WlmcherWMtllNg. ^»i. > ^>^H 'l- >l. !>^l>,. N. 5.5». ßur bie^liN.'llu,!,, i»s Halls , ^,'.^»^. d,>U'i,l,,!lr, 'Ulil r^Poss.iaü^. ft, l5, !,>ill'!.ss. ?.',„, Mollllu;. l i;. Auqust Amtlicher Theil. . ^e. k. und t. Apostolische Majestät geruhten nach->'Nje»dc Allerhöchste Befehlschrcibcn allcrgnudigst zu Massel,: .. "iebcr Freiherr v. Kuhu. Das Inslcbenlrcteu des ^lilacsctzcs vom 5>. December 186^ hat die ?l'othwcn-Mit h^. Uliflösnug dcs bisherigen TricstcrTerritorial-""l'zbataillons zur Folge. ^ Indem Ich Sie beauftrage, dci, Vollzug dieses Hlösiiiigil dish^i^i, Commandaülen demselben, Älujor III->,, ^lauroner z»m Oberstlieutenant mit der Be^ '^nnii^ fiil- ein Landwchrbataillonscommando l",d ucrleihe: „ ^" hanplmanuc erster Elasse Johann Vincenz T l, o ^»" tozslli dcn erblichen Adclsswnd mit dem Beisätze i ""ltt von"- ftrncr ,^ " Halipllentcn crstcr Klasse Johann Valentin-^!^ und Franz Weiß mann je das Rittert^nz !'"^ Franz.Ioscpli-Ordcns; endlich ^?! ^ucrjägcrn Andreas Gustiucich, Christian ^'^a. Anton Kien reich, Johann Sega u»d tz/",6ührcrn Valentin Zulliau und Johaxu Viaria »,'^U a jc daS filbcrm Vcrdicuslkrcuz mit dcr ltrouc: t°^ ^bcrjngcrn Johann Rnppel. Andreas Per-^.' ^nton ,^ rovatin, Johann Maria Barovina, ^Scholzag. - d'' "ilhrer Matthäus Krall und b>c»>'/^"terjägcr Iofeph Zullian das silberne Vcr- ^o^ Hauptmaunc zweiter blasse Christian Ätan- d^^erlicutenant Karl Croncst, ^^^liclärzten Dr. Alois Macorig und Dr. Alois Sindici ist der Ausdruck Meiner Zufriedenheit be-kannt zu geben. Die in Ihrem Vortrage vom !». d. ^i. gestellten Anträge dinglich Behandlung dcr Offieicre nnd At^.nn-schaft des aufzulösenden Miüzbataillons erhalten Meine Ocnchmiguug und gestattete Ich schließlich allen j-nen Officicrcn deS mehrgcdachtcn Bataillons, welche nicht ohnehin in die Vandwchr eingetheilt werden nnd nach ij t>. /r»nl) Jol'cpl) in. j). Dcr Ackerbanminister l,^! den Statlhaltcrcieonccptö' prallicanten Anton Ritter v. C Hainirc zum Ministe lialconcipiften im Ackcrbalimiiustcrinm ernannt. ?l»! I.'l, AlMst !«»!!» N'nrdl' in dlr t. l. Hos- lllid Klaal^-driickeni dlio !.V!I, Süick dc<< RrlchogrsetMallei! anügcgrbrli inid ucrscndot. Daöftli^c nillMl »lit« Nr. 1.'i7 dil' Coiiclisioilöül'tlMdc vom i». Juli 1«l'>!» ;um Paur lind Vütrirlil' riücr Locomoliu^Llsrlilial!» lnni D»x iuu1, Bodrilbach und eincl' Schl^p^bahli ,',»ir Cll)^, (Wr. Zlg. ^)ir. I,^5i vom 1.^, August,) Nichtaintlicher Theil. Dic Paristr Prcjsc übrr Vcstcrrcich. Die Parifcr Glätter fahren fort, sich mit eben so uicl Anfmerlsamteit als Sympathie mit den Vorgängen in dcr österreichisch-ungarischcu Monarchie und den in ihr angebahnten und durchgeführten Reformen so wie mit der Politik ihrer lcilcnden Staatsmänner ;u beschäftigen. Dcr „Consiitutimmcl" zollt dem Frcimnth nnd dem liberalen Grnndton, die in den Reden dcü Grasen Äeust iu dcr Delegation des Rcichsrathcs zu Tage getreten seien. die wärmste Anerkennung. Namentlich eine dieser Reden sei ein politisches Manifest, welches ein Echo nicht nur im österreichischen Parlamente, sondern in ganz Europa findcu werde, daö sich dcr Regeneration Oesterreichs freue. Auch ..Patric" betont bezüglich dcr vom Rcichsknuzlcr in dcr cialcitha-uischcu Dclcgatiou gchaltcucu Redcu die siegreiche Art, in welcher er die aeaeu ihn erhobenen Beschuldigungen widerlegt, so wie die Würde und den Schwung, womit er der Beziehungen ;u ssraukrcich gedacht habe. Die Ausnahme, die den Reden in der Delegation zu Theil geworden, werde in Frankreich ihr Scitenslück finden. ,,^a Fran<.ais" glaubt hervorheben zu müssen, daß die ungarische Delegation die Kosten dcr Gesandtschaften bei dcn norddeutschen Höfen genehmigt hat. Anch ,.Va Presse" und noch andere Blätter spenden dcr vom Grafen Aeust gehaltenen Rede unbedingten Ocisall. ..^c, France" sagt. Herr v. Bcnst habe voll' kommen recht, wenn er behaupte, die besten Bundesgenossen Oesterreichs seien jene, die es im eigenen Hause in dcr Eintracht seiner Völker uud Nationalitäten fiudc. Mau kenne das Wort dcS Grafen Andrasfy: „Vor der Lösung des ungarischen Conflictes hatte Oesterreich zwei Hände, von denen die eine beschäftigt war, die andere in Zaum 5U halten uud lahmzulegen." Nur weil es nicht dcn Gebrauch feiner beiden Hände hatte, sei Oesterreich im Jahre I!Mi besiegt worden. Im gleichen Sinne sagt dcr „Public," man habe dem Grafen Bcnst bittere Vorwürfe darüber gemacht, daß er in Oesterreich die Veröffentlichung der diplomatischen Actcnstückc des Jahres durch ein sogenanntes Rothbuch veranlaßt hätte. Es fehlte nicht viel. fo hätte man in dicfem Gebrauch einen Hohn auf allen internationalen Anstand nnd eine Verletzung des öffentlichen Rechtes von Enropa erblickt. Die Korrespondenzen der diplomatifchcn Kanzleien ans Tageslicht zu bringen, die Geheimnisse der Reiche, die Intriguen gewisser Cabiuete zu enthülle»,, das sei Hochvcrralh. „Nuu, Herr v. Beufl hat erklärt, daß er dieses Verbrechen auch ferner begehen werde. Seiner Meiuung nach ist die Veröffentlichung einer Sammlnng diploma-lischer Actcnstückc Nothwendigkeit dcr parlamclitarifchcn Regiernng. Wenn Alles discutirt wird, fo muß auch Alles zuvor aufgeklärt wcrdcu und die Oeffcntlichlcit wird gleichzeitig die Folge und die Bürgschaft dcr Discussion ; diejenige der diplomatischen Schriftstücke kauu insbesondere als ein nützliches Eorrcctiv, als eine nothwendige Schutzwehr, gegen die durch die Blätter verbreiteten Irrthümer, gcwissermaßeu als ein allgemeines Eommui-qnA»,^ ""'b'g für die Entwicklung nnserer tiefsten ? dcr < ^^duntlc nnd traurige Stnnden nnt Stuu-!