N, 251. Plan» mtialionsprels: Im ^l'Mptoir gaiizj. st. N, l)>ilbj. si. 5.5,0. ssür die ^uste'lung in« Ha»o halbj. 5,,, !l. Mi» der Post g.nizj. si. ,5>. hall'j. si. ?.5>» Dottnerstaff, 3. November ^ns«llion«gcbühl bl« wZtUen: >mal»«lr., zim. W li., »m. l si.; jonfi pr. .^eilc lm.« lr., «m.»lr., :ini. 10 lr. u. s. w. Inserlic>n<«slen!pel jcde. i». Se. t. und k. Apostolische Ätajestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 29. October d. I. dem Mi-nisterialconclpistcn iin Ministcriuiu für Landesvcrthcidi-!V»'g Georg Souderleittncr den Titel nnd Charakter eines Mim'sterial ecretärs allcrgnädigst zu verleihen gernht. Potocki in. ,,. Der Minister für Cultus und Unterricht hat die an der Universitätsbibliothek in Weinberg in Erledigung gekommene Amanuensisstelle dem Rudolf Ottmann verliehen. .__ Der Leiter des k. t. Handelsministeriums hat die bei der Postdircction in Prag systcmisirtc Stelle eines Vicedirectors mit dem Titel und Charakter eines Post-rathes dem PostdivcctionSsccrctär in Prag Johann B astl verliehen. Heut»- wirb in deutschem Mld zugleich slovcuische,!! Trflc nusgcczcbeu lind versendet: Landeögeselzblatt für daS Hcrzogthum Krain. Jahrgang 1870. XXII. Stück. Inhalts-Uebersicht: :^. Kundmachn»^ dcr l l, !l'audri«le^er>l»ss fllr Krai» uom .iten U'l'cfseud den Heitftlmtt, i» welchem die Nachweise ill»r d,c,ftU. dcui^r ic»n- VcrhNltmssr der i» dir Euidcnz drr ka»dwel>r i'dev wies^ie» ^andivehlpflichtissei!, au« welchen dic zeitliche B'N'mmn, il «der Elitlasslilili dnielbeu brlvovgestaucicl, ist, emzuholeü sind. ^,'aibach. am ll. November 1870. ^um l. l. Nedactiuusbureau de« i!n»desgrsctzlilatles für Kram Nichtamtlicher Mil, «politische Uebersicht. Lail>ack, 2. Novcmbcr. Die Vcrhandlungeu ;ur ll,»gestalt unc, der dcuischcn " » » de ^ ocrfnssnng sind in Vc> saillc^ nlilcr Zu-z'tti!,„ss der Miuislcr nnd der drei no,ddcii!schcn Reichs-^^ünlglicdcr Benningscn. Älaülc-ibnrg u»d Fricdcn< l^l dem Abschluß nahc. Die baiciischcn Vorbchaltc sind iumslaudcn. In den osficicllcn Krciscn von Vcrlin glaubt !""" nicht, dnß Thiers mil seimr Fricdc»emah,n>nl; ^',' Paris Gchör finden wird. sondcvn will wissei,, dnh l"c Pariser »l caiclnng dcr Mcinnug sti, auch nach ^""»rller Bcsctzniig von Pm'is dnrch dic deutschci, ^'"ppe" dinfc ülai, in le^cn mit französischcr ^'cb ets-°"^'l"ng t)c,k„üpfl^n ssvicden willige,,, sonwn "^sst dnrch p^,'i^„ Widcrstai'd dic Vcllcgcnycil dcs Siegcrs Ungern. «. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bcimrll zn "-'lanoillc's Dcpcschc vom 20. October an ttofms wcgcn "'«Wichslcr Tchoming uoi. Pari««, daß den Fvnuzoscn U' '<^lvimcs der Wasfcnslillslcmd nutcr s^hr ginisllacn ^di,i^„i^„ nngcbotcn. nbcr von ihnen cibgclchnl wor< °"' ist, „.id daß ferner Ocncral Älnnsidc am i>, Oclo» ^cr nbcrnmll< vun denlschcr Scilc dcn Wciffcnsüllstand znm ^weckc der VurmüMc dcr Wahlc". wc»>, nuch nur sin , Stnnl'cn. dic abcr uollstäüdig gnüigl hällcn, üM. ^agen li^t. daß er abcr cnif ciuc schr cnlschicdcnc n:,d U"ü'Mmi^ Ablchnnng gestoßen isl. Dic gegenwärtige ''""Msche Rcgicrnng habe crtlürt. nichl thcv mit nni, handeln zu wollen, nls bii< dcr lchtc Denlschc vom ^odtn Frnnlrcichs lierlilgt ist. Noch jcyt sci dcr Nvnig ""l, ans cincn W.,sfc„sllllstm!d '.nr Vornahme t'cr "'Wen fi,,> >)^ constilüirendc Versammlung mizMhen. Der „Stlllltsanzeiger" schreibt: Da sich die spanische Regierung über die dicSscitigcn Ansichten be» füglich dcr Candidatur des Herzogs von No st a informirtc, wurde der Gesandte Kanitz am 21. October Iitcuiftrcigt, zu crtlärcn: Dc>s Berliner Cabinet sci daS erste nnlcr dcn europäischen Mächten gewesen, wllchss Zpanicns Rccht, übcr scinc Zulimft sclbsländig zn enl» scheiden, in einer Thronrede anerkannte. Der Nordbimd hczltc auch jetzt daran fest und werde die Politik Fraük» reicht, innere Angclcgenhcitsn Spaniens zum Ocgcl!» slandc cincr Eiüinischnng zli nmchcn, nicht nachahmen. Der norddeutsche Blind sehe dcr Entscheidung Spaniens übcr scinc Zukunft entgegen und werde dcsscu Beschlüsse anerkennen. Cinc Dcpcschc ^ ord G r a n vil le's vom 21tcn October, als Crwidrrung auf Gcrnslorff's Note vum ^. October, vertheidigt dic NculralitütS-Polilil Englands als durchaus mit dem internationalen Völkerrechte nnd dcn Prüccdenzfällen übereinstimmend. Die Waffenausfuhr, welche von der englischen Ncaierung auf das genaueste überwacht war, sei geringer als die Ausfuhr aus dcu Unionsstaatcn, gegen wclche Deutschland leinc Vcschwcrdc crhob. und cS sci jedenfalls die Ordre Palilao's für 40 000 Gewehre in England nie auSgc< führt worden. Ferner habe der Verlauf der englischen Schiffe „Hypatia" und Horseman" als Vorrathsschiffc au die irauzösische Regierung vor Annahme der neuen Foreign» Cnlislmcnl-Acle stattgefunden, so daß eine Belangung ccr Veltäufer uuthunlich war. Schließlich hofft Lord ^rauvillc auf die baldige Beseitigung dieser einziaen Differenz zwischen Großbritannien und Deutschland. Dit englische Regierung sei auf Deutschland« Einheit nicht eifersüchtig, halte diese vielmehr für ein großes und Oeutschlands würdiges Ziel. Aus >cm ungarischen Reichstag. Pest, 29. October. (Untcrhaussitzuug.) Präsident Somssich. Anwesende Minister: Horvath und Slavy. Nach Anthcnticirung des Protokolls intcrvellirt Michael Tancsicö dcn Finanzminister, ob es wahr ist, daß die zu cmittirendcn Cassenschcine nicht blos einen ungarischen, sondern auch deutschen Text haben werden, und auf welche ("csch die Benützung der deutschen Sprache auf dcn Caffcnfcheincn sich stütze. Ignaz Hclfy weiot auf die jüngst vollzogene Der-cinignng Nomö unt Italicu hin, bezeichnet daS Zu-slandbringcn der italienischen Einheit als eine» Sleg dcr Civilisation, als die Krönung eines Wertes, an dem, seit Jahrhunderten gearbeitet wird, endlich als cm Ver-dicust dcr frauzösischcn Republik, das unvergäuglich bleiben wird, fclbst wenn die Existenz dcr franzouschen Republik noch so kurz währcu sollte. Cs isl Pflicht dcr europäischcu Mtioueu, das Sclbstbestiunuungsrccht der italienischen Nation zu rcspcctireu und der neuen staatlichen Gestaltung gegenüber eine entsprechende Stellung einzunehmen. Dcmznfolgc richtet Redner an den unga rischen Niinisterpräsideutcu folgende Interpellation: 1. Hat die ungarifchc Regierung irgend cmcn Schritt gethan angesichts dcs Ereignisses, daß Rom uud das römische Gebiet iu Folge des fast einstimmigen Votums seiner Bevölkerung sich mit dem Königreiche Italien vereinigt hat? 2. Hat die Regicruug die Vereinigung anerkannt »der nicht? -j. Wenn sie dieselbe anerkannt hat. wclche Ver-füguugeu hat sie getroffen oder beabsichtigt stc bezüglich des österreichisch ungarischen Botschafters in Rom zu trcffcu? (Vcbhaftcr Beifall uou allen Bänken der Oppo< sitiou. Mitglieder der Linken und äußersten Llukcu gra-tulircu dem Interpellanten.) Die Interpellation wird dem Ministerpräsidenten mitgetheilt. Daniel Irauyi reicht hierauf folgenden Beschlußantrag