80. Jaforgang Erscheint, wöchentlich sechsmal (mit Ausnahme der Feiertage). Schriflleitung, Verwaltung und Buchdruckerei Tel. 25-67, 25-68, 25-69, Maribor, Kopališka ul. 6. Mlmb Nr. 100 Sametag» den 4. Mei 1#40 Inseraten- und Abonnements-Annahme in der Verwaltung. Bezugspreis: Abholen oder durch die Post monatlich Din 23.—, bei Zustellung Dm 24.—, tur das Ausland monatlich Din 35.—. Einzelnummer? Din 1.50 und Dm 2.—. Manuskripte werden nicht retourniert. Bei Anfragen R!ü cdfljKHtto d e11 e-Kchn. Poštnina plačana v gotovini. 0§f| 1*5© Neue Lage in Horuiegen Stesani berichtet totale Umkehr der Dinge in Nttttelnorwegen zu Ungunsten der Alliierten -- Berlin meldet die Einnahme von Andalsnes und raschen Rückzug der Engländer - Der Londoner Bericht: Rückzug der Alliierten aus dem Raume südlich von Trondhjem, Lage bei Ramsos unverändert und Fortsetzung der Operationen bei Narvik - Knut Hamsuns Appell an die Norweger Rom, 3. Mai. (Avala) Der diplomatische Redakteur der Agenzia Stefani! schreibt: Das englisch-französische Expeditionskorps in Norwegen hatte seine Schwierigkeiten schon bei der Landung, noch größer wurden aber diese Schwierigkeiten, als die englisch-französischen kuppen unter dem Druck der deutschen Vorstöße wieder eingeschifft wurden. Ge-horal Carton de V i a r t hat bei der Verteidigung der Brücke bei Namsos große Schwierigkeiten. Die in Andalsnes aufgestapelten Artillerie-, Munitions- und Pro-viantvorräte können nach der Niederlage der Alliierten als verloren bezeichnet werden. ln London wurde behauptet, Deutsch land habe mit seinem Zugriff nach Norwegen einen großen strategischen Fehler begangen. Erst jetzt sieht man jedoch, daß die Engländer und Franzosen sich durch ihren Angriff auf Norwegen eine vollständige Niederlage geholt haben, und Zwar eine Niederlage von großen Ausmaßen. Dieses zweite Gallipoli kann noch fürchterlicher werden, denn bei der Niederlage in den Dardanellen war der Prestigeverlust nicht von solchen Folgen begleitet, wie sie sich nunmehr für England aus der norwegischen Niederlage ergeben Die Deutschen haben sich jetzt solid in Skandinavien befestigt und sind den englischen Marinebasen viel näher. Nun sind die Deutschen mit ihrer U-Boötwaffe und vor allem mit ihrer furchtbaren Luftwaffe, deren Anzahl täglich steigt, eine gefährliche Bedrohung der Sicherheit Großbritanniens. im Verlaufe ihrer dreiwöchigen Operationen haben die Deutschen Resultate erzielt, die eine totale Umkehr der Dinge zu Ungunsten Englands bedeuten. Berlin, 3. Mai. Das Deutsche Nachrichtenbüro meldet: ln den gestrigen Abendstunden wurde die nachstehende Sondermeldung 1 des Oberkommandos der Wehrmacht durch den Rundfunk verbreitet: »In restloser Verfolgung der in wilder Flucht zurückgehenden Engländer haben die deutschen Truppen Andalsnes erreicht und um 15 Uhr dort die deutsche Reichskriegsflagge gehißt.« Wie aus den deutschen offiziellen Beichten hervorgeht, ist die Entscheidung in Wttelnor\Vegen durch ungeheure deut sehe Vorstöße durch das Gudbranddal, Oasterdal und nunmehr Romsdal erzwungen worden. Alle südlich von Drontheim hegenden Bahnstrecken — auch die Bahit Verbindung Oslo-Bergen -— sind nunmehr uach harten, stellenweise erbitterten Kämpfen von den Deutschen besetzt worden. Das norwegische Kommando im Räume Moeren-Romsdal hat die Knpitu-lation ängeboten und den Befehl zur Einstellung des sinnlosen Widerstandes gesehen. Bei Dombas ergaben sich den Deut s?hen die Reste der 2. norwegischen Division mit 20Q Offizieren und 3500 Mann sowie 40 Engländer. Weitere 1200 Mann ergaben sich'in Fagernes um dem Sogne-Fiord. in welchem die Deutschen ebenfalls Fuß gefaßt haben, V/.ie das Oberkommando der Wehrmacht gestern bekannt gab. sind die Operationen in Nnf-We?en zwischen Odo Und Tronnheim in Verfolgungrkäil’ofe tibetgegangen. Die R-hgländer räumten überstürzt Und In Auf tösung da? Gebiet um Andalsnes. welches rc?Drn um 15 t’hr von den Deutschen eln2enommen wurde. London, 3. Mai. Die Kämpfe in Norwegen befinden sich nach halbamtlichen Quellen noch immer in einer kritischen. Phase. Es wird berichtet, daß die Deutschen aus Röros und Tynset etwa um 55 Kilometer gegen Süden zurückgeworfen worden seien. Nach einem gestern ausgegebenen offiziellen Kriegsbericht leisten die Engländer bei Dombas hartnäckigen Widerstand. Bei Namsos ist die Lage diesem Bericht zufolge unverändert Bei Narvik geht der planmäßige Vormarsch vor sich. Den lokalen Erfolg bei Röros erzielten die Norweger, die von schwedischen Freiwilligen unterstützt wurden. Die Deut sehen sind, wie weiter berichtet wird, auch nördlich von Elverum von ihren Etappenverbindungen abgeschnitten worden. Die bei Röres befindlichen Norweger erhielten weitere Verstärkungen. Weitere norwegische Abteilungen sind in Tynset eingedrungen. Auf der Bahnstrecke Dom bas—Stören sind heftige Kämpfe im Gange. Bel Voldalen wurden die Deutschen von den Norwegern aufgehalten. Der ge strige Tag verzeichnete unablässige Angriffe und Gegenangriffe, die noch zu keinem konkreten Ergebnis führten. Südlic! von Namsos versuchten die Deutschen, die englische Front zu durchbrechen. Die Festung Hegra ist nach wie vor in norwegischen Händen. Auch der englische Ring um Narvik schließt sich immer mehr und wurden die Deutschen 30 Kilometer nördlich von Narvik zum Rückzuge genötigt. London, 3. Mai. Reuter meldet: Gleich nach der gestern im Unterhaus aus geklungenen Rede Chamberlaina erließ das Kriegsministerium folgendes Kommu-niquee: »Die alliierten Truppen, die in den letzten Tagen südlich von Trondhjem Verzögerungsoperationen zur Durchfüh rung brachten, haben sich nach erfolgreicher Abwehr mehrerer feindlicher Angriffe zurückgezogen. Die Einschiffung der Truppen wurde in Andalsnes und in an deren Nachbarshäfen trotz unablässiger Versuche des Feindes, die Häfen und unsere Kommunikationen zu vernichten, er folgreich durchgeführt. Bei Narvik werden die Operationen rort gesetzt und erhielten unsere Truppen erfolgreichen Kontakt mit dem Feind. Bi Namsos ist die Lage unverändert.« Oslo, 3. Mai. (Avala.) Das Deutsche Nachrichtenbüro meldet: Der berühmte norwegische Dichter Knut Hamsun richtete an jenen Teil des norwegischen Volkes, der mit der Regierung sympathisiert, einen Aufruf, in dem es heißt: »Als die Engländer in den jössingfjord einge-drungen waren und die »Altmark« überfallen hatten, ist gegen diesen Neutralitätsbruch nichts unternommen worden. Es wurde auch .nichts unternommen, als ‘die Engländer Minen in unsere Gewässer legten und damit den Krieg nach Nöfwe- r-Ung suchten. Norweger! Legte«Eiure Gewehre ab und geht nach Hausei Die Deut sehen kämpfen für uns alle und sie werden die Tyrannei brechen, die England uns wie auch allen anderen neutralen Staaten gegenüber betreibt!« Stockholm, 3. Mai. (Avala.) Die Agenzia Stefani berichtet: Nach dem Siege bei Trondhjem und nunmehr bei Andalsnes nützen die Deutschen ihren Sieg aus. Die Engländer ziehen sich, von den Deutschen verfolgt, zurück, so daß von einer wahren Niederlage der Engländer gesprochen werden kann. Die britischen Kommandanten im Raume von Romsdal haben den Zorn des Oberbefehls labers der norwegischen Truppen ausgelöst, der dann die Initiative der Kapitulation der Norweger übernahm. Die deutsche Krigsbeute ist ungeheuer groß und läßt sich noch nicht überblicken. Die Einschiffung der englischen Truppen bei Andalsnes, wo die Deutschen gestern eindrangen, und1 bei Molde, wo sie von den Deutschen verfolgt wurden, ist von den deutschen Luftstreitkräften bis zum letzten Augenblick gefährdet worden. Deutschland hat die gesamte Kontrolle über Norwegen an sich gerissen. Wenn es den britischen Truppen, die noch auf nor wegischem Boden verblieben sind, nicht alsbald gelingt, sich in den zwei kleinen, ihnen noch verbliebenen Fjords rasch ein zuschiffen, wird der Rest des britischen Expeditionskorps das Schicksal der polni sehen Divisionen bei Kutno teilen müs sen. Die deutsch Luftwaffe dominiert ab solut im norwegischen Luftraum. In Narvik sind zahlreiche Arbeiter eingetroffen, um einen Flugstützpunkt und die deutsche Küstenbefestigung auszubauen. In zahlreichen norfwegischen Zentren sind städti sehe Ausschüsse zur Wiederherstellung des Friedens errichtet worden. Zwischen norwegischen und britischen Offizieren kam es bei der Einschiffung der Engländer zu Zwischenfällen, da die Norweger den Engländern vorwarfen, die norwegischen Truppen, die ursprünglich zum Wi derstande angeeifert wurden, im Stiche gelassen zu haben. S t o c k o 1 m, 3. Mal. (Avala) DNB berichtet: Chamberlains Unterhauserklärungen haben in Stockholm einen schlechten Eindruck gemacht. In hiesigen Militärkreisen erwartete man das Eingeständnis der Niederlage nach den letzten mllitärl sehen Operationen in Norwegen, ln schwi dischen Kreisen konnte man aber nicht glauben, daß die Niederlage Englands so rasch vor sich gehen würde. Der Berichterstatter des Blattes »D a g e n s N y h e-t e r« hat die Niederlage der Englände vorausgesagt, indem er in einem Bericht vor einigen Tagen erklärte, daß die Eng länder außerstande seien, die Bahnlinie Störcm—Dombas zu halten, ln dem Be rieht hieß es damals, die Engländer würden am besteh tun, nach Andalsnes žu- pen brachten Als jedoch' cfle Deutschen ... , . besetzten und den Krieg aul i -“ehren und „ch so rasch, wie m6g Norwegen unserem Boden verhinderten, wurde schon etwas Unternommen. Ihr habt Euch zusam mengerottet und auf Befehl des Königs die Mobilmachung durchgeführt. Nun ist es -aber vollkommen widersinnig, den Deutschen Widerstand zu leisten. Eng. land ist nicht imstande, Euch zu helfen England sch'ckte Euch einige Häuflein Von Truppen, die in unseren Tälern Nah- lieh einzuschiffen. Auch neutrale Beob achter in Schweden sind der Auffassung daß die jüngsten Ereignisse ln Mittelnor wegen den Triumph der Deutschen dar stellen. Berlin, 3. Mai. (Avala.) Hava meldet: Die deutsche Presse kommentiert die gestrigen Erklärungen Chamberlains in auffallender Kürze und befaßt sich viel mehr mit dem deutschen Siege bei Andals nes. Die »Berliner Börsenzeitung« meint, daß die Ausführungen Chamberlains nicht einmal England interessieren, das an seine Reden gewöhnt sei Das Blatt stellt fest, daß die Rede gewissermaßen doch von Interesse sei, weil sie die Frage des Mittelländischen Meeres an schneide. Paris, 3. Mai. (Aval.) H a v a s berichtet: Die aufrichtigen Erklärungen, die Chamberlain gestern im Unterhaus tbgab, sind gemeinsam mit der Italienfrage das Hauptthema der Pariser Blätter. Aus dem Exposee Chamberlains gehe klar hervor, daß die Alliierten ihre Ziele in Norwegen erreicht hätten, wobei die Deutschen grö ßere Verluste erlitten hätten als die Alliierten. »O e u v r e« meint, die Operationen in Skandinavien seien aus zweierlei Gründen nützlich gewesen. Erstens einmal hätte Deutschland in Skandinavien 30 Prozent seiner Kriegs- und Handelsflotte verloren und außerdem seien die Material- und Truppenansprüche der Deutschen in Norwegen um mehr als 500 Prozent angewachsen. Solche Expeditionen, die für Deutschland Material- und Truppenverluste brächten, seien daher nötig. Das Blatt weist schließlich auf die Flottenzusammenziehungen im Mittelmeer hin. Holländischer Zerstörer aus dem Mittelmeer abberufen. Genua, 3. Mal. (Avala) Ha vas berichtet: Der im Mittelmeer befindliche hol ländische Zerstörer »Van Galen« erhielt von seiner Vorgesetzten Behörde die Order, sofort nach Holland zurückzukehren. Rhodeslsche Truppen ln Palästina. Jerusalem, 3. Mai. (Avala) Havas berichtet: In Palästina ist gestern ein Kon tingent rhodesischer Truppen eingetroffen. Italiens HnndelsminiSter in Budapest. Budapest, 3. Mai. (Avaia) Uehn1, Einladung des ungarischen Handelsministers Ist der italienische Handelsministe' gestern zu einem mehrtägigen Besuche in der ungarischen Hauptstadt ,in Budapest, eingetroffen. Französische Tabakkäufe in Bulgarien. Sofia, 3. Mai. (Avala) Havas berichtet: Die französische Regierung hat auf Grund eines gestern zum Abschluß gebrachten Abkommens Tabak im Werte von 100 Millionen Franken in Bulgarien angekauft. Eine Bahnstrecke in Albanien. R o m, 3. Mai. Gestern wurde die neue Eisenbahnlinie Durazzo—griechische Gren ze vollendet. Es Ist dies eine der neuen Bahnen ln Albanien. Der türkische Gesandte bei Handelsminister Dr. Andres. Beograd, 3. Mal. Handelsminister Dr. Andres empfing den türkischen Gesandten Kopcrler zu einer, längeren Aussprache über den jugoslawisch-türkischen Güteraustausch. Drohende Spannung im MllleSmeer Britische Admiralität sperrt das MMettändttche Meer für englische HanS§ Sschiffe t Militärische Maßnahmen im Sittichen Mittelmeer / Der Pap ft vermittelt zwiWen England uad Siemen? z Das Mittelmeer ist ttasiemfcher Lebensraum London, 3. Mai. Das britische Infor-mationsministerium teilt mit: »Mit Rück, sicht auf die englandfeindliche Haltung der italienischen amtlichen Kreise, die sich in den letzten Tagen auf verschiedene Weise manifestierte, hat die britische Regierung zum Schutz ihrer Interessen gewisse Vorsichtsmaßnahmen getroffen. So hat die Admiralität allen britischen Schiffen mitgeteilt, daß das Mittelmeer bis auf weiteres für britische Schiffe gesperrt ist. Die britischen Schiffe und alle Schiffe im Dienst der Alliierten müssen das Kap der Guten Hoffnung umfahren. Aehnliche Maßnahmen traf Großbritannien anläßlich der letzten Verschärfung der britisch-italienischen Beziehungen.