-65. Dienstag d e n i ä. A u g u st 1827. D « n t s ch l a n d. «^ - , /'-^"^ -^en neuester, Nachrichten aus Lübeck zu Folge, war >,e Russische Flotte. 9, Linienschiffe und iZ Fregatten, «m 2) Se. MaicNät der König von Würtemberg sind am ,,. August von Friedrichshafen auf einige Wochen nach ^.i 'o o r n 0 abgereist, um die dortigen Seebäder zu ge> hauchen. Se. Majestät der König von Bayern haben zu be» fehlen geruhet, dag die Münchner wissenschaftlichen und Kunsisammlungcn den zum Vefuche derselben sich einfin« Vcnden Mitgliedern, der deutschen Natutforscher und Är;te bey ihrer dießjährigtn, im Laufe des Monats September in München Statt findenden Versammlung auf die Dauer ihltr Abwesenheit täglich in den Nach« mtttagsstundcn von 2 bis 6 Uhr geöffnet seyn sollen. (Ost. N.) Preußen. Breslau, vom 11. Iul. Die nach MuchS Mo» dell in Erz gegossene, 10 Fuß 2 Zoll hohe treffliche S,t,^ tue des Fürsten Blücher, welche Schlesien diesem rühm» geklönten Feldherrn und dem tapfern Heere errichten laßt, ist am 9. d. auf das 16 Fuß hohe, von polirtem schlcsischen Granit aubge^eichnet schöne Fuß. Gestell ge. hoben worden. In den wohlderechneten Gewinden stieg die fast l3a Zentner schwere Lall mit Sicherheit in die erfülderliche Höhe, schwebte dann ohne Unterbrechung in horizontale» N'chtuug bis, in die Mitte des Fnß.Ge« steUs und ließ sich auf dies-g nieder. Vis zur Vollen« dung des Ganzen sind noch mancherley Arbeiten erforderlich und erst am 26. August, dem Tage der derikwür« Qigen Schlacht a^i d^.,^atzd^ch. wird man das Kunst, werk 0en Vbcken des verlangenden Publikums ent« hüllen. . , (S.Z.) Spanien. Französische Blätter theillneinige Details über die Desman der DuppenabcheNung/ mit,. wNcye ttuf der Insel Gomera in Garnison last, und die tür^ich auf ei» nem en^lifchen Schaffe «ach Portugal übergegangen ist; die Nachrichten sollen aus einer Negierungsdepesche genommen sey«: ,.T)on Pantaleon Gucrra, Lieutenant des Regiments von Albuera, welches feit wenigen Mc>« natcn ron Ceuta ^iach den ccltiarifchen Inseln verlegt worden war, befand sich mit lingefahr^oMann von sei« nem Regiment adgcso!,i?e«t auf der Insel Vomera. (3s gelang ihm, feine Untergebenen zum Aufstand ^u be« wegen; er l/egab stch M't einigen Soldaten zum reick« Nen Bewohner der Insel, und ließ sich ungcfäyr 2ooa harte Piaster (16,000 Fr.) g.'ben. Darauf e,lte er mit feinen Leuten nach dem Hafen, wo er sich, ohne zu fragen, eineb dort vor Anker liegenden Englischen Fahr^uc'5 be« m^chtlgte. Auf diese Weise segelten Guerra, ein Sergeant, vier Korprral? und eine ^a>idvl'!lSoldaten n^ch Lissabon ab. Nas es d^m Ch>'f d<-sol>'ters leicht >raH te, die Soldaten zu diesem Schriee zu bel^'^gen, war, )»'H der größte Tbeil von ihntn, seit ihrer Abkunft auf dlt.^ canarischen Inseln, unzufrieden mit Nshnlit^g und Naliü runZSmitteln war. Sie hatten feine Betten, dasBloV und alle Lebensmittel, die sie erhielten, waren schlecht, und dabey hatten sie noch' virlerley U'nannehmlichki iten von den Einwohnern auszustehen, die keine spanischen Truppen dey sich leiden wollen. Die Regierung hegtdie Hoffnung, daß Alles tin anderes Ansehen gewinnen werde, sobald der neue Befehlshaber auf den canar^chett Inseln, General Dß^ Thomas MolÄlco angelangt sey." Die Times behaupten, so lange das spanische Cabi- ' net die von ihm versprochene Neutralität nur «rgend bey' bachte, werde England den fpanischenGeflüchtetcn nicht gestatten , auf die Halbinsel zurückzukehren. Wenn dasselbe aber die Gesetze der NeutraNcät durchaus verletze, so erklären sie ihm. daß auch* ssnglanv die auZgewan« derten Constitutionellen und Liberalen nach Spanien schicken werde. Alle Schwierigkeiten könnten durch das Zurückziehen der französischen Truppen geldet werden, da der Fried? nic gänzlich gesichert sey^ so lange