LllilmcherWMtultg. stzH. «i^F^eH Pläniimeratiousprct«: Im Comptoir ganzj. VlH* /^D^K ft. I', halbj. fl. 5.50. Für dieZuftellun« in« Haus ^»^. !^V«F. halbj. 5» li. Mit der Post „anzj.fl. IS, halbj.fi. 7.50. Mittwoch, ö. September Insert« onsl,et>ühr big 10 Zeilc»: inial «<'lr., 1t7)454» üm.NOlr., 3m.i fl.;!o,iss pr.ZeiIe lni. «Ir., üm.ßlr., I ^«^«D 3«. 10tr. il. s. w. äusüvlionestcmpel jedcsm.AU l,. M.v^^F^^«, Nichtamtlicher Theil. Beiträge für den Frauenverein: Durch das l, l. Vrzulsamt in Idria dc,S SammlunqScrgednisz der Gemeinde Hctonnil zu Gunsten dcr vrrwnndclcn Kriegn-, und zwar: Von Josef Rupuit40 tr , Micharl Vonciua .'^tt,,' Grcc>or Trattiiik <^0 tr., Johann Trenn 15^ tr., Johann Nnpnit 30 lr,. Johann Bl^ic 1." lr., Jacob Traltuik 30 lr,, Leopold Forjancii 48 kr., MaltlMö Voii«!a 88 tr., Blas Mahorit 80 lr., AndrcaS Voiöla 30 lr., Johann Pint 50 kr,, Iacoli Baich 50 lr., Ioh. Pooobnil 10 lr., Johann Mr 20 lr., Thomas Trenn ^0 lr., Simon Schinlouz 20 tr., Allies Podobinl 1'^ fr., zusainnieu 5 st, 42 lr. — Von dcr Fran Maria Mayrr ^dornen Wolf Edlen von Wolfebcrg, 3)tajors Gatlin des l. l, 7. Jägerbatcnllonö I St. Napoleondor. — Von dein ssranenuereine in Adrl^bcrg durch daö °°"igc l. f. Bezirksamt 114 fl. 54 lr. ö. W,, dami 20 Eimer Wem. 37 Pfd. Charftic, N3 Pfd. Berliaudzcua.. 2 Vrnsttilchrr, ^ dreieckige Tücher, 21 Stück Hemden, 11 P«cn' Gallien, 21, Stllck Koftflisscn, 3 Sacktücher, 7 Stilet Leintücher, 1 Handtuch, ^ Flanelljacke nnd 11 Paar Fnßsocken und Stnimpfc. Laibach, 5. September. Ueber den fr a nzüs ischcn M inisterw c ch scl finden wir in den Pariser Berichten noch leine nähere ^»ftlärnng. Dic Bezeichnung des Marquis dc Älousticr ^ls eines „Dij'loiücUc liimnull'' verspricht wieder stür-uuschcrcö Wetter. Jedenfalls scheint für Fraukicich wieder b>c Zeit zur „Action" gekommen zu sein. Die „Indc-pcndance" will von einem Manifeste Napoleons wissen, worin er die Grundsätze des cnropüifchen Gleichgewichtes feststellt und, ohne cine unmittelbare Action in Auösicht zn stellen, dcmioch dic oolle Freiheit zu handeln bei dem Eintritt gewisser Eocutlialitätcn für Frankreich rcscrvirl. Besondere Aufmerksamkeit verdient dic Haltnng Nuß« lands, sic hat einige Achnlichkcit mit jener Frank« reichs. Auch Rußland sieht mit Genugthuung die Verträge stürzen. Aber es verlangt auch für sich die gleiche Behandlung. Welches Vorrecht soll dcr Pariser Vcr-trag von 185<) vor den Wiener Verträgen von 1815 haben? Wenn Prcußcu das baltische Meer beherrscht, ^'e kann dann Nußland das schwarze Meer verschlossen bleiben? I„ der That muß jede Großmacht ihren An« lheil an dem großen Verkehrswege, dem Meere, haben. Aede bestrebt sich, ihre Ganzen in dieser Richtung hin cu'szudchncu. Zwar scheint der Aufstand von Eandia nicht jene ^edcutuug zu haben, die ihm dic frcihcitdürsttndc Ehri< stenheit in dcr Türkri uud Griechenland bcilcgtc, allein dlr an cincr Stelle gclöschlc Brand taun bald an einer Oberen hchigcr auflodern. Stoff gibt es genug dafür 'N Montenegro, Scrbicn, dem neuen preußisch - frau» ^nscheu Numänicn. Auf die Länge kann die oricn-l">schc Frage sich dcr Aufmcrksamkcit Europa's nicht pichen. Oesterreich wird scinc gewichtige Stimme bei ihrer Lösung erheben, und daß dies nur iu, Interesse dcr Humanität, der Civilisation geschehen wird, daß wir die Gräucl des griechischen Freiheitskrieges von den zwanziger Jahren nicht mehr erleben werden, dafür bl'irgl uns die erleuchtete Einsicht unserer Staatsmänner, dic alte Devise Oesterreichs.- ^>l>!i!l'<» t'^iwrm» llmckv- IM U>!!M. Englische Stimmen über den Aufstand auf Cantia. Dcr Aufstand anf Krcta erfüllt dcn conscrvativcu „M. Herald" mit schweren Bcsorauisscu für die Sicherheit des osmanischcn Reichs. „Ohne so fanalisch für dic Türkei zu schwärmen," sagt er, ,.wic der selige Lord Pallucrstcn, erkennen wir doch an, daß das lcvantinische Ncich nur zwischen dcr Herrschaft dcr Türken und dcr Anarchic zu wählcu hat. Gegen die Bildung eines starken christlichen Ncichcs in der Stadt am Bosporus würdcu die Staatsmäuucr Westeuropa'S wcuig einzuwenden haben, abcr ehe eine solche Schöpfung aufgemuntert oder gestattet werden lann, muß dcr Beweis geliefert sein, daß das christliche Ncich sich halten könnte. (Solchen Beweis licfcrt in dcr Ncgcl erst das lc>il ttc^ompü.) Wenn ein so achlungswürdigcr uud bcrilhmtcr Staat wie Oesterreich außer Stand gewesen ist, gegen den Geist moderner Neuerung anzukämpfen, so tönneu wir kaum erwarten, daß die Türkei dem Anprall dcr vielen Feinde, mit denen sie seit Jahrhunderten tämpfs, erfolgreich widerstehen werde." Nachdem der„M.Herald" darauf dic Eaudiotcu mehrmals als „unglücklich" bc> dauctt und als „tapfer" belobt, die türkische Vcrwal-tung abcr als „abscheulich" bezeichnet hat, sagt er: „Der Aufstand wird natürlich unterdrückt werden. Kanu die Pforte ihn nicht unterdrücken, so wird Acgyplcn es thun. Abcr die Türken müssen sich spulen. Ein chronischer IuslirrcclionSzustand ans Eandia könnte einen Brand entzünde:!, den die Diplomaten Europa's und die Armeen dr5 Sllltans nur mit großcr ^ioth lösche» löimlcn." — Auch dic „Pnll Mall Gazette," denkt vorzugsweise