ein: „In Anbetracht, daß der Gesctzartitel XII vom Jahre 1807 die Selbständigkeit dcs ungarischen Reiches wesentlich beschränkt und daß dicsc Beschränkung nicht blos dic materielle und intcllcctucllc Acwcguug und Entwicklung nnscrcS Vaterlandes hindert, sondern auch dessen staatliche Existenz und Zukunft gefährdet; in Anbetracht, daß dieses auch w" Parlamente dcr unter dcr Regierung Sr. Majestät stehenden nbngcn Königreiche und Länder, als wider ihre historischen und nationalen Rechte verstoßend, in gleicher Weise bekämpft wird und die Vollstreckung desselben immer größeren Schwierigkeiten begegnet, weise das Abgeordnetenhaus das Ministerium an: dasselbe möge zum Behufe der Ordnung des Verhältnisses des ungarischen Reiches zu den unter der Regierung Sr. Majestät stehenden übrigen Königreichen und Ländern mit Aufhebung des Oesetzartikcls XII Ittli?. auf (Grundlage der in uuseren früheren Funden meutalgesetzcn wurzelnden Personalunion, einen Gesetzentwurf vorlegen." Der Präsident bestimmt, daß dieser Beschlußantrag nächsten Montag mit dem Simonyi'schen und Tisza'schen Antrage auf die Tagesordnung gelangen soll. Das Haus übergeht nun zur Tagesordnung, auf welcher als einziger Gegenstand die Wahl des 25>er Aus schusses zur Feststellung der Zahl und Sitze der Gerichte erster Iustanz steht. Pest, AI. October. Der Finanzminister Kerlapolyi legt die Schlußrechnungen von 1869 vor nnd bittet, selbe an den Staatsrechnungshof zu weisen. Hur Verhandlung gelangt nun der Antrag Simonyi'S. Ernst Simony! motivirt seinen Antrag in längerer Rede. Er will eine Politik des Friedens, halt es ober sür nöthig, daß das Haus in rmcr so wichtigen Fiagc sich äußere. Es solle dies keine Demonstration ae^en dic Regierung sein; im Gegentheil wünscht er dieselbe noch in ihrer Friedenspolitik zu bestärken. Allein ganz unthätig könne man tnm Riesenkcimpfe schon im Interesse der Humanität nicht zusehen. Minister-Präsident Graf Julius Nndrassy sc»q!: Ich habe schou zweimal Gllcyenhcit uehabt, die PolMl, von der sich dlt Regierung in den ünheren Angtltgenheiten leiten laßt, vur diestm Hause darzulegen. Das eincmal geschah dies noch vor dem Nusbruch deS yrgenwaitia/n Kriege«, da« zwcitlmal im Vttlaufe desselben. Beide-male habe ich erklärt, b°ß die Regierung ihr Möglichste« thue, um den Krieg zn verhindern, und buh sie, nachdem der Krieg auSgelirochcn war, in dcr striclesten Neutral!" liit verhallen will; diese Politik wurde von dem nrößtei, Theile dieses Hause« aeliilliat. (Rufe von der äußerste,, Lii'len.' Vom ganzen Hause!) Ich habe eitlarl, daß trotz dieser strictcn Neutralität die Regierung nichts versäume!' wird, nm die Monarchie in rinen Verthridn,nna,sz»stai,>'' zn setzen, der sie gcaen jede Gefahr sicherstellen könne, uhuc dlßhalb cine Provocation für irgend einen Nachbar ;u bilden; diese Politik hat die Negie^uug bis zum heutigen Tage befolgt. Durch dic stliclc Neutralität ist dic Eiltirilui'g guter Rathschläge au ciüe dcr kriegführenden Mächte keineswegs ausgeschlossen, wohl abcr fordeit dic Wiilsamtcil dcra'ti^er Rathschläge, daß sie mit gleich» mäßigem Wohlwollen für dic beiden kriegführenden Machte gegcbcn seien, und dirichtui'fl einer unabhängige»' nngalischcn Armcc) und Iraliyi's fEixsüh« rung der PersonU«Uniol>) werden nicht zur Bcruthnnn zugclcsseu. Klirgschronik. Die vage Frankreichs. Wohl noch nie hat daS Mißgeschick eines Krieges sich so hartnäckig an die Fersen eines Slaalswcjens und seiner Armee geheslcl, als rs in dem ytgemvinli^en auf Seilen Franlrcichs der Fall ist. Da ist auch niä,l ein freundlicher Blick zu erkennen, den dab Nrirgealnck dieser doch sonst an Siegen und Ehren nicht ar.m.l Armee während dcs gegenwärtigen Fclozua.ee zuaewendtt hat. Wir wollcn, um das Gesagte näher z>. bclrae,, nur emc gedrängte Rückschau hallen. Frankreich, der seither mächtige M'llil'sla.l Europas. e,llärt den Krieg an Preußen und zwar >» diplomatisch so jäher, schlecht verhüllttr, wi, möchl... sagen ungeschickter Weise, daß alsbald - vo<" "'^'"' nun erhöhten Mißtrauen aegen Frankreich u"d ^« "« 179« poleonischcn Motive aufgescheucht — sich Gesammt» Deutschland wie ein Mann erhebt und sofort der von Napoleon beabsichtigte begrenzte Krieg sich auf dentschcr Seile in einen Nationaltrieg verwandelt. 250.900 Streiter stehen, gering angeschlagen, damit mehr auf gegnerischer Seite. als die napoleonische Politik vor Beginn dieses Krieges in ihren Calcul gezogen halle. Das war von Haus aus mehr als eine politische Vcrtennuna und totale Unterschätzung der Page, es w^r eine giwzlich verfehlte Combination, deren Folgen mit verderblich werden mußten. Napoleons politischer Blick l,.illc diesmal getrogen: aus dem „Duell" zwischen Frankreich nnd Preußen wurde der deutsche Nalional-lricg und llltcrirtc sofort das Kräfteverhältniß des Ersteren in sehr bedenklicher Weise. Es zeigte sich solches alsbald im Beginne des KriegcS. Frankreich, das in Folge solch' gänzlich UN' erwarteter Wendung der Dinge seinen FcldzugSplan gründlich ändern, den Krieg nunmehr in größeren Di' mensionen anlegen mußte, wurde in seinen Rüstungen vom Gegner überholt, dessen bessere Organisation deS gesammlcn WehrwcsenS ihm ohnehin gestattete, schneller von dem Friedens- auf den Kriegsfuß überzugchen. Alle Welt hatte erwartet, daß der französischen Kriegserklärung die Kriegsbataillone in voller Stärke auf dem Fuße nachfolgen und den Rhein überschreiten würden. Statt dessen sieht man vom 2. August an die deutschen Heere selbst die Offensive mit Kraft und Nachdruck ergreifen; das französische Heer aber, dessen ganze Traditionen und anerzogener Charakter es auf die Offen« five anweisen, sieht sich von diesem Tage an in die Defensive geworfen, aus der dasselbe bis zur Slnndc nicht wieder herauszutreten vermochte. Mac MahonS Expedition Ende August hörte schon von dem Augenblick an auf, ein Offensivunternehmen zu sein, als er am 27. auf die Truppen des Kronprinzen von Sachsen stieß und von diesem Tage an bis zur Katastrophe von Sedan am 2. September gänzlich in die Defensive ge-worsen wurde und nur für seine Existenz kämpfte. Schon die eisten Tage dieses so jäh hcreingebro-chencn Krieges lcglcn aller Welt klar vor Augen, daß Frankreichs Rüstungen ungenügende, daß sein Heerwesen weit hinter der Größe der Aufgabe zurückgeblieben sei, welche jetzt an cS herantrat. Die Tage von Weißen-bürg und Worth warfen den rechten französischen Flügel aus dem Elsaß in die Vogesen und nach Loth» ringen. Die Einschließung Straßburgs folgte auf dem Fuße nach, ebenso die der kleinen Veslcn in den Vogesen. Gleichzeitig aber brach das Centrum und der rechte Flügel der deutschen Armeen nach vorausgegangenen siegreichen Gefechten aus der Pfalz und Rheiupro-vinz in Lothringen ein. Bazaine, das Gros der französischen Armee bei Metz sammelnd und im Begriffe, seinen Rückzug über Perdun hinaus fortzusetzen, wird am 14, August in dem Augenblick