hStmna alafana v qolovirf Preis Din 1'50 71. Jahrgang Nr. 102 Freitag, den 17. April 1931 Erscheint wöchentlich siebenmal. Schrlftleltung (Tel. Interurb. Nr. 2670) sowie 18 V V || Inseraten- u. Abonnements-Annahme In Maribor: Jurciceva ul. 4 (Verwaltung). Verwaltung u. Buchdruckerei (Tel. interurb. Nr. 2024): Maribor, Jurciceva ul.4. Bezugspreise: Abholen, monatl. 23 Din, zustellen 24 Din. durch Post monatl. Briefl Anfragen Rückporto beilegen. Manuskripte werden nicht returniert 23 Din, für das übrige Ausland monatl. 35 Din. Einzelnummer 1 bis 2 Din. Maribom Dettum Wie ©üötiro! an Italien kam Aeue Feststellungen zur Vorgeschichte des Friedensvertrages. — Zehn Jahre nach dem Blutfonntag von Bozen. Oßon unserem ständigen Wiener Mitarbeiter). W i c n, Mitte April 1931. In wenigen Tagen, am 24. April, führt fich zum zehnten Mal jener furchtbare Blut-fanntag von Bozen, an dein die italicni-Ichen Faschisten ihren lange vorbereiteten Heberfall auf die Stadt Walters von der ^vgcliveide durchführtcn. Der Bozner Fas-c’o hatte, wie die später aufgcfundenen Dokn diente bewiesen, hiezu förmliche Einladungen ergehen lassen, und bis von Verona her ivaren die Squadras und Batailone gekommen, um bei dem Sturm auf die Deutschen Mit dabei zu sein. An dem Tag wurde die erste Frühjahrsmesse in Südtirol feierlich eröffnet, und in das Programm der Festlichkeiten gehörte auch ein großer Trachtcnuin-5%, zu dem alle Täler ihre Abordnungen entsendet hatten. Am Obstmarkt erwarteten Faschisten den Zug. Militärabteilungen 'eilten die Ordnung aufrecht erhalten; aber gerade hier fehlten sie und sie schützten auch Ihäter nur die Faschisten und kümmerten sich d>ck)t um die deutschen Bauern. ein paar Steinwürsen fing der Uc-drsall an, und gleich darauf fielen auch Won die ersten Bomben in den festlichen dmzug. Eine entsetzliche Panik brach aus, .'e sich noch erhöhte, als die Faschisten mit diien Pistolen in die Wehrlose Menge feu-^eit. Aber das Militär, das endlich im ^Quffd)ritt herbeieilte, sorgte dann nur für g}e Sicherheit der Schwarzhemden. Um die ..Ätschen kümmerte es sich nicht und es half sichi einmal mit, als man achtundvierzig r ) -u-u h/'duer, Frauen und Kinder schwer ver-in die Spitäler bringen mußte und den .chulleiter von Marling Franz I n n e r-° f e r als Leiche wegtrug. Der war van 'ninfirts erschossen worden, wie er mit sei-M eigenen Leib zwei Jungen vor den mischen Kugeln decken wollte. , T,e furchtbare Bluttat von Bozen ist bis Mm- usi9efi'chnt geblieben, obwohl der da-l j italienische Ministerpräsident G i o-i in einer Depesche an den Bozner Ge-dg Eommissär C r e d a r o die Einleitung 'trengsten Untersuchung forderte und die ie: ,Qtttat als den schlimmsten Dienst be-tziei-lnete' ^er dem Vaterlande habe geleistet bJ°en können. Aber Benito Mu s s o l i n i, lickt^ ^er Seit noch nicht Diktator und w ~,uce war, sondern noch in seinem „Po-schri h ^tn^Q" öie täglichen Leitartikel (e 0e ' war anderer Meinung und er wuß-daß er Recht behalten würde. %tp n die Deutschen dies- und jenseits des .,ban~er§ nicht fügen," verkündete er, to,erben ihnen die Faschisten den Ge-Mq^^ibringen... In Italien gibt es ten hindert Faschisten, die darauf war-tofiftp» r 1 ehpr Su zerstören und zu ver-Trikolore, die auf der Vetta fett, sm (Brenner) weht, einziehen zu las-hamvff ^ st!e Deutschen verprügelt und zer-dehwen ,ertrrt 'nnssen, um Vernunft anzu-kiener rJv° ' sind bereit. Viele Jta-ititd Qi ..^f dieses Geschäft trainiert." einen Dag ging Mussolini noch Ben feie«,r Weiter. Die Bomben von Bo-gewese» nu,r eilTG erste feierliche Mahnung ttoleum rve rte er- die Dolche und das Pe-i und eit für die Deutschen in Süd- Kein Theonverzicht König Alfons erklärt, er habe dos Land verlassen, um einen Bürgerkrieg zu vermelden Madrid, 16. April. Die republikanische Regierung, welche ursprünglich nur die Aufgabe übernommen hatte, die Amtsgewalt nur bis zum Zusammentritt der verfassungsgrüenden Eortes zu versehen, hat sich nun entschlossen, die Gesetzgebung im Verordnungswege umzuändcrn. Die Wahlen werden bereits in allernächster Zeit stattfinden. Unter den Gesetzen, die das neue Kabinett her-ausgeben wird, befindet sich auch ein Gesetz, durch welches Spanien in eine föderative Republik mit regionaler Autonomie für die einzelnen Teile geschaffen wird. Weitere Gesetze sollen die Teilung von Kirche und Staat vornehmen, die konfessionelle Gleichberechtigung sicherstellen und alle Titel und Orden abschaffen. Dagegen soll das Privateigentum in keiner Weise angegriffen werden. Die Regierung erklärt ferner, gegen alle Personen, die die schlechte Lage Spaniens in den letzten zehn Jahren irgendwie verschuldet hatten, gerichtlich zu belangen. * Paris, 16. April. König Alfons ist an Bord des Kriegsschiffes „Principe Alfonzo" heute früh in Marseille eingetrosfen. Die Königin langte mit den Kindern nachts in Bordeaux ein. In einer Unterredung mit dem Korrespon deuten des „Matin" erklärte sie: „Wenn mir noch länger in Madrid geblieben wären, würde man uns erwürgen." Ferner erklärte sie, der König habe formell nicht abgedankt und habe seine verfassungsmäßigen Vollmachten nicht übergeben. Er fei einfach von Spanien abgereist. Der König und die Königin werden sich heute in Paris treffen und dann voraussichtlich nach London Weiterreise«. * Paris, 16. April. Der neue spanische Finanzminister Gar-cia P r i c t o erklärte vor seiner Abreise nach Madrid, daß die neue Regierung nicht beabsichtige, gegen die Royalisten oder Aristokraten irgendwie Maßnahmen zu ergreifen. Dagegen werde sie die geplante Anleihe zur Stützung des Pese-takurses nicht ausnehmen. Was das von Primo de Rivera abgeschlossene Bündnisabkommen mit Italien anbekange, dürfte dasselbe sofort gekündigt werden. -l- S e v i l I o, 16. April. Hier kam es gestern zu schweren Unruhen der radikalen Elemente, welche schwere Straßenschlachten mit der Polizei herauf-beschworcn. Eine Person wurde dabei erschossen, mehrere schwer verletzt. Die Demonstrationen richteten sich gegen die provisorische Regierung in Madrid, welche als zu konservativ bezeichnet wird. Der Menge gelang es, sich der Waffenmagazine zu bemächtigen und sich mit Waffen und Munition zu versehen. Es waren Rnfc laut: „Nieder mit der konservativen Republik!" Auch in Malaga kam es zu Ruhestörungen. Madrid, 16. April. Das republikanische Kabinett faßte den Beschluß, gegen die Diktatur Primo de Riveras eine Untersuchung einzulciten. Desgleichen sollen jene, die die spanische Niederlage in Melilla im Jahre 1921 verschuldet haben, bestraft werden. Desgleichen soll der Prozeß gegen die Meuterer von Jaca revidiert werden. Die spanischen Vertreter im Auslands erhielten den Auftrag, den Regierungen, bei denen sie akkreditiert find, davon offiziell Mitteilung machen, daß Spanien zu einer Republik proklamiert wurde. * B a r c e l o n a, 16. April. Die hiesigen republikanischen Kreise fordern mit aller Entschiedenheit, daß Barcelona zur neuen Hauptstadt von Spanien ausgrrusen werde, um aus diese Weise mit der Vergangenheit gänzlich ab-zubrechen. Nach der Abreise der Dynastie habe Madrid die Berechtigung verloren, noch weiterhin die Hauptstadt der Republik Spanien zu sein sein. Madrid, 16. April. Die neue Regierung beschloß, ein Abschiedsmanifest des Königs Alfons an das Volk nicht zu veröffentlichen. In diesem Manifest sagt nämlich der König, er hätte auf den span scheu Thron nicht verzichtet, sondern er habe es für seine Pflicht gehalten, für einige Zeit das Land zu verlassen, um so einen Bürgerkrieg zu vermeiden. Er hätte noch genug Kraft, seine Feinde zu zerschmettern, aber als Spanier wolle er nicht, daß spanisches Blut vergossen werde. Der König wolle im Ausland warten, bis das Volk selbst seine Fehler einsehe. * Paris. 16. April. Der Zug, mit welchem sich die Königin mit ihren Kindern nach Frankreich begab, mußte in Avilla mehrere Stunden halten, da eine Achse des Salonwagens in Brand geraten war. Bald nach I Uhr nachts traf der Zug in Bordeaux ein. Die Königin erklärte einem Korrespondenten des „Matin", das spanische Volk sei sich augenscheinlich dessen nicht bewußt, daß es nur ei« Spielzeug in den Händen der Kommunist?» sei. Der König sei nicht zurückgetreten und hätte auch niemanden seine Herr'chergewalt übergeben, sonder» er sei nur für einige Zeit nach dem Ausland gereist. Neuer Ämter in Güdmbien B e o g r a d, 16. April. In Südserbien hielt der Winter wieder seinen Einzug. In der vergangenen Nacht fiel in ganz Südserbien dichter Schnee, der Verkehrsstörungen verursacht. Die Temperatur ist so stark gesunken, daß man befürchtet, die Ernte werde gänzlich vernichtet werden, wenn der Frost noch einen Tag an halten sollte. AutobuskatMwphe 11 z i c c. 16. April. Der zwischen Uzicc und Beograd verkehrende Autobus stürzte infolge Trunkenheit des Lenkers in einen 40 Meter tiefen Abgrund, wo er vollkommen zertrümmert wurde. Hiebei erlitten fünf Reisende so schwere Verletzungen, daß an ihrem Aufkommen ge-zweifelt wird. Wie durch ein Wunder blieb der Chauffeur gänzlich unversehrt und flüch tete. Bisher konnte er noch nicht ergriffen werden. Eröffnung des Fiugverkehrs in 3uß0tla!men Beograd, 16. 21 Heute wurde der regelmäßige Flugverkehr in Jugoslawien wieder ausgenommen. Die modernen, teilweise ' dreimotorigen Flugzeuge verkehren auf den nachstehenden Linien: Beograd-Zagreb-Graz-Wien, Beo-grad-Sarajev04SpIit-Su8ak-Zagrebi. Beo-grad-Sarajevo-Podgorica und Beograd-Skoplje-Saloniki. Die Fahrpreise wurden wie folgt festgesetzt: Beograd-Za- greb 520 Dinar, Zagreb-Graz 400, Graz. Wien 320, Beograd-Sarajevo 450, Sarajevo-Split 450, Split-SuSak 450, Susat» Zagreb 300, Sarajevo-Podgorica 450, Beo grad-Skoplje 400 und Skoplje-Saloniki 375 Dinar. Neue Todesurteile in Sowjet rußlllnö Moskau, 16. April. In Dnjepro-Pe» trmu wurde ein großer Sabotage-Prozeß gegen leitende Beamte der Getreide-Einkaufsstelle beendet. Bon den Angeklagten wurden 10 Beamte wegen Sabotage und Annahme von Bestechungsgeldern zum Tode verurteilt. Von den weiteren Angeklagten, darunter Beamten und Kulaken, erhielten 58 Gefängnisstrafen im Ausmasse von 3 bis 10 Jahren. Jugoslawischer Trafikantenkongreß. Beograd, 16. April. Der diesjährige Kongreß des Verbandes jugoslawischer Tabakverschleißer findet in Beograd am 19. d. um 15 Uhr in der Bierhalle T a k o v statt. Das Berkehrsministe-rinm hat den Teilnehmern am Kongreß aus der Eisenbahn einen 25%igen Nachlaß gewährt. tirol immer zur Verfügung. Zwei Monate später aber erklärt er in der italienischen Kammer ,er übernehme gerne die ganze Verantwortung für die Bluttat von Bozen .. . Man wird in Südtirol die zehnte Wiederkehr dieses traurigen Gedenktages natürlich nicht begehen dürfen, und es wird auch nicht die kleinste Erinnerung an den Toten dieses Ueberfalls erlaubt sein. Nur in Innsbruck will man das Andenken Inner-Hofers mit der Enthüllung einer Marmortafel ehren, die an der Mauer des alten Hofgartens gegenüber der ehemaligen Burg