Q00000000000(x)00000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000( 8 [7AVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVA\n II Jahresbericht des k. k. Staatsgymnasiums mit deutscher Unterrichtssprache zu Laibach veröffentliolit am Schlüsse des Schuljahres 1910/1911 durch den Direktor Alexander Pucsko. Inhalt: 1. Der Rhein als Handels- nnd Verkehrsstraße. I. Teil: Bis ins 16. Jahrhundert. Von Professor Dr. Anton Fiegl. 2. Sehulnachrichten. Vom Direktor. Laibach 1911. Verlag des k. k. Staatsgymnasiums mit deutscher Unterrichtssprache. Buchdruckerei lg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg. ^ ^ L\VAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVZ\VA7AVAVAVAVAVAVAVZ\VAVA7AV/J I I 000000000cxxx)000000000000000000000000cx300000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000b Jahresbericht des k. k. Staatsgymnasiums mit deutscher Unterrichtssprache zu Laibach veröffentlicht am Schlüsse des Schuljahres 1910/1911 durch den Direktor Alexander Pucsko. Inhalt: 1. Der Rhein als Handels- und Verkehrsstraße. I. Teil: Bis ins 16. Jahrhundert. Von Professor Dr. Anton Fiegl. 2. Schulnachrichten. Vom Direktor. Laibach 1911. Verlag des k. k. Staatsgymnasiums mit deutscher Unterrichtssprache. Buchdruckerei lg. v. Kleinmayr & i'ed. Bamberg. Der Rhein als Handels- und Verkehrsstraße. 1. Teil: Bis ins 16. Jahrhundert. I. Die verkehrsgeographische Stellung der Rheinstraße und die natürliche Beschaffenheit des Stronilaufes. Wie im Süden Europas das Mittelmeer, so bilden im Norden der Kanal und die Nord- und Ostsee einen in west-östlicher Richtung tief ins Land eindringenden Schiffahrtsweg, der die angrenzenden Länder mit dem Atlantischen Weltmeere verbindet und ihnen dadurch die Vorteile einer Welthandelsstraße zukommen läßt. Nord- und Ostsee sind in verkehrsgeographischer Hinsicht für Nordeuropa von gleicher Bedeutung wie das Mittelländische Meer mit seinen Verzweigungen für Südeuropa. Ja, die nördlichen Gebiete Europas sind den sonst von der Natur so reich ausgestatteten Mittelmeerländern gegenüber verkehrsgeographisch sogar stark bevorzugt; denn mehrere wasserreiche, schiffbare Ströme ergießen sich, der nördlichen Abdachung des Erdteiles folgend, in die nördlichen Meere. Die Ströme und ihre Täler aber sind ebensoviele Wege, auf denen der Verkehr tief hinein bis ins Herz des Festlandes vordringt, auf denen umgekehrt die Waren aus dem Innern dem weltverbindenden Meere zustreben. Durch alle Zeiten hindurch aber sehen wir den Verkehr immer wieder ganz bestimmte Wege bevorzugen; sie sind eben schon von Natur aus dazu bestimmt. Infolge seiner süd-nördlichen Laufrichtung, und weil er von allen Flüssen, die der nördlichen Abdachung Mitteleuropas folgen, am tiefsten ins Festland eingreift, ist der Rhein von alters her der wichtigste von allen Wegen, die dem Handel und Verkehr von der Nordsee aus ins Innere Mitteleuropas und umgekehrt zur Verfügung stehen. Da man ferner von seinem Quellgebiete aus in nur einmaligem Anstiege die Wasserscheide zwischen den nördlichen und südlichen Meeren überschreiten kann, so ist er auch von allen Verkehrswegen Mitteleuropas für den Durchgangshandel zwischen den beiden Meeren am besten geeignet. Um aus dem Rheingebiete nach den Mittelmeerländern zu gelangen, bieten sich zwei Möglichkeiten: der bequemere Weg durch die Burgundische Pforte zum Doubs und die Saöne und Rhone abwärts, ferner der Weg über einen der Alpenpässe, die aus dem Quellgebiet des Rheins nach Italien l* führen, dem wichtigsten Ausgangs- und Endpunkt des großen süd-nördlichen Verkehrs. Der kürzeste dieser Wege führt an der Reuß aufwärts über den St. Gotthard (2114 ///) ins Tessintal. Alle Paßwege östlich davon, die teils zum Vorderrhein (über Lukmanier 1917 m, Greina-Paß 2360 in), teils zum Hinterrhein (über Bernhardin 2063 m, Splügen 2117 m, Septimer 2311 m, Maloja-Julier 2287 in) führen, vereinigen sich am Rheinknie bei Chur, das so der wichtige Knotenpunkt aller über die Pässe Graubündens führenden Wege ist. Von dort ab folgt der Verkehr dem Rheintal teils nach Norden zum Bodensee, teils in nordwestlicher Richtung auf Basel zu durch die Furche, in die Walen- und Züricher See eingebettet sind. Die Pässe westlich vom St. Gotthard, die sogenannten Walliser Pässe, von denen Nufenen (2440 ///), Griespaß (2446 /n), Simplon (2009 nt) und Großer St. Bernhard (2472 in) die wichtigsten sind, führen nicht unmittelbar aus der Po-Ebene zum Rheingebiet, sondern zunächst ins Tal der oberen Rhone, ins Wallis. Von der Rhönequelle führt der Grimselpaß (2165 m) ins Aaretal hinüber; das Rhönetal selber abwärts zum Genfer See stellt eine bequeme Verbindung mit der Schweizer Hochebene her, die sich dann in nordöstlicher Richtung bis zum Rhein erstreckt. Aus ihrem nördlichen Teile führen aber auch niedrige Pässe (Perluis, Oberer und Unterer Hauenstein, Bötz-berg) über die Juraketten geradewegs in nördlicher Richtung zum Rheinknie nach Basel. Oberhalb des Bodensees eignet sich der Rhein noch nicht für die Schifffahrt, hat vielmehr dort noch ganz die Merkmale eines Gebirgsflusses, was sich sowohl im großen Gefälle wie auch in der starken Geschiebeführung zeigt. Der Bodensee, einschließlich des Überlinger- und Untersees 528 kin-groß, dient dem Flusse als Läuterungsbecken. Ganz klar und ohne Geschiebeführung tritt der Strom bei Stein aus dem See heraus und zeigt erst nach Aufnahme weiterer Nebenflüsse wieder Geschiebeführung. Die nun folgende Flußstrecke bis Basel trägt noch vielfach die Merkmale der Unfertigkeit an sich. Bei Schaffhausen wird das Flußbett durch ein festes, aus Jurakalk gebildetes Überfallswehr gequert, der Rhein bildet dort den berühmten, 21 m hohen Rheinfall, der ein unbedingtes Schiffahrtshinderais ist. Kurz vor der Aaremündung verursacht wieder eine Felsschwelle aus Jurakalk eine Stromschnelle, „Koblenzer Laufen“ genannt. Auch auf der weiteren Strecke ist das Flußbett noch vielfach von Felsen und Geröllbarren durchsetzt; das größte dieser Hindernisse, aus Urgestein bestehend, befindet sich zwischen Groß- und Klein-Laufenburg. Erst von Rheinfelden ab ist das Flußbelt eine regelmäßige Erosionsrinne. Basel ist der natürliche Vereinigungspunkt aller aus Italien über die Schweizer Pässe nach dem Rhein führenden Verkehrswege; mit ihnen kreuzt sich dort eine wichtige west-öslliche Verkehrslinie, die aus Frankreich durch die Burgundische Pforte hereinkommt und über Zürich - Arlberg nach Osten führt. Bei Basel wendet sicli der Rhein in scharfem Knie nach Norden und tritt nun in die Oberrheinische Tiefebene ein. Sie ist durchschnittlich 35 km breit und hat bei Basel eine Seehöhe von 248 ///., bei Straßburg von 140 in und bei der Nahemündung, ilirem nördlichen Linde, nur noch von 79 m. Sie ist eines der verkehrsreichsten Gebiete; denn mit den wichtigen Straßen, die Italien und die Schweiz mit dem Niederrhein und Norddeutschland verbinden, kreuzen sich liier die west-östlichen Verkehrswege vom nördlichen und mittleren Frankreich nach Süddeutschland, Österreich und den Balkanländern. Eine kurze Strecke von Basel ab ist das Flußbett noch tiefer in den Talboden eingegraben, weiter abwärts aber ist der Fluß an kein bestimmtes Bett gebunden. Aufgelöst in mehrere flache Rinnsale und voll von Untiefen, suchte der Rhein zwischen Geröll- und Schotterbänken bald da, bald dort seinen Weg, „mehr zerstörend und trennend als befruchtend und verbindend“. Und die Geschichtsforschung hat erwiesen, daß gar manche Siedlungen in der Oberrheinischen Tiefebene ihre Lage zum Rheinlaufe geändert haben: einen Ort, der einst am linken Ufer lag, finden wir später am rechten oder umgekehrt. Das Hochgestade verschwindet unterhalb der Elzmündung vollständig; daher meiden die Uauptverkehrswege die Ufer und auch Ackerbau und menschliche Ansiedlungen sind selten dicht an sie herangerückt. Nur wo Felsen im Überschwemmungsgebiete liegen oder das feste Hochgestade sich dein Flusse nähert, besteht ein natürlicher Brückenkopf. Dort haben sich kleine Städte entwickelt, wie Neuenburg, Breisach und Rheinau. Bis Straßburg ist dies die natürliche Beschaffenheit des Stromlaufes, die erst im 19. Jahrhundert durch das große Werk der Stromver-besserung teilweise eine Änderung erfahren hat. Straßburg ist die natürliche Hauptstadt der Oberrheinischen Tiefebene, ein Verkehrsknotenpunkt erster Ordnung, denn es beherrscht den leichtesten Rheinübergang und die nördlichen Vogesen- und Schwarzwaldpässe. Die vom Bodensee (Konstanz) her über Villingen und geradewegs über den Schwarzwald führende Straße und die große ost westliche Verkehrslinie, die von der oberen Donau her durch das mittlere Neckarbecken und über den Schwarzwaldpaß bei Pforzheim führt, übersetzen dort den Rhein und kreuzen hier die nord-südlichen Verkehrswege, um dann über die Zaberner Steige und durch Lothringen hindurch die Verbindung mit dem Seinebecken herzustellen. Bei Straßburg mündet links die von der Burgundischen Pforte herabkommende, parallel zum Rhein fließende 111, rechts gegenüber Straßburg die Kinzig und etwas weiter abwärts die Murg; beide kommen aus dem Schwarzwald und sind wichtig wegen der Holzflößerei. Von Straßburg ab ist das Gefälle des Stromes schon wesentlich geringer, er schlängelt sich in dem lockeren Alluvialboden in viele l Windungen dahin, die, wenn man ihnen nicht wehrt, zur Schleife werden, bis dann das nächste Hochwasser den schmalen Hals durchbricht und die Altwasser als Spuren des früheren Bettes bestehen bleiben. Auch hier gehen die alten Straßen und Ansiedlungen im wesentlichen nicht über den Rand des Hochgestades hinaus. Nur wo festes Ufer ansteht und menschliche Kunst nachhalf, sind unmittelbar am Flusse städtische Ansiedlungen entstanden, wie Speyer, Mannheim-Ludwigshafen und Worms. Bei Mannheim mündet der Neckar, der auf der östlichen Abdachung des Schwarzwaldes entspringt und die schwäbische Stufenlandschaft durchströmt. Vom Stuttgarter Becken aus ermöglichen seine zwei rechten Nebenflüsse Fils und Rems den Verkehr über den steil abfallenden Schwäbischen Jura nach der Donau. Seine geringe und unregelmäßige Wasserführung und mehrere Stromschnellen sind der Schiffahrt sehr hinderlich. Von Oppenheim an, wo der Rhein mit seinem linken Ufer an den Fuß des Hügellandes herantritt, gewinnt er wieder ein verändertes Aussehen: in sanften Krümmungen im breiten Bette dahinflutend, greift er nicht mehr nach außen, verändert sich aber fortwährend in seinem Bette selber und ist häufig durch langgestreckte, fischartig gestaltete Inseln von wechselndem Bestände gespalten. Unterhalb Mainz wendet er sich nach Westen und durchströmt nun in 20 km langem westlichen Laufe bis Bingen den herrlichen Rheingau. Durch die Enge bei Bingen wird das Wasser gestaut, so daß der Strom im Rheingau fast einem See gleicht. Die Gefahren und Schwierigkeiten für die Schiffahrt von Straßburg ab sind wohl schon bedeutend geringer als in der oberen Strecke, aber immerhin noch nicht ohne Belang. Bei Mainz empfängt der Rhein von rechts seinen bedeutendsten Nebenfluß, den Main, der am Fichtelgebirge entspringt und in viel gewundenem Laufe die fränkischen Beckenlandschaften durchfließt. Seit uralten Zeiten hat der Main im Völkerverkehre eine bedeutsame Rolle gespielt. Ihm folgen die Wege, die den Verkehr geradewegs nach Osten, nach dem Böhmischen Becken leiten, in nordöstlicher Richtung führen von seinem Tale Straßenzüge durch die Senken des Thüringer und Frankenwaldes nach Thüringen und Sachsen und von Bamberg ab stellt eine bequeme Tiefenlinie längs der Kegnitz durch eine Scharte des Frankenjura zur Altmühl die Verbindung mit den Donauländern her. Vom unteren Main bei Frankfurt ab führt die Hessische Senke, in ihrem südlichen Teile Wetterau genannt, zwischen Taunus und Vogelsberg hindurch nach Norden. Sie ist gewissermaßen die verschmälerte Fortsetzung der Oberrheinischen Tiefebene und neben dem Durchbruchstale des Rheins durch das Schiefergebirge der zweite Weg, der sie mit der Norddeutschen Tiefebene verbindet; Frankfurt verdankt ihm seine Bedeutung als Verkehrsknotenpunkt. Der Main eignet sich infolge seiner regelmäßigeren Wasserführung, des geringeren Gefälles und der schwachen Oeschiebeführung besser für die Schiffahrt als der Neckar. Wo alle den Main herabkommenden Verkehrswege aus Osten, Nord-und Südosten an den Rhein treffen, um von da entweder westlich nach Nordfrankreich oder vereinigt mit den vom Oberrhein kommenden Wegen rheinabwärts zu führen, dort mußte notwendig ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt entstehen: es ist Mainz, gegenüber der Mainmündung gelegen, durch alle Zeiten hindurch auch ein wichtiger strategischer Punkt und als solcher erst jetzt durch die Erwerbung von Metz an zweite Stelle gerückt. Bei Bingen wendet sich der Rhein unter fast rechtem Winkel nach Nordnordwest und tritt ins Rheinische Schiefergebirge ein. Das nun folgende Erosionstal zwischen Taunus und I lundsbrtick ist so eng, daß kaum Platz für Straße und Eisenbahn bleibt. Die Breite des Stromes, im Rheingau stellenweise über 1000 m betragend, sinkt hier auf 300 in und darunter; an der Lorelei ist der Fluß auf 165 /// zusammengedrängt, dafür aber bis 30 /// tief. Von Bingen bis St. Goar besteht das Strombett aus Fels, der öfter über die Wasseroberfläche hervorragt, wodurch die Schiffahrt sehr behindert wird (bei Bingen, Lorch, Bacharach, Kaub, St. Goar). Der Mittelpunkt des Rheinischen Schiefergebirges ist Koblenz; denn es liegt an jener Stelle, wo sich das Rheintal und die Täler der aus Südwesten, beziehungs weise Nordosten kommenden Mosel und Lahn fast rechtwinklig schneiden. Das Lahntal ist meist sehr eng und der Fluß selbst nur in seinem Unterlaufe von Gießen ab für die Schiffahrt geeignet. Sie wird aber auch hier noch durcli Stromschnellen, die wieder mit Strecken sehr schwachen Gefälles abwechseln, und durch die vielen Windungen des Flusses stark behindert. Wichtiger ist das Moseltal. Dieses öffnet dem Verkehr von Koblenz aus den Weg ins lothringische Stufenland und ins obere Seinebecken. Ein Nachteil für den Verkehr, insbesondere für die Schiffahrt ist auch hier die natürliche Beschaffenheit des Flusses. Der Oberlauf ist viel gekrümmt und oft tief in den Talboden eingeschnitten; von Remich ab werden durch Felsschwellen und Kiesrücken zahlreiche Stromschnellen gebildet. Der Unterlauf aber von Trier ab ist das schmale, vielgewundene Durchbruchstal durch das Rheinische Schiefergebirge, das 300 bis 400 in tief in die Hochfläche eingeschnitten ist. Kurz vor Trier nimmt die Mosel von rechts die Saar auf, die, wie die Mosel selbst, am Westabhang der Vogesen entspringt und ein kohlenreiches Gebiet durchfließt. Unterhalb Koblenz tritt das Gebirge vom Rhein etwas zurück, er durchströmt nun, in mehrere Arme geteilt, das Becken von Neuwied. Bei Andernach tritt das Gebirge wieder an den Strom heran, links die Ausläufer der Eifel, rechts Westerwald und Siebengebirge. Auch unterhalb St. Goar liegen noch einzelne Felsen im Strombette, beim Siebengebirge treten Inseln und Kiesbänke auf. Die Strombreite wechselt zwischen 240 m (bei Remagen) und 900 in (bei Nonnenwerth). Von Bonn ab, wo von Osten her das enge, vielgewundene Tal der Sieg ausmündet, tritt das Gebirge immer mehr zurück, der Rhein tritt in die Kölner Tieflandbucht und nimmt zusehends den Charakter eines Tieflandstromes an. Er bildet viele Windungen, das Bett ist breit, das Gefälle gering. Der Hauptort des ganzen mittel- und niederrheinischen Gebietes ist Köln, ein Punkt von größter verkehrsgeographischer Wichtigkeit. Dort kreuzen die Verkehrswege, die, unbehindert durch Gebirge, aus Belgien und Nordfrankreich nach Ostdeutschland gehen, den Rhein und bis Köln reicht eine unmittelbare Seeschiffahrt. In der Norddeutschen Tiefebene hat der Rhein im Laufe der Zeiten sein Bett vielfach verändert, wie dies noch jetzt an den zahlreichen toten Armen zu erkennen ist. Auch viele Stromspaltungen gab es; 1763 zum Beispiel bestanden zwischen Xanten und der holländischen Grenze noch zwölf größere. Erst die neueste Zeit hat auch darin Wandel geschaffen. Bei Ruhrort münden nicht weit voneinander rechts Ruhr und Emscher, die das große rheinisch-westfälische Kohlenrevier durchfließen, und bei Wesel die Lippe, die fast in ihrer ganzen Länge schon ein Tieflandfluß ist. Unterhalb Emmerich tritt der Rhein auf holländisches Gebiet über. Wurde bisher nur die natürliche Beschaffenheit des Rheinstromes berücksichtigt, so muß jetzt eine Ausnahme gemacht werden. Denn in den Niederlanden ist der Rhein das gemeinsame Werk der Natur und der Bewohner; der Mensch verbesserte fortwährend die Natur und umgekehrt diese den Menschen. Die breiten, trichterförmigen Meeresarme zwischen Rhein- und Scheldemündung waren ursprünglich Flußmündungen und sind meistens erst im Mittelalter durch langsame Senkung des Landes und Ausspülung durch die Gezeiten in Golfe verwandelt worden. Insbesondere das 13. Jahrhundert war eine Zeit argen Landverlustes. Durch eine furchtbare Sturmflut im Dezember 1287 entstand aus einem Binnensee die große, aber nur bis 4 in tiefe Zuidersee, wobei viele Tausende von Menschen ums Leben kamen. Der Mensch aber sucht nicht nur weiteren Landverlusten vorzubeugen, sondern dem Meere selbst Land abzugewinnen. 3600 Iwi- sind bereits zurückgewonnen, davon im ehemaligen I larlemer Meer allein nahezu 200 kni~, die schon von 20.000 Menschen bewohnt sind; und Gleiches plant man jetzt sogar mit der 3300 km2 großen Zuidersee. Kurz unterhalb der deutsch-holländischen Grenze bei Pannerden teilt sich der Rhein in zwei Arme. Der nördliche kleinere Arm heißt zunächst der Pannerdensche Kanal, weil er 1707 durch Menschenhand gegraben wurde, dann von Kandia ab Niederrhein oder kurz Rhein, entsendet oberhalb Arnheim die Yssel zur Zuidersee, ändert bei Wijk wieder seinen Namen in Leck und mündet schließlich unter dem Namen Neue Maas unterhalb Rotterdam ins Meer. Die benachbarte nördliche, künstlich geformte Mündung heißt der Neue Rotterdamsche Wasserweg; er gestattet den größten Seeschiffen den unmittelbaren Zugang nach Rotterdam. Der südliche, jetzt Hauptarm, heißt zunächst Waal, vereinigt sich mit der Maas, heißt nun Mervvede, entsendet mehrere Arme zur Neuen Maas und geht schließlich ins breite Wasser des I lolländschdiep und durch dieses in den Meeresarm des Häringsvliet über. Der Krumme Rhein, der bei Wijk vom Niederrhein abzweigt, erreicht als Alter Rhein bei Leiden das Meer und entsendet von Utrecht die Vecht nach Norden zur Zuidersee, ist aber jetzt vom Haupt -ströme abgesperrt. Die Wasserverteilung für die drei Arme Waal, Niederrhein und Yssel ist durch die Staatsverträge von 1707, 1745 und 1771 im Verhältnis von ö:2:l geregelt, ln Wirklichkeit aber enthält die Waal immer etwas mehr Wasser, die Yssel erhält ihren Anteil nur bei hohem Wasser ganz, der Niederrhein aber gar nie. Die Wasserverteilung der einzelnen Arme kurz vor der Mündung ist sehr verwickelt. Die Holländer waren auch die ersten, die an eine Vertiefung des Flußbettes dachten. Schon im 17. Jahrhundert haben sie große Summen darauf verwendet. Die durch Übereinkunft der Uferstaaten für den Rhein unterhalb Köln und für seine Mündungsarme festgesetzte Fahrtiefe von 3 /// ist in den Niederlanden fast überall erreicht. Der Schiffahrt dienen dort auch die größeren der vielen Entwässerungskanäle. Sie sind in geringer Tiefe in den Boden, meistens sogar über das Land gelegt und laufen zwischen Deichen. In sie wird das im Lande selbst gefallene Wasser und das aufgehende Grundwasser aus den zahllosen Sammelrinnen emporgepumpt, kann aber daraus bei hohem Wasserstande der Flüsse in diese nicht von selbst abfließen, sondern muß dann wieder durch Pumpwerke emporgehoben werden. Sehr wichtig für die Schiffahrt sind ferner die Wasserstands- und Eis-verhältnisse auf dem Strome. Auch darin ist der Rhein von der Natur sehr begünstigt. Die Vielgestaltigkeit seines Flußnetzes, des geologischen Aufbaues und nicht minder der klimatischen Verhältnisse der von ihm durchströmten Gebiete wirken vielfach ausgleichend auf die Wasserführung. Wenn im Spätjahr im Flügel- und Mittellande reiche Regen fallen und der Frühschnee wieder schmilzt und wenn sich im Frühjahre das Eis in den Mittelgebirgen löst, dann tragen die Gewässer der Alpen zur Hochflut des Rheines wenig bei, weil dort die Niederschläge im Spätjahr schon als Schnee fallen und dieser bis in den Sommer hinein liegen bleibt. Und im Sommer, wenn die Flüsse des 1 lügellandes und Mittelgebirges wenig Wasser führen, wird der Strom um so kräftiger gespeist durch die Schmelzwässer der Firnfelder und Gletscher und durch den Abfluß der hochgefüllten Randseen der Alpen. Im Unterlauf macht sich der Einfluß des Seeklimas günstig bemerkbar; der Rhein ist, wenn er überhaupt zufriert, schon zeitlich im Frühjahr, wenn die Ostseeflüsse noch lange von Eis starren, längst wieder offen, und zwar bis in die stets eisfreie Nordsee. Als Folge der hydrographischen Glie- derung des Flußgebietes wieder gelangen die Flutwellen der größeren Nebenflüsse in solcher Zeitfolge in den Strom, daß sie sich dort in mehr oder minder größeren Abständen voneinander weiterbewegen, und auch die großen Flutwellen des Oberrheins treten nur abgeschwächt und erst dann in den Mittel- und Unterlauf ein, wenn hier die Gefahr bereits vorbei ist. II. Die Rheinstraße in vorgeschichtlicher lind römischer Zeit. A. I n vorgeschichtlicher Zeit. Welche Bedeutung die Rheinstraße in der vorgeschichtlichen Zeit hatte, welche Rolle ihr insbesondere beim Vordringen der Kultur von den sonnigen Gestaden des Mittelmeeres zu den Barbaren im Hinterlande zufiel, dafür können uns nur die vorgeschichtlichen Funde einige Anhaltspunkte geben. Sowohl die Kenntnis und Verwertung der goldglänzenden Bronze, die zuerst von allen Metallen in vielen Ländergebieten 1.uropas in ausgiebigeren Gebrauch genommen wurde, wie auch die des Eisens stammen aus dem Orient, wie dies manche Kennzeichen orientalischer I lerkunft beweisen. Und haben dann auch in der weiteren Entwicklung Bronze- und Eisenkultur in Europa selbständigere Wege eingeschlagen, die einmal mit dem Morgenlande angeknüpften Verbindungen hören durch alle Zeiten der Vorgeschichte nicht mehr auf; eine Fülle neuer Anregungen strömt immer wieder aus dem Osten herüber nach dem Abendlande. Hat schon in dieser frühesten Zeit Italien gewissermaßen die Rolle des Vermittlers gespielt, so beginnt in der sogenannten „Jüngeren Hallstattperiode“, d.i. etwa von 600 ab, die maßgebende Stellung Italiens und überhaupt des Südens gegenüber dem mittleren Europa. Immer mehr treten beide miteinander in Wechselbeziehung, immer reicher wird die Einfuhr aus dem Süden, immer größer überhaupt der Verkehr zwischen ihnen. Griechische und italische (etruskische) Einflüsse sind es, die in dieser und der ihr folgenden La Tene-Periode vorwiegend tätig sind. Die La Tene-Kultur, so genannt nach ihrer I Iauptfund-stätte am Nordende des Neuenburger Sees, breitet sich vom 5. Jahrhundert an allmählich über ganz Furopa aus mit Ausnahme der altklassischen Länder, die damals bereits in die I lelle der geschichtlichen Zeit eingetreten sind. Sie ist die hochentwickelte, den Kelten eigentümliche Kulturstufe, aus ihr ist dann zum guten Teile die blühende römische Provinzialkultur in den Rhein- und Donauländern hervorgegangen, mit der auch für diese Ländergebiete die vorgeschichtliche Zeit zu Ende ist. Welches sind nun die Wege, auf denen der weiter vorgeschrittene Osten und Süden seine kulturellen Errungenschaften dem Innern des westlichen Europa zuführte? In jenen frühen Zeiten wurde der Wall der Alpen von den Südländern immer als arges Verkehrshindernis empfunden. Daß aber trotz- dem einige Pässe, wie der Mont Genevre, der Kleine und Große St. Bernhard und einige der Bündner Pässe, bereits seit den frühesten Zeiten als Saumpfade benützt wurden, das beweisen die vorrömischen Funde, die die Archäologie dort ans Tageslicht gefördert hat. Sie dienten allerdings mei stens nur dem örtlichen Verkehr. Die Hauptverkehrswege aber umgingen das Gebirge an seinem westlichen und östlichen Ende. Es waren dies der Weg rhöneaufwärts nach dem Rhein zur Nordsee und die sogenannte Bernsteinhandelsstraße, die von der Ostsee durch Böhmen teils nach Griechenland, teils ans Nordende des Adriatischen Meeres führte. Für die geschichtliche und kulturelle Entwicklung Westeuropas mußte also Rhönebecken und Rheintal von der größten Bedeutung werden; sie sind die Hauptwege, auf denen die höhere mittelländische Kultur nach dem Innern wanderte, schon viele Jahrhunderte, bevor die Römer auf gleichem Wege ihr politisches und wirtschaftliches Machtgebiet über ganz Westeuropa bis nach England hinüber ausbreiteten. Und es ist kein Zufall, daß gerade zur Zeit, da die Handelsbeziehungen zwischen den Mittelmeerküsten