. HM-Preis per Stuis 2 fl. 10 kr. ö. W. Depvts dieser ihrer vortrefflichen Eigenschaften halber überall, selbst auch in Deutschland, dei Schweiz. Türkei, England, Amerika. Holland. Belgien, Italien, Rußland nnd West« Indien wohlverdiente Anerkeimung findenden Artikel definden sich in echter und stischei Qualität in Marbnrg bei Herren vanealari, K. Kolletnig und in Tau«^ manns Kunsthandlung: Cilli bei Crisper, inVaumbachs und in Rauschers Apotheke: Sauerbrunu in der Apotheke: Radkersburg bei I. Weitzinaer Mureck bei Kugler ^ Merlack; Warasdin in A Halters Apotheke; Lut tenberg bei U. Wilhelm: Rohitsch in Krispers Apotheke; Windischgraz IN Ammerbachers Apotheke und bei I. Kaligaritsch; Tüffer in der Apotheke^ Windisch.Landsderg in Baßuliks Apotheke. ^ SN -.ZG «.s s.s W z II «SS « « «S «» SA ü ^ «« « «« » S- ?LZ SKKSKK Verannvortlrche Nedattwn, Zurück uud Verlag von Eduard Sanschitz m Vtardurß. «.«. »t.«.