Laibacher ' ^W o ch t n b l a t t zum Nnßen und Vergnügen. Mo. 42^ / Freytag den 20. Octo ber. 's l 5. Merkwürdiges Manifest Heinrichs 3. Königs von Haiti, ^Dir glauben unter den günstigen Umstanden, wo freysinnige Gedanken wieder übcr je-«e verderblichen Zeiten die Oberhand zu erhalten scheinen, in welchem die Völker unter dem Drucke seufzten, in dem Augenblicke, wo die Europäischen Monarchen mit dem Wohls der zerrütteten Staaten beschäftigt sind, auch unsere Stimme erheben zu müssen. ^ , Die ganze Welt weiß, daß wir seit langer als Zc> Jahren unter dem schrecklichen Joche der Gklnverey wimmerten, zur Verachtung und zur Q.ual verdammt waren." ? Unter der Verwaltung des Oberbefehlshabers Toussaint - Louvenure lebte Hayti wieder aus dex Asche auf«. Die ' Ankunft des Generals Hedonvills mit seinen Gchaaren gab der Ruhe unseres Staates einen verderblichen Stoß; durch die Mänks, die er mit dem Haytischen General Vigaud schmiedete, gclang es ihm, ehe er die Insel verllch,Zllles ztt 'zer- rütten, indem er den Brand der Zwietracht unter uns schleuderte, und dss Fackel des Bürgerkrieges anzündete; Ströme von Blut stossen, ehe man die Ruhe wieder herstellen konnte. Touffaint-Lou-verture hatte während seiner väterlichen Verwaltung die Herrschaft der Gesetze, dio guten Sitten, die Frömmigkeit, den Unterricht und den Kunstfleiß zurückgerufen ; Ackerbau und Handel blühte: er begünstigte die weiffen Kolonie - Bewohner, insbesondere die Pstanzer, und opferte selbst feinen Neffen, den General Moyse, auf, der von den Befehlen, die Kolons «stcn zu schützen, abgewichen war." „Dieß Verfahren und dieß Vertrauen m die fran.Regieruna waren die Ursachen des schwachen Widerstandes, welchen die Franzosen in Hayti fanden, da der größte Theil dev Linientruppen znr Bestellung des Feldes ins Innere zurückgeschickt war. So war die Lage der Dingo zur Zeit, als der Friede von Amiens verhandelt wurde«. Kaum war er abgeschlossen, als eine fürchterliche Flotte, eine zahlreiche Armee sich auf dis ganze Strecke unserer Küstcn warf, und uns in dem Augenblick der Gi-chechnr überraschte. Von einer aufa/kläw ten Nazion ging ein Schwärm Barbaren aus, in der verbrecherischen Absicht, entweder eins ganze gebildete und ruhige Nazion zu zerstören, oder ihr aufs neue uud für immer die Fesseln der Sklaverey anzulegen. Sie haben nichts vernachlässigt, um ihren abscheulichen Iweck zu erreichen. Die - Generale, sowohl Weisse als Neger, die-sich in Frankreich befanden, sogar die Söhne des Oberbefehlshabers Louverturs, wurden in diefer Unteruetzmung mit fortgeführt. Man hatte sie, so wie uns, durch die Proklamazionen des ersten Konsuls betrogen, die ein Meisterstuck der Verrätherey waren, und in welcher er uns lXgte'» Vor Gott und vor der Repu-blick seyd ihr alle gleich und frey ," während der General Becker förmlichen Befehl zur Wiederherstellung der Sclaverey von ihm hatte." Nach einem Widerstände von einigen Monathen ergab sich der Oberbefehlshaber, legte sein Amt nieder, und zog sich friedlich auf einen von ihm selbst gewählten Ruhesitz zurück. Unter den Bedingungen der Freyheit und Unabhängigkeit wurde kaum der Friede geschlossen, als die Franzosen ansingen, chr schreckliches System der Sklaverey und Zerstörung in Ausübung zu bringen. Man beschloß zur leichtern Ausführung die Verhaftung Toussaints; unter den nichtigsten Vorwäns den wurde er mit seiner Familie in seinem Wohnsitze Ponquudie überfallen, verhaft ^ tet, mit Ketten belastet, und am Bord des Schiffs le Heros nach Frankreich geführt. Ganz Europa ist davon unterrichtet , wie er seine unglückliche Laufoahn in den Kerkern des Schlosses Ioux in der Franche-Comte unter Qualen und Martern endigte Von diesem Augenblicke an ward auf der Insel das Signal zu den schrecklichsten Greueln gegeben, die Menschenrechte wurden mit Füssen getreten, die Hayter wurden in fremde Kolonien verkauft, andere Vornehme nach Frankreichs geführt, wc» die Anetten an den Landstrassen, die Galeerenketten und äer? ker sie erwarteten. Die Kolonisten traten wkder in den Besitz ihrer G^ittr, un) wir wurden ihre Knechte; damahls er -schien das schändliche Dekret von Vonaparte, w lches die Wiederherstellung der Zk-laoerey bestätigte, welches ein verraZerischsr Neger - Offizier, Herkules, überbrachte. Die Kolonisten wurde« nun wieoer Mm? schenhändler, und erklärten einstimmig: „Ohne Sklaverey keine Kolonie!" Der gwßte Theil des Volks sing nun an, sich wieder zu bewaffnen, un) der General Becker verrichtete die größten Schandthaten. Den General Mauregas, von einem sehr sanften Charakter, ließ er aufheben, und an Bord des General-Schiffs bringen; dort band man ihn an den Mastbaum, heftete ihm zum Spott zwey alte Epaulets auf die Schultern, und schlug mit Nägeln, deren man sich zum Schiffsbau bedient, ihm einen altm Gcneralshut auf den Kopf. In diesem Abscheulichen Zustands, und nachdem sich der ^Cannebale