und dem Innern regere wurden, also um 600 v. Chr., im Mündungsgebiete der Rhone von Griechen aus dem kleinasiatischen Phokäa die 1 landelsstadt Massilia gegründet wurde. Die Massi-lioten verstanden es, durch Anlegung von Faktoreien längs der ganzen Küste von Monaco bis weit an die spanische Küste hinunter den ganzen Handelsverkehr, der von den Gestaden des Mittelmeeres nach dem Hinterlande entweder ins nordfranzösische Becken und nach Britannien oder durch die Burgundische Pforte ins Rheintal und umgekehrt aus dem Innern zur Küste flutete, für sich in Beschlag zu nehmen. Dieser vorteilhaften Lage am Ausgangs- und Endpunkt der großen süd-nördlichen Verkehrsstraße, die vom Mittelmeere bis an die nördlichen Meere reichte, verdankte Massilia in erster Linie seine glänzende Blüte als 1 landelsstadt, sie machte es sogar zu einer gefährlichen Nebenbuhlerin des handelsgewaltigen Karthago. Die Waren, die durch Vermittlung der reichen griechischen Kaufherren dem Innern zugeführt wurden, waren vorwiegend die Erzeugnisse des griechischen und etruskischen Gewerbefleißes, ferner die Naturprodukte der Südländer, Öl und Wein. Dagegen tauschten sie Sklaven, Pelze, Felle, Salz und Getreide, endlich Zinn und Bernstein ein. Ist die Rheinstraße für den Bezug von Zinn, das aus England kam, nur von nebensächlicher Bedeutung, so war sie doch wichtig für den Bernsteinhandel, allerdings auch erst seit der Gründung von Massilia. Das Gebiet, aus dem die Massilioten diesen im Altertum vielbegehrten 1 landelsartikel bezogen, war aber nicht seine bekannteste Fundstätte Samland, sondern die Küste von Jütland und an der Elbemündung. Von dort wanderte der Bernstein durch Hannover, die Weser aufwärts und durch die Wetterau an den Mittelrhein, wie die zahlreichen Bernsteinfunde längs dieser Straße bezeugen. Über diese allgemeinen Tatsachen hinaus aber das Dunkel zu lüften, sind wir nicht imstande. B. Die Rheinstraße in römischer Zeit. Die Handelsvorherrschaft Massilias in Westeuropa dauerte bis gegen Ende des 2. Jahrhunderts v.Chr. Nachdem sich die Römer durch Eroberung der Küstengebiete die Herrschaft über das Mittelmeer angeeignet hatten, wurde im Jahre 118 v. Chr. auch das südliche Frankreich als Provinz öallia Narbonensis und damit Massilia ihrem Reiche einverleibt, ln den Jahren 58 bis 51 unterwarf Cäsar ganz Gallien und schob die römische Reichsgrenze bis an den Rhein vor. Der Strom blieb auch fernerhin im wesentlichen die Grenze, nachdem der Versuch weiterer Besitzergreifung im rechtsrheinischen Germanien durch die Varusschlacht zunichte gemacht worden war. Nur das sogenannte „Dekumatenland“, das Land am unteren Main und das Neckargebiet wurde unter Domitian fürs Reich gewonnen und militärisch gesichert durch den befestigten Pfahlgraben des Limes, der sich von der Mündung der Altmühl in die Donau bis an den Rhein bei Hönningen (unterhalb Andernach) hinzog. Dadurch war die Grenze natürlich abgerundet. Da waren für die Römer auch die Alpenpässe nicht mehr länger zu entbehren. Die schon von Cäsar begonnene Besetzung der Alpen wurde unter Augustus zielbewußt zu Ende geführt, jetzt entstanden auch die ersten wirklichen Poststraßen über das Gebirge und die Handels- und Fabriksorte Italiens traten nunmehr unmittelbar mit dem Norden in Verbindung. Massilia wurde dadurch beiseite geschoben, nachdem sein i lande! ohnehin schon durch den Cimbern- und Teutonensturm schwer geschädigt worden war, da ja gerade das südliche Gallien und das Rhönetal mehrere Jahre hindurch der Tummelplatz dieser beiden Völker gewesen ist. Die Römer haben keine neuen Alpenpässe eröffnet, sondern nur die bisher dem Nahverkehr dienenden durch Hineinarbeiten in den Fels, Schaffung eines festeren Untergrundes und durch Pflasterung gangbarer gemacht. Waren diese römischen Alpenstraßen auch selten mehr als 2 /// breit, also nach unseren Begriffen nur Saumwege, so konnte man doch auf einigen von ihnen auch mit zweiräderigen Karren hinüberkommen. Von den Bündner Pässen waren es Splügen und Julier, über die von den Römern Wege gelegt wurden. Wie Cornum im Süden, so war Curia im Norden der Vereinigungspunkt der über die Graubündner Alpen führenden Wege, daher wichtige Garnisonsstadt und Sitz der Praesides des innerrhätischen Regierungsbezirkes. Von Chur ab führten alle Alpenwege, in einen Strang vereinigt, nach dem Bodensee. Bei Ragatz zweigte eine Verbindung durch die tiefe Furche über den Walensee und Turicum (Zürich) nach Vindonissa ab. Der wichtigste Übergang aber aus Italien nach dem Rheinland war der Große St. Bernhard, von den Römern der „Poeninische“ Paß genannt nach dem auf seiner Höhe stehenden I leiligtum zu Ehren des Juppiter Poenimis. Augustus legte im Jahre 25 v.Chr. im Tale der Dora Baltea die Stadt Augusta Praetoria (Aosta) an und begann zehn Jahre später mit dem Bau der Paßstraße, die sicher schon 17 n.Chr. voll endet war. Auf beiden Seiten der Paßhöhe wurde sie, soweit es nur möglich war, als Fahrstraße gebaut. Die mannigfachsten Reste von ihr finden sich auf der Paßhöhe selbst, wo der Weg viel höher lag als die heutige Straße. Großes Platten pilaster bedeckt den zwar nicht breiten, aber sehr dauerhaften Weg, der noch heute wegen seiner Trockenheit gerühmt wird. Bei Octodurus (Martigny) erreichte die Straße die Rhöneebene und ging längs des Ostufers des Genfer Sees ins Aaretal abwärts nach Vindonissa (Win-disch) an den Rhein, beziehungsweise von Solodurum (Solothurn) über den Jura nach Augusta Rauracorum (Augst bei Basel) und weiter rhein-abwärts. Sie war ein Teil der großen Militärstraße von Mailand nach Mainz und Nyinwegen. Durch diese Alpenstraßen trat das Rheinland unmittelbar in Verkehr mit Italien und dieses bleibt von nun an bis auf den heutigen Tag der wichtigste Ausgangs- und Endpunkt des Verkehrs zwischen Mittelmeer und Nordeuropa. Für die Rheinländer hatte die Einbeziehung ins große römische Weltreich eine durchgreifende Neugestaltung aller Verhältnisse zur Folge. Zu den wertvollsten Gaben der Kultur, die die römische Herrschaft den Provinzen brachte, gehören ihre Straßen und ihr Städtewesen, die notwendigsten Vorbedingungen eines regeren Handelsverkehrs. Bei Anlage der Straßen und Städte hatten die Römer zwar zunächst militärische Zwecke im Auge. Hie Straßen waren Heerstraßen, welche die großen Lager auf dem kürzesten Wege miteinander verbanden. Aber den Legionen folgte bald auch der Händler mit seinen Waren und friedliche Verkehrswege spannten sich von Ort zu Ort, von Tal zu Tal. Gar manche römische Straßen haben sich vorgeschichtlichen Völkerwegen angeschlossen, so großenteils das sehr dichte Netz östlich und nördlich von Mainz, und sind nur streckenweise durch Beschotterung gefestigt worden. Sehr dauerhaft, gleichsam für die Ewigkeit geschaffen, waren die von ihnen neu angelegten Straßen. Selbst im Mittel-alter noch haben sie vielfach dem Verkehr die Wege gewiesen und Reste von ihnen haben sich bis heute erhalten. Das Straßennetz zu beiden Seiten des Rheins war ziemlich dicht und stand in engem Zusammenhang mit dem gallischen. Die wichtigste Straße war jene, welche von Augst an am linken Rheinufer abwärts führte, die einzelnen Plätze des rheinischen Festungsgürtels miteinander verbindend, von denen Argentina (Straßburg), Moguntiacum (Mainz), Confluentes (Koblenz), Colonia (Köln), Castra vetera (Xanten) und als Schluß des Festungsgürtels Noviomagus (Nymwegen) die wichtigsten waren. In den versumpften Gebieten am Niederrhein vermittelten ebenso dauerhaft angelegte Damm- und Bohlenwege den Verkehr. Strategisch wichtige Punkte, feste Standlager und Waffenplätze waren es auch ursprünglich, neben denen sich mit der Zeit bürgerliche Niederlassungen und blühende Ortschaften entwickelten. Ja, im 3. und 4. Jahrhundert übernahmen dann überhaupt feste Städte die Rolle der früheren Standlager und erhielten Garnisonen wie heute. Der glänzendste Mittelpunkt der feinen städtischen Kultur war die Stadt an der Mosel Augusta Trevirorum (Trier). Nachdem es schon zur Zeit der gallischen Nebenkaiser Residenz gewesen war, blieb es wieder, seitdem Maximianus, der Mitregent Diocletians, hier seinen Wohnsitz nahm, gegen hundert Jahre lang die eigentliche Hauptstadt des Westreiches, über die sich nun der Glanz der kaiserlichen Hofhaltung ergoß. Die Wohnhäuser der reichen Römer, die Bäder und Amphitheater, voran die kaiserlichen Paläste, waren mit allem Luxus dieser überfeinerten Zeit verschwenderisch ausgestattet. Im ganzen Mosellande erwuchsen neben den alten bäuerlichen Einzelsiedlungen und Dörfern zahlreiche Gutshöfe mit mehr oder weniger großem Landbesitz und herrliche Landhäuser, die bald in geschützter Bucht hart am Ufer der vielgewundenen Mosel liegend, sich mit ihren Türmen und Säulengängen im Flusse spiegelten, bald von den Höhen der rebenbewachsenen Hügel freundlich herabgrüßten. Selbst ein verwöhnter Sohn des Südens, der aus dem Garonnelande stammende Dichter Ausonius (4. Jahrhundert), fühlte sich dort so wohl, daß er all die Herrlichkeit begeistert besang. Au Pracht der Gebäude stand Köln, der Sitz des Statthalters der Provinz Unter-Germanien, der Moselstadt nicht viel nach; allerdings fehlte hier der Glanz der kaiserlichen Paläste und das Leben hatte mehr kriegerischen Anstrich. Doch blühte in der Stadt auch reger Gewerbefleiß; zur Ausfuhr gelangten die Erzeugnisse der hochentwickelten Terrakotta- und Glasindustrie. Daneben wies auch Mainz, die Hauptstadt der oberrheinischen Provinz, ein reichentwickeltes städtisches Leben auf, wiewohl es dort noch kriegerischer aussah als in Köln; war ja doch dieser Ort längere Zeit das Hauptlager der rheinischen Truppen, das die wichtigsten Straßenzüge nach dem freien Germanien beherrschte. Daher muß hier schon in der ersten Zeit römischer I lerrschaft eine Brücke entstanden sein, welche den Verkehr zwischen Mainz und den blühenden An Siedlungen im Maingau und mit dem Innern Deutschlands vermittelte. Anfangs wohl eine Schiff-, dann vielleicht eine stehende Holzbrücke, wurden unter Domitian oder spätestens Trajan auf einem Rost mächtiger Eichenpfähle steinerne Pfeiler gebaut und darüber eine hölzerne Brückenbahn gelegt, die in Zeiten der Gefahr leicht abgeworfen werden konnte. Bei Köln ließ Kaiser Constantinus eine steinerne Brücke bauen, die erst zur Zeit Ottos I. zerstört worden sein soll und deren Reste sich noch heute im Strom- bette finden; aber auch früher schon hat hier wohl eine Holzbrücke be standen. Ferner wird man mit Bestimmtheit auch bei Straßburg eine Brücke anzunehmen haben zur Verbindung des linksrheinischen mit dem innerhalb des Limes sehr dichten rechtsrheinischen Straßennetz; überdies haben ja die Römer aucli den alten Völkerweg aus dem Innern Galliens über die Zaberner Steige ausgebaut und ihre östliche Fortsetzung war dann die große Rhein-Donauheerstraße, deren Zug durch die Punkte Kehl-Ettlingen-Pforzheim-Kannstatt-Remstal-Nördlinger Ries-Donauwörth bezeichnet ist. Oberhalb Basel waren an mehreren Stellen Rheinübergänge, vielleicht gleichfalls Holzbrücken. Und da zu diesem hochentwickelten Straßen- und Städtewesen noch manch andere dem römischen Reich eigentümliche Einrichtungen kamen, wie zum Beispiel gleiches Maß und Gewicht, gleiche Münzen und gleiches Recht, so waren damit alle notwendigen Vorbedingungen eines regeren Handelsverkehrs erfüllt. Überdies waren Handel und Verkehr frei von allen Abgaben und Zöllen und all den anderen drückenden Fesseln engherziger Kleinstaaterei, unter denen der Handel später so arg zu leiden hatte. Die Rheinlande waren ja ein Teil des großen römischen Freihandelsgebietes, des größten, das die Geschichte kennt. Auf Straßen und schiffbaren Flüssen erstand ein lebhafter, friedlicher Verkehr. 1 linter dem Legionär und der Reichspost, dem cursus publicus, zog der römische Händler einher und den Kriegs- und Proviantflotten auf dem Strome folgten die Schiffe der Kaufherren. Am Oberrhein allerdings waren die Straßen weit wichtiger als der Strom, der dort infolge seiner Wildheit nur selten Schiffe getragen hat und auch da nur flußabwärts; eine Bergfahrt war schon infolge des zu starken Gefälles und durch den Mangel jeglicher Leinpfade unmöglich. Auch daraus, daß in den Itineraren, die ja vorwiegend die Wege des großen Verkehrs geben, die dicht am Rhein angelegte Heerstraße fehlt, während die weiter westlich an der 111 sich hinziehende angegeben ist, hat man geschlossen, daß der Verkehr abseits vom Strome in näherer Fühlung mit dem fruchtbaren Hügellande ging, während die durch häufige Überschwemmungen bedrohten Gebiete in der Nähe des Stromes von den reisenden Kaufleuten gemieden waren. Von Mainz an aber hatte der Rhein gewiß einen nicht unansehnlichen Schiffsverkehr aufzuweisen. Line ständige Kriegsflotte, die classis Germanica, hatte am Rhein ihren Dienst zu versehen. Von Drusus begründet, war sie durch Oermanicus voriibergeliend auf einen hohen Stand gebracht und ihr Bestand ist bis ins 4. Jahrhundert hinein nachweisbar. Wiederholt haben große Kriegsflotten die Unternehmungen der römischen Truppen gegen die Germanen unterstützt. Zuletzt hat noch J ulian zum Kampfe gegen die Franken am Niederrhein nach seiner Aussage eine Flotte von 400 Schiffen erbauen lassen und mit ihrer Hilfe noch einmal die salischen Franken der römischen Herrschaft unterworfen. In den Friedenszeiten, wo große Kriegsfahrten nach der Ems, Weser und Elbe nicht mehr unternommen wurden, war die eine Hälfte der Rheinflotte, die ihr Lager bei Altenburg, 2 km südlich von Köln, hatte, ausdrücklich zum Schutze des friedlichen Verkehrs bestimmt. Auch der Grenzschutz in Unter-Germanien war ihre Aufgabe. Daher ist es auch nicht glaublich, daß sie im Jahre 69, wie Tacitus zu bezeugen scheint, nur aus 24 Schiffen bestanden habe, sie mußte wohl viel größer sein und neben den Kriegsschiffen hatte sie mindestens ebensoviele Lastschiffe zur Verfügung. Sicherung des Verkehrs am Niederrhein war ferner der hauptsächlichste Grund dafür, daß auch nach Aufgabe der Augusteischen Eroberungen die Germanen vom Flusse abgedrängt wurden und ein Streifen Landes am rechten Ufer als Ödland, beziehungsweise Weideland für die I lerden der Legionen festgehalten wurde. Die Römer waren wohl auch die ersten, die den Leinpfad, wenigstens von Koblenz abwärts, erbauten und sich vielleicht auch schon an die Beseitigung einiger Schiffahrtshindernisse im Bingener Loch machten. Unter der Regierung des Claudius wurden von den Legionären Rhein und Maas in der Nähe ihrer Mündungen durch einen Kanal verbunden, ja, selbst zwischen Saöne und Mosel wurde ein solcher geplant, wodurch ein Schiffahrtsweg vom Mittelmeer bis zur Nordsee geschaffen worden wäre (er besteht jetzt unter dem Namen canal de 1’ Est wirklich). Doch wurde er durch den Legaten der belgischen Provinz vereitelt, indem er den rheinischen Legionen den Eintritt in seine Provinz verbot. Wie groß man sich auch den Verkehr auf dem Rhein vorstellen mag, gewiß ist, daß neben den Kriegsschiffen auch zahlreiche Frachtschiffe, die dem friedlichen Handelsverkehr dienten, den Strom belebten. Die Versorgung der Besatzung an der Rheingrenze, die man, Legionen und Hilfstruppen zusammen, auf etwa hunderttausend Mann schätzt, oblag zum guten Teile der Schiffahrt. Das Getreide holte man meist aus Britannien; von dorther ließ auch Julian für die durch den Krieg schwer geschädigten Rheinstädte während eines einzigen Sommers 600 Schiffsladungen Getreide nach den Rheinhäfen bringen. In den größeren Städten gab es reiche Handelsund Schiffsherren, wie uns die vielen Funde, insbesondere Grabsteine beweisen. Auf dem Grabstein eines römischen Kaufmannes in Mainz stellen zwei Reliefs arbeitende Sklaven dar, die damit beschäftigt sind, Fruchtsäcke aus dem Schiffe zu tragen und Fässer in die Höhe zu rollen. In dieser Stadt gab es auch zwei Landungsstellen, die eine für Kriegs-, die andere für Handelsfahrzeuge, ferner eine vom Staate erhaltene Schiffswerft, die unter Aufsicht eines eigenen staatlichen Beamten stand. Ob und in welchem Umfange auch die Nebenflüsse des Rheins von den Römern bei ihren kriegerischen Unternehmungen und vom friedlichen Verkehr benützt wurden, in dieser Frage besteht viel Unsicherheit und viel Widerspruch. Gewiß aber bestand auf der Mosel ein ziemlich reger Verkehr. Der Dichter Ausonius gibt uns in seiner „Mosella“ eine poetische Schilderung einer Rhein-Moselreise von Bingen nach Trier und sagt unter anderem: „Die Mosel, in ruhigem Strome vorbeigleitend, trug Waren aus der ganzen Welt.“ Liegt in diesen Worten auch eine dichterische Übertreibung, so ist doch gewiß, daß Trier, das damals ein bedeutender Markt und Fabriksort (Wollwebereien und Lederfabriken) und eine Luxusstadt war, auf die Zufuhr von außen angewiesen war. Auch auf Grabsteinen findet man die Moselschiffahrt dargestellt; das berühmteste der Denkmäler von Neumagen bei Trier, das sicher aus dem zweiten nachchristlichen Jahrhundert stammt, zeigt zwei mit Weinfässern beladene Moselkähne. Der Leinpfad an der Mosel ist gleichfalls ein Werk der Römer, denn schon Ausonius erwähnt ihn. Die Rheinschiffahrt war ganz in den Händen der Römer, die Germanen waren davon ausgeschlossen. Diese kannten übrigens kaum einen Eigen-handel, sie führten nicht selbst ein und aus, das taten vielmehr die römischen und auch schon jüdische Händler. Anfangs litt zwar der Verkehr unter der Abneigung der Deutschen gegen alles Römische, unter Einfuhrverboten, die besonders gegen den Wein gerichtet waren, und durch römische Ausfuhrverbote, namentlich auf Eisen und Waffen. Schließlich aber konnten die Germanen doch den Lockungen der feinen römischen Kultur nicht widerstehen, die fremden Händler wagten sich um des Handels willen mit ihren Waren tief ins germanische Land hinein. Sie brachten die Erzeugnisse der römischen Industrie Italiens, Galliens und der Rheinlande, vor allem Hausgerät, Kleider, Schmuck, Waffen und den Wein. Dafür tauschten sie ein Felle und Pelze, Daunen, Pferde, Sklaven, auch Bernstein war wie früher eine vielbegehrte Handelsware. Daneben fanden noch menapischer und marsischer (flandrischer und westfälischer) Schinken und die schon im 2. Jahrhundert unserer Zeitrechnung im ganzen Morgen- und Abendlande hochgeschätzten flandrischen Tücher auf der Rheinstraße und über den Bernhardpaß ihren Weg nach Italien. 111. Die Rheinstraße bis ins 12. Jahrhundert. Auf diese Zeit reicher Blüte folgte ein tiefer Verfall. Das alternde römische Kaiserreich war nicht mehr imstande, seine weitausgedehnten Grenzen gegen die überall heranstürmenden Feinde zu halten; es folgt die Zeit der großen Völkerverschiebungen, die man allgemein als die Völkerwanderung bezeichnet. Auch die lange zurückgehaltenen Germanenstärnme brachen nun von allen Seiten ins Rheintal ein, verwüsteten das von den römischen Truppen entblößte Land und überschwemmten auch Gallien und Spanien. Was die römische Kultur am Rhein einst geschaffen, ging großen- D. St.-G. 2 teils in diesen wüsten Zeiten zugrunde und die raubenden Hunnenscharen fegten die letzten Reste hinweg. Selbst Italien wurde eine Beute germanischer Völker, Rom, die I lauptstadt der Welt, sank von seiner stolzen I löhe, Byzanz, die I lauptstadt des Oströmischen Reiches, trat an seine Stelle. Durch den Fall Westroms waren auch die Bedingungen des Handels von Grund aus verändert. Die Germanen übernahmen zwar auch das Gefühl, daß Italien der Mittelpunkt der Welt sei; aber dieses wurzelte insbesondere seit der Bekehrung der Franken und noch mehr seit der Krönung Karls des Großen zum Kaiser in religiösen Vorstellungen und darin haben auch die immerwährenden politischen Beziehungen der Deutschen zu Italien ihren nächsten Grund. Die Handelsbeziehungen aber mußten vollständig neu geknüpft werden. Die Germanen standen bis tief ins Mittelalter hinein auf dem Boden der Naturalwirtschaft; Ackerbau und die ihm verwandten landwirtschaftlichen Berufe waren ihre vorzüglichste Tätigkeit. Von einem selbständigen Gewerbebetrieb kann kaum die Rede sein. Man arbeitete nicht für den Markt, sondern nur für den eigenen Hausbedarf. Höchstens auf den großen Grundherrschaften machte sich früher schon eine gewisse Arbeitsteilung und damit eine höhere Entwicklung des Gewerbes bemerkbar. Dort entstand daher zuerst auch das Bedürfnis, die überschüssigen Erzeugnisse der landwirtschaftlichen und gewerblichen Arbeit zu verhandeln. Auch ein Städtewesen in unserem Sinne gab es nicht. Die Gemeinwesen, die auf den Trümmern der alten Römerstädte oder ganz neu erstanden und sich als Städte bezeichneten, waren nichts anderes als größere Landgemeinden: ländlich war das Stadtbild, Landwirtschaft fast die ausschließliche Erwerbsquelle ihrer Bevölkerung, klein ihre Einwohnerzahl, denn Städte mit 5000 Einwohnern zählen noch Anfang des 12. Jahrhunderts zu den größeren Gemeinwesen. Ein eigener einheimischer Kaufmannsstand fehlte vollständig. Zugleich mit der römischen Herrschaft fiel aber auch das großartige römische Straßennetz, welches von Persien bis nach England hinauf ein einheitliches, wohlgepflegtes Netz gebildet hatte. Jede Straße stand nun für sich, wurde höchstens von den Anwohnern gepflegt, ein eigentlicher Wegebau ging von den mittelalterlichen Kaisern, auch von Karl dem Großen nicht aus. Auch in manch anderen für den Handel und Verkehr wichtigen Einrichtungen, wie im öffentlichen Recht, in Maß, Gewicht und Münze trat an die Stelle der römischen Einheitlichkeit eine weitgehende Zersplitterung, die sich dann zum großen Schaden des 1 landels bis in die neuere Zeit erhalten hat. Seit dem Falle des Weströmischen Reiches ist das Morgenland, besonders Indien, die 1 lauptquelle des Welthandels durch das ganze Mittelalter hindurch. Seine Naturprodukte und die Erzeugnisse seiner hochentwickelten Gewerbe, namentlich der Weberei und Färberei, waren im Abendlande die gesuchtesten Handelsartikel. Zu Vermittlern dieses Handels schwangen sich jel/.t die Randstädte der arabisch-mohammedanischen Welt auf, allen voran aber, dank seiner günstigen Lage, Byzanz. Von Vorderasien ging eine Straße nach Norden, den russischen Flüssen entlang an die Ostsee nach Nowgorod am llmensee, weiter nach der Insel Gotland und nach Skandinavien und von dort quer über die Nordsee nach England. Wichtiger aber war der Weg über das Mittelmeer nach den Küsten Italiens, Spaniens und Frankreichs und von da quer durch Frankreich, den Wasserstraßen und den noch aus römischer Zeit stammenden Landstraßen entlang nach England. Deutschland war also von diesem Straßenviereck völlig umgangen, es lag im Frühmittelalter außerhalb des Welthandels. Hie Rheinstraße ist daher nur einer der vielen Nebenwege, auf denen der Verkehr von den I lauptstraßen des Welthandels aus ins Innere der Länder eindrang. Daß die Donaustraße der Hauptweg gewesen sei, auf dem die Waren des Morgenlandes von Byzanz an den Rhein und ins Frankenreich kamen, ist schon deshalb unmöglich, weil die unsicheren politischen Verhältnisse an der unteren Donau einen regelmäßigen I landeisverkehr vollständig lahmlegten. Nach Vernichtung der räuberischen Awaren mochte Karl der Große vielleicht daran denken, donauabwärts einen direkten Handelsweg mit Byzanz, mit dem er ja auch politische Beziehungen angeknüpft hatte, zu gewinnen. Dieser Absicht entsprang wohl sein Plan, Rhein und Donau durch einen Kanal von der Regnitz zur Altmühl zu verbinden, der nach Einhards Bericht 300 Fuß breit gewesen sein soll, eine Angabe, die durch die Untersuchung der an einigen Orten heute noch sichtbaren Überreste dieses sogenannten „Karlsgrabens“ bestätigt wurde. Darnach betrug die Entfernung der aufgeworfenen Dämme in der Höhe ihrer Kronen in der Wasserscheide, wo der Boden besonders tief ausgehoben werden mußte, 67 tu. Aber das Werk gedieh nicht bis zur Vollendung, die Kanalwände rutschten immer wieder ab, und als Karl den Kanal befuhr, mußte sein Schiff wiederholt übers Land gezogen werden. Außerdem mußten die bald folgenden Ungarnstürme wieder jeden Verkehr ebenso brach legen wie die nach Stephans Tode in Ungarn ausbrechenden Thronwirren und Kämpfe mit dem Deutschen Reiche. Vor dem 11. Jahrhundert war die Donau gewiß nicht die große Verkehrsstraße für den Levantehandel, als die man sie an-zusehen geneigt war. Erst mit der Teilung des Franken reiches gewinnt Regensburg an der oberen Donau als Residenz der deutschen Karolinger und als Handelsstadt größere Bedeutung; aber dieser Verkehr ging von Italien aus über die östlichen Alpenpässe (Brenner) an die obere Donau und von da an den Rhein. Die wichtigsten Wege, auf denen die Waren des Morgenlandes an den Rhein kamen, waren wieder die Rhönestraße und die Alpenpässe. Im Rhöne-becken waren Marseille und Lyon die bedeutendsten Handelsstädte, die den Verkehr mit dein westlichen Frankenreich, dann aber auch mit dem Rheinland vermittelten. Von Italien