bei Borny von der Armcc des Generals Steinmetz angegriffen, als er den letzten Theil seiner Ariree auf daS linke Mosel < Ufer führen will. Der Marschall. eS ucrsäumcnd. sich rechtzeitig von Metz los« zumachen, wird dort von der 1. und 2. Armee am linken Mosel-Ufer erreicht, kämpft am 16. und 18leu August mit heroischem Muth für seinen Rückzug, wird aber genöthigt, nach Metz zurückzukehren, und dort fortan cernirt. Schon wenige Tage später sehen wir den Kronprinzen von Sachsen mit der neugcbildeten 4. Armee die Maas überschreiten und die kaum vertheidigten Ar gonnen'Pässe Passiren; während der Kronprinz von Preußen mehr südlich auf gleicher Höhe mit ersterem vorrückt. Am 27. August slicß man bereits mit den Vortruppen Mac Mahon« bei Buzancy zusammen, der sich um diese Zeit auf dem Marsch nach Thiouville bcfand, um Bazaine die Haud zu reichen. Von da an beginnt die ununterbrochene Reihe von blutigen Oefech< ten und Schlachten über Beaumont und Mo uz on hinaus bis unter die Wälle von Sedan, deren Schluß resultat die Capitulation vom 2. September ist, in Folge deren die Armee Mac Mahons - ursprünglich 150.000 Mann — was von derselben nach den vor» ausgegangenen Schlachttagen noch in Reih und Glied steht, die Waffen streckt oder auf belgisches Gebiet übergeht. Der Weg nach Paris lag von nun an für die 3. und 4. Armee frei da. Kaum ein Schuß mit dem Fcind wurde gewechselt vom Tage von Sedan bis zum Beginn der Cernirung uo» Paris am Il^i. September. Die an diesem Tage von General D uc ro t vorgenommene Rccognoscirung im Süden von Paris wird vcr-lustvoll für diesen zurückgeworfen und läßt von Hau«' aus den geringen taktische» Werth und die lockere Cohä-sion der Linicntruppcn von Paris erkennen. Deutscherseits sind nach dem Tage von Sedan die Operationen im freien Feld übergegangen in ten Ac-lügcrungslricg. Einzelne kleinere Festungen capituliren; am 27. September steckt Straßburg die weiße Fahne auf. Ein neuer, nnt verhältnißmäßig großen Kräften unternommener Ausfall der Besatzung von Pans an, 30. September ist nicht glücklicher als am 19. desselben Monats. Anfangs October beginnen die Operationen der Generale v. Degenfeld und Werther im südlichen Lothringen und setzen sich fort unter einer Reihe glücklicher Gefechte bis in die Franche Coml6, im Gebiet der oberen Saünc. Gleichzeitig operirl General von der Tann nach dem Loire-Gebiet gegen Orleans, zu und zwar mit gleichem Glück. Beide Borstöße erweisen bis zur Gewißheit, daß sowohl die Armee von Lyon, als die Loire-Armee im unfertigsten Zustande und ohne taktischen Halt sich befinde,?, daß um, dieser Seite her weder Paris noch Metz aus einen Entsatz auch nur entfernt rechnen können. Während vor Paris in der Hauptsache alleS für den eigentlichen Artillericaugriff in umfassender Weise vorbereitet wird und dieser stündlich eintreten kann, sieht sich Marschall Bazaine durch Mangel aller Existenz-inittel genöthigt zu capilulirc», am Morgen des 27ten October. Wir haben bis hicher au einer Reihe von Thatsachen, die nunmehr schon der Geschichte angehören, nachgewiesen, daß wohl nie ein Staat und seine Armee so hartnäckig von dein schwersten Mißgeschick deS Kric< ges verfolgt worden sind, als dermalen Frankreich und sein Heer. Wir sagen nicht zu viel, wenn wir hier beifügen: daß der so schwer geprüfte Staat im Augenblick gar lein Linienheer und Kriegsmaterial für ein solches hat, denn die schnell zusammengerafften, lattisch wenig vcr-weuobarcu Linienbataillonc in Paris wird man kaum veranschlagen können. Um aber die ganze Größe solche» beispiellosen Unglücks mit wenigen Worten zur vollen, slnschlllnmg zu bringen, sei hier noch env^ynt, daß die Capitulationcn bei sedan, W» Metz und Straßburg allein mchr als 70 Generale nnd 11.000 Officiere. so wie 300.0W Man» i» Kriegsgefangenschaft fallen ließen, außerdem nahe an liOOO Geschütze u»o mindestens 260- bis 300.000 Chassepot-Gcmehre, endlich ein eben so gros>es als kostspieliges Kricgsmalcrml aller Art in die Hände des Gegners gaben. Frankreich, außerhalb Paris, steht somit dermalen fast ganz entwaffnet da uud hat nicht einmal, was das Schlimmste isl. für jede fernere Neu« organisation auch nur Cadres und Rcservevorrälhe auf' zuweisen, um rechtzeitig neue Heere zu schaffe» uud z»r Verwendung ;u bringen. Wir malen hier weder Schwarz in Schwarz, »c>ct> mischen wir in solch' sinistcres Gemälde aus cigclmn Hang auch nur den leisesten Schatten ein. Es bedarf eines solchen nicht, wo die Thatsache» allein — die wir lediglich haben reden lassen - jcdcn Lichtschimmer verscheuche». Die Lage ssrnnkreichs isl in der That beispiellos unglücklich und hoffnungslos sowohl in mili> tärischcr, als politischer Hinsicht und jcdrm, der solche Lage »»besänge» u»d ohne nllc Partcisucht adirägt, muß sich die Uebcr^llg»»^ unabwciSlich aufdrängen: Frankreich ist reif. überreif für den Frieden. All' scine letzte Widerstandsfähigkeit couccntriit sich dcrmnlr» in Paris und selbst diese hat »ach dem Falle vo» Mrtz die letzte Hoffnung eingebüßt. Erwägen wir die Verteidigung von Paris, wie sie sich nunmehr »ach dein 27. d. darstellt. clmaS näher. Die erste und wichtigste Aufgabe der Vertheidigung der französischen Hauptstadt, nls großes verschanztes Lager, ist jedenfalls die, die feindliche Invasion zum Stehen zu bringen, um dem übrigen Frankreich Zeit zu gewähicu-den nationalen Widerstand organisn'eu zu können. Nun habeu allerdings Paris sowohl als Metz den überwiegend größten Theil der feindlichen Strcitkräste durch längere Zeit an ihre Werke gefesselt; Frankreich aber hat diesen überaus günstigen Zcitraum bis jetzt sehr wenig zu benutzen verstanden oder auch, da ihm die Cadres fehlen, vielleicht nicht so benutzen können, um den Widerstand in größerem und der Lage angemessenem Verhältniß zu organisiren. Die Frage liegt somit nahe: wird Frankreich nunmehr, nachdem Metz gefallen und der Gegner — liaä» genügender Besetzung dieses Platzes — mindesten? 170.000 Mann fortan zu der Operation im frciei' Felde uciweudcu oder zum Theil vor Paris mil aus' stelle» tVüin: wird Frankreich nunmehr im Ltandc sei», das bis heule Versäumte »achzuholf»? Wir müsse» hierauf mit Nein anlworlen. Paris Hal fount keme» Entsatz von den Provinzen zu erwarten, diese werden vielmehr seit dem Falle vo» Metz »»gleich mchr vc>m Feinde heimgesucht werden als seither. Paris also kämpft fmla» »ur »och für die Waffen-ehre oder um volthcilhaftcre Bedingungen deS Friedens zu crlaugcn. Ob letzteres der Fall sein wird gcgciuU'er 'sl'llilll'lml. Pädagogische Winke. * Von Prof. A.Heinrich. VIII. Wir haben aus Quintilians Werke bisher einige Stellen, welche sich auf allgemeine Pädagogik beziehen, zum Leitfaden unserer Betrachtungen gemacht; auS sei« ner Methodik der einzelnen Gegenstände das noch heute Geltende hervorzuheben ist für den Fachmann eben fo reibend, wie für das größere Publicum vielleicht lang» weilig. Doch eine andere Aufgabe bleibt mir zu erfüllen übrig, die Lösung der Frage, wann daS Privalstudium aufhören soll. Es läßt sich keineswegs leugnen, daß unter günstigen Bedingungen daS Privalstudium dein öffentlichen vorzuziehen sei; allein über die dritte Classe unserer Mittelschulen hinaus möchte ich den häuslichen Unterricht in keinem oder nur in außerordentlichen Fällen verlängert sehen. Warum ihn in der ersten und zweiten Classe gestatten? Haben wir den Muth und die Selbstachtung, zu gestehen, daß in diesen beiden Jahren viel Zeit mit Din« gen zugebracht werden muß, welche dem einzelnen Schü« ler gegenüber wegfallen und für den auS einem „besse« r«n" Hause überhaupt und besonders dann nicht noth. wendlg sind. wenn ein reiferes Alter ihm die Erkennt- ""d be" Willen zu dessen Wie viel geht mit der Meldung für eine Classe ^m°N^" a^i° ""« Schüler aufgenommen, aber dem Gesetze gemäß nur d.