Kaibacher Zeitung. «^ S3. Samstag am 3. Juli ' 1847. Wien. ^Ve. k. k. Majestät haben mlt allerhöchster Entschließ ßung vom 12. Juni d. I. die Lehrkanzel der Malerkunst an der Akademie der bildenden Künste zu Venedig dem Professor Lodovico Lipparim allergnadigst zu verleihen geruhet. Se. k. k. Majestät haben mit allerhöchster Entschließ ßmlg vom 15. Juni d. I, den Giorgio Jan zum wirklichen Mitglieds des Instituts der Wissenschaften und Künste zu Mailand allergnadigst zu ernennen geruhet. Das k. k. General - NechnungS - Directorium hat eine bei der Camera!-Hauptbuchhaltung in Erledigung gekommene Nechmliistsrathsstelle dem dortigen Rechnungs - Officiate, Anton Geifert, verliehet?. D>'e k. k. vereinigte Hofkanzlei hat dem Hof-Con-cepts-PractikaNteN, Rudolph Grafen Salis, eine beim lom-bardischen Guberninm erledigte Vice-Secrelärsstelle verliehen. Herzogthum Salzburg. Die »?lllg.Zcg.« vom 23. Inni schreibt aus Sa lzb u r g: Hofgastein wird nächstens ein Denkmal für den verewigten Kaiser Franz, als würdigen Ausdruck der Dankbarkeit für die diesem Markte bewilligen Zugeständnisse erhalten. Der Patriarch, Erzbischof Pyrker, ist der ausschließliche Gründer davon. Doch weiden einige Bürger, welche ihre Dankbarkeit gegen den Kaiser auch bei dieser Gelegenheit an Tag zu legen wünschten, zur Verschönerung des Marktplatz^, auf welchem das Monument zu stehen kommen wird, einige Beiträge lcisten. Das Denkmal besteht aus einem 7 Schuh hohen Piedestal von weißem Salzburger Marmor und ans elner 3 Fuß hohen, aus Zink gegossenen und goldbroncirtei, Büste des Monarchen. Die Enthüllung, welche am l5. August d. I. Statt finden wird, soll durch die Gegenwart Ihrer Majestät, der Kaiserin-Mutter, die feierliche Weihe el> halten. Die „Salzburger Zeitung" meldet aus Salzburg vom 22. Juni: »Der bcieitS in raschem Zunehmen begriffene Fremdenzu« durch unsere Stadt hat vor wenigen Tagen einen seltenen G.ist in unsere Mauern geführt, d?n wir besonderer Erwähnung wohl werth erachten. Denn nicht bloß aus fernen europäischen Landen, sondern von den äußersten Gränzen deS Erdkreises, von dem Wohnsitze der Antipoden Europa's, war derselbe hierher gekommen. Es war John Polding, Erzbischos von Sidney i„ Neuholland und Metropolit von ganz Anstelle», den, fünften Welttheile unserer Eide, welcher — der enqlitthen Benedictiner - Congregation angehö-i-ig ^_ bereits vor 12 I.ih'cn als ernannter apostolischer Vi-car von Ncuhollai'd mit dreien seiner Ordenspriester dahin abgegangen war, im Jahre ,842 aber, in Anerkennung des ausgezeichneten Erfolges seiner Mission, von weiland Pcirü Gregor XVl., glorreichen Andenkens, zum Metropoliten über jene ungeheure Inselwelt erhoben wurde, die an Größe dem Flächeninhalt von ganz Europa ungefähr gleich steht und außer dem genannten Erzbisthume bereits sechs katholische Bis-thümer zählr. — Bei der immer zunehmenden Fruchtbarkeit dieser Missionen, sowohl unter den wilden Eingebornen, als selbst unter den von England dahin versetzten zahlreichen Verbrechern erschien die Errichtung eines bleibenden Stammhau-seS für