aus geht der Verkehr nach Westdeutschland, Lothringen, England, selbst nach Skandinavien größtenteils über den Großen St. Bernhard; auch Karl der Große hat ihn hei seinen Zügen nach Italien vorwiegend benützt. Ihm gegenüber treten in dieser Zeit die östlichen Schweizer Pässe mehr zurück, am meisten begangen sind noch der Bernhardin und Septimer. Der Handel mit den fremdländischen Waren war fast durchwegs in den Händen des Fremdkaufmannes, der Italiener, Syrer, meistens aber der Juden, und war im wesentlichen Meß- und Wanderhandel. Die Deutschen selbst brachten vorwiegend nur die Überschüsse ihrer landwirtschaftlichen Erzeugnisse, die sie nicht selbst verbrauchten, auf den Markt. Am häufigsten taten dies die Klöster; Mönche werden ausgeschickt, um einerseits die überschüssigen Erzeugnisse ihrer Klöster zu verhandeln, anderseits die Bedürfnisse des Klosters an Wachs, feineren Gewändern u. a. einzuhandeln. Im wesentlichen war es noch immer Tauschhandel. Nach all dem Gesagten dürfen wir uns den Verkehr auf der Rhein straße nicht allzugroß vorstellen. Mit Vorliebe aber benützte man, da die Landstraßen nicht entsprechend instand gehalten wurden, die Wasserstraßen und nicht nur der Rhein, sondern auch die Nebenflüsse mußten dem Verkehr dienen, sobald sie nur einen Kahn tragen konnten, llieher gehört es auch, daß in den archivalischen Aufzeichnungen die Straßburger als die „Erfinder“ der Rheinschiffahrt bezeichnet werden; denn das ist jedenfalls dahin zu verstehen, daß sie zuerst die schwierige Stromstrecke zwischen Basel und Straßburg nach den größten Tiefen auskundschafteten und befuhren. Straßburg war der wichtigste Marktort im Elsaß und am Oberrhein, wo die Erzeugnisse aus dem ganzen, überaus fruchtbaren Elsaß zusammen kamen, besonders Wein, Getreide und Holz; im örtlichen Verkehr wird die III viel benützt. Auf dem Rhein gehen diese Waren abwärts sogar bis an die Mündungen, an die Schelde und ins nördliche Frankreich, wie uns eine Urkunde Karls des Großen von 775 beweist, die den Händlern aus Straßburg dort Befreiung von kaiserlichen Handelszöllen gewährt. Bunte (d. i. friesische) Tücher und Bernstein werden dafür eingeführt. Der Dichter Ermolclus Nigellus, der 824 bis 826 in Straßburg lebte, führt uns in einem seiner Gedichte ein Zwiegespräch zwischen Elsaß und Rhein vor, in welchem dieser dem Elsaß die Segnungen vorhält, die seine verkehrs-vermittelnde Wasserstraße dem Lande bringt: der Elsaß würde in seinem Überflüsse an Korn und Wein verweichlichen, wenn nicht der Rhein wäre. Speier, Worms, wo schon zur Zeit Karls des Großen königliche Pfalzen bestanden, Mainz, der Ausgangspunkt der wichtigen Handelsstraße tnain-aufwärts einerseits nach Regensburg an die Donau, anderseits nach Thüringen, wo Erfurt und Magdeburg wichtige Grenzhandelsplätze mit den Wenden waren, ferner Köln, das damals wohl auch schon Anteil an der Rhein-Seeschiffahrt hatte, waren neben Straßburg die wichtigsten Marktorte am Rhein. Größer war der Handelsverkehr, der vom Niederrhein, von den Friesen ausging. Unter diesem Gesamtnamen verstand man alle deutschen Stämme, die an der Nordseeküste von der Rhein- bis zur Flbemündung saßen. Schon die Beschaffenheit ihrer Wohnsitze wies sie aufs Meer hin; aus Seeräubern wurden sie bald ein tüchtiges Handelsvolk mit einem eigenen unternehmungslustigen Kaufmannsstande und auch die Weberei haben sie zu einem selbständigen Gewerbe entwickelt. Dorstat (jetzt Wijk bij Durstede) und Tiel (am Waal) waren ihre wichtigsten Handelsstädte, die Erzeugnisse ihres Gewerbefleißes, die berühmten friesischen Tücher ihre wichtigste Handelsware. Ihre 1 landelstätigkeit erstreckte sich aucli über die Marktplätze des westlichen Frankenreiches, schon anfangs des 8. Jahrhunderts kamen friesische Händler mit ihren Waren über See auf die berühmten Messen des Id. Dionysius (St. Denis bei Paris). Auch mit den skandinavischen Ländern muß ein lebhafter Verkehr bestanden haben; friesische Tücher waren im 9. Jahrhundert dort bei den Königshöfen bekannt und die Großen trugen mit Vorliebe Schwerter aus Flandern oder aus den Rheinländern. Der I lauptweg ihres Handels aber ging den Rhein und dessen Nebenflüsse aufwärts bis in das Elsaß. Friesische Kaufleute treffen wir in größerer Zahl zuerst in Worms, bald auch in anderen Städten, wie Straßburg, Mainz, Köln und Duisburg. Neben den Friesen waren es vorzüglich die Groß-grundherrschaften, insbesondere die Klöster, die selbst die Überschüsse ihrer Arbeit auf den Markt brachten; wiederholt haben die großen Benediktiner-Abteien Befreiung von kaiserlichen Zöllen auf Rhein und Nebenflüssen erwirkt. Diese Wasserzölle, die später zu einem der beriichtigsten Verkehrshindernisse auswuchsen, waren damals keine drückenden Abgaben, weil sic nur als Entschädigung galten für Einrichtungen, die der Zollinhaber zugunsten des Handels trifft. Karl der Große z. B. hat bereits an der Beseitigung von Klippen im Bingener Loch gearbeitet. Die unter Karls des Großen Nachfolgern ausbrechenden Thronkämpfe, die wiederholten Reichsteilungen und die Schwäche der 1 lerrscher, die den äußeren Feinden nicht wehren konnten, wirkten sehr hemmend auf jeden Verkehr. Zum völligen Verderben aber, insbesondere für den Rheinverkehr, wurde in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts die furchtbare Normannen not. Gerade die reichen Niederlande lockten diese kühnen Freibeuter ganz besonders an. Plündernd durchzogen sie das ganze Land, beraubten die reichen Städte Durstat, Nymwegen, Maastricht, Lüttich, Gent, Utrecht und gründeten schließlich im Einverständnis mit den Frankenkönigen im nörd liehen Holland einen eigenen Lehensstaat. Jahr für Jahr fuhren sie mit ihren kleinen Schiffen die Flüsse aufwärts, verwüsteten weit hinauf das Rheinland, plünderten und zerstörten mehrmals Köln, Bonn, Koblenz und Trier, kehrten mit den geraubten Menschen und Schätzen in ihre befestigten Lager an den Rheinmündungen zurück, um im nächsten Frühjahr ihre Raubzüge aufs neue zu beginnen. Bessere Zeiten kehrten erst wieder, nachdem König Arnulf ihnen bei Löwen an der Dyle (891) eine vernichtende Niederlage beigebracht hatte und als dann unter den sächsischen Kaisern Deutschland das entschiedene Übergewicht über das romaniscche Frankreich erlangte. In der allgemeinen Gestaltung des Welthandels und in der Stellung der Rheinstraße zu ihm trat zwar zunächst noch keine Änderung ein. Aber in der nun folgenden Glanzzeit des deutschen Kaisertums gewinnt gerade das Rheingebiet an Bedeutung. Das Schwergewicht des Reiches wird immer mehr an den Rhein verlegt, seine fruchtbaren Uferlandschaften, namentlich die Oberrheinische Tiefebene, gelten als das 1 ierz des Reiches, der Strom selbst wird genannt „des Reiches Straße“, „Königsstraße“. Schon unter den Otto-nen beginnt ein wahrnehmbarer Aufschwung des Verkehrslebens am Rhein, der sich in zahlreichen Marktgründungen äußert. Dem gesteigerten Verkehrsbedürfnisse entsprach es auch, daß nun auf den zwei am meisten benützten Schweizer Pässen, dem Septimer und dem Großen St. Bernhard, 11er-bergsklöster für die Reisenden und Pilger entstanden. Der Septimer diente vorwiegend dem Verkehr zwischen Italien und Schwaben und wurde daher auch der schwäbische Paß genannt; das Hospiz auf seiner Höhe, dem hl. Petrus geweiht, hatte zum zweiten Stifter den Bischof Guido von Chur (1095 bis 1122), ältere Nachrichten darüber fehlen. Der am meisten begangene Paß blieb auch jetzt noch der Große St. Bernhard; sein Herbergskloster wurde gegründet durch einen Archidiakon von Aosta (f wahrscheinlich 1080) und geweiht durch den hl. Bernhard von Menthon. Die erste Rheinhandelsstadt, der vorzüglichste Stapelplatz der levan tinischen Waren, war im 11. und 12. Jahrhundert Mainz, der Sitz des Reichserzkanzlers, der vor allen anderen deutschen Bischöfen den Vorrang behauptete. Die Stadt gilt als die Hauptstadt des ganzen Reiches; wird sie auch im 12. Jahrhundert von Köln überholt, so ist sie doch wenigstens am Mittelrhein fast durch das ganze Mittelalter hindurch im Besitze der Vorherrschaft in 1 landel und Schiffahrt und spielte in der kleinen Welt der mitteldeutschen Einzelstaaten gleichsam die Rolle einer Seemacht. Ein wichtiger Handelsweg führt von Mainz mainaufwärts nach Osten und nach Regensburg, das im Donaugebiete damals eine ähnliche Stellung einnahm, wie Mainz am Rhein. Aber die Donau war auch jetzt nicht die große Verkehrsstraße für den Handel mit Byzanz, Regensburgs Blüte beruhte noch immer auf seiner Verbindung mit Italien, das nach wie vor der wichtigste Ausgangspunkt des levantinischen Handelsverkehrs mit Deutschland war. Erst vom Ende des 12. Jahrhunderts an wurde Regensburg von Wien überflügelt. Die an der Mainstraße liegenden Städte Schweinfurt, Wiirzburg, Aschaffenburg und Frankfurt gewannen nun ebenfalls an Bedeutung. Gleiches gilt von Konstanz und Basel und den anderen früher schon genannten Rheinstädten. Auch die Friesen entfalteten von ihren Handelsstädten Thiel und Utrecht aus wieder eine eifrige 1 landelstätigkeit und besaßen auch jetzt noch in den meisten größeren Rheinstädten ihre eigenen Niederlassungen. Mächtig aber strebt jetzt Köln empor. Schon im 11. Jahrhundert wetteiferte es mit Mainz und im 12. Jahrhundert lief es ihm wirklich den Vorrang ab. An der nördlichen Grenze des weinbautreibenden Rhein- und Moselgebietes liegend, wurde es der natürliche Stapelplatz dieses wichtigen Ausfuhrartikels. Dieser gewinnbringende Weinhandel ging rheinabwärts und größtenteils über See nach England. Dort erwarben Kölner Kaufleute schon um 1000 von König Ethelred 11. und 1157 von König Heinrich 11. wichtige I landelsvorrechte, in denen er das Haus der Kölner in London, die sogenannte „Gildehalle“, in seinen besonderen königlichen Schutz stellte und versprach, den Kölnern keine neuen Abgaben aufzuerlegen. Im Besitze dieses Hauses erscheinen die Kölner bereits seit dem Anfänge des 11. Jahrhunderts. Sie haben es damals den Dänen abgekauft, deren 1 landel mit dem Aufhören ihrer Herrschaft über England rasch niederging. Schon um die Mitte des 12. Jahrhunderts waren die Kaufleute in Köln in einer fest-geschlossenen Gilde vereinigt, die etwa 200 bis 300 Gildegenossen zählte. Ob diese Gilde und die im Besitze der Londoner Gildehalle befindliche Genossenschaft ein und dieselbe sind, ist nicht nachzuweisen, scheint aber nach der Lage der Dinge kaum anders gewesen zu sein. Es verdient, da in der folgenden Zeit das gerade Gegenteil davon ein-tritt, auch hervorgehoben zu werden, daß der Warenverkehr zum großen Teile durchgehender Verkehr war; Straßburger Schiffe fuhren z. B. bis zu den Friesen und umgekehrt fuhren diese wieder bis Straßburg aufwärts. Die Kölner Kaufleute strebten allerdings schon damals darnach, die Fortführung des ober- und mittelrheinischen Warenzuges über Köln hinaus nach England in ihre Hand zu bekommen. Die Rheinstraße war auch nicht ohne Bedeutung für den Durchgangsverkehr zwischen Italien einer-, England, Flandern und Nordostfrankreich anderseits; meist aber ging dieser Verkehr über den Großen St. Bernhard-Lausanne Pat5 von Jougne-Pontarlier-Besan^on-Langres-Chalons sur Marne-Reims- Arras zur Küste, wie wir aus den Itineraren und aus den auf diese Straße sich beziehenden Verhandlungen zwischen Kaiser Konrad 11. und König Knut dem Großen ersehen. Auch die Isländer, die seit ihrer um 1000 erfolgten Bekehrung häufig nach Rom pilgerten, schlugen entweder diesen Weg über England-Frankreich, den sie hin vestra leid, die westliche Straße, oder die Rheinstraße ein, die sie hin eystra leid, die östliche Straße nannten. Diese ging von Deventer rheinaufwärts nach Mainz; hier kamen auch jene Rompilger an den Rhein, die den Weg über Norwegen-Dänemark-Stade-Hannover weseraufwärts wählten, eine Richtung, die meistens auch skandinavische und dänische Pilger einschlugen. Von Mainz ging ihre Reise über Straßburg und Basel entweder über die Jurapässe und den Großen St. Bernhard oder auf dem Umwege durch das Rhonetal und Saint-üilles (an der Rhonemündung), wo sie den Ägydiustag (1. September), das Fest ihres Volksheiligen, zu feiern pflegten. Auch der Reiseverkehr benützte gerne die Wasserstraßen. Für den Rhein sind uns namentlich Reisen von Kaisern, Fürsten und hohen Geistlichen öfter bezeugt. Als zum Beispiel Kaiser Friedrich 1. 1184 zu Mainz das dreitägige Fest des Ritterschlages seiner zwei Söhne unter großartigen Feierlichkeiten beging, da kamen Tausende von Festteilnehmern aus aller Flerren Länder teils zu Lande, teils zu Schiffe daher und zur llerbei-schaffung der für die Massen notwendigen Vorräte standen neben 1000 Wagen auch 500 Kähne zur Verfügung. IV. Die Blütezeit der Rheinstraße vom 13. bis ins 16. Jahrhundert. Unterdes aber machten sich auf volkswirtschaftlichem und sozialem Gebiete immer stärker die Anzeichen einer neuen Zeit fühlbar. Und im Anfänge des 13. Jahrhunderts vollzog sich dieser Umschwung dann so rasch, daß die Zeitgenossen selbst ein lebhaftes Gefühl davon hatten, eine neue Zeit sei nun hereingebrochen. Die Zahl der Ortschaften erreichte eine Höhe, die erst in der neuesten Zeit überschritten wurde; dem 13. Jahrhundert gehören an 400 deutsche Städtegründungen an, der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts noch etwa 200 und bis Mitte des 15. Jahrhunderts entstanden gleichfalls noch an 200 neue Städte. Auch deren Einwohnerzahl nahm zu, bleibt aber allerdings weit hinter den unserer Zeit geläufigen Vorstellungen zurück; die größte Stadt, Köln, zählte Anfang des 16. Jahrhunderts nur 36.000, Straßburg und Nürnberg kaum über 20.000, Zürich, Konstanz, Basel, Speier, Worms, Mainz, Frankfurt usw. etwa 10.000 Einwohner. Trotzdem spielten die Städte von nun ab durch Jahrhunderte hindurch die erste Rolle im wirtschaftlichen Leben des ganzen Volkes, die Bürger überflügelten an Bedeutung bald die Stände des Adels und der Bauern, ihre Berufszweige, Gewerbe und Handel, drückten der folgenden Zeit ihren Stempel auf; die Zeit der reinen Naturalwirtschaft war jetzt vorüber und die Geldwirtschaft in allen ihren Zweigen entwickelte sich nun rasch auch in Deutschland. Die gewerbliche Tätigkeit trat aus dem Rahmen der Grundherrschaft heraus und strebte nach immer freieren Daseinsformen, bis sie endlich, gestützt auf den genossenschaftlichen Zusammenschluß der Handwerker in den Zünften, Gilden und Innungen, jede Bevormundung abwarf. Dabei nahm die Zahl der Handwerker rasch zu, im allgemeinen hat nach genaueren Untersuchungen die gewerbetreibende Bevölkerung 40 bis 50 % der städtischen Einwohner betragen. Die Handwerker waren zwar zugleich auch Händler, die ihre Erzeugnisse selbst auf den Markt brachten; aber nicht sie, sondern die Kaufleute und Großhändler sind die Träger des eigentlichen Handelsverkehrs. Auch im Handel gewann nun der christlichdeutsche Kaufmann überall die Oberhand; der Fremdkaufmann wurde Schritt für Schritt zurückgedrängt und ist um 1300 bereits ganz verschwunden und die Juden sind auf den Zwischen- und Geldhandel beschränkt. Auch die Kaufleute taten sich zur besseren Wahrnehmung ihrer Interessen zu Zünften zusammen und selbst bei Abschluß von Bündnissen der Städte untereinander, wie beim rheinischen Städtebund von 1254 und beim Hansabunde, waren Fragen des Handels und Verkehrs (Sicherheit der Straßen, Abschaffung ungerechter Zölle u. dgl.) der treibende Grund. Infolge ihres durch den Handel erzeugten Reichtums standen die Kaufleute an der Spitze der städtisch-bürgerlichen Bevölkerung und ihr Ansehen ermöglichte ihnen vielfach den Übertritt ins Patriziat. Die Hauptursache dieser großen volkswirtschaftlichen Umwälzung in Deutschland war eine neuerliche Änderung in den Weltverkehrsverhältnissen, wodurch nun auch Deutschland in den Welthandel einbezogen und der Rhein eine wichtige Welthandelsstraße wurde. Der Ausgangspunkt des Welthandels bleibt zwar auch jetzt noch das Morgenland; Baumwolle und Zucker, die Wohlgerüche Indiens und Persiens, die Gewürze Südasiens, besonders der Pfeffer, und die wertvollen Gewebe des Morgenlandes bilden auch fernerhin die wichtigsten Handelsartikel, die, dem in allen Gesellschaftsklassen stetig zunehmenden Luxus entsprechend, in immer steigendem Maße eingeführt wurden. Aber durch die Kreuzzüge traten die abendländischen Kaufleute in unmittelbaren Verkehr mit dem überlegenen morgenländischen Kulturkreis und Byzanz, die bisherige Hauptvermittlerin des Levantehandels, büßte jetzt, besonders seit dem vierten Kreuzzuge, der ja gegen diese Stadt gerichtet war, seine Bedeutung ein. An seine Stelle traten die italienischen Städte, die überall an den Küsten des östlichen Mittelmeeres Handelsbeziehungen anknüpften und Niederlassungen begründeten. Sie wurden die glänzenden Mittelpunkte des Welthandels und Hand in 1 land damit geht ein ebenso glänzender Aufschwung ihres Gewerbefleißes und des Geldverkehrs. Ihrem Reichtum und ihrer Macht entspringt ihr Streben nach Selbstverwaltung und tatsächlich waren sie bereits im 12. Jahrhundert fast unabhängig geworden, dem Reiche nur mehr dem Namen nach gehorchend. Die Blüte von Amalfi und Pisa war bereits vorüber, als Deutschland in den Welthandel eintrat, Genua und Venedig waren damals die Flaupt-vermittler des Welthandels von und nach Deutschland. Genua war ja gerade für die oberrheinisch-schwäbischen Städte der nächst erreichbare Seehafen. Ferner blühte in Genua frühzeitig schon die Seidenindustrie und insbesondere die Herstellung der zur Erzeugung der kostbaren Brokatstoffe notwendigen feinen Goldfäden, die ein vielbegehrter Handelsartikel der deutschen Kaufleute waren. Und endlich hat Genua im Gegensätze zu Venedig durch seine weniger rücksichtslos geübte I landelspolitik den Deutschen die Möglichkeit geboten, iliren Handel zur See über Genua hinaus ins westliche Mittelmeerbecken nach Spanien auszudehnen, was sich dann im 16. Jahrhundert die großen deutschen Handelsgesellschaften oft zunutze gemacht haben. Besonders wichtig für den deutschen Verkehr wurde Genua, als es politiscli mit Mailand vereinigt war, dessen I lerrschergeschlechter, die Viskonti und Sforza, den Handel mit Deutschland zu heben bemüht waren, und als Kaiser Sigismund mit Venedig in Krieg geriet, und um dessen 1 landel mit Deutschland zu vernichten, die Reichsstädte nötigte, sich vorwiegend Genua zuzuwenden. Venedig aber war und blieb doch die erste Handelsmacht der Welt. Seit dem Anfang des 14. Jahrhunderts wurde dieses auf allen Meeren die tonangebende Macht. Das östliche Mittelmeer wurde förmlich ein venetianisches Kolonialreich, in dem der venetianische Kaufmann der 1 lerr war und schließlich den ganzen Levantehandel für sich in Beschlag nahm. Schon 1228 wird in Venedig der „Fondaco dei Tedeschi“ genannt, jenes berühmte Handelshaus der deutschen Kaufleute, in dem sie unter Aufsicht und Schutz von eigenen Beamten der mächtigen Republik, den sogenannten Sensalen, unter strengen Regeln wohnten, ihre Waren einlagerten und ihre I landelsgeschäfte abschlossen. Aber nur deutsche Waren durften sie verkaufen und nur an Venetianer und vom Meere waren sie grundsätzlich ausgeschlossen. Venedig war also im Gegensätze zu Genua nicht Freihafen und Durchgangsort, sondern vielmehr der Endpunkt für den deutschen 1 landeisverkehr. Für diesen kommen neben Genua und Venedig noch insbesondere Mailand und Florenz in Betracht. Mailand war ja der Kreuzungspunkt der wichtigsten Alpenstraßen nach Deutschland und hatte eine blühende Textilindustrie (Woll-, Barchent- und Seidenweberei), dessen Rohprodukt (Schafwolle) vorwiegend auf dem Landwege (Rheinstraße) aus England bezogen wurde. Florenz aber war der Mittelpunkt des Geld- und Bankverkehrs. Mil der Vermittlung des Handels ins Innere der Länder aber befaßten sich die italienischen Kaufleute nicht; die deutschen Kaufleute kamen vielmehr selbst nach Italien, um ihre Waren abzuholen. Im Norden der Alpen waren von Milte des 12. bis etwa Ende des 13. Jahrhunderts die berühmten Messen der Champagne (zu Troyes, Bar sur Aube, Provins und Laguy) Mittelpunkte eines äußerst regen Waren-und Geldverkelirs, an denen Kaufleute aus aller Herren Länder zusammen-strömten. Auch deutsche Kaufleute holten hier Waren des Levantehandels und Erzeugnisse des italienischen Gewerbefleißes und setzten dafür ihre Waren ab. Wir hören von Kaufleuten aus Köln, Straßburg, Basel, Konstanz und Augsburg; die Basler hatten in allen vier Meßorten ihre eigenen I läuser. Neben den Messen der Champagne entwickelten sich die flandrischen Städte zu blühenden Mittelpunkten reger Industrie, insbesondere der Wollweberei, und zu Handelsstädten. Der Mittelpunkt des Landes war Brügge. Unter dem Namen Swin oder Sinkfal hatte es eine Ausfahrt nach dein Meere und einen trefflichen Hafen, an dessen Stelle heute Äcker und Wiesen liegen, der aber im 13. und 14. Jahrhundert vielleicht der verkehrsreichste Hafen Europas außerhalb Italiens war. Und da mit dem Sinken der Champagner Messen deren Bedeutung vollständig auf die Städte Flanderns übergeht, so sind diese dann im 14. und 15. Jahrhundert nicht nur Mittelpunkte des Oewerbefleißes, sondern auch des Handels. Brügge, daneben Gent und gegen Ende dieses Zeitabschnittes Antwerpen sind die I Iauptmärkte des Welthandels im Norden. Mit ihnen standen auch die Skandinavier (insbesondere die Norweger und die Bewohner der Insel Gotland) in Verkehr. Diese wurden aber dann vollständig von den Hanseaten verdrängt, die nun ausschließlich den Handel zwischen dem hochentwickelten Westen und Süden Europas und dem weniger entwickelten, dünner bevölkerten Norden und Osten (Skandinavien, Rußland, Livland, Polen, Preußen) vermittelten. In Flandern, meist in Brügge, erwarben die Hansen die Waren des Südens (besonders Südfrüchte, Öl und Seide), des Orients (Spezereien und Gewürze), die feinen Tuche Flanderns, den Wein vom Rhein und von Frankreich, ferner Eisen- und Stahlwaren und brachten sie in ihre eigene 1 Ieimat und weiter zu den Fremden. Wachs und Pelzwerk, dann Flachs und Hanf, Getreide, I lolz, schwedische Eisen- und Kupfererze, Felle, Fett, Fische brachten sie aus den östlichen Gegenden. Was also das Mittelmeer als Handelsstraße für Südeuropa, das ist Nord- und Ostsee für Nordeuropa; und wie dort die Italiener, so wurden hier die Hanseaten die Beherrscher des Meeres. Die Rheinstraße aber entwickelte sich jetzt zum wichtigsten Durchgangsgebiet zwischen dem Süden und Norden und wird so in ihrer ganzen Länge in den Weltverkehr einbezogen. Damit nahm auch der Verkehr über die Alpenpässe einen großartigen Aufschwung und die meisten der heute noch begangenen Pässe, die bis dahin unbekannt oder höchstens dem örtlichen Verkehr gedient hatten, wurden jetzt dem Weltverkehr eröffnet. Gar manches geschah jetzt auch für die Verbesserung der Wege. I lören wir ja doch zum Beispiel, daß die Mailänder Kaufmannschaft sogar mit einer den Alpen so weit entlegenen Stadt wie Straßburg in Unterhandlungen eintritt, die eine Verbesserung des Weges nach Deutschland (wahrscheinlich des Gotthardweges) bezwecken. Der Verkehr zwischen mittlerem und unterem Rheinland mit Venedig schloß sich zwar auch gerne den großen Handelszügen der südostdeutschen Städte, insbesondere Augsburgs und Nürnbergs, über den Brenner an und auch der Weg von Landeck aus über den Arlberg ins Rheintal ist im 14. Jahrhundert schon begangen, wenn er auch noch als schlecht und nicht fahrbar gilt. In erster Linie aber kommen für die Rheinstraße die Pässe über die Schweizer Alpen in Betracht. Unter den Bündner Pässen ist der Septimer noch bis ins 15. Jahrhundert hinein der wichtigste, insbesondere für den Handel zwischen Mailand und dem Bodenseegebiet, und auch Bernhardin und Splügen nehmen an Bedeutung zu. Sie erhielten aber jetzt im St. Gotthard einen sehr gefährlichen Nebenbuhler, der ihnen wirklich bald den Rang ablief. Er war bisher dem Verkehr verschlossen, weil die enge Schlucht des Reußtales oberhalb Göschenen unzugänglich war. Erst als um 1225 wahrscheinlich die deutschen Kolonisten von Urseren zum Zwecke einer örtlichen Verbindung über die Reußkatarakte die mit Ketten an den steilen Felswänden festgehängte, 60 m lange „stäubende Brücke“ errichteten, war der Paß auch für den großen Verkehr eröffnet. Er ist zwar beschwerlich, stellt aber die gerade und kürzeste Verbindung zwischen dem Mittelpunkt der Po-Ebene (Mailand) und dem Rheinlande (Basel) dar und ge stattet eine ausgiebige Benützung der See- und Flußschiffahrt. Die 1 labs-burger, die Grafen des Zürich- und Aargaues, die um den Vierwaldstätter See auch zahlreiche Eigengüter besaßen, waren eifrig bestrebt, durch Freibriefe und Geleitszusicherungen den Verkehr auf den St. Gotthard zu ziehen. Wie groß er in Kürze wurde, ersehen wir aus einem habsburgischen Urbar aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts: in guten Jahren war sein Ertrag für die Habsburger doppelt so groß als der Meistertrag aller anderen im Urbar genannten Zölle und nur um ein Sechstel kleiner als die Gesamteinnahme aus den habsburgischen Besitzungen im Elsaß. Auf seiner Höhe erstand daher auch ein Hospiz, von dem wir um 1300 zum erstenmal hören. Im Anfang des 13. Jahrhunderts erscheinen zum erstenmal, wenn auch nur in untergeordneter Bedeutung, die bis dahin im Weltverkehr.unbekannten Walliser Pässe: Griinsel-, Gries- und Antronapaß. Bedeutender war der Verkehr über den Simplon, insbesondere durch die Verkehrseinrichtungen der Mailänder und Veroneser Kaufmannschaft. Der Große St. Bernhard behauptete sich auch weiterhin in seiner wichtigen Rolle, insbesondere für den Verkehr mit Nordfrankreich und den Champagner Messen. Er erfreute sich der eifrigsten Förderung durch die Grafen von Savoyen, die den Verkehr ebenso sehr über diesen ihren Paß zu leiten suchten wie ihre Rivalen im Osten, die Habsburger, über den St. Gotthard. Aber auch die uralte südliche Fortsetzung der Rheinstraße, die Rhöne-straße, war nicht ohne Bedeutung. Waren aus Genua gingen häufig rhöne- aufwärts an den Rhein. Wichtiger aber war sie für den deutsch-spanischen Verkehr, der sicii allerdings in bescheidenen Grenzen hielt. Schon gegen Ende des 14. Jahrhunderts hören wir von oberdeutschen Kaufleuten in Spanien, im 15. Jahrhundert werden die Handelsbeziehungen reger. Es sind vor allen die Bodenseestädte (Konstanz, Ravensburg) und Ulm, die vorwiegend Barchent, Leinen, Garne und Metallwaren dort absetzten und dafür Safran, Indigpflanzen, Baumwolle und Korallen nach Deutschland einführten. Der bedeutendste Handelsplatz in Spanien war damals Barcelona. Der Verkehr dahin ging teils über Mailand-Genua und das Meer; seit Anfang des 15. Jahrhunderts aber verbanden sich die deutschen Kaufleute mit den Savoyern und brachten ihre Waren nunmehr meistens über Genf und Nizza ans Meer. Die Messen von Genf wurden gleichzeitig mit denen der Champagne Mittelpunkte eines regen Verkehrs. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts strebte dann, von den französischen Königen, insbesondere von Ludwig XL, reichlich begünstigt, Lyon zum wichtigsten Brennpunkte des Geld- und Wechselverkehrs für ganz Südeuropa empor. Zu den Messen von Genf und Lyon erschienen auch viele deutsche Kaufleute; die aus Bayern und Schwaben zogen gewöhnlich zu Schiffe über den Bodensee nach Konstanz und durch die Schweiz. Unter den deutschen Städten, die am deutsch-italienischen 1 landel vorwiegend beteiligt waren, kann man deutlich zwei Gruppen unterscheiden. Die eine bilden die bayrisch-schwäbischen Städte mit Augsburg, Nürnberg und Ulm an der Spitze, während Regensburg jetzt rasch seine Bedeutung als Donauhandelsstadt verlor, seitdem Wien durch die Straße über den Semmering mit Venedig in regen Verkehr trat und durch Erwerbung des Stapels (1244) den ganzen Handel donauabwärts an sich riß. Die andere Gruppe bilden die Rheinhandelsstädte von Bern, Luzern, Zürich, Konstanz an bis hinunter zur Mündung. Die Zahl dieser rheinischen Handelsstädte ist erstaunlich groß. Der mächtig aufblühende Verkehr stieß eben auf zahl reiche bereits vorhandene kleine Marktorte und verlieh ihnen auf einmal eine ungeahnte Bedeutung, indem er sie mit den großen Stapelplätzen jenseits der Alpen in regelmäßigen Verkehr brachte. Die hanseatischen Städte der Nord- und Ostsee standen nicht unmittelbar mit den Hafenstädten Italiens in Verbindung, sondern holten die Waren in Flandern ab; ihr um das 15. Jahrhundert unternommener Versuch, durch eine liibische Handelsgesellschaft einen regeren Verkehr von den Niederlanden her rheinaufwärts über Augsburg nach Venedig einzurichten, hatte keinen dauernden Erfolg. Konstanz war das Haupt der Bodenseestädte und Mittelpunkt einer regen Schiffahrt, die sich aber rheinabwärts nur bis Schaffhausen erstreckte, wo, wie schon erwähnt, der Rheinfall den Schiffsverkehr vollständig unterbrach. Es hatte auch einen lebhaften Eigenhandel sowohl mit Italien, wo es in mehreren Städten eigene Häuser hatte, wie auch westwärts durch die Schweiz nach Savoyen und Burgund uud die Rhönestraße hinab nach Südfrankreich und Spanien, ferner über Straßburg nach Lothringen und Nordfrankreich und den Rhein hinab bis nach Brügge und Antwerpen. Die Waren der Ausfuhr waren Wollstoffe und besonders Leinwand, da die Leinenweberei als Hausindustrie rings um den Bodensee herum mit Konstanz und Ravensburg als Mittelpunkte in hoher Blüte stand; die Waren der Einfuhr bildeten Spezereien, Seide, Wein. Die Städte der Schweizer Hochebene, Bern, Luzern, Zürich, zogen großen Vorteil aus der lebhaften Durchfuhr und aus ihrer günstigen Lage am Austritte der einzelnen Paß Straßen aus dem Gebirge. Zürich war auch Mittelpunkt eines nicht unbedeutenden Schiffsverkehrs auf Walensee-Linth-Züricher See-Linmiat und Aare hinab in den Rhein, ein Weg, den der über die Pässe Grauböndens an den Rhein gehende Verkehr einzuschlagen pflegte. Neben Freiburg in der Schweiz waren alle diese Orte zugleich Mittelpunkte einer blühenden Woll industrie. Der von ihnen in den Rhein hinabgehende Schiffsverkehr erhielt sich, wie aus den Zollbüchern zu ersehen ist, bis ins 16. Jahrhundert hinein, ein Beweis, wie wichtig damals die Wasserstraßen waren. Selbst die so schwierige Rheinstrecke oberhalb Basel, die heute als unfahrbar gilt, zwang der Handel in seinen Dienst. Durch die Stromschnellen bei Lauffenburg besorgte eine eigene Genossenschaft, die „Lauffenknechte“, die Durchführung der Schiffe an Seilen. Basel, wo sich der über die Alpenpässe und durch die Schweiz gehende Verkehr mit dem vom Rhonetal traf, bildete den Schlüssel zum Rheinhandel. Auch die glückliche Lage Straßburgs kam jetzt voll zur Geltung. Es war Kreuzungspunkt der großen nord-südlichen und west-östlichen I Iandelswege und der Hauptmarkt für die elsässischen Erzeugnisse, Tuch und Wolle, Getreide und Wein. Der Handel damit ging größtenteils rheinabwärts. Straßburg erhielt durch Ludwig IV. 1336 auch eine Messe, die ursprünglich vier Wochen dauerte, 1414 aber auf zwei Wochen eingeschränkt wurde. Bei dem schlechten Zustande der Rheinstrecke von Basel abwärts bis über Straßburg hinaus, insbesondere bei Nebel und niedrigem Wasserstand war es notwendig, sich von ortskundigen Steuerleuten führen zu lassen. Schon im 14. Jahrhundert nahmen die Städte Basel, Breisach und Straßburg eine Art Lotsenrecht für sich in Anspruch, indem sie den vorbeifahrenden Schiffen Steuerleute gaben. Ferner wurde hier der Talweg des Stromes durch Pfähle abgesteckt und es galt als eine aus alten Zeiten stammende Pflicht der Straßburger Schiffer, zweimal jährlich den Rhein auf ihrer Strecke (Straßburg-Neuenburg) zu räumen und mit Pfählen und Stangen zu versehen. Als wichtiger Handelsartikel auf dem Rhein erscheint nun auch das Holz, das aus den dem Strome benachbarten Waldgebieten kam, unter denen der Schwarzwald an erster Stelle zu nennen ist. Auf den beiden Schwarz- waldflüssen Kinzig und Murg wurde schon frühzeitig rege Flößerei beirieben. Hs bestand eine eigene Zunft der Kinzigflößer und eine Murgschifferschaft. Diese war eine Genossenschaft von Wald- und Sägemühlbesitzern, die mit ihren Knechten zugleich das Flößen auf Murg und Rhein besorgten und gewöhnlich bis Mainz fuhren. Je mehr rheinabwärts, um so größer wurde der Verkehr, um so größer auch die Zahl der Handelsplätze. Speier, Worms und Mainz waren die wichtigsten am Mittelrhein. Mainz war während des ganzen Mittelalters der erste Platz für den Holzhandel, da sich hier das Holz aus dem Schwarzwalde und das „Mainholz“, meistens aus dem Spessart stammend, begeg-neten; „Mainzerbretter“ bildeten am Niederrhein eine gesuchte Handelsware. Die Ansprüche der Stadt auf das Stapelrecht brachte Kurfürst Bert-hold zum siegreichen Abschlüsse, indem er sich von Kaiser Max die unzweideutige Bestätigung des angeblich schon althergebrachten Stapels verschaffte. Und von da ab machten die Mainzer ihr Recht insbesondere den oberländischen Städten gegenüber rücksichtslos geltend, um deren Verkehr über Mainz hinaus weiter stromabwärts vollständig in ihre Hand zu bekommen. Nur während der Frankfurter Messe ruhte er, um den durchgehenden Verkehr Straßburg-Frankfurt nicht zu unterbrechen. Trotzdem war Mainz im 14. Jahrhundert schon vom benachbarten Frankfurt überholt. Frankfurt, dessen Messe zum erstenmal 1240 erwähnt wird, erfreute sich der besonderen Gunst Kaiser Ludwigs IV., der ihm zu der einen Messe am Filde des Sommers noch eine zweite in der Fastenzeit verlieh. Begünstigt durch zahlreiche Freibriefe, entwickelte sich nun Frankfurt zum ersten Meß-und Wechselplatz der Welt, dessen Blütezeit von 1400 bis 1000 dauerte; gegen 40.000 Fremde sollen mitunter zu den Messen gekommen sein. Dann war auch der Verkehr auf dem Main von Mainz aufwärts äußerst lebhaft, zumal während der Meßzeit auch das Mainzer Stapelrecht außer Gel tung war. Überhaupt gewann jetzt die Mainstraße für den nach Osten, nach der oberen Flbe (nach Thüringen und Böhmen) und nach den Donauländern gehenden Verkehr immer mehr an Bedeutung. Den Main herab kam auch die große Welthandelsstraße Venedig-Augsburg, die von dort über Donauwörth - Nördlingen - Dinkelsbühl - Feuchtwangen-Rothenburg-Mergentheim-Tauberbischofsheim und Frankfurt zum Rhein abwärts ging. Am lebhaftesten war der Verkehr auch am Mittel- und Obermain zur Zeit der Frank-.furler Messen. Die Hauptvermittlerin des Handels zwischen Rhein- und Donauländern war Nürnberg. Schon im 15. Jahrhundert hat der Nürnberger Rat wegen der großen Bedeutung der nach dem Mittelrhein führenden Straßen für die Sicherheit der reisenden Kaufleute und der Warenzüge besonders zur Meßzeit eifrig Vorsorge getroffen. Massengüter wurden von jeher auf dem billigeren Wasserwege von Bamberg ab befördert, trotzdem dieser Verkehr unter mannigfachen Belästigungen zu leiden hatte. Am schwersten litt er unter dem von Kaiser Karl IV. 1368 der kurmainzischen Stadt Miltenberg verliehenen Stapelrechte. Das Erzstift benützte es dazu, um durch seine strenge Handhabung zeitweise den Mainverkehr zu sperren und die Nürnberger auf den Landweg zu zwingen. Der Gewinn, den das Erzstift selbst durch Beistellung des Geleites und die Untertanen der an dieser Straße gelegenen kurmainzischen Ämter aus den Meßkarawanen zogen, war die I lauptursache dieser Maßregel. Miltenberg selbst aber wurde dadurch zu Meßzeiten zum wichtigen Umschlagplatze. Die kaufmännischen Waren gingen daher vielfach auf dem Landwege von Nürnberg nach Würz-bürg, dann aber nicht geradewegs durch den vom Verkehr gemiedenen Spessart, sondern machten den Umweg nach Tauberbischofsheim, von wo ihnen der eben genannte, besser gesicherte Handelsweg von Augsburg her zur Verfügung stand. Auf der unteren Mainstraße aber von und bis Miltenberg wurden auch die leichteren Güter auf dem Wasserwege befördert. Waren aus den Bamberger und Würzburger Fürstentümern konnten in Miltenberg ungehindert durchgeführt werden. Übrigens war der Verkehr von der Frankfurter Messe aufwärts nach Nürnberg durchwegs größer als der zur Messe hinab. Für die Fastenmesse von 1446 hat man die von Frankfurt nach Nürnberg gehende Meßkarawane, in der sich auch Regensburger, Neu-markter, Passauer, Braunauer und Salzburger Kaufleute befanden, ohne Geleitsmannschaft auf 69 Wagen und 51 Reiter berechnet. Von auswärtigen Händlern, die über Nürnberg zu den Frankfurter Messen zogen, sind bayrische und böhmische, ferner thüringische Händler am häufigsten vertreten. In der Zwischenzeit zwischen den Messen aber scheint der Frankfurt-Niirnberger Verkehr auffallend gering gewesen zu sein. Von Mainz abwärts gab es auf beiden Seiten des Rheins eine Menge kleinerer I landelsplätze, von denen Koblenz der bedeutendste war, weil dort die schiffbare Mosel mündet. Auf der Mosel bestand ähnlich wie am Main ein lebhafter Verkehr; Trier war dort die wichtigste Handelsstadt, es nahm auch Stapelrechte für sich in Anspruch. Die erste Handelsstadt am Rhein und neben Lübeck und Augsburg überhaupt von ganz Deutschland war Köln. Seine überragende Handelsbedeutung verdankte es in erster Linie seinem Nordlandhandel. Schon Ende des 12. Jahrhunderts erhob es Anspruch auf den Stapel, 1259 erhielt es von Erzbischof Konrad und später von Kaiser Karl IV. dessen ausdrückliche Anerkennung. Aber auf die von allen Seiten einlaufenden Verwahrungen, hin sah sich der Kaiser veranlaßt, den Stapel durch weitere Erklärungen unwirksam zu machen. Erst im 15. Jahrhundert gelangte die Stadt wieder stückweise in seinen Besitz und verschaffte sich bei Kaiser Max wieder seine rechtliche Anerkennung. Und fortan durften die zu Berg fahrenden Schiffe nicht über Rodenkirchen, die zu Tal gehenden nicht über Riel hinaus- fahren, sondern mußten dort ihre Waren auf Kölner Schiffe umladen. Durch solch strenge Handhabung des Stapelzwanges zerschnitt Köln den ganzen Rheinhandel in zwei Hälften, schloß die rheinaufwärts gelegenen Städte vom Meere ab und machte sich zum alleinigen Vermittler ihres Handels mit den nordischen Ländern. Daneben aber blühte auch der Eigenhandel, er ging größtenteils über See nach London. Dort bestand seit dem 12. Jahr hundert eine Genossenschaft deutscher Kaufleute. Die Kölner Kaufmannschaft aber nahm den ersten Platz ein; ihre in unmittelbarer Nähe der Themse gelegene „Gildehalle“ wurde dann zum Sitze aller deutschen Kaufleute erweitert und erhielt jetzt den Namen „Stahlhof“. Wie in ihren „Kontoren“ zu Nowgorod und Bergen lebten die deutschen Kaufleute auch in. dem festungsartigen, von Mauern umgebenen Stahlhofe in London nach eigenen Satzungen in strenger, fast klösterlicher Zucht unter einem jährlich gewählten „Aldermann“, von den geldbedürftigen englischen Königen, denen sie oft hohe Summen vorstreckten, mit Freiheiten ausgestattet, vom englischen Volke aber und seinen Kaufleuten mit scheelen Augen angesehen. Im Jahre 1282 findet sich für diese Londoner Genossenschaft zum erstenmal der Name „Deutsche 1 lanse“, wobei aber das Wort noch weiter nichts als „Schar“, „Genossenschaft“ bedeutet; von da aus scheint es dann auch auf ähnliche Genossenschaften deutscher Kaufleute in anderen Ländern übertragen worden zu sein. Lrst 1358 erscheint in einer Urkunde der Name „Hanse“ für den Bund aller Städte und deutschen Kaufleute gebraucht Köln und andere niederrheinische und niederländische Städte (z. B. Duisburg, Wesel, Nymwegen, Arnheim, Deventer, Groningen, Amsterdam, Dord-recht u.a.) gehörten gleichfalls zum Bunde der deutschen Hanse, Köln war Haupt- und Vorort der rheinischen I lansestädte. ln Handelssachen besaß es ein solches Übergewicht, daß sich alle rheinischen und westfälischen, ja selbst manche niederländischen Städte seines Maß- und Münzwesens bedienten. Sein Übergewicht im Nordlandhandel wurde zwar geschmälert, als es Lübeck im Vereine mit Hamburg gelang, die Vorherrschaft der Kölner in London und Brügge zu beseitigen. Aber als Vermittlerin des Rheinhandels nach den nordischen Ländern steht es doch ohne Nebenbuhler da und gerade darauf beruhte seine Blüte als Handelsstadt. Die wichtigste Ausfuhrware rheinabwärts war der Wein; Köln hatte den gesamten Vertrieb der Weine des Rhein- und Mosellandes, der Pfalz, des Elsasses und badischen Ober landes in seiner I land. Getreide, Holz, Honig, die Erzeugnisse des städtischen Gewerbefleißes, wie Schwerter, Leinwand, Seidenstoffe, Goldschmiedewaren u. a. waren gleichfalls wichtige Ausfuhrwaren. Gegenstände der Einfuhr bildeten Seide, Wolle, Baumwolle, Reis, Gewürze, Leder, Pelzwerk, Eisen. Zinn, ferner in großen Mengen Heringe (getrocknet und gesalzen), Stockfische und das englische Salz. Der Hering spielte im nordischen Handel überhaupt eine wichtige Rolle; denn Fischnahrung war im Mittelalter viel D St.-G. 3 allgemeiner als heutzutage. Neben dem Weinhandel rheinabwärts war der Fischhandel rheinaufwärts der wichtigste Zweig des Kölner Handels. Die Kölner Kaufleute bezogen den Hering meist aus den Niederlanden. Der Mittelpunkt des Großhandels war das große Fischkaufhaus, der des Kleinhandels der Fischmarkt. Die Kleinhändler, die „Fischmenger“, waren mit den Schiffern, Fischern und Salzhändlern zur „Fischmengergaffel“ zusam mengeschlossen. Gegenüber den großen Handelsstädten Köln und Brügge treten die anderen niederrheinischen Orte in den Hintergrund. Leiden, Rotterdam Utrecht und Dordrecht sind die wichtigsten; Dordrecht betrieb einen aus gedehnten Wollhandel mit England und versuchte im 14. Jahrhundert auch Stapelrechte geltend zu machen. Dein Warenverkehr der Städte schloß sich der der Stifter und Klöster an. Der Deutsche Orden trieb unbeschränkten Warenhandel auf dem Rheine bis Holland hinunter. Sonst sind es jetzt meist die in hoher wirtschaftlicher Blüte stehenden Klöster des Zisterzienserordens, die auf eigenen Schiffen die Überschüsse ihrer Wirtschaft, meist Korn und Wein, verfrachten und als Rückfracht gewöhnlich Heringe, die für diesen Orden in der Fasten-und Adventzeit einzig erlaubte Fastenspeise, ferner Salz an Bord hatten. Von Kaiser und Landesherren erhielten sie vielfach Zollbefreiungen, aber nur für den Handel, der für den Selbstbedarf des Klosters notwendig war; daher die gewöhnliche Einschränkung der Zollfreiheit auf ein einziges Schiff jährlich oder auf mehrere von geringerem Laderaum. Auch der Reiseverkehr bediente sich mit Vorliebe der Wasserstraßen Die Personenbeförderung war ja leichter, weniger verantwortlich und unterlag auch weniger strengen Bestimmungen. Geistliche und weltliche Fürsten hatten ihre eigenen Schiffahrtsgelegenheiten. Die Fischer von Straßburg waren laut Stadtrecht zur Beförderung ihres Bischofs auf seinen Reisen verpflichtet. Die Trierer Erzbischöfe bevorzugten selbst flußaufwärts die Wasserfahrt auf der vielgewundenen Mosel. Für weltliche Fürsten, insbesondere für die Kaiser sind uns häufig Rheinfahrten bezeugt. Auch für die Reise vom Wahlorte Frankfurt zur Krönung in Aachen bevorzugte man von Frankfurt bis Köln die Reise zu Schiffe, wobei meistens eine größere Pracht entfaltet wurde. Zu den vielen anderen Reisenden gesellten sich Scharen von Wallfahrern, die uns bei der Frömmigkeit jener Zeiten und bei den sich fast von Tag zu Tag mehrenden Reliquienstätten und Wallfahrtsorten auf Schritt und Tritt begegnen. Sie zogen die Beförderung zu Schiffe um so mehr vor, als Wallfahrerschiffe häufig von den üblichen Zollabgaben befreit waren. Alle Wallfahrten aber wurden in Schatten gestellt von der berühmten „Aachenfahrt“ sowohl durch die zahlreiche Beteiligung daran wie durch ihre Regelmäßigkeit und unzählige, darauf Bezug habende Stif- tungen. Sie fand zwar alljährlich, in besonders festlicher Weise aber alle sieben Jahre statt und eine zahllose Menge einheimischer und ausländischer Pilger, selbst solche aus Ungarn, beteiligten sich daran. Die von oben kommenden fuhren gewöhnlich zu Schiffe bis Köln; zu ihrer Beförderung waren in Mainz besondere Vorkehrungen getroffen. Bei einem so blühenden Verkehrsleben auf dem Rhein darf es nicht wundernehmen, wenn sich schon früh eine Einrichtung ausbildete, die einen regelmäßigen Verkehr zwischen einzelnen Städten für Personen, Briefschaften und Frachten herstellen sollte; es war die „Marktschiffahrt“. Ihr eigentlicher Zweck war die Beförderung von Personen und Frachten zu den Märkten, daher ihr Name. Doch wurden sicherlich schon von jeher auch andere Personen und Güter damit befördert. Mitunter erhielten die Marktschiffe für bestimmte Markttage ein ausschließliches Vorrecht für den Verkehr vom und zum Markte. Die Marktschiffahrt bot gegenüber der freien Schiffahrt be sonders zwei wesentliche Vorteile: erstens war sie für jedermann zugänglich, völlig freier, öffentlicher Benützung überlassen und zweitens verkehrten die Marktschiffe regelmäßig. Es gab solche, die wöchentlich nur einmal verkehrten im Anschlüsse an die Wochenmärkte, ferner auch solche, die täglich gingen, wie das zwischen Mainz und Frankfurt Abgangs- und Ankunftszeit war gewöhnlich näher festgesetzt; ihre genaue Einhaltung aber, insbesondere die der Ankunft, war schwierig und infolge der Witterungsverhältnisse oft geradezu unmöglich. Es wurde ferner immer gefahren, „geladen“ und „ungeladen“, weil eben ein Bedürfnis dazu vorhanden war, gleichgültig, ob es im einzelnen Falle auch immer zur Geltung kam. Die Marktschiffahrt war im Besitze der Stadt selber oder geldkräftiger Unternehmer; aber auch in diesem Falle waren die städtischen Behörden bestrebt, sich eine gewisse Einflußnahme darauf zu sichern, vor allem auf die Regelung der Personen- und Frachtgebühren. Das eigentliche Gebiet der Marktschiffahrt war der Mittelrhein. Marktschiffe verkehrten z. B. zwischen Mainz und Bingen, Mainz und Oppenheim, Koblenz und Andernach, Köln und Neuß. Die wichtigste aber war und blieb noch lange die zwischen Mainz und Frankfurt. Auf dieser Strecke verkehrten seit 1430 täglich zwei Schiffe, eines zu Berg und eines zu Tal. Von Frankfurt gingen sie um 10 Uhr, von Mainz um 9 Uhr vormittags ab, ihre Ankunft erfolgte zwischen 3 und 4 Uhr nachmittags, oft aber auch erst in der Nacht. Bei starkem Verkehr, also z. B. zur Meßzeit, wurden den Marktschiffen einige Kähne angehängt. Vor den gewöhnlichen Schiffen zeichneten sich die Marktschiffe durch ihre Größe aus, sie konnten bis 200 Personen fassen. Die freie Schiffahrt war teils in den I landen einzelner, teils der Schifferzünfte. Dem damals so allgemeinen Triebe zu genossenschaftlichem Zusammenschlüsse folgend, haben sich auch die Schiffer zu eigenen Zünften zusammengetan. Im Jahre 1332 wird bereits eine Zunft der Steuerleute in 3* Mainz genannt, 1351 hören wir von der Schifferzunft zu Basel, zur selben Zeit entstanden auch die Straßburger und Frankfurter und in nicht langer Zeit hatten alle Städte mit Wasserverkehr ihre Schifferzünfte. Die Zahl der zünftigen Schiffer betrug im Jahre 1430 in Basel 34 bis 36, die Straßburger Schifferzunft nahm im Jahre 1417 hinsichtlich der Zahl ihrer Mitglieder unter allen dortigen Zünften die erste Stelle ein, der Mainzer gehörten im Jahre 1475 sechs Steuerleute und 31 Schiffer an. Die Schifferzünfte suchten natürlich in Ausführung des Zunftzwanges den ganzen gewerbsmäßigen Schiffsverkehr in ihre Hand zu bekommen, bezw. die Berechtigung iiiezu von der Zugehörigkeit zur Zunft abhängig zu machen. Aber nur die Beförderung der Waren anderer war der Zunft Vorbehalten; die Großgrundherrschaften haben die Verfrachtung ihrer Erzeugnisse noch vielfach selber besorgt. Aber immer seltener bediente man sich eigener Schiffe, sondern überließ immer häufiger die Beförderung seiner Waren den ziinftlerischen Schiffern. Deren Streben ging aber weiter darauf aus, auch die Schiffer einer anderen Stadt von der Schiffahrt im Bereiche ihrer Stadt fernzuhalten. Darin lag natürlich der Keim zu oft recht langwierigen Streitigkeiten. Dauerten sie ja doch z. B. zwischen den Basler und Straßburger Schiffern trotz wiederholter Verträge von 1424 bis 1711, also bis zu einer Zeit, da die Schiffahrt zwischen diesen beiden Städten ohnehin schon ganz außer Übung kam! Die Folge dieser Entwicklung aber war, daß der Rheinlauf streckenweise aufgeteilt und dabei sogar noch zwischen Berg- und Talfahrt unterschieden wurde. Der durchgehende Verkehr wich immer mehr einem Zwischenverkehr, der sich nach den Teilstrecken des Stromes richtete. Die volle schroffe Ausbildung dieses Zustandes aber fällt erst in den nächsten Zeitraum. Eigentümlich war auch die Einrichtung des zünftigen Schiffahrtsbetriebes. Das Betriebsvermögen, die Fahrzeuge u. a. waren Eigentum des einzelnen Ge nossen, nur die kostspieligeren Gerätschaften waren Gemeingut. Die Zunft arbeitete nur auf Bestellung, in jedem Falle mußte die Fahrt und deren Kosten zwischen Besteller und Unternehmer erst näher vereinbart werden, nur ausnahmsweise, wie z. B. in Basel, kam es zur Aufstellung fester Fracht Sätze. Der Schiffer mußte die bestellte Arbeit selbst leisten, nur wenn der einzelne nicht ausreichte, durfte er Knechte zu Hilfe nehmen. Um alle Genossen gleichmäßig am Erwerb teilnehmen zu lassen, was ja auch im Geiste der Zunft lag, und um für stets bereite Schiffahrtsgelegenheit zugunsten der Kaufleute zu sorgen, setzte entweder die Zunft selbst oder der Stadtrat „Rangschiffahrt“ in der Reihenfolge der berechtigten Schiffer fest ln Basel z. B. wurde 1430 die Zunft in drei Klassen geteilt, deren jede ab wechselnd eine Woche hindurch die Rangfahrt, „das Geverte“ hatte, während das „Gewunnene“ unter alle Mitglieder zu gleichen Teilen verteilt wurde. Vor- und Nachteile liegen also bei dieser Verkehrseinrichtung hart nebeneinander; aber nicht die Schifferzünfte allein trifft die Schuld an der Behinderung des durchgehenden Verkehrs, ebenso schädlich waren die Umschlags- und Stapelrechte der einzelnen Städte, die darnach angetan waren, ihn vollständig