au die Nothwendigkeit, die lürklschc Herrschaft aufrecht zu halten. Sic gcstcht, daß mau sich einiger Sympathie für die nntcr einem schr drückenden Joch schmachtenden Eandiotcn nicht erwehren lonnc — bemerkt dann neben« bei, daß die Ehrislcn auf dcr Inscl schr unwissend und entartet seien, während die Mohamcdancr das Türkische „mit ungewöhnlicher Ncinhcii" sprechen (!), sowie „dcr in Europa nur schwach vertretenen cchlcn Oemanli-Nacc angehören" — und erklärt am Schlüsse: „Wenn mau jetzt nachweisen kann, daß eine gröbliche Unterdrückung von dcn Türken geübt worden ist, so haben dic Groß' mächte nach dein Pcltragc von 1856 ein unbczwciscllcS Recht zur gemeinsamen Dazwischcnluuft, wie sic cs in anderen Theilen deS osmanischcn Reiches haben, wo es christliche Eolonien gibt. Es wäre mehr im Interesse dcr Türkei, sogleich einzuschreiten, als zn zögern, bis die candiollschc Bewegung sich zu eincr griechischen ent« wickelt. Ein Thessalien, Epirns und Eandia umfassen« dcö vereinigtes Griechenland wäre für dic Türkei eine noch größere Gefahr, als sogar Rußland sein mag." — Dcr „Star," dcr an das Dogma von dcr Uncntbehr-lichkcit dcr Türkcnhcrrschaft in Europa nic geglaubt hat, wünscht dcn Eandiotcn dcn besten Erfolg und hoffl, daß die oiicnlalischc Frage cinc baldige, abcr nicht türkische Lösung erfahren wcrde. Ein großes cinigcs Griechen» land würde sich schr passend dem ciniacn Italien uud dcm geeinigten Deutschland an die Seile stellen. Keinesfalls dürfe England für dic Integrität dcr Türkei einen Mann oder cincn Shilling opfern. Indeß auch für die Erlösung dcr Ehristcn vom Tütkcnjoch würde dcr „Star," als consequents Fricdensblatt, kcincu englischen Matrosen und leinen Farthing bewilligen. (Mg. Ztg.) Oesterreich. Wien, 3. September. 1^ Guter Rath kommt über Nacht. Als gestern au dcr Sonutagsbörsc zucist die Ersetzung dcö französischen Ministcrs dcr auswärtigen Angelegenheiten Herrn Drouin dc Lhuyö durch dcn Marquis dc Monsticr be» taunt wnrdc, da drohte die daselbst eben herrschende sehr gute Stimmung in ihr gerades Gegentheil, in cine wahre Paniquc umzuschlagen. Die crste ganz allgemeine Inter« prctation, welche diese überraschende Nachricht in finanziellen Kreisen fand, war dic, daß Europa im allgeinci-ncn und Oesterreich im bcfondcrcn abermals am Vorabende großer Ereignisse stchc, oder mit anderen Worten, daß die orientalische Frage in Kurzem zur brennenden werden dürfte. Man wollte sich ganz plötzlich erinnern, daß damals, als dcr Kaiser dcr Franzosen erklärte, die orientalischen Angelegenheiten für alle Zcit zum Gcacnstmidc seines Stndinins machen zu wollen, dcr Marquis de Mousticr. damals Gesandter am hiesigen Hofe, plötzlich von Wien nach Eonstantinopcl uer-setzt worden sci, und glaubt nun nnr ganz folgerichtig zu schließen, daß wenn dic Scndnng des Marquis nach Eonstanllnopcl dcr Begiun dcr orientalischen Studien gewesen sei, dessen Berufung als Minister dcr auSwär-tlgcn Angelegenheiten das Endc derselben bedeuten, und der Theorie nun dic PraM folgeu wcrde. So viel was die Thatsache des Ministcrwcchscls an sich anbe-langt. WaS jedoch die hicrbci intcroenircndcn Personen betrifft, so hiclt man im allgemeinen Herrn Dronin de Lhnys für den Mann des Friedens und dcr Vcrmitt-lnna, während man den Marquis de Mousticr als cincn Feuilleton. Wunderbare Aehnlichkeiten. (Schluß.) habe ^ öwcilc Begebenheit, die ich noch zu erzählen der nc, s ^'^ Analogie mit dcr ersten, spielt abcr in cher s ^^^ nämlich in unseren Tagen, und nian-dcr A . " ^>" dürfte die Gelegenheit haben, sich von Jab, "^ derselben zu übcrzcugcu. Vor etwa 8—9 rüsti l^"'bc von Wien aus eine namhafte Anzahl odfs """bcn, meist Waisen oder Söhne unbemittelter im! """clünutcr Eltcrn, zur k. k. Marine als Schiffs. ^ «cn abgestellt und anf verschiedene Schiffe vertheilt. Kri? /^'^ meiner näheren Bekannten, dcr cbcn cincn h ' Dampfer commandirtc, erhielt einige dicscr Kna- ' an Vord. Als er sie das erste mal musterte, fiel d cmcr derselben durch scinc schöne, edle GlsichtSbil- tS ?, ""^ ^lh sein feineres Benehmen auf. Man sah 'HM strich an, er müsse, wie man zu sagen pflegt, Iiercr Leute Kind sein; sein ganzes Wcscn trug das .präge dessen an sich, was man mit dcm Worte: z" bezeichnen pflegt. Dieses flößte auch ^.Commandanten dcs Schiffes cinc wohlwollende y. s'"'°limc f^. dcn mmcu Knabeu ein, dcn ein hartes Iia, '" "^ von seiner Heimat und Familic entführt sta,^ v '^"' ^slcn Wicgc so wcil vom Meere gc. ""oen, dem )chwicligcu mid gefahrvollen Seehandwcrke ^'^""uhcu Schoß warf! Und wahrlich, daS Los 'nes Sch,,fsinngcn ist kcincswcgö ein bcncidcnöwcrlhcs, er ist gewöhnlich das HmillVo «loul^iir dcS ganzen Schiffes nnd mnß cinc schr harte Schule durchmachen. Dcr Eom< Mandant nnn nahm sich nnscres „intcrcssauten" Knaben mit besonderer Sorgfalt an, stellte ihu uuter die Auf» sicht eines tüchligcn nnd verläßlichen Unlcrosficiers, dcm er ihn an? Herz legte nnd auftrug, ihu im Lescn, Schrei-ben und Rechnen zn unterrichten, überhaupt für dessen leibliches und moralisches Wohl zu sorgen. Der Knabe zeigte sich auch dieser besonderen Rücksicht würdig, be-uriundctc Talent und guten