angebracht wird. Aber vielleicht ist gerade zu dem Tag eine andere Erinnerung sehr zeitgemäß: Wie Südtirol verloren ging. Länger als ein Jahrzehnt ist man eigentlich vor einem Rätsel gestanden, wie es in den Friedensverträgen zu dieser sinn- und ge- Börsenbericht Z ü r i ch, 16. April. Devisen: Beograd 9.127, Paris 20.3025, London 25.22625, Newyork 519.20, Mailand 27.1875, Prag 15.375, Wien 73. Budapest 90.55, Berlin 123.65. schichtswidrigen Zerreißung Tirols kommen konnte, und die bisher vorliegenden Dokumente haben das Rätsel nicht lösen können. Nun hat der bekannte frühere deutschsüd-tiroler Abgeordnete in der römischen Kammer, Dr. R e u t-N i c o l u s s i, im verflossenen Jahr in den Staatskanzleien von England, Frankreich und den Bereinigten Staaten neues Material zu dieser Frage gesammelt, das demnächst auch in Buchform erscheinen wird. Diese aktenmäßigen Fest stellungen zur Vorgeschichte des Friedensvertrages werden nicht nur vor aller Welt das Unrecht beweisen, daß den Deutschen in Südtirol durch ihre Auslieferung an Italien geschehen ist, sie werden auch aufzeigen, wer daran de Schuld trägt und wie es möglich war, daß dieser verhängnisvolle Fehler begangen werden konnte. Einiges von dem neuen Aktenmaterial hat Reut-Nicolussi bereits dieser Tage in ei ner Protestversammlung mitgeteilt, die gegen die fortgesetzten Unterdrückungsmethoden in Innsbruck veranstaltet wurde. Reut-Nico lussi hat in Washington Einblicke in wert volle Aufzeichnungen über die Pariser Kon ferenz erhalten, die den zwingenden Beweis dafür erbringen, daß für die Zuerkennung Deutsch-Südtirols an Italien nur der übermächtige Einfluß Wilsons ausschlaggebend war mrd daß dieser Wille zu letzt über den Widerspruch der nächsten Freunde des Präsidenten, ja sogar den der Engländer und Franzosen, triumphierte, Charles S e y m o u r, der Vorsitzende der amerikanischen Sachverständigen für die österreichischen Grenzfragen, teilte Reut Nicolussi mit, daß er und seine Mitarbeiter von der Brennergrenze entschieden abgera ten und eine weiter südlich verlaufende Li nie empfohlen hätten. Für die Deutschsüd tiroler, die dann etwa noch unter italienische Herrschaft gekommen wären, sei von den amerikanischen Sachverständigen Autonomie, Militärfreiheit, weitgehende kulturelle Selbständigkeit und namentlich auch das Recht beantragt worden, vom Völkerbund eine andere staatliche Oberhoheit zu vertan gen, wenn die italienische Herrschaft sich nicht bewähren sollte. Aber Wilson habe gerade in der Tiroler Frage seinen Beratern ebenso wenig Gehör geschenkt wie den übrigen Alliierten, sondern in vollständiger Un kenntnis der Verhältnisse den Italienern ei ne überstürzte Zusage gemacht, die er dann einhalten zu müssen glaubte. Sepmour er klärte Reut-Nicolussi wörtlich: „Die Tiro ler Frage ist die einzige, die in Paris nie geprüft, sondern nur entschieden worden ist." Auch Oberst H o u s e äußerte sich in ähnli chem Sinn: „Es ist mir heute noch unvev stündlich, was Wilson veranlaßt haben kann, Südtirol den Italienern auszuliefcrn," und der Historiker des Präsidenten, Ray Stau nard Baker, fügt freimütig hinzu, Wil fon habe diese Entscheidung bis zu seinem Tode bitter bereut. In den e n g l i s ch e n Akten zur Friedenskonferenz befindet sich eine Denkschrift des Obersten Cornwall zur Südtiraler Frage, in der es heißt, es könne von einem Recht Italiens auf das deutsche Südtirol keine Rede sein. Cornwall schlug deshalb eine Linie vor, die der Grenze zwischen Welsch tirol und Deutschtirol folgen, also dem nationalen Selbstbestimmungsrecht Rechnung tragen sollte. Reut-Nicolussi hat das Protokoll einer Sitzung des Viererrates gefunden, in der L l o y d G e o r g e den Italienern dringend nahelegte, es sich gut zu überlegen, ob sie sich durch ihre territorialen Forderungen mit den beiden stärksten Rassen Europas, mit den Deutschen und den Süd-wen, kür immer verfeinden wollen. Die englische Literatur über die Friedensverhandlungen lehnte übrigens die Brenner-grcnze einmütig ab und tadelte insbesondere, daß es sich hier für Italien um eine reine Angriffsstellung handle. Italien könne vom Brenner aus die wichtige Ost-Westverbin-dung durch das Inntal mit mittleren Geschützen abschneiden und erreiche mit weit-tragenden Geschützen sogar München. Vom Vintschgau aus bedrohe es die Schweiz in der östlichen Flanke, und das Pustertal sei wie geschaffen als Einfallstor nach Kärnten und nach Jugoslawien. Damals erklärten die Engländer, daß für die Brennergrenze nur militärische Gesichtspunkte maßgebend gewesen seien, daß es aber ganz und gar ungerechtfertigt wäre, Italien eine so gefährliche Linie zu überlassen. Auch Frankreich ist, wie Reut-Nicolussi jetzt Nachweisen kann, immer gegen die Zu-erkennung der Brennergrenze gewesen und hat zuletzt nv nachgegeben, weil es die Forderung Wiki uns war, der mit Sprengung der ganzen Friedenskonferenz drohte, wenn man seinen Willen nicht respektiere. Es gibt eine Denkschrift, die C l e m e n c e ä u und B a l f o u r gemeinsam Ende 1919, also unmittelbar nach dem Frieden von Saint Gerinain ,an Italien richteten und in der es heißt: „Wenn es nach Raffe und Sprache und nach den Wünschen der Neutralen gegangen wäre, hätte Italien niemals Südtirol bekommen dürfen." Und in der gleichen Denkschrift werden Sütirol und Deutsch böhmen als die einzigen Fälle bezeichnet, Hochrufe auf die Sowjets Die ersten Sorgen öer ersten repubiikamMen Negierung in Madrid — Die Syndikalisten MGen im Trüben — Katalonien hat Selbstündigkeitsgelüfte M a d r i d, 16. April. Spanien geht schweren Zeiten entgegen. Mit dem Sturz der Dynastie glaubte man in republikanischen Kreisen das Ziel der jahrelangen antimonarchistischen Bewegung erreicht zu haben. Nach der Abreise des Monarchen schien es tatsächlich, als ob wieder Ruhe in Spanien Einzug halten würde. Die Ereignisse des gestrigen Tages beweisen jedoch, daß die unruhigen Elemente weit davon entfernt sind, sich mit der Beseitigung der Monarchie zufriedenzustellen. Neben den ausgesprochenen Republikanern zeigten sich als die eifrigsten Anhänger der antimonarchistischen Bewegung die S y n d i k a l i st e n, die als der kommunistisch eingestellte linke Flügel der offiziellen sozialistischen Partei anzusprechen sind. Gerade in den letzten Tagen mehrten sich im Lager der Republikaner Stimmen, die den Führern der Bewegung eindringlich nahrlegten, ans die Syndikalisten ein wachsames Auge zu werfen und sich auf keinen Fall das Heft aus der Hand winden zu lassen, widrigenfalls die Früch te der Bewegung wieder verloren gehen könnten, ja nicht nur das, sondern daß vielmehr Spanien eine noch größere Gefahr drohe. Daß diese Warnungen der Kenner der politischen Verhältnisse nicht aus der Luft gegriffen waren, zeigten die gestrigen Ereignisse zur Genüge. Die Lage war immer gefährlicher, da sich die Polizei als viel zu schwach erwies, um die Ruhe wieder herzustellen. General L o p e z, der sich in Barcelona aufhielt, wollte als höchster Offizier das Kommando der Truppen übernehmen, um den Aus schreitungen ein Ende zu bereiten. Das Militär widersetzte sich jedoch seinem Befehl, da es nur der republikanischen Regierung in Madrid gechorchen will. Erst spätabends traf aus Madrid die Meldung ein, daß General Lopez Oberkommandant von Barcelona ist. Daraufhin rückten die Truppen aus und stellten in kürzester Zeit die Ruhe und Ordnung wieder her. Die Regierung verhängte über Barcelona das Standrecht. Vorläufig ist die kommunistische Gefahr beseitigt. Der Führer der Katalonier, Oberst Maria versicherte den Ministerpräsidenten Zamora, Katalonien werde bei Spanien verbleiben. Kaum war Dienstag nachmittags in den größeren Städten die Republik ausgcru-fcn worden, als sich schon die aufgehetz-ten Arbeitermassen zusammenschlossen und mit Hochrufen auf die Sowjets durch die Straßen zogen. Die Syndikalisten gingen rasch zu Werk, um das Eisen zu schmieden, solange es noch heiß ist. Die Führer der Kommunisten pro klamierten in Barcelona, der Hochburg der umstürzlerischen Bewegung der letzten Jahrzehnte, zunächst einen 24stündigen Proteststreik gegen die Monarchie. Sie lockten dadurch die Arbeitermassen auf die Straße und mit ihrer Hilfe den schon lange vorbereiteten Handstreich durchzu-sühren, d. H., die Räteregierung einzusetzen. Hiebei nützten die Kommunisten auch die separatistischen Bestrebungen der Katalonier aus, die eine eigene Republik haben wollen. Die Volksmassen gingen den Kommunisten tatsächlich auf den Leim und schlossen sich den Führern der Syndikalisten an. In Barcelona wurde gestern die R e p u b l i k Katalonien ausgerusen. Gleichzeitig wurden Vsrberei tungen für die Einrichtung dieser Republik nach dem Sowjetmuster getroffen. Paris, 16. April. Die Presse bespricht ausführlich die durch die Ausrufung der Republik in Spa nien entstandene Lage. Die Blätter meinen, das Land gehe noch größeren Unruhen entgegen, da die Bevölkerung für die Republik noch nicht reif sei. Andrerseits wird jedoch Hervorgehaben, daß die meisten Führer der republikanischen Bewegung längere Zeit als Emigranten in Frankreich gelebt und sich dessen politische Anschauungen zu eigen gemacht hätten. Dies werde sicherlich auch in der Außenpolitik der neuen Regierung zum Ausdruck kommen. Das Verhältnis zwischen den beiden Nachbarstaaten werde sich noch herzlicher gestalten. Eine Folge dieser Neuorientierung Spaniens werde das Ab rücken von Italien sein, mit dem bisher geheime Bündnisse noch aus der Zeit Pri-mo de Riveras bestehen. Zu Botschaftern in Paris und London werben zwei der prominentesten Emigranten ernannt wer den. Nach Meldungen aus Madrid, sind die spanischen Monarchisten überzeugt, daß König Alfons bald zurückkehren wird, da er nicht formell aus den Thron verzichtet habe. Eine Abdankungsurkunde soll angeblich nicht bestehen. M a d r i d, 16. April. König Alfons ist gestern vormittags mit seinem ältesten Sohn mit dem Auto in Cartagena einaetroffen und hat sich gleich auf das ihm zur Verfügung gestellte Kanonenboot eingeschifft, das bald darauf in See stach. Bei der Einschiffung wurden Hochrufe auf den König ansgebracht, dir dieser mit einem Hoch auf Spanien beantwortete. Die königliche Familie verließ nachts mit Hofzug Madrid und begai sich über Frankreich nach England. Sowohl der Zug als auch die ganze Streckt bis zur Grenze waren streng bewacht, uo* Zwischenfälle zu vermeiden. Wir sollen 3000Jahre leben... Die Welt nach fünf Millionen Jahren — Ein Zukunftsbild des Dichters Haldane Die Arbeitermaßen errichteten auf den Straßen Barrikaden und griffen die ausgerückte Polizei an. Es entspannen sich blutige Straßenkämpfe, die zahlreiche Todesopfer forderten. Der Pöbel drang in die Gefängnisse und forderte die Freilassung der politischen Gefangenen. Da jedoch diese schon einige Stunden vorher in Freiheit gesetzt worden waren, wollte sich der Mob mit der Erklärung der Ge-fängnisoerwaltung, daß keine politischen Häftlinge mehr