die eng« 266 lifchen und franzöflschen Waffen als die Vertreter >der beyden entgegengesetzten Principien und Partheyen M' trachte^ werden könnten. Die Gazette sagt in einem Schreiben ^us Ma< drid vom 16. July, man glaube die spanische Negierung . beschäftige sich sehr ernsthaft mit einer neuen Expedition , «ach Südamerika, die, vereinigt ,mil der bereits auf Cuba befindlichen Armee von etwa 18000 Mann, glück» liche Erfolge g«gen jene schwankenden Republiken ver» spräche« . (Allg.Z.) Am ZN. Iuny ist die von dem spanischen Bildhauer Alvarez in Nom gefertigte Gru.ppe. bestimmt das Andenken an die heldenmüthige Vertheidigung Sara» g o fsa's zu verewigen, in Madrid angekommen. Kenner versicher«-., Alvarez oerdlene wegen der meisterhaften Vol» lendungseines Werkes, dem unsterblichen Canovaan die Seit? gesetzt zu werden. Die Gruppe besteht, aus. finem Jünglinge in kliegeiischer Stellung, dc« se,n«mihmzur Seite gefallenen schwer verwendeten Vater vertheidigt. D«r Constitution n «l meldet ausMad rid vom 16. July, daß mit großer/Thätigkeit «in nach Cub a be« stimmtes Regiment vor,« 25oo Mann ausgelüftet werve, zu dfssen Überfahrt der S 0 ber englischen und ftauzösifchen Truppen aus der Halbinsel mit folgenden Worten: «Man könnte uns entgegnen, daß wenn beyde Mächte ihre HülfZtruppen zurückruften.sogleich ein Krieg zwischen den Servilen und ,Constitu,tionellen auSbiechen würde. Wir erwiedern hierauf, Haß dieß nicht unsere Sache ist. Frankreich und England haben «ine bewaffnete Vermittlung versucht; keinem von beyden aber itt sie gelungen. Die streitenden Partheyen sind „in diesem Augenblicke von einer ge» genseitigen Annäherung noch so weitentfernt, alo sie es zur Zeit des Einmarsches der französischen Truppen zin Spanien waren, ja was noch mehr ist, der unglückliche Zustand hat einen solchen Grad erreicht, daß die Summe der daraus hervorgehenden Übel viel größer seyn dürfte, ,als diejenigen, die ein offener, freymüthigel Krieg beyder Partheyen, ohne Einmischung sremdee Truppen,,nach sich ziehen würde." Die Time s enthalten eine von den nach Spanien gessüchteten portugiesischen Nebellen erlassene Proclama« tion, worin sie sagen, sie hätten durch ihren Rückzug nach Spanien blos das weitere Vergießen unschuldigen Blutes verhindern wollen, hatten aber dadurch die Sache Portugals und Don Miguels I. nicht aufgegeben. Bald werde der König Don Miguel seine Rechtezurück' fordern, und in ihrer Mitte seinen siegreichen Einzug in Portugal halten. ^ . (Allg.I.) .Großbritannien und Irland. Der Streit nnter den englischen Journalisten über .den neulichen Besuch des Herzogs von Wellington beym Könige dauert fort. Die Times beharren bey ihrer Behauptung, daß Se. Maj. Den Herzog weder einge» laden noch erwartet habe. Auch seyen seitQem (bemerken sie) so wenig Änderungen im Ministerium, oder Abfalle unter dessen Anhangern vorgekommen, daß viel. mehr zwey ausgezeichnete Mitglieder dcr Opposttwn. der Herzog von Buckingham und Lotd Hopeton, zur Mi-nistelialseitt übergegangen wären. —Die New-Ti« mes erzählen, derHerzog von Wellington habe seinen ersten Lakayen (laotmllu) fortgeschickt, weil er vertrau« liche Privatgesyrächelüver Staatssachen, die er anzu' hören.Gelegenheit gehabt, gewissen Journalen wiege» theilt habe. Der Weg unter der Themse ist wieder ganz was« > serfrey, ader bis das Gewölbe 2 bis ä Fuß weiter ge- ! führt ist, welches ungefähr die Breite der losen Erdla» 2« ausmacht, durch welche der Wsg hindurch muß,' ist 267 das Gelingen ungewiß; nachher aber scheint nichts mehr zu befürchten, indem der Grund jenseits sehr fest ist. — Die Nachrichten aus Portugal sind trautig, dasLand ift noch ,mmer - Partheyen und der Uri» wissenheit, ohne Mittel, ohne Zutrauen, und mit AuS< sichten für die Zukunft, die noch schlimmer sind. Der Kriegsminister Salda:iha, welcher für einen ehrlichen Mann gilt, scheint zu glauben, daß Alles damit gewon« nen sey, wenn man nur viele Soldaten hat. Er läßt daher, wahrend es dem Lande an Mitteln fehlt, die al> ten Truppen zu besolden, immer mehr neue werben, und macht durch dicseö gewaltsame Verfahren der Ve?