« ^„ behalten werden! D.e Sonocrung m d« Rechten und Linken, die ihr vor. hergehende Prüfung, das Abthun der Verbleibenden in * vgl. Nr. 245 d. Vl. die Parallelablheilungen, das Bekanntmachen der Neulinge mit den ihnen neuen Gepflogenheiten und Gesetzen, das Angewöhnen an eine freiere und dem Fortgange doch nicht schädliche Bewegung, die Herstellung von Subordination mittelst Erhöhung des Pflichtgefühles, des Ordnungs- und Schönheitssinnes: das sind Dinge, welche zu ihrer Befestigung zwei Jahre in Anspruch nehmen und demjenigen ganz oder wenigstens zum größten Theile erspart bleiben der. was die Professoren mit ihm bezwecken, dem Geiste seiner Familie und der Bemühung seines Hauslehrers verdankt und das Ucberkommene verbessert, während der Unterricht leine Stunde versäumt werden braucht. Tritt der Privatist im dritten Jahrgange in die öffentliche Schule, so findet er schon abgerichtete, civili-sirte Mitschüler und — mancher Puff ist ihm erspart worden. Und gerade an jenen Mittelschulen, in welchen nicht die Muttersprache der Mehrzahl die Unterrichtssprache ist, dauert es jetzt (denn früher war das anders) im» merhin zwei Jahre, ehe der Professor im Vertraue», von allen verstanden zu werden, sich frei und ungehemmt mit dem Gegenstande beschäftigen kann. Das ist der Fluch der Mehrsprachigkeit, daß man sich so lange mit der Ueberwindung deS Formellen abplagen muß, ehe man zur Sache gelangt, daß wir so lange an der Herstellung des Instrumentes zu arbeiten gezwungen sind, des Werkzeuges, mit welchem wir die Früchte vom Baume der Erkenntnisse pflücken, ernten wollen. Wir Oesterreicher sludircn Sprachen, wir arbeiten an Geldbeuteln und kommen gar nicht dazu, Geld zu gewinnen. So kann, so darf eS nicht länger bleiben. Die geistige Ernährung und Kräftigung unferer Jugend ist dieser ein ;u heiliges Recht und dem Vatcrlande eine zu unabweisbare Bedingung seiner weiteren Existenz, als daß widersinniges Fordern auf der einen und engherziges Verweigern auf der andern Seile noch länger den sonst möglichen Aufschwung hindern darf. Entweder jenes oder dieses muß aufhören — das Vernünftige kommt doch zur Herrschaft. Wo es licgl, muß erprobt werden. Ja, cS ist cine anomale Erscheinung, ei» Symplon« von Krankheit, wenn die beiden ersten Jahrgänge einer Mittelschule sich mit der Aneignnng der Unterrichtssprache beschäftige» müsse». 3» eine solche Mittel» schule schicke dein Kind erst, wenn cS in die dritte Classe eintritt. Länger eS zu Hause zu behalten, isl unnölhiss, ja verderblich für Gymnasialschülcr wegen des Hinzulriltcs dcö Griechischen in der dritten Classe, weil der a>i' schauende und experimentale Unlcrricht i» den Natur-wissenschaftcn sich zu Hause nicht ersetze» «äßt, alMM» davo». daß nur sehr reiche Lculc ihren Kinder» cine» so tüchtigen Hofmeister oder so ausgczcichuctc Hauslehrer halten können, daß dem öffentlichen Professor gegenüber lein zu großer Verlust erlitten wird; denn ganz kau» dcr össe»lliche Lehrer, so weit si»d wir, Gott sei Dank, dem Auslande doch nachgekommen, »ie ersetzt werden. Unnölhig ist es. den Knaben nlicr die dritte Classe hinaus privat studiren zn lassen, weil die Schule ihm ulleS bietet, was ihm selbst an den besten Anstalten geboten wird, gefährlich, weil ihm das HauS nicht mchr biete» kann, was ihn, die Schule bietet. In didaktischer Beziehung könnte, wie schon erwähnt, in den singulärsten Fällen dcr öffentliche Unterricht ersetzt, ja ich will es zugeben, vielleicht überholt werden; aber die Bildung zum Menschen, zum Bürger geschieht nur im öffentlichen Leben, und dem Schüler ist das die Schule. Nock ei'M'al komme ich auf Qninlilian zurück, von dem ich Abschied genommen zu haben glaubte. Er sagt: „Vor allem Andern soll der künftige Redner (Staatsmann, und ich glaube wohl jeder tüchtige Mann), der sich in der Welt, und zwar im Brennpunkte des öffcnt' lichen Lebens bewegen soll. von zarter Jugend an sick gewöhnen, nicht menschenscheu zu sein. er soll nicht durch einsames Stubensitzen saft« und kraftlos weiden. Sein 1799 emem rücksichtslosen Gegner, der nll?m Anscheine „ach, b>s zum Äeußcrsten vorgehen wird. lniisfcn mil' vezwei-' fcln. (5,? fp>cchl>n 5cnn auch alle Au^icln» dafür, daß 5 btr Al,ffordci',,üss ^ur lleb^^alic daö ^omdar^emcnt eventxcll aus dl'ü, '^iche folssc» wi-d, Äcrüncr Nachrichten sagen dc!n, c,iich, ,'aß das Sombln^cmcnt heute! (lil. October) oder am Dicuelag erfol^cu solle. (?lbdpsl.) Vesichlohalle. Wien, 15. October. sPr.^ (Die I u d e n z a h l.)! Drci Bauern stehen hcutc vor iyrcu Nichlcru, angeklagt, > lm Purlcrsdorfcr Walde um 7 fl. Holz gestohlen zuhaben.! Es sind drei komische Gcscllcn, der Embachcr ^epp. der Bregant Iörgel und der K arch > c l Andres. Ibve Gesichter dilick^n, weis; <>>ott, nicht die geringste Spur von l^istesanwesenheil aus. Dicht aueinandergcdrängt stehen '"< die Richter anstarrend, da, drei burle^c Gestalten, do'>i bloßer Anblick schon zum Lach.'n rci^. Der Emlxichcr Scpp jcheinl al« Gene'.vil^oner sür "e drei Herren anscrseheu zu sein. Ihn frägt der Präsident: Wie hcißen Sic? - An-getl. No! Wie w.r i haßcn ? Dös is Alles aus. Präs. Das muß ich aber wissen. — An gell. No hierz! Hob i enl was lhan? Präs. Nun, erfahre ich einmal Ihren Flamen? -^ ugekl. (ärgerlich). I, uo i biu jo der Embachcr. Präs. Nun also! (Hum zweite» Angeklagten.) Wie heißen Sie? Embachcr. Dös woll'ns a wissen? Dös iö mei Sohn, Dös iö der von mein zweiten Weib. Präs. Da weiß ich nur, daß cr Ihr Sliefsohu ist. Damit weiß ich noch immer nicht, wie cr heißt. — Em-bacher. No cr haßt holt der Bregcml! Präs. Und wie heißt der drille Angeklagle. Embachcr. No hierz is scho guua! Präs. Sie, warum ' spreche» Sie nichl selbst? — Karchtel. Wer? P r ä s. Sie doch, Sie! - - Karchtcl. I? Präs. Sie und lein Anderer! - Karchte l. I hab ja eh was gredt. Präs. Ich hab' nichts gehört. - Karchtel. Na, sagt's Vater, habt's ös was g'hört? — Emb acher, ^'redt hast nix! Mach' die Pappen auf und red a Wort! Präs. Wie heißen Sie also? - Karchtel. Karchtet