Willen und machte ziemliche Fortschritte. Allein der Eommcmoant erhielt, wie es im Seewesen so hänfig geschieht, bald eine andere Bestimmung und verlor seinen ^chützliug aus dcn Angcn. Im vorigcn Sommer nun wuidc dicscr wackcrc Officicr, dcr iudcsscn auch den Sccfcldzug gcgcu Dänemark mitgemacht hatte, mit dem Commando iibcr die k. l. Flottille anf dcm Gardascc betraut. Knrz nach scincr Ankunft in Pcschicra inspicittc er die Dampf-kanoncnbootc und erkannte auf cincm derselben in cincm jnngcn schmncken Untcrofsicicr dcn Wicncr Knaben, dcm er vor mchrcrcn Jahren scinc wohlgemeinte Protection hatte angcdeihcn lasslN. Er crknndigte sich nach dcsscn Anfführnng nnd hörte mit Befriedigung, daß sie cinc musterhafte war und daß dcr junge Mann der Fürsorge, die er ihm zugewendet, in erfreulicher Weise entsprochen habe. Dcr Zufall wollte cs, daß dcr Eommandant kurz darauf mit "dem Dampfcr, auf welchem dicscr Unter-officicr Dienst lciftcle, cinc Inspcctionsfahrt anf dcm Gardascc unternahm. Dicscs Fahrzeug wurde zugleich als Passagicrdampfcr bcnützt, und cS schifften sich auf demselben auch mehrere Reisende ein, welche die reizende Fahrt anf dcm schönen See, dessen Umgebungen und Scenerien so berühmt find, von Peschicra nach Riva milmachcn wollten. Unter diesen Passagieren bcsand sich auch cinc ältliche Dame aus Prcnßcn, welchc cinc Reise nach Italien unttrnommcu hatte, um sich zu zerstreuen. Sic war, wie es sich später zeigte, Witwe und halte cincn cinzigrn (Vuhn gehabt, dcr in königlich preußische Secdicnstc getreten war und mit dein Schulschiff „Amazone" in dcr Nordsee Schiffbruch gelitte» hatte nnd zu Grunde gegangen war. Die meisten unserer Leser werden sich noch dicscs furchtbaren Ereignisses zu erinnern wissen. Die gute Dame war untröstlich über diesen Verlust und halte, wie gesagt, nachdem sich ihr erster heftiger Schmerz gelegt hatte, cinc Rcisc nach Italien gemacht und war cbcn auf dcm Heimwege begriffen. Unser junger Untcrofficicr hatte unter andern: auf dcm Dampfschiffe die Obliegenheit, dcn Passagieren ihre Fahrkarten abzufordern nnd zn sammeln. Als er sich bei dicscm Geschäfte dcr preußischen Dame näherte nnd sie höflich um ihre Karte crsnchtc, blickte ihm dirse, schon vom Klänge seiner Stimme überrascht uud tief bewegt, ins Gesicht, stieß einen Schrei aus und fiel in eine tiefe Ohnmacht. Alles eilte dcr armen Dame zn Hilfe, auch dcr Eommandant, dcr alle möglichen Mittel'anwcliden ließ, um sie ins Leben zurückzurufen. Aber cs währte , beinahe cinc volle Stnnde, ehe die Ohnmächtige zu sich kam. Kaum halte sic die Augen aufgeschlagen und ihre Stimme 'wiedergefunden, rief sie mit ängstlicher bebender Stimme ' aus: „Mcin Sohn — wo ist mcin Sohn? Gebt mir meinen Sohn wieder!" Nach cinigcn EiöMluiige« stellte cö sich hcranö, daß dic srcmdc Dame in dcm Mgcn interessanten Uiitcrofficicr ihren Sohn wiedergefunden zu haben glaubte, den die Fluten der Nordsee verschlungen hatten. Vcr- 1350 Mann dcr Bewegung sich vorstellte, und zugleich sah man Herrn Dronni dc LhuyS als einen bcsondcrcn Wortführer für Oesterreich an, während man dcn Marquis dc Niouslier, welcher, ehe er nach Wien kam, Jahre lang Gesandter am Hofe zu Berlin war, als mehr ans Seite Preußens sich neigend imaginirtc. Dies beiläufig waren die Hauptfactorcn dcS RaisonucmcnlS, welches der Ministcrwcchscl in Frankreich gestern hicr hervorrief. Aber, wie gesagt, guter Rath lau: über Nacht. Heute hat man sich bereits so weit calmirt, daß man erkennt, wie die augenblickliche Escomptiruug dcö Wie« dcrauSbruchcS der orientalischen Wirren denn doch ein gar zu unsicheres, ein gar zu verfrühtes Geschäft sei. Und was die Persönlichkeiten anbelangt, so eriimcrtc man sich eben noch znr rechten Zeit, wie gewagt cinc Eonjcclnr sei, die mit solchen Factorcn rechnet, vor allen im zweiten Kaiserreiche. Man erinnerte sich noch zur rechten Zeit, wie dcr friedliebende Drouin de LhuyS es nicht verhüten konnte, daß in der Daner scincö Ministeriums einer der nnscligsttu Kriege geführt Wald, welche Oeslericich jc gcsi'ihll hat und, wie der Oesterreich frcnndlichc Herr Droniu de LlMS cS nicht verhüten konnte, daß in dcr Dauer feines Ministeriums onschci' ncnd unter den Augen Frankreichs und unter dessen Aegide die ewig schmachvolle Allianz zwischen Preußen lind Italien abgeschlossen wurdc. Dem Vcvnehincn nach ist abermals ein Eonsotlium von Wiener Banquiers nin die Concession zur Grün» dung einer neuen LcbcnSvcrsicherniigobcuil eingeschritten. Diese LcbcnSversichcrungSbanl soll cinc auf Gegenseitigkeit gegründclc sein nnd alle auf das menschliche Leben Bezug habenden Versicherungen umfassen. Ihr eventueller Sitz soll Wien und ihre eventuelle Firma „Pallia" scin. In der Bcsetznng des GcncralsccrclariatcS dcr Schillclslistung soll cinc Verändeluilg bevorstehen. Herr HanS Hopfen, welcher die Stelle bisher versah, soll dieselbe aus Familicurücksichlen zurückgelegt haben uud Ncncigt sein, Wicu zu vcll^sse». Ueber seinen Nach» folgcr hat, wie ich glaube, die besonders hierzu zu bc-rufende Geucraloersammlung dcS Vorortes zu entscheiden. Der hiesige Alvenoercin hat mit der eben erfolgten Ausgabe