>." dicscr .''." ""d Elasticität abwechseln. ES ist Ä' '°«s m.7^" /" ^"l Anschlag des täglichen ^e-^icht lwt!) ""^" H'uuat so theuer macht; und ^ der^B^"'°" "' Alpen völlig geliebt, der nichl o," Einsam . ^"'l' "ld vielleicht dcs Knmmers in n'^'ic M^77/'^ l>at. Großartige Scenerie. ^" feH^^" d" stacht. ..aus de.n Gra.nc selbst b?> t^^'" "" "'"^en, der nns üver die >" >d ^'""" "l'cbt/' unsere ^eidenschaftcn zu " °r Da , " "lfelnern und uns zu lehren, daß H" E'ins ^"'^ ^/"bUck i" der Dauer des F . "nes nr°,., ' '. lilbt v.clleicht Viele, die augc- ä^°' °" de!". 5" '"lpenbildes auf der 5öhe des l.^liale vo. ^?7^''' des Murren oder Nachts in ^"' eu po^^^^^^ "w- Sorge und Zweifel ^lgniodcn ful)llcn durch die blnsze Er kcnntniß uuwandclbarcr Herrlichkeit. die einen liefen Frieden in dem Gefühl ihrer eigenen Nichtigkeit gefunden haben. Es ist nus nicht gewährt, jeden Tag anf diesen Höheu dcr Ruhe und des Fricdeus über der Welt zu stcheu. Doch, uach dem wir einmal dort gestanden haben, wie tönucu wir dicscu Standpunkt vergessen? Wie sollten wir nicht, mitten in dem Getümmel des Alltaglcbcus, zuweilen das Schweigen jener fcrnablio gendcn Rnhc empfiudcn? Wenn unser Vebcu gauz ein geschäftliches ist, wenn wir ll'mü' oder müde in dcn londoner Straßen wandeln, dnun können wir uus die Wolke» über dcu Bergen, dic niir gcschcn, das 8causchen zahlloser Wasserfalle nnd den Duft unzähliger Blnmcn vcrgcgcuwärtigen. Eine Photographie von Bisson, dcr Name eines wohlbekannten Thales, das Bild einer Alpenpflanze, erregt dcn heiligen Huugcr iu unsern Seelen und erweckt aufs Ncne den Glauben an Schönheit nnd Frieden a u ß e r n ns selbst, den kein Mensch von uns nehmen kann. Wir jchuldcn eine liefe Schuld dcr Dankbarkeit Allem, was uns befähigt, uns über nicdcr-drückendc nnd erniedrigende Vcrhältuiffc zu erheben, nns i» einer oder der andern Wcisc dem näher zu bringen, was im Universum ewig ist und was nns empfinden läßt. daß. ob wir leben oder sterben, leiden odcr nnö frencn, es noch ^eben und Freude gcnng ans Erocn gibt. Deshalb auch ist die geeignete Stimmuug dcr Seele zwischen dcn Alpen jene ehrfurchtsvoller Stille. Es ,sl beinahe unmöglich, ohne eine Art von Impictät dic Gefühle, die sic uns geben, in Worte zu kleiden. Uud doch — es gibt Sprüche, durch langen Gebrauch geheiligt, dic sich durch einen ganzen langen Sommcrtag in unserm Geiste zu drängen scheinen.- Stellen aus den Psalmen oder dcn größten Dichtcrn, uutlarc Hymnen von Beethoven oder Mendelssohn, verirrte Töne oder Vaute, män immer passcud, doch dnrch seine und starke Fäden dcs Gefühls mit der Großartigkeit dcr Bcrgc verknüpft. Diese chr-fnrchtsvollc Empfindnng für die Alpcu ist der ftauthcisti-scheu Form unserer religiösen Empfindungen, auf welche wir oben anspielten, verwandt. Es ist eine alltägliche Bemerkung, daß selbst fromme Menschen dcr gegenwärtigen Generation nicht von Mcuschcuhäudcn gemachte Tempel den Kirchen vorziehen und Gott mit mehr Äe-fricdignng in dcr Natur, als in ihren Kirchenstühlen anbeten. Was Rustin „das instiuctartige Gefühl dcr Ocgcuwart Gottes iu lciu bestimmtes Glaubcusbelcnntniß znsammcngcfaßt" ncnnt, daS liegt auf dem Grunde unserer tiefen Verehrung für die großen Ansichten der Berg» sccncrie. Dieses instinctartigc Gefühl wird sehr verschieden ausgedrückt; durch Göthc in Faust'S berühmtem GlaubenSbctcnntniß, dnrch Shelley in dcn Stanzen Ado-luns', wclchc beginnen: „Er ist geschaffen, Eins mit der Natnr" nnd dnrch Wordsworth in dcn Zeilen an „Tintcrn Abtei." Es wird mehr odcr weniger stark empfunden von Allen, welche die unzweifelhafte Thatsache erkannt haben, daß dcr religiöse Glaube ciucm sichern Proceß des Wandels von dcr dogmatischen Bestimmtheit der Vergangenheit zu irgcud ciuem dunkel augedcutctcu Glan-licnsbelenntniß der Znlunft sich nähere. Solche Ueber-gangspcriodcn sind nothwendig voll von Betrübniß. Zweifel nnd Beängstigungen, nnbestimmt, wechselnd und uubefricdigend. Die Menschen, die iu ihrem Geiste die Gähnina. dcS Wechsels empfinden, die ihre alten Ankerplätze ucr^ lasfcn nnd dcn Hafen noch nicht crrcicht haben, nach wel-chem sie steuern, können nicht anders als unklar und mi^ bestimmt in ihrem Glaubcu sciu. Das Universum w seiner unendlichen Größe, von welchem sie einen Be-smndthcil bilden, wird ihucn bedeutsam: die Grundsätze dcr Schönheit, Güte, Ordnung und Moral, in ihrem, Geiste nicht mehr dcnllich vcttnüpsl mit gewissen Glau' 1380 zwischen Frankreich und Oesterreich obwalten, und besonders von der Sympathie, welche gegenwärtig beide Völker vereinigt, Er wünschte sich Glück zu den ganz freiwilligen Men Diensten unserer Regierung. „Zwischen großen Regierungen bietet man solche an, aber man er-bittet sie nicht!" sagte Herr v. Beust unter dem Beifall