^-' _____^. .^I HK8. Montag am 23. September »8K» Die Laibachcr Zcltuuc»' erscheint, mit Nusilahme der Tonn- und Fliertagc, täglich, uno ,kostet saüuilt d.ii V^ilagcn > ,n Comptoir gan^ährig lft sl., halbjährig 5 fl., »nit Kreuzl'aild im (^'mpl^'ir ^an^iahri^ II st., halbjährig .1 fl. .w kr. ^>ir dic 3u,'lellu,ig in.' H.mel si»o halbjährig 3l1 fr. mchr zn entnchlc,,. Mit dec Pvst plirtu-frci .zail^jäbrig, untcr >str.'»jl'a!id nno gedruckter Adresse 1'l ft., halbjährig Ver Offerte zu schreiten. ^ . 2. Zur Leistung d" mit dcn 5§. 5. unV^ der erwa'Men Kundmachn»«, vorgeschriebenen vorläufigen ^Nttion können auch auf Sicht ausgestellte, in Mailand zahlkare Wcchsclbricfe vollkommen sicherer Handclvl'äiiscr statt Barem ^ angenommen werden Ueber die Aimahn« oder Zurückweisung solcher Wcch.-selbriefe entscheidet der Vorsteher der k. k. Finanz-OberDirection in Verona; die Angabe der Beweggründe dieser Entscheidung kann nicht gefordert werden... " 3."In'den Offerten kann von dcn Anbietenden, bedungen werden^ d^ß die Zahlung der Zinsen und die Zulu'ckcrstattung des Eapitals ^nicht nur in Mai-laud, sondern auch auf einem der wichtigeren ^europäischen Handelsplätze des Auslandes, der in dem Offerte namentlich anzugeben ist, erfolge. , Von dem k, k. Finanz-Ministerium. Men, am 20. September i8bl>., Nichtamtlicher Theil. (Korrespondenzen. , ^. Vom rechten Donanuser, i9. Sept. ^„) __ Das Preßburger Districtscommando, welches in neuerer Zeit ziemlich hausig um Waffen-Paffe angegangen wird, hat nun die Verantwortung hiefür nicht auf die Besitzer der Waffen, insofern solche vum Lande sind, sondern aus die Ortsrichtcr, Gemeinderäthc u. s, w. ausgedehnt, Es cilM nämlich Niemand einen Paß, der nicht eine Legitimation von ftiner BeHorde bringt, Won,, ^ hinsichtlich dcr Nothwendigkeit der Waffenfühnmg einerseits, anderseits aber wegen seiner bewährten Gesinnung gehörig versichert ist; nun lamm aber in jüngster Zeit Fälle vor, daß derlei Wassenbesitzer nicht nur selbst einen Mißbrauch mit denselben trieben, sondern ihre Passe auch Andern, die hierzu nicht qualisicirt waren, abgaben. und aus diesem Grunde müssen von lnu, a>, die Ortsvorstcher sür die Besitzer haften. Ucbrigenö ist die öffentliche Unsicherheit nicht mehr ^"rt, daß Jeder, dcr auf dem Lande oder in der Vorstadt einer Stadt wohnt-, ""k ^asse bcnöthigte, denn die District? ,chr vcr- stärkt wurde, h^ ziemlich mil dcr lockc.c.« und gc. fahrllchen Biare ausgeräumt. Nothwendiger aber ist dle Waffe für die'Mdlichen Theile dcs Landes, wo, den neuesten Nächrichten zufolge, nicht nur Vandi.- eu, sondern auch wilde Bestien ihr Unwesen treiben. Aus dem Urvaer (Zomitate berichtet man in dieser Beziehung erneuerte Unglücksfälle, welche unter Anderem auch Glieder der Gcnsd'armerie, so wie Jäger betroffen haben; man wird in diescr Gegend dcm.-na'chsl ein großes Treibjagen auf Bären, Wölfe, Füchse ?c. anstellen, und wahrend dcr Dauer dcsscl-bcn sollen viele Bewohner Waffen erhalten, die sic nachher wieder abgeben müssen. — Was die Bevölkerung überhaupt anbelangt, so kaun man ihr nicht nachsagen, daß sie ein (5ontingent zu dcn bei uns hausct'den Räubern stellt; sie ist wohl arm, aber ehrlich, und klagt nur, daß sie auf ciucm für Erzcu' gung von Lebensmitteln eben so unfruchtbaren, als für BanDiten fruchtbaren Boden wohnt ^ Wälder und Berge gewähren dem Gesinde! aller Gattung' einen sichern Schlupfwinkel. — Die Kossltthnolcn cursircn thcilwcise auch »wch in unserem Comitate, und cs sind. erft neulich zwei Individuen wegen Bc^ sitz einiger hundert Gulden verhaftet worden. Daß das Verbot derselben noch nicht in alle Winkel des Landes gedrungen, beweist' der öjorsall mit einem verschmitzten Rl)ßhändler, einem Zigeuner, der einem Bauer aus der Trentschincr - Gegend l 1) fl., die Hälfte in österreichischen, die Hälfte in Kussuthuutcn zahlte. Der Bauer mußte für seine Unk('unttnß auch noch 4 Tage in Haft sitzen, bis dcr wahrc Sachvcrhalt cruirt war. ^^?i'^ Venedig, l!». Scpt, .