« London, 3. Mai. Reuter berichtet: Aus verläßlicher Quelle erfährt man, daß die Maßnahmen, welche die britische Regierung im Mittelmeer ergriffen hat, rein defensiven Charakter haben. Es ist, wie betont wird, der aufrichtige Wunsch der britischen Regierung, daß diese Maßnahmen nur zeitweilige sein möchten. Sie hat die Maßnahmen nur ergriffen, um auf jede Lage im Mittelmeer vorbereitet zu sein Kairo, 3. Mai. Reuter berichtet: Mit Rücksicht auf die ungeklärte Lage im Mittelländischen Meer wurden gestern in ganz Aegypten Vorsichtsmaßnahmen militärischer Art getroffen. Rom, 3. Mai. Wie aus vatikanischen Kreisen verlautet, bemüht sich Papst Pius der Zwölfte, eine weitere Spannung zwischen Italien und Großbritannien abzuwenden. Er tritt für eine Aussöhnung auf Grund der Vorschläge Mussolinis ein. Mussolini hat seine Vorschläge in vier Punkten formuliert. Obwohl man noch nichts Näheres weiß, glaubt man annehmen zu können, daß e:n Punkt beinhalte, Italien könne auf Grund seines Bündnisses mit Deutschland nicht beiseite stehen, wenn die Verbündeten versuchten, Hitler zu stürzen und Deutschland zu zergtük-keln. Rom, 3. Mai. Das DNB berichtet: Die italienischen politischen Kreise haben die englischen Maßnahmen im Mittelmeer ruhig aufgenqmmen. In Rom erklärt man, die Maßnahmen seien Sache Englands. Sie würden nur die englischen Interessen schädigen, keinesfalls die italienischen. gen abwarte, um dann seinen Standpunkt hinsichtlich des Mittelmeeres zu proklamieren und darnach zu handeln. Rom, 3. Mai. United Press berichtet: Während in amtlichen römischen Kreisen die Verlegung der englischen Schiffahrtsstraßen aus dem Mittelmeer ums Kap der Guten Hoffnung ignoriert wird, ist man in italienischen diplomatischen Kreisen weniger zurückhaltend, da man diese Maßnahmen als eine »Provokation« bezeichnet. R o m, 3. Mai. Infolge der jüngsten See-schiffahrts- und Luftschiffahrtsmaßnahmen Englands sind nach Meldungen ita-Das für britische Schiffe erlassene Verbot, I lienischer Blätter an der Pariser Börse die das Mittelländische Meer zu befahren, sei ein Beweis dafür, daß das Mittelmeer nur für Italien den Lebensraum darstelle, für die anderen lediglich eine Verkehrsstraße. London, 3. Mai. Zwei Tatsachen charakterisieren die Lage im Mittelländischen Raum: die Umlenkung der engli- schen Schiffahrt auf dem Mittelländischen Meer um das Kap der guten Hoffnung u. die Verlegung der Zwischenlandung englischer Passagierflugzeuge von italienischen auf französische und griechische Flugplätze. An der Haltung Italiens ändert nicht viel die weitere Tatsache, daß Mussolini gestern eine Aussprache mit dem amerikanischen Botschafter und Graf C i a n o eine Aussprache mit dem englischen Geschäftsträger hatte. Ueber diese Unterredung wurde nichts weiter be kannt, doch verlautet in römischen diplomatischen Kreisen, daß Italien lediglich die militärische Entscheidung in Norwe- wie etwa im »Giornale d’Italia« — offen erklärt, Italien sei bereit, mit allen Mitteln für seine Freiheit und die Freiheit des Mittelmeeres zu kämpfen. London, 3. Mai. Reuter meldet: ln englischen maßgeblichen Kreisen wiru der Ton, den die italienische Presse >" den letzten Tagen gegen England geführt hat, als eine Verletzung des gentleman agreement bezeichnet. Auch die Reden der verantwortlichen Staatsmänner Italiens seien keinesfalls im Einklang mit dem Geiste dieses Abkommens gewesen. Man müsse feststellen, daß die Verschlecht terung der italienischen Haltung England gegenüber in einem Zeitpunkt erfolgt isti wo die italienisch-britischen Handelsvertragsverhandlungen schon die ersteh Früchte zu springen versprachen. Nach einem dieser Abkommen hätte Italien den Bau von Schiffen für England im Eintausch für Kohlenlieferungen übernehmen sollen. Zürich, 3. Mai. Der römische Berichterstatter der »Neuen Zürcher Leitung« meint in einem Bericht, es sei noch immer nicht unwahrscheinlich, daß der Streit um die Entwirrung der Mittelmeer-fragen mit einer Katastrophe ändern könh te. Die Frage der Popularität des Eintrittes Italiens in einen Krieg auf deutscher Seite sei jetzt vollkommen nebensächlicher Bedeutung. Sollte es wirklich dazu kommen, dann würde Italien höchstwahrscheinlich eine selbständige Abrechnung mit Frankreich halten, um die Mit-telmeerfragen mit den Waffen zu eflt-‘scheiden. Suez-Aktien katastrophal gefallen. Mario Petinatti meldet dem »Piccolo« aus London, daß man diese Maßnahmen Englands als eine Vorsichtsaktion betrachten müsse. In der englischen öffentlichen Mei nung werde die Kritik an der Regierungspolitik immer offenkundiger. Man werfe der Regierung vor, den Neutralen gegenüber eine schlechte Politik geführt zu haben. Die Lage in Skandinavien 'habe gefährliche Dimensionen angenommen, da Deutschlands Einfluß in verschiedenen In teressenzonen infolge der deutschen Erfolge in Norwegen wachse. Eine neue Erscheinung ist die Tatsache, daß die italienische Presse ihre Kampagne, die vor einigen Tagen noch völlig gegen England gerichtet war, nunmehr direkt auf Frankreich hinlenkt. Indem die Presse immer mehr und mehr das italo-deutsche Bündnis unterstreicht, wird — Chamberlain über die Lage in Norwegen Der englische Premierminister erklärte gestern. Saß Die Einnahme Trondhjems durch die Alliierten nicht gelungen ist / Zurücknahme der alliierten Truppen aus dem 9taume südlich von Lrondhjem / Konzentration der englischen Flotte im Mittelmeer Lo-n d-on, 3. Mai. Reuter berichtet: Premierminister Chamberlain erstat tet in der gestern stattgefundenen Sitzung des Unterhauses einen Bericht über die internationale Lage mit besonderer Berücksichtigung Norwegen s. Der Premierminister erklärte jedoch, er werde ge nauere Mitteilungen erst in der kommenden Woche machen. Die wichtigste Mitteilung des Premierministers bezog sich auf den Rü ckzug der aliierten Truppen südlich von Trondhjem und auf die Konzentration der alliierten Flotte im östlichen Teil des Mittelländischen Meeres. Eingangs dankte der Premier den Mitgliedern des Unterhauses dafür, daß sie von ihm nicht früher Erklärungen über Norwegen gefordert haben. Es wäre, wie er sagte, schwer gewesen, irgendwelche Mitteilungen zu machen, da sie für den Feind von Wichtigkeit sein könnten. Man müsse sich noch eine Zeitlang gedulden, bevor ein Gesamtbild der Kämp fe in Norwegen möglich sein werde. Chamberlain schilderte sodann die Vor. geschichte der Ereignisse in Skandinavien und ging sodann zum 8. April über. Der Premierminister erklärte: Es war ein sonderbares Spiel des Zufalls, daß der 8. April, den wir für die Minenlegung in den norwegischen Territorialgewässern bestimmt hatten, auch von den Deutschen für den Angriff auf Dänemark und Norwegen gewählt wurde. Am 7. April brachten wir in Erfahrung, daß an der norwegischen Westküste zahl reiche deutsche Flotteneinheiten gesichtet wurden. Daraufhin erhielt unsere Flotte in Scapa Flow den Befehl zum Auslaufen. Das Ziel der Flottenoperationen bestand darin, Norwegen jede Hilfe zu gewähren, die dazu erforderlich war, das deutsche Vordringen aus Südnorwegen zu verhindern oder wenigstens aufzuschieben. — Trotz des Hasard-Charakters unseres Unternehmens entschlossen wir uns für den Versuch der Einnahme Trondhjems vom Süden her. Leichte Einheiten unseres Landheeres erhielten den Befehl, an einigen Punkten ans'Land zu gehen. Hiefür wurden zwei Punkte gewählt: einer nördlich und einer südlich von Trondhjem. In Namsos hingegen gingen unsere Truppen am 14. April ans Land. Es waren dies Marineabteilungen, denen zwei Tage später Verbände des Landheeres folgten. Ei- G6ö- und Mittelnorwegen 150 Am orrisos MnUpH 5m I & a m KongsDe m nige Tage darauf trafen französische Alpenjäger ein, deren Eintreffen unseren Truppen gute Hilfe brachte. Südlich von Trondhjem, in Andalsnes, gingen am 1‘7: April ebenfalls Marinetruppen an Land; denen an den beiden nachfolgenden 'Ba-gen Truppen des Landheeres folgten: Ueber die Kämpfe allein kann ich heute keine Einzelheiten mitteilen. Ich kann nur soviel sagen — fuhr Chaiti berladn fort —, daß der Femd in den bisherigen Kämpfen große Verluste zu verzeichnen hatte. Unsere Armee kämpft mit großen Schwierigkeiten, weil die wich tigsten Flugstützpunkte bereits in feindlichen Händen waren, so daß wir keine Gelegenheit hatten, die Tätigkeit der dem sehen Luftwaffe zu paralysieren. Aus diesem Grunde war es bereits vor einigen Tagen offenkundig geworden, daß wir im Hinblick auf die lokale Uebermacht der deutschen Luftwaffe nicht Tanks und Artillerie an Land setzen können, um den Vormarsch des Feindes südlich von Trond hjem zu verhindern. Die Deutschen konnten mit der ihnen eigenen Todesverachtung größere Verstärkungen nach Norwegen bringen als die Alliierten. Zu die-; sem Zweck haben sie auch bessere Häfen zur Verfügung als wir. Wir haben deshalb schon in der vorigen Woche eingese hen, daß unsere Operationen zwecks Einnahme Trondhjems von Süden her nicht möglich sind und entschlossen uns für die Zurücknahme dieser Truppen, die anderwärts eingesetzt werden sollen. Unsere Truppen schifften sich in Andalsnes ein, ohne auch einen einzigen Mann verloren zu haben. Ich kann die Anzahl der Opfer in den bisherigen Kämpfen ist Norwegen nicht mitteilen. Ich glaube jedoch, daß wir unter Berücksichtigung des Umfanges der Operationen keine großen Verluste gehabt haben. Das Ergebnis der drei Wochen währenden Kriegsführung kann wie folgt zusammengefaßt werden: Obzwar wir den Gedanken der Einnahme Trondhjems fallen gelassen haben, ist die Uebermacht des Kräfteverhältnisses augenblicklich auf der Seite der Alliierten. Den Deutschen ist der Spaziergang in Norwegen nicht so gelungen wie in Dänemark. Die rasche deutsche Aktion wurde durch den mutigen Widerstand des norwegischen Volkes und durch die Bemühungen der alliierten Truppen verhindert. Die Deutschen hatten große Verluste zu Lande, zur See und in der Luft. Norwegen ist trotzdem nicht eingenommen worden und so ist die Zufuhr von Eisenerz via Narvik nach Deutschland absehbare Zeit eingestellt. Die Deutschen verloren in der norwegischen Aktion bisher 2 Kreuzer, die beschädigt wurden, während drei bis vier Kreuzer, 11 Zerstörer, 5 U-Boote und 30 Fransportschife versenkt wurden. Hiebei Verloren mehrere Tausend Mann ihr Le- en_- Zehn weitere deutsche Transportschiffe wurden torpediert und dürften ver senkt worden sein. So verlor Deutschland insgesamt 60 Schiffe. Wir haben in der gleichen Zeit 4 Zerstörer, drei Tauchboote» 1 Eskortierschiff und 5 Fischerschiffe verloren. 