vorhanden seien, nicht zufriedengeben, sondern stürmten die Zellen und befreite alle Gefangenen, darunter auch Schwerverbrecher. Diese Elemente verstärkten dann die Barrikadenkämpfer und begannen die Geschäfte zu plündern. Der bekannte englische Romanschriftsteller Haldane, dessen Werke weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus allgemeine Anerkennung finden, versucht in seinem letzten Buch ein Bild der menschlichen Gesellschaft zu geben, wie sie nach 5 Millionen Jahren aussehen wird. Vor allem, meint der Verfasser, wird man zu jener Zeit die Dauer des menschlichen Lebens auf 3000 Jahre verlängern können. Krankheiten und Schmerzen werden einer längst überwundenen finsteren Vergangenheit angehören. Die riesigen Kraftwerke, die die Bewohner der Erde mit allen Arten elektrischer Energie versehen, werden durch die Kraft der Ozcan-wellen betrieben werden. Das Klima auf der Erdkugel soll inzwischen infolge der Abkühlung der Sonnenoberfläche bedeutend kälter geworden sein, so daß alle Kontinente durch künstliche elektrische Heizung erwärmt werden müssen. Die Reise nach dem Mond wird längst zur Wirklichkeit geworden sein. Eine Anzahl von Mondexpeditionen werden starten und ihr Ziel glücklich erreichen. Aber keiner der Raumflugzeuginsaffen wird vom Monde zur Erde zurückkehren, da die Apparate zum Rückflug noch nicht taugen. Die Mondforscher werden aber in dauernder Ra dioverbindung mit den Erdbewohnern ste- hen. Lebende menschenähnliche Wesen soll $ —C -------------- ' -. - " - - *• — wb auf dem Mond nicht geben. Und doch wiu der Menschheit seitens des Mondes bi6 größte Gefahr drohen. Der Mond nahet1 sich immer mehr der Erde. Ein schrecklicher Zusammenstoß scheint unvermeidlich zu fei«. Ter phantasievolle Roman endet mit einer spannenden Beschreibung, wie die Einwoh' ner der Erde, um der Katastrophe zu entgehen, auf den Planeten Venus auswanderv Buddhas Gedmwtag In dem großen Hibia-Park in Tokio ftb vor einigen Tagen eine eigenartige religÄ Zeremonie statt, an der auch der in der ia’ panischen Hauptstadt zu Besuch weilen^ König von Siam teilnahm. Anläßlich bf' Geburtstages Buddhas ist im Park ein villon errichtet worden, in dem eine klrit Bronzstatue des Begründers der bubblsif^ sehen Religion aufgestellt ist. Vor dem Pa^ lon versammelte sich fast die gesamte buddl" stische Geistlichkeit Tokios in gelben, blw1^ und schwarzen Gewändern. Der Park ^ von einer vieltausendköpfigen Menge $e‘ füllt. Der König von Siam erschien mit sri1*. Gefolge und warf als erster einige wohk^ bei denen das Selbstbestimmungsrecht der Völker offenkundig verletzt worden ist. Es ist übrigens bezeichnend, daß die französischen Völkcrrechtssachverständigen, wie Reut-Nicolussi gleichfalls feststellen konnte, seinerzeit ausdrücklich zu dem Schluß gekommen waren, daß der Londoner Vertrag Italien nur einen Schutz gegen Oesterreich-Ungarn gewähren wollte, daß er also nach dem Zerfall der Donaumonarchie gegenstandslos geworden war und für die Alliierten gar keine verbindliche Verpflichtung mehr darstellte. Und trotzdem ist dieses ungeheuerliche Unrecht geschehen, das im Herzeit Europas eine immer blutende Wunde hinterlassen hat. Die faschistische Unterdrückungspolitik sorgt ja dafür, daß diese Wunde nicht vernarbet! kann. Richard Will,. P o l i f k a. Kürten vor den Richtern MMMMi Links (in dem „Kasten') der Angeklagte Kürten _ davor sein ger. Rechtsanwalt Dr. W e h n e r. ZTJ P/03 Freitag, den !?, April !93!; -------------------------- ::~^32S2£E5x!S2EE2 chende Körner auf die Kohlen, die vor der Buddhastatue glühten. Der Rauch stieg hoch und durch den ganzen Park hallten begeisterte Bansay-Ruse (Hurra-Ruse) der Menge. Darauf traten 50 junge Mädchen in treu sjett Kleidern hervor und führten einen reit giösen Tanz auf. Am Abend wurde zu Ehren des Königs von Siam in dom alten Tokioter Kabuki-Theater eine Galavorstellung gegeben, bei dem die gesamten Hofchargen und Minister anwesend waren. Der Kaiser von Japan war nicht zugegen. Die Hofetikettc verbietet ihm, öffentliche Schauspiele zu be suchen. Tlusfterbende Völker Bon Michael A u s p i tz. Das Aussterben ganzer Völker ist eine bekannte kulturhistorische Erscheinung. In die Wirrnis einer neuen, komplizierten und völlig unverständlichen Welt plötzlich hinein geraten, verstehen es diese armen Kinder der Natur nicht, sich den gänzlich veränderten Lebensformen der neuen Umwelt anzupas-sen. Sie besitzen gleichzeitig keine genügende äußere und innere Kraft, um dem Ansturm der hereinbrechenden neuen Zeit zu trotzen. Viele bedeutende, ja blühende Völl kerstämme, Träger alter und erfolgreicher Entwicklung sind auf diese Weise zu Grunde gegangen. Es genügt, sich an die Inkas zu erinnern, die vor Jahrhunderten eine hochstehende Kultur in Südamerika geschaffen haben, an die Majas, deren prachtvolle Ar chitektur an die Bauten der alten Aegypter erinnert und heute noch in ihren Ueberrc-ften auf der Halbinsel Mkatan die Forscher in Staunen versetzt. Diese Völker, wie auch die ehemals mächtigen Azteken, die das heu tige Mexiko bewohnen, sind durch beit Zusammenstoß mit den europäischen Erobern von der Erdoberfläche gänzlich verschwunden. Auch in diesen Tagen vollzieht sich in ver ichiedenen abgelegenen Teilen der Welt das Phänomen des Äussterbens der letzten Lpi bauen ehemals kräftiger Volksstümme. Vor kurzem verschwanden z. B. die letzten Ver treter der T a s m a n i e n - Ci n g e b o renen. Die Kolonisierung Tasmaniens begann im eigentlichen Sinne des Wortes erst »n Anfang dcS 19. Jahrhunderts, als die Engländer dort ihre ersten Sträflingsko--anien gründeten. Da die Tasmanier solchen Vertretern der europäischen Zivilisation gegenüber aus guten Gründen kein vertrauen zeigen wollten, begannen zwischen etl englischen Kolonisten und den Eingeborenen wilde Kämpfe, richtiger gesagt waren Jagden, bei denen die armen Tasmanier °n den Engländern als wild behandelt Wurden. Ein Teil fiel durch die Kugeln eng-sicher Karabiner, der andere fiel dem Äl-°hal zum Opfer. Die Bevölkerung Tasmaniens, die 1815 viele Tausende zählte, ver Rgette sich nach einigen Jahrzehnten aus h > Menschen, die von der britischen Ver-altung aus die kleine Insel F l i n d e r Erführt wurden. Im Jahre 1847 zählten ke Tasmanier nur 45 Menschen. Sie wur-(>>*! zu einer antropologischen Seltenheit. et letztere Tasmanier starb um 1876. h ^uf ähnliche Weise wurde der M a o r r-Üau m m QUf Neuseeland, wenn auch nicht ' az vernichtet, so doch dezimiert. Im Jah-dem » schätzte Kapitän Cook die Zahl der ste»?ländischen Eingeborenen auf ntiitdo Met ^0.000. Bis 1886 verminderte sich bJe Bevölkerurig, dank den „Wohltaten" europäischen Kultur auf 42.000. { o Q§feI6e Schicksal wurde den a m e r i-'schen Indian e,r n bereitet. ^ ber Entdeckung Amerikas durch Pstir wurde der Kontinent von einigen bQ§ t°n^n Rothäuten bewohnt. Jetzt zählt lgg^dianervolk in U.S.A. nur noch ca. ^bn» m ^enfchen, wobei nur ein Viertel bix^^^Bollblütige Indianer sind. D Der über- »des ", Nest stellt das Produkt einer mehr heu deutlich in Erscheinung treten- ® dar. ffhen I chkeressant sind vom kulturhistori-ven 5BPhnn,dpunkt die W e d e n, die frühe* {atithofir si.^ee der Insel Ceylon. Die Ge-' Ftp,, Ie^e§ Dschungelvolkes beträgt heu-’veht r n “nd Kinder einberechnet, nicht . Äon? 150 Menschen. I'nb die m Ü r V f n,.M ’ f ch e n Stämmen ?Mg Qetr...r , '_ch männer dem Unter* festen Ä' D'eses kleine Volk, das zu den ü? durch feinpnrrr äählt; zeichnet aus ,,„1 , sinmitiven Lebensfor- 5ttirtunnen niSu™ ',cf) ber neum Lebens-2? Um s?,, °uvassen, die jetzt in Af- ^teichen' $on dem früher sehr Neu Buschmännerstamm sind nur - Kindern Kaffee! Ja, aber nur den gesunden KAFFEE HM koffeinfreien Bohnenkaffee 3m brennenden Schacht eingeschlosfen Schreckliche Katastrophe im Abwäfferungskanal C h i c a g o, 15. April. In einem zehn Meter unter der Erde befindlichen Abwäs-serungstunnels im Herzen des ChicagoerFa briksviertels brach, wahrscheinl. durch Selbst entzündung, eine Feuersbrunst aus, bei der acht Personen einen gräßlichen Erstickungstot fanden. Unter den Toten befinden sich auch der Chef der Chicagoer Feuerwehr. An der Unfallstellc wurde auch noch ein Polizist durch einen schnell herbeirasenden Rettungswagen überfahren und auf der Stelle getötet. Weitere 30 Personen, Arbeiter und Rettungsmannschaft, mußten schwer gas- und muchtiergiftet ins Krankenhaus geschafft werden. 12 Arbeiter und Mannschaften der Rettungskolonuen sind noch immer in dem Unglückstunnel eingeschlossen. Die Uufallftelle glich dem Eingang eines Bergwerksschachtes nach einer schweren Explosionskatastrophe. Dichte Rauchschwaden brachen aus dem Tunneleingang hervor. Der Kanalisationstunnel brannte auf einer Länge von zwei Häuserblocks. Die ersten Net tungsmannschaften, die in den Tunnel eindrangen, um die Eingeschlosseuen zu retten, wurden, obwohl sie sämtlich Gasmasken tru gen, selbst Opfer des Rauches und der giftigen Gase. Bisher wurden aus dem Tunnel 8 Tote und 30 Gasvergiftete geborgen, von denen viele schwere Verletzungen davongetrageu haben. Man befürchtet, daß die noch im Schacht befindlichen 12 Menschen nicht mehr lebend geborgen werden konnten. Auf den ersten Alarm eilten mehrere Löschzüge der Feuerwehren an die Unfallstelle, desgleichen ein starkes Aufgebot an Aerzte- und Sanitätspersonal. Die Unfallstellc wurde in weitem Umkreis durch ein Aufgebot von Hunderten von Polizisten abgesperrt. Tausende von Zuschauern haben sich eingefunden und werden von der Polizei abgedrüugt, um deu ungestörten Fortgang der Rettungsarbei-ten zu sichern. Nebukadnezars Ralaft Bauten aus dem 22. Jahrhuudert v. Chr. Geburt entdeckt Aus Mesopotamien berichten die Pariser Blätter, daß es dem bekannten französischen Archäologen B a q u c l i n, der die Ausgra-bungSarbeiten im Euphrattal leitet, gelungen sei, den Eingang zu einem der Paläste des babylonischen Königs Rebukadnezar zu finden. Dieser Palast scheint der Königin als Wohnsitz gedient zu haben. Im Vestibül des neuentdeckten Palastes fand Vaguelin zwei tatuen, die den Herrscher lebensgroß darstellen. Diese zlvei Statuen gehörten zu einer Serie von vierzehn Standbildern- die an beiden Seiten des Vestibüls auf Säulen auf gestellt waren. Auch andere Ausgrabungen in Mesopotamien konnten in den letzten Mo unten bedeutende Resultate zeitigen. Auf einem verhältnismäßig kleinen Ausgrabungsgebiet wurden 27 kleinere altbabylonische Bauten, drei Tempelgebäude, einige größere Bauten und Vorratshäuser entdeckt. Die Bedeutung der Funde wird dadurch besonders erhöht, daß in den Ruinen mit Keilschrift be schriebene Tafeln ausgegraben werden konnten. Die Inschriften, die bereits entziffert werden konnten, besagen, daß die entdeckten Bauten aus dem 22. Jahrhundert v. Chr. Geburt stammen, also ungefähr aus der Zeit, in der Abraham seine mt-miiclie Heimat verließ. Nicht der Mörder, die Nebenniere ist schuldig •. Das entschleierte Geheimnis der Drüsen und Hormone