dcS fünften Blattes vom Großglockner-Pano» rama fein rrstcS größeres Untelnchmcu glücklich beschlossen. Ein von Professor Simony aufgenommenes Panorama des Kahlcnbcrgcs dürste den Vorwurf seiner luchsten Publication bilden. Wien, 3. September. Die „Wiener Abendpost" schreibt: Süddeutsche Organe sprechen neuerdings von einem „Vertragsbrüche Oesterreichs gegen Baiern." Wenn sic dabci eine Stelle in der Rede dcS Ministers v. d. Pfordtcn anziehen, so legen sie dcr. selben einen Sinn unter, welcher darin ganz gewiß nicht enthalten scin sollte. Dcnn der königlich baicrischen Regierung ist ja sehr wohl bekannt, daß Preußen sich «ulsdrücklichweigerle, in FiiedcüSvcrhandlungcn mit Oesterreich n'n d dessen Bundesgenossen cinzntretcn, vielmehr auf besondere Verhandlungen mit jedem lriegjiihrendeii Staate bestand, nnd ebenso, daß Oesterreich znr Fort» snhrnng dcS Kiicgcs von jencr Seile kcinci Udinc übernehme. Primiero, 24. August. Gestern sind in den Grenz, ort Sagrau 22 Garidaldiancr gekommen, verlangten zu esscu und zu triukcn uud ließen cS dabci an gewohnten Unzukömmlichkeiten nicht fehlen. Mit der Grcuzübcr« schrcitung nehmen cS dieselben nicht sehr gewissenhaft und beunruhigen die Leute diesseits dcr Grenze. So schössen sie auf unsere Bauern, die auf dein Felde ar< beitcten, so daß dicsc ihre Albeit verlassen mnßtcn. Hcutc Morgens ging cinc Patrouille dcr Dornbirner Eoin-pagnic nach Sagron, hoffentlich bringt sie uuS einige ^iolhhcmdeu mit. — An Maroden und Kraulen habcn dic Schützen gewöhnlich nur 3 bis 4 Manu im Spital, wo sic von dcn Schwestern mit ausgezeichneter Sorgfall verpflegt werden. — 25. Augnst. Ein ganz unbegründetes, wahr-schcinlich ans dcr Zaghaftigkeit ciucS Feiglings cut-sprnngcncs Gerücht brachte hcute einige Bewegung unter unS. Es hieß, die Garibaldiuer marschircn in gro» ßcr Zahl gcgcn Sagron. Was man wünscht, das glaubt mau, und so hofften wir schon, die Rothhcmocu cinmal gehörig waschen zn können. Eine Ordonnanz des Feindes brachle unS dic Drohung, daß er ebenfalls dic Grenze überschreiten werde, wcnn es vo» unserer Scitc noch cinmal geschchc. letzteres ist aber cinc reine Lüge, dcnn von unserer Scitc ist dic Grenze nie überschritten worden. — YIuS dcm Venezianischen kommen Lcutc und Briefe, die über die ucuc Ordnung der Dinge erbarm» lich klagen. Die Picmontcscn haben alle Abgaben erhöht und suchcu dcu Houig auf, welcher uuter dcr österreichischen Regierung aufgehäuft worden ist. Dcr Venezianer salzt seine Suppe, stempelt seine Urkunden und raucht seinen Tabak nicht mchr so wohlfeil, wic unter dcu „Barbarcu." Die Bauern jammern, was Platz hat. — Wie 1848 und 185!) haben die Picmon« lesen in Valsugana vielfach mit falschen Banknoten gc-zahlt. In Venezien, welches Oesterreich bisher vor dcm Papiergelde verschont Hut, (»ibt es jctzt auch nur mehr Banknoten, worüber selbst Signori nicht sehr erfreut sind, wcnn es auch das Geld des „BcflcierS" ist. Ich bin überzeugt, daß, wcnn in Vcnczlcu nach dcr Napo» lconischcn Manier abgestimmt würde, die Majorität für Oesterreich stimmen würde. Von Wälschtlrol rede ich gar nicht, dcnn dieses ist, mit Ausnahme dcr Sig° noii, so gut österreichisch gesinnt, als Dcutschtirol. Jetzt ist cS abcr Zeit, diese herrliche Stimmung dcö Volkes zn crhal'en und zn befestigen, sonst dürfte auch hicr das uelhäugnißvolle „zu spät" eintreten. FML.Knhn wär so ein Mann, welcher daS Regiment unter Italic-ncrn zu führen verstände. Die Bauern lieben ihn, dic Signori flüchten ihn, und das ist das rechte Gefühl, welches in Wälschtircl herrschen soll. Ausland. Die Befestigungsarbeiten um Dresden nehmen ihrcn Fortgang. Neue Verschanzungcu sollen anf dcm rechten Elbc-Ufer zur Ausführung kommen und dic Arbci-, ten in dieser Woche beginnen. Wie wir hörcn, schreibt das „Drcöd. I.", werden bebaute Grundstücke von den Anlagen nicht betroffen. Anch wird der Abtrieb deS Waldes östlich von dcr beim Waldschlößchcn zu crrich-tcndcn Schanze unterbleiben. Berlin. Die „N. A. Z." veröffentlicht die über den Rückmarsch der preußischen Truppen auS Ocstcrreich getroffenen Bestimmungen. Diesen zufolge wird Böhmen etwa am 18. September vollständig von dcn Preußen geräumt fein. Anf den Eisenbahnen werden vom 5>. September ab zurückkehren: das erste Armee« corps von Odcrbcrg cms; das zweite über Görlitz; das vierte von Brunn über Prag; das achte über Nürnberg und Aschaffcnburg; die vierzehnte Division über Gcra, Zcitz, Kassel, Hannover; das zweite Nrscrvccorps von Hof auS. Zu Fuß marschircn zurück: das Gardecorps, welches in Berlin nicht vor dcm 15). September wird eintreffen können; das fünfte nnd daS sechste Armce-corps. Die Main>Armcc bleibt vorläufig noch ill ihren Stellungen. Heilbronn, 29. August. Gestern Nachmittag 4 Uhr traf eine Anzahl preußischer Soldaten, etwa 16 Mann, darunter mehrere Officicre, mit vier Gefährten hicr ein nnd nahmen ihr Absteigequartier im Gasthof „znm Fallen." Diese besuchten theils Wcinöbcrg, dcn Garten „zur Traube" uud dcu Sautcr'schen am Rosenberg. Abends lehrten sie in ihren Gasthof znrück. Unerwartet sam-mclle sich gegen 9 Uhr Abends eine Masse Menschen, darunter namentlich junge