DrLNumcrationK.-Prcjsc '• F ' r £,.« i * : Ganzjährig . ■ ß fl- f' kr. Halbjäbrig . . 4 „ '-'0 „ Vierteljährig - 2 10 Sj»rnatlicb . . — . <0 „ Mil der Post: Ganzjährig ... - - 12 fl. Halbjährig................. h " vierteljährig. - 3 " ^ür Zustellung ins Haus Sittitlj. 25 kr., menatt. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. La io ach er v-eaactioit BaKnhofgasse ‘Jit. 132. Exvrdirion- & Inserateu-Bureau: Congreßplay Dir. 81 (Buch-Handlung von Jg. d. Klein-mayr & Fed. Bamberg.) ♦ Anonvme Mittkieilungen werten nicht berückficktigl; Mannscripte nickt zuriicfgeientet. Nr. 104. Montag, 10. Mai 1875. — Morgen: Gcmgolf. JnsertionSprcise: Für die einspaltige Petitzeile ä 4 tr., bei wiederholter Einschaltung ä 3 kr. Anzeigen bis 5 Zeilen 20 Dei größeren Jnserai öfterer Einschaltung chender Rabatt. ^ Für complicierten Satz beso tere Vergütung. 8. Jahrgang. Castelar für die Freiheit der Wissenschaft. ajfg die Erlässe des spanischen Cultus- und Unterrichte Ministers bekannt wurden, .welche die te-A., s.r svanifchen UniDtriitdtcn angreifen, richtete ^ehemalige Dictator der Republik, der ed.lste W Spaniens. Emilio Castelar. folgenden Br.es ^ den Rector der Univerfitat von Madrid. Bezüglich meiner Demifsivn mn* ich Ihnen feenttn da« es mir unmöglich wäre, einen Lehr- VLÄn«, °«»° i-e ich " 1« m- Cbi2 »ttW. -»>w-d-r meine XdtKtag )» -d-r JH-- 1« I“; *“ Sabt ich mich des Katheders bedient um von den ^vlitiichm Tagesereignissen zu sprechen, noch mich x” bUtctcn oder indirectm An,p,elungen au den Harschenden und Regierenden zu ergehen we.l m.r äat unwürdig erschien. Allem mein Lehrstuhl ,,t ^erjrnige der spanischen Gerichte, und aus dem Äeder der Geschichte können d.e Ideen nicht lenen gemeinen und eben deshalb ?-was unbestimmten. ^eit und Ort unabhängigen Anstrich haben. < A zum Beispiel an den melaphyst,chen Vor- ^6,I3„6twr®e(d|i*te Wen die ®eb«n(en; unb W. f'}, i* s,,: den großen Conflicten dreier Ideen Vr & 9i-4t =6e5 »1= «W? «e A ich namentlich die Decrete des tr.tentlner Conc.ls die Gebote der menschlichen Vernunft stellen? ZL ist unmöglich! Ich bin ,e.n Anhänger der ^riheit und des Rechtes; 1° °ft -ch >m Verlause der historischen Ereignisse eine Secle^diese Prinzipien bekämpfen sehe, bekämpfe ich diese Secte. Das ist heute von aus nähme weis er Wichtigkeit, besonders seitdem die Tecrele des vatikanischen Concils der Kirche einen absolutistischen Stempel ausgedrückt haben, der für die politischen Institutionen so gefahrdrohend ist. Nie werde ich rathen, diesen Absolutismus durch die Gewalt zu bekämpfen, denn seine halbasiatische Macht gründet sich auf das menschliche Gewissen, in dessen geistige Tiefen die Gewalt nicht dringt. Aber als Mensch, als Mitglied einer jener Associationen. die man Universitäten nennt und welche die ewige Wissenschaft vorstellen, werde ich verlangen, daß man mir, um Institutionen zu beurteilen, die Fülle der intellektuellen Freiheit läßt, die ich von der Natur empfangen habe und die das Recht geheiligt hat. So lange ich diese Freiheit nicht voll und ganz habe, werde ich einen Lehrstuhl nicht besteigen, dessen unveräußerliche Rechte unaufhörlich bedroht werden durch die rein administrative Gewalt des ersten Besten, wenn er einen Augenblick Minister ist." Diese Worte des großen Spaniers sollten einen Wiederhall überall finden, denn so weit der Einfluß der päpstlichen Curie reicht, sucht man die Freiheit der Wissenschaft zu beschränken durch Mittel der Gewalt und der Jntrigue. Freilich im