deutung zukommt, ist klar. Der Zusammenhang zwischen anormaler Veranlagung und diesen Drüsen ist ziemlich geklärt und kaum mehr Zweifeln unterworfen. Wenn diese Forschungsereignisse hinreichend geklärt und bekräftigt sind, dann muß die ngtiwendige Folge einerWandlung in der Beurteilung des verbrecherischen Jndividi-ums sein. Der psychiatrischen Prüfung des verbrecherischen Individuums wird die psychologische folgen müssen. Wenn man künftig darüber zu urteilen hat, inwieweit ein Mensch für seine Tat verantwortlich gemacht werden kann, dann kann es kaum ohne eingehende und sorgfältige Untersuchung seiner Drüsenfunktionen geschehen. Das mag vielleicht etwas seltsam klingen, es wird aber eine Folgerung sein, die über kurz oder lang gezogen werden muß. Weun der ursprüngliche Zusammenhang zwisch. Drüsenfunktion und Verbrechen hinreichend geklärt ist, wenn also z. B. feststeht, daß ein an und für sich normaler Mensch durch die Ueberpro duktion seiner Nebenniere zum Mörder wer den kann, dieser Mensch selbstverständlich nicht in vollem Masse für seine Tat verantwortlich. gemacht werden kann. Das bisher. Schema, das bei der Prüfung der Zurechnungsfähigkeit angewendet wurde, wird erweitert werden müssen. Es ist ein gewagter Schritt, bei der Frage nach Gut oder Böse physiologische Argumen te entscheidend mitsprechen zu lassen. Es ist ein Schritt weiter zu jener Formulierung, die den Verbrecher zunächst als kranken Men sehen hinstellt. Ein weiterer Schritt zu einem Determinismus, gegen den sich die Rechtsprechung mit zunehmender Schärfe wehrt. Auch ein deutscher Forscher, Dr. Paul G r a b l e y, beschäftigt sich mit ähnlichen Problemen. Für ihn sind sie aber Ausgangs Punkt zu einer sich langsam entwickelnden Drüsentherapie. Eine Drüse, die nicht normal funktioniert u. dadurch den ganzen Men scheu in Mitleidenschaft zieht, ist krank. Die erste und wichtigste Frage, die sich angesichts dessen für einen Mediziner erhebt, ist: „Wie kann man eine solche Drüse heilen, d. h. ihre Funktion wieder normal gestalten? Man verabreicht in solchen Fällen heutzutage vielfach bestimmte Drüsenpräparate, u. zwar immer von derjenigen Drüse, die man gelhaft produziert. Auf diese Weise sind die verblüffendsten Heilungen, die früher niemand für -möglich gehalten hätte, geglückt. So z. B. bei der E p i l e P s i c, der Fallsucht. Auch sie wird heute als eine Folge mangelhaft funktionierenden Schilddrüsen an gesehen. Ob sich nun verbrecherische Neigung, die durch die Krankheit einer Drüse bedingt . sind, durch deren Heilung vertreiben lassen, j 'si eine Frage, deren Beantwortung durch ! die moderne Medizin gewiß nicht sehr lau* | w auf sich warten läßt. Wird sie bejahend ■ „'antwortet, dann würden solche Heilungen ".veifellos zu den größten Wundern der menschlichen Forschung gehören. Es hat sich schon immer gelohnt, der medizinischen Forschung ein besonderes Augenmerk zuzuwenden. Mag ihre Sprache noch so dunkel, mögen ihre Angaben noch so geheimnisvoll klingen: sie gehen uns diesmal alle au. Es ist unser Körper, dessen Funktionen erforscht und bewacht werden. Zu den größten Entdeckungen der modernen Medizin zählt wohl die der Horm o-n e. Hormone nennt man bekanntlich die Sekrete, also Ausscheidungen der sogenannten „endokrinen" Drüsen, also derjenigen Drüsen, die keinen Ausgang nach Außen abeu, sondern ihre Produkte direkt au das Blut abgeben. Daß der menschliche Körper olche endokrinen Drüsen in großer Anzahl bis 8000 Seelen übrig geblieben. Auch die Völkerstämme, die die arktischen Gegenden unseres Planeten bewohnen, wei-en das Bild langsamen Aussterbens auf. Die Gesamtzahl der E s k i m o s in Nordamerika beträgt kaum 40.000. In den Westgebieten Grönlands kam es während des 150 jährigen Zusammenlebens mit den europäischen Kolonisten zu häufigen Mischehen zwi-cheit den Europäern und den dortigen Eskimos, sodaß man heute kaum noch einen vollblütigen Eskimo in diesen Gegenden antref-en kann. Die Mischlinge gelten dort als Vertreter einer edleren und höheren Gattung, und gerade die Eskimofrauen, in deren Adern europäisches Blut rollt, haben die besten Eheaussichten. Der Tag scheint nicht mehr fern zu sein, wo ein rassiger Eskimo nur als eine Aufnahme anzutreffen sein wird besitzt, weiß man schon verhältnismäßig lange. Was man bis vor kurzer Zeit nicht wußte, war die Funktion dieser Drüsen im einzelnen. Die moderne Forschung hat auf diesem Gebiet bereits manches nachgeholt. Der amerikanische Forscher I. S. L a n k-f o r d hat aufsehenerregende Untersuchungen über den Zusamenhaug zwischen Hormonen und Charakterbildung angestellt. Wenn seine Ausführungen Epoche machen sollten, dann müßte man in Zukunft bei 'der Beurteilung eines Menschen in positiver oder negativer Hinsicht dem Zustande seiner Drüsen entscheidende Bedeutung einräumen. Es ist z. B. bekannt, daß ein Schrumpfen der Schilddrüse Verblödung, ja vollständigen Kretinismus nach sich zieht. Wenn aber das Gegenteil eintritt, behauptet Professor Laukford, wenn die Schilddrüse über Bedarf produziert, dann sind verbrecherische Neigungen des betroffenen Individuums die Folgen. Zum Verbrecher loird auch der, dessen Nebennieren allzu gut funktionieren. Der Zustand der Nebenniere ist überhaupt wichtig für die Beurteilung eines Charakters, denn sie ist die eigentliche Produzentin des „Lebensmutes". Eine gut funktionierende Nebenniere erzeugt Optimismus und Aktivität, das Gegenteil Bedrücktheit und Passivität. Ein Individuum aber, dessen Nebenniere allzu viel von diesem lebenswichtigen Hormon erzeugen, werden auf die Bahn des Verbrechens gedrängt. Eine solche Hypertrophie der Nebenniere sin det man nach Professor Lankford besonders oft bei M ö r d e r n. Daß in diesem Zusammenhänge natürlich Va** Keimdrüsen eine besonders orosie Be- Hollywood entvölkert sich Hollywood, die abenteuerliche Stadt, in der Douglas Fairbanks, Mary Pickford, Charlie Chaplin, Rudolf Valentina und viele andere Filmsterne den Höhepunkt ihrer glänzenden Kuriere erreichten, wird wahrscheinlich bald der Vergangenheit angehören. Die früheren Weltberühmtheiten ziehen sich entweder ins Privatleben zurück oder suchen sich Wirkungsstätten auf den Bühnen von Newyork. Es wimmelt in Newyork von berühmten Hollywoodgrößen. Die Büros der Theaterangenten sind überfüllt. Die gestürzten Filmstars trösten sich damit, daß sie, dank ihren populären Namen, auch auf den Brettern des Broadway ihre Anziehungskraft nicht verlieren werden. Ter Auszug aus Hollywood ist hauptsächlich auf die Entwicklung des Tonfilms zurückzuführen, der an die Filmkunst gänzlich neue Anforderungen stellt und den Schwer* vunkt der Filmindustrie aus Holywood nach Newyork legte. Die schmucke Vilma Banky mit ihrem interessanten Gemahl Rod la Rocque suchten in Newyork nach einem Thea terengagement. In derselben Richtung bewegen sich die Bemühungen der Colleen Moore und ihrer Freundin Virginia Vally. Auch die entzückende weltberühmte Lilian Gish sich sich gezwungen, Hollywood zu verlassen, um ihr neues Glück auf den Newyorker Thea terbühnen zu suchen. Zu den Flüchtlingen gehört auch Lia de Putty, die temperamentvolle Norwegerin Greta Ruth Nissen und viele andere. Gleichzeitig erholen sich viele Filmgrößen in Hollv-wood von ihrer früheren Tätigkeit und verdienen nmrt*mal Millionen für das Nicbt-- . „Marrvorer Zeitung'' Trümmer 102. ■■m 11111111 iim■ iiiiiiiniiniii 1 Mj 111 n iiiiiiim miiiii ii n 1. 111 tun.Es ist kein Geheimnis, daß Griffith eine runde Million für die Anullierung ihres Vertrages erhalten hat. John Gilbert, dessen erster Tonfilm ein ausgesprochener Mißerfolg war, bekam von seiner Gesellschaft eine halbe Million Dollar für das Versprechen, das Hollywooder Pflaster sofort zu verlassen. Theater und Kunst Nattonaltheater in Mattbor (Repertoire Donnerstag, 16. April, 20 Uhr: „Karussel-pserde". Ab. A. Freitag, 17. April: Geschlossen. Samstag, 18. April, 20 Uhr: Konzert des Brandl-Trios. Dramapreise. Gtadttheater in Vtus Freitag, 17. April, 20 Uhr: „Karusselpfer-de". Gastspiel des Mariborer Theaters. -r * + Konzert Brandl-Trio. Samstag, den 18. April findet das erste diesjährige Konzert des Brandl-Trios in Maribor statt. Am Programm stehen Werke von Beethoven, Schubert, Tschaikowski und Koleritsch. Das Interesse für dieses Konzert ist groß, umsomehr als für den Abend Dramapreise vorgesehen sind. Baüetiabenö Gmnt-Zmovski Herrliche Toiletten voll geschmackvollster Phantasie an einem geschmeidigen Körper, der seine exhibitionell-virtuosen Bewegungen der durch einen ausgezeichneten Pianisten produzierten Musik anpaß't. Xenia G r u n t — ich will nicht, daß ihr Unrecht geschehe, vielleicht war der spärliche Besuch des Theaters daran schuld — Xenia Grünt produziert nicht Tanzkunst, sondern r e-produziert sie und man sieht ihr die große Mühe an, die sie sich zur Präzisesten Durchführung aller Posen gegeben hat. Sie verfügt über ein vorzügliches Programm, aber sie tanzt nicht mit der Seele. Selbst die Schalkhaftigkeit eines sich schüchtern hervorragenden Lächelns macht nicht mehr warm, wenn man sich auch an der Komposition einzelner. Tänze, wie der „Humoreske", dem „Zigeunertanz" und der „Unbekannten Gottheit" begeistern köitme. Vielleicht ist daran die starre Hervorkehrung des Exhibitionellen, des Birtuosenhaften, des Technischen schuld-tragend. Innerlicher ist der Tanz A n a t 0 I 2 u k 0 v s k i s. Auch hier straffe Dressur, auch hier pedantes Eingehn in allen Notwendigkeiten, aber der Tanz wird ' mehr von innerem Erleben heraus geschaffen. Grundlose Eifersucht Die Tragödie einer Schönheitskönigin Der spanische Tanz war ein Erlebnis. Die musikalische Begleitung des Herrn D. K 0 n r cr d i war, ebenso wie der Pia-novortrag in den Pausen ausgezeichnet Fd. „Das rationalisierte Dorf" Ein volkswirtschaftlicher Roman von Georg Murthaler. In der heutigen Zeit der ökonomischen Verzagtheit und Desorganisiertheit wirkt dieser Roman anregend. Im Rahmen einer heiteren Erzählung werden die modernsten wirtschaftlichen Probleme theoretisch unterbaut und doch auf volkstümliche Weise einer Lösung zugeführt, ohne dabei an den Grundpfeilern der bestehenden Gesellschaftsordnung zu rütteln. Es ist nicht allein das Agrarproblem, insbesondere die Mechanisierung der Dorfwirtschaft, welche da behandelt wird. Unter anderen wird nach Feststellung des Wesens der fiktiven Kaufkräfte, die hauptsächlich daran schuld sind, daß immer Abnormitäten am Geldmarkt in Erscheinung treten, die Reform ihrer Umlaufsart gefordert und eine solche vorgeschlagen. Einer der interessantesten Teile des Romans ist jener, in welchem der Gang der Evolution für jeden verständlich beschrieben wird. Das dämonische Spiel der wirtschaftlichen Kräfte, dieser mystischen Mächte, die die Menschheit wie am Gängelband führen, ist in spannender Weise in den Roman eingeflochten. Sie nötigen die Staaten zur organischen Einfügung jedes Menschen in den sozialen Wirtschaftskörper, so daß sich jedermann da zu Hause fühle und behufs dessen eine große „Vergatterung" durch Evidenzhaltung von Arbeitsleistenden bei gleich Unter den Insassen des Frauengefängnisses in Nizza besiindet sich eine außergewöhnlich schöne Frau. Sie weigert sich, Nahrung zu sich zu nehmen, weint ununterbrochen und will keinen Verteid'ger für sich bestellen. Dem Untersuchungsrichter gegenüber hat sie wiederholt gesagt: „Machen Sie mit mir, was Sie wollen." Die schöne Gefangene heißt CharlotteNash und wurde 1905 in St. Louis in Amerika geboren. Schon als Kind erregte ihre Schönheit allgemeines Aufsehen und mit 17 Iah ren wurde sie zur S ch ö n h e i t s k ö-niginAmerikas proklamiert. Ihr Name, ihr Bild und ihre Lebensgeschichte gingen durch die gesamte amerikanische Presse Ueberall, wo Miß Charlotte sich zeigte, wurde sie bewundert, gefeiert und verehrt. 