der Delegation. Die Wahrheit ist, das; man sie ganz natürlich mit gleich gutem Willen und gleichem Ver-lrancn austauscht, Kann man sich ernstlich darüber wnn-dern, daß Franlicich und Oesterreich auf diesem Fuße mit einander stehen?" Noch ritiren wir ein Wort ans der Oesterreich sonst durchaus nicht freundlich gcsinnt gewesenen „Opinion nationale;" sie sagt, Oesterreich habe so offen nnd in so ausgedehntem Maße die liberalen Bahnen betreten, daß es hicdnrch 5a« in Deutschland sür einen Moment eingebüßte Ansehen vollständig wiedergewonnen habe, 5. Sitzung dcr McgMnl dcö Ucichliralhcg. Wien, li, August. Präsident Fürst Anersperg eröffnet die Sinnig um halb l'? Uhr. Tagcsordnnng: Fortsetzung der Be rathnng über den Voranschlag des gemeinsamen Ministeriums des Aenßcrn. Titel -"». „Anslagcn dcr Eonsl, larämter." Bezüglich der ordentlichen Anögabc» stellt der Ausschuß den Antrag! Die hohe Delegation wolle beschließen: 1. Für die ordentlichen Ausgaben dcr Consularäm-ler den präliminirtcn Betrag von !'»75).5>0l fl,, dann für die in Shanghai und Iokahama zu errichtenden beiden Konsulate einen Betrag von 4.'i 5M fl. lind für das in Snez zu errichtende Consnlat das Mchrcrforderniß von 4040 fl., zusammen also einen Betrag von 6^',.044 st. zu bewilligen. 2. Das gemeinsame Ministerinn, des Acußercn sei aufzufordern, in dcr nächsten Session dcr Delegationen einen rcvidirtcn nnd inotivirtcn Consulasstaius vorzlilc-gcn. bei wclchciu die Interessen der Schiffahrt, des Hau-und der Angehörigen der österreichisch-ungarischen Monarchie berücksichtiget und nebstbei solche Einrichtnngci, getroffen werden, damit der Dienst in allen Konsulaten, seien cs wirtliche oder souveräne, den Anforderungen dcr Jetztzeit nnd der ucranssichllichen Zukunft entspreche. UeberdicS beantragt der Allsschuß dem diplomatischen Agenten in Belgrad einen Mehrbetrag von 1500 fl. uud dem Consul in Alexaudricn ein Ucbcrsicdlnngspauschalc von 1110 fl. zn bcnnlligen. Dicsc Äichranölagcn seien jedoch durch anderweitige Ersparnisse zu crziclcu. ohne daß dcr Gesammtbetrag dcr Auslagen von (;^Z.i>4'l fl. überschritten werde. Wintcrstcin ist mil den Anträgen einverstanden, doch will cr dem Ministerium des Acnßern an's Herz legen, bei dcr Bcsctznng von Cousulatöämtern wcnigcr das Protectionsimscn w.lten zu lassen, als vielmehr ans fachkundige, commcicicll gcbildcle Invidualitütcn, insbc sonders mit dcr Rücksicht auf die Iurisdntiou, Bedacht zu nehmen. Vielfache Klagen dcr kaufmännischen Welt bestimmen ihn zu diesem Wunsche, obschon cr nicht verkennen lann, daß dicEonsnlatsbcrichtc namentlich aus dem Oriente gegenwärtig weit sachgemäßer lauten. Willertorf schließt sich der Anschauung an, ans die Wichtigkeit des Consularwcscns hindcnlcnd. Redner findet dic Aufstellung von Gcuerak'onsulatcn in Korfu nnd Beirut für überflüssig. Consulate allein würden genügen, weil ein Consul ebenfalls verpflichtet ist, über die politischen Verhältnisse seines Laubes zu relationircn Die anderen Consulate der Levante sind gleichfalls reich dotirt, fo namentlich Smyrna, das gegenwärtig für uns als Handelsplatz fowohl wie als Vandnngsplatz für Kriegsschiffe viel verloren hat. Doch wünsche er keine Streichungen in den Auslagen mit Rücksicht auf die Gründung neuer Consulate im fernen Orient und namentlich des Cousulat? in Suez, das vou großer Bedeutung werden wird uud cr spricht eben deshalb nnr den Wunsch aus, in den wichtigsten Häfen 5eS rothen Meeres Agentien zn gründen. In westlicher Richtung erscheine ihm dcr Hafen von Gibraltar als sehr wichtig, woselbst die Crrichtnug eines ConsnlatcS sehr wiinschenSwerlh erscheine, wie Redner aus seiner Crfahrung durch ein Beifpicl aus dcr Zeit dcs französisch österreichischen Krieges illnstrirt. Redner kommt nun auf dic Honorar-Consnlatsämler zn fprcchcn uud regt die Frage an, dcn Honorar-Consulate!, in Asien Commerz-Sccretäre bcizngcben. Hierauf fpricht sich dcr Rcdncr gegen die Aufhebung der Eapitnlalionen in der Türkei aus und rügt, daß kleinere Consulate in dcr Tür kci ihre Stcllnng zn eigennützigen Unternehmungen mißbrauchen. Del. Dr. N c u in a n n spricht sich gegen Ersparnisse im Consnlatswcsen ans. Von schr chreuwerthen Ansnah M'?n abgesehen, ist cS das schlechlestc System, Consnlats Posten an Kanflente zn verleihen. )iach Schlnß dcr Debatte dankt Reichskanzler Graf Ä c u st für die ermunternden nnd wohlwollende» Worte, welche zu Gunsten dcS ConsulalS-Pcrsuualcs gefallen find. Die betreffenden Persönlichkeiten erfüllen nach den, besten Wissen und Gewissen ihre Pflicht. DaS Ministerinn, wird bemüht sein, die noch bestehenden Mängel zu heben. Bei der Abstimmung werden sämmtliche Ausschuß-anträgc angenommen. Zu Titel 5>.