5 andere Kriegsschiffe wurden durch deutsche Fliegerbomben beschädigt. Ein Frachter ist durch Torpedo versenkt worden. Während auf diese Weise unsere Flotte durch diese Verluste nicht berührt wurde, waren die deutschen Verluste so groß, daß das Gleichgewicht der Seestreitkräfte aur Gänze verändert wurde. Dies ermöglichte uns eine neue wichtige Umdisponierung der alliierten Hauptstreitkräfte zUr See. Auf diese Weise können wir Unsere Seestreitkräfte im Mittelländischen Meere normal verteilen. Diese Verteilung wurde bislang durch die Operationen im Norden behindert. Augenblicklich — sagte Chamberlain ~~ sind die englischen und französischen Schlachtschiff- und Kreuzergeschwader ndt den erforderlichen Hilfsschiffen im östlichen Mittelmeer bereits auf dem Wege nach Alexandria. Der Premierminister warnte vor allzu öligen Schlüssen über die Tatsache, daß es den Alliierten nicht gelungen ist, Trond hjem einzunehmen. Damit sei noch nicht das -gesamte Gleichgewicht verändert. Es sei dies nur eine Phase der Kämpfe gewesen; »Es ist uns zwar nicht gelungen, Unser Ziel zu erreichen,« sagte Chamberlain, »aber auch die Deutschen vermochten nicht ganz Norwegen zu erobern. Hie bei hatten die Deutschen große Verluste. Wir werden es nicht gestatten, daß der Krieg, in Norwegen eine Nebenangelegenbeit werde, anderseits wollen wir uns in Norwegen aber auch nicht zu viel engagieren, da dies unsere Lage an anderen Erpnten schwächen könnte. Deutschland besitzt eine zentrale Position in Europa. Deutschland kann deshalb jeden Augenblick einen Blitzarigriff auf Holland oder Belgien bzw. beide Staaten auf einmal durchführen. Ebenso ist auch möglich, daß Deutschland einen Angriff auf irgend einen- der südeurQpäischen Nachbarn unternimmt. Möglichweise könnten solche Operationen lediglich die Vorbereitungen für einen großen Angriff auf der Westfront oder sogar für einen Blitzangriff auf England selbst sein. Es wäre daher lächerlich, die Strategie zu ändern, die einzig und allein, der Niederringung des Deutschen Reiches dienen kann. Wir werden unsere Kräfte nicht so zersplittern, daß wir- die.. Aktionsfreiheit in dringlichen Fällen verlieren könnten, die jeden Augenblick möglich sind. Wir werden jede Gelegenheit ausnützen, dem Feinde Schaden zuzufügen, wie dies in Norwegen der Fall war. Wir können es aber nicht gestatten, diejenige Strategie aufzugeben, die allein zum Siege führen kann. Die Operationen in Norwegen sind noch im Laufe und ich kann darüber keine Mitteilungen machen. In der kommenden Woche werde ich darüber mehr saßen können.« MmMptäsibent Svetkov c: Jugoslawiens Außenlage ist günstig Erklärungen des jugoslawischen Regierungschefs anläßlich .eines jüngsten Zagreber Bejuches Zagreb, 3. Mai. Vergangenen Dienstag weilte Ministerpräsident Dragiša Cvetkovič in Zagreb, wo er überaus herzlich empfangen wurde. Nach dem Besuch der Zagreber Messe begab sich Ministerpräsident Cvetkovič in Begleitung des. Innenministers Mihaldžič in das Banalpalais, wo er über fünf Viertelstunden mit dem Vizepräsidenten des Ministerrates Dr. Maček und Banus Dr. š tiha š i č konferierte. Die Journalisten stellten dem Ministerpräsidenten, der offensichtlich gut gestimmt war, eine Reihe von Fragen, die er gern beantwortete. So erklärte er, daß die Gemeindewahlen im ganzen Staate stattfinden würden, sobald es möglich sei. Nur in den Städten würden die Wahlen vorläufig unterbleiben, da zunächst ein neues Gesetz über die Stadtgemeinden werde erbracht werden. Auf eine Frage nach der Lage im Innern erwiderte der Ministerpräsident: Die Verhältnisse stabilisieren sich immer mehr. Die Bevölkerung hat die Ver ständigung sehr günstig aufgenommen. Gegen die Verständigung sind heute nur die Kabinettspolitiker. — Wie ist die äußere Lage? — Die äußere Lage ist günstig. Wir halten uns strikt an die Politik der Neutralität und haben keinen Grund, diese Politik zu ändern. — Wie steht es mit den Verhandlungen mit Rußland? — Dem gestrigen Kommuniquee konnten Sie entnehmen, daß die Verhandlungen einen ganz normalen Verlauf nehmen. — Haben sie auch politische Bedeutung? — Vorläufig nur wirtschaftliche. — Werden diplomatische Verhandlungen folgen? — Das werden wir sehen. Darüber wer den wir später sprechen. Ein Journalist bemerkte, daß man in der letzten Zeit wieder von der Notwendigkeit einer Konzentrationsregierung spreche. Der Ministerpräsident erklärte hiezu: — Ich finde, die Regierung ist stark genug, um die Verständigungspolitik durchzuführen. Wichtig ist, daß die Regierung einhellig ist. Ich lehne niemals Zusammen arbeit ab, doch muß eine Bedingung erfüllt sein: daß alle aufrichtig für die Verständigung sind. Auf eine Frage bezüglich der Zusammenfassung der Radikalen erwiderte Ministerpräsident Cvetkovič: — Die Vereinigung der Radikalen wird bei den Wahlen erfolgen. Wir werden dann sehen, wer die Radikalen hinter sich hat. Vorläufig ist noch verfrüht, darüber zu sprechen. Auf die Frage, wie die Zusammenkunft mit Dr. Maček und Dr. šubašič verlaufen sei, antwortete der Ministerpräsident: — Herzlich und freundschaftlich. Auf eine weitere Farge setzte er hinzu: — Wir werden auch bei den Gemeindewahlen Zusammenarbeiten. Wir werden trachten, daß in erste Linie tüchtige Männer gewählt werden, nicht Parteileute. Auch Heuer jugoslawisch-deutscher Fremdenverkehr VIZEPRÄSIDENT DES DEUTSCHEN REICHSTAGES UND STAATSSEKRETÄR FÜR FREMDENVERKEHR ESSER IN ZAGREB UND BEOGRAD Gisela sitzt mit der Mutter in der Straßenbahn, Gisela hebt den- kleinen Zeigefinger. »Mutti! Der Onkel hat keine Haare!« »Still, Gisela! Wenn er es hört!« ..»Ja, weiß er es denn nicht?« Zagreb, 2. Mai. Montag traf, von München kommend, der deutsche Staatssekretär für Fremdenverkehr und Vizepräsident des Deutschen Reichstags Hermann Esser in Zagreb ein. Staatssekretär Esser ist einer der Mitbegründer der nationalsozialistischen Bewegung. Er war in den Jahren 1933-35 bayrischer Wirtschäftsminister und wurde dann mit der Leitung des deutschen Tourismus betraut. Minister Esser ist ein eifriger Anhänger der Förderung des zwischenstaatlichen Reiseverkehrs, dessen Ausgestaltung er sich als Staatssekretär für Fremdenverkehr zum besonderen Ziel gesetzt hat. Er sieht in der Förderung des internationalen Reiseverkehrs einen wertvollen Beitrag zur Annäherung und zur Verständigung der Völker untereinander und damit zürn Frieden. Mit größtem Interesse besichtigte Minister Esser die Zagreber Messe, sodann das Ethnographische Museum, und stattete auch dem Deutschen Verkehrsbureau einen Besuch ab. Staatssekretär Esser will mit seinem Besuch in Kroatien gleichzeitig seinen Landsleuten ein Beispiel geben, daß man auch während des Krieges in befreundete neutrale Länder reisen sollte. In seiner Begleitung befinden sich Fritz Gabler, Präsident der Vereinigung der Internationalen Hoteliere, Gert Winter, Geschäfts führer der Reichsbahnzentrale für den Deutschen Reiseverkehr, und Oberregierungsrat Wilhelm Knothe. Am Dienstag reiste Staatssekretär Esser nach Beograd ab. Wie wir erfahren, wird der Staatssekretär in Beograd mit Vertretern der jugoslawischen Regierung verschiedene Fremdenverkehrsfragen erörtern. Die Deutschen wollen über den Sommer vor allem Kinder nach Jugoslawien, besonders nach Dalmatien, schik-ken. Im Gespräch mit dem Direktor des »Putnik«, Dragomanovič, erklärte Staatssekretär Esser .Deutschland wünsche den 'Zustrom deutscher Touristen nach Jugoslawien, vor allem an die Adria zu ermög liehen. Sehr lobend äußerte er sich über die Fremdenverkehrsabteilung der Zagreber Frühjahrsmesse.' Er meinte, es wäre nützlich, an solche Ausstellungen kulinarische Ausstellungen anzuschließen, in denen Spezialitäten aus einzelnen für den Fremdenverkehr in Betracht kommenden Gebieten ausgestellt würden. Tamsbefchl Adolf ©liiere DER DANK AN DIE DEUTSCHEN SOLDATEN IM NORDEL Berlin, 2. Mai- DNB. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat an die an den Kämpfen in Norwegen beteiligten Einheiten nachstehenden Tagesbefehl erlassen: »Soldaten des norwegischen Kriegsschauplatzes! In unbändigem Vorwärtsdrängen haben Deutschland Versorgt MW vollständig mit Kohlen DIE KOHLEN’ IEFERUNGEN AUS ENGL AND RESTLOS EINGESTELLT R o m, 3. Mai. Der Verkehrsminister wachte gestern dem Ministerpräsidenten Mussolini die Mitteilung, daß Deutsch-!ana im Mpnate April 986.000 Tonnen Koh le an Itaher, auf dem Landwege geliefert Nat. Die gesamten Kohlenlieferungen Deutschlands an Italien in den ersten vier Monaten dieses Jahres beziffern sich auf 2.5 Millionen Tonnen. Italien hat sich auf diese Weise von der Kohlenzufuhr auf dem Seewege vollkommen freigemacht. Die Kohlenlieferungen aus England sind restlos eingestellt. deutsche Truppen die Landverbindung zwischen Oslo und D r o t h j e m hergestellt. Damit ist die Absicht der Alliierten, uns doch noch durch eine nachträgliche Besetzung Norwegens auf die Knie zwingen zu können, endgültig gescheitert. Einheiten des Heeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe haben in vorbildlichem Zusammenwirken eine Leistung vollbracht, die in ihrer Künhheit unserer jungen deutschen Wehrmacht zur höchsten Ehre gereicht. Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften! Ihr. habt auf dem norwegischen Kriegsschauplatzes gegen alle Unbilden zur See, zu Lande und in der Luft und gegen den Widerstand des Feindes gekämpft. Ihr habt die ungeheuerliche Aufgabe, die ich im Glauben an Euch und Eure Kraft stellen mußte, gelöst. Ich bin stolz auf Euch. Die Nation spricht Euch durch mich ihren Dank aus. Zum äußeren Zeichen der Anerkennung und dieses Dankes verleihe ich dem Ober- befehlshaber in Norwegen General von Falkenhorst das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz. Ich werde auf Vorschlag Eurer Oberbefehlshaber auch die Tapfersten unter Euch auszeichnen. Der höchste Lohn für Euch alle darf aber schon jetzt die Überzeugung sein, daß Ihr im schwersten Schioksaiskampf unseres Volkes um Sein oder Nichtsein den entscheidenden Beitrag geleistet habt. Ich weiß, Ihr werdet die Euch gestellte Aufgabe auch fernerhin erfüllen. Es- lebe unser Großdeutschland 1 Den 30. April 1940. A d o 1 f H i 11 e r. G.K.H Vrinzregent Uoul mit demhöchsten ungarischen Orden ausgezeichnet Budapest, 3. Mai. Wie aus Beograd berichtet wird, empfing 8. K. H. Prinzregent Paul den ungarischen Gesandten Baron Bakack-Bessenyey, der dem Prinzregenten bei dieser Gelegenheit den vom Reichsverweser Horthy verliehene^ höchsten ungarischen Orden überreichte: das Großkreuz des Ungarischen Verdienstordens mit Brillanten. Der Dampfer „Kraljica Marija" nach Frankreich verkauft Zagreb, 3. Mai. Der Jugoslawische Lloyd hat, wie bereits seinerzeit berichtet, den Dampfer »Princesa Olga« an eine portugiesische Reederei verkauft. Nunmehr verkaufte die Gesellschaft auch den größten jugoslawischen Passagierdampfer »Kraljica Marija« an die »Compagnie Generale Transatlantique«. Der Dampfer ist bereits am Freitag aus Split ausgelaufen u. dürfte sich bereits in Marseille befinden. Die »Kraljica Marija«, die 10.382 Tonnen verdrängte, wurde 1906 im Auftrag der »Pacific Steamship« erbaut und trug den Namen »Araguaya«. Im Weltkrieg diente sie zu Truppentransportzwecken. Im Jahre 1930 wurde der Dampfer vom Jugoslawischen Lloyd erworben, umgebaut und für touristische Reisen im Mittelmeer eingerichtet. Die Be mannung setzte sich aus 220 Mann und Offizieren zusammen. Blutige Abrechnung auf einem Bahnhof in Bosnien. Tuzla, 3. Mai. Am Bahnhof Bistarac bei Tuzla versetzte der Mittelschüler M. Solldo am 1. d. dem Stationschef Halid Kokot einen Messerstich. Kokot zog seinen Revolver, um den Angreifer abzuweh ren. Der Schuß verfehlte jedoch sein Ziel und traf den im Zuge sitzenden Militärreferenten Sava Pavlovič aus Osijek. Pavlovič wurde durch den Schuß verletzt. Wie es sich herausstellte, wollte der Tä-(Fortsetzung auf Seite 4) Aus Stadl juud 911 arider, Freitag. den 3. Mar Sitzung des Gtaötrates ERHÖHUNG DER BEZÜGE DER STÄDT ISCHEN BEDIENSTETEN — BEDEUTENDE UNTERSTÜTZUNGEN FÜR DIE HILFEBEDÜRFTIGEN — VOR DEM BAU DER MARKTHALLE, DES GYMNASIALGEBÄUDES UND DER NEUEN GARAGEN DES AUTOBUSVERKEHRS Der Mariborer Stadtrat hielt Dienstag abend eine Sitzung ab, in der eine umfangreiche Tagesordnung zur Beratung stand. Den Vorsitz führte Bürgermeister Dr. Juvan, der u. a. mitteilte, daß Stadt rat Dr. Andreas Veble seine Stelle niedergelegt habe, da er zum Mitglied des Staatsrates ernannt worden ist. Aus diesem Grunde wurden einzelne Ausschüsse komplettiert. Die gegen die Bemessung der städtischen Abgaben eingebrachten Beschwerden wurden abgelehnt. Die Beschlüsse des Armenrates wurden vollinhaltlich zur Kenntnis genommen. Darnach wurden 14 Bittstellern ordentliche Armenunterstützungen gewährt und 13 Reflektanten die bisherigen Unterstützungen wesentlich erhöht. Außerdem werden mehreren Ansuchenden Erziehungsbeiträge