Königspalast von Madrid fanden Castelars Worte kein volles Verständnis. Es heißt nemlich, der König und die Regierung hätten sich sehr schwer entschlossen, Castelars Demission anzunehmen, aber man genehmigte sie doch, gehorsam der Kirche, noch am selben Tage. Politische Rundschau. Laibach, 10. Mai. Inland. In Graz wird auch nach Beendigung der Ruhestörungen große Energie entwickelt. Eine Anzahl Studenten, in denen man Anstifter der Demonstrationen gegen Alfonso gefunden zu haben glaubt, wurde relegiert. Man spricht auch wieder davon, daß der Commune die Ortspolizei entzogen und an die Staatsbehörde übertragen werden soll. Die „Gr. Tagespost" bestätigt, daß die Abgeordneten Heilsberg, Seidl, Walterskirchen, Neckermann und Borß in vertraulicher Sitzung einen Antrag einbringen wollten, welcher auf den Aufenthalt des Prinzen Alfonso in Graz Bezug nahm. Der Antrag wurde nicht ein^ebracht, weil die Regierung die sofortige Schließung (nach anderen sogar Auflösung) des Landtages für den Fall in Aussicht gestellt, wenn in demselben der grazer Aufenthalt des Don Alfonso besprochen würde. Auch eine Wählerversammlung, die Aeilag in Gra; stattfinden sollte, und in welcher die liberale Partei den Vorwurf, als trage sie Schuld an den Unruhen, zurückweisen wollte, unterblieb auf Intervention des Statthalters. Die Bukowina feierte am 7. d. M. den hundertsten Jahrestag ihrer Vereinigung mit Oesterreich. Die Uebergabe der Bukowina an Oesterreich durch die Türkei fand am 7. Mat 1775 statt; der förmliche Abschluß der Staatöconvention datiert vom 12. Mai 1776. Das östlichste Land der Monarchie feierte bas Jubeljahr seiner Bereinigung mit IeuMoil. Die Gräfin Mirafiori. Wer kennt sie nicht, wenigstens dem Namen >ch die schön- Rosina, die ein günstiges Geschick dem armseligen Zelte des Marketenders hervor, danach dem stolze« Königspalast, um sie zum Äe eine* europäischen Souverän« zu machen? Jto» faum einem ist bet Vmm to* Xdelenletin aus ben ytigenepiVtoen @»riflen In I*Wr Wabrheit bekannt. Das, was über ihr Ver-^ltniS zum Könige in früheren Zeiten im Aus* Stb' geschrieben wurde, war befahlt und geftalteie li deshalb zu einem gemeinen Pamphlet gegen ben Xia lb feint Geliebte, und was in Italien selbst Kriicft wurde, trägt deutlich den Stempel der Am-Nfität der Nation gegen ihre legitime Königin an Italiener billigen die Liebe ihres Königs da sie einem Ehebrüche ihre heutige Stellung ^Uflnlt und die Leiche einer beliebten, unglücklichen IHrftin als Sprosse auf der Stufenleiter ihres benützte. Ja man ging sogar so weit, zu Rupien, die schöne Rosina habe diese Sprosse selbst gefertigt . . . Man hat sie mit Koth beworfen, um da« glänzende Blond ihres reizenden Kopfes zu schwärzen, und versuchte es, sie mit dem mephitischen Dunste böswilliger Gerüchte zu um geben, um dem Könige das Verweilen in ihrer Nähe unmöglich zu machen. Wahrheit und Dichtung wurden in der mutwilligsten Weise durcheinander geworfen; man nannte sie Ehebrecherin und schreckte selbst nicht vor dem Beginnen zurück, ihr gemeine Verbrechen anzudichten — allein der König ließ sich nicht bestimmen, von der Erwählten feines Herzens zu las'tn; er hielt fest zu ihr, fest und uner-schütterlich, und so sind denn Verleumdung und Scheelsucht endlich verstummt, und ruhig triumphiert sie über ihre Gegner an der Seite des Königs, der wenigstens vor Gott und der Kirche ihr rechtmäßiger Gatte ist. Jedoch blos vor Gott und der Kirche, nicht auch vor der Welt und dem bürgerlichen Rechte