lahm zu legen. Wie durch den Straßenzwang die Warenzüge auf bestimmte Straßen geleitet werden sollten, so sollten durch das Stapelreclit die Kaufleute zur Lagerung ihrer Waren an bestimmten Orten gezwungen werden. Das war für den Stadtsäckel eine gute Einnahmsquelle; denn für das Aus- und Einladen der Waren, für Benützung des städtischen Kaufhauses, der Wage, des Kranes u.dgl. waren natürlich Gebühren zu entrichten. Die weitere Bestimmung des Stapelrechtes, die Waren eine bestimmte Zeit hindurch, meist durch drei läge, in der Stadt feilzubieten, bedeutet eine Maßregel, um den heimischen Markt mit fremden Waren zu versorgen. Das meistens mit dem Stapel verbundene Umschlagsrecht bot den städtischen Schiffer schäften Verdienst und Unterhalt. Zu einem unerhörten Verkehrshindernisse bildeten sich jetzt die Rhein Zölle aus. Sie waren gewöhnlich Durchfuhrs- und Eingangszoll zugleich; bei dem letzteren, d. h wenn die Waren im Lande blieben, bestand meist eine Ermäßigung, in Köln zum Beispiel betrug er nur die Hälfte. Je mehr mit den anderen 1 ioheitsrechten auch die Zölle aus der i land des Kaisers an die Landesherren und Städte übergingen, um so mehr wurden sie aus einer verkehrsfördernden Einrichtung ins gerade Gegenteil verkehrt. Der Gedanke, daß ihr Ertrag zur Verbesserung der Verkehrseinrichtungen dienen sollte, war den Zollinhabern längst abhanden gekommen, ihnen galten die Zölle lediglich als eine ergiebige, ja, häufig als ihre wichtigste Geldquelle, ohne dem Verkehr auch nur die geringste Gegenleistung zu bieten. Bildeten sie doch, was bei der herrschenden Geldnot um so wichtiger war, eine Bargeld kasse, aus der die laufenden Ausgaben jederzeit gedeckt werden konnten! Was unter solchen Ausgaben zu verstehen ist, zeigt uns die Verwendung des den I lerzogen von Berg gehörigen Rheinzolles zu Düsseldorf. Aus ihm werden Rechnungen der Kölner Kaufleute und Dienstreisen herzoglicher Beamter bestritten, er muß herhalten zur ratenweisen Abzahlung herzoglicher Schulden, er liefert die teils lebenslänglichen, teils erblichen Manngelder, die gewissen herzoglichen Vasallen aus ihrem Lehensvertrage zu stehen, und als dies im 1(>. Jahrhundert wegfällt, verleiht der Herzog daraus häufig treuen Dienern, B. dem Herold, dem Kaplan, dem Beichtvater, lebenslängliche Renten oder gewährt Leibrenten für Darlehen; der Zoll dient ferner zur Bestreitung der Kosten für die herzogliche Hofhaltung bis zu den kleinsten Kleinigkeiten — ergeht doch an die Zollbeamten sogar der Befehl, Neusser Kuchen backen zu lassen, für Wein, Pricken und Lampreten zu sorgen — nur seiner ursprünglichen Bestimmung wird auch nicht das Geringste zugeführt. Und da sich füglich kein Landesherr bis herab /um kleinen Grundherrn die günstige Gelegenheit entgehen ließ, sich vom Reiche die Errichtung neuer oder die Erhöhung schon bestehender Zölle bewilligen zu lassen, so erreichte die Zahl der Zollstätten am Rhein bald eine unerhörte llöhe: am Ende des 13. Jahrhunderts betrug sie bereits 40 und steigerte sich im 14. Jahrhundert sogar auf 60. Wie unsinnig dadurch die Waren verteuert wurden, ersehen wir aus der Tatsache, daß im 14. Jahrhundert auf der verhältnismäßig kurzen Strecke zwischen Bingen und Koblenz der Zoll nahezu 67 % des verzollten Wertes betrug. Wie in vielem, so waren auch in der Zollpolitik die geistlichen Fürsten den weltlichen voraus; die meisten Zölle waren im Besitze der geistlichen Kurfürsten von Köln, Mainz und Trier. Gegenseitige Anfeindungen bei Errichtung neuer Zollstätten waren natürlich an der Tagesordnung; aber nicht die Sorge um den Handel als solchen war die Ursache davon, sondern nur die Befürchtung, es werde mit der Abnahme des Verkehrs die eigene Zollstätte leiden oder durch die Fracht-Verteuerung der eigene Handel beeinträchtigt werden. Nur nach diesem selbstsüchtigen Gesichtspunkte sind auch die wiederholten Abmachungen der rheinischen Erzbischöfe zu beurteilen, die Errichtung neuer Zölle und die Erhöhung bestehender zu verhindern. Alle Versuche der Städte selbst, wie z. B. des rheinischen Städtebundes von 1254, und einzelner Kaiser (Rudolfs, Albrechts, Wenzels), diesen unhaltbaren Zuständen zu steuern, hatten gar keinen oder nur vorübergehenden Erfolg. Was Wunder also, wenn sie sich bis zur Unerträglichkeit steigerten, so zwar, daß man entweder lieber die Kosten riskierte, die Zollstätten zu Lande zu umgehen, oder daß der 1 landel, wie dies Anfang des 15. Jahrhunderts zu bemerken ist, schließlich gar die schlechten Landstraßen aufzusuchen begann! Freilich setzte man sich dabei infolge der größeren Unsicherheit auf diesen Wegen auch einer größeren Gefahr aus. 1540 wurde z. B. auf einem solchen „Winkelwege“ bei Wiesbaden ein mit Augsburger, Straßburger und Nürnberger Waren geladener Wagenzug ausgeplündert. Übrigens wußten auch da die habgierigen Landesherren sofort Bescheid: indem sie einfach die Straßenzölle den Flußzöllen gleichstellten, zwangen sie den Verkehr, sich wieder den Wasserstraßen zuzuwenden. Die Klagen über diese Zustände waren allgemein, blieben aber ungehört. Auf den Nebenflüssen war es um kein Haar besser. Bestanden doch z. B. auf der Mainstrecke von Bamberg bis Frankfurt nicht weniger als 25 Zollstätten, die sich auf elf Herrschaften verteilten; dem Würzburger 1 lochstifte gehörten elf, dem Mainzer fünf Zölle. Und trotzdem war die Wasserfracht zwischen Nürnberg und Frankfurt (von Bamberg ab) noch billiger als die Verfrachtung auf dem Landwege. Wenn wir zu all dem mit wenigen Worten noch die sonstigen Mißstände erwähnen, die häufigen Fehden und Kriege, das Raubrittertum, die unglaubliche Zersplitterung im Maß-, Gewichts- und Münzwesen, verbunden mit häufigen Münzverschlechterungen, die Ausartung des Strand- und Grundruhrrechtes, einer uer schändlichsten Erfindungen des Mittelalters, nach welchem beim Stranden eines Schiffes oder beim Umstürzen eines Wagens alle den Boden berührenden Waren dem Herrn der Straße verfielen, so müssen wir uns wahrlich wundern, daß der Rheinverkehr noch so lebhaft sein konnte. IZs ist uns aber zugleich ein weiterer Beweis, wie wichtig die Rheinstraße im Weltverkehr war. Wir können uns aber auch der Besorgnis nicht verschließen, wohin eine solche planmäßige Unterbindung des Rheinverkehrs führen mußte, wenn sich einmal die Voraussetzungen für den Welthandel änderten. Und diese Zeit war im 16. Jahrhundert tatsächlich gekommen. Der Literaturnachweis erfolgt im midisten Jahre am Schlüsse des Aufsatzes. Schulnachrichten. i. Lehrkörper. 1. Veränderungen. In den Lehrkörper traten ein: Der Professor am k. k. H. Staatsgymnasium in Laibach, Dr. Otto Janker, welcher zufolge U.-M.-Erl. vom 30. Juni 1910, Z. 24.644 (intimiert mil L.-Sch.-R.-Erl. vom 7. Juli 1910, Z. 4391) eine Lehrstelle an der hiesigen Anstalt mit der Rechtswirksamkeit vom 1. September 1910 erhielt. Der Supplent an der Staatsrealschule im XVI. Wiener Gemeindebezirke, Dr. Anton Fit’gl, und der Supplent an dem Staatsgymnasium in Salzburg, JoseJ Lob, welch ersterem mit U.-M.-Erl. vom 13. Juni 1910, Z. 16.689 (intimiert mit L.-Sch.-R.-Erl. vom 9. Juli 1910, Z. 4389), letzterem mit U.-M.-Erl. vom 30. Juni 1910, Z. 24.684 (intimiert mit L.-Sch.-R.-Erl. vom 10. Juli 1910, Z. 4387) je eine wirkliche Lehrstelle an dem hierortigen Gymnasium mit der Rechtswirksamkeit vom 1. September 1910 verliehen wurde. Der geprüfte Lehramtskandidat Walter Riszi, welcher mit L.-Sch.-R.-Erl. vom 11. Februar 1911, Z. 910, zur Ablegung des Probejahres diesem Gymnasium zugewiesen und unter die fachmännische Leitung des Professors Adrian Achitsch gestellt worden. Aus dem Lehrkörper schied: Der Professor Dr. Rudolf Rothaug, welcher laut U.-M.-Erl. vom 13. Juni 1910, Z. 16.689 (intimiert mit L.-Sch.-R.-Erl. vom 9. Juli 1910, Z. 4389) an die Staatsrealschule im VIII. Wiener Gemeindebezirke versetzt wurde. 2. Andere Personalangelegenlieiten. Der Anstaltsdirektor Alexander Puesko wurde von Seiner k. u. k. Apostolischen Majestät mit Allerhöchster Entschließung vom 10. Jänner 1911 (U.-M.-Erl. vom 20. Jänner 1911, Z. 1136, intimiert mit L.-Sch.-R.-Erl. vom 28. Jänner 1911, Z. 554) in die VI. Rangklasse mit der Rechtswirksamkeit vom 1. Jänner 1911, der Professor Dr. Otto Janker mit U.-M.-Erl. vom 2. Juli 1910, Z. 23.852 (intimiert mit L.-Sch.-R.-Erl. vom 19. Juli 1910, Z. 4760) in die VIII. Rangklasse mit der Rechtswirksamkeit vom 1. Oktober 1910 befördert. Die k. k. wirklichen Gymnasiallehrer Dr. Anton l'iegl und Dr. JoseJ Bischof wurden mit L.-Sch.-R.-Erl. vom 7. November 1910, Z. 6852, bezw. vom 18. März 1911, Z. 1298, definitiv im Lehramte bestätigt und ihnen der Titel «Professor» zuerkannt. Die provisorischen Gymnasiallehrer Dr. Siegfried Schopp/ Ritter v. Sonn-tvalden und Hugo Podrasek wurden mit U.-M.-Erl. vom 23. Juni 1910, Z. 25.344 (intimiert mit L.-Sch.-R.-Erl. vom 9. Juli 1910, Z. 4343) zu wirklichen Lehrern mit der Rechtswirksamkeit vom 1. Juli 1910 ernannt. Den Professoren Dr. Rudolf Rothaug und Dr. Josef Jerše wurde mit den L.-Sch.-R.-Erl. von 7. Juni 1910, Z. 3626, bezw. vom 29. November 1910, Z. 8025, die erste, dem Professor Dr. Otto Janker mit L.-Sch.-R.-Erl. vom 4. Oktober 1910, Z. 6777, die zweite Quinquennalzulage zuerkannt. Stand des Lehrkörpers im Schuljahre 1910/1911. A. Für die obligaten Lehrfächer. Name und Charakter Orili-narius in der Klasse Lehrfach und Klasse Wo- chent- liche Stunden- zahl 1. Alexander Pucsko, k. k. Direktor der VI Rangklasse Slowenisch 1, 11., 111. und IV. l'reikurs 10 2 Adrian Achitsch, k. k. Professor, Verwalter der physikalischen Sammlung vu. Mathematik IV. bis VII. — Physik III., VH. 17 3. Josef Bischof, Dr. der Philosophie, k. k. Professor, Verwalter der naturhistorischen Sammlung — Mathematik 11., 111. — Naturgeschichte I., H., V., VI. - Physik IV. 19 4. Anton Fiegl, Dr. der Philosophie, k. k Professor 11. Geschichte und Geographie 1. bis V. 18 5. Johann Hille, k k. wirk). Gymnasiallehrer, Verwalter der Unterstützungsbücherei und Programmsammlung 1. Latein L, II. — Deutsch I 19 6. Otto Jauker, Dr der l’hilo sopliie, k k. Professor der VIII, Rangklasse, Verwalter der geographisch - historischen Sammlung — Deutsch III, IV., VI. Geschichte und Geographie VI., VII. 17 7. Josef Jerše, Dr. der Theologie, k. k. Professor — Religion 1 bis VII. — Kx-hortator 16 8. Josef Lob, k. k. wirkl. Gymnasiallehrer V. Latein V. — Griechisch V., VII. — Deutsch 11. 19 Name und Charakter Onli-narius in der Klasse Lehrfach und Klasse Wü- chent- liche Stunden- ’/ahl 9. Josef Nerad, k. k wirkl. Gymnasiallehrer, Verwalter der Schülerbücherei m. Latein und Griechisch III. — Deutsch VII — Schreiben 1 15 10. Hugo Podrasek, k. k. wirkl. Gymnasiallehrer VI. Latein VI., VII. — Griechisch VI. 16 11. Siegfried Schöppl Ritter v. Sonnwalden, Dr. der Philosophie, k. k. wirkl. Gymnasiallehrer, Verwalter der Lehrerbücherei, Leiter der Jugendspiele IV. Latein und Griechisch IV. — Deutsch V. — Propädeutik VII.— Mathematik I. 18 12' Walter Rizzi, I’robekandidat B. Für die nicht obligaten Lehrfächer. 13. Italienische Sprache für Schüler von der IV. Klasse an, in 2 Kursen ä 2 St. w., lehrte der Realschulprofessor Alfons Eisenberg. 14. Stenographie für Schüler von der IV. Klasse an, in 1 Kurse ä 2 St. w., lehrte der Gymnasialdirektor Alexander Pncsko. 15. Gesang für Schüler aller Klassen, in 3 Abteilungen ä 1 St. w. (I. Kurs, II. Kurs, gemeinsamer Kirchengesang), lehrte der Lehrer der Philharmonischen Gesellschaft Alois Kern. 16. Turnen für Anstaltsschüler, in 2 Abteilungen ä 2 St. w., lehrte der Gauvorturner Frans Zirnsteiu. 17. Zeichnen für Schüler aller Klassen, in 2 Kursen ä 2 St. w., lehrte der Zeichenassistent an der k. k. Staatsoberrealschule Johann Klein. Anmerkungen. In der französischen Sprache wurde den Schillern der IV. bis VII. Klasse wegen zu geringer Teilnehmerzahl kein Unterricht erteilt. — In der Musik wurden mehrere Anstaltsschüler in der Musikschule der Philharmonischen Gesellschaft unterwiesen. Gymnasialdiener: Josef Sperner. Aushilfsdiener: Paul Kaplja. II. Lehrverfassung. A. Obligate Lelirgegenstände. In der I. bis VI. Klasse wurde nach dem mit Verordnung des Ministers für Kultus und Unterricht vom 20. März 1909, Z. 11.662, herausgegebenen Normallehrplan für Gymnasien unterrichtet, die dritte wöchentliche Unterrichtsstunde für Naturgeschichte in der VI. Klasse mit U.-M.-Erl. vom 14. Mai 1909, Z. 18.942 (intimiert mit L.-Sch.-R.-Erl. vom 24. Mai 1909, Z. 29111 bewilligt. Zufolge U.-M.-Erl. vom 29. Jänner 1910, Z. 49.538 ex 1909 (intimiert mit L.-Sch.-R.-Erl. vom 9. Februar 1910, Z. 820) wird vom Beginne des Schuljahres 1910/1911 an das Schreiben als Pflichtgegenstand in der I. Klasse gelehrt. In der VII. Klasse wurde jedoch dem Unterrichte noch der mit dem Erlasse des Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 23. Februar 1900, Z. 5146, veröffentlichte Normallehrplan zugrunde gelegt. Übersicht der Verteilung der obligaten Lehrfächer nach den einzelnen Klassen und wöchentlichen Stunden. Lehrgegenstand 1. II. m. IV. V. VI. V" Zusammen Reiigionslelire . . . 2 2 2 2 2 2 2 14 Latein 8 7 6 6 6 6 5 44 Griechisch — s 4 5 5 4 23 I )eutsch 4 4 3 3 3 3 3 23 Geschichte — 2 2 2 3 4 3 16 Geographie 2 2 2 2 1 1 — 10 Mathematik .... 3 3 3 3 3 3 3 21 Naturgeschichte . . 2 2 — — 3 3 — 10 Physik 2 3 — 3 8 Propädeutik .... 2 Schreiben 1 — 1 Zusammen . . . 22 22 25 25 26 27 25 172 B. Freie Lelirgegenstände. 1. Slowenische Sprache. Mit dem U.-M.-Erl. vom 24. Oktober 1910, Z. 36.651 (L.-Sch.-R.-Erl. vom 27. Oktober 1910, Z. 7445) wurde ein neuer, dem Unterrichte in der slowenischen Sprache als unobligater Lehrgegenstand zugrunde zu legender Lehrplan genehmigt und mit dem U.-M.-Erl. vom 28. Oktober 1910, Z. 42.754 (L.-Sch.-R.-Erl. vom 12. November 1910, Z. 7537) für die Schüler der Anstalt vier Kurse bewilligt. In dem I. dieser Kurse werden die Schüler der I. und II. Klasse, doch auch solche der höheren Klassen, welche sich erst jetzt die slowenische Sprache aneignen wollen, in dem II. Kurse jene der III. und IV. Klasse zu zwei Abteilungen vereinigt, in welchen der vorgeschriebene Lehrstoff, soweit dies nötig und ausführbar ist, unter Zugrundelegung des Abteilungs-unterrichtes und der unmittelbaren und mittelbaren Beschäftigung der Schüler durchgenommen wird. Der 111. und IV. Kurs sind für die Schüler der vier oberen Klassen bestimmt. Die Aufnahme in einen höheren als den 1. Kurs erfolgt auf Grund des mit wenigstens genügendem Erfolge absolvierten vorhergehenden Kurses oder auf Grund einer Aufnahmsprüfung. I. Kurs (3 St. w.): 1. Klasse. Anleitung zum richtigen Lesen und Schreiben; Lernen und Prüfen der Vokabeln, praktische Übungen in der regelmäßigen Deklination und Konjugation. Lesen, Sprechen, wenn tunlich, bei Verwendung von Anschauungsbildern, Übersetzen vorgesprochener deutscher Sätze ins Slowenische im Anschlüsse an prosaische Stücke des vorgeschriebenen Lehr- und Lesebuches. Nach den ersten sechs Wochen monatlich zwei Schulaufgaben. — 11. Klasse. Wiederholung und Ergänzung der regelmäßigen Formenlehre der Substantiva, Adjektiva, Pronomina, Numeralia und ihre Unregelmäßigkeiten mit Berücksichtigung der wichtigsten einschlägigen syntaktischen Regeln. Lesen, Sprechen wie bei der 1. Klasse. Nacherzählen von Prosastücken des Lesebuches mit Hilfe von Fragen in slowenischer Sprache. — Monatlich zwei Aufgaben, abwechselnd eine Schul-und eine Hausaufgabe. - Besuch im 1. Sem. 32, im II. Sem. 33 Schüler. — Eine zweite Abteilung des I. Kurses wurde freiwillig unterrichtet. II. Kurs (3 St. w): III. Klasse. Systematischer Unterricht in der Formenlehre, Bildung der Tempora, Modi und Genera des Verbums. Lesen, Sprechen, auch unter Heranziehung von Anschauungsbildern, Nacherzählen von Lesestücken des vorgeschriebenen Lehr- und Lesebuches mittelst gestellter Fragen, Übersetzung aus dem Deutschen ins Slowenische. - IV. Klasse. Syntax des Nomens und Verbums unter Bezugnahme auf die analoge Ausdrucksweise im Deutschen. Lektüre, Übersetzung, Nacherzählung wie bei der III. Klasse. — Schriftliche Arbeiten in beiden Klassen: vier Schul- und zwei Hausarbeiten im Semester. — Besuch im 1. Sem. 42, im II. Sem. 40 Schüler. III. Kurs (2 St. w.): V. und VI. Klasse. Wiederholung des gesamten grammatischen Stoffes unter besonderer Berücksichtigung der Syntax. Lektüre aus dem vorgeschriebenen Lesebuche, Übersetzung, Nacherzählung. Sprechübungen über Gelesenes und Erlebtes. Deklamation poetischer Lesestücke. — Aufsätze: fünf im Semester, davon drei Schul- und zwei Hausarbeiten. — Besuch im I. Sem. 12, im II. Sem. 11 Schüler. IV. Kurs (2 St. w.): VII. und VIII. Klasse. Lektüre ausgewählter Musterstücke aus der neueren Literatur, hauptsächlich erzählender Prosa, die zur Wiedergabe verwertet werden kann. Im zweiten Jahre Bekanntschaft mit dem Leben und Werken der wichtigsten Vertreter der slowenischen Literatur. Grammatik, Memorieren, Sprechübungen und Aufsätze wie im III. Kurse. — Besuch im 1. Sem. 10, im 11. Sem. 10 Schüler. Die Unterrichtssprache ist in allen Kursen die slowenische, in den beiden ersten, wenn nötig, in Verbindung mit deutschen Erklärungen. 2. Italienische Sprache. I. Kurs (2 St. w.): Aussprache, Flexion des Substantivs und Adjektivs, die Possessiv- und Demonstrativ-Pronomina, Präsens der Milfsverba und der Verba aut -are, -ere, -ire, Partizip des Perfekts und die sich daraus ergebende Bildung des Perfekts und Passivums, Futurum. Die nötigsten syntaktischen Elemente zur Bildung einfacher Sätze. Mündliche und schriftliche Präparationen der einschlägigen Übungsbeispiele. Sprechübungen. Lehrbuch: Lehr- und Lesebuch der italienischen Sprache von Prof. G. Baroni und Prof. A. Segati ni. — Besuch im 1. Sem. 12, im II. Sem. 12 Schüler. II. Kurs (2 St. w.): Unregelmäßige Zeitwörter in der Gegenwart und im Partizip des Perfekts, das Adverbium, die rückbezüglichen Zeitwörter, Personalpronomina, Relativpronomina, Komparation, Vergangenheitszeiten, Konjunktiv, Konditional, Präpositionen. Mündliche und schriftliche Präparationen der einschlägigen Übungsbeispiele. Sprechübungen. Lehrbuch: Italienische Sprachlehre von A. Mussafia. — Besuch im I. Sem. 2, im II. Sem. 2 Schüler. III. Kurs: Wiederholung des Stoffes des II. Kurses und Lektüre von • Letture scelte dalle opere di Edmondo de Amicis» (D. Mantovani). Metodo Pernot. Besuch im I. Sem. 10, im II. Sem. 9 Schüler. Der II. und 111. Kurs waren vereinigt 3. Stenographie. I. Kurs (2 St. w): Die Wortbildung oder die sogenannte Korrespondenzschrift. Lehrbuch: Gabelsbergers Stenographie von Prof. A. Heinrich, umgearbeitet von Pucsko-I lempel. — Besuch im I. Sem. 28, im II. Sem. 23 Schüler. Der II. Kurs wurde freiwillig unterrichtet. 4. Freihandzeichnen. I. Kurs (2 St. w.): Geometrische Grundfiguren nach Tafelvorzeichnung: Quadrat, Achteck, Dreieck, Sechseck, Bogen- und Wellenlinien, Kreise, Fünfeck, Ellipsen, Eilinie, Spirale, Volute. Ornamentale Verwendung von Blattformen. Pinselübungen. Gedächtniszeichnen. — Besuch im I. Sem. 19, im II. Sem. 15 Schüler. II. Kurs: Erklärung der perspektivischen Grundsätze auf Grund der Anschauung und Erfahrung. Zeichnen nach Geraden, Flächen und Körpern in perspektivischer Darstellung. Zeichnen und Malen nach Früchten und Schmetterlingen. — Besuch im I. Sem. 11, im 11. Sem. 9 Schüler. III. Kurs (2 St. w.): Zeichnen und Malen nach Blüten, Schmetterlingen, Gefäßformen, Gebrauchsgegenständen. — Besuch im 1. Sem. 19, im 11. Sem. 19 Schüler. Der I. und 11. Kurs waren vereinigt. 5. Gesang. Der Gesangunterricht (3 St. w.) wurde den Schülern des Gymnasiums in zwei Abteilungen zu je 1 Stunde wöchentlich erteilt, und zwar wurde in der ersten Abteilung das Musiktheoretische und das Elementare der Gesangkunst mit der Einübung von einstimmigen weltlichen Liedern, in der zweiten Abteilung die Grundbegriffe der Klanglehre (Drei- und Vierklänge mit ihren Umkehrungen), ferner mit Rückblicken auf die Entwicklung des Volks- und Kirchenliedes mit der Einübung von zweistimmigen weltlichen Liedern durchgenommen. Außerdem wurde das zweistimmige Kirchenlied für beide Abteilungen gemeinsam in 1 Stunde wöchentlich geübt und ein besonderer Kirchenchor zum Zwecke des Chorgesanges bei den Schulmessen aufgestellt. Die Zahl der Besucher des Gesangunterrichtes betrug im J. Sem. 40, im 11. Sem. 41. 6. Turnunterricht. Die turnenden Schüler der vier unteren Klassen waren in zwei Abteilungen geteilt, und zwar umfaßte die erste Abteilung die Schüler der 1. und II. Klasse, die zweite Abteilung die Schüler der III. und IV. Klasse. Jede Abteilung hatte 2 Stunden in der Woche. — Besuch im I. Sem. 59, im 11. Sem. 59 Schüler. Ein dritter Kurs für die Obergymnasiasten wurde freiwillig abgehalten. Der Unterricht wurde nach Maulschen Grundsätzen und Lehrplan erteilt, und zwar turnte die erste Abteilung die Übungen des ersten, die zweite Abteilung die des zweiten Turnjahres. III. Lehrbücher, welche im Schuljahre 1911/1912 dem Unterrichte in den obligaten Lehrfächern und im Slowenischen als Freigegenstand zugrunde gelegt werden. Religion: I. Klasse: Großer Katechismus der kathol. Religion. 11. Klasse: Deiinel, Liturgisches Lehr- und Lesebuch, 4. Aull. — III. Klasse: Deimel, Altes Testament, 3. Aull. IV. Klasse: Deimel, Neues lestament, 1 Aufl. - V.KIasse:Wappler, Lehrbuch der kathol. Religion, I.Teil (Einleitung), 9. Aufl. — VI. Klasse: Wappler, Lehrbuch der kathol. Religion, II. Teil (Glaubenslehre), 8. Aull. — VI1. Klasse: Wappler, Lehrbuch der kathol. Religion, III. Teil (Sittenlehre), 7. Aufl. — VIII. Klasse: Bader, Lehrbuch der Kirchengeschichte, 7. Aufl. Latein: I. Klasse: Scheindler, Lateinische Schulgrammatik, 8. Aufl.; Scheindler, Elementarbuch für die erste Stufe des Lateinunterrichtes, 1. Aufl. — II. Klasse: Scheindler, Lateinische Schulgrammatik, 8. Aull.; Steiner-Scheindler, Lateinisches Lese- und Übungsbuch für die II. Klasse, 6. Aull. III. Klasse: Grammatik wie in M.; Steiner-Scheindler, Lateinisches Lese-und Übungsbuch, III. Teil, 6. Aufl.; Prinz, Lateinisches Lesebuch für Gymnasien samt den erklärenden Anmerkungen. — IV. Klasse: Grammatik wie in 11.; Steiner-Scheindler, Lateinisches Lese- und Übungsbuch, IV. 1 eil, 5. Aull.; Caesar, De bello Gallico, ed. Prammer, 10. Aufl.; Schmidt, Schülerkommentar zu Caesars Denkwürdigkeiten über den Gallischen Krieg. V. Klasse: Grammatik wie in II.; Sedlmayer-Scheindler, Lateinisches Übungsbuch für Obergymnasien, 5. Aufl., Livius, Auswahl ausZingerle; Schmidt, Schülerkommentar zu Livius I, 11, XXI, XXII; Ovids ausgewählte Gedichte von Sedlmayer, 7. Aull ; Schwertaseck, Schülerkommentar zu Sedlmayers Ovidius Naso; Caesar und Schülerkommentar zu Caesar wie in IV. VI. Klasse: Grammatik wie in H.; Übungsbuch wie in V.; Ciceros Reden gegen Catilina von Nohl, 3. Aufl.; Nohl, Schülerkommentar zu Ciceros Reden gegen Catilina; Sallust, Bellum Catilinae et Jugurthinum von Scheindler, 2. Aufl.; Müller, Schülerkommentar zu Sallusts Schriften; Vergilii Aeneis, ed. Klouček, 7. Aull.; Sander, Schülerkommentar zu Vergils Aeneis. — VII. Klasse: Grammatik wie in II.; Übungsbuch wie in V.; Ciceros IV. Rede gegen Verres von Nohl, 3. Aufl.; Nohl, Schülerkommentar zu Ciceros Reden IV. Buch gegen Verres; Cato maior de senectute, 2. Aufl.; ed. Schiche, 2. Aull.; Schuster, Briefe des jüngeren Plinius: I. Text, II. Erklärende Anmerkungen; Biese, Römische Elegiker in Auswahl, 12 Aull. — VIII. Klasse: Grammatik wie in VII.; Tacitus, Historische Schriften in Auswahl von Weidner, 2. Aull.; Petschenig, Moratius Flaccus in Auswahl, 4. Aufl. Griechisch: III. Klasse: Curtius-Ilartel, Griechische Schulgrammatik, 26. Aull.; Schenkt, Griechisches Elementarbuch, 21. Aufl. — IV. Klasse: wie in III. — V. Klasse: Grammatik und Elementarbuch wie in 111.; Hellas, Griechisches Lesebuch von Haupt: I. Text, 11. Kommentar; Homers Ilias von Christ, 3. Aufl.; Koch, Schülerkommentar zu Homers Ilias, 1. Teil; Harder, Wörterbuch zu den Homerischen Gedichten, 2. Aufl. — VI. Klasse: Grammatik und Elementarbuch wie in III.; Homers Ilias wie in V.; Herodot, Auswahl von Scheindler: I. Text, 2. Aull.; II. Kommentar, Anhang und Namenverzeichnis; Plutarch, Perikies von Schickinger; Schickinger, Schülerkommentar zu Plutarch. — VII. Klasse: Grammatik wie in III., Christ, Homers Odyssee, 4. Aufl.; Koch, Schülerkommentar zu Homers Odyssee; Wotke, Demosthenes’ausgewählte Reden, 5. Aufl.; Schenkt-Weigl, Übungsbuch zum Übersetzen aus dem Deutschen ins Griechische, 12. Aufl.; Huemer, Chrestomathie aus Platon und Aristoteles. — VII1. Klasse: Grammatik wie in VII.; Homers Odyssee wie in VII.; Huemer, Chrestomathie aus Platon nebst Proben aus Aristoteles; Sophokles, Antigone v. Hüter. Deutsch: 1. Klasse: Willomitzer-Tschinkel, Deutsche Sprachlehre, 13. Aufl.; Bauer, Jelinek und Streinz, Deutsches Lesebuch für Mittelschulen, 1. Bd., 2. Aufl. — 11. Klasse: Sprachlehre wie in 1.; Bauer, Jelinek und Streinz, Deutsches Lesebuch für Mittelschulen, II. Bd. — 111. Klasse: Willomitzer, Deutsche Grammatik, 13. Aufl., Bauer, Jelinek und Streinz, Deutsches Lesebuch für Mittelschulen, III. Bd. — IV. Klasse: Grammatik, 12. Aufl.; Bauer, Jelinek und Streinz, Deutsches Lesebuch, IV. Teil. — V. Klasse: Grammatik wie in IV.; Bauer, Jelinek und Streinz, Deutsches Lesebuch für Gymnasien, V. Bd., 3. Aufl.; Jelinek-Streinz, Leitfaden der deutschen Literaturgeschichte, I. Teil, für die V. Klasse. — VI. Klasse: Grammatik wie in IV.; Bauer, Jelinek und Streinz, Deutsches Lesebuch für Gymnasien, VI. Bd., 2. Aufl.; Jelinek-Streinz, Leitfaden für die deutsche Literaturgeschichte, II. Teil, für die VI. Klasse. — VII. Klasse: Grammatik wie in IV.; Kummer und Stejskal, Deutsches Lesebuch, VII. Teil, 7. Aull. —VI11 Klasse: Grammatik wie in VII.; Kummer und Stejskal, Deutsches Lesebuch für die VII1. Klasse, 6. verb. Aufl. Slowenisch (Freigegenstand): I. Klasse: Lendovšek, Slov. Elementarbuch, 2. Aufl. — II. Klasse: wie in I. — III. Klasse: Sket, Slov. Sprach-und Übungsbuch, 6. Aufl.; Lendovšek-Stritof, Slov. Lesebuch für Deutsche, dazu Slov-Deutsches Wörterbuch. IV. Klasse: wie in III. — V. Klasse: wie in III. — VI. Klasse: wie in 111. VII. Klasse: Sprach- und Übungsbuch wie in III.; Sket, Slovenska čitanka /.a V. in VI. razred, 3. Aufl. - VIII. Klasse: wie in VII. Geographie und Geschichte: I. Klasse: Heidcrich, Österreichische Schulgeographie, I. Teil, 4. Aufl.; Kozenn, Schulatlas, 42. Aull II. Klasse: Ileiderich, Österreichische Schulgeographie, II. Teil, 3. Aufl.; Mayer, Lehrbuch der Geschichte für untere Mittelschulklassen, I. 