oder die Aufnahme in die städtische Versorgungsanstalt zuerkannt. Im weiteren Verlaufe der Sitzung wurde der Rechnungsabschluß der Stadtsparkasse genehmigt. Darnach belief sich im Vorjahr der Geldverkehr auf 486 Millionen Dinar, um 82 Millionen mehr als ein Jahr zuvor. Es wurde die Feststellung gemacht, daß sich die Stadtsparkasse nach der durchgeführten Sanierung recht erfreulich entwickelt. Die Organe der Finanzkontrolle erhielten bisher für die Einhebung der städtischen Verbrauchssteuern als Belohnung ein Prozent. In der Sitzung wurde dem Ansuchen der Interessenten entsprochen und die Quote auf anderthalb Prozent der eingehobenen Summen erhöht. ter seinen Vater rächen, der vorher den Posten Kokots innehatte und später nach einer anderen Station versetzt wurde. Die Hebung des Zerstörers »Ljubljana« Split, 3. Mai. Die Vorbereitungen für die Hebung des seinerzeit gesunkenen Zerstörers »L j u b 1 j a n a« sind im vollen Gange. Die Triester Reederei Tripko-vich hat die technischen Vorarbeiten so weit durchgeführt, daß die Hebung des gesunkenen Kriegsschiffes bereits im Mai erfolgen wird'. Fleischlose Tage in Jugoslawien angekündigt. Zagreb, 3. Mai. Der »Hrvatski Dnevnik« berichtet aus Beograd: Es scheint, daß in Jugoslawien zwei bis drei fleischlose Tage pro Woche eingeführt werden. In diesem Zustmmenhange sollen gewisse Beschränkungen des Schlachtens von Kälbern, Jungschweinen, Lämmern und Zicklein in Kraft treten. Italienische Siedler verlassen Jugoslawien Banjaluka, 3. Mai. Gestern erfolgte der letzte Repatriierungstransport italienischer Siedler aus Mahovljani und Ma glajana bei Banjaluka nach Italien. Der Transport umfaßte insgesamt 250 Männer, Frauen und Kinder. Diese Italiener werden in der Nähe von Rom ihre neue Heimat finden. Furchtbarer Mord bei Gospic. Go spie, 3. Mai. In široka Kula bei Gospič überfielen der 21-jährige Mile Oreškovič, seine 19-jährige Gattin Rosa und 60-jährige Mutter Maria Perkovič den 65-jährigen Vater des Erstgenannten, Božo Oreškovič, im Schlafe und töteten ihn durch mehrere wuchtige Kopfhiebe mit ei nem schweren Hammer. Dann band der vertierte Sohn dem Vater ein schweres Eisenstück an den Hals und warf die Leiche in einen Tümpel. Die Urheber des verabscheuungswürdigen Verbrechens wurden dem Gerichte eingeliefert. Der Baugenossenschaft »S t a d i o n« und dem Sokolverein Maribor-Matica wurde die Wertzuwachssteuer abgeschrie 1 ben. Dem Fischereiverein wurde I das Fischereirecht um weitere drei Jahre j verlängert. Dem Gesundheitshe im wurde eine Unterstüzung von 10.000 Di-: nar gewährt. Im städtischen Voranschlag für das laufende Jahr ist die durch die Teuerungs welle bedingte Erhöhung der B e z ii-ge der städtischen Bediensteten vorgesehen. Die Regulierung der Bezüge wurde jetzt vorgenommen. Im städtischen Dienst befinden sich gegenwärtig 250 Angestellte und 234 Arbeiter sowie 53 Ruheständler. Insgesamt gewährt die Gemeinde j 1486 Personen Unterhalt, während' 631 Personen Unterstützungen genießen. An j die Familienmitglieder werden Teuerungszulagen von 110 Dinar monatlich gewährt. Insgesamt wird die Gemeinde durch diese Regulierung der Bezüge um rund 1,200.000 Dinar jährlich belastet. In Maribor werden drei größere öffentliche Arbeiten vorgenommen werden. Der Stadtrat genehmigte endgiltig den Ankauf des einstöckigen Hauses an der Ecke Koroška cesta und Vodnikov trg um 480.000 Dinar. Das Haus wird abgetragen werden, um für die neue Markthalle Platz zu machen. Die Arbeiten dürften noch heuer aufgenommen werden. Wie schon seinerzeit berichtet, hat die Stadtgemeinde vor zwei Jahren neben dem. Magdalenenpark, zwischen der Zol-gerjeva und der Stritarjeva ulica, ein rund 10.000 Quadratmeter großes Grundstück angekauft, das jetzt der . Banatsver-•waitung unentgeltlich abgetreten wurde, um dort das große Gebäude für das 2. Realgymnasium errichten zu lassen. Voraussichtlich werden die Arbeiten schon in den nächsten Wochen aufge-r.qmmcn werden. Ein Teil der ehemaligen Textilfabrik Zelenka & Ko. an der Ecke Tržaška cesta —Linhartova ulica wurde im Vorjahr angekauft, um dort eine neue große Garage für die städtischen Autobusse samt den Werkstätten usw. erbauen zu lassen. Die Bauarbeiten, Adaptierungen usw. wurden der Bauunternehmung Ing. Likar aus Ljubljana um 560.000 Dinar anvertraut. Am ehemaligen Rosenberg-Be-sitz im Magdaleneviertel wurden elf .weitere Bauparzellen Interessenten unter den üblichen Bedingungen verkauft. Die Stadtbetriebe werden dem neuen Radio sender in Tezno, der demnächst errichtet werden soll, den benötigten Strom unentgeltlich liefern. In der darauffolgenden geheimen Sitzung wurden größtenteils Personalfragen erörtert. Heute Ggmphomemnzert SVENDSEN, GRIEG UND DVORAK AM PROGRAMM D. HEUTIGEN KONZERTABENDS DER »GLASBENA MATICA« ten tschechischen Komponisten, der damit seine vielseitige Schaffenskraft in überwältigender Weise offenbart. Es nimmt daher nicht Wunder, daß Dvoraks symphonische Schöpfung »Aus neuer Welt« zu den beliebtesten und meistgespielte-sten Symphonien der Weltmusikliteratur gehört. Die musikalische Leitung des Abends hat Militärkapellmeister Hauptmann Jos. J i r ä n e k übernommen, dessen hohe Berufung schon wiederholt in eindruckvoller Weise hervorgetreten ist. Solist des Abends ist unser bestbekannte Meisterpianist Professor Dr. Roman Klasinc. Außer den genannten wirken am Abend auch die beiden anderen Mitglieder des »Mariborer Trios« Professor Taras Polja n e c als Konzertmeister und Direktor O. Bajde mit. Letzterer wird der Rolle des Violoncellos gewiß erhöhte Bedeutung verleihen. Einige gute Karten sind noch im Vorverkauf beim »Putniik« und später an der Abendkasse erhältlich. Mit dem heute, F r e i t a g, den 3. Mai um 20 Uhr im Großen Saal des Sokolhei-mes stattfindenden symphonischen E1 i.t.ekonze rt der »Glasbena Matica« erreicht die diesjähr. überaus reiche Konzertsaison ihren Höhepunkt. Das wiederholt erfolggekrönte Orchester unserer »Glasbena Matica« wird uns diesmal mit den zwei bedeutendsten nordischen Symphonikern Svendsen und Grieg bekannt machen, zu denen sich der Meister der tschechischen Musik Antonin Dvo-r a k gesellt. Die Programmfolge dieses vielversprechenden Musikabends leitet Svendsens »Norwegische Rhapsodie« ein, die zu den größten Tonschöpfungen des bei uns viel zu wenig bekannten norwegischen Tondichters Svendsen zählt. Der weit mehr bekannte Grieg ist mit seinem Klavierkonzert in A-Moll vertreten, das sich ob seiner eigenartigen musikalischen Gestaltung einen Welterfolg errang. Dvoraks Symphonie »Aus neuer Welt«, die als dritter Programmpunkt zu Gehör gebracht wird, zeigt uns einen typisch »amerikanischen« Stil des berühm- Banknotensätscherwerlstätte Von ViBoVo bei Nadece SEINEN WALD UM 200.000 DINAR VERKAUFT, UM DIE ILLEGALE BANKNOTENDRUCKEREI FINANZIEREN ZU KÖNNEN Die beiden flüchtigen Haupträdelsführer der Banknotenfälscherei, die in Vrhovo bei Radeče 500- und 100-Dinarscheine herstellte und in Verkehr brachte, der 42-jährige ehemalige Gastwirt Anton Grašič, der sich jetzt als Ing. Dworsak ausweist, und der 44-jährige Schustermeister Franz Majhen, lenken immer wieder die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf diese großangelegte Geldfälscheraffäre, die ihre verbrecherischen Fäden von Zagreb bis Maribor spann und über 30 Mitarbeiter einschloß. Der Herstellungsort der falschen Geldscheine war überaus schlau und wohldurchdacht gewählt worden, denn niemand vermutete in dem kleinen Weiler Vrhovo ober Radeče, am allerwenigsten aber beim Besitzer Josef Majhnič, eine so modern eingerichtete Banknotendruckerei. Majcen und Grašič kamen nach Vrhovo zu Majhnič, der gegenüber der Kirche ein kleines Haus besitzt und überredeten ihn, sich an der Geldfälscheraktion zu beteiligen. Majhnič sagte nach anfänglichem Zögern zu und verkaufte um 200.000 Dinar seinen Wald, um das erfolgversprechende Unternehmen auch entsprechend geldlich unterstützen zu können. Mit dem Gelde des Majhnič wurden dann die zur Herstellung des Falschgeldes nötigen Hilfsmittel beschafft und auf dem Dach-zimmer im Majhnič-Hause mit dem Pres- sen der falschen Banknoten begonnen. Außer der Druckpresse, die von MaJ" cen rechtzeitig versteckt und trotz eif '[£' stenr Nachforschens der Gendarmerie bbezwingen zu können, endgültig gescheitem her nicht gefunden werden konnte, förderte die Hausdurchsuchung bei Majhnx eine genau festgelegte Anweisung zü! Herstellung von Banknoten (nach Angaben des Kupferstechers Stojkovič aus Zagreb), einen Spezialfotoapparat, ein6'1 Retuschierapparat, eine neue Papierschneidemaschine, 40 sehr gut ausgearbeitete Klischees der 500- und 100-Dinar-banknoten, 9 kg Banknotenpapier, verschiedene Chemikalien, Farbstifte, da? Negativ von den 500-Dinarbankfioten def Serie KO. 100 br. 732 und 0.0054 br. 173 und das Negativ vom lOO-Dinarscheme Serie 0.234 br. 700 zutage. Etliche der falschen 500-Dinarsche.ine mit der erstangeführten Seriennummer wurden in Zagreb, Ljubljana, Maribor und Sv. Rupert in Krain in Verkehr gebracht. Auch falsche 100-Dinar-Banknoten wurden massenhaft abgesetzt. Am 14. März dieses Jahres trafen sich Grašič und Majcen in Zagreb mit einem gewissen Anton ž u r a j, der als Ing. M >-leti č auftrat, und händigten ihm 12 falsche 500-Dinarscheine aus, die er in Verkehr bringen sollte. Als Provision wurde ihm pro Banknote 200 Dinar zugesichert. Beim Umwechseln des letzten Scheines wurde aber Žuraj gefaßt und damit floß auch die verbrecherische Tätigkeit der gutorganisierten Bande auf. Außer den 30 an der Mitarbeit verdächtigen Personen die in Maribor und Umgebung verhaftet wurden, verhaftete die Gendarmerie auch den 55-jährigen Autotaxiunternehmer Franz Pichler aus Rimske Toplice, der bereits wegen Falschmünzerei im Kerker saß, und den 34-jährigen Franz Hoch kraut aus Podsreda, der ohne Geld das dortige Kohlenberg werk pachtete. Beide werden der Mitarbeit bei der Herstellung der falschen Banknoten dringend verdächtigt, da sie mit Majcen und den anderen Verhafteten in geschäftlichen Beziehungen standen. Die Vorarbeiten zu diesen Geldfälscherarbeiten reichen bis zum Jahre 1937 zurück und daß die restlose Aufdeckung gelang, ist zum Großteile der Gendarmerie in Radeče zu verdanken, die unermüdlich tätig war, um dieses volksschädliche Treiben der gut organisierten Bande auszti-merzen. m. Auszeichnungen im Schuldienste; Der Direktor der Knabenbürgerschule J in Maribor Franz Fink wurde mit dem Orden der Jugoslawischen Krone vierter Klässe ausgezeichnet. Ausgezeichnet wUJ den ferner die Bügeschullehrerin Emma Kosi in Maribor, der Direktor der Bürgerschule in Ptuj Josef B a b še k und der Direktor der Bürgerschule in Slovenjgradeč Ivan Theuerschuh, alle mit dem St. Sava-Orden fünfter Klasse. — Wir gratulieren! m. Freie Aerztestelle. Im Allgemeinen Krankenhause in Celje ist die Stelle eines Arztes ausgeschrieben. Gesuche sind bis zum 15. Mai bei der Banatsverwaltung einzureichen. m. Die Kunstausstellung Perko-Pečarič, die im kleinen Saal des Sokolheimes untergebracht ist, bleibt noch bis Sonntag, den 5. d. geöffnet. m. Die Eröffnung der 1. Weinausstellung und des damit verbundenen Weifl-marktes in Svečina findet am Sonntag, den 5. d. um 8 Uhr am dortigen Banatsgutsbesitz statt. Ab Maribor fährt der Autobus um halb 10, 13 und 14 Uhr. m. Die Schutzpockenimpfung wird «n Mariborer Stadtbereich in der Zeit vom 6. bis 10. Mai in den Räumen des städtischen Physikats in der Frančiškanska ulica von 15 bis 17 Uhr vorgenommen. Der Impfung haben sich alle gesunden Kinder zu unterziehen, die im Vorjahre geboren wurden. * Dr. Milko Bedjanič, Spezialist für innere Krankheiten ordiniert bis auf weiteres nicht. 