^,,<^.si.,^. Allgemeines Tagsgesprach bildci, die ^esllichkcitcn, welche am l6. d.M. zu Verona Statt fanden, und die Ucbcrreichung dcs Marfchallstabcs an den Nestor unserer lt^pfere^Ar«nec betrafen. Ich werde hierüber alle näheren Details sammeln, und Ihnen eine umständliche Beschreibung dieses, in den Annalen der italienischen Armee einzig dastehenden, unvergeßlichen Tages möglichst schnell übersenden. Daß auch diese Begebenheit von dcr liberalen Partei dazu benützt wurde, um ibrc Antipathie ge gen unsere Regierung arr'^N H^ssg zu legen, und daß selbe durch Nichtintervem'rung an den Orten dcs großen Volkszuströmcns, ja, durch ihre Vemü. hungen, Andere zur Entfernung zu bereden, kund gab, die dem greisen Marschall gezollten Huldbe, zcugungcn nicht anerkennen zu wollen; dieß darf nicht wundern, da sie oft minder erhebliche Gelegen-hciten dazu benutzt, um den Samen der Unzufriedenheit auszustreuen, und jeden Keim der Zwietracht sorgfältig zu pflegen. So betrübend cs sich auch einerseits darstellt, immer mehr sich überzeugen zu müssen, . daß die Grundpfostcn des Wohles dcr Staatsbürger, gesetz-lichc Ordnung, innere Ruhe und allgemeine Zufric-denheit, noch immer mit mächtiger Kraft untcrgra» bcn werden - so darf doch andererseits die Bemerkung nicht unterlassen werden, daß unsere Gegner bei all' ihrer Anstrengung und nie ruhenden Thätigkeit, Vl> durch Sriftcn, Neden und Handlungen sich kund gibt, nicht mehr jenen Anklang findet, der sie in verflossener C'poche so gefährlich machte. ' ^'.Aie Tendenzen der democratischen , Fattion greifen wenig Wurzel, und dcr gesunde Sinn aller Jener, welche dic Erfahrungen der anarchischen Rc-gierung theuer, bezahlten, scheut vor dem Gedanken zurück, neuerdings all' ihr Hab und Gut der Will' Wr und dcnz.^Pa, ^reiben einiger Elenden preis« zugeben. :^',^ , . > ,. An interessanten Begebenheiten jeder Art sind wir sehr arm, lind selbst im geselligen Leben herrscht eine gewisse Ruhe, indem die wunderschönen Herbsttage die Mcistcn zu Ausflügen auf das Festland bewegen. Nur wcr entweder durch ä'mllichc, oder sonstige Verhältnisse gebündelt ist, hier zu wcilcn, der muß sich auf die einzelnen Spazicrgänge beschränken, welche jetzt in die öffentlichen Gärten gerichtet sind, wo an allen Montagen der Monate September und October die sogenannten Bacchanalien Statt sindcn. Hier nun findet man die untere und uuterste Volksclasse in voller Freiheit, dem Trunke, Tanze, Gesänge und Spiele sich hingebend. Man könnte füglich dieses Treiben den Unterhaltungen des Wü'rstclpraters vergleichen. /'Daß hie und da auch klcinc Handgemenge vor-r'ommm mit obligaten Faustschlägen, und daß oft C'iner oder Eine eine blutende Nase oder geschwollene Wange nach Hause bringt, dieß ist wohl nichts Ungewöhnliches, ja, man könnte, sagen, Nothwendiges, um die Bacchanalien zu höherem Reiz zu erheben. Die bessere und noblere Classe unternimmt die Gondelfahrtcn nach der Insel Lido, wo die Mon. tagsfcste weniger lärmend vor sich gehen. Die Eigenthums-und Personenunsicherheit in der Provinz Padua und Novigo nimmt täglich zu, und die Furcht der isolirten Grundbesitzer wird durch dcn Umstand erhöhet, da sie sich jeder Waffe entblößt sihcn, und daher an eine Vertheidigung gar nicht dcnren dürfen. Wie behauptet wird, sollen unter den Räuberhordcn sehr viele Modcnc-ser und Ferrarcftr seyn, welche nach verübter Missethat oft die Gränzen überschreiten. Dic, strengsten, bis jetzt angewandten Maßregeln und täglich vorgenommenen Verhaftungen sind nicht genügend, dem frechen Unwesen zu steuern, ' Neuerdings wurden Verstärkungen von Sichcr-hcitswachcn in die bcdrohlcn Gegenden abgesendet, und wir wollen hoffen, daß es den Anstrengungen der Ortöobrigkeitcn, im Verbände mit militärischer Unterstützung gelingen werde, die Schuldigen anzu» halten, und durch exemplarische Beispiele die Ruhe wieder herzustellen. Das Journal „II !oml)in-l!