Andres. Präs. Wer ist Ihr Vater? - Karchtet. (Em-bacher vorschiebend.) Der dort. Präs. Warum heißen Sie denn Karchtek? — )l n < !Nll. Na schns; cr is nit so mei Voater, wie cr der Voatcr von dem Bregaul is. 6r is nur a anderer Boaler! Präs. Hat man je so cuufuse« Zeug gehört? Embacher (einfallend). Er geht mi nix au, aber er is mei Sohn! Prä f. Das heißt wohl, er ist Ihr Pflegesohn? -Embacher. Ah, rcdeus was wollen! Präs. Hören Sie, was der Kläger (Dr. Krall) Ihnen zur Last legt. Die Angeklagten sehen den Slaatsanwalt an, der die Anklage entwickelt. Präs. (zu Embacher). Sie haben also um 7 Gul- Geist soll nng.lcgl und gehoben werde»; alicr in der Abn.cschicdcnhcit siecht cr entweder dahin und verschimmelt Wie im Schallen, odcr bläht sich auf von Stlbslülicr, schätzuncz. wcil Dcrjcnissc. welcher sich mit Niemandem "ngleicht, nolhwcntic, sich scllisl zu viel zutraut. Wcim dann die Ncsullalc der Studien vor die Ocffcntlichlcit zn bringen sind. so tappt cr bei hellem ^icht im ssi»stcru l,erum u»d allcS Neue ist siir ihn cin ^t'in dcö Ai^stoßcs; nalürl'ch. da er in der Einsamkeit, 8clm,t Hal, was cr vor Vielen ausüben soll. Ich über«! «chc l>ic SchlUficlni^'chaflcl,. die, durch eine gewisser' "'ahc>! hcili^c Velbinduna. ^wciht. bis u, das Greisen^ ?!lcr unzertrennlich forl^aucrü. Denn cs ist ebenso heilig., '" cincrlci Sludicn al« in einerlei Gottesdienst einge-, ^eihl zu werden. Wo soll cr aber selbst den gemeine», Atrüschcuncrslano lcruc». wem, er sich von dem gcsclllgcu, ^l>c" absonl'ett, das »ichl uur dcn Mcüschcn, sonder,^ !^l'!l dcn stummen Thicrcu ualürlich ist? i ^'och inchr! Zll Hause laun cr nur dasjenige ler», ""'. was i h m vorssctraqen wird, in der Schule aber ^ """I dasjenige, was audcrcu gezeigt lvird. Er w>ro laallch manchcs bllisscn, manches verbessern hören, cö !°"d für ihn der Tadel der Trägheit des cincn. das ^od des Fleihcs des andern nichlich scin; daö Loli wird tl"cu Wetteifer crrMN, cr wird es für eiac schände ^ltcn, hi„ter dem Gleichen zurückzubleiben, für eme Are, Acllcrc zu übcrlrcffci,. AlltS daS entstammt den ^eist. und mag der 6l)>a,ciz sclbsl cin Fehler sein, so ^ ,l^ doch häiifig ein Olnud von Tugenden." So ^uinlilini, libcr dcu Vorzug dcs öfscullicheu Studiums. Die Bildung zum pedantischen, smchlsamcu Gelchrlcn sann uicllcicht auf ^rivalivcm Wege ermöglicht werden, el" biauchbnrcö Glied dcr ösfcnllichcn Gesellschaft wild 'nai, in dcr Studirstiibc allcin „imnurmchr. Wcr nicht dcn Muth bcsitjt. mit anderen zi> rin-Ncn. drin schil nu^ ^i<. z^„st. die iutcllcclnelle.odcr die Nl'l'chü. Und gcridc die sittliche «rast ->u nähren und l»' Stürme zu festigen, ist die Aufgabe unserer Tage. wcU >hr Ärdürf.nh. Ende. den Hol', gestohlen, Was saaen Tie darauf? — N n< gell. Nix'! Präs. Das ist sehr wenig. Sie miissen sich ja entschuldige», sonst werden Sie ja sehr bestrafl. - Embach e ll. I? Was hab i dcnn than? Prä f. Sie hören ja, was Ihnen d.r Staalsanwalt zur Vast legt. — E m bachc r (mit dem Finger auf den Staatsanwalt weisend). Der? Denn lenn i ja gar nit! (Heiterkeit.) Präs Das ist nicht uochwendig. Er weiß aber doch, was Sie gclhan haben. — (im bach er (zum Staats» anwalt zornig). Sö erlauben«! Bin i Ihna was schuldig? (Heiterkeit.) Präs. Ruhig doch. — (5mbach er. Na derweil i will (Zum Ttaatsanwalt). Hab i Ihna beleidigt? Staatsanwalt. Durchaus nicht. Aber' gestohlen haben Sie. — Em bach er. Nachcr warum sans so hard af n,i? Sögens? Wenn'S zu mir lUmma, bei mir i's immer zu esse»! O mei Weib kocht, lrucifux'. Mei Weib is a Luder! Tu locht, das is a Passion! Wenn's kumma. triegens a z'essen. So bin i, der Embacher Sepp! Weiter sag i nix! Präs. Ich muß aber denn doch noch um etwas fragen. Was sagen Sie denn dazu. daß Sie mit Ihrem Sliessohn und Ihrem Pflegcsohne Holz gestohlen haben? — Cmbacher. Ieh' lassens mi a a Wurt reden. So was holt unserans filr ka Sund! Präs. Aber ein Vcrbrecheu ist's! — Embacher. Dos mancn die Herreu, Dö und der dort (Etaatsanwalt), dem i nix thou hab. Präs. Ich habe Ihnen schon gesagt, das ist der Herr Slaatsanwalt. — Em bach er So weit wär mir's scho recht. Aber was redt er in anemfort. (Ans den Vo-tcmten zeigend). Warnm sc>» dö zwa Herren schön stad. Dcr dort aber kann's Maul nit halten (große Heiterkeit.) (5r lau» gut lesen, Geschriebenes und Gedrucktes, aber von Holz und wie's bei uns dat>im geht, versteht er nix! Von Karchlel ist nichts herauszufriegen. Der Mann laßt sich consequent fragen und antwortet consequent kein Wort. 6r sieht dcn Präsidenten immcrwähreno an. Nur als er das Publicum lache» hört, dreht er fich langsam um, nnd nachdem er die Lachenden eine Zeit lang angesehen, verzicht sich sein Gesicht auf eine höchst simple Weise und er lacht mit. Präs. Bregant, treten Sie vor. — Angelt, (weigert sich.) Präs. So treten Sie doch vor. — Embacher. So geh, hörst nicht, was der gestrenge Herr sagt? Brcganl tritt vor, stolpert aber über sein eigenes Vein und stürzt der Länge nach hin. Beim Fallen erfaßte er dcn Gerichtslisch, fast hätte er das Crucifix und die Lichter hcrabgerissen. Präs. Sie werfen ja Alles zusammen! — Angel l. (lächelnd). O na. (Auf's Crucifix zeigend). Das is ja der liebe Oott, was d'Lumpenjuden gekreuzigt haben. (Heiterkeit.) Präs. Gestehen Sie, daß Sie um siebe» Gulden Holz gestohlen haben? — Ungcll. I hab glei gsagt, wir wern in die Schmier lumma. Sieben is a Iuden-zahl! I hab aber u' Vätern gsagt. mir sollen um acht oder ueun Gulden Holz hamlragen, sonst is gfehlt! P r ä s. Sie haben da eine schöne Moral. — An -gell. O na. Präs. Was denn? — Angekl. I wiß ntt. Wenn Sö reden, sog i a woö. Embacher wird zu vierzehn, Breganl zu acht und Karchlel zu drei Tagen Arrestes verurlheilt. Präs. Siud Sie mit der Slrafe zufrieden? — Em bachcr (sieht seine beiden Söhne an). I man halt, Sö solll'n uns das schculcu. Präs. Das gehl nicht. — Embacher (leise). Sö, erlaubens, Eö brauchcnö ja kan nit z'sagen. Mir reden a la Wort. (Heiterkeit.) Präs. Da« geht nicht Wann treten Sie die Strafe an? — An gell. I man, Sie lasset'» un jetzt ham gehen. Mei Kuh muß' jetzt an neuchcn Stall haben und dcr Iörgl muß sich an Zahn reißen lassen. Präs. Ich glaubc, Sie sollen Einer »ach dem An« dern die Strafe absitzen. Wer will also der Erste sein? — Embacher (sich deu Kopf lratzend.) Dös thau mir uuS no überlegen. Nil wohr Buabn? Präs. Ich muß cs aber gleich wissen. (Die Angeklagten zählen nun ihre Knöpfe an dcn. Kleidern.) E,n bachcr (aufschreiend). Dcr Karchtel i« He! Du geh z'crst. Karchtel, dcr gar nicht weiß, um was es sich handelt, wird in dcn Arrest geführt. Hinter der Thüre. die sich vor ihm geschlosseu, rult er plötzlich ängstlich: ..Vadcr! Sie sperren mi ja eini!" .H o c a l e s. ! ProtokollsanSzuft !liber die vierte Sitzung des lrainischen Landesschullalhes in ! Laibach am 8. October 1«70. Vorsitzender: Landcspräsident Freiherr Conrab vor E y b e s f e l d. Beginn der Sitzung um 10 Uhr