Italiens. Und das ist der Schmerz, der seit nahezu 15 Jahren an dem Herzen der schönen Rosina nagt, ohne sie jedoch vor der Zeit altern zu lassen. Wenigstens merkt man ihrem Aeußcrn den Gram der Seele nicht an, denn trotz ihrer 40 Jahre sieht sie wohlerhalten aus, und wäre nicht der beträchtliche Embonpoint — der jedoch bekanntlich nicht vom Grämen herkommt, man könnte sie noch immer begehrenswerth. ja schön finden. Allein dennoch ist es eine Thatsache, daß es Frau Rosina tief schmerzt, nicht öffentlich an der Seile ihres kirchlich angetrauten königlichen Gemals einherschreiten zu dürfen, und die Annalen der neue-steir Geschichte Italiens wissen zu berichten, daß dieser schmerz auch in der politischen Entwicklung des jungen Reiches eine Rolle von Bedeutung spielt. Die Gräfin Mirafiori will Königin werden; sie verlangt das Recht eines jeden WeibeS, den Stand ihres Gemals zu theilen, und strebt schon mehr wie fünfzehn Jahre diesem Ziele zu — aber vergeben». Nur die kirchliche Trauung mit ihrem Gemal, mit dem sie nahezu zwei Jahrzehnte in wildem Co»cu-binate lebte, konnte sie erreichen — mehr nicht. Von dem Momente an, da sie sah, daß Victor Emanuels Neigung zu ihr mehr als ein bloßer Sinnenkitzel sei, arbeitete sie auf die äußerliche Bekräftigung des Bandes, das sie an den König von Italien fesselte, rüstig los. Der frühzeitige Tod der legitimen Gattin Victor Emanuels, der Mangel eines feudalen Hofes in der Umgebung des Königs und die revolutionäre Gestaltung der Dinge in Oesterreich durch die Jnaugurierung einer Universität, einer Pflanzstätte der Kultur und Bildung. Im pester Reichstage wurde am 6. d. die Budgetdebatte geschlossen. Das Budget wurde unverändert angenommen. Endlich kommen auch ungarische Blätter zu der Meinung, daß die ganze Discussion ebenso langweilig als zwecklos war, und daß die Opposition der Rechten, welche die Debatte proDocierte, hiefür durchaus keinen Dank verdiene. Wie bunt es manchmal während dieser Debatte zugegangen sein mochte, darüber belehrt uns folgende Darstellung des „Pester Lloyd": „Was uns mit Unmuth, ja wir möchten beinahe sagen, mit Besorgnis erfüllt, das ist jene P o s s e n r e i ß e r e i, welche das Parlamentshaus zu einer Spectakelbude herabwürdigt und sich in einem Tone gefällt, der in keinem anständigen Privatkreise geduldet würde. Der Vorwurf, der hierin liegt, richtet sich indessen keineswegs nur gegen jene, welche einen solchen Ton anschlagen, sondern auch gegen diejenigen, die sich denselben ge> fallen lassen. Wenn ein junger Mann, der mit jedem Worte, mit jeder Bewegung einen wahrhaft erschreckenden Mangel an Geist, Wissen und Bildung oerräth, drei Viertelstunden lang eine ununterbrochene Kette von Frivolitäten ohne den allergeringsten geistigen Gehalt zum Besten gibt, so ist das von seiner Seite immerhin ein Wagnis, welches jedoch nicht leicht in irgend einem anderen Parlamente der Welt versucht werden dürfte; dort würde, was auch immer die Hausordnung sagen möge, die allgemeine Entrüstung sicherlich Mittel und Wege finden, sich in einer Weise kundzugeben, welche jede Wiederholung eines solchen Attentats aus die Würde des Parlaments unmöglich machen müßte: — bei uns werden derlei Expectorationen von schallendem Gelächter und ungeheuerer Heiterkeit begleitet, die auf denjenigen, dem der Schicklich-leitssinn ohnehin schon vom Hause aus mangelt, nur crmuthigend wirken können." Ausland. Auf der Tagesordnung despreu -ß i f ch e n Abgeordnetenhauses stand am Freitag