Missionäre in der australischen Metropole um so nothwendiger, als die unermeßliche Entfernung Australiens von andern katholischen Ländern und die höchst beträchtlichen Kosten einer Reise dahin einen anderweitigen Succurs von Missionären nicht hoffen lassen. Möge der edle Mann überall jene freundliche Aufnahme finden, wie sie ihm von Seite Sr. Eminenz, unsers hochwü.digsten Herrn Cardinals und Fürst-Crzbischofs, zu Theil ward, Hochwelchen er bereits vor fm,f wahren in Rom kennen zu lernen Gelegenheit hatte.« Ungarn. Mit den Eisenbahnbauten geht es bei uns rüstig vor-wätts. In Preßburg nimmr man bereits den Bahühcf sin-die Centralbahn in Angriff und hofft mit 1. November d. I. per Dampf nach Wien fahren zu können. Die Halle des Bahnhofes wird 50 Klafter la,:g, 12 Klafter brei/werden, und daS Ganze ein eben so großartiges, als elegantes Aeu-ßere gewinnen. Auch die Preßburg - Tyrnauer Pferdebahn scheint sich jetzt dem Dampfe zuzuwenden, denn es soll nächstens eine Locomotive auf dieser Bahn probirt werden. ES wäre dieß in jedem Falle zweckmäßig und wünschcnSwerth. 35 ö h m e n. Die »Bohemia» berichtet aus Fra nze nSbad vom 22. Juni: Ihre Majestät, die Königin von Baiern, ist am 16. Inni nach li llhr Nachts, unter dem Namen einer Grasin von Wittelsbach, aus München in Begleitung Sr. Ercellem des Hm. Grafen von Dmkheim-Montmam'n, Obersthof-meisters, des Hrn. Dr. von Walter, Leibarztes und geheimen Rathes, dann der Schlüsseldamen Gräfin v. Graven-reuth und Freiin v. Manol nebst einer Suite von 27 Personen hier als Badegast eingetroffen, nachdem sie zu Eger sich von der königl. Prinzessin Alexandra getrennt hatte, welche in gleicher Absicht nach Marienbad' sich begab. Die zu Ehren Ihrer Majestät sowohl vom Egerei- Magistrate, als Ortsbehörde, als auch von der hiesigen Burgerlchaft ae-trossenen Empfangsfeierlichkeiten nmötcn a»f <,nöt>li,ck/!ch.'N Wunsch der hohen Frau, ,v<>lche hicr ii, strengster Zluück-gezogeiiheit zu weilen gedenkt, uitteil-ilibc»!. 492 M Schweiz. Am 1l. Juni ist die im Bau begriffene »Tiefenau-brücke," im Canton Bern, wie wir schon gemeldet, einge» stürzt. Die »Berner Volkszeiiung« vom 14. erzählt darüber folgende Einzelheiten: „Es war ungefähr Nachmittags 2 Uhr, als man mit den Vorarbeiten zum Gewölbe deS dritten Bogens, vom rechten Aarufer aus gezählt, zu dem Puncte gekommen war, wo eine provisorische Stütze weggenommen und durch eine andere ersetzt werden sollte. Die über die be» reics auf den zwei eisten Bogen angebrachte Eisenbahn laufende schwere Zugmaschine befand sich am äußersten Ende des betreffenden Gelüstes, m,d drückte mit ihrer Wucht auf die bei I3l) Fuß hohen Balken Als die Stütze weggenom.