'Peil, 7. Aufl.; Putzger, Historischer Schulatlas, 30. Aufl.; Kozenn, Schulatlas, 42. Aufl. — III. Kl as s e: Ileiderich, Österreichische Schulgeographie, II. Teil, 3. Aufl.; Mayer, Lehrbuch der Geschichte für untere Mittelschulklassen, II. Teil, 6. Aufl.; Atlanten wie in II. — IV. Klasse: Mayer, Geschichte, III.'Peil, 6. Aufl.; Mayer, Vaterlandskunde für die IV. Klasse, 9. Aufl.; Rothaug, Geographischer Atlas zur Vaterlandskunde; Atlanten wie in II. — V. Klasse: Ileiderich, Österreichische Schulgeographie; Woynar, Geschichte des Altertums. — VI. Klass e: Geographie wie in V.; Woynar, Lehrbuch der Geschichte des Altertums, 5. Aufl.; Woynar, Geschichte des Mittelalters für Obergymnasien; Woynar, Geschichte der Neuzeit für Obergymnasien; Atlanten wie in II. —VII. Klasse: Geschichte der Neuzeit wie in VI.; Atlanten wie in II. — VIII. Klasse: Zeehe-I leiderich-Grunzel, Österreichische Vaterlandskunde für die oberen Klassen der Mittelschulen, 3. erweit. Aufl. Mathematik: I. Klasse: Dr. Jakob, Lehrbuch der Arithmetik, 1. Abt.; Hočevar, Geometrie für die I. bis III. Klasse der Untergymnasien, 9. Aufl. II. Klasse: Nitsche, Arithmetik für die I. und II. Gymnasialklasse, 1. Aull.; Geometrie wie in I. — IIP Klasse: Močnik-Zahradniček, Arithmetik für die IIP und IV. Gymnasialklasse, 30. Aufl.; Geometrie wie in I. — IV. K1 as s e: Arithmetik wie in IIP; Močnik-Spielmann, Geometrie für die IV. bis VHP Klasse der Gymnasien, 26. Aufl. — V. Klasse: Močnik, Lehrbuch der Arithmetik und Algebra für Obergymnasien, 30. Aufl.; Močnik, Geometrie für die oberen Klassen der Gymnasien, 26. Aufl.; Greve, Fünfstellige loga-rithmische Tafeln, 15. Aufl. — VI Klasse: wie in V. — VII. Klasse: wie in V. — VIII. Klasse: wie in V. Naturgeschichte: I. Klasse: Schineil-Scholz, Naturgeschichte des'l'ier-reiches, 3. Aufl.; Schmeil-Scholz, Naturgeschichte des Pflanzenreiches, 3. Aufl. - II. Klasse: wie in I. — IV. Klasse: Hemmelmayer, Chemie und Mineralogie für die IV. Klasse der Gymnasien. — V. Klasse: Hochstetter und ßisching, Mineralogie und Geologie, 20. Aufl.; Wettstein, Leitfaden der Botanik für Mittelschulen, 4. Aull. VI. Klasse: Gräber, Leitfaden der Zoologie, 6. Aufl.; Altschul, Körper- und Gesundheitsichre. Physik: IIP Klasse: Rosenberg, Lehrbuch der Physik für die unteren Klassen der Mittelschulen, Ausgabe für Gymnasien, 2. Aufl. IV. Klasse: wie in IIP — VII. Klasse: Rosenberg, Lehrbuch der Physik für die oberen Klassen der Gymnasien, 4. Aufl. —VHP Klasse wie in VII. Philosophische Propädeutik: VII. Klasse: Ilöfler, Grundlehren der Logik,4. Aufl. — VIII. Klasse: Ilöfler, Grundlehren der Psychologie, 3. Aull. IV. Absolvierte Lektüre. a) Aus dem Lateinischen. III. Klasse: Prinz, Lateinisches Lescbuch: Nr. 1, 5—8, 11, 18, 20, 23 — 25, 27, 28, 29, 37, 39, 41, 43, 44, 57, 63, 71, 73, 75. — Privat-lektüre: Nr. 9 Pausanias (Czerny, Drobiunig, Egcr, Gerstner, Gratzl, Höfler, llögler, Ješe, Kindlhofer, Kren, Krisch, Lenarčič, v. Mark, Perles, Pregel, Pucsko, Röger, v. Schwarz, Stacul, Breitidl Ilse, Luckniann Mela, Luckmann Viktoria, Röger Paula, Stadler Albine); Nr. 14 Das Schwert des Damokles (Kindlhofer); Nr. 12 Thrasybulus (Kreuzer, Krisch, Gratzl, Perles); Nr. 5S Arbeitsfleiß Plinius’ d. Ä. (Ješe, Lenarčič); Nr. 59 Tod Plinius’ d. Ä. (Dischendorfer); Nr. 60 Plinius, Erdbeben in Kampanien (Czerny, v. Mark, Röger, Uschan, Kindlhofer, v. Schwarz, Ješe, Breindl Ilse, Röger Paula, Stadler Albine). IV. Klasse: Caesar: De bello Gallico I.e. 30-54, 11. c. 1 — 19, IV. c. 20 bis 36, V. c. 1 — 23, VI. c. 9—28, Vll. — Privatlektüre : De bello Gallico 1. c. 2 — 29 (Zeschko), II. c. 34, 35 (Mahr, Majcen, Palouz, Schiffrer Ad., Thalhammer, Vallentschag), III. c. 17—19 (Götz, Schiffrer Ad.), IV. c 1—15 (Czerny, Krisch, Roth), c. 37, 38 (Schiffrer Fr.), V. c. 24, 25 (Černe), c. 26, 27 (Glaser), c. 26—54 (Schiffrer Ant.), VIII. Vorrede (Majcen), c. 1—5 (Baß), 24—27 (Maicen),45—48 (Baß), 49—55 (Merkel). -— Memorierte Stellen: De bello Gallico I. c. 36, 46. V. Klasse: Ovid (Auswahl Sedlmayer), Metam.: 1, 2, 4—6, 11, 12, 16; aus den Jugendgedichten: 1, 5; aus den Fasten: 5, 6, 17; aus den Klageliedern: 1, 8, 11; aus den Briefen aus dem Pontus: 1. — Memorierte Stellen aus den Metam.: 1, 2, v. 1—36; aus den Jugendgedichten: 5. — Prinz, Lateinisches Lesebuch: 46, 58- 60, 67, 86—88. — Livius: I. 1—13, 16—18, 34-35, 39,42—44; XXI. I —11, 16,22—24,26—30, 32—35. 39—44; XXII. 38—52. — Pri vatlcktüre : Aus Ovid, Metam. 20, 29 (Konschegg), Eleg. I. 2, 3 (Kortschak), Metam. 9, 23 (Laurenčič), Metam. 13, 18 (Strzelba), Metam. 9, 19 (Zentner); aus Livius: V. 35—49 (Konschegg), XXII. 1 —10 (Kortschak), II. 31—40 (Pisčanc), XXI. 45—59 (v. Schwarz), XXII. 15—31 (Sirowy), V. 47—60 (Strzelba). VI. Klasse: Sali., Bell. lug. (gekürzt); Cicero, I. Rede gegen Catilina; Vergilius: Eklogen, I., Vll.; Georg. I. 1—42; IV. 149—227; Aeneis (Klouček): I., II., IV. 450 bis Schluß; V. 1—113; 604 bis Schluß; VIII. 608 — 731; IX. 1 —175; XI. 532—895; XII. 614 bis Schluß. — Memorierte Stellen : Sali., Bell. lug., c. 1, 2, 41, 42; Cicero, In Cat. 1. c. 1, 2; Vergil, Eklogen 1. 1—45; Georg. 1. 1—5; Aen. I. 1—33. — Privatlektüre: Cicero, II. Rede gegen Catilina; Vergilius, Aeneis VI. 628—892 (alle Schüler). VII. Klasse: Cicero, IV. Rede gegen Verres; de officiis I. 1—60; 93—115; Vergilius (Hofifmann): Georg. IV. 108 bis Schluß; Aen. Vll. 1—198; VIII. 487 ff.; XII. 385 ff.; Plinius des Jüngeren Briefe (Schuster): 1, 4—6, 8—13, 16, 19, 25, 31, 32, 39, 41, 45—49, 52—63. — Memorierte Stellen: Cicero, de officiis I. 53—58. — Privatlektüre: Cicero, divin, in Caecilium (Kittag); de offic. II. c. 1—8 (Sterbenz); Vergil. IX. (Stedry, Gaber, Kraker), VI. (Konschegg), IV. (Luckmann Norbert); Plinius des Jüngeren Briefe (Schuster): 2, 3, 17, 18, 22, 26, 28, 30, 35, 36 (v. Strigi); 20—24 (v. Luschan). 1). St.-G. 4 b) Aus dem Griechischen. V. Klasse: Hellas, Griechisches Lesebuch von St. Haupt, Prosa: 1, 2, 6, 7, 9, 10, 11, 15, 20, 21 (in Auswahl); Poesie: 1—14, 16; Homer, Ilias, I., 11., III. 1—244. Memorierte Stellen: Hellas, Griechisches Lesebuch, 4, 5; Ilias, I. 1—52. VI. Klasse: Homer, Ilias (Christ), VI, X., XVI., XVIII., XXII., XXIV; Herodot (Sclieindler), 1, 5, 24 c. 100—105, 26, 28; Plutarch, Perikies (Auswahl). — Memorierte Stellen: Homer, Ilias, VI. 407—432, 440—465; Herodot, Vorrede, VII. c. 104. — Privatlektüre: Homer, Ilias, III. (Celnar, Muck, Pammer); IV. (v. Kaltenegger, Kleč, Praxmarer Konrad, Putick); XII. (Kcnda, Klimesch, Kunz, Wölfling); Herodot (Sclieindler): 4, 6, 12, 14, 15 (alle Schüler). VII. Klasse: Demosthenes, Einleitung der I. philippischen Rede §§ 1 — 12, 1. und III. olyntliische und III. philippische Rede; Homer, Odyssee, I. 1—89, VI., VII., VIII. (kursorisch), IX., X., XII. — Memorierte Stellen: Odyssee I. 1—43. — Privatlektüre: Demosthenes, Über den Frieden (Bekar, Kraker, v.Strigi); II. olyntliische Rede (Gaber, Konschegg, Luckmann Norbert); Über die Angelegenheiten itn Cliersoncs (Stedry); I. philippische Rede beendet (Kittag, Luckmann Alois, Lutmann); Homer, I. Gesang beendet (Luckmann Alois, Lutmann); V. (Stedry), XL (Konschegg, Sterbenz), XV. (Kraker, v. Luschan, Luckmann Norbert, Pucsko, v. Strigi), XVII. (Gaber), XVIII. (Bekar); Plutarch, Perikies 3—17 (Kittag); Aeschylos, Schlacht bei Salamis (Gaber, Kraker). c) Aus dem Deutschen. V. Klasse: Aus dem Lesebuche I.: Nr. 1—9, 12, 14—18, 24 (in Auswahl); II.: Nr. 1—6, 8, 9, 12, 13, 17, 18, 22, 23, 25, 34, 35. Mittelhochdeutsche Lektüre: Aus dem Nibelungenliede Nr. 10; aus der Gudrun Nr. 11; aus dem Ivvein Nr. 13; aus Minnesangs Frühling Nr. 19 (in Auswahl); aus Walter von der Vogelweide Nr. 20 (in Auswahl); aus Ulrich von Lichtenstein Nr. 21; aus Neidhart Nr. 22; aus Freidanks Bescheidenheit Nr. 23 (in Auswahl). — Memorierte Gedichte: I.: Nr. 20 6, 7, 9; II.: Nr. 2, 3; ferner Gedichte nach Wahl. VI. Klasse: Absolvierte Lektüre: Aus dem Lesebuche: 2 (1), 3 (1, 3, 4), 6, 8 (1, 3, 10), 5, 7, 9, 10, 12 (5, 7, 8, 9), 13 (1, 2), 14 (I. 1, 2, 6, 11. 1, 5, 12, 14, 111., IV., V.), 15 (L, II., 111. 3, 4), 16 (1, 2), 17, 18 (1), 19 (1, 2), (I. 1, 6, 7, 8, 9, 13, 16, 17). — Memorierte Gedichte: Klopstock: Die beiden Musen, Frühlingsfeier; Goethe, Meine Göttin, Das Göttliche, Grenzen der Menschheit; aus Schulausgaben: Lessing: Emilia Galotti; Schiller: Kabale und Liebe, Maria Stuart. VII. Klasse: Aus dem Lesebuche: Nr. 1, 2, 3 i, 4, 4 2. 3, 8, 7 ., ,, 8 ,, „, 14, 15, 16, 17, 18, 21, 22 ,, 24, 25 ,-,3, 26 „ 27 *, 29, 30 ,-8, 33, 34 ,o, ,3, ,s, 39, 40, 41 ,, 42, 46 .. ,, 47, 48, 49, 50 *, „, 51, 53 ,, 3, «. 5. is, 17, 18, i9, 2i, 24, 56, 57 i~3, 59. — Memorierte Gedichte: 30 >, 3|5, e, 53 4; aus Schulausgaben: Lessing, Emilia Galotti, Nathan der Weise; Goethe, Iphigenie. — Privatleküre: Shakespeare: König Lear, Hamlet; Goethe: Clavigo, Egmont, Torquato Tasso; Schiller: Die Räuber, Fiesco, Don Carlos, Kabale und Liebe, Maria Stuart, Jungfrau von Orleans. V. Themata zu den deutschen Aufsätzen. V. Klasse : S c h u larbe i t e n: 1.) Die Schulfeier am 4. Oktober 1910. (Ein Brief.) — 2.) Der Kaiser auf dem Sterbelager und der Kriegsknecht auf der Wacht. (Zwei Szenenbilder aus Geibels „Der Tod des Tiberius“.) - 3.) Neujahr. (Ein Rückblick und Ausblick.) — 4.) Frühlingserwachen. — 5. Die Ideale der Blütezeit des Rittertums. — 6.) Der sumer würde un-maere, ob er z’allen ziten waere. (Aus Freidanks «Bescheidenheit».) — Hausarbeiten: 1.) Tand, Tand ist das Gebild’ von Menschenhand. (Fontane.) — 2.) Meine Heimat. — 3.) Das Nibelungenlied — ein Lied der Treue. — 4.) Volkesstimme — Gottesstimme? VI. Klasse: Schularbeiten: 1.) Hans Sachs und Martin Luther als Vertreter einiger literarischer Hauptströmungen ihrer Zeit. — 2.) Der Charakter der Klopstockschen Dichtung nach den Oden «Frühlingsfeier» und «Die beiden Musen». — 3.) Warum darf nach der Meinung Lessings Laokoon in der Darstellung des bildenden Künstlers nicht schreien? — 4. a) Ein germanisches Gehöft (Schilderung eines Bildes nach Lessings Grundsätzen); b) Poesie und Malerei nach Lessings Laokoon. — 5. a) Musikus Miller und Odoardo Galotti; b) Die psychologischen Grundlagen des Sturmes und Dranges. — 6.) Goethe und die literarischen Formen seiner Zeit (bis 1771). — Hausarbeiten: 1.) Charakteristik Jugurthas nach Sallusts bellum Jugurthinum. — 2.) Charakteristik der Abderiten nach Wieland. — 3. a) Warum mußten Ferdinand und Louise sterben? b) Das Tragische in Emilia Galotti. — 4.) Der dramatische Aufbau in Maria Stuart. VII. Klasse: Schularbeiten: 1.) «Wir wahsen üz gelichem dinge.» (Walther.) — 2.) Die Religion Nathans und ihre Bewährung im Leben. — 3.) Alta cadunt vitiis, virtutibus infimä surgunt. — 4. a) Welche Förderung in meiner Ausbildung verspreche ich mir von den Schießübungen? b) Der Grabspruch Herders «Licht, Liebe, Leben» als Wesensinhalt der Humanitätslehre Herders. — 5.) Wie wird von Goethe im «Egmont» das Auftreten der Hauptpersonen Egmont, Oranien und Alba vorbereitet? — 6. a) Napoleon, Held oder Dämon? b) Woran mußte der Plan Napoleons, Europa zu erobern, scheitern? — Hausarbeiten: 1.) Die Eroberung der Luft und ihre Bedeutung für den Fortschritt. — 2.) Fugiunt et imputantur 1 (Inschrift auf einer Uhr.) — 3.) Als Legionär am Westtor von Aemona auf Wache. (Ein Phantasiebericht.) — 4.) Gönnerschaft und Protektion, Förderung und Lahmlegung ehrlicher Arbeit. — 5.) Der Ehrentag des Odysseus bei den Phaieken. — 6.) Spiel und Gegenspiel in Schillers «Cabale und Liebe». Freie Vorträge. VII. Klasse: Morickes Dichterleben. (Bamberg.) — Malerei im Wandel der Zeit. (Gaber.) — Befruchtung des modernen Lebens durch die Kultur der Griechen und Römer. (Kittag.) — Die Entstehung der Stenographie und ihre Systeme. — Goethes Dramen aus der Revolutionszeit. (Konschegg.) — Shakespeares Leben; sein Hamlet. (Kraker.) — Dr. Martin Luther. (Luckmann Norbert.) — Goethes Kinderjahre. (Luckmann Alois.) — Rieh. Wagners Parsifal. — Schillers Prosaerzählungen, (v. Luschan.) — Die Nibelungensage in R. Wagners Götterdämmerung. — Vorgeschichte von Goethes Werther. (Lutmann.) — R. Wagners Leben ; Siegfried; Lohengrin. (Strigi.) Winkelmanns Leben und Lebenswerk. (Pucsko.) — Das ältere und neuere Zeitungswesen. (Schauta.) — Kometen, Weltuntergangsprophezeiungen und der Halleysche Komet. (Stcdry.) -— Friedrich 11. als Friedensfürst. (Sterbenz.) — Walhall, die Götterwelt der Germanen. — Schönherrs «Glaube und Heimat». (Stoxreiter.) — Napoleons aufsteigende Lebensbahn. (Bekar.) VI. Lehrmittelsammlungen. I. Die Gymnasialbibliothck. Sie hatte zwei Abteilungen: die Lehrer- und die Schulbücherei. 1. Die Lelirerbiicherei. Sie stand unter der Obsorge des k. k. wirkl. Gymnasiallehrers Dr. Ritter v. Schöppl und erhielt im Jahre 1910/11 folgenden Zuwachs: A. Durch Aukauf. a) Zeitschriften (Jahrg. 1911): Verordnungsblatt des k. k. Unterrichtsministeriums (Kanzleiexemplar). — Zeitschrift für österr. Gymnasien. — Berliner philologische Wochenschrift. — Naturwissenschaftliche Rundschau. Zeitschrift des Allg. deutschen Sprachvereins. — Das literarische Echo. b) Werke: Scheindler, Verhandlungen der IV. Konferenz der Direktoren der Mittelschulen im Erzherzogtum Österreich unter der Enns. — Peter, Scriptores historiae Augustae, Bd. I, II. — Baehrens, Xll Panegyrici Latini. — Koch, Claudii Claudiani carmina. — Sintenis, Plutarchus (5 Bde.). — Mužik und Perschinka, Kunst und Leben im Altertum (4 Ex.). — Daniels, Das antike Kriegswesen. — Scherr, Schiller und seine Zeit. — Lichtwark, Übungen in der Betrachtung von Kunstwerken. — Michaelis, Ein Jahrhundert kunstarchäologischer Entdeckungen. — Falk-Gerold-Rother, Die Germanen. — Falk-Gerold-Rother, Vom fränkischen Gaukönig zum Kaiser. — Schönbach, Über Lesen und Bildung. — Meineke, Strabonis Geographica (3 Bde.). — Riese, Geographici Latini Minores. — Dindorf, Dionis Cassii Cocceiani historia Romana (2 Bde.). — Miller, Castori Romanorum cosmographi tabula quae dicitur Peutingeriana. — Pichler, Austria Romana (2 Bde.). — Detlefsen, Die geogr. Bücher der Naturalis Historia des C. Plinius Secundus. — L. Anzengrubers ges. Werke (10 Bde.). — Einhart, Deutsche Geschichte. — Bölsche, Das Liebesieben in der Natur. — Krones-Uhlirz, Österr. Geschichte, I. Bd. — Walde, Lateinisches etymologisches Wörterbuch. — Krauß, Sagen und Märchen der Südslawen (2 Bde.). — Rossow, Turnfahrtspiele. — Wundt, Logik, I. Bd. — Guenther, Vom Urtier zum Menschen. — Auerbach, Die Grundbegriffe der modernen Naturlehre. — Bielschowsky, Goethe, Sein Leben und seine Werke. — Engelmann, Bilderatlas zum Homer. — Krebs, Antibarbarus der latein. Sprache. — Drerup, Homer. — Munk, Geschichte der römischen Literatur (3 Bde.). — Weise, Charakteristik der latein. Sprache. — Kammer, Ein ästhetischer Kommentar zu Homers Ilias. — Riese, Catullus. — Weidner, D.Junii Juvenalis Saturae. — Zimmermann, Die Naturphotographie. — Luyken, Grimms Deutsche Märchen. — I lahne, Das vorgeschichtliche Europa. — Pliwa, Österreichs Mittelschulen. — Fritzsche, Theokrits Idyllen. — Fried-laender, Darstellungen aus der Sittengeschichte Roms (4 Bde.). — Goedeke, Grundriß der Geschichte der deutschen Dichtung (7 Bde.). — Sitzler, Abriß der griech. Literaturgeschichte, I. Bd. — Grupp, Kulturgeschichte der röm. Kaiserzeit (2 Bde.). — Jung, Leben und Sitten der Römer in der Kaiserzeit (2 Bde.). — Wachsmuth, Einleitung in das Studium der alten Geschichte. — Busolt, Die griech. Staats- und Rechtsaltertümer. — Schumacher, Verzeichnis der Abgüsse und wichtigeren Photographien mit Gcrmanen-Darstellungen. — Müller-Bauer, Die griech. Privat- und Kriegsaltertümer. — Schiller-Voigt, Die röm. Staats-, Kriegs- und Privataltertümer. — Aigner, TIallstatt. — Landsberg, Didaktik des botanischen Unterrichts. — Wirth, Weltgeschichte der Gegenwart. — Schulze, Die großen Physiker und ihre Leistungen. — Bellermann, Schiller. — Wilamowitz-Moellendorfl', Griechische Tragödien (3 Bde.). — Littrow, Die Wunder des Himmels. — Ritter, Die Wunder der Urwelt. — Elias-Schlenther, Ibsens sämtl. Werke (5 Bde.). — Becker, Appiani historia Romana (2 Bde.). — Stolz-Schmalz, Lateinische Grammatik. — Domaszewski, Geschichte der römischen Kaiser (2 Bde.). — Vogel-Trau-mann, Goethe als Student (2 Bde.). — Wolf-Pleteršnik, Slovensko-nemški slovar (2 Bde.). — Chwolson, Lehrbuch der Physik (4 Bde.). — Halma-Schilling, Die Mittelschulen Österreichs (2 Bde.). — Mann-Mühlbauer, Methodik des Schönschreibunterrichtes. B. Durch Schenkung. Vom k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht: Daunemann, Der naturwissenschaftliche Unterricht auf praktisch-heuristischer Grundlage. — Payer, Wiener Haupt- und Staatsaktionen, 11. Bd. — Ed. Pötzls ges. Skizzen (6 Bde.). — Sauer, Grillparzers Gespräche. — Schaer, Emil Kulis kritische und literarhist. Aufsätze. — Vom k. k. Landesschulrate für Krain: Körperliche Erziehung, VI. Jahrg., 5. Heft. — Vom Amtsdirektor derKrainischen Sparkasse Dr. Ritter v. Schoeppl: Guenther, Der Darwinismus und die Probleme des Lebens. — Reichenbach, Die odische Lohe. — Dörfler, Der verhängnisvollen Landflucht Ursachen und Gegenmittel. — Greinacher, Radium. — Nendtvich, Grundriß der allg. technischen Chemie, I. Bd. — Austriacus, Von Laibach bis Belgrad! — Schul- und Kulturelend in Krain. —Winkler, Handbuch der medizinisch-pharmazeutischen Botanik. — Pannier, Hans Sachs’ ausgew. dramatische Werke. — Bugge, Strahlungserscheinungen, Ionen, Elektronen und Radioaktivität.— Krastnigg, Tierleben in der Artillerie-Kaserne. — Fischart, Die Flohhatz. — Biumauer, Virgils Aeneis. — Zipper, Lessings Nathan der Weise. — Luther, Sendbrief vom Dolmetschen. — Heyse, König Saul. — Botstiber, Tagebuch eines bösen Buben. — Lessing, Nathan der Weise. — Heine, Romanzero. — Gutzkow, Uriel Acosta. — Liebmann, Kleines Handwörterbuch der christlichen Symbolik. — Günther, Geschichte der Naturwissenschaften. — Scherr, Das rote Quartal. — Von der Frau von Schoeppl: Hiebsch, Allg. Musiklehre. — Vogt-Buley, Theoretisch-praktisches Turnbuch. — Burgerstein, Leitfaden der Botanik für die oberen Klassen der Mittelschulen. — Močnik-Reinclt, Rechenbuch für die II. Klasse der Mädchen-Bürgerschule. — Woldfich- Burgerstein, Leitfaden der Somatologie des Menschen. — Von der Frau Pucsko: Kramer, Das Laibacher Moor. —Von der Frau Lenarčič: Menzel, Allg. Weltgeschichte (12 Bde.). — Von der Frau Lassnik: Leipziger Illustrierte Zeitung 1843—1849 (13 Bde.). —Vom Direktor Pucsko: Thiel, P. Virgilii Maronis Aeneis (2 Bde.). —Von Dr. Eger: Mole, Neues Wörterbuch der französischen und deutschen Sprache (2 Bde.). - Von Dr. Bischof: Lindenbruch, P. Virgilii Maronis appendix. — Junker, L. Annaei Flori rerum Romanarum libri IV. — Huber, M. Tullius Cicero, Tuskulanische Untersuchungen. — Isocratis orationes (2 Bde.). — Cnipping, P. Ovidii Nasonis opera. — Vom Prof. 11 i 11 e: I loyer, Deutsche und Tschechen im Kampfe für ihr Volkstum. — Rösler, Deutsche Tüchtigkeitsbestrebungen. — Von Dr. Siegfr. R. v. Schöppl: Meyer, Die Welt der Planeten. — Kugler, Kaiser Wilhelm und seine Zeit. — Von der Hauptstelle für deutsche Schutzarbeit: Schubert, Der Mangel deutscher k. k. Mittelschulen und Lehrerbildungsanstalten in den deutschösterreichischen Alpenländern. — Von der Männerortsgruppe Laibach der Südmark: Siipfle-Rappold, Lateinische Stilübungen, II. Bd. -Von stud. phil. Schley: Sobota, Griechisches Schatzkästlein. — Sobota, Lateinisches Schatzkästlein. — Anthologia lyrica sive lyricorum Graecorum veterum reliquiae. — Vom Schüler der III. Klasse Kindlhofer: Unsere Zeit, Jahrg. 1885 und 1891. — Deutsche Rundschau, 28. Jahrg., 27. und 29. Jahrg. (zum Teil). — Vom Verlag Tempsky: Latzke, Deutsches Lesebuch für österr. Mittelschulen, VI. Bd., Ausg. A. Die Lehrerbibliothek erfuhr einen Zuwachs von 131 Werken in 211 Bänden und enthält derzeit 799 Werke in 998 Bänden. Die Programmsammlung erfuhr den gewöhnlichen jährlichen Zuwachs von 310 österreichischen Jahresberichten und 440 reichsdeutschen Schul-nachrichten und wissenschaftlichen Beilagen 2. Die Scliiilerbiicherei. Sie stand unter der Obsorge des k. k. Professors Josef Nerad. Dieser wurde durch die Schüler der III. Klasse Gratzl, Gerstner, Kren und v. Mark bei dem Einordnen der Bücher unterstützt. Für sachverständige Beratung und Hilfe beim Einkäufe der Jugendlektüre wird dem Herrn Prof. Hans Hille an dieser Stelle der Dank ausgesprochen. Die Schülerbücherei erhielt folgenden Zuwachs: A. Durch Ankauf. Scheffel, .Gaudeamus. — Dahn, Ein Kampf um Rom. — Freytag, Bilder aus der deutschen Vergangenheit. — Otto, Ältere deutsche Geschichten. — Groner, Burggeheimnisse. — Derselbe, Nordlandsgeschichten. — Armand, Amerikanische Jagd- und Reiseabenteuer. — Wörishöffer, Das Naturforscher-schiff. — Derselbe, Kreuz und quer durch Indien. — Derselbe, Im Goldlande Kalifornien. — Wetmore, Buffalo Bill. — Stanley, Im dunkelsten Afrika. — Nansen, In Nacht und Eis. — Thiele, Im ionischen Kleinasien. — Menge, Ithaka. — Kleemann, Ein Tag im alten Athen. — Ziegeler, Aus Pompeji. — Bohatta, Erziehung und Unterricht bei den Griechen und Römern. — Schulze, Die römischen Schauspiele. — Ziegeler, Aus Ravenna. — Hachtmann, Olympia und seine Festspiele. — Derselbe, Pergamon. — Schulze, Die römischen Grenzanlagen und die Saalburg. — Cratner, Afrika und die antike Kultur. — Fritsch, Delos, Die Insel des Apollon. — Derselbe, Delphi, die Orakelstätte des Apollon. — Meine Ferienreise nach Rom, von einem Primaner. — Birt, Zur Kulturgeschichte Roms. — Diehl, Das alte Rom. — Fischer, Grundzüge der deutschen Altertumskunde. — Lamer, Römische Kultur im Bilde. — Stevens, Ausflüge ins Ameisenreich. — Seidl, Alt-Wiener Novellen. — Traungruber, Kleine Erzählungen (Stenographie). — Thaya, Der frohe Tag. — Meyer, Die Welt der Planeten. — Wohlrabe, Das nordöstliche Deutschland in Lied, Spruch und Prosa. — Derselbe, Elb- und Odergebirge; Zwischen Drau und Main. — Vogt-Koch, Deutsche Literaturgeschichte. — Semon, Im australischen Busch und an den Küsten des Korallenmeeres. — Holub, Von der Kapstadt ins Land der Maschu-kulumbe. — Kreitner, Im fernen Osten. — Höhnel, Zum Rudolf- und zum Stephaniesee. — Nansen, Auf Schneeschuhen durch Grönland. — Salzmann, Im Sattel durch Zentralasien. — Jedina, Auf Asiens Küsten und Fiirsten-höfen. — Silberer, 4000 km im Ballon. — Grupp, Kultur der alten Kelten und Germanen. — Ililtl, Der französische Krieg 1870/71. — Ebers, Die Geschichte meines Lebens. — Hoffrnann, Nußknacker und Mäusekönig. — Derselbe, Das große Weltpanorama. — Laßwitz, Auf zwei Planeten. — Ramisch-Doepler, Walhall, die Götterwelt der Germanen. — Bonus, Isländerbuch. — Fraungrüber, Österreichs Walhalla. — Ompteda, Excelsior, Ein Bergsteigerleben. — O. Ernst, Arbeit und Freude. — Björnson, Synnöve Solbakken. — Ebner-Eschenbach, Der Kreisphysikus. — Uhle, Lebensbilder aus der deutschen Literaturgeschichte. — Weule, Die Kultur der Kulturlosen. — O. Ernst, Gesund und frohen Mutes. — Floericke, Säugetiere fremder Länder. — Reukauf, Die Pflanzenwelt des Mikroskops. — Kosmos, Zeitschrift für Naturkunde, Jahrg. 