die erste und zweite Lesung des K1 osterge -setze s. Ein Vorspiel hat indessen schon vorher sich in der Kammer zugetragen. Windthorst beschwor, ui» es sich um die Festsetzung der heutigen Be-rathungögegenstände handelte, das Haus in der beweglichsten Weise, die Vorlage einer Commission zu Übergeben. Man möge nicht Gewalt üben und die Angelegenheit übers Knie brechen. Er erhielt für diese Supposilion von dem Präsidenten eine Rüge; die Majorität beantwortete seine Bitten mit dem Beschlüsse, nicht blos, wie der Vicepräsident Löwe vorschlug, die erste, sondern auch die zweite Lesung des Entwurfes sogleich vorzunehmen. Nicht wenige Deputierte mögen zur Gutheißung dieses beschleunigten Tempos durch die Wahrnehmung veranlaßt worden sein, daß die Klöster ihr Vermögen seit einigen Wochen eiligst beiseite schaffen, damit das Gesetz bei seinem Inkrafttreten tabula rasa vorfinde. Besonders von dem Moabiter-Kloster ist diese Taetik allgemein bekannt geworden. Graf Schuwaloff, Rußlands Botschafter in England, hat in Berlin, welches er auf der Rückreise von Petersburg nach London passierte, wiederholt mit dem Fürsten Bismarck conferiert. Unzweifelhaft sind bei dieser Gelegenheit außer dem zwischen England und Rußland bestehenden Verhältnisse, welches der deutsche Kanzler nach Möglichkeit als Mittelsmann in verbindlichen Formen zu erhalten trachtet, auch die Grundlinien der politischen Gespräche vorgezeichnet worden, wüche in der künftigen Woche während der Anwesenheit des Czars Alexander und seines Reichskanzlers in Berlin gepflogen werden dürften. Graf Schuwaloff wurde auch vom Hofe demonstrativ ausgezeichnet. Der Telegraph berichtet aus Rom eine Adresse französischer Pilger. Es unterliegt keinem Zweifel, daß Pius IX., der wahrlich genug excentrisch ist, seinen Anhängern gegenüber als ein Muster kalten Verstandes erscheint. Man lese nur folgende Stelle der Adresse: „Die Pilger kommen weinen über das Schicksal der armen Rationen, die die Wahrheit verringern ober verfolgen. Die Pilger wünschen das Wohl ihres Vaterlandes, den Triumph der Kirche und die Befreiung des Papstes. Der Papst hat in die Hände der Priester und Getreuen die unbesiegbaren Waffen der unbefleckten Empfängnis, des Syllabus und der Jnfallibilität gelegt." Am Dienstag hat im pariser Elys6e unter Mac Mahons Vorsitz eine Ministerrathssitzung stattgefunden, in welcher der Großsiegelbewahrer Dusaure die von ihm ausgearbeiteten organischen Gesetzentwürfe vorlegte. Eine Discussion dieser Entwürfe hat nicht stattgefunden. Den Details, welche wir über diese Vorlagen mitgetheilt haben, wäre noch hinzuzufügen, daß das Votum der Municipal-Dele-gierten für die Senatöwahlen obligatorisch sein wird und daß dieselben dafür eine angemessene Entschädigung erhalten werden. In derselben Eonseilberathung soll auch die Wahl ge setz frage zur Erörterung gelangt und in dieser Beziehung ein verhängnisvoller Beschluß gefaßt worden sein. Wie nemtich der „Fran-§ais" meldet und der offieiöse „Moniteur Universel" bestätigt, wird das Cabinet das sogenannte Listen-Scrutinitun energisch bekämpfen und Buffet eine Erklärung zugunsten der Arrondissementswahl ab» geben, welche die Verantwortlichkeit des ganzen Cabi-nets engagieren würde. Die russische „Presse" äußert sich günstig Italien ließen sie die Erreichung ihres Zieles hoffen. ; Nachdem die Bevölkerung Italiens den Sturz der alten Dynastien durch das demokratisch-angehauchte Hans Savoyen - Earignan bejubelt und im Eifer der Begeisterung