1923 traf die Schönheitskönigin in dem Badeort Atlantic-City ein, wo sie die Bekanntschaft eines in Künstlerkreisen iehr bekannten Millionärs, Nixon N i r d I i n--ger, des Besitzers vieler Theatevunterneh-mungen in Boston und Philadelphia machte. Trotz des Altersunterschied von 30 Jahren und obwohl er bereits dreimal geschieden war. machte ihr der Millionär einen Heiratsantrag. In der ersten Zeit schien die Ehe glücklich zu sein. Der Gemahl erfüllte alle Wünsche seiner Frau, die ihm zwei entzückende Kinder schenkte. Nixon Nirdlinger war ständig von einer solchen Eifersucht geplagt, daß er aus die unglaublichsten Gedanken kam, um seine Frau überwachen zu können. So pflegte er sie für seine Tochter auszug-eben, die unter seinem väter liehen Schutz stand und dementsprechend behandelt werden mußte. Das Verhältnis der beiden Ehegatten wurde im Lause der Zeit so unerträglich, daß im Jahre 1926 die geplagte Frau die Scheidung durchsetzte. Nach nicht allzu langem Intermezzo begann der Millionär seine geschiedene Frau mit flehent lich-en Bitten zu bestürmen, ihm alles zu verzeihenund zu ihm zurückzukehren. Er versprach feierlich, sie nie mehr mit seiner Eifersucht ■ zu quälen. Charlotte ließ sich überreden und heiratete zum zweiten Male ihren geschiedenen Mann. Die zweite Hochzeitsreise führte sie nach Nizza, wo die alten Eifersuchtsszenen sich in verstärktem Maße abzuspielen begannen. Eines Tages wurde Nixon Nirdlinger, von zwei Kugeln getroffen, tot in seinem Zimmer auf gefunden. Die Untersuchung ergab, daß der Verdacht der Mannes vollkommen unbegründet war. und aß Charlotte nur für ihre finde* gelebt hatte Bei der Verhaftung wies der Hals Eharlottes deutliche Spuren handgreiflicher Gewalt auf. Es ist zu vermuten, daß die des Totschlages angeklagte Frau auch ohne Verteidiger von den Geschworenen freigesprochen werden wird. Die Moral der Geschichte liegt aber in einer Neuste rung, die der erschossene Nirdlinger kurz vor seinem Tode einem seiner Freunde gegenüber gemacht haben soll. „Ich habe eine entzückende und wunderbar schöne Frau, doch rate ich Ihnen: Heiraten Sie nie eine Schönheitskönigin." zeitiger Pflicht des Staates für das Versehen mit Arbeit angeregt wird. Nach Richtigstellung der materialistischen Geschichtsphilo'sophie und Bereinigung derselben von dem durch Marx hinzugefügten Katastrophenzusatz, wird sie als eine rein evolutionistische Theorie dargetann, und so erreicht, daß selbst die Kirche dieselbe annehmen könne, da sie den schlagendsten Beweis für das Bestehen eines Ueberwe-sens liefert. Besonders dieser Teil des Buches wird nicht verfehlen in geistlichen Kreisen berechtigtes Aufsehen zu erregen. Georg Murthaler: „Das r a t i 0 n a-l i s i e r t e D 0 r f". Volkswirtschaftlicher Roman. 206 S. 8°. Druck und Verlag der Mariborska tiskarna, Maribor. Jugoslawien. Preis Dinar 40.— In Maribor zu haben in den Buchhandlungen Heinz, Gosposka ulica, Tiskovna' zadruga, Aleksandrova ce-sta, und Weixl, Juröiöeva ulica. Kino Burg-Tonkino: Das Weltereignis, der 100% ige Sprech- und Tonfilm in deutscher Sprache „A f r i k a sprich t". Prachtbilder aus dem innersten Afrika, dem Lande des großartigen Tierlebens und der farbigen Menschenrassen. Union-Tonkino. Greta Garbo spricht zum ersten Mal im 100%igen deutschen Sprach- und Tonfilm „Anna Christie". Apolloi-Kino. Samstag und Sonntag Douglas Fairbanks in „Die eiserne Maske". Radio Freitag, 17. April. Ljubljana 12,15 und 13 Uhr: Reproduzierte Musik. — 18: Nachmittagskonzert. — 19.30: Französisch. — 20: skerjanc-Abend. — Beograd 21: Theateraufführung. — 21.40: Konzert. — 23: Nachtmusik. — Wien 20: Aus Kienzls Opern. — 2210: Abendkonzert. — Mährisch D st t a 11 22.20: Leichte Musik. — Bratislava 19.05: Konzert. — Müh l-a ck e r 20.45: Hörspiel. — 21.45: Konzert. — 23.10: Tanzmusik. — Toulouse 20.45: Abendkonzert. — 21.45: Solistenabend. — 24.45: Tanzmusik. — B u k a-r e st 21: Bachs Messe in H-Moll. — Rom 21.30: Symphoniekonzert. — P r a g 20: Haydns Oratorium „Schöpfung". — Mailand 21.30: Konzert. — 23: Nachtmusik. — Budapest 20.30: Orgelkonzert Johann Hammerschlag. Anschließend: Zigeuner musik. — Warschau 20.15: Symphoniekonzert. — Daventry 20.45: Abendveranstaltung. — 24: Tanzmusik. Aus Seile c Gastspiel im Stadttheater. Dienstag, den 21. d. M. gastiert im Stadttheater ein Ensemble des Nationaltheaters aus Ljubljana. Zur Ausführung gelangt Andrejevs Drama „Die Tage unseres Lebens". c. Tod eines bekannten Hopfenindustriellen. Gestern verschied in 2alec Herr Binko B a b i L im hohen Alter von 76 Jahren. Der Verstorbene war einer der bekanntesten und angesehensten Hopfen industriellen im Sanntale. Die Gattin des Großkaufmanns Stermecki in Celje ist seine Tochter. Der trauernden Familie unser herzlichstes Beileid! c. Konzert der Opernsängerin Fr. LovZe. Samstag, den 18. d. M. um 8 Uhr abends veranstaltet die Opernfängerin Fr. Paula L 0 v Z e ein Konzert im „Ljudski dom" (Ljudska posojilnica). Es wirken mit Frl. Majda LovZe, Herr Direktor Karl San» c i n und Herr L i P 0 v s e k. c. Todesfall. Im Allgemeinen Kranken hause starb am 15. d. M. Herr Franz Ver-8 n a k, Beamter der Glashütte in Hrastnik, im Alter von 31 Jahren. Die Leiche wurde nach Hrastnik überführt. Den Angehörigen die aufrichtigste Teilnahme! c. Feuer in Blagovna. Dienstag nachmit tags um 19 Uhr brach in Blagovna bei Ce lje ein Feuer aus, das zwei Wohnhäuser u. ein Wirtschaftsgebäude vernichtete. Die Feuerwehr aus Gaberje lokalisierte den Brand und verhütete, daß dem Feuer nicht auch andere Häuser zum Opfer sielen. c. Neue Straßentafeln in der Umge-bungsgemeinde. Bekanntlich bekamen die bis her unbekannten Straßen der Umgebungsgemeinde Namen. Gestern wurde in Breg mit der Anbringung der Straßentafeln begonnen. Die Tafeln nehmen sich sehr gut aus und werden zur besseren Orientierung in der Umgebung viel beitragen. c. Prämien für Kollektionen schöner photographischer Aufnahmen. Der Fremden-verkchrsverband in Maribor benötigt für Propagandazwecke eine größere Kollektion schöner photographischer Aufnahmen, besonders aus Gegenden, welche als Fremden-verkehrsstationen in Betracht kommen. Es wären dies die Städte Maribor, Celje und Ptuj, die Bade- und Kurorte RogaZka Sla-tina, Dobrna, Slatina Radenci, Lasko, Rim ske toplice und Rimski vrelec, die Sommerfrischen Ribnica na Pohorju, Mozirse, Luee, Gornjigrad, das Logartal und der Bachern, vor allem die Mariborska und die RuZka koöa sowie das Ferialheim. Für die schönsten Motive aus diesen Gegenden werden drei Prämien im Betrage von 700, 500 und 300 Dinar ausgeschrieben. Größe der Bilder soll Ansichtskartenformat sein. Die Reflektanten Vrenaq, oeivrrruipm rööl' auf diese Prämien sollen dem Verband bis 1. Juni 1931 wenigsten 10 schöne photographische Aufnahmen vorlegen. Bilder und cd ent. Negative, welche angeschafft werden, werden nach besonderer Vereinbarung bezahlt. c. Lebensmüde. Der Schneidergehilfe W. M. trank in selbstmörderischer Absicht eine größere Menge von Lysol. Der junge Mann, der aus unglücklicher Liebe die unüberlegte Tat begangen haben soll, wurde ins Krankenhaus überführt; er befindet sich bereits außer Gefahr. Aus ©lobtnjflraöet Sitzung des Gemeinderates Der Gemeinderat in Slovenjgradec hielt dieser Tage eine Sitzung ab, in welcher er sich mit einigen wichtigen Angelegenheiten beschäftigte. Eingangs berichtete Bürgermeister Dr. Bratkoviö über die voraussichtliche Anstellung einer Gemeindehebamme für Slovenjgradec, Pameöe, Sele-Vrhe, GradisLe und Troblje. Die politische Behörde habe die Monatseinkünfte dieser neuen Kraft auf 750 Dinar pro Monat bemessen, wovon 450 Dinar auf die Gemeinde entfallen würden. Da die Höhe des Gehaltes durchaus nicht der niedrigen Geburtssumme entspricht und der Großteil der ärmeren Bevölkerung bei der Krankenkasse organisiert ist, die allein für die diesbezüglichen Kosten aufkommt, wurde die Angelegenheit von der Tagesordnung gesetzt. Es wurde beschlossen, an die Bezirkshauptmannschaft heranzutreten, um einen anderen Modus für die Anstellung einer Hebamme zu finden. — Der neu ausgearbeitete Tarif des Wasenmeisters wurde wegen der allzu hohen Bemessung abgelehnt. — Die neuerliche Verpachtung der Gemeindefelder wird auf dem Lizitationswege erfolgen. — Zwecks weiterer Ausbildung wurde dem Gemeindewachmann ein viertägiger Urlaub gewährt. — Schließlich wurde noch beschlossen, um die Befreiung der Straßensteuer anzusuchen, da die Gemeinde sowieso genügend Sorge für die Instandhaltung der Straßen trägt. Nachdem noch die Ordnung bei Begräbnissen geregelt wurde, schloß der Bürgermeister die Sitzung. Spott : Alle Tennisspieler des SK. Rapid werden nochmals aus die am Freitag, den 1?- d. um 20 Uhr im Hotel „Zamorec" stattfindende Besprechung aufmerksam gemacht Auch neueintvetende Mitglieder sowie sonstige Interessenten mögen sich an derselben beteiligen. : Ter Mariborer Skiklub hält am 30. d-um 20 Uhr im Hotel „Zamorec" seine diesjährige Jahreshauptversammlung ab. : Aus der Tennissektion des SSK. E ribor. Die Spieler Babiö, Bergant, Loos-Mostet, Pos und Voglar mögen sich nf1 Sonntag, den 19. d. um 9 Uhr zuti erlaßt zu einer wichtigen Besprechung auf öert Tennisplätzen einfinden. : Jugoslawien—Bulgarien. Kommende" Sonntag werden die Wettkämpfe um den Balkan-Cup mit dem Treffen Jugoslawin" und Bulgarien, -das in Beograd stattfinde" wird, weitergesührt. : Um den Shell-Pokal. Das Wettlanst" um den Shell-Pokal wird Heuer am 26. aus der 1700 Meter langen Strecke ps" Sportplatz des SSK. Maribor bis zum ~ svobode ausgetragen. : Slazengers-Tennisball wurde für ^ diesjährige Saison vom Jugoslawisch^ Tennisverband als offizieller Turniers anerkannt. Außer allen offiziellen Tenn turnieren um die Staatsmeisterschaft werd auch die Wettkämpfe um die Mannschn]' Meisterschaft von Jugoslawien mit dem ® zenger-Ball ausgetragen. : Die Ringkämpfe um die Meisters^, des Draubanats, die bekanntlich für „ tag, den 18. d. anberaumt waren, muß aus technischen Rücksichten auf den 26. 