- „Suliventim, an dcn österreichischen Lloyd," verliest Berichtci'statlcr den AuSschnßbcricht, welcher den Abzug dcr Cintoinmenslener deö österreichischen Lloyd beantragt, uud bemerkt zur Begründung dicses Antrages, das Abgeordnetenhaus betrachte dcn österreichischen Lloyd als eine Priuatanstalt, welche für die Besorgung des Seepostdicnsles eine Subucnlion von 2,000.000 fl. von Seite deS Staates beziehe. Da uui, diese Anstalt und deren Direction ihren Sitz im Gebiete der im ReichS-rathc vertretenen Königreiche und Bänder hat, so fällt die zu entrichtende Einkommensteuer diesen zn. Fürst Iablonowsti: Wenn anch in dcr diesseitigen Rcichshälfte ein Gesetz besteht, daß die Einkom-mensteucr von Privatgeschäften dort zn bezahlen ist, wo die Gesellschaft ihrcn Sitz hat, so hat das Gcsctz doch nur Geltung in dem Gcbicte der in, Rcichsrathc vcr-trclcucn Bänder, sür dic Länder dcr ungarischen Krone besteht dieses Gesetz nicht. Ich werde daher für die von dcr Regierung im Voranschlage eingestellten Ziffern stimmen. Dclegirler Dr. Klier erinnert daran, daß beim Abschlüsse dcS Vertrages über die Zoll- nnd Handels-ucrhältnissc an dicse Cinloinnienstcuer in keiner Weise gedacht worden sei, sonst hätten die Ungarn gewiß im Vertrage davon eine Erwähnuug gemacht, denn in anderen Fällen ist dies wirtlich geschehen. Ich weise nur hiu auf die Donan Dampfschiff-fahrts-Gesellschasl, die Staats und Südbahngcscllschaft, bezüglich welcher Unternehmungen ausdrücklich im Pertrage darauf hingewiesen worden ist, daß cin Theil dt> Einkommcnstcncr Ungarn zn Gute zu kommen lM, nnd dies geschah deshalb, weil diese Unternehmungen nicht nur das Territorium unserer Rcichshälfte berühren-Hätte man dasselbe beim Lloyd vermeint, so würde man jedenfalls auch von dem Lloyd im Vertrage <^' sprochcn haben. Wir haben beim Ausgleiche mit Ungarn ohml>>" die größte Nachgiebigkeit bewiesen fRnfc: schr wahr^ indcni wir, während beide Rcichshälften gleicher NcM theilhaftig geworden sind, dort, wo es sich nm die A>! lnng handelt, eine viel größere Last übernommen hal'tt' Warum wird dem Lloyd rinc solche Staatssul't'^ tion gcgcl'cn? Es geschieht dies deshalb, weil er ei» öffentliches Interesse vertritt, indem er die Postoerdi"' dung zwischen verschiedenen Küstenstrichen des mittcl' ländischen Meeres mit unserer Monarchie vcrmitttl nnd dicsc Postvcrbindnng zn fördern, hat Ungarn e> gleich großes Interesse wie wir. ^ Nnr darin licgt dcr Gruud der Slaatssubvention, ul sofern d^r Lloyd in anderer Bc;ichnng ein Privatniit^ nehmen ist, hat cr alle Pflichtcu gegen jcuc Sta^' Hälfte zn erfüllen, in der cr fein Geschäft betreibt. Daher unterstütze ich dcn Antrug des Ausschl^'' als denjenigen, welcher wirtlich den, Rech!e nnd ^' trage entspricht, auss Wärmste. l Nach Schluß dcr Dcbattc bttout dcr Bericht? stattcr, daß die wirtliche Diffcreuz einzig und allc^ auf dein Betrage von ^4.0 Pcrzent wcnigcr l'ci.^ tragen. Das Abgeordnclcnhans deö Rcichsrathc. hat "^ nach reiflichen Bcrathnngen und unter Berücksichtigt dcr vom Dclegirten Dr. Klier erwähnten Umstände '^ wiederholten malen den Beschluß gefaßt, dic Einkoiin^ stcuer dcS Lloyd in das cisleithanische Budget ci>'/ stellen, nnd das cisleithanische Ministerinn, hat dic!^ Beschlusse Folge gegeben. Cs erübrigt daher nichts «^ dcrcS, als uns diesem Beschlusse anzuschließen. Bezüglich dcs Vircmcnts stellt dcr Acrichtcrsl^ NamcnS des Ausschusses folgenden Antrag: „Dic hohe Delegation wolle beschließen: 1. Das Viremcnt ist innerhalb dcr einzelnen ^, dcs Voranschlages gestattet, mit AnSnahme des ">>" Titel 1, Post 7, veranschlagten Betrags für gchc^ Auslagen, bezüglich dcsfcn ein Virement lnit aiide" Posten dicses Titels nicht in Anwendung zn kommen^ 2. Znm Behufe dcr Bedeckung dcr außcrol^ lichen Fuuclionszulagc des diplomatischen Agenten "' Belarad pr. I5X)(> fl. und des Betrages von 111^, um wclchcu das Winter-Ucbcrsiedlungspanschalc dcS di^, malischen Agenten in Alexandrien erhöht wnrdc, iß ^ Virement zwischen Titel ^ nnd )l gestaltet." < Diese Anträge werden ohne Debatte angenoü'^ nnd sodann nach der mithin erfolgten Erledigung '^ Budgets des gemeinsamen Ministeriums dcs Äe»^' dem Präsidium dic Ermächtigung ertheilt, die dicsM, Befchlüfsc der diesseitigen Delegation au die Dele/', dcs ungarischen Reichstages zn übermitteln. Es wird hierauf übcrgcgaugcn zum BerichWW Äud^ctausschnsscs über dcu Voranschlag dcs gc^W samcn Finanzministcrinms. des Pensionsctats, dcr" » nnngscontrolc nnd Zollgefälle. « ____ ^ ^l bcnsartitcln, finden Symbole in dcr äußern Welt; fic find froh, in gewissen Momenten der Menschheit und ihrcn überwältigenden Problemen zu entfliehen, für welche die Religion nicht länger eine befriedigende Lösung bietet — hin znr Natnr, wo sie dcn Geist gegenwärtig glau> ben, der über nns waltet, unscr Dasein überwachend. Im Zusammenhaun«: mit dieser UcbergangSpcriodc dcs modernen Geistes ist die doppelte Richlnng nach Wissenschaft nnd Mysticismus, nach fortfchrcitendcr Erkenntniß dcr uns umgcbcudcu Welt und dic unbestimmte Sehnslicht nach Etwas, was von uns gewichen oder noch vor uns liegt. Auf dcr einen Seite sehen wir Chcmitcr und Ingcnicuerc, die rohen Kräfte dcr Natur bewältigend, auf der andern ermattete, geängstigtc, erregbare Menschen, schwimmend auf einem Meere dcs Zweifels und dcs UcbcrdrusscS. In Bezug auf die ersteren gibt es tcine Schwicriglcit, sie schwimmen mit dem Strome und werden nicht bedrückt von angstvollem Sehnen; ihnen sind die Alpen cin Tummelplatz dcr Erholmig uach dcr Arbeit, cin Feld znr Verfolgnng physikalischer Experimente. Doch dic letzteren klagen: Was wir auch