<> v<;n«to", das in seinem jugendlichen Alter von wenigen Monaten ci» ncn weisen Mann von vieljähriger Erfahrung spielen wollte, und mit Verwegenheit und strafbarer Keckheit oft die besten Verordnungen unserer Regierung lächerlich zu machen sich bestrebte, um so wirk» lich nur im Sinne unserer Gegner zu wirken, wurde vor einigen Tagen auf die Dauer des.Belagerung^' zustandcs untersagt. Diese, als höchst nothwendig erscheinende Verfügung erhielt die Zustimmung aller Gutgesinnten. , ^z^ ! > Oesterreich ^ * Wien, 20. Sept. Die zur Regelung des österreichisch.-ungarischen ZwischenvcrkehrS > nach dem I. October l. I. noch für nöthig erachteten Bcstim-mungen, sind kürzlich bekannt gemacht worden. Die Tendenz dcr Regierung, selbst die letzten, hemmenden Fesseln desselben abzustreifen, ftdald die Verhältnisse dcr Staatsmonopolc und der Accife dicß- wie jenseits geregelt ,seyn werden, g/ht daraus augenscheinlich hervor. Doch auch jetzt schon wird der Verkehr ledhaften und raschen Aufschwung nehmen; die Speculation in Wein, Getreide, Neps, Pottasche u. dgl. 970 specifisch ungarischen Artikeln wird regsamer, als jc ihre Schwingen entfalten. So sehr die ungarische Industrie bisher in Kinderschuhen einherging, so ist doch jetzt einigen bereits bestehenden Zweigen derselben urplötzlich ein weiter Markt erschlossen, und ziehen wir noch in Erwägung, daß der Norden Ungarn's mit seinen Thälern und Wassern, mit seiner dichten und thcilweise erwerbslosen, zu industriellen Beschäftigungen jedoch mit Vorliebe sich hinneigenden Be-vö'ltenmg zur Anlage industrieller Etablissements au^ genblicklich sich eignen wird, sobald für die Verbesserung und Verknüpfung der öffentlichen Communica, tionen nur Einiges geschieht, so können wir ohne Uebertreibung annehmen, daß das Geburtsfest einer ungarischen Industrie auf den i. October d. I. fällt. Mit dem Zwischenzolltarisse war sie allerdings nicht gcdmtbar; auf einem anderen Wege war sie nur durch die Ausrichtung magyarischer Schutzzoll-schranken, die nothwendige öconomische Konsequenz der politischen Absonderung zu erreichen. Die östcrr. Regierung betritt den Weg der Einigung, der Verschmelzung der großen Interessen beider Complcxc, welche die Gesammtmonarchie bilden. Es ist der Weg, der schon längst betreten werden mußte, wenn es nicht sowohl der vormärzlichen Regierung Oesterreichs, als den Parteien Ungarns an Kraft und an Willen gefehlt hatte, ihn mindestens anzubahnen. Der „Wanderer" macht es dem Finanzministerium zum Vorwurfe, nicht schon bis jetzt die Ver-zchrungssteuer in Ungarn eingeführt zu haben, damit jede Controlle an der Gränze sofort beseitigt werden möchte. Wir nehmen mit Vergnügen von dieser Meinung Act, weil wir in mancher anderen Bezie hung die Nichtsusceptibilität der Bevölkerung Un-garns für gewisse Einrichtungen als Hauptgrund gegen deren Einführung nennen hörten. Wir entnehmen hieraus, daß der „Wanderer" die Nothwendigkeit, das System der wdirectcn Steuern auch auf Ungarn auszudehnen, erkennt. Wir geben ihm jedoch zu bedenken, daß es sich vor dem Fallenlassen jeder Gränzcontrolle noch um die Lösung dcr dornigen Tabakmonopolsfrage handle daß die Einführung der Verzehrungsstmer ein schwieriges Werk ist, das namentlich in den Formen und Modalitaten die sorgsamste Beachtung der localcn Verhältnisse bedingt, und