Lentc im Alter von 16 bis 18 Jahren, an, die sich durch Lärmen nnd Schreien be-merklich machten. Dcn angestrengtesten Bemühungen dcr Gendarmerie und Polizei gelang cS erst gegen 10 Uhr, den Marktplatz zu säubern, womit die Sache als beendigt erschien. Die Gefährte wurden eingespannt und abgefahren. Beim Sülmcrlhor aber hatte sich eine große Masse posliit und warf mit Steinen uach den Fnhr-wcrlcn. Im Gasthof „znr Linde," wohin sich ein Preuße zurückgezogen, wurden mehre Fenster dcmolirt und an dcr Eiscnbahlibrückc beim Hospital, wo es bergan geht, die Fuhrwerke angehalten und lain cS zu lumnltuarischcn Auftritten, wobei mehrfache Verwundungen vorgclom« men sind. Eine Eorrcsponden; im „Moniteur" anS Florenz, 28. August, spricht sich iu sehr günstiger lind befriedi» gender Wcisc über dcn Gang dcr Wiener Friedens-Verhandlungen ails. DicElbitterung, die gcgcn Oesterreich geherrscht, fange auch iu Italien selbst an, sich abzuschwächen und cincr versöhnlicheren Gesinnung Platz zn machen. Dcr Eorrespoudent nimmt das sowohl in dcr Sprache der Journale, wie in dcn Kundgebungen dcr öffentlichen Mcimmg wahr. Man läßt dem Eom-mandcmtcn von Venedig für die schonende Anwendung der ihm dnrch die Pflicht gebotenen Maßregeln alle Anerkennung widerfahren; der GcfangcnenauStansch in Udinc ist in der zuvorkommendsten Form von beiden Seilen vor sich gegangen. In Verona wurde ein sei-ncn Wunden erlcgcner italienischer Osficicr, dcr tapfere Oberstlieutenant Trombone, in ehrenvollster Wcisc gemeinsam von dcn österreichischen und italienischen Ossi-eieren und mit allem militärischen Pompe zur letzten Ruhestätte geleitet. Die österreichische Regierung zieht viele Trnppen von dcr venezianischen Grenze zurück und dcr italienische Kriegsminister schickt die zweiten Kategorie von 1845 anf nnbcstimmlcn Urlaub nach Hause. AlleS dicS beweist, daß dcr Friede nicht allein in dcr Politik, sondern auch in dcn Gemüthern sich herstellt, und bereits fängt man in Italien an, sich nur noch um daS zu kümmern, waS nach dcm Frieden zu thun ist. In erster yebens stellte man ihr vor, daß cm Mensch, der in der Nordsee untergegangen, unmöglich im Gardascc wieder auftauchen könne, nachdem bcide Gewässer in gar keiner Verbindung stehen; vergebens versicherte sie dcr lhcilnahmSvollc Commandant, der junge Mann sei ein Wiener Kind, er habe ihn selbst als Knaben auf seinem Schiff in Empfang genommen, die gramerfüllte Müller konnte sich mit dein Gedanken nicht vertraut machen, daß hier nur eine merkwürdige Achnlichlcit in, Spiele sei. Sie wußte eine Menge Zufälle anzuführen, durch welche ihr Sohn gerettet werden konnte nnd jetzt, dnrch cinc wunderbare Fügung des Schicksals, auf die« sem Dampfer mit ihr wieder vereinigt winde. Ein nach Trieft segelnder Kanffahrcr konnte ihn auS den Wellen gerettet nnd in diesen Hafcn mitgenommen haben, wo er in österreichische Dienste getreten sei. Man habe so vicle Beispiele von wunderbaren Rettungen Schiffbrü. chigcr. Sie selbst sei, meinte sie, von cincr dunklen gchcimnißoollcn Ahnung, ihrcn Sohn wiederzufinden, nach Italien und an dcn Gardasec geführt worden. Kurz alle Vorstcllnngcn und Thatsachen vermochten die arme Frau nicht zu überzeugen. Ihre Blicke verfolgten den jungen Matrosen aus allen Schritten und Tritten — cr habe, so mcmtc sic, ganz das Gesicht, die Ge-stalt, die Bewegung ihres Sohnes — cinc solche Achu» lichlcit sei unmöglich, wiederholte sie beständig, und die Vcrsichcrllngcll dcs jungen Mannes selbst waren nicht im Stande, ihr dcn Wahn zn benehmen, daß cS ihr Verlorner Sohn sei. Schien sie anch einen Augenblick Vcrnlmstgsündcli nachzugeben, so wurdc sie im nächsten wieder von ihrer fiM Idce, von dcr glühenden Sehnsucht ihres Mulle,Herzens ülmwälligs, „nd als der Dampfer in Riva landctc, halte man alle Mühe, die Trostlose zu bewegen, daS Schiff zu verlassen. Weinend und jammernd bestieg sie das Land nnd setzte nach lnr-;cm Aufciühaltc ihre Reift fort. Auf das Schicksal dcs jungen Matrosen aber sollte dicse verhängnisvolle Bc-gcguung nnd seine wunderbare Achnlichkcit mit dem er-trunkenen Preußen einen schr wichtigen und glücklichen Einftnß haben. Es verflossen nur einige Wochen, uud dcr Eommandant dcr Flottille erhielt einen Brief von der preußischen Dame, in welchem sie ihm erklärte, wcnn dcr jungc Matrose auch nicht ihr Sohn sei, so könne sie unmöglich glcichgillig für cincn Menschen blci-bcn, dcr mit ih'rcm unvergeßlichen Kinde eine so außer« ordentliche Achnlichlcit habe. Sie sei entschlossen, scin Loos zn crlcichtcrn, ihn vor Entbehrungen zu bewahren, »hm daS Leben angenehm zn machen, und übersende dcm Eoulmandanlen 40 Thaler mit der Bitte, sie zum Be« stcn des juugcn ManncS zn vci wenden. Einige Zeit darauf folgte eine neue Geldsendung, und endlich sprach eines Tages beim Eommandautcn ein fremder Hcrr ein, dcr sich als preußischer Notar einführte und im Anflragc dcr prtnßischcn Dame uach Peschicra gekom. mcn sei. Die bcdancrnSwcrthc Mutter konnte, seit sie daS Ebenbild ihres Sohnes gesehen, zu keiner Ruhe kommen. Sie halte sich erinnert, ihr scligcr Mann sei vor 21 Iahrcn -- so alt war gerade dcr jnngc Matrose — iu