thun, wir leiden; es ist zu spät, zn essen, zn trinken, gcdan-tenlos zu sterben; die Welt ist alt geworden; eine unbegrenzte Hoffnung ist über die Erde hingezogen; wir müssen unsere Augen zum Himmel erhcbcn." - Dcr Himmel zu welchem sic ihre'Augen erhobcn habcn, ist schattenhaft nnd fern. Dcr Tempel ihres Enltns sind die Alpen; ihre Oratcl sind die Stimmen des Windes und der Lawinen: ihr Urim und Thnmmim sind die ^ichtstraßcn ani dem Eis und Echncc; ihr Shetinah ist der Sonnenaufgang nnd Untergang in dcn Alpcn. Von den zwei oben in weiten Umrissen angcdcntc ten Tendenzen, wird die erstere rcpräsenlirt durch die liaturhistorische Forschnng ..... die Wissenschaft unserer Zeit; die zweite durch Musik und Landschaftsmalerci dic Kunst unserer Tage. Es besteht eine tiefe Sympathie zwifchcn Musit und einer fchöncn Landschaft; bcidc wirken in dcrfelben Weise anf uns. crwcckcn slartc, doch nnbestiinmlc Empfindungen, die fich in muffigen Thränen Vnft machcu udcr Gcdanteu wachrufen, dic, wic Wordsworth sagt, .,zu tief für Thränen," außerhalb dcs Bereich's dcr Wortc licgcn. Wie wenig wiffcn wir. welche Menge gemischter Rückerinncrungcu, im Geiste von einander gehalten, die Einbildnngskraft mit der Iris wechselnder Farben färbend, sich in dem Gefühl vereinigen, das Mufik oder die Berge in nns crwcckcn! Es ist cbcn dic Unklarheit, Beweglichkeit und traumhafte Undeutlichtcit dieser Empfindungen, was ihren Zauber ausmacht; sie harmonircn mit dcrNebelhaftigteit unseres Glaubens und wandeln selbst unsere Zweifel in Melodien. Aus diesem Grunde ist es bedeutsam, daß rückhaltlose Hingabc an die Freuden dcr Musik und Natnr die Gewohnheit klaren Denkens zerstören, das Gemüth verweichlichen uud cs mehr geneigt machen muß, embryonische Ideen zu nähren, als Gedanken zn klarer Vollendung zu bringen. Um die Entwicklnng dcr Musit in dcr modernen Zeit und die Viebc für die Schweiz zu illusteren, ist cs von nicht geringer Bedeutung, daß dcr germanische Musitslyl Auspiche auf uubeslritleue Uebcr-lcgcnhcit erworben hat, daß die größten Liebhaber dieser Kunst Beethoven's Symphonien bloßer Votalmusit vorziehen und daß Harmonic sogar mehr geschätzt wird als Melodie: d. h. daß das vokale Element in dcr Musik im Verhältniß zu dem inslrnmcntalcn gering geschätzt wird; und die Kunst, befreit von ihrcr Untcrordung unter den Text, ist zur genauesten Dolmetscherin dcr vagen und mächtigen Empfindungen des SehncnS dcr nachdenkenden und beunruhigten Menschheit geworden. Wenn Stunden gedankenvollen Ernstes und der Zurückgczogcn- hcit dcr Entwicklnng einer echten Liebe für dic/Ä > nothwendig find, fo ist cs nicht wcnigcr wcscnMF V cin richtiges Verständniß ihrcr Schönheit, daß w>c > W nnd düstere Tage in dcn Bergen verleben. Dic. ^ ^ wollten Sonncnauf. und Untergang, welche V « September auf ciuandcr folgen. habcn ctwas ^ » lichcö; fic bcwirtcn cinc Uebcrsättignng uud li^ü « das Gemüth dnrch das Gefühl ihrer beständig/'" 's/ » oaucr. Ich erinnere mich. dicsc Jahreszeit i" ,/ « dcr Oberlandthäler, hoch über dcr Waldregion, '«' ^ V kleinen Ehalet ucrlcbt zu habcn. Morgen n,n T^l' > erwachte ich. um die Souuenstrahlcn anf dcr .'^i> > oder ..Jungfrau" glitzern zu fehcn: Mittag ""'^ « tag sandten die Schnecfcldcr ihr stetiges Leuchte" " / > Abend nm Abend erglänzten sie gleich Fcucl'U)^/ V in dem rothen Lichte dcr untergehenden Sonnc- ,. ^ > erlosch cin Gipfel um dcn andern, die Scclc e""" ^/ ^ ihnen und blaß und fahl hoben sie fich gegen da^/ Firmamci't ab; die Sterne traten hervor, ^ ./ erschien, doch keine Wultte schiffte durch die "'^ ^ Klarheit dcs FirmamentcS. So gab es Tag "'^ ü°' mchrcrc Wochen lang keinen Wechsel, bis iä) '''.,c f Verzweiflung über diese ununterbrochene "!"/Zc> griffen fühlte. Ich verließ das Thal für cN''^h>Ü. uud als ich in Wind uud Regen dahin «^B^ fand ich, das; die thcilwcifc Verhüllung dcr ?jch < dcn verlorene» Zauber wieder herstellte "i'd dad ,jF dort uoch eiumal hcinusch fühlte. Die Landscha!^ mitcr dem N'cbcl. welcher die höhern Oipft sch>< einen feierlichen Ton an und taucht schwcbc"^B.i^ mend, tastend, zwischen dcn Fichten an °c" ... " hervor ^ weiße, stumme, blendende D""!" ^, ,^ die schwarzen Gipfel windend. Hnwcilcn >e> ^ i,^,, Wolle nieder und verlöscht jedes Bild; ^.M'"^^ sich wieder cin wenig und zeigt Nutten un? fe'" ^> 1381 .^ Der Berichterstatter verliest den Bericht des Aus-'lhusses. Titel l Ecntralleilung, 2 Eentralcassen. 