das zur Einrichtung der» selben, so wie zur bevorstehenden Regelung des Tabakmonopols, cine Menge geübter Beamten crfordcr lich ist, die zum größten Theile dem jetzigen Status der Zwischcnzollglänze zu entnehmen ware. Der „Wanderer" findet es noch in hohem Grade ungerechtfertigt, daß die Reisenden auch vom I.Oct. ab zur Durchsuchung ihres Gepäcks angehalten werden sollen. Irrthümlich hatte sich in dem Abdrucke der betreffenden Verordnung bei der Bemessung der Gebühren für Tabakblätter und Tabakfabrikate das Wort Centner statt Wiener Pfund n«Nl> ein-geschlichen. In Folge dieser Berichtigung wird es klar, daß Reisende gerade in die Lage kämen, ungeheueren Tabakschnnlggcl mit großem Vortheile zu treiben, und so bereitwillig wir anerkennen, daß es im öffentlichen Interesse liege, Reisenden so wenig Un-dcqucmlichkciten als möglich zu bereiten, und so sehr wir selbst wünschen, daß die Modalitäten der an den Barrieren größerer Städte sich wiederholenden Durchsuchungen, die zumeist nur der Accise wegen Statt finden, vcrcinsacht werden, so leuchtet doch von selbst ein, daß die Musterung des Gepäcks im finanziellen Interesse an Ungarns Gränze vorläufig noch nicht aufhören kann und darf. * Die noch im Erpcditionslocalc vorräthigen Exemplare der Monatsnummcr der zu Agram er. scheinenden >^u«'<,»!<"«n«k« !>l)viil«" wurden am 17. d. von Amtswegen confiscitt. Anlaß dazu gab ein darin enthaltener Artikel über das Stämpel. patent. * Das Lycealgymnasium zu Ösen ist durch das Ministerium als ein deutsches erklärt worden. Deßgieichen auch das katl). Gymnasium in Oeden-burg; bei dem evangelischen Lyceum in letzterer Stadt ist dieses nicht der Fall, denn dort wird in den un- teren Classen deutsch und ungarisch, in den höheren Classen nur die Physik deutsch, die übrigen Wissenschaften ungarisch vorgetragen. * Der Straßenbau in Siebenbürgen ist in eine neue Phase getreten; die Straßcnzüge, welche sich netzförmig über das ganze Kionland ausbreiten und die wichtigsten Handelsstädte in eine eben so lebhafte als zweckmäßige Verbindung bringen, sind zu Reichs-straßen erklärt worden, und so wird dcnn theils ihre Wiederherstellung, theils ihre Erhaltung aus dem Staatsschätze bestritten werden. Sobald die Bestätigung hierüber vom Handelsministerium erfolgt war, wurden der Landesbaudireclion, welche die Herstellung dieser Reichsstraßen im Negiewege besorgen wird, 50.000 fi. C. M. angewiesen, wovon 40.000 fi. für Straßen- und l0,000 si. für Wasserbauten verwendet werden sollen; diese Summe ist jedoch nur zur Besorgung der dringendsten Reparaturen an Straßen und Wasferbauobjectcn bestimmt, denn die für das Jahr 1850 bewilligte Gesammtdotation betragt 300.000 fi. C M.; wovon 50.000 fi. für Wasser-und 250.000 fi. für Straßenbautcn verwendet werden. * Am 15. d. langte Director Wolf in Preß.-bürg an. Er hat vom Minister des Unterrichts die Mission erhalten, in Preßburg ein Staatsgymnasium zu organisiren. Herr Wolf war früher Professor in Ollmütz und letztere Zeit Director des Gymnasiums in Iglau. Er ist ein energischer, gewandter Schulmann und ausgezeichneter Philologe, insbesondere ein vorzüglicher Grieche. — Dr. Wildner-Maithstein hat seine Brochure: „Staat und Kirche," in welcher er das Unmoralische, Widerrechtliche und Unkluge des kirchlichen Ungehorsams gegen die Staatsgesctze nachweist, dcr sardinischcn Gesandtschaft mit den, brieflich erklärten Wunsche eingesendet, daß die sardinische Regierung, auf welche hierin die Augen Europa's gerichtet sind, ihr heiliges Recht charaktervoll wahre, und siegreich aus einem Kampfe hervorgehe, der wider Moral, iliccht und Klugheit heraufbeschworen wurde, besonders in einer Zeit, wo a„ der Grundfeste des Staates zu rütteln so gefährlich