Geschäften in Wien gcwcscn, DicscS scl eine gefährliche Stadt; es wäre möglich, cr habe dort cinc bedenkliche Bekanntschaft gemacht; kurz, wenn der junge Mann auch uicht ihr Sohn sei, so könne cr dcr Sohn ihrcs Mannes scin, und sie wolle Mutterstelle an ihm vertreten und für seine Zullmft sorgen. DcS- halb habe sie ein MajcslätSgcsuch an den Kaiser von Oesterreich gerichtet mit dcr Bitte, hochdcrsclbc möge geruhen, dcn jnngen Matrosen auS dcm Marincdienst zn entlassen. Sie habe die Abficht, dcn jungen Manu in die Marineschule uach Hamburg zu gcbcn, damit cr dort eine höhere seemännische Ansbildnng erhalte. Spä< lcr wolle sie ihm ein eigenes Kauffahrteischiff laufcn uud schenken uud ihn in die Lage setzen, als selbständiger Schiffecigenthümcr und Capilän ein sorgenfreies Leben zu führen. Er — dcr Notar selbst — sei einst' weilen im Auftrage dcr Dame gekommen, um detN jungen Manne ihre Absichten knndzuthun und dssscn Einwilligung dazu lüuznholcn. Daß dieser keine Schwierigkeiten gcgcn cincn Plan erhob, dcr ihm einc nnvcr-hoffte nnd relativ glänzende Zukunft in Aussicht stellte, taun man sich wohl leicht deuten. Er nahm das An-erbieten mit Freude und dankbarem Herzen an. Das Weitere ist mir zwar noch nicht bekannt, da ich lciuc Gelegenheit halte, mich nach dcm Resultate dcr Schritt zu erkundigen, welche dic gute Dame zu Gunsten ihres Aooptivsohncs gemacht hat. Die kriegerischen Ereignisse, welche bald darauf eingetreten sind, haben mich von dcn Personen entfernt, die mir Auskunft darüber hätten geben können. Jedenfalls wird die großmüthige Da'^ in cincr odcr dcr andcrm Wcife für die Zukunft ihres Schützlinges gcforgt haben, dcr scin Glück cincr »vlll^ dcrbarcn Achnlichlcit zu verdanken hat.--------- . Dicsc zwei vollständig wahren Begebenheiten diNv ten abcr wohl dcn Bcwcis herstellen, daß nicht nur c>" Tropfen Wasser dcm audcrn, sondern auch ein M" A dcm andern so vollkommen gleichen könne, daß sclv' ?in Mnltcrhcrz dadurch getäuscht wcrdcn kann. 1357 Linie stehen die administrativen nnd finanziellen Reformen, sowie die Frage, ob nach dein Frieden die alte Kammer tinbcrusen oder eine nene gewählt werden soll. Man glaubt, daß, da namentlich anch Bcnczicn vertreten sein soll, neue Wahlen ausgeschrieben werden. Mgesneuigkeiten. Ihre Majestät die Kaiserin sind mit Ihren kaise» lichen Hoheiten Merhöchstderen durchlauchtigsten Kindern den 2. b. M. Nachmittags von Ofen nach Schönnbrunn zurück' gelehrt. — Vorige Woche Mittwoch Morgens 10 Uhr verlandeten drei Kanonenschüsse die Abreise von Touristen nach dem Montblanc vom Hotel Noyal aus. Es waren drei Engländer, die, nachdem sie die bedeutendsten schweizer Verge ohne Filhrcr glücklich bestiegen hatten, nun hartnäckig lrotz aller Abmahnungen und Vorstellungen entschlossen und bereit waren, die Besteigung dieses Niesenbergcs ohne 3ührci zu unternehmen. Abends gegen t> Nhr benach-lichtigtcn sodann mehrere Salven, vom Hotel Noyal au^ abgefeuert, von der Ankunft der llbclinüthigen Touristen auf dem „großen Maulthier," sie hatten somit da? Schwierigste dieser tollkühnen Ersteigung überstanden. Morgens 4 Uhr brachen sie von doit wieder auf, und gegen 9 Uhr sah man sie auf dem Grand-Plateau, von dort aber wandten sie sich von dem gewöhnlichen Wege ab und schtcn sich somit den größten Gefahren auS. Diese Nachricht lief win» deZschnell durch Chamounir und jedermann, der nur im besitze eines PerspectiueZ war, nahm dieses zur Hand, um wit den Augen den Wagha'lsen zu folgen. Trotz sehr häufigem Glitschen lamen sie dennoch ziemlich rasch vorwärts, so daß niemand mehr, ungeachtet der falschen Richtung, die l>l eingeschlagen hatten, an dem glücklichen AuZgang der Besteigung zweifelte. Schon waren sie dem Gipfel auf eine kleine halbe Stunde genaht, als man ans einmal mit Schrecken bemerkte, daft der Hinterste siel u»d mit Blitzes« schnelle die flache steile EiSwand herunterrutschte, seine Geehrten, die am gleichen Stricke festgebunden waren, den de< Fallende sich um den Leib gegürtet halte, mit sich zie« hend. So machten denn alle drei einen Fall über eine Mehr al3 100 Fuß hohe Eiswand hinunter, wo sie dann lcgungslos liegen blieben. Als die zur Aufsuchung der Verunglückten abgesandten Fübrer am „großen Maulthier" ankamen, sahen sie wenige Minuten später auch zwei der Engländer daherkommen: der eine ganz schneeblind mit cini' gen leichten Contusionen am Kopf, der andere durchaus unversehrt und seinen nicht mehr sehenden Gefährten leitend. Den dritten muhten sie todt, mit eingedrücktem Schädel, zurücklassen. Die Leiche des letzteren wurde den andern Morgen früh von den Führern geholt, um nach England lvcdirt zu weiden. Locales. Laut allerhöchster Entschließung vom 24. August I860 wurde unter andcrm das Fu hrw esen «Sta nd cs deft ot ^> 6 zu Laib ach aufgelöst und das Land es fuhr« Wesen commando von Laib ach nach Graz verlegt. Das StandeZdepot Nr. 2 in Graz hat alle Urlauber und Reservisten von Steiermark, Kärnten, Krain, Trieft, dem Küslenlcmde, Tirol, Croatien, Slavonien und Talmatien in Evidenz zu führen. >- Dem Vernehmen nach wäre die amtliche Anordnung wegen Verlegung des La n d e s« G e ne ral