alles Traditionelle über den Haufen geworfen hatte — durfte die schöne Rosina nicht da hoffen, daß auch der sicherlich nicht aristokratische Zug des revolutionären Königs, seine Ge-malin auS dem Zelte des Marketenders zu holen, mit Beifall überhäuft, als demokratisch verherrlicht Änd gepriesen werden würde? Allein sie irrte. Die herrschende Partei, die sich den Löroenantheil an der Einigung Italiens zuschrieb, die Consorteria, setzte sich ihrem vom Könige selbst unterstützten Plane auf das heftigste entgegen, und von Eavour bis zu Sella und Minghetti war es die Taetik der Con-sotten, die eheliche Verbindung der schönen Rosina mit dem Könige zu hintertreiben. „Eine Ehebrecherin dürfe nicht auf dem Throne Italiens sitzen," hieß es mit dem Aufgebot aller moralischen Entrüstung, und der Gräfin Mirasiori blieb nichts anderes übrig, als das ungünstige Geschick zu beweinen, das sie nicht zu einer Fürstin von Geblüt gemacht hatte. Allein nicht so ohne weiteres ergab sie sich in ihr Geschick; sie hatte sich in den Gedanken, Königin zu sein, schon zu sehr hineingelebt, als daß es ihr möglich gewesen wäre, ihn so leicht fallen zu lassen, und zudem besaß sie Freunde im Parlament, auf deren Unterstützung sie zählen durfte. Sie wandte sich an dm biederen Farini, den glorreichen Diktator der Emilia, und wurde von ihm freundlich ausgenommen. Farini, dessen erhabenes Wort: Lasciate mi la gloria di morir povero in Italien populär ist, gelangte wirklich zur Macht und Rosina statt!) an der Pforte ihres Glückes. Da vernichtete ein heftiger Schicksalsschlag, der den einstmaligen Diktator traf, all ihre Hoffnungen. Der Unglückliche! Eö war ihm nicht bloS beschicken, arm zu sterben, sondern elend verließ er das Feld seines glänzenden, über die Maßen uneigennützigen Wirkens! Aus dem Paläste des Ministerpräsidenten führte sie ihn fort nach der düsteren Zelle des Irrenhauses, und ganz Italien beweinte mit der schönen Rosina den Verlust dieses edlen hochherzigen Mannes. Ewige Nacht verdüsterte den Geist Fanni's und an dem gleichen Tage, da ihn das dumpfe Irrenhaus umfing, ergriff Minghetti die Zügel der Regierung. (Schluß folgt.) über die dalmatinische Kaiserreise und beglüdmünsit Oesterreich namentlich zu der durch die Begegawz des Kaisers mit dem türkischen General-Goirverarm von Bosnien, Derwisch Pascha, zu Tage getretene Wendung zum bessern in den türkischösterreichischv Beziehungen, die in der letzten Zeit aus Anlaß dir Eisenbahnsraze ziemlich gespannt geworden sein sota-„Goloö" schreibt diesbezüglich: ..Nach den Misvtt- ständnissen die zwischen der Pforte und Oesiemij in der Angelegenheit der rumelischen Eisenbahner obgewaltet haben, ist diese neue österreichfreundlitr Kundgebung vonseite der Türkei jedenfalls als ca Ereignis von wichtiger politischer Bedeutung an;,:-sehen." Zur Tagesgeschichte. — Uedcr jene Studierendender gtajff Universität, welche an Leu bekannten Demonstrant sich betheiligt hatten, wurde vonseite des akademischen §e> uates unter Vorsitz des Rectors Dr. R. v. Helly folgentö beschlossen: Für immer von der grazer Universität vemieic wurde ein italienischer Jurist Arthur de Fiori, relegiert iS die Dauer eines Semesters ebenfalls ein Jurist Wilh, i v. Arteus. Eine verschärfte Rüge durch den Rector at dem Senate erhalten zwei Hörer der Rechte; eine durch den Rector vor dem Senate erhalten fünf Medicis und drei Juristen; eine Ermahnung und Verwarnung bd Len Decau vor dem Lehrkörper haben zu vernehmen feS Juristen, drei