3 Rech' "unyödcftartcmcltt werden ohne Debatte angcnoiumen. ^ Desgleichen wird der Pcnsionsetat und Titel 4, ^chmingscontrole, nach dein Antrage des Ausschusses ^eiwmnicn und dic Zolleinnal'inen nut 12 Millionen Mldcn eingestellt. Der Berichterstatter stellt hierauf NamenS des Vud-^l'Nusschusscö folgende Anträge: «Die hohe Delegation wolle beschließen; ., l. Das gcmcinsau>c Ministerium wird ausgefordert, lu»u, Einfluß geltend zu machen, damit endlich dic Ausreichung betreffs jener Summen stattfinde, welche sich "ach dem viqnidationSrictc vom ^ii. December 1807, '", ber mit diesem Tnge an den gemeinsamen Finanz-snifter übergegangenen Staats - Ecntralcasse befunden linden. , 2. Das a/mcinsamc Vtinisterium wird aufgefor-^, die Einbringung von GcsctzeSvorlagen zu veran- ^sen, betreffend: ;<) die Regelung des Rechnungswesens >Nd der RcchnungScontrolc, sowie insbesondere l>) die "Wnisation des obersten Rechnungshofes. ., >i. Bezüglich dcS Budgets für daS Jahr 1870 gilt ^ .Bestimmung, daß Einnahmen nnd Ausgaben in der swilliyten und eingestellten Höhe eine Rcchnungs- ^tlglcitsdaucr bis Ende Juni 1871 haben. Räch die- ^ Zeit sind die für das Jahr 1870 als erloschen zu brachte,,." .. Ritter von Pipitz berührt bei dieser Gelegenheit ^ sehr einflußreiche Valutafrage und beantragt folgende ^solution: „Bei dem Zusammenhange, in welchem die ''luge der Valnta-Goldwähruug mit der Festsetzung der ^'anschlage für die gemeinsamen Reichscrfordernisse "b deren Befriedigung steht, wolle die H. Delegation schließen, daö Vilnisterium des Reiches anfznfordern. .^Mbc wolle bei der nächsten verfafsnngsmäßig sich ^bietenden Gelegenheit die Ministerien der beiden ^lchshälftcu auf die Wichtigkeit und Dring' ^Aleit aufmerksam machen, den bi sherig en Hlvanknligcu der Valuta durch gesetzlich s^ vereinbarende Maßregeln Abhilfe zn ^"ffen und der Wiederlehr solcher Schwanken vorzubeugen." i^. ^le Versammlung entscheidet sich nach einer Bc-dak ^ ^^ Präsidenten, bei der Abstimmnng dahin, Ä>n Antrag des Ritters von Pipitz als selbständiger /^,°"z"schm ist. Derselbe wird ans die TagcSord- ^ cincr der nächsten Sitzungen gestellt werden. ^ 6s wnrdcn hierauf die vom AnSfchusfc beantragten l°lutioncn angenommen. „Das Präsidinm wird ermächtigt, die sohin angc-^'"e»cn Beschlüsse der diesseitigen Delegation, bctref' ^f^a^ Budget des gemeinsamen Finanzministeriums, Delegation des ungarischen Reichstages zu übermitteln. kW ^"s ^rd die Sitzung nm 1 Uhr 41, Minuten ^°ss"'. Nächste Sitzung Freitag den 13. d. M. ^°"dnnng: Bericht des Budget-AnSschusses über -^^easbudgct der Landarmee. Die östcrrcichjsch-ungarische Armer. ^.?e österreichisch, ungarische Armee steht mit dem ^le,'^tnugsproccß, dcm zwcilc,, seit l 866 — der "l unter Frcihcrrn u. John — am Ziele! So behauptet nämlich der NeichskrienSministcr, indem cr im Ezposö zum Voranschlag für das Hccr für 1870 die Rcorganisirnng der Armcc als fchon gegenwärtig in der Hauptsache vollendet bezeichnet, auch in den nebensächlichen Thcilcn bis Ende 186!) sicher znm Abschluß zu bringen verspricht. Eine gewaltige Arbeit, die Herr v. Kühn in der kurzen Zeit seines Ministeriums vollbracht — und gewiß keine leichte! Aus dcm Expose ist nun das Rcorganisationswerk sammt dessen Begründung vollkommen zu übersehen, und wir tonnen es uns nicht versagen, einen kritischen Blick auf dasselbe zu werfen. Der erste Eindruck, dcn man nach gcnaner Betrachtung desscllicn gewinnt, ist.- daß der österrcichisch-unaa-rischc Kriegsminister bestrebt war, dcn Schreib' und Adnnnistrationsapparat, und allcS, was drum und dran ist, anf ein Minimum zu redncircn und, indem cr alles, was nicht wirklich „Soldat" ist, oder direct dcm „Soldaten" dient, entfernte, die Armee eines Ballastes entkleidete, der bleischwer an deren Füßen und an den Finanzen hing. Dadurch erhielt das öslcrrcichisch-nn-garischc Herr zum ersten Male eine Organisation für dcn Krieg und die Grnndbcdiugnng, aus einem Frie-denshccrc, das bisher fast nur für Paraden, Mustcru,,-gcu und zu Vcrrcchmma.cn bestimmt, ein Kriegsheer zn werden. Nachdem man so dcn richtigen Ausgangspunkt gc< funden, wurden die Slärkcvcrhältnissc der einzelnen Waffengattungen, dcn Fordcruugeu der heutigen Kriegskunst und dcn Finanzen entsprechend, derart bestimmt, daß sic dic Kopfzahl dcr von dcn Delegations bestimm' ten Summe von 800.000 Mann erreichen. Die Infanterie bildct mit 80 Regimentern zu 400 und mit 12 Grcnzrcgimentcrn zn 37 Feldbataillonen die Hauptmasse dcS Feldheeres, woran sich noch 5)0 Iäacr-Feldbataillone schließen. Die Eavallerie rückt mit 41 Regimentern zu 287 Schwadronen in daS Feld. Dic Artillerie mit 1288 Geschützen. Auch die steigende Wich« tigleit dcr technischen Trnppcn wurde uicht verkaunt, und Pionnicrc und Genietruppen zählen znsammcn 8l Feld-und Reserve»Compagnien. Als strategische Reserve dieser in erster Linie kämpfcnden Armcc bleiben noch die Ersatztruppen: 102 Bataillone Infanterie und Jäger, 41 Schwadronen, 12 Batterien (144 Geschütze) und 15 Eompaanirn technischer Trnftpcn. Dabei sind die Ersatztrnppcn, im Gegentheil zu ehedem, derart formirt, das; deren Ansmarsch ohne Schwierigkeit vor sich gehcn kann. Als FestungSbcsatznngcn nnd zum inneren Dienst blcibcn noch 200.000 Aiann Landwehr zurück. Oesterreich hat somit im Kriege jetzt dic imposante Macht von ctwas mehr als eincr Million Streiter, stcht somit sowohl dcm Norddeutschen Bunde als auch dcm russischen Reiche und Frankreich an Zahl uur unbedeutend nach. Von dieser Zahl stehcn im Frieden 253.536 Mann nnlcr dcn Waffen. Wir erblicken somit in dcm Rcorgcmisationswertc dcS österreichisch-uugarischcn Kriegsministers dcn Rahmen für ein mo-dcrncS enropäischeS Heer, Welches fast nur aus „Soldaten" besteht, die Zahl der in Fricdcnsdicnsllcistnng stehenden Männer und dic Präfen;zcit derselbcu uuf cin Minimum beschränkt und, indem es die bürgerliche Intelligenz dcs