3630 in. Erste Wiederholung von »Verrat bei Novara« im Mariborer Theater. Das effektvolle Schweizerische Bauerndrama »Verrat bei Novara«, das bei der Erstaufführung so beifällig angenommen wurde, wird am Samstag, den 4. Mai wiederholt. Abonnement A. Verarbeitung des Fleisches sowie für die Herstellung der verschiedenen Konserven begegneten einem allseitigen Interesse. Auf der Heimfahrt nach Maribor bzw. Ljubljana nahmen die Teilnehmer an dieser Pressefahrt in Slatina Radenci kurzen Aufenthalt, um dort unter der Führung des kommerziellen Direktork Ing. Kos. Wie alljährlich, werden sich auch heuer die Gesang-, Musik-, Kultur- und Sport vereine unserer Arbeiterschaft mit einer programmreichen Mai-Akademie der Oef-fentlichkeit vorstellen. An der großen Aka demie, die morgen, Samstag, den 4. d. um 20 Uhr im großen Saale des Sokol-heimes (früher Union) stattfindet, werden folgende Arbeitervereine teilnehmen: San gerchor und Musiksektion der Bäckergehilfen, die Gesangvereine »Grafika«, »Frohsinn«, »Enakost« (Studenci) und »Detoljub«, der Musikverein der Eisenbahnangestellten und die Mandolinensek- ßrefmurfe Fahrt Der Journalisten aus Slowenien UNSERE PRESSEVERTRETER STUDIEREN LAND UND LEUTE DES ÜBER-MURGEBIETES AN ORT UND STELLE. Einer freundlichen Einladung des Fremdenverkehrsvereines in Murska Sobota .olge leistend, bereiste am 1. und 2. Mai eine größere Gruppe von slowenischen Journalisten (aus Ljubljana und Maribor) mit dem Präsidenten Chefredakteur V i-rant an der Spitze das landschaftlich so viele Reize bietende und doch von vielen so wenig besuchte und bekannte Gebiet des sog. Prekmurje, das sich jenseits der Mur bis zur ungarischen Grenze erstreckt. Die Teilnehmer an dieser Pressefahrt, die sich trotz der recht ungünstigen Witterung in stattlicher Anzahl dazu entschlossen hatten, trafen sich vergangenen Mittwoch in Maribor, von wo die Fahrt mit dem Autocar der Mariborer Stadtbetriebe unter Leitung zweier Delegierter des Fremdenverkehrsvereines in Murska Sobota, und zwar der Herren Prof. Z i-kä und Ferjan, angetreten wurde. Die Fahrt ging durch die gerade jetzt im schönsten Blütenzauber stehenden idyllischen Weinhügel der »Slovenske gorice« über Sv. Peter, Sv. Lenart und Sv. Trojica nach Kapela, wo es diesmal leider keinen freien Rundblick auf dieses einzigartige Rebenhügelgebiet gab. Am Kurort Slatina Radenci vorbei führte die Fahrt schließlich zur Mur, wo der große Autocar von einer großen Fähre an das andere Murufer übersetzt werden mußte. Am jenseitigen Murufer wurden die Journalisten von einer Abordnung aus Murska Sobota mit dem Bürgermeister Herrn Ferdinand Härtner, dem Bezirks hauptmann Herrn Dr. B r a t i n a und dem Ersten Staatsanwalt Dr. Juhart an der Spitze herzlich willkommen geheißen. Nachdem die dortigen neuen Murbrücken, die knapp vor ihrer Eröffnung stehen, eingehend besichtigt worden waren, ging die Fahrt weiter gegen Murska Sobota, wo man am späten Nachmittag eintraf. Noch am selben Tage besichtigten die Zeitungs leute verschiedene Sehenswürdigkeiten der mächtig emporstrebenden »Metropole« des Übermurgebietes, vor allem das alte Schloß, in dem jetzt das Kreisgericht ünteigebracht ist, die mustergültige Sport anlage des Sportklubs »Mura«, das idyllisch gelegene und recht stattliche Freibad, die verschiedenen Kirchen und die große und modernst eingerichtete Wäschefabrik Šiftar, in der täglich zirka 3000 Hemden erzeugt werden. Murska Sobota selbst bietet das Bild einer sich rasch entwickelnden Stadt, die in der letzten Zeit eine Reihe von Neubauten erhalten hat. Die Stadtverwaltung mit dem agilen Bürgermeister Hem Ferdinand Härtner tut alles, was in ihren Kräften steht, um der Stadt trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Gegenwart eine mög liehst ungehinderte Aufwärtsentwicklung zu gewährleisten. Am Abend gab die Stadtgemeinde Murska Sobota im Hotel »Sion« zu Ehren der Journalisten ein Fest bankett, bei dem zahlreiche herzliche Trinksprüche gewechselt wurden. U. a. sprachen Bürgermeister Härtner, Chefredakteur Virant, industrieller Benko, Schriftleiter Dr. Kuhar, Schriftleiter Prunk Dr .Roth, Rechtsanwalt Dr. Bajlec und Rechtsanwaltsanwärter Dr. Nemec. Am nächsten Tage unternahmen die Journalisten eine Autorundfahrt durch die nähere und weitere Umgebung von Murska Sobota und kamen hiebei ganz knapp an die deutsche sowie an die ungarische Grenze. Die Teilnehmer besuchten hiebei die schöne Pfarrkirche von Sv. Jurij, das alte imposante Schloß Gornja Lendava, die Musterwirtschaft des Industriellen E e n k o in Mačkovci, die architektonisch sehenswürdige Kirche in Bogojina, die alten Fresken in den Pfarrkirchen von Mart ianci und Turnišče sowie die landwirtschaftliche Schule in Rakičan. Nach der Rückkehr nach Murska Sobota machten die Journalisten einen Rundgang durch die gewaltig: Betriebsanlagen der fischverarbeitenden Industrie Benko, deren hervorragender Ruf heute schon über die Grenzen unseres Königreiches hinausreicht. Die mustergiltige Schlachthalle, die geräumigen Kühlanlagen, die verschiedenen maschinellen Einrichtungen für die m a č die vollkommen renovierten Anlagen der Kuranstalt zu besichtigen, die sich gerade anschickt, die heuer etwas verspätete Kursaison zu eröffnen. Mit den besten Eindrücken über das Gesehene kehrten die Journalisten am gestrigen Abend an ihre Arbeitsstätten zurück, mit dem Bewußtsein, mit der soeben absolvierten Rundfahrt durch diesen romantischen und leider so wenig bekann ten nördlichsten Zipfel unseres jugoslawischen Vaterlandes Land und Leute ken nen gelernt zu haben, die es fürwahr schon längst verdient hätten, von der breiteren Öffentlichkeit beachtet u. richtig eingeschätzt zu werden. Samstag Arbeiter-Akademie EIN VIELVERSPRECHENDER ABEND UNSERER ARBEITER-GESANG-, MUSIK-, KULTUR- UND SPORTVEREINE IM GROSSEN SAAL DES SOKOLHEIMES tion des Vereines »Vzajemnost« (Maribor). Am Programm stehen außerdem Re zitationen der Mitglieder des Vereines »Vzajemnost« aus Studenci und ein gemeinsamer Chor aller genannten Vereine unter der Leitung des Herrn V. Živko, der mit Musikbegleitung das Lied »Mi hočemo pesmi« von A. Jobst singen wird. Dem Abend, für den sich in weitesten Kreisen bereits ein lebhaftes Interesse bemerkbar macht, werden Fanfarenklänge des Ersten Arbeiter-Radfahrerklubs beschließen. m. Die Geldbriefträger wurden mit 1. d. in Maribor abgeschafft. Fortan werden die Geldsendungen von den Briefträgern den Parteien zugestellt. m. Das Hugo-Wolf-Festkönzert des Männergesangvereines ist für kommenden Dienstag, den 7. d. und der Wiederholungsabend für Mittwoch, den 8. d., beide Male um 20 Uhr, in der Gambrinushalle festgesetzt. Die Eintrittskarten sind im Geschäft »Svila« (H. Kelbitsch) in der Gosposka ulica 34 erhältlich. m. Die Einschreibung in die deutsche Minderheitsabteilung für das Schuljahr 1940-41 findet Donnerstag, den 9. Mai 1940 an der IV. Mädchen Volksschule in Maribor, Cankarjeva ul., statt. Vorzulegen sind die Taufscheine der Eltern und der beiderseitigen Großeltern, sowie der Taufschein und das Impfzeugnis des schulpflichtigen Kindes. m. Sonderfahrt nach Svečina. Anläßlich der Eröffnung der ersten Weinausstel lung in Svečina veranstaltet der »Putnik« am Sonntag, den 5. d. einen Autocar-Ausflug nach Svečina. Abfahrt von Maribor um 14 Uhr vom »Putnik«-Büro, Rückfahrt von Svečina um 9 Uhr. Die Anmeldung möge sobald als möglich beim »Putnik« vorgenommen werden. m. Wetterbericht vom 3. Mai, 9 Uhr: Temperatur 10, Luftfeuchtigkeit 100, Barometerstand 731.2, Niederschlag 6.4 mm, windstill. Gestrige Maximaltemperatur 11, heutige Minimaltemperatur 8 Grad. 46s bßi/f c. Evangelische Kirchengemeinde. Die Gottesdienste am Sonntag, dem 5. Mai, müssen wegen dienstlicher Abwesenheit des Pfarrers entfallen. Am Pfingstsonntag findet im Rahmen des Festgottesdienstes die diesjährigen Konfirmationen statt. c. Ernennung. Zum Chef des Steueramtes in Celje wurde der Oberinspektor Herr Josef Stare ernannt. c. Im Reiche des Mikados. Mit 1. Mai hat das hiesige Metropol-Kino wiederum seine Pforten geöffnet und uns in Anbetracht des kommenden Muttertages den tiefinnigen Film »Mutterliebe« gebracht. Wie überrascht aber waren wir, als wir uns, nachdem wir die Vorhalle des Lichtspielhauses betreten hatten, plötzlich im »Land der Morgenstille«, im Reiche des Mikados wähnten. Alle Wände sind verkleidet und bemalt und spiegeln uns den Fernen Osten wieder, seinen uralten Abc glauben und seine Naturverbundenheit Noch immer stellt der Ostasiate seiner Weltanschauung entsprechend die Natur über den Menschen. Der Lotus ist ihm das Bild der nie verführten Seele, die sich immer rein erhält, obgleich sie im Sumpfe zu leben bestimmt ist. Der Sumpf ist dem Japaner die verderbte Welt. Er unterliegt ihr, aber der Lotus besiegt sie, blickt in seiner Schönheit auf den Sumpf hinab, dem er unberührt entstiegen ist. Diese Ein Stellung zur Natur schafft uns Europäern erst die Erklärung für die feinen Blumenbilder -und Tuschmalereien der Japaner. Die stimmungsvolle Ausgestaltung des Vorraumes zum Metropolkino will uns darauf aufmerksam machen, daß in Kürze hier die Farbenfilmromanze »Mikado« zu sehen sein wird. Mikado bedeutet nach der venbreitesten Annahme »hohe Pforte« und ist der bei den Fremden übliche Name des Kaisers von Japan. Die Japaner selbst gebrauchen den Namen aber nur in der Poesie oder in besonders feierlichen Redewendungen. c. Gastspiel des Mariborer Theaters in Celje. Am 5. Mai wird in Celje das Mariborer Theater mit der unterhalitenden Operette »Alles zum Scherz« gastieren Das Libretto stammt vom Komiker und Humoristen Danilo Gorinšek, der auch in der früheren komischen Rolle auf-treten wird, die melodiöse Musik dagegen ist ein Werk des Kapellmeisters J. J i r a-nek. Am Nachmittag desselben Tages wird die Operette »Der Zigeunerbaron« aufgeführt. Beide Vorstellungen bilden einen unoffiziellen und heiteren Abschluß der Celjeer Kulturwoche. c. Die Kammer für Handel, GeweiGe und Industrie in Ljubljana hält Dienstag, den 7. Mai, im Beratungs-zimmer des Handelsgremiums der Stadt Celje (Razlagova ulica 8, Parterre links) einen Amtstag für Celje und Umgebung ab. Der Parteien verkehr findet zwischen 8 und 12 Uhr statt. c. Oeffentliche Kinder-Impfung. Die Rat hauskorrespondenz teilt mit: Die diesjährige öffentliche Kinderimpfung (erste Imp fung) findet in Celje am 3. und 4. Mai zwischen 8 und 11 Uhr im Sitzungssaale des Rathauses (I. Stock) statt. Die ärzt liehe Untersuchung der Impflinge und Impfung jener Kinder, die an diesen beiden Tagen der Impfung ferngeblieben wa ren, wird ebendort eine Woche später, al so am 10. Mai, zur selben Zeit vorgenom men. Impfpflichtig sind alle im Jahre 1939 geborenen Kinder sowie alle jene, die bei der vorjährigen oder einer früheren Imp fung aus irgendwelchen Gründen nicht zu gegen waren. Entschuldigungen für das Fernbleiben von der Impfung sowie Be stätigungen für jene Kinder, die bereits von Privatärzten geimpft wurden, nimmt der Amtsarzt an den Impfungstagen und am Tage nach Nachuntersuchung im Sit Fortsetzung auf Seite 6. Wichtig ist ss. daß wir die Zähne nicht nur morgens, sondern auch jeden Abend vor dem Schlafengehen gründlich reinigen. CHLORODON" Zahnpast i tHaedom Brnim REPERTOIRE. Freitag, 3. Mai, 20 Uhr: Symphoniekonzert der Glasebna Matica im Sokol-heime. Abonnement B und C. Samstag, 4. Mai um 20 Uhr: »Verrat bei Novara«. Ab. A. Sonntag, 5. Mai: Geschlossen. Gastspiel in Celje. Burg-Tonkino. Der wegen seiner rei-. zenden Handlung vielbesuchte neue Gustav Fröhlich-Film »Ihr Privatsekretär«. Ein glanzvoller Gesellschaftsfilm, der für jedermann eine angenehme Überraschung bringt. — In Vorbereitung »Die Zitadelle«. Esplanade-Tonkino. Heute, Freitag, zum letzten Mal der entzückende ungarische Operettenschlager »Viki« mit Rozsi Barsony und Paul Javor in den Hauptrollen. — Ab Sams-tag der Filmschlager »Der Liebesschrei« mit dem charmanten Frauenliebhaber Charles Bayer und der reizenden Irene Dünne in den Hauptrollen. Einer der besten Filme der neuesten amerikanischen Produktion. Union-Tonkino. Bis einschließlich Montag »Der Roman eines Spahi« nach dem gleichnamigen Roman von Pier Lotti. Ein glänzender Aberteurerfilm mit prachtvoller Szenerie des farbenbunten Südens. Eine spannende Handlung fesselt jeden Zuschauer unaufhaltsam. Man bewundert die Schönheit der glutäugigen Fatou-Ge und die Ritterlichkeit des schneidigen Kommandeurs von Saint Hilair. — Es folgt »Der träumende Mund« mit der berühmten Elisabeth Bergner. ApoMekemmchtdienR Bis zum 3. Mai versehen die M a r I a-h i I f-A p o t h e k e (Mr. Ph. König) in der Aleksandrova c. 1, Tel. 21—79 und die St. A n t o n-A p o t h e k e (Mr. Ph. Albaneže), in der Frankopanova cesta 18, Tel. 27-01, den Nachtdienst. Das Wetter Wettervorhersage für Samstag: Bewölkt und neblig. Weitere