-men wurde, fing das Gerüst an, leise zu schwanken, und das llnglück wollte, daß gerade ein ungeheuerer Windstoß eintrat, der es vollends zum Fallen brachte. — Im Augenblick, wo dieß von den auf dem Gerüste sich befindenden Arbeitern be-Melkt wurde, sprangen einige derselben von der Höhe hinab ins Wasser. Aber schon war es zu spat, das Ganze krachte im nämlichen Augenblicke zusammen, und zerschmetterte sie und viele andere mir seinen daumdicken Balken, Steinen und Maschinen. Im Ganzen zählt man bis jetzi vierzig Todte ^nd Verwundete. Von diesen sind die Einen gleich beim Ein-^urz getödtet worden; Andere unterwegs nach der Stadt, .loch Andere sind gleich bei ihrem Emrritt in das Inselspital gestorben. — Den Einen fand man in der Aar zwischen zwei mächtigen Balken eingeklemmt; erst war nur sein Fuß sichc, ^ar, dann fand man den Leib, fürchterlich geborsten, kaum mehr kem'tlich. Ein Anderer wurde ebenfalls zwischen zwei Balken eingeklemmt gefunden, das eine Bein über die Schultern zusammengebogen, die Hüflen ausgerissei, :c. Andern wurden beide Beine zerschlagen, und sie mußten noch eine Weile in der Insel fortleben. Ein Zimmermeister, welcher der Erste vom Gerüste heruntergesprungen, scheint vom bloßen Fallen gnödtet worden zu seyn. Man f^nd ihn im Was-ftr unter dem Gerüste ohne die geringste Verwundung. E>-u.'M Anoern wollte der Arzr in der Insel eben eine Dosis Opium reichen, um seinen ungeheuren Schmerz zu stillen, v H der Tod selbst ihn von demselben erlöste.« Preußen. Tilsit, den 8. Juni. Vor Kurzem wurden preuß. Schmuggler im russischen Kreise Rosseinen von der dortigen Gränzwache verfolgt. Um ihre Waren nicht zu verlieren, derbargen sie dieselben im Dorfe Dobrupin, in der Nähe der Wohnung des Bauern Leßinski. Nachdem die Gefahr vor-über, kehrten die Schmuggler in der Nacht zum 4. Juni zurück, um die Waren abzuholen, fanden selbige aber nicht mehr vor. Nun drangen sie in die Wohnung der Leßi'nski'schen Eheleute und forderten von denselben ihre Waren. Als diese versicherten, selbige nicht zu besitzen, auch nicht wüßten, wer sie genommen hätte, oder wo sie sich befänden, mißhandelten die Kerle den Leßinski und seine Frau, zerstachen sie mit Messern, verstümmelten ihnen die Hände, rissen ihneu die Finger aus den Gelenken und schln^n sie darauf mit einem Gewehre so lange, bis sie todt waleu< Einer der Thäter ist bereits ermittelt. Deutschland. Leipzig, 20. Juni. Die größte Zierde unserer Stadt ist der Platz an der neuen katholischen Kirche, tvel» cher mit äußerst geschmackvollen Pnoam'ohnungen und Gär-ten umgeben ist. Die katholische Kirche ist äußerlich bis auf den Putz des Thurmes vollendet. Vor Kurzem ist auch die kunstreiche Pyramide des Thurmes vom Gerüste befreit wor« den und ragt nun zum Schmuck« des ganzen Sradttheils stolz über die Häuser empor. Der innere Ausbau der Kirche schreitet sichtbar seinem Ende entgegen, so daß möglichst schon Ende August die Kirche vom Bischof Dittrich eingeweiht und der heiligen Trinität gewidmet werden soll. Zul Verwaltung der Bauangelegenheiten wurde von der katholi, schen Gemeinde mittelst Abstimmung ein Ausschuß gewählt, die Mittel zum Bau wurden durch Sammlungen im In-und Auslande, so wie durch bedeutende Geschenke hoher Personen zusammengebracht. Das Ergebniß der Sammlung be» trug ungefähr 60.000 Thlr., während der Bau auf 80.000 Thlr. veranschlagt war, und, wie sich jetzt zeigt, mehr als 100.000 Thlr. kosten wird. Der Bau, unter der Oberleitung des im Kirchenbau