-92. », " " ' Donnerstag den 14. Movember 1833. Nähme n. I^rag den 5. November. Gestern um halb vier Uhr Nachmittags ist Seine Durchlaucht dcr Herr kommancircndc Geucral m Böhmen, Fürst Aloys Liechtenstein, nach einer langwierigen Krankheit, nach empfangenen heiligen Satramen« ten , sanft in dem Herrn entschlafen. (Prg. Z.) U e u t s ch l a n v. München, den 29. October. Se. königl. Hoheit dcr Kronprinz ist am 28. October, nach zehllmonatlicher Abwesenheit, von der Reise nach Italien uno dem Orient, wieder in München ein» getroffen. (Psg. Z.) München, den 3. November. Vorgestern Nachmittags hatte dcr griechische Gesandte Fürst Karadja die Ehre, Sr. Majesty dem KölNge sein Beglaubigungsschreiben und zugleich die großenIn. slguien des griechischen Ordens zum Erlöser zu über. reichen. (Allg. Z.) Frankreich. Dcr franzcs sche Handel mit dem Auslande im Jahre iä32 beschäftigte 429» Schisse durch Ein» fuhr, und 4o45 durch Ausfuhr; der englische i5,54Ü durch Ausfuhr und »2,747 durch Einfuhr. Dcr Werth dcr eingeführten Waaren betrug im Jahre »UZ» in England 120a Millionen, in Frankreich nn Jahre il)52 5o5 Millionen; der der Ausfuhr 'n ersterem Lanoe i5oo Millionen, der in letzterm 5c>7 Millionen. (W. Z.) Der Moniteur enthält einen Bericht des Generals Trezcl über sein Truppencorps zu Budgia. Derselbe begreift die Vorfälle vom 12. bis i5. Oo tobcr. Am »2. Morgens nahmen die Truppen im Sturmschritte den Marabut von Guraya auf dem Gipfel dcr höchsten Felsen, von roo auü die em Vernehmen nach sollen zwei Bataillons ^nach AMna zur Verstärkung unserer dortigen Gar« mson abgehen; angeblich, weil der Dienst daselbst fuF die vcn Krankheiten heimgesuchte Garnison zu beschwerlich sei. ' (Prg. Z.) 'Paris, den 26. October. In einem Briefe aus Perpignan heißt es: ,,Die Erklärung der Pro» vinzcn Navarra, Biscaya und Alava in den Bc« lagerungszustand würde eine zweckmäßige Maßre» gel seyn, wenn die Generale Sola und Easianos im Stande wären, den strengen Anordnungen der« selben durch eine impomrcnde Macht Nachdruck zu geben. Da aber jeder von ihnen kaum über 4000 Mann verfügt, während die Insurgenten jener Provinzen mindestens i5,ooo Mann unter den Was« fen haben, so dürfte man durch jene Androhungen schwerlich seinen Zweck erreiche«. Schon heißt es, die insurrectioneNe Junta von Bilbao habe, inFol« ge jener BelaZerungscrklärungcn, den Beschluß gefaßt, alle gefangenen Soldaten derKöniginn er« schießen zu lassen, wenn sie sich nicht dazu vcrste« hen wallten, unter die Fahnen des Don Earlos zu treten." (Prg. Z.) Paris, den 3o. October, Der Marschall Maison wird am Montag auf seinen Gesandtschafts« posten nach Petersburg abgehen. — Nach dem (Zourt» Journal werden der König und die Koni» gjnn von Belgien im nächsten Frühjahr nach Eng. land reisen, um (Zlaremont zu besuchen. — Der Marschall Klausel wird ehestens nach Frankreich zurückkehren. Paris, den ,. November. Es heißt, der König der Belgier werde nur bis zum g. oder 10. d. M. dahier verweilen. — Die Büste des Gene-»als Hoche wurde an der Seite jener Marceaus im Saale der Marschälle aufgestellt. Dic französische Regierung hat hinsichtlich der Carlifienbandeti, welche sich nach Frankreich fluch, ten, folgende Maßregeln vorgeschrieben: ,. Alle zu solchen Banden gehörige Individuen sollen auf der Gränze entwaffnet werden; 2. ihre Erklärungen, Namen und Personsbcschrcidungen sind sorg. fältig zu sammeln; 3. sie werden mit einer obli. gaten Marschroute und einer Unterstützung von 3 Sols für die Meile nach Ereuze, Correze, Haute« Vicnne und in den Mittclpunct von Frankreich geführt; 4. sie dürfen nicht in zu großer Zahl mit« sammen reiseN, und ihr Marsch geschieht unter Aufsicht; 5. an dem Orte ihrer Bestimmung wiri) ihnen keine Unterstützung bewilliget. (B. v. T.) Spanien. Durch ein in die Madrider Zeitung vom 2?. eingeschaltetes