« fassung nur noch mehr Feinde. Die Lage der Halbin, sel scheint überhaupt verzweifelt, und das Heilmittel nicht im Bereiche der Politik. (Allg. Z) Ruß l a n d. Nachrichten aus St. Petersburg vpm 2H. Julius zu Folgt halte der k. k. ysterreichifche Bothschafter am kais. russischen Hofe, GrafZichy , am 21. gedachten Mo» note d>« Ehre. Sr. Majestät dem Kaiser Nicolaus in «iner Privat «Audienz, die ihm der Monarch imAnitsch, kvssschen Palais ertheilte sein Beglaubigungsschreiben zu überreichen. Dem Vernehmen nach werden Se. Majestät de? Kaiser , II. MM- die Kaiserinnen, und Se. kaiserl. Hoheit der Gccßfürst Michael, mit Ihrer durchlauchtig» sten Gemahlinn, gegen die Mitte d«s Augusts die auf den Inseln bey der Hauptstadt gelegenen Schlösser be« ziehen, wo Ihre kaiserl, Hoheit die Frau Großfürstinn Michael, und, wie man glaubt, auch Ihre Majestät die «eglerenve Kaiserinn,Ihr Mochenbelt halten werden. (W.Z.) Osmannisches Reich. Constantinopel, 10. July. Nachrichten vom knegsschauvMe zufolge hat sich dort seit dem Fall der Akropolis wenig Erhebliches zugetragen; die Angelegenheiten der Griechen, scheinen immer verwickelter zu .werden. Zwietracht, diese gewöhnliche Geißel der Gri«, chen nimmt- bey ihren Unfällen gewöhnlich zu, und so geschieht es auch dießmahl. Glücklicher Weis« sind die Operationen der Pascha's Neschid und Ibrahim, durch Mangelan Lebensmitteln nnd Munition sehr gehemmt, und sie haben den erlm.genen Sieg nicht so denuht, wie sich erwarten licß. Alexandria, 6. Iuny. In der nächsten Woche sell, wie man vernimmt, die ägyptische Flotte 63 Se, gel st^rk, worunter kein einziges europäisches Schiff, unsern Haftn verlassen und nach Morea abgehen. In der Zwischenzeit wird die Verbindung durch kleine schnell» segelndeKriegsschiffe unterhalten. —Man spricht davon, daß unser Pascha e,ne Anleihe von vier M,ll>onen fpa. n'fcher Thaler, vmnen vier Jahren in gleichen Naten zurückzuzahlen, unter Waranne der Pforte, in Europa eontlahiren wolle. !(Allg.Z.) Brasilien. Englische Blätter enthalten Nachrichten aus Nio» Janeiro bis zum 19. May. Hienach hatten die Trup» pen von Buenos »Ayres neue VortheUl über die Brasi» licr etfochcen, und man hoffte, daß dieß einen günstigen Einfiuß auf die Durch dcn Abgeordneten von Buenos» Ayreü in Nio>Ian«iro angeknüpften Fliedensunterhand' lungen haben werde. Die blasilischen Effecten waren in Folge dieser Hoffnung gestiegen. In den letzten Ver» Handlungen der beyden Kammern hatte viele Lebhaftig« keit geherrscht; die Legislatur stand im heftigem Zwie» spalt mit den Ministern , da diesen lehtern die unglück» liche Wendung zum Vorwurf gemacht ward, die unter ihrer Leitung die Kticgsangelegenhetten im Süden ge« nommcn haben, ^,. ^ ' (AUg. Z,) C h i na. Im eigentlichen China sind Ausstände in verschiede' nen Provinzen ausgebrochen , von denen der beträchtlichste der in der nordöstlichen Provinz Kan suist. Nach den letzten Nachrichten vom October des vorigen Jahres hatten die Nidellen den Gouverneur eingeschlossen und ihm alle Verbindung mit den militärischen General. Gouverneur abgeschnitten. Auf d« Insel F o rm 0 s<^ von der die Hälfte der Chinesen unterworfen ist, haben sich die Vingcbornen gegen diese «mpölt. In der Provinz Kori tscheu machen die Bergbewohner häufige'"Em» fall« in das platte Land und verwüsten es. AUtin dey weitem beträchtlicher und für den chinesischen Staat ge» jährlicher ist die große Revolution der türkisch mohame» tanNchen Völkerschaften, welche im innern