Hörer der Philosophie und zwei Medizin« eine Ermahnung durch den Decan allein erhalten to Studierende. — Zur Charakteristik der Bocchesen«' zählt Th. Frank in der „Wiener Abendpost folgende hiW Episode: „Der Bocchese achtet das W e i b gering, wie iito Haupt der Südslave, als ein tief unter ihm stehendes * schöpf, — er ißt nicht mit ihr aus einer Schüssel, er fptW nicht von ihr, ohne früher um Entschuldigung gebeten r haben; aber beschützt sein Weib und er rhut selbst te< Weibe seines Feindes nichts zu Leide. Vor nicht allzu b* ger Zeit hatte sich zwischen ven Bewohnern von Paskrriatio und den jenseits der türkischen Grenze hausenden gaw*®’® von Spizza ein Streit entspannen. Es Handel» ^ ^ geraubtes Vieh uud es waren Schüsse herüber und gewechselt worden, bis es endlich gerade an der Grenze einem förmlichen Treffen kam. Die Spizzanotten siezS — die Pastrovicchiauer mußten sich zurückziehen. Wanir Weil die Spizzauer, deren Dorf in der Ütfäfje des 64k* seldes lag, ihre Weiber als Bundesgenossen hatten. ? zwei Weiber stellten sich zusammen und zwischen ihren RdN durch feuerten die Spizzanotten auf die Pastrovicchisi^ Diese aber wagten es nicht, auf den Feind zu schießen, sie die Weiber zu verletzen fürchteten und zogen sich zu®*-Erinnert das nicht an die Zeilen des Mittelalters?“ — Der Peterspfennig und die „Lerir-mutig des Volke s." Wie der briinner klericale berichtet, sind am letzten Ostermontage in den Prager PM kirchen 45,48 Francs an Petcrspfeiuiigeii eingesammrli »f den. Nach Lerselben Quelle hat die wiener Michaeler-M Lerschasl 30,000 Francs zu dem genannten Zwecke J* Böhmen erhalten, so Laß Böhmen dem heiligen Vater i diesem Jahre schon einen Tribut von über 40,000 Ft*** lieferte. „Pater Wurm und die Seinen" — bemerkt (Ür der „Tagesb. a. M. it. Schl." sehr richtig - „wisse- * viel von der übcrhandnehmenden Verarmung des 3>oIk» f erzählen und haben erst kürzlich wieder im Landtage dtest* Thema aufs Tapet gebracht, nehmen aber doch keinen 4$ stand, das nach ihrer eigenen Ansicht so tief verarmte 85» bei jeder Gelegenheit ganz gebörig in Kontribution zu se6# Sie können zwar einwenden, daß sie blos von der iv arm im g des Volkes in Mähren gesprochen, da sie ober wohnt sind, Böhmen, Mähren und Schlesien als die M runa ccska“ in einen Topf zu werfen, so ist dieser wand nicht stichhältig." -Wie man in Frankreich die ®c™tr Hetze bestraft. Louis Veuillot hatte uf Weißwarenhändler des Faubourg Saint Ketmam Ni ^ und Leserinnen des „Univers" dennnciert, wet er u ^ sein Magazin öffne. Der fromme «chnftstc « * ^ Hausfrauen ab, bei dem Manne zu kauftn. warenhändler nahm die Sache übel und ma te « anhängig, welchen Louis Veuillot verloren hak. verurlhellle ihn zu 4000 Francs Entschädigung Und ordnete die Veröffentlichung des Unheils in allen pa-tijcr klericalen Blättern an. Unfern klerikalen Hetzern zur ^Laniung. tzoml- und Prooinzial-AngeLegenheiten. — C3UI Hosreise.) Se. Majestät verläßt den neuen Bestimmungen zufolge am 14. L. M. Abends um ti Uhr üq Minuten Fiume, lommt um 12 Uhr 41 Minuten 9ta*ts *tad) Laibach, woselbst ein nur 4 Minuten dauernder Aufenthalt stattfindet, passiert um 3/40 Uhr Graz und kommt Um li Uhr vormittags nach Wien. _ (Neunte L an dt a gs si tz u n g.) Beginn der Sitzung 10 Uhr 30 Minuten. Gegenwärtig der Laitdes-haupmiann und 2U Abgeordnete. Als Regierungsvertreter 8j, c, Widmann. Nach Verlesung und (sseneljmiguug des PlvwkolleS der letzten Sitzung erhebt sich Abg. Zarnik (teilt den Antrag, der