sey. — Eine ausländische Dame hat, wie das „M. Hirlap" erzählt, sich schon vor mehreren Jahren hier bleibend niedergelassen, und immer vergebens das Eintreten jener interessanten Umstände erwartet, welche von ihrem Gatten so ungeduldig ersehnt wurden, so daß er bereits mit dem Gedanken umging, sich von ihr scheiden zu lassen - bis er endlich im letzten Jahre ihre heißen Wünscke in Erfüllung gehen sah... Die Freude des glücklichen Gatten war eine gränzenlose; indessen hatte das Schicksal es anders beschlossen. Dcr mit glühender Sehnsucht erwartete Sprosse kam als Leiche zur Welt. Um den schweren Verlust zu ersetzen, schmuggelte die bedauernswerthe Gattin das Kind eines Dienstmädchens an die Stelle des ihrigen unter... Aber auch dieses starb nach zwei Monaten... Die wirkliche Mutter hat in Folge dessen, indem sie die Klage erhebt, daß das Kind unter ihrer Pflege nicht gestorben wäre, gegen die unrechte Mutter einen Prozeß abhängig gemacht. Vorderhand soll gegen die Hedamme cine Criminal' Investigation eingeleitet worden seyn. Wien, 20. Sept. Fcldzcugmcistcr Freiherr von Haynau machte gestern Sr. Maj. dem Kaiser eine Aufwartung. Der Gemcinderath wird ihm die' ser Tage das Diplom eines Ehrenbürgers von Wien überreichen. — Dem Vernehmen nach ist das Ministerium für Landescultur gesonnen, die früher bestandenen Viehpramienvertheilungen wieder einzuführen. Da die k. k. Landwirthschaftgcsellschaft auf cine an sic ergangene Anfrage die Wiedereinführung als sch> wünschenswert!) schilderte und die Sistirung durch Mangel an Geldmitteln begründete, so dürste du Vctheilung mit solchen Prämien künftig aus dem Staatsschätze erfolgen. — Das Ministerium für Landescultur und Bergwesen hat eine Zusammenstellung allgemeiner Grundsätze über Gemeinde'Hutweidcn. Theilungen entworfen und bei den Landwirthschaftsvereinen zur Begutachtung in Circulation gesetzt, um die Gutachten bei Verfassung des bezüglichen Gesetzes zu benutzen. — Die k. k. Bezirkshauptmannschaftcn sind an» gewiesen worden, im Einklänge mit den bestehenden Vorschriften rücksichtlich dcr Einbringung der Ein-künfte der SchuUehrer, wenn Güte erfolglos bleiben sollte, gesetzliche Zwangsmittel anzuwenden. — Das Ministerium hat eine aus Landwirthen bestehende Specialcommission niedergesetzt, deren Aufgabe es ist, Vorschläge zu erstalten, welche geeignet sind, eine Verbesserung der Bodencultur im March-felde, dieser in Nicderösterrcich liegenden culturfahi» gen, aber zum Theile noch ganz verwahrlosten Ebene von dreizehn Stunden Länge und acht Stunden Breite — auf entsprechende Weise herbeizuführen. — Vorgestern Abend fand ein Festmahl im »llolel zum römischen Kaiser" Statt, aus Anlaß der von Sr. Maj. dem Kaiser einer Anzahl Wiener Bürger ertheilten Auszeichnungen. Unter den Gasten befan» den sich dcr Ministerpräsident Fürst Schwärzender«, und die Minister Freiherr von Krauß, Bach, Frh. v. Brück, Ritter von Schmerling und FML. Csorich, Graf Taaffe. der Präsident des obersten Gerichtshofes, FZM, von Haynau und der Banns von Croa-tien, der Statthalter l)r. Eminger, die Generale Lu-berth und von Mclzcr, der Landcsgerichtspräsident v. Mitis, der Senatspräsident Graf Breda, der Stadthauptmann Noe v. Nordberg und viele an. dere Notabilitäten. Der Landesgerichtsrath Freiherr von Schlechta-Wsschrd brachte in wohlgcwählten Worten eincn Toast auf S. Maj. den Kaiser aus, in welchen mit Enthusiasmus eingestimmt wurde. Der Toast des Ministerpräsidenten galt den guten Bürgern Wiens, insbesondere denjenigen, welche von Sr. Maj. socken eine Auszeichnung erhalten hatten. Die heiterste Stimmung belebte den angenehmen Abend. Es wurde von allen Anwesenden bemerkt, daß die Minister und FZM. Haynau in steter Con. versation mit einander