26. d. verschoben werden. , : Der Mariborer Trabrennoerei« K?, am 26. d um 10 Uhr im Saal des v „Zamorec" seine diesjährige ordeu1^ Jahreshauptversammlung ab. Wegen ^ überaus wichtigen Tagesordnung ergw ^ alle Mitglieder die geziemende Etwa zur Teilnahme. ABENDS ocmcm r im je & 5ovT\CHT MET7"5ß ist eine bequeme und gründliche Art des Waschens, wie sie viele tausend Frauen bereits befolgen. Sie ist so einfach: abends einweichen mit Frauenlob, morgenseinmal kochen mitSchichtTerpentin-Seife. MORGENS — . . Schicht Jlil ■■ m DAS IST DIE GANZE ARBEIT BEI DER Lokale C #ana Sachs f Wieder ist eine markante Persönlichkeit dem Mariborer Stadtleben ins Grab gesunken. Nach längerem schweren Leiden ist Mariborer Generalvertreter der Versio cherungsgesellschaft „Jugoslavija" Herr Hans Sachs Mittwoch um 15 Uhr verschieden. Der Verstorbene, der wegen seines "äderen und rechtschaffenen Wesens überall. man ihn kannte, nur Freunde haben "sinke, war u. a auch ein äußerst agiles Mitglied des Männergesangvereines in Ma ’-'bor, dessen Ehrenmitglied, langjähriger öweiter Vorstand und Schriftführer er auch !siQV In Anerkennung seiner großen Ver-lenste für den Verein wurde ihm seinerzeit goldene Ehrenzeichen verliehen. Ehre seinem Angedenken! Den schwer ge-Offenen Hinterbliebenen unser innigstes «eileib! De? smeife große (Erfolg der „Glosdena Matßca" L e s k o v a c, 16. April. Aach seinen großen Erfolgen in Skoplje Mf der Sängerchor der Mariborer „Glas-}l‘na Matica" gestern vormittags in Lesko-i^c eju, wo ihm am Bahnhof ein feierlicher f^fpfang bereitet wurde. Der Gesangverein franko" war korporativ erschienen. Der ^einsobmann KuzmanoviL entbot "n Gästen einen herzlichen Williommgruß, der Präses .der „Glasbena Maticä" Gym ^M'aldirektor Dr. T o m i n 8 e k mit tief jichunbenern Dank für den unerwartet herz Aen Empfang erwiderte. ^Aüttags waren die Mariborer Sänger der Stadtgemeinde. Bürgermeister u r " i s i c begrüßte die Gäste mit war-' u Worten, die Chorobmann A r n u 8 z-'. einer längeren, tief zu Herzen gehenden erwiderte. Abends gab die „Glasbena 5r.n‘tCQ" in dem vollbesetzten Saal ein Kon-qe. Uns> erntete für ihre braven Darbietun-1° stürmischen Beifall, daß sie sich zu meh $ i?1 Zugaben entschließen mußte. Nach dem fand eine bis tief in die Nacht 'frnbc gesellige Unterhaltung statt. Vermählung. Gestern nachmittag tour be/l ber Franziskanerkirche der Beamte ^vl ^sbahn Herr Ivo R e b o l j mit tj, s.. brta .4 r i b a r, einer Tochter des ^rie''ien bekannten und geschätzten Stl0ji a>te!1= und Gasthofbesitzers Herrn 9ettautSri6OT in P^ter im Sanntale, lioien,.: Trauzeugen fungierten der tz t ukumer des Cafz „Astoria" Herr L. h a r für die Braut und Herr Z Herr Ing. Vt m 6 c uus Celje für den Bräutigam, ^ückwüi^^nählten unsere herzlichsten ^"^bsall. Nach längerer Krankheit ist =>ett cv er ehemalige Schuhmachermeister S'Hene 5 3 ' b a r verschieden. Der Ver Bekanntenkreisen großer ' amstag blü^^che! ^1?U^ erfreute, wird am Ct Stfchei " voßiczje beigesetzt! Friede sei-tc6eticn „ t schwergetroffenen Hinter« J un|er innigstes Beileid! m. gjj:. . 3 "uluu> toj seiner näcbsu!^E'^osensrage wird sich etneittberat r r®^un9 der Mariborer Öt belassen. Es soll eine Möglich- Donnerslag. den 16 QSpril Beit für die Beschäftigung der Arbeitslosen geschaffen werden. m. Weltmeister ToLo Primozic in Zagreb. Der Sieger von Amsterdam und Luxe n-burg ToLo P r i m o z i c wird am 29. d, anläßlich einer Juviläums-Sokolatadenne in Zagreb auftreten. Dem Mitwirken Primozic’ wird bereits ein allseitiges Interesse entgegengebracht. nt. Eine Filmvorführung des Sokolauf-marfchrs in Skoplje findet Freitag, den 17. d. um 20 Uhr in der Turnhalle der Jnge-nieur-Unteroffiziersschule in der König Peter-Kaserne statt, worauf alle Freunde des Sokol sowie das übrige Publikum aufmerksam gemacht werden. m. Fremdenverkehr. In der ersten Hälfte des laufenden Monats sind in Maribor insgesamt 940 Fremde, hievon 343 Ausländer, eingetroffen. • m. Ein Zimmerschießen des Jagdvereines findet heute, Donnerstag, um 20 Uhr in der Kegelbahn des Gasthofes „Plzenski dvor" in der Dattenbachova ulica statt. m. Ans dem Mannergesangverein. Die Herren werden ersucht, sich Freitag um 3 Uhr nachm. im Probelokal einzufinden. m. Abgängig ist schon seit mehreren Tagen der 17jährige Handelslehrling Max S a V c aus Smartno bei Slovcnjgradec. Eventuelle Ausschlüsse über seinen Verbleib mögen der Polizei bekanntgegeben werden. m. Die Holzarbeiter tagen. Die Mariborer Holzarbeiter und Tischler haben für nach sten Montag,, den 20. d. eine wichtige Versammlung einberufen. Dieselbe wird im Vereinslokal im Gasthof „Zlati konj" um halb 19 Uhr stattfinden. m. Schwerer Unfall eines Kindes. Die 8- Eisenbahnerstochter Sophie T o p-1 a k verbrühte sich gestern in kindlicher Unvorsichtigkeit mit heißem Wasser, wobei ie Brandwunden am Rücken davontrug. m. Fahrraddiebstahl. Dem Inkassanten Josef B e r g l e s kam gestern mittags aus dem Hausflur des hiesigen Kreisgerichtes ein Fahrrad im Werte von 2000 Dinar abhanden. m. Vom Maurcrgerüst stürzte gestern nach mittags der Maurer Bogomir N e r a t in der Wildenrainerjeva ulica. Nerat erlitt hie bei Verletzungen am Oberschenkel und Kopfe. m. Acht Meter tief stürzte gestern vom Gerüst beim Neubau des Palais des Kreisamtes für Arbeiterversicherung der 22jäh-rige Tischlergehilfe Franz P o 8 t r a k. Der Bursche blieb mit schweren innerlichen Verletzungen bewußtlos liegen und mußte von der sofort verständigten Rettungsabteilung ins Krankenhaus gebracht werden. m. Eine kleine Meinungsverschiedenheit gab gestern Anlaß dazu, daß sich in einem Hofe zwei jüngere Frauenspersonen in die Haare fuhren und sich auch sonst tätlich an den Leib gingen. Die kaum 19jährige B. M. wurde hiebei von ihrer Gegnerin derart in den Arm gebissen, daß sie in der Unfallstation verbunden werden mußte. m. Wetterbericht vom 16. April, 8 Uhr: Luftdruck 735, Feuchtigkeitsmesser +5, Barometerstand 742, Temperatur +7.5, Wind richtuna WO mit westöstl. Wolkenzug. Be- wölkung teilweise, Niederschlag 0, Umgebung Nebel. m. Das Glück naht! In wenigen Tagen beginnt die Hauptziehung der staatlichen Klassenlotterie, wobei eine ganze Reihe von großen Treffern zur Verteilung gelangt. Alle jene, die ihr Glück versuchen wollen, mögen sich unverzüglich mit Losen, nach denen eine rege Nachfrage herrscht, versor gen! Eine reiche Auswahl von Klassenlosen bietet uns unsere bekannte Glücksstelle Bankgeschäft Bezjak, Maribor, Gosposka ulica 25. Die Ziehung beginnt am 24. April und dauert bis 20. Mai. m. Marineunteroffiziersschule in Sibenik nimmt noch 170 Jünglinge im Alter von 17 bis 21 Jahren auf. Diesbezügliche Gesuche sind bis zum 1. September einzureichen. Näh eres gibt das städtische Militäramt bekannt. * Am 16. April beginnen wieder regel mäßige Varietee-Abende in der Velika ka varna. 4560 * Man zeigt sein Glück gern, besonders lieben Freundinnen und Altersgenossen. Man prahlt nicht, aber man ist stolz auf seinen Wäscheschatz. Und sagt dann voll Ueber-zeugung: ,„Zlatorod-Seife hilft mir meine gute Wäsche schonen und erhalten!" * „Planinka". Sonntag, den 19. April Partie quer über den Bachern. Treffpunkt 5 Uhr früh Hauptbahnhof. tiresse Mengen von iSaglasI und Äbfallstoffen entfernen Arlin - Dragees aus dem Körper durch milde und sichere jkl Wirkung. Eine Schachtel zu 8 D genügt für 4-6 mal In allen Apotheken erhältlich. Aus Ami P. Die verschärfte Hundekontumaz wurde nun mit gestrigem Tage im Stadtbereich auf gehoben, sodaß nun die Hunde wieder frei ohne Maulkorb herumlaufen können. Nur werden Wolfshunde und sonstige bissige Hun de zukünftig mit einem Beißkorb versehen sein müssen, welche Verfügung ivohl allseits begrüßt werden wird. P. Im Stadtheater bringt am Freitag, den 17. d. das Mariborer Theater die französische Komödie „K a r u s s e l-Pferde" v. Anoin u. Lery Mary zur Auf sühruug. Das Stück ist überaus geistreich und unterhaltend und erzielte bei der Premiere in Maribor einen durchschlagenden Erfolg. P. Frecher Taschendiebstahl. Dem Steuerverwalter Herrn I e r § e kam dieser Tage aus dem Rocksack eine Brieftasche mit einem Geldbetrag von 1400 Dinar abhanden. Der Täter nützte einen Augenblick aus, als der Parteienandrang am größten war und entnahm dem am Kleiderstock hängenden Rock die Brieftasche. Nach dem frechen Langfinger wird bereits eifrigst gefahndet. p. Die große Tombola des SK. Ptuj, die diesen Sonntag am Florjanski trg stattfindet. steht bereits im Mittelpunkt des ne- samten Interesses. Die 500 herrlichen Gewinste bilden auch eine ganz außergewöhnliche Zugkraft, sodaß der Kartenverkauf überaus rege ist. Es sind auch zehn Tombv-lapveise vorhanden und zwar ein Damen-und ein Herrenrad, ein Sack Mehl, ein Stück Leinwand (eine Spende der Fa. Brüder Bergmann) usw. Versorgt euch daher rechtzeitig mit den Karten! p. Die P. T. Abonnenten des Stadttheaters werden ersucht, die bereits fällige April rate entrichten zu wollen. p. Fahrraddiebstahl. Gestern kam dem Privatbeamten Herrn Franz P u ch e r vor dem hiesigen Postamte ein fast noch vollkommen neues Steyr-Fahrrad im Werte von 1500 Dinar abhanden. Vom Täter fehlt einst weilen jede Spur. Be, verdorbenem Magen, Darmgärungen, üblem Mundgeschmack, Stirnkopfschmerz, Fieber, Stuhlverhaltuug, Erbrechen oder Durchfall wirkt schon ein Glas natürliches „Franz-Josef". Bilterwasser sicher, schnell und angenehm. Namhafte Magenärzte bezeugen, daß sich der Gebrauch des Franz-Josef-Wassers für den durch Essen und Trinken überladenen Verdauungsweg als eine wahre Wohltat erweist. Zwei Romane in der ..Mariborer Zeitung' Harald Bernkoven ist ein großer Maler* einer von den ganz Großen, dem die gan-ze Welt zujubelt, dessen Kunst über der Zeit steht. Und sein blondes Modell? Ein Modell? Biele rümpfen die Nase. Gert Nothberg schildert die Psyche dieses großen Mannes, der an der Liebe zu dem kleinen, blonden Mädel fast zugrunde geht. Sie schildert auch den Werdegang dieses kleinen, zarten Geschöpfes, dieses Modells, das einen so unscheinbaren Eindruck macht, dessen Seele aber den Flug zu den höchsten Höhen nimmt . . . Ein ergreifendes Seelengemälde Das ist der Inhalt unseres neuen Roma-nes, der packend und ergreifend alle Leser für sich gewinnt. Ein Roman der Liebe der in der nächsten Sonntagsnummer der „Mariborer Zeitung" beginnt. Ab Sonntag, den 19. April enthält die „Mariborer Zeitung" daher ständig zwei interessante und fesselnde Romane. Witz und Humor Literat: „Sehen Sie den weißhaarigen Mann dort drüben? Das ist mein alter Deutschprofessor. Alles, was ich weiß, schulde ich diesem Manne." Freund: „Nun, ich würde es unangenehm empfinden, in jemandes Schuld stehen. Ich an Ihrer Stelle würde dem Manne einfach fünfzig Groschen schicken und die Schuld ®u* der Welt schaffen." * Mäxchen: „Papa, was sind das, Vorfahren?" Papa: „Nun, ich bin zum Beispiel einer deiner Vorfahren, und ■ Großpapa ist ebenfalls einer." Mäxchen (nach einigem Nachdenken): „Papa, warum protzen dann die Leute mit ihren Vorfahren?" ,Mariboiet Zeikung" Kummer TOS Volkswirtschaft Deutsche