1910. — Hoffinanns Erzählungen für die Jugend, Bd. 1—-8, 1910. — Heinemann, Goethe. —J. Verne, Wilhelm Storitz’ Geheimnis. — Schupp, Am Zambesi. — Iloffmanns Jugendfreund, Bd. 65. — Müller-Guttenbrunn, Der kleine Schwab. — Wettstein, Mit deutschen Kolonistenjungen im brasilianischen Urwald. — Angenetter, Götterdämmerung. — Dahn, Ohdins Trost. — Urban, Geographische Forschungen und Märchen aus griechischer Zeit. — Thiele, Aus der Franzosenzeit; Das Fischermädchen von Helgoland. — Ilodann, Auf rauhen Pfaden. — Ilolleben, Deutsches Flottenbuch. — Ferdinands, Aus der goldenen Schmiede. — Schröder, Norwegen. — Derselbe, Quer durch Amerika. — Derselbe, Mexiko. — Derselbe, Ostasien. — Sven Hcdin, Durch Asiens Wüsten. — Varges, Ein Ritt durch Indien. — Musterkatalog für Volks- und Jugendbibliotheken.— Wegener, Nach Martinique. — Hoppe, Im Kafferlande. — Bilder aus den deutschen Kolonien. — Gehring, Süd-Indien. — Blüthgen, Lebensfrühling. — Jantzen, Dichtungen aus der mhd. Frühzeit. — Meißner, James Cook oder dreimal um die Erde. — Beißwanger, Physikalisches Experimentierbuch. — Schnetzler, Elektrotechnisches Experimentierbuch. — Stern, Vom Stift zum Handelsherrn. — Smolle, Wilhelm von Tegetthoff, ein Held zur See. — Osterwald, Sang und Sage. — Der gute Kamerad, 24. Folge. — Hermann Vogel, Album, 1. und II. Teil. — Derselbe, Altes und Neues. — 157 Exemplare Freytags Schulausgaben: Goethe, Schiller, Grillparzer, Lessing, Kleist, Shakespeare, Luther, Uhland, Hebbel, Wieland, Körner, Sophokles, Euripides. — Zehme, Germanische Götter- und Heldensage. —Wohltat, Die klassischen Schuldramen. — Müller-Guttenbrunn, Die Glocken der Heimat. — Ludwig Richter, Monographie. — Lübke-Semrau, Grundriß der Kunstgeschichte.— Ewald, Mutter Natur erzählt. — Wahlberg, Eine Erzählung aus den deutschen Kolonien in der Wolgasteppe. — 1 lepner, 100 neue Tiergeschichten. — Dröbern, Die Polargebiete und deren Erforschung. — Voeldecken, Die Stolzinger. — Lobedanz, Peter Koch in Port Arthur. — Thompson, Bingo und andere Tiergeschichten. — Derselbe, Prärietiere. — Derselbe, Jochen Bär und andere Tiergeschichten. — März, David Livingstone. — Garlepp, Durch Steppen und Tundren. — Sonnenburg, Berthold der Getreue. — Ilennigsens, Aus germanischer Zeit. — O. Ernst, Blühender Lorbeer. — Das neue Universum, Bd. 31. ■— Brandt, Turnvater Jahn. — Kleinpaul, Länder und Völkernamen. — Henke, Das Nibelungenlied. — Shakespeare, Hamlet. — R. Wagner, Götterdämmerung. — Koelsch, Durch Heide und Moor. — Falch, Deutsche Göttergeschichte. — Slatin Pascha, Feuer und Schwert im Sudan. — Shakleton, 21 Meilen vom Südpol. — H. Vogel, Bilder und Geschichtenbuch. — Bruinier, Das deutsche Volkslied. — Peary, Die Entdeckung des Nordpols.— Schönherr, Glaube und Heimat. — Geißler, Das Heidejahr. — Derselbe, Die Glocken von Robbensiel. — Derselbe, Inseln im Winde. — Schreckenbach, Der König von Rothenburg. — Andersen, Das Märchen meines Lebens. — Benz, Die 7 weisen Meister. — Brentano Danny, Aus dem Baltenlande. — Popert, Helmut Harringa. — Th. Roosevelt, Afrikanische Wanderungen. — Meisternovellen neuerer Erzähler in 4 Bdn., hg. v. Wenz. — Kern, Die Freibeuter von Sumatra. — Harald, Kapitän Jack. — Storm, Zwei Weihnachtsidyllen. — Hempfing, Der schwarze Graf. — Ohorn, Kaiser Rotbart. — Jahnke, Im Weltwinkel. — Lobedanz, Nanki-Poe. — Krautwig, Die deutsche Hansa. — Gurlitt, Virtus Romana. — Meister, Burenblut. — Lienhard, Der Raub Straßburgs. — Lobedanz, Jung Peter als Chinafahrer. — Kern, ln Sturm und Not. — Mügge-Geyer, Der Vogt von Sylt. -— Meister, Muherero rikärera. — Marryat, Seekadett Jack Freimut. — Wilda, Kadetten- und Kapitänsabenteuer. — Derselbe, Boots- und Bordnovellen. — Wernher d. G., Meier Helmbrecht. — Feldhaus, Deutsche Erfinder. — Thotna, Konrad Widcrholt, Kommandant vom Hohentwiel. — Stilke, Rinold und Tuiskomar. — Tanera, Der Freiwillige des Iltis. — Heyse, Der verlorene Sohn. — Wildenbruch, Kindertränen. — Derselbe, Neid. — Frensen, Peter Moors Fahrt nach Südwest. — Hansjakob, Im Schwarzwald. — Niese, Was Michel Schneidewind als Junge erlebte. — Kniest, Von der Wasserkante. — Derselbe, Aus der guten alten Zeit. — Derselbe, Aus Sturm und Not. — Derselbe, Kaufleute und Schiffer. — Derselbe, An Bord und Strand. — Derselbe, Wind und Wellen. — Kleist, Michael Kohlhaas. — Messerer, Am Gamshörnl. — Tli. Storm, ln St. Jürgen. — Derselbe, Zur Chronik von Grieshuus. — Wildenbruch, Das edle Iilut. — Richter, Die deutschen Landsknechte. — Löbner, Wintersonnenwende. — Stephan, Zum heiligen Kreuz. — Kienzl, Richard Wagner. — Münchgesang, Thankmar der Sugambrer. — Derselbe, Der Weg zur Wahrheit. — Derselbe, Die Pyramide von Gizeh. — Derselbe, Spartakus der Sklavenfeldherr. — W. Hauff, Lichtenstein. — Krausbauer, Daheim bei Vater und Mutter, Bilder aus meinem Leben. — König, Ums heilige Grab. — Messerer, Dorfgeschichten. — Richter, Bilder aus dem deutschen Ritterleben. — Pahl, Th. A. Edison, — Geißler, Der Douglas. — Niemann, Das Geheimnis der Mumie. — Holdschmidt, Der Türkenschreck. — Klee, Deutsche Heldensagen. B. Durch Geschenke. Herr Direktor Dr. v. Schoeppl: Österreichs deutsche Jugend, Jahrg. 1895—98. — Der gute Kamerad, Folge 16 und 17.— Kugen Wolf, Meine Wanderungen im Innern Chinas. — Frau Gerstenberger v. Reichsegg: Die Liebe der Völker, Festschrift. — Frau Oberst Thalli a m in e r : Brehms Tierleben. — Frau Oberfinanzrat Lenarčič. Karrström, 18 Jahre in Südafrika. — Werner, Buch von der deutschen Flotte. — Hagenbeck, Von Tieren und Menschen. — Von den Schülern der 111. Kl asse: Smeikal, Münchhausens wunderbare Reisen und Abenteuer. - Cooper-Reichard, Lederstrumpf. — Gerstäcker, Der Schiffszimmermann. — Perl es: Gerstäcker-Grube, Nordamerika. — Derselbe, Asien. — Stoy: Cervantes, Don Quixote. — Kindlhofer: Varges, Ein Ritt durch Indien. — Messerer, Krieg und Frieden. — VI. Klasse: Ein Schüler der VI. Klasse: S. F., Der Gefangene des Korsaren. — Hoffmann-Toussaint, Der Negerheld. — Cooper, Unkas, der letzte Häuptling der Mohikaner. — Maine-Reid, Am Lagerfeuer der Büffeljäger. — Neumann, Samoafahrten. — Verlagsbuchhandlungen : Freytag, Schulausgaben: Minna von Barnhelm ; Nathan; Miß Sara Sampson ; Bartsch, Die 12 aus der Steiermark; Ludwig, Erbförster; Kleist, Der zerbrochene Krug; David, Der Übergang. — II. Klasse (Herrisch): Kosmos, Zeitschrift, 1910. — YVeule, Kultur der Kulturlosen. — Mayer, Welt der Planeten.— Koelsch: Pflanzer, Zwischen Dorf und Trift. — Dekker, Auf Vorposten im Lebenskampf. — Floericke, Säugetiere fremder Länder. Bestand im Schuljahre 1909/10: 613 Werke in 660 Bänden. Dazu » » 1910/11: 293 » »416 Bestand am Ende des Schulj. 1910/11: 906 Werke in 1076 Bänden. II. Die historisch-geographische Lehrmittelsammlung stand unter der Obsorge des Professors Dr. Otto Jauker. Sie bekam im Schuljahre 1910/11 folgenden Zuwachs: A. Durch Ankauf. a) Karten: Freytag, Touristenkarte von Oberkrain. — Kiepert, Alt-Italien. — Derselbe, Alt-Griechenland. — Derselbe, Wandkarte der alten Welt. — I Iölzel-IIeiderich, Wandkarte der Alpen. — Letoschek, Karte der meteorologischen und klimatologischen Verhältnisse. — Spruner-Brettschnei-der, Historische Karten (10). b) Bücher: Hübner, Statistische Tabellen (für 1910). — Kommentare zu Lehmanns kulturgeschichtlichen Bildern. — Hartleben, Statistische Tabellen. — Wegener, Herbsttage in Andalusien. - Grube, Geschichtsbilder (Europa, Amerika, Afrika). — Schupp, Am Zambesi. — Gruber, Wirtschaftsgeographie. — Richter, Quellenbuch zur Geschichte. — Immendörfer, Landeskunde von Steiermark. — Lex, Heimatkunde von Steiermark. -Oberhumer, Stellung der Geographie. — Behr, Methodik. — Hann, Klimato-graphie. — Eckert, Handelsgeographie. — Lampe, Erdkunde. — Itschner, Lehrproben. — Penck, Physiographie. — Wolf, Im malaiischen Urwald. — Grothe, Orient. — Richthofen, Südpolarforschung. — Schober, Quellenbuch. — Gratzy, Quellenbuch. — Geinitz, Eiszeit in Nordeuropa. — Wahnschaffe, Eiszeit in Nordeuropa. — Zelski, Im sonnigen Süden. — Laube, Geographischer Aufbau Böhmens. — Keller, Ostafrikanische Inseln. — Droysen, Historischer Atlas. — Kunst und Natur in Bildern: Dalmatien. c) Anschauungs- und Unterrichtsmittel: Lehmann, Kulturgeschichtliche Bilder (9 Stück). — Langel, Geschichtsbilder (14 Stück). — Fraaß, Naturerscheinungen (7 Stück). — Globus. — Astronomischer Globus. — 5 Bilderrahmen. — 22 Serien von Glasdiapositiven. B. Durch Schenkung. Mehrere Photographien von Ägypten. — Diverse Ansichtskarten. — Archäologische Karte von Krain. — Im Gebiete der Steiner Bahn. Bestand der Sammlung: Unterrichtsbehelfe 5 Nummern und 5 Stück. Wandkarten 30 Nummern und 38 Stück; Bilder, Atlanten 164 Nummern und 285 Stück; Spezialkarten 164 Nummern und 164 St tick; Bücher 67 Nummern und 67 Stück. Zusammen zu Beginn des Schuljahres 1910/11 430 Nummern mit 559 Stücken. Zuwachs 74 Nummern mit 122 Stücken. Bestand Ende des Schuljahres 1910/11 504 Nummern mit 681 Stücken. III. Die naturhistorische Sammlung unter der Obsorge des k. k. Professors Dr. Josef Bischof erhielt folgenden Zuwachs: 1. Zoologie. Durch Schenkung. Seine kaiserliche Hoheit Herr Erzherzog Josef Ferdinand spendete eine Auerhenne, Herr Rittergutsbesitzer Franz Gallö eine I Ieideschnepfe und einen Bussard, Herr Rittergutsbesitzer H. Strzelba eine Tafelente, Pfeifente, einen Schildhahn und ein Hermelin, Herr Oberst v. Hollegha einen weißen und einen schwarzen Storch, Herr Oberingenieur J. Jaksche zwei Grottenolme, der Kustos drei Hausratten. Kein Zuwachs. Botanik. 3. Mineralogie, Geologie und Paläontologie. A. Durch Ankauf. 6 Stück Minerale. B. Durch Schenkung. Herr Oberingenieur Jaksche spendete eine Auswahl Tropfsteine, 58 Höhlenbärenknochen, Schüler Kenda (VI) Steinsalzdrusen, Schüler Kindlhofer (III.) einen Tropfstein. Gegenwärtiger Stand der Sammlung: Zoologie: 199 Stück, davon 42 Skelette oder Skeletteile; Botanik: 60 Modelle, 25 Ilolzproben, 1 Herbar; Mineralogie und Geologie: 426 Minerale, 75 Gesteine, 225 Petrefakte; Abbildungen und Karten: 170, und zwar 80 zoologische, 30 botanische und 60 mineralogisch-geologische Abbildungen und Lichtbilder. IV. Die physikalische und chemische Lehrmittelsammlung, verwaltet von Professor Adrian Achitsch, erfuhr nachstehenden Zuwachs: Durch Ankauf. 1 Wage, 1 Quecksilberpresse, 1 Gasometer, 1 Dampfkolben, 1 Kugel mit Ring, 1 Dampfmaschinenmodell, 1 Hufeisenmagnet, 1 Funkeninduktor von 400 mm Funkenlänge, 1 Wehneltunterbrecher, 1 Dynamomaschinenmodell, Mangs Universalapparat, Universalprojektionsapparat nach Berghoff mit allem Zubehör, 1 Drehbank. An Verbrauchs- und Ausrüstungsgegenständen wurden angeschafft: Chemikalien, Reagenzien, Glas- und Porzellangerätschaften, Leitungsdraht, Klemmen. Gegenwärtiger Stand: I. Mechanik fester Körper 29 Stück, 11. Mechanik flüssiger Körper 16 Stück, III. Mechanik gasförmiger Körper 18 Stück, IV. Wärmelehre 12 Stück, V. Magnetismus 11 Stück, VI. Elektrizität 57 Stück, VII. Akustik 15 Stiick, VIII. Optik 35 Stück, IX. Verbrauchsgegenstände 120 Stück. Die Lehrmittelsammlung für den Zeichenunterricht unter der Obsorge des Zeichenassistenten Hans Klein erhielt durch Ankauf folgenden Zuwachs: 7 glasierte Vasen. — 39 verschiedene Gebrauchsgegenstände aus Holz und Eisen usw. Stand am Schlüsse des Schuljahres: 304 kleine Holzmodelle. — 47 Gefäßformen. — 5 Fliese. — 45 Gebrauchsgegenstände. — 1 Vorlagenwerk. — 20 Schmetterlinge in Glaskästchen. — 7 Gipsmodelle. Die Lehrmittelsammlung für den Gesang unter der Obsorge des Gesanglehrers Alois Kern erhielt durch Ankauf folgenden Zuwachs: Franz Schubert, Deutsche Meßlieder (für Männerchor). — Max Filke, Große Messe (für Männerchor). — Karl Wendl, Jugendchor-Messe. — Rudolf Glikh, Ave Maria (Offertorium) [für Tenor-Solo]. — Karl Kempter, Lateinische Messe (für Männerchor). Der k. k. botanische Garten, welcher der Oberleitung des k. k. Schulrates Professors Alfons Paulin und der Obsorge des k. k. Gärtners Franz Juvan an vertraut ist, steht zur Benützung allen staatlichen Lehranstalten offen. Dem Publikum ist er an regenfreien Nachmittagen zugänglich. Die öffentliche Studienbibliothek mit einer jährlichen Dotation von 2400 K unter der Verwaltung des k. k. Kustos Herrn Lukas Pintar kann unter den gesetzlichen Vorschriften sowohl von dem Lehrkörper als auch von den Schülern benützt werden. Dieselbe enthielt am Schlüsse des Solarjahres 1910: 39.232 Werke, 60.303 Bände, 9120 Hefte, 3710 Blätter, 436 Manuskripte, 132 Landkarten. Das Landesmuseum Rudolfinum enthält sehr reichhaltige Sammlungen aus allen drei Naturreichen, von Altertümern und kulturhistorischen Objekten, erweitert durch reichhaltige Pfahlbauten- und prähistorische Funde in Krain. Statistik der Schüler im Schuljahre 1910/11. (Das + Zeichen gilt den Privatistcn.) Klasse Zu- I. II. iir. IV. V. VI. VII. sammen 1. Zahl. Zu Ende 1909/10 29-|-8 34+5 22+2 13 14 15 127 + 15 Zu Anfang 1910/11 37+5 25 | 7 31+5 20+2 • +1 10 13 16 152 +19 Während des Schuljahres eingetreten 1 1 +1 1 — + 1 3+ 3 Im ganzen also aufgenommen . 38+5 26+7 31+6 20+3 1 1 13 16+1 155+22 Darunter: Neuaufgenommen, u. zw.: aufgestiegen 37+5 1 + 1 + 1 1 + ' 39+ 8 Repetenten — — — — — — 1 1 Wiederaufgenommen, u, zw.: aufgestiegen 24+7 31+5 20+2 10 13 15 113+14 Repetenten 1 1 2 Während des Schuljahres ausgetreten 3 1 2 1 ■ 7 Schülerzahl zu Ende 1910/11 40 32 35 23 11 12 17 170 Darunter: Öffentliche Schüler 35 25 29 20 11 12 16 148 Privatisten 5 7 6 3 — — 1 22 2. Geburtsort (Vaterland). Laibach 12 14+2 18+3 13+1 2 3 4 66+ 6 Krain sonst 12 + 1 6 + 1 2 3 3 4 6 36+* 2 Küstenland 2+1 + 1 — 1 1 — 3 7+ 2 Steiermark 2+2 +2 4+1 1 3 2 + 1 12+ 6 Die anderen zisleithanischen Länder 7 4 5+1 2+1 2 3 2 25+ 2 Die Länder der ungarischen Krone 1 + 1 _ 1+ 1 Ausland +1 +1 +1 — — 1 1+ 3 Summe . 35+5 25 + 7 29+6 20+3 1 1 12 16+1 148+22 3. Muttersprache. Deutsch 25+7 27+6 20+2 10 11 15+1 143+20 Slowenisch Italienisch 1 1 I 1 — — 1 2 Böhmisch 1 _ 1 Kroatisch • . — — — 1 1 Ungarisch Rumänisch — +i — + 1 Polnisch + > — — — — + 1 Summe 35+5 25+7 29+6 20+3 11 12 16+1 148+22 j Klasse Zu- 1. II. III. IV. V. VI. VII. sammen 4. Religionsbekenntnis. Katholisch des lat. Ritus . . . 33+4 24+7 28+5 19+2 11 12 16+1 143+19 Katholisch des «riech. Ritus — — — +1 1 — — — + 1 Evangelisch A. K + 1 1 1+1 — — — 3+ 2 Israelitisch 2 — — 2 Summe . . 35+5 25+7 29+6 20+3 11 12 16+1 148+22 5. Lebensalter. 11 Jahre 17+2 — — — — 17+ 2 12 » 12+1 15 — — — — 27+ 1 13 »• 5+2 7+3 17 — — — — 29+ 5 14 > 1 3+2 11+3 9 — — — 24+ 5 15 » — +2 1+3 8+1 5 — — 14+ 6 16 » — — — 2+1 5 5 — 12+ 1 17 » — - — +1 — 5 8 13+ 1 18 » — — — 1 1 4 6 19 » — — — — — 1 2+1 3+ 1 20 » — — — — 1 — 2 3 Summe . . 35+5 25+7 29+6 20+3 n 12 16 + 1 148+22 6. Nach dem Wohnorte der Eltern Ortsangehörige 35+5 24 + 7 28+5 18+2 10 12 11 138+19 Auswärtige - 1 1+1 2+1 1 5+1 10+ 3 Summe . 35+5 25 + 7 29+6 20+3 11 12 16+1 148+22 7. Klassifikation der öffentlichen Schüler a) Zu Ende des Schuljahres 1910/11: Zum Aufsteigen in die nächste Klasse waren: Vorzüglich geeignet 6 9 7 4 2 2 3 33 Geeignet 20 12 17 13 9 9 12 92 Im allgemeinen geeignet . . . 2 2 — 1 — — — 5 Nicht geeignet 7 1 5 1 — — — 14 Die Bewilligung zu einer Wieder- holungsprüfung erhielten . . — — — 1 — — 1 o Nicht klassifiziert wurden. . . — 1 — — 1 2 Außerordentliche Schüler . . — — — — — Summe . . 35 25 29 20 n 12 16 148 Klasse Zu- I. 11. | III. 1 1V- V. 1 vi. | VII. sammen b) Nachtrag zum Schuljahre 1909/10: Wiederholungsprüfungen waren bewilligt — — 1 — — 1 — 2 Entsprochen haben .... _ 1 — 1 2 Nicht entsprochen haben . . . — — — — _ — _ Nicht erschienen sind .... — — — - — — — — Nachtragsprüfungen waren be- willigt — — 1 - — — — I Entsprochen haben — — 1 — — — — 1 Nicht entsprochen haben . . . — — — — — — — Nicht erschienen sind .... Darnach ist das Endergebnis für 1909/10: Zum Aufsteigen in die nächste Klasse waren: Vorzüglich geeignet .... 10+1 15+3 6+2 1 4 7 — 43+ 6 Geeignet 15+6 18+1 14 12 10 8 — 77+ 7 Im allgemeinen geeignet . . . 1+1 1 2 — — — — 4+ 1 Nicht geeignet 3 — — — — — — 3 Ungeprüft blieben — +1 — — — — — + 1 Summe . . 8. Geldleistungen der Schüler. Das Schulgeld zu zahlen waren verpflichtet: 29 + 8 34+5 22+2 13 14 15 127+15 im 1. Semester 15 6 10 8 3 2 4 48 im 2. Semester 10 9 13 10 3 2 4 51 Zur Hälfte waren befreit: im 1. Semester 1 1 im 2. Semester — — — — 1 — — 1 Ganz befreit waren: im 1. Semester 26 26 26 14 6 10 12 120 im 2. Semester 32 23 22 12 7 10 13 119 Das Schulgeld betrug im ganzen: im 1. Semester . . . . K 600 240 400 320 140 80 160 1940 im 2. Semester . * 400 360 520 400 130 80 140 2030 Zusammen . K 1000 600 920 720 270 160 300 3970 Klasse Zu- I. II. 111. IV. V. VI. VII. sammen Die Aufnahmstaxen betrugen K 176-40 8-40 840 4-20 8-40 12 60 218-40 Die Lehrmittelbeiträge be- trugen » 129 — 99’ — 111 — 68' — 33- 36’— 51 — 527 — Die Taxen für Zeugnis- duplikate betrugen ...» — — — 4'- — — — 4— Summe . K 30540 107 40 119-40 76-20 41-40 36- - 63‘60 749 40 9. Besuch des Unterrichtes in den relativ-obligaten und nichtobligaten Gegenständen. Zweite Landessprache (Slowenisch): I. Kurs 33 23* 1* — — — 1* 58 11. » — — 21 16 2 1 — 40 III. » — — — — 5 6 — 11 IV. » — 10 10 F reihandzeichnen: I. und II. Kurs 13 9 1 1 24 III. Kurs — — 15 3 1 — — 19 Turnen: I. Kurs 21 14 — — — — 35 11. » — 14 10 — — — 24 III. » — — — — 1* 4* 3* 8 Gesang: I. Kurs 14 — 14 II. » — 7 5 4 — 3 8 27 Stenographie: I. Kurs — — — 16 6 1 — 23 II. » — — — — 1* 2* 2* 5 Italienische Sprache: I. Kurs 6 2 4 12 II. und III. Kurs — — — — 3 5 3 11 10. Stipendien. Anzahl der Stipendisten . . . — 2 1 2 1 2 5 13 Gesamtbetrag der Stipendien K - 321 200 860 168 231 1232 3012 * Freiwillig unterrichtet. 11. Unterstützungswesen. n) An Stipendien bezogen (siehe unter 10) 13 Schüler 3012 K. b) Die Unterstützungsbücherei unter der Obsorge des Gymnasiallehrers Ilans Hille erwarb durch Ankauf 95 Bücher. Geschenkt wurden vom Verlage Tempsky 82, dem k. k. Schulbücherverlage 10, Hölder 3, Bamberg 2, Braumüller2, von der Männerortsgruppe Laibach der Südmark 23, Professor Klimesch 1, Hochschüler Klauer 10, von den Lehrern der Anstalt Dr. Bischof 3, 1 lille 11, Dr. JerSe 1, Nerad 5, Podrasek 4, Dr. R. v. Schöppl 4, von den Schülern der II. Klasse Czansky 2, Cerne 1, Höfler 2, Künigl 2, Schöpfer 2, Stampfl 1, der 111. Klasse Dischendorfer 1, Drobiunig 1, Kindl-hofer 2, Kleč 1, Kreuzer 1, Luckmann I, Perles 3, Schmeikal 3, Stoy 1, Luckmann Mela 1, der IV. Klasse Černe I, der V. Klasse Cujnik 3, Kon-schegg 1, Kortschak 1, Laurenčič 3, Pauločič 2, Schwarz 2, Zentner 2, der VI. Klasse Kaltenegger 5, Kleč 2, Kunz 2, Lakner 2, Muck 1, Pammer 2, der VII. Klasse Kittag 2, Luckmann Alois 3, Luckmann Norbert 3, Luschan 8, Lutmann 2, Schauta 8, Stcdry 2, Strigi 9; zusammen 252 Bücher. Der Zuwachs betrug somit 347 Bücher. Doch mußten aus dem vorjährigen Bestände von 647 Büchern infolge der neuen Lehrpläne wegen Neueinführungen und besonders wegen Neubearbeitungen und Neuauflagen des Verlags Tempsky 134 Bücher ausgeschieden werden, daher beläuft sich der gegenwärtige Bestand auf 860 Bücher. c) Anderweitige Unterstützungen. Die verehrliche Direktion der Philharmonischen Gesellschaft spendete zu den vier Kammermusikabenden je 25 Freikarten für Schüler. Herr Karl v. Kastl, k. u. k. Oberstleutnant, ließ dem Vereinsvorstande 45 K zur Unterstützung eines armen Schülers zukommen. Frau Oberfinanzrat Lenarčič und Frau Direktor l’ucsko sandten dem Verein verschiedene Kleidungsstücke, Frau Verwaltungsrat Samassa außer Kleidung auch Wäsche für dürftige Schüler der Anstalt. d) Der Verein zur Unterstützung dürftiger Schüler an dem k. k. S t a a t s g y m n a s i u m mit deutscher Unterrichtssprache zu Laibach, dessen Satzungen mit dem Erlasse des k. k. Landespräsidiums für Krain vom 5. Juni 1909, Z. 1451/Pol., genehmigt worden sind, verfolgt den Zweck, dürftige, gesittete und fleißige Schüler der genannten Anstalt zu unterstützen. Die Unterstützung kann in Anschaffung von Schulrequisiten und Kleidern, in Anweisung von Freitischen, Geldaushilfen zur Zeit einer Krankheit oder bei sonst berücksichtigungswürdigen Fällen u. a. bestehen. Übersicht über die Kassa-Gebarung im Schuljahre 1910/11. A. Einnahmen. Anfänglicher Kassarest.............................................. 59 K 10 h Mitgliederbeiträge.................................................. 78 » — » Fördererbeiträge....................................................198 » — » Beihilfe vom löbl. krain. Landesausschusse: für das Schuljahr 1909/10 .................... 100 K 1910/11 100 » 200 » — » Übertrag 535 K 10 h Fürtrag . . . 535 K 10 h Ergebnis der Weihnachtssammlung, und zwar der Schüler der I. bis VII. Klasse*.................................. 98 » 46 » Verschiedene Thekengeldüberscluisse................................ 1 » 10 » Behobene Spareinlagen............................................. 50 » —.» » Zinsen.................................................. 11 » 66 » Rückersetzte Ausgaben............................................. 25 » — » Summe . . . 721 K 32 h B. Ausgaben. Geldunterstützungen...............................................170 K — h Kleider und Wäsche............................................... 369 * 60 » Schuhe............................................................ 92 » 69 » Bücher für die Unterstützungsbücherei............................. 32 » 82 » Drucksorten, Insertionskosten, Einkassierung...................... 39 » — » Summe . . . 704 K 11 h Es ergibt sich somit ein schließlicher Kassarest von 17 K 21 h. C. Vereinsvermögen. Dieses besteht aus der Einlage auf Einlagebüchel der Krainischen Sparkasse Nr. 307.792 per 113 K 76 h und dem Barbetrage von 17 K 21 h, daher zusammen 130 K 97 h. Verzeichnis der ordentlichen Mitglieder des Vereines.** Herr Acliitsch Adrian, k. k. Gymnasialprofessor. » Bamberg Ottomar jun., Handelsgesellschafter. • Belar Albin, k. k. Landesschulinspektor. » Dr. Bischof Josef, k. k. Gymnasialprofessor. » Graf Chorinsky Rudolf, k. k. Hofrat, 10 K. » Dr. Eger Ferdinand, Rechtsanwalt, 20 K. » Eisenberg Alfons, k. k. Realschulprofessor. > Elsner Adolf, k. k. Landesgerichtspräsident, 3 K. » Dr. Fiegl Anton, k. k. Gymnasialprofessor. » Gruber Alexander, Tabakhauptverleger und Hausbesitzer. » Hille Hans, k. k. Gymnasialprofessor. Frau Högler Relly, Arztensgattin. Herr v. Kastl Karl, k. u. k. Oberstleutnant d. R. Frau Kreuter-Galle Lina, Private. * I. Klasse: lianaucli, Baß, Kauer, Brückner, Czerny, Hermann, Hitzl, Hribovšek, Kliment, Melliva, Roth, Vallentschag, Willitzer je l K, Buzzolini 70 h, Ivanitzky Marie 2 K. II. Klasse: Graf Kiinigl 6 K, Elbert, Samassa, Verderber je 5 K, Ilögler, I,einert, Schöpfer je 2 K, Stampfl 1 K. — III. Klasse: Freiherr v. Schwarz 5 K, Stoy 3 K, Högler, Röger je 2 K, Kleč, Kren, Pucsko je 1 K ; Breindl Ilse, Roger l’aula je 2K, Stadler Albine 1 K. — IV. Klasse: Zeschko 5 K, v. Glaser 1 K. — V. Klasse: Pavločič, Freiherr v. Schwarz je 5 K, Kortschak, l’ugcl, Strzelba je 1 K. — V I. K lasse: R. v. Kaltenegger, Paminer, Praxmarer je 2 K, Kunz 1 K. VII. Klasse: Luckmann Norbert 2 K 26 h, Stedry, R. v. Strigi je 2 K 25 h, R. v. I.uschan, Pucsko je 1 K. ** Bei jenen Mitgliedern, welche mehr als die Mitgliedsgebühr von 2 K zahlen, ist der Jahresbeitrag angegeben. O. Si.-G. 5 Herr Lob Josef, k. k. Gymnasialprofessor. » . Nerad Josef, k. k. Gymnasialprofessor. Frau Paichel Hermenegilde, Besitzerin, ” Pammer Philomene, Direktorsgattin. Herr Pammer Kamillo, Direktor der Krainisclien Baugesellschaft, 7 K. » Podrasek Hugo, k. k. Gymnasialprofessor. » Pucsko Alexander, k. k. Gymnasialdirektor. > Dr. Scliöppl Siegfried, Ritter v. Sonnwalden, k. k. Gymnasialprof. » Staudacher Ferdinand, k. k. Landesregierungs-Rechnungsoffizial. Der Vereinsausschuß bestellt aus folgenden Mitgliedern: Pucsko Alexander, Vorstand. Dr. Eger Ferdinand, Vorstandstellvertreter. Nerad Josef, Vereinssekretär. Staudacher Ferdinand, Vereinskassier. Dr. Bischof Josef, Ausschußmitglied. Hille Hans, Ausschußmitglied. Lob Josef, Ausschußmitglied. Verzeichnis der Förderer des Vereines. Herr Bamberg Ottomar sen., Fabriksbesitzer, 5 K. Frau Breindl Rosa, Majorsgattin, 2 K. Herr Cerne Josef, Sparkassebeamter, 3 K. » Dischendorfer August, k. u. k. Oberstleutnant, 5 K. > Galle Franz, Herrschaftsbesitzer, 20 K. Frau v. Glaser Angela, Rittmeistersgattin, 2 K. Löbliche Tischgesellschaft «Grüne Insel», 30 K. Herr Ivanitzky, Oberingenieur, 10 K. » Kliment Alois, k. k. Hofrat und Finanzdirektor, 5 K. » Lenarčič Anton, k. k. Oberfinanzrat, 10 K. » Lorant Adolf, Kaufmann, 10 K. » Luckmann Anton, Privatier, 5 K. Frau Luckmann Viktoria, Hauptmannsgattin, 2 K. Herr Mahr Artur, Handelsschuldirektor, 5 K. » v. Mark Gustav, k. u. k. Major, 2 K. » Mayer Emerich sen., 10 K. » Mayer Emerich jun., Handelsgesellschafter, 2 K. » Mühleisen Artur, Privatier, 2 K. Ranzinger Raimund jun., Spediteur, 2 K. » Röger Josef, Sparkassesekretär, 2 K. » Ritter v. Rühling Reinhold, k. k. Hofrat d. R., 2 K. » Samassa Albert, Privatier, 20 K. » Schönbacher Karl, Bauführer, 3 K. » Schöpfer Hermann, k. k. Major, 5 K. » Dr. Schoeppl Anton, Ritter v. Sonnwalden, Amtsdirektor der Kraini-schen Sparkasse, 30 K. » Freiherr v. Schwarz Theodor, k. k. Landespräsident, 10 K. » Stacul Anton, Handelsmann, 4 K. Herr Stoy Karl, k. k. Hauptmann-Rechnungsführer, 3 K. » Strzelba Josef, Herrschaftsbesitzer, 5 K. » Szalay Anton, I landelsgesellschafter, 2 K. «Ungenannt», 20 K. Herr Zeschko Albert, Handelsmann, 20 K. Der Verein zählte demnach am Ende des Schuljahres 1910/11 23 ordentliche Mitglieder und 32 Förderer. Allen P. T. Mitgliedern, Förderern und Gönnern des Unterstützungsvereines spricht hiemit der Ausschuß im Namen der unterstützten Schüler seinen verbindlichsten und wärmsten Dank aus und empfiehlt den Verein auch fernerem Wohlwollen und gütiger Beachtung. VIII. Wichtigere Erlässe der k. k. Unterrichtsbehörden. 