Vormittags. Ueber die vom Ünlcrrichlsmiuistcrium abverlangter Anträge wegen Ausdehnung dcr Mlnistcrialverordnung vom 12. Juli 18«V, R. G. Vl. 131, betreffend die Lehrerbll' dungSanstallcn sür Lehrer u^b Lehrerinnen, sowie der Neber. gangsbestimmungen zur Durchführung des Vollsschulgesehes vom selben Datum (R. G. Bl. 130) auf Krain erklärt Dr. Bleiweis, sich in die Verhandlung nur mit dem Vorbehalte einzulassen, daß er die Competenz des Landesschul ralhcs vor der Beschlußfassung des Landtages über die ein schlägigen Gesetzentwürfe nicht anerkenne, worauf Regie-rungsrath Hozhevar erwidert, daß cs sich vorliegend um solche Bestimmungen des Reichsschulgesehes bandelt, deren Ausführung der Regierung auf Grund des H 78 diefes Gesetzes vorbehalten ist. Hierauf wird in Betreff der ersten Verordnung zu §15 für den Eintritt in den höhern Jahrgang der Lehrer bildungsanstalt die Nachweisung deß Besitzes der erforder» liche» Kenntnisse in allen Fächern im entsprechenden Grade vom Aufnahmswerber zu fordern, — zu tz 25 die Weg' lassung der Alinea 1, — zu § 32 die Weglassung der schriftlichen Prüfung aus der Naturlehre, Naturgeschichte. Geographie und Geschichte, zu H42 den Beisatz: „Er gibt sich bei der Prüfung die Leistung aus einem einzigen Gegenstände als ungenügend, fo wird dem Candidate» eine Wiederholungsprüfung aus diesem Gegenstande nach Ablauf dcr Herbstfcrien bewilligt," - zu tz 44 — 3. die Weglas-sung der Wmte: „ausführlich motivirte," zu H44—4. die Sctzung der Worte: „aus anderen Sprachen" statt „aus andcrcu Landessprachen," — zu tz 4K die Erhöhung der Maximalzahl dcr in Eine Classe mehrclafsiger Uebung«^ schulen aufzunehmenden Schüler auf 00, - - und die Nen-dcrung des tz 60 dahin: „Jeder Stipendist hat sich mittelst cinrs Reverses zu verpflichten, daß er sich wenigstens sechs Jahre lang nach dem Austritte aus der Lehrerbildungsanstalt dem Lehrberufe im Lande widmen werde," zu beantragen beschlossen. In Betreff der Minifterialverordnung Nr. 130 R. G. Bl. wird beschlossen, im tz 5 den Zusatz: „mit Vorbehalt der Bestimmung dcr Dauer des Curses durch die Lande? gesetzgebung," — dann das Schuljahr 1870 71 statt 1809/70 zu bezeichnen, ^ im § 15 die Alinea 2 wegzulassen, -im § 17 und 20 statt ..Altersstufen" „Bildungsstufen" zu fetzen, - und zum § 23 die Zweckmäßigleit des halbtägigen Unterrichtes zu bevorworten. Betreffend die Ausdehnung der Verordnung vom 15>i>n November 1809, Nr. 168 R.'G, N., über die Prüfungen der Lehrer an Volls- und Bürgerschulen, auf Krain wird zu tz 22 die Ermäßigung der Prüfungstaxe von 10 fl. auf 6 fl. zu beantragen beschlossen. Zur Durchführung einzelner Bestimmungen der Un-terrichlsordnnng sür Vollsschulen werden die näheren Anordnungen getroffen, die einschlägigen Formuwrien genehmigt, die Drucklegung in slovenisch-deulscher Austage, und die Mittheilung an die Schulbezirle zur Bethcilung der einzelnen Vollsschulcu beschlossen. Ein bezirtshauptmannschaftliches Straferlenntniß wegen Schulversäumnissen wird liber Berufung der Verurlheil» ten bestätigt. Gincr Schulgemcinde wird der bisherige Normalschul-fonosbeitrag für den Schuldienst auf ein weiteres Jahr belassen. Schluß der Sitzung um 12'/, Uhr Mittags. — (Die freiwilligeFeuerwehr) wird am Sonntag, den l>. d. M., eine Generalversammlung abhalten, wie wir hören, hauptsächlich zu dem Zweck, um eine Neuwahl des Ausschusses vorzunehmen, da der jetzige Vorstand sein Mandat niederzulegen willens sein soll. Der^ gleiche» Erscheinungen sind überhaupt bedauerlich, niehr aber noch bei einem Institute, das sich eine so hohe und edle Aufgabe gestellt hat, wie ebeu die Feuerwehr. War die erste Wahl leine glückliche für das Gedeihen des jungen Vereins, so mußte der Ausschuß schou im Beginn seiner TlMgleit zu dieser (5rlenntniß gekommen sein uuo durste im Hinblick auf die gegen die Mitbürger üvernom menen Verpflichtungen leinen Augenblick zögern, sein Amt in andere, bessere Hände zu legen. Daß dies nicht geschah, ter Ausschuß vielmehr erst jetzt diesen Schritt zu thun sich veranlaßt findet, will uns als Veweis düulen, daß, sagen wir es gerade heraus, etwas faul ist im Vereine, daß uichl jeder Einzelne erfüllt ist von edlem Eifer, nichl jcder Einzelne durchdrungen ist von der Ueberzeugung, nur ernste Pflichterfüllung, willige Unterordnung unter dcn Zweck können cs ermöglichen, die öffentlich uud feierlich Uberuommenc» Verpflichtungen zu erfülle» zum Besten der Mitbürger, zu eigener Ehre. (5s will uus scheineu. als machen sich da bereits Ttrebungcn und Strömuugeu bemerkbar, die mit dcm Gedeihen des Vereins absolut unvereinbar sind, und daß das um jeden Preis vermieden werde, das zu sordei» hat diesem Vereine gegenüber die Oessenllichleit das vollste Necht. — (Die Tableaux), welche iu der am verflossenen Samstag im Redoulensaale veranstalteten Akademie zum Besten der Bekleidung armer Schullinder so viel Bei-sall ernteten, werden auf vielfeitiges Verlangen am lim. menden Sonntag l». d. M. 6'/, Uhr Abends zu herab gesetzten Preisen wiederholt. Bei diesem Anlasse erfahren wir, daß Frau Schollmayer es war. welche die schöne Production inS Leben rief und die Mitwirkenden zu geroin nen wußte. In unsern Bericht über die Eamslagsaladcmic hat sich das Versehen cingeschlichen, daß Frl. Ncugebciucr als Darstellerin der Märlyrin (7. Bild) bezeichnet wurdr, während diese von Frl. VruS dargestellt wurde. — (Für die Abbrändler in «delsber^ wurden als Ertrag einer vom hiesigen Turnverein „So" veranstalteten Soiree 100 fl. Übersendet. 1800 (W an d e rvorl r ag.°> Zu dem dritten, vom Waldschähullgsreseveulen Ludwig Dimih am 3s>. October in Heisttiz ^nnertrain) adgchaltcneu slowenischen Vortrage llber Karstbewaldung halten sich dem Vernehmen nach ungefähr 800 Zuhörer eingefunden. — ^SchlußverHandlungen beim k. k. Lan« deSgerichte Laibach.) Am 3. November, 1870 Joseph Krizner: Todlschlag; Johann Matouc: Betrug; Michael Dacar: Todtschlag. — Äm 4. November. Maria Groznik: Mcijestätöbcleidiguug; Martin Benedict und Urban Erjen: schwere körperliche Beschädigung; Paul Zontar: Betrug. Korrespondenz. X 2luö Tbcrkrain, 30. October. Die polizeilich« technische Prüfuugscommission der nun ausgebauten Strecke ^aibach'Tarvis der k. l. privilegirten Kronprinz-Rudolfs-bahn, deren Eintreffen hier ich in meinem letzten Schrei« den ans Mitnvoch den 20. d. M. angesagt halte, ist erst gestern, d. i. LamStag den 29. d. M. hier eingetroffen, da erst tns zu diesem Tage einige in Zwischenwässern noch vorgenommene Reparaturen ganz vollendet waren. Die Commission bestand aus folgenden Herren, und zwar von Seile der t. t. Negierung: Regierungsrath v. Höffern Saal-feld und Bezirksingenieur Souvan aus ssrainburg; von Seite der Generalinspeclion.