bewahrten Künstlers, Professor Heideloss aus Nürnberg, im Frühjahr 1845 begonnen, gedieh bereits im Herbst 1346 ui'ter Dach. Mit diesem Früh»-jähre begann die Aufführung deS Thurmes, der schon Ende Mai bis auf den Abputz vollendet war. Die Länge der Kir< che betragt 159 Fuß; die Länge desSchiffes 89, dieBreite desselben 74, die Breite des Chors 36 Fuß. Dagegen be, trägt die Höhe der äußeren Mauer 53, die des Schiffes 86 und die des Thurmes 185 Fuß. Das Chor hat drei, das Schiff vierzehn, der Thurm, außer mehreren kleineren, ein großes Portalfenster; die Saciisteien zn beiden Seiten habeil noch eine Rosette. Das Schiff zerfällt durch zwölf Säulen in ein Mittelschiff und zwei Seitenschiffe. Der Thurm soll drei Glocken und eine Uhr bekommen. Für die Kanzel- lind Alcarbekleidling sorgen die Frauen der Gemeinde, für die Altarkissen die Jungfrauen; die jungen Männer sammeln zur Anschaffung deS Missale und der Leuchter. 3lö mische Staaten. Die »Allgemeine Zeitung« vom 23. Juni meldet aus Rom von, 15. Juni: Die Mitglieder des neuen StaatS» raths sind: 1) der jedesmalige Cardinal.-Staatssekretär, als Präsident; 2) der Cardinal Camerlengo; 3) der Cardinal.-Pra-fecc der Straßen - und Wasserbauten ; 4) der Monsignore Uditore della Camera; 5) der Monsignore Gooernatore di Noma; 6) der Monsigiiore Tesoriere generate; 7) der Men-signore Prasioente delle Armi. Die Versammlung wird vor dem Staatssecrctär oder direct var dem Papst gehalten. Au^ ßer den Genannten können die Vorsteher (lÜupi) de? verschiedenen Dicasterien zu den Verhandlungen beigezoge» werden. Rom, 14, Im»!. Die im Consiston'um des letzten Frei« tags gehaltene Allocution verhieß gcg^l ihr Ende die Bil-- 493 . dung eines Winisterraths; ein päpstliches Motu proprw, das diesen Morgen veröffentlicht wurde, zeigt dem darüber hocherfreuten Publicum die Thatsache seiner Organisation und seine Zwecke mit folgenden Worten an. N'is I'apä IX. Mo-tu pi-opl-io: »Da es unser vorzüglichster Wunsch ist, sicher und schnell daS zu erfahren, was von Tag zu Tag der Nu--Hen und die Wohlfahrt deS VolkeS erheischen könnte, dessen Glück unserer pneste, lichen Regierung anempfohlen worden, so war es nöthig, ein Mittel zu finden, durch das die Mannigfal. tigkeir der Geschäfte uttd die vermehrten Beziehungen der verschiedenen Zweige der öffentlichen Verwalmng vor nutzloser «lid gefährlicher Verwicklung gesichert würden. Und weil sol« che Mittel mit den Zeiten und Dingen sich verändern, so t^si, was einst gut und nöthig war, heute das Gegentheil wird, so haben wir zur Erreichung jenes Zwecks fürs beste Flachtet, die Chefs der Hauptoerwaliungszweige des Landes in einen Slaatsrath zusammentreten zu lassen, der wenig.