Niederschläge zu erwarten. nehmen Sie 1—2 ASPIRIN Tabletten B A {BAYER] DUnter dem Namen „Aspirin” besteht kein anderes Arzneimittel ausser Aspirin van „Bayer". Ogi. reg, pod 6 dr. 37692 cd 22. XII. 1939. zungssaal des Rathauses entgegen. Ein solches ärztliches Zeugnis muß mit einer 20 Dinar-Stempelmarke versehen sein. c. Neue Verordnung für die Eismänner. Gemeint sind nicht die Gestrengen Herren Pankratius, Servatius und Bonifatius, die drei bekannten kalten Tage des Mai, die der Vegetation oft bedeutenden Schaden zufügen, sondern die nicht weniger bekannten »Sladoled«-Verkäufer mit ihren Handwägelchen, die in den Straßen unserer Stadt mit Beginn des Maien ihr so beliebtes Fruchteis feilbieten und immer, namentlich aber in Hundstagen, einen regen Zuspruch finden. Diese »Eismänner« dürfen fortab ihr »Sladoled« an folgenden Stellen unserer Stadt nicht mehr verkaufen: vor dem Bahnhofe, in der Bahnhofgasse, Prešerngasse, Vödnik-gasse, Cankarstraße, König Peter-Straße, Mariborerstraße und in der Nähe sämtlicher Stadtschulen. Möglich, daß das städ tische Marktamt in Kürze überhaupt den Beschluß fassen wird, den Straßenverkauf von Fruchteis in Celje gänzlich die verbieten. c. Todessturz mit dem Kraftrad. Im hiesigen Krankenhaus starb der 56-jährige Krankenwärter der Irrenanstalt Novo Celje, Martin Gajšek, an den Folgen eines Verkehrsunfalles. Er war auf der Fahrt von Žalec nach Petrovče mit dem Kraftrad gestürzt und hate sich schwere Verletzungen zugezogen. c. »Mutterliebe« im Metropol kino. Wieder rüsten wir für den Muttertag, mitten im Mai, wenn die Blumen in den Gärten und auf den Wegen blühen und die Welt am schönsten ist. Niemand soll es daher versäumen, den Wiener Film »Mutterliebe« im Ufa-Verleih, der heute (Freitag), zum letzten Male gezeigt wird, sich an zusehen. Wie hier das Schicksal einer Mutter gestaltet ist, die als Witwe um das Geschick ihrer Kinder ringt und in allen Schlägen des Schicksals das Auf und Ab ihres eigenen persönlichen Glückes erlebt, ist in diesem Meisterfilm so erschütternd gestaltet, daß er wirklich nur die ersten besten Zeugnisse verdient. In den Haupt rollen Käthe Dorsch, Paul Hörbiger, Hans Holt und Wolf Albach-Retty. c. Kino Dom. Bis einschließlich Samstag die geistreiche Komödie »Die tugendhafte Suzanne«. Ab Sonntag der romantische musikalische Schlager »Der Hofball«. Schaffens zu sehen, sondern gleichzeitig zu hören. Auch die russischen Opernpläne und die Konzertprogramme sind in die sen Wochen von den Schöpfungen Tschai-kowskys beherrscht. In allen Städten spielen die bekanntesten Solisten Konzerte des großen Musikers und das Publikum ist unermüdlich im Zuhören. Die Tschai-kowskyfeiern beweisen allenthalben, in welchem Ausmaß die Werke des Künstlers lebendig geblieben sind. G. D. + Ein Werk von Mussolini und Forza-no im Berliner Theater. Das von Mussolini und dem Schriftsteller Forza-n o gemeinsam geschriebene Drama »C a-v o u r« wird am 9. Mai in Berlin im Staatlichen Schauspielhaus zur deutschen Uraufführung gebracht werden. Die Titelrolle spielt Werner K r a u s s, Gustav Gründgens führt die Regie. + Tschaikowsky-Festwoche in Rußland. Am 7. Mai wird in Rußland eine Tschaikowsky-Festwoche mit einer Festvorstellung im Moskauer Großem Theater eröffnet. ; -F Balkanreise der Berliner Philharmoniker. Die Berliner Philharmoniker begeben sich in Bälde auf eine Balkan-Gastspielreise, in deren Verlauf sie Konzerte in Presburg, Budapest, Bukarest, Sofia, Beograd und Zagreb geben werden. + Ein Greta-Garbo-Film in Estland verboten. Die estnischen Behörden haben den Film »hl i n o t s c h k a«, in dem Greta Garbo die Hauptrolle spielt, verboten, um die Beziehungen mit Sowjetrußland nicht zu stören. + Wissenschaftspreis für das Ehepaar Joliot. Die goldene. Medaille des Wissenschaftspreises Bernard, die nur alle fünf Jahre verteilt wird, wurde in diesem Jahr dem Ehepaare Frederic Joliot und Irena Jo Hot-Cu rie, der Tochter der berühmten Radioforscherin, verliehen. Der Preis Bernärd'wird von der Akademie der Wissenschaften in USA verteilt. +' »Münchhausens Abenteuer« als Komödie. Der unsterbliche Geschichtserzähler und Schelm Münchhausen wird der Mittelpunkt einer Komödie sein, die unter dem Titel »Münchhausens Abenteuer« von Eugen Klopfer und Werner K r a u s s verfaßt wurde. Eine Berliner Bühne wird das Werk zur Uraufführung bringen, in dem die beiden Verfasser auch die Hauptrollen verkörpern werden. "+ Eine literarische Gerichtsabhandlung. Vor dem Szegediner Gerichtshof wird ein Roman von Laszlo M a g i a r a von der ersten bis zur letzten Seite durch- gelesen. Es soll erwiesen werden, ob iw Roman Stellen Vorkommen, in dem die religiösen Gefühle und die Priesterschart verhöhnt werden. Der Roman heißt »Das steinerne Grab« und hat nicht weniger als 500 Seiten. hmeMtieU Aus p. Zur Notiz über einen Ueberfall in Majšperk wird uns mitgeteilt, daß es dort zu einer tätlichen Abrechnung der genann ten Personen überhaupt nicht gekommen war. Der betreffende Bauernbursche wurde nicht wegen einer erlittenen Verletzung, sondern vielmehr wegen eines Bruchleidens ins Spital überführt. Der Gastwirt Franz Pišek war an der ganzen Angelegenheit überhaupt nicht beteiligt und übrigens auch nicht in d'er ersten von Uns gebrachten Meldung gemeint. Huttut-CteoMÜt w Tschaikowsky-Feiem in Rußland. Die russische Öffentlichkeit schickt sich an, den 100. Geburtstag des russischen Komponisten würdig zu begehen. In allen Städten wird jetzt ein Tschai-kowsky-Film »Das Haus in Klin« vorgeführt. Der Film, der die Heimstätte Tschai-kowskys vor Augen führt, bildet nur einen kleinen Ausschnitt des umfangreichen Programms, mit dem der 100. Geburtstag Tschaikowskys begangen wird. Das Jubiläumskomitee, dem auch der Stellvertretende Regierungschef angehört, sowie beikannte Musiker und Dirigenten, hat u. a. eine Tschaikowsky-Ausstellung im Moskauer Staatsmuseum für bildende Kunst veranstaltet. Aus vielen Museen des Landes wurden die Tschaikowsky-Anden-ken zusammengetragen, darunter zahlreiches Photomaterial, unveröffentliche Briefe, Originalwerke von Tschaikowsky und Bühnenmodelle. Große Aufmerksamkeit zollt man der sogenannten »Radiofizierung« der Ausstellung, welche den Besuchern ermöglichen soll, nicht nur das reiche Material seines musikalischen Sport Ungarn — Kroatien l: o KNAPPE NIEDERLAGE DER KROATISCHEN FUSSBALLAUSWAHL IN BUDAPEST In ihrer vielgerühmten Schweizer Aufstellung nahm gestern die kroatische Fuß ballauswahl in Budapest den Kampf gegen Ungarns Nationalmannschaft auf. Das Treffen, das vor 15.000 Zuschauern auf dem »Ferencvaros«-Spielplatz vor sich ging, stand bis zum Schlußpfiff im Zeichen eines erbitterten Ringens. Die Kroaten, die nur an Stelle Biloševič’ B r o z o-vič in der Verteidigung eingestellt hatten, hielten sich auch diesmal sehr tapfer, obgleich die Ungarn insbesondere in der zweiten Spielhälfte ganz aus sich herausgingen. Insbesondere befand sich G1 a-s e r im Tor in blendender Form. Recht gut agiertg auch das Mittelspiel, in dem besonders J a z b e c und K o k ot o v i č hervorstachen. In der Angriffsreihe befrie digte mehr die rechte Seite. Die Mannschaft vermochte das Spiel bis knapp vor dem Spielschluß unentschieden zu halten, als fast in letzter Minute der ungarische linke Flügelmann D u d a s nach ein. blitz, schnellen Aktion den einzigen Treffer des Tages erzielen könnte, der auch das ganze Match zugunsten der Ungarn entschied Mit dem rumänischen Spielleiter Ra d tile scii waren beide Mannschaften züfrie den. Beginn der Finalkämpfe »JUGOSLAVIJA« GEGEN HAŠK 5:3. — BSK GEGEN »HAJDUK« 1 DJANSKI«—»SLAVIJA« VERSCHOBEN. 1. _ »GRA- Gemäß den Propositionen wurden gestern die Finalkämpfe der jugoslawischen Fußballmeisterschaft aufgenommen. Gegner sind bekanntlich die drei bestplacierten Mannschaften beider Ligen, und zwar »Gradjanski«, HAŠK und »Hajduk« aus der Kroatisch-slowenischen Liga sowie BSK, »Jugoslavija« und »Slavija« (Sarajevo) aus der Serbischen Liga. In Zagreb stellte sich gestern die Beo-grader »Jugoslavija« vor, die gegen den HAŠK antrat und mit 53 (5 : 0) einen überraschend hohen Sieg errang. Im Team des HAŠK versagte das Hinterspiel mit dem Tormann an der Spitze, der einige Bälle unnötigerweise durchließ. Da- gegen spielte »Jugoslavija« vor der Pause überragend, während hach dem Seiten Wechsel vor allem das Hinterspiel stark abfiel. Spielleiter war der Ungar A n t a y. Das zweite Spiel sah den BSK und »Hajduk« in Split als Gegner, die sich einen heißumstrittenen Kampf lieferten, der schließlich mit 1 : 1 (1 : 1) unentschieden blieb. Den ersten Treffer erzielte Brozovič für den BSK, während bald darauf Alujevič gleichzog. Dem Spiel wohnten 5000 Zuschauer bei. Das dritte Spiel zwischen »Gradjanski« und »Slavija« aus Sarajevo wurde wegen des Länderspieles in Budapest vertagt. Abschied Vom GK. Lakovec Die sonntägige Spielrunde der Fußballmeisterschaft bringt in der Mariborer Gruppe zwei Begegnungen, und zwar treffen sich programmgemäß »železni čar« und »Čakovec« in Maribor sowie »M u r a« und »Rapid« in Murska Soboja. Das Spiel »železničar«—»ča kovec« wird insoferne unsere Fußballenthusiasten interessieren, als es d'as letzte Mal sein wird, daß sich uns die Gäste aus Čakovec als Meisterschaftsgegner vorstellen. Der SK. Čakovec vermochte auch in dieser Saison mit großer Schneid und Entschlossenheit die Führung in unserem Spielkreis an sich zu reißen und hatte somit alle Chancen, sich ln den Besitz der Fußballmeisterschaft von Slowenien zu setzen. Gemäß der Neueinteilung des jugoslawischen Fußballsports scheiden nun die Gäste aus dem Meisterschafts betrieb des Slowenischen Fußballverban-|des aus, doch wird damit noch durchaus nicht dem Spielverkehr mit Čakovec Abbruch getan werden. Sonntag bringt nun die Fußballmeisterschaft das letzte Punktematch mit Čakovec, in dem sich zugleich die beiden bestplacierten Mannschaften der heurigen Konkurrenz, »Čakovec« und »Železničar«, vorstellen werden. Als zweites Spiel der sonntägigen Runde ist das Match »R a p i d«—»Mu r a« an gekündigt, das nun vom grünen Tisch zu rück auf den grünen Rasen wandert, doch scheint es, daß diesmal wiederum Verhandlungen am grünen Tisch vorgezogen wurden. Als letztes Spiel der heurigen Konkurrenz folgt dann nur noch das Match »Mari bor«—»Mura«. : SK. Rapid (Fußballsektion). Heute, Freitag, den 3. Mai findet zur üblichen Zeit eine Spielersitzung statt, zu der alle Spieler der ersten Mannschaft unbedingt zu erscheinen haben. Alarm-MotteiMsalirl In Kleiderschränken haben die Motten wegen der Dunkelheit und Wärme groß5 Entwicklungsmöglichkeit. Der Kampf muß sich zunächst gegen die Brut richten und schon vorbeugend einsetzen. Man kann Vorbeugen, indem man mottenechte d. h. eulanisierte Stoffe kauft oder alte bereits gebrauchte Stoffe und Teppiche nacheulanisieren läßt. Pelzmäntel gib* man zweckmäßig den Sommer über einem Kürschner zur Aufbewahrung. Wenn die Hausfrau selbst Mittel gebrauchen will, wende sie »Movinsalz« an. das bei jeder Wäsche wieder von neuem zugesetzt werden muß. Stoffe, die vic getragen werden, sind nicht so gefährdet, die Eier fallen meist ab, da sie ja lose auf-liegen. Kleidungsstücke im Schrank so!'1 man von Zeit zu Zeit tüchtig im Freien klopfen, damit sich die Motte niemals fest setzen kann. Die Dielenritzen, besonders in Neubauten, müssen besonders beachtet werden, well sich dort immer kleine Reste von Borsten, Haaren und Wollfädchen, die Nahrung für die Brut bieten, befinden. Hier ist die Fugendüse des Staubsaugers von großem Wert. Auch die Filzunterlagen von Klaviertasten, oder, sonstige Woligegenstände müssen unter steter Kontrolle bleiben. Die Wintersachen muß man im Sommer einmotten, indem man sie fest in Papier einschlägt und die Ritzen verklebt. Die Unterbringung der Sachen in Mottentüten ist noch besser. Wer viel Stoffe einzumotten hat, sollte sich eine Mottenkiste anschaffen. Als Mottenkiste kann man alle Behälter verwenden, die dicht schließen. Die Kleidung muß natürlich vorher sorgfältig geklopft und gebürstet werden. Als mottentötendes Mittel verwendet man in den Kisten Salze in Schup penform, wie Paradichlorbenzol, Globok Naphtalin oder Mottenhexe. Diese Mittel sind alle Ziemlich ähnlich, ihr Geruch schreckt die Motten zwar nicht ab, aber ihre Dämpfe haben in konzentrierter Form eine abtötende Wirkung. Daher: Reichlich Mittel anwenden, Dämpfe sehr lange im Schrank halten. Von Naphtalinkugeln ■ist wegen der langsamen Verdampfung: abzuraten. Kampfer hat ebenfalls eine zu schwache Wirkung, indische Mottenkräuter, Pfeffer und Tabak gar keine. Mottenmittel, die gespritzt werden, wirken- nur, wenn sie den Schädling unmittelbar treffen. Zum Schnellentmotten gibt es besondere Entwesungskisten; man' kann auch Waschmaschinen oder Fässer, die luftdicht abschließen, dazu nehmen und gibt ein schnell vergasendes Abtötungsmittel, wie Tetrachlorkohlenstoff, hinzu. Sehr stark befallene Polstermöbel, Teppiche und Kleidungsstücke kann man nur in chemischen Reinigungs- und städtischen Desinfektionsanstalten mit Sicherheit entmotten lassen. Eine Vergasung des Zimmers mit Schwefeldioxid" greift Stoffe, Farbe und Metalle" an. Keine Schädigungen treten bei Vergasung von T-Gas oder Blausäure auf. Derartige Arbeiten dürfen aber nur von besonders hierfür zU-gelassenen Kammerjägern ausgeführt werden. Für Pelz- und Teppichkäfer gilt die gleiche Bekämpfungsart wie für Motten; man muß nur immer eine größere Dosis anwenden, da die Larven der Pelz- und Teppichkäfer sehr widerstandsfähig sind. Silberfischchen sind nicht minder gefürchtet im Haushalt als die Motten, denn auch sie richten Schaden an. Man vertilgt sie am besten durch Insektenpulver oder indem man einen Köder aus neun Teilen Puderzucker und einem Teil Kieselfluor natri um (Vorsicht, Gift!) auslegt. Letzter Versuch Der dicke Wimmer lernt jetzt Radfahren. Der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe. Wieder einmal landet er mit seinem Stahlroß im Graben. Und seufzend murmelt er: »Ich glaube, ich versuche es doch lieber mit Rollschuhen!