Decret hat die Negentinn Don Francisco Xavier de Burgos (mehrere Jahre lang (Zommissär der spanischen Tilgungscasse zu Paris, unter der Regierung Joseph Buonaparte's Untern präfect von Almcria) zum Minister des Innern an die Stelle des Hrn. von Ofalia ernannt, dem durch das Testament dcs Königs das Amt als Secrctär des Regentscbaftsrathcs übertragen ist. Obgedachtcs Decret beauftragt den neuen Minister, sich vor Allem m'tt der Administratireilitheilung des Gebiets des Königreichs zu beschäftigen. — Hr. v. Rayneval hat der Rrgentinn die Schreiben über« reicht, kraft deren er als Botschafter des Königs dcrFranzoscn bei ihr accredilirt wird. — Sin Schrei« ben aus Bayonne vom 24. d. M. meldet, daß der General Eastanon den Angriff der Insurgenten von Biscaya und von Alava von Tolosa, wo er sich in diesem Augenblicke befindet, abgeschlagen hat. Bei der Festigkeit, der Energie und der Treue des Vicekönigs von Navarra dürfte wohl keinem Zwei« fel unterliegen, daß es ihm mit Hülfe der Verstär« kungen, die er erhalten wird, bald gelingen wer0,e> die Insurrection in dieser Provinz zu ersticken. — Sine gestern aus Perpignan erhaltene Depesche meldet, daß die vollkommenste Ruhe am 26. zu Barcelona und am 27. zu Gerona herrschte. Un« gcfähr fünfzig Earlisten sollen bei Nipoll (in tober enthalten Folgendes: „Die königlichen Frei« willigen wurden heute entwaffnet. Nachdem eine gewisse Zahl derselben Widerstand geleistet, mußte man mit Gewalt zu ihrer Unterwerfung schreiten. Die Truppen und fast die ganze Bevölkerung be« zeugten den lebhaftesten Enthusiasmus fürdieKo'ni« ginn. Diesen Abend ist die Ruhe völlig hergestellt. Eine Polizeiverordnung schreibt unter Androhung der Todesstrafe vor, daß jeder königliche FrcirvilN» ge, der noch Waffen bei sich habe, sie an die Behörden abliefern solle." Man hat Nachrichten aus Barcelona vom 28. und aus Girona vom 29. October. Alles war in> diesen beiden Städten und in der übrigen Provinz ruhig. Man hört nicht mehr von der Bande von 369 Parts dc Llusanes noch von irgend einer andern sprechen; die Bürgermilizcn organisiren sich; die drei ersten Bataillone von Barcelona werden den Dienst, so wie sie gekleidet sind, antreten. In Fi« gueras, Girana und Puyccrda werden Milizen or. gcmisirt. Dasselbe soll in Tarragona und Tortosa geschehen. Unsere Briefe von Bayonne enthalten heute keine neue Thatsache. Am 25. begann die Bewegung der zu Burgos versammelten königlichen Truppen. Sarssield zieht 'mit 4oc)o Mann nach Bilbao. General Wall mar-schirt auf der Landstraße nach Vittoria. Eine Depesche aus Bayonne vom heu« tigen Datum, 2g. October, meldet, daß Ge< neral Saröficld, nachdem er den Pfarrer Merino und die andern Earlisten «Banden geschlagen, am 27. in Miranda eingezogen sei, und gegen Bit« toria und Bilbao vorrücke, wo er, wie man glaub« te, am 28. ankommen werde. Diese Nachricht ward naä) Bayonne durch das französische Lonsu-lat von St. Sebastian eingeschifft. Der Sonstitutionnel gibt die Starke der spanischen Armee folgendermaßen an: Infanterie: Mann. Erste Division dcr königlichen Garde . . 7943 zweite Division derselben ..... l)5ua ^7 Linienregimcnter ...... 2baoc» 5 Regimenter leichter Truppen . . . 6700 Dazu kommen 43 Regimenter Provin-zialmili«, jcdes von einem Batail« Ion von je acht Compagnien, nach Abzug der Grenadiere und Schüz« zen, die dcr königlichen Garde ein. verleibt sind, eine Effcctwmacht bildend von ....... 27,000 Das Ganze der spanischen Infanterie 76,14) Kavallerie: Königliche Garde ....... i5c>c» Leibgarden ......... 5oa Linien. Kavallerie, schare und leichte 4c»c»o Das Ganze der spanischen Kavallerie Kouo Artillerie: Artillerie zu Fuß....... 5aoc> Bilittezze Artillerie....... 