-siens die wichtigsten Angelegenheiten unter denen zu prüfen und zu bercnhcn hat, welche uns zur Genehmigung vorgelegt zu werden pflegen. Wenn wir sagen, nur die wichtigsten, so ist das gewiß nicht so zu verstehen, als machten wir einen Unterschied zwischen den Seufzern des niedrigsten Bauers und der höchsten Staatsangelegenheit. Allein das Gesetz achtend, welches u»s Menschen die Flucht des Tags aufer--legt, werden wir die Wichtigkeit der Angelegenheiten vielmehr stets durch die Art der Dinge, alS der Personen bestimmen lassen. Wir haben diese Gelegenheit für angemessen gefunden, mehrere Theile der öffentlichen Verwaltung besser zu ordnen, Hie aus andern Rücksichten einst zweckmäßig mic einander verbunden waren, jedoch unter den später folgenden Umgestal-tl„,gen mchv aus Gewohnheit, als aus hinreichenden Gründen zmn Nachtheil der Einheit getrennt wurden. Diese Ver-«valmng3old.,ung, bestimmt die Operationen des neuen Staats-ralhs z" federn, wird, wie wir vertrauen, auch den Gang aller uwgen Verwaltungen wieder besser regeln und ihn nicht wen.g veremfache.,. Nach Einholung des Gutachtens einiger unserer verehi ungowurdiaen Brüder ,,«.»..>> ^ ^- -. ^ " , ,5^1., "iuoer unter den Cardmalen über den Plan unsers Hlotu prom-in l>,.'.,^« > -- ,^ ^ - .,„> «. ^ 4""?ilu vlmgen wir zu öffentlicher Kenntn'l), «nd verordnen und bef^l.« «-. , sa,t fnnf Cap.tel Das erste nennt die Mitglieder d s Mir.i-stenaths, dav zwe.te erörtert ihreCon.Petenzen, das in e Art der Berathung, das vierte bestimmt die Zeit de V ! sammwugeu, das fünfte gibt allgemeine Weisungen - c., den Vormittagsstunden fa.d heute das öffentliche Consistorium .uf dem ^.mr.na ^tatt. Es wurden folgende drei Präla en promomrt. Der bisherige Bischof von Cremona, Graf R " null., ward m.t einem jährlichen Gehalte von ,5.000 Scudi Metropol.t u.^ Erzbischof von Mailand, an der Stelle de re«M'enen Cardmals Gaisruck'. Der Papst bewilligte ihm Der Bi,chof v. Segni, Mo'n,1g Pelle., ward ^,chof v. Ac^apendeme mit einem Gcha t von ^00 Scnd. Sei. Nachfolger ^cesanpnesitt' 8i7, ist von der Königin Donna Maria da Glo.ia unterzeichnet; über alle politische Vergehen seit dem 6. Oct. v, I. erstreckc sich der Act, alle Titel, Grade, Ehren und Würden werden denjenigen wieder hergestellt, die sie in Folge der Ereignisse seir dem 6. October eingebüßt haben, und alles Vorgefallene soll in ewiges» absolutes Stillschweigen begraben seyn. Großbritannien und Irland. Am 20. Juni vollendete die Königin Victoria das zehnte Jahr ihrer Regierung, da sie am 20. Juni 1837 deu Thron bestieg. Zu Ehren des Tages wurden die Kanonen des Parks und des Towers gelös't. Der berühmreThierbändiger Carter, der »Löwenkönig« genannt, ist in London gestorben. Osmanisches Neich. Constantino pel, den 9. Juni. Seit Abgang der letzten Post hat sich in dieser Haupstadt nichts Bemerkens-werthes zugetragen, es ware denn die gestern erfolgte Ankunft des berühmten Clavi'eroirtuosen, Franz Liszt , welcher wenige Stunden darauf zu Sr. Hoheit, dem Sultan, berufen wurde, und vor demselben einige ausgewah'.te Tonstücke vorzutragen die Ehre hatte. Der »Wiener Zeitung« vom 23. Juni entlehnen wir: Nach Berichten aus Damascus vom l0. Juni im »Osssi'V.iwi'k "IVlßiUln«,« hat sich ein Vorfall dort «reignet, der zur Erneuerung von fabelhaften Gerüchten, jenen über den bekannten Pater Thomas ähnlich, hätte Anlaß geben können. Ein türkisches Weib hatte nämlich einen israelitischen Kleider-Trödler bei