« Vor jugoslawisch-deutschen Mrtsch aftövechandlungen ^ DER BEVORSTEHENDEN S1TZUN G DES JUGOSLAWISCH-DEUTSCHEN WIRTSCHAFTSAUSSCHUSSES WERDEN VERSCHIEDENE, DEN GÜTERAUS-‘AUSCH ZWISCHEN JUGOSLAWIEN UND DEUTSCHLAND BETREFFENDE WICHTIGE FRAGEN ERÖRTERT WERDEN Beograd, 2. Mai. Wie der »Jugoslawische Kurier« aus gutunterrichteter Quel erfährt, ist noch nicht endgültig das Datum festgesetzt worden, zu welchem ™e nächste Tagung des Jugoslawisch-Deutschen Wirtschaftsausschusses beginnen wird. Deutscherseits wurde der 7. Mai, jugoslawsicherseits der 10. Mai vorgeschlagen. Allem Anschein nach wird ®e betreffende Tagung an diesem letzte-fen Datum (10. Mai) beginnen. Wie der »Jugoslawische Kurier« ferner erfährt, sollen auf d'er bevorstehenden Ta Awg des Jugoslawisch-deutschen Wirtschaftsausschusses verschiedene, den bestehenden jugoslawisch-deutschen Handelsvertrag betreffende Fragen geregelt werden. Die wichtigsten dieser Fragen ^d folgende: Festsetzung d'er Kontingente für die Periode April bis September d. J., Beseitigung gewisser Schwierigkeiten, welche im wechselseitigen Güteraustausch von Zeit zu Zeit immer wieder auf tauchen, die Frage der Stabilität des Kurses der deutschen Clearing-Mark, usw. Wahrscheinlich wird bei dieser Gelegenheit auch davon die Rede sein, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, um rasche. ®tens die Schwierigkeiten zu beseitigen, denen die Lieferung gewisser Waren aus Deutačhland nach Jugoslawien begegnet. Der Korrespondent einer Washingtoner Zeitung wohnte der Befreiung eines lamaistischen Eremiten Den-Schuan bei, der sich vor 50 Jahren in China in einer Höhle einmauern ließ, um durch diese furchtbare Askese den höchsten Grad der Heiligkeit zu erlangen. Der Bericht des Amerikaners gibt einen Einblick in eine, Europa völlig fremde Welt. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich in den letzten Februartagen dieses Jahres in den Dörfern am Oberlauf des Narym-tjusses die Kunde, daß am 1. März der Eremit Den-Schuan aus seinem steinernen Grabe emporsteigen werde. Den-Schuan! Mit Ehrfurcht und Scheu nennen die Chinesen den Namen des seltsamen, unheim-hchen Mannes, der sich am 1. März 1890 !n der Nähe eines lamaistischen Klosters ln einer engen Felshöhle einmauern ließ, nachdem er in Gegenwart einer großen Menschenmenge den feierlichen Schwur Selci stet hatte, erst nach 50 Jahren wie- Was die für die jugoslawische Ausfuhr nach Deutschland vorgesehenen Kontingente anlangt, sind keinerlei radikale Aen derungen zu erwarten. Eine Erhöhung die ser Kontingente kommt schon deshalb nicht in Frage, weil in Jugoslawien eine Reihe von Maßnahmen ergriffen wurden, wodurch die Ausfuhr gewisser Artikel ein geschränkt worden ist, u. zw. einerseits um die Deckung des inländischen Bedarfes unter den augenblicklichen abnormalen Verhältnissen sicherzustellen und um schließlich andererseits die Schaffung gewisser Reserven zu ermöglichen. Es wird auch die Frage der Handelsbeziehungen zwischen Jugoslawien und dem Protektorat Böhmen und Mähren erörtert werden. Bekanntlich wurde zu Beginn dieses Jahres deutscherseits angekündigt, daß das Protektorat hinsichtlich des Außenhandels in das Zollsystem des Reiches eingegliedert werden würde. Ursprünglich war beabsichtigt gewesen, daß diese Eingliederung bis zum 31. März d. J, durchgeführt werden sollte. Später hat die deutsche Regierung die endgültige Durchführung dieses Planes auf Mitte dieses Jahres verschoben. Es ist also anzunehmen, daß auch diese Frage auf der bevorstehenden Sitzung des Jugoslawisch-deutschen Wirt schaftsausschusses erörtert werden wird. der in die Welt zurückzukehren. »Buddha«, sprach Den-Schuan, »hat mich erleuchtet, er hat mir im Traume diese Höhle gezeigt und mir befohlen, ein halbes Jahrhundert das Leben eines Bussers und Einsiedlers zu führen. Wenn ich am 1. März 1940 zu euch zurückkehre, werde ich der höchsten Gnade teilhaftig werden und die Krönung der Allwissenheit erlangen«. 25 Jahre zählte Den-Schuan, als er sich lebendig begraben ließ, als Jüngling schied er von dieser Welt, als Greis kehrte er in sie zurück. Er weiß nichts von den chinesischen Bürgerkriegen, vom Weltkrieg, von Revolutionen, Aufständen, Streiks, Bankkrachs, nichts vom japanisch-chinesischen Kampf, nichts von dem neuen europäischen Konflikt. Die Weltgeschichte, die Zeit ist an ihm vorübergegangen. Er hat sie nicht bemerkt. Ein amerikanischer Journalist, Vertreter einer Washingtoner Zeitung in Peking will sich das seltene und ungewöhnliche Ereignis nicht entgehen lassen. Er begibt sich im Auto zu der Stätte, an der ein Mensch von den Toten wiederauferstehen von Ausländern oder ausländischen Institutionen geleistete Garantien bewilligten Kredite, geordnet nach den Ländern der ausländischen Garantiegeber. 2. Gesamtbetrag der zu Gunsteif von In ländern für Rechnung ausländischer Privatpersonen und Institutionen ausgestellten Garantiebriefe, geordnet nach den Ländern der Ausländer, für deren Rechnung die betroffenen Garantiebriefe ausgestellt wurden, sowie nach den Währungen, auf welche diese Garantiebriefe lauten. 3. Der nominale Gesamtbetrag der als Kaution zu Gunsten von Ausländern für Rechnung ausländischer Privatpersonen und Institutionen hinterlegten Wertpapiere, geordnet nach den Ländern der Ausländer, für deren Rechnung die Hinterlegung der Kaution erfolgte, sowie nach den Arten von Wertpapieren, welche als Kaution hinterlegt wurden. 4. In Zukunft müssen spätestens 5 Tage nach Ablauf eines jeden Monats derartige Berichte unterbreitet werden. X Hohe Hanfpreise. In der dieser Tage stattgefundenen Sitzung des Jute-, Hanf-und Leinenausschusses wurde die Feststellung gemacht, daß seit dem vergangenen Herbst die Hanfpreise in Jugoslawien von 8 auf 26 Dinar pro Kilo sich verteuert hatten. Es wurde vorgeschlagen einen empfindlichen Ausfuhrzoll auf diesen Artikel einzuführen, um die allzu lebhafte Ausfuhr einzudämmen. X Die Benzinzuteilung für Gewerbe- u. Industriebetriebe. D.e Handelskammer macht die Industriellen aufmerksam, daß mit 1. d. mit der Zuteilung der Benzinmischungen für den Betrieb von ständigen oder ambulanten Motoren im Gewerbe u. in der Industrie begonnen wird. Es handelt sich hier um Nebenmaschinen, wie für Reinigung, Extraktion, Vergasung etc. nicht aber um Betriebsmotoren. Die entsprechenden Anmeldungen sind bis spätestens 15. ü. der Kammer für Handel, Ge werbe und Industrie in Ljubljana zuzustellen. X Im Gastgewerbe werden die Minimallöhne für das Personal demnächst ver öffentlicht werden. In Ljubljana fand dieser Tage zwischen den Vertretern des Gastgewerbes und des Personals sowie der Handels- und der Arbeiterkammer eine Aussprache statt, in der der Entwurf der diesbezüglichen Bestimmungen geneh migt wurde. wird. Sein Bericht klingt erstaunlich. Zwanzig Kilometer vor dem Ziel muß er — nach sechstägiger beschwerlicher Fahrt — den Wagen in einem Dorf unterstellen und zu Fuß emporsteigen zu der Höhle der Eremiten, zu dem Wallfahrtsort lausender lamaistischer Gläubiger. — Auf kaum gangbaren Felsenwegen, erzählte er, steige ich höher und höher, nein, nicht ich allein, sondern Hunderte mit mir. Plötzlich, nach sechs Stunden, erweitert sich der Pfad, das zu unserer Linken fließende Strombett des Narym rückt näher heran und wir haben einen freien Blick auf eine tiefeingeschnittene Talschlucht, in der sich der Kloster und die Felsenhöhle befinden. Am nächsten Morgen treten die Gläubigen zur großen Einholungsprozession an. Dicht hinter den Klostermusikanten mit ihren vier bis fünf Meter langen Hörnern und einem riesigen Blasinstrument, dem die schauerlichsten Töne entlockt werden, schreiten die kleinen Schabis, Klosterknaben, von 8 bis 14 Jahren, ihnen folgen die lamaistischen Mönche in ihren leuchtenden roten, gelben in violetten Gewändern, mit Räucherfässern und Gebetsmühlen in den Händen, und schließlich erschienen der Klosterabt und sein Stellvertreter, denen sich etwa 3000 am Wege wartende und knieende Menschen anschließen. Atemlose Spannung liegt über die Menge, als an der steil aufragenden Felswand unter den leisen Gesang der Mönche, die unentwegt ihre Gebetsmühlen drehen und die Räucherfässer schwingen, vier Mönche die schweren Felsblöcke wegzuräumen beginnen, die den Zugang zu dem steinernen Sarge des Büssers versperren. Lebt der Mann überhaupt noch? Muß er nicht schon längst, ohne frische Luft, ohne ausreichende Nahrung, zu Grun de gegangen sein? Wie kann ein Mensch ein halbes Jahrhundert in dieser stückigen, dumpfen Atmosphäre leben und atmen, wie kann er sich von jedem Sonnenstrahl abschließen und 50 endlose Jahre nichts anderes tun, als in einer Ek-ke hocken und eintönige Gesänge leiern? Wenn er nicht körperlich stirbt, stirbt er gewiß geistig. Aber was sehe ich? In der Oeffnung erscheint eine Gestalt, vor der ich unwillkürlich zurückweiche. Das Gesicht des Eremiten ist unter einer dik-iken Schmutzkruste verborgen, seine erloschenen Augen, erblindet in der Nacht der Felsenhöhle, starren in das helle Sonnenlicht, vor dem er 50 Jahre lang floh, zehn Zentimeter lange Nägel strecken sich uns entgegen und an seinem Skelettleib hängen Fetzen der Kleidung, mit der er am 1. März 1890 in sein Grab stieg. Priester und Bauern warfen sich vor dem vom Tode Auferstehenden zu Boden, der Abt tritt an ihn heran, begrüßt ihn mit einigen Worten. Der Greis aber scheint nichts zu hören, nicht zu empfinden, nicht einmal Freude über seine Erlösung aus freiwilligen Hunger und Siechtum, bittend streckt er die hageren Hände nach der Sonne aus, die ihren strahlend goldenen Mantel über ihn wirft: »Möge ich würdig eingehen in die Versammlung der Lamen, des Kleinods der treuen Führer und Meister auf dem Wege zum Nirwana«, murmelt seine heisere Stimme. Nein, Den-Schuan, der ein halbes Jahrhundert In einer anderen Welt lebte, ist nicht mehr von dieser Welt, — ein lächeln, einer unheimlichen Maske gleich, verklärt seine bleichen Züge. — »Buddhas Worte gehen in Erfüllung«, — flüstert er und sinkt zusammen. Mönche eilen herbei, flössen ihm warme Milch ein, reiben die Stelle, an der sich sein Herz befindet — zu spät. 50 Jahre hat Den-Schuan auf die Stunde gewartet, die ihm das Leben zurück gibt, 50 Jahre, aber nicht das Leben, sondern der Tod nimmt ihn in Empfang. Ich weiß nicht, so schließt der Amerikaner seinen Bericht, ob die Erregung über seiner Befreiung, die er meisterhaft ^beherrscht haben muß, oder ganz einfach die frische Luft, der Atem des Lebens, ihn bei der Rückkehr unter die Menschen getötet haben, ich weiß nur, daß er die Schwelle des höchsten Glückes überschritt, daß er ein halbes Jahrhundert lang herbeigesehnt hat: die Schwelle zum Nirwana. Rache an seinem Schneider. Ein junger Mann in New Jersey, USA, hatte von seinem Schneider einen schlecht sitzenden Anzug geliefert bekommen, den dieser trotz aller Proteste nicht zurücknehmen wollte. Am nächsten Tag ging der junge Mann in dem mißlungenen Anzug in den belebtesten Straßen der Stadt spazieren, wobei er sich ein Schild umgehängt hatte: »Dieser schlechtsitzende Anzug ist für 22 Dollars von der Firma N. N., Mainestreet, geliefert.