Asien in ganz kurzer Zeit bedeutende Fortschritte gemacht hat. Lin an sich undedlutend schemenderVorfaU hat die erste Ver» anlassung dazu gegeben. D>e Einwohne» der Stadt Ch o ten, in der sogenannten kleinen Bucharey, hatten angefangen, einen, benachbarten Wald auszuhauen. Die chinesische Besatzung der Stadt behauptete, daß dadurch ihr fung schu«, oder glückbringender Gegenstand, ver« fehtt werde. Es la.m zu Händeln, tn wilchen mehrere 262 die Vesahung waid voa An die Spitze der Nedcl« Kon stellte sich ein gewisser D s ch >i :i a ,,', a r, welcher in kurier Z^it, wie die chinesischen Berichte sagen, an 2c>c»,o^o Mann Bewaffneter zu^mmengeoracht hat. D>« Moh,^ metaner m!t weißen Mühen, welche in der Nachbar, schaft dcr Stadt Kasch^ar wol?nen, und die N^rut genannten )i!7qisen, die nördlich von derjelden nomadi» siren , ha!'en stch mit ihm vereiniget. Sein Heer hat sich in ;wly Theile getheilt, von denen der eine gegen Chaschcha; wahrfchsinlich ChHiascha,', marschils; der anderc gegen T sch a n g g hi, oder T schanz ki hian» nördlich von der schneeigen Bergkette gelegen, welche bey d«n Chinesen Thian sch an (H'mmelsber^s) heiß t. Dis chinesische Regierung hat in der größten E,le alle dispo, nibeln Truppen au3 den sicdcn nördlichen Provinzcn geqen die Rebellen aufbrechen lassen. Ihr Sammelplatz ist außerhalb des Horts Kia y u k u a n, dem west» lichNen in 0cr großen Mauer ; zmu Obsldcschlsliader istTschan ling, Generalgeuverneur von Ili, der Hauptstadt der Dsungarey'. ernannt. Zu diesen Truppen werden noch andere aus dem Lande der M a n d, sl) u stoßen, und die ganze Armee sollte im verfange-nen Frühjahr« Ihre Operationen anfangen. Die täglichen Ausgaben derselben betsagen auf 7a aao Unzen Silber, die Unze gilt etmc» zwey Thaler sächsisch. Die chinesische Regierung läßt in den Provinzen um Bey, träge zu den Kriegskosten anhalten. Der Gouverneur von Canton hatvorgeschlagen, in seiner Provinz 1,200,002 auf folgende Art zusammen zu bringen: Von den Song-Kaufleuten, oderder Com» pagnie, in deren Händen der Handel mit'de.i Europäern ist......ßo^.aoo^ Von den Talz'Pachtern......4c>u,c»oa Von den reichen Landbesitzern .... 200,000 i,2aa^ac>c» Der Gouverneur bemerkt jedoch dabey, daß er nicht wisse, ov Se. Majestät der Kaiser dieses Geschenk annehmen werde. — DieVNdung eines neuen Staates im mittleten Asien könne für China üble Folge Hainen, und vie Ausbreitung dieses ungeheuren Neiches vermindern.. Selbst für Rußland dürfte dieser Vorfall nicht unbe« deutend seyn und eS nöthigen, seine sibirischen Gränzen btsser zu besehen, di« big jeht nur von einigen Infan» tcrie - Ne,,imcntern und Kosacken beschuht werdsN-Nnlj' land könnte den dieser G^genlieit seiüen Handels-traclat mit China auf eine uortheilhaste Arterneuen, w'en» «g der chinesischen Regierung thätigen Venssand leistete, was nicht unmöglich schemt, d,, die Entfe?' nung ^asck^ii-g von der omirischen Provmz Hidilienö nicht-sehr bedeutend ist. , vir !; i «3 1^ i <> ^ I> lii cl, nn xuni ^I)Zc!liou3^n5<:nmüclces' , sinci ßk!i>nA!?ncle ^i-iotii^silli-n , cl<^t' (^luis'e? !"«. rinn einen ^aiili'cicilen ^us^rucl« 2U ver^ür^en. Fremd en-An zeig e. A!1 Z e kommen d eII 4> ^l»: g II st i.827. Hr. Carl Freyher« v. Vuffa, k. k. Tribunal «Rath, von Venedig. Den 6. Hr, Ignaz Fleyherr v. Schlega, jubilirler Oberslkamme?°Graf, von Trieft nach Klagenfurt. Den 7. Hr. Heinrich von Gerliczi, k. ungar. Gub. Assessor, von Fiume nach Carlstadt. — Hr. Paul Ar» «»old, Fadriks «Director, von Paris nach Wicn. — Hr. Fran, Graf v. Szapary,von Wien nach Trieft. Wasserstand des Laiback. Flusses am Pegel der gemauerten Kanalbrücke bey Sperrung der Wehr: Den ,3. August: 4 Schuh oZollaL'nitn oberdtl Schleußen bettun >,. NldactlU«: Ft. Xgy. Heinrich. Verltglr: IgnazAll'y s Edler v.KlelNmqyr. ^