waren, besonders, daß nach aufgehobener Tafel der Feldzcugmcistcr und der Minister des Innern eine Halde Sr»<"de l«,„g in ».l^ trautem Gespräche del einander blieben. — Die „Innsdnickcr Ztg." vom 17. meldet: Nach mehrtägigen anhaltenden kühlen Ostwinden trat in der Nacht vom 14. auf den 15. September ein so heftiger Frost ein, daß der des Morgens alle Fluren bedeckende Reis die Hoffnungen des Land-manncs beinahe gänzlich zerstörte. Mais, die Hauptfrucht des Innthals, ist auf weiten Strecken in halber Entwicklung zu Grunde gegangen und wird kaum mehr den vierten Theil der sonstigen Ernte liefern. Sein Preis ist „och an demselben Tage beinahe auf das Doppelte gestiegen, Haidekorn ist total vernichtet und dicscS Unglück soll sich nicht nur im Innthale, sondern auch im Pusterthale und von Botzen herwärts bis Innsbruck in mehr oder minde, rem Grade ereignet haben. Es wird noch theuerer werden m unftrem theueren Lande, wo das Brot ohnehin um den gleichen Preis nur das Halde Ge-wicht von jenen, in der großen Stadt Wien hat. Wien, 2,. Scpt. Das Ministerium des In-ncrn hat bestimmt, daß Gemcindevorstände evangelischer oder hebräischer Confession von den Pastoren und Rabbinern in ihren Bethäusern in Gegenwart des kaiftrl. Wahlcommissärs beeidet werden können. Doch werden in dem Eide für Israelite»,, für den eine eigene Formel erlassen wurde, die Worte: »dieses heilige Evangelium« wegbleiben. -- Die k. k. Bezirkshauptmannschaften sind an-gewiesen worden, dafür Sorge zu tragen, daß in jeder Station, wo sich ein Gensd'armcriepostcn befindet, allenfalls durch Uebcrcinkommen mit der Gemeinde, e>" bestimmtes Gasthaus zur unentgeltlichen Unterkunft dcs visitircnoen Stabs- oder Odcrofsiziers angewiesen rverdc, und überhaupt die Einleitung zu treffen,daß Anstände in der Bcquartierung dcr Gens-o'armcrieoffizicre, wie es schon der Fall war, nicht wieder vorkommen. 9?! Brescia, I». Sept. Eine in einem k. k. am-rischen Hcumagazii^ ausgcbrochene Feuersbrunst, die für ungefähr 8000 Lire Schaden anrichtete, konnte trotz der eifrigsten Hilfeleistung erst nach siebenstün-d'ger Dauer gelöscht werden. Se. kais. Hoheit Erz.-l)"zog Carl Ferdinand wurde während der Dauer des Brandes beständig an den gefährlichsten Stellen erblickt, wo er durch seine Gegenwart die Hilfelei, stenden zur eifrigsten Thätigkeit ermuthigte. Deutschland Verlin, 18. Sept. Die „Gr. Ztg." veröffentlicht den abschläglichen Bescheid auf die Petition einiger Abgeordneten um baldige Berufung der Kammern: „An die Mitglieder und Abgeordneten der ersten und zweiten Kammer," zu Handen des Hrn. Grasen Dyhrn. »Ew. Hoch- und Wohlgeboren Vorstellung vom 20. v. M., worin Sie beantragen, daß so schlennig als möglich die preußischen Kammern einberufen werden möchten. ist Seitens der Staats^Ministcrii an mich, um die Herren Antragsteller zu bescheiden, abgegeben worden. In Folge dessen habe ich die Ehre, Ihnen Nachstehendes zu eröffnen: Die Frage, wann Sr. Maj. dem Könige anzu-rathen sey, die Kammern einzuberufen und welcher Zeitpunct zum Zusammentritt derselben innerhalb der verfassungsmäßigen Frist auszuwählen sey, ist auch ohne die Erinnerung der Herren Antragesteller Gegenstand der gewissenhaftesten Erwägung des Staatsministerii gewesen; es sind dabei die Verhältnisse des Staats im Innern und seine Bezie. l)ungcn zum Auslande nach allen Nichtunaen l)in in Betracht gezogen worden und in der Vorstellung vom 20. v. M. ist keine Thatsache angeführt, welche bei den bezüglichen Berathungen außer Acht gelassen worden war. Da ls nun bei der Entschließung hierüber lediglich auf die pfiichtmäßige Ueberzeugung des Staats-Ministerii, welches für seine amtlichen Handlungen und seine Unterlassungen verantwortlich ist, ankommt, so hat