Landtag möge dem Kaiser bei keiner Rückkehr aus Dalmatien in corpore feilte Ausivar-»dartung machen. Redner wünscht, sein Antrag möge als ^rmgliaMtsantrag behandelt werden, eine Deputation, bestehend ans dem Landeshauptmann und 9 Mitgliedern möge ftqj nach ist. Peter begeben und Se. Majestät beim Betreten harnischen Bodens begrüßen; der Landeshauptmann tligze sich sogleich telegraphisch bei Sr. Majestät anftagen, % treibe gewillt sei, die Deputation zu empfangen. Hvs-SjJtbmann macht Die Mitteilung, daß er eben aus ^eliiuovo von Sr. Majestät die Weisung erhalten, daß ter Monarch auf der Rückreise von Fiume nach Wien jed-titien Empfang ablehne. Dieselbe Mittheilung hat der Lau« ^tä^upirnann erhalten. Dessenungeachtet hält Zarnik seine Tlmräze ausrecht und es wird die Wahl der Deputation morgen auge,etzt. Landeshauptmann-Stellvertreter Peter ^vsler jucht um einen Urlaub an, der ihm bewilliget wird. ^ lei weis und Genossen stellen Ceti DtiuglichEettSant rag ^treffs Des slovenischen Unterrichtes an der k. f. ^berrealjdjule m Laibach. Derselbe besteht aus 2 Theilen, erste will Bas Slowenische obligat eiildreit für alle ge-^Qtnen ätrauiir, ausgenommen nur Eie Fremden, der zweite ftimmt Dag Slovenische als Unterrichtssprache in allen klaffen für jene Schüler, für welche das Slovenische obligat lft. Zn feiner Begründung jagt BleiweiS, das Slovenische, *te Sprache des Landes, sei verbannt ans der Oderreal-f m a n u spricht seine Überraschung darbet aus, daß ein solcher Gefetzantrag als ein dringlicher ^dandelt' werde. Es fei Gepflogenheit, Gesetzanträge m ^jajäftsordnungsmäßiger Weife vorzulegen, felbe aiizulitu-^i9en und an einem bestimmten Tage zu begründen. Wenn S: Gesetzantrag als ein so dringlicher betrachtet werde, %IUtn werde er jetzt cor Thorschluß eingebracht V warum zu Beginn Cer Session! Es widerspreche allem par. ^Mentarischen Brauche, Gesetzentwürfe von solche Tragweite Xr das «nie zu brechen. Das HanS möge daher in die Dringlichkeit nickt eingehen. Bleiweis repliciert, er und !^ne Genossen halten die Sacke für dringlich, wer könne vorfchreibett, 'wann und zu welcher Zeit sie ein An-S, einbriitgen sollen. Deschma n n entgegnet, nicht blos einzelne Abgeordnete habe die Pflicht, der Geschäfts: ^isrntng püuflich nachznkommen, sondern auch gauze Frae-%ntn. Wenn BleiweiS erklärt, auf parlamentarischen Usus ^Xdgts zu geben, so gebe es doch Rönnen, welche der Land-* ziehnngsweise um 2 1° und 5-l° über dem Viennale. Berstorbene. Den 8. Mai. Franz ftunc, Hntmack'ergeselle, 26 I., Civilspital und Agnes Skofza, Jnstltutsarme, 77 I., Ver-lorgungshaus Nr. 4, beide an Erschöpfung der Kräfte. — Elisabeth Belkaverh, Arbeilersgatiin, 80 I., Civilspital, Altersschwäche. — Jakob Grum, Inwohner. 51 I., Civilspital, Lungenentzündung. -- l'eopolbine Korenian, FiakerS-tind, 41/2 3., Bahnhofgasse Nr. 132, Rachenbräune. Den !«. M a i. Ursula Devjak, Bedienerin, 70 Jahre, Stadt Nr. 311, Wassersucht. — Adalbert Urbas, jub. k. k. Vermessungs-Director. 69 I.. Stadt Nr 168, Leberenlartung. Lebensmittel-Preise in Laibach am 8. Mai. Weizen 4 fl. 80 kr.; Korn 3 fl. 60 kr.; Gerste 2 fl. 80 fr.; Hafer 2 fl. 10 kr.; Buchweizen 2 fl. 80 kr.; Hufe 2 fl. 80 kr.; Kukurutz 3 fl. 10 kr.; Erdäpfel 2 fl. — kr.; Fisolen 5 fl. 60 kr. per Metzen ; Rindschmalz 53 tr., Schwem-fett 50 tr., Speck, frischer, 38 tr., Speck, geselchter, 42 kr. per Pfund ; Eier l3/,„ kr. per Stück ; Milck 10 tr. per Maß; Rindfleisch 27 kr., Kalbfleisch 24 kr . Schweinfleisch 28 Ir. per Pfund : Heu 1 fl. 40 kr , Stroh 1 fl. 15 kr. per Zentner; hartes Holz 6 fl. 80 tr., weiches Holz 4 fl. 90 kr. per Klafter. Gedenktafel über die um 13. Mai 1875 statlfindenden Lici-tationen. 