Landes zu „Führern" heranzieht, den Ucbergang zu einem „Volkshcere" anbahnt. He lie l reich. Mien, 14. August. (In der g c strigen Si z-znng der R e ich srathsdelc gat ion) nahm Graf Bcust Gelegenheit, den angeführten Ausspruch Napoleons, er verbinde sich uicht mit einem Eadavcr, als apokryph zu crtlärcu. — 14. August. (Rcichs rath sd c l c g a l i o n.) In der Kriegsbuogetbcrathuug vertheidigt Kriegsminister Kühn dic Hecrcsorgcmisation in allen ihren Phasen und weist nach, daß dcu politischen, verfassungsmäßigen, mi-litärischen und ökonomischen Rücksichten möglichst Rech-nuug getragen werde. N'ach dcr persönlichen Ansicht des Kriegsministers über dic Weltlage sei die Hrabmin' derung dcr Armcc nicht angezeigt, noch weniger könne Oesterreich damit den Anfang machen; durch Vermehrung dcr Bataillonszahl um W, durch dic Aufstellung sechster Bataillone töimcn gegenwärtig sogleich 500 600.000 wohlanSgerüslctc schlagfertige Männer anfgestcllt werden; dessenungeachtet ist dcr Präsenzstand schr gering. Dcr Kriegsminister widerlegt schließlich einzelne Vorwürfe und befürwortet Gagcncrhöhuna auch für snpernumeriire Oberstlieutenants und Oberste. Prass, 12. August. (Eine Instruction für dcu böhm. Elcrns.) Dcr Prager Erzbischof und die böhmischen Bischöfe erließen anläßlich der Actioi-rung dcr neneu SchnlanfsichlSbehördcn einc Instruction für dcn döhmifchcu ElcruS, in welcher dieselben erklären, daß sie cö für ihre Pflicht erachten, dem P»pstc ihre gemeinsamen Ansichten über dic Tragweite der neuen Schulgesetze nnd übcr dic lautgewordencn Vcdcnlcu wegen Äiilwirkung des ElcruS bei der Schnlaufsicht eingehend zu uutcrbreitcn und die Wcisunqcn des Papstes cinzuholcn, Alif Grnnd dcr ihnen zugekommenen apostolischen Ermächtign»«?!! beschlossen dic Bischöfe, dcm ElcrnS nnd den Gläubigen die Betheiligung an der ncucn Schnlaufsicht tirchlichcrseitS zn gestatten. Hagesneuisikeitcn. — (Eine Gedenkfeier für Kaiser Iu< seph II.) Am 1^». August d. I. sind cs hundert Jahre, daß der dem österreichischen Volte unvergeßliche Kaifer Joseph II. in der Nähe des mährischen Städtchens Neu» Raußnitz ackerte. Der Monarch, dcr sich unter dem Namen des Grcifeu von Falkensteiu auf dcr Reise von Brunn nach Olmütz befand, sah in der Nähe des Städtchens Neu-Raußuitz einen Landmann, welcher mit zwei Pferden ein Feld bestellte. Der Kaiser verließ sogleich seinen Wagen, schritt auf den Bauer zu, nahm diesem den Pflug ab und zog damit eine Furche von dem cincn Ende dcö Ackers bis zum andercu. Nach verrichteter Arbeit schenkte der Kaiser, welcher sich als Joseph II. zu erkennen gegeben halle, dem erstaunten Äaucr ein Goldstück. Letzterer hieß KartoS und diente als Knecht bei dem Vigeilthmncr dieses Feldes, dem Halblöhncr Tonka ans dem nahen Dorfe Slawikowitz. — Dcr Wischcmcr laudwirthschaflliche Verein will nun am 22. d. zu Ehren deS Kaiser Joseph, der vor hundert Jahren seiner Hochachtung filr den Stand deö Ackermannes thatsächlich Ausdruck verlieh, in der Nähe von Austerlitz ein großes Fest veranstalten. — (Zur Grubenexplosion im Planen'-schcn Grunde.) Wie das ,Dr. I." mittheilt, ist die Zahl der Verunglückten nunmehr auf 278 und die Zahl der hinterlassenen Witwen auf 221 mit 650 Kindern fest- b«s ^' Saumc. Dann fcgt fie glcich einein Schleier über ?>t!, ^. dahin, hie und da zcrrcißcnd übcr ciner cinsn- ^>>cnÜ^ ° ^^ Silbcrfadcn cincs von fern daher- !^'W, ^^' schänincndcn OicßbacheS. Die Töne anch llhciin ""ler dcm Ncbel fremdartiger. Der Wildbach ^lci^ ^ Heiscrc Stimmc zu habcn nnd schleift die ^llif ^ .^^nschaftlichcr gegen scine wilden Flntcn. Der >«»>teit ^'^^" ^'^ den Nebel mahnt an die Ein- Nepfesch."^ Gefahr in dcn Bergen. DaS Blöken cm- Nl^/^ Schafe odcr Zicgcn und das Läuteu dcr Kuh- !,^e. ly^'' ?>c aus gcliciinnißvoUcr Ferne durch die unse/ ^.^' ^""" wieder, wie nnermcßlicli hoch !'^ H,^s Häuptern, erscheinen die schneeigen Dome ? ^er li/' ^rvorbrcchcnd durch dcn gähnenden Spell ^>>>c>' i° /'^^ Wolt.'; wie öde die Gletscher und n l hi. d..,^V^^"^'" bcs Lichtes, dic sich dnrch dcn Mc>, ,'^lampscn! Es M cinen blcicruen, den >cr ?"")'""l'chen Gl.nz, welcher Schnee und Eis Zlchreibe '!'""' l"l;t. Nicht weit von dcm Hanse, wo ls.^ for., s, , ^""'^'' welche letzten Winter die ^'h'a /s'i.' l°"nsam dahintröpfclnd, feucht u»d ^! 3cnste7'^/U'cm fanlc.den Wallfisch. Von mei- <" "ickeu i , /,7" ,"b '^ seh n. O.ünc Buchen. ^^Nen '^wei^ .. '. "" amc Lärchen ucigcn ihic gc- ^'"' "'uchstllcke zcrtrüm- ^ , ^l'" ^>ngr,/')^^^ Uircn schmutzigen Höhlen, bi ^ ^nc^'n Wi^'d )cr Schnccmassen cmporlcckcnd, sie n'" Blumen Ä"'s ^"^lend von gelben, rothen nnd <°" b" Sonne ,.^"' ^""' ^'"incm, als wenn "Nden"" '"es .^lu^'"'"' '"'"^". Jeder Blüthen^ ""d - W'; der .?!"