einem Handel beschimpft, und da er Genugthuung darüber bei der Obrigkeit suchen wollte, so-ward er vom Pöbel thätlich mißhandelt, dann der angeblichen Entführung eines Knaben beschuldigt und dem Gerichte überliefert. Alle Israelite,,, die sich hierauf auf der Straße zeigten, wurden vom fanatischen Pöbel verunglimpft und mifchandelr. Dem thätigen Einschreiten des englischen Consuls jener Scadt gelang es, der bedrängten jüdischen Gemeinde Schutz angedeihen und eine unparteiische Untersuchung deS Vorfalls vornehmen zu lassen. Nachdem daraus hervorgegangen war, daß zwei Individuen falsche Zeugen-schaft gegen den jüdischen Händler abgelegt hatten, verur-th«ilte der Stadt-Gouverneur, Savfeti Pascha, den Einen zur Galeere und ließ den Andern in ein Soldaten-Corps aufnehmen, wahrend der Unschuldige augenblicklich auf freien Fuß gesetzt wurde. V erschiedenes. (Landenge von Suez. Durchstich.) Unter den namhaften Franzosen , welche in neuerer Zeit (1844) Aegyl).-ten bereis't haben, verdient der Archäolog Ampere ausgereicht net zu werden. Seine Berichte in der »I^svu.« li68 dsnx M» der Opposition der englischen Regierung, die nicht eben Lust habe, die indischen Meere der Concurrenz der europäischen Nationen, besonders der geschickten und sparsamen griechischen Seefahrer, zu öffnen und aus einem ähnlichen Grimme auch den Durchstich des Isthmus von Panama unter der Hand zu hintertreiben suche. Daher weroe von dieser Seite vielmehr die Anlegung einer Eisenbahn begünstigt, die zwar 13 Mill. Fr,, 4 Mill, mehr, alS der Canal (wie Hr. Linant rechnet) kosten und nie ein großer Handelsweg werden könnte, auch schwer gegen den Sand der Wüste zu schützen wäre, aber für die Reisenden nach Indien unv etwaige Trup-pensendungen bequeme Gelegenheit darböte. Es fragt sich nun, ob die hauptsachlich von Triest ausgehenden Bemühungen für den Canal gegen diese nicht sowohl natürlichen, als Drüschen Hindernisse durchdringen werden. Verleger: Ignaz Aloi<5 Gdler v. Kleinmayr. Brot-, Fleisch - und Flecksiederwaren - Tariff in der Stadt Laibach für dcii Monat Juli 18-17. j Gewicht ^ Preis! Gewicht ^ Preis Gattung der Feilschaft des Gebäckes ! Galtung der Feilschaft der Fleischgattung , Ä r o t. l Mundsemmel ^ . . . ^1 z ^ /^! Fleisch. Ordm. Semmel! ' ' H ^ ^ '/2 Rindfleisch ohne Zuwage 1 - - ! 8'.»2 zaus'Mund'-s — 9 ^. 3 Flecksieder - Waaren. ! W^n-Brot. f,7^g - i8 - 6 . 1 _ __ «aus orvln. , __ »o — 3 Zungenfteisch..... 1 — — ^ > 'Semmelte,gl __ 30 _ 6 Leber und Milz . ... l - -i G , sa. '^We.-s ^ «si - -t Herz....... ' — -! W Rocken-Brot izen- u. ^4) " ^ Nase, Obergaum und Unter- ^ ^ >, Kornmehl l. ^ " ^ ,^^ ...... ,-___! K Oblasjbrot aus Nacd.^ 23 __ 3 i>,^senf,"^e l __ __ ! ^ «c-Inlx «l'üaüüt ! . . .