3. Feilb., Plevel'sche Real., Gurkdorf, BG. Sittich. — 2. Feilb., Bruner'sche Real, ad Gottschee, BG. Gottschee. — 2. Feilb., Friye'sche Real., Unterdeutschau, BG. Gottschee. — 1. Feilb., Röthel'sche Real., Hasenfeld, BG. Gottschee. — 1 Feilb., jtosier'scke Real., Rieg, BG. Gottschee. — 1. Feilb., Schauer'sche Real., Ältlag, BG. Gottschee. Lottoziehung vom 8. Mai. Triest: 11 83 64 25 84. Telegramme. Bukarest, 9. Mai. Heute begannen die Wahlen des tk inmix Grundbesitzes, gleichzeitig beabsichtigte die Umsturzpartei eine Demonstration bezüglich des Jahrestages der Annexion der Bukowina an Oesterreich in Scene zu setzen. Ein Volkshaufe versuchte sogar das Stadthaus zu stürmen, Militär mußte einschreiten und Verhaftungen vornehmen. Die Ruhe ist hergestellt und gegen Unruhewiederholungen wurden Vorkehrungen getroffen. Athen, 9. Mai. Das Cabinet Vulgaris hat vorgestern abgedankt. Trikopi von der ultra-demo-kratischenPartei bildete ein neues Cabinet. Trikopi, Präsident, Aeußeres und Portefeuille des Innern; Archolly, Cultus und provisorisch Marine; Genna-tos, Krieg; Lombardos, Justiz, und Pctmegas, Finanzen. ____________ Telegraphischer (Kursbericht am 10. Mai. IZapier-Rente 69 30 — Silber-Renle 74 20 — 1860n -taats-Anlehen 11126- Bankaciien 963.— Credit 22875 London 111-40 - Silber 102-85. - K. k. Münz, dncaien 529. — 20-Franc« Stücke 8 9l. — 100 Reichs mark 54-50 (327) 3—1 schön, gut und billig empfiehlt Niklas Rudholzer, Uhrmacher und Optiker, Sternallee Nr. 25 Franziska Äoinano und Amalia Pct; geb. Urbas, dann Frnst und Leonie Zhuber geben im eigenen nnd im Namm der abwesenden Verwandten tief betrübt die Jtachricht, daß es dem Allmächtigen gefallen hat, ihren innigst geliebten Bruder, beziehungsweise Onkel, den Herrn Adalbert litte, k k pens. Vermeffnngs-Director, Ritter des Lsterr. Franz Josefs-Ordens, am 9. Mai 1875 abends 7 Uhr in feinem 71ten Lebensjahre nach langen schmerzvollen Leiden, versehen mit den beil. Sterbesakramenten in das bessere Jenseits abzuberufen. Die Beerdigung findet am 11. Mai nachmittags 5 Uhr vom Trauerhause am Hauptplatze Nr. 168 aus am Friedhöfe zu St. Christof statt. Die heil. Seelenmessen werden in verschiedenen Kirchen gelesen werden. Der Verstorbene wird dem frommen Andenken empfohlen. Laibach, 10. Mai 1875. : " Danksagung. Für die vielen herzlichen Beweise der Anteilnahme während der langen Krankheit unserer innigstgeliebten Tochter, beziehungsweise Schwester und Enkelin Antonie Strohal sowie für das zahlreiche Geleite zu ihrer letzten Ruhestätte sagen biemit den aufrichtigen Dank die trauernden Hinterbliebenen. Generalversammlung der laibacher freiw. Feuerwehr Sonntag den 23. Mai vormittags 9 Wljv im städtischen Rathssaale. Zu derselben werden alle Ehren-, wirklichen und unter-stützenden Mitglieder hieinit freundlichst tingelaben. Tagesordnung: 1. Recheuschasts- und Äaffebericht; 2. Angelobung; 3. Allfällige Anträge; 4. Ersatzwahlen in den Ausschuß. Laibach, am 24. April 1875. (290) Der Hauptmann: Tobcrlet. Im landschaftlichen Theater am 10., 11. und 12. Mai Vorstellungen ^ Professors fm% bestehend in Vorführung beweglicher, nach der Niffi aufgenommener Nebeibilder Die Bilder werden in einer Grösse von 20 Fuss Dar* messer vorgeführt. 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