c o m-wando's nach Graz bereits hier eingetroffen und auch tin Theil dieser Behörde bereits nach Graz abgegangen. — Der am 7. März d. I. verstorbene Domherr Josef ^otlukar hat in einem Codicil! zu seinem letzten Willen zwei Preise von 200 und 100 Gulden 0. W. für das beste und nkchst beste populäre Erziehungsbuch, welches von Geist-uchen der Laibacher Tiöcese spätestens vier Jahre nach dem "kode des Testators werde verfaßt und von Sr. fürslbischöf-^«l! Gnaden und zwei zu diesem Zwecke gewählten Geist- lcheu werde geprüft werden, ausgesetzt. Dieses Buch muß slove nischer Sprache geschrieben und auf den Ge- °lcn,ch ^. ältern berechnet sein. (5s soll ferner medici- ^chc 3legcln und Belehrungen für den Anstand enthalten ten ^ Anfang von 12 — 15 Druckbogen nicht übcrschrci- ' endlich s^l ^ z„ möglichst niedrigem Preise verlauft lick r> Bewerber haben ihre Arbeiten in der fürstbischof- ""' OrdinariatMnzlci abzugeben. "" Wir veröffentlichen im Nachstehenden das Programm zu dem Concerte, welches Fil. Charlotte u. Tie sendee unter gefälliger Mitwirkung des Frl. E. Glantsch- lgg, des Hers» Theodor (5lze und der Mitglieder des ^angerchors der Citavnica zum Besten der hinterlassenen ^Uwcn und Waisen der bei Cuslozza gefallenen Krieger des atcrländischcn Regiments Prinz Hohenlohc-Langcnburg Nr. «, TonucrZtag den 0. d. M. um halb 8 Uhr Abends im ^aale der hiesigen Citavnica vtianstaltct: l- A b th cil u n g : - ") Andante: „Licbesahnung," aus der ^«-«Wr-Sonatc ^Ult unterlegtem Tezt), von L. v. Beethoven: l,) „Grace," "Ne aus der Oper „Nobert der Teufel," von Meyerbeer, "getragen von der Conccrtgeberin. 2. :i) „Lied ohne "'orte" und l,) P^sl», von Mendclssohn-Vartholdv, vorkragen von Fräulein Glantschmgg. 3. „Casta Diva," große "ne aus der Oper „Norma," von Bellini, vorgetragen von °er Concertgcbcrin. ^. l'i,'jlUlici, Männcrqnartett von Kn-^Vsky. 5. Nationalliedcr,'böhmische und ungarische, in der ^tlgmalsprache, vorgetragen von der Conccrtgebenn. ll. A h.-lycilungi ß. .,(i„,, ^. ^^ s^, ,i^ ^ ^ Oper „Der Barbier von Scoilla," von Rossini, vorgetragen von der Concertgeberin. 7. Ungarische Nhapsodie von Liszt, vorgetragen von Frl. Glantschnigg. 6. Nationallieder, russische und spanische, vorgetragen von der Concertgeberin. 9. I'ocl oiinuin, Männerquartett von I. Ilcischmann. 10. Thema und Variationen von Rhode, vorgetragen von der Conccrtgcberin. Eintrittskarten zu dem Concerte ä 60 lr. sind in der Buch« und Musikalienhandlung des Herrn v. Kleinmayer am Congrcßplcch, beim Custos der Citavnica und am Concertabcnd an der Casse zu haben. — Soeben wurden die „Mittheilungen des historischen Vereins von Krain" für die Mo« nate April bis Juni ausgegeben. Sie enthalten: Die StiftungSurlun.de des CollcgiatcapitclS in Rudolfs werth von Dr. Adalbert Kraus. — Car« niolica vom Mitglicde Universitätsprofessor Dr. Vieder» mann in Innsbruck, darunter Urkunden von historischer Wichtigkeit: Petrinja, Stadt und Stabsort in Militär-Croaticn, geschildert vom VereinZmitgliede Leopold Martin Krainz, und Erwerbungen. Wir behalten uns eine nähere Besprechung dieser interessanten Nummer vor. — (Di 0 cesanverändcrun ge n.) Das durch den Tod des Äitt?^ Stephan v. Grisoni erledigte Kürchperg'sche Canonical wurde am 10. v. M. ausgeschrieben. Der Herr Cooperator Iarec lommt aus Zagor nach Arch. Ueberseht und ernannt sind ferner die Herren: Franz Uranic nach Tschernemlil als Katechet: Simon ^uzet nach Draga: Fr. ^ agar nach Rieg: Ier. Ramovö nach St. Johann; Anton Lenafi nach Loitsch: Ign. Kutnar nach St. Georg bei Echai'fenberg; Mill). Kozelj nach Tscherncmbl (2.): Ioh. Klofutar nach Scbarfenberg: Fr. Kepic nach Ko» lovrat i Lor. G er jol nach Heil. Kreuz bei Landstraß (2.): Mat. Abzec nach Trebelno (2.)-. Wilhelm Gasverin nach Mosel: Dom. Pavlic nach Heil. Dreifaltigkeit: I. Cadeö nach Vrem: Mich. Mogolic nach Idria: Ioh. Dovic nach Tschernembl (3.): Anton DoMicelj nach Altenmarkt bei Pölland: Prim. Jan nach Polsnjek: Lorenz Nozman nach Niederdorf: Simon Plenicar nach Trebclno: Anton Anzur nach St. Kanzian bei Gutenwerth : Iac. Gros nach St. Lorenz ob Thcmenitz: Ioh. Lunder nach Präwalo (Iiu^<>l lu) als Cxp.: Ioh. Dolnicar nach Gerculh als Administrator: Johann Ankerst als Benesiciat nach St. Veit bei Lgg: Ioh. Dolinar nach St. Marein: Ioh. Voul nach St. BarlhMä; Fr. Grivec nach Haselbach: Gregor Jäkel nach Plauina: Ant. ZaleIj nach Heil. Geist in Untcrlrain: Crnst(5uber nach Sostru: Val. Slul nach Dol: Val. Bernard nachSelzach: Ioh. Aertic nach Ärunndorf: Kosmas Pavlic nach^Pölland ob Lack: Georg Dernovöek nach Cgg; Alas Sollil! nach Neumarktl: Anton Pogorelc nach Unteridria: Ioh. Teran nach Vigaun' Josef Razboröcl nach Vodiz: Mathias Zarnit nach Bresniz: Ma.tin Deriar nach Oblak (2.): Peter Molar nach St. Peter bei Rudolss. werth. Gestorben ist Herr Veit Anton^i?, Caplan in Dol. (Danica.) — Kurliste des Badeortes Tü plitz i>, Unterlrain: Vom 12. bis 29. August angekommen.