______1 > 4 — u ! ü ! Vorstehende Sayung kommt durch de» ga„zc>, Verlauf des Monats vo» dcu bctresseudcn Gewerbslcutcn bei Vcrmcidlma sircngstcr Ahndung auf das Genaueste zu beobachte,,, iino cs hat Iednmaun, der sich duvch die Nichtbefolgung von Seite irgend eines Gcwerbmannes bevortheilt z» scun erachtet, solches dem Sladlmacnstratc anzuzciqcn. Das Vcilwel'k muf; rein qcputzt seyn. Frische und eingepückcltc Zungen sind satzfrei. Vci einer Flcisch-Abnahmc unter 3 Pfund hat kci,ie Zugabc vo,n Hintcrkopfc, ObcrMcn , Niern und den verschiedenen beider Ausschrottung sich ergebenden Abfällen von Knochen, Fett und Mark Statt; bei einer Al'nalime von 3 bis 5 Pfund dagegen sind die Fleischer berechtiget, hievon 8 Loth, und bei 5 bis h Pfund ein halbes Pfund und sofort verhattnistmasiili zuzuwage», doch wird ausdrücklich verboten, sich bei dieser Zuwage fremdartiger Flcischtheile, als: Kalb-, Schaf-, Schwein, fleisch ll, dgl. z» bedienen. Cours vom 28. Kuni 1847. Mittelpreie. Vtaatsfchuldversckreib. zu 5 ^t. «in CM.) »a6 i2j,6 detty detto , 4 . ^i» CM.) 96 3^ be"" detto ^ I ^ (iil E.M,) 69 Wiener Stadt - Banco . Obligation, zu « i l» p^t. 6u,ZjH ., l __ - __ l,tö W. Ober?. Amces (. ^ Vllnk'Äccien vi. Smck 16,2 in (K. M. ^rrmvcn - Änjeige derhiel' A>, gekomn, enen und ^lbgereiilen. Den 28. Juni 1847. Fr. Gl'äfil'i, v°l, Sch'^!,au smnmt Baronesse von Poshalimdel'll. u. Dien ersehe ft; — Hr. v. Nymultowsk? kön. preuß. Kammerhel'l-, — u.Hr. Friedlich Hoffmam/ Kal'fmaini; alle 3 ?ou Wio Gang^dl, Handelsmann, von Triest nach Rohicsch. — Hr. Adolf de c^pourouge, Privatier, von Ischl nach T-iest. — Hr. Franz v" Luis, Proprietär, von Wien nach Triest. __ H,-. G. B. De Crignis, B.ntzer, von CiUi nach lldine. — Hr. Richard Freih, v. Scebach, Appella.-tionsraths van Wchmß ver hier ^crstorbrnen. Den 25. III!, l 18^7. G.'riraud Vouk, IlistitutZarine, a!t 60 Jahr?, im Versoigun^shause. Ilr. 4, an der Brustwassersucht. Den ?6. Dem Jacob Kloptschicsch, Taglöhner, sein Kind Joseph , alt 2 '^ I-^l'e, »n der <.t. Peters-Vorstadt Nr. l09, an der S rophelsucht. — Dem ?lnton Ur^r^el, Zuckerfabriks .- Tischler, seine Gattmn Maria, alr 26 Jahre, in der Polana . Vorstadt Nr. 22, an der Lunqensucht. Den 27. Dem Andreas Germek, Taglöhner , seme Tochter Gertraud, a!t 8 Jahre, m der Gradlscha.-Vor-ftadt Nr. 37, an der Skroohel sucht. — Franz Scha-bjek, Sirafimg, alt ^0 Jahre, am Castellberge 5ir 57, an der Lungensucht, — Francisca Mulley, InstltutHar-Me, alt 70 Iakre, ,n der Gradlscha -Voistadt Nr. 2, an der Bauchwassersucht. — Dem Franz IakopusH, Hausbesißei-, sein Weib Anna, all 70 Jahre, ,n der St. Peter)-Vorstadt Nr. 63, am Zehrfieber. Dcn 29. Dem Carl Miller, Taglöhner, seln Kmd Joseph, alt 4 Jahre, in der Tlrnau- Vorstadt 3ir. 1Ü, an der Skrophelsucht. Den 30. Helena Grum, Iilsticutsarme, alr 7 9 Jahre, in der Sradr Nr. l^>7, an der LnngciUayniung. — Joseph Sobchich, Schuhinacheigeselle, alt ^3 Jahre, mi Cloilspital Nr. l, am Zehrfieber. Den 1. Juli. Dem Joseph Scheleßmg, Taglöh-ner, ,e»n Kmd Johann, alt l Jahr und 7 Tage, ln der Stadt Nr. 9, am Asthma mlUarl. Anmerkllngi Im Monate Juni i647, sind ^>2 Peisonen gestorben. Im k. k. Militär - Spital. Den 26. Iunl 1847. Franz Hi'lbar, Corporal odm Prmz Hohenlohe-Langeublirg Inf. Reg. Nr. 17, alt 27 Jahre, an der Llmgensuchl. Lilerarische Anzeigen. In der Buchhandlung des in Laibach, ist zu haben: Prac tisch es Handbuch f ü r Prediger und Katecheten, enthaltend: ausführliche und gcoronele Predigtmate-rialien über alle wichtigen Wahrheiten der christka-tholischen Glaubens-, Sitten - und Tugendmittel-lehre auf alle Sonn.