Industrielle in Jugoslawien Das entgilt ige Programm für beit Aufenthalt der deutschen Industriellen in Jugoslawien wurde sertiggestellt. Demzufolge treffen die Gäste am 29. April in Ljubljana ein, wo eine Zusammenkunft mit den Industriellen Sloweniens stattfindet. In der Zeit vom 2. bis 4. Mai verweilen die Gäste in Z a g r e b, worauf sie sich für zwei Tage nach Beograd begeben. An den Beograder Aufenthalt schließt sich eine Reise nach Sarajevo, die mit verschiedenen Ausflügen verbunden ist. 0 Ein Autobusausschuß des Drauvanats Wie aus Beograd berichtet wird, soll Beim D r a u b a n a t e, ebenso, wie bei den übrigen Banaten je ein Autobus-Ausschuß nach dem Muster der bereits bestehenden Ausschüsse im Vrbas- und Zetabanat errichtet werden. Der Ausschuß soll aus Delegaten des Banates, der Wirtschaftsorganisationen und der Autobusunternehmen bestehen und hat die Aufgabe nach Maßgabe der touristischen und wirtschaftlichen Notwendigkeit die Aufteilung der Linien und ihren Fahrplan zu bestimmen. sowie die Interessen der Unternshmun gen zu schützen. X Zinsfußermätzigung der Hypothekar- bank. Die staatliche Hypothekarbank hat ab 15. April ihren Zinsfuß für Lombard und Kredite uni 1% herabgesetzt. Anfangs des nächsten Monates werden neue Kredite auf fünf Jahre mit vierteljährlicher Amortisation eingeführt. * X Zwei neue Dampfer im dalmatinischen Schiffsverkehr. Die „Jadranska plovidba" erhielt die Verständigung, daß ihre beiden neuesten Dampfer „Batar" und „Rab" unterwegs nach Smak seien und in Algier eintrafen. Im Laufe dieser Woche werden sie hier eintreffen. und vom I. Mai an in den regelmäßigen Dienst gestellt werden. Sie werden als Eildampfer den Dienst auf den Strecken Susak—Rab und Split—Met-fotiic versehen. v.t'etmd, reu j i Aym ...; __ - X Die Konferenz der Metallindustrie vertagt. Die Zentrale der industriellen Kor porationen hat alle Mitglieder verständigt, daß die Konferenz der Vertreter des Verbandes der jugoslawischen Eisen- und Metallverarbeitungsindustrie, die für den 15. d. M. einberufen worden war, auf unbestimmte Zeit vertagt wurde X Entwicklung der Obstausfuhr. Im Jahre 1927 wurden aus Jugoslawien 4102 Waggons Frischobst im Werte von 110.3 Millionen Dinar ausgeführt, im Jahre 1928 4088 Waggons im Werte von 1113 Millionen, im Jahre 1929 4949 Waggons im Werte von 126.7 Millionen Dinar, M Jahre 1930 9971 Waggons im Werte von 291.8 Millionen Dinar. Die Unterzeichneten geben allen lieben Verwandten, Freunden und Bekannten tiefbetrübt Nachricht von dem Ableben ihres innigstgeliebten, unvergeßlichen Vaters, Schwieger-, Groß- und Urgroßvaters, des Herrn IGNAZ SIDAR welcher Donnerstag, den 16. April 1931 um 5 Uhr früh nach langem schweren Leiden im Alter von 77 Jahren im Herrn entschlafen ist. Die entseelte Hülle des teuren Verblichenen wird Samstag, den 18. April um 17 (5) Uhr in der Leichenhalle des städtischen Friedhofes in Pobrezje eingesegnet und sodann im Familiengrabe zur ewigen Ruhe beigesetzt. Die hl. Seelenmesse wird Montag, den 20. April um 7 Uhr früh in der St. Magdalena-Pfarrkirche gelesen werden. Pobrezje, Maribor, Graz, Villach, St. Jlj, Osijek, am 16. April 1931. Die tieftrauernden Familien Strzina, Voit, Aspeck, Kauöiö, Sidar und Novosel. 4541 Der Männergefanoverein in Maribor gibt schmerzbewegt all ei i seinen Mitgliedern, Brudervereinen und Freunden die hefeijchiiitcinbc Nachricht, daß sein lieber Sangesbruder, Herr Hans Sachs Ehrenmitglied, langjähriger II. Vorstand und Schriftführer, Inhaber des goldenen Ehrenzeichens für 25jährige ununterbrochene, verdienstvolle Tätigkeit im Vereine usw., durch des Allmächtigen nuerforschlichen Ratschluß am Mittwoch, den 15. April 1931, allzuIrüh seine arbeitsreiche Lebensbahn, für immer verlassen mußte. 4571 Das Leichenbegängnis findet am Freitag, den 17, d. M. r. n 4 Uhr nachmittags von der Leichenhalle des städt. Friedhofes in Pobrezje aus statt. Ehre seinem Angedenken! Maribor, den 16. April 1931. Im April-Heft: Gutschein für kostenlose Hondschrlften-Deutung / Be rufswohl 1931' 16 Abiturien ten - 16 Berufe. Frage: Wer wird was? / Ein biß* chen Hochstapelei. Aus dem Leben großer Hochstaple rinnen / Wonach sehnen Sie sich ? Eine Rundfrage / Was haben Sie heute nacht geträumt ? Traumdeutung auf viererlei Art / Verbrecher auf Bestellung / Viele weitere Bilder und Beiträge. Gleich besorgen Alle Jahresabonnenten erhalten 5 gratis eine Der Direktion der gefertigten Versicherungsgesellschaft obliegt die traurige Pflicht, mitzuteilen, daß ihr Generalvertreter in Maribor, Herr Hans Sachs sen. am 15. April 1931 sein Leben zu früh beschlossen hat. In dem Verblichenen betrauern wir einen langjährigen, treuen, pfichtbewußten Mitarbeiter und Freund, der sich für den Aufschwung der Gesellschaft sehr große Verdienste erworben hat. Ehre seinem Angedenken! LJUBLJANA, am 16. April 1931. Sptosrea zavsrovalna druiba „Jugoslavüa“ Ca14 karat. orig, amerik. (Parkei-OOlOTlHITCuCr system mit Druckfüllung) odei i/m | ww fl »i (900Seiten mij Kürschners Handlexikon32 wode V.' v" -f.' So ’* i-A ,, " ■ ■'->ylEsfriy,L '* v-* -.V''r' . .■‘CL.-' tut Markenröhre Verlangen Sie noch heute kostenlose Probe nummer von der ADMIN1STR DER .RADIOWELT. WIEN I PEST Al OZZlüASSE 6 Ausführlichste Radioprogramme interessante Lektüre. reichhaltiger technischer Teil Bauanleitun-Zen. Kurze Wellen. Tonfilm. Sprachkurse span nende Romane, viele Kupferdruckillustrationen Reizende Locken — Dauerweilen Ohne Brennschert und o h n t schädliche Chemikalien können Sie erreichen mit dem 2444 ,Rapid‘-DauerweFen-Lockenapparat Einfach im Gebrauch. Mit diesem Apparat können Sit verschiedene Wellen erreichen Der Apparat ist für kürzt und lange Haare verwendbar Der Apparat kann das Haai weder verbrennen, noch brechen oder beschädigen. Unentbehrlich für jede Dame. Einmalige Ondulation dauert 6—10 Tage. Preis der kleinenGarnitur 20 Din, der großen 35 Din und Porto- Versand gegen Nachnahme odei gegen tarfiasendung des Geldes, wobei Porto entfällt. Gebrauchsanweisung auf Wunsch » jeder Sprache- Erhältlich bei Arthur Kohn, Ljubljana, Cerkvena ulica 119 y Unser Kamerad und Chef, Herr Hins Sachs sen. ist heute für immer in Ruhe entschlafen. Den guten Freund und Vorsteher bewahren wir in ehrenvollem Andenken. Maribor, den 15. April 1931. Predstojnistvo in uradnistvo splosne zavaro-valne druzbe JugoslavSje6, gl. rast, v Mariboru ZTt o b e f d? a Kinderkleidung für warme Tage m y* ,»<*> (Po» ®'© u * n Nichts kann einer Mutter mehr Freude Zachen als die Beschäftigung mit der Garprobe ihrer Kleinen, denn hier wird nicht sillein die schneidertechnische Geschicklichkeit sins Treffen geführt — hier spricht das Herz. Und wie sollte unter solchen Umstanden nicht etwas wirklich Reizendes zustandekom-siwn? Schließlich ist es ja auch eine sehr dankbare Aufgabe, die kleinen Leutchen an-ZUziehen, denn sie sehen immer gut aus, jUeichwie welche Farbe sie tragen und wie das betreffende Kleid geschnitten sei. Da aber jede Mutter ihren besonderen Ehrgeiz dareinsetzt, ihr Kind nicht nur üsiwckentsprechend zu kleiden, sondern auch ^ne reizende flotte Aufmachung zu finden, Ergeben sich hier mannigfaltige Möglichkeit Gt!; die sogar im Laufe der Jahre derart Msgebaut wurden, daß nach und nach auch m diesem Gebiete die Schwankungen und wwebungen zu verzeichnen sind, die nichts nderes ergeben als: „eine Mode im Klei- netv'i Der wichtigste Grundsatz ist und bleibt die {t ^suchte Einfachheit, denn jedes Kinder-.•e ' das auch nur im geringsten kompli-rtt oder „übergarniert" ist, macht bei der j> '^gung Schwierigkeiten, widerspricht also for, . Polen der Hygiene und ist darum ab-ut )u verwerfen. U^rum ist neben der Schlichtheit des einn ?en§ auc^ seine Reinigungsmöglichkeit bPr r wesentlichsten Richtlinien der Kin-Mrdbrobe. heu^ bars ^'er nicht unerwähnt bleiben, daß |jer r 9erne farbenfreundige Sücke ist werden, da es ja längst bekannt llg Z?."lle Kinder lebhafte Tone ließen und dien, ^'dchen in unausgesprochenen Farben als dauernd Gefallen finden. tte ^tsdestoweniger erscheint mitunter ei-6ejth; ^ralfarbe absolut notwendig, wie dies W i ndle bei der S ch u l k l e i d u n g biej ir a ist, da Hier jede einheitliche Farbe auf 5Qa bNfPfindlich wäre und demzufolge dichte nur „hemmend" einwirken ist Wogs^bwwnis durch ein Kleidungsstück i>ie jjj ' ,e|ner der schlimmsten Vorwürfe, da jjj or Kindergarderobe machen könnte, üanz besonderer Wert ^Qitonat . ^ird, das Kind in seiner Be-W r ni^ Zu behindern. bUr don»'ermaßen fühlen sich die Kleinen !n ber e, i^ei nnd glücklich, wenn sie weder jdte n°ch bei Sport und Spiel auf bevf.i.. ‘er, ncbchf.6en müssen, also die volle V ,"!rm können. ' "d^'-be Kleidungsstücke den zu erproben" ist ent- schieden ein ganz falsches System, ist — alte Schule! Die Garderobe des Kindes unterliegt natürlich keinem starren Schema sondern richtet sich ganz nach dem Verwendungszwecke, für den die einzelnen Stücke bestimmt sind. Im allgemeinen trachtet man die Garderobe so bescheiden als möglich zu halten, da ein Kind sehr gut mit wenigen Stücken sein Auslangen finden kann und es viel besser ist, immer nur das Nötigste nachzuschaffen, als einen Vorrat an Kleidchen anzuhäufen, denen da? Kind ohnedies entwächst und die es somit kaum auszunützen vermag. Beginnen wir mit den S ch u l k l e i-d e r n; sie dürfen unter keinen Umstünden empfindlich sein, damit das Kind — wenn da oder dort doch ein Fleckchen entsteht — nicht wegen Unachtsamkeit zur Verantwortung gezogen wird. Als Ideal-Aufmachung ist in erster Linie jene Kleidung zu bezeichnen, die immer ordentlich aussieht und vor allen Dingen niemals zerknüllt ist. Diese Forderungen erfüllen die verschiedenen Stricksachen wirklich voll und ganz und haben überdies auch noch den Vorteil, sich tadellos reinigen zu lassen Selbst „mittelfarbige" Jerseykleidchen in den frühen erwähnten „Neutralen" w'rken vielfach durch farbige Streifenmuster (vorletzte Skizze). Für Knaben gibt es eine große Zahl ausgezeichneter Schulanzüge aus Jersey, die mit ihrer kurzen Hose und der gegürteten Bluse einen sehr niedlichen Eindruck machen (letztes Bild). Der Pull-over (Bild 1) in porös-sommerlicher Strickart ist die beste Aufmachung für Sport und Ausflüge, das farbige Trikotkleidchen (Modell 2) ein Stück, das von den kleinen Mädchen gerne getragen wird und sich als ganz außerordentlich praktisch und dauerhaft erweist. Außer diesen Stücken, die den Grundstock der Garderobe der Kleinen darstellen, wird man vielleicht noch einen Anzug (bezw. ein Kleidchen) aus Seinen anschaffen, das „über Nacht" gewaschen werden kann, für sehr warme Tage zu empfehlen und „Retter aus allen Nöten" ist. Für Besuche und für alle Gelegenheiten, bei denen man mit den Kindern „Staat machen" will, kommen natürlich ganz besondere Garderobestücke in Frage. Das kleine Mädchen sieht in einem Hell-pastellfarbenen Battistkleidchen ganz allerliebst aus; es wird hier (wie dies unsere erste Figur der Mittelgruppe