aus der gedachten Vorstellung kein Grund entnommen werden können, die Absichten der Regie-rung in dieser Beziehung zu ändern. Diese Absichten öffentlich auszusprechen, liegt mir zur Zeit nicht ob, wie ich denn auch eines nähern Eingehens auf den Inhalt der Eingabe vom 20. v. M. mich enthalten zu dürfen glaube. Dagegen versteht es sich von selbst, daß das Ministerium bereit seyn wird, zu seinrr Zeit den versammelten Kammern die Gründe seiner Handlungsweise darzulegen. Berlin, den 14. September 1850. Der Minister des Innern. (gez.) Manteusscl." — Der Montagsattikel der „Hannovcr'schen Zeitung« unterwirft die churhcssischen Wirren einer scharfen Critik. Bei dcr Stellung, die man mit Necht oder Unrecht der hannover'schen Regierung bei Schlichtung der nachbarlichen Wirrnisse anweiset, ist die officielle Stimme doppelt belangreich. Neide Parteien, Ständeversammlung sowohl als Negierung, hatten die Sachen auf's Aeußerstc getrieben. Has.-senpfiug treffe ein großer Theil der Schuld, wenn auch em gleicher Theil im hessische« Charakter über-Haupt und in den grundfehlcrhaften Formen der hessischen Verfassung liege. Der Schluß des langen Artikels spricht sich energisch selbst gegen die Vermuthung aus, daß Hannover in Churhesscn inter-venircn wolle. Eassel, 15. Sept. Heute, schreibt man dcr »deutschen Reform,« fand in der hiesigen Martins-kirche der feierliche Gottesdienst zu Ehren unserer Verfassung Statt. Unter der ungefähr auf 3000 Personen angeschlagenen andächtigen Menge befanden '^ der Stadtrath, die Bezirks-Directions und ij Obligationen der Stünde vmi L ^ Oesterreich unter niid c>l' der ^ zu li >><üt.! — GnnS, vl,'N Aöhmeil, Mal,- ff „ 2 1/2 „ ' — ren. Schlesien, Steiermacf, ^ „ 2 1/4 „ s — Kärnten. Krain, Görz und l „ 2 „ l 40 deS Wi.'ü. OberfamuierainteS <.. 1 .Vi » ^ BMf-Actien, vr. Stiick 11 «!l in C. M. ?l,dd. Ver- ) ci»ö-Währ. im 24 l/2 ,1. ssus,, Guld.) N7 !l/^ 2 Monat Genua, fur Z00 neue Pie»wl,t. Lire, (5!nld. l.'!7 Ä,. 8 Monat Haml'nrg. für !00 Thaler Vam'o. Äthl. l7!l l/2 2 Mmiat ^'iuorno, fi,r 3UN To^anischr Lire. Gnld. 11 ."> 2 Monat. London, für 1 Pfimd Sterli»^ Gulde» 11 -4:l Vf. !l Monat Marseille, fiir 300 Fransen. '. (z,„!d. l.^llK Af. 2 Monat. VariS. siir ^0ft Fra»sen. . . («M. ^^<, 2 Monat. Bukarest für 1 Gulden . . . pcna 2:i!l .N T. Sicht. Geld-Agio nach dcm .Lloyd" mim 21. Kept. »85l1. Vricf G.ld Kais. Mil»;-Ducatt» Agio .... 2^ 233/5 detto Nand- dto „ . . . . 2!l 3/4 231/2 Napolronöd'or „ .... l>.22 l>.2l Souvcrainsd'or „ .... 16. > 8 1<».15> Friedrichsd'or „ .... <>.3« l>.3<: Prcuß. D'orS „ .... l>.43 «»,41 lin^. Soveraingö ,..... il.37 n.:i5 Nusi. Imperial ^ . . . . 9.35 9.34 Dopple „ .... :l II. «7. 55 23 34. Tie nächste Zicyung nurd am Üs. Septtm« In (Äl-ay am 18. September I85U'. l. 70. 51,. z«. 17. Die nächste Ziehung >vird an> 28. September 185U ll» ^ray gehalten Gctrcid-Durchschnitts-Preise lll ^.nl,',,ch (NN 2l. September 1850. M a r k l p r e i s e. Ein Wiener Meyen Weizei, . . 4 st. 11 kr. — — Kuklilui) . . — « — „ — — Hall'jl'ucht . 3 „ l8 ,) — — Korn ... 3 »> 3^ ., — __ Gelste ... 2 „ 56 » __ — Heiden ... 3 » 19 » — — Halcl . . ' 2 „ — „ Z. 1sl7. (l) Nr. 12U5«. 3l u f r u f )llle öffentlichen Blätter haben bereits über den schweren Unglücksfall Berichte gegeben, welche die Provinz Brescia in dci, Tagen vom ,5. und Ni August gettoffen. Die durch plötzliche Regengüsse gähe angeschwollenen Flüsse haben im Bereiche von fünf Distlicten dieser Provinz einen über alle Schätzung hinausgehenden Schaden angerichtet, indem die Ucoerschwem-mung in vielen Gemeinden Häuser, Mühlen, Kirchen zerstörte, die bewegliche Habe und das Aieh mit fortriß, Straßen zerstörte, die Verbin-düngen mit den Umgebungen zum Theile auf viele Tage unmöglich machte, die Felder und Weingärten verwüstete und auf ansehnlichen Strecken auf lange hin die Fruchtbarkeit des Bodens durch Uebelschüttung mit Kies und Geröll vernichtete. Leider gingen dabei auch nicht wenige Menschenleben verloren. Unter diesen Umständen erachtet das Ministerium des Innern laut hohem Erlasse vom I und 1852 allein, oder auch auf die drei Ial^re 185 l, 1852 und 185)3, auf Grund der von der k. k. Finanz-Lan-des-Direclion in Gray untcrm 3l. Mai 185tt. Nr. 513!