- und Festtage des Kirchenjahres (mit Ausnahme der Marienfeste), von Johann Georg Herlcs, weiland Doctor der Theologie, geistl. Ratbe und Dnettor des Seminars zum heil. Kilian in Würzburg. Aus dem Lateinischen übersetzt von Franz Carl Lanz, Pfarruerweser m Bietighcim bei Rastatt. L. Band. 3iom ersten Sonntage im Advent bis Ostern. Freiburg im Breisgau ,646. 1 fl. ü kr. Liguori,AlphonsMaria, sämmtliche Werke. Neu aus dem Italienischen übersetzt von M. A. Hugues. Regensburg 1843. 19 Bande, 16 st. 54 kr. Davon einzeln: Der Beichtvater, angeleitet zur rechten Verwaltung des heiligen Bußsacramentes dmch kur^efaßte Pelchrung.n über den Decaloq und d7e helligen Sacramente. l, und 2. Theil, z fl ^5 kr D/e Gehelmnlsse des Glaubens l. ^he^: Die Menschwerdung Jesu Chnsti Mit e>nem Stahlstiche. 2. Thl..- D.e Erlösunq. 3 3hl ' Das alleche.l.gste Att..sac..ment. 3 Th!.le ,mt 2 ^ial),st,chen, 2 fl. 50 kr ^ ^ ^ Die Herrlichkeiten Maria's.Nebst e.nem Anhange: Andachtsübu..,en zum heil. Joseph M- he.l. 4here..a, zum h.l. Erzengel M.chaef, um he.l. Franz von ^ales und zu em.ge.. andern H il.-gen. Mit l Stahlstiche, I fi. 45 kr. ^ The,!, 3 fi. 45 kr. - ' . Gesammelte Predigten. Erster und zweiter Theil, l fi. q6 kr Der Priester am Altare. Belehrungen ober das heil. Meßopfer und dlö dabei vorqe-lchücbenen Ceremonien. Der Priester in der Ein. samk^.t. oder: Vortrage und Belehrungen für diejenigen, welche ge,li!lchen Uebungen oblieaen. 2 Tkelle l ft. 30 kr. " ^^ne, Die Siege der Märtyrer. Lebensqe- Ichichten der berühmtestct, Märtyrer in der hellen Kirche. Mit einem Stahlstiche, 1 si. 8 kr Die christlichen Tugenden und die Mircel, ,le zu erlangen. Mn emem Stahlstiche, Die Vorbereitung zum Tode. Er- wägungen über die ewigen Wahrheiten, welche Alle» als Betrachtungen nützlich sind mid die oo» de>, Priester,, auch ucch ^, P,ed!gten beuüßr «uerden können. Mit einem ö sahluiche/i fl. Der Weg des ewigen Heils. Ge- folgt von enizelliei, Betrachtungen über die ewigen Wahrheiten. Mit einem Stahlstiche, z fi. l>l Laidach ist zu had. V (^lovei. l8^.7, drosch. ,8 kr. 2li3l't HI«i-li I)«vi^i. Ui-»Z.i nntil. V 2«l<>v2l. lgch?. Ungebunden 18 kr. Musikalische Aweigen. Strauß, Johann: Bouquets; Walzer zur Erinnerung an Troppau, fur das Pianoforte, 45 kr. Derselbe: Ländlich, sittlich; Walzer (im Ländlerstyle), für das Pianoforte, 45 kr. Derselbe: Herz-Töne; Walzer für das Pianoforte, 45 kr. T v v CUjte, Cujte, Kaj Zganje dela! Pri-godba žaloslna ivno vesela za Slovence. Poslo-venil F. GL V Celovci. 1847, brofcf). 18 tx. ^Odllfl DaillZa Moliinc Buk\e v' zihai'L Marii Deviui, Drugi natis. V Zelovzi. 1847. Uncjebunben 18 fr. Musikalische Aiyeigen. Strauß, Johann: Bouquets; Walzer zur Erinnerung an Troppau, fur das Pianoforte, 45 kr. Derselbe: Ländlich, sittlich; Walzer (im Ländlerstyle), für das Pianoforte, 45 kr. Derselbe: Herz-Töne; Walzer für das Pianoforte, 45 kr.