deutlich vor Augen führt) ein kurzes glockiges Röckchen mit einem glatten Oberteil vereinigt. Die einzige Garnierung besteht aus einem Berthen., Cape dessen Ansatz durch eine Guirlande zarter Blüten markiert wird. Für Knaben aber ist ein „Bootsmann-Anzug" immer reizend, der sich aus weiten Beinkleidern und einem mit einem Gürtel zusammengehaltenen geraden Sakko zusammensetzt. An Stelle der Weste kommt jetzt einzig und allein ein gestrickter, heller Sommer-Sweater in Frage, der auch ohne Sakko zu langen und kurzen Höschen entschieden das Richtige ist. Man sieht somit, daß die Garderobe der Kleinen keineswegs eine übergroße Auswahl bieten muß, um als gut-zusammengestellt gelten zu dürfen sondern daß drei verschiedene, ganz schlichte Aufmachungen durchaus genügen, um allen Anforderungen gerecht zu werden. Willy Ungar. (Sämtliche Skizzen nach Originalentwürfen von Willy Ungar.) Die BrauMumen zum modernen Hochzeitsstaat haben nicht mehr die steif-stilisierte Wirkung, die man noch vor kurzer Zeit begünstigte, sondern werden — im ausgesprochenen Gegensätze dazu — möglichst ungezwungen gebunden, da sich auf diese Weise eine sehr interessante und neuartige Wirkung ergibt. Schon die Blüten an sich unterscheiden sich merklich von den bisher gebräuchlich gewese nen Formen, denn wie man weiß, wünschte man ehemals nur Myrthen- und Orangenzweige, die später durch die großen Becher der Kahla-Blüte abgelöst wurden (die allerdings auch jetzt noch vielfach Beifall findet), während das Allerneueste lose gebundene Narzissenblüten sind, die mit ihren weißen Sternen, den orangefarbenen Mitten und den grünen Stielen dem Weiß des Brautstaates jene Lebhaftigkeit geben, deren diese Aufmachung unbedingt bedarf. Auch das neue Brautbouquet wird — wie dies schon seit einigen Saisons gebräuchlich ist — mit breiten, weißen Atlasbändern gebunden. (Skizze.) W. U. H. Roterübengemüse. Bier bis fünf Stück rote Rüben, halbe Tasse sauren Rahm, ein Kochlöffel voll Mondamin, den Saft von 1—2 Zitronen, Salz und etwas Zucker, 50 g Palmin. Die Rüben werden roh geschält, in feine Streifen geschnitten oder gehobelt, in Palmin und wenig Wasser gedünstet. Sind sie weich, so rührt man das Mondamin mit dem sauren Rahm glatt und gießt es an die Rüben, fügt den Zitronensaft, Salz und Zucker bei und läßt das ganze noch eine halbe Stunde kochen. Von Mautz DAS LUSTIGE MARIBORER MÄDEL IM REICHE DER HAUSFRAU „Der April macht, was er will." Schön, wunderschön ist der Tag — und kaum ist man eine Stunde vom Hause fort, so kommt ein Gewitter daher und macht aus den unbeschirmten Menschen auf der Straße — gebadete Mäuse. „Auch mich hatt's recht anständig erwischt! Ich war bis auf die Haut pudelnaß — dazu hatte ich mein schönes, neues Stroh huterl auf. — Na, Servus Pintscherl, das war deine letzte Parade! . . . seufzte ich, als ich dieses kleine, zerquetschte Etwas im Vorzimmer einer meiner Schulkolleginnen an den Nagel hing. „Roserl, die mich voll Freude und Erstaunen herzlich empfing, hörte meinen Seufzer und lachte lustig auf. „Keine Angst, Friedl, noch ist Polen — und dein Pintscherl — nicht verloren! Bring' es nur gleich mit herein, wir überpinseln es noch im nassen Zustand mit Brennspiritus, drücken es wieder in die gewünschte Form — und du wirst sehen, wie Sturmfest dein kleines Modell-wunder nachher bleibt! Da ist der Dreispitz des Napoleon die reinste Brezl dagegen. — Ich als künftige „Masch und Mod" kenn' mich heut bei solchen Sachen schon so gut aus, daß ich jede Hutfabrik in den Sack steck', besonders wenn sie dazu klein genug ist. . „Und der Sack sehr groß," lachte Friedl mit Roserl wieder fröhlich, bepinselte das Hütchen dabei mit Brennspiritus, stülpte es zum Trocknen über einen Topf und plauder-t- wieder von anderen Dingen. „Roserl, was ich dich noch fragen wollte! Sag', wie putzt man echte und andere feine Spitzen? Ich habe so entzückende Spitzenkragen und Reste von meiner Großmutter her, doch man sieht ihnen das Alter an — und du weißt, alt wollen nicht 'mal Spitzen aus-sehen!" „Wir verjüngen sie ganz einfach, Friedl! Nicht mit Affendrüsen — sondern wieder mit Brennspiritus. Man kocht die Spitzen erst in einem schweren Seifenwaffer ohne Soda gut aus, schwemnzt sie rein durch, bläut sie etwas, taucht sie noch naß in Brennspiritus, wickelt sie fest in ein trockenes, reines Tncy und W-rsi: sie auf trt Kehrseite nicht zu heiß, ganz trocken. Auf diese Art kannst du Spitzenkleider und alle Tüllsachen jeder Farbe putzen oder aufsrischen; sie bekommen dadurch die natürliche Appretur zurück." „Was du als künftige Modistin schon alles weißt, Roserl, ist zum Staunen! Damit du aber auch von mir ein bischen Achtung kriegst, so will ich dir heute das Rezept der „Naschnocken" verraten, von welchen ich dir schon neulich erzählte, aber nicht geben konnte, da ich noch keine Probe davon hatte, denn ich schöpfe meine Küchenweisheit zumeist aus dem Hotel ,Hansl und Gretl', seit meine Freundin verheiratet ist. So oft ich hinkomme, liegt schon ein Wunderrezept bereit und gleich dazu alles andere, damit ich's praktisch erlerne. Also höre und schreibe: 5 Dekagramm Butter werden mit 5 Eidottern und 6 Dekagramm Zucker flaumig abgerührt, zuletzt kommt der Schnee von 5 Klar, eine Messerspitze Salz und drei Dekagramm Mehl dazu. Man kocht in einer Kasserolle ein halbes Liter Milch mit Vanille, gießt den zarten Teig gleichmäßig in die Milch und bäckt ihn so bei mäßiger Hitze im Rohr aus. Sobald er gebacken, sticht man mit einem Eßlöffel Nocken aus, legt selbe auf den Teller und überstreut sie fest mit Vanille zucker. Dazu serviert man Haselnußschnitten, welche folgendermaßen bereitet werden: Festen Schnee von 5 Klar, in denselben 21 Dekagramm Staubzucker gut einschlagen, 14 Dekagramm Haselnüsse beimengen, aus ein gut beschmiertes und bestaubtes Blech streichen, kühl ausbacken und noch warm in Schnitten schneiden." „Bravo, Friedl, das wird Sonntag gemacht, denn meine große Schwester, dieser Nockerl, will ich damit übertrumpfen, der ist nämlich nie eine Mehlspeise süß und weich genug." „Und jetzt heißt's rennen, Roserl. Gottlob dos Gewitter ist vorbei und mein Hüterl in Ordnung. Heb' dank! Ade! — und vergiß mich nicht — nnd vergiß mich nicht .. sang Friedl -zum Abschied, „Marworer gcmtttg" tmmmcr ipf; pretrng, Den 17, April 1031. SCHÜHWERK FÜR WÄRME FRÜHLINGSTAGE. 39.- Modell 4542-05 Für Mädchen : Luftige, leichte und vollkommen elastische Leinen-Halbschuhe für warme Frühjahrstage geeignet. Unentbehrlich zu weissen Kleidern. Modell 4232-37 Weisse Mädchenschuhe aus Leinen, grau oder schwarz. 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Zimmer, separ., Bahnhofnähe, ab 1. Mai an soliden Herrn zu vermieten. — Zrinjskega trg 6/2. 4478 Schmerzcrfüllt geben die Unterzeichneten allen Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß ihr innigstgeliebter, unvergeßlicher, herzensguter Gatte, bzw. Vater und Großvater, Herr Hans Sachs Generalvertreter der Versicherungsgesellschaft »Jugoslavija«, Mittwoch, den 15. April 1931 um 3 Uhr nachmittags, nach längerem schweren Leiden, sanft entschlafen ist. Die irdische Hülle des teuren Dahingeschiedenen wird am Freitag, den 17. April 1931 um 4 Uhi nachmittags, von der städtischen Leichenhalle in PobreZje zu Grabe getragen. 4570 Die hl. Seelenmesse wird Samstag, den 18. April 1931 um 7 Uhr in der Domkirche gelesen werden. Marlbor, den 15. April 1931. Joseflne Sachs, Gattin; Hans Sachs, jun., Grete Leitinger, geb. Sachs, Kinder; Gustl Leitinger, Schwiegersohn, Greil und Kurtl, Enkelkinder. Separate Parte werden nicht ausgegeben. Es wird gebeten, von Kondolenzbesuchen Abstand zu nehmen. ,aiHAAaaaa««aa*aaai Zai mieten gesucht rrrvrvmrrrmTvrv Zwei Zimmer und Küche oder ein größeres Zimmer und Küche wird von kleiner, netter Fa milte gesucht. Gefl. Anträge un ter „Ruhig und rein" an die Verw. 4528 Wohnung, Zimmer und Küche, von 2 Personen ab 1. Mai gesucht. Angebote unter „Linkes Drauufer" an die Verw. 4537 Möbl. Zimmer zu mieten gesucht. Unter „Hell und bnniq" an die Verw. 4564 tAAAAAAAAAAAAAAAAAAi Stellengesuche rurrmmmm tv* Fräulein, versiert in allen Kanzleiarbeiten, sucht Stelle für 1. Mai. Adr. Verm. 4486 .AAAAAAAAAAAAAAAAAAa Offene Stellen Flinke, schicke Schneiderin, die jede Arbeit versteht, wird eingenommen. Nur solche, die wirk iich etwas kann, soll sich melden. Adr. Verw. _________________4526 Mittätiger Kompagnon mit glei cher Einlage wird für ein schönes, prima Lebensmittelgeschäft in der Stadt gesucht. Eintritt event. auch sofort möglich. Offerte unter „Mittätiger Kompaa non bevorzugt" an die Verw. 4540 Lehrjtmge mit guter Schulbildung wird sofort aufgenommen bei SRuib. Eichholzer, Spezereiwarenhandluna. Maribor, Ve-trinjska ul. 30. 4494 Tüchtige, verläßliche Verkäuferin mit längerer Praxis in einer Gemischtwarenhandlung wird per sofort in der Umgebung gesucht. Offerte unter „Tüchtige Verkäuferin" an die Verw. 4'22 Vertreter für loco Maribor, agil, der den Handelsplatz gut kennt, wird gesucht. Anträge an Interreklam d. d., Zagreb, Ma-larykova ul. 28, unter Nr. P-2189.___________________________4546 Köchin für alles, die gut lochen und Wäsche ausbessern kann, wird bei guter Kost und Behänd lung in Dauerstellung in einem Geschäftshaus (3 Personen) bis 1. Mai gesucht. Anträge unter „Nett und rein" an die Verw. 4563 Suche für sofortigen Eintritt 2 tüchtige, flinke Eierleuchter, jlo wenisch und deutsch sprechend-Anträge unter „Verläßliche und tüchtige Kraft" an die Verw. 4480 Deutschsprechendes Mädchen für alles, das auch einfach kochen kann, wird per sofort in ein feines Haus gesucht. Offerte jO1 richten an Ottilie Tänzer, Ve-trinja. 4492 Mamsell wird sofort ausgenommen. Modesalon Tautz, Gosposka ul. 4. 4565 Perfekte Köchin nur mit langjährigen Zeugnissen wird für kleine Familie neben Stubenmädchen für kroatische Prooinz-stadt gesucht. Antritt sofort oder ehestens nach Vereinbarung. — Lohn 600 Din. Angebote an Direktor Frone Longhino, Petri' nja. Savska banovina. 4549 alle Sorten für Garteit, Felder und Wiesen bei H.ANDRASCHITZ Maribor, Vodnikov trg 4 Schlosscrlehrling findet sofort Aufnahme. Stugger. Slovenska ul. 26. 4364 Mädchen für alles, das auch etwas kochen kann, zu kleiner Familie gesucht. Mit Iahreszeug-nisseu vorzustellen bei Frau Richter, Razlagova ul. 25. 4544 Nüsse kauft zu den höchsten Tagesoreisen Pint« & Fössl Vodnikov trg 5. Lesei und verbreitet die .limlimr Mm i X w>-. #i Es kommen Freundinnen um Rat. Frau Zlatica hilft auch in der Tat den vielen Damen, bannt ihre'Sorgen und lächelt beim Abschied »Also morgen Frau Zlatica zeiget auch recht gern jedem die Wohnung: die Möbel modern die Wäsche dann, die wunderbar, wie neu. so gut erhalten war! . (Fortsetzung folgt.) I Chefredakteur und für di« Redaktion verantwortlich: Udo KASPER. — Druck der >Mariborska tlskarna« in Maribor. wörtlich: Direktor Stanko DETELA. — Beide —-’*nhaft ln Maribor. — Für den Herausgeber und den Druck verant