/"""' Doch dic Sccne verbild '' seliger Ncaen ,'^! ^^ '" ^"ltcn vcrwanrclt ""wischen '^" l'ksclt nieder, unaufhörlich, jcdcs Welche Freude ist es dann, wenn die Wolken am Abcud vou ciucm Nordwinde zertheilt wcrdcn und cin Rcacnbogcn i>n Thalc daS Versprechen cincS schiincn Morgens gibt. Wir schauen zu den Klippen übcr unsern Häuptcru auf und schen, daß sie eben mit frischem Schücc cin^cpndcrt worden sind, was cin Zeichen bessern Wetters ist. Regentage sollte man in "Orten, wie Scclesbcra und Murren zubringen, am Rande von Ad' gründen, augesichlS der Berge odcr übcr eiuem Scc. Die Wolleumafsen schleichen und wälzen sich glcich ciner Drachenbrut über die Thäler; jetzt länga rer Fclorun-dcr hintliechend, mit wellenförmi^cn B^weguiige» sich ihren Ecken und Kanten anschmiegend, damr nieder-prasselnd in die T>cfe, znrückgeworfcn von tämpfei'dcn Winden oder vorwärts gclricbcn in cineiu Wust verschlungener, verwirrter Schlangcnlockcn. Mütcn im Sommer endet dieses Wetter oft in cincm starken Schnccfall. Man erwacht eines Morgens, nm dic Wiesen, welche tagsvorhcr im Schmuck dcr Iulil'lmucn erglänzten, cinc» Schuh tics iu Schnee eingescharrt zu schen. Doch nicht langc mehr- zögert daS schöne Wetter zulückzukchrcn. Man zicht scine dicksten Stiefel an, um cmc Excursion nach dcn großen schüecüefülllcn Kel-, chcn dcr Gentiancu zn nntcruehmcn und das Sichlüftc» der Wolkcnlränzc übcr dcr heißen Sonuc zn beobachten. Bösc Tränmc nnd nächtige Gedanken, zcrsttcnt vom zniiickkchrcuden Tageslicht odcr cincm Frcundcdaugesicht, fliehe» nicht rascher und augcuchmcr, als diese leichten gloricnnmlleidctcn Nebel, dic sich, man weiß uicht wie, in dic blauen Ticfcn dcS Firmaments verlieren. Im Gegensatz zu diesen Regentagen gibt cS nichts Vollkommeneres als klare Mondnächte. Da ist cinc Terrasse a»f dem Dache dcs Wirthshauses in Eormaycnr, wo man stundenlang in stnmmcr Aelrachtnng verweilen möchte, wcnn lic Welt unlcn sich znr Ruhc gelegt hat. Der Mont Eh<'>tif und der Mont de la Saxc bilden cin gigantisches Portal, nicht unwerlh dcS Gebäudes, das Dort drüben liegt. Denn dcr Mont Blm>c gleicht einem nngchcureu Domc; scine zahllosen Thü:mc sind zcrstrcnt üucr einer Masse, glcich jencr des DomcS von Mailand, am Ende in cincm einzigen Thurm emporsteigend. Nachts flimmern die Gletscher im ruhigen Mondlichl, nnd Domc, Thürme und Strebepfeiler slcheu llar nnd vollkommen da. Nadeln von jcdcr Höhe und dcn phanlaslischcstcn Formen crhcbcn sich vom Mittel-aral; cinigc cinsam, glcich spitzen Pfeilen gegcn den Himmel cnlporgcschossen, andere in Garben gehäuft. An jedem Schneehorn und an jcdcin Bcrghang funkeln Sterne, aufgehend, untergchcnd, ihrc Bahn durchlaufend in dcr langen stillen Nacht. DaS Mondlicht vereinfacht und sänftigt die Landschaft. Farben sind kaum zu nnter^ schcidcn und Formen, dcr Details bcranbt, gewinnen au Majestät nnd Umfang. Die Bcrge erscheinen uicl größer lici Nacht ulc< t'ci Tag, höhc:e Höhen, ticfcre Tiefen, mchr schneeige Pyramiden, mehr überhängende Klippen, slniftcrc Wiesen und dnnklcrc Fichten. DaS ganze Thal liegt im Schweige», ausgenommen dcr Wildbach, dcr ;irpcndc Grashüpfer und dic Glocken der Dorfuhrrn. Der schwarze ^hurm und dic Häufer von Eormayeur flimmern im L,cht dcö Mondes, bis cr den Rand dcS Firmaments erreicht und dann rnhia. hinabsinkt, noch einmal zwischen dcn Fichten auftaucht, um endlich daS Thal untcn im Dunkel zurüchülnsscn, im Schallen der GcbirgSmasscn. Mittlerweile flimmern die Höhen noch im ruhigen Lichte; doch auch sie werden bald "im Dnnlel dastehen, bis die Dämmerung wilder ai>l>richt, sie mit ihren Rosen übcrhanchcnd. (Schluß folgt.) 1382 gestellt. Freiherr v. Burgk wird den Hinterlassenen noch deil vollen Echichtllchn der Pernnglückten pro Atonal An« gust (12 bis 14 Thaler pro Person) auszahlen lassen. Die Ansicht, daß sämmtliche Verunglückte bei der Explosion so^ fort den Tod gefunden haben, bestätigt sich leider nicht. Im Notizbnche des gester« aufgefundenen mitvcrunglückteu Untersteiqcrö Äahr finden sich folgende Zeilen eingeschrieben: „Dies ist der letzte Ü>t, wo wir Zuflucht genommen haben; ich habe meine Hoffnung anfgcgebcu, weil die Wetterführung auf „Segengotteöschacht" und „Hosfnnügöschacht" vernichte! ist. Der liebe Gott mag die Meinigcn und meine lieben Freunde, die mit mir sterben müssen, sowie die Familien in Schutz nehmen. Crnst Bahr, Unlcrsteiger." Ferner ist gestern im „Hoffnuugsschachtc" an drei verschiedenen Zimmer-thürstocken mit Kreide geschrieben gefunden worden : 1. Ianetz starb, Richter empfahl die Seinen Holt. 2. ^'ebe wohl, liebe Gemalin, lebt wohl, liebe Kinder; Gott mag euch erhalten! Oottlicb Heimann. ".. Lebt wohl, liebe Frau und Kinder. Ich habe mir daö nicht gedacht. Obermann. ,H ocale 5. — (Das Festschießcn) zur Feier des Geburtstages Er. Majestät des Kaisers begann gestern Nach ^ mittag auf der festlich decorirteu Echießstättc. Wir haben schon eine lebhaftere Betheiligung am Schießen beobachte!,! als gestern, wo, wohl in Folge der „Saison," die Schützen ^ nicht besonders Zahlreich erschienen waren, doch wurde auf^ die bewegliche Scheibe recht gut geschossen. Trotz der treff-, lichen Musilcapelle vom Reg. Graf Huyn, die das Fest verherrlichen half, war auch der Besuch des Publicums in ' den ersten Stunden, wo fortwährend Regen drohte, nur ein spärlicher, erst gegen Aocnd fanden fich zahlreichere' Zuschauer ein, deren Aufmcrtsamkcit hauptsächlich durch die ausgestellten hübschen Beste in Anspruch genommen wurde. ! Von Civilautoritäten bemerkten wir nnr den Herrn Bürgermeister Dr. Sup pan in Begleitung einiger Gemeinde-^