- u) Bad haus: Louise Gregoric, Hausbesitzerin, sammt Fräulein Tochter: Frl. Mathilde Hans, Veamtenstochter: Frau Maria Vidic mit Frl. Tochter; Frau Fanny Cmciz, Fouriersgattin: Frl. Marie Puntigam, Beamtenvtochter; Herr Gregor GerZic, l. l. Etaatsanwaltö-Substitut, sämmtlich von Rudolsswcrth; Fr. S. Gcidicd, Aeamtensgattin: Herr N. Schutle, Spitals« Verwalter: P. P. Emilian, alle von Laibach; Herr Anton Pail, Rcalitätenbesitzer: Herr I. GM, k. l. Vezirlswund-arzt, beide von Sittich! Herr Moritz Vagcl, Handels« mann: Herr Alois Vag/l, Wcrtöverwalter in Pension, mit Gcmalin, alle von Vischoflack: Frau Antonia Heß, Guts« besitzcrin, von Mottling: Frau Theresia Kuralt, Gutsbesitzerin, von Semic: Hochwürden Herr Anton Klemcn, Caplan, von Zirllach. d. PosthauS: Flau Autonia Pratman, Friseurin, von Agram: Herr Johann Podboj, Bürgermeister, von Rcifniz. o. Adler: Herr Johann Kersic, Commis, von Rudolföwcrth: Frau Maria Vitine, Rcalitätenbesitzcriu, von Cermoönic: Johann Lulan, Weingartcnbesitzer, von Ecmic: Herr Anton Iclan, Weingartenbcsitzcr, von Scmic: Herr I. Fuchs, Privat mit Familie (ü), von Mottling, ll. Rößl: Hochwürdcn Herr A. Eiband, Psarrrr, von St. Kanzian: Herr Peter Mcidic, Mühlcrmnster, von Mansberg. Somit zusammen 1ö2 Gäste. _________ Neueste Nachrichten und Telegramme. DaS „Frdbl." schreibt: Nicht nur der l. k. östcr« rcichischc Gcncralconsul aus Aclgrad, v. Lenk, wnrde hichel,- berufen, sondern auch Äaron Edcr ans Ankarrst, dcr gleichfalls in Wien eingetroffen ist. Ohne allcn Zwciscl hängt daS mit den gegenwärtigen täglich sich bedrohlicher gestaltenden Pcrhältmsscn des Orients zusammen, und es gilt mm, mündlich eingehende Vc« richte der östcrrcichischcn Vertreter zu vernehmen und dicsc mit dircctcn Instrnctioncn zu versehen. Venediss, 1. Ecptcnü>cs. Die Adjutanten Sr. Majestät dcö KaiscrS dcr Franzosen, Divisionsgeneral ttc Äocuf, Commandant ^anty und Kapitän Fl o-rentin, sind hier cmgctroffcn. Prag, 3, September. (N. Fr. Pr.) Dein Vernehmen nach follcn dic kaiserlichen Truppen am Freitag hier cin< ziehen; die Stadt bereitet denselben einen schlichen Empfang vor; die Biirgercorpö werden den Ankommenden mit Mnsil cnlgcgcnziehcn; d,e Trnppcn sollen anf Stadt» kosten gespeist werden. — Das kaiserliche Generalcom-mando beginnt übermorgen seine Functioncn. Prag, :;. September. ()c. Fr. Pr.) Gestern hat eine Sitznng dcr Commission zur Erhcbnng dcr Kriegs» schaden stattgcfnndcn. Der Oberstlandmarschatt Graf Nothkirch hat an dic Ncgicrnng das Ersuchen gerichtet, nicht blos die ans Eontriblitioncn und Requisitionen herrührenden, sondern anch dic sonstigen Kriegsschäden aus Staatsmitteln baldigst zn ersetzen. (tarlsbad, 3. September. (N. Fr. Pr,) Graf B c-ncdetti ist hcute unerwartet ans Berlin hier angekommen. Gerüchlwcise verlautet, Freiherr v. Bcust treffe morgen ein. München, 3. September. Heute hat in Berlin die Auswechslung der Natificationcn des b a i e r i s ch < p r c u ß i s ch c n F r i e d e n 6 v e r t r a g e S stattgefunden. Prinz Karl ist mit dein Hanptqnartierc in dcr vergangenen Nacht hichcr zurückgekehrt. Die Auflösung der mobilru Armee wird alsbald erfolgen. Voudon, 2. September (Abends). „Renters Of« fice" veröffentlicht eine Depesche ans Valentin, welche anzeigt, das; die Verbindung mit dem „Great'Eastcrn" dnrch das atlantische Kabel vom Jahre 1865 hergestellt ist, welches der „Grcat'Castcrn" wieder aufgcfnnden hat. Man wird das Kabel am Bord des „Great-Eastern" sofort verbinden. Tt. Petersburg, 2. September. Die officiclle „Nordpost" commcntirt den signalistrtcn Artikel deß „Ionrnal be St. Petersburg" nnd sagt, Rußland wollte die Abhaltung eines Congresses, um dcr Idee des Rechtes das Ucbcrgcwicht über die Physische Gewalt zu vcrschaffcu. _ ^ ^ Telegraphische Wechselcourse vom 4. Srplcml'tr. 5fterc. MttalliqueS 62.90. — 5pcrc.^latioual'Nnlthl:n li6.60. --Vanlncticn 7M. — Trcbitaclim 159.10. — 1860er Staataanleheu 81.10. — Silber 120. - Loudou 127.75. — K. k. Ducateu 0.0«. Oeschästs-Zeitunss. Htrainburg, I. Septeinbcr. Auf dem heutigen Marlte sind erschienen: 70 Wagen mit (Zetrcide und 27 Stücl Schweine. Durchschnitts-Preise. ^ ^ ' st. lr. Weizen Pr. Mchm 4 70 Butter pr. Pfund . — j 28 Korn „ 3 30 Eier pr. Stück . . — 2 Gerste „ —— Milch pr. Maß . — 1l) Hafer ,. 1 50 Rindfleisch pr. Pfd. — I« Halbfrnch« „ — — Kalbfleisch „ — I? Heiden „ 3^— Schweinefleisch,, —,13 Hirse „ ii 20 Schöpsenfleisch „ — 12 Kulurutz ,. 4 60 Hälnibel pr. Stücl —^20 Erdäpfel „ — 70 Tauben ,. — 10 Linsen ,. .. — Heu Pr. Zentner . 1 <>') Crbseu „ — l —' Stroh „ . — 90 Fisolen „ 5 , 44 , Holz, hartes, pr. Klst. 4 — Niildcljchmalz pr. Pfd. — 48 — wciche^, „ .'! — Schwciiicschiualz „ — 44 Wem, rothcr,pr. Eimer — ^ — Speck, frisch, „ — > 3^ — weißer „ 10 ^ 50 Spec?, geräuchert, Pfd. — . '15 ^ Ficeleorolossische ou 5,i,i^ Pariser Linien und ist nm 16.^"' höher alö daö zwölfjährige Monalmilttl deö Niederschlaget. Die größle Regenmenge binnen 24 Sllüiden war 22.54 den die irdische Hülle unseres unvergeßlichen Sohnes resp. W W Vrudcrs M > Anton Mclchcr u. Rcutcrbmg > W l. l. Kreiscommissärs W M zur letzten Ruhestätte geleiteten, sprechen wir mijern « >> tiefgefühlten Danl aus. Die ticfbctrlldten Ollern ^ > Ronluald Melcher v. Reuterburg, » W f. l, pens. H^faestiüö-Dlrectur « > sammt Gemalin und Töchter resp. Schwestern. H