- als Directions-Vertreter Bauinspector Kazda, Vetriebsinspector Platte, Verlehrschef Oberingenieur Siegel, Oberingenieur Kühn flir Arücken^ bau, und der Sectionsleiter filr die Strecke Oberingenieur Rohacet; als Vertreter von Seite der Vauunternehmung: Naurath Ritter von Schwarz, Bevollmächtigter, Civilingenieur Felsch, Oberingenieur Czermak, Oberbauflihrer Iahn, Baufüh» rer Olzhaufen, Tunnelbauleiter Möser nebst mehreren Inge» nieuren und Beamten der Bauunternehmung der l. l. privile< girlen Kronprinz'Rudolfsbahn Klein-Schwarz-Brassey; als Vertreter der Bauinspection: Vauinspector Neißer. Außerdem nahmen an der Commission Theil: Ein Vertreter der t. l. privilegirten Südbahn'Geseüschaft, Bevollmächtigte anderer Vahu-Bauunternehmnngen, der Präsident der traini» schen Handelskammer V. C. Suppan sowie Handelskam-mersecretär Murnik, Graf Hyacinth und Gustav Thurn-Valsassina aus Nadmannsdorf, Bahnarzt Dr. Erschen und mehrere andere Herren. Als Präsident der ganzen Gesellschaft fungirte der t. k. Regierungsrath Leopold von Hösfern - Saalfeld, die üblichen technischen Messungen uahm der Eectionsleiter flir die Strecke Oberingenieur Rohaöet vor. Der ganze Zug, wohl der längste, der je die Bahn befahren wird, bestand aus drei Locomoliven, wovon zwei geheizt und die dritte kalt, die erste auch festlich bekränzt war; der augehängte Wagenzug bestand aus 64 Achfeu. Zur Aufnahme der Herren Commissionsmitglieder waren theils geschlossene Coupes angehängt, theils aber einige der neuen, bei dieser Bahn auch zur Verwendung kommenden Waggons für die IV., sogenannte Stehclasse, welche ganz offen sind, von welchen aus man einen herrlichen Anblick des Ganzen gewinnt, und die dann, wenn der regelmäßige Verkehr einmal eröffnet sein wird, theils ob der Billigkeit des Fahrpreises, theils ob der herrlichen Aussicht, die mau in den geschlossenen Coup6s zu genießen verhin« dert ist, gewiß am meisten in Verwendung kommen wer« den. Alie Objecte wurden sehr genau geprüft, bei den Brücken wurde zuerst rasch darüber himveggefahren, und dann hielt der ganze Zug einige Zeit lang auf der Brücke während der Eectionsleiter für die Strecke, Oberingenieur Rohacet, mittelst Fernrohres dic Senkung maß, welche Messung folgendes Resultat ergab: die Zeierbrücke bei Zwischcuwässeru hatte als stärkste Senkung bei totaler Be-iastung 8 Linien, die Savebrücke bei Globolo (die längste Brücke der Strecke-Laibach Aßling) bei totaler Belastung 7 Linien als stärkste Senkung und die Zavaönica»Brücke in Moste als stärkste Senkung bei totaler Belastung 5'/, Linien. Vor allem aber wurde einer besonders genauen Prüfung der Tunnel in Globoko unterzogen, das größte und kostspieligste Object der ganzen Strecke Laibach - TarviS. Die letzte Nummer des in Marburg erscheinenden Blatte« „Tlovensti narod" brachte nämlich in einer Correspondenz aus Obertrain die Nachricht, daß die Mauerwölbung des Tunnels (die nach Angabe der Unternehmung und nach den beim Bahnbau geltenden technischen Vorschriften im Zenilhe, wo der Druck, den das Gewölbe zu erleiden hat, stets der geringste ist, wenigstens 2 Schuh Durchmesser haben muß, welcher Durchmesser zu beiden Seilen dann bis herab zur Basis verhältnißmäßig zunimmt), im fünften Ringe beim Eingänge von (Südostcn) Podnart aus, statt der vorgeschriebenen 2 Schuh Gedicke, nicht einmal einen Schuh betrage, hieralso eine Fälschung statthabe. Der Herr Com» missionspräsident, der von diesem falsche» Gerüchte Kenntniß hatte, glaubte demselben Beachtung schenken zu müssen, und so wurden heute Bohrlöcher angelegt, um die Unrichtigkeit der Angabe des „Sloveusti Narod" zu erproben. Es werden drei Bohrlöcher angelegt, und zwar eines im Zenithe, eines re.^ts und eines links, aber nicht alle in gleicher Lime sondern das erste (rcchls) 6 Schuh vom Anfange des il??^ ^ ^M den sechsten, das zweite (im Zenith) 10 ^chuh vom Anfange des Ringes und das dritte (links) ^.SAH v°m Anfange des Ringes, und schon traf die Nachncht em, daß d°« zweite Bohrloch (im Zenith), wo die Mauerwo bung d« schwächste ist. richtig 2 Schuh betrage, muhm also ganz vorschriftsmäßige und der Angabe de Unternehmung entsprechende Dicke habe und es dann al o selbstverständlich ist, daß auch die SeueuwMbung die vor. schriftsmäßige Dlcke hat, was sich dann erweisen wird ! wenn die beiden Teitenbohrlöcher, an denen nun gearbeitet wild. vollendet scin werden. Es gereicht uns zum großen Vergnligcn, dieses constaliren und die Correspondent deö genannten Blattes Lügen strafen zu können, da wir sehr oft Zeuge warcu, mit welcher Genauigtcit trotz der großen Schwierigkeiten, die das sandige Terrain, welches nirgends festen Boden gewinnen ließ, bot, der ganze Tunnelbau vom Tunnelbauleiter Herrn Karl Möscr, der sich darob die allgemeinsten Sympathien erwarb, cnis.^fllhrt wurde; aber auch flir die gesammte Bauführung ist daö Ergebmß der Bohrung ei»e Genugthuung, da, wie bekannt, der Tunnel von der Unternehmung selbst in eigener Regie ausgeführt worden war, mithin also kein Subunternehmer dafür hätte verantwortlich gemacht werden können. Und nach dem Ausspruche sämmtlicher anwesenden Herren vom Baufache würde auch dann, wenn die Wölbung wirklich nur die Hälfte der geforderten und auch beim Baue richtig ausgeführten Dicke betrage» wlirde, die Gefahr eines Einsturzes vollständig beseitigt sein, indem ja das ganze, die Wölbung belastende Material sich bereits im stabilen Gleichgewichte befindet, und wenn die Wölbung wirklich zu schwach wäre, ein Einsturz unmittelbar nach Entfernung des Gerüsteö hätte erfolgen müssen, was aber nicht geschah und nun in Zukunft nicht mehr geschehen kaun, da der Druck auf die Wölbung ja, wenn selbst die größten Lasten durchgeführt werden, nicht um ein Loth vermehrt wird. In Radmannsdorf kam die Commission gegen 4 Uhr Nachmittags an, fuhr von hier aus gegen Lees und von Lecs weiter bis Sava oder Atzling. Hier wurde die ganze Commission von dem ob seiner Gastfreundschaft und Liebenswürdigkeit bekannten Herrschafts» und Slahlgewcrkschafts-besitzer in Sava, Herrn Victor Ruard, auf das prächtigste bewirthet. Die Gäste bedauerten nur, das gastliche Haus so schnell wieder verlassen zu müssen, indem sie gegen halb 8 Uhr Abends wieder mittelst Bahnzuges zurück nach Lees fuhren, allwo auf felbe bereits seit 3 Uhr Nachmittag eine Reihe von Wägen, welche theils in der Gegend hier aufgebracht, theils aus Laibach bestellt wurden, wartete, mittelst welchen sie nach Veldes fuhren. Hier war im Cursalon des Hotels Maliner ein exquisites Diner bereitet, welches freilich durch die Verzögerung zum Souper wurde. Die Herren übernachteten nun sämmtlich in den Gast-hoflocalitäten bei Mallner und heute Früh fuhren sie wie< der nach Lees zurück und von hier weiter nach Aßling, von wo an sie die Prüfung der Bahn wieder aufnahmen und nun gegen Tarvis fahren, allwo sie heule etwa um 4 Uhr Nachmittag ankommen dürsten und wo das Commissions-Protokoll vollendet und unterzeichnet wird. In Tarvis werden die Herren Mitglieder der Comission wieder übernachten und morgen Montag, den 31. d. M., nach Laibach zurückfahren. Sobald die Resultate der Prüfung bekannt sein werden, werde ich selbe berichten. Man erwartet allgemein, daß die hohe Commission sich nur lobend über die ganze Bahnstrecke äußern, und daß die Erlaubniß zur Verkehrs» Übergabe ehemöglichst werde ertheilt werden. Ncuck M. (Trigillal-Telegramme der „Laibacher Zeitung.") Berlin, 2. Noucmbcr. Dcr Transport dcr sran-zösischell Gefangcncu über Saarbrücken nach Deutschland hat begonnen. Die Metzcr Gelagcrungstruppen wer-den nach dem Norden, Süden und Mittclfrantreich di-rigitt. Das siebente Armeccoipö bleibt. Kassel. 