1. L.-Sch.-R.-Erl. vom 30. Juli 1910, Z. 4952, wonach den Mittelschülern das Turnen in Privatturnschulen, Turnvereinen, Vereinsturnlokalitäten und auf Vereinsturnplätzen verboten ist. 2. U.-M.-Erl. vom 28. Juli 1910, Z. 16.770 (L.-Sch.-R.-Erl. vom 9. August 1910, Z. 5473), betreffend die Geltung der Noten aus dem obligaten Schreiben und Zeichnen. 3. U.-M.-Erl. vom 14. Jänner 1911, Z. 54.538 ex 1910 (L.-Sch.-R.-Erl. vom 25. Jänner 1911, Z. 485), demzufolge den Hospitantinnen der I. Klasse an staatlichen Mittelschulen die Stundung der Zahlung des Schulgeldes nicht gewährt wird. 4. U.-M.-Erl. vom 27. Dezember 1910, Z. 53.106 (L.-Sch.-R.-Erl. vom 16. Jänner 1911, Z. 286), enthaltend die Bestimmung über die Geltung der Note aus Physik in der IV. Gymnasialklasse. 5. L.-Sch.-R.-Erl. vom 19. Jänner 1911, Z. 359, betreffend die Zuerkennung von Schülerlegitimationen für Eisenbahnfahrten. 6. U.-M.-Erl. vom 20. Jänner 1911, Z. 47.881 ex 1910 (L.-Sch.-R.-Erl. vom 1. Februar 1911, Z. 648). Vorschrift li'ir Duplikate von Semestralausweisen. 7. L.-Sch.-R.-Erl. vom 7. Februar 1911, Z. 822. Zufolge Zuschrift der Grottenverwaltungskommission in Adelsberg vom 1. Februar 1911 werden den Mittelschülern sowohl für den Einzeln- als auch korporativen Besuch der Grotte Ermäßigungen des Eintrittspreises auch für das Jahr 1911 gewährt. 8. U.-M.-Erl. vom 5. Februar 1911, Z. 48.650 ex 1910 (L.-Sch.-R.-Erl. vom 13. Februar 1911, Z. 944), in welchem Weisungen hinsichtlich des Arbeitskalenders für schriftliche Arbeiten gegeben werden. 9. U.-M.-Erl. vom 23. Februar 1911, Z. 35.613 ex 1910 (L.-Sch.-R.-Erl. vom 9. März 1911, Z. 1379), in dem aul die Gefahren für die Jugend durch den Besuch von Kinematographentheatern hingewiesen und den Direktionen bedeutet wird, daß auch auf solche Vorstellungen die Disziplinarvorschriften Anwendung zu finden haben. 10. U.-M.-Erl. vom 16. März, Z. 4202 (L.-Sch.-R.-Erl. vom 23. März 1911, Z. 1908), worin die Taxen für außerordentliche Prüfungen an Mittelschulen festgesetzt werden. 11. L.-Sch.-R.-Erl. vom 2. April 1911, Z. 8842 ex 1910, enthält die Weisungen für die Revision der Schülerquartiere. 12. L.-Sch.-R.-Erl. vom 19. April 1911, Z. 2528, hinsichtlich des Schießunterrichtes Anordnungen für Lehrer und Schüler verlautbarend. IX. Zur Chronik des Gymnasiums. Im Schuljahre 1910/11 hatte die Anstalt die sieben Klassen des zufolge Allerhöchster Entschließung vom 23. Oktober 1907 aus den vier Klassen der Filialanstalt des k. k. I. Staatsgymnasiums in Laibach hervorgegangenen selbständigen, in Erweiterung begriffenen Staatsgymnasiums mit deutscher Unterrichtssprache. An die Stelle des von der Anstalt geschiedenen Gesanglehrers Viktor Ranth kam mit Beginn des Schuljahres 1910/11 der Lehrer der Philharmonischen Gesellschaft in Laibach, Alois Kern, dessen Berufung mit L.-Sch.-R.-Erl. vom 17. September 1910, Z. 6162, genehmigt wurde. Die Leitung der Jugendspiele übernahm nach Abgang des früheren Leiters Professor Dr. Rudolf Rothaug der Anstaltslehrer Dr. Siegfried Schöppl Ritter v. Sonnwalden. Das Schuljahr 1910/11 wurde am 13. September mit dem h. Geistamte in der Deutschen Ordenskirche eröffnet. Die Aufnahms- und Wiederholungsprüfungen wurden am 10. und 12. September abgehalten. Am 4. Oktober veranstaltete das Gymnasium, um das Gedächtnis an das denkwürdige Ereignis des 80. Geburtstages unseres allergnädigsten Kaisers und Herrn Franz Josef 1. geziemend zu feiern, ein erhebendes Schulfest. Dieses wurde durch einen Festgottesdienst in der Deutschen Ordenskirche um 8 Uhr früh eingeleitet. Hierauf nahm die Schulfeier etwas vor 9 Uhr im Festraume der Anstalt, in dessen einer Ecke sich zwischen Blattgrün die Büste Seiner Majestät erhob, ihren Anfang. Zuerst wurde vom gemischten Chor die Jubelhymne von Kirchl mit Gefühl und Wärme vorgetragen. Daran schloß sich die Ansprache des Direktors, in welcher er den erlauchten Fürsten als den seltenen, als den einzigen Mann pries, der so lange Jahre unermüdlich und unerschlafft seine Pflicht getan und noch tut und seine nie ermattende, stets hilfbereite Liebe seinen Untertanen zuwendet. Er legte vor dem gnädigen Herrscher für die Schüler das Gelöbnis ab, auch stets der Pflicht treu bleiben und durchs ganze Leben uneigennützige Menschenliebe betätigen zu wollen. Er endete seine Ansprache mit einem begeisterten dreimaligen Hoch auf den verehrten Monarchen, das in den lauten Hochrufen der Schüler seinen kräftigen Widerhall fand. Jetzt schritt die Hospitantin der Anstalt, Ida Erben, die Stufen zur Kaiserbüste hinan und schmückte das Haupt unseres geliebten Kaisers mit einem Lorbeerkranze, worauf die übrigen Schülerinnen Blumensträuße auf den Stufen niederlegten. Nun erschollen die Klänge des Streichquartettes von Görner, op. 7, das von den Schülern Hans Baß (IV. Kl.), Karl Krisch (IV. Kl.), Lothar Pammer (VI. Kl.) und Erich Konschegg (VII. Kl.) gewandt und mit schönem Ausdrucke gespielt wurde. Es folgte die Deklamation des Schülers der 111. Kl. Hans Röger; das Gedicht „Ilabsburgs Mauern“ von Karl Simrock wurde von ihm Verständnis- und nachdrucksvoll in gehobener Stimmung vorgetragen. Die herrliche Volkshymne bildete den würdigen Schlußakkord der festlichen Stunde sowie auch ihre mächtigen Töne am Ende der Messe erbrausten. — Außerdem wohnte der Direktor mit zwei Mitgliedern des Lehrkörpers dem feierlichen Hochamte in der Domkirche bei. Der Herr k.k.Landesschulinspektor Albin Belar inspizierte den Unterricht in einzelnen Klassen am 22. Oktober 1910, am 8. März und am 8. Mai 1. J. Am 19. November wurde zum Gedächtnisse weiland Ihrer Majestät der Kaiserin Elisabeth in der Kirche des Deutschen Ordens eine Schulmesse gelesen, welcher die katholichen Schüler der Anstalt in Gegenwart des Direktors und der Professoren beiwohnten. Am 7. und 8. Dezember nachmittags besuchten die einzelnen Klassen des Gymnasiums unter Aufsicht ihrer Lehrer die Jagdausstellung im Mestni dom, zu welcher den Schülern vom Ausstellungskomitee freier Eintritt gewährt worden war, wofür ihm der wärmste Dank ausgesprochen wird. Die Privatistenprüfungen im 1. Halbjahre fanden in der Zeit vom 20. bis 27. Jänner statt. Das I. Semester wurde am 31. Jänner mit einer um 8 Uhr früh in der Deutschen Ordenskirche gelesenen Schulmesse, an deren Schlüsse die erste Strophe der Volkshymne gesungen wurde, beendet; das II. Semester begann am 1. Februar. Die Schießübungen nahmen am 4. Februar 1. J. ihren Anfang, u. zw., weil die Schüler der hiesigen Anstalt den Realschülern angcgliedert worden, im Gebäude der k. k. Oberrealsclmle in Laibach. Am 11. März inspizierte der hochwürdigste Herr Fürstbischof Dr. Anton Bonaventura Jeglič den Religionsunterricht in zwei Klassen. Am 24. März wurde vom Realschulsupplenten Adolf Flooh in den Räumen der Erdbebenwarte für die oberste Klasse der Realschule und des hiesigen Gymnasiums ein Vortrag über Erdbeben gehalten, bei welcher Gelegenheit die Gymnasialschüler auch an der Besichtigung der Erdbebenwarte teilnahmen. ^Vom 30. März an wurden die Schüler in der Zehnuhrpause wieder auf den Museumsplatz ins Freie geführt. Mit den Ausflügen unter der Führung des Jugendspielleiters Dr. Siegfried Ritter v. Schöppl-Sonnwalden wurde am 1. April begonnen. Die österlichen Andachtsübungen wurden für die katholischen Schüler vom 8. April nachmittags bis zum 11. April vormittags abgehalten. Am 8. Mai begann der Unterricht um 7 Uhr früh. Der Fachinspektor für den Zeichenunterricht, Gymnasialprofessor Ladislaus Pazdirek, inspizierte den Unterricht im Zeichnen am 20. Mai 1. J. Der 24. Mai wurde zu Schülerausflügen freigegeben, welche zumeist nach verschiedenen Orten Oberkrains, einer an die österreichische Riviera unternommen wurde. Zu Pfingsten ward mehreren von ihrem Katecheten Dr. Josef Jerše vorbereiteten Schülern das Sakrament der h. Firmung gespendet. Bei dem Fronleichnamsfeste in der Domkirche sowie bei der Auf-erstehungsfeier am Karsamstage war das Gymnasium durch den Direktor und ein Mitglied des Lehrkörpers vertreten. Am 29. Juni als am Feste der Apostel Peter und Paul wurde einer größeren Zahl von Schülern zum erstenmal das h. Abendmahl gereicht. An Sonn- und Feiertagen hatten die katholischen Schüler in der Kirche des Deutschen Ritterordens um 9 Uhr früh ihren gemeinsamen Gottesdienst. Das Orgelspiel besorgte der Gesanglehrer Alois Kern selbst, wie er auch den Gesang bei der Messe leitete. Die h. Sakramente der Buße und des Altares empfingen die katholi- schen Schüler vorschriftsmäßig dreimal im Schuljahre. Der Gesundheitszustand der Gymnasialjugend war im abgelaufenen Schuljahre ein im ganzen noch ziemlich günstiger, weil trotz häufig vorkommender Verkühlung und Influenza unter den Schülern der I. bis 111. Kl. in den Monaten Februar und März das Befinden der übrigen Klassen in dieser Zeit und später auch das der früher genannten zufriedenstellend war und kein Schüler mit Tod abging. Der Schluß des Unterrichtes erfolgte im Sinne des U.-M.-Erl. vom 30. März 1911, Z. 8661, am 6. Juli, und nach dem Dankgottesdienste in der Deutschen Ordenskirche, welcher mit der Absingung der Volkshymne schloß, wurden die Zeugnisse verteilt und die Schüler entlassen. An demselben Tage begannen die Aufnahms- und Privatistenprüfungen. X. Förderung der körperlichen Ausbildung der Jugend. Wie in den früheren Jahren war auch im abgelaufenen Schuljahre die körperliche Ausbildung der Jugend der Gegenstand besonderer Fürsorge. Die Jugendspiele wurden unter der Leitung des k. k. wirkl. Gymnasiallehrers Dr. Siegfr. Ritter v. Schöppl im Herbste 1910 auf einer an der Wiener Straße gelegenen Wiese abgehalten. Im Frühjahre 1911 waren besonders anfangs die ungünstige Witterung und der Mangel einer Spielwiese, der erst Mitte Mai behoben werden konnte, dem Betriebe der Spiele ein wenig abträglich. Im Winter gaben sich die Schüler mit großem Eifer dem Eisläufen— der Deutsche Eislaufverein hatte wiederum in dankenswerterweise eine Anzahl von bedeutend ermäßigten Zeitkarten zur Verfügung gestellt — und dem Rodeln hin. Neben den Jugendspielen und teilweise in Verbindung mit diesen wurden auch Ausflüge in die nähere Umgebung Laibachs unternommen. Der schulfreie 24. Mai wurde zu größeren Ausflügen benützt. Die Beteiligung der Schüler an den Spielen und Ausflügen war besonders in den unteren Klassen eine gute. Unter den Spielen fand bei der Jugend am meisten das Fußballspiel Anklang, das, mit Unrecht als roh verschrien, Hervorragendes in der allseitigen Kräftigung des Körpers und in der Erziehung des Willens und der Geistesgegenwart leistet. Neu angeschafft wurden ein Fußball, zwei Schleuderbälle und zwei Ballinspiele. 1910. 1911. 4. Oktober: 11. 18. 1. April: 19. „ 2? ,, 27. 8. Mai: 10. „ 11. „ 12. „ 24. | I. Ausflüge. nach Jeschiza. über den Golovec nach Laverca. auf den Großgallenberg und nach Zwischenwässern. auf dem Ewigen Weg nach Schischka. nach Podutik. nach Kaltenbrunn. auf auf auf den Rosenbacher Berg, die Exerzierwiese. 8. Juni: den Rosenbacher Berg. I. Kl.: Freudenthal (Führung: Prof. Hille). II. „ Jauerburg, Rotweinklamm, Veldes (Führ.: Dr. Fiegl). III. „ Vratatal (Führung: Prof. Nerad). IV. „ Monte Maggiore, Lovrana, Abbazia, Fiume (Füh- rung: Dr. Ritter v. Schöppl). V. „ Radmannsdorf, Veldes, Rotweinklamm, Jauerburg (Führung: Prof. Lob). VI. „ Tarvis, Weißenfels (Führung: Dr. Jauker). nach Kaltenbrunn. 1910. 1911. 15, II. Betrieb der Spiele. 21 17, 20, 21, 24, 27, 28, 29. September. 1, 5, 6, 12, 13, 15, 19., 20. Oktober. 15, 19., 26, 29. Mai. 2, 9, 12, 16, 19, 23, 26, 30. Juni. 3. Juli. Durchschnittliche Spieldauer: 4 Stunden. III. Übersicht über die Pflege der körperlichen Übungen. Klasse: I 11 III IV V VI VII Schülerzahl: 35+5 25+7 29+6 20+3 ti 12 16 Turnen .... 20 11+2 14+3 9 2 7 2 Eisläufen 25+2 18+4 22+5 15+2 5 12 9 Rodeln . 16+1 15+2 20+3 17+1 6 4 4 Ski — — 1+2 3 — — 1 Radfahren . 4+1 13+2 18+3 10+1 4 12 9 Schwimmen 13+1 13+4 26+5 12+1 6 12 9 Rudern .... ?8 16+4 25+3 20+1 7 12 1 1 Tennis .... 5 2 3+3 2+1 2 3 2 Reiten .... 4 2 — 3 — 1 1 Jugendspiele . . 33 18 14 15 3 6 — IV. Schießübungen. Unter der Leitung des Herrn Hauptmannes Heinrich Freiherr v. Lazarini und des Herrn Professors der Staatsoberrealschule Karl Schrautzer haben während der Zeit vom 4. Februar bis 27. Mai Schießübungen für die Schüler der VII. Klasse stattgefunden. Geübt wurde gemeinsam mit den Schülern der Staatsoberrealschule im Hofe und in dem Physiklehrsaale dieser Anstalt und später auf der k. u. k. Garnisonsschießstätte an den schulfreien Samstagnachmittagen unter Aufsicht der Mitglieder des Lehrkörpers. An den Schießübungen haben zehn Schüler teilgenommen. Am 11. und 18. März, 1. und 22. April wurde auf der Kapselschießstätte im Realschulgebäude geschossen; abgegeben wurden 78 Kapselschüsse. Vom 29. April ab wurde auf der Garnisonsschießstätte, und zwar am 29. April, 6., 13., 20. und 27. Mai geschossen ; abgegeben wurden 311 scharfe Schüsse. Am 27. Mai wurde der Unterricht mit einem Preisschießen abgeschlossen. Preise erhielten die Schüler: Schauta Hugo (365 Trefferpunkte), Kittag Wilhelm (192 Trefferpunkte), Bamberg Robert (169 Trefferpunkte) und Ritter v. Luschan Eduard (164 Trefferpunkte). Ein Preis, eine silberne Doppeldeckeluhr, wurde vom k. k. Landwehrkommando in Graz gestiftet, die übrigen drei Preise wurden durch eine Sammlung erworben. _________________ XI. Mitteilungen, den Beginn des Schuljahres 1911/1912 betreffend. Das Schuljahr 1911/1912 wird am 18. September mit dem heiligen Geistamte eröffnet werden Bezüglich der Schüleraufnahme gelten nachfolgende Bestimmungen: a) Schüler, welche in die I. Klasse neu eintreten wollen, müssen das zehnte Lebensjahr vollendet haben oder noch im Jahre 1911 vollenden und sich hierüber durch Beibringung des Tauf- oder Geburtsscheines ausweisen. Sie haben sich in Begleitung der Eltern oder deren Stellvertreter bei der Gymnasialdirektion persönlich zu melden und, wenn sie ihre Vorbildung an einer Volksschule genossen haben, ein Frequentationszeugnis (Schul-nachrichten) vorzulegen, welches unter ausdrücklicher Bezeichnung seines Zweckes die Noten aus der Religionslehre, der Unterrichtssprache und dem Rechnen zu enthalten hat. Die wirkliche Aufnahme in die 1. Klasse erfolgt auf Grund einer gut bestandenen Aufnahmsprüfung, bei welcher folgende Anforderungen gestellt werden: ln der Religion jenes Maß von Wissen, welches in den ersten vier Jahreskursen einer Volksschule erworben werden kann; in der Unterrichtssprache Fertigkeit im Lesen und Schreiben, auch der lateinischen Schrift, Kenntnis der Elemente aus der Formenlehre, Fertigkeit im Analysieren einfach bekleideter Sätze, Bekanntschaft mit den Regeln der Orthographie; im Rechnen: Übung in den vier Grundrechnungsarten in ganzen Zahlen. Für diese Aufnahmsprüfung sind zwei Termine bestimmt; der erste fällt auf den 6. Juli, der zweite auf den 16. September. Anmeldungen hiezu werden in der Direktionskanzlei am 2. J u 1 i, resp. am 15. September, entgegengenommen. In jedem dieser Termine wird über die Aufnahme endgültig entschieden. Eine Wiederholung der Aufnahmsprüfung für dasselbe Schuljahr, sei es an derselben oder an einer anderen Anstalt, ist unzulässig. Diejenigen Schüler, welche im Julitermin in die I. Klasse aufgenommen wurden, haben erst zu dem feierlichen Hochamte am 18. September zu erscheinen. Jeder neu aufgenommene Schüler hat am ersten Schultage (19. September) eine Aufnahmstaxe von 4 K 20 h, einen Lehrmittelbeitrag von 2 K und einen Bibliotheks- und Spieluiittelbeitrag von je 1 K, im ganzen also 8 K 20 h, zu entrichten. b) Die Aufnahme in die II. bis VIII. Klasse neu eintretender Schüler erfolgt am 16. September von 9 bis 12 Uhr. Dieselben haben den Tauf-oder Geburtsschein, die beiden letzten Zeugnisse, etwaige Schulgeld-befreiungs- oder Stipendiendekrete beizubringen und eine Aufnahmstaxe von 4 K 20 h nebst einem Lehr- und Spielmittelbeitrag von 3 K und einen Bibliotheksbeitrag von 1 K zu erlegen. c) Auch die diesem Gymnasium bereits angehörenden Schüler haben sich am 16. September vormittags mit dem Semestralzeugnisse zu melden und einen Lehr-, Spielmittel- und Bibliotheksbeitrag von 4 K zu erlegen. Die Nachtrags- und Wiederholungsprüfungen sowie die eventuellen Aufnahmsprüfungen für die II. bis VIII. Klasse finden am 16. und 18. September statt. Das Schulgeld beträgt halbjährlich 40 K und muß von den Schülern der I. Klasse im I. Semester spätestens im Laufe der ersten drei Monate, in allen anderen Fällen aber in den ersten sechs Wochen eines jeden Semesters entrichtet werden. Von der ganzen oder halben Zahlung desselben können in der Regel nur solche wahrhaft dürftige oder mittellose Schüler befreit werden, welche einer Staatsmittelschule als öffentliche Schüler angehört und a) im letzten Semester in Beziehung auf das „Betragen“ eine der beiden ersten Noten der vorgeschriebcnen Notenskala erlangt haben; b) bezüglich des Fortganges in den Studien des letzten Semesters einen günstigen Erfolg aufweisen, und zwar wenn das I. Semester in Betracht kommt, in allen obligaten Lehrgegenständen (mit Ausnahme des Turnens) mindestens die Note „genügend“, wenn das II. Semester in Betracht kommt, die Eignung zum Aufsteigen in die nächste Klasse zuerkannt erhalten haben, wobei es auch genügt, wenn der Schüler für „im allgemeinen“ zum Aufsteigen geeignet erklärt wurde. Um die Schulgeldbefreiung zu erlangen, ist bei der Direktion in den ersten acht Tagen ein Gesuch zu überreichen, das mit dem letzten Schulzeugnisse (Ausweis) und mit einem nicht vor mehr als einem Jahre ausgestellten behördlichen Zeugnisse über die Vermögens- und Einkommensverhältnisse zu belegen ist. Öffentlichen Schülern der I. Klasse kann die Zahlung des Schulgeldes für das I. Semester bedingungsweise bis zum Semesterschlusse gestundet werden. Um diese Stundung zu erlangen, ist binnen acht Tagen nach Beginn des Schuljahres bei der Direktion ein an den k. k. Landesschulrat gerichtetes Gesuch zu überreichen, welches mit einem nicht vor mehr als einem Jahre behördlich ausgestellten Mittellosigkeitszeugnisse belegt sein muß. Die Direktion. J). St.* G XII. Alphabetisches Schülerverzeichnis am Schlüsse des Schuljahres 1910/11.* I. Klasse. Ahlfeld Robert aus Ncumarkll Ban auch Otto aus Theresienstadt Bass Franz aus Prag Bauer Franz aus Gottschee Heden Karl aus Säule bei Laibach Bogataj Ferdinand aus Wien Briichner Hans aus Teschen Buzzolini Franz aus Laibach Cigoj Ernst aus Laibach Czerny Anton aus Laibach Galle Bruno aus Freudenthal in Krniti Guttmann Friedrich aus Stein Hermann Moritz aus Ilohenems in Vorarlberg Hitzl Erwin aus Laibach Ilold Josef aus Laibach Hribovšek Josef aus Unterschischka in Krain Jamšek Alfons aus Littai Jörg Viktor aus Laibach Kindlhofer Josef aus Laibach Klemenčič Bruno aus Laibach Kliment Wolf gang aus Brünn Kncc August aus Graz Kump Rudolf aus Graz Laurcnčič Alfred aus Wien Lorant Otto aus Laibach Melliwa Viktor aus Fleckdorf Unterloitsch in Krain Pammer Edgar aus Laibach Potisek Johann aus Unterschischka in Krain Pregel Karl aus Loitsch in Krain Roth Walter aus Dol im Küstenland Schoß Rudolf aus Rojano im Küstenland Strzelba Herbert aus Gerbin bei Littai Uschan Johann aus Unterschischka in Krain Vallentschag Herbert aus Laibach Willitzer Alois aus Laibach 1*rivatisten und Privatistinncn:** Bertschc Hans aus Gut Poganitz bei Rudolfswcrt [vanitzky Marie aus Negotin in Serbien Ješč Theresia aus Schönstein in Steiermark Pokorny Ileliodora aus Pcttau Roth Hertha aus Dol im Küstenland II. Klasse. Augustin Otto aus Laibach Černe Ernst aus Laibach (’zansky Rudolf aus Tarnopol in Galizien Draxler Koloman aus Laibach Klbert Wilhelm aus Laibach Fritsch Viktor aus Laibach Gatsch Hans aus Loitsch Herrisch Oskar aus Laibach Ilerxcl Max aus Josefstal in Krain Höfler Josef aus Laibach Högler Hans aus Laibach Hrovath Hermann aus Czernowitz Jamšek Johann aus Littai Künigl Karl, Graf, aus Laibach Lcinert Wolfgang aus Wien Medved Josef aus Unterschischka in Krain Muok Otto aus Krainburg Pessiack Hans aus Laibach Rosina Josef aus Budapest Samassa Albert aus Laibach Schöpfer Hermann aus Linz Stampfl Johann aus Laibach Verderber Hermann aus Laibach Wollautschnig Maximilian aus Unterschischka in Krain Xcllich Roman aus Laibach Privatistinncn : Jcšc Antonic aus Schönstem in Steiermark Komatitsch Marie aus Laibach Kriegl Roberta aus Laibach Roth Malwine aus Dol im Küstenland Schneider Elisabeth aus Temesvar in Ungarn Schönbacher Hermine aus Graz. Unger Erna aus Krainburg * Liegende Schrift bedeutet: zum Aufsteigen in die nächste Klasse «vorzüglich» geeignet. ** Der Erfolg der Privatesten und Privatistinncn wird im nächsten Jahresberichte veröffentlicht werden. III. Klasse. Czerny Josef aus Laibach 1 )ischendorfer Felix aus Neunkirchen in Nieder Österreich Drobiunig Franz aus Obermühlbach in Kärnten Kger Walter aus Laibach Gerstner Johann aus Laibach Gratzl Johann aus Gumpoldskirchen in Nieder Österreich Höfler Alois aus Cilli Ilögler Otto aus Laibach Jcsc Johann aus Schönstem in Steiermark Kindlhofer Ferdinand aus Laibach Kleč Sylvester aus Laibach Kren Felix aus Laibach Kreuzer Artur aus Stein Krisch Kranz aus Laibach Langof Adolf aus Laibach Langof Hugo aus Laibach Lenarčič Anton aus Laibach Luckmann Franz aus Laibach Mark von Traiscnthal, Gustav, Klagenfurt l’erlcs Paul aus Laibach Pohorny Franz aus Pettau Pregel Wolfgang aus Laibach Pucsho Roman aus Laibach Röger Johann aus Laibach Schwarz, Freiherr von Karsten, Johannes, au.; Innsbruck Stacul Viktor aus Laibach Stoy Karl aus Graz Uschan Anton aus Unterschischka in Krain Zehrer Willibald aus Laibach P r i v a t i s t i n n c n : Breindl Ilse aus Laibach Luckmann Melanie aus Laibach Luckmann Viktoria aus Graz Röger Paula aus Laibach Stadler Albina aus Troppau Hospitant: llcllmut Dölling aus Stolbcrg bei Aachen in I )eutschland IV. Klasse. Auersperg Alexander, Graf, aus Laibach Ijaß Johann aus Prachatitz in Böhmen Cer ne Friedrich aus Laibach Czerny Heinrich aus Laibach Glaser Franz, v., aus Galanestic in der Bukowina Götz Theodor aus Laibach Krisch Karl aus Laibach Mahr Odo aus Laibach Maicen Martin aus Wippaeh Majcen Anton aus Laibach Merkel Richard aus Komen im Küstcnlandc l’alouz Stanislaus aus Laibach Roth Robert aus Laibach Schiffrer Adalbert aus Ncumarktl Schiffrer Anton aus Ncumarktl Schiffrer Franz aus Laibach Somnitz Ernst aus Laibach Thalhammcr Kamillo aus Cilli Vallentschag Otto aus Laibach Zeschho Erik aus Laibach Privatisten und Privatistinncn: Constantincscu Konstantin aus Paris Krben Ida aus Hermannstadt in Siebenbürgen Götz Josclinc aus Laibach V. Klasse. Konachegg Theodor aus Krainburg Kortschak Josef aus Fohnsdorf in Steiermark Laurenčič Karl aus Straß bei Spielfeld in Steiermark Pavločič Franz aus Laibach Piščanc Justus aus Rojano im Küstcnlandc Pugel Theodor aus Lichtenwald in Steiermark Schwarz Gottfried, Freiherr von Karsten, aus Innsbruck Siroiuy Karl aus Wiener Neustadt Skorpik Felix aus Laibach Strzclba Hubert aus Gcrbin bei Littai /entner Julius aus Loitsch VI. Klasse. Celnar Karl aus Klagenfurt Kaltenegger Paul, Ritter von Riedhorst, aus Radmannsdorf Kenda Heinrich aus Zeltwcg in Steiermark Kleč Karl aus Laibach Klimeseh Raimund aus Prag Smichov Kunz Karl aus Iglau Muck Walter aus Krainburg Pammer Lothar aus Knittclfeld in Steiermark Praxmarer Konrad aus Gottschee Praxmarer Leonhard aus Gottschee Putick Johann aus Laibach Wölfling Benno aus Laibach VII. Klasse. Hamberg Robert aus Wippach Hekar Wladimir aus Pingucnte Gaber Franz aus Görtschacli Kittag Wilhelm aus Tschernembl Konschegg Erich aus Littai Kraker Alois aus Mannersdorf in Niederösterreich Luckmann Alois aus Laibach Luckmann Norbert aus Laibach Luschan Eduard, Ritter v., aus Laibach Lutmann Karl aus Triest Pucsko Rcinhold aus Laibach Schauta Hugo aus Hammerstiel bei Želimlje Stedry Gaston aus Triest Slerbenz Leo aus Ober-Möscl Stoxreiter Konrad aus Auron/o in Italien Strigi Milan, Ritter v., aus Prag P r i v a t i s t: Adam Alfred aus Nieder-Aigcn in Steiermark I