3oo.Hl Ingenieure: Cavcurs und Mineurs..... ^2oa Das Material der Artillerie und der Ingenieure betreffend, so kann man sagen, daß es fast null ist; denn Spanien bat keine 5o Artilleriestücke, die in brauchbarem Stande wären. (Allg. Z>> V a r t u ll a l. Der englische Schooner Ashburton von London kam am 14. mit Truppen für den Dienst der Dona Maria, und am folgenden Tage ein brasilisches Schiff der Fluinineuse, von eben daher, gleichfalls mit Truppen hier an. Beide zusammen brachten ungefähr 5oa Mann, und nocl) weitere SendlM< gen werden er,vartct. Es scheint nicht, daß die Mi-guelisten wirklich die Absicht hegten, sich in San-tarem zu halten, denn die neuesten Berichte sagen, daß sie an diesem Orte, ohne ihn zu betreten, bereits vorüberzogen, und daß die Truppen, die sie dort in Besatzung hatten, die Stadt bereits geräumt haben. Ihr Plan scheint zu seyn, über den Fluß zu setzen, und nach Alentejo zu gehen. Es fehlt ihnen, wie man sagt, sehr an Pulver; das konstitutionelle Heer fahrt indeß immer fort sie zu vcr« folgen. Unter der Ueberschrifl: „V 0 l l st ä n d i g'e Niederlage Don Miguels" schreibt der eng« lische lZourrier vom 26. October, in einer zwei« ten Ausgabe: „Wir erhielten so eben durch außerordentlichen Gxpnssen Folgendes ausFalmouth von gestern Nachmittag zwei Uhr: »Tr. Majestät Brigg Nautilus kam diesen Augenblick von Lissabon ati, tas sie am 20. October verließ. Sie dringt d»e Nachricht, das; die Miguclistische Armee, auf ih. rem Rückzüge nach Santarcm, durch die Truppen der jungen Königinn in allen Richtungen gewor« fen worden. Don Miguel, heißt es, Ici umge« kommen; lreiugstcns zweifelt man nicht, daß er sehr schwer (clt^plli-ait!^) verwundet worden. Die Armee dcr Königinn verfolgte ihren Sieg auf deltt^ Fusic, und Miguels Armee war, wie berichtet wird, r^üständig zerstreut und nicht im Stande, weitern Widerstand zu leisten. Die svon Weniche herge« kommenen) Truppen von Torres Vedras waren ausmarschirt, um mit den andern zu agiren. In Lissabon war nicht nur Alles ruhig, sondern es herrschte der größte Enthusiasmus, und öffentliche Feste wurden in Folge der Niederlage des Usurpa» tors veranstaltet. Ucberlaufer von Don Miguel kamen in ganzen Schaaren. Wir Hessen, der barbarische Kampf ist nun fast zu Ende. In Opor' to, wo die Brigg anlegte, war Allcs ruhig." Wir hörten, daß dcr Herzog von Terceira,im Begriffe stand, eine Expedition von Huoo Mann in den Süden des Tajo zu führen." (Allg. Z.) . 370 Nach dem Albi 0 n hat Don Miguel vor Llssadon ein Observationscorps stehen lassen, und Abrantes befestiget, wohin er große Verrathe bnn-gen ließ, um dorc einen Stützpunkt für scine näch° sien Operationen zu bilden. 'SinSchreiben aus Lissabon vom 2a. Oct. (in der Sun) sagt Folgendes: „Der Marschall Saldanha schreibt auä dem Hauptquartier von 6ar>> lao, daß der Feind Santarem noch behauptet, und die Vorposten der consiicutioncNcn Armee vor den Mauern der Stadt sind. Einige Miguclistcn-Truppen mit drei Kanonen sind auf der Seite van Salvateirra auf das sudliche Ufer des Taja über» gegangen. n nun den Bewohnern der Residenz einen neuen Beweis väterlicher Fürsorge zu gc!»en, haben Seine Majestät der Kaiser befohlen, man solle den ör« mern Bewohnern der Hauptstadt auch aus del» neu« en im laufenden Jahre angeschafften Vorräthen Getreide ablassen. (Oesl. B.,' THEATER - ANZEIGE. Heule den 14. kommt im ständischen Thöatec die neue Oper: „DER ZWEIIvAMPF« z 11 r Darstellung, Da dor Zweikatnnf die letzte Arbeit — der Schwaucngesang — dos genialen Herold ist, dessen Tonwerke hier mit so aligemeinem Beifalle aufgenommen worden-, so glaubt die erge-heust Gefertigte ihre Hochachtung und Dankbarkeit gegen das verehrte Publicum dieser Hauptstadt nicht besser, an den Tag zu legen, als went* sie sich beeilt, dieses ausgezeichnete Touwerk zur Darsteliuny z,u bringen. Krgobsinste A in a 1 i e Masdu? k. lHevacteur: H^r. rav. Orinrich. Erleger: Hgna; Al- ^2lcr v. t^lelnmaur.