2. November. Vlizamc, Canrobert, Leboeuf sind auf WilhelmShöhe at,gclo»imel,. Die ?l»llmfl der französischen Kaiserin besläliql sich. London, 2. November. Das EnllassungSgcsuch Gourbali's ist angenommcn. Die Belagerung von Vici-sach hat begonnen. Tours, 2. November. Nachrichten aus Paris. 28. October: Die frischen Fleischvorräthc reichen bis' l5. December, die gesalzenen noch weitere 5 Wochen. Die Franzosen eroberten und befestigten Äonrgct, be> setzen Drancy. Eine Proclamation Gambettas an dic Armee brandmarkt den Bcrrath von Sedan und Metz nnd rnft die Armee auf, die Ehre Frankreichs zn rächen. Versailles, 1. November. Prinz Friedrich Karl meldet, bei Metz seien 5)3 Adler mit Fahnen abgeliefert. — Thiers ist heute Mittag aus Paris hier eingetroffen. — Vor Paris ist nichts vorgefallen. - Der Bcrlnst der zweiten Garde Infanterie-Division im Gefechte am 5i0. October beträgt !!4 Officicre und 440 Mann. — Fort Valerien feuerte am 'U. October Abends und am I. November früh sehr lebhaft, ohne diesseitigen Verlust. Die Vorposten Werders trafen am 27. u. M. in der Umgegend von Gray auf feindliche Truppen, schlu' gen dieselben überall in die Flucht und nahmen lü Offt-ciere und 500 Mann gefangen. Der Großhcrzog von Baden ist am l. d. M. nach Versailles abgereist. Die Verhandlungen bei den Ministerconfcrenzen in Versailles nehmen den besten Fortgang. Man bestätigt, daß Hessen-Darmstadt bereits dem Nordbund bcigetretcn sei. Im Principe soll dcr Eintritt dcr süddeutschen Staaten in den Nordbund bereits allseitig anerkannt sein. Die Nachricht eines Berliner Blattes von einem Attentat auf dcu Kvnig von Preußen, wobei MicgS minister Roon verwundet worden sei, bestätigt sich nicht. Marschall Bazaine ist am :;i. October 4'/. Uhr Morgens dnrch Darmstadt gereist, um sich uach Kassel zu begeben. Die Nachricht, daß Kaiserin Eugenie sich ebenfalls dahin begeben habe, erscheint einigermaßen mi/ ! wahrscheinlich. > Aus Oeill'u. l. Novcmlicr, wiid gemeldet: 6s wird ans dci! v^i Mch d.fiüdlichc» Tilippc« ei»c „Slid- . mmec" in dcr Stälkc ooi, 15>l)(X)l) "Mn,i', mttcv dem ! Commando des Piiuzen Friedlich Eail gclnldrt, welche ^ die Aufgab? habe» wird, Lyui' ^>l >,ehm'» »nd den Sü' den von Flmilieich z» occlipiicn, In Florenz nnd Ravenna wurden am ?,<>. October Abends Erdbeben verspürt. Die spanische Regierung wird den EorteS den Gesctzentwnrf über die Eandidatnr des Herzogs von Aosta vorlegen. Telegraphischer '2ttecl,sclcol,ls lium 2. Nouemder. 5»pe»c. Metallic,!«:» 5)7.5)'., 5pe,v Mclalli!,»es mit Malimo November-Hinsei, 5»'.5,5 — 5>per>.', Naiiomil-AulelM 67.2l>. lft!!0er Sl'lals-Aülrhen !»/!. . - Oaulaclie» 7l5, Credit-Acticü 25)4,8 >. ^liüdoll 12l 70. Sill',^ !','<». . — Kl. Mlinz-Ducaten 5»,7«. - Napukoüd'lll'S !>.? ,^. Handel nnd ^ aid ach. ^. Noumibcr. Aus dem hellligc» Niarltc sind "" schiriir»: 12 Wagen mit Gctlcidl', 4 Wagen mit Hm lind Sl' '> (Hcn 45> Ctr. Strut) I.'j (5lr„) H» Wagni imd 2 Schiffe (!4 KIflr.) mit Hol> Durchschli itttt Arcise. _.^. .^.». ^5,'>'i5. Mb,' ^20 5 ljs» Vullrl'pr. Psllüd 45 — Kuri-Saal „ A 70 4 - E^r pl, 5l>k1 —2-" H-rsk .. 2«N 3 20 M.lch p,. Masz - ltt^ ' Has.r „ 2 - 2^0 >1iilldst>',sch pl Psd, n/— Haldlruäü .. - 4 :!<) itlilbsl. isch „ , . ))<^l ^ l>'iden .. ' 3 - .'i44 SchN'.'illl'llüisch „ 84! - 0'lsc „ l 2 !»0^ .'i 22 Schöpse»jieisch „!—15<— itüllni:^ „ ! —^ 3 85 Hllhud.'I pl. Slilll !.-2.^!- ^dtipi^ „ I 5>0,------ Tmü'm ,. ! 15,'-. i,'i lseil ,. 4 5>0^------- He» )>,' Z>'ilt!!>.l ! l 4»' - Elbscu „ ! 5» ^j— Glr^h „ ! , 30 _. Fis'l"! „ ^ 4«<»j------- Hol,,hart.,ftl Ml. i-------7 70 Nilldoschmnlz Pft> ! -52^------- wrich'ö, 22" ____ f> «0 Schivriiu'schiüulz „ — 4<» ------ Wci», rc>lhc>', pl l Speck, frisch, „ - 'lli!..... Viiiu'^ . 12 - - g?vcl,lchcrt „ —44^------------- wni^r „ ____liO-- Krai «burst, 3!. Octobn-, Aus dnn hnKige!! Martlc filit» nschimrü: W Wn^n mit Getir!dl>, « Wnlien mit Hu!;, >1 Wägen mil Kraul, 10N Elült 3 fl D,lrchsch !ii! t << - P reis <-. fi. fv. st?" l'i. Wcr pr. Pflilld . .- 4<» Noru „ 4 - Grauprn ftr. Mcisz . .^ Gerste ,. — Eirr pr. Sllicl . . — ^ Hafer .. I «0 Milch pr. M.ch . - l0 Hallifruchl ,. — — N,i!dfleisch pr. Psd. . ^> Heiden „ !j 30 Kallisk'isch „ - .'«» Hirse „ 3 -- 3chwniicslrisch ,. — 24 Kiililrich „ A «0 Schüpsmsü'isch „ — I'l Erdäpfel „ ^l 50 Hcilmdrl pr, Süni — 2^ l'iiisell ,. — — Taiidei, „ — Erbsen „ - — He» pr. Ze»!,ier . — - Fisolen „ 3 84 Stroh „ . ,, - Nlndöjchüinlz pr. Pfd> -- 55 Holz, hartes, pr. Klsl 7 SchNicineschinalz „ - 4^ — »oeichet!, „ 4 «'<> Speck, frisch, „ - 'j7 Wei», ,o!her, p»,Ei«,cr -- - Speck, geräuchert, Psd, — ... weißer „ -- - 2lltgckomulene Fremde. Äin 1. ^loveililicr. (flefallt. Die H rreu: Podoliuis, «oll Idria, Kuh», ^usp., »l'ii Wien. — Platte, Iusp., von Wie». Riller u. Schwär;, Äax-valh. uo» Wie». sseisch, General-Inspector, vu» Wie», ^ie!is;er. Inspector, von Wien. — i'uhn, Iiispcclur, uun Trieft. - zllllüiig. Bcsiljer. -- Oaßda, Iusprclor, uon Wie,,. — Picku. Vininnteriichnier, vvn (^iir;. - Heinrich, Iiil^euienr, uou^llni» l'in'g. - Forlnniüi, Bal!!,i!lcr»eh>»er. — Sl.nv, unil Ma»»i« durg. — Hell. Groschä„dler, uon Trieft. - (ieinml, Iü!p"--lor. uo» Wien. -- Richier, von Ri!dolfi>!r>crlli. - Frau iiurz, Priuale, uun Tricst <2ta5t Wie». T>ie Herren: Zippe, von Trieft. Wimdel', voil Taruis, - ^ehinann, Kaniinann. von Bern. - P^m'' vo>, Trieft, ^inin^er, von Udine. — Oli'hnnsen, I»l1"<'""' uan Nat,»launi«dorf. Vaierischcr »of. Die Herren: Winllcr, von Wie». ^ -l»i' liro^ic, »31! Veldeö. — Pnlnik ,^^nrad, von Krniüdnrg. Sch»iid!. uon i'acl — Pninit Michael, uon Krnilchnrg. Theater. H cnte: Vchw^tzeri» vo» 2araaosja. Opeirüe i»2.'lclen. (^in Ttilildche^i auf dcnl Comptoir. l'»ft,piel i» l Äcl. Morgen: Hcl,,, Mädche» ,,»d kein Ma»,». Operelle in I Act. frühere Verhältllisse. Posse in 1 Act uon yiestroy. letzte ssahrt « !.'"""" n <. <" ?: .-^Z A - 'I ^^ .^ ° - " «Ä^ 3 i c 1: ?^ «i ß V I- ! « ^ 3 p,-^ !<;il,M>l. 323 33 s. «l, NO, stllrm. llül'c ! ,'.,<., 2, 2 „ N. 324 ^8 >j- 5,8 NO. stllrili. trübe iNeg. n. >10.< ')!b. 325>.5« l. 2« SO. mäßig Reqen ! Sch»ee Voniiiltag« hrfiiger Nordost, Nachmittags nachlassend. Nact, 5, lihr Äegen, dic ganze Nacht anhaltend, erster dünner Schuee-sall in dcr Ebene. DaS Tageömittcl der Wärme 4-4>0°, nn, 0-?" unter dem Noriüale. Veraiüworillchel Nedacteur: Ignaz 0. tl l e i « m a y r,