> b.konnt gemachten, der Klagenfurter Zcirung Nr. 75, 7« und 77 iNigefchalteten Bestimmungen, mit Rücksicht auf duä hohe Mini-sterial-Decret vom 5. Juli l85<» über daö Forum für solche Streitfälle, wobei dcr Fiscus als Kläger oder Geklagter erscheint und die der k. k. Genso'armerie gleich dem k. k. Militär zustehenden Mauthbefreiungen. K. K. Camera!-Bezirks-Verwaltung Kla^ genfurt am 13. September 1850. In dcr Ign.V.Kleinmayr'schen Buchhandlung in Laibach ist zu haben: ^,-vi<>eli<'l, (^I., der Führer der Jugend, mit den nothwendigsten Gebeten vermehrt von Hc'ilüich Keistiog. Emcl'ich. 22 ki'. Buch (das) der Wahr- und Weiffa- amigcn. Eme vollständige Sammlung aus de» Schriften aller wichtia/n Propheten und Sehcl' der Gl'gel'walt und Vergangenheit, mic Wahrsagungen nl^er Jerusalem, Oioal, über das Ende der Welt, über Oesterreich, Amerika, Frankreich, Italien, Eng-land, Rußland :c. und über den Antichrist. 2te Ausiage. 8 Bde. Negcnsburg 1650. 2 si. 42 kr. ^0,i5^i0. 3<> kr. Dinkel, P., Predigten auf die Feste der Heiligen, bei besonderen Anlässen und Fasten-predigten. 2te Auflage. E'Ianqen 1850. 1 fl. 48 kr. Frötschner, I, der fidele Wiener, oder der uneisetzliche Gesellschafter und Zeitoerlreiber wie er seyu soll. Ei» nnencbehilicher Führer für junge ^eute, um als unerreichbare Vergnügmigsmeister in all. n (Gesellschaften zi, glänzen. 3te ?lusiage. Wien 1850. 36 kr. Glaser, I),-. I. C., die Handelspolitik Deutschland's und Oesterreichs nach ihren Grundlagen und in ihren, Verhältnis; zu einander, lte Hälfte. l)l-u 1. ^i. Berlin l85,0. 2 fl. 24 kr. H a oerl, Norb, Religions - Geschichte des alten Bundes. Zum Gebrauche für die Gym» m'slal.-Iugcud. Wien 1850. 3,ae "°" ln'Iustigenden Rechnuugs-Aufga-ben V5>", ls5l 30 ss. Ku tschker, Ioh., dle heiligen Gebräu^ che, welche m der katholischen Kirche von, Sonntage SeptuageMä bis Ostern beobachtet werden. 2ie Auflage. Nes Heft. Wien i850. 30 kr. Bei Ianaz v. Kleittmayr ist unter dcr Presse, und die erste Hälfte des zweiten Bandes so eben erschienen von: Razlagranie keršanskiga katoljškiga nauka, s pi s a 1 .Miiftrtj *lil>reht. In Umschlag geheftet. Preis für I. i u.2, IK. i und Vorhineinbezahlun^ der letzten (6.) Abtheilung, die s. Z. als Nest nachgeliefert wird, 4 si. ' Pränumerationspreis für alle « Abtheilungen s ft. Dieses ausgezeichnete Werk des durch seme übrigen Schriften und durch seine practische Seelsorge rühmlich bekannten Herrn Verfassers wird 80 — !)0 Druckbogen umfassen und in l> Abtheilungen ausgegeben werden. Um jedoch die wirklich kostspielige Herausgabe des Werkes in etwas zu decken, wird darauf eine Pränmneration eröffnet, und ist der wirklich vorhinein zu erlegende Pränumerationspreis für das ganze Werk in .'l starken Bänden oder in ll Abtheilungen nur ll fl., dagegen der Subskriptionspreis für jede Abtheilung 1 fl., mit .Vorhineinbezahlung der letzten Abtheilung, welche seiner Zeit als Rest nachgeliefert werden wird. Der Druck des zweiten Van-des schreitet rasch vorwärts. Mit dem Erscheinen des zweiten Bandes hört der Pränumerationspreis auf, und ist der Preis dann li fl. für das ganze Werk. Bücher, Mttsitalien und Fortepianos sind zu den billigsten Bedingnissen auszulcihen bei Ioh. Giontini in Laibach am Hauptplatz.