« — Schon wenige Stunden später erklärte sich der Schneider bereit, einen neuen Anzug zuliefern. Konservendosen als Gebetsmühlen. In Tibet ist heute noch rege Nachfrage nach alten Zinnbüchsen und Konservendosen, um daraus Gebetsmühlen zu machen. Die Büchse wir a' durchbohrt; eine kleine Achse durch die Oeffnung gesteckt, die Gebete um die Außenwand gebunden, eine Schnur nach Art eines Brummkreisels angebracht, und mit jeder Umdrehung ist man dem Himmel einen Schritt näher. Gläubige bringen noch winzige Schaufeln an den Büchsen und Kannen an, bauen sich an kleinen Flüssen eine entsprechende Vorrichtung und überlassen es dann der Wasserkraft, die Mühle zu drehen und unzählige Gebete für sie abzurollen. Schopenhauer als Weinkenner. Schopenhauer, der große Philosoph, war nicht nur ein starker Esser, der mit Vorliebe gleich zwei Portionen aß, sondern auch ein guter Weinkenner. Eines Tages war er bei einem Bankier zu Gast geladen. Vor seinem Gedeck stand eine 3hmbfchrelben 5er Devifen-direition der Nationalbank Die Beträge der In Jugoslawien gegen v°n Ausländem und ausländischen Institutionen geleistete Garantien bewilligten Kredite müssen der Devisendirektion bekanntgegeben werden. Beograd, 1. Mai. Die Devisendirektion der Nationalbank hat ein Rundschreiben folgenden Inhalts versandt: Durch Entscheid des Finanzministers Nr. 5551-VIII vom 7. II. 1940 ist die Einholung der Genehmigung für die Entgegennahme ausländischer Garantien für Kredite, welche in Jugoslawien physi- schen und Rechtspersonen gewährt werden, vorgesehen worden. Ferner wurde durch Rundschreiben Nr. 161.950-189 v. 3. IX. 1934 auch für alle Kreditierungen ausländischer Firmen und Privatpersonen sowie für die Hinterlegung von Kautionen, gleich welcher Form, oder von Garantiebriefen für Rechnung von Ausländern, die Einholung einer vorherigen Genehmigung vorgesehen. Man wird daher bis spätestens am 5. Mai d. J. der Devisendirektion der Nationalbank Berichte mit folgenden Angaben, nach dem Stand vom 30. April 1940 zu unterbreiten haben: 1. Gesamtsumme der im Inlande gegen Bie duute UeU Zeit IM freimütig rinpiturrl LAMAISTISCHER heiliger feierlich aus dem grab BEFREIT. — FÜNFZIG JAHRE LEBTE ER IN LICHTLOSER HÖHLE. — DREI MINUTEN SONNE BRACHTEN IHM DEN TOD. Batterie von Gläsern in allen Größen u. Formen. Mit großem Behagen hatte Schopenhauer zwei Teller Schildkrötensuppe gegessen und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, als der Diener mit der Weinflasche hinter seinen Stuhl trat und leise sagte: »Darf ich um das große Glas bitten? Das kleine ist für die feinen Dessertweine.« Ebenso leise antwortete der Philosoph: »Gießen Sie nur ruhig den Tischwein in das kleine Glas, das große brauche ich später, wenn die feinen Dessertweine gereicht werden«. von Frauen nicht ausgesprochen werden ] dürfen, aber in dieser weitgehenden Zwei Leitung der Sprache dürfte der Karaiben-stamm einzig in der Welt dagestanden haben. JUMoieu Männersprache — Frauensprache. Eine der seltsamsten Sprachgewohnhei-ten hatte sich bei dem indianischen Ka-raiben-Stamm ausgebildet, der heute fast ausgestorben ist. Unter ihnen hatten die Frauen und Männer verschiedene Sprachen. Der ganze bekannte Wortschatz der alten Karaiben-Sprache beträgt etwa 3000 Wörter. 400 davon sind doppelt vorhanden und die einen waren für die Männer, die anderen für die Frauen bestimmt. So hieß zum Beispiel der Stamm der Karaiben selbst in der Männersprache »Kallinago« und in der Frauensprache »Katliponan«. Bei anderen Völkern gibt es wohl die Sitte, daß gewisse Wörter oder Namen in Gegenwart von Männern Zaunkönig wiegt zwei Gramm. Die Gepflogenheit früherer Zeiten, Vögel zu fangen, um sie als besondere Lek-kerbissen auf den Tisch zu bringen, ist heute glücklicherweise in den meisten Kulturländern verschwunden. Die Tatsache, wie außerordentlich gering das Gewicht gerade der kleineren Singvögel ist, spricht am besten dafür, daß sie als Nahrung des Menschen wirklich nicht in Betracht kommen. Eine Nachtigall wiegt 11,40 Gramm, Bachstelze und Blauspecht 10 g, der Fink etwas über 5, Hänfling und Landschwalbe noch nicht 9 g. Kohlmeise und Rotschwänzchen erreichen nicht ganz 8 g, Blaumeise und Baumläufer wiegen weniger als 4 und der Zaunkönig sogar nur 2 Gramm. Kimmer ist ein Nörgler. Neulich kommt er ins Wintersporthotel und gleich hat er auch schon was zu meckern: »Schließlich bin ich ja nicht der erste beste Gast«. »Nein,« sagt der Wirt freundlich, »nur der erste!« Gelegenheitskauf! 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KfFfNANN 335i Danksagung Für die vielen Beweise herzlichster Anteilnahme und Liebe, die mir anläßlich des allzufrühen Heimganges meines Uber alles geliebten, unersetzlichen Gatten ln so überreichem Maße zugekommen sind, sage ich allen auf diesem Wege meinen innigsten und wärmsten Dank. Herrn Dr. Kraus spreche ich für die aufopferungs- und liebevolle Behandlung während der kurzen schweren Krankheit meines teuren Gatten meinen herzlichsten Dank aus. M a r i b o r, den 3. Mai 1940. LEOPOLDINE MASTNAK, Inhaberin des Cafe »Central« Stmmtkem Jm UuAM Noman von OfRaro Mägander 24 Urheberrechtsschutz: Deutscher Roman-Verlag vorm. E. Unverrlcht, Bad Sachse/Südharz »Warum ich nach Bayern gekommen bin, will ich Ihnen sagen. Mein Sohn hatte einen Studiengenossen, einen sehr lieben Freund, der kam aus Bayern. Er schwärmte uns so viel von seiner schönen Heimat vor, daß wir von seiner Sehnsucht angesteckt wurden und herkamen. Als wir dann das schöne, frohe Land sahen, waren wir so begeistert, daß wir uns sofort ankauften.« »Ja, schön und heiter ist es bei uns!« sagte Christi verträumt. »Und sauber!« lachte die Gräfin. »Man empfindet die schmucke Sauberkeit der Bauernhäuser doppelt, wenn man lange im Osten gelebt hat. Dieses Bayern aber scheint wirklich Deutschlands Schmuckstädtchen zu sein. Auch mein Sohn gewöhnte sich prachtvoll hier ein.« Immer wieder der Sohn! Für die Gräfin gab es anscheinend nur einen einzigen Menschen auf der Welt. Das war der Sohn! Man konnte den Gesprächsstoff wählen wie man wollte. Er endete immer wieder bei Zdenko. Christi kam der Einfall, die Mutter zu bitten, den Sohn dahin zu beeinflussen, daß er nicht so slawisch-willkürlich mit den Leuten hier umsprang. »Ihr Herr Sohn hat sich gut eifigelebt?« begann sie vorsichtig. »Ja, es gefällt ihm beinahe besser als in der bulgarischen Heimat, deren Kind er nun einmal auch blutmäßig vom Vater her ist.« »Die Verhältnisse liegen aber hier doch ganz anders! Ich meine insbesondere die Stellung des Herrn zu seinen Untergebenen. Bei uns kennt man doch nicht so viel kriecherische Unterwürfigkeit.« »Oh, Zdenko weiß sich seine Untergebenen zu ziehen. Darum ist mir nicht bang!« »Aber mir ist bange!« warf Christi mit impulsiver Heftigkeit ein. »Es geht nicht gut aus, liebe, gnädige Frau, wenn Ihr Sohn weiterhin so mit den Leuten umspringt, Es geschieht noch einmal ein Unglück. Ich beschwöre Sie, Ihren Sohn dahin zu beeinflussen, daß es anders wird!« Im ersten Augenblick war die Gräfin überrascht von dem heftigen Ausbruch. Dann aber hörte sie aus allem nur eines heraus: die Sorge Christls um Zdenko. So tief also saß die Liebe schon bei der kleinen Frau. Die Gräfin hatte keinen sehnlicheren Wunsch als den, Christi zur Schwiegertochter zu gewinnen. Es war Zelt, daß Zdenko einmal vernünftig werden würde. Kein Mädel war sicher vor ihm. Aber jetzt, seitdem Christi da war, schien es besser werden zu wollen. War Christi wirklich die Frau, die ihren wilden, unbändigen Sohn für die Dauer eines Lebens fesseln konnte? Zärtlich ruhte der Blick der Gräfin auf Christls Gesicht. Sie lächelte gütig verstehend und wuß te im Grunde genommen doch gar nicht, worum es Christ! ging. »Ich wüßte jemandem, der meinem Sohn das viel besser beibringen könnte. Weil er viel mehr darauf hört, wenn eine Warnung aus einem schönen Munde kommt. Meinen Sie nicht auch, liebste Frau Christi?« Da senkte Christi ergeben den hübschen Kopf wie jemand, der, müde vom Kampf, die Hände in den Schoß sinken läßt, weil er eingesehen hat, daß es nutz los ist.. Draußen ging die Wintersonne schlafen und ihr letzter, warmer Kuß sandte sein zartes Rot in das Zimmer. Ueberpin-selte die weißen Schneerosenblüten mit rosa Strichen und blieb dann lange auf Christls blassem Gesicht liegen. * Als Rosa den wundervollen neuen Wagen sah, den ihr Mabel voller Stolz zeigte, hatte sie nur einen Gedanken: Mit die sem Wagen konnte man die Christifrau heimbringen. In diesem herrlichen großen Wagen konnte man leicht jemanden mit einem gebrochenen Bein befördern. Seitdem liebte Rosa das neue Auto, das ihr Christi wiederbringen sollte. Der elegante rote Rennwagen war nicht Rosas Geschmack. Sie war mehr für das Einfache. Auch Mabel und Günther hatten sich entschlossen, den Rennwagen erst im Frühling einzufahren. Für die Win (erfahrt war eine Limousine auserseffen: hellgrau und ganz den Wünschen Mabels entsprechend. Das Verhältnis Rosas zu Miß Wellington hatte sich überhaupt bedeutend gebessert. Mabel brachte dem Mädchen klei ne Geschenke und suchte sich auch sonst bei ihr einzuschmeicheln. Die Amerikanerin betrachtete es als für sich günstiger, wenn sie das Mädchen nicht als Feindin, sondern als Freundin hatte. Sie bezahlte auch den hohen Pensionspreis. Geld spiel te ja bei ihr keine Rolle. Mabel gab sich sogar Mühe, liebenswürdig zu den anderen Pensionsgästen zu sein. Und sie konnte bezaubernd wirken, wenn sie wollte. Günther war immer wieder überrascht von der Wandlungsfähigkeit dieser schönen Frau, Ja, es gab Augenblicke, wo er ihrem Zauber ganz erlag. Sie war ein berauschendes Getränk, nach dessen Genuß einen immer eine leise Katerstimmung überkam, zu dem man aber immer wieder zurückkehrte. Vielleicht auch nur, um seine Gedanken und seine Sehnsucht zu betäuben. Rosa war zufrieden. Die Pension ging prachtvoll. Man verdiente gut. Christi würde Augen machen, wenn sie heimkam Daß sie bald heimkommen mußte, stand bei Rosa fest. Und sie begann am nächten Morgen mit einem schweren Seufzer ihre diplomatische Sendung. »Was seufzen Sie denn so, Rosa?« lachte Prellwltz gutgelaunt. »Da soll man nicht seufzen? Wenn doch die Christifrau krank bei wildfremden Leuten liegt? Und konnte so schört harn da bei uns!« Eine Wolke huschte über Günthers heiteres Gesicht. »Anscheinend gefällt es Ihr dort besser als daheim.« »Dös glaub i net! Aber heim kanns net mit dem gebrochenen Bein! Wie solls denn da heim können? 0 mei! Des is a schwere Sorg für mich! Könnten 8' fflif denn gar net helfen, Herr Graf?« »Ich? Wieso ich?« »Wo 3' jetzt des sehne Auto ham, hab i g’meint, Sie könnten s' hol« I« So, nun war’s heraus. Rosa atmete erleichtert auf. »Das Auto gehört nicht mir, Rosa! Es gehört Miß Wellington. Wenn sie einverstanden ist, können wir ja fahren.« Günter verhielt sien etwas ablehnend. »Na, Herr Graf, so geht das net! Die MIß mag unser Christifrau ja net! Sie müssen halt die Amerikanerin überlisten.« Rosa war nicht wenig stolz, daß ihr das Wort eingefallen war, »Ueberlisten« war ein feines Wort. Sie hatte es neulich aufgefangen und war froh, caß sie es so gut in Ihrem Sprachschatz aufbewahrt hatte. »Jawohl! Ueberlisten!« wiederholte sie noch einmal mit Nachdruck. »Ja, das kann ich doch nicht, Rosa!« »Was man will, das kann man auch!« »Vielleicht will ich aber gar nicht.« (Fortsetzung Seite 4.) Chefredakteur und für die Redaktion verantwortlich: UDO KASPER. - Druck der „Mariborska tiskarna“ in Maribor. - Für den Herausgeber und den Druck verantwortlich Direktor STANKO DETELA. — Beide wohnhaft ln Maribor.